Lehrplan für die Vorbereitungsklasse 1
an der Mittelschule
Kooperationsmodell Mittelschule – Realschule
März 2012
Deutsch Mathematik Englisch Physik Chemie Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen Werken Haushalt und Ernährung
Vorbereitungsklasse 1 an der Mittelschule
Kooperationsmodell Mittelschule Realschule
Im Zuge des Ausbaus der Kooperationen zwischen Mittelschulen und Realschulen
wurde für Schülerinnen und Schüler mit qualifizierendem Abschluss der Mittelschule
eine Möglichkeit geschaffen, in zwei zusätzlichen Schuljahren zum
Realschulabschluss zu kommen.
Das erste der beiden Schuljahre wird als Vorbereitungsklasse 1 an der Mittelschule
absolviert. Sie knüpft an die Jahrgangsstufe 9 der Mittelschule an und vermittelt die
erforderlichen Kompetenzen für einen Einstieg in eine reguläre Klasse in Jahrgangs-
stufe 10 der Realschule (Wahlpflichtfächergruppe IIIb oder ggf. II). Der Lehrplan für
die Vorbereitungsklasse 1 soll die hierfür notwendigen Voraussetzungen schaffen.
1. Stundentafel
1.1 Stundentafel für die Vorbereitungsklasse
Mittelschule Regelbereich Jahrgangsstufe 9
Vorbereitungsklasse An der Mittelschule
Realschule Wahlpflichtfächergruppe IIIb und II Jahrgangsstufe 10
Pflichtfächer Wo-chen-std.
Pflichtfächer Wo-chen-std.
Pflichtfächer Wo-chen-std.
Religion/Ethik 2 Religion/Ethik 2 Religion/Ethik 2
Deutsch/DaZ 4 Deutsch 4 Deutsch 4
Mathematik 5 Mathematik 5 Mathe 4
Englisch 3 Englisch 5 Englisch 4 Flexible Std.(z.B. D,M,E,IT) 3
PCB 3 Physik 2 Physik 2
Chemie 2 Chemie 2
Biologie 2
GSE 3 Geschichte 2
Sozialkunde 2
Erdkunde 0
AWT 2 Wirtschaft und Recht 0
Sport 2 Sport 2 Sport 2
Wahlpflichtfä-cher
Wo-chen-std.
Wahlpflichtfä-cher
Wo-chen-std.
Profilfach Wo-chen-std.
Kunst 2
Haushalt u. Er-nährung
5
Haushalt u. Er-nährung (Wpfg. IIIb)
3 Musik Werken Werken (Wpfg. IIIb)
BoZ Technik
4
BwR BwR (Wpfg. II)
BoZ Wirtschaft
BoZ Soziales
Die Stundentafel für die Vorbereitungsklasse ist flexibel umzusetzen. Sowohl beim Erstellen des Stundenplans als auch bei der Gestaltung des Unterrichts ist auf das Konzept vor Ort sowie auf die Lernausgangslage der Schülerinnen und Schüler Rücksicht zu nehmen.
Deutsch • Vorbereitungsklasse 1
Deutsch
Allgemeine Hinweise
Auf dem Weg zu eigenständiger Lebensgestaltung und sozialer Integration werden die Schülerinnen
und Schüler befähigt, sich mündlich und schriftlich kritisch mit Themen und Medien aus dem eigenen
Erfahrungs- und Interessensbereich auseinanderzusetzen und mit anderen partner-, sach- und
situationsbezogen zu kommunizieren. Zudem werden die Schülerinnen und Schüler durch
unterschiedliche Zugehensweisen weiter an Literatur und deren mediale Aufbereitung herangeführt.
Grundwissen und Kernkompetenzen
• Gesprächsstrategien situationsangemessen einsetzen
• Ergebnisse von eigener Arbeit und von Projekten adressatengerecht präsentieren
• Texte selbstständig erschließen
• subjektiv gefärbte und objektive Darstellungen sicher unterscheiden, kommentierende Textsortenan typischen Merkmalen erkennen
• Einblick in die Literaturgeschichte gewinnen: Beispiele von literarischen Werken aus Mittelalter,Barock, Klassik, Romantik, poetischer Realismus und Naturalismus
• Eindrücke und Stimmungen schildern
• Sachverhalte und Probleme frei und materialgebunden erörtern
• textgebundene Aufsätze zu literarischen, journalistischen und sachgebundenen Textenbeherrschen
• Grundregeln der Rechtschreibung und Zeichensetzung sowie grammatische Strukturenbeherrschen
• eigene und fremde Texte inhaltlich, strukturell und rechtschriftlich überarbeiten
• sprachliches Wissen zur Entwicklung des „persönlichen Stils“ und zur Analyse fremder Texteeinsetzen
Grundeinstellungen
• bereit sein, das eigene Verhalten auf unterschiedliche Gesprächssituationen einzustellen• literarischen Texten auch unter dem Aspekt der persönlichen Orientierung begegnen• sich mit den Einflüssen der Medien auf den Einzelnen auseinandersetzen
9.1 Sprechen und Zuhören
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler vertiefen und erweitern die bisher angebahnte Gesprächs- und
Diskussionsfähigkeit. Sie vertreten argumentativ ihren eigenen Standpunkt und setzen sich kritisch
mit Gegenargumenten auseinander. Vor allem im Rahmen der beruflichen Orientierung erproben sie
Gesprächsstrategien und Verhaltensregeln für besondere Situationen. Die Beschaffung, das
Zusammenfassen und Vortragen von Informationen gestalten die Schülerinnen und Schüler überlegt
und weitgehend selbstständig. Der Gebrauch der Standardsprache und die mündliche
Ausdrucksfähigkeit werden weiter gefördert.
Lerninhalte
9.1.1 Miteinander sprechen und Alltagssituationen bewältigen
• eigenes Sprechen dem Gesprächspartner, der Situation und dem Anliegen (z. B.Vorstellungsgespräch) anpassen
• Techniken für die Teilnahme an einer Diskussion verfeinern, z. B. Argumente undGegenargumente austauschen, angemessen reagieren, den eigenen Standpunkt überdenken,Zwischenergebnisse zusammenfassen, Entscheidungen herbeiführen
Deutsch • Vorbereitungsklasse 2
• Gesprächsstrategien und Verhaltensregeln anwenden, z. B. Körpersprache, Sprachebene,angemessene Selbstdarstellung, das eigene Anliegen klar und sachlich darstellen, Steuerung desGesprächsverlaufs
9.1.2 Sich und andere informieren
• Informationen aus unterschiedlichen Medien einholen, thematisch sortieren, zusammenfassenund wiedergeben
• zu Sachverhalten oder Problemen begründet Stellung nehmen
• Informationen präsentieren: strukturiert, medial unterstützt, fließend vorgetragen und klarartikuliert
9.1.3 Verständlich und sinntragend sprechen
• eigene Gedanken in Standardsprache deutlich artikulieren
• Texte für einen Vortrag aufbereiten und vortragen, v. a. Gedichte, kurze Prosastücke
• den Einsatz sprachlicher und außersprachlicher Mittel weiter verfeinern
• Vorbereitung und Präsentation eines Projekts in Zusammenarbeit mit anderen Fächern (sieheProjektpräsentation an der Realschule)
9.1.4 Bewusst zuhören
• anderen auch über einen längeren Zeitraum konzentriert zuhören
• zum Gehörten Fragen stellen und Stellung nehmen
• Informationen aufnehmen und differenziert verarbeiten, z. B. für die Zusammenfassung vonDiskussionsergebnissen für ein Protokoll, für Argumentationen
9.2 Lesen und Mediengebrauch
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler trainieren ihre Lesefähigkeit und festigen die bisher erlernten Lesestrategien. Zunehmend selbstständig erfassen sie Texte und nützen weitere Medienangebote. Am Ende dieser Jahrgangsstufe beherrschen sie weitgehend die Methoden der Texterschließung und wenden sie an literarischen und sachbezogenen Texten an. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung mit journalistischen Texten stehen kommentierende Darstellungsformen. Die Schülerinnen und Schüler lernen exemplarisch weitere Autoren und Autorinnen sowie Werke der literarischen Tradition kennen. Außerdem beurteilen sie das vielfältige Medienangebot bewusster und nehmen eine zunehmend medienkritische Position ein. Den Computer nützen die Schülerinnen und Schüler, um Informationen zu gewinnen, Arbeitsergebnisse zu präsentieren und zu kommunizieren.
Lerninhalte
9.2.1 Lese- und Vortragsfähigkeit verbessern
• Lesetechniken verfeinern, Lesetraining zu individuellen Übungsschwerpunkten:− genau lesen und flüssig vorlesen, z. B. Vorlesestunden für Mitschüler oder alte Menschen
− Lesehilfen kennen und nützen, z. B. „diagonales Lesen“, exzerpierendes Lesen− Techniken des sinnentnehmenden Lesens selbstständig anwenden
• literarische Texte gestaltend vortragen: unterschiedliche Gestaltungsformen des Vorlesens undVortragens
9.2.2 Sach- und Gebrauchstexte lesen, verstehen und beurteilen
• Inhalt und wesentliche Merkmale von Sach- und Gebrauchstexten selbstständig erschließen:
− Vorwissen, auch aus anderen Medien, aktivieren und selbstständig aneignen
− Texte, Schaubilder und Diagramme selbstständig beschaffen und auswerten
− sprachlich und inhaltlich schwierige Textstellen klären, innertextliche Bezüge sichtbarmachen
− wesentliche Aussagen eines Textes herausarbeiten und darstellen
− die Textabsicht erkennen, belegen und beurteilen
Deutsch • Vorbereitungsklasse 3
• Methoden der Texterschließung kennen und an Sachtexten anwenden
• sich kritisch zu Texten äußern, z. B. zu Inhalt, Sprache, Aufmachung
• journalistische Textsorten (Kommentar, Reportage) anhand ihrer Merkmale unterscheiden
9.2.3 Zugang zu literarischen Texten finden
• Inhalt und wesentliche Merkmale von literarischen Texten auch aus anderen Sprachen undKulturen zunehmend selbstständig erschließen
• die Kurzgeschichte als Textsorte beschreiben und sich mit weiteren Beispielen literarischerKurzformen beschäftigen
• dramatische Elemente kennen, einen dramatischen Text in einer Inszenierung erleben, z. B. imTheater, als Hörspiel, als Fernsehspiel; eine dramatische Produktion gestalten
• unterschiedliche literarische Aussagen zu einem Thema oder Problem vergleichen
• kreativ handelnd mit literarischen Texten umgehen, z. B. in ein anderes Medium umsetzen
• Methoden der Texterschließung kennen, an literarischen Texten anwenden und sich kritisch zudiesen Texten äußern, z. B. zu Inhalt, Sprache, Aufmachung
• ausgehend von regelmäßigem Lesen von literarischen Kurztexten und Ganzschriften einenÜberblick über die deutsche Literatur der Vergangenheit und der Gegenwart gewinnen
9.2.4 Einblicke in die Literaturgeschichte gewinnen
• anhand ausgewählter Werke (Zusammenfassungen bzw. Auszüge) und ihrer Autoren einengroben Überblick über das Welt- und Menschenbild in der mittelalterlichen, barocken, klassischenund romantischen Literatur gewinnen
• poetischer Realismus: Beispiele aus der epischen Literatur in Auszügen undInhaltszusammenfassungen oder als Ganzschriften, z. B. von Annette von Droste-Hülshoff,Theodor Fontane, Gottfried Keller, Wilhelm Raabe, Adalbert Stifter, Theodor Storm
• Naturalismus: Reaktionen auf gesellschaftliche und technische Entwicklungen am Beispiel einesWerkes z. B. von Gerhart Hauptmann in Auszügen und einer Inhaltszusammenfassung oder alsGanzschrift
9.2.5 Medien und Medienerfahrungen untersuchen
• Zeitungsartikel und TV-Sendungen als Informationsquelle untersuchen, vergleichen und bewerten
• Merkmale einer Vorabendserie untersuchen und bewerten
• Einflüsse der Medien auf den Einzelnen erkennen und hinterfragen
• den Computer als Kommunikationsmittel nützen, Vor- und Nachteile, sowie mögliche Gefahrenkennen: situationsgemäße Formen des E-Mail-Verkehrs, Informationsfindung und Bewertungsowie Geschäfte im Internet, soziale Netzwerke
9.3 Schreiben und Rechtschreiben
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Themen aus dem eigenen Erfahrungs- und Interessensbereich auseinander und entwickeln ihre Fähigkeiten im Bereich des Schilderns sowie im informierenden und argumentativen Schreiben weiter. Sie erschließen zunehmend selbstständig unterschiedliche Texte und stellen die Ergebnisse in Aufsatzform dar. Auch standardisierte Schreiben spielen eine zentrale Rolle, vor allem unter dem Aspekt der beruflichen Orientierung. Das Protokollieren als wichtige Arbeitstechnik wird vertieft. Die Schülerinnen und Schüler bauen ihre rechtschreibbewusste Haltung aus und arbeiten selbstständig an der Behebung ihrer individuellen Schwächen. Sie gestalten schriftliche Arbeiten in ansprechender äußerer Form.
