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Korrespondenzen

Date post: 11-Jan-2017
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Korrespondenzen Source: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 8, No. 7/8 (Sep. - Oct., 1907), pp. 261-264 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30171207 . Accessed: 19/05/2014 17:35 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik. http://www.jstor.org This content downloaded from 193.105.154.131 on Mon, 19 May 2014 17:35:03 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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KorrespondenzenSource: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 8, No. 7/8 (Sep. - Oct., 1907),pp. 261-264Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30171207 .

Accessed: 19/05/2014 17:35

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toMonatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik.

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Berichte und Notizen.

I. Korrespondenzen.

Cincinnati.

Die Ferientage wurden von uns je nach Geschmack und - Umfang des Geldbeutels versrhiedentlich zu- und umebracht. Einige Kollegen leisteten sich eine Europa-Reise, und einer davon braclite von driben sogar einen wahr- haftigen Orden nebt Lorbeerkranz mit, wahrhaftig; andere grasten innerhaib eines Monats den gaanzen Westen un- seres Landes ab und wussten Wnunder- dinge von dorten zu berichten, wen Kollege grub auf seiner Farm die selbst geflrnzten Kartoffeln aus, von deren Grsse er aber kuger eise niehts ver- lauten ness. ieder andere wanderten wtkchentlich einmal in der Grafechaft Hamilton umher, amsierten sich dabei griiflich und befestigten sich obendrein wieder in der einheirischen Geogaphie. Unser Vorsteher des deutschen Unter- richts machte ebenfnails ausgedehnte

eusstouren, er folgte nmlich errtend den Spuren - apropos den historischen - der Knigin des Westens und m- egend und freute sich unbeindig, wenn er irgendwo einen recht olen Grabstein entdeokte, . fas Resultat seiner For- schungas- und Entdeckungsreisen legte er in einer rtikelserie nieder, die in einer hiesigen deutschen Zeitung er- schenen und die sebr lesenswert sind. Ihr Korrespondent verdiente sich als literarischer Leichenbestatter einige Fe- riengrosehen, indem er den zweiund- vierzig selig verstorbenen Mitghiedern eines Vereins ar riihrsame Nekrologe schrieb. Und als er mit dem traurien Jahrbuche zu Ende war, da war's ihm selbst so tragisch zu Mute, dass er leich semnen eigenen Nekrolog ver- faste.

Als ewissenhafter Chronist will ich nicht versijumen, zu bericliten, dass mehrere Koleen der ersten Jahreskon- vention des deutsch am eri kani schen Staatsverbandes, die anfangs August in Toledo, 0., stattfatnd, beiwohnten. Ne- ben dem Bewusstsein, damit an der Firderung ciner guten Sache mitgehol- fen zu haben, nahmen sic auch die Er- innerung an einige angenehme verlebte

Tage ami schinen Eriesee nach Cincin- nati zuriick. Besonders erfreulich ist es audi, dass in dieser Konvention Herr Johnl Schwaatb zuin Friisidenten des Statsverbandes erwiihlt und Cin- cinnati als Vorort bestimmt wurde. Darnit ist die Whrung der persilichen Freiheit in die rechten Hinde gelegt

Mittels des tiblichen Lehrerinsti- tuts auch Normawoche genannt, wurde die liebe Kollegenshaft zu Be- inm des Schuljahres fr die bevorste- hende Arbeit zurecht gedrechselt -

nun kann's losgehen. Zur Erteilung des englischen Unterricits nach den mo- dernsten Methoden wurde schon wieder ei sehr umfangreicher Lehr -bunhd Studienpian herausgegeben, den im Laufe des letzten Schuljahres die Prinzipale und viee Lehrer sebst neu- sammengebraut haben. Wie es in der Einleitong dieses 75seitigen ,,Studien- planes und Leitfadens fdr Lehrer" an- gekiindigt ist, enthiilt er nur das Mini- mum des zu lehrenden Stoffes und -

man htire und staune -der Plan soll jedes Jar inter Beihilfe derselben ram eister- und - eisterinnen revi (liert, d. h. um~aebraut werden! Ob das mit der Zeit nicht ober- oder mibergib- ries sharp beer. oder ar lebensgef~lhr- hiche Patent-Medizin gut? Auch ne uoe Sehreibvorlagen wurden von kal- iletphishen Superintendenten f r das englische Departement herausgegeben, die naeh Art eines Abreisis- Kalenders ghrulcht werden. In jedem der acht Schulljahre sind nicit weniger als 80 Qatttseiten dieer Vorlaen, wormn man leider jeghiche Grundstriche und Schat- tiernga vermisst, zu schreiben. Im letschen Unterricht begntirt man sich

in den fiinf ersten Schljahren mit je 24 Seiten Schb5nschrift per Jahr, und (len Vergleich wird sie trotzdem mit (len enliscen Schreiben nach wie vor bestehen knnen.

