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KPMG SCHWEIZ
G eschäftsberichtelesen undverstehen
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KPMG International
KPM G International ist ein w eltw eitführender Verbund von W irtschafts-
prüfungs- und B eratungsgesellschaften
und beschäftigt rund 100 000 M it-
arbeitende in 148 Ländern.
W eiterführende Inform ationen
finden Sie unter w w w .kpm g.com
KPMG Schweiz
D ie Tätigkeiten von KPM G Schw eizsind in der KPM G H olding (dem
Schw eizer M itglied von KPM G Inter-
national) zusam m engefasst. U nter
diesem D ach beschäftigt KP M G in der
Schw eiz rund 1500 M itarbeitende an
13 Standorten.
W eiterführende Inform ationen
finden S ie unter w w w .kpm g.ch
2 G esch äftsbe richte lese n un d versteh en
«KPM G is the global netw ork of professionalservices firm s w hose aim is to turn
know ledge into value for the benefit of itsclients, its people and the capital m arkets.»
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«Ü berraschender Ergebniseinbruch»,
«M uster Konzern hart an der Verlust-
grenze», «Fortbestand des M uster
Konzerns ungew iss» –so und ähnlich
lauten zuw eilen die Schlagzeilen. D er
geneigte Leser w undert sich, w ie der
plötzliche Einbruch und dessen A us-
m ass zu erklären sind, w o doch das
M anagem ent noch vor kurzem die
Ertragskraft des U nternehm ens gelobthat. D er letzte G eschäftsbericht hatte
jedenfalls noch steigende G ew inne
ausgew iesen, und die Jahres- bzw .
Konzernrechnung w ar von der R evisi-
onsstelle ohne W enn und A ber testiert
w orden.
D er G eschäftsbericht gibt ausführlich
A uskunft über die Entw icklung eines
Konzerns und seiner H oldinggesell-
schaft im abgelaufenen G eschäftsjahr.
D as ist aber nicht nur ein R ückblick:
Verm ögens-, Finanz- und Ertragslage,
kom biniert m it den zahlreichen qualita-
tiven A ussagen und Zusatzinform atio-
nen, erm öglichen dem Leser Schlüsse
zu ziehen über die N achhaltigkeit desErgebnisausw eises und die zukünftige
Leistungsfähigkeit des Konzerns. D ie
B uchw erte der A ktiven stellen eine
A ussage über die in Zukunft zu erw ar-
tenden G eldzuflüsse dar, w ährend die
Verpflichtungen in Zukunft einen G eld-
abfluss zur Folge haben w erden. D er
B estand der flüssigen M ittel, der ope-
rative C ashflow und die Fälligkeits-
struktur der Finanzverpflichtungen
geben w ertvolle H inw eise zu den
finanziellen S pielräum en, Investitionen
zu tätigen oder Ausschüttungen vorzu-
nehm en. Investitions- und A kquisitions-
tätigkeit w iederum verw eisen auf die
strategische A usrichtung und Expan-
sionspläne des Konzerns.
D ie Konzernrechnung bildet die zentra-
le G rundlage für diese B eurteilung. Sie
basiert auf strengen N orm en der R ech-
nungslegung, die dazu dienen, die Ver-
gleichbarkeit und N eutralität der finan-
ziellen B erichterstattung sicherzustel-
len. D aneben hat die Konzernleitungdie M öglichkeit, innerhalb des Jahres-
berichts aus ihrer Sicht die Ergebnisse
zu kom m entieren.
D er H oldingabschluss w eist dagegen
nur geringe A ussagekraft in B ezug auf
diese A spekte auf, dient er doch pri-
m är der Festlegung des ausschüttba-
ren G ew inns sow ie als G rundlage für
die Steuererklärung der H oldinggesell-
schaft. In Ländern, w o sich die Kon-
zernbesteuerung bereits durchgesetzt
hat, w ie z.B . in den U SA , w ird auf die
Publikation dieses unkonsolidiertenA bschlusses gänzlich verzichtet.
M it der vorliegenden B roschüre
m öchte KPM G Schw eiz zum Verständ-
nis über die R echnungslegung beitra-
gen. Sie soll Ihnen als Leser der W irt-
schaftspresse oder A ktionär das Lesen
und Interpretieren von G eschäftsbe-
richten anhand des frei erfundenen
M uster Konzerns erleichtern und die
A ufgaben der R evisionsstelle näher
bringen.
G esch äftsbe richte lese n un d versteh en 3
Kein B uch m it sieben Siegeln
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2Warum gibt der Holdingabschlusskeine Auskunft über den Geschäfts-gang?D ie H olding ist die M uttergesellschaft
der U nternehm ensgruppe und vielfach
nicht selbst operativ tätig. D er auf-
grund der gesetzlichen M inim alvor-
schriften erstellte H oldingabschluss
dient in diesem Fall lediglich der
B estim m ung der G ew innausschüttung
an die H oldingaktionäre und der Veran-
lagung der Ertragssteuern aufgrund der
m ehrheitlich aus konzerninternen D ivi-
denden- und Zinserträgen erzielten
Ergebnisse. A uf der A ktivseite zeigt er
neben den flüssigen M itteln die B eteili-
gungen und D arlehen an Tochtergesell-
schaften. A uf der Passivseite stehen
die Frem dfinanzierung von D ritten
und /oder Konzerngesellschaften sow ie
das Eigenkapital. D er G ew innausw eis
hängt som it nicht unm ittelbar vom
G eschäftsgang des Konzerns, sondernvon der konzerninternen A usschüt-
tungspolitik ab. Zudem können im H ol-
dingabschluss gem äss schw eizeri-
schem G esetz stille R eserven gebildet
bzw . aufgelöst w erden, w as die B eur-
teilung der tatsächlichen Verm ögens-,
Finanz- und Ertragslage zusätzlich
erschw ert. In Ländern, w o sich die
Konzernbesteuerung bereits durchge-
setzt hat, w ie z.B. in den U SA , w ird auf
die Publikation dieses unkonsolidierten
A bschlusses gänzlich verzichtet.
3Was ist der Unterschied zwischenHoldingabschluss und Konzern-rechnung?D ie K onzernrechnung gibt im G egen-
satz zum H oldingabschluss einen
um fassenden Einblick in die Verm ö-
gens-, Finanz- und Ertragslage der
U nternehm ensgruppe. In der Konzern-
bilanz w erden alle A ktiven und Verbind-
lichkeiten der Tochtergesellschaften
erfasst und nach einheitlichen Kriterien
bew ertet und addiert. D iese treten an
die Stelle der im H oldingabschluss
bilanzierten B eteiligungen. In der Kon-
zernerfolgsrechnung w erden die nach
den gleichen Kriterien erm ittelten
Ergebnisse aller Tochtergesellschaften
einschliesslich aller Um sätze, operati-
ven A ufw endungen, Finanzergebnisse
und Steuern zusam m engefasst. D ie im
H oldingabschluss als B eteiligungserträ-
ge ausgew iesenen G ew innausschüt-
tungen von Tochtergesellschaften stel-len aus konsolidierter Sicht lediglich
eine Verlagerung von flüssigen M itteln
innerhalb des Konzerns dar und w erden
in der Konzernrechnung deshalb w ieder
storniert. N ach Elim ination säm tlicher
konzerninternen B eziehungen stellt sich
die finanzielle Verfassung und Perfor-
m ance so dar, als ob der Konzern eine
einzige U nternehm ung w äre. D ieses
Verfahren w ird auch als K onsolidierung
bezeichnet.
W eitere Pflichtbestandteile der Kon-zernrechnung bilden die G eldflussrech-
nung, der Eigenkapitalnachw eis und der
A nhang. In ihrer G esam theit erm ögli-
chen sie eine vertiefte A nalyse des
Konzerns.
1Was sagt der Jahresbericht aus?D er Jahresbericht stellt die verbale
B erichterstattung der Konzernleitung
bzw . des Verw altungsrates dar. Er geht
insbesondere auf den G eschäftsver-
lauf, die finanzielle Lage und die künfti-
ge E ntw icklung der U nternehm ung ein.
Im U nterschied zum H oldingabschluss
und zur Konzernrechnung gibt er auch
Einschätzungen über die zukünftige
Perform ance w ieder. D er Jahresbericht
untersteht keiner Pflicht zur Prüfung
durch die R evisionsstelle. D er Konzern-
prüfer ist jedoch gehalten, den Jahres-
bericht im H inblick auf dessen K onsis-
tenz m it der Konzernrechnung kritisch
durchzulesen.
4 G esch äftsbe richte lese n un d versteh en
Fragen und A ntw ortenzum Inhalt des G eschäftsberichts
D er G eschäftsbericht des Konzerns –die m eisten an der B örse
kotierten Schw eizer G esellschaften haben eine solche Struktur –
besteht aus Jahresbericht, Inform ationen zur C orporate G overnance,
Konzernrechnung und Jahresrechnung der H oldinggesellschaft
(«H oldingabschluss»).
Holding-abschluss
K o n z e r
n r e c h n u n g
Holding
TochterB
TochterC
TochterA
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RechnungslegungsstandardsD a der schw eizerische G esetzgeber
keine detaillierten R egeln für die Erstel-
lung der Konzernrechnung erlassen
hat, sondern lediglich die O ffenlegung
der Konsolidierungs- und B ew ertungs-
grundsätze verlangt, kom m en in der
Konzernrechnung m eist andere R egel-
w erke w ie Sw iss G A A P FE R (schw ei-
zerische Fachem pfehlungen zur R ech-nungslegung), IFR S (International
Financial R eporting S tandards; früher
IA S, International A ccounting Stan-
dards) oder U S G A A P (U S G enerally
A ccepted A ccounting Principles) zur
A nw endung. G esellschaften, deren
A ktien am H auptsegm ent der SW X
Sw iss Exchange kotiert sind, m üssen
ab dem G eschäftsjahr 2005 entw eder
IFR S oder U S G A A P befolgen, es sei
denn es handle sich um B anken, die
einer Spezialgesetzgebung unterliegen.
D ie Zielsetzung all dieser Standards ist
die D arstellung eines den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechenden B ildes
der Verm ögens-, Finanz- und Ertrags-
lage (sogenannte «true and fair view »
bzw . «fair presentation»). Zw ischen
den Standards bestehen allerdings
bedeutende U nterschiede und inner-
halb eines Regelw erks gew isse W ahl-
rechte, w eshalb ein genaues Studium
der durch den K onzern angew andten
R echnungslegungsgrundsätze im
A nhang erforderlich ist.
Die Bedeutung der IFRSD ie vom International A ccounting Stan-
dards B oard (IA SB ) herausgegebenen
IFR S entw ickeln sich m ehr und m ehr
zum globalen R echnungslegungsstan-
dard. So w erden diese ab 2005 P flicht
für börsenkotierte U nternehm ungen in
der Europäischen U nion, in A ustralien
und in R ussland, w ährend viele andere
Länder sich schrittw eise an diese N or-
m en annähern. H auptziel des IA SB istderzeit die H arm onisierung dieser Stan-
dards m it U S G A A P und die dam it
zusam m enhängende A nerkennung der
IFR S durch die am erikanische B örsen-
aufsicht SEC . D ies w ürde nichtam eri-
kanischen U nternehm ungen den G ang
an die N ew York Stock Exchange
(N YSE) oder die Technologiebörse
N A SD A Q w esentlich erleichtern, sind
doch U m stellungen von IFR S auf U S
G A A P m it beträchtlichen Kosten ver-
bunden.
M it der G lobalisierung der IFR S geht
eine w esentlich bessere Vergleichbar-
keit der Konzernabschlüsse einher,
w as angesichts der zunehm enden
B edeutung grenzüberschreitender
Kapitalbeschaffung unabdingbar ist.
D ies bedeutet auch, dass die A nw en-dung der IFR S im m er w eniger von
nationalen bzw . kulturellen U nterschie-
den geprägt sein darf. D afür setzen
sich einerseits die Prüfungsgesell-
schaften, andererseits aber auch die
A ufsichtsbehörden der relevanten B ör-
senplätze ein.
G esch äftsbe richte lese n un d versteh en 5
4Was bedeutet der Begriff Corporate
Governance?C orporate G overnance ist die G esam t-
heit der auf das A ktionärsinteresse
ausgerichteten G rundsätze, die unter
W ahrung von Entscheidungsfähigkeit
und E ffizienz auf der obersten U nter-
nehm ensebene Transparenz und ein
ausgew ogenes Verhältnis von Führung
und K ontrolle anstreben. A nders aus-
gedrückt um fasst C orporate G over-
nance alle G rundsätze und R egeln zur
Leitung und Kontrolle von U nterneh-
m en.
