Langenburg Forumfür Nachhaltigkeit

LANGENBURG FORUM 201518. und 19. Juni 2015

Joschka FischerS.D. Fürst Philipp zu Hohenlohe-Langenburg

GrussWOrT

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Bedeutung räumlicher Distanzen schwindet – in der Wirtschaft und in unserem Privatleben. Wir kaufen online ein und erwarten sofortige Lieferung. Noch bevor Endprodukte die Werkshallen ver-lassen, können sie globale Geschichten über ihre Entstehung erzählen. Doch gleichzeitig werden die Grenzen dieser Entwicklung sichtbar, denn das westliche Wohlstands-, Wirtschafts- und Mobilitäts-modell ist auch zum Paradigma in Ländern wie China, Indien oder Brasilien geworden. Die Folgen: Luftverschmutzung in urbanen Ballungsräumen, Stau trotz wachsender Infrastruktur und Klimawandel durch zunehmenden Energieverbrauch.

Das Langenburg Forum für Nachhaltigkeit, eine gemeinsame Initiative von Philipp Fürst zu Hohenlohe- Langenburg und Joschka Fischer & Company, hat diese Themen im Rahmen der Konferenz „Nachhaltige Mobilität und Logistik – neue Chancen durch Digitalisierung und Elektrifizierung?“ am 18. und 19. Juni 2015 auf Schloss Langenburg in Baden-Württemberg erörtert.

Gemeinsam mit 100 ausgewählten Entscheidern aus Wirtschaft, Wissenschaft, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Politik diskutierten US-Secretary a.D. Madeleine Albright, Bundesminister Heiko Maas, EU-Kommissar Günther H. Oettinger, BMW-Vorstandsmitglied Peter Schwarzenbauer und der Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms a.D. Klaus Töpfer. Im Fokus standen unterneh-merische, politische und gesellschaftliche Initiativen, die Mobilität und Logistik unter den Megatrends Digitalisierung und Elektrifizierung nachhaltiger werden lassen.

Wir danken allen Teilnehmern für Ihre Impulse und wünschen eine gute Lektüre!

Ihre

EINsICHTEN

HrH The Prince of Wales

„Indeed, cities already consume 78% of the world’s energy and account for 60% of all green house gas emissions. {…} Some 75% of the infrastructure that will exist in 2050 is yet to be built, so the actions taken now will shape urbanization patterns and the quality of life for decades to come.”

Madeleine K. Albright, 64th Secretary of State of the United States

„In the last half century, the world has gone from having one city with more than 10 million residents, New York, to having 27 such megacities. And just like globalization and technology, urbani-zation is a contradictory force in today’s world.”

Heiko Maas, Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz

„Es geht bei der Digitalisierung des Verkehrs um weitaus mehr als nur einen Technologiewandel. Es geht im Ergebnis um Werte: Selbstbestimmung, Freiheit, ja sogar auch Würde. {...} Wer aber glaubt, die digitale Welt oder die digitale Gesellschaft nationalstaatlich noch regeln zu können, der hängt doch ei-nem Irrglauben an. Im 21. Jahrhundert wird die große globale politische Herausforderung darin liegen, die digitale Souveränität der Menschen zu gewährleisten und auch zu bewahren.”

Günther H. Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft

„Wer die Daten hat, hat die Macht. Daten werden der Rohstoff der Zukunft, nicht mehr Öl. Daten sind die Währung, mit der man gewinnt. Die spannendsten Daten der Zukunft entstehen aus Mobilität, aus dem Energiesektor und aus dem Gebäudesektor. Und so wie diese dafür notwendigen drei Infrastruk-turen Straße, Wasser/Abwasser, Strom überall dort sind, wo Menschen sind, brauchen wir jetzt überall eine digitale Infrastruktur.“

ZuKuNfT dEr MObIlITäT: NACHHAlTIGEr durCH dIGITAlIsIEruNG uNd ElEKTrIfIZIEruNG?

Impuls: Peter schwarzenbauer, Mitglied des Vorstands, BMW Group

„The automotive industry in the next 10 years will face more challenges than probably we have seen in the last 100 years. For many people access to mobility has become much more important than the ownership. {...} The BMW Group and other manufacturers have done their part. The ball is now in the court of policy-makers who will determine how quickly e-mobility is going to advance. Electro mobility will only succeed if all stakeholders do their part.”

