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leseprobe_reichtrotzfaul

Date post: 26-Mar-2016
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Leseprobe zu «Reich trotz Faul» von Martin Thür und Alois Gmeiner. Midas Management Verlag, März 2014, 144 Seiten, Broschur, Fadenheftung, € 14.90 / CHF 22.00, ISBN 978-3-907100-47-9
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REICH TROTZ FAUL ISBN 978-3-907100- 47-9 E 14.90, CHF 22.00, Martin Thür Alois Gmeiner Mit »kreativer Faulheit« zum Erfolg
Transcript

reich trotz Faul

ISBN 978-3-907100-

47-9

E 14.90, CHF 22.00,

Martin Thür • Alois Gmeiner

Mit »kreativer Faulheit« zum Erfolg

Mit »kreativer Faulheit«zum Erfolg

Martin Thür • Alois Gmeiner

M I D A S

RE IChT R o T z

F A u l

REICH TROTZ FAULMit »kreativer Faulheit« zum Erfolg

© 2014 Midas Management Verlag AG ISBN 978-3-907100-47-9

Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung der Texte und Bilder, auch auszugs-weise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlages urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in Seminarunterlagen und elektronischen Systemen.

Midas Management Verlag AG, Dunantstrasse 3, CH 8044 ZürichE-Mail: [email protected] | www.midas.ch

InhAlT

Vorwort: Faul - aber clever 5

Teil 1: Sieben Harte Business-Weisheiten 1. Business ist Krieg ........................................................... 11 2. Business ist Cool ............................................................ 15 3. Business ist Cleverness .................................................. 17 4. Business ist Gewinn ....................................................... 21 5. Business ist Faulheit ....................................................... 25 6. Business ist Freiheit ....................................................... 29 7. Business ist ständiger Wandel ......................................... 33

Teil 2: Zehn Hausaufgaben zum Start 1. Denke nach! .................................................................. 39 2. Sei kein Bittsteller! ......................................................... 43 3. Suche Dir ein Business, das Geld bringt .......................... 47 4. Suche etwas, das Du multiplizieren kannst ...................... 49 5. Mach auf Dich aufmerksam ............................................ 51 6. Lerne und kopiere von erfolgreichen Menschen ............... 55 7. Lerne faul zu sein ........................................................... 59 8. Sei nicht Sklave des Geldes ............................................ 61 9. Suche Dir clevere Berater................................................ 6510. Mach keine krummen Dinger .......................................... 69

Teil 3: Acht Tipps zur Positionierung 1. Schau auf Dein Ziel ........................................................ 77 2. Pfeif drauf, was die Leute reden ...................................... 81 3. Lerne verkaufen! ............................................................ 85 4. Werde ein Medienstar! .................................................... 89 5. Mach Dich zum Experten ................................................ 93 6. Delegiere und optimiere ................................................. 97 7. Nutze das Internet ........................................................ 101 8. Bleibe faul, aber clever! ................................................ 105

Teil 4: Sieben geniale Werbetipps 1. Die eigene Homepage ................................................... 119 2. Denke global ................................................................ 123 3. Google-Anzeigen ........................................................... 125 4. Online-PR ..................................................................... 129 5. Raus an die Front!........................................................ 133 6. Starke klassische Werbemittel ....................................... 137 7. Text wirkt ...................................................................... 141

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FAUL – ABER CLEVER!

Faulheit hat in unserer Gesellschaft einen schlechten Ruf. Das muss nicht sein. Die eigenen Ressourcen zu schonen, ist gerade in unserer schnellen und hektischen Zeit eine Kunst, die gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Warum sollte man etwas tun, das man nicht tun muss? Nur um nicht als faul zu gelten? Nein, Faulheit ist keine Charakter schwäche, sie ist eine Tugend, wenn sie denn rich-tig genutzt wird. Wichtige Dinge müssen natürlich weiterhin erledigt werden, daran führt kein Weg vorbei. Doch es spricht absolut nichts dagegen, das von anderen Leuten erledigen zu lassen.

Unsere Gesellschaft baut darauf auf, dass nicht jeder al-les selbst machen kann. In einer Welt, in der alle perfekte Heimwerker sind, gibt es bald keine Handwerker mehr. Wer sich Hilfe holt, weil er etwas nicht kann oder schlicht nicht tun will, gilt merkwürdigerweise nur dann als faul, wenn es um etwas geht, dass viele selbst erledigen. Aber warum sollte man sich selbst um etwas kümmern, wenn man es auch delegieren kann?

