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Legale Hanfpflanzen in Belgien beschlagnahmt · Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen...

Date post: 05-Nov-2019
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Die Bewegung der „Cannabis Social Clubs“ versteht sich als Manifesta- tion der „Freedom to Farm“- Kampagne (Hanf Journal 03/2006), die ENCOD (European Coalition for Just and Effective Drug Policies) im Jahr 2004 startete. Der Anbau wird von den Vereinsmitgliedern selbst organisiert, der Samen für die erste Mutterpflanze wurde bereits am 27.Juli vergangenen Jahres gesät. Am 12. Dezember 2006 wurden im Botanischen Garten von Antwerpen die ersten sechs Stecklinge von dieser Mutterpflanze geschnitten. Natürlich wird die gesamte Anlage nach kontrolliert-biologischen Aspekten, also ohne Pestizide oder Kunstdünger, betrieben. Sowohl für das Ansetzen der ersten Mutterpflanze als auch für das Abnehmen der Stecklinge gab es eine Genehmigung von offizieller Seite. Das ganze Projekt trägt den schönen Namen „Draw up your Plant“. In Belgien sind die zuständigen Behörden und die Polizei von Anfang an informiert worden und dann leider doch in letzter Sekunde eingeschritten. Trotzdem planen die Mitglieder von „Draw up your plant“ ihre Aktivitäten fortzusetzen. Die Behörden sowie die Polizei werden weiterhin über den neusten Stand der Dinge unterrichtet, der Bürgermeister der Stadt Brüssel wird die Adresse, eine Kopie der Genehmigung und sogar einen Zweitschlüssel für den Zuchtraum erhalten, damit er sich von der Ungefährlichkeit des Unterfanges sowie der Einhaltung der Auflagen mit eigenen Augen, auch unan- gemeldet, überzeugen kann. In Belgien hat die Verfolgung des Besitzes geringer Mengen zum Eigenverbrauch seit einiger Zeit niedrigste Priorität, der Besitz von bis zu drei Gramm Cannabis-Produkte oder einer Hanf-Pflanze wird gar nicht mehr verfolgt, ist jedoch trotzdem illegal. Da bei „Draw up your Plant“ jedes Mitglied nur eine Pflanze besitzt, sehen die Betreiber das Gesetz auf ihrer Seite. Die Clubs stellen ein ernstzunehmendes Alternativmodell zu den holländischen Coffee Shops dar – mit einem Unter- schied: beim „Club-Modell“ gelangt das Gras erst gar nicht in den Handel. Damit ist der Hauptansatzpunkt der Kritiker einer kontrollierten Abgabe von Cannabis-Produkten, die „Abgabe sei nicht kontrollierbar“, „die Droge gerate in falsche, weil zu junge Hände“ oder „Hanf sei der erste Kontakt zur Drogen-Szene (das Märchen von der Einstiegsdroge), nicht mehr existent. Jedes Mitglied besitzt seine eigene Pflanze im Zuchtraum, die Pflege wird kollektiv von kompetenten Club- Mitgliedern betrieben. Für die Ernte ihrer/seiner Blütenstände ist, wohl aus rechtlichen Gründen, jede/r selbst verantwort- lich. Fürs Konsumieren dann wohl zum Glück auch. Selbst ein Mitglied des belgischen Parlaments, Stijn Bex, hat sich der mittlerweile 34 Köpfe zählenden Gärtnereigemeinde angeschlossen. In einem offenen Brief an die Tageszeitung „Der Morgen“ erklärte der Abgeordnete der Linksliberalen Partei schon vor Monaten, er werde sich einem „Cannabis Social Club“ in Antwerpen anschließen. Gesagt, getan - Bex war es auch, durch seine öffentliche Teilnahme an der ersten legalen „Stecklings-Session“ im Dezember in Belgien ein ungeheures Medieninteresse auslöste. Das Medieninteresse war wohl auch Anlass für die Nachricht, die uns kurz vor Redaktionsschluss erreichte: Nach der öffentlichkeitswirksamen „Schneide-Session“ im botanischen Garten wurden die Pflanzen mitsamt vier Encod AktivistInnen auf den Weg vom Garten zum Pflanzraum festgenommen. Mobiltelefone und Computer wurden beschlagnahmt, Men- schen gegen ihren Willen stundenlang festgehalten und befragt. Trotz Anbaugenehmigung. Die Festgenommenen durften wieder gehen, die Pflänzchen mussten dort bleiben. Zwar ist es nun theoretisch möglich, dass sie auf Grund eines Eilantrages des Abgeordneten Stijn Bex schnell wieder rausgerückt werden, aber selbst drei Tage reichen hier aus, um (abgestorbene) Tatsachen zu schaffen. Zumindest wird nach einer richterlichen Entscheidung für die Clubmitglieder Rechtssicherheit bestehen. Und die Entscheidung müsste, vorausgesetzt belgische Richter nehmen ihre eigenen Gesetze ernst, zu Gunsten der Anbauclubs ausfallen. Ob dieses Modell, eventuell mit Bezug auf die EU- Gesetzgebung, auch auf Deutschland übertragbar ist, sollte einmal genauer geprüft werden. Resonanz- oder Nachwuchssorgen müssten sich die Clubs im Vereinsland Deutschland sicherlich nicht machen. Mehr zum Thema: www.cannabis-clubs.eu www.encod.org www.cannaclopedia.be www.hardcoreharmreducer.be unabhängig, überparteilich, legal S c h u t z p r e i s 5 0 C e n t / F ü r g u t e K u n d e n k o s t e n l o s / www.hanfjournal.de Ausgabe 01/07 #66 guerilla growing s. 06 cool-tour s. 09 fun+action s. 12 news s. 02 wirtschaft s. 08 E Eckthema: Das Hanf Museum wird 12! Zur Feier gibt’s einige Bilder aus dem Hanf Museum Familienalbum... Never seen on TV! 6 11 Mögt ihr Mütter mit Kindern? Dann ab ins Labor zu MaxAir und zaubert so viele und so potente Hanf-Klone wie Ihr wollt! Ronny Trettmann im Interview: Was der hellhäutige Wahljamaikaner aus der Vor-Erzgebirgsmetropole Karl-Marx- Stadt zu sagen hat... auf Seite11 Legale Hanfpflanzen in Belgien beschlagnahmt Cannabisclubs gehen in die Offensive Wie wir schon vor drei Monaten berichteten, gibt es in Belgien und Spanien seit Spätsommer diesen Jahres Clubs, in denen Hanf- Pflanzen zum persönlichen Bedarf kultiviert werden. Sinn und Zweck des Club-Modells ist es, erwachsenen, mündigen Hanf- LiebhaberInnen einen legalen, nicht mehr vom Schwarzmarkt abhängigen Zugang zu ihrem Genussmittel zu gewährleisten. In Spanien gibt es sogar schon ein Gerichtsurteil, das die Rechtmäßigkeit solcher Clubs manifestiert. Michael Knodt Wir mussten uns den letzten Jahren schon viel anhören: Die Lügen über einen steigenden THC-Gehalt - durch alle europäischen Kriminalstatistiken widerlegt. Die Mär vom vorpubertären Einstiegsalter mit dazugehörigem Artikel im „Spiegel“ - jährlich neu durch den Drogensuchtbericht der Bun- desregierung widerlegt. Das Gelaber vom Gen-Gras - kann nach ein paar Google-Klicks in Nichts aufgelöst werden. Der angebliche Hasch-Tote aus England - eine Zeitungsente. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen, mit zunehmend sinkenden Niveau der aufgestellten Legenden. Die ZDF-Sendung „Frontal21“ setzt Allen nun die Krone auf: Ihr Redakteur Dr. Rainer Fromm behauptet frei von der Seele, der Wirkstoff THC verursache Hirntumore. Den wissenschaftlichen Hintergrund liefert, natürlich erst auf Nachfrage, unser alter Bekannter Dr. Thoma- sius. So einfach ist es, eine erfundene Behauptung zur wissenschaftli- chen Wahrheit zu machen. Auch wenn sich Herr Fromm von Dr. Thomasius bestätigen ließe, vom Onanieren bekäme man krumme Finger, wäre der Aussagewert gleich Null. Weil es keine Studie gibt, die das belegt. Gleiches gilt für das Hirntumor-Gefasel. Konfrontiert mit der Frage, was es denn mit dem „Tumor-THC“ genau auf sich habe, konnte die Redaktion von „Frontal21“ keinen anerkannten Neurologen anführen, der das bestätigen würde. Übrigens ist Thoma- sius deutschlandweit der einzige so genannte Experte, der ein solch dramatisches Bild über Cannabis verbreitet und deshalb auch unter Kollegen sehr umstritten ist. Allerdings lassen sich mit selbsternannten Experten falsche Behaup- tungen medienwirksam verbreiten - ähnlich dem Zahnarzt in der Zahnpastawerbung. Nur kurze Zeit zuvor sendete das ARD-Magazin „Polylux“ einen ausgewogenen Beitrag zum Thema Hanf, auch war die Diskussion rund um die medizinische Verwendung von Cannabis durch positive Medienbeiträge wieder vermehrt präsent. Anscheinend gibt es hierzulande Menschen, die immer dann, wenn ihnen die Berichterstattung zu oft zu positiv erscheint „was dagegen tun wollen“. Wie sonst lässt sich das (Wieder- und Wieder-) Aufgreifen schon längst widerlegter Behauptungen oder das Erfinden immer neuer Legenden über die Hanf-Pflanze erklären? Wieder einmal ist festzustellen: Ein Austausch rationaler Argumente ist gar nicht gewünscht. Vielmehr werden alle medialen Register gezogen, um den Status quo zu erhalten. Leute wie Stefan Raab lassen sich lieber einen Maulkorb verpassen, als wie zuvor das Problem der Prohibition öffentlich zu machen. Wenn es um Hanf geht, bedienen sich auch eigentlich seriöse Medienmacher Recherchepraktiken, die eigentlich nur der „BILD“ gut stehen. Deshalb bitten wir unsere LeserInnen, der „Frontal21“-Redaktion ihre/seine Meinung durch das Ausfüllen des DHV-Protestmailers „Stoppt die Cannabis-Hysterie in den Medien“ mitzuteilen, zu finden unter: www.hanfverband.de/protestmailer/start.html Brontal 21 - voll krass von Michael Knodt Stijn Bex (m.), Abgeordneter der Spirit Partei (Belgien), bastelt Stecklinge
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Page 1: Legale Hanfpflanzen in Belgien beschlagnahmt · Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 42 Euro (Inland) oder 84 Euro (Ausland) jährlich

Die Bewegung der „Cannabis SocialClubs“ versteht sich als Manifesta-tion der „Freedom to Farm“-Kampagne (Hanf Journal 03/2006),die ENCOD (European Coalition forJust and Effective Drug Policies) imJahr 2004 startete. Der Anbau wirdvon den Vereinsmitgliedern selbstorganisiert, der Samen für die ersteMutterpflanze wurde bereits am27.Juli vergangenen Jahres gesät.Am 12. Dezember 2006 wurden imBotanischen Garten von Antwerpen die ersten sechs Stecklingevon dieser Mutterpflanze geschnitten. Natürlich wird diegesamte Anlage nach kontrolliert-biologischen Aspekten,also ohne Pestizide oder Kunstdünger, betrieben. Sowohl fürdas Ansetzen der ersten Mutterpflanze als auch für dasAbnehmen der Stecklinge gab es eine Genehmigung vonoffizieller Seite. Das ganze Projekt trägt den schönen Namen„Draw up your Plant“. In Belgien sind die zuständigenBehörden und die Polizei von Anfang an informiert wordenund dann leider doch in letzter Sekunde eingeschritten.Trotzdem planen die Mitglieder von „Draw up your plant“ihre Aktivitäten fortzusetzen.Die Behörden sowie die Polizei werden weiterhin über denneusten Stand der Dinge unterrichtet, der Bürgermeister derStadt Brüssel wird die Adresse, eine Kopie der Genehmigungund sogar einen Zweitschlüssel für den Zuchtraum erhalten,damit er sich von der Ungefährlichkeit des Unterfanges sowieder Einhaltung der Auflagen mit eigenen Augen, auch unan-gemeldet, überzeugen kann.In Belgien hat die Verfolgung des Besitzes geringer Mengenzum Eigenverbrauch seit einiger Zeit niedrigste Priorität, derBesitz von bis zu drei Gramm Cannabis-Produkte oder einerHanf-Pflanze wird gar nicht mehr verfolgt, ist jedoch trotzdemillegal. Da bei „Draw up your Plant“ jedes Mitglied nur einePflanze besitzt, sehen die Betreiber das Gesetz auf ihrer Seite.Die Clubs stellen ein ernstzunehmendes Alternativmodellzu den holländischen Coffee Shops dar – mit einem Unter-schied: beim „Club-Modell“ gelangt das Gras erst gar nichtin den Handel. Damit ist der Hauptansatzpunkt der Kritikereiner kontrollierten Abgabe von Cannabis-Produkten, die„Abgabe sei nicht kontrollierbar“, „die Droge gerate in falsche,weil zu junge Hände“ oder „Hanf sei der erste Kontakt zurDrogen-Szene (das Märchen von der Einstiegsdroge), nichtmehr existent. Jedes Mitglied besitzt seine eigene Pflanze imZuchtraum, die Pflege wird kollektiv von kompetenten Club-Mitgliedern betrieben. Für die Ernte ihrer/seiner Blütenständeist, wohl aus rechtlichen Gründen, jede/r selbst verantwort-lich. Fürs Konsumieren dann wohl zum Glück auch. Selbstein Mitglied des belgischen Parlaments, Stijn Bex, hat sichder mittlerweile 34 Köpfe zählenden Gärtnereigemeindeangeschlossen. In einem offenen Brief an die Tageszeitung„Der Morgen“ erklärte der Abgeordnete der LinksliberalenPartei schon vor Monaten, er werde sich einem „CannabisSocial Club“ in Antwerpen anschließen. Gesagt, getan - Bexwar es auch, durch seine öffentliche Teilnahme an der erstenlegalen „Stecklings-Session“ im Dezember in Belgien einungeheures Medieninteresse auslöste.Das Medieninteresse war wohl auch Anlass für die Nachricht,

die uns kurz vor Redaktionsschluss erreichte: Nach deröffentlichkeitswirksamen „Schneide-Session“ im botanischenGarten wurden die Pflanzen mitsamt vier Encod AktivistInnen auf den Weg vom Garten zum Pflanzraum festgenommen.Mobiltelefone und Computer wurden beschlagnahmt, Men-schen gegen ihren Willen stundenlang festgehalten undbefragt. Trotz Anbaugenehmigung.Die Festgenommenen durften wieder gehen, die Pflänzchenmussten dort bleiben.Zwar ist es nun theoretisch möglich, dass sie auf Grund einesEilantrages des Abgeordneten Stijn Bex schnell wiederrausgerückt werden, aber selbst drei Tage reichen hier aus,um (abgestorbene) Tatsachen zu schaffen. Zumindest wirdnach einer richterlichen Entscheidung für die ClubmitgliederRechtssicherheit bestehen. Und die Entscheidung müsste,vorausgesetzt belgische Richter nehmen ihre eigenen Gesetzeernst, zu Gunsten der Anbauclubs ausfallen.Ob dieses Modell, eventuell mit Bezug auf die EU-Gesetzgebung, auch auf Deutschland übertragbar ist, sollteeinmal genauer geprüft werden.Resonanz- oder Nachwuchssorgen müssten sich die Clubsim Vereinsland Deutschland sicherlich nicht machen.

Mehr zum Thema:www.cannabis-clubs.euwww.encod.orgwww.cannaclopedia.bewww.hardcoreharmreducer.be

unabhängig, überparteilich, legal

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www.hanfjournal.de

Ausgabe 01/07#66

guerilla growing s. 06 cool-tour s. 09 fun+action s. 12news s. 02 wirtschaft s. 08

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Eckthema: Das Hanf Museum wird 12!Zur Feier gibt’s einige Bilder aus dem HanfMuseum Familienalbum...Never seen on TV! 6 11

Mögt ihr Mütter mit Kindern?Dann ab ins Labor zu MaxAir und zaubertso viele und so potente Hanf-Klone wie Ihrwollt!