Arm letzten Tae der ormalwoche kam das deutsche Departement in einer separaten Sitzungf, die in der Aula der scechslten Distriktschule statt- fand, gnz besonders zum Worte. Es waren ungewinlich begeisterude, henz-

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Monatshefte filr deutsche Sprach cnd Pind lagogil.

erfrischende Ansprachen, die dabei so- wohl von unserem deutschen Superin- tendenten, als von unserem Schulsuper- intenden Dyer, ferner von Herrn John Schwaab, denm Vorsitzer des Schulrats- komitees ftir deutschen Unterricht, so- wie von unserem alten treuen Freunde, Schulrat John B. Peaslee, an die An- wesenden gerichtet wurden. Die deut- sche Lehrerschaft wird den genannten Herren Dank dafiir wissen und mit neuer Schaffensfreude und mit gehobe- nem Pflichtgefiihl zur Jahresarbeit an- treten. Kollege Wm. Jiihling hielt in dieser Sitzung einen gediegenen Vortrag iiber ,,Unterricht und Disziplin", und Kollege Paul von Horn verlas, aber lei- der etwas zu schnell, eine interessante Arbeit iber .,Ein vergessener Bruder- stamm". Er betrachtete als solchen die Deutschen in den russischen Ostseepro- vinzen Est-, Liv- und Kurland. Ein Teil des Clifton Heights Gesangvereins und des Bayrischen Mitnnerchors trug wiederum unter Leitung ihres Dirigen- ten Max Weis zur Eraffnung der Sitzung ' mit gewohriter Verve vier hfibsche V61kslieder vor, und die Slinger ernteten daffir wohlverdienten Beifall und den het-zlichert Dank der deutschen Lehrer, denen es lingst bekusst ist, mit welcher Bereitwilligkeit und Hingabe diese beiden Gesangvereine allezeit die deutsche Sache unterstiitzei.

Seit mehreren Monatexr war Herr Fick dapnit beschliftigt, fir die zwei ersten Schuljahre einie passende Er- gnzungslektfire zusammen zu stellen, wie sie schon seit Jahren hier dringend gewfinscht wurde. Die Arbeit, betitelt ,;Dies, und Das - Ein Buch fiir die Kleinen", liegt nunmebr in Manus- krfpt vor und mehrere follegen haben bereits daivon Einsicht genommen und sehr gflnstig darfiber berichtet. Es bleibt pur noch zu wtinscheni, dass die Arbeit im Laufe des Schuljahres noch im Druck erscheine und dass recht bald weitere Erglinzungslekttire ftir die iiich3ten Schuljahre folge.

E. K.

Newark, N. J. Am 28. Juni leitete Herr Hern

mann von der Heide P. M., zum letztenmale die Jahreschlussfeier an der deutsch-englischen Coe's Place- Schule (frtheren Greenstr.-Schule), an der er 38 Jahre als Lehrer ,ind seit 1878 zugleich als Direktor gewirkt hat. Einen Monat vorher hatte er dem Vbr- stande der Schule seine Resignation eingereicht und nun schied er f tr im-

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mer aius der Anstalt. um sich ins Pri- vatleben zuriickzuziehen. Jn. ihm ver- liert die Schule einen tiichtigen Lehrer und umsichtigen Leiter, der mit grosser Gewissenhaftigkeit bestrebt war, der Schule zu inneren und itusseren Erfol- gen zu verhelfen. Die inneren Erfolge sind nicht ausgeblieben, denn es gelang der Schule in einem siebenjiihrigen Kur- sus die Kinder fiir die Hochschule vor- zubereiten. Der ,iussere Erfolg liess freilich in den letzten Jahren zu wiin- schen iibrig. Die Schule hatte infolge der bekannten fiir deutsch-englische Privatschulen ungiinstigen Verhiiltnisse fortwahrend mit Defizits zu kiimpfen.

