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KYJ_2006_08

Date post: 29-Oct-2015
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LehrerInnenbrief Yoga AUSGABE AUGUST 2006 HERAUSGEBER: 3HO KUNDALINI YOGA LEHRERVEREIN DEUTSCHLAND E.V. · BREITENFELDER STRASSE 8 · 20251 HAMBURG 30 Jahre 3HO Yoga für eine Welt im Wandel Mit Biografien vieler ehemaliger Ashram-Bewohner Happy Birthday, 3HO! Fotoseite: Guru Ram Das Ashram Anekdoten von Yogi Bhajans Besuchen Happy, healthy, holy in Ontario
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LehrerInnenbriefYo

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AUSGABE AUGUST 2006

HERAUSGEBER: 3HO KUNDALINI YOGA LEHRERVEREIN DEUTSCHLAND E.V. · BREITENFELDER STRASSE 8 · 20251 HAMBURG

30 Jahre 3HOYoga für eine Welt im Wandel

Mit Biografien vieler ehemaliger Ashram-Bewohner

Happy Birthday, 3HO!

Fotoseite:Guru Ram Das Ashram

Anekdoten von Yogi Bhajans Besuchen

Happy, healthy, holy in Ontario

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Sponsoren des Kundalini Yoga Tages stellen sich vor:

Entspannt in den RuhestandVon Susanne Kazemieh, FrauenFinanzGruppe

Unsere Verbindung zu 3HO besteht nunschon 15 Jahre. In dieser Zeit haben wirdie Entwicklung mit Freude undInteresse verfolgt und gratulieren zu die-sem großen Jubiläum!

Unsere besondere Aufgabe sehen wir in der Aufklärung hinsicht-lich der immer größer werdenden Problematik in Punkto„Altersversorgung“: Die staatliche Rente schrumpft in beängsti-gendem Maße zusammen, die zahlreichen Rentenreformen sor-gen für zunehmende Verwirrung. Gerade Freiberufler undSelbstständige stehen vor dem Problem, bei häufig weniger üppi-gen Einnahmen eine rentable Versorgung auf die Beine stellen zumüssen. Nur, wer sich im Dickicht der zahlreichen Variantenzwischen Riester-, Rürup-, Privatrenten und Fondssparpläneneinigermaßen zu orientieren vermag, hat überhaupt einFundament, auf dem eine sinnvolle Entscheidung getroffen wer-den kann.

Noch immer überschätzen die meisten Menschen in Deutschlandihre Rentenansprüche bei weitem. Zur Orientierung hier die der-zeitige Realität. Tendenz: abnehmend!

Tabelle 1

Wer sich heute noch auf Vater Staat oder den Ehepartner verlässt,läuft mit leeren Armen geradewegs in die Altersarmut. Und werglaubt, in 20 Jahren noch einen Sozialstaat vorzufinden, der allendas Existenzminimum sichert, hat die Rechnung ohne die demo-grafische Entwicklung gemacht. Nur wer frühzeitig und vernünf-tig privat vorsorgt, kann entspannt ans Rentenalter denken.

Tabelle 2

Wer seine gesamte Altersvorsorge auf vermeintlich sichereProdukte gründet, wird mit eher höheren Sparraten rechnen müs-sen. Denn diese „Sicherheit“ kostet immer Renditepunkte. Werdagegen einen ausgewogenen Mix aus konservativen und etwasspekulativeren Produkten kreiert, wird mit großer Wahrschein-lichkeit eine höhere Ablaufleistung erreichen.

Als von Banken und Versicherern unabhängige Anlaufstelleladen wir nicht nur die weiblichen Mitglieder ein, sich von unsRat und Hilfe zu holen – auch Männer bleiben bei uns nicht „vorder Tür“!

Bei einem Monatseinkommen von 2.463 Û („Eckrentner“)können Sie nach heutigem Stand mit folgender Rente rechnen:

45 Jahre Vollzeit 1.175 Û

25 Jahre Vollzeit 653 Û

30 Jahre Vollzeit/15 Jahre Teilzeit 980 Û

10 Jahre Vollzeit/30 Jahre Teilzeit 653 Û

12 Jahre Vollzeit/ 18 Jahre Teilzeit 549 Û

20 Jahre Teilzeit 2 6 1 Û

Angenommen, Sie möchten mit 65 Jahren über eine Zusatz-rente von lebenslang 500 Û verfügen und erreichen eine jähr-liche Rendite von 5% - dann müssen Sie soviel sparen:

Zeit bis zur Rente: monatlich notwendiger Sparbeitrag:

15 Jahre 375 Û

20 Jahre 245 Û

25 Jahre 170 Û

30 Jahre 123 Û

auf der Tasse Superschön im Design von Anja Escherich

für 12 Euro das Stück (ab 6 Stück 10 Euro) - damit möchte 3HO Deutschland seinen Info-Stand

beim Yogafestival finanzieren. Bitte in der Hauptgeschäftstelle (040/479099)

bestellen und dort abholen.

„May the longtime sun shine"

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Redaktionschluss der nächsten Ausgabe:

11. Oktober 2006

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Editorial:

ein großes Jubiläum steht an, das wir imSeptember, nur wenige Wochen nachErscheinen dieses LehrerInnenbriefes,feiern wollen: 30 Jahre Happy, Healthy,Holy Deutschland, und rund 33 JahreKundalini Yoga in Deutschland. Keim-zelle ist Hamburg: Hier gab es den„Mutter-Ashram“, hier wurde 3HOgegründet, hier sitzt immer noch dieHauptgeschäftsstelle des Vereins und derVorstand. Und hier wollten wir zunächstauch das Jubiläum mit einem zentralenYoga-Fach-Kongress begehen. Das hatsich als nicht tragfähig erwiesen und sofeiern wir nun dezentral in den Arbeits-gruppen und damit in ganz Deutschland– und zwar so, wie es für eure Regionund die Menschen, die 3HO tragen,passt. Das ist auch viel schöner, findeich, und repräsentiert die Vielfalt in derEinheit, das Verbreitungspotenzial mitseiner ansteckenden Begeisterung, die

unglaubliche Energie und Flexibilität,die Kundalini Yoga ausmacht. Bei derArbeit an dieser Ausgabe sah es langeZeit textlich mager aus, was mich dazuveranlasste, noch mehr anzukurbeln –bis ich von einer schieren Lawine anTexten überschüttet wurde ... Meinenherzlichen Dank an alle, die sich kreativbeteiligt haben, die uns an ihrenErinnerungen, ihren Träumen und ihrerInspiration teilhaben lassen. Besondersfür die YogalehrerInnen, die erst seitkurzem dabei sind, tut sich hier der Blickin eine andere Welt auf, back to theroots, als das Yoga-Festival noch 200Leute umfasste ... Die Anfängebeschreibt ganz wunderbar Tarn TaranSingh, der gemeinsam mit seiner FrauTarn Taran Kaur den Hamburger Ashramgründete. Einen Schatz bilden dieBiografien einiger Ashrambewohner, dieKundalini Yoga treu geblieben sind –und damit eine Liebe fürs Leben gefun-den haben. Auch die Kinder desAshrams kommen zu Wort, die AGFreiburg berichtet von ihren Anfängen,es gibt unterhaltsame Anekdoten überYogi Bhajan sowie seine Anfänge:Happy in Ontario und, und, und... DieSponsoren stellen sich vor; und natürlichgibt es in den Rubriken und imServiceteil allerhand Neues.

Ich wünsche euch viel Spaß beimLesen - Whahe Guru,

I m p r e s s u m

Seite 3

I N H A LT

Titelthema30 Jahre 3HO – Jubiläumfür „Yoga für eine Welt imWandel“

Wie alles begann...............5

Biografien von Madhur Nain Kaur, Simran Kaur, Satya Singh, Guru Amrit Kaur, Sat Hari Kaur, Simran Singh,Hari Har Singh, Guru Dev Kaur, Mia Lorenz, Ajuni Kaur.....................6 -15

Chronologie von 3HO.......19

Krishna Kaur, Black YogaTeacher.............................20

Yoga für eine Welt im Wandel.........................21

(T)Räume kreieren mit Vastu Vidya.................22

Klingende Hirnforschung...................23

Serviceseite zumAusschneiden...................25

Yogaktuell / Yogische Tipps.................27

Sat nam, liebe YogalehrerInnen

und Yogalehrer,

Herausgeber: Vereinszeitschrift der 3HOrganisation Deutschland e.V., BreitenfelderStr. 8, 20251 Hamburg, Tel. 040/479099, www.3ho.deKontoverbindung für Spenden: 0 606 097 206, Postbank Hamburg, 200 100 20,Kontoinhaberin 3HO Deutschland e.V.Redaktion: Kerstin Ravi Kirn Kaur Leppert (V.i.S.d.P.), Tel 040/60848882, Fax040/60848196, [email protected] dieser Ausgabe: Ron Baird, Gerlinde Böpple, Hari Har Singh Burmeister,Sangeet Singh Gill, Dhyan Tada Güdel, Sabine Ram Das Kaur Hauptmanns, VasantiHeyer, Mia Lorenz, Susanne Kazemieh, Madhur Nain Kaur Khalsa, Tarn Taran SinghKhalsa, Petra Mayer, Dharma Singh Arne Raap-Mehl/ Hari Kaur Ursula Raap, GuruDev Kaur Stöcklin, Ajuni Kaur Erika Stoldt, Sat Hari Singh, Sadhana SinghStülpnagel, Sat Hari Kaur Stülpnagel-Pomarius, Guru Amrit Kaur von Vacano, SatyaSingh Wester, Simran Kaur Wester, Devta Kaur Elisabeth Wienberg.Layout: Caroline Schoeniger ([email protected]) Anzeigenakquise: Petra Mayer ([email protected])Icons/Anzeigengestaltung: Anja Escherich ([email protected])

Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen nicht immer die Meinung von Redaktionoder Verein dar. Die Redaktion hat das Recht, Beiträge zu kürzen, zu redigieren, zuschieben oder abzulehnen.

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ie 3H Organisation Deutschlande.V. – kurz: 3HO – ist eingemeinnütziger Verein mit Sitz

in Hamburg und Arbeitsgruppen in ganzDeutschland. 3HO Deutschland setztsich ein für einen Lebensstil auf derGrundlage von Kundalini Yoga und istTeil der internationalen 3HO (Healthy,Happy, Holy Organisation). Die drei Hstehen für das Ziel gesund, glücklich und ganzheitlich zu leben. 30 Jahre 3HO inDeutschland – dieses Jubiläum feiern wirmit einem Kundalini Yoga Tag bundes-weit am 16.9.! Geburtstagskinder be-kommen Geschenke und dürfen sichetwas wünschen. Oder man gibt ihnengute Wünsche mit. Wir fragten, was ihr3HO mitgeben möchtet. Hier dieAntworten:

„Von ganzem Herzen wünsche ich 3HODeutschland, dass Anmut, Kreativitätund Mitgefühl die Inspiration darstellen,um der Zukunft zu begegnen. Yogi Bhajanhat 3HO als legales Vehikel für Veran-staltungen, Aktivitäten und Organisationgegründet: dennoch hat er sich auf 3HOimmer als „die 3HO-Familie“ bezogen.Es sind Geist und Bewusstsein, die allesmiteinander verweben. Es ist das „O“von Organisation, das uns miteinandervernetzt. Wenn jemand Kundalini Yoga praktiziert,erfährt er den ersten Schritt, um dasindividuelle Bewusstsein zu erwecken.3HO Deutschland hat den zweitenSchritt von Bewusstsein begonnen:Gruppenbewusstsein. Diese Stufe kann steinig und herausfordernd sein und die

Wachstumsschmerzen von gemeinsamenVibrationen bringt viele Lernerfahrun-gen. Die unterschiedlichen KundaliniYoga Schulen, Städte und AGs inDeutschland sind nur ein Mikrokosmosunserer großen globalen 3HO-Familie.Wie auch immer – wir sind mit derPraxis und dem Geist von KundaliniYoga gesegnet. Wenn wir keine Harmo-nie und Zusammenarbeit erreichen kön-nen, wer auf diesem Planeten sollte dasschaffen? „Wenn du Gott nicht inallen/m sehen kannst, kannst du Gottüberhaupt nicht sehen.“ Meine Gebetesind mit euch. Sat Nam.“Tarn Taran Kaur

„Was ich 3HO zum Geburtstag wünsche:Ich wünsche, dass in den nächsten 30Jahren jeder, der durch 3HO gesünder,glücklicher oder sogar heiliger gewor-den ist, drei weitere Menschen mit aufden Weg nimmt, so dass möglichst vieleMenschen geheilt, beglückt oder/undgeheiligt werden! Mein Geschenk wirdeine aktive Unterstützung bei dem Festund, so Gott will, eine lebenslange Treuezu 3HO sein! In tiefster Dankbarkeit.“ Guru Amrit Kaur

„Ich wünsche 3HO eine spirituelleUnendlichkeit, so dass wir auch in vielenanderen Inkarnationen, wahrscheinlichohne bewusste Erinnerung, von den zeit-losen und immer aktuellen Lehren profi-tieren können.“ Hari Jiwan Singh

„Ich wünsche 3HO weiterhin Schwungund Freude, an der Verwirklichung einesgewaltfreien Planeten Yoga mitzuwirken– und viele weitere Geburtstage! Ichmöchte 3HO zu diesem Anlass eine erfri-schend wertfreie und neutrale Veran-kerung des Wissens um die Seriosität vonKY im öffentlichen Bewusstsein schen-ken, durch mein Büchlein also eineIntensivierung des Interesses an Yogaund damit ein Weiterleuchten von YogiBhajans Vision!“ Thorsten Laue

„Ich wünsche 3HO zum Geburtstagweiterhin Wachstum in Mitgliederzahlen,Zusammenwachsen in der Gemeinschaftund Ausbreitung von Kundalini Yoga inder ganzen Welt.“Renate Guru Sevak Kaur

„Meine herzlichen Glückwünsche zum30-jährigen Geburtstag an 3HO in Deutschland. Ich bin seit 12 Jahren da-bei und glücklich damit, eine großeFamilie gefunden zu haben. Oft stelle ichmir eine Landkarte vor mit lauter kleinenfarbigen Stecknadeln an all den Orten,wo jemand lebt, den ich auf demYogafestival in Frankreich oder bei3HO-Veranstaltungen kennen gelernthabe. Ich fühle mich sehr verbunden undgeborgen in dem großen Netz der 3HO-Familie. Ich wünsche 3HO, dass dieFamilie wächst und ein großesGruppenbewusstsein im Sinne von YogiBhajan entsteht. Vor allen Dingenbeglückwünsche ich Simran Kaur undSatya Singh und bedanke mich gleichzei-tig für die viele selbstlose Arbeit an derGruppe.“ Bhagwati Kaur Pangerl

„30 Jahre 3HO – 27 Jahre Nanak Niwas.Seit 18 Jahren bin ich nun schon dabei –es waren spannende Jahre, mit Freudenund Krisen, Höhen und Tiefen. Schön,wie viel wir gemeinsam geschafft undgeschaffen haben. Ich freue mich darauf,am 16. September mit vielen alten undneuen Freunden gemeinsam zu feiern.Herzlichen Glückwunsch an 3HO!“Vasanti Heyer

D

Happy Birthdayto you, 3HO!

“3HO is the way of life to start with nothing and to reach everything.” (Yogi Bhajan, Los Angeles 1982)

Das einzigevegetarischeRestaurant seit 30Jahrenin Hamburg

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30 Jahre Kundalini Yoga in Deutschland

Wie alles begann... Von Tarn Taran Singh

lles begann, als ich zum erstenMal Tarn Taran Kaur begegnete.Es gab immer schon eine göttli-

che Kraft, die sie führte, und ich fühlemich gesegnet, sie zu begleiten. Ich erin-nere mich genau an den Moment, als ichsie zum ersten Mal sah. Es war imSommer 1971. Ich war 22 Jahre alt undgerade fertig mit der Universität. Ichlebte in einer Hütte, die ich mir aufeinem Hügel gebaut hatte, nahe an einemBach in den Hinterwäldern von NordKalifornien. Es war eine Gegend, woviele solche Hütten, Tipis und Jurten ent-standen waren, als die “Flower Power” -Generation die Städte verließ, um zurückin die Natur zu gehen.Das Gerücht ging um, dass eine reisendeGruppe von „Zigeunern” in ein verlasse-nes Haus nahe meiner Hütte eingezogenwar. Ich zog also los, um der Sache aufden Grund zu gehen. Als ich um dieBiegung des Weges kam, sah ich dieseenergische kleine Frau im langen,wogenden Kleid, mit altmodisch hohenWanderstiefeln, wallendem Haar undentschlossenem, durchdringendemBlick. Sie hielt die größte gusseiserneBratpfanne in der Hand, die ich je inmeinem Leben gesehen habe. Für michwar es Liebe auf den ersten Blick. Undobwohl diese Liebe ein wenig Zeitbrauchte, um zu wachsen, zogen wir, alsdas Jahr 1972 begann und Winterregenund Schnee uns in unserer dünnwandi-gen Hütte frieren ließen, gemeinsam mitein paar Nachbarn los. Wir wolltenirgendwo in Mexiko einen Strand finden,wo die Sonne immer schien und dieAvocados und Mangos nur darauf warte-ten, gepflückt zu werden. Wir kamen nie in Mexiko an. In derNähe der Grenze in Tucson, Arizona,kamen wir an einem großen weißenHaus vorbei. Genau in dem Momentströmte eine Flut weiß gekleideterMenschen heraus. Es war ein beeindruk-kender Anblick. Später erfuhren wir,dass es ein „Ashram” war, der anVollmond freies Essen verteilte undjeden Nachmittag im Park Yogaunter-richt anbot. Wir nutzten die Gelegenheitfür freies Essen und Tarn Taran Kaurbegann, im Park Yoga mitzumachen.Dann kam Yogi Bhajan in die Stadt zueinem der Vollmondfeste und gab eine“Lecture“. Wenig später, nach einer

Yogaklasse, fragte der Ashramleiter TarnTaran Kaur, was sie aus ihrem Lebenmachen wolle ... Sechs Monate später sitzen wir als Mr.und Mrs. Tarn Taran Yogi Bhajan in sei-nem Ashram in L.A. gegenüber und erfragt uns, ob wir nach Amsterdam gehenwollten. Und bevor ich die Frage auchnur ansatzweise überdenken kann, ant-wortet Tarn Taran Kaur schon mit einementhusiastischen “Yes, Yogiji!” In einerChartermaschine nach Europa, mitYogiji und seinen Begleitern, rutscht mirmein erster selbst gewickelter Turbanvom Kopf und Tarn Taran Kaur ist sehr,sehr schwanger. Nach einem kurzenAufenthalt in London finden wir unswieder, wie wir an den Grachten entlangschlendern und die schmalen Treppenvon Amsterdam hinauf steigen.