Geschäftsbericht 2004 des Muster Konzerns
Inhaltsverzeichnis
Aktionärsbrief 4
Jahresbericht 7
Kom m entar zum G eschäftsgang 8O rganisation 32
Inform ationen für Investoren 45
Corporate Governance 47
Konzernrechnung 2004 des Muster Konzerns 52
Konsolidierte B ilanz 53
Konsolidierte Erfolgsrechnung 55
Konsolidierte G eldflussrechnung 56
Konsolidierter Eigenkapitalnachw eis 57
A nhang der konsolidierten Konzernrechnung 58
B ericht des Konzernprüfers 72
Jahresrechnung 2004 der Muster Holding AG 73
B ilanz 74
Erfolgsrechnung 75
A nhang 76
B ericht der R evisionsstelle 80
1
4
3
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Wozu dient Corporate Governance?Interessengegensätze sind Teil des
W irtschaftslebens und existieren auch
innerhalb von U nternehm en: D a sind
einerseits die A ktionäre, denen die
G esellschaft zw ar gehört, die norm aler-
w eise aber nicht an der Führung des
U nternehm ens beteiligt sind. U nd da
sind andererseits der Verw altungsrat
und die G eschäftsleitung, die das
U nternehm en strategisch und operativ
leiten, die jedoch nicht Träger des kapi-
talm ässigen H auptrisikos sind. Ein
H auptziel der C orporate G overnance ist
deshalb die W ahrung der Interessender A ktionäre an einer um sichtigen
G eschäftspolitik und einem effizienten
U m gang m it den investierten M itteln.
D urch die vorgeschriebene oder freiw il-
lige B erichterstattung soll Transparenz
gegenüber den Investoren geschaffen
w erden.
Welche Informationen müssen
veröffentlicht werden?D ie SW X-R ichtlinie verlangt von den
betroffenen G esellschaften Transpa-
renz zu folgenden Punkten:
■ Konzernstruktur und A ktionariat
■ Kapitalstruktur
■ Verw altungsrat
■ G eschäftsleitung
■ Entschädigungen, B eteiligungen
und D arlehen in B ezug auf O rgan-
m itglieder
■ M itw irkungsrechte der Aktionäre
■ Kontrollw echsel und allfällige
Abw ehrm assnahm en■ R evisionsstelle bzw . Konzernrech-
nungsprüfer
■ Inform ationspolitik
Welche Angaben sind über die
Kapitalstruktur zu machen?Viele Inform ationen über die Kapital-
struktur sind bereits in der Jahresrech-
nung und im A nhang enthalten. D a in
der Schw eiz nicht zw ingend das Prinzip
«one share, one vote» gilt, verlangt die
SW X-R ichtlinie u.a. als ergänzende
Inform ation, die H auptm erkm ale der
verschiedenen Kategorien von A ktien
und Partizipationsscheine darzulegen.
Im W eiteren m uss der B ericht auch
A ngaben über Vinkulierungsbestim -
m ungen und die G ründe für die
G ew ährung von A usnahm en bezüglichdieser Ü bertragungsbeschränkungen
nennen. D urch die O ffenlegung der
A usnahm en kann ein Investor beurtei-
len, ob der Verw altungsrat den G leich-
behandlungsgrundsatz einhält.
6 G esch äftsbe richte lese n un d versteh en
Fragen und A ntw orten zur B erichterstattungüber die C orporate G overnance
Seit 2002 m üssen G esellschaften, deren B eteiligungsrechte
an der SW X Sw iss Exchange kotiert sind und die ihren Sitz
in der Schw eiz haben, Inform ationen zur C orporate G overnance
in einem eigenen Kapitel im G eschäftsbericht offen legen.
D iese R egel gilt auch für ausländische G esellschaften, deren
B eteiligungsrechte an der SW X, nicht aber im H eim atstaat,
kotiert sind. Im m er m ehr nicht kotierte U nternehm en veröffent-
lichen heute freiw illig D aten zu ihrer C orporate G overnance.
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Welche Schlüsse lassen sich ausden Angaben über die einzelnenVerwaltungsratsmitglieder ziehen?D ie Inform ationen über die A usbildung
und den beruflichen H intergrund der
einzelnen Verw altungsratsm itglieder
sow ie die personelle Zusam m enset-
zung der Verw altungsratsausschüsse
können aufzeigen, ob der Verw altungs-
rat ausgew ogen zusam m engesetzt istund kritisch und unabhängig gegenüber
der Konzernleitung auftreten kann.
D aneben spielt aber auch die zeitliche
Verfügbarkeit eines Verw altungsrats-
m itgliedes eine w ichtige R olle. Die von
der SW X-R ichtlinie geforderten A nga-
ben über die w eiteren Tätigkeiten und
Interessenbindungen der Verw altungs-
ratsm itglieder im In- und A usland kön-
nen hierüber einen guten A nhaltspunkt
geben.
Schliesslich können sich die Investoren
gestützt auf die A ngaben über Interes-
senbindungen, Kreuzverflechtungen
und die E ntschädigung ein B ild über
die U nabhängigkeit der einzelnen Ver-
w altungsratsm itglieder m achen. D abei
m üssen nicht nur die G eschäftsbezie-
hungen zw ischen der G esellschaft und
den Verw altungsräten selbst erfasst
w erden, sondern auch diejenigen zw i-
schen der G esellschaft und den von
ihnen repräsentierten U nternehm un-gen und O rganisationen.
Was bezwecken die Informationenüber die Abwehrmassnahmen?D em Investor soll aufgezeigt w erden,
inw iew eit die M itglieder des Verw al-
tungsrats, der G eschäftsleitung sow ie
w eitere K aderm itarbeiter sich m it
besonderen vertraglichen Vereinbarun-
gen gegen unerw ünschte Ü bernahm en
geschützt haben. Dadurch lässt sich
die U nabhängigkeit dieser Personen inÜ bernahm esituationen einschätzen.
Was erfährt der Leser über dieRevisionsstelle bzw. den Konzern-prüfer?O ffen zu legen sind die D auer des
M andats der Revisionsstelle sow ie der
B eginn des E insatzes des verantw ortli-
chen R evisors. M it dieser A ngabe kann
der Investor überprüfen, ob die
gem äss den S tandesregeln geforderte
R otation des leitenden R evisors nachspätestens sieben Jahren stattfindet.
Im W eiteren sind das R evisionshonorar
sow ie an die R evisionsgesellschaft
bezahlte H onorare für Zusatzdienstleis-
tungen anzugeben. D iese A ngaben
können H inw eise auf die B edeutung
der Kundenbeziehung geben, aber
auch A usdruck der Kom plexität der
G eschäftstätigkeit des R evisionskun-
den sein. D ie erforderlichen A ngaben
beziehen sich auf die R evisionsstelle
des E m ittenten (in der R egel die
H oldinggesellschaft) und das A m t
des Konzernprüfers. Zu beachten ist
jedoch, dass innerhalb eines K onzerns
m öglicherw eise verschiedene Revisi-
onsgesellschaften zum Einsatz kom -
m en.
G esch äftsbe richte lese n un d versteh en 7
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sationen (z.B . auf Patenten und ande-
ren im m ateriellen W erten) und W ert-berichtigungen (z.B . auf G oodw ill, Kun-
denforderungen oder W arenvorräten)
vorgenom m en. In jüngster Zeit finden
zunehm end M arkt- bzw . Verkehrsw erte
Eingang in die Konzernrechnung. So
w erden heute die m eisten W ertschrif-
ten zu B örsenkursen bilanziert; derivati-
ve Finanzinstrum ente w erden gem äss
IFRS und U S G A A P zum Verkehrsw ert
eingesetzt; R enditeliegenschaften kön-
nen gem äss IA S 40 zum M arktw ert
bew ertet w erden; und zur B erechnung
von P ersonalvorsorgerückstellungen im
Zusam m enhang m it Leistungsprim ats-
plänen w ird das zum Verkehrsw ert
bew ertete Pensionskassenverm ögen
herangezogen. B ei der B ew ertung zu
Verkehrsw erten stellt sich die Frage,
ob die W ertschw ankungen, d.h. die
unrealisierten G ew inne und Verluste,
von Jahr zu Jahr erfolgsw irksam oder
erfolgsneutral ausgew iesen w erden.
Eigenkapitalnachw eis, R echnungs-
legungspolitik
1Worauf sind Veränderungender Aktiven und Passiven zurück-zuführen?D ie Veränderung einer konsolidierten
B ilanzposition kann verschiedene U rsa-
chen haben: Käufe und Verkäufe von
A ktiven, A ufnahm e und R ückzahlung
von Frem d- und Eigenkapital, A npas-
sungen der Bew ertungsgrundlage w ie
W ertberichtigungen auf W arenvorräten
oder Abschreibungen auf Sachanlagensow ie Veränderungen des Konsolidie-
rungskreises durch K auf oder Verkauf
von Tochtergesellschaften. O hne das
Studium der übrigen B estandteile der
Konzernrechnung, insbesondere der
G eldflussrechnung und der Erläuterun-
gen im A nhang, ist es unm öglich, dieB ilanzveränderungen zu verstehen. So
könnte eine Zunahm e von Vorräten
und die gleichzeitige A bnahm e der For-
derungen aus Lieferungen und Leistun-
gen m it einem U m satzeinbruch und
entsprechender Produktion «auf H alde»
zusam m enhängen. D ie Zunahm e der
W arenvorräte könnte aber auch auf die
A kquisition einer Tochtergesellschaft
zurückzuführen sein.
A nhang, G eldflussrechnung
2Wie kommt der Goodwill zustande,und welchen Einfluss hat er auf dieKonzernrechnung?In der H oldingbilanz w ird der Kauf
eines U nternehm ens zu A nschaffungs-
kosten (= Kaufpreis inkl. Transaktions-
kosten) unter den B eteiligungen bilan-
ziert. In der Konzernrechnung w erden
dagegen die übernom m enen A ktiven
und Verbindlichkeiten (N ettoaktiven) zu
deren Verkehrsw ert im Zeitpunkt der
A kquisition erfasst. D iese Verkehrsw er-te bilden die A nschaffungskostenbasis
für die w eitere B ilanzierung. Eine D iffe-
renz zw ischen dem Kaufpreis und den
N ettoaktiven w ird als G oodw ill bezeich-
net, aktiviert und –je nach R echnungs-
legungsnorm –entw eder über m ehrere
Jahre abgeschrieben (z.B . unter Sw iss
G A A P FE R ) oder jährlich einem W ert-
haltigkeitstest unterzogen (z.B. IFR S
und U S G A A P).
D er G oodw ill reflektiert den M ehrw ert
bzw . das Zukunftspotenzial, das dieerw erbende G esellschaft über den Ver-
kehrsw ert der N ettoaktiven hinaus zu
zahlen bereit w ar. IFR S und U S G A A P
verlangen, dass dieser früher einfach
als «G oodw ill» subsum ierte B etrag
Auf welcher Bewertungsgrundlage
wurden Konzernbilanz und Bilanzder Holdinggesellschaft erstellt?D ie B ilanzierung erfolgt i.d.R . unter der
A nnahm e, dass die G eschäftstätigkeit
w eitergeführt w ird (Fortführungsw er-
te). W enn die A nnahm e der U nterneh-
m ensfortführung nicht m ehr gegeben
ist, w eil beispielsw eise Zahlungsunfä-
higkeit vorliegt, bedeutet dies tenden-
ziell den Ü bergang von allgem einen
B ew ertungsregeln zum Liquidations-
w ert der Verm ögensw erte und S chul-
den. D ie Liquidationsw erte liegen
dabei m eist deutlich unter den Fortfüh-
rungsw erten, w as oft zu einer Ü ber-
schuldung bzw . einem negativen
Eigenkapital führt.
D ie Ü berschuldung eines Konzerns hat
an sich noch keine rechtlichen Folgen.
Sie w eist aber darauf hin, dass die
B eteiligungen der Holdingbilanz an
W ert eingebüsst haben. W enn sich
auch aus der H oldingbilanz eine offen-
sichtliche Ü berschuldung der G esell-
schaft ergibt, ist gem äss A rt.725
A bs.2 des O bligationenrechts der R ich-ter zu benachrichtigen. D as A ktienrecht
sieht zudem ein Frühw arnsystem vor,
das den Verw altungsrat verpflichtet,
bereits beim Verlust der H älfte von
A ktienkapital und gesetzlichen R eser-
ven der H oldingbilanz der G eneralver-
sam m lung Sanierungsm assnahm en
vorzuschlagen.
Worauf basieren Fortführungswerte?D ie herköm m liche Konzernrechnungs-
legung basiert auf dem historischenA nschaffungs- bzw . H erstellungskos-
tenprinzip. Von dieser W ertbasis aus-
gehend w erden je nach N utzung der
Verm ögensw erte A bschreibungen (z.B .
auf M aschinen und G ebäuden), A m orti-
8 G esch äftsbe richte lese n un d versteh en
Fragen und A ntw orten zur B ilanz
D ie Konzernbilanz bringt die finanzielle Lage des Konzerns
am A bschlussstichtag zum A usdruck. In den m eisten U nternehm en
fällt dieser auf den 31.D ezem ber.
