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KYJ_2011_07

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HERAUSGEBER: 3HO KUNDALINI YOGA LEHRERVEREIN DEUTSCHLAND E.V. · HEINRICH-BARTH STRASSE 1 · 20146 HAMBURG Schwerpunktthema: Veränderungen JOURNAL Ausgabe 13/ Juli 2011 Kundalini Yoga Sikh Dharma Tage 2011 auf Burg Ludwigstein
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Page 1: KYJ_2011_07

HERAUSGEBER: 3HO KUNDALINI YOG A LEHRERVEREIN DEUT SCHLAND E .V. · HEINRICH-BARTH S TRASSE 1 · 20146 HAMBURG

Schwerpunktthema: Veränderungen

JOURNALAusgabe 13/ Juli 2011

Kundalini Yoga

Sikh Dharma Tage 2011 auf Burg Ludwigstein

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Seite 2

I N H A L T

I M P R E S S U M

3HO ist Mitglied im

DYVDeutscher Yoga

Dachverband

Herausgeber: Vereinszeitschrift der 3HOrganisation Deutschland e.V., Heinrich-Barth-Str. 1, 20146 Hamburg, Tel. 040/479099, www.3ho.deKontoverbindung für Spenden: 0 606 097 206, PostbankHamburg, 200 100 20, Kontoinhaberin 3HO Deutschland e.V.Redaktion: Kerstin Ravi Kirn Kaur Harder-Leppert (V.i.S.d.P.), (khl), Tel 040/608 48 882, Fax 040/60848196, E-Mail: [email protected] und Anzeigengestaltung: Caroline Schoeniger, Tel. 040/608 28 15, E-Mail: [email protected]:Geraldine Mottschall-Weber, Tel 0173/ 2363583, E-Mail: [email protected] dieser Ausgabe: Yogi Bhajan, Hari Har Singh Burmeister, Andreas Narayen SinghDollhardt, Dr. Cornelia Dremel, Devinderpal Kaur Manuela Eilers,Vasanti Heyer, Kathrin Jänner, Avtar Kaur/Bhajan Kaur, UlrikeDevinder Kaur Kamp, Barbara Lillge, Susanne Amrit Atma KaurLucht, Dr. Angela Oels, Annegret Amritdev Kaur Oster, BritaPilgren, Bachitar Singh Schmidt, Anand Kaur Seitz, Satya Singh,Narayan Singh, Dagmar Mahan Kaur Völpel, Guru Amrit Kaur vonVacano-Magdanz, Simran Kaur Wester, Willem Wittstamm, AndreaAmarpal Kaur Zahn. Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen nicht immer die Meinung von Redaktionoder Herausgeber dar. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge zu kürzen, zu redigieren, zu schieben oder abzulehnen.

Kita Lotusblüte im Triguna Yoga Zentrum, Tschaikowskistr. 13 in Berlin-Pankow sucht eine staatlich anerkannte Erzieherin ab Sommer/Herbst 2011.

Harmonie im Umfeld

Wir sind eine kleine Eltern-Initiativ-Kindertagesstätte mit den Schwerpunkten Musik,

Bewegung und Gesundheit und orientieren uns an den Konzepten von Montessori,

Emmi Pikler und Rebecca Wild. Die Räume sind schön und hell und frisch renoviert /

Hofgarten, ruhige Lage, Fußnähe zum Schlosspark Niederschönhausen, Schönholzer

Heide und zwei weiteren Parkanlagen

Jeden Tag

Orientierung am Berliner Bildungsprogramm / Musik, Bewegung und die Gesundheit

der Kinder sind wichtiger Bestandteil: Singen, Musizieren (auch Trommeln) und Yoga

gibt es schon jetzt / Tanz wird noch kommen

Respekt

die Kinder werden gleichwürdig, respektvoll und wertschätzend behandelt

Einklang

wir betrachten die Kinder ganzheitlich und verfolgen als Zielsetzung die Harmonie

von Körper, Geist und Seele

Liebe geht durch den Magen

vegetarisch-biologische Kost ist für uns selbstverständlich /die Integration der

ayurvedischen Lehren ist unser Ziel

Platz für 24 Kinder im Alter zwischen 1 – 6 Jahren, geplant ist eine zweisprachige

Betreuung (deutsch/englisch)

Tel: 920388190, 0170/1243463 (Andrea Plamper)

a [email protected]

Editorial............................................................3

Schwerpunktthema: VeränderungenUmfrage – Ein Weg zu Ganzheitlichkeit,Gesundheit & Glückserleben.............................. 4

Yoga ist Veränderung.........................................5

Yogi Bhajan: Repräsentiere Gott!....................... 6

„Leben ist beständige Veränderung“.................. 7

Veränderungsprozesse auf allen Ebenen............. 8

Meine erlebbaren Veränderungenim Alltag...........................................................9

Die Stille in mir ...............................................10

Karneval?!...........................10

Yoga für die Zeit des

Wandels.......................... 11

Intensive Beziehungen..........12

Kraft für Veränderungen.......13

Von der Goldenen Kette zum Goldenen Netzwerk..................................14

Frage Yogi Satya..............................................15

Der Guru-Ram-Das-Ashram

in Boizenburg..................................................16

Wie ich mich durch Shakti Yoga

veränderte.......................................................16

YogaTur Festival in Galizien 2011......................18

Was ist Fortschritt?..........................................19

Aus des AGs....................................................19

CD-Tipp..........................................................20

Zeit mit der spirituellen Familie........................21

Yoga mit Kindern................ 22

YogischeKurznachrichten..................22

Neue Yogalehrerinnen..........23

Wir trauern um Petra NamKaur Carr............................23

Redaktionsschluss: 5.9.2011 Thema der Herbstausgabe ist „Neues Bewusstsein“. Es geht dabei um den Bewusstseinswandel zu Beginn desWassermannzeitalters. Textbeiträge und Vorschläge hierzu werden ab sofort gern entgegen genommen!

Texte bitte im Format Times New Roman 12 pt, eineinhalb-zeiliger Abstand, linksbündig, nur per E-Mail mit Anhang (rtfoder doc) an: [email protected].

Für Mac-Nutzer: Da Anhänge oft nicht geöffnet werden kön-nen, bitte Text zusätzlich direkt in die Mail kopieren. Fotos, alsDatei (mittlere Auflösung) oder Print, sind sehr erwünscht!

Für Fragen und Ideen ruft mich gerne an: 040 / 608 48 882oder mailt mir: [email protected]

Anzeigenschluss: 30.9.2011Anzeigen bitte im Format jpg oder pdf, Fotos als jpg, s/w-Fotos mindestens in einer Auflösung von 180 dpi.Anzeigen per E-Mail an Geraldine Mottschall-Weber,

[email protected].

AN

ZE

IGE

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Seite 3

Editorial

Sat Nam, liebe Yogalehrerinnen und Yogalehrerund Freunde des Kundalini Yoga,

in diesem Heft gehtes um „Veränderung“.Veränderung ist diegroße Konstante im

Leben – ein schönes Paradox, wie ich finde.„Alles fließt“, wusste schon Heraklit und machteseine Schüler darauf aufmerksam: „Du steigstniemals in denselben Fluss“, denn der hatte sichzwischen zwei Bädern schon wieder verändert.So wie wir, deren Zellen sich in einem bestimm-ten Rhythmus erneuern, so dass wir, materiellbetrachtet, tatsächlich nach einer gewissen Zeitvöllig andere Menschen sind. In einem sehr schö-nen Buch sagte der Protagonist, das Ich sei eineIllusion, so flüssig wie Quecksilber. Auch imYoga streben wir ja danach, die kleinlichenBegrenzungen des Ego aufzulösen, weg vomEinzelbewusstsein, hin zum Gruppen- und nochbesser zum Universalbewusstsein. Oder bleibenwir nicht doch bei aller Veränderung im Kerndieselben? Findet ihr auch in eurem Inneren das16jähige Ich wieder, das auf dieselbe romanti-sche Art empfindet wie heute? Andererseitsdenke ich manchmal, dass mein fast 14jährigerSohn mir an innerer Reife und Weisheit weit vor-aus ist – wahrscheinlich ist er eine alte Seele.Und was ist mit dem inneren Kind, das noch imErwachsenenalter nach Aufmerksamkeit schreit,mit all den anderen Teilen der Persönlichkeit, diees zu integrieren gilt – mit dem, was wir SATNAM nennen, wahre Identität, Wesenskern?„Erinnere dich, wer du wirklich bist“, sagen wirzu unseren Schülern und meinen damit eineRückbesinnung, Anbindung – „religio“ an dieSeele. Bleibt die Seele denn gleich bei all denVeränderungen, aus denen unser Leben besteht?Wenn wir uns auf Yogi Bhajan stützen, eindeutigja. Nach den Lehren der zehn Körper ist die Seeleunveränderlich, rein, ewig. Nur der Subtilkörper,der Rucksack mit den Erfahrungen, dem Karma,das es aufzulösen gilt, trägt den VeränderungenRechnung. Manchmal kommen Veränderungenauf so leisen Sohlen, dass wir sie gar nicht hören;unmerklich, kleinschrittig verändert sich etwasund auf einmal hat sich das ganze Leben umge-krempelt. Andere Veränderungen kommen miteinem Paukenschlag und pflügen wie eine

Naturkatastrophe das Leben in Sekundenschnelleum. Was bleibt, was hält? Kundalini Yoga.Immer wieder. Seien wir dankbar für diesesWissen und die Kraft, die wir aus demPraktizieren und den Lehren ziehen können.

„Leben ist beständige Veränderung“, weiß DhyanTada, die von Devinderpal Kaur Manuela Eilersinterviewt wurde. Andreas Narayen Singh hinge-gen ist der Meinung „Yoga ist Veränderung“.„Wie hast du dich verändert, seitdem duKundalini Yoga praktizierst?“ wollte ich in derUmfrage wissen – heraus gekommen sind vielespannende Antworten. Welche Veränderun-genYogi Bhajans Tod in der Goldenen Kette ausge-löst hat, darüber berichtet Simran Kaur. Wie mansich in einer Gemeinschaft durch intensiveBeziehungen entwickelt, erklärt Bachitar Singhaus dem Berliner Ashram. Über Yoga für die Zeitder Wechseljahre lesen wir in Anand Kaurs

Artikel. Persönliche Erfahrungsberichte errei-chen uns auch von Susanne Amrit Atma Kaur,Vasanti Heyer, Kathrin Jänner, Barbara Lillgeund Brita Pilgren. Wie man mit Yoga viele kleineSchritte macht, um die Veränderungspro-zesseauf allen Ebenen zu begleiten, erläutert ConniDremel. Darüber hinaus gibt es viele weitere interessanteund aktuelle Artikel sowie Zusatztexte auf derWebsite – lasst euch überraschen!

Herzlichst, eure Kerstin Ravi Kirn Kaur

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„Kundalini Yoga hat mich „heil“ und sta-bil werden und wachsen lassen, angefan-gen habe ich mit Anfang 20 wegen häu-figer Infekte. Yoga ist ein Bestandteilmeines Lebens geworden, und Yoga unddie Zentrierung haben dazu beigetragen,dass ich in wenigen Tagen mein siebtesBuch veröffentlichen werde ... Wie kraft-voll Yoga sein kann, ist mir nochmalsvor einiger Zeit bewusst geworden. Ichhabe eine geliebte Seele, einenSeelenhund verloren (er war eigentlichkein Hund, er war ein Engel-Wesen aufvier Pfoten), es hat mich ein wenig ausder Bahn geworfen, ihn über dieRegenbogenbrücke zu begleiten, so dassich dachte, ich könne am nächsten Tagauf keinen Fall Yoga unterrichten. Da ichdie Teilnehmerliste mit Telefonnummernnicht finden konnte, „musste“ ich unter-richten. Ja, im Yogaunterricht war ich aufeinmal ganz klar und wieder in meinerMitte - mir wurde noch einmal ganz deut-lich: so KRAFTVOLL kann Yoga sein,und mein Seelenhund hat mir währendder anschließenden Meditation eine fürmich wichtige Botschaft übermittelt ...“

(Sabina Pilguj)

„Den Weg zu Kundalini Yoga fand ich1999, nachdem ich schon seit meinerJugend auf der Suche nach Spiritualität,dem Sinn des Lebens und ‚Wahrheit‘war. Mit Kundalini Yoga habe ich mei-nen Weg zu tiefer Spiritualität,Ganzheitlichkeit, Gesundheit und auchpersönlichem Glückserleben gefunden.Nach meiner Level-1-Lehrerausbildungfing ich mit dem Yogaunterricht an –parallel zu meiner eigentlichen Arbeit alsEDV-Leiter für ein Daimler-Chrysler

Joint-Venture. Über diverse Fortbildun-gen wie Kinderyoga, Prenatal-Yoga,Harmonyum, Workshops und Seminarekam ich zur Überzeugung, tiefer einstei-gen zu wollen – die Level-2-Ausbildungfolgte dann 2005 und 2006. Danebennutzte ich meine beruflichen und persön-lichen Kontakte und fing an, für denEigenbedarf Yogakleidung zu entwik-keln. Schließlich zog ich meineKonsequenzen und machte mich selbst-ständig: mit ‚Zamkara Yogawear‘ habeich die logische Fortführung meinerberuflichen und privaten Ziele gefunden.Wahe Guru!“

(Jürgen Adarsh Singh Laske)

„Veränderungen ja! KundaliniYoga im Ashram hat michgerettet. Ich war davormanisch-depressiv, undlaut der Ärzte sollte michdas mein ganzes Lebenbegleiten. In einer depres-siven Phase sah ich michschon als Pennerin mitPlastiktüten durch die Straßenziehen. Dieses schreckliche Bildhat jedoch meine Selbstheilungskräfteangeregt und kurze Zeit später lebte icherstmalig für 40 Tage im Guru Ram DasAshram mit morgendlichem Sadhanaund abendlichen Yogakursen. JedenMorgen sang ich nach dem Sadhana „RaMa Da Sa“ nur für mich selbst ... Allesaußerhalb des Ashram war damals fürmich ein „Hexenkessel“ - nur derAshram eine Oase des Friedens. Jetzt, 23Jahre später, bin ich weitgehend gesund,arbeite in einer städtischen Kita, singe imAdi-Shakti-Chor und das schönste, in derWohnung unter mir hat meine FreundinSat Siri Kaur ein Yogazentrum eingerich-tet, wo ich auch unterrichte. Manchmalhöre ich von unten Mantragesang. „RaMa Da Sa“ singe ich jetzt jeden Abendfür Japan und den Pazifik! Eine derartigeVeränderung wäre ohne Kundalini Yogaunvorstellbar für mich!“

(Guru Amrit Kaur)

„Da gibt es die kleinen, netten Sachen, soetwa, dass ich mich jetzt entspannenkann, wann immer es passt. Ich bin fitterals vor dem Yoga, dabei bin ich ja ältergeworden, also auch nicht schlecht. Yogazu unterrichten, den Gong zu spielen undMenschen therapeutisch zu begleiten