Wir wohnen im winzigsten nur vorstell-baren Ashram im ersten Stock mit sechsoder sieben Yogis aus der ganzen Weltzusammen und arbeiten unten im neueröffneten Golden Temple Restaurant. Dann kam die Geburt unserer Tochter,Madhur Nain, auf dem Boden desAshrams. Später sind wir in den „gro-ßen” Ashram in die Den Tex Straatumgezogen, und Tarn Taran Kaur reistemit dem Ashramleiter, Sat Kartar Singh,an den Wochenenden nach Deutschland,um dort Yoga zu unterrichten. Das führtezu zwei Anfragen, eine aus Berlin undeine aus Hamburg, dorthin zu kommenund einen Ashram zu eröffnen. Die Leutein Hamburg waren dabei, ein spirituellesZentrum zu eröffnen. Es war in eineralten Fabrik in der Karolinenstraße. Sieboten uns das Dachgeschoss an, und daswar der ausschlaggebende Punkt.

Also packten wir unsere Habseligkeitenin den Ashram VW Bus und zogen imFrühjahr 1974 nach Hamburg um. Wirhatten 500 Dollar, kein Visum und spra-chen kein Wort Deutsch, aber dafür eineMenge Enthusiasmus und Glauben. Wirverbrachten nur eine einzige Nacht alleinim Ashram. Am nächsten Tag schonklopfte Devi Dayal Kaur (sie lebt jetzt inPhoenix) an unsere Tür. Der neueAshram war bald voller Leute und Akti-vität. Das einzige Deutsch, das ich konn-te, war „Einatmen ... Ausatmen”, weilYoga unsere einzige Einnahmequellewar. Dann begann Tarn Taran Kaur fürden neu eröffneten Naturkostladen„Schwarzbrot” Kuchen zu backen. Ichlieferte ihn jeden Tag aus, indem ich einegroße Kiste auf meinem klapprigenFahrrad balancierte. Um unsere Ge-

schäfte zu erweitern, hatten wir die Idee,die Yogi Tee Mischung zusammenzustel-len, und Guru Sat Singh (Helmut)begann, 100g-Päckchen im Keller abzu-packen. Während dieser Zeit, mit Hilfevon Siri Simran Kaur, wurden 3HODeutschland und Golden Temple NaturalProducts gegründet.

Dann kam das Feuer. Ein großes Lochbrannte in den Sadhana-Raum-Fuß-boden, weil eine brennende Kerze einenStock tiefer vergessen worden war. DieZentralheizung war zerstört, und wir gin-gen auf einen Hamburger Winter ineinem kalten, verkohlten, unbewohnba-ren Gebäude zu. Durch Gurus Gnade liehuns ein großzügiger Yogaschüler etwasGeld, so dass wir uns nach einem neuenAshram umschauen konnten. Stattdessenfanden wir einen kleinen Imbiss in

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Im HamburgerAshram:Links Siri SimranKaur Speerforck,Mitbegründerin von 3HO

Tarn Taran Singh und Kaur in den 70er Jahren

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Eppendorf. Während wir immer noch inder verwüsteten Karolinenstraße lebten,renovierten und eröffneten wir dasGolden Temple Restaurant am Eppen-dorfer Baum. Dort suchten wir perAushang ein großes Appartement füreinen Ashram. Und wie der Zufall eswollte, zog einer unserer Kunden ausseinem Appartement in der Isestraße aus.Als wir zur Besichtigung fuhren,bemerkten wir eine andere Wohnung imErdgeschoss mit einem großen Souter-rain und einem weitläufigen Gartendirekt am Isekanal. Der Mann, der es unszeigte, ging gerade in den Ruhestand. Erhatte die meiste Zeit seines Lebens inIndien verbracht und war ein Schülereines Sikh Sant. Er überredete denBesitzer nicht nur dazu, die Wohnung andiese sonderbare Wohngemeinschaft zuvermieten, sondern hat uns auch dasGeld geborgt, das wir für den Einzugbenötigten. Dann kam eine neue Zeit mit Sat HariSingh, einer hoch schwangeren Sat HariKaur, zwei Hunden und dem alten VWBus.... Gurudev Kaur mit Darshan Singhund deren Tochter Jaswant Kaur, SimranKaur frisch von der Universität (die dannauszog und diesen “holländischen Typ”Satya Singh heiratete), Pritam Hari Kaur(die jetzt einen Ashram in Südafrika lei-tet), dem jungen und energeti-schen Hari Har Singh, seinemBruder und seiner Mutter, dersüßen und anmutigen Hari Bha-jan Simran Kaur, dem unrühm-lichen Ram Singh, Atma Kaur, SatKartar Kaur, Guru Amrit Kaurund, und, und.... Sat Hari Singhentwarf die wunderschöne YogiTee Verpackung und reiste querdurch Deutschland und etablierteihn zum Markennamen auf demBiomarkt. Ich begann die ersteYogalehrerausbildung für Schüler,die nicht im Ashram wohnten(Satya Singh hat sie später ausge-baut, entwickelt und auf vieleStädte in ganz Deutschland ausgedehnt)... Tarn Taran Kaur verfasste dasKochbuch „Essen für Leib und Seele”und „Yoga für werdende Eltern” undgründete die Arbeitsgruppe für natürlicheGeburt. Es gab eine große Punjabi SikhGemeinschaft in unseren wöchentlichenGurdwaras ... und, und, und. Dann ging die Isestraßen-Ära Ende derAchtziger zu Ende, als die Ashramräumeals eine Eigentumswohnung verkauftwurden. Die Ashramfamilie war zu die-sem Zeitpunkt herangewachsen zu eini-gen Familien und jede brauchte mehr pri-vaten Raum. Wir hofften, eine Situationzu finden, in der wir nah beieinander seinkonnten, aber Guru hatte andere Pläne.Tarn Taran Kaur und ich zogen in eineWohnung in der Lornsenstraße in Altona.

Shiva Kaur und Sat Kartar Kaur beka-men auch Wohnungen dort. Madhur Nainverbrachte ihre letzten Schuljahre dort, und Siri Singh Sahib segnete unsmit einigen ausgedehnten Besuchen.

Von Hamburg nach Eugene,Oregon (USA)

Dabei setzte er mir sozusagen die Pistoleauf die Brust und „bat“ mich, nachEugene, Oregon, zu gehen, um dort inunserer Naturprodukte Firma zu arbeiten.

Damit ich „das Produktionsbusiness ken-nen lernte”, damit wir auch in Europa soproduzieren könnten. Ich ging in der An-nahme, dass ich nach sechs Monatenwieder zurückkehren würde – darauswurden sechs Jahre. Währenddessenblieb Tarn Taran Kaur in Hamburg undarbeitete mit Guru Jagat Singh ausAmsterdam und Kartar Singh aus USAdaran, in Europa die Firma Yogi Tee auf-zubauen, die dann schließlich nachAmsterdam umzog. Sie lebte dort, bisSiri Singh Sahib sie zurück in die USAholte, zuerst nach L.A., um in der Ver-kaufsabteilung von Yogi Tea zu arbeiten,dann nach Eugene, wo wir ein wunder-volles Jahr zusammen verbrachten undviel in den Wäldern und am Meer spa-

zieren gingen. Dann zog sie weiter nachNew Mexico, um 3HO International aufdie Beine zu helfen, zurück nachAmsterdam, um die Firma neu struktu-rieren zu helfen, dann weiter nach Indien,wo sie den Garten in Siri Singh SahibsHaus in Anandpur Sahib anlegte, undschließlich wieder zurück nach NewMexico, wo sie in den letzten Jahren“3HO Women” entwickelte, ein Hauskaufte und einen absolut wundervollenGarten schuf und seither viel reist undunterrichtet.Zwischenzeitlich trafen sich unsereWege noch einmal für ein Jahr inAmsterdam, als Siri Singh Sahib michzurück nach Europa schickte, um meinWissen in der Produktion einzusetzenund dem wachsenden europäischenGeschäft zu dienen. So kam es, dass ichin den vergangenen fünf Jahren inAmsterdam war, unter der Woche fürYogi Tee arbeitete und an den Wochen-enden reiste und unterrichtete. Ich arbei-tete nebenbei auch mit KRI und IKYTAauf internationaler Ebene, und letztesJahr waren sie in der Lage, mir eineVollzeitarbeitsstelle hier in Espanola,New Mexico, anzubieten, wo ich mit denLehrerausbilderInnen auf der ganzenWelt arbeite - das bedeutet, dass ihr michin Europa immer wieder sehen werdet.

Den Samen von Sat Namzum Blühen bringen

Während ich diesen Artikelschreibe, bin ich gerade erst inunser Haus in Espanola eingezo-gen. Ich schaue nach draußen aufdie Hügel, sehe die Berge, dieSchönheit der Wüste und den rie-sigen offenen Himmel von NewMexico und empfinde tiefeFreude und Erfülltheit, wenn ichdaran denke, wie Kundalini Yogaund die Firma Yogi Tee inDeutschland gewachsen und zumBlühen gekommen sind in all den

vielen Jahren. Ich bin so dankbar undfühle eine tiefe geschwisterliche Verbin-dung mit jenen früheren Ashrammitglie-dern, die diesem Lebensstil ihr Lebengewidmet haben, um ihn mit anderen zuteilen. Wenn ich zurückschaue, bin icherstaunt, wie alles passierte und wie wirin Wirklichkeit nichts davon selbst taten.Pflanze den Samen von Sat Nam in deineigenes Herz, nähre ihn mit Sadhana undSangat und er wird wachsen und andereversorgen. Möge die Erinnerung an Yogi Bhajandich inspirieren und seine Lehren dichherausfordern, du selbst zu sein. MögeGuru Ram Das dich schützen und dicherfüllen mit seiner Heilenergie. Mögestdu Karta Purkh erfahren als den Tueraller Dinge.

Madhur Nain Kaur, Tochter der Tarn Tarans,mit Freundinnen in Loches ca. 1983

Yogi Bhajan beim Heilen

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ch bin die Tochter von Tarn TaranKaur und Singh Khalsa und imAshram in der Isestraße aufge-

wachsen. Wie war das Leben dort? DerAshram war so groß und ich war so klein,aber ich hatte den Eindruck, er gehörtemir ganz. Das kam daher, dass mir gesagtwurde, dass ich meine Dinge mit denanderen Kindern des Ashrams teilen soll-te, und deshalb ging ich davon aus, dasses nur gerecht wäre, wenn die anderen,egal wie alt sie waren, mit mir teilten. Das führte dazu, dass ich überallim Ashram kam und ging, wie ich wollte.Das galt auch für die Yogaklassen. Icherinnere mich, dass ich oft abends, wennich nicht einschlafen konnte, meineDecke nahm und mich neben meineMutter legte, während sie unterrichtete.

Wenn dann die Meditation dran kam, batich meine Mutter, etwas anzuleiten, beidem alle singen mussten, damit ich ein-schlafen konnte, und das hat immergeklappt. Meinen besonderen Spaß hatteich auch daran, all die verschiedenen PaarSchuhe von den Yogaschülern anzupro-bieren. Ich rannte damitden Flur rauf und runter,um heraus zu finden, mitwelchen Schuhen es ammeisten Spaß machte.Natürlich mussten dannviele Yogaschüler amEnde der Yogaklasse ihreSchuhe suchen. Die ganze Welt gehörtemir. Der Ashram war soeingerichtet, dass nebendem Yogaraum vorne dasWohnzimmer lag. Als ichungefähr sieben Jahre altwar, sperrte ich mich oftin diesen Raum ein undtanzte zu einer BeatlesPlatte, und manchmal kam Guru TejKaur, ein anderes Ashram-Kind, nochdazu. Einmal erhielten meine Eltern einenAnruf aus dem Golden TempleRestaurant, ob es okay wäre, wennMadhur Nain Kaur eine Eiscreme bekä-me. Das Problem hierbei war, dass esschon acht Uhr abends war und meineEltern mich eine Stunde zuvor ins Bettgebracht hatten. Ich war aber aufgestan-den, hatte mich angezogen und war alleinzum Golden Temple Restaurant gegan-gen, das etwa 10 Minuten zu Fuß entferntlag. Lass uns einfach sagen, Guru RamDas hat mich immer gut behütet.

Wenn ich zurück schaue, bilden dieseJahre meine glücklichsten Kindheits-erinnerungen. Ich hatte eine großeFamilie, die mich liebte, und ich fühltemich sehr geborgen. Siri Singh Sahibkam gelegentlich zu Besuch, und das warimmer besonders lustig, es wurde vielgelacht und gekocht. Manchmal sind wirzu Varietés und Zaubervorführungengegangen, und einmal hatte ich danacheinen großen Streit mit ihm. Ich war wohlacht Jahre alt. Viele von uns gingen mit,um die wirklich erstaunliche Zaubervor-führung anzuschauen. Als wir wieder gin-gen, habe ich wohl so etwas gesagt, wie„das war alles echt“. Siri Singh Sahib ver-suchte mir klar zu machen, dass es nichtecht war. Schließlich wurde ich wütendund rannte in mein Zimmer. Siri SinghSahib schickte jemanden, mich zu holen,aber ich ließ ihm ausrichten, dass ich ihnnicht sehen wollte. Einige Leute imAshram waren schockiert, weil sie michrespektlos fanden. Man muss aber beden-ken, dass ich erst acht Jahre alt war undsehr eigensinnig; meine Eltern werdendas bestätigen. Na ja, nach einer Weile

ging ich dann dochwieder hinein undsprach mit SiriSingh Sahib. Ererklärte mir, dassmir im Leben Men-

schen begegnen würden, die echt erschie-nen, es aber in Wahrheit nicht wären.Dass es Menschen geben würde, die ver-suchen würden mich zu überreden, Dingezu tun, die nicht gesund sind. Achte dar-auf, wem du vertraust, ist die Botschaft,die ich daraus gezogen habe. Ich erinnere mich, hinten im Badezimmerneben Sat Hari Kaurs Schlafzimmergesessen zu haben, während sie SimranSingh zur Welt brachte. Wir saßen alle aufdem Fußboden und chanteten, und ab undzu ging ich in ihren Raum hinein, umnachzuschauen, was passierte. Es schienmir alles so normal. Wie wir alle zusam-

men saßen, chanteten und ein Familien-mitglied bei der Geburt eines neuen Familienmitglieds unterstützten. Inzwischen bin ich erwachsen geworden.Ich bin jetzt 33 Jahre alt und habe einenwunderbaren Mann aus Kanada geheira-tet, der Julian heißt. In diesem Juni sindwir seit zehn Jahren verheiratet. Er unter-stützt und liebt mich und meine Familie,mag, wer ich bin und wo ich herkommeund respektiert mich. Wir haben zweiwunderbare Jungs: Ashur ist fast vierJahre alt und Bartholomew 20 Monate.Ich lebe in Carmel, Kalifornien, undwerde bald nach St. Helena, Kalifornien,umziehen. Ich bin Diplomtherapeutin fürPaare und Familien, arbeite aber wegender Kinder nur unregelmäßig.

Und all die Yogalehren und dasAshramleben, wo taucht das jetzt in mei-nem Leben auf? Der Teil von mir wirdniemals sterben. Es hat mich vollkommengeprägt. Ich habe 1998 mein Zertifikat alsKundalini Yoga Lehrerin erhalten, meinVater war einer der Ausbilder. Er ist echtgut. Ich habe gelegentlich hier in derGegend Yoga unterrichtet und möchte dasauch tun, wenn wir umziehen. Ich setzeMeditation für meine Klienten ein, die anDepressionen, Angstzuständen und Ab-hängigkeiten leiden. Ich habe denEindruck, wenn ich Kundalini Yoga undPsychotherapie miteinander verbinde,dass dies für die Klienten ausgesprochenhilfreich ist. Ich möchte gern eine Brückebauen zwischen der östlichen und derwestlichen Psychologie. So oft ich kann,versuche ich mit meiner 3HO Familie inEspanola zusammen zu sein, und ichdenke viel darüber nach, mal wieder nachEuropa zu reisen und mit meiner europä-ischen Familie zusammen zu sein. Ichfühle mich sehr erfüllt und glücklich. Ichweiß, dass ich gesegnet bin, und dass die-ses Gefühl zum größten Teil an der Artliegt, wie ich aufgewachsen bin und anden Leuten, die mein Leben berührthaben.

Geborgen in der Großfamilie

IYogi Bhajan(Mitte) zu Besuchim Hamburger Ashram

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Madhur Nain Kaur mit ihrem Mann und den beiden Söhnen;

rechts Ashur mit seiner Oma Tarn Taran Kaur

Biografie von Madhur Nain Kaur Khalsa Webster

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„Als ich am 15.August 1954 geborenwurde, lebten meineEltern in Bogotá,Kolumbien. Mit elfJahren bin ich nachDeutschland umgezo-gen, nach Esslingen.

Auf das Abitur folgte ein Studium inTübingen und Stuttgart, zuerst Japanischund Chinesisch, dann – weil ich kein chi-nesischer Bücherwurm werden wollte –Geographie und Germanistik für dasLehramt an Gymnasien. In Stuttgart „fielmir die Decke auf den Kopf“, ich sehntemich nach einem weiteren Horizont unddem prallen, vollen Leben. Ich gründetezusammen mit ein paar Freundinnen dieerste und einzige Frauengruppe an derUni, aber als ich nach Hamburg umzog,gab es allein bei den Germanisten fünfverschiedene. Das war toll! Ich wohnte inWohngemeinschaften und wurde zumStadthippie, das Studium war ziemlichzweitrangig. Mehrmals bin ich perAnhalter durch Deutschland, USA,Griechenland, Israel und Ägypten gereist,auf der Suche nach einer Lebensweise,die mir sinnvoller erschien als das „schaf-fe schaffe Häusle baue“, das mir dieGesellschaft nahe zu legen schien.„Warum bin ich hier? Was soll ich hier?Welche Tätigkeit, welches Projekt, wel-che Zielsetzung lohnt meinen Einsatz?“Das waren Fragen, die mich umtrieben. Inverschiedenen Landkommunen und alter-nativen Wohnprojekten suchte ich nachder Antwort. Nachdem ich in Kalifornienbei einem Rebirthing-Seminar meineeigene Geburt wieder erlebte, war mirzuerst klar: Ich wollte Hebamme fürnatürliche Geburt werden, um Menschenzu helfen, auf eine liebevolle, respektvol-le Weise das Fest der Geburt zu erleben.Zurück in Hamburg beschloss ich statt-dessen, Yogalehrerin für Schwangere zuwerden. Da sich meine Aikido-Gruppeinzwischen aufgelöst hatte und ich Geld

brauchte, um neben dem Studium, das ichimmer noch nicht beendet hatte, meinenUnterhalt zu finanzieren, fing ich an, imdamaligen Golden Temple Restaurant zujobben – ich wollte vegetarisch kochenlernen – und zog schließlich in denAshram in der Isestraße ein. Da hatte ichKundalini Yoga bereits entdeckt: Endlichetwas, das wirklich einen spürbarenUnterschied machte! Ich wurde klarer im

Kopf, konnte mein Leben ordnen und inden Griff bekommen, fand Antworten aufall die Fragen, die mich umtrieben undeine sinnvolle, breite Lebensperspektive.Tarn Taran Singh und Tarn Taran Kaurwurden zu meinen Ersatzeltern, die mirhalfen, endlich erwachsen zu werden. EinJahr später lernte ich auf dem YogaFestival Satya Singh kennen, und wirbeschlossen, nach den Regeln YogiBhajans zum Thema Ehe zu heiraten, was

wir beim Yoga Festival ein Jahr späterdann auch taten. Ich machte Examen undzog um nach Amsterdam in den dortigenAshram. Ein neues Leben begann!