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w eitestgehend auf identifizierbare
im m aterielle W erte, z.B . m it der A kqui-
sition übernom m ene Forschungs- und
Entw icklungsprojekte, Kundenlisten,
A uftragsbestände, M arkenrechte usw .
zugeordnet w ird. D iese im m ateriellen
A ktiven haben oft eine bestim m bare
N utzungsdauer und unterliegen des-
halb einer periodischen A m ortisation.
D er verbleibende G oodw ill m uss dage-gen nur dann w ertberichtigt w erden,
w enn der B uchw ert sich nicht m ehr
durch zukünftige diskontierte
C ashflow s rechtfertigen lässt.
Anhang
3Was sind Beteiligungen an assoziier-ten Gesellschaften?Von B eteiligungen an assoziierten
G esellschaften spricht m an in der
R egel bei B eteiligungsquoten zw ischen
20% und 50% . Sie verleihen dem
Investor einen m assgeblichen, aber
nicht beherrschenden E influss. Solche
B eteiligungen dürfen nicht konsolidiert,
sondern m üssen in der Konzernrech-
nung zum anteiligen Eigenkapital bilan-
ziert w erden. M acht die betreffende
G esellschaft G ew inn, so erhöhen sich
sow ohl der B uchw ert der B eteiligung
als auch das Finanzergebnis (Erfolgs-
rechnung). Schüttet die assoziierte
G esellschaft eine D ividende aus, so
reduziert sich der B uchw ert der B eteili-gung, w ährend sich die flüssigen M it-
tel des Konzerns erhöhen. Im H olding-
abschluss w erden diese B eteiligungen
dagegen zu den A nschaffungskosten,
korrigiert um allfällige W ertberichtigun-
gen, bilanziert.
B eteiligungen m it einem Stim m rechts-
anteil unter 20% w erden unter übrigen
Finanzanlagen ausgew iesen.
G esch äftsbe richte lese n un d versteh en 9
2
2
3
4
5
6
1
7
6
8
4
9
1
Bilanz Muster Muster Muster Muster
CHF Mio. Konzern Konzern Holding AG Holding AG
31. Dez 04 31. Dez 03 31. Dez 04 31. Dez 03
Flüssige und geldnahe M ittel 27 38 8 25
M arktgängige W ertpapiere 2 4 – –
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen 66 121 – –
Andere Forderungen 12 28 – –
W arenvorräte 107 62 – –
Umlaufvermögen 214 253 8 25
Sachanlagen 126 94 – –
G oodw ill 109 44 – –
Beteiligungen an Konzerngesellschaften – – 198 39
B eteiligungen
an assoziierten G esellschaften 16 11 3 3
Eigene A ktien – – 4 1
Pensionsguthaben 8 10 – –
Latente Steueraktiven 11 9 – –
Anlagevermögen 270 168 205 43
Total Aktiven 484 421 213 68
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen 62 74 – –
Steuerverbindlichkeiten 2 8 – –
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 31 17 – –
Andere Verbindlichkeiten 37 52 – 1
Kurzfristige Verbindlichkeiten 132 151 – 1
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 199 102 158 7
R ückstellungen 8 12 1 2
Latente Steuerverpflichtungen 14 17 – –
Langfristige Verbindlichkeiten 221 131 159 9
Total Fremdkapital 353 282 159 10
Minderheitsanteile 18 15 – –
A ktienkapital 23 22 23 22
A gio 18 15 18 15
Eigene A ktien (4) (1) – –
Reserven 76 88 13 21
Total Eigenkapital 113 124 54 58
Total Passiven 484 421 213 68
D ie blau gedruckten B egriffe
verw eisen auf die relevanten
A bschnitte im G eschäftsbericht.
7/21/2019 KPMG Geschaeftsberichte[1]
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6Was sind latente Steueraktiven und-verpflichtungen?D ie W ertansätze der Konzernbilanz w ei-
chen in vielerlei H insicht von der Steuer-
bilanz ab. D iese A bw eichungen, auch
tem poräre D ifferenzen genannt, w erden
erst steuerw irksam , w enn sie sich auf-
heben. Solche künftigen Steuereffekte
sind unter den m eisten Rechnungsle-
gungs-Standards praktisch ausnahm slosschon heute abzugrenzen. W erden bei-
spielsw eise W ertschriften in der Kon-
zernbilanz zum Verkehrsw ert von
CH F 150, in der Steuerbilanz aber zum
tieferen A nschaffungsw ert von C H F 100
bilanziert, so w ird der M ehrw ert von
CH F 50 erst bei deren Veräusserung
steuerbar. D er entsprechende zukünfti-
ge S teueraufw and m uss aber schon
heute in Form einer latenten Steuerver-
pflichtung zum vollen Satz zurückge-
stellt w erden. D em gegenüber können
Verlustvorträge allenfalls m it künftigen
G ew innen verrechnet w erden und
dam it den künftigen Steueraufw and
reduzieren. D ieser A nspruch gegenüber
dem Staat kann als latentes S teuerakti-
vum bilanziert w erden.
Anhang
10 G esch äftsbe richte lese n un d versteh en
Enthält die vorliegende Konzern-bilanz Finanzinstrumente?Ein w esentlicher A nteil der Konzern-
bilanz besteht aus Finanzinstrum enten.
D azu gehören neben den flüssigen und
geldnahen M itteln m arktgängige W ert-
papiere, Forderungen und Verbindlich-
keiten aus Lieferungen und Leistun-
gen, M inderheitsbeteiligungen (nicht
aber B eteiligungen an assoziiertenG esellschaften), D arlehen, Finanzver-
bindlichkeiten sow ie derivative Finanz-
instrum ente (z.B . D evisenterm inge-
schäfte, A ktienoptionen, Zinssatz-
sw aps usw .).
D erivative Finanzinstrum ente sind
gem äss internationalen R echnungsle-
gungsnorm en zum Verkehrsw ert in die
Konzernbilanz aufzunehm en und w er-
den entw eder separat oder oft auch
unter den anderen kurzfristigen Forde-
rungen bzw . (Finanz-)Verbindlichkeiten
ausgew iesen. Je nachdem , ob sie der
A bsicherung zukünftiger Transaktionen
oder anderen Zw ecken (z.B . H andel)
dienen, können die W ertschw ankun-
gen entw eder direkt im Eigenkapital
oder in der Erfolgsrechnung ausgew ie-
sen w erden. Von entsprechender
B edeutung ist es, deren H intergrund
bzw . die zugrunde liegende S trategie
der Konzernleitung zu kennen.
Anhang
4Wieso werden eigene Aktien in derKonzernbilanz als Minusposten imEigenkapital ausgewiesen?W ährend die eigenen A ktien im H ol-
dingabschluss nach S chw eizer R echt
einen Verm ögensw ert darstellen und
entsprechend unter den A ktiven bilan-
ziert w erden, bilden sie im Konzern-
abschluss einen A bzugsposten zum
ausgegebenen Kapital. U nter dieserB etrachtung w ird der Kauf eigener
A ktien w ie eine, w enn auch nur vor-
übergehende, Kapitalherabsetzung
behandelt. Ein späterer Verkauf eigener
A ktien w ird entsprechend w ie eine
Kapitalerhöhung verbucht, w obei ein
allfälliger M ehr- oder M indererlös im
Vergleich zum ursprünglichen A nschaf-
fungsw ert nicht als G ew inn bzw . Ver-
lust, sondern im A gio (Kapitalreserven)
zu erfassen ist. B egründet w ird dies
dam it, dass es sich beim H andel m it
eigenen A ktien um Einzahlungen von
A ktionären bzw . A uszahlungen an
A ktionäre handelt, da eine G esellschaft
nicht auf ihrem eigenen K apital G ew in-
ne oder Verluste erzielen kann.
Eigenkapitalnachw eis, A nhang
5Was ist ein Pensionsguthaben?G uthaben im Zusam m enhang m it der
Personalvorsorge sind entw eder auf
Vorschüsse und D arlehen an die Vor-
sorgeeinrichtung oder auf vorhandeneÜ berschüsse in der Pensionskasse
zurückzuführen, die der Konzern für
aktivierbar erachtet. Im Fall von Ü ber-
schüssen ist besondere Vorsicht ange-
bracht: A ktivierbar sind solche, w enn
sie für den A rbeitgeber in Form von
R ückerstattungen oder zukünftigen B ei-
tragsreduktionen einen N utzen darstel-
len. In der Schw eiz ist dies insbesonde-
re bei Vorliegen von A rbeitgeberbei-
tragsreserven (A G B R ) der Fall. D iese
R eserven können vom A rbeitgeber beider Pensionskasse in Form von zusätzli-
chen B eiträgen geäufnet und in späte-
ren Jahren zur B egleichung der A rbeit-
geberbeiträge verw endet w erden.
Anhang
7/21/2019 KPMG Geschaeftsberichte[1]
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■ G ibt es A ktiven w ie Pensionsgutha-
ben oder latente Steueraktiven, die
nur beschränkt der Kontrolle des
Konzerns unterliegen und deren
R ealisierbarkeit gefährdet ist?
R echnungslegungspolitik, A nhang
■ W urden angem essene W ertberichti-
gungen für Bonitätsrisiken auf D ebi-
toren und für unverkäufliche W arengebildet?
Anhang
■ W ann gelingt der Turnaround einer
kürzlich erw orbenen G esellschaft,
von dem die W erthaltigkeit des
G oodw ills abhängt? M ussten bereits
W ertkorrekturen vorgenom m en
w erden?
Erfolgsrechnung, A nhang
■ G ibt es K reditvereinbarungen, die an
finanzielle K ennzahlen geknüpft sind
und deren N ichteinhaltung zu einer
sofortigen Kündigung des verzinsli-
chen Frem dkapitals führt («D ebt
C ovenants»)?
Anhang
■ Ist der Konzern w esentlichen
Frem dw ährungsrisiken ausgesetzt,
und w ie sichert er sich dagegen ab?
R echnungslegungspolitik, A nhang
■ H at der Konzern derivative Finanz-instrum ente ausstehend oder speku-
lative Finanztransaktionen getätigt?
B estehen Rückkaufverpflichtungen
(z.B . für eigene A ktien), die bilanziell
nicht abgebildet sind?
R echnungslegungspolitik, A nhang
■ B estehen Eventualverpflichtungen,
z.B . aus R echts- oder G arantiefällen,
w elche die Finanzlage des Konzerns
beeinträchtigen könnten?
Anhang
G esch äftsbe richte lese n un d versteh en 11
7Wofür werden Rückstellungengebildet?R ückstellungen sind gegenw ärtige Ver-
pflichtungen, deren H öhe und Fälligkeit
zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht
bekannt sind. B eispiele sind G ew ähr-
leistungen auf getätigten U m sätzen,
erw artete Verluste auf bestehenden
A ufträgen, Prozessrisiken, Steuernach-
forderungen oder Personalkosten (Ver-pflichtungen für vorzeitige Pensionie-
rung, R estrukturierungskosten w ie
A bgangsentschädigungen usw .). U nzu-
lässig im Sinne einer «true and fair
view » ist beispielsw eise die B ildung
von R ückstellungen für zu erw artende
operative Verluste, Produktionsverlage-
rungskosten, zukünftige M arketingpro-
jekte, Frem dw ährungsrisiken oder poli-
tische R isiken, da diesen keine gegen-
w ärtige Verpflichtung zugrunde liegt.
D ie B em essung von R ückstellungen ist
zuw eilen m it grossen U nsicherheiten
behaftet. D ie Konzernleitung darf sich
dabei nicht auf den sogenannten
«w orst case» stützen, sondern m uss
sich um die bestm ögliche Einschät-
zung des zu erw artenden M ittelabflus-
ses bem ühen.
Anhang
8Was sind Minderheitsanteile?M inderheitsanteile betreffen die von
D rittaktionären gehaltenen A nteile am
Eigenkapital von Tochtergesellschaften.
D a im Rahm en der Vollkonsolidierung
die B ilanzen von Tochtergesellschaften
zu 100% in die Konzernrechnung einbe-
zogen w erden, m uss der entsprechende
von D ritten gehaltene A nteil am Eigen-
kapital und am Ergebnis in der Konzern-bilanz und -erfolgsrechnung separat aus-
gew iesen w erden. M inderheitsanteile
m üssen einerseits w eder zurückbezahlt
noch verzinst w erden und stellen des-
halb keine Verpflichtung des K onzerns
dar. Andererseits stehen sie aber auch
nicht den A ktionären des Konzerns bzw .
der H oldinggesellschaft zu. Aus diesem
G rund w erden sie oft zw ischen Frem d-
und E igenkapital eingeordnet. Ab 2005
w erden M inderheitsanteile gem äss IFR S
als Teil des Konzerneigenkapitals auszu-
w eisen sein.
