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Krankheit: Lernen im Ausnahmezustand? · 2016. 2. 10. · chologie an der Freien Universität...

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Krankheit: Lernen im Ausnahmezustand?

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Dieter NittelAstrid Seltrecht (Hrsg.)

Krankheit: Lernen im Ausnahme zustand?Brustkrebs und Herzinfarkt aus interdisziplinärer Perspektive. Mit Online-Material für Fachleute

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HerausgeberProf. Dr. Dieter NittelGoethe-UniversitätFachbereichErziehungswissenschaftenRobert-Mayer-Straße 160054 Frankfurt

Dr. Astrid SeltrechtGoethe-UniversitätFachbereichErziehungswissenschaftenRobert-Mayer-Straße 160054 Frankfurt

ISBN-13 978-3-642-28200-3 ISBN 978-3-642-28201-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-28201-0

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

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Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne be-sondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Marken-schutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.

Planung: Monika Radecki, HeidelbergProjektmanagement: Sigrid Janke, HeidelbergLektorat: Dörte Fuchs, FreiburgProjektkoordination: Barbara Karg, HeidelbergUmschlaggestaltung: deblik, BerlinFotonachweis Umschlag: © DOC RABE Media / fotolia.comSatz: Fotosatz-Service Köhler GmbH – Reinhold Schöberl, Würzburg

Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier

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Vorwort

Die vorliegende Publikation liefert eine Bestätigung für die These, dass die wissenschaftliche Erschließung des Zusammenhangs von Krankheit und Lernen nicht von einer akademischen Fachdisziplin allein geleistet werden kann. Ein solches Unterfangen stellt vielmehr eine inter-disziplinäre Aufgabe par excellence dar. Zum besonderen Profil der Publikation gehört die komparative Betrachtung zweier sog. Volkskrankheiten, die für den Tod vieler Menschen verantwortlich sind. Hintergrund der Veröffentlichung bildet das von der Deutschen For-schungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt »Lebenslanges Lernen im Kontext lebens-bedrohlicher Erkrankungen. Die Anwendung der biographieanalytischen Perspektive auf Herzinfarkt- und Brustkrebspatienten« (Durchführung: Prof. Dr.  Dieter Nittel/Dr.  Astrid Seltrecht). Viele der hier versammelten Beiträge basieren auf Datenmaterialien und Quellen. Diese stammen nicht alle aus dem erwähnten DFG-Projekt, sondern auch aus der Disserta-tion von Astrid Seltrecht (Seltrecht 2006). Das darin enthaltene Datenmaterial wurde mit freundlicher Genehmigung des Verlags Barbara Budrich für dieses Buchprojekt einer erneu-ten Analyse unterzogen. Darüber hinaus haben einige Autorinnen und Autoren dankenswer-terweise Material aus eigenen Projekten eingebracht oder literarische Quellen als Grundlage ihrer Analysen genutzt.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal dieser Publikation stellt ein Onlinearchiv mit Kran-kengeschichten dar. Dieses Archiv befindet sich auf der Projekthomepage www.biographie-krankheit-lernen.de.

An der vorliegenden Publikation waren viele Personen beteiligt, die in besonderer Weise zu ihrem Zustandekommen beigetragen haben. Wir danken den Autorinnen und Autoren, die sich auf unser ambitioniertes Forschungsvorhaben eingelassen haben. Wir danken der Deutschen Herzstiftung und der Speyer’schen Hochschulstiftung, die diese Publikation durch ihre großzügige Förderung möglich gemacht haben. Herzlich danken wir Lena Wiesendanger, die das Manuskript mit großer Geduld und Sorgfalt formatiert hat.

Dieter Nittel und Astrid SeltrechtFrankfurt, im August 2012

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Die Herausgeber

Univ.-Prof. Dr. phil. habil. Dieter NittelGeboren 1954; seit 1999 Hochschullehrer an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main, Fach-bereich Erziehungswissenschaften. Studium der Erziehungswissenschaft, Psychologie und Soziologie in Marburg. Promotion 1988, Habilitation 1996. Redaktionsmitglied bei den Fachzeitschriften Hessische Blätter für Volksbildung und Pädagogischer Blick. Zeit-schrift für Wissenschaft und Praxis in pädagogischen Beru-fen. Mitherausgeber der Reihe »Erwachsenenbildung und lebensbegleitendes Lernen« beim W. Bertelsmann Verlag. Mitglied zahlreicher Organisationen (darunter der Deut-

schen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft; DGfE), Gremien und Ausschüsse (u. a. des Beirats Weiterbildung Hessen). Arbeitsschwerpunkte in Forschung und Lehre: Erziehungs-wissenschaft mit Fokus auf dem Lernen Erwachsener; pädagogische Professions- und Orga-nisationsforschung; Biographieforschung unter besonderer Berücksichtigung der Lern-theorie; qualitative Methoden (Gruppendiskussion, Ethnographie). Von der Deutschen For-schungsgemeinschaft geförderte Vorhaben in den Bereichen der lebensgeschichtlichen Zeitzeugenforschung, der komparativen Berufsgruppenforschung und der qualitativen Ge-sundheitsforschung.

Dr. phil. Astrid SeltrechtGeboren 1971; seit 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main, Fachbereich Erziehungswissenschaften.Studium der Erziehungswissenschaften, Soziologie und Psy-chologie an der Freien Universität Berlin, anschließend be-rufliche Tätigkeit im Gesundheitswesen (Universitätsklinik und Rehabilitationsklinik), Stipendiatin des DFG-Graduier-tenkollegs am Cornelia-Goethe-Centrum Frankfurt am Main (2004–2005), Promotion an der Goethe-Universität Frankfurt am Main 2006, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz (2007–2009). Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissen-

schaft (DGfE), der European Society for Research on the Education of Adults (ESREA), der American Association for Adult and Continuing Education (AAACE) und der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), Arbeitsschwerpunkte in Forschung und Lehre: Gesundheitspäda-gogik, Neue Medien (z.B. E-Health), qualitative Lern- und Bildungsforschung unter besonde-rer Berücksichtigung der Biographieforschung und pädagogischer Zeitdiagnosen.

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Inhaltsverzeichnis

I Standpunkte wissenschaftlicher Disziplinen

1 Einleitung: Vom Wert einer vergleichenden Sicht auf Krankheiten . . . . . . 3

Dieter Nittel und Astrid Seltrecht1.1 Zur Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41.2 Das Projekt »Lebenslanges Lernen im Kontext lebens bedrohlicher Erkrankungen« 41.3 Die Idee des Buches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81.4 Datenarchiv für universitäre Lehre und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

2 »Fakten und Zahlen« zu Brustkrebs und Herzinfarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Astrid Fink und Johann Behrens2.1 Brustkrebs, Mammakarzinom, Carcinoma mammae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142.2 Herzinfarkt, Myokardinfarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

3 Gesundheitsökonomie: Die Finanzierung von Prävention und Behandlung von Herzinfarkt und Brustkrebs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Markus Lüngen und Anna Marie Passon3.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263.2 Kosten des Herzinfarkts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263.3 Kosten des Brustkrebses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303.4 Schlussfolgerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

4 Disease-Management-Programme für Brustkrebs und koronare Herzkrankheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Thomas Gerlinger4.1 Qualitätsmängel in der Versorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 364.2 Entstehung der Disease-Management-Programme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 374.3 Wirksamkeit von Disease-Management-Programmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 394.4 Steuerungsprobleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 414.5 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

5 Brustkrebs und Herzinfarkt aus Sicht der Komplementärmedizin . . . . . . . 45

Josef Beuth und Freerk Baumann5.1 Grundlagen komplementär medizinischer Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 465.2 Risiken komplementär medizinischer Therapien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 475.3 Aufklärung über unseriöse Praktiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 475.4 Wirksamkeitsgeprüfte komplementärmedizinische Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . 475.5 Nicht auf Wirksamkeit geprüfte komplementärmedizinische Maßnahmen . . . . . . 53 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

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VIII Inhaltsverzeichnis

6 Wirkung und Steuerung körperlicher Aktivität in der Therapie von Brustkrebs und Herzinfarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

Winfried Banzer, Lutz Vogt und Christian Thiel6.1 Ziele, Organisation, Wirkmechanismen und Effekte körperlicher Aktivität . . . . . . . 566.2 Übungs- und Belastungs gestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 606.3 Individuelle Belastungs steuerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 616.4 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

7 Lernen und Leiden. Eine bildungsphilosophische Reflexion . . . . . . . . . . . 67

Käte Meyer-Drawe7.1 Lehrgeld bezahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 687.2 Der »Meteor von einem anderen Stern« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 707.3 Lernen und Leiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75

8 Zwei frühe Selbst zeug nisse von Frauen über Brust amputationen nach Krebserkrankung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

Charlotte Heinritz8.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 788.2 Margarethe Elisabeth Milow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 788.3 Frances Burney . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 838.4 Die Erfahrungen von Margarethe Milow und Frances Burney: Ein Vergleich . . . . . . 87 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