Lerninhalte
9.3.1 Texte vorbereiten, schreiben und überarbeiten
• Eindrücke und Stimmungen schildern
• die Ergebnisse einer Texterschließung zusammenhängend darstellen
Deutsch • Vorbereitungsklasse 4
• Meinungen und Anliegen darlegen
• Sachverhalte und Probleme ohne und mit Informationsmaterial linear bzw. dialektisch erörtern: ein Thema erschließen, eine Gliederung als Arbeitsplan erstellen, längere Argumentationen aufbauen und verknüpfen, in ein Thema einführen und dieses auch abschließen (freie und materialgebundene Erörterung)
• standardisierte Schreiben verfassen: Bewerbungsschreiben, Schreiben an Behörden und Firmen
• Techniken des Mitschreibens anwenden
• Schreibabsicht, Adressatenbezug, Sprachrichtigkeit, Verständlichkeit und äußere Form berücksichtigen
• Möglichkeiten und Grenzen von Rechtschreibprogrammen am Computer kennen
• kreativ mit Texten umgehen, z. B. aus verschiedenen Perspektiven erzählen, Texte in andere Textsorten umformen, verfremden oder fortführen
9.3.2 Richtig schreiben
• Kenntnisse in Rechtschreibung und Zeichensetzung vertiefen und verfeinern: v. a. schwierige Fremdwörter, Schreibung der Höflichkeitsanrede, Zeichensetzung bei längeren Satzfolgen, korrekte Schreibung in Gliederungen
• individuelle Fehlerschwerpunkte korrigieren und richtige Schreibung üben
9.4 Sprache untersuchen und grammatische Strukturen beherrschen
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Zusammenhänge zwischen Absicht und sprachlicher Gestaltung bei schriftlicher und mündlicher Kommunikation und wenden diese Erkenntnisse selbstständig für den eigenen Gebrauch an. Die Wirkung fremder Texte wird durch die verwendeten sprachlichen Mitteln erklärt. Dabei vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihre Einsichten in den Wandel der Sprache. Lerninhalte
9.4.1 Sprachliche Darstellungsweisen vergleichen, bewerten und anwenden
• eigene und andere Ausdrucksschwächen oder -fehler erkennen und korrigieren, z. B. Wiederholungen, unangemessene Wortwahl und unnötige Wiederholungen von Satzstrukturen
• Verallgemeinerungen in der Darstellung von Sachverhalten bewusst vermeiden
• sprachliche Mittel von Texten untersuchen, beschreiben und bewerten
• Stilformen erkennen, bewerten und zielgerichtet anwenden, z. B. Nominalstil, Verbalstil
• Satztypen (z. B. Infinitiv- und Partizipsätze) einschließlich Ellipsen klassifizieren, ihre jeweilige Wirkung beschreiben und gezielt einsetzen
9.4.2 Vielfalt und Wandel der Sprache untersuchen und bewusst nutzen
• aktuelle Einflüsse auf unsere Sprache erkennen und darüber diskutieren
• den permanenten Wandel der Jugendsprache untersuchen
• Umgangssprache und Standardsprache situationsangemessen verwenden
• Unterschiedliche Syntaxregeln in unterschiedlichen Sprachen erkennen und benennen
Mathematik • Vorbereitungsklasse 1
Mathematik
Allgemeine Hinweise
Die Beziehungen zwischen Geometrie und Algebra werden in der Jahrgangsstufe 9 weiter
ausgebaut. Die Schüler erweitern ihre Fähigkeiten, geometrische Probleme algebraisch zu
bearbeiten, funktionale Abhängigkeiten zu untersuchen und dabei verstärkt elektronische
Rechenhilfsmittel und geeignete Software einzusetzen. Offene Aufgabenstellungen sowie
Variationen von Aufgaben und Lösungswegen fördern die Vernetzung und Vertiefung der
Lerninhalte.
Grundwissen und Kernkompetenzen
• Punkt- und Vektorkoordinaten berechnen
• Winkelmaße mithilfe von Stufen- und Wechselwinkeln sowie Neben- und Scheitelwinkeln
ermitteln
• lineare Gleichungen und Ungleichungen lösen
• Extremwerte quadratischer Terme ermitteln
• Satz des Thales
• Dreiecke konstruieren
• die Kongruenz von Dreiecken begründen
• Funktionsbegriff
• Geradengleichungen aufstellen und zu gegebenen Gleichungen die Graphen der Geraden
zeichnen
• Systeme linearer Gleichungen mit zwei Variablen lösen
• Definition der Quadratwurzel kennen und anwenden
• in der Menge IR der reellen Zahlen rechnen
• Flächeninhalte ebener Figuren insbesondere auch mithilfe zweireihiger Determinanten berechnen
• Abbildung durch zentrische Streckung anwenden
• Streckenlängen mit dem Vierstreckensatz bestimmen
• mithilfe der Flächensätze am rechtwinkligen Dreieck Streckenlängen berechnen
• Schrägbilder von Körpern zeichnen
9.1 Terme (ca. 24 Std.)
Lernziele
Die Schüler erweitern und vertiefen das sichere Rechnen mit rationalen Zahlen. Bei vielfältigen
Übungen beziehen sie auch Potenzen und Potenzgesetze ein. Unter weitgehender geometrischer
Veranschaulichung (z. B. Fläche, Umfang) festigen die Schüler die Fertigkeit, mit Termen zu rechnen,
sie umzuformen und zu vereinfachen.
Bei der Untersuchung quadratischer Terme entdecken die Schüler deren besondere Merkmale und
entwickeln Verfahren, Extremwerte rechnerisch zu bestimmen. Die Schüler wenden Terme in
praxisnahen Aufgaben an.
Lerninhalte
• Einfache Termumformungen (auch Addition, Subtraktion und Multiplikation von Summentermen)
• Potenzen und Potenzgesetze in IQ ; Rechnen mit Potenzen
• Faktorisierung und binomische Formeln
• Extremwerte bei Termen der Form ax2 + bx + c
• Bearbeitung praxisorientierter Aufgaben
Mathematik • Vorbereitungsklasse 2
9.2 Gleichungen, Ungleichungen (ca. 7 Std.)
Lernziele
Die Schüler vertiefen die Kenntnisse und Fertigkeiten, die zum Lösen von Gleichungen erforderlich
sind, und erfahren, wie die Lösungsmenge einer Ungleichung mithilfe numerischer und grafischer
Wertetabellen ermittelt wird. Die Schüler erweitern und präzisieren mithilfe des Termbegriffs ihr Wissen
über Äquivalenzumformungen bei Gleichungen und Ungleichungen.
Die Schüler lernen Bruchterme kennen. Insbesondere lernen sie, Verhältnisgleichungen zu lösen.
Lerninhalte
• Gleichungen und Ungleichungen der Form ax + b = c mithilfe von Äquivalenzumformungen lösen
• lineare Gleichungen und Ungleichungen mit einer Variablen
• Sachaufgaben (auch offene Aufgabenstellungen und Aufgabenvariationen)
• Bruchterme; Definitionsmenge
• einfache Bruchgleichungen mit einer Variablen der Form
9.3 Funktionen (ca. 4 Std.)
Lernziele
Anhand praktischer Beispiele lernen die Schüler Funktionen kennen und beschreiben sie
mathematisch.
Lerninhalte
• Produktmengen als Grundmengen
• Funktionen; Graphen; Funktionsterm, Definitions- und Wertemenge; Funktionswert; Nullstelle
9.4 Lineare Funktionen (ca. 13 Std.)
Lernziele
Ausgehend von der direkten Proportionalität erschließen die Schüler die linearen Funktionen. Sie
erarbeiten wichtige Eigenschaften dieser Funktionen und ihrer Graphen. Der Einsatz elektronischer
Rechenhilfsmittel, z. B. des grafikfähigen Taschenrechners, erleichtert den Schülern das Auffinden
dieser Eigenschaften. Vielfältige Übungen ermutigen und befähigen sie zu beobachten und zu
entdecken, zu schließen und zu begründen.
Lerninhalte
• Funktionen mit Gleichungen der Form y = mx; Ursprungsgeraden als Graphen, Steigung m als
Parameter; Geradenbüschel im Ursprung; Zusammenhang zwischen den Steigungen
orthogonaler Geraden
• Funktionen mit Gleichungen der Form y = mx + t; verschobene Ursprungsgeraden als Graphen;
parallele Geraden
• Punkt-Steigungs-Form der Geradengleichung
• Gleichungen achsenparalleler Geraden
• Praxisorientierte Aufgaben
31
2 4
T (x)T (x)
T (x) T (x)
Mathematik • Vorbereitungsklasse 3
9.5 Gleichungssysteme (ca. 12 Std.)
Lernziele
Die Schüler lernen, die Lösungsmenge linearer Gleichungssysteme zunächst grafisch über die
Schnittmenge zweier Geraden zu ermitteln. Dabei erkennen sie, dass je nach Lage der Geraden bei
der Lösung unterschiedliche Fälle auftreten. Diesen begegnen sie auch bei der Lösung linearer
Gleichungssysteme mithilfe verschiedener algebraischer Verfahren unter Verwendung von
Taschenrechnern oder Computern.
Lerninhalte
• Systeme linearer Gleichungen mit zwei Variablen: grafische und algebraische Lösung
• Aufgaben mit geometrischen Problemstellungen sowie Sachaufgaben algebraisch lösen
9.6 Menge IR der reellen Zahlen (ca. 6 Std.)
Lernziele
An einem geeigneten Beispiel entdecken die Schüler die Unvollständigkeit der Menge der rationalen
Zahlen und vollziehen die Erweiterung zur Menge der reellen Zahlen. Anhand der Gleichung x2 = a
lernen sie den Wurzelbegriff kennen. Mit den Termumformungsregeln für Quadratwurzeln eröffnen
sich die Schüler einen wichtigen Zugang zur späteren Bearbeitung weiterer algebraischer und
geometrischer Inhalte.
Lerninhalte
• Lösungen der Gleichung x2 = a
• irrationale Zahlen; Definition der Quadratwurzel
• Erweiterung des Zahlenbereichs auf IR; Reelle Zahlen auf der Zahlengeraden
• Umformen von einfachen Termen mit Quadratwurzeln; Rechnen in IR, auch Sachaufgaben
9.7 Geometrische Grundkenntnisse 1: Parallelverschiebung (ca. 5 Std.)
Lernziele
Die Schüler wiederholen die Parallelverschiebung als Kongruenzabbildung. Bei der rechnerischen
Behandlung der Parallelverschiebung finden die Schüler einen Zugang zu einer algebraischen
Sichtweise geometrischer Probleme und damit zu einer engen Verflechtung von Algebra und
Geometrie. Die Schüler begründen die Innenwinkelsumme im Dreieck und darauf aufbauend die
Innenwinkelsumme in Vielecken.
Lerninhalte
• Parallelverschiebung als Doppelachsenspiegelung
• Parallelverschiebung (Abbildungsvorschrift, Abbildungseigenschaften) und
Vektor (Pfeil- und Koordinatendarstellung, Spaltenmatrix), Gegenvektor und Umkehrabbildung
• Verknüpfen von Parallelverschiebungen; Vektoraddition
• zeichnerisches Durchführen von Parallelverschiebungen und Berechnen von Punkt- bzw.
Vektorkoordinaten (u. a. Koordinaten des Mittelpunktes einer Strecke)
• Parallelaxiom und Eigenschaften paralleler Geraden; Beziehungen zwischen den Maßen von
Stufen- und Wechselwinkeln
• Summe der Innenwinkel im Dreieck und Viereck
• Anwendung in praxisorientierten Aufgaben
Mathematik • Vorbereitungsklasse 4
9.8 Geometrische Grundkenntnisse 2: Geometrische Ortslinien und Ortsbereiche (ca. 10 Std.)
Lernziele
Ausgehend von den Kenntnissen über Kreis, Mittelsenkrechte und Winkelhalbierende entdecken die
Schüler, auch mithilfe eines Geometrieprogramms, neue geometrische Ortslinien und Ortsbereiche.
Dabei verbalisieren sie auch deren kennzeichnende geometrische Eigenschaften.
Lerninhalte
• Kreislinie; Kreisinneres, Kreisäußeres
• Mittelsenkrechte, Winkelhalbierende
• Mittelparallele, Parallelenpaar
• Umkreis und Inkreis beim Dreieck
• Thaleskreis
• Schnitt- und Vereinigungsmengen von geometrischen Ortslinien, auch zur Lösung
praxisorientierter Aufgaben
• Kreis und Gerade: Orthogonalität von Tangente und Zentrale durch den Berührpunkt;
Tangentenkonstruktionen
• Sachaufgaben
9.9 Geometrische Grundkenntnisse 3: Dreiecke und Vierecke (ca. 15 Std.)
Lernziele
Durch die eingehende Beschäftigung mit Dreiecken und Vierecken, vor allem Konstruktionsaufgaben,
wiederholen und erwerben die Schüler grundlegende geometrische Kenntnisse und Fähigkeiten für
den gesamten weiteren Unterricht. Anhand exemplarischer, anschaulicher geometrischer
Sachverhalte lernen sie, kongruenz- und abbildungsgeometrisch folgerichtig zu begründen.
Lerninhalte
• Beziehungen zwischen den Seitenlängen sowie zwischen Seitenlängen und Winkelmaßen im
Dreieck
• Konstruierbarkeit und Konstruktion von Dreiecken; Kongruenzsätze
• symmetrische und nichtsymmetrische Vierecke; Eigenschaften achsensymmetrischer und
punktsymmetrischer Vierecke
• Begründungen mithilfe von Kongruenzsätzen oder Vektoren
• praxisorientierte Aufgaben
9.10 Geometrische Grundkenntnisse 4: Flächeninhalt ebener Vielecke (ca. 12 Std.)
Lernziele
Die Schüler erarbeiten grundlegende Flächeninhaltsformeln, mit denen sie die Flächeninhalte
beliebiger Vielecke bestimmen.