Faulheit ist der wahre Luxus der modernen Welt. Sich die Zeit zu nehmen, nur Dinge zu tun, die man gut und ger-ne tut, unter scheidet den Unternehmer vom Angestellten. Warum sollte man sich diesen Luxus verwehren? Nur um etwas Geld zu sparen, und dadurch keine Zeit mehr zu ha-ben, um das Geld auch zu genießen?

Überlegen Sie, was Sie am besten können und was Ihnen den meisten Spaß macht und konzentrieren Sie sich dar-auf. Lästige Pflichten sind nur solange Ihre Pflichten, wie Sie niemanden damit beauftragen. Sie müssen im Grunde

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nichts selbst machen, Sie müssen nur dafür sorgen, dass es gemacht wird. Denn bei aller Faulheit darf das nicht verges-sen werden: Dinge verschwinden nicht dadurch, dass man sie nicht beachtet, sie verschwinden erst dann, wenn man jemanden beauftragt, sie verschwinden zu lassen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre!

Martin Thür

Alois Gmeiner

Martin thür ist Multiunternehmer mit über 200 Angestellten

in mehreren Ländern. Als Gründer des Büroservicedienstleisters

www.wird-erledigt.com bietet er virtuelle Sekretärinnen an,

damit auch Kleinunternehmer ihre täglichen Routinearbeiten

delegieren können, um kreativ faul und erfolgreich zu sein.

alois GMeiner ist Werbefachmann, erfolgreicher Sachbuchautor,

Ideencoach und Ghostwriter. Als »Der Werbetherapeut« (www.wer-

betherapeut.com) ist Gmeiner u.a. zuständig für das Low-Budget-

Marketing und die No-Budget-PR-Kampagnen von Martin Thür.

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BUsinEss-

wAhRhEitEn

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Business ist KriegWer das nicht glauben kann oder glauben mag, der lebt in einer rosaroten Blümchenwelt ohne Sinn für Realität. Die Geschäftswelt war von jeher brutal und jeder hat nur auf seinen Vorteil oder Gewinn geachtet.

Wer jemals die Übernahmeschlachten großer Konzerne oder den Überlebenskampf von Unternehmen in der Insol-venz miterlebt hat, der weiß, wovon die Rede ist.

Machen Sie sich darüber keine Illusionen ...

Sie steigen in den RingUnd wenn Sie versagen, wirft niemand das Handtuch! Kein gütiger Schiedsrichter beendet den Kampf. Es wird gekämpft bis Blut fließt – Ihres oder das Ihres Gegners. Natürlich ist dieses Blut nur »virtuell«. Es zeigt sich im Geschäftsleben als GELD, GEWINN, MARKTANTEIL, KUNDEN ANZAHL, CASH AUF DER BANK oder MINUS AUF DER BANK! Busi-ness ist ein tagtäglicher Kampf um Behauptung, um Erhalt alter und Erringen neuer Erfolge. Das geht fast immer auf Kosten der anderen – denn wer bei Ihnen kauft, den verliert die Konkurrenz. Also: werden sie ein Egoist – zumindest im Geschäftsleben.

Bewahren Sie einen kühlen Kopf und notfalls auch ein kal-tes Herz und tun Sie, was Sie tun müssen, denn es gibt genug andere, die es eiskalt umsetzen.

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Unser Rat:Wer sich jetzt und heute klarmacht, dass es UM ALLES geht, der macht sich keine falschen Illusionen. Der kämpft wie ein Löwe – auch um seine persönliche Freiheit, nie wie-der ein Lohnsklave sein zu müssen!

Natürlich mag es menschlich verwerflich, schlecht und überhaupt ganz schrecklich wirken, zu tun, was Sie zu Ih-rem eigenen geschäftlichen Wohl tun müssen. Diese Ein-stellung bringt Sie aber nicht weiter, sie behindert Sie in Ihrem Erfolg. Setzen Sie diese beiden neuen Denkweisen um und Sie werden im Krieg namens Business gleich viel erfolgreicher bestehen. Erst dann ist es an der Zeit für ethi-sche und moralische Überlegungen – vorher jedoch müssen sie es schaffen zu überleben. Unter Piranhas.

Erstens: Unternehmer sind keine schlechten Menschen. Sie tun eine der natürlichsten Sachen der Welt, Sie sichern ihre eigene Existenz. Was glauben Sie, was der Arbeitnehmer tut, wenn er jeden Tag zur Arbeit erscheint, sich auspowert und verausgabt? Im Grunde genommen machen Sie beide nichts anderes, Sie sichern Ihr Überleben und der Ange-stellte tut das auch. Sie tun es nur anders.