(wozu ich ohne Yoga auch nicht gekom-men wäre) ist unendlich viel erfüllender

als mein früherer Beruf. Und dann dienoch größeren Dinge: Seit ich

Yoga übe, bin ich mir näher.Ich bin häufiger froh, und

ich kenne mich besser.Kann meine Intuitionbesser spüren und ihrvertrauensvoller fol-gen. Habe gelernt, wasder Unterschied zwi-

schen Intelligenz undBewusstsein ist – keiner

hatte mir das gesagt.Erschreckend, denn man kommt

allein mit Intelligenz so wenig weit undübt sonst aufs Bewusstsein nicht zuhören. Eigentlich weiß ich kaum mehr,wie es ohne Yoga oder einen vergleich-baren Weg geht: Man scheint ohne dasseinem Denken und Fühlen so ausgelie-fert zu sein. Meine Mutter ist auch zumYoga gekommen; sie hat sich nicht ander Wirbelsäule operieren lassen, son-dern macht Sufikreise. Für ihre 75 ist siefit wie ein Turnschuh. Mein Sohn wächstmit dem Yoga auf, dieses Jahr kommt erzum ersten Mal mit aufs Festival, und ichfreue mich, dass er eine alternativeKultur zu Medien-Konsum-Großstadtbekommt. Ich habe jetzt zweiFreundeskreise, die mir gleichermaßenlieb sind, Yoginis und Nicht-Yoginis;eine Herkunfts- und eine 3HO-Familie.Ich fühle mich sehr bereichert. Also,alles hat sich verändert, und ich bin sehr,sehr dankbar!“

(Ada Devinderjit Kaur Namani)

„Kundalini Yoga ist der Weg vomDunkel ins Licht, in jeder Yogastundestimmen wir uns mit dem Ong Namo einund begeben uns, zumeist am Anfangunbewusst, auf den Weg zur Bewusst-

Umfrage unter Kundalini Yoga LehrerInnen

Ein Weg zu Ganzheitlichkeit, Gesundheit & Glückserleben„Inwiefern hast du dich verändert, seitdem du Kundalini Yoga praktizierst? Hat sich deine Umwelt durch deine Yogapraxis ebenfalls verändert?“, das fragten wir im Rahmen einer Umfrage unter deutschen Kundalini Yoga Lehrerinnen und Lehrern. Hier die Antworten:

Jürgen Adarsh Singh Laske

Guru Amrit Kaur

Ada Devinderjit Kaur Namani

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heit. Dieser Weg ist ein Weg zur Erhellung,bedeutet aber nicht, dass es immer einfach undgemütlich ist. Es bedeutet Veränderung undLoslassen von alten Verhaftungen undMustern. Manchmal liegen diese Veränderun-gen auch noch im Dunkeln und der Wegscheint steinig zu sein, vielleicht werden wirmit unseren lange Zeit vergrabenen Abgrün-den, schmerzlichen Emotionen und Ängstenkonfrontiert, und man fragt sich wann wird eswieder Licht … Manchmal braucht es nur einpaar Augen und einen Blick und eine hundert-stel Sekunde, um ein Leben zu verändern. -Ohne Mühe konnte ich diesem Menschen eineLiebe entgegenbringen, die ich so in mir nochnicht kannte, und ich meine nicht Verliebtheit.Und natürlich sehnte ich mich nachErwiderung dieser tiefen Gefühle, doch dieSeele dieses Menschen wollte mir etwas anderszeigen. Tief berührt von dieser Seele, mussteich mich aufmachen auf eine Reise zu mirselbst. Irgendwann kam ich zu der Einsicht,dass, wenn ich diese Seele so bedingungsloslieben kann und ich mich so unendlich tief ver-bunden fühle, ich mir selbst doch auch dieseLiebe entgegenbringen kann. Diese Einsichthat mich verändert. So habe ich gelernt, dassmeine Projektionen ein Segen auf dem Weg zurSelbsterkenntnis sind. Obgleich ich gerade indieser Zeit durch die schwierigsten undschmerzhaftesten Teile meines Seelenlebensgetaucht bin, und mich häufig - gerade jetzt imsiebten Kundalini Yoga-Jahr -, gefragt habe, obich das wirklich so will. In einem ziemlichintensiven Prozess durch Meditation hatSimran Kaur uns zu unseren vier verschiede-nen Persönlichkeitsebenen geführt. Tief ver-bunden mit meinem “hidden self” wollte mirdann dieses Zitat von M. Käßmann in den Sinnkommen: „Ich kann nicht tiefer fallen als in dieHand Gottes!” Ich sah mein verborgenes Selbstganz klein, zart und verletzlich, aber ich konn-te erkennen, dass ich nie allein war, ich warund ich bin immer getragen… Wie heilsamdiese Einsicht ist. - welch ein Geschenk!

So bringen Begegnungen, Yoga und das Lebenselbst uns immer wieder in den Fluss vonVeränderungen und neuen Selbsterkenntnis-sen. Vielleicht erkennt man, dass das abwerten-de Verhalten, welches man vielleicht erfahrenhat, die eigenen Selbstvorwürfe undSchuldgefühle waren. Man kann vielleichterfahren, dass die Sehnsucht nach Wertschät-zung und Zuwendung der eigene Mangel anWertschätzung war. Vielleicht erkennt man,dass das, was man jahrelang für Liebe hielt,emotionale Abhängigkeit war. Oder umgekehrt… Ich bin kein Leuchtturm, aber Yoga und einwenig Selbstliebe helfen mir, meine Kerzenanzuzünden, wenn es dunkel ist! So arbeite ichweiter daran, aus meinem begrenzten Selbsteines Tages das grenzenlose Licht strahlen zulassen.

(Jessica Jiwan Shakti Kaur)

Mit Yoga öffnest du Kanäle in dir und um dich herum

Yoga ist VeränderungVon Andreas Narayen Singh Dollhardt

Als mich Kerstin vom KundaliniYoga Journal fragte, ob ich einenArtikel zum Thema „Yoga undVeränderung“ schreiben wollte,sagte ich spontan zu. Als ich dannaber anfing, den Text zu schreiben,merkte ich, dass es ein spannendes,aber auch ziemlich kniffliges Themaist, das eigentlich nicht auf einerSeite abgehandelt werden kann.

Die Praxis des Yoga wirkt, wie all-gemein bekannt, auf die drei großen„Bereiche“ des Menschen: auf Körper, Seele und Geist. Diese Wirkungdes Yoga ist das, was ich auch als Veränderung bezeichnen möchte. Wases genau ausmacht, versuche ich jetzt zu erklären.Beim Körper sind die Veränderungen durch Yoga am offensichtlich-sten. In meinen Yogakursen habe ich oft Anfänger, die so „steif“ sind, dasssie beim Vorbeugen die Hände nur bis zu den Knien herunterbringen.Nach ein paar Wochen oder Monaten stelle ich immer wieder mit Freudefest, dass die Schülerinnen und Schüler durch die Ausübung derAsanas immer beweglicher werden. Yoga macht ihre Sehnen und Muskelngeschmeidiger. Gleichzeitig verbessern sich auch Körperhaltung undGleichgewichtssinn; insgesamt nehmen diese Schüler durch die „unge-wohnten“ Asanas ihren Körper intensiver wahr als vorher. Ich behaupte:Yoga verändert (oder intensiviert oder erweitert …) ihreKörperwahrnehmung. Zumindest dann, wenn sie Yoga nicht wie eineSportart betrachten, sondern die Asanas mit geschlossenen Augen ausü-ben, so dass jede Übung einen meditativen Charakter bekommt.

Pranayama, die yogische Atempraxis, beruhigt den Atem und reinigt dieNadis, die Nervenbahnen. Prana, die Lebensenergie, kann besser fließen.Mit Sitali-Pranayama, dem kühlenden Atem, habe ich mir persönlich ver-mutlich einmal sogar das Leben gerettet, als ich ein sehr hohes Fieber„weggeatmet“ habe. In der normalen Yogapraxis ist Pranayama wenigerdramatisch, aber auch sehr wirksam: Das gestresste Bewusstsein kommtzur Ruhe, aufgeregte Gefühle verschwinden, der Geist wird klar undruhig. Anspannung macht den Menschen starr und verhindert jede Formvon Veränderung. Pranayama hilft Körper und Geist dabei, einen Gangrunterzuschalten und dadurch überhaupt erst frei zu werden für möglicheVeränderung. Pranayama ist eine wichtige Vorbereitung für die stille Meditation. In derMeditation verstärkt sich das Zurückziehen der Sinne, das schon in denAsanas und im Pranayama begann, noch mehr und führt letztendlich zumvollkommenen Stillstand der Gedanken. Der „betrunkene Affe“, der sonstimmer im Kopf herumspringt, ist endlich still. Affekte und materielleAbhängigkeiten verschwinden und der Weg ist für kurze Zeit frei für inne-ren Frieden. Wer Meditation praktiziert und diese Befreiung öfter erfährt,hat die Chance, einen Teil dieser Freiheit in sein tägliches Leben hinüber-zunehmen. Das Bewusstsein verändert sich, und damit auch das Denken,das Sprechen und das Handeln. Yoga stellt das heraus, was Menschen ver-bindet – und nicht das, was sie trennt.

Yoga ist ein komplexes System, das alle Bereiche des Lebens beeinflusst.Derzeit schreibe ich mit meiner Kollegin Gurprasad Kaur ein Buch überYoga und Abhängigkeiten. Das Thema passt gut zum Thema diesesArtikels. Denn Abhängigkeiten und Süchte (körperlich und psychisch)machen die Menschen starr und verhindern Veränderungen. Zum Glückkann Yoga auch hier helfen. Mehr über mich könnt ihr auf meiner Websitewww.yogi-hamburg.de erfahren.

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Du glaubst, dass du isst. Glaubst du, dass du isst? IsstGott nicht in dir? Du glaubst, dass du lebst? Lebt Er nicht indir? Es ist eine Beziehung zwischen dir und Gott, die aufeiner sehr direkten Verbindung beruht. Es ist eine GoldeneKette, das ist es. All dein Bhagatee, deine Hingabe, deineVerehrung, dein Gebet, das ganze Universum geben dirShakti, Macht. Macht – was zu tun? Eine Beziehung mit derUnendlichkeit zu haben. (…) Wenn du eine Beziehung mitder Unendlichkeit hast, werden deine Handlungen würdevollsein. Daran wird man es erkennen.

Deine Würde ist das, was an dir am meisten verehrt, erinnertund geschätzt werden wird. Nicht deine Blödheit. Die machtkeinen Sinn. Es zeichnet uns aus, dass wir als EbenbildGottes geschaffen wurden, und wir haben diese schlafendeMacht in uns. Wir müssen diese Macht in uns erwecken …und dazu brauchst du deine Hingabe, dein Bhagatee. Es gibtviele Arten, wie du diese Macht in dir verehren kannst. Dazumusst du dich nicht nach außen wenden. (…)

In den Augen Gottes zählen deine Güte, dein Mitgefühl,diese außergewöhnliche Handlung, mit der du jemanden auf-gerichtet oder jemanden verschont hast – nicht, wie viele duumgebracht hast. Das ist deine dunkle Seite. Wie viele Leutedu betrogen hast, wie viele angelogen, wie viele über denTisch gezogen – das sind deine Handlungen. Das sind deineStricke. Deine Ketten, mit denen du dich ankettest. Das sinddeine Verstrickungen. Das sind deine Fähigkeiten, du hastsie erschaffen. An wie vielen Gedanken hängst du? Das istdein Privileg. Der einzige Gedanke, der wirklich zählt, ist,hängst du an Gott und gilt deine Kommunikation nur Ihm?Spürst du, dass Er mit dir ist? … Erfolg gehört dir nicht.Erfolg gehört Gott. Lass also den Erfolg Gottes würdig sein.Mach den Erfolg nicht deiner selbst würdig. Wenn es eineAussicht auf Erfolg gibt, mach ihn Gottes würdig. (…)

Wenn alle irdischen Beziehungen dir nicht diese Erfahrungbringen, wirst du scheitern. Wenn du dir nicht in die Augenschauen und sagen kannst: „ich bin, ich bin“, wenn du esnicht im Diesseits sagen kannst, kannst du es auch nicht imJenseits sagen. … Wenn du hier auf Erden nicht sagen kannst„Ich bin ein Mensch Gottes“, wirst du dort auch nicht sagenkönnen: „Ich gehöre zu dir.“ Wenn du Gott hier nicht reprä-sentieren kannst, kannst du Gott auch dort nicht repräsentie-ren. (…)

Das ist das Gesetz des Karma, das Gesetz der Schöpfung, dasGesetz Gottes. Entweder du wiederholst den Namen Gottesoder du wiederholst deine Leben – 8,4 Millionen Leben,vom Anfang als kleine Schnecke bis ganz zum Ende. (…)

Wenn du jemanden liebst, möchtest du werden wie er. Wenndu Gott liebst, wirst du Gott werden, und das ist dieErfahrung. Wenn du Maya liebst, wirst du Maya werden.(…) Darum geht es beim „Tag der Erde“, liebe Leute. Wirsind dabei unsere Mutter Erde zu prostituieren. So mies sindwir inzwischen. Solche wahnsinnigen Nichtsnutze sind wirals Menschen geworden. Wir sägen die Lunge unsererMutter Erde ab und nennen es profitable Zivilisation. JedesJahr Tausende von Hektar, eine riesige Zahl, die allein inden Vereinigten Staaten abgeholzt und nicht ersetzt werden.Alle diese Behauptungen über Wiederaufforstung und

Baumpflanzungen sind eine Lüge. Es geht nur um den Profit.Der Mensch hat so viel Verschmutzung geschaffen, dass dieErde seine Abfallgrube geworden ist und stinkt. Hier in LosAngeles sind alle am Husten und haben laufende Nasen, unddann sagen sie „nein, nein, es sind die Pollen“. Das stimmtnicht, sie haben es erschaffen. Sie haben Geld ausgegebendafür. 36 oder 37 Millionen Dollar. Im Namen einer kleinenFliege, die sie nicht in den Griff kriegen, werden sie alle hiertöten. …

Schau dir den Fortschritt der Menschheit an. Die zivilisierte-sten im Jahre 1990. Sie haben keine Ahnung, warum Gottden Regenwald erschaffen hat. Wenn diese Wälder vernich-tet werden, wird das Kohlendioxid ein Problem – so wieSauerstoff unsere Nahrung ist, ist Kohlenstoff ihre Nahrung.Davon wird es dann so viel geben, dass es uns alle umbrin-gen wird. Wir werden nicht mehr atmen können. Ist es nichtan der Zeit, aufzuwachen und diese Realität anzuschauen?Aber du wachst vielleicht nur für diese eine Minute auf, unddann gehst du los und machst genau dasselbe wie immer.Nach 200 Jahren werdet ihr die Vereinigten Staaten sogründlich verseucht haben, dass es irreversibel ist.

Fangt an, Gottes Schöpfung als einen Teil von Ihm zu sehen.Fangt an, sie zu lieben und zu respektieren. Fangt an, gütigund freundlich zu sein. … Repräsentiert Gott. Seid seineBotschafter. Seid selbst-ernannt. Dazu braucht ihr keineTitel. Sprich göttlich, lebe göttlich, sei göttlich. Das sind dieKarmas, und wenn diese Karmas aufgelöst werden, aufgeho-ben, erhoben, dann werden sie Dharma. Dharma antwortetauf den Ruf des Lichts, um auf lichtvolle Weise den Schöpferzu repräsentieren, Gott, und das ist die Bedeutung von „IkOng Kar“.