Zwei Jahre später kamen wir zurück nachHamburg, ich wurde Referendarin (mitTurban!) und legte auch das zweiteStaatsexamen ab. Das Leben in derGemeinschaft, tägliches Gruppensadha-na, Yogi Bhajans Lehren als Richtschnurfür alle Lebensbereiche, das alles wirktewie ein großer Katalysator. Amrit zu neh-men, die Taufe der Sikhs, war ein erhe-bender Moment in dieser Zeit der intensi-ven spirituellen Praxis. Als wir schließ-lich Kinder bekamen und unser eigenesYogazentrum führten, standen wir mit denFüßen fest auf dem Boden und trugeneine große Vision im Herzen. Nachdemdie Tarn Tarans sich aus Hamburg verab-schiedet hatten, übernahmen wir dieVerantwortung für 3HO: Satya Singhwurde Leiter der LehrerInnenausbildungund ich Vorsitzende des Vereins.Besondere Höhepunkte und Herausfor-derungen waren Yogi Bahjans Besuche inunserem Haus – es ist kaum zu fassen,was das für ein Geschenk war. Späterlernte ich über meine Schwester MarshallRosenberg kennen und wurde neben mei-ner Tätigkeit als Kundalini Yoga Lehrerinund Ausbilderin auch Trainerin fürgewaltfreie Kommunikation, was sichhervorragend ergänzt.

Jetzt scheint wiedereine neue Zeit anzu-brechen: die Kinder –sie sind jetzt 12 und 16 – gehen demnächstbeide nach Indien aufdie Schule und ichziehe mich aus der ge-schäftsführenden Vor-standsarbeit zurück.Ich bin sehr gespannt,wie sich alles weiterentwickelt.“

Geboren wurde icham 7. Dezember1949 in Haarlem,Niederlande, undwuchs in Amsterdamauf, später in Amstel-

veen, bei puritanischen aber liebevollenEltern. Prägend war deren Mitgliedschaftin der Gereformeerde Kerk (eine strengcalvinistische Richtung des Christen-tums). Anfänglich versuche ich ernsthaft,in der Kirche meiner Eltern Fuß zu fassen,aber schon bald wird mir klar, dass ich zu

rebellisch bin, um mich deren Dogmen zufügen. Auch ist die Fähigkeit, etwas ohneeigene Erfahrung zu glauben, mir - viel-

leicht durch die aufklärerische Ausbil-dung am Gymnasium – abhanden gekom-men. Sobald ich 1968 von zuhause aus-ziehe, unterwerfe ich mich daher einerausgedehnten Sinnsuche – während eines

frühzeitig abgebrochenen Medizin-Studiums und eines nach langen Jahrenbeendeten Soziologie-Studiums.Verzweifelt über die Sinnleere, die ich inmir und um mich herum empfinde, versu-che ich ohne wirkliches Wissen über die

Musik (Gitarre) die Meditation zu erfin-den, bis mein heroinsüchtiger Mitbewoh-ner mich in den Guru Ram Das Ashram inAmsterdam einführt, wo er eine erstaunli-che Wandlung durchmacht.1974 nehme

Biografie von Simran Kaur

Auf der Suche nacheinem Leben voller Sinn

Biografie von Satya Singh

Die Ashram-Energie leben

Zu Füßen des Meisters: Simran Kaur und Satya Singh, 80er Jahre

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„Mit 13 Jahren erzählte meine Schwestermir von der Transzendentalen Medi-tation und bei mir kam ein Gefühl hochwie „Na endlich kann es weiter bzw. los-gehen.“ Ich ließ mich einführen undwechselte ein Jahr später zu Maharaj Ji.Dort gab es vier Meditations-Techniken:inneres Licht, Musik, Nektar und dasWort oder der heilige Name. Ich war sehreifrig, meditierte morgens und abendseine Stunde lang und ging jeden Abendzum Satsang. Dann lockte mich einervon dort weg zu Scientology, wo ich psy-chisch so „auf dem Bauch landete“, dassich in die Psychiatrie musste. Danach startete ich eine „Drogenkarrie-

re”; allerdings ohne Heroin und Kokain,aber mit sehr viel Haschisch und ab undzu LSD. Dies ließ mich psychisch wie-der stark Achterbahn fahren, mit länge-ren Phasen von schrecklichen Depres-sionen. Im April 1986 fing ich mitKundalini Yoga an und fuhr im Sommerdas erste Mal zum Yoga-Festival. Dortrauchte und kiffte ich nicht. Im darauf-folgenden Jahr, in dem ich trotz Yogamunter weitergekifft hatte, fuhr ich wie-der nach Loches. Dort wurde vor demTantra extra gesagt: „No drugs!“ Ichwollte unbedingt wissen, was passiert,wenn ich das Gebot überschreite. Alsorauchte ich nach dem Tantra einen Joint.

Den folgenden schweren Unfall halte ich persönlich für die Antwort. Sie war hartund deutlich, meine rechte Hand istimmer noch gelähmt.

Am 13. November 1988, am Guru GadiDay, zog ich in den Guru Ram DasAshram in der Isestraße. Der Tag vorherwar mein Geburtstag und ich rauchtenoch einen Joint; danach habe ich niemehr irgendetwas geraucht, dank GuruRam Das! Mit drei weiteren Frauenerhielt ich in der Zeit meinen spirituellenNamen. Es waren Nektar (Amrit), Licht ,Musik und der wahre Name (Sat Nam),entsprechend den vier Meditationstech-niken von Maharaj Jio. Ich war wiederzu Hause. Erst wollte ich nur 40 Tagelang dort wohnen, daraus wurden 80Tage und letztlich eineinhalb Jahre. DerAshram war meine Oase und alles außer-halb dieses Ortes erlebte ich als„Hexenkessel”. Nach 80 Tagen sagteTarn Taran Kaur zu mir, jetzt sei es ander Zeit, Turban zu tragen, und ich stiegin die YogalehrerInnenausbildung ein.Inzwischen, Jahre später, habe ich esgelernt, in dem „Hexenkessel “zu leben.Ich habe zwei Kinder. Der Große gehtauf die Miri Piri Academy. MeineWohnung ist kein Guru Ram DasAshram, aber hoffentlich ein Guru RamDas Niwas, wie Yogi Bhajan mir einmalgeschrieben hat.“

ich dort erst mit Skepsis und Ironie, spä-ter mit wachsender Begeisterung an zweiund bald an vier Yogaklassen pro Wocheteil (empfohlene Spende pro Unterricht:Vier Gulden, entspricht der heutigenKaufkraft von zwei Euro.)Einige Monate nach meiner erstenBegegnung mit Yogi Bhajan im Jahre1976 bittet mein Lehrer mich eines Tages,ihn beim Yogaunterricht zu vertreten –aber, so sagt er: „Du musst dabei einenTurban tragen!“, sonst hätte ich diesenSchritt vielleicht auch gar nicht geschafft.Bald unterrichte ich dann zehn Yogaklas-sen über die Niederlande verteilt, setzemeinen Turban aber noch zwei Jahre langnach Belieben auf und ab. Aus dem Bedürfnis nach intensivererErfahrung entscheide ich mich 1978,komplett in den Ashram zu ziehen undverbindlich als Sikh und Yogi zu leben -zur Überraschung der Ashram-Mitglieder,die nie gedacht hätten, dass ich nach vierJahren Zögern diesen Schritt noch wagenwürde. Mit all ihren Höhen und Tiefen istdie Erfahrung der Ashram-Energie mitseinem täglichen Sadhana so wichtig fürdie Entwicklung meiner spirituellen Iden-tität, dass ich sie allen Yogis wünsche ...1984 heirate ich Simran Kaur (es istetwas abenteuerlich für einen Holländer,der in der Nachkriegszeit aufwuchs, eine

deutsche Frau zu heiraten ...) und ziehemit ihr 1986 in den Hamburger Ashram inder Isestraße. Leider muss dieser sich aufGrund der Vermietungs-Situation vierJahre später auflösen, noch bevor unsererstes Kind Satnam Kaur geboren wird.Kurz vor der Geburt unseres Sohnes

Hargobind Singh1994 ziehen wir indie BreitenfelderStrasse 8 in Eppen-dorf. Dort versuch-en wir die Ashram-Energie aufrecht-zuerhalten: durchunser Yogazentrum,die Lehrerausbil-dung und die Arbeitbei 3HO e.V. YogiBhajans Besuche inHamburg spielendabei eine kataly-sierende Rolle. Bei-spielsweise war erim Jahr 2000 insge-samt zwei Monatebei uns zu Besuch,als er bei einemHeilpraktiker eineBehandlung absol-vierte. Und auch jetzt ist

unsere Zukunftsvision geprägt durch denfür das neue Zeitalter so typischenAshram-Gedanken der gemeinsamen spi-rituellen Erfahrung, die in vielerleiHinsicht noch wichtiger ist als die per-sönliche Erleuchtung.

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Am Netz springt Sat Kartar Singh hoch,Leiter des Amsterdamer Ashrams, Yogafestival, ca. 1980

Biografie von Guru Amrit Kaur

am Das Niwas

m DasVom Guru Ram Das Ashram zum Guru Ram Das Niwas

Guru Amrit Kaur mitihren Kindern beimGoldenen Tempel inAmritsar

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m Herbst 1981 nahm ich inAmsterdam an meiner erstenKundalini Yogastunde teil. Vor 25

Jahren war ich sehr jung und außerdemhochschwanger. Mit meinem damaligenFreund und zukünftigen Mann war ichauf der Suche nach einem spirituellenWeg und geistigen Zuhause. Ich wardavon überzeugt,dass mein Schutz-engel mich genauan den Platz führenwürde, der für mich,meinen Partner undunser Baby vomUniversum vorgese-hen war. Ich hattediesen Platz Monatevorher geträumt undkannte keine Angstvor der Zukunft. Damals glaubtenSat Hari Singh (derdamals noch Klaushieß) und ich fest anunsere Träume undan eine göttlicheFührung. Und nacheiner langen Reise,die uns vonGriechenland ausdurch halb Europaund ganz Deutsch-land führte, landeten wir im Guru RamDas Ashram in Hamburg. Denn dasKundalini Yogazentrum Hamburg undTarn Taran Kaur als Spezialistin fürFrauen- und Schwangerenyoga waren unsin Amsterdam empfohlen worden.

Ich spürte sofort, dass der Ashram in derIsestraße unser Platz war. Wir überprüftenunser Inneres genau und es war auchgleich ein Zimmer für uns frei. Man lebtesehr beengt im Guru Ram Das Ashram.Wir bezogen ein winziges Zimmerchenmit einem wunderschönen Blick aufeinen Baum und den Isebek-Kanal.Neben uns wohnten in einem unwesent-lich größeren Raum die AshramleiterTarn Taran Singh und Tarn Taran Kaur.Die Frauen lebten zu mehreren in einemZimmer und die Männer bewohnten einanderes der großen Zimmer. Simran Singh wurde in dem winzigenZimmerchen geboren, und es war einebesondere Geburt: Alle Ashrambewohnersangen in einem der Nebenzimmer fürviele Stunden Mantras. Kurz nachSimrans Geburt besuchte Yogi Bhajanden Ashram. Er gab jedem Mitglied unserkleinen Familie seinen spirituellenNamen: Sat Hari Kaur, Sat Hari Singhund Simran Singh. Ich durfte währenddes Treffens mit Yogiji in einem Sessel

neben Yogi Bhajan sitzen. Wenn ich heutezurück blicke, dann wünsche ich mirmanchmal, alles noch einmal bewusstererleben zu können. Wie man nicht weiß,dass man gerade eine sehr glückliche Zeiterlebt, so war ich mir vielleicht nichtbewusst darüber, gerade lauter kleine undgroße Wunder zu erleben ...Ich konnte jeden Tag das Gruppensadha-na besuchen. Dafür musste ich nicht einehalbe Stunde durch Hamburg reisen, son-

dern brauchte nur einige Zimmer weiterzu gehen und da saßen dann auch schonzwischen zehn und zwanzig Yogis undYoginis und erwarteten mich. SimranSingh und später auch mein SohnSadhana Singh wuchsen mit demGruppensadhana auf. Besonders liebteich die kleine Gurdwara, die täglich nachdem Sadhana stattfand. Ich genoss diebesondere Atmosphäre des jungenMorgens, der wie angefüllt war mit kost-barer Zeit, während der ich schon an mirgearbeitet hatte. Unsere Nachbarnerwachten dann gerade. All das wirkteheilend und stärkend auf Körper undSeele. Es war selbstverständlich, dass jederAshrambewohner auch Kundalini Yogaunterrichtete. Damals gab es noch keineYogalehrerausbildung. Meine erste Yoga-stunde gab ich vor 24 Jahren, als SimranSingh ungefähr zwei Monate alt war. Daswar schon sehr aufregend. 25 Yogaschü-ler blickten mich erwartungsvoll an undich muss gestehen, dass ich nicht sehr vielmehr Ahnung vom Kundalini Yoga hatteals diese Menschen. Da hatte ich Herzklopfen! Man riet mir, das Mantra Ong Namo Guru Dev Namozu singen und alles würde sich richten.Tatsächlich waren meine Schüler dadurchinspiriert und kamen wieder.

Meine Yogalehrerausbildungen absol-vierte ich ganz selbstverständlich und wienebenbei bei Tarn Taran Singh und TarnTaran Kaur. Wie die meisten derAshrambewohnerinnen verbrachte ichjeden Sommer in Amerika und nahm amSolstice und am Ladiescamp teil. Hinter-her ging es gleich zum Yoga-Festivalnach Frankreich. Yogi Bhajan unterrich-tete natürlich all diese Kurse persönlichund kam auch relativ häufig nach

Hamburg. Er lebte dannimmer im Ashram. So warder Ashram tatsächlich dasHaus des Lehrers.

1985 wurde mein SohnSadhana geboren. Ich warfroh, dass ich immer Hilfe,Unterstützung und ein offe-nes Ohr für meineProbleme fand, denn dasLeben mit zwei Kindernwar bunt, bewegend undberührend und manchmalauch sehr anstrengend. Ichkonnte mir gar nicht vor-stellen, jemals woanders zuleben. Doch das Univer-sum meinte wohl, dass esfür uns noch viel zu lernengab. Der Mietvertragwurde gekündigt. 1990zogen wir aus dem Ashramaus und probierten unserGlück alleine oder als

Kleinfamilie. Einige Jahre später bestandich meine Prüfung zur Heilpraktikerin,schrieb einige Bücher und bildete michfort zur Hypnosetherapeutin und NLP -Lehrtrainerin. Außerdem leite ich seit1991 die Ausbildung zur Yogalehrerin fürSchwangere in Hamburg.

2003 wurde meine kleine Tochter SiriRam Kaur geboren. Mit meinem jetzigenMann Karta Purkh Singh lebe ich inHamburg-Altona. Manchmal träumen wirdavon, einen Ashram aufzubauen ..

Biografie von Sat Hari Kaur

I

Eine Zeit der kleinen und großen Wunder

Sadhana SinghStülpnagel, geboren am9.August 1985im Guru Ram Das Ashram Hamburg. Sadhana Singh geht seit 1997 inIndien zur Schule und studiertheute dort den KlassischenGesang der Sikhs.

Sat Hari Kaur (Mitte) und Sat Hari Singh mit Simran Singh und Sadhana Singh sowie einem Freund (links), Loches 1983

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982 wurde ich im Hamburger GuruRam Das Ashram geboren. Ich binmeinen Eltern durchaus dankbar,

dass sie ihren Weg in den HamburgerAshram gefunden haben. Allerdings weißich immer noch nicht genau, weshalb siemir den Beinamen Johannes verpassten.Simran Singh alleine hätte mir gereicht ...Ich glaube, dass ich damals im Ashramziemlich frechgewesen seinmuss. Schnellhabe ich unan-ständige Wortegelernt (diemussten wohlauch irgendwoim Ashram malgesagt wordensein), worauf-hin Tarn TaranKaur, die damalige Chefin, blitzschnellmit dem Kommentar “That is ungraceful”reagierte und mir den Mund mit Wasserund Seife auswischte. Abgewöhnt habeich mir diese Worte trotzdem bis heutenicht. Ich habe allerdings lernen müssen,mich besser zu benehmen, sonst würdemir ähnlicher Ärger seitens meiner Fraublühen. Obwohl ich wirklich der einzige Jungemit einem Turban auf dem Kopf war, warich mutig, glaube ich. Als ich in denKindergarten kam, sorgte sich meineMutter darum, dass ich anfangen würde,wie die anderen Kinder Fleisch essen zuwollen. Ich konnte aber wirklich nichtverstehen, weshalb jemand tote Tiereessen wollte. Es wird mir immer wiedererzählt, dass ich ein so überzeugterVegetarier war, dass ich die anderenKinder und auch meine Kindergärtnerininspirierte, weniger Fleisch zu essen.Meine Mutter bekam wütende Anrufe derEltern, die sich bei ihr darüber beschwer-ten, dass ihre Kinder keine Salami oderFleischwurst als Belag auf dasFrühstücksbrot wollten. Außerdem sahich es als meine Pflicht an, denFischhändler in der Nachbarschaft regel-mäßig zu belehren, dass er einFischmörder sei. Damals war ich unge-fähr drei Jahre alt. Meine Mutter warnicht so begeistert.Als ich neun Jahre alt war, hat mir meinVater gesagt, dass er es gerne sehenwürde, wenn ich bis zu meinem 18.Lebensjahr wenigstens neun Monate aufdem 3HO Internat in Indien verbringenwürde. Ich dürfte mir den genauenZeitpunkt selbst aussuchen. Ich empfanddas erst als eine verrückte Idee. Aber mit12 Jahren erwachte anscheinend dieWanderlust im mir: Ich wollte unbedingtnach Indien. Sechs Wochen später war ich

dort und lebte für die nächsten zehn Jahrein Amritsar. Die Sommermonate ver-brachte ich allerdings in Deutschland undspäter auch in Amerika.In Indien habe ich Kundalini Yoga voneiner ganz anderen Seite kennen gelerntund knüpfte während des Schuljahres undder Sommerpause auch eine engereBeziehung zu Yogi Bhajan. Yogiji hat miroft erzählt, dass die Welt DeutschlandsStärke brauchen würde, um gut in dasWassermannzeitalter zu kommen.Obwohl ich nach meinem 15. Lebensjahrimmer weniger Zeit in Deutschland ver-brachte, erinnere ich mich stets an seineWorte und fühle eine tiefe Verbindung zuDeutschland in mir. Ich bin nun 24 Jahre alt und lebe mit mei-ner Frau Wahe Guru Kaur in den USA indem Städtchen Espanola (New Mexico).3HO International hat hier seinenHauptsitz. Ich arbeite ehrenamtlich fürdie Organisation und habe vor, irgend-wann nach Deutschland zu ziehen. Dannmöchte ich die enge Zusammenarbeit mit3HO Deutschland weiter fortführen.Eigentlich kommt es mir so vor, als ob ichDeutschland hier bei 3HO Internationalrepräsentieren darf. Darüber freue ichmich sehr.Zur Zeit bin ich in der Rechtsabteilungvon Akal Security, und bereite mich miteinem Bachelor Abschluss auf ein Jura-Studium vor (ohne unbedingt Anwaltwerden zu wollen). Nebenbei werde ichzum Yogalehrer-Ausbilder ausgebildet,darf im Executive Committee vomInternational Khalsa Council und imTeacher Training Executive Council vonKRI aktiv sein. Ich repräsentiere 3HOInternational bei offiziellen Veranstal-tungen hier in New Mexico und inWashington, D.C., und voraussichtlich künftig auch bei den UN Tagungen.