Zweitens: Gewinn macht den Menschen nicht böse. Sie haben einen Weg gefunden, viel Geld mit wenig Arbeit zu verdie-nen. Für diese Erkenntnis steht Ihnen das Geld zu! Men-schen, die über Sie urteilen und Ihnen weismachen wollen, Sie hätten das nicht verdient, tun das meist aus einem ein-fachen Grund. Neid. Wollen Sie, dass Neider Sie in Ihrer Entfaltung behindern?

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Business ist die coolste Sache der Welt.Mal ehrlich. Anzüge und Kostüme, teure Lederschuhe und edle Pumps sind heiß. Wer außer Ihnen hat so oft Gelegen-heit, sich von seiner Schokoladenseite zu präsentieren?

Denken Sie an all Ihre kleinen Erfolgserlebnisse. Einem Angestellten ist es relativ egal, ob der Kunde mit einem gu-ten Gefühl nach Hause geht, ob er nun kauft oder nicht kauft. Wenn nicht, geht sein Chef pleite – na und? Wenn bei Ihnen ein Kunde nicht kauft, gehen SIE pleite. Sie ha-ben allen Grund, sich über die kleinen Dinge des geschäft-lichen Alltags zu freuen, ein Zusatzumsatz ist Ihre Kohle – Ihr Geld – Ihr Verdienst. Sie haben durchschnittlich mehr Glücksmomente als jeder noch so zufriedene Angestellte. Und Sie können tun und lassen, was immer sie wollen!

Nicht zuletzt ist Business auch deswegen cool, weil es Ihren Job nur einmal auf der Welt gibt. Sie haben ihn sich ge-schaffen. Sie haben erkannt, wo Sie sich ins Puzzle namens Welt einfügen. Sie kennen Ihren Platz und Sie werden sich diesen Platz nehmen, Sie werden mehr davon bekommen, wenn Sie es wollen. Und natürlich wollen Sie!

Stehen Sie dazu und Sie werden es lieben.

Kennen Sie folgende Situation?

»Sag mal, was machst du beruflich?«

»Ach, weißt du ... meine Arbeit besteht darin ... äh, also na ja, ich bin Sachbearbeiter in der Firma XY …«

Wie wäre es, wenn Sie sich vor der hübschen Blondine (oder dem jungen Mann) als »Unternehmer« oder »Unter-nehmerin« vorstellen und outen könnten. Oder noch cooler – ICH BIN MEIN EIGENER BOSS!

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Denken Sie zurück an die Zeit, als Sie noch nicht im Busi-ness waren. Was war ausschlaggebend für Ihren Schritt in die Selbständigkeit? Was war der Wendepunkt? Ab wann war Ihr Leben so fundamental anders, was war der Kiesel-stein, der die Mühlräder des Alltags aufhielt und Ihnen die Möglichkeit eröffnete, so zu werden, wie Sie jetzt sind? Ich sage es Ihnen …

Ihre Cleverness!

Sie hatten eine Idee, eine Inspiration. Daraus wurde ein Konzept. Zuerst nur vage, eher eine Vision – Ihre Visi-on. Danach kam der Businessplan mit Geschäftsmodell, Finanzierungs strategie, Gewinnrechnung. Eine Firma. Ein Markt, ob alt oder neu. Ein Weg. Ihr Weg.

Damit ist es noch lange nicht getan, denn Cleverness brau-chen Sie nicht nur am Anfang Ihrer Unternehmertätigkeit. Sie brauchen Sie ab dann immer. Die meisten Jungunter-nehmer und Start-Ups »sterben« nach den ersten 2-5 Jah-ren. Clever müssen Sie daher auch sein, wenn es nach der Gründung um die Aktualität Ihrer Tätigkeit geht. Wenn sich nach einiger Zeit herausstellt, dass Ihr Produkt nicht mehr »funktioniert« – kein Problem. Ihre Cleverness weist Ihnen neue lukrative Wege. Seien Sie schlau, erfinderisch, und einfallsreich, denken Sie innovativ und um die Ecken, holen Sie sich Inputs, Ideen, und Inspiration aus Quellen, in denen vor Ihnen noch keiner gebadet hat. Cleverness hat Sie groß gemacht, sie wird Sie auch noch größer machen.