Zum Nachfolger des Herrn von der Heide ist Herr Carl .Schmidt. bisher Direktor der Beacon St. d. e. Schule. berufen. M ige es ihm gelingen. das Schulschifflein zwischen allen ge- fiihrlichen Klippen glticklich hindurch zu bringen. Dasselbe soll nun unter einer neuen, vielverheissenden Flagge segeln. Die Coe's Place Schule soil fortan die Bezeichnung fiihren: ,,)Deutschamerikanische Akademie."

Darnach ,konnte man glauben, das deutsch - englische Privat- schulwesen in Newark sei im Aufschwung begriffen. Das ist leider nicht der Fall. Das Interesse fiir die deutschen 'Schulen hat sehr abgenom- men. Wie in anderen Stiidten der Union haben sich auch in Newark infolge der modernen Volkerwanderung friihere deutsche Cegenden in ein Klein-Jerusa- lem, in ein Klein-Italien oder in ein Klein-Polen verwandelt. Aus Mangel an Schtilern ist im vorigen Jahre das stattliche Schulgebiiude der deutsch- englischen Schule in der 10. Ward ver- kauft worden. Das gleiche Schioksal ereilte in diesenm .Tahre die Newark- Str.- Schule und die Beacon Str.-Schule. welche also das nahe bevorstehende 50- jiihrige Jubiliium nicht mehr erleben sollten. Man will zwar versuchen, die Beacon Str.-Schule wieder in einer mehr deutschen Gegend zu errichten. Da aber bedeutende Geldopfer dazu gehoSren, so fragt es sich, ob der Plan gelingen wird. Nur die 12. Ward deutsch-englische Schule, deren Prinzipal Herr Eugen Itahm ist. steht finanziell gut. Das bis- lierige Schulgebiude wurde von der Celluloid Co., welche infolge fortwlh- render Ausdehnung ihres Geschaftes ihre Fabrikanlagen stetig erweitern muss und das anstossende Schulgrund- stick notwendig brauchte, zu dem ftir die Schulgemeinde sehr vorteilhaften Preise von $20,000 aufgekauft, woftir man imstande war. in der Nahe des

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Korrespondenzen.

alten Platzes ein neues und modernes Schulgebiiude zu errichten, ohne sich in Schulden asttirzen zu miissen. Die Schule wird im niichsten Jahre ihr 50-jhriges Jubillum feiern.

WS hrend unsere deutsch-engl. Schu- len auf den Aussterbe-Etat gesetzt zu sein scheinen, entwickelt sich das stiidtische Schulwesen von Jahr zu Jahr krlftiger. Fiir die Volks- schule wiri ein kostspieliger Schul- palast nach dem andern gebaut. In Kilrze soil Newark auch eine Handels- hochschule erhalten. Der Grund und Boden dazu ist gekauft; die Pliine sind fertig, und verschiedene Bauunterneh- mer haben bereits ihre Forderungen ein- gereicht. Aber wie beim asterreichischen Landsturme, so wird es auch hier heis- sen: ,,Immer langam voran!" Ein fal- sches Rechenexempel des betreffenden Architekten ist schuld daran. Er hatte die Kosten des Baues auf $400,000 be- rechnet, und diese Summe war nun dem Schulrate vom Stadtrate bewilligt wor- den. Nach dem Angebote des Mindest- fordernden betragen aber die Baukosten $770,000. Da der Schulrat die fehlende Summe nicht aus der Erde stampfen kann, so werden wohl die Handelshoch- schuler in spe sich noch geraume Zeit gedulden mfisen, ehe sich die Pforten fir ihren Wissensdrang uffnen. Der Architekt, der besser Rat erteilen als rechnen kann, schlug vor, man solle mit dem Bau beginnen, der Stadtrat wtirde unterdessen Zeit genug zu weiterer Be- willigung haben. Aber der Schulrat war vorsichtg genug. von diesem gut ge- meinten Rat keinen Gebrauch zu machen.

