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Linguacluster: Unsere Maas Rhein - 2012

Date post: 19-Mar-2016
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Linguacluster: Unsere Maas Rhein - 2012
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8 9 UNSERE EUREGIO MAAS-RHEIN NOTRE EUREGIO MEUSE-RHIN ONZE EUREGIO MAAS-RIJN In dem Wort EU-REGIO stecken zwei Dinge, die für viele Menschen wichtig sind: das gemeinsame Große (Europa) und das eigene Kleine (die Region). Für viele Menschen bedeutet beides gleich- zeitig Heimat. In der Euregio Maas-Rhein (EMR) leben Menschen aus drei Ländern: aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden. Beteiligt sind fünf Partnerregionen (Abb. 1): • aus Belgien die Provinzen Lüttich und Limburg sowie die Deutschsprachige Gemeinschaft (DG), • aus den Niederlanden der Süden der Provinz Limburg und • aus Deutschland die Regio Aachen. In dem Gebiet dieser fünf Partner leben fast vier Millionen Menschen. Sie leben hier nebeneinander, aber sie haben trotzdem sehr viel miteinan- der zu tun. Jugendliche aus Heinsberg fahren in die Diskothek nach Heer- len. Menschen aus Eupen haben ihre Arbeitsstelle in Aachen. Musikfans aus Jülich fahren nach Lüttich in die Oper. Schülerinnen aus Düren sehen sich das Museum in Tongeren an. Shopping-Besucher aus der ganzen Euregio trifft man täglich in den großen Städten wie Maastricht, Lüttich, Hasselt und Aachen. Niederländische Motor- radfahrer sind am Wochenende gerne in der Eifel und am Rursee unterwegs, Radfahrer aus Deutschland radeln gerne nach Aubel oder Valkenburg. NEUN NEUF NEGEN ACHT HUIT ACHT Mit den Nachbarn zusammenarbeiten Die Euregio Maas-Rhein L‘Euregio Meuse-Rhin De Euregio Maas-Rijn Und viele dieser Menschen wirken daran mit, die Zusammen- arbeit noch besser zu machen. Die Bahn- und Busunternehmen haben das Euregio-Ticket erfunden (Abb. 2), damit die Einwohner der Euregio einfacher und günstiger zum Arbeitsplatz, zum Einkaufen oder zu ihrem Ausflugsziel gelangen. Die Krankenhäuser und Ärzte bemühen sich gemeinsam, die gesundheitliche Versorgung der Menschen in der Euregio zu verbessern. Polizei und Feuerwehr helfen den Kollegen in anderen Städten der Euregio, wenn diese Unterstützung brauchen. Und auch der Schutz der Umwelt ist eine Aufgabe, an der die Partner in der Euregio gemeinsam arbeiten. Damit die Zusammenarbeit möglichst gut funktioniert, erhält die Euregio zur Unterstützung Geld von der Europäischen Union. euregioticket Hasselt Aachen Eupen Liège Maastricht € 16,00 Tageskarte • Dagkaart • Billet d’un jour 12345 Früher spürte man die Grenzen zwischen den Ländern. Wer von Belgien nach Deutschland oder von Deutschland in die Niederlande fuhr, musste an der Grenze anhalten und am Zollamt seinen Ausweis vorzeigen. Auch Waren, die man im anderen Land eingekauft hatte, wurden kontrolliert. Das ist heute anders. Die Grenzen gibt es immer noch, aber man bemerkt sie fast gar nicht mehr. Die Anstrengungen der Politik haben dafür gesorgt, dass die Menschen in Europa arbeiten, wohnen und einkaufen können, wo sie wollen. In einem Punkt merkt man aber noch deutlich, dass es Grenzen gibt: an der Sprache. In der Euregio gibt es drei Sprachen – viele Menschen sprechen und verstehen die Sprachen des Nachbarlandes nur schlecht oder gar nicht. Viele Lütticher können nur Französisch, viele Aachener nur Deutsch und viele Maastrichter nur Niederländisch. Beim Einkaufen ist das kaum ein Problem, aber in anderen Bereichen schon: Wenn man im Nachbarland arbeiten will, einen Arzt besucht oder eine Wohnung mieten möchte, dann können die Sprachunterschiede echte Probleme machen. Damit es diese Probleme künftig nicht mehr gibt, dafür arbeitet die Euregio und macht zum Beispiel Bücher wie dieses hier! • EMR: euregio-mr.com • die 5 Partnerregionen: regioaachen.de, limburg.nl, limburg.be, provincedeliege.be, dglive.be. Der Rhein ist der größte Fluss Deutschlands und der Niederlande (dort heißt er NL de Rijn, FR le Rhin). Aber er fließt, im Gegensatz zur Maas (FR la Meuse), gar nicht durch die Euregio! Natur und Grenzgeschichte hautnah erleben entlang der belgisch-niederländisch- deutschen Grenze: grenzrouten.eu. Abb. 2 Wie heißen die fünf Partnerregionen der Euregio Maas-Rhein? Abb. 3: Die Euregiobahn verbindet Deutschland und die Niederlande. Abb. 4 Abb. 6: Meistens erkennt man die Gren- ze heute nur noch an solchen Schildern 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 Suche alle im Text genannten Städte heraus und ordne sie nach Ländern. Finde weitere Städte aus der Euregio und schreibe sie dazu! Kennst du Menschen, die öfter im Nachbarland sind? Sammle Gründe, aus denen es sich lohnt, regelmäßig in sein Nachbarland zu fahren.
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Page 1: Linguacluster: Unsere Maas Rhein - 2012

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UNSERE EUREGIO MAAS-RHEIN

NOTRE EUREGIO MEUSE-RHIN

ONZE EUREGIO MAAS-RIJN

In dem Wort EU-REGIO stecken zwei Dinge, die für viele Menschen wichtig sind: das gemeinsame Große (Europa) und das eigene Kleine (die Region). Für viele Menschen bedeutet beides gleich-zeitig Heimat.