9Sind die Reserven des Konzernsausschüttbar?G rundsätzlich sind nur die R eserven der
H oldinggesellschaft ausschüttbar,
sow eit sie keinen gesetzlichen A us-
schüttungsschranken unterliegen und
die dazu notw endige Liquidität vorhan-
den ist. D ie R eserven des Konzerns
sind dagegen w eitgehend in den B ilan-
zen der Tochtergesellschaften gebun-den. Sie m üssen zunächst an die H ol-
dinggesellschaft ausgeschüttet w erden,
w as w iederum eine genügende Liquidi-
tät und die gesetzliche, freie Verfügbar-
keit dieser R eserven voraussetzt.
Anhang
Weitere Fragen, die sich Anleger zurBilanz stellen sollten:
■ Verfügt der Konzern über genügend
Liquidität, um die kurzfristigen Ver-pflichtungen zu begleichen?
B ilanz, evtl. A nhang
7/21/2019 KPMG Geschaeftsberichte[1]
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Wie zuverlässig ist das ausgewie-
sene Ergebnis?D ie B ew ertung von A ktiven und Ver-
pflichtungen (insbesondere R ückstel-
lungen) ist oft m it grossen U nsicher-
heiten verbunden. B ei der Erstellung
einer Jahresrechnung m üssen deshalb
zahlreiche A nnahm en getroffen w er-
den. D as ausgew iesene Ergebnis be-
inhaltet insofern die U nsicherheiten in
B ezug auf die getroffenen A nnahm en.
Im harten W ettbew erb suchen U nter-
nehm en nach neuen Transaktionsfor-
m en und A rten der Leistungserbrin-
gung. So stellt sich beispielsw eise bei
längerfristigen Fertigungsaufträgen die
Frage, ob w ährend der Fertigungsdau-
er schon ein U m satz- und G ew innanteil
erfasst w erden kann. O ft ist es nicht
eindeutig, w ann ein U m satz als reali-
siert betrachtet und der daraus resul-
tierende G ew inn verbucht w erden
kann. «Sale and lease back»-Transaktio-
nen, die zum Verkauf und zur gleichzei-
tigen M iete einer A nlage führen, gene-
rieren liquide M ittel und G ew inn oderVerlust, ohne dass sich an der N utzung
der A nlage durch das U nternehm en
etw as ändert. U nternehm en tätigen
im m er häufiger auch kom plexe Finanz-
transaktionen, «verkaufen» zum B ei-
spiel ihre D ebitorenbestände für Finan-
zierungszw ecke, gew ähren G arantien,
O ptionen oder andere Sicherheiten.
«S tandard-Setters» und G esetzgeber
haben es schw er, m it der rasanten Ent-
w icklung S chritt zu halten. Entspre-
chend interpretationsbedürftig ist bis-w eilen die B ilanzierung solcher Trans-
aktionen.
Gesamtkosten- oder Umsatzkosten-
verfahren?D ie Erfolgsrechnung kann nach dem
G esam tkostenverfahren oder nach
dem international üblichen U m satzkos-
tenverfahren aufgestellt w erden. B eim
G esam tkostenverfahren w ird die
G esam tleistung der Periode ausgew ie-
sen, einschliesslich der in der Periode
produzierten, aber (noch) nicht verkauf-
ten Leistungen (B estandesveränderun-
gen und aktivierte Eigenleistungen).
D ieser G esam tleistung w erden die in
der Periode angefallenen A ufw endun-
gen gegenübergestellt. B eim U m satz-
kostenverfahren w erden nur die in der
Periode verkauften Leistungen ausge-
w iesen und diesen die darauf bezoge-
nen H erstellungskosten (in englisch
«C ost of sales») gegenübergestellt.
Ein w eiterer U nterschied besteht im
A usw eis der angefallenen A ufw endun-
gen: B eim G esam tkostenverfahren
w ird der A ufw and nach K ostenarten
gegliedert (z.B . M aterialaufw and, Per-
sonalaufw and usw .), w ährend beimU m satzkostenverfahren die A ufw en-
dungen den Kostenstellen Produktion,
Forschung und Entw icklung, Vertrieb
und Verw altung zugeordnet w erden.
N ur beim U m satzkostenverfahren lässt
sich som it eine B ruttom arge, definiert
als B ruttogew inn in P rozenten der
U m satzerlöse, errechnen.
1Wie ist die Entwicklung im Vor-
jahresvergleich zu interpretieren?B eim Vorjahresvergleich stellt sich
zunächst die Frage, ob Veränderungen
im Konsolidierungskreis stattgefunden
haben, die das B ild verzerren können.
So kann der Kauf einer G esellschaft im
B erichtsjahr zu einer Erhöhung des
U m satzes, gleichzeitig aber infolge des
dam it verbundenen Integrationsauf-
w andes auch zu einer B elastung des
Konzernergebnisses führen. B eim Ver-
kauf einer Tochtergesellschaft kann ein
aussergew öhnlicher Gew inn oder Ver-
lust angefallen sein, der sich aus der
D ifferenz zw ischen den ausgebuchten
(veräusserten) A ktiven und Verbindlich-
keiten und dem Verkaufserlös ergibt.
Für m ultinationale Konzerne kann
zudem auch die Entw icklung der
W echselkurse einen nicht unw esentli-
chen Einfluss auf das Ergebnis und
den Vorjahresvergleich haben. Im W ei-
teren können Ä nderungen in der R ech-
nungslegungspolitik oder Einführungen
neuer Standards den Vorjahresver-
gleich beeinträchtigen; in der Regelsind solche Ä nderungen jedoch rück-
w irkend um zusetzen, d.h., die als Ver-
gleichsbasis präsentierte Erfolgsrech-
nung des Vorjahres w ird entsprechend
angepasst.
Anhang
12 G esch äftsbe richte lese n un d versteh en
Fragen und A ntw orten zur Erfolgsrechnung
D ie Konzernerfolgsrechnung gibt einen zeitraum bezogenen
Einblick in den G eschäftsgang des Konzerns zw ischen den
A bschlussstichtagen.
7/21/2019 KPMG Geschaeftsberichte[1]
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Wie nachhaltig ist der Ergebnis-ausweis?H eute ist oft vom «norm alisierten
G ew inn» die R ede. A ufgrund der
A ngaben im A nhang und der B efra-
gung der Konzernleitung versuchen
A nalysten, den um aussergew öhnli-
che, seltene oder einm alige E reignisse
oder Transaktionen bereinigten
G ew inn zu erm itteln, der als G rund-lage für die U nternehm ensbew ertung
bzw . die B ew ertung der A ktie dient.
U nternehm en kom m en diesen Bestre-
bungen oft entgegen, indem sie
bereits in der Erfolgsrechnung zusätzli-
che Zw ischentotale ausw eisen, die
zum B eispiel das ordentliche B etriebs-
ergebnis vor einm aligen Sonderauf-
w endungen w ie Restrukturierungskos-
ten, Sonderabschreibungen oder Ver-
luste aus Veräusserung von Tochterge-
sellschaften darstellen. D ie «Standard-
Setters» sind nicht überzeugt von
solchen D arstellungen. Sie betrachten
solche S ondereinflüsse und Volatilität
nicht als ausserordentlich und bem än-
geln den subjektiven C harakter dieses
A usw eises. Sie bevorzugen deshalb
eine qualitative Erläuterung von unge-
w öhnlichen A ufw endungen, Erträgen,
Verlusten und G ew innen im A nhang
der Konzernrechnung.
2
Was ist ein «Impairment»?U nter den gängigen R echnungsle-
gungsstandards sind die langfristigen
Verm ögensw erte bezüglich ihrer W ert-
haltigkeit zu überw achen. A ls über-
bew ertet gilt ein A ktivum dann, w enn
sein B uchw ert w eder durch seinen
Veräusserungspreis (M arktw ert abzüg-
lich Transaktionskosten) noch durch
seine zukünftigen, abdiskontierten
C ashflow s (N utzw ert) gedeckt ist.
Sobald Indikatoren einer solchen W ert-
einbusse («Im pairm ent») vorliegen,sind entsprechende W erthaltigkeits-
B erechnungen («Im pairm ent Tests»)
und gegebenenfalls S onderabschrei-
bungen («Im pairm ent-Verluste») vorzu-
nehm en.
G esch äftsbe richte lese n un d versteh en 13
1
2
3
4
5
6
7
B esonders kom plex sind die E inschät-
zungen der W erthaltigkeit des G ood-
w ills, da sich dieser erstens auf ganzeU nternehm ensteile oder G esellschaf-
ten bezieht und zw eitens die Einschät-
zung des Zukunftspotenzials einer
A kquisition w iderspiegelt. IFR S (ab
2005) und U S G A A P verlangen einen
jährlichen Im pairm ent Test des G ood-
w ills. Ein solcher Test verlangt zahlrei-
che A nnahm en, m it denen ein gew is-ser Erm essensspielraum einhergeht.
A us diesem G rund sind im A nhang
detaillierte A ngaben zu Im pairm ents
und den dam it zusam m enhängenden
B erechnungen erforderlich.
Konzernerfolgsrechnung Muster Muster
CHF Mio. Konzern Konzern
Gesamtkostenverfahren 2004 2003
U m satz 364 419
Ü briger B etriebsertrag 4 4
B estandesänderungen (2) 7
Betriebsertrag 366 430
M aterialaufw and (149) (172)
Personalaufw and (130) (129)
A bschreibungen und A m ortisationen (21) (12)
Im pairm entverlust auf G oodw ill (20) –
Ü briger B etriebsaufw and (32) (51)
Betriebsgewinn 14 66
Finanzaufw and (9) (5)
E rtrag aus B eteiligungen an assoziierten G esellschaften 5 –
Ü briger Finanzertrag 2 13
Gewinn vor Steuern 12 74
Ertragssteuern (4) (12)
Gewinn nach Steuern 8 62
M inderheitsanteile (3) (10)
Jahresgewinn 5 52
C H F C H F
G ew inn pro A ktie (unverw ässert) 0.22 2.36
G ew inn pro A ktie (verw ässert) 0.21 2.36
8
Erfolgsrechnung Muster Muster
CHF Mio. Holding AG Holding AG
2004 2003
Ertrag aus B eteiligungen an Konzerngesellschaften 2 9
B etriebsaufw and (2) (2)
Finanzaufw and (1) –
Finanzertrag 6 4
A usserordentlicher Ertrag: A uflösung R ückstellungen 2 –
Jahresgewinn 7 11
7/21/2019 KPMG Geschaeftsberichte[1]
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Welche Sparte leistet denhöchsten Gewinnbeitrag, welcheden geringsten?B örsenkotierte U nternehm ungen sind
verpflichtet, gew isse Perform ancegrös-
sen (U m satz, EB IT) pro S egm ent dar-
zustellen. D ie Segm entberichterstat-
tung erfolgt in der Regel nach
G eschäftsbereichen und/oder nach
geografischen G esichtspunkten underm öglicht einen näheren Einblick in
die m öglicherw eise sehr unterschiedli-
che Leistung der einzelnen Sparten
bzw . geografischen R egionen eines
Konzerns.
Ü ber den A nhang hinausgehende
quantitative und qualitative A ngaben zu
den einzelnen Sparten finden sich im
Jahresbericht.
Wie wurden aktienbezogene
Vergütungen an Mitarbeitendeoder Verwaltungsräte erfasst?Viele Konzerne entlöhnen ihre leiten-
den A ngestellten teilw eise in Form von
O ptionen oder Gratisaktien. B islang
w urden solche Vergütungen oft nicht
erfolgsw irksam verbucht, vielleicht m it
der B egründung, dass diese K osten
letztlich die H oldingaktionäre in Form
eines Verw ässerungseffekts auf deren
A ktien tragen. D ie internationale R ech-
nungslegung betrachtet solche Leis-
tungen nun zunehm end als Aufw and
des Konzerns. D ieser bem isst sichnach dem Verkehrsw ert im Zeitpunkt
der A usgabe der O ptionen bzw . G ratis-
aktien und w ird über die Zeitdauer der
erforderlichen A rbeitsleistung erfolgs-
w irksam erfasst.
3Ist Finanzaufwand gleich Zins-aufwand?D er Finanzaufw and beinhaltet neben
dem Zinsaufw and oft auch realisierte
und unrealisierte Frem dw ährungsver-
luste und W ertberichtigungen von
nicht konsolidierten B eteiligungen, D ar-
lehen und anderen Finanzanlagen.
Anhang
4Weshalb werden Ertragssteuernseparat ausgewiesen?D ie in der Erfolgsrechnung ausgew ie-
senen E rtragssteuern beinhalten einer-
seits die auf den handelsrechtlichen
Ergebnissen lastenden Steuerschulden
der B erichtsperiode und Steuernach-
zahlungen und -gutschriften aus Vorpe-
rioden (sogenannte laufende Steuern),
andererseits die erfolgsw irksam e Ver-
änderung von latenten Steueraktiven
und -verpflichtungen. Es handelt sich
hierbei ausschliesslich um gew innab-
hängige Steuern. A ndere S teuern w ie
z.B . Kapitalsteuern oder nicht rück-
forderbare M ehrw ertsteuern sind als
B etriebsaufw and auszuw eisen. Setzt
m an die Ertragssteuern in B ezug zum
G ew inn vor Steuern, erhält m an die
effektive Steuerbelastung des Kon-
zerns. Im A nhang w erden unter IFR S
und U S G A A P detaillierte qualitative
A ussagen dazu verlangt.
Anhang
5Wieso belasten Minderheitsanteiledas Konzernergebnis?D ie G ew innanteile der M inderheitsak-
tionäre von Tochtergesellschaften w er-
den in der Erfolgsrechnung gem einhin
vom G ew inn nach Steuern in A bzug
gebracht, um m it dem Jahresgew inn
das E rgebnis auszuw eisen, das den
A ktionären der H oldinggesellschaft
zusteht. D a M inderheitsanteile grund-sätzlich Eigenkapitalcharakter haben,
handelt es sich hier nicht um einen
A ufw and, sondern lediglich um eine
D arstellungshilfe, aufgrund deren das
Konzernergebnis auf M inderheits- und
H oldingaktionäre aufgeteilt w ird.
A b dem G eschäftsjahr 2005 gilt unter
IFR S deshalb folgende D arstellung:
6Entspricht der konsolidierteJahresgewinn der tatsächlichen
Performance?D ie E rfolgsrechnung zeigt nur einen Teil
der finanziellen Perform ance des K on-
zerns. N ach allen anerkannten Stan-
dards dürfen gew isse P erform ancegrös-
sen direkt im Eigenkapital verbucht w er-
den. D iese zusätzlichen G ew inne und
Verluste, die aus dem Eigenkapitalnach-
w eis hervorgehen, sind bei der B eurtei-
lung des Ergebnisausw eises ebenfalls
zu berücksichtigen.
Eigenkapitalnachw eis
7Was ist der Unterschied zwischendem normalen bzw. unverwässertenund dem verwässerten Gewinnpro Aktie?D er norm ale bzw . unverw ässerte
G ew inn pro A ktie zeigt, w ie hoch das
den H oldingaktionären zustehende
Ergebnis des Konzerns je einzelne aus-
stehende Stam m aktie ausfällt. D er ver-
w ässerte G ew inn pro A ktie berücksich-
tigt zusätzlich alle potenziellen Stam m -
aktien, die bei A usübung säm tlicherO ptions- oder W andelrechte zu einer
Verw ässerung, d.h. zu einer R eduktion
des norm alen G ew inns pro A ktie, füh-
ren w ürden.
Anhang
14 G esch äftsbe richte lese n un d versteh en
Konzernerfolgsrechnung Muster KonzernCHF Mio.(Auszug) 2004 2003
…
Gewinn vor Steuern 12 74
Ertragssteuern (4) (12)
Jahresgewinn 8 62
davon den H olding-
aktionären zustehend 5 52
davon M inderheits-
aktionären zustehend 3 10
7/21/2019 KPMG Geschaeftsberichte[1]
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8Wieso erscheint die in der Erfolgs-rechnung der Holding ausgewieseneausserordentliche Auflösung vonRückstellungen nicht auch in derKonzernrechnung?R ückstellungen der H oldinggesellschaft
betreffen allenfalls B eteiligungsrisiken.
D iese sind in der Konzernrechnung zu
elim inieren, da hier die B eteiligungs-
buchw erte m it den entsprechendenA ktiven und Verbindlichkeiten der Toch-
tergesellschaften ersetzt w erden und
w eil allgem eine R isiken im Sinne einer
«true and fair view » nicht «vorsorglich»
zurückgestellt w erden dürfen.
Sollte es sich aber um die A uflösung
einer R ückstellung handeln, die auch in
der Konzernrechnung bestand, so darf
diese in der konsolidierten Erfolgsrech-
nung nicht als ausserordentlich bezeich-
net w erden, sondern ist innerhalb der
Zeile, auf der sie in der Vergangenheit
gebildet w urde, w ieder aufzulösen
(z.B. als R eduktion des übrigen Betriebs-
aufw andes, w enn es sich um einen
R echtsfall handelt). D ie A uflösung
m uss zudem im R ückstellungsspiegel,
der im A nhang der Konzernrechnung zu
finden ist, offen gelegt w erden.
Anhang
Weitere Fragen, die sich Anlegerzur Erfolgsrechnung stellen sollten:
■ Sind w esentliche aussergew öhn-liche bzw . nicht jährlich w iederkeh-
rende A ufw endungen oder Erträge
w ie R estrukturierungsrückstellun-
gen, Sonderabschreibungen
(«Im pairm ents»), G ew inne oder Ver-
luste, z.B . aus Verkauf von Tochter-
gesellschaften, zu verzeichnen, die
den Vorjahresvergleich und die
N achhaltigkeit des ausgew iesenen
Ergebnisses relativieren?
Anhang
■ Sind in der Erfolgsrechnung, z.B. im
Finanzergebnis, w esentliche nicht
realisierte G ew inne oder Verluste
enthalten (z.B . Frem dw ährungs-
schw ankungen, G ew inne und Ver-
G esch äftsbe richte lese n un d versteh en 15
luste aus der Verkehrsw ertbew er-
tung von W ertschriften und derivati-
ven Finanzinstrum enten)?Anhang
■ W ie realistisch ist die erw artete
langfristige R endite auf den Verm ö-
gensw erten der Pensionskasse, die
der B erechnung der Personalvorsor-
gekosten innerhalb des P ersonal-
aufw andes zugrunde gelegt w urde?
Anhang
■ W ie verhält sich der ausgew iesene,
effektive Steueraufw and zum erw ar-teten Steueraufw and des Konzerns?
W orauf sind w esentliche Verände-
rungen des Steueraufw ands zurück-
zuführen?
Anhang
■ B estehen R isiken, w elche die N ach-
haltigkeit des G ew innausw eises
oder gar die Fortführung des K on-zerns gefährden könnten (techno-
logische Entw icklungen, Im agepro-
blem e, Q ualitätsproblem e, Schaden-
fälle usw .)?
A ussagen über U nsicherheiten,
Eventualverpflichtungen oder zum
R ückstellungsspiegel im A nhang
und evtl. im Jahresbericht
1
3
4
5
6
7
Konzernerfolgsrechnung Muster Muster
CHF Mio. Konzern Konzern
Umsatzkostenverfahren 2004 2003
U m satz 364 419
H erstellkosten der verkauften Produkte (240) (265)
Bruttogewinn 124 154
M arketing-, Verkaufs- und A dm inistrationsaufw and (79) (77)
Forschungs- und Entw icklungsaufw and (33) (10)
Ü briger B etriebsertrag 4 4
Ü briger B etriebsaufw and (2) (5)
Betriebsgewinn 14 66
Finanzaufw and (9) (5)
E rtrag aus B eteiligungen an assoziierten G esellschaften 5 –
Ü briger Finanzertrag 2 13
Gewinn vor Steuern 12 74
Ertragssteuern (4) (12)
Gewinn nach Steuern 8 62
M inderheitsanteile (3) (10)
Jahresgewinn 5 52
C H F C H F
G ew inn pro A ktie (unverw ässert) 0.22 2.36
G ew inn pro A ktie (verw ässert) 0.21 2.36
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zum B eispiel B erechnungen in der Ver-
gangenheit falsch durchgeführt oderw esentliche Inform ationen schlicht
übersehen w urden. D ie rückw irkende
Korrektur eines Fehlers ist von solcher
Prom inenz, dass sie m eist nur in
schw erw iegenden Fällen zur A nw en-
dung kom m t.
Perform ancegrössen um fassen neben
dem Jahresgew inn aus der Erfolgs-
rechnung auch bestim m te unrealisierte
G ew inne und Verluste, die aufgrund
der relevanten R echnungslegungsnorm
nicht in der Erfolgsrechnung, sondern
entw eder endgültig oder bis zu deren
R ealisierung im Eigenkapital erfasst
w erden. Zu solchen W ertanpassungen
gehören zum B eispiel:
1■ Frem dw ährungsdifferenzen, w ie
oben erläutert,
2■ die erfolgsneutrale A ufw ertung von
Sachanlagen auf den Verkehrsw ert,
■ das «P arkieren» von Verkehrsw ert-
schw ankungen auf zur Veräusse-
rung verfügbaren Finanzanlagen im
Eigenkapital,
3■ das «Parkieren» unrealisierter
G ew inne und Verluste aus der A b-
sicherung zukünftiger Transaktionen
im Eigenkapital; diese w erden zu
dem Zeitpunkt in die Erfolgsrech-nung übertragen, zu dem auch das
zugrunde liegende G eschäft erfolgs-
w irksam w ird (H edge A ccounting).
A usführungen zur Erfolgsrechnung,
R echnungslegungspolitik, A nhang
Woraus setzt sich das Eigenkapital
zusammen?D as Eigenkapital w ird aus einbezahl-
tem Kapital (A ktienkapital und Kapital-
reserven bzw . «A gio» der H olding) und
erw irtschaftetem Kapital (G ew innreser-
ven einschliesslich kum ulierter Frem d-
w ährungsdifferenzen) gebildet. D ie
eigenen A ktien stellen einen Korrektur-
posten zum ausgegebenen Aktienkapi-
tal dar.
1
Wie entstehen kumulierte Fremd-währungsdifferenzen?D ie kum ulierten Frem dw ährungsdiffe-
renzen entstehen aus der für die K on-
solidierung erforderlichen U m rechnung
der Jahresrechnungen und der langfris-
tigen Finanzierung ausländischer Toch-
tergesellschaften. Einerseits m üssen
die zu B eginn des G eschäftsjahres
bestehenden N ettoaktiven (= Eigen-
kapital) einer ausländischen Tochter-
gesellschaft zum Jahresendkurs neu
um gerechnet w erden. D asselbe gilt für
Eigenkapitalbew egungen einschliess-lich des R eingew inns, die in der Kon-
zernrechnung zum D urchschnittskurs
ausgew iesen w erden. U m die daraus
entstehende Volatilität aufzufangen,
w erden diese Frem dw ährungseinflüsse
in der Konzernrechnung direkt im
Eigenkapital erfasst. B eim Verkauf einer
ausländischen Tochtergesellschaft sind
diese kum ulierten Frem dw ährungsge-
w inne (-verluste) durch Ü bertragung (so-
genanntes «R ecycling») in die Erfolgs-
rechnung dem Veräusserungsergebniszuzurechnen bzw . von diesem in A bzug
zu bringen.
Worauf sind Veränderungen des
Eigenkapitals zurückzuführen?D ie Veränderungen des Eigenkapitals
können im Prinzip in Transaktionen m it
A ktionären, Rechnungslegungsände-
rungen (sogenannte R estatem ents)
und Perform ancegrössen unterteilt
w erden.
Transaktionen m it A ktionären um fas-
sen Kapitalerhöhungen und -herabset-
zungen (inkl. Kauf und Verkauf eigener
A ktien) sow ie G ew innausschüttungen.
R estatem ents um fassen einerseits die
Ä nderung von Rechnungslegungs-
grundsätzen und andererseits die K or-
rektur eines w esentlichen Fehlers.
B eide A rten von R estatem ents sind
grundsätzlich rückw irkend, d.h. durch
erfolgsneutrale A npassung von A ktiven
und Verbindlichkeiten auf den A nfangs-
stichtag der Vorperiode, vorzunehm en,
w ie w enn die neue R echnungslegung
schon im m er so erfolgt w äre. A uch der
A usw eis des Vorjahresergebnisses
erfährt unter U m ständen eine A npas-sung. D adurch w ird die Vergleichbar-
keit der beiden dargestellten P erioden
gew ährleistet. Ä nderungen von B ilan-
zierungs- und B ew ertungsm ethoden
dürfen nur vorgenom m en w erden,
w enn sie im Zusam m enhang m it
einem neuen Standard stehen oder zu
einer aussagefähigeren D arstellung
des U nternehm ensgeschehens führen.
D ie Korrektur eines Fehlers sollte nicht
m it der A nw endung des Erm essens-
spielraum s, die im R ahm en der B ew er-tung von B ilanzpositionen im m er w ie-
der hinterfragt w erden m uss, verw ech-
selt w erden. Solche N eueinschätzun-
gen sind in aller R egel erfolgsw irksam
zu erfassen. Ein Fehler liegt vor, w enn
16 G esch äftsbe richte lese n un d versteh en
Fragen und A ntw ortenzum Eigenkapitalnachw eis
D er Eigenkapitalnachw eis gibt A ufschluss über die Veränderung
des A ktienkapitals, der Kapital- und der G ew innreserven.
7/21/2019 KPMG Geschaeftsberichte[1]
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Wie hoch ist die Gesamtperfor-mance des Konzerns?D ie G esam tperform ance setzt sich
zusam m en aus dem Jahresgew inn und
den im Eigenkapital erfassten G ew in-
nen und Verlusten, die im Eigenkapital-
nachw eis separat ausgew iesen w erden.
Entspricht das Eigenkapital dem
Wert des Konzerns?D as kann m an so nicht sagen. M it der
zunehm enden B erücksichtigung von
Verkehrsw erten in der Konzernrech-
nung, z.B . auf Finanzinstrum enten,
R enditeliegenschaften, Personalvorsor-
geverpflichtungen usw ., findet zw ar
eine gew isse Annäherung des E igenka-
pitals an den U nternehm ensw ert statt.
(N och) nicht berücksichtigt w erden aber
M ehrw erte auf den m eisten S achanla-
gen sow ie der intern geschaffene
G oodw ill (eigene M arken, Know -how ,
Kundenstam m , W ettbew erbsvorteile
usw .). D ieser G oodw ill w iderspiegelt
letztlich das Zukunftspotenzial des K on-
zerns, darf aber m angels zuverlässiger
B ew ertung nicht aktiviert w erden. B ei
börsenkotierten Konzernen kom m t des-
halb die M arktkapitalisierung (A nzahl
A ktien, m ultipliziert m it dem B örsen-
kurs) dem Verkehrsw ert am nächsten,
stellt sie doch die Erw artungen der
Investoren bezüglich der zukünftigen
Ertragskraft des K onzerns dar.
Weitere Fragen, die sich Anlegerzum Eigenkapitalnachweis stellensollten:
■ A us w elchen A ktienarten (Stam m -
aktien, Vorzugsaktien, Stim m rechts-
aktien usw .) setzt sich das A ktien-
kapital zusam m en, und w elche
R echte und Pflichten des A ktionärs
bzw . des Konzerns sind dam it ver-
bunden?
Anhang
■ W ie lautet die D ividendenpolitik des
Konzerns?
evtl. Jahresbericht (O ffenlegung von
«P ayout R atios»), A ussagen an der
G eneralversam m lung
■ A us w elchen B ew eggründen w ur-
den Transaktionen m it eigenen
A ktien getätigt (Kursstützungsm ass-
nahm en, Spekulation, Kaderbeteili-
gungspläne, R ückkaufsverpflichtun-gen usw .) und ist der B estand der
eigenen A ktien zw eckgebunden
oder frei verfügbar (z.B. für A kquisi-
tionen und Fusionen)?
Anhang
■ W urden Perform ancegrössen im
Eigenkapital erfasst, die eigentlich in
die E rfolgsrechnung gehören (z.B .
eine R echnungslegungsänderung,
die im Sinne einer W ertkorrektur
eher erfolgsw irksam hätte erfasst
w erden m üssen)?
Kenntnisse des der Konzernrech-
nung zugrunde gelegten R ech-
nungslegungsstandards
■ U nterliegen die Konzernreserven
gesetzlichen A usschüttungssperren
und w enn ja in w elchem U m fang?
Anhang
G esch äftsbe richte lese n un d versteh en 17
1
23
1
A k t i e n k a p i t a l
K a p i t a l r e s e r v e n
( A g i o )
E i g e n e A k t i e n
E i n b e h a l t e n e
G e w i n n e
K u m u l i e r t e F r e
m d -
w ä h r u n g s d i f f e r e n z e n
T o t a l
e x k l . M i n d e r h e
i t e n
M i n d e r h e i t e n
T o t a l
i n k l . M i n d e r h e i t e n
Eigenkapitalnachweis Muster Konzern
CHF Mio.
Eigenkapital per 1.1.2003 22 15 – 38 4 79 5 84
Effekt der Ä nderung
von R echnungslegungsgrundsätzen – – – 5 – 5 – 5
Bereinigtes Eigenkapital per 1.1.2003 22 15 – 43 4 84 5 89
D ividenden an A ktionäre – – – (9) – (9) – (9)
Erw erb eigener A ktien – – (1) – – (1) – (1)
Frem dw ährungsdifferenzen – – – – (2) (2) – (2)
Total der direkt im Eigenkapital
erfassten Gewinne und Verluste – – – – (2) (2) – (2)
Jahresgew inn – – – 52 – 52 10 62
Eigenkapital per 31.12.2003 22 15 (1) 86 2 124 15 139
Kapitalerhöhung 1 3 – – – 4 3 7
D ividenden an A ktionäre – – – (15) – (15) (3) (18)
Erw erb eigener A ktien – – (3) – – (3) – (3)
N eubew ertung auf Im m obilien – – – 6 – 6 – 6
Ergebnis aus Ab sicherung
zukünftiger Transaktionen – – – (5) – (5) – (5)
Frem dw ährungsdifferenzen – – – – (3) (3) – (3)
Total der direkt im Eigenkapitalerfassten Gewinne und Verluste – – – 1 (3) (2) – (2)
Jahresgew inn – – – 5 – 5 3 8
Eigenkapital per 31.12.2004 23 18 (4) 77 (1) 113 18 131
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derungen im R ahm en der B ew irtschaf-
tung des Anlageverm ögens.
A uch Käufe und Verkäufe von konsoli-
dierten Tochtergesellschaften w erden
unter dieser R ubrik ausgew iesen, und
zw ar m it ihrem in Form von flüssigen
M itteln bezahlten Kaufpreis bzw . reali-
sierten Verkaufserlös, abzüglich der m it
der Tochtergesellschaft akquirierten
bzw . abgetretenen flüssigen M ittel.
Was ist der «Free Cashflow»?M anchm al w ird in der G eldflussrech-
nung ein Free C ashflow ausgew iesen.
D er B egriff w ird in der Praxis oft als
D ifferenz zw ischen dem G eldfluss aus
operativer Tätigkeit und dem G eldfluss
aus Investitionstätigkeit definiert. Er
stellt denjenigen B etrag dar, der nach
A bzug der Investitionen vom operati-
ven C ashflow übrig bleibt, um G läubi-
ger und A ktionäre zu befriedigen, d.h.Schulden zurückzubezahlen und D ivi-
denden auszuschütten.
4Was sagt der Geldfluss aus Finanzie-rungstätigkeit aus?D ie Finanzierungstätigkeit beinhaltet
die A ufnahm e und R ückzahlung von
Eigen- oder Frem dm itteln, die B eglei-
chung von Zinsen und die A usschüt-
tung von D ividenden. D a eigene A ktien
als Abzugsposten vom Eigenkapitaldargestellt w erden, ist auch der Kauf
oder Verkauf eigener A ktien w ie eine
Kapitalherabsetzung bzw . eine Kapital-
erhöhung in der Finanzierungstätigkeit
auszuw eisen.
Wie errechnet man den Cashflowaus der Geldflussrechnung?D er B egriff C ashflow w ird in der Praxis
leider uneinheitlich verw endet. Er
bezieht sich im A llgem einen auf den
operativen C ashflow , d.h. den G eld-
fluss aus B etriebstätigkeit. M anchm al
w ird dam it lediglich eine rudim entäre
A nnäherung an den operativen
C ashflow bezeichnet (z.B . G ew inn plus
A bschreibungen). Streng genom m en
um fasst der C ashflow alle Veränderun-
gen der flüssigen M ittel. W ichtig ist,
dass der Investor die E rm ittlung des
C ashflow s nachvollziehen kann.
1Wie flüssig sind die flüssigen Mittel?N ach internationalen R echnungsle-
gungsnorm en um fassen flüssige M ittel
einerseits die B arbestände, Post- und
Bankguthaben, andererseits aber auch
geldnahe M ittel w ie z.B . C all-, Festgel-der oder Geldm arktpapiere, sow eit
diese eine ursprüngliche Laufzeit von
w eniger als 90 Tagen aufw eisen und
einem geringen W ertschw ankungsrisiko
unterliegen. M arktgängige W ertpapiere
dürfen nach diesen Standards nicht
unter den flüssigen und geldnahen M it-
teln ausgew iesen w erden, sondern
sind in der G eldflussrechnung Teil der
Investitions-, allenfalls der Betriebstätig-
keit im Sinne von «W orking C apital».
2Was sagt der Geldfluss aus Betriebs-tätigkeit aus?D er operative C ashflow zeigt die
Erw irtschaftung bzw . den Verzehr von
flüssigen M itteln im R ahm en der
B eschaffung, Produktion, A dm inistra-
tion und U m satzlegung. Er um fasst
den liquiditätsw irksam en Teil des ope-
rativen E rgebnisses sow ie alle Verän-
derungen des N ettoum laufverm ögens.
U m den liquiditätsw irksam en Teil des
operativen Ergebnisses festzustellen,
w ird oft die sogenannte indirekte
M ethode verw endet. D abei w ird der
ausgew iesene Jahresgew inn einerseits
durch A ufrechnung der M inderheits-
anteile, des Steueraufw andes und des
Finanzergebnisses auf das operative
Ergebnis übergeleitet, andererseits um
die nicht liquiditätsw irksam en Erfolgs-
grössen w ie A bschreibungen, B ildung
von R ückstellungen usw . korrigiert.
A lternativ kann auch die direkte M etho-
de angew endet w erden, die zu einer
G egenüberstellung der B areinnahm en
von K unden und der B arausgaben für
Personal, M aterial usw . führt.
D as Finanzergebnis (vor allem Zinsauf-
w and und -ertrag) w ird, sow eit es liqui-
ditätsw irksam w ar, oft der Finanzie-
rungs- bzw . der Investitionstätigkeit
zugew iesen.
3Was sagt der Geldfluss aus Inves-titionstätigkeit aus?D ie Investitionstätigkeit des K onzerns
um fasst B arkäufe und -verkäufe vonSach- und Finanzanlagen (inkl. W ert-
schriften), im m ateriellen A nlagen
sow ie die bar erhaltenen Zinsen und
D ividenden. Es handelt sich som it vor-
w iegend um liquiditätsw irksam e Verän-
18 G esch äftsbe richte lese n un d versteh en
Fragen und A ntw ortenzur G eldflussrechnung
D ie G eld- oder M ittelflussrechnung gibt einen Ü berblick über die
in der B erichtsperiode zu- und abgeflossenen flüssigen M ittel des
Konzerns. Sie ist gem einhin getrennt nach der B etriebs-, Investitions-
und Finanzierungstätigkeit des Konzerns darzustellen. Im H olding-
abschluss, der gem äss den M inim alvorschriften des G esetzes
erstellt w ird, kann auf eine G eldflussrechnung verzichtet w erden.
7/21/2019 KPMG Geschaeftsberichte[1]
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5Welchen Einfluss haben Fremd-währungsdifferenzen auf die Geld-flussrechnung?D ie in der G eldflussrechnung ausgew ie-
senen Erfolgspositionen und B ilanzver-
änderungen, die von ausländischen
Tochtergesellschaften stam m en, w er-
den grundsätzlich zum D urchschnitts-
kurs der Berichtsperiode um gerechnet.
D ie am Jahresende ausgew iesenenflüssigen M ittel der ausländischen Toch-
tergesellschaften w erden dagegen zum
Bilanzstichtagskurs um gerechnet. D ie
sich daraus ergebende U m rechnungs-
differenz w ird am Fusse der G eldfluss-
rechnung separat ausgew iesen.
Warum entsprechen Zu- und Abnah-men von Bilanzpositionen nichtden aus der Bilanz hervorgehendenVeränderungen?D ie G ründe für die A bw eichungen lie-
gen einerseits in der unterschiedlichen
U m rechnung von in Frem dw ährungen
geführten B ilanzpositionen (zum Stich-
tagskurs) und Transaktionen (zum
D urchschnittskurs). Zudem w erden
Veränderungen des Konsolidierungs-
kreises (Käufe und Verkäufe von Toch-
tergesellschaften) in der G eldflussrech-
nung in einer Zeile ausgew iesen, (vgl.
«W as sagt der G eldfluss aus Investiti-
onstätigkeit aus?»), betreffen aber eine
Vielzahl von B ilanzpositionen. D aneben
führen in der B ilanz auch nicht liquidi-tätsw irksam e Transaktionen zu Verän-
derungen w ie z.B . der Zugang von
A nlagen, w elche durch Finanzleasing
finanziert w urden.
vgl. B eispiel zum A nhang
Weitere Fragen, die sich Anleger zurGeldflussrechnung stellen sollten:
■ Ist der Konzern in der Lage, seinen
Verpflichtungen nachzukom m en und
Schulden bzw . Zinsen zeitgerecht zubegleichen?
G eldflussrechnung, Fälligkeitsspie-
gel im A nhang, evtl. A ngaben über
Kreditlim iten und «Free C ashflow »
im A nhang oder Jahresbericht
■ Entspricht die N utzungsdauer des
A nlageverm ögens einer realisti-
schen Einschätzung?
R echnungslegungspolitik, Investi-
tionstätigkeit gem äss A nlagespiegel
im A nhang
■ B estehen w esentliche Investitions-verpflichtungen, die zu zukünftigen
G eldabflüssen führen («C apital C om -
m itm ents»)?
evtl. O ffenlegung am Fusse des
A nlagespiegels
■ W ar der Konzern in der Lage, aus
der Geschäftstätigkeit flüssige M it-
tel zu erarbeiten? W urden diese M it-
tel für Investitionen oder für die
R ückzahlung von Frem d- oder
Eigenkapital verw endet?
G eldflussrechnung
■ W urden die richtigen Investitionen
zum richtigen Zeitpunkt und zu ver-
tretbaren K osten getätigt?
evtl. Jahresbericht
G esch äftsbe richte lese n un d versteh en 19
2
3
4
5
1
Geldflussrechnung Muster Konzern
CHF Mio.
2004 2003
Jahresgew inn 5 52
Überleitung zum operativen Ergebnis:
M inderheitsanteile 3 10
Ertragssteueraufw and 4 12
Finanzaufw and 9 5
Finanzertrag (2) (13)
Nicht liquiditätswirksame Gewinne und Verluste:
A bschreibungen 21 12
Im pairm entverlust auf G oodw ill 20 –
Ertrag aus B eteiligungen an assoziierten G esellschaften (5) –
(A bnahm e) der R ückstellungen (5) (3)
Verw endung von A rbeitgeberbeitragsreserven 2 –
G ew inn aus Verkäufen von Sachanlagen (1) –
(Zunahm e) der Pensionsguthaben – (1)
Veränderungen Nettoumlaufvermögen:
A bnahm e /(Zunahm e) der kurzfristigen Forderungen 89 (7)
(Zunahm e) der W arenvorräte (23) (3)
(A bnahm e) der kurzfristigen unverzinslichen Verbindlichkeiten (39) (6)
Ertragssteuern:
B ezahlte Ertragssteuern (15) (12)
Geldfluss aus Betriebstätigkeit 63 46
Käufe von Sachanlagen (29) (24)
Verkäufe von Sachanlagen 3 1
Käufe von im m ateriellen A nlagen – (4)
Käufe von Tochtergesellschaften, abzüglich erw orbene flüssige M ittel (56) (7)
Verkäufe von W ertschriften 2 –
Erhaltene Zinsen 2 11
Geldfluss aus Investitionstätigkeit (78) (23)
A ktienkapitalerhöhung 4 –
Bezahlte D ividenden (18) (9)
Transaktionen m it eigenen A ktien (3) (1)
Kapitaleinlagen von M inderheiten 3 –
Zunahm e der Finanzverbindlichkeiten 25 10
B ezahlte Zinsen (8) (3)
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit 3 (3)
U m rechnungsdifferenzen 1 –
(Abnahme)/Zunahme flüssige und geldnahe Mittel (11) 20
Flüssige und geldnahe Mittel zum Jahresbeginn 38 18
Flüssige und geldnahe Mittel am Jahresende 27 38
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sonen können nicht autom atisch m it
denjenigen unabhängiger D ritter vergli-
chen w erden, da durch die speziellen
B eziehungen nicht zw ingend m arktübli-
che Bedingungen zur A nw endung
kom m en. D eshalb sind Transaktionen
m it nahe stehenden P ersonen im
A nhang offen zu legen.
1Was sagt der Anlagespiegel aus?D er Anlagespiegel zeigt die Verände-
rungen der Sach- und im m ateriellen
A nlagen brutto, d.h. auf B asis der
A nschaffungskosten und kum ulierten
A bschreibungen. D ie Veränderungen
des Konsolidierungskreises (A kquisitio-
nen/Verkäufe von Tochtergesellschaf-
ten), Investitionen, A bgänge (Veräusse-
rung, Entsorgung), A bschreibungen,
Sonderabschreibungen («Im pair-
m ents») und U m rechnungsdifferenzen
w erden dabei separat offen gelegt.Investitionen und D evestitionen sollten
m it A usnahm e von nicht liquiditätsw irk-
sam en Transaktionen (Käufen oder Ver-
käufen in Form von Tauschgeschäften,
Finanzleasinggeschäften) und unter
B erücksichtigung von G ew innen und
Verlusten aus Anlageabgängen m it der
G eldflussrechnung abgestim m t w er-
den können. D ie A bschreibungen
gehen ebenfalls aus der Erfolgsrech-
nung hervor.
Wozu dient das Studium der Rech-nungslegungsgrundsätze?In den R echnungslegungsgrundsätzen
legt der Konzern unter anderem dar,
w elcher Rechnungslegungsstandard
eingehalten w ird, w ie der Konsolidie-
rungskreis definiert w ird und w elche
B ilanzierungs- und B ew ertungsgrund-
sätze zur A nw endung kom m en. So
gibt er beispielsw eise A uskunft über
die A usübung von W ahlrechten in der
R echnungslegung oder über das Aus-
m ass der Verw endung von Verkehrs-
w erten in der Konzernbilanz.
Wozu dienen die Erläuterungenzu den einzelnen Positionen derKonzernrechnung?D ie Erläuterungen klären über die
Zusam m ensetzung von einzelnen
B ilanz- und Erfolgsrechnungspositionen
auf und orientieren über die G ründe
von w esentlichen Veränderungen. Vonbesonderer B edeutung sind die nach
verschiedenen Standards vorgeschrie-
benen Veränderungsnachw eise, w ie
zum B eispiel der A nlagespiegel oder
der R ückstellungsspiegel. W eitere
w ertvolle O ffenlegungen betreffen das
finanzielle R isikom anagem ent und die
Situation der Personalvorsorge und der
Ertragssteuern.
Interessant ist auch die Frage, ob und
w arum G esellschaften aus der Kon-zernrechnung ausgeklam m ert w erden.
Sogenannte «S pecial Purpose Entities»,
d.h. zw eckbestim m te G esellschaften
oder Stiftungen, w erden beispiels-
w eise für kom plexe Finanzierungen
errichtet und zuw eilen nicht konsoli-
diert. Sie gehören zw ingend in den Kon-
solidierungskreis, w enn die C hancen
und R isiken aus diesen Transaktionen
faktisch beim Konzern verbleiben.
Welche wichtigen Zusatzinforma-tionen finden sich im Anhang?Teil der Erläuterungen sind die auf-
schlussreichen A ngaben zu den so-
genannten A usserbilanzgeschäften:
D arunter sind Transaktionen und U nsi-
cherheitsfaktoren zu verstehen, die
sich (noch) nicht in der B ilanz nieder-
schlagen. B eispiele sind Verpflichtun-
gen für unkündbare langfristige M iet-
verträge («O perating Leases»), für
Investitionsverpflichtungen («C apital
C om m itm ents») und für R echtsfälle,
G arantien, Solidarbürgschaften und
andere Eventualverbindlichkeiten.
Leser des A nhangs sollen erkennen,
w elchen w esentlichen R isiken der Kon-zern ausgesetzt ist und w ie diese R isi-
ken die Konzernrechnung, insbesonde-
re die Ertragslage und G eldflüsse, in
Zukunft beeinflussen können.
Was sind nahe stehende Personen?A ls nahe stehende –natürliche oder
juristische –Person w ird bezeichnet,
w er direkt oder indirekt einen bedeu-
tenden Einfluss auf finanzielle oder
operative Entscheidungen des U nter-
nehm ens ausüben kann. D arunter fal-len beispielsw eise w ichtige A ktionäre
oder Verw altungsräte sow ie von die-
sen kontrollierte G esellschaften, die
m it dem Konzern G eschäfte tätigen.
Transaktionen m it nahe stehenden P er-
20 G esch äftsbe richte lese n un d versteh en
Fragen und A ntw orten zum A nhang
D er A nhang der Konzernrechnung besteht aus A usführungen
zu den angew endeten R echnungslegungsgrundsätzen,
den Erläuterungen zu einzelnen Positionen der Konzernrechnung
und zusätzlichen Inform ationen. Er bildet einen integralen
B estandteil der Konzernrechnung.
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2Welche Schlüsse lassen sich ausdem Rückstellungsspiegel ziehen?D er R ückstellungsspiegel zeigt für jede
w esentliche Kategorie von R ückstellun-
gen die B ildung, die erfolgsneutrale
Verw endung und die erfolgsw irksam e
A uflösung in der B erichtsperiode. H ohe
A uflösungen nicht m ehr benötigter
R ückstellungen w eisen auf Ungenauig-
keiten der früheren R ückstellungsbil-dung oder unerw artete Entw icklungen
hin. W enn sie einen w esentlichen Ein-
fluss auf den E rgebnisausw eis haben,
sollten die A uflösungen an dieser
Stelle erklärt w erden.
D ie m it den einzelnen R ückstellungs-
kategorien verbundenen U nsicherhei-
ten sow ie der erw artete Zeitpunkt des
M ittelabflusses sollten offen gelegt
w erden.
3Was steckt hinter dem Geldabflussaus Akquisitionstätigkeit?A usgew iesen w ird der Kaufpreis für
U nternehm ensakquisitionen abzüglich
der übernom m enen flüssigen M ittel.
D iesem B etrag w erden die übernom -
m enen A ktiven und Verbindlichkeiten
sow ie der G oodw ill gegenübergestellt.
D urch die A ufgliederung des G eldab-
flusses aus A kquisitionstätigkeit kön-
nen die Veränderungen der B ilanzposi-
tionen m it den in der G eldflussrech-nung abgebildeten G eldflüssen plausi-
bel gem acht w erden. G leich, aber m it
um gekehrtem Vorzeichen, w ird m it der
Veräusserung von Tochtergesellschaf-
ten verfahren.
G esch äftsbe richte lese n un d versteh en 21
1 Anlagespiegel Muster Konzern
CHF Mio.
Im m obilien Ü brige Sach- Total Sach- G oodw ill Totalanlagen anlagen
Anschaffungswerte
Stand 1. Januar 2004 91 62 153 56 209Zugänge aus A kquisition 10 1 11 97 108
Investitionen 20 9 29 – 29
A ufw ertungen 6 – 6 – 6
A bgänge – (6) (6) – (6)
U m rechnungsdifferenzen (2) (1) (3) – (3)
Stand 31. Dezember 2004 125 65 190 153 343
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1. Januar 2004 25 34 59 12 71
A bschreibungen 2 7 9 12 21
Im pairm ent-Verlust – – – 20 20
Kum ulierte Abschreibungen auf A bgängen – (4) (4) – (4)
U m rechnungsdifferenzen – – – – –
Stand 31. Dezember 2004 27 37 64 44 108
Nettobuchwerte
Stand 1. Januar 2004 66 28 94 44 138
Stand 31. D ezem ber 2004 98 28 126 109 235
2 Rückstellungsspiegel Muster Konzern
CHF Mio.
G e w äh r- R e ch tsfälle Ü b rige R ü ck- Totalleistungen stellungen
Stand 1. Januar 2004 7 4 1 12
B ildung 2 1 – 3
Verw endung – (1) – (1)
A uflösung (4) (3) (1) (8)
Zugänge aus A kquisition 2 – – 2
Stand 31. Dezember 2004 7 1 – 8
3 Käufe von konsolidierten Gesellschaften Muster Konzern
CHF Mio. 2004
Flüssige M ittel 8
Forderungen 27
W arenvorräte 20
Sachanlagen 11
Kurzfristige unverzinsliche Verbindlichkeiten (1)
Finanzverbindlichkeiten (86)
R ückstellungen (2)
Latente Steuerverpflichtungen und -aktiven, netto (10)
Total übernommene Nettoaktiven (33)G oodw ill 97
Total Kaufpreis 64
A bzüglich übernom m ene flüssige M ittel (8)
Geldabfluss, netto 56
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G esch äftsbe richte lese n un d versteh en 23
D ie steuerlichen Verlustvorträge, deren
positiver Effekt aus G ründen unsiche-
rer Verrechnungsm öglichkeiten nicht
aktiviert w urde, sind nach internationa-
len Standards m it ihren Fälligkeiten
offen zu legen. D araus lässt sich die
potenzielle künftige E ntlastung der
effektiven Steuerbelastung erm itteln.
Im abgebildeten B eispiel kann m an von
einer potenziellen S teuerentlastungvon CH F 8,3 M io. ausgehen (36% von
C H F 23 M io.), w enn alle Verlustvorträ-
ge in Zukunft m it G ew innen verrechnet
w erden können.
Weitere Fragen, die sich Anlegerzum Anhang stellen sollten:
■ W as sind die G ründe für Ä nderun-
gen der B ilanzierungs- und B ew er-
tungsm ethoden?
■ Ist durch U nternehm ensakquisitio-
nen ein hoher G oodw ill entstanden?
W odurch w ird dieser G oodw ill
gerechtfertigt? W elchen Ergebnis-
beitrag hat das erw orbene U nter-
nehm en im laufenden G eschäftsjahr
zum Konzernergebnis beigesteuert?
■ W ie w urde der Im pairm entverlust
bzw . der realisierbare W ert des
G oodw ills erm ittelt, und w as sind
die G ründe für eine W ertm inderung?