Lerninhalte
• Formeln für den Flächeninhalt von Parallelogramm, Dreieck, Trapez und Drachenviereck
• Berechnen von Flächeninhalten ebener Figuren (auch mithilfe zweireihiger Determinanten);
Aufgaben, auch praxisorientiert, unter Berücksichtigung funktionaler Abhängigkeiten lösen und
Extremwerte berechnen
Mathematik • Vorbereitungsklasse 5
9.11 Abbildung durch zentrische Streckung (ca. 12 Std.)
Lernziele
Die Schüler führen maßstäbliche Vergrößerungen bzw. Verkleinerungen von Figuren durch und
gelangen so zur Abbildung durch zentrische Streckung, die sie sowohl geometrisch-konstruktiv als
auch algebraisch erfassen und in vielfältigen, insbesondere praxisorientierten Übungsaufgaben
anwenden. (RS 9.6)
Lerninhalte
• Abbildung durch zentrische Streckung: Abbildungsvorschrift und Eigenschaften
• zeichnerische Ermittlung von Bildpunkten, Urpunkten und Streckungszentrum;
Einbeschreibungsaufgaben
• Vierstreckensatz; Ermitteln von Streckenlängen
• Ähnlichkeitssätze für Dreiecke
• praxisorientierte Aufgaben (z. B. aus der Vermessung)
9.12 Flächensätze am rechtwinkligen Dreieck (ca. 10 Std.)
Lernziele
Die Schüler finden und begründen Flächensätze am rechtwinkligen Dreieck und erschließen damit die
Möglichkeit, Streckenlängen in ebenen Figuren und im Koordinatensystem zu berechnen.
Lerninhalte
• Flächensätze am rechtwinkligen Dreieck
• Berechnen von Streckenlängen (auch im Koordinatensystem: u. a. Länge der Diagonalen des
Rechtecks und des Quadrats, Höhe des gleichseitigen Dreiecks)
• Anwendung in praxisnahen Aufgaben
9.13 Grundlagen der Raumgeometrie (ca. 10 Std.)
Lernziele
Die Schüler begreifen, dass Schrägbilder ein erprobtes Mittel sind, um anschauliche Bilder von
Körpern in der Zeichenebene zu erhalten, und stellen dabei fest, dass die Maßtreue im Allgemeinen
verloren geht, können aber mithilfe der Flächensätze die wahren Längenmaße ermitteln.
Lerninhalte
• Lagebeziehungen zwischen Geraden und Ebenen im Raum; Winkel zwischen Ebene und
Gerade; Winkel zwischen zwei Ebenen
• Darstellen von Körpern im Schrägbild (Verzerrungswinkel und Verzerrungsfaktor)
• Anwendung der Flächensätze in Sachaufgaben
Englisch • Vorbereitungsklasse 1
Englisch
Allgemeine Hinweise
Die Schülerinnen und Schüler erreichen im Bereich der kommunikativen Fertigkeiten den Level Threshold (B 1) nach dem Common European Framework of Reference. Grundwissen und Kernkompetenzen
Interkulturelles Lernen
durch den Einblick in die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten von
GB und ausgewählten Commonwealth-Ländern den eigenen Horizont erweitern
Vergleiche mit dem eigenen Land anstellen und Vor- bzw. Nachteile der verschiedenen Systeme
kritisch abwägen
wichtige Autoren der britischen Inseln kennen lernen und Einblick in ihre Werke gewinnen
Kommunikative Fertigkeiten
aus längeren, auch authentischen Hörtexten mit unterschiedlichen Varianten des Englischen
gezielt Informationen entnehmen und Sprechintentionen erkennen;
längeren Aufzeichnungen (Nachrichten, Ausschnitten aus Fernsehsendungen, usw.) folgen
in Debatten und Diskussionsspielen den eigenen Standpunkt vertreten; über
Umschreibungstechniken und wichtige idiomatische Wendungen verfügen, die spontane
Sprachäußerungen in verschiedenen gesellschaftlichen und beruflichen Situationen ermöglichen
Textsorte und Absicht des Verfassers authentischer Textmaterialien erkennen und Textabschnitte
gemäß ihrem Inhalt gliedern
Schreiben mit unterschiedlichen Intentionen verfassen
Wortschatz und Strukturen
idiomatische Wendungen sowie lexikalische Einheiten zu den genannten Themengebieten
erwerben
die produktiv anzuwendenden Formen und Strukturen in situativen Zusammenhängen anwenden
Lern- und Arbeitstechniken
über Arbeitstechniken verfügen, die es ermöglichen, weitgehend selbstständig Informationen
(auch aus dem Internet) zu beschaffen
Englisch • Vorbereitungsklasse 2
9.1 Themengebiete
Irland (13 Std.) (z. B. Freizeit, Tourismus, Kultur, berühmte Persönlichkeiten, Irland – ein geteiltes Land)
Zwei unterschiedliche Bundesstaaten in den USA (ca. 17 Std.) (z. B. Texas – Alaska, Hawaii – Virginia, Louisiana – Washington)
Karibik und Südsee (ca. 12 Std.) (z. B. Kultur und Lebensart, Traditionen, Musikszene, Auswanderung)
Indien (ca. 9 Std.) (z. B. Varianten der englischen Sprache: gleiche Sprache – unterschiedliche Kulturen, Unabhängigkeit, Rassenprobleme, politische Konflikte)
Wirtschaft und Technik (ca. 18 Std.) (z. B. junge Unternehmer, Bank, Börse, modernes Marketing, Automatisierung, Produktion, Globalisierung)
Kultur und Unterhaltung (ca. 16 Std.) (z. B. Kunst, Theater, Musicals, Kino, Humor)
Einblick in die britische Literatur (ca. 6 Std.) (z. B. W. Shakespeare, Ch. Dickens, L. Caroll)
Einblick in die amerikanische Literatur (ca. 6 Std.) (z. B. M. Twain, M. Mitchell, J. Thurber)
Weitere Interessensgebiete der Schüler (ca. 14 Std.) (z. B. Lektüren; Texte aus Sprachzeitschriften oder dem Internet zu aktuellen Themen; Pflege von
Schulpartnerschaften)
9.2 Sprache
9.2.1 Hörverstehen
Texte verstehen, die unterschiedliche Varianten der Weltsprache Englisch aufweisen (z. B. Asien, Afrika)
detaillierte Informationen aus längeren komplexen Hörtexten entnehmen
Sprechabsichten richtig interpretieren
Dialektfärbungen und Akzentvarianten kennen lernen
9.2.2 Sprechen
international spelling alphabet kennen und anwenden
wesentliche Aspekte eines gelesenen bzw. gehörten Textes zusammenfassen
den eigenen Standpunkt vertreten; Zweifel, Hoffnung, Interesse ausdrücken
sinngemäßes Übersetzen und Dolmetschen und dabei Umschreibungstechniken verwenden
kommunikative Strategien einsetzen, z. B. downtoners (I’m afraid usw.), rejoinders (really? usw.),
feedback (mm, I see usw.) und playing for time (well, anyway usw.)
Redemittel anwenden, die nötig sind, um ein Gespräch höflich zu beginnen oder zu beenden
Englisch • Vorbereitungsklasse 3
9.2.3 Leseverstehen
komplexere Texte gliedern und zusammenfassen (z. B. summaries/story skeleton)
Textabschnitte nach verschiedenen Gesichtspunkten ordnen
eine der Klassenstufe angepasste Ganzschrift/adaptierte Zeitungsartikel/Sprachzeitschriften lesen
9.2.4 Schreiben
Kurzprotokolle schreiben
einfache Leserbriefe verfassen
über Gehörtes, Gelesenes, Geschehenes und Erlebtes berichten
guided writing: mit Hilfe von Vorgaben persönliche und offizielle Schreiben (z. B. Bestellungen,
Geschäftsbriefe) mit verschiedenen Absichten anfertigen
ein Bewerbungsschreiben und einen Lebenslauf verfassen
kreative Texte erstellen
Notizen aufschreiben
9.2.5 Formen und Funktionen
Folgende Strukturen sollen die Schülerinnen und Schüler verstehen und anwenden:
conditional sentences: if... + past perfect – would + perfect (imaginary past action)
infinitive: question word + infinitive/verb + object + infinitive
reported speech
emphatic pronouns
have something done
so/neither/ nor
Folgende Strukturen sollen die Schülerinnen und Schüler verstehen:
passive: progressive tenses
be said to
9.2.6 Wortschatz und Wendungen
Wortbeziehungen: Kollokationen, Konnotation (z. B. heavy traffic, money/cash/dough)
phrasal verbs (z. B. come on, find out, fill in) prepositional verbs (z. B. look at, think of, depend on), phrasal-prepositional verbs (z. B. , do away with, turn away from)
Wörtern mit verschiedenen Bedeutungen (z. B. issue, bill, bank)
used to
would rather/ had better
if I were you…
worth/ what about/ no use + ing
pair nouns (z. B. scissors, glasses)
collective nouns (z. B. police, crew)
half/ such/ quite + a
Wortbildungen (z. B. Zusammensetzung: world-wide, good-looking, rock climbing; Verkürzungen:
motel, brunch
9.3 Lerntechniken
weitere Wortschatzerschließungstechniken (z. B. Rückgriff auf Fremdwörter, Suffixe/Präfixe).
Physik • Vorbereitungsklasse 1
Physik
Allgemeine Hinweise
Ausgehend von der eigenen Erfahrungswelt werden die Schülerinnen und Schüler in die konkrete
naturwissenschaftliche Arbeitsweise der Physik eingeführt und mit dem verstärkten Gebrauch der
Fachsprache vertraut gemacht. Sowohl in der Wärme- als auch in der Elektrizitätslehre wird das
einfache Teilchenmodell aus der Mittelschule erweitert, um die Phänomene erklären zu können. Der
Energiebegriff wird ausgeweitet und der Energieerhaltungssatz in allgemeiner Form als
Erfahrungstatsache postuliert. Ausgehend von bereits bekannten Erscheinungen beim Magnetismus
und der Einführung der elektrischen Ladung als Grundgröße lernen die Schülerinnen und Schüler
den Feldbegriff als neues Modell kennen und erhalten fundierte, in unserer technisierten Welt
notwendige Kenntnisse über die Zusammenhänge in der Elektrizitätslehre.
Experimente werden im Unterricht außer als Demonstrationsversuche auch bei Schülerübungen, in
Lernzirkeln und auch als Hausaufgaben durchgeführt. Im Laufe des Unterrichts nimmt die Sicherheit
der Schülerinnen und Schüler beim Experimentieren stetig zu und sie vertiefen die experimentelle
Methode zur physikalischen Erkenntnisgewinnung. Durch die Eigentätigkeit wird das Interesse für
das Fach Physik gesteigert, zudem werden handwerkliches Geschick, Selbstständigkeit und die
Fähigkeit zur Teamarbeit gefördert. Das im Fachprofil dargestellte Grundwissen wird der
Jahrgangsstufe entsprechend angebahnt, geübt und gefestigt.
.
Die mit einem Stern () versehenen Lerninhalte können bei Interesse und Zeit zusätzlich behandelt
werden. Sie sind nicht in den zeitlichen Vorschlag, ausgehend von 28 Unterrichtswochen im
Schuljahr, eingearbeitet.
Grundwissen und Kernkompetenzen
• Messergebnisse sinnvoll angeben
• wissen, wie eine physikalische Grundgröße festgelegt wird
• die Gravitation als fundamentale Wechselwirkung zwischen Körpern kennen
• die Grundgrößen Kraft und Masse und deren Einheiten
• wissen, wie abgeleitete Größen eingeführt werden
• die abgeleiteten Größen Arbeit, Leistung, Energie, Wirkungsgrad, Druck und deren Einheiten
• Produkt und Quotient von Größen sinnvoll angeben
• das Teilchenmodell auf thermische Prozesse anwenden
• wissen, dass Arbeit und Wärme die beiden Möglichkeiten sind, Energie von einem System auf ein anderes zu übertragen
• magnetische Phänomene mit der Modellvorstellung des Ferromagnetismus erklären
• den Begriff des Feldes als Modellvorstellung zur Beschreibung von Wechselwirkungen bzw. von Kraftwirkungen zwischen Körpern kennen und anwenden
• wissen, dass bewegte elektrische Ladung ein Magnetfeld zur Folge hat, und grundlegende technische Anwendungen dieses Prinzips verstehen
• die Grundgröße elektrische Ladung und die abgeleiteten Größen Stromstärke und Spannung mit ihren Einheiten
• die Gefahren des elektrischen Stroms und Schutzmöglichkeiten kennen
9.1 Grundlegende Prinzipien der Physik – Mechanik
Lernziele
Durch Längenmessung mit Messgeräten unterschiedlicher Messgenauigkeit erfahren die
Schülerinnen und Schüler, dass Messen eine notwendige Voraussetzung zur Gewinnung
physikalischer Aussagen ist, dass Messergebnisse mit unvermeidlichen Messfehlern behaftet sind
und dass die Berücksichtigung dieser Fehler die physikalisch sinnvolle Angabe von
Messergebnissen beeinflusst. Dabei wird ihnen die physikalisch sinnvolle Angabe gültiger Ziffern
von zusammengesetzten Größen bewusst.
Die Schülerinnen und Schüler lernen die Grundgröße Kraft kennen und verfügen damit über
grundlegende Kenntnisse der Mechanik. Darauf aufbauend lernen sie wesentliche abgeleitete
Physik • Vorbereitungsklasse 2
Größen der Mechanik kennen. Das Verständnis des Prinzips der Kraftwandlung schafft die
Voraussetzung für die Größen Arbeit, Energie und Leistung, die nun vertieft behandelt werden.