Es scheint mir als ob mein ganzes Lebenmich seit meiner Geburt im HamburgerAshram bis heute und in Zukunft daraufvorbereitet, irgendwann zu 3 HO Deutsch-land zurückzukehren ...

port hatte ich in meiner Jugendviel gemacht, doch ein Gefühldrängte sich immer stärker in mein

Bewusstsein: Irgendetwas fehlte, eininnerer Sinn. Im Jahr 1979 ließ meinBruder sich bei der TranszendentalenMeditation (TM) einführen. Das machtemich neugierig. Aber sich zweimal amTag für 20 Minuten hinzusetzen und ‚annichts’ denken, einfach ‚leer’ werden, warmir doch fremd.Zu der Zeit waren wir häufiger im GoldenTemple-Restaurant, dort lag auch dasYoga-Kursprogramm vom Ashram aus.Eines Tages entschloss ich mich zu einerProbestunde, probierte aber zuvor HathaYoga in einem Karateclub aus: Neonlicht,Judomatten, nicht gerade einladend. Dannwar ich das erste Mal im Guru Ram DasAshram in der Isestraße – was für eineandere Welt: freundliche und zugewandteMenschen, gedämpftes Licht, einladendeAtmosphäre. Manches war am Anfangungewohnt: die Mantras, die Übungen –und doch war es von Anfang an das tiefe,untrügliche Gefühl, nach Hause gekom-men zu sein.

Als Tarn Taran Singh meinem Bruder undmir im Frühsommer 79 bedeutete, dasswir zum Yogafestival mitfahren sollten,hielt ich das zunächst für verfrüht. Ichhatte doch gerade erst angefangen, fühltemich gar nicht bereit. Doch dieses ersteJahr war auf eine Weise das Intensivste.Damals war das Yoga Festival noch klein,etwa 200, vielleicht 300 Leute fandensich in Loches ein. Wir machten jedenKurs, jede Meditation mit, Sadhanasowieso, voller Enthusiasmus und Elan.Körperlich am Rande der Erschöpfung,schleppten wir uns von einem zum näch-sten Workshop, froh über jede Minute derEntspannung, dann weiter …31 MinutenSa Ta Na Ma mit den Oberarmen parallelzum Boden, die Hände zum Himmel inGyan Mudra …es war grandios. WeißesTantra waren kurze, heftige Pranayama-Übungen, unter den Augen des Meistersselbst, denn Yogi Bhajan leitete dieSitzungen noch persönlich an.

Im Sommer 1981 schlief ich zunehmendhäufiger im Ashram, um morgens am

Geboren im

Hamburger Ashram

Biografie von Hari Har Singh

1

S

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Biografie von Simran Singh

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Sadhana teilzunehmen. Eines Tages zogich ganz in den Ashram. Es folgten neunintensive Jahre in enger Gemeinschaft,teilweise mit 16 Erwachsenen, vierKindern, Hund und Katze - und derBackküche - auf 350 Quadratmetern!

Jeden Abend gab es ein bis zwei Yoga-Kurse, zudem Kochkurse in der Küche.

Dies war nur möglich durch diegemeinsame morgendliche undhäufig auch abendliche Medi-tation, die spirituellen Werte, dieYogi Bhajan uns gegeben hatte unddie die Basis des Zusammenlebens bilde-

ten. Höhepunkte waren immerdie Besuche von Yogi Bhajanin Hamburg. Damals war allesnoch viel näher und familiärermit ihm: Er genoss es, in derAshram-Küche zu wirbeln, mitteilweise recht sonderbarenRezepten, wir versammeltenuns häufig im „Familienraum”zu „den Füßen des Meisters”,folgten seinen geistvollenAusführungen und genossenseine so beeindruckendePräsenz. Es war eine intensive,ereignisreiche Zeit.

1982 lernten Hari BhajanSimran Kaur und ich uns dortkennen, wir heiraten 1985.Nun sind wir bereits 21 Jahreverheiratet und es ist wahr - dieEhe ist das höchste Yoga, wieYogi Bhajan sagte. 1990 fand

der Ashram sein (vorläufiges) Ende. DreiFamilien waren zeitgleich schwanger,

eine neue Phase begann,ein Leben in der klei-nen Familie mit denBabies trat für uns anseine Stelle. Nunsind unsere Kinderbereits 15 und 12 und

gehen mehr und mehrihren eigenen Weg:

Unser Sohn Sat KartarSingh geht im Herbst an die Miri

Piri Academy, die seine Schwester AmritaKaor für drei Jahre besuchte.Nach dem Medizinstudium arbeitete ichfünf Jahre in einem Krankenhaus, ummich dann auch beruflich wieder demSikh Dharma zuzuwenden. Heute koordi-niere ich die rechtlichen Angelegenheitenbei Yogi Tee®.

Soviel mehr gäbe es noch zu erzählen,und ich bin dankbar für all diese Führungund Erfahrungen, für unseren spirituellenWeg, den wir voran gehen in der Sangat,der spirituellen Gemeinschaft - Schritt fürSchritt und Hand in Hand.Wir sind eine große (spirituelle) Familiegeblieben. Auch wenn wir dem Alltag die-ser Welt - er führt uns außerhalb derFirma eher selten zusammen – Tribut zol-len, ist die Verbindung doch da. Und werweiß, vielleicht wohnen einige von unseines Tages wieder in einem Ashram vonGuru Ram Das ...

Nach Hause kommen

Eine 30-jährige Liebesbeziehung zwischen Yogi Tee und 3HO

Yogi Bhajan hat Yogi Tee geschaffen, um alle Kundalini Yogis zu unterstützen.

Yogi Tee ist Kundalini Yoga in Tassen: reinigend, wärmend, wohlschmeckend, energetisierend,

nervenberuhigend, verdauungsstärkend und einzigartig.

Wir haben Yogi Tee seit 1986 von einem yogischenInsider-Tipp zu einer Marke in allen Märkten gemacht.

Millionen Tassen Yogi Tee werden in Deutschland jährlich getrunken, jedes Päckchen hat eine Yoga

Übung aufgedruckt. Bald wird auf jedem Teebeutelchen eine Weisheit von Yogi Bhajan zu lesen

sein. Yogi Tee ist der Pionier für yogisches Bewusstseinin die verzweigtesten gesellschaftlichen Bereiche hinein.

Als yogische Firma konzipiert kommt Yogi Tees Gewinnweltweit unseren yogischen Projekten zugute.

Yogi Tee und 3HO sind eins: Eine Liebesbeziehung.

Hari Bhajan Simran Kaur und Hari Har Singh

Sponsoren des Kundalini Yoga Tages stellen sich vor

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ch kam aus einem etwas wirren Elternhaus – wer selberHippies als Eltern hatte, weiß, was ich meine. Als ich etwasechs Jahre alt war, zogen meine Mutter und ich in den

Hamburger Ashram. Tarn Taran Singh und Kaur nahmen unsliebevoll auf und verpassten meinem Leben etwas Stabilität.Als Einzelkind hat es mir viel Spaß gemacht, mit deren TochterMadhur Nain Kaur zu spielen. Allerdings war die Einschulungnicht so toll; viele Freunde findet man mit Rishiknot und Kurtanicht.Als der Ashram abbrannte, wurde ich nach London geschickt,wo ich einige Jahre lang bei Kartar Singh und Kaur und ihremSohn Nirmal wohnte. Schule war wieder doof; mit Turban aufdem Kopf ging gar nichts ... Das Ashram-Leben war dadurchgeprägt, dass die Kartars tiefe Verbindungen zur BritischenSikh-Gemeinde hatten. Unsere wöchentliche Gurdwara fandSamstag Abends statt, und Sonntags besuchten wir eine dergroßen Gurdwaras in London, Leeds oder Birmingham. Daswar sehr schön. Die Akandpaths waren spitze – wir durften die

ganze Nacht herumlaufen! Danach wohnte ich mit denTarn Tarans für ein Jahr in derIsestraße, und zwar in demJahr, als das Golden TempleRestaurant eröffnet wurde. Ichdurfte mitmachen – toll! 1979

ging’s ab nach Espanola, New Mexico. Ein echter Kultur-schock, da ich ja die eher entspannte europäische Version von3HO gewohnt war. Das Pferdereiten da war allerdings prima.Mit etwa 35 anderen Kindern wurde ich 1981 in Mussoorie,Indien, eingeschult. Es waren sonderbare Jahre – es ist ja nieeinfach, Teenager zu sein, aber die Ausbildung war hervorra-gend. Ich zog dann nach Virginia, um dort an einer Uni zu studieren.Das Ashram-Leben war allerdings nicht so einfach wie inEuropa und ich verließ 3HO im Jahr 1989. Danach machte ichKarriere in Washington D.C. und später in Hamburg, wo ichmeinen Ehemann traf. Heute wohnen wir glücklich in London,wo ich als Sozialforscherin arbeite. Kinder haben wir keine,aber Kartar Kaur (nun Susi) und Nirmal Singh sehen wir oft. Esist schön, in einer Großstadt Familie zu haben. Es gab sehr gute und auch sehr schlechte Zeiten in 3HO, aberich bereue es keinesfalls. Wer wächst denn schon auf dreiKontinenten und indrei Sprachen auf?Ich bin denjenigen,die sich meiner alsKind angenommenhaben, sehr dank-bar. Ihr wisst ja,wer ihr seid!

Zum Yoga kam ich in Hamburg vor etwa 30 Jahren durch kör-perliches und seelisches Leiden. Als Yogaschülerin besuchteich Kurse von Tarn Taran Kaur und Tarn Taran Singh. Von derersten Stunde an war ich begeistert vom Kundalini Yoga.Heute, im Jahre 2006, bin ich noch immer fasziniert von denWirkungen vom Yoga – und von den Wunderwirkungen derMantras und Meditationen.Tarn Taran Kaur und Singh bin ich unendlich dankbar für ihrebewundernswerte Initiative und ihre Begabung, den Ashramin der Isestraße zu gründen und zu leiten. Ich war eine der

ersten Schülerinnen in Tarn Tarans Kurs für Schwanger-schafts-Yoga. Ihr habe ich eine angstfreie Schwangerschaftund Geburt zu verdanken. Sie öffneten mir die Tür zumAshram, und ich durfte mit meiner Tochter in derGemeinschaft leben, gaben mir Hilfe und Beistand. Mit gro-ßer Dankbarkeit gedenke ich dieser Jahre, die mich tiefgeprägt haben.

Mein Leben scheint mir eine Kette von kontrastreichenHerausforderungen zu sein, die es zu bewältigen gilt. Oftstand ich vor der Aufgabe, das Unmögliche möglich zumachen: Die Gunpati Kriya Sa – Ta – Na – Ma – Ra – Ma –Da – Sa – Sa – Se - So- Hung ist daher eines meiner bevor-zugten Mantras.

Besonders dankbar bin ich auch für die Begegnung mit GuruDev Singh und der Lehre des Sat Nam Rasayan. Mit allen, dieYogi Bhajans Lehre weiter tragen, fühle ich mich verbunden.

Hilfe und Beistand in der Gemeinschaft

I

Mia Lorenz imDoppeldecker Bus in

London

Biografie von Guru Dev Kaur Stöcklin

Biografie von Mia Lorenz

hleGute Zeiten, schlechte Zeiten

Tarn Taran Kaur (rechts)hat immer noch ein herzliches Verhältnis zu Mia

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nfang der 80er Jahre machte ich erste Erfahrungen mitHatha Yoga. In einem der typischen HinterhöfeOttensens, in einer ehemaligen Werkstatt – zugig, kalt

und ungemütlich –, lernte ich den Gruß an die Sonne und einigeAsanas. Aber schon nach einigen Wochen war das Experiment zuEnde, da meine Lehrerin nach München zog. Ich fühlte mich wiegestrandet und war froh über den Tipp der Freundin einerFreundin, es doch mal „bei den Sikhs in der Isestraße“ zu versu-chen.Ich kannte die Turban tragenden, seltsam weiß gekleidetenGestalten bereits aus dem Golden Temple, das als vegetarischesRestaurant schon eine Hamburger Institution war. Meinen erstenUnterricht in Kundalini Yoga werde ich nie vergessen: DerÜbungsraum war voll gepackt, und vorne, kaum zu sehen, saßeine Frau ohne Turban, die eine energiegeladene Kriya anleitete,bei der aus dem Vierfüßlerstand abwechselnd die Beine gehobenund die Füße nach hinten gestoßen wurden. Bestrumpfte Füße,vor denen ich mich ekelte, flogen knapp an meiner Nase vorbei,und ich glaubte, dass ich das und die zunehmend schlechtereLuft nicht lange ertragen würde. Seltsamerweise hielt ich durchund – noch seltsamer – erschien ich auch weiter zu denKursabenden.Kurze Zeit später wurde Tarn Taran Kaur meine Lehrerin. Esfolgten einige wunderbare Jahre, in denen ich montags vonAltona in die Isestraße zum Frauenyoga fuhr. Für mich öffnetensich Türen zu einem Wissen, von dem ich keine Ahnung hatte.Als Frau von fast vierzig Jahren, fest verankert in Partnerschaftund Beruf, erfuhr ich meinen Körper und meinen Geist neu, fühl-te wachsende Energie in mir und richtete mich auf eine nichtendende Reihe von Unterrichtsstunden ein, mit neuenErkenntnissen und überraschenden Einblicken.Ich begann, zu Hause Yoga zu praktizieren und machte genau dieÜbungen zu meiner persönlichen Kriya, die ich im Unterrichtnicht meistern konnte, für die ich einfach zu schlapp und untrai-niert war. Ich nannte sie meine Hass-Übungen, die zwischenzeit-lich Lieblings-Übungen geworden sind, mit denen ich seit lan-gem gern meine Schülerinnen herausfordere.Den Ashram in der Isestraße nahm ich nur insofern wahr, als ichmontags wiederholt auf immer dieselben Leute stieß, die ganzoffensichtlich dort lebten und nicht nur für Yogastunden gekom-men waren. Ich erfuhr, dass es die Möglichkeit gab, 40 Tage imAshram zu wohnen und eine yogische Lebensweise einzuüben.Der Impuls, dies auch tun zu wollen, war zu spüren, und gleich-zeitig war die Idee befremdlich und nicht in mein Leben zu inte-grieren.Auch Yogi Bhajan als reale Lehrerpersönlichkeit wollte ich langenicht an mich heranlassen. Er blieb eine theoretische Randfigur,wenn auch durch die Vermittlung seiner Lehre mit mir verbun-den und mit wachsendem Einfluss auf mein Leben. Durch nähe-ren Kontakt zu Tarn Taran Kaur begann ich, Videos seiner Unter-richtungen anzusehen und zu übersetzen. Aber ich brauchte fürein besseres Verständnis die Vermittlung durch seine Schüler –insbesondere Tarn Taran Kaur und Singh und Shiva Kaur. YogiBhajans Sicht auf uns Frauen irritierte mich zutiefst und ichbegriff nicht, wie Demut und Dienen zu unserer Stärke beitragensollten. Sein Respekt vor den unerschöpflichen Ressourcen vonuns Frauen einerseits und die besonderen Herausforderungen ansie andererseits waren für mich einfach unfassbar.

Ich habe sehr mit Yogi Bhajan gehadert, aber gleichzeitig warseine Anziehungskraft auf mich so groß, dass ich fast alle seine

Lectures in Hamburgbesucht und ebenmanchmal auch durch-litten habe. Meine Skepsis und dasGefühl von Überforde-rung gingen langsamzurück, ich fing an zubegreifen und wurdeaktiver. Mein nächsterSchritt war der Ent-schluss, mich zur Yoga-lehrerin ausbilden zulassen. Die Ermutigungkam von Tarn TaranKaur, und der Gedankebegeisterte mich derart,dass ich den Neubeginn

des Grundkurses nicht abwartete, sondern mit Teil 4 begann undmich sozusagen im Rückwärtsgang auf die erste Yogalehrerprü-fung zu bewegte.

Mit der Schließung des Ashrams ging auch die Ära von TarnTaran Kaur und Singh in Hamburg zu Ende, was ich viel stärkerempfand. Ich vermisste die vertraute Runde beim Frauenyogaund es fiel mir schwer, die Vermittlung der Lehren Yogi Bhajansdurch andere LehrerInnen zu akzeptieren . Dafür eröffneten sichneue Perspektiven: Durch den Abschluss der zweitenYogalehrerausbildung, den Aufbau eines Yogakurses bei derDresdner Bank in Hamburg, die sieben Jahre währendeZugehörigkeit zum Vorstand von 3HO forderte und fordere ichmeine Ressourcen. Und seit Yogi Bhajan nicht mehr körperlichunter uns ist, habe ich – fast könnte man es Ehrgeiz nennen – dasBedürfnis, mich über die Beschäftigung mit den der Lehrezugrunde liegenden Schriften stärker zu verbinden. Ich weißnicht, wofür der Ausdruck „long to belong“ ursprünglichgebraucht wurde, für mich beschreibt er meine derzeitigeSituation perfekt. Mir scheint, ich bin fast reif für einen Ashram.

A

Anekdoten von Yogi BhajansBesuchen in Hamburg:

Tisch und Bett mit demMeister teilen Erinnert von Satya Singh

So viele Male war Yogi Bhajan in Hamburg, zunächst im Ashram in der Isestraße, später in der Lornsen-straße bei Tarn Tarans und zuletzt besuchte er dasHauptquartier von 3HO in der Wohnung von SatyaSingh und Simran Kaur. Dort lebte, schlief, aß undarbeitete unser großer Meister. Wer ihn einmal erlebendurfte und seine unglaubliche Präsenz zu spüren bekam, kann sich vorstellen, dass er bleibendenEindruck hinterließ. Überliefert sind diese witzigenAnekdoten von Satya Singh...