Wenn du den Einen nicht vergisst, vergisst du nicht seineSchöpfung und du vergisst nicht seine Schöpfungskraft. Dereine Schöpfer hat diese Welt erschaffen … und jetzt versuchtihr, euch nicht selbst zu beschmutzen und die Erde nicht zuverschmutzen.

Ein neues Bewusstsein hat angefangen, eine Zeit hat begon-nen und es wird wachsen. Die Menschen werden in Würdeleben, in Frieden und Sicherheit. und das wird die Realitätsein. Es ist nicht die Aufgabe von einigen, es ist die Aufgabevon allen. Wir sind alle Teil des Einen, und das Eine ist Teilvon allen.

Von Yogi Bhajan

„Repräsentiere Gott!“Auszüge aus einem Vortrag von Yogi Bhajan am 22. April 1990 in Los Angeles.Übersetzt von Simran Kaur

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Bonn im Mai 2011 - ein Raum vol-ler Yoginis, alle warten gespannt aufdie Fortbildung bei Dhyan Tada undVasanti Heyer. Das Thema: Yoga undPsychologie. Von den 19 Teilnehmerin-nen sind weit über die Hälfte dabei,weil sie Dhyan Tada bereits kennenund sie bei einer ihrer Fort- undFachausbildungen schätzen gelernthaben. Manche bezeichnen sich sogarals „Dhyan-Tada-Junkies“. Kein Wun-der, denn sich mit ihr weiterbildenmacht Spaß, bringt Tiefe, lässt einen zusich selbst kommen und mit Leichtig-keit ein Thema erfassen. Nach einemsolchen Wochenende fühlt frau sichvor allem unterstützt und genährt.

Als Fachausbilderin im Schwangeren-yoga und durch ihre Fortbildungen,wie „Yoga für Senioren“ oder „Yogaund Psychologie“ beschäftigt sich die47jährige ständig mit dem ThemaVeränderung.

Dhyan Tada, was bedeutet für dich Veränderung?

„Für mich ist das Leben beständige Veränderung. Kurz: GOD= generate, organize, destroy. Wenn ich merke, eine Balance istnicht mehr da, ich muss etwas neu entdecken oder das Altepasst nicht mehr. Wenn die Balance nicht mehr stimmig ist.Dann bin ich aufgefordert mich neu zu orientieren, Altes los-zulassen, auch wenn ich nicht weiß, was da kommt.Veränderung kann dann stattfinden - Neues, Überraschendeskann kommen.“

Welche großen Veränderungen hast du durchgemacht?

„Viele, aber am stärksten haben mich der Tod meines jüngstenBruders und die Geburt meines Sohnes geprägt. Als meinBruder mit zweieinhalb Jahren starb, war ich neun Jahre alt.Da wusste ich, der Tod ist nicht abstrakt, sondern Fakt. Meinanderer Bruder war auch krank und so war mir klar, dass erauch jederzeit sterben kann. Ich habe mich deswegen immermit dem Tod beschäftigt, als Teenager war der Tod so präsentund auch für mich ein Weg. So dass ich immer mit einemMesser rum gelaufen bin, ich hätte mich umbringen können.Nicht von ungefähr habe ich dann Jura studiert, mit demSchwerpunkt Rechtsmedizin. Alles wurde anders, als ich mit21 Jahren meinen Sohn bekam. Die Geburt meines Sohnes hatmich zum Leben geführt. Leben ist wieder in mein Lebengekehrt. Ab diesem Zeitpunkt wollte ich in meinem Lebenmehr Geburten als Tode erleben.“

Wie bist du in den Zeiten damit umgegangen?

„Ich habe immer Bewegung gesucht und die Natur, mit Tierenunterwegs sein, vor allem mit Pferden, um mich in meinemKörper zu spüren. Ich habe viel Yoga gemacht und habe sehrviel meditiert.“

Wie begleitest du deine Schüler durch Veränderungen?

„Ich habe kein System. Ich schaue, wo steht dieser Mensch.

Ich schaue, was sind - in Zeitenvon Auflösung des Vertrauten,noch nicht wissen, was Neueskommt - die Stärken, und wasnährt den Menschen. Ich versu-che sie in den Moment zu führen,raus aus dem Denken in großenZeitabschnitten, rein ins JETZT.Wertzuschätzen, was in derVergangenheit war und zu schau-en, gibt es eine Neugierde fürandere Möglichkeiten. Das allesauf der Basis von Bewegung inder Natur und vor allem Yogaund Meditation.“

Du hast zwei Schwerpunkt-themen in deiner Arbeit:Schwangerschaft und Senioren.Das sind zwei Zeitabschnitte, dieviele Veränderungen mit sichbringen!

„Ja, es sind zwei Phasen mit vie-len Veränderungen, gerade das

finde ich so begeisternd. Da spiegelt sich mein eigenes Erlebenwider. Bei den Senioren geht es darum: ich muss loslassen, dieExistenz sagt mir, dass ich in solch einer Lebensphase bin, woich mich von Partnern und Freunden verabschieden muss. DerTod wird fassbarer. Und in der Schwangerschaft das Hinwen-den und Raum schaffen für neues Leben, für wahre Wunder imLeben. In beiden Phasen von Veränderung liegt die Chance,wirklich einen neuen Blick aufs eigene Leben zu werfen unddem eigenen Leben und Erleben mehr Wertschätzung beizu-bringen.“

Hast du einen Tipp, wie Yogis und Yoginis mitVeränderungen besser umgehen können?

„Sadhana! Wenn sich alles verändert, bleibe dir treu und blei-be genau dann in deiner Yoga- und Meditationspraxis. Nichtviel und lange, aber beständig. Bewege dich, damit deinSystem bereit ist für Veränderung.“

Was im Kundalini Yoga hilft bei Veränderungen?

„Das Ritual des Ishnaan, weil es dem Körper einen Schreckenversetzt und in eine Schocksituation bringt und du während-dessen einfach weiter atmest und dich auf den Tag, der vor dirliegt, freust, und dir deutlich machst, dich kann so leicht nichtsmehr erschrecken.“

Mehr Infos: www.dhyantada.de

Interview mit Dhyan Tada B. Güdel

„Leben ist beständige Veränderung“Von Devinderpal Kaur Manuela Eilers-Jahnke

Das Interview führte Devinderpal Kaur.

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Veränderungsprozesse können aufverschiedenen Ebenen beschrieben wer-den: auf der körperlichen Ebene, deremotionalen Ebene, der geistigen Ebeneund der des Verhaltens und derzwischenmenschlichen Beziehungen.Yoga wirkt auf alle diese Ebenen spezi-fisch ein.

Yoga zu praktizieren ist bereitseine Verhaltensänderung: esbedeutet, alte Gewohnheiten zuunterbrechen und etwas Neuemeinen Platz im Alltag einzuräu-men. Dass dies nicht etwa banalist, sondern schwierig und imErfolgsfall auch weit reichendeKonsequenzen mit sich bringt,weiß jeder, der das schon einmalversucht hat. Es gilt, gewohnteMuster zu verändern, Prioritätenanders zu setzen und mitDisziplin dabei zu bleiben. DieYogaübungen selbst fördernBeweglichkeit und neue Bewe-gungsmuster und erhöhen damitdie körperlichen Möglichkeitenund Fähigkeiten, auf Anfor-derungen zu reagieren. Diedabei auftauchenden Schwierig-keiten müssen überwunden,Frustrationen und Unlust ausge-halten werden. Gelingt dies, sobetrifft die Veränderung dieanderen Ebenen gleich mit.

Auf der körperlichen Ebene wer-den Kraft und Kondition aufge-baut und der Energiehaushaltwird ins Gleichgewicht gebracht. DieYogaübungen allgemein bauen Stress abund stärken das Immunsystem, könnenaber auch spezifisch bei körperlichenProblemen oder Einschränkungen fürBesserung sorgen. Durch Gesundheit,Kraft und Wohlbefinden verändert sichdie Einstellung zum eigenen Körperpositiv. Das Körpergefühl verbessertsich durch die intensive Körperwahr-nehmung, mit der die Übungen verbun-den sind. Die positiven Veränderungenauf der körperlichen Ebene gehen natür-lich mit Veränderungen auf der emotio-nalen Ebene einher. So verbessert sichdurch die körperlichen Übungen auto-matisch die Selbstwahrnehmung. Dieeigenen Emotionen werden wahrgenom-men als das, was sie sind: flüchtig, stattsie mit einer Wahrheit über sich selbstoder der Realität zu verwechseln.Dadurch müssen sie nicht bekämpft oderunterdrückt werden und werden anderer-

seits nicht zum bestimmenden Aspekt.Deutlich wird das unter anderem amBeispiel der vielfältigen Atemtechnikenim Kundalini Yoga. Sie beruhen auf sehrgenauen Beobachtungen, wie Atem undBefinden zusammen hängen, und setzendies bewusst ein. So, wie Emotionensich in veränderter Atmung widerspie-geln, verändern sich Emotionen durchdie geführte Atmung. Angst beispiels-

weise macht die Atmung schnell, flachund verhalten. Übungen gegen Angstsind häufig mit einer starken Bewegungdes Zwerchfells verbunden, die dieAtemverkrampfung lösen und damitauch die Angst verändern. Entspannunggeht mit tieferen Atemzügen einher, undlanger tiefer Atem wird zur Entspannungeingesetzt. Diese und viele weitere sehrdifferenzierte Effekte der Yogaübungensorgen für emotionale Ausgeglichenheitund eine positive Einstellung zu sichselbst.

Auf der geistigen Ebene wirkt Yogadurch die Förderung von Achtsamkeit.Yoga fokussiert die Aufmerksamkeit aufdie Gegenwart, auf das, was jetzt ist.Gedankliche Konstrukte können erkanntwerden und treten in den Hintergrund.So ein gedankliches Konstrukt kann bei-spielsweise Konkurrenzdenken sein. Umeine schwierige Übung gut zu machen,

ist es erforderlich, mit aller Kraft undAufmerksamkeit bei sich zu bleiben, dieeigenen Grenzen zu erkennen undschrittweise zu erweitern. Jedes Schielenauf die Anderen macht die Übungschwerer. Gelingt es aber, die eigenenGrenzen zu akzeptieren und daran zuarbeiten, so stellen sich Freude undZufriedenheit mit sich selbst ein, völligunabhängig von einem Vergleich. Dieseinnere Erfüllung verändert dieEinstellung zu Anderen, denn Freudemöchte sich mitteilen. Das Vergleichenhört auf. Insgesamt geht die Persönlich-keitsentwicklung in Richtung zu innererFreiheit und mehr Möglichkeiten.

Damit ist auch die Veränderung auf derzwischenmenschlichen Ebene beschrie-ben: Selbstliebe und eine positivereEinstellung zu sich selbst ermöglichenToleranz und Akzeptanz von anderen.Zurückhaltung mit den eigenen Wertun-gen und die trainierte Aufmerksamkeitverbessern die Kommunikation. DasHerz hat als das Verbindende zwischenden oberen und unteren Chakras imKundalini Yoga eine große Bedeutung.Ein offenes, starkes und damit gutgeschütztes Herzchakra ermöglicht herz-liche und angstfreie Beziehungen auseiner ausgeglichenen Mitte heraus.

So weit die Veränderungen, die sichallein durch das Üben von Yoga ergeben.Darüber hinaus geben alle Yogarichtun-gen neben den körperlichen ÜbungenHinweise, wie eine spirituelle Praxis zurEntwicklung der eigenen Persönlichkeitaussehen kann. Im Kundalini Yoga zeigtdie Philosophie des Sikh DharmaMöglichkeiten einer spirituellen Lebens-weise. Der Einzelne ist Teil des gött-lichen Ganzen, und die Seele ist derunveränderliche Anteil, den jeder anGott hat. Menschsein bedeutet, diesesinnere göttliche Licht zum Leuchten zubringen und in die Welt zu tragen.Selbstliebe und Nächstenliebe sind derWeg dazu. Das Praktizieren von Yoga isteine Art, dies zu üben und im Alltaglebendig zu halten mit allen positivenVeränderungen, die dies für eine Personbedeutet.

Und, ganz wichtig: Veränderung bestehtaus vielen kleinen Schritten. Es gehtnicht ums ankommen, sondern um denWeg. Um das, was jetzt dran ist.

Mit Yoga viele kleine Schritte machen

Veränderungsprozesse auf allen Ebenen Von Dr. Cornelia Dremel

Dr. Cornelia Dremel ist Ärztin und Yogalehrerin.

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Im Jahr 2012, dem Höhepunkt unse-res gegenwärtigen Sonnenzyklus,erreicht die Sonne eine ungewöhnlichstarke Aktivität. Von diesem Energie-anstieg und dessen drastischerAuswirkung auf das Magnetfeld derErde sind wir alle in unseren feinstoff-lichen und grobstofflichen Körpernund Prozessen betroffen. Yogi Bhajanbeschrieb diesen Prozess und dessenFolgen vom Beginn seiner Lehrtätig-keit an ausführlich in seinen Vorträgenund Seminaren. Welchen Einflusshaben diese kosmischen Veränderun-gen gegenwärtig auf mich als ganzheit-lich wahrnehmenden Menschen undYogi? Wie äußern sie sich in meinemAlltag? Das erste, was mir dazu einfällt, istmein Langzeitgedächtnis ... es ver-schlechtert bzw. transformiert sich. Bisdato war mein Gehirn so etwas wie einSupercomputer für das Aufnehmenund Speichern von Details und„Geschichten“. Vor etwa einem Jahrbegann jedoch schleichend einWandlungsprozess, den ich Transfor-mation ins ‚Jetzt-Bewusstsein‘ nenne.Im Privaten vergaß ich zunehmendDetails, die mir Freunde oderFamilienangehörige erzählten. ImBeruf konnte ich mich in derFolgesitzung mit einem Schüler oderKlienten plötzlich nicht mehr daranerinnern, was wir in der vorherigenSitzung gemacht oder besprochen hat-ten. Als sich diese Phänomene häuften,fragte ich besorgt meinen Lehrer umRat. Hatte ich mit 34 Jahren bereitsAlzheimer??? Er lachte und erklärtemir, dass sich das Gehirn zunehmendauf das Jetzt einschwingt und überflüs-sige Informationen löscht. DieDimensionen von Vergangenheit undZukunft verlieren schrittweise an

Bedeutung. Am Ende ist immerJETZT. Es findet eine Art Entlastungund Umpolung des Gehirns statt. Ichwar erleichtert! Seitdem beobachte ichdiesen Prozess und erlebe, dass ich dieGegenwart zunehmend intensiver undmehrdimensional wahrnehme. Die zweite drastische Veränderungbetrifft meine Ernährung. Ich esse seit19 Jahren vegetarisch, in den letztenJahren zunehmend vegan, konntemeine jahrelange Zucker- undKohlenhydratsucht jedoch bisher nurteilweise überwinden. Zu Beginn die-sen Jahres passierte dann etwas Neues:In meinem Kopf tauchte der Satz „Ichbrauche mehr Licht“ auf. Zuerst irri-

tiert, begann ich, den Satz überWochen hinweg zu beobachten. EinesAbends machte es „klick“, und ichbekam den Impuls, mich der veganenRohkost zuzuwenden. Wenige Tagespäter begann die Umstellung. Heute esse ich zu 90 Prozent pflanzli-che Rohkost mit viel Grüngemüse,Säften und Smoothies. Ich erlebe, wiesich mein Körper und mein Geistschrittweise auf höhere Frequenzeneinschwingen und sich Haut,Verdauung, Körperstruktur, Mental-

kraft und Wahrnehmung verbessern.Die Gier nach Zucker undKohlehydraten lässt schrittweise nach.Jeden Montag mache ich mitYogafreunden einen gemeinsamenSaftfasten-Tag.

