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Kunst trifft Komik - Salut...

Date post: 06-Sep-2019
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2 Samstag/Sonntag, 22./23. Oktober 2016 PORTRÄT BOULEVARD • GENERAL-ANZEIGER E in bisschen Spaß muss sein: Das Quar- tett Salut Salon aus Hamburg spielt virtu- ose Kammermusik, Chansons und Folk mit hohem Unterhaltungswert. Da bleiben Preise nicht aus: Angelika Bach- mann (Geige), Iris Siegfried (Gei- ge und Gesang), Anne-Monika von Twardowski (Klavier) und Sonja Lena Schmid (Cello) wur- den mit dem Echo 2016 in der Ka- tegorie „Klassik ohne Grenzen“ ausgezeichnet. Am Donnerstag gastiert das Ensemble in Bonn. Mit der Geigerin Iris Siegfried sprach GA-Autor Olaf Neumann. GA: Das Album „Carnival Fanta- sy“ ist die Studiofassung Ihres Bühnenprogramms. Wie kamen Sie darauf, sich mit der tierischen Seite der Klassik zu beschäftigen? Iris Siegfried: „Der Karneval der Tiere“ ist ja ein Klassiker. Wir fanden es spannend, uns mit dem berühmten Werk von Camille Saint-Saëns auseinanderzuset- zen. Und wir wollten herausfin- den, inwieweit sich andere Kom- ponisten ebenfalls von Tieren musikalisch inspirieren ließen. GA: Sind Sie fündig geworden? Siegfried: Ja, bei Bachs „Die Schafe können sicher weiden“ bis zu Astor Piazzollas „Der Hai- fisch“. Aber wir haben auch ei- genes geschrieben wie den Song „In mir lebt ein ganzer Zoo“. GA: Und warum Tiere? Siegfried: Häufig stehen Tiere sinnbildlich für Eigenschaften, die uns Menschen beschreiben. Und beim Thema „Karneval“ geht es um unser menschliches Bedürfnis nach Verwandlungen, die den Alltag vergessen lassen. GA: Sie spielen viele Stücke, die ursprünglich nicht für Ihre Be- setzung entstanden sind. Finden Sie gerade das reizvoll? Siegfried: Wir arrangieren jedes Stück neu. Selbst wenn es ein Stück für unsere Besetzung gä- be, würden wir etwas ganz an- deres daraus machen. Das ist sehr zeitaufwendig – zumal wir eine Basisdemokratie haben und nie aufhören, bevor nicht alle vier mit dem Ergebnis zufrieden sind. GA: Was tun Sie, wenn Sie sich mal nicht einig sind? Siegfried: Wenn eine nicht zufrie- den ist, dann stimmt auch etwas nicht – und es lohnt sich, weiter am Arrangement zu feilen. GA: Gibt es dazu ein Beispiel? Siegfried: Bei Camille Saint-Saëns Stück über die „Fluchttiere“ ha- ben wir immer wieder unsere Ausgangsideen verworfen. Im Original wird es von zwei Kla- vieren gespielt, die den Flucht- charakter durch schnelle, sich abwechselnde Läufe darstellen. Die müssen bei uns von einem Klavier übernommen werden. GA: Wie haben Sie das Problem gelöst? Siegfried: Durch Tremoli in den Geigen und weitere rhythmische Komponenten haben wir einen Weg gefunden, das Stück in un- serer Besetzung unheimlich und fluchtartig klingen zu lassen. GA: Ihr witzige Konzertmitschnitt „Wettstreit zu viert“ wurde bis- lang 20 Millionen Mal ange- klickt. Was hat sich dadurch bei Ihnen verändert? Siegfried: Wir sind schon immer weltweit aufgetreten, aber jetzt machen wir große Auslandstour- neen. In Frankreich, USA, Brasi- lien oder China haben wir inzwi- schen eigene Agenten. GA: Im Ausland singen und mo- derieren Sie angeblich immer in der jeweiligen Landessprache. Und wie halten Sie es mit China? Siegfried: Wir waren schon vier Mal in China und haben es jedes Mal sehr genossen. Auf Chine- sisch zu moderieren, ohne ein Wort davon zu verstehen, ist ei- ne irrwitzige Herausforderung. GA: Kommen die Chinesen klar? Siegfried: Sie scheinen unsere Texte zu verstehen. In Shenzhen spielten wir in einem sehr schö- nen Nachbau des Leipziger Ge- wandhauses und brachten ein echtes chinesisches Lied mit. Und dann sprangen 1600 Chine- sen von ihren Stühlen auf und sangen es mit! GA: Was ist in China zu beachten? Siegfried: In China wird viel kür- zer, dafür aber heftiger ge- klatscht als bei uns. Und unsere Handpuppe Oskar bekommt schon Szenenapplaus, bevor er überhaupt etwas gemacht hat. GA: Wie kommt es zu dieser Idee mit der Puppe „Oskar“? Siegfried: Oskar ist unser Quoten- mann. Zunächst hatten wir aus Stroh einen Dummy gebaut und mal geguckt, wie das aussieht, wenn er aus dem Cellokasten klettert. Die Aufmerksamkeit lag sofort auf dieser stummen Pup- pe. Wir fanden es schön, dass die Zuschauer mal von uns abge- lenkt werden, sich der Poesie hingeben und dabei auch der Musik ganz anders zuhören. GA: Darf diese Puppe Dinge tun, die Sie niemals tun würden? Siegfried: Ja. Oskar darf auf der Bühne hemmungslos flirten und unserer Pianistin beim Liebes- traum von Franz Liszt ans