In der Euregio Maas-Rhein (EMR) leben Menschen aus drei Ländern: aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden. Beteiligt sind fünf Partnerregionen (Abb. 1):• aus Belgien die Provinzen Lüttich und

Limburg sowie die Deutschsprachige Gemeinschaft (DG),

• aus den Niederlanden der Süden der Provinz Limburg und

• aus Deutschland die Regio Aachen.

In dem Gebiet dieser fünf Partner leben fast vier Millionen Menschen. Sie leben hier nebeneinander, aber sie haben trotzdem sehr viel miteinan-der zu tun. Jugendliche aus Heinsberg fahren in die Diskothek nach Heer-len. Menschen aus Eupen haben ihre Arbeitsstelle in Aachen. Musikfans aus Jülich fahren nach Lüttich in die Oper. Schülerinnen aus Düren sehen sich das Museum in Tongeren an.

Shopping-Besucher aus der ganzen Euregio triff t man täglich in den großen Städten wie Maastricht, Lüttich, Hasselt und Aachen. Niederländische Motor-radfahrer sind am Wochenende gerne in der Eifel und am Rursee unterwegs, Radfahrer aus Deutschland radeln gerne nach Aubel oder Valkenburg.

NEUNNEUF

NEGEN

ACHTHUITACHT

Mit den Nachbarn zusammenarbeitenDie Euregio Maas-Rhein — L‘Euregio Meuse-Rhin — De Euregio Maas-Rijn

Und viele dieser Menschen wirken daran mit, die Zusammen-arbeit noch besser zu machen. Die Bahn- und Busunternehmen haben das Euregio-Ticket erfunden (Abb. 2), damit die Einwohner der Euregio einfacher und günstiger zum Arbeitsplatz, zum Einkaufen oder zu ihrem Ausfl ugsziel gelangen. Die Krankenhäuser und Ärzte bemühen sich gemeinsam, die gesundheitliche Versorgung der Menschen in der Euregio zu verbessern. Polizei und Feuerwehr helfen den Kollegen in anderen Städten der Euregio, wenn diese Unterstützung brauchen. Und auch der Schutz der Umwelt ist eine Aufgabe, an der die Partner in der Euregio gemeinsam arbeiten. Damit die Zusammenarbeit möglichst gut funktioniert, erhält die Euregio zur Unterstützung Geld von der Europäischen Union.

euregioticket

Hasselt

Aachen

EupenLiège

Maastricht

€ 16,00

Tageskarte • Dagkaart • Billet d’un jour

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Früher spürte man die Grenzen zwischen den Ländern. Wer von Belgien nach Deutschland oder von Deutschland in die Niederlande fuhr, musste an der Grenze anhalten und am Zollamt seinen Ausweis vorzeigen. Auch Waren, die man im anderen Land eingekauft hatte, wurden kontrolliert. Das ist heute anders. Die Grenzen gibt es immer noch, aber man bemerkt sie fast gar nicht mehr. Die Anstrengungen der Politik haben dafür gesorgt, dass die Menschen in Europa arbeiten, wohnen und einkaufen können, wo sie wollen.

In einem Punkt merkt man aber noch deutlich, dass es Grenzen gibt: an der Sprache. In der Euregio gibt es drei Sprachen – viele Menschen sprechen und verstehen die Sprachen des Nachbarlandes nur schlecht oder gar nicht. Viele Lütticher können nur Französisch, viele Aachener nur Deutsch und viele Maastrichter nur Niederländisch. Beim Einkaufen ist das kaum ein Problem, aber in anderen Bereichen schon: Wenn man im Nachbarland arbeiten will, einen Arzt besucht oder eine Wohnung mieten möchte, dann

können die Sprachunterschiede echte Probleme machen. Damit es diese Probleme künftig nicht mehr gibt, dafür arbeitet die Euregio und macht zum Beispiel Bücher wie dieses hier!

• EMR: euregio-mr.com

• die 5 Partnerregionen:regioaachen.de, limburg.nl,

limburg.be, provincedeliege.be,

dglive.be.

Der Rhein ist der größte Fluss Deutschlands und der Niederlande

(dort heißt er NL de Rijn, FR le Rhin). Aber er fl ießt, im Gegensatz zur Maas

(FR la Meuse), gar nicht durch die Euregio!

Natur und Grenzgeschichtehautnah erleben entlang

der belgisch-niederländisch-deutschen Grenze:

grenzrouten.eu.

Abb. 2

Wie heißen die fünf Partnerregionen der Euregio Maas-Rhein?

Abb. 3: Die Euregiobahn verbindet Deutschland und die Niederlande.

Abb. 4

Abb. 6: Meistens erkennt man die Gren-ze heute nur noch an solchen Schildern

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Suche alle im Text genannten Städte heraus und ordne sie nach Ländern. Finde weitere

Städte aus der Euregio und schreibe sie dazu!

Kennst du Menschen, die öfter im Nachbarland sind? Sammle Gründe, aus denen es sich lohnt,

regelmäßig in sein Nachbarland zu fahren.