Das Ayurveda versteht Lebensmittelals Medizin und benutzt das Prinzip„Du bist, was du isst“ als eine der zahl-reichen Möglichkeiten, die Gesundheitdes Menschen wiederherzustellen.Yogi Bhajan hat die Heilkraft derrohen Nahrungsmittel in vielenVorträgen und Büchern beschriebenund sie u.a. im SuperHealth-Therapie-programm systematisch eingesetzt.Dass dieses rohe Essen lecker seinkann, beweisen all die tollen Rezepte,die das Kundalini Yoga und dasAyurveda bereit halten: So beginntmein Tag häufig mit Yogi Bhajans„Miss Whiz“-Smoothie und endet miteinem frisch gepressten Sellerie-Orangensaft. Die verschiedenenMonodiäten und Fastenkuren inspirie-ren mich zum Selbstversuch.1

Insgesamt erlebe ich durch dieseNahrungsumstellung, dass ich aufallen Ebenen heller und lichter werde.Die spirituelle Dimension der lebendi-gen Nahrung entfaltet sich langsam.Ich spüre eine neue, intensivereAnbindung an die Erde, an denKosmos und an alles, was lebt. Liebe,Achtung und Mitgefühl für alles, wasist, wachsen. Ich erlebe in kleinenSchritten das, was Yogi Bhajan als„den Weg vom Nabel zum Herzen“beschrieben hat.

Sat Nam!

1 Buchempfehlungen: Gabriel Cousens:Bewusst essen Band 1-4; Gabriel Cousens:Ganzheitliche Ernährung und ihre spirituelleDimension; Dharma Singh M.D. Khalsa: Foodas Medicine; Yogi Bhajan: The Ancient Art ofSelf Healing

Im Übergang zum Wassermannzeitalter

Meine erlebbaren Veränderungen im Alltag Von Susanne Amrit Atma Kaur Lucht

Rezept „Miss Whiz“Ein perfektesFrühstücksgetränk für Frauen!

Mische alle Zutaten in einemStandmixer.

1 reife Banane250 ml Orangensaft1 EL Weizengrassaft2 TL Reiskleiesirup2 TL kaltgepresstes Sesam- oderMandelöl

Susanne Amrit Atma Kaur Lucht istfreie Autorin und Übersetzerin,Kundalini Yoga Lehrerin und GeistigeHeilerin mit eigener Praxis in Berlin.Zurzeit lässt sie sich in ganzheitlicherErnährungsberatung ausbilden.Mehr Infos unter: www.amritnam.de

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Persönliche Veränderungen durch Yoga

Die Stille in mir Von Vasanti Heyer

Wie beschreibe ich die Veränderungen von 25 Lebensjahrenmit Yoga? Beginne ich mit dem Hier und Jetzt. Gerade leseich folgenden Text:„Wie kann man jemals darauf vorbereitet sein zu sterben?“„Tu das, was die Buddhisten tun. Stell dir vor, dass jeden Tag ein kleiner Vogel auf deiner Schulter sitzt, der dich fragt: Istdas heute der Tag? Bin ich bereit? Tue ich alles, was ich tunsollte? Bin ich der Mensch, der ich sein möchte?“Ich schaue aus dem Fenster in den glitzernden Garten, höredie Vögel singen, sehe die Bäume blühen und heute könnteich sagen: Ich bin der Mensch, der ich sein möchte. Ich habezwei tolle Kinder groß gezogen, ich habe eine Arbeit, die ichliebe, und das hat einigen Menschen Unterstützung undInspiration gegeben. Ich liebe einen wundervollen Mann undfühle mich von ihm geliebt und schließlich fühle ich micheingehüllt von einer göttlichen Präsenz, die mich liebt undführt. Könnte ich also gehen? Ja, ich glaube schon. Allerdingswünsche ich mir sehr, noch eine Zeit lang hier zu bleiben, umein wenig mitzuwirken am Wunder der Schöpfung.Ich wollte nie Yogalehrerin werden. Ich wollteGeburtsvorbereitung lernen, um Schwangere besser unter-stützen zu können. Eine Freundin kannte eine Ausbildung inder Nähe. Allerdings musste man dafür vorher eineYogalehrerausbildung machen. Also habe ich mich angemel-det. Meine allererste Kundalini Yoga Stunde hatte ich in derLehrerausbildung bei Tarn Taran Singh in der Isestraße. Undich fand es nicht gleich schön – im Gegenteil! Zu viele weißeTurbane, zu viel Gesang und „Hokuspokus“.Wer ich war, als ich zum Yoga kam? Studentin derPsychologie, 25 Jahre alt, alleinerziehende Mutter einesBabies, ich lebte von Sozialhilfe, war gefangen im Dramaeiner unerwiderten Liebesgeschichte (wie so oft noch in mei-nem Leben...) und überzeugte Atheistin, die an nichts glaub-te, was sie nicht sehen konnte. Gesunde Ernährung undLebensführung hat mich nicht sonderlich interessiert – außerfür mein Kind.

Dennoch hat mich irgendet-was berührt: Dieser Gedanke,dass Gott in mir ist, dass ichselbst heilig bin, ließ michnicht los. Ich bin durch dieganze Ausbildung gegangenund habe angefangen, spiri-tuelle Literatur zu lesen.Immer mit sehr kritischem Geist, doch mit zunehmend offe-nerem Blick. Und ich hatte einen neuen Namen, den ich vonOsho bekam: Vasanti, Frühling. Ich habe angefangen, Yogazu unterrichten. Es folgte die Geburt meines zweiten Sohnes, eine weiteregescheiterte Beziehung. Ich begann eine therapeutischeAusbildung. Gleichzeitig lernte ich Aura-Soma. ImYogaunterricht folgte eine Zeit des Experimentierens mit neuerworbenem Wissen und Fähigkeiten, eine Zeit, in der ichglaubte, sehr weit fortgeschritten zu sein.

Zwischen damals und heute liegen so viele Erfahrungen:Weitere gescheiterte Beziehungen, drei Indien-Aufenthalte,viele schöne und viele verzweifelte Momente. Yoga zu unter-richten ist eine Konstante geblieben. In der Fortbildung„Yoga und Psychologie“, die ich mit meiner Freundin undWegbegleiterin Dhyan Tada unterrichte, versuchen wir zuergründen, wie Yoga Veränderungen bewirkt: Durch Atmungund Asanas lösen sich alte Blockaden, Gefühle werden frei.Meditation fördert die innere Achtsamkeit. Wir wenden unsfort vom rein äußerlichen Geschehen und bekommen so dieFreiheit, bewusster zu handeln.Ich fühle eine Stille in mir, die immer da ist. Und immer dawar. Nur war mein Blick früher komplett ins Außen gerich-tet. Ich war ein Opfer der Umstände. Heute weiß ich, dass ichmein Leben selbst erschaffe. Ich bin dem Yoga sehr verbun-den und dankbar und demütig, weil ich heute weiß, dass ichnoch nichts weiß.

Seit ich diese Erde besuche, seheich die Welt, die Menschen und auchmich auf dem „Veränderungstrip“, eshört nicht auf.Was ist also das Interessante an einerVeränderung? Karneval ist nicht jeden Tag, oder …obwohl, eine aufgesetzte Maske, eineäußere Veränderung. Das Kostüm kannich wieder ablegen, Morgen gehe ichzum Oktoberfest und ziehe ein Dirndl an.Ich dümpele mehr oder weniger durchdas Leben und lebe unbewusst. Verstehevielleicht nicht, warum ich diese undjene Probleme habe. Zeichen fürVeränderung werden übersehen oderignoriert.

Die wirklich nachhaltigen und positivenVeränderungen passieren dann, wenndein Bewusstsein, dein Herz sich auf denWeg der Entwicklung begibt. Oft pas-siert dies durch eine brutale äußereEinwirkung, wie ein Unfall oder eineKrankheit, es sind immer starkeEmotionen mit im Spiel, um dich wachzu rütteln, so dass du dich öffnen kannstfür das Neue. Ich hatte zwei Unfälle kurzhintereinander – die Botschaft war sehrdeutlich: PENG und alles ist anders, dasbewährte funktioniert nicht mehr – alteMuster haben ausgedient.

Was für eine Chance! Ab da sitzt du viel-leicht im Schneidersitz und praktizierstKundalini Yoga, so wie ich es tat, hörstdeinem Lehrer zu, linst auch mal zu dei-nen Nachbarn, bis alles still wird und dudein Herz öffnest für die Veränderungenund Entwicklungen, die dich bewussterwerden lassen. Immer mehr und mehr,immer tiefer und tiefer lässt du dich aufeine Bewusstseinsveränderung ein, die

langsam im Inneren beginnt, um dann,wie ein Feigenbaum, der Früchte trägt,sich auch im Äußeren zeigt. Ich sehe manchmal verärgerte, ange-spannte oder auch traurige Gesichter, diezum Yogaunterricht kommen, und, wiedurch ein Wunder, verändern sich dieHaltung, der Atem, die Stimmung undder Gesichtsausdruck innerhalb von 90Minuten. Wenn ich die Teilnehmer vor einerYogastunde frage, wie es ihnen geht unddanach – dann kommen völlig andereAntworten zu Tage!Es sind die inneren Veränderungen, dienachhaltig wirken, die für mich einenSinn machen – bewusster zu werden, umdie Verantwortung für sein eigenesLeben zu übernehmen, ein „Verände-rungstrip“, der nie aufhört. Dann kommtdie nächste Stufe - wenn du dich selbst„aufgefüllt“ hast, kannst du an andereabgeben und unterstützen. Ein Glück! Und wann gehen wir„bewusst“ zum Karneval?

Veränderung durch Yoga

Karneval?!Von Brita Pilgren

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Die Wechseljahresind Zeiten unglau-blicher psychischerund körperlicherVeränderung. Dabeihaben sie ein außer-ordentliches Poten-zial für Authenti-

zität und Selbstfindung. Gerade Kunda-lini Yoga kann eine wunderbareUnterstützung für die tiefgreifenden undherausfordernden Transformationspro-zesse dieser Lebensphase sein. Sets,Atemtechniken, gezielte Übungen undMeditationen verbessern nicht nur dieHormonproduktion und gleichenSchwankungen im Hormonsystem – dieHauptursache von Wechseljahresbe-schwerden - aus. Sie können die emotio-nale Stabilität stärken, gute Nerven,guten Schlaf und eine bejahende Sichtauf die Veränderungsprozesse aufbauen,das „innere Feuer“ kühlen und Mutmachen, Althergebrachtes in Frage zustellen und zu verändern. Wann, wennnicht jetzt?

In unserer Kultur ist der Blick auf dieWechseljahre meist durch die Brille desnegative mind gefärbt und sieht denVerlust der Weiblichkeit durch das Endeder Gebärfähigkeit, körperliche Be-schwerden, weibliche Hysterie, Kon-frontation mit dem Altwerden und demTod…. In anderen Kulturen – von denNaturvölkern bis nach Japan – sindWechseljahresbeschwerden so gut wieunbekannt. Die Entwicklung der neuenIdentität als reife und weise Frau, diestärkere Präsenz in außerfamiliärenZusammenhängen und die Entwicklungneuer individueller Möglichkeiten stehenim Vordergrund. Das zeigt, wie starkunser Denken und unsere kulturellenKonditionierungen, aber auch unsereLebens- und Ernährungsgewohnheitenunsere Befindlichkeiten beeinflussen –und dass sie veränderbar sind. Ein neuespositives Selbstbild und mehr Einklangmit sich selbst sind deshalb der Weg, dieMöglichkeiten und Wachstumspotentialeauszuschöpfen.

Studien aus dem Hormonyoga in derHatha Yoga-Tradition zeigen, wie effek-tiv Yoga dazu eingesetzt werden kann,ein neues physisches und psychischesGleichgewicht in den Wechseljahrenherzustellen. Mit seiner starken Wirkungauf das Drüsensystem – den „Wächternunserer Gesundheit“, wie Yoga Bhajansagt, aber auch unserer psychischenStabilität - und auf das Nervensystem

eignet sich Kundalini Yoga besondersgut. Bei wachsendem Bedarf – auchYoginis kommen in die Jahre! - fehltallerdings bisher gutes und übersichtli-ches Grundlagenmaterial über KundaliniYoga in den Wechseljahren, nicht nur fürdie individuelle Arbeit; immer mehrYogalehrerInnen möchten Yogakurseund Workshops für Frauen in denWechseljahren anbieten und betroffeneFrauen kompetenter betreuen.

Das „Hormonyoga im Kundalini Yoga“-Projekt soll diese Lücke schließen undbetroffenen Frauen wie YogalehrerInnenspeziell ausgesuchte Übungen, Übungs-reihen, Atemtechniken und Meditationenzur Verfügung stellen, die nicht nur – wiein vielen anderen Hormonyoga-Ansätzen– die Hormonproduktion neu ankurbeln,sondern immer auch das physische undpsychische Gesamtgleichge-wicht imAuge haben. Kundalini Yoga sieht denMenschen als psycho-physischesSystem, das sich mit diesen kleinenHilfen selbst wieder ins Gleichgewichtbringen kann. Es bietet dazu eineunglaublich reichhaltige und abwechs-lungsreiche Palette von Techniken, die inden Wechseljahren eingesetzt werdenkönnen, die Selbstregulationskräfte akti-vieren und die Reaktionsfähigkeit desSystems auf hormonelle Schwankungenverbessern.

Neben einer vielseitigen Auswahl anSets und Meditationen stehen dabeiEinzelanwendungen, die eine nochgezieltere Arbeit an spezifischenProblemkonstellationen ermöglichen.Sie verhelfen so nicht nur zu einerschnellen Besserung des allgemeinenWohlbefindens und einer Harmonisie-rung und Stabilisierung auf psychischerEbene, sondern bieten auch effektive, aufdas konkrete Symptom bezogeneHilfestellungen.

Neben den yogischen Techniken (Sets,Einzelübungen, Atemtechniken, Mantrasund Mudras) wird in den Workshopsumfassendes Hintergrundwissen über diephysiologischen und hormonellenZusammenhänge sowie die Prophylaxeund den Umgang mit Beschwerden inden Wechseljahren vermittelt. Dazukommen energetische Verfahren ausanderen Traditionen, numerologischeZusammenhänge, Ernährung, Heilpflan-zen und Nahrungsergänzungen aus ayur-vedischer und ganzheitlicher Sicht undvieles mehr. Im Vordergrund steht dieLebendigkeit der Frau, die ihr schöpferi-

sches Potenzial neu entdecken, die eige-ne Mitte stärken und eine neue, positive,lustvolle Perspektive für die „bessereLebenshälfte“ entwickeln möchte.

Der Kurs wendet sich - neben den betrof-fenen Frauen ab 40 vor, während undnach den Wechseljahren – insbesonderean YogalehrerInnen, die an einerWeiterbildung zum Thema „Hormon-yoga im Kundalini Yoga“ und weib-lichen Transformationsprozessen interes-siert sind. Für die Gestaltung einesÜbungsprogramms für den Yogaunter-richt und für die individuelleAnwendung und den Transfer in denAlltag und werden umfangreicheMaterialien bereitgestellt. Eine Publi-kation zum Thema ist in Vorbereitung.