Lerninhalte
9.1.1 Gemessene Größen und Fehlerbetrachtung (ca. 3 Std.)
• physikalische Größe als messbare Eigenschaft eines Körpers: Länge; physikalische Größe als
Produkt aus Maßzahl und Einheit
• Längenmessgeräte
• Messfehler; Angabe eines Messergebnisses in der Form ̅ ; gültige Ziffern
9.1.2 Kraft (ca. 8 Std.)
• Wirkungen einer Kraft: statischer und dynamischer Aspekt; Arten von Kräften; Vergleich von
Kräften über ihre Wirkungen; Gleichheit von Kräften
• Bestimmungsstücke einer Kraft (Angriffspunkt, Richtung, Betrag)
• Gravitation; Schwere; Gewichtskraft als Folge der Gravitation zwischen Erde/Himmelskörper und
Körper (aus der Geschichte: I. Newton)
• Ortsabhängigkeit der Gewichtskraft
• Vielfachheit für Kräfte (Additivität: Zwei gleiche Kräfte ergeben zusammen die doppelte Kraft;
oder: Zwei Körper, die am gleichen Ort die gleiche Gewichtskraft erfahren, ergeben zusammen
einen Körper, auf den an diesem Ort die doppelte Gewichtskraft wirkt.)
• Einheit der Kraft, festgelegt über die Gewichtskraft eines bestimmten Körpers an einem
bestimmten Ort: 1 N
• Messgerät zur Messung von Kräften
• Gleichgewicht von Kräften (Kompensationskräfte, die an einem Körper angreifen)
9.1.3 Kraft, Arbeit, Energie, Leistung (ca. 8 Std.)
• Kennzeichen und Arten von Kraftwandlern (exemplarisch)
• Definition von Arbeit als abgeleitete Größe
• Arten: Hubarbeit, Beschleunigungsarbeit, Verformungsarbeit, Reibungsarbeit
• Energie; Arbeit als Möglichkeit, Energie von einem Körper auf einen anderen zu übertragen bzw.
die Energie eines Körpers zu ändern
• Arbeit als Übertragungsgröße, Energie als Speichergröße; potenzielle, kinetische und innere
Energie
• Energieumwandlung und Energieerhaltung; Wirkungsgrad als Gütekriterium bei
Energieumwandlungen; Energieerhaltungssatz und Hinweis auf die mit Energieumwandlungen
verbundene Energieentwertung
• Leistung (Energiestrom) als abgeleitete Größe
9.2 Wärmelehre
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass zur Erklärung des thermischen Verhaltens von Körpern
das Teilchenmodell erweitert werden muss, indem den Teilchen kinetische und potenzielle Energien
zugeschrieben werden. Arbeit und Wärme stellen die beiden Möglichkeiten dar, Energie auf einen
Körper zu übertragen, was eine Änderung der kinetischen und potenziellen Energien der Teilchen
bzw. eine Änderung der inneren Energie des Körpers bedeutet. Damit werden die Schülerinnen und
Schüler befähigt, thermische Phänomene sowie Beispiele aus der Natur und technische
Anwendungen in adäquater Weise zu beschreiben.
Lerninhalte
9.2.1 Innere Energie; Wärme; Temperatur (ca. 5 Std.)
• innere Energie (Ei) als Speichergröße; Änderung der inneren Energie eines Körpers durch
Verrichten von mechanischer Arbeit oder durch Zufuhr bzw. Abgabe von Wärme;
Temperaturänderung, Volumenänderung, Druckänderung, Änderung des Aggregatzustandes als
Folge der Änderung der inneren Energie; Wärme (Wth) als Übertragungsgröße
Physik • Vorbereitungsklasse 3
• Temperatur als Maß für die mittlere Bewegungsenergie der Teilchen eines Körpers;
Temperaturänderung (Änderung der mittleren kinetischen Energie der Teilchen)
• Volumenänderung von Körpern bei Erwärmung und Abkühlung (Änderung der mittleren
potenziellen und kinetischen Energie der Teilchen)
9.2.2 Erwärmungsgesetz, spezifische Wärmekapazität (ca. 3 Std.)
• Erwärmungsgesetz; spezifische Wärmekapazität
• Energieaustausch bei Körpern unterschiedlicher Temperatur ( )
Leistung einer Wärmequelle
9.2.3 Energieerhaltungssatz und Wärmemaschinen (ca. 3 Std.)
allgemeiner Energieerhaltungssatz
Bau und Funktionsweise von Wärmemaschinen (Dampfturbine oder Strahltriebwerk, Otto- und
Dieselmotor), Art und Ausmaß von Umweltbelastungen
9.3 Elektrizitätslehre
Lernziele
Aufbauend auf dem schon vorhandenen Wissen über den Magnetismus und über die elektrische
Ladung als Grundgröße erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Kenntnisse über den
elektrischen Stromkreis als Energieübertragungssystem. Sie erarbeiten die Wirkungen des
elektrischen Stroms und vertiefen ihre Kenntnisse anhand verschiedener Anwendungen.
Mit den abgeleiteten Größen elektrische Stromstärke und elektrische Spannung verstehen die
Schüler die Grundlagen der Elektrizitätslehre.
Lerninhalte
9.3.1 Magnetismus (ca. 3 Std.)
Wiederholung: Magnete und magnetische Grunderscheinungen
• magnetische Influenz; remanenter Magnetismus
• Modellvorstellung zum Ferromagnetismus
• Magnetfeld: Begriff, Struktur, Abschirmung, Überlagerung; Magnetfeld der Erde
9.3.2 Ruhende elektrische Ladung, elektrische Ladung als Grundgröße (ca. 5 Std.)
• Kraftwirkung zwischen elektrisch geladenen Körpern
• portionsweises Aufladen und Entladen von Körpern; Gleichheit und Vielfachheit von Ladungen
• Elementarladung; Einheit als ganzzahliges Vielfaches der Elementarladung
• Neutralisation von Ladungen; neutraler Leiter
• Verteilung ruhender Ladungen auf einem geladenen metallischen Körper
• Ladungstrennung durch eine Elektrizitätsquelle (Verschiedenartigkeit der Pole einer
Elektrizitätsquelle), Ladungstrennarbeit, Ladungserhaltung
• Kontaktelektrizität
9.3.3 Elektrisches Feld (ca. 2 Std.)
• elektrische Influenz bei Metallen und Nichtmetallen
• Begriff, Nachweis, Struktur
9.3.4 Bewegte elektrische Ladung (ca. 4 Std.)
Wiederholung: Stromkreis (Schaltsymbole, Schaltskizze; Leiter und Nichtleiter)
• Elektrizitätsleitung in Metallen (Elektronenstromrichtung), Flüssigkeiten und Gasen
• Stromstärke als abgeleitete Größe, I = Q/t
• Gefahren des elektrischen Stromes (der menschliche Körper als Leiter, die besondere Schaltung
des Stromnetzes; Kurzschluss, Körperschluss, Erdschluss; das Schutzkontaktsystem)
Physik • Vorbereitungsklasse 4
9.3.5 Magnetfeld und Kraftwirkung bei stromdurchflossenen metallischen Leitern (ca. 8 Std.)
Wiederholung: Magnetfeld eines geraden metallischen Leiters
• Magnetfeld einer Spule; Elektromagnet
• Kraftwirkung auf einen stromdurchflossenen geraden metallischen Leiter im Magnetfeld
• Lorentzkraft, UVW-Regel der linken Hand
• Kraftwirkung auf eine stromdurchflossene Spule im Magnetfeld
• Prinzip des Drehspulinstruments
• Aufbau und Funktionsweise des Gleich- und Wechselstrommotors
9.3.6 Elektrische Arbeit – elektrische Energie – elektrische Spannung – elektrische Leistung
(ca. 7 Std.)
• elektrische Arbeit
• Zu- oder Abnahme der elektrischen Energie beim Verrichten elektrischer Arbeit
• Messung der elektrischen Arbeit
• der elektrische Stromkreis als System der Energieübertragung
• elektrische Spannung als abgeleitete Größe
• Umwandlung elektrischer Energie in andere Energieformen
• elektrische Leistung als abgeleitete Größe
Chemie • Vorbereitungsklasse 1
Chemie
Allgemeine Hinweise
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich in dieser Jahrgangsstufe wesentliche Grundlagen für
den weiteren Chemieunterricht. Die einzelnen Unterrichtsabschnitte sind daher so zu planen, dass
ausreichend Zeit zur Festigung und Wiederholung wichtiger Grundlagen zur Verfügung steht. Die
fortgeführte behutsame Hinführung zu chemischen Denk- und Arbeitsweisen durch Anschaulichkeit,
Alltagsbezug und für Jugendliche durchschaubare chemische Experimente (E) fördert das Interesse
für die Chemie und die dauerhafte Festigung des Gelernten. Der Chemieunterricht unterstützt die
Schülerinnen und Schüler bei ihrer beruflichen Orientierung. Das im Fachprofil der Realschule
beschriebene naturwissenschaftliche Grundwissen wird der Jahrgangsstufe entsprechend
angebahnt, geübt und gefestigt.
Die mit einem Stern () versehenen Lerninhalte können bei Interesse und Zeit zusätzlich behandelt
werden. Sie sind nicht in den zeitlichen Vorschlag, ausgehend von 28 Unterrichtswochen im
Schuljahr, eingearbeitet.
Grundwissen und Kernkompetenzen
• Stoffe und Stoffgemische unterscheiden
• Teilchenmodell
• chemische Reaktionen unter Verwendung des Teilchenmodells beschreiben
• Kennzeichen chemischer Vorgänge
• Wirkungen von Katalysatoren beschreiben
• relative Atom- und Molekülmassen berechnen
• chemische Zeichensprache anwenden
• Reaktionsgleichungen von Verbrennungsvorgängen formulieren
• Bereitschaft zur Reinhaltung der Luft
• Eigenschaften der Elemente Sauerstoff und Wasserstoff beschreiben
• Kern-Hülle-Modell der Atome
• das Periodensystem anwenden
• Ursachen chemischer Reaktionen beschreiben
• Unterschiede zwischen Ionen- und Elektronenpaarbindung
• Säurelösungen und Laugen: Eigenschaften und sachgerechte Handhabung
• Neutralisationsreaktionen
• Bedeutung des pH-Werts
9.1 Üben und vertiefen, Schülerübungen (ca. 17 Std.)
Lernziele
Diese Unterrichtsstunden stehen für die Themenbereiche 9.2 – 9.8 zusätzlich zur Verfügung. Sie
dienen der Sicherung des Grundwissens durch Wiederholung des Gelernten in Übungsphasen und
zur Durchführung von Schülerübungen. Ein Teil dieser Unterrichtsstunden kann auch für das
Aufgreifen von Tagesgeschehen oder aktuellen Schülerinteressen mit Bezug zur Chemie verwendet
werden.
Chemie • Vorbereitungsklasse 2
9.2 Stoffe, Experimente: ein Blick in die Chemie (ca. 4 Std.)
Lernziele
Am Beginn des Chemieunterrichts in der Vorbereitungsklasse vertiefen die Schülerinnen und
Schüler die Vorstellung von den Beiträgen, welche die Chemie für verschiedenste Lebensbereiche
leistet. Sie lernen einfache chemische Methoden des Einordnens von Stoffen kennen und
anwenden. Diese können besonders durch Schülerübungen gefestigt werden. Die grundlegende
chemische Arbeitsweise des Denkens in Modellen begegnet den Schülerinnen und Schülern bei der
Wiederholung des Teilchenmodells.
Lerninhalte
• Aufgabengebiete der Chemie
• Stoff- und Körperbegriff, Eigenschaften von Stoffen und einfache Methoden der Stofferkennung
im Überblick (E)
• Teilchenmodell: Atome und Moleküle als kleinste Teilchen
Reinstoffe und Gemische, Trennverfahren (E)
9.3 Chemische Reaktionen (ca. 6 Std.)
Lernziele
Am Beispiel ausgewählter Experimente lernen die Schülerinnen und Schüler chemische Reaktionen
und Gesetzmäßigkeiten kennen.
Lerninhalte
• Analyse und Synthese als Umordnung von Teilchen (E)
• Elemente und Verbindungen
• Aktivierungsenergie; exothermer und endothermer Verlauf (E)
• Katalyse im Überblick (E)
• relative Atom- und Molekülmassen
9.4 Chemische Zeichensprache (ca. 4 Std.)
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Gründe für die Einführung chemischer Symbole. An
einfachen Beispielen lernen sie chemische Zeichensprache und deren Bedeutung kennen und
werden mit ihrer Anwendung vertraut.
Lerninhalte
• Elementsymbole
• Wertigkeit; Aussagen von Formeln und Gleichungen
• binäre Verbindungen benennen
9.5 Oxidation und Reduktion als Sauerstoffübertragung (ca. 7 Std.)
Lernziele
Am Beispiel der Sauerstoffübertragung vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihre Kenntnisse über
chemische Reaktionen und wenden die chemische Zeichensprache an. Sie erarbeiten sich
Grundregeln im Umgang mit feuergefährlichen Stoffen Die Elemente Sauerstoff und Wasserstoff
werden in diesem Zusammenhang einer eingehenderen Betrachtung unterzogen. Dieser
Themenbereich eignet sich besonders für Schülerübungen.
Lerninhalte
• Verbrennung als Sauerstoffaufnahme (E); Oxidation, Oxidationsmittel, Oxid und
Verbrennungswärme
• besondere Verbrennungserscheinungen (E); Entzündungstemperatur, Flammpunkt (E)
Chemie • Vorbereitungsklasse 3
• Verhütung und Bekämpfung von Bränden; Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Brandverletzungen
• Verunreinigung der Luft; Folgen der Verschmutzung und Möglichkeiten der Reinhaltung
• Sauerstoff (E) und Ozon: Eigenschaften, Bedeutung
• Reduktion als Sauerstoffabgabe (E)
• Wasserstoff: Eigenschaften und Bedeutung; Reduktionsmittel (E), einfaches Redoxsystem
9.6 Atombau und Periodensystem (ca. 4 Std.)
Lernziele
Durch die Wiederholung der Modellvorstellung zum Bau der Atome eröffnen sich den Schülerinnen
und Schülern neue Möglichkeiten für ein tieferes Verständnis der chemischen Eigenschaften der
Elemente. Sie lernen Prinzipien kennen, nach denen diese geordnet werden, und können damit
grundlegende chemische Eigenschaften ableiten.