Ronny Trettmann im Interview:Was der hellhäutige Wahljamaikaner ausder Vor-Erzgebirgsmetropole Karl-Marx-Stadt zu sagen hat... auf Seite11

Legale Hanfpflanzen in Belgienbeschlagnahmt Cannabisclubs gehen in die Offensive

Wie wir schon vor drei Monatenberichteten, gibt es in Belgien undSpanien seit Spätsommer diesenJahres Clubs, in denen Hanf-Pflanzen zum persönlichen Bedarfkultiviert werden. Sinn und Zweckdes Club-Model ls is t es,erwachsenen, mündigen Hanf-LiebhaberInnen einen legalen,nicht mehr vom Schwarzmarktabhängigen Zugang zu ihremGenussmittel zu gewährleisten.In Spanien gibt es sogar schonein Gerichtsurteil, das dieRechtmäßigkeit solcher Clubsmanifestiert.

Michael Knodt

Wir mussten uns den letzten Jahren schon viel anhören:Die Lügen über einen steigenden THC-Gehalt - durch alle europäischenKriminalstatistiken widerlegt.Die Mär vom vorpubertären Einstiegsalter mit dazugehörigem Artikelim „Spiegel“ - jährlich neu durch den Drogensuchtbericht der Bun-desregierung widerlegt.Das Gelaber vom Gen-Gras - kann nach ein paar Google-Klicks inNichts aufgelöst werden.Der angebliche Hasch-Tote aus England - eine Zeitungsente.Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen, mit zunehmend sinkendenNiveau der aufgestellten Legenden.Die ZDF-Sendung „Frontal21“ setzt Allen nun die Krone auf: IhrRedakteur Dr. Rainer Fromm behauptet frei von der Seele, der WirkstoffTHC verursache Hirntumore. Den wissenschaftlichen Hintergrundliefert, natürlich erst auf Nachfrage, unser alter Bekannter Dr. Thoma-sius. So einfach ist es, eine erfundene Behauptung zur wissenschaftli-chen Wahrheit zu machen. Auch wenn sich Herr Fromm von Dr.Thomasius bestätigen ließe, vom Onanieren bekäme man krummeFinger, wäre der Aussagewert gleich Null. Weil es keine Studie gibt,die das belegt. Gleiches gilt für das Hirntumor-Gefasel. Konfrontiertmit der Frage, was es denn mit dem „Tumor-THC“ genau auf sichhabe, konnte die Redaktion von „Frontal21“ keinen anerkanntenNeurologen anführen, der das bestätigen würde. Übrigens ist Thoma-sius deutschlandweit der einzige so genannte Experte, der ein solchdramatisches Bild über Cannabis verbreitet und deshalb auch unterKollegen sehr umstritten ist.Allerdings lassen sich mit selbsternannten Experten falsche Behaup-tungen medienwirksam verbreiten - ähnlich dem Zahnarzt in derZahnpastawerbung.Nur kurze Zeit zuvor sendete das ARD-Magazin „Polylux“ einenausgewogenen Beitrag zum Thema Hanf, auch war die Diskussionrund um die medizinische Verwendung von Cannabis durch positiveMedienbeiträge wieder vermehrt präsent.Anscheinend gibt es hierzulande Menschen, die immer dann, wennihnen die Berichterstattung zu oft zu positiv erscheint „was dagegentun wollen“. Wie sonst lässt sich das (Wieder- und Wieder-) Aufgreifenschon längst widerlegter Behauptungen oder das Erfinden immerneuer Legenden über die Hanf-Pflanze erklären?Wieder einmal ist festzustellen: Ein Austausch rationaler Argumenteist gar nicht gewünscht. Vielmehr werden alle medialen Registergezogen, um den Status quo zu erhalten.Leute wie Stefan Raab lassen sich lieber einen Maulkorb verpassen,als wie zuvor das Problem der Prohibition öffentlich zu machen. Wennes um Hanf geht, bedienen sich auch eigentlich seriöse MedienmacherRecherchepraktiken, die eigentlich nur der „BILD“ gut stehen.Deshalb bitten wir unsere LeserInnen, der „Frontal21“-Redaktionihre/seine Meinung durch das Ausfüllen des DHV-Protestmailers„Stoppt die Cannabis-Hysterie in den Medien“ mitzuteilen, zu findenunter:

www.hanfverband.de/protestmailer/start.html

Brontal 21 - voll krassvon Michael Knodt

Stijn Bex (m.), Abgeordneter der Spirit Partei (Belgien), bastelt Stecklinge

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news2

das Eckthema

#66

Impressum

Herausgeber:Agentur Sowjet GmbHDunckerstraße 7010437 Berlintel.: 030/44 67 59 01fax.: 030/44 79 32 86email: [email protected]äftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.)Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200Steuer-Nr. 37 220 20818

Redaktion:Roland Grieshammer, Michael Knodt.

Mitarbeiter an dieser Ausgabe:Kimo, Claudia Grieslehner, Kathrin Gebhardt, Werner Graf, MartinSchwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen, MaxAir, KIMO, Kerstin Koch,Hans Cousto.

Layout:mark marker.

Illustration:Lukas Tkotz, mark marker.

Fotos:Privat, Im Auftrag des Hanf Journals.

Korrektur:Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt)

Anzeigen:Emanuel Kotzian030/44 67 59 [email protected]

Vertrieb:Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegeneinen Betrag von 42 Euro (Inland) oder 84 Euro (Ausland) jährlich kann dasHanf Journal beim Herausgeber bezogen werden.(Abonnement unter www.hanfjournal.de)

Druck:Union Druckerei Weimar GmbH

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers.Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftungübernommen.

Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten derangegebenen Internetadressen und Links.

Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemandendazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.

Besucht auch die Homepagewww.hanfjournal.de

Am 21. November ist in einem Gespräch der Fraktionsspitzender Union und der SPD eine Entscheidung zum Fortgang derdiamorphingestützten Behandlung (Originalstoff-Abgabe, He-roin-Abgabe an therapieresistente Heroin-Abhängige) gefallen.Die Union war nicht bereit, eine Gesetzesinitiative mitzutragen,die eine Überführung der Diamorphin-Behandlung in eineRegelversorgung ermöglichen würde. Lediglich eine Weiterbe-handlung der Patient/innen in der Studie käme für die Unionin Frage.Von Fachverbänden und den Oppositionsparteien musste dieUnion deshalb heftige Kritik einstecken. So stellte die Stellver-tretende Fraktionsvorsitzende der Linkspartei, Monika Knoche,in einer Pressemitteilung vom 22. November 2006 fest: »DieEinigung der Koalitionsspitze, die Heroin-Behandlung nur beidenjenigen zu Ende zu führen, die bereits in Behandlung sind,die Heroin-Versorgung indes nicht in die Regel-Versorgung fürSchwerstabhängige zu überführen, ist vor dem Hintergrund derpositiven Ergebnisse der Heroin-Studie absolut unverständlich.Hier triumphiert ideologischer Fundamentalismus über wissen-schaftlichen Erkenntnissen. Schwerst Abhängigen die Behand-lung vorzuenthalten ist unethisch.« Und Dr. Harald Terpe,drogen- und suchtpolitischer Sprecher der BundestagsfraktionBündnis 90/Die Grünen meinte in einer Pressemitteilung vom22. November 2006: »Wegen ideologischer Engstirnigkeit ist dieUnion nicht in der Lage, hier auf menschliches Leid angemessenzu reagieren und erbringt somit einen erneuten Beweis ihrerUnfähigkeit zur gesellschaftspolitischen Modernisierung.«Ja, sogar die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, SabineBätzing, übte gemäß Pressemitteilung des Bundesministeriumsfür Gesundheit vom 27. November 2006 Kritik an der Haltungder CDU und vertrat die Auffassung, dass ein solcher Vorschlagim Gegensatz zu den Ergebnissen der Arzneimittel-Studie stehe,denn »... diese belegen, dass die Diamorphin-Behandlung fürdie Zielgruppe der schwerst Opiat-Abhängigen der herkömm-lichen Substitutions-Behandlung signifikant überlegen ist. EineBegrenzung auf die Patientinnen und Patienten in der Studieleugnet diese Erkenntnisse. Diese Entscheidung führt dazu, dassetwa 1.500 schwerst Opiat-Abhängigen in Deutschland daseinzig wirksame Medikament verweigert wird. Diesen Menschendroht deshalb wieder die Verelendung.«Offenkundig will sich die Union auf Bundesebene, heißt es in

der Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums, mit derAbsage an ein Gesetz auch einer konstruktiven Auseinanderset-zung mit dem Schlussbericht einer Bund-Länder-Arbeitsgruppeentziehen. Dieser Schlussbericht empfiehlt eine sehr eng regle-mentierte Behandlung mit Diamorphin in einer Regelversorgung.Die Arbeitsgemeinschaft der obersten Landesgesundheitsbehör-den hat deshalb am 17. November beschlossen, dass das Bun-desministerium für Gesundheit mit den Ländern entsprechendegesetzliche Möglichkeiten prüfen soll. Sabine Bätzing betonte:»Wir werden die Verantwortlichen der Länder zu einem Gesprächeinladen. Mit der geplanten Verlängerung der Behandlung biszum 30.06.2007 haben die Länder ausreichend Zeit, um sichabzustimmen und einen Gesetzentwurf in den Bundesrat ein-zubringen. Die Hoffnungen der schwerstkranken Opiat-Abhängigen ruhen jetzt auf den Ländern.«Die Drogenbeauftragte Sabine Bätzing, die bisher vor allemwegen ihrer repressiven Haltung aufgefallen ist, beispielsweisebezüglich Cannabis, vertritt bei der Originalstoff-Abgabe einepermissive Haltung, die pragmatisch begründet ist und aufErkenntnissen wissenschaftlicher Studien basiert. Jetzt muss siemit fundamentalistischen Vertretern aus dem repressiven Lagerverhandeln. Doch fundamentalistische Prohibitionisten weisenKennzeichen auf, die allgemein als Kennzeichen psychotischerStörungen bekannt sind: »Falsche Überzeugungen: Die Betrof-fenen sind fest von Sachverhalten überzeugt, für die es keinerleiBeweise gibt, die oft sogar der Erfahrung widersprechen. Dabeiist die Fehleinschätzung nicht auf aktuellen Drogen-Konsumzurückzuführen. Die Betroffenen sind rationalen Argumentennicht zugänglich. Sie lassen sich auch dann nicht überzeugen,wenn andere über die Sachlage offensichtlich genauso gut (Anm.der Red.: oder besser) informiert sind wie sie selbst.« (Zitiertnach: Hans Ulrich Grech: Partydrogen und Psychosen, in: Bern-hard van Treeck: Partydrogen, Berlin 1997, S. 63)Vielleicht lernt die Drogenbeauftragte im Kontext der bevorste-henden Verhandlungen besser zwischen fundamentalistischenÜberzeugungen und rationalen Erkenntnisse zu differenzierenund kann dann diese Erkenntnisse nicht nur im Bereich derOriginalstoffabgabe, sondern auch in anderen Bereichen derDrogenpolitik zum Wohl der Betroffenen und der gesamtenGesellschaft einsetzen respektive umsetzen. Man soll ja dieHoffnung auf Lernfähigkeit nie aufgeben!

Sabine Bätzing (SPD), Diplom-Verwaltungswirtin (FH), ist Mitglied der Enquete-Kommission Ethik & Recht der modernenMedizin und seit Dezember 2005 Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Durch die ablehnende Haltung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in Sachen Heroin-Abgabe (Diamorphin-Abgabe) und dem dadurch möglicherweise bevorstehenden Ausfür die Diamorphin-Behandlung steht die Drogenbeauftragte vor harten Verhandlungen mit den fundamentalistischenProhibitionisten aus den Reihen der CDU/CSU, da sie selbst aus ethischen und pragmatischen Gründen eine Befürworterindieser Behandlung ist. Für die Drogenbeauftragte, die bezüglich Diamorphin-Abgabe eine permissive Haltung vertritt, wirdes sicherlich eine neue tiefgreifende Erfahrung sein, sich mit repressiv eingestellten Prohibitionisten auseinander setzen zumüssen. Vielleicht wird jedoch diese Erfahrung auch ein erster Schritt für weitere Schritte in Richtung vernunftgeprägterhumaner Drogenpolitik sein.

Feuer auf Sabine Bätzing - Im Spannungsfeld zwischen Repression und Permission16. Lange Nacht der

Museen -Die Hüter der Pfeifen- indigene Nacht.

Hans Cousto

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das Eckthema

#66 3news

Die erste groß angelegte Langzeitstudie zum möglichen Einflussdes Cannabis-Konsums auf die geistige Leistungsfähigkeit fandkeinen solchen Effekt. Eine Langzeitstudie ist eine Untersuchung,die die Teilnehmer über mehrere Jahre begleitet, um soUnterschiede ihrer Entwicklung in Abhängigkeit von ihremVerhalten oder äußeren Einflüssen ermitteln zu können. DieseLangzeitstudie aus dem Jahre 1999 hat allerdings nur einen sehrgrobes Messverfahren für die geistige Leistungsfähigkeitverwendet, sodass sie nicht ausreichend empfindlich war, umleichte Beeinträchtigungen feststellen zu können. Zudem nahmennur wenige starke Cannabis-Konsumenten teil.Im Jahre 2003 hat eine amerikanische Arbeitsgruppe die 15methodisch besten bis dahin durchgeführten Studien zurLangzeitwirkung von Cannabis auf die geistige Leistungsfähigkeitanalysiert. Insgesamt habe sich nur ein kleiner Effekt der Drogeauf lang anhaltende Defizite ergeben. Die Ergebnisse derneuropsychologischen Tests der verschiedenen Studien waren inacht Bereiche eingeteilt worden. Mit Ausnahme der Bereiche fürdas Lernen und für das Vergessen fanden sich für die anderensechs Bereiche keine signifikanten Einflüsse.Zu den analysierten Studien zählte beispielsweise eineUntersuchung, in der drei Gruppen von Personen im Alterzwischen 30 und 55 Jahren nach Beendigung ihres Cannabis-Konsums untersucht wurden: 63 aktuelle starke Konsumenten,45 ehemalige starke Konsumenten und 72 Nicht-Konsumenten.Bei den aktuellen Konsumenten wurden noch sieben Tage nachdem letzten Konsum einige geistige Defizite in den durchgeführtenTests festgestellt. 28 Tage nach dem letzten Konsum ließen sichallerdings nahezu keine signifikanten Unterschiede mehr zwischenden drei Gruppen nachweisen, was nahe legt, dass die Cannabis-Wirkungen auf die geistige Leistungsfähigkeit starkerKonsumenten reversibel sind und keine anhaltenden Schädenbleiben.Allerdings legt eine andere Studie nahe, dass ein sehr starkerKonsum mit einer irreversiblen Abnahme der kognitivenLeistungsfähigkeit verbunden sein könnte. Die Teilnehmer dieserUntersuchung wurden nach ihren wöchentlich gerauchtenCannabis-Zigaretten in leichte Konsumenten (im Mittel elf Joints),mittelstarke Konsumenten (im Mittel 42 Joints) und starke

Konsumenten (im Mittel 94 Joints pro Woche) eingeteilt. Sehrstarke Konsumenten zeigten auch nach 28 Tagen kontrollierterAbstinenz im Vergleich mit den leichten Konsumenten noch einesignifikant schlechtere Leistungsfähigkeit in fünf von 35 Tests. Ineiner jüngeren Studie fanden sich keine Unterschiede in derLeistungsfähigkeit zwischen moderaten regelmäßigen Cannabis-Konsumenten, die eine Woche lang nicht konsumiert hatten, undNicht-Konsumenten in Aufgaben zum Gedächtnis und zurselektiven Aufmerksamkeit.Die Wirkung von Cannabis auf die kognitive Leistungsfähigkeitkönnte bei Heranwachsenden deutlicher sein als bei Erwachsenen.Dies legt eine Untersuchung nahe, in der Konsumenten, die vordem 17. Lebensjahr mit ihrem Konsum begonnen hatten, schlechterabschnitten als eine Vergleichsgruppe von Personen, die erst mit17 oder später begonnen hatten. Beispielsweise besaß die ersteGruppe eine geringere verbale Intelligenz. Die Autoren schlagendrei alternative Möglichkeiten für diese Beobachtung vor. Erstenskönnten diese Unterschiede bereits vor Beginn des Konsumsbestanden haben. Zweitens könnte Cannabis-Konsum das sich

in der Entwicklung befindliche Gehirn geschädigt haben. Drittenskönnte Cannabis-Konsum zueinem geringeren Erlernenkonventionel ler kognit iverFähigkeiten geführt haben, weil dieJ u g e n d l i c h e n w e n i g e r a nschulischen Leistungen interessiertwaren. In einer neuseeländischenStudie bestand eine signifikanteBeziehung zwischen dem Umfangdes Cannabis-Konsums in derJ u g e n d u n d i m f r ü h e nErwachsenenalter und der fehlenden Beendigung der Schule bzw.eines Universitätsstudiums.Zusammengefasst scheint Cannabis keinen dauerhaften Schadenauf die geistige Leistungsfähigkeit auszuüben, es sei denn, erwird sehr stark konsumiert. Die Konsequenzen könnten beiJugendlichen größer sein als bei Erwachsenen.