Hormonyoga im Kundalini Yoga

Yoga für die Zeit des Wandels Von Anand Kaur Seitz

Dr. Anand Kaur Martina Seitz,Jg. 1959, ist Yogalehrerin seit 1992,Leadtrainerin für Kundalini YogaLehrerausbildungen, Personal Trai-nerin, Numerologin und energeti-sche Lebensberaterin sowie Autorindes Buches „Kundalini Yoga.Harmonie für Körper und Seeledurch die Chakra-Energien“. Einerihrer Schwerpunkte ist die lebendi-ge Arbeit mit Menschen jedenAlters in der persönlichenBeratung. Sie leitet das AnandNivas, Institut für Yoga, Beratungund Training in Bremen,Tel.04242/597169,[email protected],www.AnandNivas.de. Termine fürdie Kurse bitte direkt dort erfragen.

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Seit 2008 leben 17 Familien inBerlin-Pankow zusammen, um gemein-sam … ja, was zu tun? Bevor wirzusammengezogen sind, schien es allenklar zu sein: Kundalini Yoga vertiefen,gemeinsam meditieren und Gatka üben.Es wurde allen schnell bewusst, dassdiese drei Disziplinen zwar wichtig sind,aber der Grund, in der Gemeinschaft zuleben, ein anderer ist: Das „aneinander

Reiben“. Was heißt das konkret? Wenn24 Erwachsene und zwölf Kinder zusam-men leben, entstehen 630 Beziehungen.Und wenn diese 36 Menschen zusam-men essen, zusammen gärtnern, zusam-men leben, ihre Freizeit und zum Teilauch ihren Beruf und ihre Berufung mit-einander teilen, dann sind dieseBeziehungen intensiv.Wann ist eine Beziehung intensiv? Nachunseren Erfahrungen würde ich sagen,dass dies genau dann der Fall ist, wennFeedback auf Handlungen undMeinungen schnell und direkt erfolgt,alles gesagt werden darf, die Grenzen derKommunikation also nicht im Inhalt,sondern nur im „wie sage ich es“ liegendie Regeln des Miteinanderumgehensund deren Bedeutung immer wieder neuauf die konkrete Lebenssituation ange-passt werden.630 intensive Beziehungen unter einemDach – was folgt daraus? StetigeVeränderung mit nur einer limitierendenGröße: Du selbst!Unsere Ideen (Konstrukte) über unsereWelt, über Beziehungen und Grenzen,

über unser Ich und unsere eigeneGeschichte werden entweder dynami-siert (verändert), wenn reale Ergebnissedies angebracht erscheinen lassen - undich dafür offen bin - oder wennKommunikation in einer intensivenBeziehung stattfindet - und ich dieszulasse. Wir Menschen kommunizierenheute so viel und quer über den Globus –aber immer seltener mit Tiefenwirkung.

Und genau diese Tiefenwirkung habenwir uns gewünscht, ohne dass wir es zuBeginn unseres Zusammenwohnens hät-ten ausdrücken können, denn sie ist not-wendige Voraussetzung für Veränderung.Dies mag auch der Grund sein, wes-wegen uns einige schon verlassen haben.Häufig hatten diese im Sinn, die anderenzu ändern, ohne eigene Veränderungzuzulassen. 630 intensive Beziehungen, in der jederden anderen zur persönlichenVeränderung motiviert bis antreibt, dashat natürlich auch eine Auswirkung auf

das Ganze: Darauf, wer wir als Triguna-Zentrum nach außen sein wollen, waswir anbieten wollen, welche Werte unswichtig sind, was wir noch diskutierenund was wir schon entschieden haben.Unser Leben hier in 2008 hat dahernichts mehr mit dem in 2011 zu tun.

Mit dieser Dynamik verändert sich auchdie Aufgabe desjenigen, den wir hier beiuns liebevoll Ustadji nennen – NanakDevs: Grundregeln des Miteinander-umgehens aufbauen; Konflikte moderie-ren; Feedback zu geben, das sich wirk-lich sonst keiner traut; neue inspirierendeMöglichkeiten in stockenden Diskussio-nen aufzeigen … und nicht in ersterLinie, wie es vielleicht früher einmalwar, Regeln aufzustellen und für derenEinhaltung zu sorgen.Wir bekommen mehr oder minder regel-mäßigen Besuch von vielen, die dasAlleinleben als Sackgasse in derVeränderung erfahren und zumindest einhomöopathisches Stück Reibung miter-leben wollen, um sich fortentwickeln zukönnen. Und wenn unser Haus größerwäre, würden wir herzensgerne noch vielmehr aufnehmen.

Ich glaube, dass alle Menschen mehroder minder deutlich spüren, dass sichdie Menschheit in relativ kurzer Zeitenorm verändern muss, um nicht aussozialen, ökologischen und biologischenGründen auszusterben wie einst dieDinosaurier. Und ich glaube auch daran,dass viele Menschen wissen, dassMenschheit heißt: auch DU gehörstdazu. Unsere mediale Übersättigung gibtuns leider nicht den Schlüssel zurVeränderung eines jeden, höchstens istsie ergänzendes Werkzeug. Nur der per-sönliche intensive Kontakt gibt dir dieChance, dich zu verändern. Suche ihn!

Veränderungen in und mit einer Gemeinschaft

Intensive BeziehungenVon Bachitar Singh Schmidt

Gemeinschaft lebt von Gemeinsamkeiten.

24 Erwachsenen plus 12 Kinder gleich 630 intensiveBeziehungen.

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„Seit Wochen schon rumorten dieGerüchte, dass eine Fusion meiner Bankmit einer anderen ansteht. Ich war beun-ruhigt – diese Ungewissheit zerrte anmeinen Nerven. Am Sonntagabend inden Nachrichten erfuhr ich: Die Fusionwird Realität! Wie auch meine Kollegenwar ich zunächst wie gelähmt. DieParalyse hielt mehr als eine Woche an.Dann setzte gemeinschaftlicher Ärgerein: ‚Das können die (der Vorstand)doch nicht mit uns machen! Die Fusionplatzt bestimmt genauso wie alle ande-ren vorher!‘ Der Groll brachte wenig-stens wieder Leben und Bewegung in dieBude. Nach ein paar Wochen musstenwir aber erkennen: „die“ machen diesesMal ernst, es wird einen großenPersonalabbau geben und die Überneh-mer lassen keinen Zweifel, wer inZukunft die Unternehmenskultur bestim-men wird. Wir X-Banker werden inZukunft kleine Brötchen backen und unsden „Gewinnern“ anpassen müssen.Lang anhaltender Frust machte sichbreit, zumal überhaupt nicht klar war,wohin die Reise gehen würde. In demSeminar „Kraft für Veränderungen“ vonYIU Yoga in Unternehmen wird mir klar,durch welchen Prozess ich gehe – undzum ersten Mal können Tränen fließen.Ich trauere um meinen angestammtenArbeitsplatz, um liebgewordene Kolle-gInnen, von denen ich getrennt werde,um mehr als 130 Jahre Unternehmens-kultur und meinen Arbeitgeber, der nunausgelöscht wird. Das Ganze hat aberauch ein Gutes: Jetzt bin ich bereit, michauf Neues einzulassen – mir anzuschau-en, welche Möglichkeiten sich mir aufdem internen und externen Arbeitsmarktbieten. Und ich weiß nun ganz genau,wie ich mich mit Yoga gezielt unterstüt-zen kann.“

So wie von einer Betroffenen geschil-dert, laufen Veränderungsprozesse ab –und zwar unabhängig davon, ob es sichum berufliche oder private, gewollteoder ungewollte Veränderungen oderTrennungen handelt. Die Phasen werdenalle nacheinander durchlaufen, mal dau-ern sie länger, mal kürzer, mal schlagensie mehr auf die Stimmung, mal weniger.Die beschriebenen Emotionen stellen„Energiefresser“ par excellence dar –und gleichzeitig bieten sie ausgezeichne-te Ansatzpunkte für ein gezieltesYogaprogramm.

So ist es z. B. während des gesamtenVeränderungsprozesses wichtig, daserste Chakra zu stärken, damit du mitdem Tempo der Veränderung „Schritthalten“ kannst. Bist du zu schnell oderzu langsam – wird dir das deinIschiasnerv oder andere Bereiche deines„Bewegungsapparates“ mitteilen.

Die Energie des Ärgers transformierst duz. B. sinnvoll durch eine Klopfübung mitHAR oder eine Meditation mit demMantra.

In der Frustphase brauchst du dagegenYoga für alle Chakras, um einen totalenEnergieabfall zu verhindern.

In der Trauerphase begleitest du dich mitHerzübungen und Meditation zurBewältigung der Vergangenheit – z. B.„Stress Relief and clearing the emotionsof the past.“

Hast du die Phase der Neuorientierungerreicht, geht es darum, Kreativität undNeugier zu wecken – also das 2. Chakrazu stärken. Gleichzeitig brauchst du aberauch schon die Tatkraft, die aus demNabelchakra kommt.

Veränderung kann in einer Minutegedacht werden, braucht aber Zeit, umumgesetzt zu werden. Das Ergebnis wirdumso besser, je bewusster du dich damitauseinander setzt und dich in diesemProzess von einem erfahrenen Yogaleh-rer oder -Coach begleiten lässt. Dannkommst du vielleicht sogar zu demErgebnis: „Veränderung macht Spaß!“

Chakras stärken

Kraft für VeränderungenVon Dagmar Mahan Kaur Völpel

Termine für das Seminar„Kraft für Veränderungen“:

20./21.08. in Frankfurt,15./16.10. in Lemiers bei Aachen.

Infos unter www.yiu-lab.de

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Wenn die Eltern sterben, ist plötzlichdas Dach über dir weg. Du oder eines dei-ner Geschwister wird der oder die nächstesein. Deine Endlichkeit wird dir miteinem Mal sehr bewusst. Die Verantwor-tung für das Wohlergehen der Familieoder der Gemeinschaft geht auf die näch-ste Generation über. Das Erbe und dasVermächtnis liegen jetzt in deinenHänden.

So war es auch, nachdem Yogi Bhajangegangen war. Mit ihm ist ein starkesGlied der Goldenen Kette ins Jenseitsgegangen, und sein Vermächtnis liegtjetzt in den Händen derjenigen, die seineunmittelbaren SchülerInnen waren, sozu-sagen der ersten Generation.

Sein Auftrag an uns, zehnmal stärker undgroßartiger zu werden als er, scheint aller-dings durch niemanden allein erfüllbar zusein – zusammen können wir, die wir seinErbe angetreten sind - Kundalini Yoginisund Yogis und westliche Sikhs - diesjedoch schaffen: Aus der Goldenen Kettewird ein Goldenes Netzwerk, mit dem wirdie Lehren und die Traditionen desKundalini Yoga großartig in die Welt tra-gen können.

In weiser Voraussicht hat Yogi Bhajandafür verschiedene Non-Profit-Organisa-tionen geschaffen, die sein Vermächtnisjetzt verwalten. Drei davon sind für dieGemeinschaft besonders wichtig: KRI(Kundalini Research Institute), das für dieLehrerInnenausbil-dung und die ange-messene Verbreitung seiner Lehrenzuständig ist; 3HO Foundation Interna-tional, das die wichtigen Großveranstal-tungen in USA betreibt und dem derInternationale Berufsverband derKundalini Yoga LehrerInnen IKYTA(International Kundalini Yoga TeachersAssociaton) angeschlossen ist; und SDI(Sikh Dharma International), das denwestlichen Sikhs Zusammenhalt gebenund die jährlichen Khalsa Council Treffenin Espanola, New Mexico, abhalten soll.

KRI hat seither intensiv daran gearbeitet,einerseits für Stufe 1 und 2 der Lehrer-Innenausbildung weltweit gemeinsameStandards zu schaffen und das entspre-chende Material zur Verfügung zu stellen,andererseits klare Kriterien zu entwik-keln, nach denen LehrerInnen Ausbilder-Innen werden können – mit dem Erfolg,dass die Gesamtzahl der AusbilderInnenweltweit auf knapp 500 gestiegen ist, und

die Zahl der AbsolventInnen derLehrerausbildung jährlich in die Tausendegeht. Ein weiteres wichtiges Projekt vonKRI ist die Entwicklung der Stufe 3, überdie wir in den nächsten Jahren sichermehr hören werden.Auf www.kri-teachings.org gibt es hierzuweitere Infos.

Ebenso wie KRI hat die 3HO FoundationInternational nach Yogi Bhajans Todzunächst einen neuen Vorstand erhalten –die ehemaligen Mitglieder waren vor lan-ger Zeit von Yogi Bhajan auf ihre Postenberufen worden, und nur einige wolltenweiter in dieser Funktion bleiben. DieAufgabenstellung für die 3HO Foun-dation International ist nicht so eindeutigwie die von KRI, abgesehen von der all-jährlichen Organisation der Veranstaltun-gen „Summer Solstice“ und „WinterSolstice“ sowie Frauencamp und Kindercamp in Espanola – es geht um„Community-Building“ und allgemeineUnterstützung der LehrerInnen. Hierbeispielt die Website (www.3ho.org) einezentrale Rolle – die Frage taucht aberimmer wieder auf: Wie kann 3HOInternational wirklich international wer-den? Wie könnte die Zusammenarbeit mitden nationalen Organisationen weltweitaussehen? Über den Berufsverband derKundalini Yoga LehrerInnen, IKYTA, derder 3HO Foundation International ange-schlossen ist, bildet sich allmählich eininternationales Netzwerk: IKYTA hateinen „Global Teachers Council“ gebil-det, in dem Lehrer aus den verschiedenenTeilen der Erde vertreten sind und mitein-ander Projekte und Programme entwik-keln, die für alle relevant sind. Ein wich-tiger Schritt hierbei wird sein, alleMitglieder von nationalen LehrerInnen-organisationen zu vollwertigen Mitglie-dern von IKYTA zu machen – die welt-weite Vernetzung und Programmkoordi-nation und die Unterstützung beimAufbau neuer nationaler Organisationensind einige der Ziele, die damit erreichtwerden sollen.