Weitere Panel-Teilnehmer:

Thomas daiber, Geschäftsführer, Hubject GmbH

Hans Hubschneider, Gründer, PTV Planung Transport Verkehr AG

Armin G. schmidt, Geschäftsführer, ATS Advanced Telematic Systems GmbH

Das Panel „Zukunft der Mobilität: Nachhaltiger durch Digitalisierung und Elektrifizierung?“ analysierte den Ist-Zustand der Elektrifizierung in Deutschland und debattierte Entwicklungsperspektiven. Elektrifi-zierung braucht Umstellungen an vielen Stellhebeln. Dazu gehören insbesondere ein gezielter Ausbau der Lade-Infrastruktur und stadtplanerische Entscheidungen, die der Elektromobilität auf die Straße helfen. Die Digitalisierung hingegen wirft insbesondere Fragen der Datensicherheit und des Datenschutzes auf.

Das Beispiel London zeigt, wie urbane Verkehrssysteme mit Hilfe der heute verfügbaren Informationen ganzheitlich konzipiert werden können, um Transport grüner, nachhaltiger und intelligenter zu machen. Einen besonderen Stellenwert haben dabei Start-Up-Unternehmen als Innovationsschmieden. Diese müssten stärker gefördert werden. Wagniskapital lässt sich in Deutschland jedoch bislang nur schwer einsammeln. Auf diese Weise fehlen wichtige Puzzleteile, die einen Blick auf das „Big Picture“ eines innovativen, nachhaltigen Verkehrskonzeptes ermöglichen würden.

INTErMOdAlITäT IM GüTErvErKEHr: sCHub durCH dIGITAlIsIEruNG?

Impuls: Arda Ermut, Präsident der Investment Support and Promotion Agency of Turkey

„As we turn our 2030-Vision into reality, a multitude of opportunities, especially for logistics companies looking for new growth markets in the Middle East, Central Asia and North Africa is appearing.” Weitere Panel-Teilnehmer:

boris Palmer, Oberbürgermeister, Stadt Tübingen

dr. Hansjörg rodi, CEO and Chairman of the Board, Schenker Deutschland AG

Christoph Wolff, Managing Director, European Climate Foundation

Das Panel „Intermodalität im Güterverkehr: Schub durch Digitalisierung?” thematisierte die Potenziale der CO2-Reduktion im Warenverkehr. Der weltweite Güterverkehr nimmt durch Globalisierung und Arbeitsteilung zu – und damit die erzeugten Treibhausgasemissionen. Während gemeinsame Standards im Güterverkehr bis heute fehlen, wächst der Handlungsdruck auf die Branche vor allem durch das sich wandelnde Konsumverhalten der Kunden. Mehr und mehr setzen diese nämlich auf e-Commerce. Gleichsam produziert dieser Trend negative Auswirkungen auf urbane Räume, in welchen unkoordinierte Warenlieferungen zunehmend auf Ablehnung der Bürger stoßen. Die Ursache liegt auch darin be-gründet, dass Lieferpreise keine geeigneten Signale senden, welche Angebot und Nachfrage natürlich regulieren würden. Die wichtigsten Schlagworte für Intermodalität sind Infrastruktur und Vernetzung, damit Effizienzgewinne, u.a. „auf der letzten Meile“, also in urbanen Ballungsgebieten, realisiert wer-den können. Ungeachtet aller Effizienzpotenziale beim Transport kann jedoch nur die Elektrifizierung als „Game-Changer“ betrachtet werden.

bAlluNGsräuME: dIGITAlE sTEuEruNG IN rICHTuNG NACHHAlTIGKEIT = dE-KArbONIsIEruNG?

Impuls: Prof. dr. dr. Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) und Bundesminister a.D.

„Wir müssen immer und immer wieder den Blick auf die Bevölkerungsentwicklung weltweit lenken. Anfang des letzten Jahrhunderts war die Bevölkerung Europas etwa dreimal so groß wie die Bevölke-rung von Afrika. In diesem Jahr, jetzt, ist die Bevölkerung von Afrika bereits doppelt so groß wie die Bevölkerung von Europa – und dieses Verhältnis wird sich weiter verschieben. Nachhaltigkeit in dieser Welt wird nur möglich sein, wenn wir nachhaltige Städte bekommen.”