Akuter Konsum von Cannabis führt bekanntlich zu Konzentrationsschwierigkeiten, Störungendes Kurzzeitgedächtnisses und einer Lockerung der Assoziationen, die zielgerichtete geistigeAktivitäten beeinträchtigen können. Beispielsweise haben Studien gezeigt, dass lautes Lesen,die Leistungsfähigkeit bei Rechenaufgaben und das Erinnern von Wörtern einer zuvor präsentiertenListe nach dem Rauchen von Cannabis nicht so gut gelingt wie ohne Einfluss der Droge. ImGegensatz zu den akuten Wirkungen ist die Frage möglicher Langzeitwirkungen, im Sinnebleibender Schäden auf die Gehirnleistung, bei langzeitigem starken Cannabis-Konsumumstritten.

Dr. med. FranjoGrotenhermen

ist Mitarbeiter desnova-Instituts in Hürthbei Köln und Vorsitzenderder ArbeitsgemeinschaftCannabis als Medizin(ACM).

Dr. med. Franjo Grotenhermen

Verringert Cannabis-Konsum diegeistige Leistungsfähigkeit?

Der 100.000steBesucher des HanfMuseums

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das Eckthema

Hanfstroh und eineHanfbreche -TraditionelleVerarbeitungsmethodenim Hanf Museum

Jeder fünfte Erwachsene, also 20 Prozent der Bevölke-rung, hat in Europa hat in seinem Leben Cannabiskonsumiert – zu diesem Ergebnis kommt der EndeNovember vorgestellte "Jahresbericht 2006: Der Standder Drogenproblematik in Europa".

In dem von der EU- Beobachtungsstelle für Drogen und Dro-gensucht (EMCDDA) veröffentlichten Papier werden die vonden Mitgliedsstaaten erfassten Drogendelikte undDrogenbekämpfungsmaßnahmen zusammen gefasst.Der Bericht weist 65 Millionen Europäer aus, die zugeben,wenigstens ein Mal in ihrem Leben Cannabis konsumiert zuhaben. Das ist jeder fünfte Erwachsene der EU.22,5 Millionen haben im vergangenen Jahr gekifft. Immerhin12Millionen in den letzten 30 Tagen.Laut der Untersuchung haben in Deutschland rund siebenProzent der Erwachsenen Cannabis probiert. Bei den Jugend-lichen geben rund 27 Prozent an, bereits Erfahrungen mit demKonsum von Hanfprodukten zu haben. Beide Werte liegen imeuropäischen Mittelfeld.Erstmals beschäftigt sich der Bericht mit der Preisentwicklungbei illegalisierten Drogen. Dabei ermittelte die Behörde, dassder Preis für Cannabisharz in den letzten Jahren inflationsbe-reinigt um rund ein fünftel gesunken ist, der von Marijuannaimmerhin um 12 Prozent.Der Bericht zeigt neben deutlichen Preisunterschieden in denMitgliedsstaaten auch, dass offensichtlich kein Zusammenhangzwischen den Drogenpreisen und anderen Faktoren wie Rein-heitsgehalt und der Menge der Sicherstellungen besteht.

Quelle. Deutscher Hanfverband

EU legt Drogenbericht2006 vor

news4 #66

Ein Ordnungsantrag von Claude Ruey (VD/LPS), das ganzeGeschäft bis zum Vorliegen neuer Studien über die Auswirkungender Heroinabgabe auszusetzen, wurde mit 111 zu 61 Stimmenabgelehnt. Der vorliegende Gesetzesentwurf umfasst 37 Artikel.Bei Artikel 1, dem Zweckartikel, beschloss der Rat im Sinne derKommission mit 97 zu 58 Stimmen, die Förderung der Abstinenzfestzuschreiben. Der Bundesrat hatte sich einer Verankerung derAbstinenz zunächst widersetzt. Gesundheitsminister Pascal Cou-chepin liess sich dann allerdings von einem Antrag von Anne-Catherine Menétrey (Grüne/VD) überzeugen, das Abstinenzzielin einer weniger absoluten Form festzuhalten. Der Rat entschiedsich schließlich für die deutlichere Version der Kommissionsmehr-heit. In Bezug auf die Finanzierung von Suchttherapien undWiedereingliederungsmassnahmen soll der Bund Empfehlungenerlassen. Ein Minderheitsantrag, den Kantonen hier Vorschriftenzu machen, wurde mit 87 zu 59 Stimmen abgelehnt.

Der letzte Versuch einer umfassenden Gesetzesrevision war imJuni 2004 wegen der geplanten Liberalisierung des Cannabis-Konsums am Veto des Nationalrats gescheitert. Um doch vorwärtszu kommen, arbeitete die Gesundheitskommission des National-rats (SGK) in Form einer parlamentarischen Initiative eine neueVorlage aus. Sie konzentriert sich auf mehrheitsfähige Punkte.Das Thema Kiffen wird in einem späteren Schritt behandelt.Spätestens bei der Debatte zur Volksinitiative „für eine vernünftigeHanfpolitik mit wirksamem Jugendschutz“ dürfte es wiederaufgegriffen werden. Der Bundesrat hatte im Mai die Ablehnungdieser Initiative ohne Gegenvorschlag beantragt. Der SGK gehtes darum, in der Zwischenzeit die sogenannte Vier-Säulen-Politik– Prävention, Therapie, Überlebenshilfe und Repression – gesetzlichzu verankern, den Jugendschutz zu stärken und die ärztlicheVerschreibung von Heroin für Schwerstsüchtige sicherzustellen.

Der Nationalrat hat kürzlich einen neuen Versuch gestartet, das Betäubungsmittelgesetz zu revidieren – diesmal unterAusklammerung der umstrittenen Cannabis-Frage. Das Eintreten war unbestritten. Als erstes beschloss der Rat, Abstinenzals Hauptziel der Schweizer Drogenpolitik festzuschreiben.

Schweiz: Neuer Anlauf in DrogenpolitikCannabis-Frage ausgeklammert

Bisher war Polen ein weißes Blatt in Sachen Hanf-Zeitungen. Das ändert sich bald. Ab Februar diesenJahres erscheint SPLIFF.Um der stetig wachsenden Hanfszene unseres Nach-barlandes endlich ein Sprachrohr zu geben wird sichdas fünfköpfige Team der SPLIFF Redaktion all derThemen rund um die Hanfpflanze annehmen, die inder bürgerlichen Presse keinen Platz finden.Damit sie sich ein Bild vom Alltag einer Hanf- Zeitungzu machen, haben wir den polnischen Kollegen beider Produktion dieser Ausgabe einen Einblick in dasArbeitsleben einer/s HanfredakteurIn gewährt. Wirwünschen viel Glück. Kontakt zu oder Infos überSpliff gibt es vorerst unter: [email protected].

Spliffeine Hanf-Zeitung für Polen

Die Eröffnung des Spielcasinos Esplanade nimmtder HamburgerArbeitskreis "Glücksspielsucht" zum Anlaß, auf dieGefahren des Zockens aufmerksam zu machen. MitHintergrunddossier zur Glückspielsucht.Roulette und Glücksspielautomaten sind harteDrogen wie Kokain,dies beweisen neuste Studien aus den USA.Glücksspielsucht ist die wohl teuerste Suchtform. Süchtige SpielerInnen brauchen viel Geld, oft ziehenihnen nahstende Menschen mit in den Ruin.An Glücksspielautomaten in Kneipen, Casinos undSpielhallen gibt es keine Ausweiskontrolle, die denSpielerschutz verbessern würde, wobei 80% derSpielsüchtigen von den Automaten abhängig sind.Da Spielcasinos und Spieleautomatenbetreiber jedochzu den besten Steuerzahlern hierzulande zählen,wird eine am Menschen orientierter Suchtpolitikauch beim Glückspiel noch lange auf sich wartenlassen.

Abgezockt

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Grüne Hilfe weiter aktiv gegen Drogen-ProhibitionBeim Grüne Hilfe-Bundestreffen am 24. und 25. November in Arnstadt wurden von den AktivistInnen des Grüne Hilfe-Netzwerke. V. organisatorische und inhaltliche Notwendigkeiten diskutiert und beschlossen.

Der Vorstand; Thomas Schneider/Arnstadt (1. Vorsitzender),Benny Bänsch (2. Vorsitzender) und Martin Rediker/Lippstadt(Kassenwart) wurde ebenso wiedergewählt wie Jo Biermanski(Alsfeld) als Pressesprecher (ohne Vorstandsaufgaben).Somit wurde die rechtlich erforderliche Grundlage erfüllt,damit die Regionalbüros Opfern der Drogen-Prohibitionweiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Ge-sponsert wurde das Treffen von der „P 20“-Kommunein Arnstadt, die die Räumlichkeiten kostenlos zurVerfügung stellte und Sabine Berninger (Die Lin-ke.PDS/Landtag Thüringen), die die Verpflegungspendete. Danke!Derzeit erhalten Opfer der Drogen-Prohibition beielf Regionalbüros in neun Bundesländern (sieheAdressliste) straf- und verwaltungsrechtlicheInformationen im Sinne der ehrenamtlichenGH-Arbeit als Informations- und Kontakt-börse zu den Themen Cannabis und Recht,Cannabis als Medizin sowie Gefange-nenbetreuung. Im Rahmen der Ge-fangenen-Arbeit werden derzeit dreiHanf-Inhaftierte in drei Bundes-ländern betreut, wobei besondersder Kontakt in die JVA Kasselintensiviert werden sol l .Da mit der Drogenbeauftragtender CDU/SPD-Koalition, SabineBätzing, wieder verstärkt Demagogie statt Aufklärung betriebenwird und sowohl im straf- als auch im führerscheinrechtlichenBereich wieder eine verschärfte Verfolgung von Hanf-FreundInnenzu verzeichnen ist, ist die Grüne Hilfe sowohl auf neue Aktivis-

tInnen als auch auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Poten-zielle AktivistInnen und SponsorInnen werden dringend gebeten,sich mit dem Vorsitzenden Thomas Schneider (Zimmerstr.6, 99310Arnstadt, [email protected]; Fon: 0 36 28-66 06 90) in Verbindungzu setzen.

In Kürze wird vom Bundesverband ein neues Vorstellungs-Flyer erscheinen. Sokratis Zacharopoulos von der GH

Frankfurt arbeitet an der Erstellung eines Internet-Schulungs-Videos zum Verhalten bei Personen- und

Verkehrskontrollen. Ein Beispiel-Film zur amerika-nischen Gesetzeslage kann unter www.sokratis.de

eingesehen werden.Unter verschiedenen Verfahrens-Begleitungen

durch GH-Aktivisten erscheint derzeit vorallem die Verfassungsklage von Robert

Jarosch/Mainhausen (vertreten durchRA Dr. Leo Teuter/Frankfurt) gegen

die Ablehnung des Anbau-Antragesvon 20 Cannabis-Pflanzen zu

Genussmittel-Zwecken (!)durch das Bundesamt für

Arzneimittel interessant.Nachdem der Rechts-weg nach der Revisions-Ablehnung durch das

Bundesverwaltungsge-richt vom 26.10.2006 ausgeschöpft ist, wird nun die Ver-

fassungs-Beschwerde eingereicht.

Mehr zum Thema: www.gruene-hilfe.de

#66 5news

Wieder einmal sind Jung und Alt ausverschiedensten Teilen der Welt zusammengekommen, um im Hanf Museum dessen12.Geburtstag zu feiern.

Prominente aus Politik, Kultur und Hanf-Szene, aberauch viele AktivistInnen und Freunde waren amNikolaustag anwesend, um das 12-jährige Bestehendes einzigen Museums dieser Art in Deutschland zufeiern.Kaffee,Tee und verschiedenste Kuchen gab es fürkleine Spenden zu erwerben, zwei Plattendrehersorgten für die chillige musikalische Untermalungund und der Nikolaus kam dann auch noch kurzvorbei. Mit Süßem, leider war das Weihnachtsgebäckjugendfrei.Schaut euch dazu auch unser Eckthema - 12 JahreHanf Museum.

Das Hanf Museum wird 12wir gratulieren

In Florida musste die Polizei einen Mann aus demMaul eines Alligators befreien. Der Schwerverletztekonnte sich lediglich erinnern, dass er vor derunheimlichen Begenung Crack geraucht hatte. Eineversehentlich verzehrte, in Haschischöl frittiertePiroge hat eine Rentnerin in Südrussland für dreiTage mit heftigen Halluzinationen auf dieIntensivstation gebracht. Der Hanfbäcker wurdeverhaftet.

Im US Bundesstaat New Mexiko sollen zweiPolizisten in einem Drive-In- Restaurant mitMarihuana bestreute Burger serviert bekommenhaben. Die Gesetzeshüter ließen sich nach eigenenAngaben sofort im Krankenhaus durchchecken.

In den Niederlanden wollten Hanffreundinnen dengrößten Joint der Welt bauen, Inhalt 500 GrammGras. Die Polizei drohte daraufhin einzuschreiten,da hier „eine Grenze überschritten werde“. Genaudie hätten wir auch gerne hier bei uns. Ob es jetztnoch zum Rekordjoint kommt ist ungewiss.

Auch hierzulande kennt so manche/r ihre/seineGrenze nicht. In Schwenningen war eine Autofahrerinso dicht, dass sie so lange im Kreisverkehr fuhr, bisdie Polizei sie aus selbigem zogSie drehte nach Angaben der Gesetzeshütermindestens 30 Runden...

Weltweit BREIT

Legale PillenDie Sucht nach Medikamenten ist in Deutschlandfast genauso verbreitet wie die Abhängigkeit vonAlkohol. Einer am gestrigen Montag in Berlin veröf-fentlichten Studie der Deutschen Hauptstelle fürSuchtgefahren (DHS) zufolge sind 1,4 bis 1,9 Millio-nen Deutsche süchtig nach Arzneien.

Etwa eine Million Betroffene treiben Missbrauch mitSchlaf- und Beruhigungsmittel. "Medikamentenab-hängigkeit und -missbrauch ist in Deutschland einMassenphänomen", fasste die Drogenbeauftragte derBundesregierung Sabine Bätzing, die Ergebnisse desBerichts zusammen.Aber hält es nichtsdestotrotz wichtiger, das ohnehinknappe Geld für eine Kampagne gegen Hanfkonsumauszugeben.

Quelle: www. mapinc.org

das Eckthema

Die Hanf-Vitrine imHanf Museum

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das Eckthema

Hanf Museums Ein-gang im Sommer

Das Klonieren von Hanf bietet dem Gärtner einige be-stechende Vorteile. Hanf aus Samen gezogen blüht erst

ab einem gewissen Alter (je nach Sorte - allgemein kann menschsagen nach ca. acht bis zehn Wochen) explosiv. Klone - auchStecklinge genannt - sind eine 1:1-Kopie der Mutterpflanze.Da Rauchhanf-Gärtner i. d. R. nur an weiblichen Pflanzeninteressiert sind, sind für sie auch nur Klone von weiblichenPflanzen interessant. Ein Steckling oder Klon ist ein Schnittstück(Ästchen/Zweig) einer sich im Wachstum befindlichen weib-lichen Hanfpflanze - welches unter guten Bedingungen raschWurzeln treibt und dann zu einer vollwertigen Pflanze aus-wächst.

Diese Pflanze aus einem Klon, entspricht genetisch gesehen1:1 der Mutterpflanze - sprich, Geschlecht und Eigenschaftendes Klons sind gleich der Mutterpflanze. Das bedeutet nicht,

dass ein Klon immer exaktso aussieht wie die Mutter-pflanze, aus der er ge-schnitten (gecuttet) wurde -denn der Phänotypus (dasErscheinungsbild) einerPflanze passt sich seinerUmwelt und dessen Bedin-gungen an.