Bein tatschen! GA: Wie viele Ersatz-Oskars ha- ben Sie stets dabei? Siegfried: Es gibt nur diesen ei- nen! In der Tat ist er schon mehr- mals verloren gegangen – wäh- rend unserer letzten Südameri- ka-Tournee hat er sich vermut- lich an der Copacabana ver- gnügt. Aber er ist immer wieder zu uns zurückgekommen. GA: Sie sind Leiterin der Initiative „The Young ClassX“. Wie vermit- teln Sie den Kids Musik? Siegfried: Durch eine Kooperati- on können wir vielen Kindern kostenfreien Musikunterricht anbieten. „The Young ClassX“ ist inzwischen eine große Initiative in Hamburg mit jährlich über 200 Veranstaltungen. GA: Seit 20 Jahren haben Sie auch das Kinderorchester Die Coolen Streicher, das 2004 vom damali- gen Bundespräsidenten Johan- nes Rau als innovativstes Musik- projekt Deutschlands ausge- zeichnet wurde. In welcher Hin- sicht war dieses Projekt neuartig? Siegfried: Bei den Coolen Strei- chern spielen Kinder altersüber- greifend zusammen. Jeder be- kommt die Stimme geschrieben, die er spielen kann. GA: Wie sieht das konkret aus? Siegfried: Es sind vier- oder fünf- jährige Anfänger dabei, die nur die leere Saite mitzupfen. Das ist schon schwierig genug, weil der Ton ja passen muss. Die Fortge- schrittenen spielen die schwie- rigeren Stimmen. Wenn man äl- ter wird, wächst man in die hö- heren Stimmen hinein und kann dann die Kleineren betreuen. GA: Sie unterstützen auch Musik- schulen in Lateinamerika. Wie kam es dazu? Siegfried: Die Musikschule Escuela Popular de Artes in ei- nem chilenischen Armenviertel bei Viña del Mar verfolgt ein ähn- liches Konzept wie die Coolen Streicher, aber eher aus der Not heraus. Die Kinder werden von der Straße geholt und musizie- ren zusammen. Wir wurden ge- fragt, ob wir Paten werden woll- ten. Seither sammeln wir nach den Konzerten für dieses Leucht- turmprojekt und besuchen die Schule regelmäßig auf unseren Südamerikatourneen. GA: Was macht die Musik mit Kindern? Siegfried: Musik macht innerlich reich. Das rein akustische Wahr- nehmen wirkt auf den ganzen Körper. Dieses Phänomen hat et- was unerklärliches, weil Musik – im Gegensatz zu anderen Kunst- formen – nicht greifbar, nicht sichtbar ist. GA: Was tun Sie bei unmusikali- schen Kinder? Siegfried: Meines Erachtens ist je- der Mensch erst mal musika- lisch. Natürlich gibt es Unter- schiede. Manche können sofort sauber singen, bei anderen muss das erst trainiert werden. Man- che Kinder haben einfach keine Lust oder keinen Zugang, das muss man dann akzeptieren. Aber eigentlich kenne ich nie- manden, der dabei nicht doch et- was Besonderes spürt. Je mehr Kinder diese Chance bekom- men, desto besser. GA: Finden die Kids Klassik ge- nauso cool wie Popmusik? Siegfried: Ja. Klassik war früher Popmusik. Sie ist eingängig. Da muss man nicht drüber reden, man muss einfach nur spielen. Das reisefreudige Quartett Salut Salon freut sich über den Echo 2016 in der Kategorie „Klassik ohne Grenzen“ und gastiert am Donnerstag bei „Quatsch keine Oper“ in Bonn Salut Salon: Auftritte in Bonn 2016 und 2017 l 2002 gründen die Geigerinnen Iris Siegfried (44) und Angelika Bachmann (44) in Hamburg das kammermusikalische Quartett Salut Salon. Zur aktuellen Beset- zung zählen noch Sonja Lena Schmid (35, Cello) und Anne von Twardowski (33, Klavier). l Zum Programm gehören ne- ben klassischer Musik auch Film- musik, Folk, Jazz, Pop sowie Chansons, die von Iris Siegfried gesungen werden. l Salut Salon ist seitdem zum musikalischen Botschafter im In- und Ausland geworden und tourt regelmäßig u. a. in den USA, Chi- le, Russland und Europa. l Das Programm „Ein Karneval der Tiere und andere Phantasien“ ist Anfang 2016 als CD und DVD unter dem Titel „Carneval Fanta- sy“ in 16 Ländern erschienen. Zurzeit arbeitet das Quartett am neuen Programm „Liebe“. Termine „Ein Karneval der Tiere und an- dere Phantasien“, Bonn, Oper, Do 27. Oktober, 20 Uhr Im Verkauf: Salut Salon mit Ihrem neuen Programm „Liebe!“, Bonn, Oper, Do 9. November 2017 Karten in den GA-Zweigstellen, unter Tel. (0228) 50 20 10 und www.bonnticket.de TV-Termin: Volle Kanne, 22. November, 9.05 Uhr Salut Salon: Sonja Lena Schmid, Anne von Twardowski, Angelika Bachmann und Iris Siegfried (von links); das Foto stammt von dem Musiker Thorsten Wingenfelder, der von 1986 bis 2008 Gitarrist in der bekann- ten Band Fury in the Slaughterhouse war und mittlerweile auch als Fotograf arbeitet Kunst trifft Komik
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2 Samstag/Sonntag, 22./23. Oktober 2016 PORTRÄT BOULEVARD • GENERAL-ANZEIGER