9 Arge Lernprozesse – Thomas Mann über Tod, Krankheit und Bildung . . . . 89

Micha Brumlik9.1 Die metaphorische Bedeutung von Krankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 909.2 Ein von Krankheit gezeichnetes Lebenswerk? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 909.3 Der Zauberberg und Die Betrogene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 909.4 Seelenzergliederung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 919.5 Erlösung? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 949.6 Trügerische Natur, Schmerzensfrühling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 959.7 Schmerzhafte Lernprozesse, Bildung zum Leben? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

II Patientenperspektiven

10 Phänomenologie der Krankheiten: Brustkrebs und Herzinfarkt . . . . . . . . 103

Astrid Seltrecht und Dieter Nittel10.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10510.2 Phänomenologische Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Brustkrebs

und Herzinfarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10510.3 Chronologie der Krankheits aneignung: Lernprozesse im Vergleich . . . . . . . . . . . 11810.4 Fazit: Die Phänomenologie von Brustkrebs und Herzinfarkt im Vergleich . . . . . . . 121 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122

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IXInhaltsverzeichnis

11 Krankheit als biographischer Ausnahme zustand: Der objektive Faktor Subjektivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125

Annelie Keil11.1 Zustände des Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12611.2 Erleiden und Entscheiden rahmen das Leben: Was wir müssen, sollen, wollen,

können und dürfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12811.3 Die Provokation der Krise: Lernen in und durch Ausnahmesituationen . . . . . . . . . 12911.4 Auf dem Prüfstand: Der biographische Ausnahmezustand . . . . . . . . . . . . . . . . . 13211.5 Krankheit als Ereignis und Erlebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137

12 Prozessuale Lerndimensionen: Instrumente zur Erschließung von Lernprozessen bei Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen 139

Dieter Nittel12.1 Anmerkungen zu den Grenzen und zur Fehlbarkeit der Lern forschung –

einschließlich der eigenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14012.2 Methodische Selbstvergewisserung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14112.3 Der Fluchtpunkt der prozessualen Lerndimensionen:

Die Prozessstrukturen des Lebensablaufs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14412.4 Schlussbetrachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170

13 Metaphern für Bildungs prozesse im Kontext von Krankheits erfahrungen 173

Rudolf Schmitt13.1 Begriff der Metapher und Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17413.2 Forschungsstand: Metaphern für Lernen und Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17513.3 Forschungsstand: Metaphern für Krebserkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17513.4 Metaphern für Bildungsprozesse im Kontext der Krebserkrankung: Das Fallbeispiel 17713.5 Bildungsprozesse als Reak tivierung und Differenzierung metaphorischer

Denkmuster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182

14 Biographie, Leib und chronische Krankheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185

Wolfram Fischer14.1 Theoretische Vorbemerkung: Biographie, Leib und chronische Krankheit . . . . . . . 18614.2 Eine Fallrekonstruktion: Selbst- und Fremd beschreibungsebenen . . . . . . . . . . . . 18814.3 Fallrekonstruktion im Modus biographischer Ereignisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18914.4 Beginn der Krebserkrankung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19314.5 Fallspezifische und generalisierende Zusammenfassung der Entwicklung

sozialer Leiblichkeit angesichts chronischer Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 196 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198

15 Formen und Ressourcen der Eigensinnigkeit: Varianten der Uneinsichtigkeit einer Herzinfarktpatientin . . . . . . . . . . . . 199

Jörg Dinkelaker15.1 Eigensinnigkeit als soziale Konfiguration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20015.2 Formen der Eigensinnigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20115.3 Ressourcen der Eigensinnigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208

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X Inhaltsverzeichnis

16 Komplexe Medikamenten regime bei chronischer Krankheit – diskutiert am Beispiel kardiologischer Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . 211

Doris Schaeffer und Jörg Haslbeck16.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21216.2 Komplexe Medikamentenregime im Verlauf chronischer Krankheit –

Herausforderungen aus Patientensicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21316.3 Diskussion: Lernen im Spannungsfeld zwischen Hoffnung, Krise und Normalität . . 218 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220

17 »Da wurde man, auf Deutsch gesagt, so richtig in heißes Wasser geschmissen«: Der Herzinfarkt als »politisches« Phänomen? . . . . . . . . . . 223

Peter Alheit17.1 Statt einer Einleitung: Geschichten und Strukturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22417.2 Die narrative Rekonstruktion eines »politischen« Infarkts . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22517.3 Der ungesunde Erwartungsdruck der »neuen Zeit« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22817.4 »Realsozialismus« und Infarkt – eine plausible Verknüpfung? . . . . . . . . . . . . . . . 233 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233

18 Der Krankheitsverlauf bei einer Brustkrebspatientin aus der Perspektive der Resilienz forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235

Michael Fingerle und Caroline Bonnes18.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23618.2 Hintergrund: Der Resilienzbegriff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23718.3 Risikofaktor Brustkrebs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23818.4 Ressourcen und Bearbeitungspraktiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23818.5 Zufälle und Gelegenheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24218.6 Diskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 244 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245

19 Krebskranke in Rehabilita tion und Nachsorge: Lebensgeschichtliche Transformationsprozesse zwischen Gestaltwandel und Kontinuierung . . . 247

Ernst von Kardorff und Christine Schönberger19.1 Chronische Krankheit und Rehabilitation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24819.2 Chronische Erkrankungen als Gegenstand der Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . 24819.3 Chronisch Kranke in der Rehabilitation: Ebenen des Lernens und der Anpassung . . 24919.4 Rehabilitation als sensible Phase für Lern- und Bildungsprozesse . . . . . . . . . . . . 25119.5 Vom Ausnahmezustand zu einer neuen Normalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25319.6 Kreative Transformation als Ausdruck von Bildungsprozessen . . . . . . . . . . . . . . . 256 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257

20 Der verlorene Körper: Scham und Isolierung als Grundproblem einer Brustkrebspatientin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 259

Katharina Gröning20.1 Die zwei Körper: Theorien von Körperbild, Körperselbst und Scham . . . . . . . . . . . 26020.2 Einführung in das Fallbeispiel Maria Franz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26120.3 Der Nutzkörper und das nützliche Selbst der Maria Franz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26220.4 Sexualität und Kränkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26220.5 Krankheit und Scham . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267

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XIInhaltsverzeichnis

21 Entwicklung unter der Bedingung einer lebens bedrohlichen Erkrankung im Alter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269

Frank Oswald und Ines Himmelsbach21.1 Theoretischer Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27021.2 Methodisches Vorgehen und Fragestellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27221.3 Analyse des Falls Constanze Coburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 280

22 Die Relevanz religiöser und ethischer Orientierungen bei der Bewältigung von Krankheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281

Hille Haker22.1 Erzählungen als Medium ethischer Reflexion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28222.2 Analyse der Lebensgeschichte von Beate Becker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28522.3 Fazit: Störerfahrungen als Identitätsherausforderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292

23 Herr Adler wird vernünftig. Veränderungen der Lebens auffassung und des Todes bildes nach einem Herzinfarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293

Werner Fuchs-Heinritz23.1 Zum empirischen Material . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29423.2 Der Herzinfarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29423.3 Zur Lebensgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29523.4 Veränderte Einstellungen zu Sterben und Tod? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29623.5 Veränderte Gewohnheiten und Einstellungen zum Leben? . . . . . . . . . . . . . . . . . 29723.6 Gesprächspartner und Berater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29923.7 Zwischenergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30023.8 Der Tod als Grenze, Sorge um das Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30023.9 Gibt es Gegenmodelle? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30223.10 Schlussthese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303

24 Vertrauen und Hoffnung: Zur Relevanz dieser Unter suchungskategorien für die Aufdeckung von Lernprozessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305

Astrid Seltrecht24.1 Über Vertrauen und Hoffnung in Soziologie, Psychologie und Philosophie . . . . . . 30624.2 Die Bedeutung von Vertrauen und Hoffnung für Lernprozesse . . . . . . . . . . . . . . 30724.3 Vertrauen und Hoffnung im Kontext einer Brustkrebs erkrankung

unter erziehungs wissenschaftlicher Perspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30724.4 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 312 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 314

25 Brustkrebs als Statuspassage: Leben und Sterben als Krise und Lösung . . 315

Sophia Richter und Barbara Friebertshäuser25.1 Diagnose Brustkrebs: Dem Leben entrissen und ins Ungewisse gestürzt . . . . . . . . 31625.2 Sterben als Krise und Lösung: Entwicklungsgeschichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31825.3 Krankheit und Suizidalität: Erklärungsansätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32025.4 Statuspassage Brustkrebs: Bilanz und offene Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 323 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325

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XII Inhaltsverzeichnis

26 Lernen im Angesicht des Todes? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 327

Astrid Seltrecht26.1 Anfang und Ende des Lebens aus interdisziplinärer Sicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32826.2 Lernprozesse am Ende des Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32826.3 Untersuchung von Lern prozessen am Lebensende: Ein unlösbares methodisches

Problem? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33126.4 Das autobiographisch-narrative Interview mit Ernst Eichler . . . . . . . . . . . . . . . . 33226.5 Biographieanalytische Auswertung der antizipierten Nachsterbephase . . . . . . . . 33226.6 Erziehungswissenschaftliche Schlussbetrachtung: Sterben lernen durch

Körperlernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33626.7 Forschungsmethodische Schlussbetrachtung: Zeitnahes Zusammenfallen

von Erzählcoda und Lebenscoda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 337 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 338

27 Die Passage des Sterbens: Krebserkrankung im Spielfilm . . . . . . . . . . . . . 341

Timo Hoyer27.1 Kino und Krankheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34227.2 (Brust-)Krebs im Film . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34327.3 Umgang mit der Krankheit und Formen der Bewältigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 346 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 351

III Sicht der Professionellen

28 Die Patientenuniversität: Krankheit als Lerngegenstand . . . . . . . . . . . . . 355

Marie-Luise Dierks28.1 Patientenuniversität: Begründungszusammenhänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35628.2 Gesundheitskompetenz als Voraussetzung für einen guten Umgang

mit Gesundheit und Krankheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35728.3 Die Patientenuniversität als Einrichtung zur Erhöhung der Gesundheitskompetenz 35828.4 Das didaktische Konzept der Patientenuniversität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35828.5 Die Reihe »Gesundheitsbildung für Jedermann« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35928.6 Gestaltung einer Veranstaltung in der Reihe »Gesundheits bildung für Jedermann« 36028.7 Das Tutorenkonzept der Patientenuniversität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36128.8 Resonanz der Bevölkerung und Charakterisierung der Teilnehmer

und ihrer Erwartungen an die Patientenuniversität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36228.9 Zufriedenheit und Lern erfahrungen der Teilnehmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36228.10 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 364 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 364

29 Klinische Studien und Nachwuchswissenschaftler in der Onkologie . . . . . 367

Elke Jäger und Antje Neumann29.1 Klinische Studien in der Onkologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36829.2 Behandlung innerhalb klinischer Studien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37029.3 Anforderungen an Nachwuchs wissenschaftlerinnen

und Nachwuchswissenschaftler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 371 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373

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XIIIInhaltsverzeichnis

30 Herzinfarkt aus Sicht der Allgemeinmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 375

Markus Herrmann und Bianca Lehmann30.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37630.2 Perspektiven von Krankheit und Kranksein im sozialen und gesellschaftlichen

Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37630.3 Die Perspektive der Spezialisten auf die Relevanz der Allgemeinmedizin

bei Herzinfarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37730.4 Die Perspektive der Patienten: Hintergrund, Erleben und Verarbeitung

des Herzinfarktes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37830.5 Ärzte und medizinische Fachkräfte in der Wahrnehmung der Herzinfarktpatienten 37930.6 Die Perspektive der Allgemeinmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38230.7 Diskussion und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 384 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 386

31 Brustkrebs als Auslöser von psychosozialen Belastungen, Angst und Depression sowie Angebote, Methoden und Effekte psychoonkologischer Interventionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 389

Bianca Senf und Jochen Kaiser31.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39031.2 Ursachen psychischer und psychosozialer Belastungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39131.3 Psychoonkologischer Behandlungsbedarf von Brustkrebs patientinnen . . . . . . . . 39131.4 Methoden und Ziele psycho onkologischer Interventionen . . . . . . . . . . . . . . . . . 39331.5 Effekte psychoonkologischer Behandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 396 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 397

32 Lebensgeschichtliche Erfahrung und berufsbiographische Entscheidungsprozesse eines Psychoonkologen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399

Rolf Haubl32.1 Psychoonkologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40032.2 Psychotherapie von Krebskranken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40132.3 Der Arzt als Heiler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40132.4 Helfermotivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40132.5 Fallrekonstruktion Dr. Bernd Müller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40232.6 Hybris: Selbsterhöhung und Fall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40532.7 Erkrankung als Besonderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40632.8 Gelungene Selbstbegrenzung? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40632.9 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 407 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 408

33 Fernsehserien als Lernvorlage: Was können wir von Dr. House lernen? . . . 411

Jürgen R. Schäfer33.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41233.2 Entertainment-Education durch Arztserien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41233.3 Herzinfarkt bei Frauen – unterschätzt, unterdiagnostiziert, untertherapiert:

Begründung eines objektiven Lern- und Aufklärungsbedarfs . . . . . . . . . . . . . . . 41333.4 Können uns Dr. House und Co. bei der Versorgung von Frauen mit Herzinfarkt

helfen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 414 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 418

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XIV Inhaltsverzeichnis

34 Transfer erziehungswissen schaftlich generierten Wissens in die medizinische Ausbildung in Form von E-Learning-Modulen . . . . . . 421

Christian Hoppe34.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42234.2 Aufbereitung des Lern materials: Von den Lehrzielen zum didaktischen Konzept . . 42234.3 Von der Rezeption zur Anwendung: Methodische Ansätze aus Instruktionsdesign

und Konstruktivismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42634.4 Ausblick: Vereinbarkeit von Instruktion und Konstruktion . . . . . . . . . . . . . . . . . 428 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 428

IV Der Blick auf die Arzt-Patient-Interaktion

35 Die ärztliche Aufklärung als Rechtspflicht in der Arzt-Patient-Beziehung . . 433

Judith Brockmann35.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43435.2 Die Arzt-Patient-Beziehung als Rechtsverhältnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43435.3 Aufklärung als Grundlage der Behandlungsentscheidung und der Durchführung

der Behandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43635.4 Gestaltung der Aufklärung – lernförderliche Bedingungen? . . . . . . . . . . . . . . . . 43735.5 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 440 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 440

36 Arzt-Patient-Kommunikation: Allgemeine Merkmale und Besonderheiten bei Brustkrebspatienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 443

Silke Reineke und Thomas Spranz-Fogasy36.1 Arzt-Patient-Kommunikation (APK): Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44436.2 Arzt-Patient-Kommunikation mit Brustkrebspatienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44936.3 Schlussbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 451 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 452

37 Arzt-Patient-Interaktion aus medizinsoziologischer Perspektive . . . . . . . 455

Werner Vogd37.1 Gesellschaft und organisierte Krankenbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45637.2 Krankheit, Zeit und Sinn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45937.3 Kommunikationstechnik versus symbolische Heilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 462 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466

38 Der Arzt als Wissens vermittler: Eine Analyse ärztlicher Vorträge vor Brustkrebs patientinnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 469

Susanne Kuczyk38.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47038.2 Das pädagogische Handlungsfeld des Arztes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47038.3 Erkenntnisgenerierende und verhaltensmodifizierende Wissensvermittlung . . . . . 47238.4 Fazit und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 478 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 478

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XVInhaltsverzeichnis

39 Die ärztliche Vermittlung aus Patientenperspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . 481

Dieter Nittel und Astrid Seltrecht39.1 Zum Verhältnis von Vermittlung und Aneignung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48239.2 Methodische Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48239.3 Die ereignisorientierte Vermittlung der Diagnose »Herzinfarkt« . . . . . . . . . . . . . 48339.4 Die prozessorientierte Vermittlung einer Brustkrebsdiagnose . . . . . . . . . . . . . . . 48439.5 Lob und Tadel gegenüber Ärzten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48739.6 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 489 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 490

40 Aneignungsprozesse bei Patienten aus Ärztesicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . 491

Carsten Detka40.1 Vermittlungs- und Aneignungsprozesse zwischen Arzt und Patient . . . . . . . . . . . 49240.2 Erwartungen der Ärzte hinsichtlich Aneignungsprozessen ihrer Patienten . . . . . . 49240.3 Suboptimale Aneignungs prozesse bei Patienten aus Ärzteperspektive . . . . . . . . . 49340.4 Weiterführende Aspekte und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 498 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 499

41 »Compliance« und die Strukturlogik des Arbeitsbündnisses zwischen Arzt und Patient . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 501

Ulrich Oevermann41.1 Zum Begriff des Arbeitsbündnisses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50241.2 Die objektiven Daten der Interviewee Anna Alfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50341.3 Verlauf und Charakter des Interviews . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50541.4 Die Thematisierung der Herzinfarktepisode und eine methodische Bemerkung

zum autobiographisch-narrativen Interview . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50641.5 Sequenzanalyse der Herzinfarkt episode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50741.6 Exkurs zum Zusammenhang von Leidensdruck und »Compliance« . . . . . . . . . . . . 51041.7 Fortsetzung der Sequenzanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51041.8 Schlussbetrachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 518 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 520

42 Die biographische Herausforderung in der Brustkrebspflege: Über die Notwendigkeit, Patienten wirklich zu verstehen . . . . . . . . . . . . . 523

Heidrun Herzberg42.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52442.2 Die Idee der Breast Care Nurse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52442.3 Norbert Novak – ein Fallbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52642.4 Biographieorientierung in der Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52842.5 Schlussbetrachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531

43 Die Förderung therapeutischer Prozesse bei Brustkrebs patienten durch Kunsttherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 533

Ruth Hampe43.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53443.2 Psychosomatik und Krebserkrankung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53443.3 Kunsttherapeutische Arbeitsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 536

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XVI Inhaltsverzeichnis

43.4 Kunsttherapeutisches Fallbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53743.5 Darstellung kunstthera peutischer Erfahrungen im autobiographisch-narrativen

Interview . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54043.6 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 542 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543

44 »Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, damit wir ein weises Herz gewinnen« (Psalm 90) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 545

Kerstin Lammer44.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54644.2 Seelsorge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54844.3 Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55044.4 Rituelle Performanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 552 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 552

45 »… das sollten Ärzte nicht machen« – Ärztefehler und medizinische Fehler unter erziehungswissenschaftlicher Perspektive . . . . . . . . . . . . . . 553

Astrid Seltrecht45.1 Vom Nutzen des Fehlers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55445.2 Das Anliegen des Beitrags . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55445.3 Theoretisches Ausgangs konzept: Die Fehlertheorie von Fritz Oser . . . . . . . . . . . . 55545.4 Ärztefehler aus Patienten perspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55645.5 Medizinische Fehler aus Ärzteperspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56145.6 Erziehungswissenschaftliche Schlussbetrachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 572 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 575

Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 577

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XVII

Verzeichnis der Autoren

Prof. em. Dr. theol. Dr. phil. Peter AlheitGeorg-August-Universität Göttingen Pädagogisches Seminar Baurat-Gerber-Str. 4–6 37073 Göttingen E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. Dr. phil. Winfried BanzerJohann-Wolfgang-Goethe-Universität Institut für Sportwissenschaften Abt. Sportmedizin Ginnheimer Landstr. 39 60487 Frankfurt/Main E-Mail: [email protected]

Dr. Sportwiss. Freerk BaumannDeutsche Sporthochschule Köln Institut für Kreislaufforschung u. Sportmedizin Abt. für molekulare u. zelluläre Sportmedizin Am Sportpark Müngersdorf 6 50933 Köln E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. phil. Johann BehrensMartin-Luther-Universität Institut für Gesundheits- u. Pflegewissenschaft Halle/Wittenberg Magdeburger Str. 8 06097 Halle/Saale E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. Josef BeuthUniversität zu KölnMedizinische Fakultät Institut zur wissenschaftl. Evaluation naturheilkundlicher Verfahren Joseph-Stelzmann-Str. 9 50931 Köln-Lindenthal E-Mail: [email protected]

Dipl.-Päd. Caroline BonnesJohann-Wolfgang-Goethe-Universität FB Erziehungswissenschaften Senckenberganlage 15 60054 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. iur. Judith BrockmannUniversität Hamburg Fakultät für Rechtswissenschaft Rothenbaumchaussee 33 20148 Hamburg E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. phil. Micha BrumlikJohann-Wolfgang-Goethe-Universität FB Erziehungswissenschaften Institut für Allg. Erziehungswissenschaft Robert-Mayer-Str. 1 60054 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected]

Dr. phil. Carsten DetkaOtto-von-Guericke-Universität Magdeburg Institut für Soziologie Fakultät für Geistes-, Sozial- u. Erziehungs-wissenschaften Postfach 4120 39016 Magdeburg E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. rer. biol. hum. Marie-Luise DierksMedizinische Hochschule Hannover Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin u. Gesundheitssystemforschung Carl-Neuberg-Str. 1 30625 Hannover E-Mail: [email protected]

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XVIII Verzeichnis der Autoren

Dr. phil. Jörg DinkelakerVertretung der Professur für Allg. Erziehungs-wissenschaft Pädagogische Hochschule Freiburg Institut für Erziehungswissenschaft Kunzenweg 21 79117 Freiburg E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. phil. Michael FingerleJohann-Wolfgang-Goethe-Universität FB Erziehungswissenschaften Institut für Sonderpädagogik Senckenberganlage 15 60054 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected]

Dr. Astrid FinkMartin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Medizinische Fakultät Institut für Medizinische Soziologie Magdeburger Str. 8 06097 Halle/Saale E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Wolfram FischerUniversität Kassel, FB Humanwissenschaften Arnold-Bode-Str. 10 34109 Kassel E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. phil. Barbara FriebertshäuserJohann-Wolfgang-Goethe-Universität FB Erziehungswissenschaft Institut für Allg. Erziehungswissenschaft Robert-Mayer-Str. 1 60054 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected]

Prof. i.R. Dr. phil. Werner Fuchs-HeinritzKrumme Str. 19 48143 Münster

Prof. Dr. phil. Dr. rer. med. Thomas GerlingerUniversität Bielefeld Fakultät für Gesundheitswissenschaften Postfach 100131 33501 Bielefeld E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. phil. Katharina GröningUniversität Bielefeld Fakultät für Erziehungswissenschaft Universitätsstr. 25 33615 Bielefeld E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Hille HakerRichard McCormick Chair of Ethics College of Arts and Sciences, Department of Theology Loyola University Chicago 6525 North Sheridan Road 60626 Chicago, Illinois USA E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. phil. habil. Ruth HampeKatholische Hochschule Freiburg Karlstr. 63 79104 Freiburg E-Mail: [email protected]

Dr. PH Jörg HaslbeckStiftung Careum Careum Patientenbildung Pestalozzistr. 3 8032 Zürich Schweiz E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. phil. Dr. rer. pol. Rolf HaublJohann-Wolfgang-Goethe-Universität FB Gesellschaftswissenschaften Institut für Grundlagen der Gesellschaftswissen-schaften Robert-Mayer-Str. 5 60054 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. phil. Charlotte HeinritzAlanus-Hochschule für Kunst u. Gesellschaft FB Bildungswissenschaft Institut für Erziehungswissenschaft u. empirische Bildungs- u. Sozialforschung Villestr. 3 53347 Alfter E-Mail: [email protected]

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XIXVerzeichnis der Autoren

Prof. Dr. med. Markus Herrmann MPH, M.A.Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Institut für Allgemeinmedizin Medizinische Fakultät Leipziger Str. 44 39120 Magdeburg E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. disc. pol. Heidrun HerzbergHochschule Neubrandenburg FB Gesundheit, Pflege, Management Pädagogik u. qualitative Sozialforschung in Gesundheit u. Pflege Brodaer Str. 2 17033 Neubrandenburg E-Mail: [email protected]

Dr. phil. Ines HimmelsbachJohann-Wolfgang-Goethe-Universität Interdisziplinäre Alternswissenschaft Institut für Sozialpädagogik u. Erwachsenen-bildung FB Erziehungswissenschaften Robert-Mayer-Str. 1 60054 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected]

Dipl.-Päd. Christian HoppeTechnische Universität Darmstadt E-learning Center Hochschulrechenzentrum Hochschulstraße 3 64289 Darmstadt E-Mail: [email protected]

Apl. Prof. Dr. phil. Timo HoyerPädagogische Hochschule Karlsruhe Bismarckstr. 10 76133 Karlsruhe E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. Elke JägerKrankenhaus Nordwest GmbH Klinik für Onkologie u. Hämatologie Medizinische Klinik am Krankenhaus Nordwest GmbH Steinbacher Hohl 2–26 60488 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected]

Prof. Jochen Kaiser, PhDJohann-Wolfgang-Goethe-Universität Institut für Medizinische Psychologie (IMP) Heinrich-Hoffmann-Str. 10 60528 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. phil. Ernst von KardoffHumboldt-Universität zu Berlin Institut für Rehabilitationswissenschaften Philosophische Fakultät IV Georgenstr. 36 10117 Berlin E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Annelie KeilSchenkendorfstr. 41 28211 Bremen

Susanne KuczykHumboldt-Universität zu Berlin Philosophische Fakultät IV Institut für Rehabilitationswissenschaften Abt. Rehabilitationssoziologie Georgenstr. 36 10117 Berlin E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. theol. Kerstin LammerEvangelische Hochschule Freiburg FB II Bugginger Str. 38 79114 Freiburg E-Mail: [email protected]

Dr. phil. Bianca Lehmann Soziologische Forschung u. Beratung Harnackstr. 1 39104 Magdeburg E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. rer. pol. Markus LüngenHochschule Osnabrück Fakultät Wirtschafts- u. Sozialwissenschaften Postfach 19 40 49009 Osnabrück E-Mail: [email protected]

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XX Verzeichnis der Autoren

Prof. Dr. Käte Meyer-DraweRuhr-Universität Bochum Institut für Erziehungswissenschaft Arbeitsbereich Allgem. Pädagogik Universitätsstr. 150 44801 Bochum E-Mail: [email protected]

Antje NeumannKrankenhaus Nordwest GmbH Klinik für Onkologie u. Hämatologie Medizinische Klinik am Krankenhaus Nordwest GmbH Steinbacher Hohl 2–26 60488 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. phil. Dieter NittelJohann-Wolfgang-Goethe-Universität FB Erziehungswissenschaften Institut für Sozialpädagogik u. Erwachsenen-bildung Robert-Mayer-Str. 1 60054 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Ulrich OevermannJohann-Wolfgang-Goethe-Universität FB Gesellschaftswissenschaften Institut für Grundlagen der Gesellschafts-wissenschaften Robert-Mayer-Str. 5 60054 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. phil. Frank OswaldJohann-Wolfgang-Goethe-Universität Interdisziplinäre Alternswissenschaft Institut für Sozialpädagogik u. Erwachsenen-bildung FB Erziehungswissenschaften Robert-Mayer-Str. 1 60054 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected]

Dipl.-Volkswirtin Anna Marie PassonUniversitätsklinikum Köln Institut für Gesundheitsökonomie u. Klinische Epidemiologie Gleueler Str. 176–178 50935 Köln E-Mail: [email protected]

Silke Reineke, M.A.Institut für Deutsche Sprache Postfach 101621 68016 Mannheim E-Mail: [email protected]

Dipl.-Päd. Sophia RichterJohann-Wolfgang-Goethe-Universität FB Erziehungswissenschaft Institut für Allg. Erziehungswissenschaft Robert-Mayer-Str. 1 60054 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. phil. Doris SchaefferUniversität Bielefeld Fakultät für Gesundheitswissenschaften Postfach 10 01 31 33501 Bielefeld E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Jürgen R. SchäferUniversitätsklinikum Gießen u. Marburg AG Präventive Kardiologie Klinikum der Philipps-Universität Marburg Baldinger Str. 1 35033 Marburg E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. phil. Rudolf SchmittHochschule Zittau/Görlitz (FH) Fakultät Sozialwissenschaften Brückenstr. 1, G. 1 02826 Görlitz E-Mail: [email protected]

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XXIVerzeichnis der Autoren

Prof. Dr. phil. Christine SchönbergerHochschule München Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften Am Stadtpark 20 81243 München E-Mail: [email protected]

Dr. phil. Astrid SeltrechtJohann-Wolfgang-Goethe-Universität FB Erziehungswissenschaften Institut für Sozialpädagogik u. Erwachsenen-bildung Robert-Mayer-Str. 1 60054 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected]

Dr. rer. medic. Bianca SenfKlinikum der Goethe-Universität Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) Theodor-Stern-Kai 7 60590 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. phil. Thomas Spranz-FogasyInstitut für Deutsche Sprache Postfach 101621 68016 Mannheim E-Mail: [email protected]

Dr. Christian ThielJohann-Wolfgang-Goethe-Universität Institut für Sportwissenschaften Abt. Sportmedizin Ginnheimer Landstr. 39 60487 Frankfurt/Main E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Werner VogdPrivate Universität Witten/Herdecke Fakultät für Kulturreflexion Alfred-Herrhausen-Str. 50 58448 Witten E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Lutz VogtJohann-Wolfgang-Goethe-Universität Institut für Sportwissenschaften Abt. Sportmedizin Ginnheimer Landstr. 39 60487 Frankfurt/Main E-Mail: [email protected]

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1 I

Standpunkte wissenschaftlicher Disziplinen

Kapitel 1 Einleitung: Vom Wert einer vergleichenden Sicht auf Krankheiten – 3Dieter Nittel und Astrid Seltrecht

Kapitel 2 »Fakten und Zahlen« zu Brustkrebs und Herzinfarkt – 13Astrid Fink und Johann Behrens

Kapitel 3 Gesundheitsökonomie: Die Finanzierung von Prävention und Behandlung von Herzinfarkt und Brustkrebs – 25Markus Lüngen und Anna Marie Passon

Kapitel 4 Disease-Management-Programme für Brustkrebs und koronare Herzkrankheit – 35Thomas Gerlinger

Kapitel 5 Brustkrebs und Herzinfarkt aus Sicht der Komplementärmedizin – 45Josef Beuth und Freerk Baumann

Kapitel 6 Wirkung und Steuerung körperlicher Aktivität in der Therapie von Brustkrebs und Herzinfarkt – 55Winfried Banzer, Lutz Vogt und Christian Thiel

Kapitel 7 Lernen und Leiden. Eine bildungsphilosophische Reflexion – 67Käte Meyer-Drawe

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Kapitel 8 Zwei frühe Selbstzeugnisse von Frauen über Brustamputationen nach Krebserkrankung – 77Charlotte Heinritz

Kapitel 9 Arge Lernprozesse – Thomas Mann über Tod, Krankheit und Bildung – 89Micha Brumlik

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3 1

Einleitung: Vom Wert einer vergleichenden Sicht auf KrankheitenDieter Nittel und Astrid Seltrecht

1.1 Zur Einführung – 4

1.2 Das Projekt »Lebenslanges Lernen im Kontext lebens bedrohlicher Erkrankungen« – 4

1.2.1 Das erziehungswissenschaft liche Erkenntnisinteresse – 41.2.2 Theoretischer Hintergrund und methodisches Konzept – 51.2.3 Erziehungswissenschaftlich relevante Ergebnisse des Projekts – 6

1.3 Die Idee des Buches – 81.3.1 Das Buchkonzept – 81.3.2 Aufbau des vorliegenden Buches – 9

1.4 Datenarchiv für universitäre Lehre und Forschung – 10

Literatur – 11

D. Nittel, A. Seltrecht (Hrsg.), Krankheit: Lernen im Ausnahmezustand?,DOI 10.1007/978-3-642-28201-0_1, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013

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4 Kapitel 1 · Einleitung: Vom Wert einer vergleichenden Sicht auf Krankheiten

1In diesem einleitenden Beitrag wird auf die drei zentralen Rahmungen des vorliegenden Bandes ver-wiesen: Erstens bietet er Forschern aus den unter-schiedlichsten Disziplinen die Möglichkeit, sich mit einem jeweils eigenen empirischen Zugang auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von zwei Volks-krankheiten zu beziehen, nämlich Brustkrebs und Herzinfarkt. Zweitens sollen die – aus unserer Sicht – instruktiven Befunde aus einem erziehungswissen-schaftlichen Projekt präsentiert werden, das sich mit dem Zusammenhang von Lernen und Erleiden im lebensgeschichtlichen Erfahrungshorizont be-schäftigt und eine differenziertere Haltung gegen-über dem Lernen anregen könnte. Und drittens lenkt die Publikation die Aufmerksamkeit auf eine Inter-netseite, die Wissenschaftlern aus den Natur- und Sozialwissenschaften Material über die zwei er-wähnten Patientengruppen für Ausbildungs- und Forschungszwecke offeriert. Das Material soll lang-fristig zur Förderung der kasuistischen Kompetenz bei angehenden Mitarbeitern des Gesundheits-wesens beitragen.

1.1 Zur Einführung

»Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.« – Der Bedeutungsgehalt dieser Le-bensweisheit wird uns immer dann bewusst, wenn die eigene Gesundheit massiv angegriffen ist oder wir sie durch Krankheit bereits eingebüßt haben. Spätestens im Zuge einer gesundheitlichen Krise sind Menschen gezwungen, sich Wissen über die Krankheit und deren Behandlung anzueignen oder eine Veränderung ihrer Lebensführung in Erwä-gung zu ziehen. Über die Einsicht, dass eine gefähr-liche Krankheit ein verändertes Verhältnis eines Individuums zum eigenen Leib und seiner ihn um-gebenden Welt erforderlich macht, verfügen selbst jene Menschen, die noch nie mit einer ernst zu neh-menden Krankheit konfrontiert waren.

Das Alleinstellungsmerkmal des Buches besteht darin, dass die fachspezifischen Beiträge einen in-tensiven Eindruck davon vermitteln, wie breit und vielfältig unser Wissen über die beiden thematisier-ten Erkrankungen ist und dass Erkenntnisse keines-wegs nur aus der Medizin stammen. Somit lotet das Buch die Erkenntnischancen einer vergleichenden

Sicht auf menschliche Erkrankungen aus. Dahinter steht die Idee, dass über die Relationierung von zwei auf den ersten Blick unterschiedlichen Erkran-kungen wissenschaftliche Synergieeffekte und neue Entdeckungen möglich sind. Darüber hinaus werden auch Perspektiven auf Krankheit berück-sichtigt, die i.d.R. im öffentlichen Bewusstsein keine Expertise beanspruchen.

Der vorliegenden Publikation liegt die These zugrunde, dass die Phänomene »Gesundheit« und »Lernen« sowohl von quasi universeller Bedeutung für jedes Individuum als auch von großem gesell-schaftlichen Interesse sind, sodass sie nicht von einer wissenschaftlichen Fachdisziplin allein rekla-miert werden können. Hieraus leitet sich die Not-wendigkeit der Förderung eines inter- und transdis-ziplinären Austauschs und der diesbezüglichen empirischen Forschung ab. Der systematische Ver-gleich von zwei sonst nur isoliert betrachteten Krankheiten erscheint nur unter der Bedingung der Mobilisierung von interdisziplinärer Kooperation Erfolg versprechend. Diesen angedeuteten Bedarf einer perspektivenreichen und durch unterschiedli-che Erkenntnisinteressen unterfütterten Forschung haben wir in der Weise zu decken versucht, dass wir Vertretern aus den verschiedensten wissenschaftli-chen Disziplinen empirisches Material aus dem DFG-Projekt »Lebenslanges Lernen im Kontext le-bensbedrohlicher Erkrankungen« (Durchführung: Dieter Nittel u. Astrid Seltrecht) angeboten und zur Verfügung gestellt haben.

1.2 Das Projekt »Lebenslanges Lernen im Kontext lebens-bedrohlicher Erkrankungen«

1.2.1 Das erziehungswissenschaft-liche Erkenntnisinteresse

Warum widmen sich Erziehungswissenschaftler der Fragestellung, ob und wie im Ausnahmezustand einer lebensbedrohlichen Erkrankung gelernt wird? Sollten sie sich nicht vielmehr um PISA, fehlende Kindergärten und andere beklagenswerte Zustände im deutschen Bildungssystem kümmern? In der Erziehungswissenschaft gibt es eine lange Tradition, den Zusammenhang zwischen schmerzhaften Er-

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151.2 · Das Projekt »Lebenslanges Lernen im Kontext lebens bedrohlicher Erkrankungen«

fahrungen und Phänomenen des Lernens zu unter-schätzen, ja sogar zu leugnen. Und das gilt insbe-sondere für Lernprozesse über die Lebensspanne, welche in keinem erkennbaren Zusammenhang mit pädagogischen Institutionen und Berufsgruppen stehen. Diese Ausblendung ist vor dem Hinter-grund der gesellschaftlichen Bedeutungsauf-wertung der außerinstitutionellen Bildung über die Lebensspanne nicht mehr zu rechtfertigen. Von le-bensbedrohlichen Krankheiten betroffene Per-sonen sind daher für die erziehungswissenschaft-liche Forschung besonders relevant. Die Betroffe-nen müssen nämlich nicht nur lernen, die Erkran-kung in das subjektive Koordinatensystem ihrer Lebensgeschichte sinnhaft einzugliedern, sondern sie werden auch mit neuen Informationen, zum Teil mit Expertenwissen konfrontiert, das es schlicht zu verstehen gilt. Nicht umsonst sprechen manche Vertreter von Gesundheitsberufen vom »Lehrmeis-ter Krankheit«! Die Bürger sind dann dazu genötigt, auf die durch den Wertewandel ausgelösten kol-lektiven Veränderungsprozesse zu reagieren, zum mündigen Patienten zu avancieren, mehr Selbstver-antwortung zu erlernen und planvoller mit ihren gesundheitlichen Ressourcen umzugehen. Aus er-ziehungswissenschaftlicher Sicht gewinnt der hier angedeutete – zunächst trivial anmutende – Zusam-menhang zwischen Krankheitsverläufen und Lern-prozessen endgültig Brisanz, wenn es um den exis-tenziellen Ausnahmezustand einer lebensbedroh-lichen Erkrankung geht, wenn also die Endlichkeit des Lebens ihre abstrakte Gestalt verliert und einen konkreten Erfahrungsbezug annimmt. Dabei ist es zunächst einmal gar nicht ausschlaggebend, welche Krankheit vorliegt. Entscheidend ist vielmehr, dass unter den Bedingungen einer lebensbedrohlichen Erkrankung die von Alfred Schütz und anderen herausgearbeiteten elementaren Basisregeln des Handelns partiell außer Kraft gesetzt werden (vgl. Schütz u. Luckmann 1979). Krisen wirbeln das Ver-hältnis des Ichs zur Welt durcheinander und lösen bei vielen Akteuren bekanntlich gesteigerte Fähig-keiten der Selbstbeobachtung aus. Genau aus diesen Gründen sind die Betroffenen in der Lage, in ein tendenziell fremdes Verhältnis zu sich selbst und gegenüber anderen zu treten und das, was im Alltag als Lernvorgang gewöhnlich unterschwellig mit-läuft, in einer Weise explizit zu machen, wie es dem

»normalen« (in diesem Fall »gesunden«) Gesell-schaftsmitglied nicht gelingen würde. Die eben an-gedeuteten Überlegungen bilden den Hintergrund für das erziehungswissenschaftlich angelegte DFG-Projekt »Lebenslanges Lernen im Kontext lebens-bedrohlicher Erkrankungen. Die biographieanaly-tische Perspektive auf Brustkrebs und Herzinfarkt« (Nittel u. Seltrecht).

Dieses Forschungsprojekt verfolgt das Ziel, auf der Grundlage von Interviews, in denen die Befrag-ten unvorbereitet ihre Lebensgeschichte erzählen (zum autobiographisch-narrativen Interview vgl. Schütze 1987), eine Sammlung grundlegender Ana-lysekategorien für den Zusammenhang zwischen Biographie, Krankheit und Lernen zu gewinnen. Dabei ist es uns gelungen, einen wissenschaftlichen Zugang zu entwickeln, um das Lernen in lebensge-schichtlichen Gesamtzusammenhängen unter de-zidiert pädagogischen Gesichtspunkten verstehen und erklären zu können. Für das Ziel, die Auf-schichtung von Wissen und nachhaltige Verhaltens-veränderungen in den Blick zu bekommen, wurde eine i.d.R. extrem krisenhaft erlebte Ausnahmesitua-tion im Lebensablauf von Frauen und Männern – nämlich eine Brustkrebserkrankung bzw. ein Herz-infarkt – mit den Instrumenten der Biographiefor-schung untersucht. Auf diese Weise sollten nicht nur auf die jeweilige Krankheit bezogene Aussagen über das spezifische Lernverhalten der beiden Patien tengruppen, sondern auch methodisch kont-rollierte Befunde für den »Normalfall« des Lernens im Lebensablauf gewonnen werden. Der Ableitungs- und Begründungszusammenhang des Projekts fußt damit sowohl auf einem grundlagentheoretischen Erkenntnisinteresse, d.h., das Lernen des Erwach-senen im Prozess des Verstreichens von Lebenszeit zu erforschen, als auch auf einer gegenstandsbezogenen/medizinaffinen Zielsetzung, nämlich die Dynamik von Prozessen des Erleidens bei Krebs- und Herzin-farktpatienten komparativ zu untersuchen.

1.2.2 Theoretischer Hintergrund und methodisches Konzept

Die Untersuchung kann von einer Fülle an Studien über den Zusammenhang von Krankheit und Bio-graphie profitieren. Besonders instruktiv sind die

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6 Kapitel 1 · Einleitung: Vom Wert einer vergleichenden Sicht auf Krankheiten

1Arbeiten von Hanses (1996), Lucius-Hoene (1997), Alheit et al. (1999), Fesenfeld (2006), Gerhardt (1999). Der zentrale Forschungsfokus ist in all diesen vorliegenden Arbeiten jedoch ein anderer als in dem von uns durchgeführten Projekt. Während er dort bipolar modelliert ist (Biographie – Krank-heit), zeichnet sich die Architektonik unseres For-schungssettings durch eine dreiwertige Ordnung aus: Biographie – Krankheit – Lernen.

Die methodische Entscheidung, diesem Gegen-standsbereich mit dem Ansatz der Biographiefor-schung nachzugehen, ist darin begründet, dass eine lebensbedrohliche Erkrankung – wie bereits ange-deutet – für die erkrankten Personen einen »natür-lichen« Anlass zur biographischen Reflexion, zur Neujustierung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft darstellt: Menschen setzen sich insbesonde-re dann mit den Grenzen des Lebens im Allgemeinen und denen des eigenen Lebens im Besonderen aus-einander, wenn sie mit dem unverrückbaren Tat-bestand der Endlichkeit unmittelbar konfrontiert werden. Beide Krankheiten berühren die leibliche Existenz eines Menschen in einem »ganzheitlichen« Sinne, sodass der systematische Einbezug der Le-bensgeschichte als sprachlich-materialer Gehalt der persönlichen Identität aufgrund der zeitlich sehr weit in die Vergangenheit zurückreichenden (medizi-nisch nur sehr schwer objektivierbaren) Krankheits-ursprünge geradezu zwingend erscheint. Hier treffen sich die Ansätze der sozialwissenschaftlichen Biogra-phieforschung mit den Konzepten der narrativen Medizin (Kleinman 1988; von Weizsäcker 1967).