Es bedeutet aber, dass derKlon genetisch gesehenebenso alt ist wie die Mut-terpflanze. Schneidet einGärtner einen Klon von eineracht Monate alten Pflanzeund bewurzelt den Klon

zwei Wochen lang, ist das Pflänzchen genetisch gesehen bereitsacht Monate und zwei Wochen alt. Dadurch entsteht für denGärtner die Möglichkeit, bewurzelte Klone (je nach Sorte)unmittelbar nach dem Wurzeln bzw. nach nur wenigen Tagenoder Wochen in der Wuchsphase, in die Blüte zu schicken. Esermöglicht ihm ebenfalls relativ kleine Pflanzen zu ziehen.Einen Klon mit 15 cm in die Blüte zu schicken, ist kein Problem- bei den Samenpflanzen der meisten Sorten ist dies hingegenunmöglich!

Außerdem haben alle Klone einer Mutterpflanze einen sehrähnlichen (um nicht zu sagen denselben) Anspruch an dieNährstoffversorgung. Somit, und weil das Geschlecht des Klonsbekannt ist, ist es auf Hydrosystemen grundsätzlich sinnvollnur mit Klonen zu arbeiten - da alle Pflanzen mit derselbenNährlösung bedient werden.

Erfolgreiches Klonieren setzt zuallererst eine gesunde kräftigeMutterpflanze voraus, die sich in der Wuchsphase befindet.Um das Geschlecht einer Pflanze aus Samen festzustellen, ohnedass die Pflanze selber blühen muss, schneiden erfahreneGärtner in der Mitte der Wachstumsphase nicht weniger alsdrei Klone von der Pflanze, markieren diese sowie die Mutter-pflanze und beleuchten die Klone (welche NUR der Geschlechts-bestimmung dienen!) während der Bewurzelung zwölf Stundenmit und lassen sie zwölf Stunden in der Dunkelheit. Die Klonewerden nach circa –zehn bis 15 Tagen ihr Geschlecht mittelsVorblüten preisgeben. Nun weiß der Gärtner, welches Ge-

schlecht die Mutterpflanze hat und sortiert männlicheMutterpflanzen und deren Klone sofort aus.

Von den übrigen weiblichen Mutterpflanzen können Stecklingegenommen werden - allerdings kennt der Gärtner bisher wederdie Eigenschaften (Blüte/Blattverhältnis, Blühdauer, Ertragetc.) der Pflanze in Blüte, noch weiß er, wie das getrockneteEndprodukt schmeckt und törnt.

Daher nimmt der Gärtner von jeder der übrigen weiblichenPflanzen erneut Klone und nun hat er zwei Möglichkeiten:

A. Er belässt die Mutterpflanze dauerhaft in der Wuchsphase,während er deren Stecklinge bewurzelt, etwas wachsen lässtund ausblüht - um so die Eigenschaften, den Geschmack undden Turn zu erfahren.B. Er blüht die Mutterpflanze aus, erfährt daher ihre Eigen-schaften, den Turn und den Geschmack - während er ihre Klonebewurzelt und im Wuchs hält, um aus ihnen bei Bedarf eineneue große Mutterpflanze heranziehen zu können.

Wer Platz und großzügige Verhältnisse hat ist mit Lösung A.sehr gut beraten - wer weniger Energie aufwenden möchteund beengte Verhältnisse hat, greift zu Variante B.

Klone sind das Ausgangsmaterial für eine erfolgreiche Ernte.Daher gilt: nur die Besten sind gut genug! Es ist immer anzu-raten, mehr Klone zum Bewurzeln anzusetzen, als am Endewirklich gebraucht werden. Zwar sind die Sterberaten bei derBewurzelung mit entsprechender Technik sehr niedrig - jedochunterscheiden sich bewurzelte Klone in Qualität und Wuchs-form zum Teil beträchtlich. Beispielsweise sind Klone, welcheaus unteren, holzigen, alten Seitentrieben entstehen, wesentlichschwächer als Klone, welche aus den frischen weichen Trieb-spitzen einer Mutter geschnitten wurden, sie bewurzeln meistauch langsamer und liefern am Ende einen geringeren Ertrag.

Insofern gilt: schneide möglichst viele gesunde Klone aus demoberen Drittel deiner Mutterpflanze und wähle nachher unterden Bewurzelten nur die Stärksten, Schnellsten und Bestenaus!

Ein Cut - also ein Schnittstück, welches von der Mutterpflanzegenommen und bewurzelt werden soll - sollte idealer Weiseimmer die Form einer jungen Hanf-Pflanze haben (also z. B.kein holziges Seitentriebstück mit seitlichen Triebansätzen sein)und circa acht bis zwölf cm lang sein.Kleinere Klone würden auch bewurzeln, bräuchten aber länger.Größere wären beim Schneiden unergiebig und würden nurschwer in Anzucht-Gewächshäuschen unterzubringen sein.

An Pflanztechnischem sollten für 30 bis 50 Klone ein Zimmer-gewächshaus, eine Heizmatte mit Thermostat, geeignetesWurzelmedium (z. B. Jiffis, Steinwolle, Oasis) , zwei Leucht-stoffröhren Lichtfarbe 865, eine Bewurzelungshilfe (z. B. Rhi-zoponpulver oder Clonex), eine flüssige Wurzelstimulanz undein sauberes Skalpell vorhanden sein.

Mit dem Skalpell schneidet der Gärtner nun Schnittstücke(Cuts) von der Mutterpflanze. Er entfernt die größten Blätter

und lässt die oberen beiden bereits entwickelten Blätter amSchnittstück und schneidet evtl. zu groe Blattfinger mit derSchere ab (um die Blatt- und damit Verdunstungsfläche desKlons zu verringern).Das Schnittende des Cuts wird nun sauber und idealer Weiseim unteren Bereich eines Knotenpunktes mit dem Skalpellabgeschnitten, sodass eine saubere Schnittfläche entsteht.

Wird Rhizoponpulver als Bewurzelungshilfe verwendet, wirddies an den feuchten Stängel gegeben, bevor der endgültigeSchnitt gesetzt wird, da es nicht direkt an die Schnittstellegelangen soll. Bei Verwendung von Clonex wird der fertiggeschnittene Cut in das Mittel getaucht oder damit bestrichen,bevor er auf das Wurzelmedium gesetzt wird.

Wer zum Wurzeln Steinwolle oder Oasis verwenden möchte,sollte diese vorher gut einweichen (pH-Wert des Wassers bei5,8) und vor dem Stecken der Cuts in das Wurzelmedium dasMedium gut ausdrücken, damit es nicht zu feucht ist, wasSchimmel und Pilzbefall begünstigen würde.Das selbe gilt für Jiffys, jedoch ist hier ein Angleichen des pH-Wertes nicht zwingend notwendig.

Die auf ihr Wurzelmedium gesteckten Stecklinge werden nunin ein Zimmergewächshaus passender Größe verbracht. Dieseswird auf die Heizmatte gestellt, der Fühler des Heizmatten-Thermostats wird wie ein Steckling ebenfalls in Wurzelmediumgesteckt und steht zwischen den Stecklingen, damit die Schalt-temperatur auch dem des Wurzelmediums entspricht. 24 bis26 °C ist ein guter Temperaturbereich für das erfolgreicheBewurzeln von Cuts.

Die Leuchtstoffröhren erhellen das Zimmergewächshäuschenmit den Klonen für 20 Stunden täglich - bei entsprechend vierStunden Dunkelheit.

Weiter geht’s auf Seite 7

6guerilla growing

#66

Ungeschlechtlich vermehrte Cannabis-Pflanzen sind populärwie nie - ihre Vorteile bestechend - Nachteile überschaubar.Hanf-Samen guter Qualität kosten gutes Geld und braucheneine gute Zeit, um zu stattlichen Pflanzen heran zuwachsen.Wer über Equipment zur Aufzucht von Hanf-Samen verfügt,kann sich mit geringen Investitionen unabhängig vom Hanf-Samenmarkt machen und mit fortwährend guten, ge-schlechtlich definierten Pflanzen arbeiten, deren Eigen-schaften dem Gärtner bereits - anders als bei Pflanzenaus Samen - bekannt sind.

MaxAir

Klone zaubern!

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Es ist darauf zu achten, die Lüftungsklappen des Zimmergewächs-hauses in den ersten beiden Tagen komplett geschlossen zu lassen,um eine Austrocknung der Klone und des Wurzelmediums zuvermeiden. Nach – drei bis fünf Tagen werden die Lüftungsschlitzezur Hälfte geöffnet. Weitere circa drei Tage später werden sie ganzgeöffnet, bevor der Deckel -wenn die ersten Wurzeln an den Klonenbereits zu sehen sind - ganz abgenommen wird.

Klone und ihr Wurzelmedium dürfen niemals gänzlich austrocknen.Sie dürfen aber auch niemals klatschnass gehalten werden!Erfahrene Gärtner wässern die Klone nur mittels einem feinsprühendem Pumpsprüher, sprühen jedoch niemals reines Wasser,weil es die Nährstoff aus den noch wurzellosen Cuts waschenwürde. Es gibt viele Blattnahrungs-Produkte, die dem Wasser

beigegeben werden können und mit dem die Klone besprüht unddes Medium feucht gehalten werden soll. Jede gute Wurzelstimulanz(z. B. Canna Rhizotonic) kann dafür verwendet werden.

Sobald die Klone erste deutliche Wurzeln ausgebildet haben,benötigen sie Nährstoffe. Sie müssen also rasch auf Erde getopftoder in Hydrosystemen mit mineralischen Düngern versorgtwerden.

Kein kommerzieller Grower kann so auf die qualitätsbestimmendenFaktoren eingehen, wie ein Eigenbedarfsgärtner in einem Land, indem der Anbau von Hanf legal ist!

Max Air - Hb Berlin und mehr ...

7#66

guerilla growing

das Eckthema

Mabutu beim Hanf-brechen - Hanf Mu-seums Stand / Inter-Hanf 2004

Die AgriCulture Trading AG importiert seit 1999 ausge-wählte Materialien für die In- und Outdoor-Zucht fürProfis der Landwirtschaft und die, die es noch werdenmöchten.

Das Team von AgriCulture hat es sich zum Ziel gesetzt, dieErträge und Zufriedenheit ihrer Kunden mit Hilfe ihresProduktsortiments zu steigern und somit den Heimanbauzu perfektionieren. Das Sortiment enthält alle Produkte, diefür eine erfolgreiche Pflanzenaufzucht benötigt werden, einenhohen Qualitätsstandard erfüllen und auf dem neuestentechnologischen Stand sind. Die Walenstädter liefern, natürlichneutral verpackt, in die Schweiz, nach Deutschland undÖsterreich sowie ins Fürstentum Liechtenstein. AgriCulturegarantiert schnelle Lieferzeiten, korrekte Preise sowieZuverlässigkeit und Diskretion.

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Agri Culture -ein Growshop mitinternationalen Flaire

Bei Fix und Foxi (Namen von der Redaktion geändert)warenwir vor knapp zwei Jahren schon einmal (Hanf Journal-Sonderausgabe Growing 2005), um uns von ihnen dieStecklingsvermehrung auf kleinstem Raum erklären zulassen. Auch ihre Freunde, Professor Knox und Onkel Fax,die Erfinder des Micro-Harvesters©, haben wir euch bereitsvorgestellt. Die beiden Grundlagenforscher in Sachen Hanfmussten mittlerweile mit ihrem Zelt umziehen und habensich noch eine Kleinigkeit dazugestellt: eine Clone-Box,sozusagen als Ergänzung zu dem immer(zu)vollen Mutter-schränkchen. Zeit für uns, sie mal wieder aufzusuchen.

HaJo:Hallo Fix, hallo Foxi. Wie geht’s?Fix: Hallo Ha Jo.Foxi: Danke, prima.HaJo: Ihr habt umgebaut.?Foxi: Tja, wir mussten halt umziehen und haben beim Neuaufbaueinfach ein bisschen angebaut. Seit es hier in Süddeutschland nurnoch Scheiß-Gras gibt, wollen alle zu Hause anbauen. Da diemeisten Kleinstgärtner sowieso nur eine Mini-Blühkammer haben,steigt der Bedarf an Stecklingen in unserem Freundeskreis stetigan.Fix: Deshalb sind wir gerade dabei, unsere Mutterpflanzen nachund auf Hydro umzustellen.Wenn wir eine ältere Mutterpflanze zur Blüte weggeben, wirddie Nachfolgerin einfach in einem hydroponisches System nach-gesetzt. Mit Osmosewasser in einem hydroponischen Systemwachsen die Muttis viel schneller als zuvor.Foxi: Vorher haben wir ein Coco-Perlite-Gemisch ohne Osmose-wasser benutzt. Das ging zwar auch prima, aber wir konnteneinfach nicht so viele Stecklinge schneiden wie jetzt.Zwar haben wir nicht mehr Muttis als bei unserem letzten Inter-view, der Output hat sich aber erhöht.Fix: Deshalb haben wir uns dann noch den Extra-Schrank,ausschließlich für Stecklinge, besorgt.HaJo: Wie habt ihr die Clone-Box ausgestattet, damit ein optimalesKlima herrscht?Foxi: Mit einem kleinem Schneckenhausventilator für die Zuluftund einem etwas größeren Rohrventilator für die Abluft. Außerdemeinen Mini-Aktivkohlefilter , einen kleinen Luftbefeuchter undvier Cool White-Leuchtstoffröhren pro Etage. Braucht ungefähr250 Watt, das ganze Teil, also weniger als ein PC. Und wegen derNachbarn hier im Neubau ist noch ein kleiner Schalldämpfermontiert.HaJo: Züchtet ihr noch Somango, Mazar und JackFlash ?Fix: Ne, mittlerweile haben wir uns ein paar neue Sorten zugelegt.Da wäre vor allem mal die Eigenkreuzung eines Freundes, Bub-blelicious x Jack Herer. Was für Kenner, stark Herer-lastig, aberbraucht nicht ganz so lange. Und für die, die es einfach habenwollen, haben wir uns einen Klassiker zugelegt: Shiva Shanti.Mehr Sorten haben wir nicht mehr im Angebot. Kommt man alsKiffer auch manchmal ein wenig durcheinander beim Schneiden

der Babys (grinst).HaJo: Wie viele Steckis schneidet ihr in einem Monat?Fix: Das können, je nach Bedarf, schon mal bis zu 500 Stückwerden. Das ist aber nicht ständig so. Wir arbeiten ja nicht imAkkord und wollen uns nur unseren Eigenkonsum durch Tauschensichern.Fix: Reich werden wir hiermit sicher nie, aber es macht einenHeidenspaß und schließlich hat in schlechten Zeiten nur dererfolgreiche Heimzüchter lecker Rauchware.Foxi (lacht): ... und der, der ihm die Steckis besorgt.HaJo: Dann weiterhin viel Glück und ein grünes Däumchen, dankefür das Interview, tschöihr beiden.Foxi: War uns wieder mal eine Ehre, tschüss.Fix: Ciao Ha Jo.

KIMO

Cloning in a Box - Neues von Fix und Foxi

Klone zaubern! - Fortsetzung von Seite 6

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Hanf im GlückMünzgrabenstr. 508010 Graz

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GANJA Grow & HeadshopGoethestr. 15a67063 Ludwigshafen

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8wirtschaft

#66

Seit Herbst letztem Jahres gibt es im Prenzlauer Berg mit „Barneyss“einen psychoaktiven Head- und Growshop, der euch ein umfang-reiches Programm an verschiedensten Produkten bietet. Nebenallerlei Ethnobotanik und Kräutern ist hier eine große Auswahl anorientalischen Wasserpfeifen mit allem Zubehör sowie sämtliche

Bongs von Bullet bis Roor zuunschlagbaren Preisen vor-handen. Auch legale Drogenwie Herbals von A-Z undexotische Kakteen aus Süd-und Mittelamerika sind er-hältlich. Viele T-Shirts undinformationsreiche Literaturvervollständigen das Ange-bot. Bei „Barneyss“ gilt bisFebruar noch das Eröff-nungsangebot: Rabatt bis zu50%.