SDI befindet sich seit ein paar Jahren ineiner Krise – es gibt Stimmen, die demGremium, das über allen Profit- und Non-Profit-Organisationen steht, die YogiBhajan hinterlassen hat – das durch ihn sogenannte Unto Infinity Board -, seineLegitimation abspricht, weil dieMitglieder dieses Gremiums sich ent-schieden haben, keinen Turban mehr zutragen, und weil Uneinigkeit über die

Auslegung von Yogi Bhajans Anweisun-gen zu diesem Gremium und seinenBefugnissen besteht. Weil sie sich durchdieses Gremium als Sikhs nicht mehrrepräsentiert fühlten, hat ein Teil des –inzwischen ehemaligen – SDI-Vorstandesvor Gericht Klage gegen das UntoInfinity Board erhoben, was in einigenGemeinschaften, vor allem in Espanola,zu teilweise erheblichen Spannungenunter den Sangatmitgliedern geführt hat.Einerseits ist durch dieses Gerichtsver-fahren bislang einiges bekannt geworden,was Unto Infinity von sich aus nicht kom-muniziert hätte – z. B., dass die Managerdes bis dahin keinen Einzelpersonengehörenden Unternehmens Yogi Teaerhebliche Anteile desselben an sichselbst verkauft haben, wobei ein Mitglieddes Unto Infinity Boards auch Managervon Yogi Tea ist. Andererseits verhindertdas Gerichtsverfahren, dass die streiten-den Parteien außerhalb des Gerichts über-haupt noch miteinander kommunizierenkönnen, weil alles außerhalb Gesagteinnerhalb gegen einen verwendet werdenkann, wodurch eine friedliche Lösungdurch Mediation o.ä. unmöglich wird. Einweiterer Aspekt ist, dass das Gerichtsver-fahren Millionen von Dollars kostet, dieder Entwicklung der Gemeinschaften undder Gurdwaras sowie z. B. auch derSchule Miri Piri Academy dann nicht zurVerfügung stehen. Die Befürworter desGerichtsverfahrens haben mittlerweileeine neue Organisation geschaffen, SikhDharma Worldwide, und veranstaltenjährlich zweimal zu den Zeiten, als früherdas Khalsa Council stattfand, das„Siblings of Destiny Meeting“ („Ge-schwister der Bestimmung“ – ein Begriff,den Yogi Bhajan verwendet hat, um unse-re Geschwisterschaft als Sikhs undKundalini Yoginis und Yogis zu bezeich-nen). Im Juni wird in demGerichtsverfahren jetzt zum ersten Maldie Seite des Unto Infinity Boards gehört– man darf gespannt sein, welcheWendung es dadurch nehmen wird. Infoszu beiden Organisationen sind hier zu finden: www.sikhdharma.org undwww.sikhdharmaworldwide.org

Auch wenn es schmerzhaft ist, dass inunserer „Familie“ ein solcher Erbschafts-streit stattfindet – wie übrigens in vielenspirituellen Gemeinschaften – wichtig ist,dass wir uns nicht darin beirren lassen,das Vermächtnis der Lehren Yogi Bhajanszu nutzen, ein starkes Goldenes Netzwerkzu bilden. Act, don’t react.

Trotz Erbschaftsstreits um das Vermächtnis Yogi Bhajans

Von der Goldenen Kette zum Goldenen Netzwerk Von Simran Kaur

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AN

ZE

IGE

„Wann fängt das Wassermann-Zeitalter eigentlich an? Ich habe verschiedene Versionen gehört (auch von YogiBhajan). Wie und wann sollte ich nun feiern?“ (Susanne Behnke, Yogalehrerin)

Liebe Susanne,Das Wassermann-Zeitalter ist ein allgemein anerkanntesastrologisches Konzept basierend auf der „Präzession desFrühlings-Equinox (21.März)“. Durch die langsameVerschiebung der Erdachse (ein kompletter Zyklus derErdachsen-Bewegung dauert 25.920 Jahre), bewegt sich derFrühlingpunkt langsam rückwärts durch den Tierkreis. Er ver-bringt dabei 2.160 Jahre in einem Zeichen.Es ist eine Zeit vongroßer individueller Freiheit und voller Entwicklungsmög-lichkeiten, und wir sollten den Übergang feiern (obwohl esnoch genügend Probleme wie Einsamkeit und psychischenDruck im Wassermann-Zeitalter geben wird).Es gibt allerdings unter Astrologen keine Einigkeit, wann dasWassermann-Zeitalter genau anfängt. Die meisten plädierenfür einen langsamen Übergang, der in vielerlei Hinsicht mitder Renaissance und dem Ende des Mittelalters schon ange-fangen hat, und sich jetzt mit der rasanten technologischenEntwicklung beschleunigt und intensiviert. Yogi Bhajan hat uns aber eine intuitiv und numerologischfestgestellte Zeit für diesen Übergang gegeben. Das genaueZitat diesbezüglich vom 12. August 1977 lautet: „Im Jahr2011 am 11. November um 11.30 Uhr am Morgen, beimLängen- und Breitengrad von Los Angeles* wird dasWassermann-Zeitalter ganz etabliert sein. Die Zeit, die wirjetzt erleben, ist nichts als die Cusp Periode**, die Zeit derWachablösung, so wie der Wechsel der Nasenloch-Dominanz.“* dies entspricht in Deutschland: 11. November 2011

um 20.30 Uhr.** Cusp ist die Bezeichnung für den Übergang zwischen

zwei Tierkreiszeichen

Einen sehr schönen Vorschlag, mit einer speziellenMeditation den Übergang zum Wassermann-Zeitalter zufeiern, findest du im Internet unter: http://www.kundaliniresearchinstitute.org/1000day/Da wird genau abgezählt (bis auf Zehntel Sekunden), wielange es noch dauert bis zum 11.11.11. Zum Zeitpunkt desSchreibens waren das: 181 Tage, 23 Stunden, 0 Minuten, 3Sekunden, 13 Zehntel-Sekunden (!?).Du kannst sowohl die Beschreibung dieser „Aquarian March“Meditation (auf Deutsch) als auch die (etwas gewöhnungsbe-dürftige) Musik dort herunterladen.Eine andere schöne Meditation zum Thema ist: „Die Trance des Fische-Zeitalters durchbrechen“: (Yogi Bhajan, 31. Oktober 1994)

Sitze in einfacher Haltung. Halte die Hände in Fäusten vorden Schultern. Die Zeigefinger sind hochgestreckt. Bewegedie Hände ruckartig 15 bis 20 Zentimeter nach vorne und wie-der zurück. Die Augen sind geschlossen, konzentriere dichauf dein drittes Auge. Zeit: 11 Minuten.Zum Schluss der Meditation: Strecke die Arme hoch über deinen Kopf und atme drei Mal ein und aus..

Frage Yogi Satya

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Gerade komme ich von einerWoche im Guru Ram Das Ashram inBoizenburg zurück und bin wie jedesMal hellauf begeistert. Vor den TorenHamburgs im NaturschutzgebietElbtalauen wurde Ende 2009 dieserOrt der Heilung und Gemeinschaftgeschaffen.Meine familiären Umstände hindernmich derzeit daran, dort ganz hinzuzie-hen, aber Siri Kartar Kaur und KhalsaSingh, die im Ashram wohnen, sindganz auf Feriengäste eingestellt. Nachdem morgendlichen Sadhana undeinem gemeinsamen Frühstück habeich die Möglichkeit, im Naturschutz-gebiet Elbtalaue spazieren zu gehen.Ich schätze besonders den weitenBlick ins Grüne, bin allein, aber nichteinsam - Guru Ram Das wandert jaimmer mit ...

An der Elbe entlang und durch dasmalerische Boizenburg, ein Städtchen,das für mich der vielen Häuser am

Kanal wegen Klein-Venedig ist, führtmich mein Weg zurück zum Ashram.Dort angekommen bekomme ich eineEntspannungsmassage von Gaby. Siehat dort dafür eigens einen Raum ein-gerichtet und nach Terminverein-barung massiert sie bei leiser Musikund lieblichem Duft alle Verspannun-gen weg.

Zum Ashram gehört auch ein großerGemüsegarten. Dort gibt es immeretwas zu tun, und mir macht es wirk-lich Spaß, dort mit und in Mutter Erdezu arbeiten. Fast jeden Abend um 19Uhr unterrichten Jap Jot Kaur oder SiriKartar Kaur Kundalini Yoga. Ich binherzlich eingeladen mitzumachen.Donnerstag üben alle zusammen SatNam Rasayan oder halten einenGesprächskreis ab, zu dem ich eben-falls dazu gebeten werde.Ich möchte euch diesen Ashram wirk-lich ans Herz legen! Wie oft sprechenwir von unserer Sehnsucht nach mehrGemeinschaft. Siri Kartar Kaur undKhalsa Singh stellen dort dafür Raumzur Verfügung. Eine ganze Wohnungwird freigehalten, um Gäste aufneh-men zu können. Lass uns dieses ausbaufähige Projektmit vielen kurzen oder langenBesuchen unterstützen! Die Übernach-tung mit Verpflegung kostet nur 15Euro pro Nacht und etwa zwei StundenSeva täglich in der Gemeinschaft imHaus und /oder im Garten.

Kontakt: Guru Ram-Das-Ashram mitYogazentrum Jiwan Mukta, Baustr.21, 19258 Boizenburg/Elbe, Tel.038847 – 33675, www.petra-floege.de

Stell dir vor, du gründest einen Ashram …

Der Guru-Ram-Das-Ashram in Boizenburg

Von Guru Amrit Kaur von Vacano-Magdanz

Eine persönliche Erfahrung

Meine Kundalini-Erweckung: Aufbruch zu neuenWegen Von Kathrin Jänner

Kurz nach dem Kundalini Yoga Lehrer-Examen der Stufe 1 im Juni 2010 lernteich meine neue Liebe kennen. Allesschien im Wandel zu sein. Zwei Wochenvor dem ersten persönlichen Treffen mitmeinem neuen Partner begann ich starkeEnergiewellen in meinem Inneren zu spü-ren, nachts wachte ich oft schweißgeba-det auf; ich erlebte Synchronizitäten underhielt Zeichen des Kosmos. Am 14. September in den frühenMorgenstunden hatte ich mich für eineMeditation in liegender Haltung zurrhythmischen Meditationsmusik derSufis „el- Hadra“ entschieden. Der Pulsdes Rhythmus spielt hier eine entschei-dende Rolle, weil er mit Atem undHerzschlag gleichzeitig korrespondiert.Ich versprach mir davon den Geist zuberuhigen, wollte das Gedankenkarus-sell stoppen. Ich atmete lang und tief undkonzentrierte mich auf mein drittes Auge.Ziemlich unmittelbar zu Beginn derMeditation kam alles in mir ins Fließen.Gewaltige Energiebahnen strömten durchmeinen Körper. Jede Zelle meinesKörpers fand einen neuen Platz. Mitgeschlossenen Augen nahm ich ein star-kes Leuchten um mich herum war. Ichverschmolz mit allem. Diesen Zustandempfand ich als äußerst angenehm undwohltuend. Dann tauchten vor meineminneren Auge in grüner Neonschrift fol-gende Einsichten auf:

Das Prinzip vom Lösen und Binden Notwendigkeit der Auflösung

sämlicher Erstarrungen Frei sein bedeutet den

Kontrollverlust zu akzeptieren Unendlichkeit Sein- und NichtseinDer Mensch ist Teil des kosmischen

NetzesAlles ist Eins Ich bin - ich binSeither spüre ich eine ständige Bindungund Vernetzung mit anderen Menschenund dem gesamten Kosmos.

In den ersten Tagen nach meiner spiri-tuellen Erweckung waren meine intuiti-ven Kräfte bis auf das Schärfste sensibili-siert. Ich erhielt permanent Botschaftendes Kosmos. Meine körperlichenEmpfindungen waren stark gesteigert.Alle Schwingungen der Umwelt fandeneinen direkten Weg in mein Inneres. Ichkonnte Stimmungen und Auras andererMenschen wahrnehmen. Ich stellte fest, dass mein Körper einen

Siri Kartar Kaur und ihr Partner Khalsa Singh haben den Ashram ins Leben gerufen.

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Vor elf Jahren zogen wir nachBerlin. Damals war ich um die 50.Noch in München las ich in der Ärzte-zeitung, dass brustkrebskranke Frauenfür eine Studie darüber, ob Bewegungdas Immunsystem stärkt, gesucht wur-den. Ich meldete mich an, weil ich dasals eine Möglichkeit sah, andereFrauen kennen zu lernen, ersteKontakte in einer unbekannten Stadt zuknüpfen. Für die Studie trafen wir uns in einemKrankenhaus, wo uns Blut abgenom-men wurde. Dann gingen wir zu einemAndachtsraum und dort erwartete unsein Guru, weiß gewandet mit Bart undTurban - Nanak Dev Singh - und botuns Yogitee an. Ich – eine handfesteDorfgastwirtstochter - war geschockt,denn zu meiner Lebensauffassungpasst ganz und gar keine religiöseAktivität. Dennoch, das Training - damals undheute – tut mir gut und beginnt immermit einer Bewegungsmeditation,„Pentra“ genannt. Man soll auf einenPunkt schauen, nicht denken und zumTrommelklang im gleichwertigen 4/4-Takt eine Vierschrittfolge machen. Ichmerkte bald, dass sich durch diesesPentra mein total untrainierter, etwaszusammengesunkener Körper straffte.Danach kommen die Techniken derSchwertkampfkunst. Ziel ist es, mitgeringstmöglichem Aufwand höchsteEffektivität zu erreichen. Man lerntSchrittfolgen, den Umgang mit kurzenund langen Stöcken und besonders,sich auf den Gegner zu konzentrierenund die kleinste Lücke in derVerteidigung zu nutzen. Was mich auchbeeindruckt, sind Übungen, in denenman nach vorne sieht, aber seineWahrnehmung auf die Umgebung kon-zentriert. Eine richtig gute Übung fürmich, denn ich zuckte oft beiBewegungen um mich herum totalerschreckt zusammen. Das war so auf-fällig, dass Kommilitonen mich sogarvorführten. Die Gatka-Übung ist mirzur Gewohnheit geworden und soschnell werde ich inzwischen seltenüberrascht. Zum Schluss kommt das Mantra, dieGruppe sitzt im Kreis und mittels indi-scher Sätze konzentriert man sich aufdie Seele. Ich begnüge mich mit derRuhe. Aber einmal hörten wir eineMusik, bei der ich mir sofort vorstellte,dass meine Seele/mein Leben mit ihrmeinen Körper ruhig verlassen könnte.

Bei der Untersuchung nach sechsWochen wurde wieder Blut abgenom-men und bei mir hatte sich dasImmunsystem signifikant verbessert.Ich denke, dass Gatka auch gerade beiFrauen zu einer inneren Stärke gegenü-ber Angriffen hilft. Zum Beispiel fasstemir mal ein älterer Araber mit Käppiauf dem Kopf in der U-Bahn eindeutigan den Po. Ohne nachzudenken gab ichihm eine Ohrfeige und verwies ihn soresolut und laut des Wagens, dass ertatsächlich ausstieg. Früher wäre ichwortlos selber ausgestiegen. Oder aufeiner einsamen Straße kam ein Mannvon hinten immer näher, ich warbesorgt, drehte mich in Kampfstellungum und schrie „Halt!“, woraufhin ersich entschuldigte und die Straßenseitewechselte. Vorher hätte ich mirGedanken gemacht, ob ich michwomöglich lächerlich mache.Zum Schluss noch das eindrücklichsteErlebnis. Eines Tages gab mir Nanakein Schwert, mit dem ich die Übungmachte. Dabei lässt man das Schwertum den Körper kreisen. Ich hatte großeSorgen, mir mit dem krummen Dingdie Waden zu ritzen, ich war hoch kon-zentriert und habe zum ersten Malnichts gedacht. Ich wusste gar nicht,wie schön das ist – zu Hause habe ichdaraufhin gleich ein Kinderbuchgeschrieben. Gatka macht mir so viel Spaß, dass ichjahrelang und nach ausgeheiltenVerletzungen wieder die Gruppe besu-che. Ich fuhr auch immer ins Gatka-Familien-Camp, beteiligte mich anSpielen, lernte Kickboxen undBogenschießen kennen und erzählteKindern Geschichten. Auch in diesemJahr möchte ich dort wieder hin und bingespannt auf den neuen Platz, denn eswird erstmals auf Rügen stattfinden.

