+ All Categories
Home > Documents > Kunstreise Rom

Kunstreise Rom

Date post: 09-Mar-2016
Category:
Upload: kmp-projekte-kunst-reisen
View: 231 times
Download: 1 times
Share this document with a friend
Description:
Kunstreise ISBN 978-3-9811266-9-3 Christian Siegel Kunstreise Goethe in Rom Kunstreise Vorwort Eine Studienreise mit Studierenden des Studienganges Kultur- und Medienpädagogik der Hochschule Merseburg (FH) 1 Katharina Kirch Rom in vier Tagen, aus der Sicht einer Rollstuhlfahrerin Reisetagebücher Katrin Wylezol Wenn einer eine Reise tut ... 2 Impressum Audio - Feature 17 24 42 42 8 3 4
43
Goethe in Rom Kunstreise Kunstreise Goethe in Rom Christian Siegel ISBN 978-3-9811266-9-3
Transcript
Page 1: Kunstreise Rom

Goethe in RomKunstreise

Kun

stre

ise

Goe

the

in R

om

Christian SiegelISBN 978-3-9811266-9-3

Page 2: Kunstreise Rom

Vorwort

1

Goethe in RomKunstreise

Eine Studienreise mit Studierenden des Studienganges Kultur- und Medienpädagogik der

Hochschule Merseburg (FH)

Page 3: Kunstreise Rom

Goethe in Italien

2

Vorwort

Christian Siegel

Goethes Italienreise - Rom

Goethe in Italien

Christian Siegel

Die Italienreise Johann Wolfgang Goethes

Reisetagebücher

Katrin Wylezol

Wenn einer eine Reise tut ...

Katharina Kirch

Rom in vier Tagen, aus der Sicht einer Rollstuhlfahrerin

Katalog

Reisefotografien und Reiseskizzen

Audio - Feature

Impressum

3

4

8

17

24

42

42

Inhalt

Page 4: Kunstreise Rom

Goethe in Italien

2

Vorwort

3

Christian Siegel

Goethes Italienreise - Rom

Auf den Spuren Johann Wolfgang von Goe-

thes führte uns unsere Kunstreise 2004 „Goe-

thes Italienreise Teil 1“ an den Gardasee nach

Malcesine, nach Verona und Venedig. In die-

sem Jahr reisten wir nach Rom, wo der deut-

sche Künstler und Gelehrte zwischen 1786 und

1788 fünfzehn Monate lebte. Unsere Route

führte, wie die Goethes, über den Brenner, vor-

bei am Gardasee.

Auf der Kunstreise „Goethe in Rom“ besuch-

ten wir die Plätze und Orte, an denen auch

Goethe weilte und die er in der‚„Italienischen

Reise“ (1829 erschienen) verewigte: die Villa

Medici, den Piazza del Popolo, das Caffè Gre-

co unweit der Spanischen Treppe, das Casa

di Goethe, ehemals Wohnung Goethes und

heute Museum und Forschungsstätte, den

Trevibrunnen, das Pantheon, den Palazzo

al Quirinale und die Piazza Navona.

In den Vatikanischen Sammlungen bewun-

derten wir, wie auch schon Goethe, die Anti-

kensammlung, die Stanzen des Raffael mit der

„Schule von Athen“ und die Sixtinische Kapel-

le mit Michelangelos unsterblichen Deckenge-

mälden. „Die Begierde, nach Rom zu kommen,

war so groß, wuchs so sehr mit jedem Augenbli-

cke, dass kein Bleibens mehr war …“ schreibt

Goethe am 1. November 1786 in sein Reiseta-

gebuch.

Als „nordischer Flüchtling“ war er von der

Sinnlichkeit des Südens, dem freieren, leichte-

ren Lebensgefühl der Italiener und ihrer heite-

ren Gelassenheit ebenso fasziniert, wie von der

Kunststadt Rom, der Wiege der europäischen

Kunst und Kultur.

Inhalt

Page 5: Kunstreise Rom

Goethe in Italien

4

Christian Siegel

Die Italienreise Johann Wolfgang Goethes

„Man reist nicht um anzukommen, sondern um

zu reisen.“

Johann Wolfgang von Goethe reiste nach Ita-

lien. Verschiedene Intensionen werden als Ur-

sachen seines vielleicht sogar plötzlichen Auf-

bruches gen Süden gesehen: Flucht vor der

Amtsbelastung, vor Liebesbeziehungen, vor

den höfischen Pflichten. Wir wollen hier gar

keine weiteren spekulativen Ergänzungen vor-

nehmen. Ein weiterer Grund war sicherlich: Er

wollte es seinem Vater gleich tun, der bis nach

Neapel gereist war. Und schließlich führte ihn

seine Reise noch weiter, bis nach Sizilien.

Er selbst beschreibt seinen Drang nach dem,

was er in Italien zu finden hoffte: freies Künst-

lertum. Rom war dabei wohl sein Hauptziel,

denn hier lebten viele Künstler. Hier lernte er

viele „Deutschrömer“ kennen, lebte in cognito

als Maler Möller, als Künstler unter Künstlern,

die sich zum Beispiel im Caffè Greco trafen.

„Ja, ich bin endlich in dieser Hauptstadt der

Welt angelangt! … Alle Träume meiner Jugend

seh‘ ich nun lebendig; …“1 schreibt Goethe in

Rom, 1. November 1786 in sein Reisetagebuch.

Er zieht in ein Zimmer in der Via del Corso 18

in eine Künstler-Wohngemeinschaft. Der Maler

Johann Heinrich Wilhelm Tischbein hatte ihm

das Zimmer vermittelt. Tischbein lebte auf Ver-

Via del Corso 18, heute Museum „Casa di Goethe“ Foto: Johanna Scheer

Page 6: Kunstreise Rom

Goethe in Italien

4

Goethe in Italien

5

mittlung Goethes von einem Stipendium des

Herzogs Ernst II von Gotha-Altenburg in Rom.