Ein bisschen Spaßmuss sein: Das Quar-tett Salut Salon ausHamburg spielt virtu-ose Kammermusik,

Chansons und Folk mit hohemUnterhaltungswert. Da bleibenPreise nicht aus: Angelika Bach-mann (Geige), Iris Siegfried (Gei-ge und Gesang), Anne-Monikavon Twardowski (Klavier) undSonja Lena Schmid (Cello) wur-den mit dem Echo 2016 in der Ka-tegorie „Klassik ohne Grenzen“ausgezeichnet. Am Donnerstaggastiert das Ensemble in Bonn.Mit der Geigerin Iris Siegfriedsprach GA-Autor Olaf Neumann.

GA: Das Album „Carnival Fanta-sy“ ist die Studiofassung IhresBühnenprogramms. Wie kamenSie darauf, sich mit der tierischenSeite der Klassik zu beschäftigen?Iris Siegfried: „Der Karneval derTiere“ ist ja ein Klassiker. Wirfandenes spannend,unsmitdemberühmten Werk von CamilleSaint-Saëns auseinanderzuset-zen. Und wir wollten herausfin-den, inwieweit sich andere Kom-ponisten ebenfalls von Tierenmusikalisch inspirieren ließen.

GA: Sind Sie fündig geworden?Siegfried: Ja, bei Bachs „DieSchafe können sicher weiden“bis zu Astor Piazzollas „Der Hai-fisch“. Aber wir haben auch ei-genes geschrieben wie den Song„In mir lebt ein ganzer Zoo“.

GA: Und warum Tiere?Siegfried: Häufig stehen Tieresinnbildlich für Eigenschaften,die uns Menschen beschreiben.Und beim Thema „Karneval“geht es um unser menschlichesBedürfnis nach Verwandlungen,die den Alltag vergessen lassen.