Dress-Code„Es war wahrscheinlich im Jahr 2000, als Yogi Bhajan solange in Hamburg war. Normalerweise war er stets perfektgekleidet. Doch da ging er in totaler Missachtung allerDress-Codes in Bademantel - und es war kein besondersedler Bademantel - und mit Unterturban in der Möncke-bergstraße in die edelsten Schmuck-Geschäfte auf Shopping-tour mit seiner großen und gutgekleideten Entourage.”

Der Ashram von außen

„Long to belong“ Von Ajuni Kaur Erika Stoldt

Ajuni Kaur Erika Stoldt ist fast reif für einen Ashram

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s ist über 30 Jahre her, seit ichYogi Bhajan begegnet bin, aberich muss oft an ihn denken und

lächeln, wenn ich diese kleinen Sprücheauf meinem Teebeutel am Morgen sehe.Früher habe ich an der „U of T“Architekturschule unterrichtet, damals inden Sechzigern, und zu Beginn jedesSchuljahres mussten die Schüler an einem10-tägigen Zeichenkurs in der ForestRangers Schule in Dorset, Ontario, teil-nehmen.Ein magerer, rothaariger Erstsemestlerhörte ein Klopfen an seiner Tür und warerstaunt, als sein unerwarteter Besuchsich als Yogi Bhajan aus Indien vorstellte.Der Vater des Erstsemestlers arbeitete fürdie kanadische Botschaft in New Delhi,wo er Yogi Bhajan begegnet war, dererwähnte, dass er eine Reise nach To-

ronto plane, woraufhin der Vater ihmsagte, dass sein Sohn dort zur Universitätginge und er ihn gerne aufsuchen könne.Der Erstsemestler sagte, es sei ihm einVergnügen, allerdings sei er gerade imBegriff, nach Norden aufzubrechen, umsich für seinen Kurs in Dorset einzutragenund er sei schon spät dran. „Wunderbar!“rief Yogi Bhajan aus, „ich komme mit dirund du kannst mir dein Land zeigen.“„Ich habe leider nur ein kleines Moped“,entschuldigte sich der junge Mann. „Kein Problem“, sagte Yogi Bhajan. „In Indienreisen wir auch auf Mopeds.“ Sie fuhrenin einer blauen Rauchwolke davon undschleiften das Auspuffrohr über jedenHubbel auf der Straße.An diesem Abend kam der Erstsemestlerzu meinem Raum und erklärte mir, dass ersich verspätet habe, weil er nicht geahnt

habe, dass er Schwierigkeiten habenwürde, sein Moped die Berge hinauf zubekommen und übrigens, er habe jeman-den mitgebracht und hätte keine Ahnung,was er als nächstes tun sollte. Ich ginghinaus, um unseren uneingeladenen Gastzu begutachten und sah ein tatsächlichsehr exotisches Wesen. Leuchtend blauerTurban, pechschwarzer Bart, langesSeidenhemd und Sandalen … keinGepäck und eine entwaffnende Art, einendirekt anzuschauen, wenn er sprach. Ichkehrte in den Raum zurück, wo ProfessorJohn Hall erklärte, dass es völlig ausge-schlossen sei, dass die Universität diesenYogi hier aufnehmen könne, da er keinStudent sei. Da wir ihn aber auch nichteinfach in den Wald aussetzen konnten,erklärten wir ihn zu einem Gastdozenten,der so lange bleiben könne, bis die näch-ste Möglichkeit sich ergab, nach Torontozurück zu fahren.Am nächsten Tag, als die Studenten fürdie Abendvorlesung im Auditorium ein-trafen, fanden sie Yogi Bhajan im Lotusauf dem Podiumstisch sitzend vor, miteinem blauen Schal um die Schultern, derzu seinem Turban passte. Als es im Raumstill wurde, begann er seine Ansprache. Ersagte, dass das Problem der Menschen im

Wie Yogi Bhajan nach Amerika kam

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Spezieller Dreh„An unserem Küchentisch in der Breitenfelder Strasse fandenbei seinen Besuchen stets die interessantesten Vorlesungenstatt. Hartnäckig und stundenlang versuchte er einmal, eineseiner Schülerinnen davon zu überzeugen, jemanden zu heira-ten, den sie aber nicht heiraten wollte. Mitten in diesemGespräch, von dem soviel abhing, fasste er plötzlich an seinenTurban und drehte ihn um 90 Grad, was dem weiterenVorgehen einen sehr surrealistischen Touch verlieh.”

Wachstumskatalysator„Er sah es immer als Teil seiner Aufgabe, seinen SchülerInnenfast unmögliche Aufgaben zu geben, um ihr Wachstum zubeschleunigen. Wo findest du beispielsweise um Mitternachtin Hamburg Auberginen? Einmal beauftragte er mich amDienstag, ein Buch zu schreiben und es am Freitag fertig zuhaben - wobei er sich dann zum Glück auch mit derInhaltsangabe zufrieden gab.”

Ekstase in der Küche „Kochen war sein Hobby und etwas, das er zu einer spirituel-len und ekstatischen Kunstform entwickelt hatte und auchgerne in unserer Küche ausübte. Wir mussten immer kisten-weise “entcoffeinierte diet coke” einkaufen, und einmalmischte er das zu einem unnachahmlichen Getränk mitKaffeesahne und Ingwersaft - schmeckte eigentlich gar nichtschlecht! Auch sein Gebrauch von Gewürzen war einzigartig.Er kippte ruhig die Hälfte unseres Jahresvorrats an Pfeffer,Kardamom oder Chilipulver in eine Pfanne knallgelben Rühr-Tofu. Wenn es nachher auf getoastetem Fladenbrot serviertwurde, war das Essen nicht freiwillig. “Eat, eat!” forderte er -ob du Hunger hast, oder gerade eine Diät machst, es gab keineAusrede, denn der Meister sagte es. Das Erstaunliche: Seinezum Teil nicht wirklich ansehnlichen Gerichte fühlten sich wie

ein Wonnehimmel im Magen an und schenkten uns tagelangEnergie und Ausgeglichenheit. Er lud jeden ein: Mindestensvierzig Leuten gaben wir täglich während seiner Besuche zuessen.

Reinheitsbedürfnis„Es war alles freiwillig, und wir haben es gerne gemacht. Abervon dem Moment an, als er mit seiner Truppe von fünf odersechs Sekretärinnen und SchülerInnen bei uns einfiel, war ernicht länger bei uns zu Besuch, sondern wir bei ihm.„Vielleicht ist es zuviel, dass ich nächstes Mal nicht in euremSchlafzimmer wohne, sondern in deinem Arbeitszimmer?” (Erwollte lieber im Arbeitszimmer wohnen, weil er dann dichteran der Toilette war und weil der Raum größer war.) - „Nein,Sir, es ist okay, kein Problem.” Wenn Yogi Bhajan zu Besuchkam, wurde alles gestrichen und sauber gemacht wie für eineInspektion, alle Vorhänge gewaschen, selbst die Telefone wur-den geputzt. Das war früher schon in den Ashrams so. Seineinzigartiges Reinheitsbedürfnis hat uns alte Hippies ordent-lich auf Trab gebracht.”

Kauftricks und Kultur„Er hatte so seine festen Plätze in Hamburg, die ihm liebwaren. Einer davon war ein Antiquitäten-Laden in der Nähevom Jungfernstieg, wo er gerne alte Schwerter und andereKuriositäten kaufte. Der Trick der niedrigen Preise, erklärte ermir, ist es, die Sachen, die dich wirklich interessieren nurnebenbei zu kaufen und wie wahnsinnig um das zu feilschen,was dich nicht interessiert ... Eine andere feste Anlaufstellewar ein Nobel-Heilpraktiker, den er jährlich besuchte, umIriskopie machen zu lassen. Und nur durch Yogi Bhajan binich das einzige Mal in einem Varieté-Theater gewesen, demHansa-Theater, wo Jongleure und Akrobaten auftraten, wäh-rend wir gepflegt am Tisch koffeinfreien Kaffee tranken.”

Happy, healthy, holy in Ontario Von Ron Baird 1

E„

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Westen sei, dass sie nicht wüssten, wieman sich entspannt. Einige könnten nochnicht einmal schlafen, und Schlaf sei fürdie Erholung unseres Körpers unabding-bar. Wenn wir Yoga studierten, würdenwir die Fähigkeit erlangen, jederzeitschlafen zu können, wo auch immer wirwollten. Die richtige Art zu schlafen seiauf der rechten Seite, den Kopf auf demArm und die Knie angewinkelt. Er führtediese Haltung vor und schloss seineAugen. Wir warteten. Eine Minute ver-ging, dann eine weitere. Die Studentenbegannen, sich mit rätselnden Blickenumzuschauen, zogen die Augenbrauenhoch und hoben die Schultern. Eine wei-tere lange Minute schleppte sich vorbeiund er bewegte sich immer noch nicht.Wir warteten fünf Minuten lang still, undplötzlich setzte er sich wieder auf. „Somacht man das“, sagte er und verließ dasPodium.Ich lud ihn zum Erntedankfest-Essen zumir nach Hause ein in jenem Herbst. DerTisch war gedeckt und meine Frau hattedrei kleine Hühnchen zubereitet, eins fürjeden von uns. Yogi Bhajan stand pünkt-lich vor der Tür. Er brachte sechs Frauenmit, denen er versichert hatte, dass sie zudem Fest willkommen wären. Mir war

niemals in den Sinn gekommen, dass erVegetarier sein könnte. Ich dachte,Vegetarier seien alle bleich, schwach undvöllig kraftlos, und er entsprach dieserVorstellung überhaupt nicht. Ich fragteihn, was er tun würde, wenn jemandNaives ihm Essen anbot, das nicht ange-messen war. „Deine erste Verpflichtung“,sagte er, „ist gegenüber deinem Gast-geber. Du musst essen, was er dir anbie-tet, und dann, bei der ersten Gelegenheit,entschuldige dich und würge es wiederaus.“ Wir schnitzten Kürbisköpfe zusam-men an jenem Halloween, und er konntedas sehr gut, dafür, dass es sein erstes Malwar, außer dass seine Jack-O-Lantern dreiAugen hatte ...Er fragte mich, was die beste Art sei,seine Mission bekannt zu machen, Yoganach Amerika zu bringen, und ich ant-

wortete, „wahrscheinlich das Fernsehen“.Gleich am nächsten Tag rief er mich an,um mir mitzuteilen, dass ich die „ElwoodGlover Show“ anschauen sollte, weil erder nächste Gast sein würde.„Ich habe einen guten amerikanischenNamen für meine Mission gefunden“,verkündete er eines Tages. „Er lautet3HO, wie findest du das?“ Ich sagte, dashörte sich wie die chemische Formel vonzerfallendem Tritium an oder wie einLachklub oder so etwas. „Was bedeutetes?“ - „Das steht für Happy Healthy HolyOrganization.“ Ich musste lachen. „Wasist daran so komisch?“ wollte er wissen.„Es ist einfach albern. Es ist ein lächer-licher Name, der wird nie erfolgreichsein. Du musst dir einen anderen ausden-ken“, erklärte ich. „Das kann ich nicht“,erwiderte er. „Ich habe schon dieVisitenkarten drucken lassen.“

1 Anmerkung der Redaktion: Dieser imSeptember 2003 geschriebene Text tauchtevor zwei Jahren über den Khalsa Council-Verteiler auf. Leider konnten wir nicht inErfahrung bringen, wer Ron Baird ist und inwelcher Beziehung er zu Yogi Bhajan steht –aber der humorvolle Text spricht für sich.

Gemeinsam mit Tarn Taran Kaur Khalsahaben 1979 nach einem Vortrag vomExperten für natürliche Geburten,Frederic Leboyer, einige yogabewegteFrauen in Hamburg die AG für natürli-che Geburt in 3 HO e.V. ins Leben geru-fen. Damals stand vor allem der Wunschim Vordergrund, Frauen und Babies eineselbst bestimmte Geburt unter natür-lichen Bedingungen zu ermöglichen. Sowar ein großes politisches Engagementhinter der Arbeit und viele Frauen ausder Frauenbewegung befanden sichunter den ersten Lehrerinnen.Ich selbst habe das Yoga für Schwangere1987 in einem Kurs für alleinstehendeSchwangere bei der Pro Familia erfah-ren – die Kursleiterin hatte bei TarnTaran Kaur gelernt! Nach der Geburtmeines Sohnes habe ich dann dieAusbildung zur Yogalehrerin fürSchwangere bei Tarn Taran Kaurgemacht, wenig später hat Sat Hari Kaurdie Ausbildungsleitung übernommenund führt sie bis heute sehr erfolgreich.

In jenen Jahren fanden noch einige unse-rer Kurse im Kundalini Yoga Ashram inder Isestraße statt. Es gab aber bereitsein Büro und zwei Kursräume in einerAltbauwohnung im Eppendorfer Weg.Viele erinnern sich wohl noch an dieAtmosphäre dort, wo wir gemeinsammit Golden Temple Flur, Toilette und diewinzige Küche geteilt haben. GabrieleNoll hatte die Leitung des Büros undmusste sich mit den damals recht

bescheidenen Mitteln (Schreibmaschine,ein analoger Telefonanschluss) arrangie-ren. Wir haben oft zu zweit an einemgroßen Schreibtisch gearbeitet.Unsere Teamtreffen fanden sehr regel-mäßig statt und meist haben wir alleunsere Kinder dabeigehabt. SimranKaur, Hari Bhajan Simran Kaur, SatHari Kaur, Gabriele Noll, Dhyan Tadaund ich hatten alle Kleinkinder in ähnli-chem Alter. Viele der Frauen von damalssind schon lange nicht mehr aktiv beiuns, einige Kursteilnehmerinnen hinge-gen sind inzwischen Lehrerinnen gewor-

den. Ende der 80er Jahre hat dannDhyan Tada die Geschäftsführung derAG übernommen, womit eine Ära derErneuerung begann: Die Buchführungwurde auf PC verlegt, Briefpapier undFlyer neu gestaltet, Verhandlungen mitKrankenkassen geführt. Die ganzeBüroarbeit wuchs auf ein sehr viel höhe-res Niveau. Unsere Arbeit zog zuneh-mend mehr Kursteilnehmerinnen an,und als wir mit dem Beginn des neuenJahrtausends die Chance bekamen, unszu erweitern, bezogen wir die Räume imHinterhof des Eppendorfer Weges, wowir auch jetzt noch arbeiten. NachDhyan Tadas Umzug nach Göttingen hatBirgit Mörker die Leitung der AG über-nommen.

Inzwischen ist die Situation in denKliniken eine völlig andere als damalsund Hamburg hat seit vielen Jahren seineigenes Geburtshaus. Die Arbeit in derAG für natürliche Geburt verändert sich:Viele junge und engagierte Lehrerinnensind nachgewachsen. Neben dem weiter-hin bestehenden großen Angebot rundum Schwangerschaft, Geburt undRückbildung bieten wir viele KundaliniYoga Kurse, Kurse für Kinder, spezielleBeratungsangebote sowie Aus- undFortbildungen an. Interessierte könnensich unter www.nanakniwas.de einenEinblick verschaffen. Wir von der AGfür natürliche Geburt gratulieren 3 HOganz herzlich zum 30jährigen Bestehen!

Gemeinsame WurzelnVon Vasanti Heyer

30 Jahre 3 HO – 27 JahreAG für natürliche Geburt:

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egonnen hat alles mit derVerwechslung von rotem undweißem Tantra. „Weißes Tantra

in Loches“ lasen Andreas und Iris Balzer1984 in einer Zeitschrift, fuhren hin undkamen so mit Kundalini Yoga und YogiBhajan in Berührung. Sie wurden zuPionieren, wie so manche in dieser Zeitan anderen Orten. Anfang 1985 unterrich-teten sie in Freiburg einen sehr inspirie-renden Kurs, in dem wir – Ursula undArne - Kundalini Yoga kennen lernten.Von Hamburg gab es Unterstützung inForm von einer beschränkten Zahlkopierter Sets, Meditationen, Mantra-Kassetten sowie bereitwilligen Antwortenauf alle auftauchenden Fragen.Ein sehr schöner Raum stand leider nurfür 90 Minuten zur Verfügung, abersobald Geld von den Teilnahmegebührenübrig war, luden Andreas und Iris zumSonntagsfrühstück in ihre Wohnung ein,wodurch schon bald ein Gemeinschafts-

gefühl entstand. Nach zwei Jahren über-nahm Arne die Yogakurse in Freiburg undUrsula begann in Breisach zu unterrich-ten. Andreas und Iris zogen später nachHeilbronn, wo sie dann auch KundaliniYoga Kurse gaben.Die Goldene Kette hatte weitere Glieder.Zu dieser Zeit gab es etwa 20 Personen,die in Süddeutschland und der Schweiz,vor allem in München, Stuttgart undZürich, schon Kundalini Yoga unterrich-teten. Sie kannten sich von den Yoga-Festivals, waren hochmotiviert, dieLehren Yogi Bhajans zu verbreiten, undes bestand der Wunsch nach Weiterbil-dung und Austausch. Tarn Taran Kaur und Singh suchten dieseLehrer zusammen und bauten mit ihnenan dem Fundament für eine heute sehrstabile AG Baden-Württemberg undKundalini Yoga München. 1987 gab esein erstes Treffen aller LehrerInnen inSüddeutschland.

Bis Ende 1994 wurden außer den TarnTarans auch Shiva Kaur, Sat Hari Singhund Satya Singh eingeladen, um uns„AltlehrerInnen“ zwei bis drei Mal imJahr zu unterrichten. Ein Höhepunkt warder Besuch und Meditationskurs von YogiBhajan in München 1990.Im Süden begann 1993 die Lehrerausbil-dung Stufe I im Haus Genese in Offen-burg, bald danach folgten Kinderyoga-und Schwangerenyoga-Ausbildungen.Inzwischen wurden dort über 160 Kunda-lini Yoga LehrerInnen in zweijährigenKursen ausgebildet. In enger Zusammenarbeit mit KundaliniYoga München, die seit 1996 eine eigeneStufe 1 Ausbildung hatten, entstand nacheinem ganz neuen Modell 1997 die ersteStufe 2 Lehrerausbildung Süddeutsch-land, die wir bis heute gemeinsam durch-führen. Im September 1995 wurde die„AG Freiburg und Südbaden“ gegründet,die sich 1997 von den Mitgliedsbeiträgeneinen Raum für Sadhana und Unterrichtmietete, dort eine eigene Bibliothek ein-richtete und regelmäßige Treffen veran-staltete. Der Übergang ins Wassermannzeitaltermachte sich durch Differenzen und zeit-weiligen Dornröschenschlaf bemerkbar,bis Michael Pötzsch 2001 die AG wieder„wach küsste“. Seit 2003 nennen wir unsAG Baden-Württemberg mit regionalenGruppen in Freiburg/ Offenburg, Heidel-berg, Heilbronn, Hochrhein/Bodensee,Karlsruhe, Tübingen/Reutlingen undStuttgart. Zahlreiche Kurse, Fortbildun-gen, Workshops mit Lehrern aus allerWelt, regelmäßige Rundbriefe, einegepflegte Homepage, Sommerfeste,Silvesterfeiern und vier Yogazentren kün-den von unserer Aktivität. Dieses Jahr begann mit einem gut besuch-ten AG Treffen in Karlsruhe, um diePlanung für unser zweitägiges 3HOJubiläumsfest vorzubereiten, das inZelten an einem See stattfindet. GutesEssen, eine Gurdwara, Abendprogrammunter dem Motto „Yoga für eine Welt imWandel: Von Woodstock bis BusinessYoga“ mit Life-Musik und DJ, Work-shops, Meditationen, Kinderprogrammund vieles mehr sollen inspirieren undSpaß machen. Unser persönlicherWunsch lautet: Möge die 3HO-Familie inSüddeutschland die Lehren von YogiBhajan und Kundalini Yoga zum Segendieser Welt im Wandel weitergeben!