„Das Haus liegt am Corso, keine 300 Schritte

von der Porta del Popolo”, schrieb Goethe sei-

nen Freunden nach Weimar2, nicht weit ent-

fernt von der Piazza del Popolo und dem Park

der Villa Borghese. Seit 1904 steht in diesem

wunderschönen Park das Goethe-Denkmal an

der Viale Goethe. Kaiser Wilhelm II hatte es

1902 der Stadt Rom geschenkt.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts sollen in

Rom fast 500 deutsche Maler, Bildhauer und

Architekten gelebt haben. Dass Rom für deut-

sche Künstler zum Eldorado wurde, kann mit

Johann Joachim Winckelmann (1717-1768),

dem Vorbereiter der modernen Altertumswis-

senschaften, in Verbindung gebracht werden.

Die „Klassik“ des Altertums galt als Vorbild der

Klassizisten, Italien als Ziel der sentimentalen

Sehnsucht der Romantiker.

Goethe lernte die Hauptgruppierungen der

„Deutschrömer“ kennen: die strengen Ge-

folgsleute Winckelmanns, wie Johann Hein-

rich Wilhelm Tischbein, Philipp Hackert und

Angelica Kauffmann, die sich ganz dem Klas-

sizismus verpflichtet fühlten und später, auch

in Weimar, die Gruppierung der „Nazarener“,

zu der bekannte Künstler, wie Schnorr von

Collage - Tischbeins „Goethe am Fenster“, Foto: Christian Siegel

Page 7: Kunstreise Rom

Goethe in Italien

6

Carolsfeld, Johann Friedrich Overbeck, Peter

von Cornelius und zeitweise Ludwig Richter

zählten und die sich der romantischen und er-

zählenden Landschaftsdarstellung verschrie-

ben hatten. Cornelius veröffentlichte 1808 in

Weimar seine Illustrationsfolge zu Goethes

Faust I.

Goethe und Tischbein verband in Rom eine

enge Freundschaft, die sich auch in Tischbeins

bekanntem Porträt „Goethe in der Campagnia“

äußert. Sie reisten gemeinsam nach Neapel.

Trotz der in Neapel erfolgten Trennung, ist der

Einfluss Tischbeins auf Goethes Zeichenkunst

deutlich zu sehen. Im Spannungsverhältnis der

durch Winckelmann beeinflussten Klassizisten,

wie Angelika Kauffmann oder Wilhelm Tisch-

bein und den Nazarenern, wie Schnorr von Ca-

rolsfeld und Cornelius, entfaltete sich Goethes

eigene und immer freier werdende Bildsprache.

Die bis heute immer wieder geäußerte Kritik

an Goethes zeichnerischem Können ist ober-

flächlich gesehen durchaus nachzuvollziehen.

„Mehr als einen sorgfältigen Dilettantismus

wird in den unzähligen Zeichenblättern nie-

mand erkennen, der nicht von seinem Namen

bestochen ist.“3 schreibt ein Goethe-Forscher

noch 1956.

Goethe als scharfsinniger Beobachter wusste

selbst um seine Grenzen. Resigniert schrieb

Goethe im Alter, dass er es in der Malerei nicht

über einen gewissen Dilettantismus hinaus ge-

bracht habe. Allerdings war „Dilettantismus“

zur Goethezeit nicht ausschließlich negativ be-

setzt. Kunstliebhaber, die selbst künstlerisch

tätig wurden, bezeichneten sich oft selbst als

Dilettanten.

Goethe hat sich nicht nur im zeichnerischen

und malerischen Können in Italien entwickeln

können. Auch seine Überlegungen zu Farben

und deren Ordnung sollen in Italien Ihren An-

fang genommen haben. Wie muss er von den

Farben Italiens beeindruckt gewesen sein, er,

der aus dem kühlen Thüringen kam. Sicherlich

hat ihn diese Beobachtung intensiver Farbigkei-

Page 8: Kunstreise Rom

Goethe in Italien

6

Goethe in Italien

7

ten in den Malereien der Renaissance und des

Barock, sowie in der Natur zu seiner Farbenleh-

re inspiriert. Man stelle sich den südlich blauen

Himmel und das Neapelgelb der Bauwerke vor,

gepaart mit den Farben der üppigen mediterra-

nen Natur.

Wenn man bedenkt, dass Goethes italieni-

sche Reiseerfahrungen „Aus meinem Leben“

1816/17, etwa dreißig Jahre nach seinem Auf-

enthalt in Italien erschien und dass er dazu auch

das „Tagebuch der italienischen Reise für Frau

von Stein“ verwendete, dann ist klar, dass diese

Berichte in idealisierter Weise von allzu priva-

ten Erlebnissen „bereinigt“ vorliegen. Dennoch

lassen einige Zitate auch auf Goethes Suche

nach persönlichem Lebensglück schließen:

„Saget, Steine, mir an, o sprecht, ihr hohen

Paläste! Straßen, redet ein Wort! Genius, regst

du dich nicht? Ja, es ist alles beseelt in deinen

heiligen Mauern, Ewige Roma; nur mir schwei-

get noch alles so still. O wer flüstert mir zu, an

welchem Fenster erblick ich Einst das holde

Geschöpf, das mich versengend erquickt? Ahn

ich die Wege noch nicht, durch die ich immer

und immer Zu ihr und von ihr zu gehn, opfre

die köstliche Zeit? Noch betracht ich Kirch und

Palast, Ruinen und Säulen, Wie ein bedächti-

ger Mann schicklich die Reise benutzt. Doch

bald ist es vorbei: dann wird ein einziger Tem-

pel Amors Tempel nur sein, der den Geweihten

empfängt. Eine Welt zwar bist du, o Rom; doch

ohne die Liebe Wäre die Welt nicht die Welt,

wäre denn Rom auch nicht Rom.“4

Er scheint es auch in einer jungen Witwe gefun-

den zu haben. „Welch eine himmlische Emp-

findung ist es, seinem Herzen zu folgen.“ In

Rom war Goethe frei und lebte als freier Künst-

ler ohne höfische Verpflichtungen, Zwänge und

Eitelkeiten. Diese beinahe zwei Jahre in Rom

und Italien hat er später mehrfach als die glück-

lichste Zeit seines Lebens bezeichnet.