GA: Sie spielen viele Stücke, dieursprünglich nicht für Ihre Be-setzung entstanden sind. FindenSie gerade das reizvoll?Siegfried: Wir arrangieren jedesStück neu. Selbst wenn es einStück für unsere Besetzung gä-be, würden wir etwas ganz an-deresdarausmachen.Das ist sehrzeitaufwendig – zumal wir eineBasisdemokratie haben und nieaufhören, bevor nicht alle viermit dem Ergebnis zufrieden sind.

GA: Was tun Sie, wenn Sie sichmal nicht einig sind?Siegfried: Wenn eine nicht zufrie-den ist, dann stimmt auch etwasnicht – und es lohnt sich, weiteram Arrangement zu feilen.

GA: Gibt es dazu ein Beispiel?Siegfried: Bei Camille Saint-SaënsStück über die „Fluchttiere“ ha-ben wir immer wieder unsereAusgangsideen verworfen. ImOriginal wird es von zwei Kla-vieren gespielt, die den Flucht-charakter durch schnelle, sichabwechselnde Läufe darstellen.Die müssen bei uns von einemKlavier übernommen werden.

GA: Wie haben Sie das Problemgelöst?Siegfried: Durch Tremoli in denGeigen und weitere rhythmischeKomponenten haben wir einenWeg gefunden, das Stück in un-serer Besetzung unheimlich undfluchtartig klingen zu lassen.

GA: Ihr witzige Konzertmitschnitt„Wettstreit zu viert“ wurde bis-lang 20 Millionen Mal ange-klickt. Was hat sich dadurch beiIhnen verändert?Siegfried: Wir sind schon immerweltweit aufgetreten, aber jetztmachen wir große Auslandstour-neen. In Frankreich, USA, Brasi-lien oder China haben wir inzwi-schen eigene Agenten.

GA: Im Ausland singen und mo-derieren Sie angeblich immer inder jeweiligen Landessprache.Und wie halten Sie es mit China?Siegfried: Wir waren schon vierMal in China und haben es jedesMal sehr genossen. Auf Chine-sisch zu moderieren, ohne einWort davon zu verstehen, ist ei-ne irrwitzige Herausforderung.

GA: Kommen die Chinesen klar?Siegfried: Sie scheinen unsereTexte zu verstehen. In Shenzhen

spielten wir in einem sehr schö-nen Nachbau des Leipziger Ge-wandhauses und brachten einechtes chinesisches Lied mit.Und dann sprangen 1600 Chine-sen von ihren Stühlen auf undsangen es mit!

GA: Was ist in China zu beachten?Siegfried: In China wird viel kür-zer, dafür aber heftiger ge-

klatscht als bei uns. Und unsereHandpuppe Oskar bekommtschon Szenenapplaus, bevor erüberhaupt etwas gemacht hat.

GA: Wie kommt es zu dieser Ideemit der Puppe „Oskar“?Siegfried: Oskar ist unser Quoten-mann. Zunächst hatten wir ausStroh einen Dummy gebaut undmal geguckt, wie das aussieht,

wenn er aus dem Cellokastenklettert. Die Aufmerksamkeit lagsofort auf dieser stummen Pup-pe. Wir fanden es schön, dass dieZuschauer mal von uns abge-lenkt werden, sich der Poesiehingeben und dabei auch derMusik ganz anders zuhören.

GA: Darf diese Puppe Dinge tun,die Sie niemals tun würden?Siegfried: Ja. Oskar darf auf derBühne hemmungslos flirten undunserer Pianistin beim Liebes-traum von Franz Liszt ans Beintatschen!

GA: Wie viele Ersatz-Oskars ha-ben Sie stets dabei?Siegfried: Es gibt nur diesen ei-nen! In der Tat ist er schon mehr-mals verloren gegangen – wäh-rend unserer letzten Südameri-ka-Tournee hat er sich vermut-lich an der Copacabana ver-gnügt. Aber er ist immer wiederzu uns zurückgekommen.

GA: Sie sind Leiterin der Initiative„The Young ClassX“. Wie vermit-teln Sie den Kids Musik?Siegfried: Durch eine Kooperati-on können wir vielen Kindernkostenfreien Musikunterrichtanbieten. „The Young ClassX“ ist

inzwischen eine große Initiativein Hamburg mit jährlich über 200Veranstaltungen.

GA: Seit 20 Jahren haben Sie auchdas Kinderorchester Die CoolenStreicher, das 2004 vom damali-gen Bundespräsidenten Johan-nes Rau als innovativstes Musik-projekt Deutschlands ausge-zeichnet wurde. In welcher Hin-sicht war dieses Projekt neuartig?Siegfried: Bei den Coolen Strei-chern spielen Kinder altersüber-greifend zusammen. Jeder be-kommt die Stimme geschrieben,die er spielen kann.