Geburt der 3HO-Familie in Süddeutschland:

Von Yoga in Freiburgbis zur AG Baden-WürttembergVon Dharma Singh Arne Raap-Mehl und Hari Kaur Ursula Raap

B

I l ike 3HOText und Musik von Gruru Dass Singh

Lead vocals: Guru Dass Singh, Backup vocals: Livtar singh mit der„Khalsa String Band“, Winter 1979

Well it all started in ‘69, American hippie sceneThere came a yogi from the Eastern lands

Sayin´ things ain’t what they seem

You can be (and we are)Healthy – just to keep on goingHappy – keep the spirit flowin’

Holy – I like 3HO

Well, the years went by, we learned how to flyFeet on the ground, head high in the sky

Wake up in the mornin’ and call on the OneWe’re going home

Well, 3HO is that place you can go when your spirit’ s down and gone

It’s a worldwide family, it’s the dawning Aquarian dream

So don’t waste your time, don’t stay behindDon’t cling to things that are not true

Just help each other and serve your brothersInfinity’s waiting for you...

“I like 3HO” ist zusammen mit über 40 weiteren 3HO-Songs auf der Doppel-CD “One In The Spirit -

Celebrate 30 Years Of 3HO”, erschienen 1999 anlässlich des 30jährigen Jubiläums von 3HO

International und erhältlich beim Sat Nam Versand. Eine bunte Mischung hippiesker, rockiger, herzergreifender

und wunderbarer Mantras und Lieder - ein Muss für alle,die an die klanglichen Wurzeln von Kundalini Yoga anknüpfen wollen!

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1976: Gründung der 3HO Foundation of Germany,Gemeinnütziger Verein e.V. mit Sitz im AshramKarolinenstraße 7, Hamburg, 7 MitgliederVorstand: Tarn Taran Singh Khalsa und Siri Simran KaurSpeerforck / Vereinsorgan „Ashram Bote“ 2x jährlich

1978: erstes Frauen-Yoga-Wochenende / Umzug in dieIsestraße 127, Hamburg Eppendorf / Gründung derArbeitsgruppe für natürliche Geburt / 1. Yoga-Festival inFrankreich mit 130 Leuten (davon über die Hälfte Deutsche)

1979: Neuer Name: 3H Organisation Deutschland e.V. / 14aktive Mitglieder / 1. Weißer Tantra Kurs mit Yogi Bhajan(100 Teilnehmer.) / „Ashram Bote“ wird mit Nr.7 auf-gegeben / Kurse im Ashram: Anfänger-, Spezialkurse,Kochkurse

1980: 2. Weißer Tantra Kurs mit Yogi Bhajan / AG für natürliche Geburt zieht um in die Isestraße 55, mehrere Kursewöchentlich

1981: 1. LehrerInnenausbildungskurs (Stufe 1)/ 1. Schwangerenyoga LehrerInnenausbildungskurs / KY imUni-Breitensport (60-100 Teilnehmer)

1982: neuer Vorstand: Tarn Taran Singh Khalsa und PritamHari Kaur Schmidt / AG für natürliche Geburt zieht um inden Eppendorfer Weg 209, dort Einrichtung einer ABM-Stelle

1983: Meditationskurs mit Yogi Bhajan / abendlich KY Kurseim Ashram, viele Spezialkurse

1984: 3. und letzter Weißer Tantra Kurs mit Yogi Bhajan inHamburg

1985: Der Ashram in der Isestraße wird auf 2 Etagen ausge-weitet, mit etwa 20 Bewohnern / jährliche Video-KurseWeißes Tantra Yoga

1988: neuer Vorstand: Tarn Taran Singh Khalsa und SimranKaur Wester / mehrere Lehrerausbildungskurse inSüddeutschland / 1. LehrerInnenbrief mit Terminkalender

1989: Meditationskurs mit Yogi Bhajan: „Mental Rebirth“ imMai, Spezialkurs für LehrerInnen im Dezember / Satya Singhübernimmt Leitung der LehrerInnenausbildung / 1. Frauencamp in Loches (ca. 50 Teilnehmerinnen)

1990: Yogi Bhajan unterrichtet in München / neuer Rekord:100 ordentliche Mitglieder / Lehrer-Ausbildung Stufe 1 inHamburg, Berlin, München, Stuttgart, Freiburg / 1. AquariusCamp in Südfrankreich / Der Ashram löst sich auf, der Vereinzieht um in den Eppendorfer Weg.

1991: 1. Stufe 2- Kurs in Hamburg

1992: Yogi Bhajan unterrichtet in Hamburg

1993: Yogi Bhajan unterrichtet in Hamburg / neuer Vorstand:Simran Kaur Wester, Ina Reese und Susanne Reinhold / es bilden sich neue Arbeitsgruppen: Berliner AG für KY (BAKY) und Yoga und Geburtsvorbereitung Berlin,Hamburger AG KY / 1. KOG Treffen

1994: Neuer Vorstand: Simran Kaur Wester, Siri KaurWilfriede Magerfleisch und Susanne Reinhold / Der Vereinzieht um in die Breitenfelder Str. 8 / 3HO ist Herausgeber der„Yogi Tips“ zusammen mit Golden Temple (Yogi Tee) / 1. Stufe 2 Kurs in Berlin

1995: Yogi Bhajan unterrichtet in Hamburg und Berlin /neueAGs: München (KYM), Rhein-Main, AG für natürlicheGeburt Süddeutschland, AG Sat Nam Rasayan Hamburg,Baden-Württemberg / neuer Rekord: 200 Mitglieder / Stufe 2beginnt in Offenburg und München

1996: Yogi Bhajan unterrichtet in Hamburg / Einrichtung der3HO Bibliothek

1998: Yogi Bhajan unterrichtet in Hamburg / Neuer Vorstand:Simran Kaur Wester, Siri Kaur Wilfriede Magerfleisch undAjuni Kaur Erika Stoldt. Die finanzielle und administrativeStruktur des Vereins mit KOG, Vorstand, AGs,Hauptgeschäftstelle und MV wird offiziell festgeschrieben.

2000: www.3ho.de wird freigeschaltet

2001: Neuer Vorstand: Simran Kaur Wester, Siri KaurWilfriede Magerfleisch, Heike Bethke und Ajuni Kaur ErikaStoldt / neue AGs: Sachsen-Anhalt, Sachsen u. Thüringen(SASTAKY), Bremen / neuer Rekord: 500 Mitglieder

2002: Neuer Vorstand: Simran Kaur Wester, Siri KaurWilfriede Magerfleisch, Shiva Kaur Khalsa und Ajuni KaurErika Stoldt / neue AG: Rheinland / 3HO wirdGründungsmitglied der Frankfurter Gespräche

2003: Qualitätssicherung: Fortbildungsordnung für 3HO-Mitglieder wird beschlossen / 3HO wird Gründungsmitgliedder Bundesarbeitsgemeinschaft Yoga (BAG Yoga) / 1. übertraditioneller Yoga Tag in Hamburg auf Initiative von3HO / LehrerInnenbrief mit professioneller Redaktionerscheint 4mal jährlich

2004: Neuer Vorstand: Simran Kaur Wester, Siri KaurWilfriede Magerfleisch, Karta Purkh Singh Pomarius

2005: neuer Rekord: 900 Mitglieder

2006: Fortbildungsordnung tritt in Kraft / FachausbildungenYoga für Schwangere und Geburtsvorbereitung (neu aufge-setzt) und Fachausbildung Kinderyoga (geplanter Start 2007)beantragen KRI-Genehmigung / neuer Rekord: 1000Mitglieder

So ist der Verein gewachsen:

Chronologie von 3HO Deutschland (zusammengestellt von Irmgard Ewers und Simran Kaur)

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rishna Kaur, in Los Angeles geboren, lehrt KundaliniYoga seit 36 Jahren. 1971 hat sie in ihrer Geburtsstadtden „Kundalini Yoga Center“ eröffnet und seit elf

Jahren unterrichtet sie straffällig gewordene Jugendliche inStädten. Sie begründete „Yoga for Youth“ und bildet nunLehrerInnen aus, die die städtischen Jugendlichen sehr effektivmit der uralten Kunst und Wissenschaft des Yoga in Kontaktbringen. Zudem ist sie Präsidentin und Gründungsmitglied der„International Association of Black Yoga Teachers“ (IABYT),die farbige YogalehrerInnen unterstützt. In Ghana, Westafrika,wo IABYT eine etablierte Non-Profit Organisation ist, bildet sieStudentInnen aus. Sie kennt YogalehrerInnen in Senegal, Mali,der Elfenbeinküste, Benin, Kenia und anderen Ländern. IhrAnliegen ist es, Yoga als Werkzeug für Gesundheit und Heilungund als Weg, um Geist und Bewusstsein zu vereinen, in dieseGebiete zu bringen.Ihre Reise nach Ghana 2003 hat Krishna Kaur tief beeindruckt:Vor allem die Tiefe der Spiritualität der Menschen dort, die in

natürlicher Harmonie mit der Erde undden Elementen sowie miteinander leben.Trotz der oft kargen Umstände seien dieMenschen dort freier von Furcht undUnsicherheit. Das beste Beispiel dafürseien die westafrikanischen Kinder, dietrotz ihrer Armut interessiert und präsentsind – ganz anders als die Jugendlichenin der US-Gesellschaft - unabhängig,selbstsicher, stabil, anmutig, sehr klardarüber, wer sie sind.Im Gegensatz zu dem Bild, das die west-lichen Medien von einem Dritte WeltLand zeichnen, sieht Krishna Kaur einegroße Chance darin, über materielleGrenzen hinweg etwas sehr reiches undkraftvolles für die Seele zu entwickeln. Krishna Kaur liegt auch daran, mit eini-gen Mythen über Yoga aufzuräumen.Yoga sei keine Religion, sondern eine

Technik, um Gesundheit und Wohlbefinden zu vermehren. Dasstößt auf Interesse in der afrikanischen Gesellschaft. Das tiefeVerständnis für die Philosophie war vorhanden, es fehlten nochdie Techniken und das Wissen über die Yogastellungen, dieAtemführung und Meditation. Für sie als Afroamerikanerin war es eine wundervolle Erfahrung,in das Land ihrer VorfahrInnen zurückzukehren und dieFeinsinnigkeit dieser Kultur zu erleben. Die Alten in den Dörfernzu treffen, die noch authentisch leben; ein Gefühl für derenIntegrität, Ehre und Spiritualität zu bekommen. Für sie war eswichtig, zurückzugehen und sich mit ihren Träumen zu verbin-den; es macht sie greifbarer, so Krishna Kaur.

Wer mehr über sie wissen möchte: Am 16. September wirdKrishna Kaur in Hamburg über ihre Arbeit sprechen.Abends wird die begnadete Sängerin gemeinsam mit MataMandir Singh ein Konzert geben. Es trägt den Titel „Musicof the Soul“.

Vom Boten aus dem Haus der Gurus:

Was eine Persongroß(artig) macht„Großvater, da ist ein wahnsinniger Druck.“

„Ja ... Dieser Druck wird einen Kristall aus dir machen,dann wird die Zeit ihn schneiden, das Schicksal wird dirscheinen und du wirst ein Stern werden!“

Guru Fatah Singh aus Toronto wurde 1985 von Yogi Bhajanbeauftragt, seine Lebensgeschichte aufzuschreiben.“Messenger from the Guru’s House” (Bote aus dem Hausdes Gurus) ist der Titel der Geschichte, die Guru Fatah Singhjetzt monatlich und häppchenweise per E-Mail verschickt. Bis zum Ende der Geschichte, die episodenhaft aufgebaut ist,dauert es laut Guru Fatah auf die Weise vier bis fünf Jahre.Wer sich in die Liste der Empfänger eintragen möchte, schik-ke eine Mail an ihn: [email protected]

Folgende Episode ist dem ersten Kapitel entnommen undspielt in Yogi Bhajans Kindheit:

Eines Tages machte der kleine Harbhajan einen Spaziergangmit seinem Großvater und fragte ihn:

„Großvater, warum verbeugen sich die Menschen vor dir?“

Sie verbeugen sich, weil ich ein großer Mann bin.“„Was macht dich groß? Du bist nicht großgewachsener alsirgendjemand sonst im Dorf.“„Nein. Körpergröße macht einen Menschen nicht groß.“„Was macht dich dann groß? Hast du viel Geld?“„Nein. Viele Leute haben mehr Geld als ich.“„Du trägst gute Kleidung.“„Nein, nein, nein!“„Du bist ein alter Mann und siehst gut aus.“„Nein. Nein. Nein. Das ist es nicht.“

Sie setzten sich an einen kleinen Bach. Harbhajan fragte:

„Warum sagst du mir nicht, was dich zu einem großenMann macht?“

„Bhajan, Größe kommt nur zu jenen Menschen, die anderenehrlich dienen. Indem du anderen Menschen wahrhaftigdienst, wirst du groß werden. Es mag dir wehtun, während du dienst, aber später werden die Menschen erkennen, dassdu ihnen einen wahren und ehrlichen Dienst erwiesen hastund sie werden dich sehr schätzen. Und wenn die Leute erstbegriffen haben, dass du von deinem Temperament her „keine Axt schleifen“ willst, sondern den Menschen nurwahrhaftig dienen willst, dann wirst du eine große Personwerden. Und wenn du den größten Dienst ausüben möchtest,dann lass nicht zu, dass irgendjemand von seiner eigenenUnwissenheit verletzt wird! Das ist der höchste und wahr-haftigste Dienst, den du tun kannst.“

Zu Gast beim Kundalini Yoga Tag in Hamburg:

Krishna KaurKhalsa – Black YogaTeacher und SängerinVon Petra Mayer

K

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Warum ist speziell Kundalini Yoga dieYogaform für eine Welt im Wandel?Was zeichnet Kundalini Yoga aus,macht es so besonders, warum ist das„Yoga der Achtsamkeit“ für uns unddie Zeit, in der wir leben, so wunder-bar geeignet?

Satya Singh hat sich darüber einigeGedanken gemacht.

Bewegung„Beam me up, Scotty!“ - „Sollten Sienicht lieber die Treppe benützen,Captain?“

Okay, moderner Mensch, beschränkedich doch darauf, zu sitzen, aufzustehenund zu gehen, strecke kaum noch dieBeine, beuge dich nie mehr nach vorne,schon gar nicht mehr nach hinten: BisSchmerz, Steifheit und Muskelschwunddich auf die Suche nach deinem Körperschicken.

HerzLass’ dich nicht täuschen durchHerzblatt-Shows und massenhaft Songs

über Liebe. Der Wassermann-Mensch istsehr mit sich und seiner Freiheit beschäf-tigt und findet es schwieriger denn je, fürlängere Zeit liebevoll zu sein: OhneHerz-Lotus Meditation, Übungsreihen fürein goldenes Herz oder kleine Herz-Helfer-Sets klappt das kaum.

NervensystemAn meinem Computer, wo ich diesesschreibe, ist rechts unten ein kleinesFenster, das mich einige hundert Maleam Tag mit den letzten Nachrichten ver-sorgt, zusätzlich bekomme ich bis zufünfzig E-Mails, davon viel Spam, undführe dreißig Telefonate in drei Sprachen:Wenn ich nicht regelmäßig die Augenschließen würde, um zu chanten und zumeditieren, würde ich bald durchdrehen.

PsycheWechselst du ein paar Mal in deinemLeben die Stadt oder sogar das Land,ziehst von einem Lebensabschnittspartnerzum nächsten, veränderst mitten imLeben noch deine Karriere, dann verlierstdu leicht deine Wurzeln und Zuversicht:

Bis du den Weg zu dir selbst wiedergezeigt bekommst.

ArbeitArbeit wird automatisiert, robotisiert,globalisiert - bis die Zeiten, da man sei-nen Lebenssinn und seine Identität darü-ber finden konnte, gründlich verschwun-den sind: Aber die nötige Arbeit amSelbst wird nicht weniger.

SelbstheilungDie moderne Medizin ist bald nur nochals Notfall-Medizin bezahlbar und hatsowieso nicht viel zu bieten zur Heilungchronischer Krankheiten. In Zeiten von„do-it-yourself-Baumärkten“, „Mach-deine-eigene-Grafik-am-Computer“ und„Buch-deine-eigenen-Reisen-im-Internet“: Mach dich selbst gesund mitregelmäßigem Yoga.

WissenschaftWir haben die Fähigkeit zum Glauben imLaufe einer Generation verloren. Yoga istaber beweisbar, selbst die subtilenWirkungen und die Kundalini Energiewerden irgendwann auf Bildschirmensichtbar werden: Der moderne Menschbraucht einen spirituellen Weg, den ererfahren kann und nicht zu glaubenbraucht.

Thomas Methfessel, der Verfasser des 2005 im Oesch-Verlagerschienenen Buches „Yoga leicht gemacht“ ist promovierterGeograph, Volkswirt und Soziologe, außerdem Lehrer für TaiChi und Qui Gong und seit über 20 Jahren für Kundalini Yoga.Im selben Verlag sind von ihm bereits zwei Lehrbücher fürAnfänger zu Qui Gong und Tai Chi erschienen.