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UNSERE EUREGIO MAAS-RHEIN

NOTRE EUREGIO MEUSE-RHIN

ONZE EUREGIO MAAS-RIJN

ELFONZE

ELF

ZEHNDIXTIEN

Eine junge alte StadtAachen — Aix-la-Chapelle — Aken

Es gibt einige Dinge, die man in allen großen Städten fi ndet: breite Straßen mit vielen Autos und Bussen, zahlreiche Geschäfte, Kaufh äuser und Kirchen, ein Fußballstadion und einen Bahnhof.

Sind deshalb alle Städte gleich? Nein, natürlich nicht. Jede Stadt hat auch Dinge, die andere Städte nicht haben. Zum Beispiel die Stadt Aachen (250.000 Einwohner): Sie ist von allen deutschen Großstädten diejenige, die am weites-ten im Westen liegt, und zwar direkt an der Grenze zu den Niederlanden und zu Belgien. Man spricht daher vom „Dreiländerpunkt“.

In Aachen gibt es die größte Hoch-schule der Euregio, die RWTH. Hochschulen sind Schulen, an denen junge Menschen für ihre Berufe lernen: Für den Beruf des Arztes, für den Beruf der Architektin, für den Beruf des Auto-konstrukteurs und viele andere Berufe. Es gibt auch Berufe, für die man nicht an der Hochschule lernt, sondern besser in einer Werkstatt oder in einer Firma: zum Beispiel für den Beruf des Schreiners oder den Beruf des Gärtners.

Die Lehrer, die an einer Hochschule unterrichten, heißen Professoren. Die jungen Leute, die an der Hochschule ler-nen, sind Studentinnen und Studenten, das Lernen nennt man hier: Studieren. An der RWTH in Aachen studieren un-gefähr 30.000 junge Leute, es gibt 450 Professoren. Aus der ganzen Welt kom-men junge Leute zum Studieren nach Aachen, zum Beispiel aus China, aus Russland oder aus Belgien.

Nach Aachen kommen aber auch schon immer sehr viele Menschen als Touristen. Früher kamen sie vor allem, um sich von dem Wasser der heißen Aachener Quellen heilen zu lassen, oder aus religiösen Grün-den. Denn in Aachen gibt es Dinge, die den Katholiken heilig sind, sogenannte Reliquien. Sie gehören zum reichen Schatz des Aachener Doms. Heute sind der Aachener Dom (Abb. 1) und das be-eindruckende Rathaus (Abb. 2) auf dem Marktplatz die beliebtesten Sehenswürdigkeiten bei den Touristen. Beide Bauwerke sind eng verbunden mit Karl dem Großen, dem mittelalterlichen Kaiser, den man auch „Vater Europas“ nennt.

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Finde heraus, welche anderen Städte in der Euregio eben-

falls eine Hochschule haben. 2Welche Partnerstädte hat deine Stadt? Schreibe Vorschläge

auf, was Partnerstädte gemeinsam machen könnten.

Abb. 2: Hier im Rathaus arbeitet der Oberbürgermeister und verleiht je-des Jahr den Karlspreis. Auf dem Brunnen davor steht Karl der Große.

Die Karlspreisplakette. Karl der Große heißt

auf Lateinisch Carolus Magnus, daher auch

sein französischer Name „Charlemagne“.

Abb. 1: Im Kern über 1200 Jahre alt:der Aachener Dom.

Die schönsten Sehens-würdigkeiten in einem

virtuellen Rundgang:routecharlemagne.eu.

Überhaupt dreht sich in Aachen alles um Geschichte und um Karl den Großen. Nach ihm hat man auch den „Karlspreis“ benannt, der jedes Jahr in Aachen an wichtige Menschen verliehen wird, die sich für Europa eingesetzt haben. Darunter war z. B. auch schon die niederländische Königin. Die Verleihung dieses Preises ist jedes Jahr ein riesi-ges Ereignis für die Aachener und alle begeisterten Europäer.

Ebenfalls einmal im Jahr fi ndet in Aachen noch etwas anderes statt: der CHIO, das größte und beliebteste Reit-turnier der Welt (die Abkürzung ist französisch: „Concours Hippique Inter-national Offi ciel“). Die grüne Grasfl ä-che im Stadion, auf der die Hindernisse stehen, ist 120 mal 150 Meter groß – mehr als doppelt so groß wie ein Fußballplatz. 40.000 Zuschauer können hier beim Springreiten zuschauen (Abb. 5). Zum Reitturnier gehören auch das Dressurreiten und Wettfahrten mit Kutschen. In jedem Sommer kommen Pferde-sportler und Zuschauer aus vielen Ländern nach Aachen, um am Turnier teilzunehmen.

3Aus welchen Gründen kommen die Touristen in deine Stadt?

Entwerft zusammen ein Werbeplakat für eure Stadt.

Abb. 4: Am Eingang der Stadt schmückt sich Aachen mit seinen Partnerstädten

und dem CHIO.

Abb. 6: Das leckerste Andenken aus Aachen: die „Öcher Printen“.

• Die Liste der lohnenden Orte ist lang: Dom, Ludwigforum,

Rathaus, Zeitungsmuseum… (Näheres: aachen-tourist.de)

• Besonders schön: Gold und Edelsteine in der Schatzkammer

des Aachener Doms (aachendom.de)

Aachen (NL Aken)heißt auf Französisch Aix-la-Chapelle. Welche „Kapelle“ ist wohl gemeint?