1 Golz, J. (Hrsg.): Johann Wolfgang Goethe , Italienische Reise, Berlin 19832 Ebenda3 Staiger, E.: Goethe 1786-1814. Freiburg 1956, S. 424 Johann Wolfgang Goethe, Römische Elegien 1

Page 9: Kunstreise Rom

Reisetagebuch

8

Katrin Wylezol

Wenn einer eine Reise tut …

So begeben auch wir uns, die Studenten der

Kultur- und Medienpädagogik der Hochschu-

le Merseburg und ihre Dozenten, auf die Reise

nach Rom. Wo es einst schon den Herrn Goethe

hin verschlagen hatte, während seiner „Italieni-

schen Reise“. Rom, die ewige Stadt von Bernini

und Raphael.

Merseburg, den 17. Mai

Der Rucksack ist gepackt, jetzt zur Hochschu-

le, von dort aus fährt der Bus nach Rom.

Die meisten sind schon da, alle in freudiger Er-

wartung, es ist ein bisschen wie früher auf Klas-

senfahrt. Man schaut sehnsüchtig nach dem

Bus, der dann auch bald angefahren kommt

und Herrn Siegel gleich mitbringt.

Nach kurzer Begrüßung, schnell Taschen ver-

stauen, ab in den Bus und dann geht’s auch

schon los. Die Busfahrer Rene und Ronny be-

grüßen die Reisegruppe und der Bus fährt an.

Reges Gemurmel der Reisenden begleitet die

Busfahrt. Stunde um Stunde vergeht, dann wird

es irgendwann ruhiger und die meisten versu-

chen irgendwie etwas Schlaf zu bekommen. 18

Stunden Fahrt sind schon sehr anstrengend,

das bekommt jeder einzelne mehr oder weniger

zu spüren. Man weiß nicht, wie man am besten

sitzen oder liegen soll, die Beine fangen an zu

schmerzen.

Nachts geht es über den Brennerpass, von den

Alpen bekommt man im Dunkeln leider nicht

mehr so viel zu sehen.

Abfahrt in Merseburg, Foto: Johanna Baier

Page 10: Kunstreise Rom

Reisetagebuch

8

Reisetagebuch

9

Rom, den 18. Mai

Die Dunkelheit weicht dem Licht, Italien liegt

vor uns, die Landschaft wird bestaunt. Spä-

testens jetzt macht sich auch beim Letzten Ur-

laubsstimmung breit, vor allem da gerade die

Toskana durchquert wird.

Noch einmal Pause machen und dann ist auch

schon Rom in Sicht. Gegen 10.30 Uhr kommen

wir am Hotel Cinecittà an, zumindest hält der

Bus hier. Alle schauen sich suchend um, in wel-

chem Gebäude sich denn das Hotel befinden

könnte in dieser doch eher bescheidenen Um-

gebung.

Wir warten und warten, im Bus wird es wärmer

und wärmer, dann heißt es: einige Zimmer sind

noch nicht fertig, die Zimmerbelegungen wer-

den, man kann fast sagen, verlost. Nachdem

dann doch alle verteilt sind, geht’s ans Gepäck

holen und Zimmer beziehen.

Von innen sieht alles wesentlich freundlicher

aus, man kann sich eigentlich nicht beklagen.

Nach einer kleinen Pause geht es das erste Mal

mit der Metro durch Roms Untergrund zum

Casa di Goethe. Da noch etwas Zeit ist, machen

wir noch einen kleinen Abstecher auf den Pin-

cio, wo man einen wunderbaren Blick auf Rom

hat.

Danach laufen wir dann über die Piazza del Po-

polo, das Tor zur Stadt, durch das auch schon

Goethe Rom betreten hat, in die Via del Corso

zum Casa di Goethe. Dort erhalten wir eine

Führung durchs Haus und schauen uns einen

Film über den modernen Faust an.

Die Zwillingskirchen, das Tor zur Via del Corso, Foto: Claudia Horvat

Page 11: Kunstreise Rom

Reisetagebuch

10

Goethe lebte zwei Jahre in diesem Haus in einer

Künstler - WG, heute ist es ein Museum.

Anschließend bewegen wir uns weiter die Via

del Corso entlang, hin zur Spanischen Treppe,

1725 von Franzosen erbaut. Hier tummeln sich

nur so die Menschen, aber es findet sich auch

noch ein Plätzchen für uns, um auf der berühm-

ten Treppe ein wenig verweilen zu können. Am

Fuße dieser befindet sich die Piazza di Spagna.

Sie verdankt ihren Namen der hier ansässigen

Spanischen Botschaft.

Einige von uns schauen sich das ganze von

oben an, beziehungsweise besuchen die Kirche

Trinita dei Monti, zu welcher die Treppe hin-

aufführt, der Rest genießt lieber die Sonne oder

beobachtet das bunte Treiben an diesem som-

merlichen Tag.

Weiter geht es nun Richtung Trevibrunnen, ein

Barockbrunnen aus dem 18. Jahrhundert auf

der Piazza di Trevi.