Mit Freuden werden die stiidtischen Lehrer die neue Gehaltsl iste begrtsst haben. Recht freigebig hat das Lehrekomitee in den Stadtsre ickel gegriffen, um die Gehlter zu erhhen. Prinzipale an Grammiirschulen, deren Gehalt vor cinem Jahre von $2000 auf $2500 erha3ht wurde, solien jetzt $3,000 pro Jahr erhaiten. Damit aber keine Tnzufriedenheit weder nach oben noch nach unten einreisse, hat man nach dem Grnndsatee ,Jedem das Seine" ftr alie den Tih reichlicher gedeckt. Superin- tendent Dr. Poland soil $5,500 statt $5,000, sein Assistent Corson $4,000 statt $3,500, der Prinzipai der Hoch- schule, Stearns, $4,300 statt $4,000, der Prinzipal der Normalschule $3,700 statt $3,300 und die Lehrerinnen der Normal- schule $1,300 statt $1,200 erhalten., Die Lehrerinnen der Grammir- und Primir- schulen sollen hei ihrer permanenten

Anstellung $580 erhalten und nach 9 Jahren ein Gehalt von $1,100 erreichen.

Unserem lehrerfreundiichen Schulrat geht es fibrigens wie anderen Leuten auch: ,,Man kann es nicht alien Leuten recht machen." So sind ihm kirzlich von den Grosgeschworenen die Le viten grindlich verlesen wor- den. Newark steht im Zeichen der Re for m. Das Sonntagsgesetz wird jetzt streng durchgeftihrt. Kein Wirt wagit es, am Sonntage einen Durstigen zu laben. Ein deutscher Sheriff zwingt die Polizei, streng auf Ordnung zu hal- ten. Der Polizeichef, welchem Untersu- chung wegen Pflichtvernachessignung drohte, erschoss sich. Zwei Polizeikapi- tiue resignierten as demseiben Grunde. Die Reformwut ergriff nun auch die Grossgeschworenen. In einem Berichte an den Oberrichter hielten sie dem Schulrate deren Sinden vor. Was sie dem letzteren am Zeuge zu flicken hat- ten, geht aus folgender Stelle des Be- richtes hervor:

,,Wir finden viele der Mitglieder des Schulrates nicht f Pr dies Amt geeignet. Sie habrtn keine Ahnung von Pdagogik, sind unerfahren in grossen Angelegen- heiten und verstehen es nicht, unseren Schulen Ansehen zu geben und sie zu wirksamen Erziehungsanstalten zu ma- chen. Die Arbeit ist unter die Mitglie- der als Amtsbeute je nach den Distrik- ten, weche sie vertreten, geteilt. Die Streitereien, welche Sffentlich fiber Prinzipal, Lehrer, Gehllter, Plumber- arbeiten, Pianos, Grundeigentum u. a. stattfinden, sind eine Schmach fr un- sere Stadt. Woh gibt es tichtige Man- ner an der Behirde; wir sagen nur, was wir him allgemeinen als wahr gefunden haben. Die Zahi der Kommissre (2 fer ijede der 16 Wards) ist z gross und

nehmen, das sie zu verwalten haben, nicht newachsen. Eine grosse Behrde nd die Art der Wall der Mitglieder derselbee hat die Erwlhlung Unflhiger zur Folge. Die BUrger tragen daher in erster cinie die Schuld. Das Schlimm- ste der jetzigen Situation est wenieer Sder Verlusn des Geldes der Steuerzahler ls die Demoralisierung der Schulen. eainerlei, wie schn die der wie geut

das~F Lererpersonal; so lange die ober- ste Behirde nicht aus den besten Blr- er este scht, kinnen keine tguten ReR-

sutte erielt werden. Die st-dtischn Schulen sind verpestet durch die At- n losphidre, welche ae unserem Schul- rate aufteigt. Infolge der werig ge- chilftsmUssi n Methoden des Komi- tees ffir Shulmiunser war die stadt ge

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Monatshefte fuir deutsche Sprach und Pidagogik.

zwungen, exorbitante Preise fir Grund- eigentum fir Schulzwecke zu zablen. Es ist, wie wir finden, Gebrauch, dass die Kommisslire der Ward, in welcher das Grundeigentum liegt, die Arrange- ments fir den Kauf treffen. Die Bestel- lungen fiir Reparaturen an den Schul- hiiusern sind unter die 9 Mitglieder des Komitees fiir Reparaturen verteilt; der Vorsitzende erhilt zwei Zehntel der Gesamtzahl und die anderen Mitglieder je ein Zehntel. Jedes Mitglied bestimmt, wer die Reperaturarbeiten haben soll. Fragliche Methoden scheinen beztiglich Einfiihrung von Lehrbichern angewen- det zu werden. Diese Angelegenheit sollte genauer untersucht werden, als wir dies zu tun imstande waren. Wir empfehlen die Ernennung einer Spezial- kommission seitens der Stadt, welche selbst unentgeltlich dienen, hingegen geniigend Bewilligung erhalten soll, um einen tiichtigen Anwalt zu engagieren, welcher die Methoden und Arbeit des Schulrates untersuchen soll. Geschieht dies nicht, so empfehlen wir der niich- sten Grand Jury die Arbeit, die wir be- gonnen haben, fortzusetzen."