Cleverness ist leicht gesagt – und manchmal schwer getan.Sammeln Sie Erfahrung. Vernetzen Sie sich mit Menschen, die diese Erfahrung haben, wenn Sie noch weit davon ent-fernt sind. Lernen Sie aus Ihren Erfolgen und auch aus Ih-ren Fehlern. Lassen Sie sich unter die Arme greifen – von jedem, der sich anbietet. Erfahrene, alte Hasen im Business

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sind Ihre besten Freunde und werden Ihnen anhand ihrer eigenen Lebenswege und Erfahrungen zeigen, was cleveres Denken ist. Wenden Sie das neue Wissen auf sich selbst, auf Ihr Unternehmen und auf Ihren individuellen Einzelfall an. Dann sind Sie auf einem guten Weg. Nehmen Sie nichts so hin, wie es ist, wenn es Ihnen nicht passt. Sie brauchen keine Situationen zu akzeptieren, die Sie nicht glücklich machen. Cleverness entwickeln Sie, indem Sie mit der Ein-stellung: »So geht‘s nicht weiter!« an die Alltagsprobleme herangehen. Sie werden mit der Zeit immer besser darin, Wege zu erkennen und clever Ihren Weg zu bahnen.

Cleverness ist keine angeborene, unveränderliche Gabe. Sie entwickelt sich. Springen Sie ins kalte Wasser und lassen Sie die Entwicklung zu. Lernen Sie deshalb in jeder Situati-on Ihres Lebens. Beobachten Sie und seien Sie erfinderisch und kreativ. Betrachten Sie Probleme als Herausforderung, denn es gibt immer eine kundenorientierte Lösung.

Dazu ein kleines Beispiel: Jeder kauft heute Mineralwasser mit Kohlensäure. Aber es gibt weltweit nur ganz wenige Quellen, die tatsächlich mit Kohlensäure versetztes Wasser ausspucken. Woher kam also der Trend zur Kohlensäure? Nun, die Sache begann mit einem großen, kaum lösbaren Problem, das Kurorte rund um die Jahrhundertwende des 19. zum 20. Jahrhundert hatten. Die reichen Kurgäste woll-ten das wohltuende Heilwasser natürlich liebend gerne mit nach Hause nehmen – für sich selbst und für die Familie zu Hause. Super – tolles Geschäft für die Kuranstalten – billi-ges oder sogar gratis Wasser teuer an die Kurgäste verkau-fen – Spitze. Stimmt, aber so einfach war das nicht.

Das Problem: Wasser ist nicht ewig haltbar. Jeder der schon mal einen Piraten- oder Seefahrerfilm gesehen hat, kennt die Szenen, in denen die Mannschaft meutert, weil das Brot

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schimmelig und das Fleisch verdorben ist. Aber – noch ge-fährlicher – das Wasser kann »umkippen«, faulig und da-mit untrinkbar werden. Und genau das passierte auch bei den teuer verkauften Heilwässern. Die Gäste und Käufer beschwerten sich und man hatte ein Problem.

Die »erste« kreative Lösung: Ein findiger Kopf kam dann auf die Idee, das Wasser mit Chemie trinkbar zu machen, und zwar mit Kohlensäure. Super – und für uns heute ganz logisch. Zu jener Zeit aber gab es noch kein Produkt »Mineral-wasser mit Sprudel«. Das Wasser war jetzt zwar so gut wie ewig haltbar, doch es ergab sich ein nächstes Problem.

Das zweite Problem: Wasser, das mit Kohlensäure versetzt ist, schmeckt ganz anders als normales Wasser. An Klein-kindern kann man beobachten, wie sich die damaligen Kunden gefühlt haben müssen. Kinder, die das erste Mal Kohlensäuregetränke zu trinken bekommen, erschre-cken und verziehen das Gesicht. Und auch die damaligen Kunden beschwerten sich über das Brennen und Prickeln auf der Zunge. Also musste eine Lösung auch für dieses Geschmacks problem her.

Die »zweite« kreative Lösung: Und auch hier kam ein cleverer Kopf auf eine kundenorientierte Lösung. Er kam auf die unglaubliche Idee, aus diesem prickelnden, brennenden Wasser einen Vorteil zu generieren. Plötzlich wurde es zum »erfrischenden«, »spritzigen« »Champagner-Wasser«. Die Kunden akzeptierten diese Erklärung, und es wurde sogar zu noch höheren Preisen gekauft. Clever, oder?

Und heute: In den letzten Jahren erleben wir wieder eine Ge-genbewegung. Wasser wird wieder »still«, »natürlich« ver-kauft – weg mit der Kohlensäure!