Auch ein Platz, der bis zum Letzten von Touris-

ten überfüllt ist, die ihre Glücksmünzen in den

Brunnen werfen, denn es heißt, wer eine Münze

in den Brunnen wirft, wird irgendwann wieder

kommen. Das Pantheon ist die nächste Station

auf unserem Stadtspaziergang, man sagt, es ist

das am besten erhaltene antike Bauwerk Roms,

mit der letzten Ruhestätte Raphaels und einer

43,3 m großen Kuppel.

Weiter zieht es uns dann zur Piazza Navona,

wo sich Künstler präsentieren und sich Römer

aller Altersgruppen und auch die Touristen auf-

halten um einen Sommerabend zu genießen.

Spanische Treppe, Foto: Sarah Scheurenbrand

Page 12: Kunstreise Rom

Reisetagebuch

10

Reisetagebuch

11

Anschließend besuchen wir den Campo dei

Fiori, den Blumenmarkt. Dieser gilt abends

als Treffpunkt unzähliger Römer zum Essen,

Trinken und Unterhalten. Tagsüber ist hier ein

volkstümlicher Markt mit Blumen- und Gemü-

seständen.

Der offizielle Teil ist hiermit abgeschlossen, jetzt

ist freie Abendgestaltung angesagt.

Die meisten von uns zieht es in ein ruhiges Lo-

kal zum Ausspannen und Speisen, dann noch

einen Wein dazu und der Abend kann wunder-

bar ausklingen.

Rom, den 19. Mai

Das Hotelfrühstück ist ein wenig gewöhnungs-

bedürftig: Es gibt so eine Art süßes Hörnchen,

das Cornetto, eingepackt zwei Zwiebackstück-

chen und drei Biscotti, dazu Butter und Mar-

melade, dann Cornflakes, Joghurt, Saft und ein

Heißgetränk.

Für diesen Tag haben wir uns unter anderem

die Vatikanischen Museen vorgenommen, des-

halb geht es auch schon früh mit dem Bus hin-

ein in die Stadt.

Dass das mit den Verkehrsregeln in Rom nicht

immer so genau genommen wird, haben wir ja

schon mitbekommen, aber heute Morgen erle-

ben wir nochmal hautnah, in welche Zwangsla-

gen man verkehrstechnisch hier kommen kann,

denn unser Bus passte nicht durch die parken-

den Autos hindurch und musste den Rück-

wärtsgang einlegen, doch dank des heldenhaf-

Campo dei Fiori, Foto: Cornelia Braun

Page 13: Kunstreise Rom

Reisetagebuch

12

ten Einsatzes von Herrn Siegel und Busfahrer

René konnte das Rückziehmanöver erfolgreich

absolviert werden.

Chaos auf den Strassen ist hier üblich, Zebra-

streifen völlig sinnlos und wer abends auf eine

bestimmte Buslinie wartet, muss sie heran win-

ken oder springt am besten gleich auf die Stras-

se und hält sie an, sonst kann es passieren, dass

der Bus einfach vorbeifährt, ohne einen mitzu-

nehmen.

Man fährt eine ganze Weile durch Rom, um

zum Vatikan zu kommen, zähflüssiger Verkehr

gehört dazu, aber man bekommt einen anderen

Eindruck der Stadt, wie es in den Wohngegen-

den aussieht, außerhalb der Altstadt.

Eine ganze Weile später geht es endlich hinein

in den Vatikan, die Schlange ist ganz schön

lang, doch zum Glück mussten wir nicht anste-

hen. Sicherheitschecks, wie am Flughafen, noch

auf die Tickets warten und dann los.

Ganz schön nervig das Geschiebe, zum Stehen-

bleiben und Betrachten der Werke kommt man

kaum, die Gänge sind ziemlich überfüllt von

Besuchern. Wir sehen Gemälde, Skulpturen

Münzsammlungen, Ausstellungen zu Ägypten

und über die Etrusker, außerdem natürlich die

Stanzen des Raffael und die Sixtinische Kapelle

mit Michelangelos berühmten Fresken.

Nach stundenlangem Wandeln durch diese

heiligen Hallen geht es zurück zum Petersplatz,

dort hat heute wieder, wie jeden Mittwoch, die

Papstaudienz stattgefunden. Das nächste Ziel

ist der Petersdom, die wohl wichtigste Kirche

der Christenheit und Ruhestätte des Apostels

Vatikan, Foto: Katrin Wylezol

Page 14: Kunstreise Rom

Reisetagebuch

12

Reisetagebuch

13

Petrus. Treffpunkt ist an den Kolonnaden,

von Gian Lorenzo Bernini entworfen (1598-

1680), von ihm ist auch der Bronzebaldachin

über dem Hauptaltar im Petersdom und viele

andere architektonischen Besonderheiten und

Statuen in der Stadt, er gilt als treibende Kraft

des Barock. Die Menschenschlange reicht fast

um den ganzen Petersplatz, soll man sich das

wirklich antun?

Nachdem so langsam die Gruppe wieder voll-

ständig ist, wird überlegt, wie man vielleicht

ohne anstellen hinein kommt und Herr Kirch

begibt sich auf die Suche nach einem Verant-

wortlichen. Tatsächlich gelingt es und wir dür-

fen passieren; wieder ein kurzer Sicherheits-

check und dann geht es hinein in den Dom.

Zu bewundern gibt es so Einiges, unzählige

Kunstschätze: Säulen aus Goldbronze, unter

dem Portikus rechts die Reiterstatue Kaiser

Konstantins (von Bernini) und links von Karl

dem Großen, riesige Engelfiguren, oft über 2 m

hoch und der Hauptaltar, unter dem 99 Ewige

Lichter den Ort des Apostelgrabes erleuchten.