„Yoga leicht gemacht“ – der Untertitel lautet „Einfach zu neuerLebensfreude, Schönheit und Kraft“, ist daher kein reinesKundalini Yoga Buch, das nur die Lehren Yogi Bhajansumfasst. Es nimmt Elemente aus Tai Chi und Qui Gong auf,setzt diese in Beziehung zum Kundalini Yoga und zeigt imÜbungsteil auch Hatha Yoga Übungen wie den Sonnengruß,den Baum, das Dreieck und andere. Auch im Meditationsteilwerden Mudras vorgestellt, die den meisten Kundalinis unbe-kannt sind: beispielsweise das Ksepana-Mudra zum Ableiten,das Prana-Mudra (Lebens-Mudra) und das Kubera-Mudra(Wohlstandsmudra). Andere Mudras werden unter einem ande-ren Namen beschrieben: das Prayer-Mudra heißt bei MethfesselNamaste-Mudra, wie im Hatha Yoga gebräuchlich, derBärengriff wird zum Ganesha-Mudra. Dennoch – oder geradedeshalb – ist das Buch auch für Kundalini Yoga Lehrer emp-fehlenswert, da es den Blick über den Tellerrand ermöglicht. Auf rund 170 Seiten gibt der Autor einen reich bebilderten undsystematisch aufgebauten Überblick über Grundideen desYoga, Ursprung und Geschichte, Yoga im Westen und in Indien,Theorie, gesundheitliche Wirkungen, Grundlagen der Yoga-

Praxis, Körperübungen,Atemtechniken, Meditatio-nen. Insgesamt neunKapitel sind in Unterkapi-tel gegliedert und erleich-tern das schnelle Nach-schlagen. Etwas gewöhnungsbedürf-tig sind die Fotos, die dieLebensgefährtin des Autorsvor einem dunkelroten Vor-hang abbilden. Dass einigeÜbungen wie Schulterstand,

Hund (Großes Dreieck) oder Kobra von ihr eben nicht perfektgezeigt werden, mag auch als motivierend gesehen werden, giltdoch im Kundalini Yoga das Motto „Konzentration ist wichti-ger als Perfektion“. Und, so Methfessel in seinem Vorwort:„Viele Yogabücher zeigen durchtrainierte Körper, die schwieri-ge Asanas scheinbar mühelos durchführen können. Diesschreckt normale Menschen (...) eher ab.“ Warum allerdings war neben dem Vorwort noch ein Nachwortnötig? Im letzten Teil des Buches wird Methfessel etwas zupathetisch und lässt den Leser an seinen persönlichen, rechtblumigen Notizen von seiner letzten Asien-Reise teilhaben. ImHinblick darauf, dass Kapitel 9 mit „Yoga – ein ganzheitlicherWeg“ eine Art Rundumschlag macht und bunt vermischt auf-zählt, wobei und wem Yoga spirituell, körperlich und seelischhilft, ist das Nachwort entbehrlich. Weniger ist manchmal mehr.Dennoch – ein interessantes Buch, getragen von der Begeiste-rung des Autors, das als Hardcover für nur 14,95 Euro ein gutesPreis-Leistungs-Verhältnis bietet. „Yoga leicht gemacht“ istunter der ISBN-Nummer 3035000379 im Internet (z. B. beiamazon) oder in jeder Buchhandlung bestellbar.

Buchvorstellung:

„Yoga leicht gemacht“ Von Kerstin Ravi Kirn Kaur Leppert

Yoga für eine Welt im WandelEinige Gedanken dazu von Satya Singh

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YogalehrerInnenbrief: Susanne, du bistStadtplanerin, Yogalehrerin und VastuVidya Beraterin. Wie lange beschäftigstdu dich schon damit und was ist das?

Susanne Lutz: Ich befasse mich seit circavier Jahren mit Vastu Vidya, habe michallerdings schon wesentlich früher FengShui und der Geomantie zugewandt.

Vastu ist ein ganzheitliches und hoch-komplexes Architekturkonzept, nach demin Indien seit Jahrtausenden Häuser,Tempel und ganze Städte gebaut wordensind. Das Wort Vastu stammt aus demSanskrit und bedeutet Raum. Es istjedoch keine Fachdisziplin, die allein fürsich steht, sondern eingebunden in ande-re vedische Disziplinen wie Philosophie,Astrologie, Ayurveda.

Und welche Rolle spielt „meine“Wohnung oder „mein“ Haus darin?

Nach vedischer Auffassung ist das Hausein Mittler zwischen Mensch und Kos-mos: Der Mikrokosmos Haus ist dabeiein Abbild des Makrokosmos Univer-sum. Wie z. B. jede einzelne Körperzellemit der DNA den gesamten Aufbauplandes Menschen enthält, so beinhaltet einRaum, ein Haus die universellen Prinzi-pien des gesamten Kosmos. Ziel desVastu ist es, den gebauten Raum und sei-ne Bewohner in diese kosmischen Ge-setzmäßigkeiten einzufügen. Die Entfal-tung des höchstmöglichen Entwicklungs-potenzials der Bewohner steht im Vor-dergrund.

Was hat Feng Shui mit Vastu zu tun?

Das Vastu ist der historische Ursprungdes Feng Shui. Durch den Buddhismuswurden die Lehren des Vastu nach Chinagebracht und dort zum Feng Shui weiter-entwickelt. Ein wesentlicher Unterschied ist, dass ur-sprünglich oberstes Ziel des Vastu darin

bestand, Voraussetzungen für eine opti-male spirituelle Entwicklung zu schaffen.Dies war wichtiger als die Optimierungdes weltlichen Lebens. Heutzutage liegtder Schwerpunkt natürlich eher auf denfür uns bedeutsamen Lebensbereichenwie Beruf, Familie, Partnerschaft usw.

Fließt Vastu Vidya auch in deine ande-ren Tätigkeiten mit ein? Wenn du Yogaunterrichtest oder als Stadtplanerinarbeitest?

Soweit dies möglich ist, auf jeden Fall.Ich arbeite allerdings kaum noch als„herkömmliche“ Stadtplanerin, u. a. des-halb, weil man in diesem Bereich sehrstark den unteschiedlichsten Sachzwän-gen unterliegt. Für alternative Planungs-ansätze existiert oft nur wenig Offenheit.

Bei einem Yogaraum achte ich darauf,dass er sich in einer generellen und fürmich persönlich positiven Lage undAusrichtung befindet. Manchmal erstelleich Horoskope von meinen Yogaschüler-Innen, wenn sie über undefinierbareBeschwerden klagen oder ich schaue mirihre Wohnungen an, um mir ein besseresBild machen zu können.

Manchmal muss man als YogalehrerInauch in Räumen unterrichten, die nichtdie gewünschte Ausstrahlung haben.Kannst du einen Tipp aus dem Vastugeben, wie man das Raumklima positivbeeinflussen kann?

Ja, manchmal gibt es Bereiche im Raum,die energetisch nicht so gut sind. Mankann dies durch Reinigungsrituale ver-bessern. Nach Auffassung der Veden istder Raum ein komplexes energetischesGefüge, gefüllt mit inneren Mustern undBeziehungen. Der äußere Raum, in demwir leben, ist eng mit dem inneren Raumunseres Bewusstseins verbunden. Wirprojizieren ständig unser Bewusstsein inden uns umgebenden Raum, und auchumgekehrt beeinflusst der äußere Raumunseren Geist nachhaltig. Deshalb ver-bessert sich die Energie eines Raumesganz einfach dadurch, dass wir dort re-gelmäßig Yoga machen, meditieren undMantras chanten. Gerade heilige Klängewirken sich sehr positiv auf das energeti-sche Raumklima aus.

Man kann aber auch noch sogenannteYantras einsetzen. Im Allgemeinen beste-hen Yantras aus einer Vielzahl geometri-scher Elemente und Symbole, die ver-schiedene Energien, wie z. B. dieElemente und Planeten repräsentieren.

Diese können auch mit Mantras kombi-niert werden. Rein optisch erinnert einYantra an ein Mandala.

Im Kundalini Yoga spielen Winkel einegroße Rolle. Gibt es eine indirekteBeziehung zum Vastu? Ahmen wir mitunseren Körperwinkeln sogar einYantra nach?

Die Körperwinkel können nicht eins zueins ins Vastu übersetzt werden. Jedochkommt es wie beim Kundalini Yoga aufdas richtige Timing, den Rhythmus unddie Präzision an. Jede Übung bringt mitihrem ganz spezifischen Atemrhythmusund ihren Körperwinkeln einen bestim-mten Bereich unseres Körpers und damitauch unseres Bewusstsein zum Schwin-gen. Genauso werden beim Vastu durchdie präzise Ausrichtung des Raumes alleLebensbereiche optimal zum Schwingengebracht.

Wenn du nun jemanden berätst, gehstdu dann streng nach den Regeln voroder lässt du auch deine Intuition ein-fließen?

Der Vastuberater bekommt eine ArtWerkzeugkasten an die Hand, dessenPrinzipien betrachtet werden wie Natur-gesetzmäßigkeiten. Dadurch bietet sichein objektiver Rahmen, innerhalb dessenein Spielraum besteht, bei dem die eige-ne Intuition wirken kann. Es ergibt sichaus allen Punkten quasi ein holographi-sches Bild, das ganzheitlich erfasst wird.Im Idealfall wird innerhalb von kurzerZeit intuitiv die Quintessenz erfasst.

Susanne, wie lange praktizierst duschon Yoga und welchen Stellenwert hates in deinem Leben?

Ich mache seit zwölf Jahren Yoga undseit neun Jahren unterrichte ich. Yogabedeutet für mich nicht ausschließlichKundalini Yoga. Ich versuche mittler-weile, ein yogisches Bewusstsein in alleBereiche des Lebens hineinzubringen.

Vielen Dank für das Gespräch,Susanne. Hast du noch einen Literatur-tipp zu Vastu Vidya?

Ja, „Das Yoga des Wohnens - Wohnenund Bauen nach den Gesetzen desVastu.“ von Marcus Schmieke, erschienen im Silberschnur Verlag (ISBN 3931652645). Das Buch hat 128 Seiten, ist im März1999 erschienen und kostet 12,90 Euro.

Interview mit Susanne Lutz

(T)Räume kreieren mit Vastu Vidya Von Gerlinde Böpple, Berlin

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m dunklen Kinoraum derHochschule für Bildende KünsteBraunschweig hat sich eine Yoga-

gruppe versammelt und sitzt im Kreis.Das Licht ist gedämpft. Nach einerKundalini Yoga Kriya entspannen vieletief oder meditieren, während derKünstler und Erfinder Martin Schöne mirdie Elektroden seines Brain-Avatars anden Kopf bastelt: Dies ist ein klassischesEEG-Gerät, welches aber die Frequenzendes Gehirns nicht wie üblich visualisiert,sondern als das darstellt, was sie sind:Schwingungen, Wellen.Und das funktioniert so: Der Brain-Avatar verstärkt über eine Tiefbassboxdie sich meist im unhörbaren Bereichbefindenden Gehirnfrequenzen, welchedann auf eine mit Wasser gefüllte Schaleübertragen werden. Die Entscheidung,Wasser als Visualisierungsmedium zuwählen, beruht auf seiner einzigartigenFähigkeit, Resonanz in Rekordzeit darzu-stellen: in 0,000 000 000 0001 Sekunden.Außerdem ist unser Gehirn nahezu umge-ben von Wasser, dem Liquor. Im Saal ist es ruhig, die Box brummt ineinem Nebenraum und die Yogagruppe,einschließlich mir, blickt nun gebannt aufdas Bild des Videobeamers hinter uns.Live kann man beobachten, wie sichmeine regen Gehirnaktivitäten als Wellenin der Wasserschale niederschlagen,

während ich eine Meditation einleite: 31 Minuten lang meditieren wir mit fastgeschlossenen Augen auf das Bij-MantraSat Nam mit ineinander gelegten Händenzur vollkommenen Neutralisation vonSpannungen.Ohne dass ich die Visualisierung hintermir wahrnehme, verändern sich mit fort-schreitender Meditation zum Klang desMantras, die Frequenzen meines Gehirns.Während anfänglich wilde und ungeord-nete, sich schnell abwechselnde Formendas Bild prägten, ordnen sie sich nun aufder Wasseroberfläche zu einer konstan-ten, komplexen, mandalaartigen Struktur. Die Untersuchung der Wirkung vonMantras war Motivation für die Zusam-menarbeit gewesen. Abwechselnd unter-richteten Atma Singh (Florian Harazim,freier Künstler und Yogalehrer), und ich(angehende Künstlerin und Yogalehrerin)einen Kurs, bei dem die sogenanntenKeimsilben wie Sa Ta Na Ma oder Ong,oder eben das Bij (Same, Keim)-MantraSat Nam im Vordergrund standen. DerBrain-Avatar selbst wurde von MartinSchöne im Rahmen des seit Oktober 2001laufenden Forschungsprojektes „Well ....come 21 – Realität und Bewusstsein im21. Jahrhundert“ entwickelt. Interdiszi-plinäre Treffen von Künstlern undWissenschaftlern lieferten eine gemeinsa-me theoretische Basis aus Quantenphy-

sik, Biologie, Gehirnforschung, Psycho-logie und Philosophie für integrativeErkenntnissuche.

Nach 31 Minuten Meditation hole ichmich selbst etwas ruckartig in den„Normalzustand“ zurück. Schlagartigändert sich das Wellenbild, um jedochnach kurzer Zeit der stillen Glätte einesklaren Teiches zu weichen, dessenOberfläche nur manchmal von feinemZittern leicht erschüttert wird. Ich fühlemich tief entspannt und friedvoll. VonMartin erfahren wir, dass man einen solchentspannten, klaren Zustand vonGehirnaktivität meist nicht mal im Schlaferfährt. Die Meditation zur vollständigenNeutralisation von Spannungen hat ihreWirkung also voll entfaltet.

Während die anderen sich unterhalten,entdecke ich eine weitere Möglichkeitund Dimension des Brain-Avatars: DerBetrachter ist gleichzeitig Künstler. Da ermir durch die Live—Visualisierung eindirektes Feedback über meine momenta-ne Gehirnaktivität gibt, beobachte ich sieund nehme schließlich Einfluss darauf.Bewusst wechsle ich zwischen Wellen-gang, bis hin zu regem Wasserspritzen,wenn ich z. B. lache, und dem absolut tiefentspannten Zustand nach der Medita-tion. Das Bild auf der Wasseroberflächegibt mir sofort ein Feedback. Auf demdiesjährigen Yoga-Festival gab es dieGelegenheit, mehr über das Projekt zuerfahren. Martin Schöne hat vor OrtMessungen gemacht.

Weitere Informationen sind erhältlichunter: www.wellcome21.de, www.brain-avatar.de [email protected].

Eine Live-Visualisierung von Gehirnaktivität durch den Brain-Avatar:

Klingende HirnforschungVon Sabine Ram Das Kaur Hauptmanns

I

Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der HBK Braunschweig vereint Kunst, Wissenschaft und Spiritualität.

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ies sagte Yogi Bhajan, derKundalini Yoga vor fast 40Jahren in den Westen brachte.

Was er anspricht, ist die „Entkrönung“des Menschen. Wir werden von unserereigenen Schöpfung überholt. Konkurrenz ist ein wesentlicher Motorunserer Gesellschaft. Wenn die Menschenerkennen, dass sie nicht mehr mit ihrenMaschinen konkurrieren können, entstehtFrustration. Sie nehmen sich als überflüs-sig war – so wie es jetzt schon vielenMillionen Menschen in Deutschland geht.Sie sind in der technisch ausgereiftenIndustrie scheinbar ohne Nutzen.Kundalini Yoga vermittelt ein anderesBild vom Menschen: Glücklich sein istdein Geburtsrecht. Der Mensch ist glück-lich und mit sich im Reinen, wenn er sei-ner individuellen Bestimmung folgt. Yogaund Meditation sind Techniken, um dieserkennen und umsetzen zu können. Um indiesen Zeiten als Mensch Bestand zuhaben, benötigen wir ein „inneres Inter-net“, das das äußere Internet ergänzt.Yoga Bhajan nennt dies das „Self-Sensory System“, ein „sechster Sinn“, derden Menschen in die Lage versetzt, diefünf Sinne, die fünf Elemente und dieneun Körperöffnungen zu kontrollieren.Die Kontrolle und die feine Wahrneh-mung bewirken, das wir unser Leben soeinrichten, wie es für unsere Entwicklung

am sinnvollsten ist. Stress und Frustrationverschwinden nicht, aber sie verlierenihre zerstörerische Wirkung.Noch erreichen Wissen und Yoga-Techniken dazu nur eine Minderheit.

Viele Menschen versuchen ihrer innerenLeere mit Hilfe des Internets zu entkom-men. Die Erreichbarkeit der Menschenwird immer weiter ausgebaut. Bereitsjetzt stehen viele Menschen über„Flatrates“ im ständigen elektronischenKontakt miteinander. Immer schnellereDatenübertragung sichert einer zuneh-menden Zahl von Netz-Süchtigen ihrentäglichen Bedarf an „interaktiven“ Ein-drücken. Eine ganze Generation drohtden Kontakt zur Erde, zur Natur und zusich selbst zu verlieren. Mit einer Kundalini Yoga–Internet–Initiative wollen wir in diesen Vorgangeingreifen. Auf ästhetische und professio-nelle Weise möchten wir das Wissen unddie Weisheit des Kundalini Yoga in dievirtuelle Welt einfügen. Die Internet-Benutzer sollen am Bildschirm daranerinnert werden, dass es möglich ist, mitsich selber in eine tiefe Kommunikationzu treten. Im Informationszeitalter sind

Selbsterkenntnis und Selbstzerstörung oftnur einen Knopfdruck voneinander ent-fernt. Das Internet ist dabei lediglich neu-trales Medium, es ist weder gut nochschlecht.

Das vorläufige Ergeb-nis unserer Initiative isteine Internet-Seite, diegrundlegende Informa-tionen über Kundalini

Yoga anbietet und gleichzeitig aktuellegesellschaftliche Trends aufgreift. DieSeite soll eine Brücke werden zwischender virtuellen Web-Gemeinschaft, die insich selbst und aus sich selber heraus einGruppenbewusstsein entwickelt, undeiner konkreten Yogapraxis vor Ort. AlsKernstück bietet die Internetseite Zugangzu lokalen Yogalehrern und Beratungenim Netz an. Die Beratungen sind eineMöglichkeit, sofort mit Lösungsmög-lichkeiten aus der reichen Quelle desYoga in Kontakt zu kommen. Sie stelleneine Anziehungskraft her, die den Web-nutzer zu dieser Seite führen soll. Wir gehen davon aus, dass die Wirkungspiritueller Fügung nicht vor der moder-nen Datenübertragung halt macht. Danndürfte das „innere Internet“ zur Erfolgs-story des Informationszeitalters werden.Kontakt: www.yoga-infos.de, Tel.: 06033/ 749083 (Sangeet Singh Gill)E-Mail:[email protected]

Kundalini Yoga im Informationszeitalter:

Vom äußeren zum inneren InternetVon Sangeet Singh Gill

„Wenn dein Computer vertrauenswürdiger, wahrhaftiger, informierter und exakter ist als du, wirst du dich verändern.“

DJe erfolgreicher Wahrheit und Mitgefühl

„installiert“ werden, desto mehr werden Täuschung und Entwurzelung zurückgedrängt.