Barneyss HeadshopWichertstr.610439 BerlinMo-Fr 10:00 – 20:00Sa 10:00 – 18:00www.barneyss.de

Barneyss HeadshopBarneyss Headshopdas Eckthema

Orientalikraum imHanf Museum

Kavatza Mini Pouches

Vor einiger Zeit haben wir euch hier die Original KavatzaPouches aus Leder vorgestellt, die für jeden Rauchereine ideale Drehausrüstung bieten. Da die Pouches mitintegrierter Tabaktasche aber eher etwas für dieTabakraucher war, musste natürlich auch eine fürZigarettendreher her.

Die Original Kavatza „Mini“ Pouch bietet das Maximum anService und braucht nur das Minimum an Platz.Zusammengeklappt ist sie etwas größer als die King Size RollingPapers. Wenn sie aufgeklappt ist, findet man natürlich diehölzerne Rollbase mit angebrachtem Gummiband, der dasBlättchen an Ort und Stelle hält. Der Stopfer und die angenähtenBlättchenhalter dürfen selbstverständlich auch nicht fehlen. Inder kleinen Innentasche finden Filter, Kräuterchen, ein MiniGrinder und ein kleines Feuerzeug ihren Platz. So gesehen istdie „Mini Pouch“ superpraktisch und so klein, daß sie einständiger Wegbegleiter ist. Enjoint it ;-)

Um sich diese und andere Kavatzas anzuschauen, wie zumBeispiel die Holzbox mit Geheimverschluß für zuhause, könntihr ja einfach mal auf die neue Webpage www.kavatza.comklicken.

Roland Grieshammer

Elements Ultra ThinRice PapersGewachsen in der Erde,genährt vom Wasser,vom Wind getragen undvom Feuer verbrannt.Mit Anspielung auf dievier Elemente könnte sodie Geschichte eines jedeseinzelnen Element Papersklingen.Ob komplett von der Rolle,im 1 -Format, mit Filter-Tipsoder einfach klassisch, dieElements sind in jederhandelsüblichen Form zuhaben. Ihr Abrennverhalten ist einwandfrei gleichmäßig undlangsam und die Gummierung besteht aus natürlichem GummiArabicum. Außerdem bestechen die Elements durch ihransprechendes Design und absolute Geschmacksneutralität.Bei der Fünf-Meter-Rollenversion hebt sich die bruch- undstoßsichere Box positiv im Vergleich mit anderen Papers inRollenformat ab. Sie ist nicht nur stabil, sondern auch universalwiederverwendbar und mit einer ordentlichen Abrisshilfeausgestattet. Also einfach mal beim Blättchenhändler eures Vertauensnach den „Elements“ von Zensmoke fragen.Viel Aufsehen erregten in letzter Zeit die neuen, durchsichtigenTrip-Blättchen aus Brasilien. Diese bestehen zu 100 Prozent ausZellstoff und sind ein echter Hingucker, geschmacklich und beimAbbrennen stehen die transparenten Papers den herkömmlichenin nichts nach.

Mehr zum Thema:www.papertrip.com ,www.rollingsupreme.com,www.zensmoke.com

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9cool-tour

#66

Rolys Silberscheiben des Monats JanuarRoland Grieshammer

das Eckthema

Seine ersten musikalischen Einflüssehörten auf Namen wie Black Sabbath,Slayer, Metallica und Kreator, doch dasBewusstsein seiner „Roots“ führte ihnschnell zu Hip Hop und dessen Kultur.Public Enemy, Paris, KRS One, N.W.A.und Gangstarr wurden gehört, bis er im

Alter von 16 Jahren mit ein paar Kumpels die Basshustler Cruformte und sich zwei Jahre später einer Liveband namensPhunk M.O.B. („Hear, it is“ 1996) anschloss. Als die erstenBreakbeats aus England über den kleinen Teich schwapptenund er so seine musikalische Erfüllung in Hardcore, Jungleund Drum’n’Bass fand, griff er sich das Mic regelmäßig aufdiversen Jungle-Partys, die er unter dem Namen PhishmaolCru zusammen mit BBQ organisierte. Die Skillz wurden beiden kontinuierlich stattfindenden Trainingseinheiten derdamaligen Kehlkopf-Mafia geschliffen, und die Baggefudda‚MPT-Beats‘ der 90er Jahre besorgten den Rest. Hier und dasah ich ihn performen, und spätestens als ich die Wicked WaxCompilation und MTC Yaw’s Smasher „Tigarbar“ hörte, war mirsein Name ein Begriff: MC Santana. Familiär sehr eng mit derenglischen Sprache verbunden, performed und rhymed er auchin englisch. Hinzu kommt, dass er Wert darauf legt, überallverstanden zu werden. Santana gehört zu den meistgebuchtenDrum’n’Bass-MCs Deutschlands und zählt seit Jahren zumdeutschen Top 10 Drum’n’Bass-MC-Kader. Absolut verständlich,da seine Lyrics jeden Club zum Brennen bringen! Nun endlichist die Zeit reif dafür, sein Solo-Album „Clockwork Dark [derailed]“vorzustellen. Parallel dazu erscheint auch eine Doppel-12“ mitfür den Dancefloor ausgelegten Remixen, unter anderem vonden Metalheadz Loxy & Ink. Gemeinsam mit Hek187 und derHeavy Rotation Crew wurde eine explosive Kombination ausRap und Drum’n’Bass gehämmert und gemeißelt, die ich jedemLiebhaber von guter Musik nur ans Herz legen kann. Dervielbeschäftigte Mann hat natürlich einen Anrufbeantworter,auf dem die Headz ihren ganzen Respekt hinterlassen.Zusammen mit der sinnlichen Sängerin Selda Kaya spulensich bei „Realiteez Gravity“ die ersten Beats ins Hirn, undunüberhörbar liegen Santanas Wurzeln im Oldschool Rap, wieer auch bei dem Slammer „Bassick Inztinct // (r.i.p. odb)“ beweist.Nach einem äusserst deepen „Skitt“ gibt’s den Kopfnicker„Seriouz Force“ und den eindringlichen Drum’n’Bass-Stepper„Carnage“. Klar werden auch andere Künstler gefeaturet: Bei„Saturday Nite Bombin’” überzeugt Germ, während in „RealLive People” auch MC Soultrain wieder seine ganze Klassezeigt. Nicht nur als DJ und Produzent immer da, wo’s rockt,tritt hier Witchhunt MC auch bei zwei Tunes mit seinen Lyricsin Erscheinung. Sowohl bei „Whut U Fightin’ 4?!” als auch bei„H.E.A.V.Y.” (Filthy Flute Mix) untermauert er seine Profession.Mein Respekt auch für das geniale „Devil May Cry …” und„Nemesis” feat. Germ & MC Zhi. Nach Scratch-Alarm mit DJKrime und dem würdigen Outro „Black Gold” gibt’s „SaturdayNite Bombin’” noch im Blackfish Mix. Wer „support your localheroes“ nicht als inhaltslose Floskel sieht und auf gute Musikschwört, überlegt nicht lange ... Shoutz, Roly

www.urban-jungle.netwww.kehlkopf.comwww.grooveattack.com

MC Santana aka Semtex: ClockworkDark [derailed] (kehlkopf)

Freestyle

Die Motor City in Michigan hat viele Kinderzur Welt gebracht: Diana Ross, ArethaFranklin, The Temptations, Alice Cooper,Eminem und Xzibit, aber auch JuanAtkins, Derrick May, Mike Banks, CarlCraig und Richie Hawtin. Der Tresor Clubin Berlin ist eine Legende, und das

hauseigene Label hat seit 1991 vor allem Künstlern wie JeffMills, Robert Hood und Blake Baxter eine Plattform geboten undwar daher maßgeblich an der Entwicklung von Detroit Technobeteiligt. Diese Abfolge von Sound-Experimenten trotzt der Logikder einfachen und unkomplizierten Dance-Sounds wie ChicagoHouse. Derrick May wandte sich immer wieder gegen dieUnwissenheit der Geschichte und der Herkunft des Techno: „DiePhilosophie, die seit Beginn hinter dem Begriff Techno aus Detroitsteht, meint Individualität, Innovation, to be first and on top, undbefindet sich in erklärtem Gegensatz zu dem, was wir schonimmer unter bürgerlichem Konformismus verstanden haben,unter Industriedienlichkeit und Kommerzialisierung. Techno sollteden Menschen eine Alternative sein.“ Detroit Techno ist einhypnotisierender Untergrund von neuer Musik, der in die Zukunftblickt, mit der Vergangenheit bricht und europäischen Industrial-Pop mit schwarzem US-amerikanischen Garage Funk mischt.So schreien auch 15 Jahre später bei der mittlerweile227.Veröffentlichung viele Fans: „Detroit !“ Die exklusiveKollaboration zwischen Tresor Records und 430 West bringtneuen Fahrtwind auf die Techno-Autobahn Detroit-Berlin, dennmit „Off the Grid" haben Lenny und Lawrence Burden als OctaveOne ein Projekt für den audiovisuellen Genuss geschaffen. Dievorliegende DVD ist ein Clubkonzertfilm, das Resultat dermusikalischen Arbeit auch der anderen Burden Brothers Lance,Lorn und Lynell (alle zusammen sind sie Octave One feat RandomNoise Generation) und natürlich der filmischen Arbeitverschiedener Kameramänner und internat ionalerVideoproduzenten, die während ihrer Perfomances, u.a. inGlasgow, Leipzig, Berlin und Austin Bilder geschaffen undeingefangen haben. Die neuen und bearbeiteten Tracks warenbisher ausschließlich auf den Konzerten zu hören und sind indiesen Versionen alle unveröffentlicht: auf der DVD live, auf derCD als Mischung aus neuem Album und „Best Of" Octave Onein überarbeiteten Studioversionen. Nach dem Ambient-Intro„Tears” geht’s mit „The Third Degree” gleich hitverdächtig nachvorne, wobei mir das perkussive „Headrush“ noch viel bessergefällt. Auch der Reconstruction Mix von „Empower“ groovt sehrangenehm, bevor „The Oddasee” mit electrospacigem Vibeschön trippy daher kommt. „Love and Hate”, „Mind’s Reality” und„Wiretaps“ ist Detroit Sound vom Feinsten, der energetischeTiteltrack „Off The Grid” mischt alles auf, und nach dem deepen„Daystar Rise Again” wird’s mit „Rock My Dub” nochmal sehrfunky. Die DVD liefert noch einen Video Clip von „Black On Black“und eine Live Performance von „Blackwater“ mit Ann Saundersonauf dem Fusion Festival 2005 sowie Bonustrailer und Infos. DasPaket ist also perfekt geschnürt. „Off The Grid“ – eine Konzert-Dokumentation wie sie im elektronischen Bereich in dieser Formselten möglich ist, denn nur wenige Acts spielen ausschließlichlive und noch weniger erreichen den qualitativen Standard derBurden Brothers.

www.octaveone.comwww.tresorberlin.de

Octave One feat. Random NoiseGeneration: Off The Grid (tresor records)

Techno

Der finnische Beitrag „Rare Exports“ löste2003 einen Hype in Finnland aus undverbreitete sich so rasend schnell, dassdie Website zum Film im Startjahr zu denmeistbesuchten Seiten Finnlands zählte(Platz 7). Vor allem auf Horror- undFantasyfestivals bereits mit Dutzenden

von Preisen überhäuft, hat das Berliner DVD-Label „Kurtsfilme“mittlerweile eine Kompilation internationaler Kurzfilm-Highlightsveröffentlicht, die sich mit kranken Ideen, viel schwarzem Humorund spaßigem Splatter den wirklich wichtigen Fragen zuwendet.Wie kommen eigentlich die vielen Weihnachtsmänner in unsereKaufhäuser? Was hätte einer animierte Tierversuchs-Ratte zusagen, nachdem man ihr das Fell abgezogen hat? Wie gehtman mit blutigen Haushaltsunfällen um? Was kann passieren,wenn man zu lange zögert, die Zufallsbekanntschaft in der U-Bahn anzusprechen? Welche Gefahren bergenReißverschlusstaschen, die direkt am Körper angebracht sind?Wie verständigen sich Kleingangsterverschiedener Nationalitäten?

Und tut Gott wirklich nichts für die Armen? Diese Fragen werdenin 14 ausgewählten Kurzfilmen aus sieben Ländern in deninsgesamt 140 Minuten beantwortet. Wer bei Sätzen wie „Benutzealberne Clowns mit Penner“ feuchte Augen bekommt, für denist „Loading“ ein absolutes Muss. Der Gewinnerfilm des Berlin36-Festivals ist eine Hommage an die alten Adventure-Spiele derC64 Ära. Hauptfigur Manne muss hinter die Grüne Tür gelangenund sich dafür in der Adventure-Landschaft Berlins mitKettensägen, Clowns, Juckpulver und Boxhandschuhendurchpuzzeln. Zum „Kaffee trinken“ mit einer heissen Lady ausder U-Bahn sollte man sich auch etwas schneller verabreden,sonst verliert man am Ende nicht nur sein Herz. Ja, es gibt guteund schlechte Tage. Schlechte sind die, an denen man alsschwarzer Weihnachtsmann seine Tochter aus dem Bauch einesKannibalen-Cops befreien muss, als gehäutete Ratte wiederzum Leben erweckt wird, man von wütenden Killer-Baguettesverfolgt wird oder eine lebendige Maus in seinem Körper hat.„Sick and Twisted“ ist ein Feuerwerk kranker Ideen. Die DVDversammelt die erfolgreichsten internationalen Shortmovie-Produktionen dieser Kategorie auf einer einmaligenZusammenstellung. Schwarz, splattrig und angenehm krank.

www.kurtsfilme.de

Sick and Twisted - Revenge OfThe Evil Shorts

DVD-Special

Die zwei Seelen und Köpfe hinter diesemAlbum kommen aus zwei verschiedenenmusikalischen Backgrounds. DBarbeitete über 20 Jahre als DJ undstartete Anfang der 90er Jahre als A&Rfür Profile Records und nahm später fürdie US Dependance von Ministry of

Sound „Fischerspooner“ unter Vertrag. DB stellte die ersteTechno- und Jungle-Compilation für den amerikanischen Marktzusammen, veröffentlichte als DJ elf erfolgreiche Mix CDs inzehn Jahren und ist der Eigentümer und einer der beidenkreativen Kräfte hinter der Produktionsfirma Breakbeat Science,das Ror-Shak zur Welt brachte. DJ Stakka arbeitet seit 1989als DJ und seit 1991 als Produzent. Er ist eine Legende in derDrum&Bass Szene und produzierte (u.a. auf Ram Records)über hundert Platten, von denen viele zu Club-Hymnen wurden.Von 1997 - 2002 war er Mitbesitzer von Underfire und AudioBlueprint und führt nun mit Cargo Industries sein eigenes Label.Als Remixer setzte er Highlights für Morcheeba’s „The Sea“ &Africa Bambaataas „Planet Rock“. Die beiden Engländer lebenjetzt in Brooklyn und „Deep“ ist der Titel ihres erstengemeinsamen Album-Projektes, was nun in der „2nd edition“erscheint. Das Cover verwirrt etwas, da es sich bei dieser Musikum einen sensationellen Spagat zwischen Broken Beats,Independent Rock, Electronica und coolem Jazz handelt, aberes ist offensichtlich in Anlehnung an Dr. Rorschach, den Erfinderdes Psychologie-Tests mit dem Tintenklecks, kreiert worden –ebenso Ror-Shak, eine englische Formulierung desselben.Und wer ein breites Spektrum zu hören pflegt und immer wiederauf der Suche nach etwas wirklich Interessantem und Neuemjenseits von Mainstream ist, sollte unbedingt in dieses gutausbalancierte Stück Musik reinhören. Der wundervolleDrum&Bass-Opener „Lisa’s Song“ ist perfekt auf dieseidenweiche Stimme von Lisa Shaw zugeschnitten, die ja vonMadonna sehr verehrt wird. Eine weitere großartigeGastsängerin, die durch das Twin Peaks Thema „Falling“ zuWeltruhm gelangte, ist auf jeden Fall Julee Cruise. Ihremelancholische Stimme in den exzellenten Downbeat-Tracks„Fate Or Faith“, „Golden Cage“ und „Window Pain“ bewegendie Seele. Mit einer wunderschönen Version des Klassikers „AForest“ (feat. Chantel Claret) erfreut mich einer der wohlgenialsten Cure-Hits überhaupt! Die beiden Interludes sind soberuhigend wie „Spaghetti“ und „Heist“, und eines der absolutenHighlights ist neben „Be There“ natürlich „Trust“ (feat. MarkHolmes). Ror-Shak selbst sagen, dass „Deep“ Drum&Bass fürLeute ist, die Drum&Bass nicht mögen. High Contrast kommtdem ganzen mit seinem Statement „as if Zero 7 & Röyksoppmet LTJ Bukem & The Cure” schon wesentlich näher. OhneZweifel ist es Drum&Bass, für die Liebhaber von melancholischerMusik – facettenreich, erfrischend und vor allem einfach astreinproduziert.

www.cargoindustries.co.ukwww.djdb.com

Drum&BassR o r - S h a k : D e e p ( a u r i centerprises / cargo industies)

Seilerausstellung,Seiler beim Fadenziehen

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Als Phänomen ist die Frau bekannt. Inverschiedenen Musikrichtungen beheimatetund etabliert, bleibt sie dennoch stetsauthentisch in ihrem Tun. In der Klassikarbeitet sie weltweit mit verschiedenennamhaften Symphonieorchestern,Komponisten und Dir igenten, ihr

einfühlsames Musikverständnis befähigte sie zu Interpretationenüber Musikrichtungs- und Sprach-Grenzen hinweg, der Geschichtedes Jazz verlieh sie ihre Signatur und erhielt dafür einen JazzAward, ihr Soul lässt uns an ihrer musikalischen Seele teilhabenund ihr Gospelfunk ist kosmisch. Die expressive Authentizität derhäufig als „Gesamtkunstwerk“ betitelten afroamerikanischenAusnahmesängerin Jocelyn B. Smith wird in ihrem elften Album„Expressionzz“ sehr facettenreich reflektiert. Gemeinsam mit denAusnahmemusikern ihrer Band und dem Chor der „Kirche zurHeimat“ entstand diese Live Aufnahme am 10. Juli 2006 imTränenpalast in Berlin. Die Texte der zum größten Teil von ihrselbst geschriebenen und komponierten Songs entspringen derAuseinandersetzung mit der Betrachtung der Welt anhand derBibel. Es geht um den Zyklus des Lebens – jenseits vonmusikalischen und kulturellen Grenzen. Es liegt also nicht nur

nahe, sondern ist geradezu zwangsläufig musikalische Elementewie Poet ic-Jazz, Soul , Gospel, Funk und Klassikzusammenzubringen. Die dazugehörige DVD vermittelt in „A ShortStory“ den Hintergrund der als Live-Projekt gestarteten Produktionund gewährt privatere Einblicke in das Umfeld und die Arbeit derdoch sehr bodenständigen Diva. Der Zuschauer begleitet denWeg zu der Aufzeichnung des Konzertes in einem Ort mithistorischer Entwicklung: vom Raum des Abschieds und derTränen, zum Raum des kulturellen Zusammenkommens und derFreude. Gleichzeitig wird „Expressionzz“, als letztes im Tränenpalaststattfindendes Konzert, zum Bestandteil der Geschichte des Ortes.In fünf ausgesuchten Titeln werden auch visuelle Eindrückewährend des Konzertes vermittelt. Projektionen von Bildern ausWim Wenders „Himmel über Berlin“ regen zu Ausflügen in dieeigene Welt der Erinnerungen, der Assoziationen und der Gefühlean und vermitteln einen Eindruck der Stimmung die bei diesemAlbum aufkommen darf. Als Special rundet das Video „Annie’sSong“, eine bisher noch nicht veröffentlichte Interpretation desJohn Denver Songs, die Geschichte ab. In der Photogallery findensich private, unveröffentlichte Aufnahmen Jim Raketes von derDiva, als Mutter. „Expressionzz“ ist ein lebendiges Werk ausfacettenreichen, anspruchsvollen Kompositionen, die sichdynamisch spannungsvoll um den Mittelpunkt einer majestätischenStimme entfalten: Jocelyn B. Smith.

www.jocelyn.de

das Eckthema

Rolys Silberscheiben des Monats JanuarRoland Grieshammer

JazzJocelyn B. Smith: Expressionzz(blondell productions)

Die A&Rs, die damals beim erstenDynamite Deluxe Demo der Meinungwaren, dass diesem Herrn aus Hamburgdas gewisse Etwas fehlt, werden wohlinzwischen einem anderen Jobnachgehen. Sei t dem „DeluxeSoundsystem“ Album ist Samy Deluxe

einer der populärsten Rapper Deutschlands, vom Künstlerzum Geschäftsmann und Labelbesitzer gewachsen und versorgtseine Fans fortlaufend mit Mixtape-Output. Dies verringertzwar die Wartezeit auf ein neues Album, trotzdem wartennatürl ich al le gespannt auf den Nachfolger von„Verdammtnochma“. An Arbeitseifer scheint es im Hause DeluxeRecords nicht zu fehlen, denn dort jagt ein Mixtape das Nächste.Aber ist ja auch kein Wunder, denn sowohl die alteingesessenenHeadliners (auch „Das Album zum Film“ ist schwer zuempfehlen) als auch die Neuzugänge Manuellsen und Snaga& Pillath sind hungrig. Nun ist auch das neue Hamburgs FinestMixtape „Deluxe von Kopf bis Fuss“ erschienen. Der Titelumschreibt natürlich (wie auch auf dem Cover ersichtlich) diePromotion für sein eigenes Cap von New Era und seinenReebok Sneaker. Grund für die zweiwöchige Verschiebung istdie erst kurzfristige Aufnahme des Tracks „Ich sag“, auf demzum ersten Mal alle zehn Deluxe Records Rapper zu hörensind. Produziert wurde dieses Highlight von Monroe, währendsich für die anderen instrumentalen Grundlagen noch Tai Jason,Goofiesmackerz, Sinch, Fritz the Cat, Matbeats (DLX Beats),Fab Rider, Crada, Djorkaeff und Rob Easy verantwortlichzeigen. Das Mixtape liest sich wie eine Deluxe RecordsCompilation und kommt mit insgesamt 14 / 15 Tracks, daruntervorwiegend neues Material von Samy Deluxe, der aber auchmit Manuellsen, Snaga & Pillath, Blade, Illo, Ali A$ und dieHeadliners die neuen Acts nochmals vorstellt. Zum „Cap Song“wurde ein Clip in Buffalo und New York gedreht, nachdem dieFirma New Era den Big Baus in die heiligen Hallen der NewEra Caps und den Flagship Store eingeladen hatten. DiesesVideo ist samt Making Of auf dem Mixtape enthalten. Danebenerwartet euch ein unnachahmlicher Samy Deluxe, der mitintelligentem Wortwitz, unerreichter Technik und Kompetenzauf den neuesten Beats, der erfolgreichsten deutschenProduzentenliga, das Niveau eines Mixtapes auf ein neues,unerreichtes Level hievt. Ein Euro pro verkaufter CD gehtübrigens an die Deutsche Aidshilfe und die DeutscheAidsstiftung, die Samy bei ihrer aktuellen Kampagne zum Welt-Aids-Tag unterstützt! Und wenn ich richtig informiert bin, sollteim Frühling sein neues Soloalbum erscheinen. Große Dingewerfen ihre Schatten nunmal voraus, und dieser Soundtrackzum Deluxe-Lifestyle ist Hip Hop der Spitzenklasse!

www.samydeluxe.comwww.deluxe-records.de

Samy Deluxe: Deluxe von Kopf bisFuss (deluxe records)

Hip Hop

Italien, 1976: In einer luxuriösenDiskothek namens „Baia degli Angeli“an der italienischen Adria-Küste spielendie amerikanischen DJs Bob und Tomjedes Wochenende die Scheiben, diein ihrer Heimatstadt NYC und im Loftgerade Geschichte schreiben. Nachdem

das Baia aufgrund einer Drogenrazzia geschlossen wurde,begann der durch den Baia Sound inspirierte DJ Daniele Baldelliim Club „Cosmic“ die Platten zu drehen. Die funkigen Songswerden in perfekter Manier zwischen 80 bis 105 bpm gemischt,Afro mit deutschen Electronics, Bolero mit Delay-Effekten.Somit gleicht der Cosmic-Sound einem LSD-Trip mit wildenPercussion-Soli und 12“es auf 33 statt 45 rpm. Nach KölnsKarma mit ihrem folkigen Pop-Entwurf und Koops zweitemAlbum mit viel Yukimi Nagano an den Vocals verbeugt sichdas Münchner Compost Label mit DJ Mooner’s Slow MotionDisco auf „Elaste Vol. 1“ vor der italienischen Cosmic Bewegungvor 25 Jahren. „Elaste“ war von 1980 bis 1986 ein etwa 110Seiten dickes Hochglanz-Fanzine für Kultur und das, was manin den 80ern noch, ohne rot zu werden, Lifestyle nennen konnte:Kunst, Musik, Mode, Literatur, Architektur und Design. Gegründetvon Thomas Elsner (Art Director, Designer und Fotograf),Christian Wegner (Fotograf) und dem Musikspezialisten MichaelReinboth (Compost Records), bot „Elaste“ Fotografen wie Ellenvon Unwert, Sheila Rock und Jean Jacques Castres undAutoren wie Thomas Meinecke, Diederich Diederichsen undKid P. ein großformatiges Forum. Des Weiteren gab esliterarische wie visuelle Specials von und mit Rainald Goetz,Romuald Karmarkar, Moritz RRR (AtaTak), Blixa Bargeld,Kraftwerk, DAF, Andreas Dorau sowie exklusive Interviews mitYello, Andy Warhol und Pedro Almodovar. Nicht nur eine ganzeReihe von Designauszeichnungen, sondern auch die Tatsache,in Sachen Lifestyle-Magazine lange vor „Wiener“ oder „Tempo“auf dem Markt präsent gewesen zu sein, untermauert ElastesStatus als Avantgarde in ihrem Sektor. Elaste wurde in die„Neue Sammlung der Pinakothek der Moderne“ in Münchenaufgenommen, im April 2005 wurden Texte aus „Elaste“ imHaus der Kunst München präsentiert. Somit ist „Elaste“ auchheute immer noch lebendiges Zeitdokument. Die Wiederkehrder Ästhetik der 80er-Jahre in der Musik – Electro Pop, Wave,80er-Disco und Post-Punk – und in einer Hinwendung zuähnlichen Inhalten, Formen und Parolen veranlasste MichaelReinboth, den Bezug zu Heute in Form dieser Compilation-Serie und mit Maxi-Singles herzustellen. Darüber hinaus habendie Elaste-Gründer vor, 2007 eine ,Best Of Elaste', zum Teilmit neuen Inhalten, herauszubringen. Die vorliegenden elfTracks mit „Originals from the Cosmic Era“, die nicht unbedingtdurch die Biegsamkeit ihrer Sounds bestechen, sondern durcheine elegante und fragile Statik und mithilfe wohltemperierterArrangements eine fast schon mystische Schönheit erzeugen,machen jedenfalls Lust auf mehr!

www.compost-records.com

V.A . : E las te - Vo l .1( c o m p o s t r e c o r d s )

Cosmic / Disco / Rare Groove

Seit nunmehr zehn Jahren begeistertmich eine Musikfabrik aus Mannheim,die im Bereich der elektronischen Musikzwischen den Polen Abstraktion undClubtauglichkeit oszilliert und dabeigängige Klassifizierungen und Genresbewusst außen vor lässt. WeitereDefinitionen gestalten sich schwierig,

denn Mole will einfach gute Musik von guten Künstlernveröffentlichen und dabei positive Schwingungen erzeugen.Das klingt banal, ist jedoch völlig ernst gemeint. Die Künstlerund ihre Musik schaffen ein Klangmosaik, das sich ständig neuzusammensetzt, dabei aber jederzeit wiedererkennbar bleibt.Das führt zu einem Paradox: Es gibt keinen typischen Mole-Sound, aber der Sound ist fühlbar und identifizierbar. DieKünstler, die auf diesem Label releasen, haben eine Mission.Diese Mission liegt in ihrer Musik, und die Musik ist ihre Botschaft.Die Ideale von Mole liegen in der Bereitschaft, diese Künstlerzu fördern und ihnen Raum und Zeit für die Entwicklung ihrerBotschaft zu gewähren. Mole schaut dabei nicht nur auf dennächsten Tag, sondern auf die nächsten Jahre. Die darausresultierende Qualität ist das Markenzeichen von Mole. Und mitder 75. Veröffentlichung wird nun das zehnjährige Jubiläumgefeiert. Hierfür hat man sich kein gewöhnliches Best Of überlegt,denn die ausnahmslos bewährten Mole Künstler präsentierenbrandneue Mixe von den altbekannten und liefern auch neueTracks. Nach The Lushlife Project mit ihren „Budapest Eskimos”(Zoohacker Remix) groovt mit Alphawezen’s „Electricity Drive”(The Lost Radio Version) einer meiner absoluten Lieblingstrackrein. Lateinamerikanisch wird es mit dem legendären „MamboCraze” (Extended Version) von De-Phazz und „Agente Latino”(Miyamoto Musashi Remix) von Audio Lotion. Subtil trippy sorgtMarcel’s „Salamandra” für gute Stimmung, und ganz großartigist auch der Remix von „Our Dance” (Wax Tailor feat. CharlotteSavary). Yonderboi, Naomi, Khoiba, nor elle und Calmstreetüberzeugen ebenfalls mit feinfühlig-warmen Tracks, und auchüber den zweiten Teil von moodorama’s „Beatzekatze” kannman sich wirklich freuen. Das breite Spektrum reicht weiter vomAnima Sound System, Llava und Airmate feat. Izzy Dunn überGeb.el, Soul G and Tony Match und Homegrown bis hin zumeinen Mole-Lieblingsact Lemongrass, Lahr, Bassface Sascha& JFC und Q-Point. Die Qualität des Mole-Sounds liegt in seinergroßen Sensibilität und Sinnlichkeit. Die Musik zielt nicht aufvordergründige Effekte, ist niemals seicht oder trivial, sondernbelebend, tiefgründig, pulsierend, tolerant - und dadurcheinzigartig. Mole 75 umfasst Pop für Erwachsene, Drum&Bass,fließende Soundräume, charmante Gesangsarrangements undfunky Basslinien. Auf der dazugehörigen DVD gibt’s noch Videosvon Wax Tailor, Alphawezen, Yonderboi, Audio Lotion, AnimaSound System, Lemongrass, Khoiba und Calmstreet sowie „10Years Of Mole Artwork“. Mole stimuliert alle Sinne. MeinenGlückwunsch!

www.mole.dewww.artistunknown.dewww.artistunknown.de/2006www.datapunk.de

Various Artists: 10 Years OfMole (mole l istening pearls)

Listening / Lounge

Papierschröpfen imHanf Museum

10cool-tour

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11cool-tour

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das Eckthema

Geburtstagstortezum 10. Geburtstagdes Hanf Museums

Reggae im Januar- Wann rockt was wo?

Deutschland -Mittwoch 03.01.2007 Berlin

Dubbing 2007 > Dub/Reggae Clash by Mr.Glue and DreadLalooLocation: RAW, Revalerstr.99, Friedrichshain, (start 23:00h).

Freitag 05.01.2007 HannoverWelcome 2007 Bashment Night - Gamruff Sound presents:Soundbwoys Destiny (Frankfurts Bashment Machine).Location: Black Sugar Club, Mehlstr.1d (start 22:00h).

Samstag 06.01.2007 MünchenDubtown & Fire > Martikal(ex-budadub) ls. InI Dubwise.Location: Feierwerk / Sunny Red, Hansastr. 41 (start 22:00h).

Samstag 13.01.2007 Leipzig"Bass Matters" Tour > Dub Club L.E. / Radikal dub kolektiv(Universal Egg / Zagreb) Rolex (Velocitysound) , Twity & Mr.Bigosh(Dub Club L.E.).Location: Zorro / Bornaische Str. 54 (HH) (start 21:00h).

Samstag 13.01.2007 Münster Top Cat (UK) ls. Selekta Schappi (Ba Ba Boom Sound/MS), Rocket(Audiotop Sound/H) & Lydda Budda (Motagen Sound/BS) @ ClubBoom-A-Rang.Location: Triptychon, Am Hawerkamp (start 23:00h).