Zurück bei den Kolonnaden mussten wir erst-

mal ein heftiges Gewitter inklusive starkem

Regenguss abwarten, dann noch eine kurze Be-

sprechung in den Arbeitsgruppen (Fotografie,

Reiseskizzen und Audiofeature), anschließend

konnten wir wieder losziehen.

Einige von uns hatten Trastevere zum Ziel, ein

Stadtviertel des mittelalterlichen Roms, direkt

am Tiber gelegen, nicht weit vom Vatikan: Hier

sind die Häuser nicht mehr so hoch, der Verkehr

hält sich sehr in Grenzen, es gibt enge Gassen

und man spürt das typisch mediterrane Flair.

Tobi und Flo am Petersplatz, Foto: Johanna Scheer

Page 15: Kunstreise Rom

Reisetagebuch

14

Kleine Läden und Lokale säumen die Strassen

und strahlen eine gewisse Gemütlichkeit aus.

Abends füllen sich die kleinen Strassen mit Men-

schen, Touristen sowie Römer, die spazieren ge-

hen oder in einem der unzähligen Restaurants

speisen. Der perfekte Ort zum Entspannen und

zu Abend zu essen.

Ein weiterer Tag, reich an Eindrücken, neigt

sich dem Ende zu.

Rom, den 20.Mai

An diesem schönen sonnigen Morgen heißt

das erste Ziel Kolosseum, dem Wahrzeichen

Roms, jenem Ort, der in der Antike Schauplatz

von Gladiatoren- und Tierkämpfen war (65.000

Plätze).

Nachdem ausführlich gezeichnet und fotogra-

fiert wurde, ging es weiter in Richtung Musei

Capitolini auf dem Kapitolshügel, vorbei an

weiteren Stätten des antiken Roms: dem Forum

Romanum mit den Kaiserforen. Hier spielte

sich vor 2000 Jahren das Stadtleben ab, es gab

unzählige Tempel und Basiliken.

Weiter geht es vorbei am Denkmal Vittorio

Emanuele II, dann noch die Stufen hinauf und

angekommen ist man auf dem Kapitolshügel.

Einige gehen mit hinein ins Museum, andere

genießen die Atmosphäre auf dem Platz davor,

wieder andere streifen lieber durch die Umge-

bung, den weiteren Tagesverlauf kann wieder

jeder für sich gestalten.

Zum Beispiel zum Entspannen in die Villa Bor-

Trastevere, Foto: Katrin Wylezol

Page 16: Kunstreise Rom

Reisetagebuch

14

Reisetagebuch

15

ghese, einer der großen römischen Parks, die

früher oft Gartenanlagen der Villen und Palazzi

waren oder auch als Jagdreviere dienten.

Rom, den 21.Mai

Heute geht es leider schon wieder zurück Rich-

tung Deutschland, aber ein Abstecher nach Or-

vieto, eine Stadt auf einem Berg, mit beeindru-

ckender Kathedrale, ist noch drin.

Nach zwei Stunden ist das Ziel erreicht, schnell

noch ein Gruppenfoto, dann geht’s mit Seil-

bahn und kleinen Bussen hinauf auf den Berg.

Zu entdecken gibt es hier sehr schöne Gassen,

durch die man wandeln kann, mit kleinen Ge-

schäften. Dort sind unter anderem einheimi-

sche Kunst und Delikatessen zu erwerben.

Um ca. 14 Uhr sitzen wir dann endgültig wieder

im Bus, auf dem Weg zurück in die Heimat. Die

Fahrt gestaltet sich angenehm und besonnen.

Es wird entspannt, gedöst, geschlafen, Musik

gehört, man lässt die Landschaft an sich vor-

beiziehen und die Eindrücke der vergangenen

Tage auf sich wirken.

Früher als erwartet, nämlich um fünf Uhr am

Samstag, treffen wir wieder am Eingang der

Hochschule Merseburg ein.

Wir haben viel gesehen und erlebt, teilweise

mehr als man in so kurzer Zeit überhaupt auf-

nehmen kann, aber noch längst nicht alles.

Das heißt also wahrscheinlich für die meisten,

Rom, du ewige Stadt, wir kommen wieder.

Orvieto, Foto: Maria Hause

Page 17: Kunstreise Rom

Reisetagebuch

16

Foto: Christian Siegel

Page 18: Kunstreise Rom

Reisetagebuch

16

Reisetagebuch

17

Katharina Kirch

Rom in vier Tagen, aus der Sicht einer

Rollstuhlfahrerin

Noch nie im Leben war ich in Rom. Diese

Stadt wollte ich schon immer einmal besuchen.

Durch meine Behinderung (Rollifahrer, Klein-

wuchs und Tracheostoma) war ich leider nicht

in der Lage mit dem Bus und ohne Begleitung

mit nach Rom zu reisen.

Doch meine Eltern und eine Freundin ent-

schlossen sich, mich zu begleiten und so ging

mein Wunsch doch noch in Erfüllung.

Montag, den 17.05.2010

Die Studiengruppe machte sich um 16.00

Uhr mit dem Bus auf den Weg nach Rom und

wir vier Personen stiegen 11.45 Uhr in Berlin in

den Flieger, der uns in die ewige Stadt bringen

sollte.

Unser Hotel „Cinecitta“ lag außerhalb der Stadt.

Wir wollten unsere Zimmer beziehen, doch war

das gar nicht so einfach. Das Stadtviertel hatte

Stromsperre und so war der Aufzug, der mich

in den 2. Stock bringen sollte, momentan nicht

zu benutzen. Also wurde ich mit großer Mühe

von meinen Eltern hinauf geschleppt und dach-

te „Na toll, geht ja gut los“. Nachdem wir uns

frisch gemacht haben, zogen wir los, das Stadt-

viertel zu erkunden. Für den ersten Abend ha-

ben wir uns nicht allzu viel vorgenommen, nur

erstmal schauen und Pizza essen.