Lerninhalte
• Kern-Hülle-Modell nach Bohr: Protonen, Neutronen, Elektronen
• Periodensystem der Elemente: Gesetzmäßigkeiten innerhalb der Perioden und Hauptgruppen;
Oktettregel
9.7 Chemische Bindungen (ca. 6 Std.)
Lernziele
Auf die Kenntnisse über den Atombau und die daraus resultierenden chemischen Eigenschaften der
Elemente aufbauend lernen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Möglichkeiten chemischer
Bindungen kennen.
Lerninhalte
• Elektronenpaarbindung; Elektronen- und Strichformeln
• polare Atombindung; Dipolmoleküle (E)
• lonenbindung (E); Eigenschaften von lonenverbindungen (Salze)
9.8 Säuren und Laugen (ca. 8 Std.)
Lernziele
An ihre Alltagserfahrungen anknüpfend lernen die Schülerinnen und Schüler vertieft Eigenschaften
von Säuren und Laugen kennen. Sie können so Sicherheitsvorkehrungen im Umgang mit diesen
Stoffen begründen und die Tragweite möglicher Umweltbelastungen erkennen.
Lerninhalte
• Eigenschaften von Säuren und ihren wässerigen Lösungen (E)
• wichtige Säuren und ihre Salze im Überblick
• Eigenschaften von Laugen (E)
• Neutralisation (E), Bedeutung in Natur und Technik
• pH-Skala
Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen • Vorbereitungsklasse 1
Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen
Allgemeine Hinweise
Der praxisorientierte Unterricht im Fach Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen führt die Schülerinnen und Schüler schrittweise an betriebswirtschaftliche Denk- und Arbeitsweisen heran. Im Vordergrund des Unterrichts stehen das Kennenlernen und selbstständige Anwenden fachspezifischer Arbeits- und Darstellungsweisen sowie Arbeitstechniken wie Erarbeiten von Lösungsansätzen bei Fallstudien, Erstellen von Buchungssätzen, Buchen in T-Konten oder die Anwendung der Prozentrechnung. Wird von den Schülerinnen und Schülern der Abschluss in der Wahlpflichtgruppe II angestrebt,
sollten diese an der Mittelschule den berufsorientierenden Zweig Wirtschaft oder das Wahlfach
Buchführung besucht haben.
Zu Beginn des Unterrichtes im Fach Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen der
Vorbereitungsklasse müssen die Schülerinnen und Schüler bereits über folgende Grundkenntnisse
der Prozentrechnung, der Buchführung und der Anwendung von Rechenblättern für die
Tabellenkalkulation verfügen:
Anwenden der Prozentrechnung auf wirtschaftliche Sachverhalte
Gliederung der Bilanz
aktive und passive Bestandskonten unterscheiden
in Konten buchen, Buchungssätze erstellen
Belege auswerten und bearbeiten
Buchungssätze und Eintragungen in Konten deuten, betriebswirtschaftlichen Hintergrund des
jeweiligen Geschäftsfalls erkennen
in Aufwandskonten buchen
Erträge beim Erfassen der Verkaufserlöse von Fertigerzeugnissen buchen
Bestandsvorgänge von Erfolgsvorgängen abgrenzen
Computer als Hilfs- und Arbeitsmittel: einfache Rechenblätter erstellen und anwenden
Den Schülerinnen und Schülern dient ein Modellunternehmen dazu, grundlegende betriebswirtschaftliche Sachverhalte zu veranschaulichen und ihre Vorstellungen über das Rechnungswesen zu ordnen. Die strenge Systematik der Doppik erfordert konzentriertes, gewissenhaftes Arbeiten und eine sorgfältige Darstellungsweise. Die praxisbezogene Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit der Geschäftsbuchführung wird durch projektorientiertes Arbeiten und den Einsatz des Computers gefördert. Übungs- und Wiederholungsphasen sichern und festigen die im Unterricht erarbeiteten Lernziele und Lerninhalte. Im Rahmen des Unterrichts soll eine praxisorientierte Maßnahme, z. B. Erkundung eines Unternehmens im näheren Umfeld , durchgeführt werden.
Die mit einem Stern () versehenen Lerninhalte können bei Interesse und Zeit zusätzlich behandelt
werden. Sie sind nicht in den zeitlichen Vorschlag, ausgehend von 28 Unterrichtswochen im
Schuljahr, eingearbeitet.
Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen • Vorbereitungsklasse 2
Grundwissen und Kernkompetenzen
Überblick über den Aufbau von Betriebswirtschaften
Aufbau und Gliederung des Industriekontenrahmens, Kontenplan anwenden
Sicherheit in der Technik der doppelten Buchführung
Prozentrechnung im Rahmen der Vor-, Rückwärts- und Differenzkalkulation beherrschen
Berechnungen und Buchungen im Zusammenhang mit dem Kauf von Werkstoffen und
Handelswaren und dem Verkauf von Fertigerzeugnissen und Handelswaren
Entscheidungsalternativen im Zusammenhang mit der Einkaufs- und Angebotskalkulation
abwägen und betriebswirtschaftlich begründen
Wesen der Umsatzsteuer als Verbrauchsteuer
Vorgänge dem Unternehmens- oder Privatbereich richtig zuordnen
grundlegende Kenntnisse zu ausgewählten Finanzierungs- und Geldanlagemöglichkeiten im
betrieblichen und privaten Bereich
Zinsrechnung auf wirtschaftliche Sachverhalte anwenden
Berechnungen und Buchungen zu Geschäftsfällen aus verschiedenen
Unternehmensbereichen
Aufgaben im Zusammenhang mit Bewertungsfragen bei Anlagegütern und Forderungen und
bei Bestandsveränderungen bearbeiten
Computer als Hilfs- und Arbeitsmittel: Informationen beschaffen; Einsatz der
Tabellenkalkulation; Geschäftsgrafik; Grundlagen der Anwendung eines
Finanzbuchhaltungsprogramms
9.1 Wirtschaftliches Handeln im Unternehmen (ca. 5 Std.)
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich einen Überblick über das funktionale Gefüge eines
Unternehmens und erkennen, dass die vielschichtigen Vorgänge der Leistungserstellung und
-verwertung auf ein Modell eines Unternehmens übertragen und dokumentiert werden können.
Dabei soll den Schülerinnen und Schülern auch die Verantwortung von Konsumenten und
Produzenten für die Umwelt deutlich werden.
Lerninhalte
Unternehmen im Nahraum beschreiben und unterscheiden, Standortwahl, Rechtsformen (vor
allem Einzelunternehmung, Aktiengesellschaft); Firma, Handelsregister; nach Möglichkeit ein
geeignetes Unternehmen im Umfeld der Realschule erkunden
Aufbau und Aufgaben eines Unternehmens am Beispiel Fertigungsunternehmen untersuchen
und schematisiert darstellen; betriebliche Produktionsfaktoren; Hinweise auf Aufgaben eines
Dienstleistungsunternehmens (nach Möglichkeit anhand eines Beispiels aus dem örtlichen
Bereich) und auf die Bedeutung der Kundenorientierung
betriebliches Rechnungswesen als Teilaufgabe der Unternehmensleitung: Aufgaben, Ziele
Aspekte des Umweltschutzes in Unternehmen [UE]
Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen • Vorbereitungsklasse 3
9.2 Strukturierung der Geschäftsbuchführung (ca. 10 Std.)
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler wiederholen die in den Vorjahren im boZ Wirtschaft der Mittelschule
erworbenen Fertigkeiten bei Berechnungen und Buchungen. Sie vertiefen ihre Kenntnisse im
Bereich der Geschäftsbuchführung, lernen den Industriekontenrahmen (IKR) als Hilfsmittel zur
Strukturierung der Geschäftsbuchführung kennen und wenden für das weitere Arbeiten im
Modellunternehmen den Kontenplan an.
Lerninhalte
Vom Eröffnungsbilanzkonto zum Schlussbilanzkonto
Geschäftsgang zur Wiederholung, mit Belegen arbeiten
Eröffnungsbuchungen (Eröffnungsbilanzkonto), laufende Buchungen, Abschluss der Konten,
Gewinn- und Verlustrechnung, Schlussbilanzkonto; System der doppelten Buchführung
erkennen
Reingewinn (Hinweis auf Reinverlust)
das Konto Eigenkapital als “Nahtstelle” zwischen den Bestands- und den Erfolgskonten
mit Bestimmungen aus dem Handelsrecht arbeiten (§§ 238 ff. HGB)
Aufbau und Gliederung des Industriekontenrahmens
Aufbau einer Kontonummer; dekadisches System; Prinzip der Abschlussgliederung
Kontenplan anwenden: Kontierungsübungen durchführen
Wiederholen, Üben, Anwenden, Vertiefen
einfache und zusammengesetzte Buchungssätze
Kontenabschluss, GuV-Konto, Schlussbilanzkonto
9.3 Beschaffung und Einsatz von Werkstoffen und Handelswaren (ca. 20 Std.)
Lernziele
Beim Vergleich verschiedener Angebote, z. B. unter Zuhilfenahme des Computers, begreifen die
Schülerinnen und Schüler, dass wirtschaftliches Handeln genaue Berechnungen voraussetzt und die
Entscheidungsfindung von weiteren Überlegungen beeinflusst wird, z. B. im Hinblick auf
Kundendienst, Qualität der Produkte oder Verlässlichkeit des Geschäftspartners. Möglichkeiten und
Grenzen des Computereinsatzes werden dabei deutlich.
Lerninhalte
Einkaufskalkulation
Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe, Fremdbauteile von Handelswaren unterscheiden; Angebote
überprüfen und bewerten; Eingangsrechnungen auswerten
Berechnungen zur Einkaufskalkulation durchführen: die Prozentrechnung vertieft anwenden,
verschiedene Größen berechnen und bewerten
Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen • Vorbereitungsklasse 4
Einsatz von Werkstoffen und Handelswaren
den betrieblichen Werteverzehr im Produktionsprozess untersuchen
buchhalterische Erfassung des betrieblichen Werteverzehrs: Geschäftsfälle beim Einkauf von
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, Fremdbauteilen und Handelswaren einschließlich Sofort-
rabatte, Bezugskosten, Rücksendungen und nachträglicher Preisnachlässe (Gutschriften für
Sachmängel, Boni, Skonti); Vorsteuerkorrektur durchführen
integrierte Aufgaben zum Einsatz von Werkstoffen und Handelswaren bearbeiten,
Entscheidungsalternativen abwägen: berechnen, urteilen und entscheiden
9.4 Verkauf von Fertigerzeugnissen und Handelswaren (ca. 25 Std.)
Lernziele
Beim Ableiten der Angebotskalkulation vertiefen und erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre
Kenntnisse über die Prozentrechnung. Am Beispiel eines mehrstufigen Warenwegs lernen sie
System und Technik der Besteuerung des Mehrwerts und damit die Umsatzsteuer als
Verbrauchsteuer kennen. Die Schülerinnen und Schüler lernen, wirtschaftliche Fragestellungen zur
Einkaufs- oder Angebotskalkulation zu lösen, indem sie fertige Rechenblätter sachgerecht einsetzen
und zur Lösung einfacher Aufgaben selbst Rechenblätter entwerfen. Ferner beschäftigen sie sich mit
der grafischen Aufbereitung des Zahlenmaterials aus der Tabellenkalkulation.
Lerninhalte
Angebotskalkulation
Ausgangsrechnungen auswerten
Entwicklung des Kalkulationsschemas bis zum Listenverkaufspreis einschließlich Rabatt und
Skonto: verschiedene Größen berechnen und bewerten; die Prozentrechnung anwenden
Handelswaren im Unternehmen: Kalkulation vom Listeneinkaufspreis zum Listenverkaufspreis
und umgekehrt (Vorwärts-, Rückwärts- und Differenzkalkulation); Kalkulationsaufschlag und
Kalkulationsfaktor als Hilfen zur Vereinfachung der Kalkulation bei Handelswaren
Umsatzerlöse
die betriebliche Leistungserstellung im Unternehmen untersuchen
buchhalterische Erfassung der betrieblichen Leistungserstellung und von Handelswaren:
Erlöse beim Verkauf von Fertigerzeugnissen und Handelswaren
Geschäftsfälle beim Verkauf von Fertigerzeugnissen und Handelswaren: in Ertragskonten
buchen, Erlöse einschließlich Sofortrabatte, Versandkosten, Rücksendungen und
nachträglicher Preisnachlässe (Gutschriften für Sachmängel, Boni, Skonti) erfassen;
Umsatzsteuerkorrektur durchführen
integrierte Aufgaben zum Verkauf von Fertigerzeugnissen und Handelswaren bearbeiten,
Entscheidungsalternativen abwägen: berechnen, urteilen und entscheiden
Umsatzsteuer
steuerpflichtige, steuerfreie Umsätze; Mehrwert; Umsatzsteuervoranmeldung; Zahllast;
Hinweis auf Umsatzsteuersätze in Europa (Umsatzsteuer-Identifikationsnummer)
Anwendung des Standardwerkzeugs “Tabellenkalkulation”
Rechenblätter erstellen und anwenden: Aufgaben zur Einkaufs- und Angebotskalkulation
lösen, Ergebnisse nach verschiedenen Gesichtspunkten bewerten, z. B. Konkurrenzfähigkeit;
Anwendungsmöglichkeiten der Geschäftsgrafik
Computereinsatz
mit einem Tabellenkalkulationsprogramm Werte ermitteln
Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen • Vorbereitungsklasse 5
9.5 Aufwendungen und Erträge im Geschäftsbetrieb (ca. 4 Std.)
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit der buchhalterischen Behandlung von
Geschäftsfällen, die im Unternehmen Aufwendungen und Erträge darstellen, und unterscheiden die
Erfassung in verschiedenen Kontengruppen.