Abb. 3

Abb. 7: Das Stadtwappen

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UNSERE EUREGIO MAAS-RHEIN

NOTRE EUREGIO MEUSE-RHIN

ONZE EUREGIO MAAS-RIJN

DREIZEHNTREIZE

DERTIEN

ZWÖLFDOUZETWAALF

Kann man durch Schafe reich werden? Die Antwort lautet: ja! Denn die Wolle des Schafes ist wertvoll. Sie wird für die Herstellung von Pullovern, Teppichen und vielen anderen Textilien benötigt. Die Euregio Maas-Rhein war 300 Jahre lang in ganz Europa bekannt für die Ver-arbeitung von Wolle, die so genannte Tuch- oder Textilindustrie. Dafür war vor allem auch das viele und gute Was-ser verantwortlich, das es in der Euregio gab und gibt. Zum Reinigen der Wolle musste das Wasser nämlich „weich“ sein, so wie Regenwasser.

Wichtige Städte der Textilindustrie in der Euregio waren Euskirchen, Aa-chen, Monschau, Verviers und vor al-lem auch die Stadt Eupen. Die Flüsse Weser und Hill (Abb. 4) bieten hier gro-ße Mengen an weichem Wasser. Beide Flüsse kommen aus dem benachbarten Hohen Venn, wo es besonders viel reg-net und schneit.

Zur Blütezeit gab es in Eupen 42 Textil-fabriken mit fast 5.000 Arbeitern. Heute kom-men die Tuche zumeist aus Indien, China, Ko-rea und Taiwan. In Eu-pen zeugen alte Fabrik-gebäude und die ehe-maligen Wohnhäuser der reichen Fabrikanten ( „ P a t r i z i e r h ä u s e r “ , Abb. 2) von der Vergan-genheit als Textilstadt.

Die Stadt Eupen ist auch Hauptstadt der Deutschsprachigen Ge-meinschaft Belgiens, kurz DG genannt. Die DG ist der kleinste Bestand-teil Belgiens mit gerade einmal ca. 75.000 Ein-wohnern. Damit lebt nur ungefähr einer von hundert Belgiern in der DG. Alle anderen ge-hören zur niederländi-schen (ca. 6 Mio.) oder französischen Sprachge-meinschaft (ca. 4 Mio.). In der DG ist die Mut-tersprache der meisten Einwohner Deutsch.

Weil die deutsch-sprachigen Belgier so wenige sind, aber so viele Rechte haben, gelten sie als „best-geschützte Minderheit“

Abb. 1

Vom Textilzentrum zur DG-HauptstadtEupen

Wähle auf wollroute.net einen Videoclip auf Französisch oder Niederländisch aus. Verstehst Du einzelne Wörter?

Überprüfe danach mit dem deutschen Clip.1

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Finde heraus, wo es in deiner Nähe Textilindustrie gibt oder gab (oder wähle eine der oben genannten Städte).

Was bekommt man über die Firma, ihre Mitarbeiterund ihre Produkte heraus?

in Europa. Die DG hat sogar ein eigenes Parlament und eine eige-ne Regierung (Abb. 6). Die deutsche Sprache und Kultur sind per Gesetz fester Bestandteil des belgischen Staates.

Die DG hat übrigens auch eine eigene Zeitung, das „Grenz-Echo“ und einen eigenen Fernseh- und Radiosender, den „Belgischen Rundfunk“ (BRF). Und jetzt ratet mal, wo Zeitung und Rundfunk ihre Büros haben!

• „Grünes Klassenzimmer“ im Hohen Venn (hausternell.be) • Moderne Kunst im IKOB

(Museum für Zeitgenössische Kunst Eupen: ikob.be)

• Führungen mit Kostprobe in der Schokoladenfabrik Jacques

(chocojacques.be).

Abb. 5: „HAASte Töne?“ - multikulturelles Straßentheater mit span-nendem Programm für die ganze Familie (Eupen, jährlich im August).

Wie diese gibt es viele Kulturfeste in der DG. Siehe auch Abb. 7.

Viele Ostbelgier haben aufihrem Auto ein ovales „DG“-Kennzeichen.Sie drücken damit ihre Verbundenheit mit

der Selbstständigkeit der Deutschsprachigen Gemeinschaft aus. Offi ziell gilt das Kennzeichen nicht – auch die Einwohner der DG müssen das

„B“-Kennzeichen des Königreichs Belgien auf dem Auto haben (Abb. 8).

• wollroute.net: 30 Videoclips stellen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Textilgeschichte in der Euregio vor.

Außerdem Hinweise zu Industriemuseen und Denkmälern.

• Infos zur Stadt Eupen und zur DG: eupen.be; dglive.be

An welche Länder und Provinzen grenzt die DG?

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FÜNFZEHNQUINZE

VIJFTIEN

VIERZEHNQUATORZEVEERTIEN

Hasselt ist die Hauptstadt der belgischen Provinz Limburg in Flandern und hat 73.000 Einwohner. Es gibt hier auch eine Universität, an der rund 3.000 Studenten lernen.

Eines fällt sofort auf, wenn man in der Stadt Hasselt unterwegs ist: Im Zentrum fahren keine Autos durch die Straßen. Es sind nur Fußgänger und Fahrrad-fahrer unterwegs – und Busse mit lei-sen Motoren. Die Menschen, die in Has-selt wohnen und die Menschen, die zu Besuch in die Stadt kommen, fahren gerne mit dem Bus. Denn die Busfahrt kostet dort kein Geld und man muss nie lange auf den Bus warten (Abb. 1). Wer mit dem Auto nach Hasselt fährt, stellt es auf einem Parkplatz am Stadt-rand ab und fährt mit dem Bus in die Innenstadt, wo es viele Restaurants und Geschäfte gibt.