Wir wollten ja fit sein, für die am nächsten Tag

ankommende Reisegruppe.

Dienstag, den 18.05.2010

Das Wetter war ideal, blauer Himmel und

vergleichsweise warm. Der Bus kam gegen 11

Uhr im Hotel an und nachmittags war schon

im Casa di Goethe eine Führung + Film ange-

setzt. Wir machten uns auf den Weg zur Met-

ro. Erstmal mussten wir einen Aufzug für den

Rollstuhl finden, der befand sich aber auf der

anderen Straßenseite. Der war total klapprig

Page 19: Kunstreise Rom

Reisetagebuch

18

und sehr alt. Das Ding hoppelte ganz langsam

nach unten und nur dann, wenn man den Fin-

ger auf dem Knopf hielt. Unten angekommen,

sahen wir natürlich nur noch die Rücklichter

der Metro. Mit der Nächsten fuhren wir dann

17 Stationen bis Flaminio.

Um dem Problem des Aufzuges zu entrinnen,

fuhr mein Vater mit mir Rolltreppe. Die Zeit

war knapp und einige Passanten und auch die

Polizei konnten uns keine Wegbeschreibung

zum Casa di Goethe liefern. Also Handy raus

und Herr Siegel lotste uns telefonisch zum Goe-

thehaus. Die dortige Führung war sehr schön.

Nur ich konnte, wie in allen Ausstellungen, die

Bilder schlecht erkennen, da sie für mich zu

hoch hängen. Die Filmvorführung, erarbeitet

von Studenten, hätten wir „Kulturpädagogen“

besser gedreht. Danach führte uns Herr Siegel

durch die Stadt über die Piazza di Spagna bis

zur Spanischen Treppe. Wir verweilten dort,

aßen unser erstes italienisches Eis und ich

überlegte, wem mute ich zu, mich die gesam-

ten Treppen hoch zu schleppen. Der Blick von

oben auf das bunte Treiben der vielen Tou-

risten wäre bestimmt toll. Weiter ging’s zum

Trevi-Brunnen. Wir Viere kämpften uns durch

die Menschenmassen. Meine drei Begleiter hat-

ten echt Arbeit, Herrn Siegel nicht zu verlieren, Römische Metro, Foto: Johanna Scheer

Page 20: Kunstreise Rom

Reisetagebuch

18

Reisetagebuch

19

das niemand bei diesem Menschenandrang auf

mich stürzt, da ich ja so klein bin und das mein

Rolli samt Inhalt auf dem alten Römerpflaster

nicht umkippt. Doch auch wir kamen ohne Ver-

luste an! Ich konnte den Trevi-Brunnen durch

die vielen Touristen nicht richtig bewundern.

Natürlich warf ich auch eine Münze mit mütter-

licher Unterstützung über die linke Schulter ins

Wasser. Nach der Legende werden wir nun ganz

bestimmt wieder nach Rom zurückkehren.

Von der Fontana di Trevi ging es dann weiter

durch die Gassen Roms (mit dem Rollstuhl sehr

beschwerlich) zum Pantheon, einem Tempel,

der 27 v.Chr. erbaut wurde und die größte in

Beton ausgeführte Kuppel hat. Ein, für mich

als so kleine Person, gigantisches Denkmal. Am

Campo dei Fiori endete unser kleiner Stadt-

rundgang mit Herrn Siegel.

Da wir seit Stunden unterwegs waren, meldete

sich jetzt unser Magen. Mein gesamtes 4. Se-

mester, meine Freundin und ich wollten natür-

lich Pizza essen. Am schönsten Platz von Rom,

dem Piazza Navona, in einer kleinen Seitengas-

se, fanden wir ansprechende preiswerte Lokale

„Zum Pizzaessen“.

Meine Eltern kamen dazu und spendierten

uns eine Flasche Sekt. Der Abend war perfekt.

Nach dem Essen ging es dann zurück, im Dun-

keln mit dem Rollstuhl durch Rom ist ein Aben-

teuer. Ich musste mich gut festhalten. Erschla-

gen fielen meine Freundin und ich ins Bett und

schliefen durch bis zum nächsten Morgen.

Mittwoch, den 19.05.2010

Das Frühstück am nächsten Morgen fand ich

Abends im Lokal, Foto: Anja Fritsche

Page 21: Kunstreise Rom

Reisetagebuch

20

nicht überwältigend. Deshalb war es bereits

nach 20 min beendet.

Um 9 Uhr sollte uns unser Reisebus mit Son-

dergenehmigung in den Vatikan bringen. Ich

war schon sehr gespannt, fand ihn geheimnis-

voll und konnte mir das Ganze als Staat nicht

so richtig vorstellen.

Um zur Sixtinischen Kapelle zu gelangen, muss-

ten wir erst durch die vatikanischen Museen.

Diese befinden sich in den vatikanischen Pa-

lästen, einem riesigen Bau mit 1400 Zimmern.

Wir durchquerten scheinbar ewig lange Hal-

len, die wunderschön gestaltet sind. Auf dem

Weg zur Kapelle konnte ich viele Decken- und

Wandgemälde, Teppiche, Mosaiken und Statu-

en bewundern. Das Personal ist dort sehr auf-

merksam und brachte mich immer umgehend

zu den Aufzügen und an die sehenswertesten

Orte. Der Besucher darf nur auf festgelegten

Wegen und in eine Richtung gehen. Meine Be-

gleiter wurden aber unter Personalschutz in die

entgegengesetzte Richtung (die Menschenmas-

sen wurden immer schlimmer) zur Sixtinische

Kapelle gebracht. Der erste Moment war be-

eindruckend. Die Bilder und Farben sind wun-

dervoll. Am schönsten finde ich die Szene von

Michelangelo, wo sich der göttliche Finger und

der des ersten Menschen fast berühren. Doch

im nächsten Moment bekam ich Platzangst und

hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekom-

men. Der Menschenandrang dort war enorm.