Lerninhalte
Sonstige Aufwendungen und Erträge, betriebliche Steuern
buchhalterische Erfassung von Geschäftsfällen, die in den Kontengruppen 67 "Aufwendungen
für die Inanspruchnahme von Rechten und Diensten", 68 "Aufwendungen für Kommunikation",
69 "Aufwendungen für Beiträge und Sonstiges", 70 "Betriebliche Steuern" sowie 54 "Sonstige
betriebliche Erträge" erfasst werden, auch unter Verwendung von Belegen
9.6 Privatkonto (ca. 4 Std.)
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass im Unternehmen klar zwischen dem betrieblichen
Bereich des Unternehmens und dem privaten Bereich des Unternehmers zu trennen ist. Als
Bindeglied lernen die Schülerinnen und Schüler das Privatkonto kennen.
Lerninhalte
Vom Unternehmens- zum Privatbereich
Auswirkungen der Rechtsform auf das Rechnungswesen eines Unternehmens
private Geldentnahmen und private Einlagen buchen
Einkommen des Unternehmers; Einkommen- und Kirchensteuer des Unternehmers buchen
9.7 Geschäftsbuchführung im Jahreslauf (ca. 6 Std.)
Lernziele
Zur Festigung und Vertiefung ihrer bislang erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten führen die
Schülerinnen und Schüler einen Geschäftsgang. Sie verschaffen sich einen Überblick über den
Kreislauf der Geschäftsbuchführung und gewinnen dabei die Einsicht, dass die eigene
Buchungsfertigkeit eine unabdingbare Voraussetzung für die Anwendung von
Buchhaltungsprogrammen ist.
Lerninhalte
Buchungskreislauf und Abschluss
Geschäftsgang zum Buchungskreislauf; Berechnungen und Buchungen unter Verwendung
von Belegen
betriebliche Vorgänge systematisieren: System und Technik der doppelten Buchführung
beherrschen; die Begriffe Aufwand/Ausgabe und Ertrag/Einnahme unterscheiden
Einfluss der Aufwendungen und Erträge auf den Unternehmenserfolg: Reingewinn
(Jahresüberschuss), Reinverlust (Jahresfehlbetrag)
den Erfolg durch Erfolgsrechnung und Eigenkapitalvergleich ermitteln
Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen • Vorbereitungsklasse 6
9.8 Möglichkeiten der Finanzierung und der Kapitalanlage (ca. 27 Std.) Zu diesem Themenbereich soll nach Möglichkeit zumindest eine praxisorientierte Maßnahme (z. B.
Erkundung in einem Kreditinstitut) durchgeführt werden.
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler gewinnen nach Möglichkeit im Rahmen einer Praxisbegegnung
grundlegende Kenntnisse über verschiedene Finanzierungs- und Geldanlagemöglichkeiten. Bei der
Bearbeitung zunehmend komplexer werdender Fallstudien entwickeln sie die Fähigkeit,
wirtschaftliche Problemstellungen selbstständig und sachgerecht zu lösen sowie
Entscheidungsalternativen abzuwägen; sie üben fachbezogene Rechenarten. Insbesondere
Beispiele aus dem Privatbereich machen den Schülerinnen und Schülern den engen Bezug
zwischen theoretischen Kenntnissen und der Lebenswirklichkeit einsichtig. Bei Was-wäre-wenn-
Überlegungen, auch im Zusammenhang mit Möglichkeiten der Kapitalanlage, erkennen sie die
Vorteile des Computereinsatzes.
Lerninhalte
Finanzierungsmöglichkeiten im Vergleich
verschiedene Angebote von Kreditgebern überprüfen: Bankkredit (Kontokorrentkredit,
Dispositionskredit, Darlehen), Lieferantenkredit
Berechnungen im Kreditbereich: Übergang von der Prozent- auf die Zinsrechnung [M 7.3];
relativer Zinssatz; effektive Verzinsung einschließlich Bearbeitungsgebühr
(fällig bei Kreditaufnahme); Bankabrechnungen auswerten
Buchungen im Kreditbereich: Kreditaufnahme, Schuldendienst (Zinsen, Tilgung)
integrierte Aufgaben zu den Finanzierungsmöglichkeiten Lieferantenkredit und Bankkredit
bearbeiten, Entscheidungsalternativen abwägen: berechnen, urteilen und entscheiden
Geldanlagemöglichkeiten im Vergleich
verschiedene Angebote von Kreditinstituten überprüfen: Aktien, Sicht- und Termineinlagen;
Hinweis auf Zinseszinseffekt
Berechnungen im Aktienverkehr: Kauf- und Verkaufsabrechnung; effektive Verzinsung
(einschließlich Gebühren) berechnen und mit anderen Geldanlagemöglichkeiten vergleichen;
Bankabrechnungen auswerten
Buchungen bei Aktiengeschäften: Kauf, Dividende, Verkauf
integrierte Aufgaben zu verschiedenen Geldanlagemöglichkeiten bearbeiten,
Entscheidungsalternativen abwägen: berechnen, urteilen und entscheiden
Anwendung des Standardwerkzeugs “Tabellenkalkulation”
Rechenblätter erstellen und anwenden: z. B. Aufgaben zum Vergleich verschiedener
Möglichkeiten der Finanzierung und der Kapitalanlage lösen
grafische Darstellungen: Geschäftsgrafik erstellen und präsentieren
Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen • Vorbereitungsklasse 7
9.9 Personalbereich (ca. 8 Std.)
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler befassen sich mit den Personal- und Personalzusatzkosten aus der
Sicht des Arbeitgebers und erfassen die Bedeutung dieser Kosten für die Konkurrenzfähigkeit und
die internationale Wettbewerbsfähigkeit.
Lerninhalte
Personalaufwand
Einkommen des Arbeitnehmers: eine Lohnabrechnung analysieren; Brutto-/Nettoeinkommen,
Steuerabzüge; Sozialversicherungsbeiträge
den Personalaufwand erfassen: Lohn- und Gehaltszahlungen berechnen und buchen; Brutto-
/Nettoentgelt, Steuerabzüge, Arbeitnehmeranteil zur Sozialversicherung
Personalzusatzkosten: Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung, Unfallversicherung
(Berufsgenossenschaftsbeitrag); Hinweis auf die Wettbewerbsfähigkeit in europäischer und
internationaler Hinsicht (Unternehmensstandort Deutschland)
9.10 Anlagenbereich (ca. 12 Std.)
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler erkennen, z. B. aufgrund einer betriebswirtschaftlichen Analyse im
Bereich der Anlagenwirtschaft, dass es notwendig ist, Betriebsanlagen nicht nur zu beschaffen,
sondern auch Maßnahmen zur Erhaltung der Betriebssubstanz zu ergreifen. Dazu lernen sie, die
Abschreibung zu berechnen und zu buchen, und legen damit das betriebswirtschaftliche Fundament
für Bewertungsfragen. Beim Verkauf gebrauchter Anlagegüter vertiefen die Schüler die Abgrenzung
der Bestands- von den Erfolgsvorgängen.
Lerninhalte
Berechnungen und Buchungen im Anlagenbereich
Kauf von Anlagegütern: die Anschaffungskosten feststellen und buchen
Geringwertige Wirtschaftsgüter: Kleingüter und Sammelposten
Ursachen und Auswirkungen der Abschreibung aufgrund von Wertminderungen bei
Sachanlagen: wirtschaftliche und steuerrechtliche Aspekte
Abschreibung berechnen und buchen (lineare, zeitanteilige Abschreibung, direkte
Abschreibung); Abschreibung auf Sammelposten; ggf. Hinweis auf degressive Abschreibung
Verkauf gebrauchter Anlagegüter zum, über oder unter dem Buchwert
9.11 Bewertung und Ausfall von Forderungen (ca. 10 Std.)
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit Fragen der Bewertung von Forderungen. Sie
gewinnen Einblick in die Möglichkeiten unternehmerischer Entscheidungen innerhalb der Grenzen
des Handels- und Steuerrechts und berechnen und buchen Wertminderungen.
Lerninhalte
Forderungsausfall und Bilanzkorrektur durch Wertberichtigung
Ursachen und Auswirkungen der Abschreibungen: wirtschaftliche und steuerrechtliche
Aspekte
Wertkorrekturen der Bilanz durch Einzel- und Pauschalwertberichtigung: Berechnungen und
Buchungen durchführen; Hinweis auf Insolvenzverfahren
Hinweis auf Möglichkeiten der Absicherung: Factoring, Delkredere
Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen • Vorbereitungsklasse 8
9.12 Geschäftsgang in einem Fertigungsunternehmen (ca. 9 Std.)
Lernziele
Zur Wiederholung und Vertiefung ihrer Kenntnisse und Fertigkeiten führen die Schülerinnen und
Schüler einen Geschäftsgang von der Eröffnung bis zum Abschluss durch. Verschiedene Aspekte
der Geschäftsbuchführung werden abschließend zusammengeführt.
Lerninhalte
Berechnungen und Buchungen in einem Fertigungsunternehmen einschließlich
Bestandsveränderungen
Eröffnungsbuchungen und Geschäftsfälle während des Jahres: Berechnungen und Buchungen
zu verschiedenen Bereichen unter Verwendung von Belegen durchführen; Kenntnisse und
Fertigkeiten wiederholen und vertiefen
Berechnungen und Buchungen zu Mehr-/Minderbestand bei Stoffen und Handelswaren und
Bestandsveränderungen bei fertigen/unfertigen Erzeugnissen
Vorabschluss-, Abschlussbuchungen
9.13 Anwendungsbezogenes Arbeiten (ca. 10 Std.)
Lernziele
Verschiedene Möglichkeiten anwendungsbezogenen Arbeitens machen den Schülerinnen und
Schülern den Praxisbezug deutlich und eignen sich besonders zur Förderung grundlegender
Handlungskompetenzen, insbesondere der Teamfähigkeit. Die Schülerinnen und Schüler vertiefen
ihre bisher erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten, wiederholen grundlegende Aspekte,
verknüpfen Gelerntes und erweitern die ganzheitliche Betrachtung der Abläufe in einem
Unternehmen.
Lerninhalte
Zwei der aufgeführten Möglichkeiten sollen bei den betreffenden Themenbereichen angewendet
werden:
Fallstudie zu einem der Funktionsbereiche, z. B. Beschaffung, Absatz (mit Aspekten des
Marketings), Personal, Finanzierung, Anlagen
Unterrichtsprojekt zur Geldanlage oder Lohnbuchhaltung
Einsatz von Anwendersoftware z. B. zum Kreditvergleich (Tilgungspläne für
Annuitätendarlehen und Ratenkredit), zur Geldanlage oder im Personalbereich
Einsatz eines Wirtschaftsspieles bzw. einer Wirtschaftssimulation (nach Möglichkeit PC-
Einsatz)
Geschäftsgang anhand von Belegen mithilfe eines Finanzbuchhaltungsprogramms
Werken • Vorbereitungsklasse 1
Werken
Allgemeine Hinweise
Die Schülerinnen und Schüler erhalten in den Materialbereichen Holz, Metall, Kunststoff, Papier und
Ton/Gips jeweils vertiefte Einblicke in die allgemeine Bedeutung der Werkstoffe, die Werkstoff- und
Werkzeugkunde, die unterschiedlichen Arbeitsverfahren sowie in den Gesundheits- und Umweltschutz.
Sie lernen materialgerecht zu gestalten und Materialien so zu bearbeiten und zu kombinieren, dass
das Ergebnis den funktionalen, technologischen und gestalterischen Ansprüchen entspricht. Bei der
Werkbetrachtung und beim Vergleichen selbst gefertigter Gegenstände mit handwerklich oder
industriell hergestellten Produkten bauen die Schüler ihre Kritikfähigkeit als Verbraucher aus.