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Unglaublich oft erleben wir Unternehmer, die Umsatz mit Gewinn verwechseln. Oder Unternehmer, die Skrupel vor hohen Gewinnmargen bei ihren Produkten oder Dienstleis-tungen haben. »Soooo viel kann man ja nicht verlangen.«

Ja, verdammt noch mal – warum nicht? Wenn es gerechtfer-tigt ist und vor allem, wenn es jemanden gibt (besser wäre es natürlich, wenn es möglichst viele gäbe), der bereit ist, diesen Preis zu zahlen – super! Viele, zu viele Unterneh-mer haben regelrechte Angst vor hohen Gewinn margen. Sie schrecken davor zurück, Geld für ihre Leistungen zu verlangen, so wie sie es sich vorstellen.

Ja, aber warum eigentlich?Gewinn und zwar möglichst hoher Gewinn, war einer der hauptsächlichen Gründe für Sie, der Unternehmer zu wer-den, der Sie heute sind. Lassen wir die betriebswirtschaft-lichen Gedanken mal außen vor: Sie allein bestimmen, wie hoch Ihre Gewinnmarge ausfällt. Denn es ist Ihr Unterneh-men und Sie entscheiden, wie viel Gewinn Sie erwirtschaf-ten wollen und können. Fest steht aber eins: Sie haben nichts zu verschenken. Es ist und war doch immer eine der höchsten Kaufmannstugenden:

KAUF BILLIG - VERKAUF TEUER

So einfach kann das Geschäftsleben sein. Warum bitteschön sind denn sogar die edlen und ach so qualitätsbewussten High-Class-Modelabels mit ihrer Produktion nach China, Bangladesch oder in die Türkei ausgewandert? Obwohl sie uns doch noch vor 20 Jahren immer vor der miesen Qualität in diesen Ländern gewarnt haben? Und jetzt produzieren sie dort selbst ihre T-Shirts, Sportschuhe und Taschen für 1,- bis 10,- Euro und verkaufen uns den Ramsch für 120,- Euro – ohne Skrupel und ganz ohne Bedenken. Sehen Sie doch nur mal auf die Etiketten Ihrer Edelmarkenpullover,

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wo das Zeug produziert wurde. Sogar mein iPad kommt aus – China! Toll für die Big-Player, denn die ziehen bei den Produzenten jedes Jahr die Preisschraube weiter an. Wir könnten hier lange diskutieren, was moralisch und ethisch davon zu halten ist. Tatsache ist, dass gerade die großen, wirklich wichtigen Unternehmen dieser Welt alle nach dem gleichen Prinzip handeln: Sie produzieren da, wo es billig ist, und nehmen Geld ein, wo Geld zu holen ist. Manchmal kommt dabei sogar Qualität heraus, manchmal aber auch nicht. Das werden Sie als Käufer spätestens dann bemer-ken, wenn der Neukauf hinsichtlich des Materials klasse ist, die Verarbeitung aber minderwertig ist. Es ist ein Fakt, dass die satten Gewinnmargen der teuersten Marken daher kommen, dass sie billig produzieren. Und zwar alle!

Unser Rat: Haben Sie Mut zu hohen Preisen, aber sterben Sie niemals in Schönheit (zu hohe Preise, die niemand zahlen kann oder will, machen Sie nicht reicher – sondern pleite). Und verwechseln Sie niemals Umsatz mit Gewinn. Der Gewinn gehört Ihnen und sonst niemandem. Auf den Umsatz haben mehrere Leute Anspruch. Ihre Mitarbeiter. Ihre Lieferanten. Und vor allem Ihr liebster Feind – das Finanzamt. Bezahlen Sie Ihre Rechnungen und Steuern, und dann machen Sie weiter mit der fünften Wahrheit über das Geschäftsleben: Freiheit. Also daher: möglichst günstig einkaufen – mög-lichst teuer verkaufen und dabei tunlichst niemals den Unter schied zwischen Umsatz und Gewinn verwechseln.

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Ja, wie – ja, was? Das gibt´s doch nicht – jetzt spinnt er kom-plett. Hab ich ja noch nie gehört. So höre ich Sie bei dieser Überschrift gerade aufschreien. Stimmt, es ist die vielleicht kontroverseste Aussage in diesem Buch. Eine Aussage, die sicher viele wütende Proteste provozieren wird.

Fakt ist: Unternehmer, die von sich behaupten, eine 60-Stunden-Woche oder mehr abzuarbeiten, sind fleißig. Keine Frage. Aber: Sie machen etwas falsch! Denn clever oder gar geschäftstüchtig ist diese Variante in keinem Fall! Ich persönlich bin der festen Überzeugung:

Nur faule Geschäftsleute sind gute Geschäftsleute!