Wir traten also den Rückweg an, indem das

Personal für vier Minuten den Weg absperrte,

damit ich zum Aufzug gelangte.

Prima colazione italiano, Foto: Katrin Wylezol

Page 22: Kunstreise Rom

Reisetagebuch

20

Reisetagebuch

21

Auf dem Petersplatz erwartete uns eine unendli-

che Menschenschlange, die alle den Petersdom

besichtigen wollten. Rollstuhlfahrer müssen

sich nicht in eine Menschenschlange einreihen

und warten, um sich eine Sehenswürdigkeit

anzuschauen. „Ein Vorteil“. So hat uns das

Personal des Petersdoms als Gruppe durch die

Sicherheitskontrollen, wie auf dem Flughafen,

geschleust und wir waren alle innerhalb von

zehn Minuten im Dom.

Fasziniert und völlig beindruckt rollte ich durch

dieses monumentale Bauwerk. Fast alles hier be-

steht aus Marmor oder wurde mit Gold verziert.

Danach war individuelle Freizeit angesagt. Wir

liefen zu viert an der Engelsburg vorbei über

die eindrucksvolle römische Engelsbrücke zum

herrlichen Piazza Navona. Dort schlenderten

wir durch die Gassen der Altstadt und fanden

ein niedliches Ristoranti, versteckt hinter Efeu.

Wir aßen römische Spezialitäten, unter ande-

rem Bruschetta mit Tomaten.

Donnerstag, den 20.05.2010

Nach dem Frühstück machten wir uns alle

auf den Weg zum Kolosseum. Die Metro war

uns nun nicht mehr unbekannt. So allmählich

wussten wir auch, wo sich Aufzüge für meinen

Rolli befanden. Ansonsten waren wir ja bereits

im Rolltreppenfahren perfekt.

Das Kolosseum ist das größte Amphitheater der

Antike. Schätzungsweise 500.000 Menschen

verloren hier ihr Leben. Da wird mir schon un-

heimlich. Weiter ging es mit unserem Reiselei-

Im Petersdom, Foto: Anja Fritsche

Page 23: Kunstreise Rom

Reisetagebuch

22

ter, Herr Siegel, vorbei am Forum Romanum

mit den Kaiserforen.

Mein Rolli-Fahrer fuhr leider so schnell Herrn

Siegel hinterher, dass ich die Ausgrabungsstät-

te nicht so richtig bewundern konnte. Dann

bestaunten wir noch das Nationaldenkmal aus

weißem Marmor „Monumento nationale a Vit-

torio Emanuele II“ und machten uns weiter auf

den Weg zu den Kapitolinischen Museen. Dort

trennte sich die Gruppe und jeder gestaltete die-

sen letzten Nachmittag individuell. Der Eintritt

in diese Museen war teuer und ein Studenten-

ausweis wurde nicht anerkannt. Die Kapitolini-

schen Museen teilen sich in zwei Gebäude, der

Konservatorenpalast und der Palazzo Nuovo.

Ich war nur im Konservatorenpalast und dann

war bei uns Mädels die Luft raus. Wir warteten

draußen in der Sonne und gönnten uns eine

Tasse Cappuccino, da der Rest unserer kleinen

Gruppe unbedingt noch den Palazzo Nuovo

besichtigen wollte. Danach schlenderten wir

zu fünft durch das volkstümliche Wohnviertel

Trastevere. Die kleinen, engen und gemütlichen

Gassen, typisch italienisch, waren übersäht mit

Blumen und Straßencafés. Die Atmosphäre

war traumhaft schön. In dieser Zeit bekam ich,

unvorstellbar, zwei epileptische Anfälle. Die

machen mich immer so fertig, dass ich mich

10 Minuten irgendwo hinlegen muss. Also leg-

te mich mein Vater kurzerhand auf eine Bank.

Viele nette Italiener blieben an der Bank stehen

und boten ihre Hilfe an. Es war schon ein et-

was ungewöhnliches Bild. Nach 15 Minuten

war ich wieder fit und weiter ging’s zur kurzen

Forum Romanum, Foto: Claudia Horvat

Page 24: Kunstreise Rom

Reisetagebuch

22

Reisetagebuch

23

Shoppingtour, in die bekannteste Einkaufsmei-

le Roms. Die Via del Corso verhalf mir zu ein

paar coolen Ballerinas in meiner Puppengröße,

was in Deutschland undenkbar wäre. Langsam

meldete sich unser Magen und wir suchten uns

schnell ein kleines Lokal, um eine letzte Pizza

zu essen.

Das Zurückfahren mit der Metro von „Spagna“

nach „Cinecitta-Studios“, insgesamt 16 Statio-

nen, beendete unseren Romausflug. Auf dem

Weg zur Metro ließ sich meine Mutter noch drei

Rosen andrehen, die wir der Dame an der Re-

zeption unseres Hotels schenkten.

Freitag, dem 21.05.2010

Da unser Flug am Freitag ziemlich zeitig ange-

setzt war, mussten wir Rom sehr früh verlassen.

Am schönsten ist es Rom zu Fuß zu erkunden.

Ich meine für mich natürlich mit dem Rollstuhl.

So endete für mich eine kurze aber sehr schöne

Städtereise. Sicher haben wir nicht alles gese-

hen was sehenswert ist, aber bestimmt kehren

wir eines Tages zurück und holen das nach.