GA: Wie sieht das konkret aus?Siegfried: Es sind vier- oder fünf-jährige Anfänger dabei, die nurdie leere Saite mitzupfen. Das istschon schwierig genug, weil derTon ja passen muss. Die Fortge-schrittenen spielen die schwie-rigeren Stimmen. Wenn man äl-ter wird, wächst man in die hö-heren Stimmen hinein und kanndann die Kleineren betreuen.

GA: Sie unterstützen auch Musik-schulen in Lateinamerika. Wiekam es dazu?Siegfried: Die MusikschuleEscuela Popular de Artes in ei-nem chilenischen Armenviertelbei Viña del Mar verfolgt ein ähn-liches Konzept wie die CoolenStreicher, aber eher aus der Notheraus. Die Kinder werden vonder Straße geholt und musizie-ren zusammen. Wir wurden ge-fragt, ob wir Paten werden woll-ten. Seither sammeln wir nachden Konzerten für dieses Leucht-turmprojekt und besuchen dieSchule regelmäßig auf unserenSüdamerikatourneen.

GA: Was macht die Musik mitKindern?Siegfried: Musik macht innerlichreich. Das rein akustische Wahr-nehmen wirkt auf den ganzenKörper. Dieses Phänomen hat et-was unerklärliches, weil Musik –im Gegensatz zu anderen Kunst-formen – nicht greifbar, nichtsichtbar ist.

GA: Was tun Sie bei unmusikali-schen Kinder?Siegfried: Meines Erachtens ist je-der Mensch erst mal musika-lisch. Natürlich gibt es Unter-schiede. Manche können sofortsauber singen, bei anderen mussdas erst trainiert werden. Man-che Kinder haben einfach keineLust oder keinen Zugang, dasmuss man dann akzeptieren.Aber eigentlich kenne ich nie-manden, der dabei nicht doch et-was Besonderes spürt. Je mehrKinder diese Chance bekom-men, desto besser.

GA: Finden die Kids Klassik ge-nauso cool wie Popmusik?Siegfried: Ja. Klassik war früherPopmusik. Sie ist eingängig. Damuss man nicht drüber reden,man muss einfach nur spielen.

Das reisefreudige Quartett Salut Salon freut sich über den Echo 2016 in der Kategorie„Klassik ohne Grenzen“ und gastiert am Donnerstag bei „Quatsch keine Oper“ in Bonn

Salut Salon: Auftritte in Bonn 2016 und 2017

l 2002 gründen die GeigerinnenIris Siegfried (44) und AngelikaBachmann (44) in Hamburg daskammermusikalische QuartettSalut Salon. Zur aktuellen Beset-zung zählen noch Sonja LenaSchmid (35, Cello) und Anne vonTwardowski (33, Klavier).

l Zum Programm gehören ne-ben klassischer Musik auch Film-musik, Folk, Jazz, Pop sowieChansons, die von Iris Siegfriedgesungen werden.

l Salut Salon ist seitdem zummusikalischen Botschafter im In-und Ausland geworden und tourtregelmäßig u. a. in den USA, Chi-le, Russland und Europa.

l Das Programm „Ein Karneval

der Tiere und andere Phantasien“ist Anfang 2016 als CD und DVDunter dem Titel „Carneval Fanta-sy“ in 16 Ländern erschienen.Zurzeit arbeitet das Quartett amneuen Programm „Liebe“.

Termine„Ein Karneval der Tiere und an-dere Phantasien“, Bonn, Oper,Do 27. Oktober, 20 Uhr

Im Verkauf: Salut Salon mit Ihremneuen Programm „Liebe!“, Bonn,Oper, Do 9. November 2017

Karten in den GA-Zweigstellen,unter Tel. (0228) 50 20 10 undwww.bonnticket.de

TV-Termin: Volle Kanne,22. November, 9.05 Uhr

Salut Salon: SonjaLena Schmid, Anne vonTwardowski, AngelikaBachmann und IrisSiegfried (von links);das Foto stammt vondem Musiker ThorstenWingenfelder, dervon 1986 bis 2008Gitarrist in der bekann-ten Band Fury in theSlaughterhouse warund mittlerweileauch als Fotografarbeitet

Kunst trifft Komik

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