Grundwissen und Kernkompetenzen
die kulturgeschichtliche und gegenwärtige Bedeutung der Werkstoffe Holz, Metall, Kunststoff, Papier und Ton/Gips
handwerkliche Arbeit und Massenproduktion im Holzbereich
verschiedene Holzarten, deren Herkunft, Wachstum, Struktur, Eigenschaften und Verwendung
Ausführung spanabhebender Werktechniken und einfacher Holzverbindungen
fachgerechte und sichere Formgebung von Holz
Gewinnung und Verwendung von Metallen
verschiedene Metallsorten
Halbzeuge und Handelsformen
fachgerechte, sichere und umweltbewusste Bearbeitung von Metallen mit den entsprechenden Werkzeugen
Unfallverhütungsmaßnahmen bei der Bearbeitung von Metallwerkstoffen
wichtige Ausgangsstoffe für die Kunststoffproduktion
Eigenschaften von Kunststoffen, u. a. von Acrylglas
industrielle Formungsverfahren
mechanische Bearbeitung von Kunststoffen
Zeichnen von Werkzeugen, Hilfsmitteln und Entwürfen, Skizzieren von Arbeitsabläufen
Herstellung von Büttenpapier
moderne Papierherstellungsverfahren
fachgerechter und sicherheitsbewusster Umgang mit Werkzeugen zur Verarbeitung von Papier
sparsamer Umgang mit Papier und Werkhilfsmitteln
keramische Erzeugnisse
verschiedene Tonsorten: Eigenschaften und Verwendung
Verarbeitungsschritte für den Werkstoff Ton
fachgerechte Herstellung einer Aufbaukeramik
schematische Darstellung von Aufbautechniken, Detailskizzen und Arbeitsschritten
Zeichnen von Werkzeugen, Hilfsmitteln und Entwürfen
Engoben und Glasuren: Eigenschaften, Techniken, Gesundheitsschutz
Möglichkeiten des Recycling
Gips als Werkhilfsmittel bei Tonarbeiten
Regeln zur Verarbeitung von Gips
Werken • Vorbereitungsklasse 2
9.1 Materialbereich Holz (ca. 30 Std.)
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler begreifen Holz als den vielseitigsten und meistverwendeten Rohstoff für den Menschen in der Vergangenheit und in der Gegenwart und lernen Techniken der Bearbeitung von Massivholz kennen. Weiterhin erkennen die Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Holzarten und ihre physikalischen Eigenschaften. Sie gestalten Massivholz mit Techniken der subtraktiven Formgebung und behandeln die Oberflächen fachgerecht. Lerninhalte
9.1.1 Kulturgeschichtliche und ökologische Bedeutung des Werkstoffs
historische Verwendung von Holz bei Bauten, Gebrauchsgegenständen und technischen Geräten
historische und zeitgenössische Beispiele für Bildhauerarbeiten
Handwerksarbeit und industrielle Massenproduktion
Gegenwärtige Verwendung von Massivholz im Haus- und Möbelbau
9.1.2 Werkstoffkunde
Wachstum und Aufbau des Baumes
einheimische Laub- und Nadelhölzer und eine ausländische Holzart: Aussehen (Farbe, Maserung), technische Eigenschaften (fein- und grobporig, lang- und kurzfaserig, hart – weich, Schwund, Stabilität, Witterungsbeständigkeit), Verwendbarkeit für gestaltende und funktionale Aufgaben
Problematik der Verwendung von Tropenhölzern
Handelsformen von Massivholz (Balken, Bohlen, Bretter, Leisten)
Quellen und Schwinden von Massivholz
Vergleich eines Holzwerkstoffs mit Massivholz
Holzlagerung
Zeichnung: Stammquerschnitt
zeichnerische Darstellung des Trocknungsschwunds in Abhängigkeit von der Lage im Stamm
9.1.3 Arbeitsverfahren, Werkzeuge/Hilfsmittel und Werkzeugpflege
Messen und Anzeichnen (Bleistift, Maßstab, Anschlagwinkel)
Einspannen (Vorderzange, Bankhaken, Schraub-/Leimzwinge)
Trennen durch Sägen (Feinsäge, Fuchsschwanz, Laubsäge, Sägebrette, Gehrungslade)
Formen durch Spanen (Raspel, Feile, Holzbohrer, Ständerbohrmaschine)
Subtraktives Arbeiten mit spanenden Werkzeugen (Stecheisen, Stemmeisen, Hohleisen, Klüpfel, Schnitzmesser, Ziehklinge)
Fügen: lösbare Holzverbindungen, nicht lösbare Holzverbindungen (verleimte Dübelung, Überblattung)
Oberflächenbearbeitung durch Schleifen
Oberflächenbehandlung: Wässern, Beizen, Ölen, Wachsen, Lackieren
Pflege von Werkzeugen und Werkhilfsmitteln
Zeichnen: Sägen, Zahnung; räumliche Zeichnung der Holzverbindungen, Stemmeisen, Skizzen von Arbeitsschritten beim subtraktiven Arbeiten
Werken • Vorbereitungsklasse 3
9.1.4 Gesundheits- und Umweltschutz
Organisation des Arbeitsplatzes: Arbeitsunterlage, Werkzeugablage, Sauberkeit, Einspanntechniken
Arbeitsregeln zu Werkzeugen und Werktechniken: Werkstück einspannen, intaktes und geschärftes Werkzeug, Sicherheitsregeln im Umgang mit der Ständerbohrmaschine, Sicherheitstechniken beim Führen von Schnitzwerkzeugen, scharfe Werkzeugschneiden erkennen
werkstoffbedingte Gesundheitsrisiken: Holzsplitter, Holzstaub, Schleifstaub, Lösungsmitteldämpfe, Hautkontakt mit Beschichtungsmitteln
sparsamer Umgang mit dem Material: Planung, Anzeichnen, Resteverwertung
9.1.5 Werkbetrachtung
Auswertung von Arbeitsergebnissen und Einbringen möglicher Verbesserungsvorschläge
vergleichende Betrachtung eigener, handwerklicher und industrieller Produkte nach Funktion, Materialwahl, Verarbeitung, Arbeitsaufwand und Ästhetik
9.2 Materialbereich Metall (ca. 30 Std.)
Lernziele
Durch eigenes Arbeiten mit Metall und wenn möglich bei Museums- oder Werkstattbesuchen erfassen die Schülerinnen und Schüler die Leistungen des Metallhandwerks. Sie erkennen die tiefgreifenden Veränderungen durch die Industrialisierung bei der Metallgewinnung, -verarbeitung und -verwendung. Sie beschäftigen sich mit dem Wandel des Einsatzes von Metallen. Durch Erproben, Gestalten, fachgerechtes Arbeiten und die systematische Werkbetrachtung gewinnen sie zunehmend Sicherheit im Umgang mit diesem Material.
Lerninhalte
9.2.1 Kulturgeschichtliche Bedeutung des Werkstoffs
die Bedeutung der Metalle (Kupfer, Bronze, Eisen) in der Frühgeschichte
die Verwendung der Metalle für Kult- oder Gebrauchsgegenstände (Werkzeuge, Waffen, Beschläge, Schmuck)
die Verwendung und Bedeutung von Metallen zur Zeit der Industrialisierung und der Gegenwart (Bau- und Verkehrswesen, Maschinen, Elektrotechnik, Normteile, Gebrauchsgegenstände)
9.2.2 Werkstoffkunde
Erzabbau, Hochofenprozess und Stahlerzeugung
Einteilungsmöglichkeiten von Metallen (Eisen-/Nichteisenmetalle; Bunt-, Edel-, Leicht-/ Schwermetalle; Legierungen)
Eigenschaften und Verwendung von Eisenmetallen (Gusseisen, Stahl), Nichteisenmetallen (Aluminium, Blei, Kupfer, Zinn, Zink) und Legierungen (Bronze, Messing)
Handelsformen von Metallen (Bleche, Drähte, Profile, Rohre)
Kristallstruktur und Metallgefüge
Zeichnen: Metallstruktur und deren Veränderungen beim Biegen
Werken • Vorbereitungsklasse 4
9.2.3 Arbeitsverfahren, Werkzeuge und Werkzeugpflege
Messen und Anzeichnen: Anreißen und Körnen (Stahlmaßstab, Messschieber, Winkel, Lineal, Reißnadel und Reißzirkel, Körner)
Einspannen (Schraubstock, Schutzbacken, Schraubzwingen)
Trennen durch Sägen, Schneiden und Scheren (Seitenschneider, Hebelblechschere, Blechschere, Handbügelsäge)
Spanen durch Bohren, Entgraten, Feilen, Schleifen, Gewindeschneiden (Gewindeschneider) und Polieren (Bohrmaschine und Bohrer, verschiedene Feilen, Schleifmittel, Poliermittel)
Umformen durch Biegen, Treiben (Zangen, Schlosserhammer, Treibhämmer, Punzen, Richtplatte, Treibklötze, Ambosse) und Punzieren (Treibhammer, Treibklotz, Richtplatte, Amboss, Punzen)
Fügen durch Schrauben und Löten (Schraubendreher, Lötkolben bzw. Lötbrenner)
Oberflächen behandeln durch Patinieren und Lackieren
Oberfläche bearbeiten durch Ätzen (säurefeste Kunststoffbehälter)
Pflege von Werkzeugen und Werkhilfsmitteln
Vergleich zwischen handwerklichen und modernen maschinellen Bearbeitungstechniken in der Industrie (CAD, CAM, CNC): z. B. bei Unterrichtsgängen, durch Internetrecherche
9.2.4 Gesundheits- und Umweltschutz
Organisation des Arbeitsplatzes: z. B. Arbeitsunterlage, Werkzeugablage
Arbeitsregeln zu Werkzeugen, Werktechniken und Werkstoffen: z. B. Überprüfen und Handhabung der Werkzeuge, Einspannen des Werkstücks, Grate entfernen, sicherer Umgang mit Lötgeräten, Schutz vor Dämpfen und Stäuben, Entsorgung
sparsamer Umgang mit Material: Planung, Anzeichnen, Recycling
9.2.5 Werkbetrachtung
Beurteilungskriterien für die Werkbetrachtung zusammenstellen
Vergleich selbst gefertigter Werkstücke mit Handwerkerzeugnissen und Industrieprodukten
9.3 Materialbereich Kunststoff (ca. 20 Std.)
Lernziele
Die Schüler begreifen Kunststoffe als moderne Werkstoffe, die aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind und die neben den herkömmlichen Werkstoffen durch ihre besonderen Eigenschaften und Produktionsverfahren große Bedeutung erlangt haben. Lerninhalte
9.3.1 Kulturgeschichtliche Bedeutung des Werkstoffs
wichtige Stationen der Entwicklungsgeschichte von Kunststoffen
gegenwärtige Anwendungsbereiche von Kunststoffen 9.3.2 Werkstoffkunde
wichtige Ausgangsstoffe für die Kunststoffproduktion
allgemeine Eigenschaften von Kunststoffen
spezielle Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten von Acrylglas
industrielle Formungsverfahren und Produktbeispiele: Extrudieren, Spritzgießen, Extrusionsblasformen, Schäumen, Tiefziehen, Kalandrieren
Werken • Vorbereitungsklasse 5
9.3.3 Arbeitsverfahren, Werkzeuge und Werkzeugpflege am Beispiel von Acrylglas
Messen und Anzeichnen (Stahlmaßstab, Lineal, Winkel, Messschieber, Folienstift, Reißnadel und Vorstecher)
Einspannen (Schraubstock, Schutzbacken, Schraubzwingen, Oberflächenschutz)
Trennen durch Ritzbrechen (Ritzmesser) und Sägen (Laubsäge, Metallsäge)
Spanen durch Bohren, Feilen, Schaben, Schleifen und Polieren (HSS-Bohrer, verschiedene Feilen, Ziehklinge, Schleifmittel, Poliermittel)
Fügen durch Kleben (Spezialklebstoff)
Pflege von Werkzeugen und Werkhilfsmitteln 9.3.4 Gesundheits- und Umweltschutz
Organisation des Arbeitsplatzes: z. B. Arbeitsunterlage, Werkzeugablage
Arbeitsregeln zu Werkzeugen, Werktechniken und Werkstoffen: Einsatz von Spezialklebstoffen, Schutz vor Dämpfen, Stäuben
sparsamer Umgang mit dem Material: Planung, Anzeichnen, Resteverwertung, Recycling 9.3.5 Werkbetrachtung
Erstellung von Beurteilungskriterien für eigene Arbeitsergebnisse: Gestaltungsidee, funktionsgerechter Materialeinsatz, handwerkliche Verarbeitung, Oberfläche
Beurteilung von selbst gefertigten Werkstücken
9.4 Materialbereich Papier und Pappe (ca. 30 Std.)
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit der Geschichte von Papierwerkstoffen, entdecken wichtige Materialeigenschaften und lernen dabei Papiersorten zu unterscheiden. Sie werden dazu angeleitet, sauber und sorgfältig zu arbeiten sowie Papier sinnvoll und sparsam zu verwenden. Sie lernen den Wert des Materials sowie die Vielfalt der individuellen Gestaltungsmöglichkeiten zu schätzen. Lerninhalte
9.4.1 Kulturhistorische Bedeutung von Beschreibstoffen
die Vorläufer des Papiers (Tontafeln, Papyrus, Pergament), Herstellung und Verwendung
Entwicklung der manuellen Papierherstellung (Büttenpapier)
heutige Bedeutung von Papierwerkstoffen, insbesondere in den Bereichen Printmedien, moderne Kommunikationstechniken und Verpackung sowie weitere Einsatzbereiche (z. B. Hygiene, Möbel, Modellbau etc.)