Hasselt ist eine beliebte Shopping-stadt. Viele der Geschäfte verkaufen Kleidung und Mode, die sie selbst hergestellt oder entworfen haben. Das heißt, dass in Hasselt viele Frauen und Männer leben, deren Beruf es ist, neue Anzüge, Hosen, Hüte, Mäntel, Jacken, Pullover oder auch Schmuck zu erfi n-den. Neue Farben, neue Stoff e, neue Formen – Leute mit diesen Berufen nennt man Designer.

Weil in Hasselt viele Menschen ihr Geld mit Mode verdienen, hat die Stadt auch ein Modemuseum (Abb. 2). Wer dieses

Museum besucht, kann erfahren, wie sich die Menschen in der Euregio früher gekleidet haben oder auch: wie sie sich in der Zukunft vielleicht kleiden wer-den. Im Modemuseum kann man auch sehen, wie Kleidungsstücke genäht werden und wie der Stoff für die Kleidungsstücke hergestellt wird.

Für junge Leute, die gerne Mu-sik machen möchten, gibt es in Hasselt eine Popakademie und ein eigenes großes Haus: das Muziekodroom. Wenn sich zum Beispiel Schülerinnen und Schüler zu-sammentun, um eine Band zu gründen, fi nden sie im Muziekodroom alles, was sie brauchen: z. B. einen Raum, in dem die Band üben kann, ihre Stücke perfekt

zu spielen, also einen Proberaum. Im Muzieko-droom gibt es auch Leu-te, die den Bands dabei helfen, die ganze Tech-nik für einen Bühnen-auftritt zu beherrschen, also die Mikrofone und die Anlagen für Klang und Licht. Wenn eine Band denkt, dass sie gut genug spielen kann, um eine CD aufzunehmen, dann geht das auch im Muziekodroom: im Auf-nahmestudio (Abb. 3).

Noch etwas hat Has-selt, das andere Städte nicht haben: einen ech-ten japanischen Garten. Wer durch diesen Garten spaziert, wird schnell sehen, dass japanische

Die Stadt der schönen DingeHasselt

In Hasselt fährt man kostenlos Bus!

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In den Städten in der Euregio kann man mit dem

Bus, mit dem Auto, mit dem Fahrrad fahren oder zu Fuß

gehen. Schreibe auf, was du in deiner Stadt am liebsten tust und warum.

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Stell dir vor, du bist Mode-designer: Zeichne drei neue

Kleidungsstücke oderSchmuckstücke, die du in deinem

eigenen Laden verkaufen würdest.

Abb. 2: Elegant und interessant: DasModemuseum in

Hasselt.

Nicht verpassen bei einemHasselt-Ausfl ug:

• Modemuseum(modemuseumhasselt.be)

• bei der Kinderrallye im Stadtmuseum eine Entführung aufk lären

(hetstadsmus.be)

• Toben auf dem größten über-dachten Spielplatz der Euregio

„Plopsa Indoor“(plopsa.be)

„Speculaas“ kennt man, auch anderswo, besonders zur Weih-

nachtszeit. Aber die Hasselter Speziali-tät ist besonders lecker, dicker als

sonst und deshalb berühmt (Abb. 6 - z. B. bei Depaifve in der

Minderbroederstraat)

Die Homepage der Stadt:hasselt.be,

und extra für Touristen:toerisme.hasselt.be.

Gärten anders sind als unsere Gärten hier in Europa (Abb. 4). Hier gibt es 250 japa-

nische Kirschbäume und viele fremde Pfl anzen – Blumen, Sträucher und Bäume. Auch Bäche, Springbrunnen und Teiche sind überall zu sehen. In den Teichen schwimmen große und kleine Kooi-Fische in bunten Farben. Über den Garten sind viele große Felsbrocken verstreut, hübsche Brücken führen über die Wasser-läufe. Aber wie kommt ein japanischer Garten in eine belgische Stadt? Hasselt ist mit der Stadt Itami in Japan befreundet. Um ihre Freundschaft zu zeigen, haben die Bürger von Itami den Bürgern von Hasselt diesen japanischen Garten geschenkt.

Abb. 3

Abb. 6

Abb. 4: Der „Japanse Tuin“. Hasselt ist mit der Stadt Itami in Japan befreundet. Außerdem hat Hasselt Partnerstädte in den USA, in

Deutschland und sogar eine in der Euregio: Sittard (NL).

Abb. 5: „De Grote Markt“, das Zentrum von Hasselt. Hier steht ein sehr

auff älliges Café (rechts).

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Blumen, Bäume, Wege, Spiel-geräte, Teiche, Tiere...?

Wie müsste ein Garten oderPark aussehen, in dem du

gerne unterwegs bist? Fertige eine Zeichnung an, bei der man von oben

auf den Garten oder Park schaut.

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SIEBZEHNDIX-SEPT

ZEVENTIEN

SECHZEHNSEIZEZESTIEN

Die feurige StadtLüttich - Liège - Luik

Lüttich ist mit 196.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Euregio Maas-Rhein (nach Aachen) und für Wirtschaft und Kultur die wichtigste Stadt der belgischen Region Wallonien. Lüttich ist auch die Hauptstadt der belgischen Province de Liège – Liège heißt die Stadt bei ihren Einwohnern, denn hier spricht man Französisch.

Abb. 2: Die „Place Lambert“ und der Palast der Fürstbischöfe.