Weitere Panel-Teilnehmer:

dr. bernhard blättel, Leiter Mobilitätsdienstleistungen, BMW Group

Yvonne Hofstetter, Geschäftsführerin, TERAMARK Technologies GmbH

Philipp von schierstaedt, Vice President & General Manager Radio Frequency & Sensors, Infineon Technologies AG

Das Panel „Ballungsräume: Digitale Steuerung in Richtung Nachhaltigkeit = De-Karbonisierung?“ griff den Megatrend der Digitalisierung und dessen Potenziale für eine nachhaltige Entwicklung auf. Software könnte als Optimierungssystem unsere Treibhausgasemissionen managen und reduzieren. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz lassen sich viele verschiedene Teilbereiche der De-Karbonisierung mit einander verknüpfen, welche bis heute eher parallel zueinander entwickelt werden. Zu diesen gehören Stadtplanung, Verkehrsvermeidung, oder Energieeffizienz. So haben wir heute zwar schon die Vernetzung und weitestgehend die digitale Infrastruktur – man denke an Big Data, jedoch noch keine zentrale Steuerung und somit Optimierung von Abläufen, die z.B. Verkehrsströme lenken und die Wahl des besten Verkehrsmittels erleichtern. Digitalisierung ermöglicht diesen Umstieg, auch bis hin zur autofreien Stadt.

dAs lANGENburG fOruM 2015 IM sPIEGEl dEr MEdIEN

„G-100-Gipfel in Hohenlohe – Prominenz diskutiert in Langenburg: Das Langenburg Forum für Nach- haltigkeit hat Gipfel-Qualitäten. Im kleineren Maßstab reicht Schloss Langenburg durchaus an die geballte Kompetenz von Schloss Elmau heran, wo jüngst der G-7-Gipfel über die Bühne ging.“

19.06.2015, Südwest-Presse

„Ein (politisch) grüner Gipfel ist es dennoch nicht: Bundesjustizminister Heiko Maas, EU-Kommissar Günther Oettinger und der einstige Umweltminister Klaus Töpfer treten ebenfalls auf. Die Polit- Größen treffen in Langenburg auf hochrangige Manager wie Peter Schwarzenbauer (BMW Vorstand), Hansjörg Rodi (Deutschland-Chef des Logistikunternehmens Schenker) und Philipp von Schierstaedt, der bei Infineon für die Sparte Funk und Sensoren verantwortlich zeichnet. Dazu kommen führende Vertreter von unabhängigen Forschungs- und Beratungseinrichtungen wie dem Öko-Institut oder der Verbraucherzentralen.“

20.06.2015, Fränkische Nachrichten

„Es gibt Tagungen, die sind so ergiebig wie eine ausgetrocknete Quelle in der Sahara. Und es gibt Konferenzen, bei denen der geballte Sachverstand und die Ideen munter sprudeln wie ein Wasserfall. Zu dieser Güteklasse zählt ohne Zweifel das Langenburg Forum für Nachhaltigkeit, das Joschka Fischer in seiner einstigen Heimatstadt zusammen mit dem Gastgeber Philipp Fürst zu Hohenlohe-Langenburg schon in seiner dritten Auflage zu einer Top- Marke im hart umkämpften Geschäft der internationalen Experten-Treffen gemacht hat.“

19.06.2015, Hohenloher Tagblatt

Ein vollständiges Presseclipping findet sich unter: www.langenburg-forum.de/berichterstattung/

dAs lANGENburG fOruM für NACHHAlTIGKEIT

Das Forum findet jährlich auf Schloss Langenburg statt. Im Mittelpunkt der Vorträge und Debatten steht die Frage, wie eine nachhaltigere Wirtschafts- und Lebensweise Wirklichkeit werden kann.

Die informelle und exklusive Gestaltung der jährlichen Konferenz ermöglicht den persönlichen Aus-tausch zwischen Akteuren aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Medien. Das Forum bringt dabei von der lokalen bis nationalen Ebene Entscheider aus Deutschland und der Welt zusammen.

Schloss Langenburg und die historische Altstadt Langenburg liegen auf einem Bergrücken hoch über dem idyllischen Jagsttal im Hohenlohischen Land, rund 70 Kilometer von Heilbronn entfernt. Seit dem 13. Jahrhundert ist Schloss Langenburg im Besitz der Fürstlichen Familie Hohenlohe und bis heute Wohnsitz des Fürsten zu Hohenlohe-Langenburg. Das Schloss beherbergt zudem das 1970 eröffnete Deutsche Automuseum.

das langenburg forum für Nachhaltigkeit dankt seinen sponsoren, die die Konferenz 2015 ermöglicht haben.

Kontakt

Langenburg Forum für Nachhaltigkeit gGmbH Schloss 1, D-74595 Langenburg

T: +49 (0)30 206 25 33 36

info@langenburg-forum.de www.langenburg-forum.de

Initiatoren des Langenburg Forums:

Schirmherr des Langenburg Forums: