Lied - Vorspieleund ihre Aussage
Welche musikalischen Parameter sind bei einem Zuhörer für die Entstehung von inneren Bildern und Gefühlen verantwortlich?
Liste der musikalischen Parameter: Takt / Metrum Rhythmik (einfach, kompliziert, punktiert, Triolen, Synkopen) Tempo Tonart / Tongeschlecht (Dur / Moll) / Atonalität Melodik (Richtung des Verlaufs / Intervalle Ambitus (Tonumfang und Tonlage) Harmonik Satztechnik (Aufbau und Struktur der Mehrstimmigkeit /
Homophonie – Polyphonie) Besetzung (Wahl der Instrumente) Dynamik (Lautstärke) Klang und Spielweise (pizzicato, tremolo, gestrichen,
gedämpft, etc.) Artikulation (legato, staccato, etc.) Formaler Ablauf (Wiederholungen, Sequenz, Kontrast)
Vorspiel zum Lied „Gruppe aus dem Tartarus“ (Text: F. Schiller / Musik: F. Schubert)
Hör Dir das Klaviervorspiel des Liedes mehrmals an:
Notiere Dir, was Du vor Deinem inneren Auge siehst. Welche/s Gefühl/e regt/en sich in Dir?
Fahre erst nach Erfüllung dieser Aufgabe weiter.
Nur bis Gesangsanfang anhören !
http://www.youtube.com/watch?v=aS1o9OmmsEk
Lies nun das folgende Gedicht.Verstehst Du dessen Inhalt?
Horch - wie Murmeln des empörten Meeres,Wie durch hohler Felsen Becken weint ein Bach,Stöhnt dort dumpfigtief ein schweres - leeres,Qualerpresstes Ach! Schmerz verzerretIhr Gesicht - Verzweiflung sperretIhren Rachen fluchend auf.Hohl sind ihre Augen - ihre BlickeSpähen bang nach des Cocytus Brücke,Folgen tränend seinem Trauerlauf. - Fragen sich einander ängstlich leise,Ob, noch nicht Vollendung sei? -Ewigkeit schwingt über ihnen Kreise,Bricht die Sense des Saturns entzwei.
• Auf den 2 folgenden Folien findest Du die Bedeutung einiger Begriffe.
• Welche Wörter der ersten Strophe sind von besonderer Bedeutung für die Grundstimmung des Textes?
• Auf Folie 9 siehst Du einen Vorschlag.-
Bedeutung einiger Namen
Tartarus: Personifizierter Teil der Unterwelt (Hades)
Cocytus: In der griechischen Mythologie ist der Kokytos (Fluss des Wehklagens) ein Seitenarm der Styx und mündet in den Acheron. Wenn die Verstorbenen aus dem Fluss trinken, dann erkennen diese, dass sie ihr Leben in der Oberwelt verloren haben und klagen dementsprechend.
Sense des Saturns: Saturn (lateinisch Saturnus) ist in der römischen Mythologie der Gott der Aussaat. Er wurde schon früh mit dem griechischen Kronos identifiziert.
Saturn mit Sense
Horch - wie Murmeln des empörten Meeres,
Wie durch hohler Felsen Becken weint ein Bach,
Stöhnt dort dumpfigtief ein schweres - leeres,
Qualerpresstes Ach!
Vergleiche nun Deine Äusserungen zum Vorspiel mit dem Inhalt der ersten Gedichtstrophe, die Du vorher gelesen hast.
Findest Du Gemeinsamkeiten / Unterschiede?
Notenbild des Vorspiels
• Welche musikalischen Parameter findest Du im Vorspiel, die den Inhalt der ersten Gedichtzeile verdeutlichen helfen?
• Auf der folgenden Folie findest Du die Lösung.
Lösung:
Chromatik
TempoCrescendo
Tiefe Lage
Piano
Fortissimo
DissonaterKlang
WiederholungHalbton höher
Rasche Sechzehntel
Welche musikalischen Mittel passen zu welcher Textaussage?
Horch
Murmeln
empörten Meeres
weint
Bach
dumpfigtief
Lösung auf folgender Folie.
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Welche musikalischen Mittel passen zu welcher Textaussage?
Horch
Murmeln
empörten Meeres
weint
Bach
dumpfigtief
Piano
Sechzehntel / Tempo
Chromatik / höhere WiederholungFortissimo / Crescendo
Chromatik
Tiefe Lage
Sechzehntel / Tempo
Dissonanz
Lösung auf folgender Folie
Übungsbeispiele
Vorgegeben sind jeweils Vorspiel und die erste Gedichtzeile
Wenn über Berge sich der Nebel breitet,
Und Luna mit Gewölken kämpft,
So nimmt der Alte seine Harfe, und schreitet,
Und singt waldeinwärts und gedämpft:
Mein Ross so müd' in dem Stalle sich steht,
Mein Falk' ist der Kapp und der Stange so leid,
Mein müßiges Windspiel sein Futter verschmäht,
Und mich kränkt des Turmes Einsamkeit.
Ach, der Gebirgssohn hängt
Mit kindlicher Lieb' an der Heimat.
Wie den Alpen geraubt hinwelket die Blume,
So welkt er ihr entrissen dahin.
Gefrorne Tropfen fallen
Von meinen Wangen ab:
Ob es mir denn entgangen,
Dass ich geweinet hab'?
Ich komme vom Gebirge her,
Es dampft das Tal, es braust das Meer,
Ich wandle still, bin wenig froh,
Und immer fragt der Seufzer, wo?