Business ist Faulheit (lassen Sie sich nichts anderes einre-den). Vergessen Sie diesen Ausspruch: Selbständig kommt von »selbst« und »ständig«. Alles Quatsch. Beruhi gende Worte, um »die da unten« nicht komplett vor den Kopf zu stoßen. Clever Geschäftsleute lassen nur solche Business-ideen zu, aus denen sie sich nach einer durchaus inten-siven Anfangs phase so bald wie möglich wieder zurück-ziehen können. Die besten Geschäftsideen bringen Ihnen Gewinn, OHNE dass Sie täglich selbst an vorderster Front mitkämpfen müssen. Die großen Vermögen von Bill Gates oder auch der großen Stahlwerk- und Minenbesitzer wären ohne Tausende und Abertausende von fleißigen und an-gestellten Bienen nicht denkbar. Ich kenne keine Erfolgs-biographie eines Milliardärs, in der geschrieben steht: »Und wie jeden Tag gehe ich auch heute in die Mine, um Seite an Seite mit meinen Männern und mit meiner Hände Arbeit die Kohle zu fördern.« Selbst Bill Gates hat nie an einem Fabrik band gestanden und seine Windows-Software in Tüten oder Kartons verpackt. Nein, er hat packen lassen. Seien Sie misstrauisch, wenn hochbezahlte Vorstandvorsit-zende und Konzernmanager mit Bezügen in Millionenhöhe

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immer wieder behaupten: »Für meine Millionen arbeite ich aber auch seeeehr hart.« Alles Quatsch. Das Einzige, woran diese Leute (die oft keinerlei Unternehmerrisiko tragen) mit Sicherheit hart und ausdauernd gearbeitet haben, waren ihre eigenen Karrieren.

Machen Sie es sich zum Ziel weniger, aber cleverer zu arbeiten.

Seien Sie faul. Wir alle sind faul. Sie dürfen ruhig dazu stehen, dass Sie nicht 60 Stunden in der Woche arbeiten wollen. Sie wollen Geld verdienen.

Unser Rat: Clevere Faulheit bedeutet: Sie lassen andere für sich arbei-ten. Oder: Sie haben eine Geschäftsidee, die möglichst vir-tualisiert (Internet) oder automatisiert (Fabrik etc.) abläuft. »Angestellte sind nicht drin«, das hört man immer wieder von jungen Unternehmern oder neu gegründeten Firmen. Das mag sein, aber das ist nicht die einzige Möglichkeit. Lassen Sie sich von anderen zeigen, wie sie es machen. Nehmen Sie sich ein Beispiel an Menschen, deren Arbeits-woche aus 30, 20, 10, vielleicht sogar nur einer einzi-gen Stunde besteht. Das sind natürlich Extremfälle, aber irgend etwas müssen sie richtig gemacht haben. Das sind Ihre neuen Rollenbilder. Sie werden eine Möglichkeit fin-den, faul zu sein, sich nicht mehr zu Tode zu arbeiten und zu sehen, wie Ihre Umsätze und Gewinne rapide steigen und immer größer werden.

Versuchen Sie, mit einer virtuellen Sekretärin zu arbeiten (siehe www.wird-erledigt.com) und versuchen Sie, so viel Arbeit wie möglich auszulagern. Sie werden staunen, wie viel Freiheit Sie sich dadurch schaffen und wie leicht das geht. Daher: Lassen Sie andere für sich arbeiten.

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Warum wollten Sie damals Unternehmer werden? Wollten Sie Arbeitsplätze schaffen? Menschen eine Lebensgrund-lage bieten? Ihre Vision verwirklichen, sich selbst? Endlich öfter Ihren schicken Anzug tragen dürfen? Wahrscheinlich wollten Sie von alldem jeweils ein bisschen. Vor allem aber wollten Sie eines: Freiheit.

Business ist Freiheit in jeder Hinsicht.

Denken Sie zunächst an die finanzielle Freiheit. Natürlich müssen Sie immer zuerst Steuern zahlen, Mitarbeiter be-zahlen und Verbindlichkeiten nachkommen, alles andere bringt Sie nur in Teufels Küche. Dann aber haben Sie die Freiheit, mit Ihrem Geld zu tun und zu lassen, was im-mer Sie wollen. Tun Sie das auch; gönnen Sie sich neue Kleidung, schicke Autos, teure Urlaube. Denn Sie haben es verdient, im wahrsten Sinne des Wortes.