Gatka für das Immunsystem

Wie ich mich durch „Shakti Yoga“ veränderte Von Barbara Lillge

Reinigungsprozess durchgemacht hatte.Weiterhin durchzogen meinen Körpergewaltige Energiewellen und auch dieSchweißausbrüche blieben.Mein Geist war ungeheuer schnell gewor-den. Zusammenhänge erschlossen sichmir immer wieder neu und rasant. Ichhatte ein enormes Klärungsbedürfnis.Mein Adrenalinpegel war beängstigendhoch. Alles in mir lief auf Hochtouren.Ich hatte Angst, mich in einzelneMoleküle aufzulösen und in die Weitendes Kosmos zu fliegen. MeineErkenntnisse wollte ich gerne mit meinenMitmenschen teilen, traf allerdings häufigauf Unverständnis und Ablehnung. DenUmgang mit meiner inneren Wahrheitund meinem „Revolutionsbedürfnis“musste und muss ich mühsam lernen. Die Umwelt erfuhr mich aus schulmedizi-nischer Sicht in einer hoch manischenPhase. Die ersten Ärzte, die ich aufgrundmeiner „energetischen Krise“ aufsuchte,drängten mich in Richtung Psychiatrie.Von einer Kundalini-Erweckung wolltendiese Mediziner und auch meine Familienichts wissen. Zum Glück begleitete mich in diesenWochen mein Hamburger Yogalehrer. Alserfahrener Lehrer spürte er intuitiv, wasmit mir los war. Er fand die richtigenWorte, sowie Yoga- und Meditations-übungen für mich und verwies mich aufzwei Ärzte der alternativen Schulmedi-zin. Er und diese beiden Ärzte halfen mir,meinen Energielevel wieder auszuglei-chen und bewahrten mich vor derPsychiatrie. Hierfür bin ich unendlich dankbar undverneige mich vor diesen Menschen undvor der mich führenden kosmischenEnergie in tiefer Demut. Ich habe Monateder Krisen mit vielen Höhen und Tiefenhinter mir, in denen ich mich von altenÄngsten und familiären Strukturen mei-ner Kindheit lösen musste. Programmewerden neu geschrieben. Meine aktivier-ten Kräfte möchte ich in Zukunft für michund meine Umwelt sinnvoll nutzen kön-nen. Ein geschütztes Netzwerk zum Austauschvon Menschen mit Kundalini-Erfahrun-gen wäre perspektivisch aus meiner Sichtsehr sinnvoll, ebenso eine Liste geeigne-ter Ärzte und Therapeuten und Sat NamRayasan-Heiler, für den Notfall.

Kundalini ist der Schlüssel zurVeränderung, zu einem Leben in Liebeund Freiheit. Allerdings habe ich auchgroßen Respekt vor einer Kundalini-Erweckung gewonnen. Sie kann ein gött-liches Geschenk sein, aber auch dasAbgleiten in Krankheit, Wahnsinn undIsolation bedeuten. Ich wünsche jedemSuchenden auf seinem Weg vom Dunkelins Licht umsichtige und einfühlsameGefährten, sowie innere Kraft. Wir Lehrersollten uns unserer Verantwortung sehrbewusst sein. Eigene Erfahrungswerte,Intuition, Wissen und ein geöffnetes Herzsollten unsere ständigen Begleiter sein.

Barbara Lillge lernt Gatka

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Das YogaTur Festival entstand ausder Idee, eine Alternative zu anderen,weiter entfernten Festivals zu sein unddenen als ein Treffpunkt zu dienen, diebei anderen Festivals mithelfen. EinTreffpunkt, ein nicht weit entfernterReferenzort, wo wir uns einige Tagetreffen, um Erfahrungen auszutauschen,und auch um Unsicherheiten zu teilen.

Mit der Zeit wollten wir das YogaTurFestival auf andere Orte und Länderausweiten, auch als Option zu anderenFestivals. Und seitdem hat sich dasFestival gewandelt und ist nun ein inter-nationales Festival, das Lehrer aus ver-schiedenen europäischen Ländern mitder Idee zusammenkommen lässt, zuteilen und kennenzulernen – nicht nurdiejenigen, die auf Festivals lehren, son-dern auch diejenigen, die mit ihrenKenntnissen Orte, Konzerte undAusbildungen bereichern.

Heute ist das YogaTur Festival eine inter-essante Alternative zu anderen, auch grö-ßeren Festivals, wo mehr als 20Kundalini Yoga Lehrer aus verschiede-nen Ländern sich an einem bevorzugtenOrt inmitten einer außergewöhnlichenLandschaft treffen, in der Nähe vonStränden, Inseln, Wäldern und Flüssen –um den Aufenthalt zu einem ganz beson-deren Erlebnis zu machen.Um nicht nur an einem großen Yoga-festival teilzunehmen, sondern auch

Urlaub zu machen, bieten die Veranstal-ter viele Aktivitäten an frischer Luft an.Es gibt ein Freibad, Strände, um spazie-ren zu gehen oder zu baden und vieleWanderwege in schöner Landschaft. DasYogaTur Festival findet an einem einzig-artigen Landstrich statt, der vollerTraditionen und Gegensätze steckt. EinOrt, wo das Meer, die immergrünenBerge und die benachbarten Inseln kleineParadiese sind: „Las Rías Bajas“ im spa-nischen Südgalizien.

Viele bekannte Kundalini Yoga Expertenwerden bei YogaTur 2011, das vom 13.bis zum 17. Juli in As Rías Baixas –Moaña (Pontevedra) stattfindet, erwartet.Die Workshops werden vom spanischensimultan ins englische übersetzt.

Mehr Informationen und die Reservie-rungsmöglichkeit gibt es unterwww.yogaturfes t ivalgal ic ia .com.Organisiert wird das Festival vomCentro de Yoga Kundalini Narayan.

Yogaktuell

Stell dir einen Ort vor, wo du deine Ferien genießen kannst, wo du die Ruhe einer unvergleichlichenLandschaft finden kannst, Yoga praktizierst sowie viele Aktivitäten angeboten bekommst, um dich zu entspannen, zu erholen und mit neuer Energie aufzuladen.

YogaTur Festival in Galizien 2011Von Narayan Singh, übersetzt und gekürzt von Kerstin Ravi Kirn Kaur

Gemeinschaftsveranstaltungen mit Yoga im spanischen Südgalizien.

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Das Ziel war groß: Auf der riesigenRheinland Pfalz-Ausstellung wollten wirvertreten sein, mit Kundalini Yoga!„Klein, aber fein“ war unser Motto: VierQuadratmeter Stand sind zwar nichtwirklich viel, aber dank derUnterstützung der Rhein-Main AGimmerhin machbar. Außerdem hatte uns3HO Deutschland zwei Poster von YogiBhajan zur Verfügung gestellt, die dieRückwand unseres Standes zierten. Aufunserem Tisch: Yogabücher, Musik, Teesund natürlich diverse Flyer derLehrerInnen aus dem Rhein-Main-Gebiet. Das sah für unsere Augen ganzeindeutig aus: Yogi Bhajan = KundaliniYoga. Den Besuchern war das abernatürlich überhaupt nicht klar. Ein

freundlich winkender Inder mit Turban –mit Yoga brachten das die Menschen erstmal nicht in Verbindung. Deshalb habenwir unser Erscheinungsbild ein wenig„adaptiert“: Yogi Bhajan umrahmte unsab dem zweiten Ausstellungstag vonrechts und links, wodurch wir uns sehrgeborgen fühlten, und in der Mitteprangte in großen Lettern auf orangefar-benem Papier: Yoga bringtLebensfreude, Balance und Wohlgefühl.

DAS haben die Leute dann verstanden.Verbunden mit unserem Yogitee-Angebot führten vor allem derMännertee und das neue Buch vonKerstin Leppert „Erfüllter Sex mit Yoga“zu vielen Gesprächen, die häufig zu

interessanten Unterhaltungen wurden.Spannend war es, die Paare zu beobach-ten: Häufig zog der Mann eine interes-sierte Frau weg von unserem Stand. Wardagegen der Mann interessiert, entwik-kelte sich schnell ein Gespräch mit demPaar oder einer ganzen Gruppe.

Neun Tage lang waren wir von 10 bis 17Uhr da – meist zu zweit, damit immereine die Möglichkeit hatte, sich intensivzu unterhalten. Es gab viele schöneBegegnungen auf der Messe. Menschen,die Yoga praktizieren, teilten gerne ihreErfahrungen mit uns. Eine Geschichtehat mich (Devinder Kaur) besondersberührt: Eine Gruppe, bestehend aus achtFrauen, macht schon jahrelang zusam-

Aus den AGs

Kundalini Yoga auf der Rheinland Pfalz Ausstellung Von Andrea Amarpal Kaur Zahn, Ulrike Devinder Kaur Kamp und Annegret Amritdev Kaur Oster

Zum Abschluss des Weißen Tantrasam 4. Februar in Hamburg lief eineVideo-Sequenz, in der Yogi Bhajan unsaufforderte, ihm in einen Brief überunsere Erlebnisse und Erfahrungenanlässlich des Kurses zu berichten. Daihn Briefe nicht mehr erreichen, hatte ichdie Idee, meine Gedanken mit der Sangatzu teilen. Hier erst mal eine kleinebeschreibende Einleitung:

Thema des Tages war Fortschritt (engl.:progress) Der Aufbau der Übungen warsehr ungewöhnlich für ein WeißesTantra. Es gab nur eine einzige elfminü-tige Übung, die wir nach einer jeweilsdarauf folgenden elfminütigen Ge-sprächsrunde den ganzen Tag langwiederholten. Dazu lief das MantraPavan Guru. In den Gesprächsrundensollten wir uns mit unserem Partner überFortschritt unterhalten.

Beim Weißen Tantra sitzen dieTeilnehmer in langen Reihen ihremPartner bzw. ihrer Partnerin gegenüber.Als „Monitor“ war es meine Aufgabe,einzuspringen, wenn jemand seinenPlatz verlasen wollte. Da im Verlauf desTages nur eine Pause angesetzt war,waren wir Monitore fast durchgehendbeschäftigt, da immer mehr Teilnehmer-Innen natürlichen Bedürfnissen nachge-

hen wollten. So kames zu der ungewöhn-lichen Anzahl vonüber 40 Einsätzen fürmich. Alles hochener-getische Begegnun-gen, bei denen essofort „zur Sacheging“. Da es nebenden Übungen auchdarum ging, über Fortschritt zu reden,konnte ich die glückliche Erfahrungmachen, verschiedenste Aspekte diesesThemas ergründen zu können. Eine klei-ne Auswahl der Themenschwerpunktemeiner vielfältigen Gespräche möchteich im Folgenden schlaglichtartig miteuch teilen:

1) Fortschritt muß praktisch erlebbar sein.

2) Fortschritt liegt erst in der Luft, seine Manifestation ist verdichtetes Prana.

3) Fortschritt ist nicht Anhäufung, Leere ist Erfüllung.

4) Mein Fortschritt ist die Ausgangs-position meiner Kinder.

5) Fortschritt liegt im Frieden, den derHamster spürt, nachdem er aus demLaufrad gesprungen ist.

6) Fortschritt ist ein soziales Ding, du erreichst ihn schwerlich allein.

7) Fortschritt ist nur im Moment, im Jetzt möglich.

8) Fortschritt ist auch der Friede des Berges inmitten des Wandels um ihn herum.

9) Fortschritt heißt, die Information vom „mind“ in die Zellen zu bekommen.

10) Wurzeln wachsen im Dunkeln, deshalb ist Fortschritt manchmal nicht sichtbar.

11) Fortschritt ist Gottes Wille in Bewegung.

Und du? Was bedeutet Fortschritt fürdich? Wie integrierst du Fortschritt indeine Welt?

Monitoring beim Weißen Tantra

Was ist Fortschritt? Von Willem Wittstamm

Weißes Tantra im Saselhaus in Hamburgs Norden.

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Sat Shabd Singh, mit bürgerlichem Namen EduardoBalázs Tagle, ist Chilene und hat eine wunderschöne, sehrweiche, fast feminine Stimme. Von ihm stammt die neue CDmit dem Titel „GURU“, der den Weg „Vom Dunkel insLicht“ symbolisiert – das göttliche Prinzip der Selbst-erkenntnis. Die CD, die ein Bild des Goldenen Tempels inAmritsar ziert, vereint fünf Kundalini Yoga Mantras, einenTanz und eine Entspannungsmusik sowie die spanischeVersion vom „May the longtime sun shine“ – „Eterno sol“.

Mein Lieblingstrack ist der erste – eine sehr süße, jedochnicht überzuckerte und melodische Version des Adi Mantras,eine Hymne an den Anfang, die nach fast zehn Minutenimmer noch zu schnell endet. Weiter geht es mit demMulmantra, ebenfalls schon tausendmal vertont, um dochwieder und wieder in neuem Licht zu erstrahlen. Die Melodiekam wie ein Segen während seines täglichen Sadhanas imSommer 2006 zu Sat Shabd Singh und hat bereits vieleMenschen in Südamerika und anderswo inspiriert. Es ist eineder schönsten Versionen, die je zu diesem Mantra komponiertwurden. Natürlich ähneln sich die Tracks der CD alle auf einegewisse Weise, wie bei jedem Interpreten. Besonders dasGuru Gaitri Mantra eignet sich jedoch besonders gut fürGruppenmeditationen im Unterricht, weil es eine angenehmeStimmlage hat und kein besonders großes Volumen erfordert.Nicht fehlen darf das Guru Ram Das, ein Mantra, das alsHerzöffner die Liebe und Hingabe zu allem entwickelt – ineiner ruhigen, friedvollen Version. Es folgt das MangalaCharn Mantra, bei dem Soledad Guerrero, im Duett mit SatShabd Singh singt und den Hörer in einem sanften Fluss mitder universellen Energie schwingen lässt. Ein kurzer, fröh-licher Kundalini Dance folgt, ebenfalls gesungen vonSoledad Guerrero, dann ein knapp neunminütiger Titel„Relax“, der mit einem Tempo von 60 Beats pro Minuteschlaffördernd auch für Babies wirken soll. Beschlossen wirddie CD mit „Eterno sol“ – leuchtend wie der Titel. Sat Shabd Singh ist seit 2001 als Yogalehrer zertifiziert. DerMusik widmet er sein gesamtes Leben als Produzent,Toningenieur, Komponist und Eigentümer des chilenischenLabels Musicland in Chile. In den letzten zehn Jahren hat ersich besonders auf Musik für Yoga, Meditation und TherapiespezialisiertDie CD, eine Yogi-Press-Produktion, kostet beim Sat Nam-Versand 17,95 Euro und ist unter der Bestellnummer KH-682erhältlich. Neu - man kann sie oder auch nur einzelne Stückeauch als Download erwerben, nachdem man bei denSoundsamples Eindrücke gewonnen hat. (khl)

men Yoga, einmal in der Woche. Selbst,als ihre Yogalehrerin vor einiger Zeit dieGruppe verließ, machten sie weiter. Sietreffen sich nun immer noch wöchentlichprivat und machen zusammen die Übun-gen, die ihnen gerade gefallen.