Lüttich ist eine sehr alte Stadt, bereits die Römer hatten hier am Ufer der Maas vor ca. 2000 Jahren eine Siedlung errich-tet. Besonders bedeutend wurde Lüt-tich im Mittelalter, denn die Stadt wur-de Hauptstadt eines großen Landes, des Fürstbistums Lüttich, das es fast 1.000 Jahre lang gab. Das Herrschaftsgebiet erstreckte sich von Frankreich bis in die heutigen Niederlande. Dazu gehör-ten auch viele Städte, die heutzutage wichtig für die Euregio sind, wie z. B. Tongeren, Hasselt, St. Truiden und Maas-tricht. Das Sagen hatte hier ein Mann, der gleichzeitig Priester und Politiker

Sehr früh entwickelte sich Lüttich auch zu einer wirtschaftlich bedeutenden Region. Dabei spielte Natur eine wichtige Rolle: Erstens war die Maas ein günstiger Transportweg und zweitens gab es in der Gegend viel Steinkohle im Boden, die als Brennstoff für die Industrie unverzichtbar war. Ohne gute Ideen, Geld und Mut zum Risiko ging aber auch damals nichts: Es brauchte auch Menschen wie John Cockerill (1790-1840), der einer der größten Unternehmer seiner Zeit in Europa war. Er produzierte mit seinem Bruder Charles-James als einer der ersten mit Hilfe der Dampfmaschine und baute in Seraing, direkt vor den Toren Lüttichs, große „Hochöfen“, mit denen man Stahl schmelzen konnte. So wurde Lüttich zu einem europäischen Zentrum der Kohle- und Stahlindustrie.

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Lüttich/Luik/Liège – so wie Lüttich haben viele Orte je nach Sprache unterschiedlichte Namen.

Kennst du noch andere, bei denen das auch so ist?

Abb. 1: Einladend: Lüttich zieht viele Gäste und Besucher an. Besonders schön ist es hier am Marktplatz unter dem „Perron“.

Lüttichs Spitzname: „Cité ardente“ – die feurige

Stadt. Warum nur?

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Die „Lütticher Waff eln“ (Gaufres de Liège) sind eine bekannte leckere Spezialität. Finde heraus, wie sie

aussehen, entstanden sind, wie sie zubereitet werden und natürlich: schmecken!

Viele Männer aus anderen Ländern, vor allem aus Italien und Nordafrika, kamen mit ihren Familien nach Lüttich, um hier in der Industrie zu arbeiten. Diese Einwanderer prägten das Leben und die Kultur der Stadt mit – heute fi ndet man in Lüttich viele Restau-rants und Geschäfte, die Einwandererfamilien gehören. Deshalb ist das Lütticher Stadtbild international und multikulturell. Wie an vielen Orten in der Euregio wurde genau die Industrie später zu einem Problem, das bis heute nachwirkt: Als die Förderung der

Lüttich ist auch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Neben dem Flughafen ist hier vor allem der Binnenhafen zu nennen (ein Hafen, der nicht am Meer liegt, Abb. 3). Riesige Container-schiff e fahren von hier aus über die Maas und Kanäle vor allem Richtung Nordsee. Der Lütticher Hafen ist der drittgrößte Binnen-hafen Europas. Zu den neueren Wahrzeichen der Stadt zählt der Bahnhof Guillemins, der 2009 in Betrieb genommen wur-

de. Das moderne Gebäude mit seiner weißen Stahlkonstruk-tion wurde von dem bekannten Architek-ten Santiago Calatrava geplant (Abb. 4).

Abb. 4: Lüttich modern: der Bahnhof Guillemins, entworfen von

Santiago Calatrava

Abb. 6: Das Haus des früheren Waff en-fabrikanten Curtius beherbergt heute eins

der schönsten Museen in Lüttich.

Abb. 5: Kennt in Lüttich jeder: Mit 374 Stufen die längste Treppe Lüttichs: die

„Montagne de Bueren“ (montagne = Berg). Beim Lichterfest

„La nuit de côteaux“ sogar beleuchtet!

Abb. 3: Stadt am Wasser: Binnenhafen in Lüttich

• 9000 Jahre Geschichte im und auf den Seiten des archeoforumdeliege.be (ein unterirdisches Museum!)

• Internetseite der Stadt: liege.be/tourisme

• Stadtspaziergänge über hunderte Treppen und „schwebende“ Terrassen;

• die Welt des Kristalls in Seraing (cristaldiscovery.be);

• Kunst- und Waff enmuseum (Abb. 6, grandcurtiusliege.be);

• Wasserwelten im aquarium-museum.ulg.ac.be;

• alte Straßenbahnen im Museum für Transport und Verkehr musee-transports.be;

• „Museum für wallonische Volkskunde“ (viewallonne.be).

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Lüttich liegt in der belgischen Region Wallonien. Finde

heraus, welche anderen be-deutenden Städte zu dieser

Region gehören.

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war: der „Fürstbischof“. Der große Palast am zentralen Platz der Stadt, der Place Saint-Lambert, ist eines der größten und schönsten Gebäude Lüttichs (Abb. 2).

Steinkohle wegen hoher Kosten und aus Umweltschutzgründen eingestellt wurde, gab es immer weniger Arbeitsplätze.

„La Batte“, der bunte Markt am Maasufer ist Kult. Jeden Sonntag

lockt er Menschenmassen von Nah und Fern an.

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UNSERE EUREGIO MAAS-RHEIN

NOTRE EUREGIO MEUSE-RHIN

ONZE EUREGIO MAAS-RIJN

NEUNZEHNDIX-NEUF

NEGENTIEN

ACHTZEHNDIX-HUITACHTTIEN

Alt und edel, modern und lebendigMaastricht

Maastricht ist die Hauptstadt der nie-derländischen Provinz Limburg, etwa 120.000 Menschen leben hier. Damit ist Maastricht die drittgrößte Stadt in der Euregio. Maastricht ist aber auch eine der ältesten und reichsten Städte der Niederlande.

Abb. 1: Die älteste Maasbrücke („Sint Servaasbrug“)

Dass ausgerechnet an dieser Stelle im Tal der Maas eine Stadt entstand, hat damit zu tun, dass damals hier der Fluss nicht allzu tief war und deshalb über-quert werden konnte. Die Kelten, die schon vor 2.500 Jahren hier lebten, sind an einer fl achen Stelle durch das Wasser gegangen. Vor ungefähr 2.000 Jahren kamen die Römer in diesen Teil Europas. Sie hatten bereits eine weit entwickelte Bautechnik und bauten hier eine Brücke über die Maas, damit Händler und Sol-daten den Fluss schnell und bequem überqueren konnten (Abb. 1). Sie nannten die Brücke bzw. den Ort Mosae Traiectum. Das ist Lateinisch, die Sprache der Römer, und bedeutet „Übergang über die Maas“. Daraus ent-stand später der Name „Maastricht“.

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In Maastricht bauten die Römer die erste Brücke über die Maas. Finde heraus, an welchen Orten in der Euregio ebenfalls Spuren

der Römer vorhanden sind.

Dass Maastricht eine alte Stadt ist, kann man an vielen Bauwerken erkennen. Zum Beispiel stehen in Maastricht zwei der ältesten Kir-chen der Niederlande, die es beide schon über 1500 Jahre gibt: die Servatiusbasilika (Abb. 2) am Vrijthof und die Onze Lieve Vrouwe-Basiliek (Abb. 3), die eine beeindruckende riesige Steinfassade hat.

Andere alte Bauwerke, mit der sich die Stadt früher vor Feinden geschützt hat, ziehen heute die Touristen an. Zum Beispiel das Stadttor Helpoort (Höllentor, Abb. 4), das fast 800 Jahre alt ist und zur alten Stadtmauer gehörte. Diese ist heute ebenfalls zum Teil noch erhalten und begehbar. Oder das Fort Sint Pieter (Abb. 5) am Stadtrand, hoch über dem Maastal: eine fünfeckige Festung, die un-terirdisch sogar mit den Mergelgrotten verbunden ist.

Abb. 4: Das mächtige „Höllentor“. Hier kam nur

durch, wer erwünscht war.

Abb. 2: Die Servaasbasiliek ist eine der ältesten Kirchen der Niederlande.

Abb. 3: Beeindruckend: die Onze Lieve Vrouwe-Basiliek

Für Besucher und Touristen ist Maastricht aber nicht nur wegen der Sehenswürdigkeiten aus alten Zei-ten attraktiv. Viele Gäste aus der gan-zen Euregio kommen vor allem auch gerne zum Shopping. In den Straßen rund um Vrijthof und Markt sowie auf der anderen Seite der Maas, im Stadt-teil Wyck, fi nden Besucher eine Vielzahl hübscher Geschäfte und Läden. Von der Stokstraat sagt man, sie sei die teuerste Einkaufstraße des Landes. Außerdem gibt es über-all freundliche Cafés und Restaurants, in denen man eine Pause genießen kann. Auch viele interessante Museen und Galerien, etwa das Bonnefantenmuseum (Abb. 6), ziehen Besucher an. Besonders stolz sind die Maastrichter auch auf ihren Karneval.

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In Maastricht wurden die Maastrichter Verträge zwi-

schen den Ländern Europas beschlossen. Finde heraus,

welche Länder damals dabei waren und welche Länder danach in die

Europäische Union kamen.

Viele junge Leute zieht es nach Maastricht, um an einer Hochschule für den späteren Beruf zu lernen. An der Maastricht University studieren 13.000 Studentinnen und Studenten, um später zum Beispiel Arzt, Rechtsanwalt oder Manager zu werden. Da die Stu-dierenden aus vielen verschiedenen Ländern kommen, fi ndet der Unterricht oft in englischer Sprache statt. Die Maastricht University und die Akademie für Bildende Künste ziehen auch viele jungeMenschen aus den Nachbarländern Deutschland und Belgien an.

In Maastricht studieren aber nicht nur junge Leute aus vielen europäi-schen Ländern. Die Stadt setzt sich auch dafür ein, dass die Länder Europas eng zusammenarbeiten und eine gute Nachbarschaft entwickeln. 1992 unter-zeichneten die Regierungschefs von 12 Ländern im Gebäude der Provinzre-gierung die „Maastrichter Verträge“ mit dem die Europäische Union offi ziell gegründet wurde.

Abb. 6: Eine Rakete? Nein, ein Museum!

Abb. 5: Mächtige Mauern: das Fort Sint Pieter

• vvvmaastricht.nl: Stelle doch mal ein

Programm für einen Tagesausfl ug nach

Maastricht zusammen! • maastrichtunderground.nl/de

• stiphout.nl

Ziele ohne Ende: Bonnefantenmuseum, mittelalterliche Stadtmauer mit

Helpoort, unterirdische Kasematten, Servatiusbasilika mit Schatzkammer, Fort St. Pieter, Schiff sfahrt auf der Maas…

(siehe auch uitmetkinderen.nl).

Die Einheimischen sprechen „Mestreechs“, so heißt der

Dialekt von Maastricht. Und der Dialekt bei euch?

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Page 7: Linguacluster: Unsere Maas Rhein - 2012

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UNSERE EUREGIO MAAS-RHEIN

NOTRE EUREGIO MEUSE-RHIN

ONZE EUREGIO MAAS-RIJN

EINUNDZWANZIGVINGT ET UN

ÉÉNENTWINTIG

ZWANZIGVINGTTWINTIG

König, Prinz und Präsident3 Länder, 3 Staatsformen - 3 Pays, 3 régimes - 3 Landen, 3 staatsvormen

In ganz Europa gibt es Euregios, in denen jeweils Menschen aus benachbarten Ländern über die Grenzen hinweg zusammen arbeiten. Das ist deshalb besonders spannend, weil die Länder sich oft sehr stark voneinander unterscheiden: andere Sprachen, andere Gesetze und vor allem: andere Kulturen…

Abb. 1: Beatrix, Königin der Niederlande seit 1980.

Im Mittelalter gab es mächtige Per-sonen, die oft ganz alleine über große Gebiete herrschten. In der Euregio Maas-Rhein waren das z. B. der Fürst-bischof von Lüttich, die Herzöge von Limburg oder Jülich sowie eine Reihe von Grafen und Rittern. Und über allen stand damals (zumindest theoretisch) der römisch-deutsche König.

Auch heute spielen Königinnen und Könige, so genannte Monarchen, noch eine wichtige Rolle in zwei Ländern unserer Euregio, nämlich in Belgien und den Niederlanden. Beide Länder haben Monarchen, aber die herrschen nicht mehr alleine bzw. ei-gentlich gar nicht mehr richtig. Denn in allen europäischen Ländern soll die Bevölkerung selbst bestimmen – es gibt eine Demokratie.

Ähnlich ist es in Belgien: Auch hier hat König Albert II. kaum politische Macht (Abb. 2). Vielleicht sind die Monarchen in Europa ja genau deshalb so beliebt. Alle Einwohner der Niederlande und Belgiens interessieren sich für ihre königliche Familie: Wer heiratet, wer hat gerade Streit usw. …

Und trotzdem haben die Niederlande beispielsweise eine Königin. Die jetzige Königin Beatrix ist das Staatsoberhaupt, also die wichtigste, aber nicht die mächtigste Person im niederländischen Staat (Abb. 1). Die Macht haben die ge-wählten Politiker im Parlament, daher spricht man von einer parlamentarischen Monarchie.

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Wer hat früher über deine Stadt (dein Land) geherrscht? Welche Bauwerke, Denkmäler, Straßennamen

erinnern an diese ehemaligen Herrscher?

Abb. 2: Das belgische Königspaar: Albert II. und Königin Paola.

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Suche im Internet die drei Nationalhymnen und ver-

gleiche sie! (z. B. youtube)

Nach einem Vorfahren der Köni-gin, Prinz Wilhelm von Oranien, nennt man die niederländische Königsfamilie

auch das „Haus Oranien“. Oranje ist die Farbe des Königshauses und des

Fußballnationalteams.

In Deutschland gibt es schon lange keinen König mehr. Deutsch-land hat also keinen Monarchen als Staatsoberhaupt, sondern einen Bundespräsidenten. Genau wie die Monarchen soll er sein Land im Ausland, aber auch bei der eigenen Bevölkerung würdig vertreten.

Alle drei Staatsoberhäupter und ihre Familien wohnen übrigens in ihren jeweiligen Haupt- oder Regierungsstädten, also in Den Haag (NL), Brüssel (B) und Berlin (D). Aber natür-lich besuchen sie die Euregio immer wieder, wenn es wichti-ge Ereignisse gibt. So kam z. B. die niederländische Prinzessin Máxima (Abb. 3) zum großen Welt-Musik-Concours nach Kerkrade, und ihre Schwiegermutter Beatrix war schon mehr-fach in Aachen beim Reitturnier. Sie hat den Aachener Karlspreis bekommen, weil sie viel für Europa getan hat. Aber auch traurige Anlässe haben die Monarchen in die Euregio geführt: Als es 2011 ein schlimmes Attentat mit vielen Toten und Verletzten in Lüttich gab, war der belgische König sofort zur Stelle, um den Betroff enen Trost zu spenden.

Übrigens wohnen in der Euregio zwar keine Könige, aber immer-hin richtige Prinzen. Charles-Louis Reichsgraf und Prinz von Mero-de und seine Familie wohnen auf dem familieneigenen Schloss bei Langerwehe (Abb. 5). Die Familie der Prinzen von Merode hat Wur-zeln in Deutschland, Belgien und den Niederlanden – eine echte

Euregio-Familie! Zahl-reiche ihrer Mitglie-der haben über viele Generationen in der Euregio wichtige Ämter in Politik, Militär und Kirche ausgeübt.

Abb. 3: Prinz Willem-Alexander, der älteste Sohn von Königin Beatrix und ihrem (deutschen) Mann, mit seiner Frau, Prinzessin Máxima.

Abb. 5: Charles-Louis Prinz von Merode und sein Sohn Charles-Adrien.

Fotos und Neuigkeiten über die beiden Königsfamilien

auf koninklijkhuis.nl

und monarchie.be.

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In welchen europäischen Ländern gibt es noch eine

Monarchie?

Der belgische Königspalast in Brüssel

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