Neben der finanziellen Freiheit spielt auch die Freiheit im Alltag eine Rolle. Sie können unternehmerisch tun und lassen, was Sie wollen. Ich schreibe diese Zeile gerade in einem Wellness-Hotel in Tschechien. Und in einer Stunde lasse ich mich massieren. Danach arbeite ich vielleicht wei-ter – oder auch nicht. Das schönste daran – heute ist Diens-tag. Alle anderen »braven Angestellten« arbeiten. Ich bin in einem 4-Stern-Hotel, genieße mein Leben und arbeite quasi nebenbei. Ist das nicht toll?

Als Unternehmer arbeiten Sie, wann und wo Sie wollen. Kein Chef, der Ihnen vorgibt, wann Sie aufzustehen haben, wann Sie Freizeit haben, wie Ihr Leben abläuft in der Zeit, in der er es Ihnen abkauft.

Wie fange ich es an, Unternehmer zu werden?Mehr als einen Zusatz Ihrer Tätigkeitsbeschreibung oder das Ankreuzen der Branche in der Gewerbeanmeldung

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braucht es nicht und Sie können sich von einem Tag auf den anderen neu erfinden. Denn mittlerweile sind durch die EU viele Gewerbebeschränkungen gefallen (Meisterbriefe, etc.). Viele Gewerbe sind auch ohne Ausbildung frei. Sie könnten z.B. ab morgen Agenturchef Ihrer eigenen Wer-beagentur sein – das Gewerbe ist frei. Oder Sie könnten Unternehmensberater oder Grafiker sein oder einen Handel mit Waren aller Art aufziehen. (Erkundigen Sie sich aber vorher nach den gewerberechtlichen Voraussetzungen für Ihre angestrebte Tätigkeit!) Wenn Sie eine neue Fähigkeit in sich entdecken, eine Marktlücke finden, haben Sie be-reits alles, was Sie brauchen, um daraus Gewinn zu ma-chen und die Chance zu ergreifen.

Business gibt Ihnen die Freiheit, so zu sein, wie Sie sind. Die bekommen Sie in keinem Angestelltenverhältnis und in keiner anderen Konstellation des Lebens.

Unser Rat: Business gibt Ihnen Freiheit, nehmen Sie sie an. Nutzen Sie diese Freiheit aus, denn sie ist einmalig. Freiheit bedeutet, Sie können tun und lassen, was Sie wollen. Arbeiten, wann und wo Sie möchten. Ablehnen, wenn Sie nicht wollen. Sich persönlich und beruflich entfalten und entwickeln, so wie Sie es für richtig halten. Auch mal einen Schritt zu-rück treten, Ihr Tempo und Ihre Richtung selbst definieren. Sie selbst definieren Ihren Lebensweg, auch im privaten Bereich. Nutzen Sie das aus, ergreifen Sie die Gelegenheit und Sie entwickeln sich zu einer gestärkten Persönlichkeit. Vergessen Sie dabei aber nie unsere erste Weisheit: Busi-ness ist Krieg. Lassen Sie sich nicht kopflos und ohne nach-zudenken auf das Abenteuer ein. Denn als Unternehmer verlassen Sie gesicherten Boden. Es gibt kein Auffangnetz und keine netten Helferlein, die Ihnen wieder auf die Beine helfen, wenn Sie mal fallen. Denn wenn Sie fallen, dann

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fallen Sie hart und müssen trotz Schmerzen oder Verlet-zungen (meist finanzieller Natur) wieder »selbst« auf die Beine kommen.

Das Fazit:Freiheit beginnt dort, wo Pflicht aufhört. Halten Sie sich also an die wichtigsten Regeln, zahlen Sie Ihre Steuern und Abgaben und agieren Sie professionell. Wenn Sie diesen Punkt aber erreicht haben, dürfen Sie tun und lassen, was immer Sie in diesem Moment wollen.

Tun Sie es – aber tun Sie es richtig!

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Wann haben Sie das erste Mal vom Berufsbild des Web-designers gehört? Vom Online-Redakteur oder vom SEO-Consultant? Bestimmt ist das noch nicht allzu lange her. Vor kurzem haben meine Kinder eine mechanische Schreib-maschine bei mir im Keller entdeckt und staunend gefragt, wofür man denn dieses Ding verwendet. Der Werbethera-peut hat mir in einem unserer Gespräche erzählt, dass seine ersten Layouts noch mit Kopierer und Schere entstanden sind. Mann, der Typ ist alt ;-)

Das zeigt uns, was Business in Wahrheit ist: ständiger Wandel.

Seit Jahren kämpft die Musikindustrie gegen das Ver-schwinden der CD. Sie wird es nicht aufhalten können. Der Download oder Musikstream oder das Musikabo zeigen den »neuen« Weg. Jedes richtig gute Produkt erkennt unsere Bedürfnisse, bevor wir sie haben. Steve Jobs war ein Meis-ter darin, uns zu kennen, wie wir uns selbst nicht kannten. Er schuf Ideen, die vor ihm kein anderer hatte, er machte sie marktfähig und ohne ihn gäbe es vielleicht die Welt nicht, wie sie heute ist – jedenfalls in mancherlei Hinsicht. Dabei mag man von dem Mann selber halten, was man will, aber er hat den Wandel ausgelöst und hat gezeigt, dass Business ständiger Wandel ist.

Es kann passieren, dass Ihre aktuelle Dienstleistung, Ihr jet-ziges Produkt in einigen Jahren nicht mehr aktuell ist. Kei-ner will es noch, keiner wird Ihnen Geld dafür geben. Doch Sie werden es rechtzeitig erkennen, dazu braucht es nur vernünftiges Controlling und Kenntnis Ihres Marktsegmen-tes. Was tun Sie dann – aufgeben? Bestimmt nicht! Statt-dessen werden Sie sich wandeln, umdenken, sich zu neuen Ufern aufmachen und entdecken, was in Ihnen steckt und was Sie noch alles erreichen könnten. Sie werden erkennen, wie Sie trotzdem überleben, auch wenn Sie dadurch nicht

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mehr das sind, was Sie mal waren. Denken Sie an unsere Wahrheit mit der Cleverness. Die ist dann nämlich gefragt. Denn Business ist Wandel, ständige Bewegung und Neu-orientierung. Machen Sie den Wandel mit und Sie werden bestehen. Mehr als nur das.

Unser Rat: Halten Sie sich auf dem Laufenden. Gute Geschäftsleute genießen nicht ohne Grund den Ruf, ständig auf der Su-che nach neuen Wegen und auf dem aktuellsten Stand der Dinge zu sein. Sie müssen wissen, was aktuell ist, um zu erahnen, was noch kommen wird. So war es in der Szene der jungen Unternehmer, die ihr Geld heute webbasiert ver-dienen. Sie haben irgendwann erkannt, dass es das ist, was sie tun müssen, um zu überleben. Sie haben in sich Talent, Stärken und Kompetenzen entdeckt, die die Welt bis dahin gar nicht brauchte – aber brauchen würde. So müssen Sie es ebenfalls machen. Seien Sie schnell wie ein Sportwagen und tauchen Sie ein in die Welt der Innovation. Dann wer-den Sie auch Ihren eigenen weiteren Weg erkennen und können mitentwickeln, was in kurzer Zeit die ganze Welt brauchen wird (oder nur Ihre Stadt – oder nur Ihre Ziel-gruppe). Sie sichern damit nicht nur Ihre eigene Existenz. Sie nehmen sich Freiheit, Sie sind cool und Sie sind alles, was Sie je sein wollten.

Dieses kleine Büchlein kann Ihr Leben verändern, denn es

verrät Ihnen, wie Sie mit cleverem Nichtstun und Dele-

gieren viel weiter kommen als mit harter, aber nicht ganz

so cleverer täglicher Routinearbeit als Lohnsklave.

Wussten Sie, dass die wirklich reichen Unternehmer in

Wahrheit nur dank ihrer eigenen Faulheit so reich wurden?

Alle Super reichen haben nur am Anfang ihrer Karrieren sel-

ber Hand angelegt, danach haben sie arbeiten lassen. Und

gerade heute hat jeder von uns die Chance, andere oder das

System für sich arbeiten zu lassen: Das Internet bietet dazu

perfekte Möglichkeiten. Die Autoren geben Ihnen konkrete

Tipps, die Sie noch nie gehört haben, und stellen Ihnen Auf-

gaben, die logisch und nachvollziehbar sind – und die Sie

auch auf Ihrer gemütlichen Couch lösen können. Die Tipps

von Martin Thür und Alois Gmeiner sind praxiserprobt und

funktionieren. Ohne dass Sie fürchten müssen, gleich beim

ersten Fehler auf die Nase zu fallen.

ISBN 978-3-907100-47-9

9 7 8 3907 100479

reich trotz FaulISBN 978-3-907100-47-9E 14.90, CHF 22.00, www.midas.chMidas Management Verlag | Zürich

Seien Sie faul – aber clever!

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