Manchmal war es aber auch richtig lang-weilig, weil die Besucher ohne anzuhal-ten an uns vorbei strömten. Was tun?Unsere Idee: Wir haben Mandalas anKinder verteilt und gelangten so mit denEltern ins Gespräch. Manchmal kamendann wieder so viele Kontakte hinterein-ander zustande, dass ein Durchatmen ander frischen Luft nötig wurde. Zusätzlichhaben wir die Messe auch als

Kontaktbörse entdeckt:zu Heilpraktikern mitden unterschiedlichstenAnsätzen zu heilen, TaiChi- und Chi-Gong Leh-rern, Yogalehrern im all-gemeinen (wobei diemeisten sich erst aufNachfrage outeten) undzu wunderbaren Formensozialen Engagementsauf den unterschiedlich-sten Ebenen. Bis aufwenige waren alle super-freundlich und hilfsbe-reit.Sogar die Presse wurdeauch auf uns aufmerk-sam – trotz unseresMinistandes. Warum?Weil wir die Einzigen waren, die etwasanboten, bei dem man aktiv werden mus-ste! Nur acht bis zehn Zeilen im Messe-bericht waren es – aber die haben uns dienächsten Tage so manchen Neugierigenbeschert, der mehr wissen wollte. Dashat richtig Spaß gemacht!

Ich (Amarpal Kaur) war die vollen neunTage dabei und danach wie berauscht.

Unser Fazit: Der Einsatz hat sichgelohnt! Er war für uns persönlich,unzählige Messebesucher und KundaliniYoga ein echter Gewinn. UnsereErfahrungen und die Fülle von neuenIdeen wollen wir nächstes Jahr gernewieder auf der Rheinland Pfalz-Ausstellung einbringen, um noch mehrMenschen in unserer Region fürKundalini Yoga zu begeistern.

“Guru”von Sat Shabd Singh

Saraswati Kaur, Amrit Dev Kaur und Devinder Kaur (v.l.n.r.) am Messestand

CD-Tip

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3HO Fachausbildung zur Yogalehrerin für Schwangere & zur Rückbildung in Hamburg

Nächster Ausbildungsstart September 2012 Weitere Infos unter: www.schwangerenyoga-ausbildung.de

A N Z E I G E N

Seit 1991 kommen wir jedes Jahr in den Tagen als großeSikh-Familie zusammen, da sich das alte Jahr dem Ende neigtund das neue schon seine ersten Lichter wirft. Wir verbringenden Jahreswechsel in der Gemeinschaft und nehmen uns Zeitfür die wunderbaren Teachings unseres Lehrers Yogi Bhajan,für Einkehr und besinnliche Geselligkeit. Nachdem wir vieleJahre durch das Land gepilgert sind und die Sikh Dharma-Tagean den verschiedensten Orten im Norden, Süden und OstenDeutschlands stattgefunden hatten, waren wir zuletzt wieder inden Norden in ein Seminarhaus bei Hamburg zurückgekehrt.

Seit drei Jahren finden, durch Initiative von einigen aus demFrankfurter Raum, Sikh Dharma-Tage zusätzlich im Südenstatt, zuletzt sogar auch bei Freiburg.Zu diesem Jahreswechsel wird alles anders sein. Wir kommenwieder an EINEM Ort zusammen. Aus allen Ecken werdenSikhs und Yogis kommen, um das Jahr 2012, in dem dasWassermann-Zeitalter sich weiter, vielleicht sogar entscheidendmanifestieren wird, in der Sangat gemeinsam zu beginnen. Vom28. Dezember 2011 bis zum Neujahrstag 2012 wird uns dieJugendburg Ludwigstein (www.burgludwigstein.de) beiWitzenhausen, zwischen Kassel und Göttingen, zur Verfügungstehen.Yogi Bhajan hat uns seit 40 Jahren auf diese Zeit eingestimmtund uns alle erforderlichen Werkzeuge und Techniken an dieHand gegeben, um sein Erbe weiterzuführen: Allen anderen inder Dunkelheit dieser von Veränderung geprägten Zeit eineOrientierung, ein Halt, ein Licht - ein Leuchtturm zu sein.Sikh Dharma Tage sind traditionell eine Zeit des gelebtenGruppenbewusstseins, des Dienens und der Ausrichtung aufunsere Bestimmung als Individuen und Mitglieder derGemeinschaft, in diesem Jahr mehr denn je.Daher komm und nimm Teil am Prozess, das Wassermann-Zeitalter auf die Erde zu bringen - erfahre dich als Teil unserer3HO- und Sikh-Gemeinschaft! Ich persönlich freue michbereits auf diese gemeinsamen, spannenden und inspirierendenTage.

Weitere Information findest du unter www.3ho.de. DieAnmeldung wird online voraussichtlich ab 1. September mög-lich sein.

Zentral stattfindende Sikh Dharma Tage 2011/12

Zeit mit der spirituellen Familie

Von Hari Har Singh Burmeister

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Fachabi an der Miri PiriAcademy

Nachdem vor einem guten Jahr dasCambridge System an der Miri PiriAcademy in Amritsar, Indien, eingeführtworden ist, durch das SchülerInneneinen dem Fachabitur vergleichbarenAbschluss machen können, hat jetzt dieSchule die offizielle Zertifizierung erhal-ten, ein Cambridge InternationalExaminations Professional Develop-ment Qualification Center zu sein, d.h.,dass LehrerInnen, die an der MPA unter-richten und an dem Training teilnehmen,jetzt ein Cambridge Zertifikat bekom-men können, was eine interessanteFortbildung und Statusverbesserung vorallem für indische LehrerInnen darstellt.

Wir freuen uns über Spenden, mit denenSchülerInnen aus Deutschland unter-stützt werden, diese außergewöhnlicheSchule besuchen zu können: Konto:68060206, BLZ: 20010020, PostbankHamburg, Stichwort: MiriPiriSchüler-Innen-Fonds. Den Newsletter der Schule,iMPAct, kann man unter:www.miripiriacademy.org abonnieren.

3HO Frauen Camp München 2011

Zum dritten Mal veranstaltet KundaliniYoga München ein viertägiges FrauenCamp einschließlich Kinder Camp. Esfindet vom 1. bis zum 4. September 2011im Ökologischen Tagungshaus Lindenbei München statt. Thema ist„Kreativität - die Essenz des Weibli-chen“. Anmeldung und Info:[email protected].

Weißes Tantra München

Am 8. Oktober 2011 findet in Ober-schleissheim bei München ein eintägigerWeißer Tantra Workshop stattInformation: [email protected],mehr Infos bei:www.kundalini-yoga-muenchen.de.

Yogischer Kindergarten inHamburg-Ottensen eröffnet

Im Mai hat in Hamburg-Ottensen dererste yogische Kindergarten als Tages-mutter-Projekt eröffnet. Die beidenInitiatorinnen beziehen ihre Erfahrungenaus unterschiedlichen Bereichen:Muktiar Dettmann ist Kinderyogalehre-rin, Erzieherin und Heilerin und KarolinHoffmann ist Kunsttherapeutin/-pädago-gin, Kinderyogalehrerin und SchreibArt-Trainerin.Mit Yoga, Kunst und GewaltfreierKommunikation werden die Kinder in

ihrem Alltag begleitet und gemeinsammit ihren Eltern in ihrer Entwicklungunterstützt. Alle Familien, die Kinderzwischen zwei und zwölf Jahren haben,sind willkommen. Der Alltag wirdgestaltet, indem Muktiar Dettmann undKarolin Hoffmann mit den KindernSpielzeug bauen, malen und die Natur imStadtteil erkunden. Das biologischeEssen wird gemeinsam mit den Kinderngekocht. Am Abend und am Wochenende wird derRaum für eigene Seminare genutzt –auch andere sind eingeladen, Seminarezu geben wie Yogakurse, Familienauf-stellung, Arbeit am inneren Kind,Astrologievorträge und KreativesSchreiben. Kontakt:[email protected] oder040/18014272.

3HO Mitgliederversammlung

Die 3HO-Mitgliederversammlung findetstatt am Sonntag, den 11. Dezember2011, in Freiburg. Bitte schon mal vor-merken! Es wird folgende Gesprächs-punkte geben: Bericht des Vorstands,Finanzbericht, Entlastung des Vorstands,Vorstandswahlen und andere spannendeThemen. Wir laden alle Mitglieder herz-lich dazu ein. Genaue Informationenüber Zeit und Ort gibt es [email protected] oder 040/479099 oder imMitgliederbereich unter www.3ho.de.Wir freuen uns auf euch - euer 3HOVerein.

„Geld, Gesundheit undGemeinschaft -

es geht ums Ganze.“

Unter diesem Motto findet ein Kongressvom 14. bis 16. Oktober 2011 in Kasselstatt. 3HO Deutschland ist Gründun-gsmitglied der Freien Gesundheitsberufe(ehemals Frankfurter Gespräche), die imOktober erstmals mit einem eigenenKongress an die Öffentlichkeit tretenund sich für einen Paradigmenwechsel inder Gesellschaft einsetzen. Es konntennamhafte Referenten wie z. B. RüdigerDahlke, und Hans-Peter Dürr gewonnenwerden, desweiteren unterstützt die VHSKassel die Veranstaltung großzügig.3HO wird sich mit einem Stand, mehre-ren Workshops und einem Helferteamengagieren. Wir freuen uns, wenn zahl-reiche YogalehrerInnen und Interessierteteilnehmen - dies ist eine wunderbareGelegenheit, sich mit Gleichgesinntenanderer Traditionen zu einer starkenGemeinschaft zu verbinden.Weitere Informationen siehe:http://kongress.freie-gesundheitsberu-fe.de/.

Yog i s c h e Kur zn a c h r i c h t enYoga mit Kindern

„Stehen wie einSchneemann“Von Dr. Angela Oels

Inspiriert vom Wochenendseminar derReihe Yoga und Kommunikation beiSimran und Christine, mache ich nunseit vier Tagen morgens meine Yoga-Übungen zu Hause. Mein Mann findetdas etwas befremdlich. Meine dreijäh-rige Tochter Maja hingegen ist vonYoga begeistert. Sie hat nun an dreivon vier Tagen frühmorgens beharrlichneben mir gestanden, mir zugesehenund mich mit Fragen über Yoga gelö-chert. Jetzt haben wir uns gewaltfreidarauf geeinigt, dass ich mein Yogamorgens alleine machen darf und ichdafür mit ihr abends einige Übungenzusammen mache. An unserem ersten gemeinsamenAbendtermin eröffnete mir Maja, dasssie selber eine Übungsreihe entwickelthabe, die wir nun gemeinsam machensollten. Ich sagte, okay, leg los. Sie zogein Bilderbuch mit farbigen Klappenhervor und schlug wahllos die ersteKlappe auf: dahinter war ein Fisch.„Schwimmen wie ein Fisch ist dieerste Übung!“ rief sie begeistert. Wirschlängelten uns über den Boden.Dann machte sie „piep piep“ und sagtebedeutungsvoll: „Das war meine Uhr!Wir können aufhören.“ Dann kam dienächste Klappe: ein brauner Bär. Siesah mich an und sagte: „Klettern wieein Bär, ganz hoch!“ und schwang sichauf meinen Schreibtischstuhl. Hinterder nächsten Klappe war einSchneemann. Jetzt bin ich aber malgespannt, dachte ich. Sie sagte sofort:„Stehen wie ein Schneemann, dieHand so ausstrecken und einen Besenhalten“. Dann stand sie ganz still. Dieletzte Übung war eine echteHerausforderung: Hinter der Klappewar ein Müllauto und wir mussten„Fahren wie ein Müllauto“. Als Majas Papa zwischendurchanklopfte, sagte sie streng: „Wir müs-sen diese Übungen in Ruhe machen.Ich werde jetzt nicht mehr sprechen.Wenn du mich was fragst, werde ichnichts antworten.“ Ich glaube, ich muss sie bald zumKinder-Yoga anmelden …Die von Maja entwickelte Übungsreihewirkt sich übrigens positiv auf dasFamilienklima aus. Das viele Lachenist gut für das Herz und dasImmunsystem. Die gemeinsameDurchführung stärkt die Liebe zwi-schen Eltern und Kind. Kann ich alsojeder/m empfehlen.

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Aus den Ausbildungen:

Neue YogalehrerInnenWir gratulieren den erfolgreichen Absolventen derYogalehrerInnenprüfung ganz herzlich:

A N Z E I G E N

Y O G A F E S T I V A Lvom 26. Juli - 3. August 2011

[email protected]

Examen Stufe 1 Dieburg am 5. Februar 2011:Sandra Sukhraj Kaur Foerster, Astrid Chandra Kirin KaurGerber, Melinda Hartmann, Martina Nam Anand KaurJericho, Tordis Chrandayal Kaur Kazzer, Christiane Leukert,Almuth Atmabir Kaur Rau, Thomas Rösner, Kerstin RamyaRützel, Stefan Serrano, Christin Jagat Guru Kaur Straub,Eleonore von Bothmer, Stefanie Wehr, Sonja CharanleenKaur Wetzelsberger und Vivien Witte.

Examen Stufe 1 Hannover am 12. März 2011:Dirk-Wolfgang Adam, Petra Adam, Sabine Appelt, NadineBeißwenger, Marlene Neuschulz, Kerstin Ostendorp,Anamaria Siri Kirpal Kaur Silaghi, Dorothea Stein vonKamienski und Lisa Uttamjot Kaur Wantier.

Examen Stufe 1 Freiburg am 1. April 2011:Mona Albermann, Albina Schmidt und Waltraud PangeetKaur Wahl.

Examen Stufe 2 Nord am 13. Mai 2011:Wilma Harjinder Kaur Eckert, Petra Patwant Kaur Frös,Kerstin Jaspers, Timm Nihal Singh Klein, Annette Hari JiwanKaur Lange, Andrea Ramgian Kaur Schulze, Nadja PrabhujotKaur Wallitzer und Jutta Karamjeet Kaur Wesoly.

Wir wünschen euch viel Erfolg und alles Gute auf eurem wei-teren (Yoga-)Weg!

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Nach kurzer heftiger Krankheitist Nam Kaur am 12. Februar2011 in Frieden im Kreis einigerihrer Freundinnen gegangen. Wirnehmen Abschied von einer kraft-vollen Wegbegleiterin, Freundinund Lehrerin. Sie war in Halle ander Saale eine hochgeachteteKundalini Yogalehrerin fürFrauen in allen Lebenslagen. Alserste Geschäftsführerin von

SASTAKY gab sie der Kundalini Yoga AG in Sachsen,Sachsen-Anhalt und Thüringen Gesicht und Struktur. Vonihrer sehr verehrten Lehrerin Shiva Kaur übernahm siebeim Yogafestival die Leitung des Seva in derHospitality-Schlossküche. Wo Nam Kaur stand, war siepräsent mit ihrer ganzen Kraft, ihrer Inspiration undihrem strahlenden Herzen. Viele unterschiedliche, tiefbewegte Menschen, die sie als Yogalehrerin, Naturkos-metikerin mit heilenden Händen, Mitbegründerin einerSchule, aktive Hallenserin und als liebenswertenMenschen und Freundin kannten, kamen zu ihrem letztenAbschiedsfest. Nam Kaur hatte drei Kinder, die jetzt 20,13 und 11 Jahre alt sind. Wer ihre Familie unterstützenoder ihren Kindern persönlichen, Erlebnisse mit NamKaur schriftlich schenken möchte, kann sich [email protected] wenden.

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