Freitag 19.01.2007 WuppertalMono & Nikitaman live + Band.Location: U-Club, Friedrich-Ebert-Straße 191 (start 21:00h).

Samstag 20.01.2007 AugsburgI-Shen Sound meets Tenor Fly (UK) and Irie Steppaz.Location: Mahagoni Bar, Ulrichsplatz3 (start 22:00h).

Samstag 20.01.2007 HamburgDub The Club / Live-Dub Session with Dagobert Dub feat. SeanieT & Jahrôme.Location: Fundbureau, Stresemannstr./MaxBrauerAllee (start 22:00h).

Schweiz -Samstag 20.01.07 Biel/Bienne

Totaly Vibration! Presented by: Gunblood > Sentinel Sound,RuffPack Sound, Gunblood Sound, Team An Faiah.Location: Doors72, Aarbergstrasse 72 (start 22:00/ till: 03:30).

Österreich -Freitag 05.01.07 Wien

Dancehal Experience live > El Condorsito supported by Bassrunner,Passinjah & Trichomatric.Location: Replugged, Lerchenfelderstr. (start 22:00h).

Nicht erst seit seinem Sommerhit „DerSommer ist für alle da“ verbreitetRonny Trettmann aus Obergräfenhainpositiv sächsische Vibes in deutschenTanzhallen. Freitag Nacht, kurz nachZwölf. Unser Kurzinterview mit RonnyTrettmann findet im Backstage desBerliner Clubs SO 36 statt, wo Ronnyheute als Main Act ganz zum Schlussauftreten tut...

HaJo: Hallo Ronny

Ronny: Bigopp, Hanf Journal.

HaJo: Nach deinem Sommerhit „Der Sommer ist für alle da“ hastdu deinen nächsten Tune „Bizziniz“ auf dem „Sun Is ShiningRiddim“ aufgenommen. Wie hart ist es wirklich im Business?

Ronny: Es ist richtisch hart, es gibt viele Hasser und vieleerbarmungslose Neider. Das muss morr immer im Hinterkopfbehalten!! Ich hab schon viele kommen und viele gehn sehen undnur wirklisch wenige sind gebliebn. Muss morr einfach lernenmit umzugehn ...

HaJo: Wirst du aufgrund deines Dialektes besonders gedizzt?

Ronny: Besonders nischt , aber es gibt einige, die mich wegenmeinem Dialekt hassen.Für mich ist Sächsisch einfach natürlisch, isch bin so großgeworden. Um misch herum gab es nischds anderes, nur Sachsen.Ich komm’ aus der Vor-Erzgebirgsmetropole Karl-Marx-Stadt,dazu steh’ isch und darum spresche isch Sächsisch. Für misch istes einfacher, Sächsisch zu texten, als mir hochdeutsch anzueignen.Das flowt viel besser im Dancehall Reggae-Bereisch, das gehteinfach nach vorn, so wie: „auch wenn sie sagn es klingt hässlisch,isch find es lässisch, deutsches Patwa, das spresch isch ... ja aucham Esstisch“ (freestylt noch ne Minute weiter, ohne Luft zu holen)... das würde auf hochdeutsch nischt so eindringlisch klingen ...

HaJo: Zur Insel-Frage. Stell dir vor, du dürftest nur eines dieserdrei Dinge auf eine einsame Insel mitnehmen: Ganjapipe, RedStripeBier oder Kaffee - wofür würdest du dich entscheiden?

Ronny (lacht): Ich würde sagen: Lasst alles hier oder nehmt alleswieder mit. Schau mal, das Erste was ich frühmorgens mache:isch bedank misch, dann koche isch mir einen Kaffee. Dann machisch mir meine Ganja-Mischung und dann mach isch mirirgendwann ein Freiberger auf.

HaJo: Was können wir als nächstes von dir erwarten?

Ronny: Mein Freund Pionear und isch planen gerade, einKochbuch herauszubringen. Mit sächsischn und jamaikanischn

Gerischtn. Natürlich auf sächsisch.Außerdem arbeite isch an einen Haufen neuer Tunes, die Houseof Riddim-Band bekommt einen Tune von mir, das Firewheel-Soundsystem einen auf dem King Orle-Riddim mit Namen„Mädschn isch will dich grätschn“ - mein erster Tune im BereischSlackness. Phlatline aus Chemnitz bringen jetzt auch ihren erstenRiddim raus, darauf gibt es dann einen Song fürs Erzgebirge ...über Roots und Culture im Erzgebirge.

HaJo: Roots’n Culture und positive Vibes im Sinne von RonnyTrettmann?

Ronny: ... das hört man schon an mein’Tunes. Wenn du zum Beispiel „Kaffee“nimmst. Eigentlich sollte das ein Liedüber Marihuana, ein Ganja-Tune,werden. Die gibt es aber schon wieSand am Meer. Zur gleichen Zeithabe ich festgestellt, dass inLeipzig das älteste KaffeehausDeutschlands steht. Beimeiner Liebe zum Kaffee lages für misch einfach malnahe, einen Song überKaffee zu schreibn. Denn sowie Vybez-Kartell aufstehtund erst einmal ein’ Spliffanbrennt so koch isch mirhalt zuerst einen Kaffee.

Ha Jo: Vielen Dank für dasGespräch. Respect und see yaRonny.

Ronny: Gwaan Hanf Journal!!Und Bigopp&Seen an alleLeserinnen und Leser!

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Fünf Fragen an: R-R-R Ronny TrettmannFünf Fragen an: R-R-R Ronny Trettmann

Ohne Kaffee flowt bei Ronny gor nischds...

Ein braver Student wird aus Geldnot zum professionellenCannabis-Züchter. Kurz darauf steht eine mit mehreren hundertJungpflanzen bestückte Marihuana-Aufzuchtanlage in seinerWohnung und nichts ist mehr, wie es war ...Die/der interessierte LeserIn kann sich bei demFortsetzungsroman im Internet jede Woche über eine neue Folgefreuen. Selbstverständlich gibt es zum entsprechenden Blog einePodcast-Version, beides wird wöchentlich aktualisiert. Seit dem

27. November 2006 lässtPratzke alle Interessiertenan seinem Abenteuerteilhaben.

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Eine halbe Million Gründe -Das große Abenteuer des Michael PratzkeEin Fortsetzungsroman im World Wide Web

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Page 12: Legale Hanfpflanzen in Belgien beschlagnahmt · Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 42 Euro (Inland) oder 84 Euro (Ausland) jährlich

Strategie, GlückShogun

Wer schon lange spielt, kennt„Shogun“, allerdings unter einemanderen Namen. „Wallenstein“ kam2002 auf den Markt und glänzte durchden neuartigen Kampfmechanismus,dem Würfelturm. Zu Beginn des Spielsbringen sich die Startspieler in Japan – eingeteilt in fünfRegionen mit jeweils neun Provinzen – in Position.Anschließend haben die Spieler drei Runden Zeit, Tempel,Burgen und Theater zu bauen, Reis zu ernten und Steuerneinzunehmen, Armeen aufzustellen und weitere Provinzenzu erobern oder anderen Spielern Provinzen wegzunehmen.Dann folgt die erste Wertungsrunde: Einen Siegpunkt gibtes für jede eigene Provinz und jedes eigene Gebäude. DreiSiegpunkte für die meisten Burgen in einer Region, zweifür die meisten Tempel und einen für die meisten Theater.Nach drei weiteren Runden folgt schon die Schlusswertung.Wer die meisten Punkte hat, gewinnt. Obwohl „Shogun“schon zwei Stunden dauern kann, gilt: In der Kürze liegtdie Würze.

Fehlt noch der Würfelturm. Sollte es zum Kampf kommen,werden alle beteiligten Armeen der Provinz oben in denTurm geworfen. Doch nur die Armeen, die untenrauskommen, entscheiden den Kampf und da kippen schonmal die Mehrheitsverhältnisse. Da „Wallenstein“ seltengeworden ist und so um die 65 Euro kostet, sollte dasgünstigere „Shogun“ im wohlsortierten Spiele-Schrank nichtfehlen.Note: 1–

fun+action12 #66

das Eckthema

Kerstin Koch

BreitspieleBreitspiele„Haste Bock“ „Fürchterliche Feinde“ nach„Blue Moon City“ zu schicken, um dortmit der Unterstützung der Drachen dieStadt aufzubauen oder wie in „Fiji“ Glas-perlen gegen Schrumpfköpfe zu tau-schen? Wem das alles nichts ist, derkann ja im Auftrag des „Shogun“ die„Säulen der Erde“ entdecken. Aber derReihe nach:

TauschspielFiji

Noch ein Spiel von Friedemann Friese, dessen Schrumpfkopfebenfalls zum Spielmaterial gehört. Ziel des Spieles ist es,den Einheimischen möglichst viele Schrumpfköpfeabzuluchsen. Wie? Durch Tauschgeschäfte. Und was mögendie Inselbewohner am liebsten? Glasperlen, weil sie so schönbunt sind. Jeder der zwei bis fünf Spieler erhält zu Beginndes Spiels fünf grüne, vier rote, drei gelbe und zwei blaueGlasperlen, die jeder hinter seinem Sichtschirm platziert.Natürlich werden diese Perlen nicht einfach gegenSchrumpfköpfe eingetauscht, sondern die Fijiens legen dieTauschbedingungen Runde für Runde neu fest. Ritual nennensie es. Da braucht man mal viele von den blauen und wenigvon den grünen, gelben und roten Perlen. In diesem Fallmuss man versuchen, bis auf die blauen Perlen alle anderenloszuwerden. Wie? Alle setzen gleichzeitig und geheim einbis vier eigene Glasperlen. Dieser Einsatz gilt für vierTauschbedingungen (Karten). So können die Spieler ihreunbrauchbaren Perlen loswerden und die gesuchtenhinzubekommen. Klingt einfach, ist es auch. Allerdings weißman nie so recht, was die anderen Mitspieler bieten. Dennbei Gleichstand patten sich die Spieler aus und derjenigemit dem nächsten Gebot erhält den Zuschlag, wenn er sichnicht ebenfalls mit irgendeinem „auspattet“ usw. Nach dreiRunden Hin- und Hergetausche werden die Sichtschirmeaufgedeckt und entsprechend der Siegbedingungen kriegenalle Schrumpfköpfe, nur der letzte geht leer aus.Anschließend folgen drei weitere Rituale und wer dann diemeisten Schrumpfköpfe hat, darf „Fiji“ lebend verlassen ...„Fiji“ ist ein wahrlich witziges Tauschspiel, das das Hirnder Spieler ganz schön rauchen lässt.Note: 2

Seien es Kindergeburtstage, Familienfeiern, Hochzeiten oderBeerdigungen – feiern kann auf Dauer ganz schön öde sein.Vor allem, wenn man die dort eingenommenen Drogen schönöfter als einhundertvierundachtzigmal konsumiert hat. Euregeliebten grossstadtsurvivor kennen dieses Problem natürlichauch aus leidvoller Erfahrung und haben sich mit der ZeitGegenmaßnahmen überlegt. Wir präsentieren euch deshalbvoller Stolz die absolut phänomenalsten und groovigstengss-Partytuning-Tips. Zum Ausschneiden, Einstecken undNachahmen:

Sofa-eckel-dichGroßen Spaß machen Location-Verschönerungen. Und hier ist natürlichdas Sofatuning unangefochtener Spitzenreiter. Eignet sich vor allembei weißen Sofas ... diese einfach mit gelber Limonade beträufeln und/ oder mit Schokolade einreiben. Ihr werdet sicher immer einen Platzfinden und könnt euch über die Gesichter der Passanten freuen.

Überdosis-LottoBelebt die ganze Veranstaltung. Mit Auszählreim willkürlich eineherumstehende Flasche auswählen, Überdosis einfüllen und zugucken,wer der glückliche Gewinner ist. Dann panisch um den Überdosiertenherumrennen und Tatü-Tata schreien, falls zur Hand, Blaulicht aufden Kopf binden. Sollten andere dazustoßen, sich über dieunvernünftige Jugend beschweren, die kein Maß mehr kennt.

Dichtsein-MemoryBelebt vor allem einen selbst. Alle vorhandenen Drogen werdenverdeckt auf dem Tisch ausgelegt. Jeder zieht reihum eine, nimmt wasdavon und legt sie zurück. Wer die gleiche Droge zweimal nimmt –und sich noch dran erinnern kann – darf aufdecken, sich freuen undden Rest davon nehmen.

Wer findet michGegen Langeweile hilft auch ein kleines Versteckspiel im Darkroom.Das Gute daran: Ihr braucht gar keine Mitspieler und es wird euchdoch jemand finden.

Absolute VerwirrungVor allem für Familienfeiern geeignet. Wenn ihr eure Verwandten malvon einer ganz anderen Seite kennen lernen wollt: LSD-getränkteAufklebetattoos großzügig auf freiliegender Haut auftragen.

Mission-DeluxeAuch immer großen Spaß und vor allem viel Erfolg bringt das eifrigeMissionieren für die katholische Kirche während verruchten Partys.Am besten macht ihr das, indem ihr ein überdimensioniertes Kreuzvor euch her tragt und jedem erklärt, dass er oder sie nur in denHimmel kommt, wenn er ohne Drogen keinen Sex hat.

Musik plusBei grottigem Sound und / oder Langeweile. Phase eins: AbsonderlichePlattenwünsche äußern. Phase zwei: Platten verstecken. Phase drei:Dem DJ ins Set scratchen. Letzte Lösung: Strom kappen oder Demo

für bessere Musik und hübschere Partygäste anzetteln. Sollte es euchkeinen Spaß bringen, Freunde bekommt ihr so sicher auch nicht.

Hat Mutti Recht?Wer kennt sie nicht, die Geschichten von den Drogen, die anderen indas Getränk gekippt werden. Probiert es doch mal aus, ob es stimmtund trinkt willkürlich alle rumstehenden Getränke aus. Besonderstoll: Tabakbeilagen.

Verpeilte drehenVerpeilten oder Betrunkenen anhalten, solange um die eigene Achsedrehen bis er verwirrt genug aussieht, loslaufen lassen und gucken,ob er noch dahin findet, wo er hinwollte, bzw. sich überhaupt nochdaran erinnern kann, was er wollte.

Wie gut, daß wir euch mal wieder gerettet haben. Was würdet ihr nurohne uns machen. Tja, auf die grossstadtsurvivor ist halt wie immerVerlass! Und alles noch so realistisch! Wirklich, wir haben alles schonausprobiert! Ehrlich ... okay, wir wissen, es ist unglaubwürdig, aberso sind wir eben.

Rave on!

eure

grossstadtsurvivor

Bumm-Klatsch besser feiern mit den grossstadtsurvivorn

Taktik, DungeonFürchterliche Feinde

Noch immer hat niemand die Fee undFreifrau Fabula geheiratet. Doch jetztist es endlich soweit. Sobald diefürchterlichen Feinde – allen voranFürst Fiesos – besiegt sind, darfderjenige Spieler, der die meistenbeziehungsweise die Feinde mit den dicksten Schätzenbesiegt hat, die Fee vor den Traualtar führen.