Die Prozesse der Aneignung und der lernbezo-genen Verarbeitung von Krankheit in der biogra-phischen Erfahrungsaufschichtung können am zu-verlässigsten durch die Erhebung und die sequenzi-elle Textanalyse autobiographisch-narrativer Inter-views (Schütze 1983, 1987; Perleberg et al. 2006) in den Blick genommen werden. Die interviewten Frauen und Männer werden hierbei nicht auf die Attribute »krank« und »gesund« reduziert, sondern als »ganze Personen« bzw. Biographieträger (Alheit 1990, 1995) angesehen. Um die Verankerung der Erkrankung in der Biographie und die Tragweite der unter dem Einfluss der Erkrankung erfolgten Lernprozesse analysieren zu können, wurde ver-sucht, Informanten zu interviewen, bei denen die Diagnose Brustkrebs bzw. Herzinfarkt mindestens

drei Jahre zurücklag. Für die weitere Auswahl der Interviewpartner war allein die Einwilligung der erkrankten Person entscheidend, nicht aber die me-dizinische Beurteilung der Brustkrebserkrankung bzw. des Herzinfarktes (z.B. die Tumorklassifikation bei Brustkrebs oder das Ausmaß einer arteriellen Verschlusskrankheit bei Herzinfarkt).

Die Datenbasis des Forschungsprojektes be-steht aus 70 Lebensgeschichten: 13 Lebensgeschich-ten wurden aus dem Korpus der Dissertation von Seltrecht (2006) genommen, 57 Lebensgeschichten wurden neu erhoben, zu einem Großteil im Kontext von Qualifikationsarbeiten.

Die autobiographisch-narrativen Interviews wurden nach der biographieanalytischen Methode nach Schütze (1981, 1983) und der Grounded Theory von Glaser u. Strauss (1995) ausgewertet. Nach den theoriegeleiteten Auswahlkriterien des Theoretical Samplings wurden zunächst einige we-nige als Eckfälle zu bezeichnende Interviews aus-gesucht, die eine detaillierte sequenzielle Textana-lyse ermöglichen. Diese wurden – wie anschließend weitere Interviews – mithilfe folgender Arbeits-schritte ausgewertet: formale Textanalyse, struktu-relle Beschreibung unter zusätzlicher Hinzuziehung von Codierpraktiken, analytische Abstraktion (bio-graphische Gesamtformung und Wissensanalyse), kontrastive Vergleiche entsprechend den For-schungsfragen und Generierung von Analysekate-gorien (nähere Informationen zur Auswertung: vgl. Schütze 1983; Riemann 1987; Nittel 1992, 2012a; Seltrecht 2006).

Komplementär zu der in Frankfurt durchge-führten Studie wurde eine Untersuchung an der Universität Magdeburg unter Leitung von Fritz Schütze realisiert. Dieses Projekt konzentriert sich primär auf Aspekte der ärztlichen Wissensvermitt-lung und andere edukative Momente im ärztlichen Handeln (vgl. hierzu die Beiträge von 7 Detka und 7 Kuczyk in diesem Band).

1.2.3 Erziehungswissenschaftlich relevante Ergebnisse des Projekts

Viele der Projektergebnisse sind an anderer Stelle bereits publiziert worden (Nittel 2010, 2011, 2012b;

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171.2 · Das Projekt »Lebenslanges Lernen im Kontext lebens bedrohlicher Erkrankungen«

Seltrecht 2010, 2012a, b). Dennoch sollen hier eini-ge Befunde stichwortartig wiedergegeben werden.

jPhänomenologie der KrankheitenDie komparative Perspektive bei der Untersuchung von Lebensgeschichten von Frauen und Männern, die entweder an Brustkrebs erkrankt sind oder einen Herzinfarkt erlitten haben, eröffnet neue Er-kenntnischancen: Die biologischen und sozialen Merkmale der beiden Krankheitsereignisse sind im hohen Maße wirkmächtig hinsichtlich des biogra-phischen Erlebens, der subjektiven Verarbeitung und der damit in Verbindung stehenden Lernpro-zesse, ohne jedoch die subjektive Verarbeitung der Krankheit vollständig zu determinieren. So konnte gezeigt werden, dass bei der Differenzierung von Struktur- und Prozessebene ein grundlegender Unterschied zwischen Brustkrebs und Herzinfarkt unter phänomenologischer Perspektive besteht: Beim Herzinfarkt zeichnet sich beispielsweise der Verlust zuvor gesunden Körpergewebes ab, wäh-rend es bei der Brustkrebserkrankung zur Wuche-rung entarteter Zellen kommt. Ist beim Herzinfarkt ein Wandel vom akuten krisenhaften Ereignis zur latenten Bedrohungsquelle zu beobachten, so kann beim Brustkrebs ein schleichender Prozess der Krankheitsentstehung bzw. -wahrnehmung zum manifesten, auf Dauer gestellten Bedrohungszu-stand konstatiert werden (vgl. 7 Seltrecht u. Nittel in diesem Band). Zudem zeigen sich lernspezifische Unterschiede in der Chronologie der Krankheits-aneignung.

jDifferenzschema aus Lerndimensionen, Lernmodi und Lernkontexten

Das Projekt hat einen Fortschritt bei der Formierung eines erziehungswissenschaftlichen Analyse- und Kategoriensystems zur wissenschaftlichen Beschrei-bung und Rekonstruktion biographischer Lernpro-zesse erzielen können. So konnte ein Analy seschema entwickelt werden, das über die zunächst beabsich-tigte Aufdeckung von biographischen Lerntypen hinausreicht. Dieses Analyseschema unterscheidet Lernprozesse nach strukturellen und prozessualen Lerndimensionen, Lernmodi und Lernkontexten.

Die strukturellen Lerndimensionen (Nittel 2010, 2011, 2012b; Seltrecht 2006, 2010, 2012a) tan-gieren Fragen nach dem Was des Lernens: Es geht

um situative Wissensaneignung, um die Verän-derung des beobachtbaren Verhaltens in der All-tagspraxis oder um die Veränderung der Identitäts- und Persönlichkeitsstruktur. Um den Abläufen in der Zeit, sog. Wann-Fragen, Rechnung zu tragen, werden die strukturellen Lerndimensionen durch prozessuale ergänzt, wobei wir zwischen dem ziel-gerichteten, dem verwalteten, dem leidvollen und dem schöpferischen Lernen unterscheiden (vgl. 7 Nittel in diesem Band).

Die Lernmodi des Neulernens, Umlernens, Ver-lernens und Nichtlernens sensibilisieren den For-scher für den Facettenreichtum des menschlichen Lernens, tragen zur Überwindung binärer Denk-weisen bei und helfen, Wie-Fragen zu beantworten. Die Provokation in diesem Schema liegt in der Auf-nahme des Nichtlernens als Modus des Lernens.

In die Lernkontexte des pädagogisch intendier-ten und des nicht pädagogisch intendierten Lernens schließlich gehen die in der Literatur weitverbrei-teten Kategorien des formalen, nonformalen und informellen Lernens einerseits ein, andererseits werden die Unschärfen der drei Begriffe überwun-den (Seltrecht 2012b). Lernkontexte schärfen den Blick für institutionelle und außerinstitutionelle Topoi der Vermittlung und Aneignung und betref-fen somit Wo-Fragen des Lernens.

Der eben skizzierte Untersuchungsansatz »Lerndimensionen, Lernmodi und Lernkontexte« ist bereits in Qualifikationsarbeiten angewendet worden (vgl. Betean 2010; Weise 2010; Gastrock 2011; Di Fede 2011; Pfaff 2012; Eichhorn 2012; Aydogdu 2012; Wiesendanger 2012). Die Tragfähig-keit dieses Konzepts in der erziehungswissenschaft-lichen Forschung ist davon abhängig, ob dessen erfolgreiche Übertragung auf Lebensgeschichten von Personen möglich ist, welche nicht von einer lebensbedrohlichen Erkrankung betroffen sind. Aus diesem Grund gilt es zu überprüfen, ob das Dif-ferenzschema nicht nur in der Ausnahmesituation einer lebensbedrohlichen Erkrankung, sondern auch im Normalfall des Lernens interessante Ein-sichten ermöglicht (vgl. auch Seltrecht 2012a).

jErgebnisse an der Schnittstelle zwischen Erziehungswissenschaft und Medizin

Neben den biographieanalytisch und lerntheore-tisch bedeutsamen Ergebnissen sind auch die ge-

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8 Kapitel 1 · Einleitung: Vom Wert einer vergleichenden Sicht auf Krankheiten

1genstandsbezogenen Befunde von Interesse. So wurde beispielsweise mithilfe der Unterscheidung in innere und äußere Patientenrolle ein differen-zierter Blick auf den Patienten möglich, der gewisse Blindstellen einer ausschließlich soziologischen Be-stimmung der Patientenrolle zu überwinden hilft (Nittel 2012b).

Das dem Projekt zugrunde gelegte holistische Lernverständnis im Sinne des symbolischen Inter-aktionismus (Krummheuer 1992; Treml u. Becker 2007) schließt normative Positionen der Pädagogik im Sinne von »Lernen ist per se positiv zu betrach-ten« kategorisch aus. In ihren Arbeiten hat sich Selt-recht gerade mit der Sinnhaftigkeit des Nicht-lernens  beschäftigt und nachweisen können, dass Nichtlernen funktional für die Aufrechterhaltung der Subjektkonstitution und für die Sicherung bio-graphischer Kontinuität ist (Seltrecht 2006, 2008, 2009a, 2011). Bislang sind die einzelnen Wirkme-chanismen, die aus medizinischer Sicht als subopti-males Lernverhalten, Lernverweigerung oder gar Nichtlernen erscheinen und die unter dem Fokus Compliance diskutiert werden, jedoch noch unzu-reichend geklärt (vgl. Seltrecht 2011, S. 159).