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Ursprünglich war es mal ein kleiner Brief, der kurzeMitteilungen an die kleine Gruppe der Kundalini YogaLehrerInnen enthielt, der nebenbei gemacht und schnell ver-schickt wurde. Diese mehr oder weniger regelmäßig erschei-nenden Mitteilungen wurden kurz Lehrerbrief genannt, spätererläuternd Kundalini Yoga Lehrerbrief, und damit die vielenweiblichen Lehrer sich nicht benachteiligt fühlen:LehrerInnenbrief. Konkurrierend und ergänzend gab es die YogiTips und die Rundbriefe der jeweiligen Arbeitsgruppen. Auchintern führte das manchmal zu Verwirrung und Verwechslungmit dem Hamburger Rundbrief – schickte jemand etwas, musstenachvollzogen werden, ob der Rundbrief der Hamburger AGgemeint war oder der überregionale LehrerInnenbrief. So weit,so gut.Ein wenig sperrig ist der Name, wie man auf dem Cover sieht:Aufgrund der Kritik, dass die Lehrerinnen, die ja in der Über-zahl sind, zu wenig gewürdigt werden, wenn das „innen“ sich so

klein unter dem „Lehrer“ versteckt, haben wir das ganze Wort ineiner Schriftgröße gedruckt. Inhaltlich und politisch korrekt,grafisch beinah eine Zumutung...Nun, kleine Kinder werden groß, und aus dem Insider-Verein3HO ist ein dreißigjähriger erwachsener Verband mit rund 1.000Mitgliedern geworden. Auch der LehrerInnenbrief ist inzwi-schen seinen Kinderschuhen entwachsen und zu einer richtigenZeitschrift geworden: mit Cover, Themenschwerpunkten,anspruchsvollem Layout, interessanten Autoren, Fotos,Anzeigen, einem Konzept und einer festen Redaktion, die ihrBestes tut, um Yogi Bhajans Forderung zu erfüllen: „Love,serve, obey and excell!“ Die Themen und Inhalte richten sichmehr und mehr auch an YogaschülerInnen, Fast-LehrerInnenund YogiNis aus Leidenschaft, oft werden Texte daraus zumVerteilen kopiert. Auch AbonnentInnen möchten wir gewinnen,um das Interesse für Kundalini Yoga mehr und mehr zu fördern. Daher suchen wir nun einen neuen Namen für die Zeitung undmöchten euch bitten, uns Vorschläge zu mailen ([email protected]) oder zu schicken (Kerstin Leppert, Konrad-Reuter-Str. 11, 22393 Hamburg). Einsendeschluss ist der11.10.2006. Das Redaktionsteam befindet über die Vorschläge.Wer gewinnt, erhält eine CD nach Wahl. Also, befragt euerDrittes Auge, das Herzzentrum und den Nabelpunkt!

Wettbewerb in eigener Sache:

Neuer Name für den Yoga LehrerInnenbrief gesucht

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S E RV I C E S E I T E • Z U M AU S S C H N E I D E N & W E I T E R G E B E N

Pavan als Celestial Communication Von Dhyan Tada Güdel

Erster Teil des Mantras:

Pavan Pavan Pavan Pavan Par ParaPavan bedeutet Luft, Wind, Atem, Prana. Dort, wo Prana ist, gibt es Potenzial von Bewegung, Veränderung. Par ist das Endliche, Sichtbare, Berührbare. Par-a ist jenseits vom Endlichen, unsichtbar, unberührbar, unendlich.

Ich erfahre mich als Individuum, das sich mit seinem Atem (Pavan) verbindet. Pavan steht auch für die Kraft desPrana, Bewegung und Veränderung zu initiieren. Im Atmen verbinde ich mich mit dem Endlichen, dem Materiellen(Par) und dem Unendlichen, Unsichtbaren (Para).

Die Pavan-Meditation und die wunderbare Musik von GuruShabad Singh begleiten mich schon viele Jahre. In meinerAusbildung zur Yogalehrerin für Schwangere 1988 empfahl TarnTaran Kaur, dieses Mantra zu chanten und jedes Mal, wenn wir„Pavan“ singen, sollten wir den Beckenboden anspannen. Sowürde unsere Intuition gestärkt. Babys und Kinder lieben dieMusik, daher ist „Pavan“ ein fester Bestandteil in vielen Kursenfür Mütter und Babys.

In den Ausbildungsgruppen zur Yogalehrerin für Schwangereund Geburtsvorbereiterin im Odenwald und bei München hat unsdiese Meditation eng begleitet. Atma Kaur Ahlers machte denAnfang und entwarf spontan eine Folge von Bewegungen,Bhagwati Kaur Pangerl und ich ergänzten sie. Nun wünsche ich,dass euch diese Celestial Communication ebenso viel Freudebringt wie uns!

Schließe deine Finger um deine Daumen, drehedeine Fäuste auf Höhe des Herzens wie einMühlrad umeinander.

Halte deine linke Hand mit der Handfläche nach rechts zeigend vor deine Brust.

Die rechte Hand ist parallel zur linken, dieHandfläche zeigt nachlinks. Der Abstand zwischen den Händenbeträgt etwa 10 cm.

Die linke Hand berührtneben der linken Hüfte die Erde.

Die rechte Hand kommt neben der rechten Hüfte zur Erde.

Zweiter Teil des Mantras:

Pavan Guru Pavan Guru, Whahe Guru Whahe Guru, Pavan GuruDiese Bewegung, diese Veränderung führt mich vom Dunkel zum Licht. Im Atmen erfahre ich die Ekstase, die Verbindung von Irdischem und Göttlichem in mir.

Strecke deinen linken Armim 60° Winkel nach oben,die Handfläche zeigt zumHimmel.

Strecke deinen rechten Arm im 60°Winkel nach oben, die Handflächezeigt zum Himmel.

Führe deine Hände über deinem Kopf zusammen undbringe sie in Gebetshaltung hinunter zur Brust.

Pavan Pavan Pavan Pavan Par Para Pavan Guru

Pavan Guru

Whahe Guru Whahe Guru Pavan Guru

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Aus den Ausbildungen:

Neue YogalehrerInnen

In Hamburg absolvierten die Stufe 1-Ausbildungam 18.2. erfolgreich:

Christina Brzynczek, Regina Gurupreet Kaur Jaklin,Maike Nemitz, Satnam Singh Osterbrink, Frida JotKaur Turm, Imke Wolters.

Und in Darmstadt/Dieburg waren am 18./19.02. erfolgreich:

Natascha Siri Darshan Kaur Berger, Kai Domagk,Andrea Meherbani Kaur Fuchs, Adriane Grimberg,Barbara Beant Kaur Hahn, Ulrike Devinder KaurKamp, Sylvia Kofler, Ursula Guru Karam Kaur Kralle,Cornelia Sat Ganesha Kaur Martin-Fenchel, TatjanaMerten, Sabine Kavita Merx, Heike Münch, TatjanaGuru Hukam Kaur Reiß, Elke Samjan Kaur Sawatzki,Katja Kirtan Kaur Schmidt, Kerstin Schmitt, BirgitKirat Kaur Sitzmann, Tamara Guru Amrit KaurSommerfeld, Dragan Stancic, Anna Santokh KaurStein, Peter Parvan Singh van der Meer, MonikaWalper, Carmen Weher, Daniela Tara Kaur Weinlich,Usch Wohlrab.

In Köln (Stufe 1) haben am 24./25. Mai 2006 bestanden:

Rosemarie Albers-Carloff, Barbara Bradl, MarcErnsting, Claudia Feistkorn, Margret Gottwald, SlavicaMatic-Jung, Elisabeth Rosenberg, Ralf Schröder,Andrea Schulze, Almut von Pusch.

Herzliche Glückwünsche zum bestandenen Examen der Fachausildung zur Kundalini YogaLehrerin für Schwangere und Geburtsvor-bereiterin München 2005/2006:

Elena Jana Braun-Haid, Manuela Mata Mandir KaurFaki, Sieglinde Fick, Manuela Harijot Kaur Haas, EvaSiri Devta Kaur Hofmann, Christine Nirankar KaurKaliner, Yasemin Kas, Magdalena Kranzelmayer,Sonja Hari Prakash Kaur Mürwald, Sonja Hari HariKaur Malovecka, Maria Surya Rubensdörffer, UlrikeYanti Ruscher, Marion Schlaack, Anja Schmid, MargitSiebenhandl-Seitz, Gertrude Stoiber, Monika Wält.

Im Juli bestanden in Frankfurt ebenfalls diePrüfung zur Yogalehrerin für Schwangere:

Beate Balwant Kaur Amthor, Gloria Bartusch, EikeGoldenbaum, Regina Jung-Möhn, Conny Karalus,Nirmal Kaur Christina Lusebrink, Andrea GuruSandesh Kaur Meier, Jasmin Siri Pritam Kaur Paulus,Sabine Prause-Schulle, Ulrike Ad Such Kaur Reiche,Sibylle Guru Charan Kaur Rosam, Anna Sat SantokhKaur Stein, Susanne Svitak-Naas, Jutta Nihal KaurWinzig.

Das Team des LehrerInnenbriefes gratuliertallen frischgebackenen YogalehrerInnen herzlichst!

Im Herbst 2006 beginnen neue Stufe 1-Ausbildungenin Berlin (Info-Abend: 17. September) und in Hamburg(Info-Abende: 8. September und 27. Oktober).

Ein neuer Trend:

Jaap Sahib Bowing Von Satya Singh

Nicht wirklich neu, aber durch eine neue CD von Sangeet Kaurund Sat Nirmal Kaur und auch durch den ersten Jaap Sahib Kursvom 11. bis 14. Juni 2006 in Espanola ganz aktuell ist „Jaap SahibBowing“. Als ich im April in Espanola war, bin ich richtig auf denGeschmack gekommen und seitdem mache ich es oft mit Gruppen.Was verbirgt sich dahinter?

TechnikBowing bedeutet verbeugen. Zur 35-minütigen Rezitation des JaapSahibs machst du folgende Übung: Du sitzt im Fersensitz und beugstdich nach vorne, bis die Stirn fast den Boden berührt, während du aus-atmest; beim Einatmen kommst du wieder zurück in die aufrechteHaltung. Dabei kannst du die Hände entweder auf den Oberschenkelnlassen (einfache Version), oder im Venusschloss im Nacken halten(schwierigste Version, die noch extra auf das 5. Chakra wirkt) oder aberdu hältst die Hände in Venusschloss hinter dem Rücken und ziehst dieArme vom Körper weg, wenn du dich vorbeugst (diese Version wirktzusätzlich auf das Herz). Bis zum ersten „Namastang“ und weiterhinjedes Mal, wenn die Rezitation des Mantras pausiert, während dieMusik weitergeht, bleibe gerade sitzen.Wenn deine Beine währenddessen einschlafen, hilft es manchmal, deinGewicht von einem Bein auf das andere zu bringen. Nur, wenn es nichtanders geht, strecke die Beine vor und verneige dich weiter.Es passiert sehr, sehr viel während dieser Übung!

WirkungDazu lassen wir Yogi Bhajan selbst sprechen: „Jaap Sahib gibt dir VakSiddhi. Es gibt sehr viele verschiedene Kräfte. Im Westen werden sieokkulte Kräfte genannt, im Osten Siddhis, Riddhis und Nauniddhis.Wenn du eine nicht erklärbare kreative Macht ausüben kannst, das nen-nen wir Siddhi. Es bedeutet, dass du die Fähigkeit perfektioniert hast,weit vorzudringen, um den göttlichen Plan zu beschleunigen und dei-nem Befehl gehorchen zu lassen. Eine der Siddhis ist Vak Siddhi, dieKraft, die bewirkt, dass das, was du sagst, stattfinden muss. DieRezitation vom Jaap Sahib gibt dir Vak Siddhi.“

Musik„Jaap Sahib Bowing“ geht natürlich grundsätzlich mit allen Jaap SahibCDs, auch mit dem Jaap Sahib von Ragi Satnam Singh ist es sehrschön. Die vorgestellte neue CD ist nicht nur wunderschön, sondernauch sehr unterstützend: Jaap Sahib von Sangeet Kaur und Sat NirmalKaur. Die Sängerinnen haben zwei schöne Stimmen, die sich wunder-bar ergänzen. Begleitet wird das Duo auf Gitarre und Keyboard vonSteve Chavez, dem Inhaber eines Tonstudios in Espanola.

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Yogische Tipps,Trends & Termine

Yogaktuell

Gesundheit bewegt -komplementäre Methodenauf dem VormarschVon Gerlinde Böpple

So lautete die erste Fachtagung der„Frankfurter Gespräche“ am 4. April2006 in Berlin. Die „FrankfurterGespräche“ sind ein Dachverband fürfreie beratende und gesundheitsfördern-de Berufe - 3HO ist Gründungsmitglied. Komplementärmedizin bedeutet „ergän-zende Medizin“. Der Begriff wird imZusammenhang mit wissenschaftlichnicht nachgewiesenen Methoden ver-wendet, um zu betonen, dass diese nurals Ergänzung zur Schulmedizin einge-setzt werden sollten. Darunter fallen z.B. Akupunktur, Homöopathie, Kine-siologie, Yoga, Shiatsu usw. Das Tagungspensum war komplex - achtKurzvorträge mit anschließender Dis-kussion standen auf dem Programm.Leider war der Zeitrahmen viel zu knappbemessen und es fehlte Zeit, um aus-führlich über die angesprochenenThemen zu diskutieren. Ich möchte hiernur auf drei Vorträge eingehen, die füruns YogalehrerInnen interessanteAspekte bieten.Der Berliner WissenschaftspublizistMarco Bischof stellte das Konzept der„Salutogenese“ vor, die kein krankheits-orientiertes Behandlungsverständnis wiedie Schulmedizin hat, sondern gesund-heitsorientiert ist. Sie bezieht denLebensstil eines Menschen mit ein undintegriert körperliche, emotionale, intel-lektuelle, spirituelle, soziale, beruflicheund ökologische Aspekte. In Großbri-tannien verläuft derAnerkennungspro-zess der ganzheitlichen Komplementär-medizin wohl bereits erfolgreich.Ellis Huber, der frühere Präsident derBerliner Ärztekammer, forderte einegrößere Integration gesundheitsfördern-der Maßnahmen in das bestehendeSystem und plädierte für eine disziplin-übergreifende Präventionskultur, wie siein der Schweiz zum Beispiel imGesundheitszentrum Zürich umgesetztwird. Ärzte, Heilpraktiker und Anbieterkomplementärer Methoden arbeiten engzusammen. Sie entwickeln gemeinsamein Konzept für den Patienten, der seineWünsche auch einbringen kann. Ge-

meinsam wird bei den Kassen abgerech-net (das reduziert den Verwaltungsauf-wand) und alle im Gesundheitszentrumarbeitenden Ärzte und Heilpraktikererhalten das gleiche Gehalt. Es gibt inDeutschland vereinzelt Projekte, die indiese Richtung gehen. Ziel ist dieFörderung von Vertrauen, Gesundheits-orientierung, Patientenautonomie undganzheitlicher Medizin. Joachim Speicher vom paritätischenGesundheitszentrum Mainz berichtetevom „persönlichen Budget“, über das abdem 1. Januar 2008 Menschen mit Be-hinderung frei verfügen können. Einbestimmter Betrag wird dabei auf dasKonto des Leistungsberechtigten über-wiesen, über das er frei verfügen kann.Er entscheidet, ob er lieber einen Ent-spannungs- oder Yogakurs besucht oderzur Physiotherapie geht. Damit erhältder Patient die Möglichkeit, innerhalbder Angebote der Schulmedizin wie deralternativen Methoden frei zu wählen.Da wir als Kundalini YogalehrerInnenmeistens schlechte Karten bei denKrankenkassen haben, lassen die aufge-führten Beispiele hoffen. Sie bieten demeinzelnen Yogalehrer die Möglichkeit,mit Ärzten zusammenzuarbeiten oderKunden mit persönlichem Budget zubewerben und nicht nur auf die Kran-kenkassenanerkennung zu warten. DerWettbewerb wird in Zukunft immermehr mitspielen – 3HO ist mit derFormulierung der Fortbildungsordnungdiesbezüglich auf einem guten Weg.Eine Audio-CD mit allen Vorträgenkann unter www.sonnenweb.de bestelltwerden.Mehr Informationen über die„Frankfurter Gespräche“ gibt es unterwww.frankfurter-gespraeche.de.* Den Frankfurter Gesprächen gehören neben3HO an: AFA-BVA Atemtherapie, Atempädago-gik, AKT- Forum für analytische und klinischeKunsttherapie, Bund der Yoga Vidya Lehrer,Europäischer Verband für Kinesiologie,Gesellschaft für Shiatsu, das Mahaindra-Institut,um nur einige zu nennen.

Yogakarte mit paradoxem AtemEs ist uns leider ein gravierender Fehlerbei der Übersetzung der Yogakarte „Setfür das elektromagnetische Feld“ pas-siert. Die Anleitung für die Feueratmungin der ersten Übung wurde genau falscherklärt, nämlich als paradoxes Atmen.Aus diesem Grund ist dieser Ausgabeeine korrigierte Fassung beigelegt. Bittetauscht die Karte aus und informiertbitte auch andere darüber. Das 3HO-Team bittet um Entschuldigung!

EinzelpreisLehrerInnenbriefDer Einzelpreis für den LehrerInnen-brief hat sich geändert. Alte und neueExemplare kosten einheitlich 4 Europlus 1,45 Euro Porto im Inland bzw.2,50 Euro ins Ausland.

Kundalini YogaInformationen für AnfängerDas informative Faltblatt wurde überar-beitet, aktualisiert und neu layoutet. Eskann als Anhang zum Ausdrucken oderals Kopiervorlage in der Hauptge-schäftsstelle bestellt werden, Tel: 040/479099 oder per E-Mail ([email protected]).

Ethische Richtlinien fürLehrerInnen Die ethischen Richtlinien sind nunmehrüberarbeitet und haben ein neues Layouterhalten. Bestellungen ebenfalls bei derHauptgeschäftsstelle!

Kundalini Yoga Tag am 16. SeptemberAlle Veranstaltungen rund um dendeutschlandweiten Kundalini Yoga Tagkönnt ihr zeitnah und stets aktuell aufder Website nachlesen:www.3ho.de/ky-tag.htm - einfach malreinklicken und auch euren Yogaschü-lerInnen weitersagen!

Thema der nächsten Ausgabe ist „Spiritualität und Religion“.

Redaktionsschluss ist der 11.10.2006. Texte bitte im Format Times New Roman 12 pt., eineinhalbzeiliger Abstand, links-

bündig, nur per E-Mail mit Anhang (rtf oder doc) an: [email protected].

Fotos erwünscht! Für Fragen, Ideen und Vorschläge rund um

Themen ruft mich gerne an:040 / 608 48 882 oder mailt mir:

[email protected] ist der 25. Oktober.

Anzeigen bitte im Format jpg oder tiff miteingebetteten Schriften;

Fotos als jpg, s/w-Fotos mindestens in einerAuflösung von 180dpi.

Anzeigen per E-Mail an [email protected]. [email protected].

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