In wie weit die Angaben in diesem

Berichte auf Wahrheit beruhen, miige hier uneriirtert bleiben. Vielleicht er- blickt mancher Leser darin ein getreues Konterfei des eigenen Schulrates in der Heimatstadt. Hervorragende Juristen sollen iibrigens der Ansicht sein, dass die hiesigen Grossgeschworenen mit dem Vorgehen gegen Stadt- und Schul- rat die Grenzen ihrer Machtbefugnisse iberschritten haben. Dem sei nun, wie

ihm wolle; unser Schulrat wird sich die erhaltene Lektion sicher hinter die Oh- ren schreiben.

Pflicht der Grossgeschworenen ist es allerdings, stiidtische und County-An- stalten einer Inspektion zu unterwerfen, und so wollen wir zumn Schluss den Ab- schnitt des Berichtes der Grossgeschwo- renen bringen, der sich auf das ,,City Home" (Knabenreformschule), dessen Superintendent Herr Carl Heller, frii- herer Direktor der Beacon Str. deutsch- englischen Schule, ist, bezieht.

,,Wir haben die verschiedenen Stadt- und County-Institutionen besucht. Das City Home in Verona scheint in gerade- zu bewunderungswirdiger Weise gelei- tet zu werden und ist eine Anstalt, auf die Newark stolz sein kann."

H. G.

II. Upscheu.

Lehrerseminar und Deutsch- Englische Akademie. Am 9. September begann in den beiden An- stalten das neue Schuljahr. Mit dem Schlusse des verflossenen Schuljahres traten verschiedene Lehrkrilfte aus dem Verbande der beiden Schulen; so Frl. Fanny Schmellenmeyer, welche durch 14 Jahre in treuer Weise in der Aka- demie als Klassenlehrerin gewirkt hatte; die Herren Vantine und Rudolf Braun, die zur Vervollstindigung ihrer Studien die Universitlt in Madison be- suchen; Herr Georg Wittich, der frti- here Direktor des Turnlehrerseminars und gegenwiirtige Superintendent des Turnunterrichtes an den 5ffentlichen Schulen in Milwaukee. Einen schmerz- lichen Verlust erlitten die Anstalten durch den friihzeitigen und unerwarte- ten Tod von Paul Gerisch. Die gegen- wartige Nummer enthalt einen Nach- ruf ftr den unvergesslichen Kollegen. Als neue Lehrkrlifte wurden angestellt: Frl. Emmy von Gumpert und Olga Dall- wig als Klassenlehrer, Frl. Stella Burn- ham als Leiterein des Turnunterrichts, Frl. Anna Reiter als Zeichenlehrerin.

und Herr R W. Adams als Lehrer des Handfertigkeitsunterrichtes und der Mathematik.

Das Seminar escheint diesmal in einer neuen Gestaltung, indem zu den bishe- rigen drei Klassen eine neue Klasse hin- zugeffigt wurde, dergestalt, dass der gesamte Lehrkursus aus zwei Vorberei- tungs- und zwei Normalklassen besteht.

Herr Hermann Woldmann, durch eine lange Reihe von Jahren Su- pervisor des deutschen Unterrichtes in Cleveland, hat sich mit Abschluss des verflossenen Schuljahres ins Privatleben zuriickgezogen, wo er hoffentlich noch durch viele Jahre das wohlverdiente otium cum dignitate geniessen wird. Sein Nachfolger ist Herr Joseph' K ru g, der bisher als Lehrer des Deutschen an der Zentralhochschule und an der Normalschule gewirkt hatte. Ober den Lebenslauf des wohlbekannten und geschaitzten Schulmannes entneh- men wir dem Clevelander ,,Wtchter und Anzeiger" u. a. folgendes:

Joseph Krug wurde 1848 in WTfrttem- berg geboren. Nachdem er die Volks-

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