Der Ansatz, vom Standpunkt der Erziehungs-wissenschaft aus Krankheiten aus einer kompara-tiven Perspektive zu erforschen, machte es selbst-verständlich notwendig, an vielen Stellen die Pers-pektive der Ärzte zu berücksichtigen. So konnte – ebenfalls mit dem biographieanalytischen Unter-suchungsinventar – anhand der Lebensaufzeich-nungen der ersten deutschen Frauenärztin die Frage, ob Ärzte pädagogisch handeln, bejahend be-antwortet werden (Seltrecht 2009b). Unter Nutzung des Fehlerberichts- und Lernsystems des Frankfur-ter Instituts für Allgemeinmedizin (www.jeder-feh-ler-zaehlt.de) und eigenen Materialien wurden dar-über hinaus medizinische Fehler eingehend unter der Fragestellung analysiert, ob, wie und in wel-chem Maße aus ihnen gelernt wird (vgl. 7 Seltrecht, Kap. 45 in diesem Band).

1.3 Die Idee des Buches

1.3.1 Das Buchkonzept

Vor dem Hintergrund des Buchtitels drängt sich die Frage auf, wie die Herausgeber die Ausgangsfrage »Krankheit: Lernen im Ausnahmezustand?« unter Berücksichtigung aller Projektergebnisse beantwor-ten. Insbesondere lebensbedrohliche Krankheiten generieren einen gesteigerten Lernbedarf – sie sind aber keine Garantie, dass faktisch gelernt wird! Wie überall im Leben kommt es auf die Perspektive an. Unter Maßgabe der Unterstellung, dass die Gesund-heit die Normalität des Lebens inkorporiert und eine Krankheit im schlimmsten Fall sämtliche Routinen der Lebenspraxis außer Kraft setzt, han-delt es sich beim Lernen unter den Bedingungen einer Krankheit tatsächlich um die Ausnahme. Aber selbstverständlich kann diese Unterstellung mit Verweis auf die Medizinphilosophie (Meyer-Abich 2010) auch kritisch hinterfragt und die starre Ge-gensatzanordnung »totale Gesundheit versus voll-ständige Krankheit« bezweifelt oder gar über-wunden werden. Aus grundlagentheoretischer Sicht lenken die Lern- und Veränderungsprozesse im Kontext einer Krankheit – verstanden als Synonym für eine Vielzahl anderer schmerzhafter biographi-scher Erfahrungen – die analytische Aufmerksam-keit primär auf den Tatbestand, dass in modernen Gesellschaften das menschliche Lernen in einem viel stärkeren Maße als gemeinhin angenommen unter den Erfahrungsbedingungen eines Erleidens-prozesses (»trajectory«) stattfindet. So gesehen ge-winnen wir aus dem vordergründigen Ausnahme-fall der Krankheit auch eine substanzielle Erkennt-nis für das Verständnis des Normalfalls: nämlich, dass sich nachhaltiges Lernen häufig unter den Be-dingungen von mehr oder weniger dramatischen Krisen und schmerzhaften Erfahrungen diesseits und jenseits der Alltagspraxis, inner- und außer-halb  der Institutionen vollzieht. Gleichwohl wird dieser zentrale Befund von der Zunft der Pädago-gen  systematisch ausgeblendet, weil aus ihm – angeblich – keine konstruktiven Schlussfolgerun-gen auf wünschenswerte oder gelungene Vermitt-lungsaktivitäten gezogen werden können. Die Er-kenntnis, dass auch Pädagogen sehr wohl »Lehren« aus dem Ausnahmefall Krankheit ziehen können,

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191.3 · Die Idee des Buches

haben wir durch unsere Befunde nachdrücklich be-legen können.

1.3.2 Aufbau des vorliegenden Buches

Wir bedanken uns bei den 52 Autorinnen und Autoren dafür, dass sie sich auf das Abenteuer eines interdisziplinären Austauschs eingelassen haben. Aus dem Bereich der Medizin stammen neun Auto-rinnen und Autoren, zehn kommen aus dem Be-reich der (Medizin-)Soziologie, drei aus der Psycho-logie, drei aus der Sprachwissenschaft, zwei aus der Theologie, zwei aus der Gesundheitsökonomie, vier aus der Gesundheits- und Pflegewissenschaft, eine aus der Rechtswissenschaft, eine aus dem Bereich der Kunsttherapie sowie 17 aus der Erziehungswis-senschaft.

Die fachspezifischen Unterschiede spiegeln sich auch in der Länge der eingereichten Beiträge wider: Einige Autoren blieben weit unter dem Limit, andere baten um deutlich mehr Platz, sodass wir versucht haben, »jonglierend« mit den Artikel-längen umzugehen, um die Beiträge möglichst wenig kürzen zu müssen. Da das vorliegende Buch auch gleichzeitig die Abschlusspublikation des Projekts »Lebenslanges Lernen im Kontext einer lebensbedrohlichen Erkrankung« darstellt, haben sich die Herausgeber erlaubt, in gleich mehreren Beiträgen Projektergebnisse zu präsentieren.

Das Buch ist in vier große Themenblöcke unter-teilt: Der erste Block, »Standpunkte wissenschaft-licher Disziplinen«, vermittelt fachspezifische Ein-blick in die Krankheiten (Brust-)Krebs und Herz-infarkt. Es werden genuin medizinische Aspekte (Fink u. Behrens; Beuth u. Baumann), aber auch angrenzende Sachgebiete, wie etwa gesundheits-ökonomische (Lüngen u. Passon), gesundheitspo-litische (Gerlinger), sporttherapeutische (Banzer et al.) und bildungsphilosophische (Meyer-Drawe) Sachverhalte diskutiert. Kulturhistorische Abhand-lungen komplettieren diesen Themenblock (Hein-ritz; Brumlik).

Der zweite und umfangreichste Block ist mit »Patientenperspektiven« überschrieben. In diesem Teil des Buches werden einzelne Lebensgeschichten unter fachspezifischer Perspektive mit unterschied-lichen Verfahren des methodisch kontrollierten

Fremdverstehens ausgewertet. Hier sind Abhand-lungen zu speziellen Fragen versammelt, wie etwa zum Verhältnis von Subjektivität und Objektivität (Keil) und zum Gebrauch von Metaphern (Schmitt), Fragen des Diagnostizierens von Resilienz (Fingerle u. Bonnes) und des Medikamentengebrauchs ( Schaeffer u. Haslbeck). Darüber hinaus finden die Leser auch Fallanalysen zu übergreifenden The-men, etwa zum Stellenwert von Scham bei chro-nisch Kranken (Gröning), zum Verhältnis von Biographie, Krankheit und Leib (Fischer) und zur Eigensinnigkeit als Ressource (Dinkelaker), zum möglichen Stellenwert von historischen Umbrü-chen bei der Formierung von Risikopotenzialen bei Herzinfarktpatienten (Alheit), zur Rolle des Alterns (Oswald u. Himmelsbach), zu Fragen von Rehabi-litation und Nachsorge (von Kardorff u. Schönber-ger) sowie zu Sterben und Tod (Fuchs-Heinritz; Friebertshäuser u. Richter; Hoyer) und zu religiösen und ethischen Orientierungen (Haker).

Im dritten Block kommt die Perspektive der Professionellen zur Geltung. Hier wird beispiels-weise eine innovative Institution, die sog. Patienten-universität, vorgestellt (Dierks). Des Weiteren wer-den interessante Befunde aus unterschiedlichen medizinischen Subdisziplinen präsentiert, bei-spielsweise aus der Allgemeinmedizin (Herrmann u. Lehmann), der Psychoonkologie (Kaiser u. Senf), der Onkologie (Jäger u. Neumann) und der Psycho-therapie (Haubl). Ergänzt werden diese Beiträge durch einen medienpädagogischen Beitrag (Hoppe) und den Artikel eines Mediziners über pädago-gische Implikationen der Fernsehserie Dr. House (Schäfer).

Im vierten und letzten Themenblock des Buches wird die Interaktionsperspektive in den Vorder-grund der Aufmerksamkeit gerückt, wobei die Autoren sich auch in diesen Beiträgen auf die beiden thematisierten Krankheiten konzentrieren. Die Arzt-Patient-Interaktion wird aus juristischer (Brockmann), sprachwissenschaftlicher (Reineke u. Spranz-Fogasy), soziologischer (Vogd; Oevermann; Detka; Kuczyk), pflegewissenschaftlicher (Herz-berg), kunsttherapeutischer (Hampe) und seelsor-gerischer (Lammer) Sicht kenntnisreich untersucht.

Den Herausgebern war von Anfang an bewusst, dass die Vielzahl wichtiger Erkenntnisse über Brust-krebs und Herzinfarkt in diesem Band nicht einmal


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