■ Sind die R ückstellungen für G aran-
tiefälle, Prozessrisiken, Verlustauf-
träge, steuerliche R isiken usw . ange-
m essen? W urden R ückstellungen in
grösserem U m fang w ieder aufge-
löst?
4 Personalvorsorgekosten und Pensionsguthaben Muster Konzern
CHF Mio.
2004 2003
Ermittlung der Überdeckung:
B arw ert der Vorsorgeverpflichtung (275) (280)
Verkehrsw ert des ausgeschiedenen Verm ögens 309 320
Überdeckung 34 40
D avon nicht aktiviert (26) (30)
Aktiviertes Pensionsguthaben 8 10
Zusammensetzung des Personalvorsorgeaufwands:
Zuw achs der A nsprüche 22 18
B eiträge der A rbeitnehm er (5) (5)
Zinsaufw and 4 3
Erw artete R endite auf A nlagen (4) (4)
Am ortisation versicherungsm athem atischer Gew inne/Verluste – –
N icht bilanzierungspflichtige R eduktion der Ü berdeckung (4) –
Aufwand für leistungsorientierte Pläne 13 12
Aufwand für beitragsorientierte Pläne 5 4
Personalvorsorgeaufwand 18 16
Nachweis des bilanzierten Pensionsguthabens:
Guthaben am 1. Januar 10 10
Verbuchter A ufw and für leistungsorientierte Pläne (13) (12)
B eiträge A rbeitgeber 11 13
Verw endung von A rbeitgeberbeitragsreserven 2 –
Ausbezahlte Leistungen (2) (1)
Guthaben am 31. Dezember 8 10
5 Verzinsliches Fremdkapital Muster Konzern
CHF Mio. Fälligkeit (Jahre) 31.12.2004 31.12.2003
bis 1 bis 5 über 5
B anken 15 63 35 113 64
H ypotheken 13 58 19 90 46
Ü briges verzinsliches Frem dkapital 3 18 6 27 9
Total 31 139 60 230 119
6 Nachweis des Steuersatzes Muster Konzern 2004
Durchschnittlich erwarteter Steuersatz im Konzern 36%
Effekt von steuerlich nicht abzugsfähigen A ufw endungen 5%
Effekt von steuerbefreiten Erträgen (1% )
Verrechnung von nicht aktivierten Verlustvorträgen (7% )
Effektiver Steuersatz 33%
Verfall der steuerlich anrechenbaren Verlustvorträge,
deren Steuereffekt nicht aktiviert wurde: CHF Mio.
2005 3
2006 5
2007 –
2008 4
2009 oder später 11
Total 23
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beim Studium jedes Jahresabschlus-
ses einen B lick auf dieses Testat zu
w erfen, um festzustellen, ob der Prüfer
auf bestim m te Verletzungen der Rech-
nungslegungsnorm en verw eist, w elche
die «true and fair view » beeinträchti-
gen, oder ob er auf bestim m te B ew er-
tungsunsicherheiten bzw . Fortfüh-
rungsrisiken hinw eist.
1Im vorliegenden B eispiel w ird explizit
auf die B ew ertungsunsicherheiten im
Zusam m enhang m it dem beträchtli-
chen G oodw ill verw iesen, der auf eine
kürzliche A kquisition zurückzuführen
ist. Trotz dieser U nsicherheit konnte
der Prüfer ein uneingeschränktes Tes-
tat abgeben, da er zum Schluss
gekom m en ist, dass diese Problem atik
im A nhang angem essen dargelegt ist.
D ie entsprechende Erläuterung ist für
die Interpretation der Verm ögens-,Finanz- und Ertragslage des Konzerns
von grosser B edeutung.
Deliktische Handlungen und Fehler(«Fraud and Error»)D ie H auptverantw ortung für die Ver-
m eidung bzw . A ufdeckung von D elik-
ten liegt beim Verw altungsrat (und
gegebenenfalls beim Prüfungsaus-
schuss bzw . A udit C om m ittee) und bei
der U nternehm ensleitung. Sie m üssen
aufgrund der gesetzlichen A nforderun-gen ein K ontrollum feld und G eschäfts-
grundsätze festlegen, einführen, durch-
setzen und kontrollieren, die eine ord-
nungsm ässige U nternehm enstätigkeit
sicherstellen. U nter A ufsicht der Ver-
«Expectation Gap»D ie vorangehenden A usführungen zei-
gen, w ie viel Erm essen in einer Kon-
zernrechnung steckt. D ie ausgew iese-
nen Zahlen stellen eine Kom bination
von effektiven oder erw arteten G eld-
flüssen und B ew ertungsanpassungen
dar. Ü berall dort, w o E rm essensent-
scheide gefällt w erden, m uss auf eine
Einschätzung der Zukunft abgestellt
w erden. «A ccounting is an art, and not
a science», heisst es zuw eilen.
B ilanzw ahrheit, -klarheit und -vorsicht
sind zentrale B egriffe der R echnungsle-
gung, die sich U nternehm en und Prü-
fer stets vor A ugen halten m üssen. D ie
R echnungslegungsstandards können
angesichts der rasanten Entw icklungen
lediglich einen R ahm en für die korrekte
D arstellung geben. Es bleibt R aum für
Interpretation und A nw endung des
gesunden M enschenverstandes. VorU nternehm enszusam m enbrüchen w ird
aber auch bei A nw endung der rigoro-
sesten R echnungslegungsstandards
nicht im m er rechtzeitig gew arnt w er-
den können, w ie B eispiele zeigten.
Eine A bschlussprüfung soll angem es-
sene Sicherheit darüber geben, dass
der A bschluss als G anzes keine
w esentlichen Fehlaussagen enthält.
Volle S icherheit kann der Prüfer nicht
verm itteln, da w egen der inhärentenG renzen einer Prüfung (Vorgehen in
Stichproben, W irkungsgrenzen interner
Kontrollen der G esellschaft, N ichter-
kennen von Täuschungen, Erm essens-
spielräum e usw .) das R isiko besteht,
dass auch bei einer sorgfältigen Prü-
fung w esentliche Fehlaussagen im
A bschluss unaufgedeckt bleiben.
Stellenwert der PrüftestateEs ist die A ufgabe der R evisionsstelle,
Transaktionen und B estände anhand
von Stichproben zu prüfen, die R ech-
nungslegungspolitik kritisch zu hinter-
fragen und sich eine M einung über die
Konzernrechnung und den Einzelab-
schluss bezüglich Einhaltung der rele-
vanten R echnungslegungsnorm en zu
bilden. Prüfer m üssen dabei vom
U nternehm en unabhängig sein. Ihre
A rbeit ist geprägt durch das A bw ägen
vieler Argum ente, «B est case»- und
«W orst case»-Szenarien. Sie halten der
G eschäftsleitung einen Spiegel vor und
sorgen dafür, dass der O ptim ism us des
U nternehm ers einer ausgew ogenen
O ptik der Verm ögens-, Finanz- und
Ertragslage nicht im W ege steht.
TestatD er Bericht des K onzernprüfers orien-
tiert sich an einem durch die internatio-
nale Prüfervereinigung (International
Federation of Accountants; IFA C ) und
den nationalen Verband (Treuhand-
Kam m er) vorgegebenen S tandardw ort-
laut. D ieser stellt den Prüfungsgegen-
stand (z.B . die Konzernrechnung), die
Verantw ortlichkeiten und den Inhalt
einer Prüfung klar und m ündet im4.A bschnitt in eine M einungsäusse-
rung. D iese bestätigt, m it oder ohne
Einschränkung, die E inhaltung des rele-
vanten R echnungslegungsstandards
bzw . des G esetzes. Es em pfiehlt sich,
24 G esch äftsbe richte lese n un d versteh en
D ie R olle der R evisionsstelle
A ls eines der gesetzlich vorgeschriebenen O rgane verm ag
die R evisionsstelle viel zum Vertrauen in eine G esellschaft
bzw . deren externe B erichterstattung beizutragen.
Verluste oder gar einen Konkurs verm ag aber auch sie
nicht abzuw enden.
7/21/2019 KPMG Geschaeftsberichte[1]
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antw ortlichen sollte die G eschäftslei-
tung den richtigen Ton angeben («Tone
at the top»), eine Kultur der Ehrlichkeit
und des ethischen A nspruchs schaffen
sow ie ein angem essenes internes Kon-
trollsystem (IKS) einrichten, dam it
deliktische H andlungen im U nterneh-
m en verm ieden bzw . aufgedeckt w er-
den können.
D er Prüfer m uss seine A rbeit m it einer
kritischen G rundhaltung und professio-
neller Skepsis angehen und durchfüh-
ren. Er achtet auf Sachverhalte, die das
R isiko einer w esentlichen Fehlaussage
im A bschluss erhöhen. B ei der Planung
seiner A rbeiten m uss der Prüfer die
A nfälligkeit des U nternehm ens für
Fehlaussagen aufgrund von D elikten
m it dem Prüfungsteam besprechen.
Zugleich m uss er den Verw altungsrat
und die G eschäftsleitung befragen, ob
sie von D elikten Kenntnis haben, w ie
sie das Vorliegen von D elikten ein-
schätzen und w elche M assnahm en sie
zur W ahrnehm ung ihrer eigenen Ver-
antw ortung getroffen haben.
Stellt der Prüfer eine Fehlaussage auf-
grund von D elikten oder verm uteten
D elikten fest, m uss er rechtzeitig und
m it den richtigen Stellen kom m unizieren.
D er Prüfer hat zudem an der G eneral-
versam m lung eine, w enn auch durchdie Vorschriften der G eheim haltung
lim itierte, A uskunftspflicht.
M it der Prüfung leistet die R evisions-
stelle einen w ichtigen B eitrag zur C or-
porate G overnance und zum R isiko-
m anagem ent der G esellschaft.
G esch äftsbe richte lese n un d versteh en 25
B ericht des Konzernprüfers an die G eneralversam m lung der
Muster Holding AG
A ls K onzernprüfer haben w ir die im G eschäftsbericht w iedergegebe ne Ko nzernrechnung der
M uster H olding A G , bestehend aus konsolidierter Bilanz, konsolidierter Erfolgsrechnung,
konsolidiertem Eigenkapitalnachw eis, konsolidierter G eldflussrechnung und A nhang der Kon-
zernrechnung , für das am 31. Dezem ber 2004 abgeschlossene G eschäftsjahr geprüft.
Für die Konzernrechnung ist der Verw altungsrat verantw ortlich, w ährend unsere A ufgabe darin
besteht, diese zu prüfen und zu beurteilen. W ir bestätigen, dass w ir die g esetzlichen A nfor-
derungen hinsichtlich B efähigung und U nabhängigkeit erfüllen.
U nsere P rüfung e rfolgte nach den S chw eizer Prüfungsstandards sow ie den International Stan-
dards on A uditing (ISA )1, w onach eine Prüfung so zu planen und durchzuführen ist, dass w esent-
liche Fehlaussag en in de r Konzernrechnung m it angem essener Sicherheit erkannt w erden.
W ir prüften d ie P osten u nd A ngaben der Konzernrechnung m ittels A nalysen und E rheb ungen
auf der Basis von Stichproben. Ferner beurteilten w ir die A nw end ung der m assgebend en R ech-
nungslegungsgrundsätze, die w esentlichen B ew ertungsentscheide so w ie die D arstellung der
Konzernrechnung als G anzes. W ir sind d er A uffassun g, dass unsere Prüfung eine au sreichende
G rund lage für unser U rteil bilde t.
G em äss unserer B eurteilung verm ittelt die Konzernrechnung ein den tatsächlichen Verhältnis-
sen e ntsprechendes Bild der Verm ögens-, Finanz- und Ertragslage in Ü bereinstim m ung m it den
………………………………………2 und entspricht dem schw eizerischen G esetz.
W ir em pfehlen, die vorliegende Ko nzernrechnung zu genehm igen .
O hne unser U rteil einzuschränken, verw eisen w ir auf Erläuterung … des A nhangs der
Konzernrechnung, w o eine w esentliche U nsicherheit hinsichtlich d er Bew ertung des G oodw ills
dargelegt ist. D ie W erthaltigkeit dieses G oodw ills hängt m assgeblich davon ab, ob es gelingt,
die im G eschäftsjahr 2004 erw orbene G esellschaft erfolgreich zu restrukturieren.
PRÜ FFIRM A
N A M E N A M E
dipl. W irtschaftsprüfer dipl. W irtschaftsprüfer
Leitender R evisor
O RT, D ATUM
1 D ie R eferenz auf internation ale Prüfungsstandards
ist üblich be i Konzernrechnungen in Ü bereinstim m ung
m it IFR S.
2 A ngabe des relevanten Re chnu ngslegu ngsstandards
(z.B . Sw iss G A A P FE R oder International Finan cial
R eporting Stand ards [IFR S])
1
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7/21/2019 KPMG Geschaeftsberichte[1]
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