„Fürchterliche Feinde“ ist ein Dungeon-Spiel der ganzeinfachen Sorte. Trotzdem hat es seinen Reiz. Die Spielersuchen sich einen Charakter aus und rennen von Raum zuRaum, um sich den immer mächtigeren Gegnern zu stellen.Dabei kommt es allerdings nicht auf die eigene Kraft an,sondern es ist die Weisheit, die die Spieler voranbringt.Dabei greifen die Monster nie von sich aus an, stattdessenfliehen sie sogar, sobald ihnen allzu weise Gegnergegenüberstehen. Kommt es zum Kampf - und das ist jaSinn und Zweck des Spiels, können die Kräfte der Spielerso schnell schwinden, dass gen Spielende die Menge anKraftpunkten nicht mehr ausreicht, um Furunkulus undFürst Fieso zu besiegen. Auch wenn sich das jetzt alles rechteinfach anhört: Wer gewinnen will, muss sich schon genauüberlegen, wohin er sich in dem Dungeon bewegt, um sichdie anderen Helden vom Hals zu halten und um sich selbstFürst Fieso vorzunehmen. Denn die Fee nimmt natürlichnur den mit den meisten Schätzen.Note 3

Haste BockAutor: The Lamont BrothersVerlag: ZochSpieler: 2–4Alter: ab 10Dauer: 45 MinutenPreis: ca. 30 Euro

Die Säulen der ErdeAutor: Michael Rieneck und Stefan StadlerVerlag: KosmosSpieler: 2–4Alter: ab 12Dauer: mind. 90 MinutenPreis: mind. 25 Euro

Fürchterliche Feinde und FijiAutor: Friedemann FrieseVerlag: 2F SpieleSpieler: 2–6 und 2–5Alter: ab 10Dauer: 90 und 30 MinutenPreis: ca. 30 und 15 Euro

ShogunAutor: Dirk HennVerlag: Queen GamesSpieler: 3–5Alter: ab 12Dauer: 60 MinutenPreis: mind. 30 Euro

Blue Moon CityAutor: Reiner KniziaVerlag: KosmosSpieler: 2–4Alter: ab 10Dauer: 60 MinutenPreis: ca. 25 Euro

StrategieaufbauspielSäulen der Erde

Ist ja eigentlich ein Roman von KenFollett, den die Autoren MichaelRiedeck und Stefan Stadler sowie derIllustrator Michael Menzel nicht nuroptisch in ein sehr schönes Spielumgesetzt haben. Wer nach sechsRunden die meisten Siegpunkte hat, gewinnt. Jeder Spielererhält drei Baumeister und drei Handwerker. Dieangeheuerten zwölf Arbeiter bauen Rohstoffe für dieHandwerker ab, von denen diese wiederum möglichst vielefür den Kathedralenbau verwenden sollten. Denn je mehrRohstoffe verbaut werden, umso mehr Siegpunkte erhaltendie Spieler.

Für weitere Vergünstigungen sorgen die Baumeister. Dajeder Spieler nur drei hat, will wohl überlegt sein, welcheAktion sie machen, als da wären: Schutz vor Ereignissen,einflussreiche Persönlichkeiten gewinnen, zusätzlicheSiegpunkte kassieren, Steuerbefreiungen, zusätzliche Arbeiterund Handwerker anheuern, Waren kaufen und verkaufenoder neuer Startspieler werden. Und der Einsatz derBaumeister kann ganz schön ins Gold gehen und das warauch schon im 12. Jahrhundert knapp. Da freut sich derSpieler, der einen großzügigen Sponsor für sich gewinnenkonnte oder aber eines der wenigen Metalle ergattern konnte,um sie auf dem Markt zu verhökern. „Säulen der Erde“ istein einfaches Strategieaufbauspiel, das allerdings aufgrundder Vielzahl der Möglichkeiten immer wieder aufs Neuesehr spannend ist. Empfehlenswert.Note: 2+

AufbauspielBlue Moon City

„Blue Moon City“ liegt in Schutt undAsche. Zwei bis vier Spieler versuchenmit den Vertretern der Völker von BlueMoon die schönen Gebäude wieUniversität oder Herberge wiederaufzubauen. Dafür erhalten sieKristallsplitter, die sie im Tempel dem Gott Blue Moonopfern. Tatkräftig unterstützt werden sie außerdem von dreiDrachen, deren Drachenschuppen ebenfalls in Kristallsplittereingetauscht werden können. Der Spieler, der als erster dienotwendige Anzahl Kristallsplitter im Tempel abgelieferthat, gewinnt.

Wer sich schon mit dem Zwei-Personen-Kartenspiel in dieWelt „Blue Moon“ katapultiert hat, wird auch „Blue MoonCity“ mögen. Allerdings stehen sich die Spieler nicht imDuell gegenüber, stattdessen können sie gemeinsam dieGebäude errichten. Wer an dem Aufbau möglichst vielerGebäude beteiligt ist, hat die besten Chancen zu gewinnen.Ach ja, „Blue Moon City“ war in diesem Jahr für den Preis„Spiel des Jahres“ nominiert. Für alle Freunde von „BlueMoon“ ein Muss.Note 3

Joint Venture Live imHanf Museum,5.5.2000

TaktikHaste Bock

H e r z a l l e r l i e b s t s i n d d i eMiniaturschafe, die aufgrund ihrerZerbrechlichkeit sicherheitshalbereinzeln verpackt sind. Wie es denSchafen so eigen ist, beginnen alle enganeinander gekuschelt das Spiel. Jenach Spielphase werden die Schafe so bewegt, dass dieeigenen Wollknäuel in Phase eins möglichst nahe beieinanderstehen, in Phase zwei den heißbegehrten Roger in vordersterReihe anschmachten und in Phase drei wird die Nähe desschwarzen Schafes Thea gesucht. Nur in der letzten Phasesollten die Schafe möglichst in der hintersten Reihe stehen,denn wer zu weit vorne ist, wird von Jacques, demSchäferschaf, geschoren. Die Bewegung der Schafe regelnKarten. Da werden gegnerische Schafe gerammt, mit demBocksprung hüpft man eben mal in die vorderste Reihe.Wenn einem Schaf allerdings mal wieder nichts bessereseinfällt, drehen sich alle Schafe einfach nur um. Eine völligneue Schaf-Anordnung erreicht man in der Regel durch dasSpielen der Futtertrog-Karte. Da wird nicht nur einmal derErste zum Letzten. „Haste Bock“ ist ein kurzweiliges, lustigesSpiel für zwischendurch oder die ganze Familie.Note: 3+

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13fun+action

#66

Erste Hilfe für Kiffer Erste Hilfe für Kiffer

das Eckthema

Die Hanfberatung im Hanf JournalDie Hanfberatung im Hanf Journal

Michelle, (ohne Alter und Wohnort), fragt:„Hallo Kascha,ich rauche mittlerweile seit ca. vier Jahren. Seit ca. einem Jahr auch beimir zu Hause, was leider dazu führte das mein Vater, als er bei mirrumschnüffelte, mein Gras entdeckte. Hat sich natürlich tierisch aufgeregtund es auch meiner Mutter erzählt, die mich darauf ansprach.Habe ihr erklärt, was Gras eigentlich ist und die Wirkung erläutert, daeigentlich beide keine Ahnung haben ... Na ja, meine Mutter leidet seitJahren unter Depressionen und Angstgefühlen, richtig übel. Und da sieja auch mit sich reden lässt und sich sozusagen mit mir verbündet hat,würde ich gerne mal einen mit ihr rauchen, wenn es ihr wieder schlechtgeht. Habe aber Bedenken, denn falls sie es nicht vertragen sollte, könnteich mir vorstellen, dass sie zu meinem doch sehr konservativen Vatergeht und ihm erzählt, ich hätte sie schlichtweg vergiftet.. Hoffe ihr verstehtmein Anliegen, denn eigentlich würde ich gerne helfen, allerdings istmeine Familie sehr kompliziert. as soll ich tun?? Bitte helft mir!!!!“

Kascha antwortet:„Liebe Michelle,das sind ja gleich zwei Probleme auf einmal, die wir der Reihe nachbesprechen sollten, um vielleicht hinterher zu einem Ergebnis zu kommen.

Offenbar kannst du mit deinem Vater nicht gut übers Kiffen sprechen. Esgibt leider viele, die lieber ihr eigenes Kind anzeigen würden als sichvernünftig mit ihm zu unterhalten, wohl aus der Befürchtung heraus,dass die Pro-Cannabis-Argumente lediglich Propaganda der so unglaublichkriminellen Dealer sind, die nur „ihren Stoff los werden wollen“. Wenndu noch gute Argumente suchst, guck im Hanfjournal-Archiv, beiCannabislegal.de, Hanf-fuer-alle.de oder schreib mir einfach noch einmaleine E-Mail. Immerhin kannst du mit deiner Mutter anscheinend reden,jetzt musst du nur aufpassen, dass die beiden nicht das Gefühl bekommen,gegeneinander ausgespielt zu werden. Dazu muss sie nicht einmal erzählen,dass du sie vergiften wolltest. (Wenn sie einwilligt, mit dir zu rauchen,kann sie sich ja hinterher kaum beschweren. Du solltest ihr aber schonvorher klar machen, dass es ein Experiment ist.) Schon allein die Tatsache,dass er sich über deinen Cannabis-Konsum aufregt, während deine Mutterdabei mitmacht, dürfte deinen arglosen Vater reichlich schockieren. Ichkenne deine Familie nicht, aber ich vertraue einfach mal darauf, dass duweißt, was du ihnen zumuten kannst.Das andere Problem ist nicht viel weniger heikel: Was wird passieren,wenn deine Mutter einen Joint raucht? Es gibt verschiedene Formen vonDepression, und wenn sie stoffwechselbedingt ist, kann Cannabis durchauspositive Effekte haben. Nicht wenige Therapeuten raten unter der Hand

ihren Patienten zum Joint anstelle der nicht nebenwirkungsarmenSerotonin-Wiederaufnahme-Hemmer und ähnlichen Medikamente. Ichbin weder Therapeut noch kenne ich die Krankheitsgeschichte deinerMutter gut genug um dir zu- oder abraten zu können. Zudem würde ichmich strafbar machen, wenn ich zum Cannabis-Konsum auffordere.Ein paar allgemeine Hinweise kann ich dir aber geben: Drogenwirkungbestimmt sich besonders bei Cannabis stark durch Set und Setting. Fallsihr es probieren wollt, bitte nicht vormittags in einer Einkaufspassageund nicht wenn ihr befürchten müsst, dass dein Vater plötzlich rein kommtund sich aufregt. Beide Settings sind besonders für angstgestörte Menschenabsolut unpassend.Eine weitere Faustregel besagt: Höhere Dosis = Mehr Nebenwirkungen.Niemand sollte unter diesen Bedingungen einen ganzen Joint alleinrauchen. Viele therapeutische Effekte treten bereits bei sehr geringenDosierungen auf, nehmt euch lieber Zeit, die Wirkung langsam eintretenzu lassen. Und wenn deine Mutter in Behandlung ist und Medikamentebekommt wäre es vielleicht nicht unsinnig, vorher mal mit dem Arzt überdie Pläne zu sprechen (auch wenn die Gefahr besteht, dass er in dieserHinsicht einen leider noch verbreiteten, aber völlig unsinnigen Knotenhat).Wie immer du dich entscheidest wünsche ich dir jedenfalls viel Erfolg.“

Christoph (21, aus Berlin) möchte wissen:„Hi Kascha,ich wurde letztens auf der Straße (zu Fuß) mit einem Joint erwischt undbei mir wurden noch mal ungefähr zwei Gramm Ganja gefunden. Jetztbin ich mir nicht wirklich sicher, was ich machen soll, ich habe denPolizisten erst mal nichts erzählt, weil ich dazu wohl auch nichtverpflichtet bin. Nun habe ich einen „Vernehmungsbogen“ zugesandtbekommen und einen Termin, wann ich mich bei der Polizei einfindensoll. Muss ich da hin gehen oder kann ich mich mit einem Arztterminoder so davor drücken? Ehrlich gesagt hab ich keine Lust mit der Polizeizu diskutieren. Die zwei Gramm sind doch eh Eigenbedarf und straffrei?Was kann mir da jetzt passieren?“

Kascha antwortet:„Hey Christoph,was genau passieren wird, kann ich dir nicht zu 100 Prozent voraussagen,dafür ist die Rechtslage einfach zu schwammig. Mit einer ziemlichenSicherheit passiert allerdings nichts. Aber mal ganz von vorne: Dass duden Polizisten nichts gesagt hast, ist richtig. Rausreden kannst du dichnicht, du könntest es nur schlimmer machen: dich selbst belasten oderFreunde mit reinziehen. Manchmal fragen sie nach der Postleitzahl, weildie aus irgendwelchen Gründen nicht auf dem Ausweis steht, die darfstdu ihnen sagen. Du musst auch keine Gründe angeben, wenn du nichtzu dem Vernehmungstermin gehen willst oder auf denVernehmungsbogen nicht reagierst, das geht dann alles den normalenAmtsweg und wird irgendwann nach §31a BtmG eingestellt. Das bedeutet,dass das Verfahren wegen Geringfügigkeit eingestellt wird, wenn derBesitz einer geringen Menge zum Eigenbedarf festgestellt wird, dabeibezieht sich die geringe Menge auf die aktuell in Berlin gültigen zehnbis15 Gramm (in anderen Bundesländern sind es andere Mengen, z. B.in Brandenburg sechs Gramm). Der Eigenbedarf bedeutet, dass du nichtvorhattest es zu verkaufen. Das spielt vor allem bei größeren Mengeneine Rolle: Wenn du mit 200 Gramm erwischt wirst, kommt es sicherlichzu einer Verhandlung, in der dein Anwalt dann erklären muss, dass dudir eben nur einmal im Jahr was kaufst und deshalb so eine große Menge,und das ist dann Eigenbedarf.Ein weiterer Punkt ist zu beachten: Wenn die Strafverfolgung imöffentlichen Interesse liegt, wird das Verfahren nicht eingestellt. Dazuzählt „prahlerischer Konsum auf offener Straße“ oder inJugendeinrichtungen, sowie das „Verführen“ von Nichtkonsumenten.Dass ein Verfahren mit zwei Gramm wirklich durchgezogen wird, hörtman allerdings höchstens aus Bayern.“

Lukas (18) aus Dortmund fragt:„Hallo Kascha,ich mache gerade meinen Führerschein und wollte mal fragen wie vieleStunden nach dem Kiffen man nicht mehr fahren darf? Ich hab schonmal gehört dass jemand seinen Führerschein noch wegen dem Joint vomVortag verloren hat, aber so lange ist man doch gar nicht breit?“

Kascha antwortet:„Hi Lukas,das ist eine der Fragen, die sich zur Zeit nur sehr schwer beantwortenlassen. Die erste Antwort kommt aus der Fahrerlaubnisverordnung:Wenn man regelmäßig kifft, ist man gar nicht erst geeignet, einKraftfahrzeug zu führen und muss den Führerschein abgeben.Wiederbekommen kann man ihn dann, indem man Drogen-Abstinenznachweist und eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung erfolgreichmitmacht. Dank einer etwas unglücklichen Formulierung in Anlage 4der Fahrerlaubnisverordnung hat der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg nun etwas haarsträubendes beschlossen: „Wer gelegentlichCannabis konsumiert, auch fernab des Straßenverkehrs, und dazu einBier trinkt, ist zum Führen von Kraftfahrzeugen ungeeignet.“ Das klingtnicht nur völlig bescheuert, das ist es auch. Die Begründung ist, dassFahreignung beim gelegentlichen Cannabis-Konsumenten nur vorliegt,wenn dieser „zwischen dem Konsum von Cannabis und dem Führeneines Kfz trennt und wenn kein zusätzlicher Konsum von Alkohol oderanderen psychoaktiv wirkenden Stoffen vorliegt“. Was auch immer dieempirische Basis für diesen Humbug ist (angeblich irgendetwas vonschädlichen Wirkungen für das Herz-Kreislauf-System, was auch immerdas nun wieder mit Straßenverkehr zu tun hat), kann dieses Urteil dochrecht krasse Folgen für den Einzelnen haben, vor allem in den ohnehin„gefährlichen“ Bundesländern wie Bayern, Baden-Württemberg undSachsen.Abgesehen von der Fahreignung gibt es noch die Fahrtauglichkeit. Dieist abhängig von der gemessenen THC-Konzentration in deinem Blut,und sobald mehr als 1 ng/ml gefunden werden (das ist etwa der Jointvom Vortag, allerdings funktioniert der Abbau bei jedem unterschiedlichschnell) gilt die Fahrt als „Rauschfahrt“ mit entsprechendenKonsequenzen. Wer also sicher gehen möchte, sollte zwischen Joint undAutofahrt ca. zwölf Stunden vergehen lassen, auch wenn dieFahrtauglichkeit Untersuchungen zufolge nach ca. fünf bis sieben Stundenbereits wieder hergestellt ist. Prinzipiell gilt jedenfalls: Lieber auf Nummersicher gehen. Man sollte nicht bekifft fahren und man darf es auch nicht,und die Zeit, in der man wieder nüchtern ist aber trotzdem nicht fahrendarf, soll uns daran erinnern, dass unser Cannabis-Konsum in diesemLand eben nicht erwünscht ist.“

Jetzt noch etwasEigenwerbung:der MySpace-Auftrittdes Hanf Journals,mit Film-Dokus,Hanfparaden, undnoch mehr Infos...Bist DU unserFreund?


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