Schließlich habe ich ja eine Münze in den Tre-

vibrunnen geworfen.

Ich bedanke mich bei allen, die mir ermöglich-

ten an dieser Reise teilnehmen zu dürfen.

Foto: Christian Siegel

Page 25: Kunstreise Rom

Katalog

24

Anouk Hartmann

Anouk Hartmann

Sophie Rönnecke

Le strade dí Roma

Page 26: Kunstreise Rom

Katalog

24

Katalog

25

Christin Wenig

„Nun bin ich sieben Tage hier, und nach und nach tritt in meiner Seele der allgemeine Begriff dieser Stadt hervor.“

Goethe, 5. November 1786

Page 27: Kunstreise Rom

Katalog

26

Katrin Wylezol

Oliver Stroiny

Claudia Bernau

Il Colosseo

Page 28: Kunstreise Rom

Katalog

26

Katalog

27

Anna Merkel

„Wenn man so eine Existenz ansieht, die zweitausend Jahre und darüber alt ist, durch den Wechsel der Zeiten so mannig-faltig und vom Grund aus verändert und doch noch derselbe Boden, derselbe Berg, ja oft dieselbe Säule und Mauer, und

im Volke noch die Spuren des alten Charakters, so wird man ein Mitgenosse der großen Ratschlüsse des Schicksals… .“

Goethe, 5. November 1786

Page 29: Kunstreise Rom

Katalog

28

Katrin Vogt

Cornelia Braun

Johanna Scheer

Le Sculture

Page 30: Kunstreise Rom

Katalog

28

Katalog

29

Britta Zimmermann

„Jetzt seh ich, jetzt genieß ich erst das Höchste, was uns vom Alter-

tum übrig blieb, die Statuen.“

Goethe, 10. Januar 1788

Page 31: Kunstreise Rom

Katalog

30

Maria Fels

Christian Siegel

Vera Lison

Le Spirali

Page 32: Kunstreise Rom

Katalog

30

Katalog

31

Anna Merkel

„Ich suche nur erst selbst die halbverdeckten Punkte heraus-zufühlen, dann lassen sich erst die schönen Vorarbeiten recht

vollständig nutzen; denn seit dem fünfzehnten Jahrhundert bis auf

unsere Tage haben sich treffliche Künstler und Gelehrte mit diesen

Gegenständen ihr ganzes Leben durch beschäftigt.“

Goethe, 5. November 1786

Page 33: Kunstreise Rom

Katalog

32

Olivia Rentschler

Cornelia Braun

Damaris Zimmermann

Le Viste Grafiche

Page 34: Kunstreise Rom

Katalog

32

Katalog

33

Julia Lübke

„ … und so wird es dem Betrachter von Anfang schwer, zu entwickeln, wie Rom auf Rom folgt, und nicht

allein das neue auf das alte, sondern die verschiedenen Epochen des al-

ten und neuen selbst aufeinander.“

Goethe, 5. November 1786

Page 35: Kunstreise Rom

Katalog

34

Maria Fels

Florian Lang

Maria Hause

Città del Vaticano

Page 36: Kunstreise Rom

Katalog

34

Katalog

35

Konrad Moritz

„ … ich tue nur die Augen auf und seh und geh und komme wieder, denn man kann sich nur in Rom auf Rom vorbereiten.“

Goethe, 5. November 1786

Page 37: Kunstreise Rom

Katalog

36

Anouk Hartmann

Anja Fritsche

Matthias Fischer

La gente di Roma

Page 38: Kunstreise Rom

Katalog

36

Katalog

37

Christian Siegel

„Wir gehn fleißig hin und wider, ich mache mir die Plane des alten

und neuen Roms bekannt, be-trachte die Ruinen , die Gebäude, besuche ein und die andere Villa,

die größten Merkwürdigkeiten wer-den ganz langsam behandelt …“

Goethe, 5. November 1786

Page 39: Kunstreise Rom

Katalog

38

Anna Lena Lutz

Matthias Fischer

Damaris Zimmermann

Il Traffico à Roma

Page 40: Kunstreise Rom

Katalog

38

Katalog

39

Anna Merkel

„Und dieses Ungeheure wirkt ganz ruhig auf uns ein, wenn

wir in Rom hin und her eilen, um zu den höchsten Gegenstän-

den zu gelangen.“

Goethe, 5. November 1786

Page 41: Kunstreise Rom

Katalog

40

Christian Siegel

Christian Siegel

Christian Siegel

Cimitero Acattolico

Page 42: Kunstreise Rom

Katalog

40

Katalog

41

Christian Siegel

„ Heute war ich bei der Pyra-mide des Cestius und abends

auf dem Palatin, oben auf den Ruinen der Kaiserpaläste, die

wie Felsenwände dastehn.“

Goethe, 10. Novemeber 1786

Page 43: Kunstreise Rom

Audio Feature

42

Impressum

Herausgeber:Christian Siegel

Autoren/Textredaktion:Katrin Wylezol, Katharina Kirch, Christian Siegel

Layout:Anja Fritsche, Katharina Kirch, Sandra Schumann, Katrin Wylezol

Künstlerische Betreuung:Christian Siegel (Kunstreise, Reiseskizzen) Thomas Tiltmann (Reisefotografie, Ausstellung) Frank Venske (Audiofeature)

© Hochschule Merseburg (FH)

Merseburg 2010

ISBN-Nr. 978-3-9811266-9-3

Neu: Aktiv- und Radreisen

Band 2 der Reihe„Saale Kunst Kultur” Herausgeber: Christian Siegel

mit Unterstützung von:

KUN T

KULTUR

SAALE

Rom: Goethes Weg mit unseren Augen (16 min)

produziert von:

Madlen GrafSabrina UschinskiRamona SchösseChristian Eckhardt


Recommended