9.4.2 Werkstoffkunde
handgeschöpftes Papier: Rohstoffe, Geräte, Herstellungstechnik, Eigenschaften
moderne Massenherstellung von Papier: Ausgangsstoffe, Produktionstechnik, Eigenschaften
Eigenschaften von handelsüblichem Papier: Lauf- und Dehnrichtung, Güte (holzfrei, holzhaltig), Lichtbeständigkeit, Gewicht, Festigkeit, Oberflächenbeschaffenheit
Handelsformen von Papierwerkstoffen: Rollen, Bogen, DIN-Formate
wichtige Arten von Papier, Karton und Pappe und deren Eigenschaften
Buchbindegewebe (Naturleinen, kaschiertes Leinen, Kaliko), Kunstleder
Klebstoffe: Kleister, Leim (Sprühkleber, Kontaktkleber), Eigenschaften (offene Zeit, Abbindezeit, Elastizität, Wasserlöslichkeit, Lösungsmittelgehalt); spezifische Einsatzmöglichkeiten, Anforderungen (Elastizität, Scher- und Zugbeanspruchung, Biegebeanspruchung), richtiges Auftragen und Zusammenfügen
Werken • Vorbereitungsklasse 6
9.4.3 Arbeitsverfahren, Werkzeuge und Werkzeugpflege
Messen und Anzeichnen (Stahlmaßstab, Winkel)
Trennen (Stahllineal, Schneideunterlage, Scheren, Cutter, Universalmesser, Pappschere, Pappritzer, Schlagschere, Locheisen)
Umformen durch Falzen und Biegen (Falzbein)
Fügen durch Kleben und Pressen (Stockpresse)
Gestalten von Schmuckpapieren (Kleisterpapier)
Kaschieren von Pappe
Verstärken von Kanten und Ecken
Verbinden durch ein Leinengelenk
Pflege von Werkzeugen und Werkhilfsmitteln (Reinigung, Aufbewahrung)
Zeichnen: Schere, Cutter; Abwicklung von Körperoberflächen, Detailskizzen zu wichtigen Arbeitsschritten beim Kaschieren
9.4.4 Gesundheits- und Umweltschutz
Organisation des Arbeitsplatzes: z. B. Arbeitsunterlage, Werkzeugablage
Arbeitsregeln zu Werkzeugen, Werktechniken und Werkstoffen z. B. Überprüfen und Handhabung der Werkzeuge, Gefahren beim Kleben (besonders bei lösungsmittelhaltigen und schnell härtenden Klebern)
Kritische Beleuchtung des Massenverbrauchs von Papierwerkstoffen (Rohstoffbedarf, Wiederverwertung, Umweltschutz)
Sparsamer Umgang mit dem Material: Planung, Anzeichnen, Sortieren für Weiterverwertung
Möglichkeiten und Grenzen des Recyclings von Papierwerkstoffen 9.4.5 Werkbetrachtung
Beurteilungskriterien für die Werkbetrachtung zusammenstellen hinsichtlich sauberer Verarbeitung, Funktionalität, Stabilität, Proportionen, Gestaltung
9.5 Materialbereich Ton und Gips (ca. 30 Std.)
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler gewinnen einen Einblick in die kulturgeschichtliche Bedeutung der Werkstoffe. Sie wenden bei praktischen Aufgaben grundlegende Werktechniken an, achten auf den Zusammenhang zwischen Form und Funktion und beurteilen die gefertigten Produkte nach funktionalen und ästhetischen Gesichtspunkten. Sie erkennen Merkmale individuell gestalteter Gebrauchs- und Dekorationsgegenstände und industrieller Massenprodukte. Lerninhalte
9.5.1 Kulturgeschichtliche Bedeutung des Werkstoffs
die kulturgeschichtliche Entwicklung und Bedeutung der Keramik anhand von ausgewählten Beispielen aus früheren Hochkulturen
die Bedeutung der Keramik für Gebrauchs- und Dekorationsgegenstände in unserer Zeit
die Bedeutung technischer Keramik in unserer Zeit
Zusammenhang zwischen Form und Funktion
Werken • Vorbereitungsklasse 7
9.5.2 Werkstoffkunde
Entstehung von Ton
keramische Erzeugnisse (Irdenware, Ziegel, Steingut, Porzellan): Eigenschaften und Verwendung
erforderliche Arbeitsgänge bei der Verarbeitung von Ton: aufbereiten, formen und aufbauen, trocknen, brennen (Schrühbrand und Glasurbrand)
Vergleich der Arbeitstechniken: Aufbautechnik, Arbeiten mit der Töpferscheibe, Gieß- und Pressverfahren
Gipsgewinnung
Gipssorten: Eigenschaften, Verwendung und Verarbeitung (v. a. Abbindevorgang)
Einsatz von Gips in der heutigen Zeit: 1. Werkhilfsmittel (Gießform, Model) bei Tonarbeiten und bei der Porzellanherstellung
2. Innenausbau (Stuck, Gipsverbundstoffe)
9.5.3 Arbeitsverfahren, Werkzeuge und Werkzeugpflege
Aufbauen durch Wulsttechnik, Bändertechnik und Plattentechnik (Rollholz, Abstandsleisten)
Formen und Anbringen eines Henkels
Oberflächen plastisch gestalten durch Stempeln, Applizieren, Ritzen, Durchbrechen
Oberflächen gestalten durch Engobieren und Glasieren
Zeichnen: schematische Darstellung der verschiedenen Aufbautechniken, Entwurf für Form und Dekor
Werkzeuge und Hilfsmittel für die Arbeit mit Gips (Gummibecher, Spachtel, verschiedene Werkzeuge zum Schaben und Ritzen, Trennmittel)
Werktechniken mit Gips, z. B. Gießen einer Negativform für Tonguss oder Tonabdrücke; Negativschnitt für Tonabdrücke
Zeichnen: Tonguss mit einer Gipsform, Schnittdarstellung
Pflege des Werkraumes, der Werkzeuge und Werkhilfsmittel
9.5.4 Gesundheits- und Umweltschutz
Organisation des Arbeitsplatzes: z. B. Arbeitsunterlage, Werkzeugablage
Arbeitsregeln zu Werkzeugen, Werktechniken und Werkstoffen: z. B. Überprüfen und Handhabung der Werkzeuge, Schutz vor Stäuben, vor heißem Brenngut und vor scharfen Glasurkanten, fachgerechte Entsorgung von Gipsresten, Schutzmaßnahmen beim Umgang mit Engoben und Glasuren
Sparsamer Umgang mit Material: z. B. Planung, Recycling
9.5.5 Werkbetrachtung
Beurteilungskriterien für die Werkbetrachtung zusammenstellen
Vergleich selbst gefertigter Werkstücke mit Handwerkserzeugnissen und Industrieprodukten
Haushalt und Ernährung • Vorbereitungsklasse 1
Haushalt und Ernährung
Allgemeine Hinweise
Thematisch knüpft die Vorbereitungsklasse an die vorangegangenen Lernziele und -inhalte des aktuellen Lehrplans für die bayerische Hauptschule an. Prüfungsrelevante Inhalte des aktuellen Lehrplans für die bayerische Realschule aus den Jahrgangsstufen 7 bis 9 sind Hauptbestandteil. Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihr Wissen um die Themenbereiche Sicherheit und Ergonomie im Haushalt, ökologisch-ökonomisch orientierter Einsatz verschiedener Werkstoffe sowie den sinnvollen Einsatz von Verpackungsmaterial. Sie setzten sich schwerpunktmäßig mit den Inhaltsstoffen wichtiger Lebensmittel und Lebensmittelgruppen auseinander und lernen sie gezielt auszuwählen und sachgerecht zuzubereiten. Eine wichtige Rolle, vor allem im Zusammenhang mit der Suchtprävention, spielt die Beschäftigung mit dem Themenbereich Genussmittel. Sie überdenken ihre eigenen Ernährungsgewohnheiten, um sie ggf. im Sinne einer vollwertigen Ernährung zu ändern.
Grundwissen und Kernkompetenzen
Unfallgefahren und Unfallschutz
wesentliche Erste-Hilfe-Maßnahmen
wesentliche Kriterien für die Auswahl und den Einsatz von Holz-, Kunststoff-, Metall-, Glas- und Keramikgeschirr sowie Verpackungsmaterial
Lebensmittel ihren Inhaltsstoffen zuordnen und ernährungsphysiologisch bewerten
Gefahren der Genussmittel und sinnvoller Umgang damit
Maßnahmen zur Suchtprophylaxe
situationsabhängig geeignete Techniken der Nahrungszubereitung auswählen, planen
und ausführen
Kriterien für die Auswahl und Verarbeitung von Lebensmitteln
wesentliche Kriterien der Vorratshaltung
Gedeck für mehrgängige Speisenfolgen
Grundregeln des Anrichtens und Servierens
9.1 Planung und Organisation eines Haushalts (ca. 28 Stunden)
Lernziele
Vor dem Hintergrund sicherheitstechnischer und ergonomischer Grundsätze lernen die Schülerinnen
und Schüler verschiedene Werkstoffe sowie Arbeitsgeräte kennen und setzen sie unter funktionalen,
ästhetischen, umwelt- und gesundheitsbewussten Gesichtspunkten sinnvoll ein.
Lerninhalte
9.1.1 Sicherheit im Haushalt (z. B. 2 Stunden)
Unfallursachen/Unfallverhütung
Erste-Hilfe-Maßnahmen
9.1.2 Ergonomie im Haushalt (z. B. 2 Stunden)
Arbeitsplatzgestaltung nach ergonomischen Gesichtspunkten
Ökonomie beim Arbeiten: Vorteile rationeller Arbeit, Wege- und Zeitstudien
Organisation von Arbeitsabläufen
2 Haushalt und Ernährung • Vorbereitungsklasse
9.1.3 Verwendung verschiedener Werkstoffe: Holz, Kunststoff, Metalle (Edelstahl, Silber),
Glas und Keramik (z. B. 20 Stunden)
Einsatzmöglichkeiten, Arten und Herstellung von Glas und Keramik
Beschichtungen wie Teflon, Silargan
materialspezifische Eigenschaften – situationsgerechte Verwendung
umwelt- und materialgerechte Reinigungs- und Pflegemaßnahmen
Kriterien für den Einkauf
9.1.4 Einsatz von Verpackungsmaterial (z. B. 4 Stunden)
Arten: Papier, Kunststoffe, Aluminium, Folien, Verbundstoffe
Bewertung, Auswahl und Entsorgung aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht
9.2 Vollwertige Ernährung (ca. 52 Stunden)
Lernziele
Ausgehend von den eigenen Ernährungsgewohnheiten erarbeiten sich die Schülerinnen und
Schüler die Grundsätze vollwertiger Ernährung und vertiefen ihre Kenntnisse über die Inhaltsstoffe
der Nahrung, über ihre Verdaulichkeit sowie ihren Energie- und Sättigungswert und leiten daraus
Kriterien für eine hochwertige Ernährung ab. Gleichzeitig lernen sie Qualitätskriterien der
Herstellung, des Einkaufs und der Lagerfähigkeit von Lebensmitteln und Lebensmittelgruppen
kennen. Bei der Auseinandersetzung mit dem Themenkreis Genussmittel analysieren und
überdenken die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Gewohnheiten und werden sich bewusst,
welche Gefahren damit verbunden sind und wie man ihnen entgegenwirken kann.
Lerninhalte
9.2.1 Zusammensetzung und Verwertung der Nahrung (z. B. 26 Stunden)
Unterschied zwischen Nahrungs- und Genussmitteln
Bau-, Energie-, Wirk- und Begleitstoffe: Kohlenhydrate, Fett, Eiweiß, Wasser, Ballaststoffe,
Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe wie z. B. Farb- und Aromastoffe
Nährstoffe: Aufbau, Vorkommen, Bedeutung, Bedarf
Verwertung der Nahrung: Verdauung, Stoffwechsel, Energiegewinnung, Grundumsatz,
Leitungsumsatz im Überblick
9.2.2 Analyse bedeutsamer Lebensmittel und Lebensmittelgruppen (z. B. 18 Stunden)
Kohlenhydratträger: Getreide und Getreideprodukte, Reis, Kartoffeln, Zucker und alternative
Süßmittel
Fette und fettreiche Nahrungsmittel
eiweißhaltige Nahrungsmittel: Milch und Milchprodukte, Hühnerei, Fleisch und
Fleischprodukte, Fisch,
Hülsenfrüchte
Obst und Gemüse als Träger von Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären
Pflanzenstoffen
9.2.3 Bedeutung und Gefahren von Genussmitteln: Tee, Kaffee, Kakao, alkoholische
Getränke (z. B. 8 Stunden)
spezifische Wirkungsweisen und Suchtgefahren: soziologische Ursachen und Folgen von
Missbrauch, Gefährdung im Straßenverkehr
maßvoller Konsum von Genussmitteln im Rahmen vollwertiger Ernährung
Haushalt und Ernährung • Vorbereitungsklasse 1
9.3 Nahrungszubereitung und Präsentation (ca. 45 Stunden)
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler bereiten Gerichte sowohl auf herkömmliche Art zu als auch unter
Verwendung von modernen Verfahren und Hilfsmitteln, z. B. von Teiglockerung und Geliermitteln,
deren Wirkungsweise und Einsatzmöglichkeit ihnen dabei geläufig wird. Sie erproben verschiedene
Kräuter und Gewürze und erwerben dabei ein Gespür für typische Geschmacksrichtungen und
verfeinerte Esskultur. Im Rahmen der in der Schulküche vorhandenen Möglichkeiten planen sie
sinnvolle Vorratshaltung und setzen sie konkret um.
Lerninhalte
9.3.1 Teiglockerung
verschiedene Möglichkeiten: mechanische, biologische und chemische Teiglockerung
Lockerungsverfahren sinnvoll einsetzten, nach Ergebnis und Zeitaufwand beurteilen
9.3.2 Gelierstoffe
tierische und pflanzliche Gelierstoffe, deren ernährungsphysiologische und küchentechnische
Eigenschaften
geeignete Geliermittel für verschiedene Speisen auswählen und verarbeiten
9.3.3 Kräuter und Gewürze
Vielfalt (Experimente - sensorische Tests), Anbau, Bedeutung, Wirkung, Auswahl
Testen und Beurteilen von Würzmischungen
sachgerechter Einkauf und Lagerung von Gewürzen
9.3.4 Vorratshaltung
Möglichkeiten und Bedeutung in einem modernen Haushalt
Konzept zum Anlegen und Überprüfen von Lebensmittelvorräten
Berücksichtigung saisonaler und regionaler Angebote
Tiefgefrieren: Bewertung, Vorbereitung der Lebensmittel (z. B. Blanchieren), Gefrierregeln
9.4 Ess- und Tischkultur (ca. 15 Stunden)
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihr Wissen vom Aufbau eines Grundgedecks hin zu
mehrgängigen Menüfolgen und deren Präsentation. Mit Hilfe des Computers entwerfen und
gestalten die Schülerinnen und Schüler Platz- und Tischkarten. Die Kenntnis kreativer Formen des
Anrichtens, stilvoller Auswahl von Speisen und Getränken sowie die Grundregeln des Servierens
vermitteln den Schülerinnen und Schülern Selbstbewusstsein und geben Anregungen für ihr
Privatleben.
Lerninhalte
Aufbau eines Gedecks bei mehrgängigen Menüfolgen
Gestaltung von Platz- und Speisekarten mit Hilfe des Computers
Grundregeln der Auswahl und Kombination von Speisen und Getränken
kreative Formen des Anrichtens und Garnierens von Speisen
Grundregeln beim Servieren von Speisen und Getränken