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Korrespondenzen

Date post: 06-Jan-2017
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Korrespondenzen Source: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 12, No. 8 (Oct., 1911), pp. 253- 256 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30167160 . Accessed: 21/05/2014 22:51 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.78.109.50 on Wed, 21 May 2014 22:51:54 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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KorrespondenzenSource: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 12, No. 8 (Oct., 1911), pp. 253-256Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30167160 .

Accessed: 21/05/2014 22:51

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toMonatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik.

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Berichte und Notizen.

I. Korrespondenzen.

Buffalo. Die erste Versammlung fiir das Schul-

jahr 1911-1912 der Vereinigung der modern - sprachlichen Leh- rer von Buffalo und dem west- lichen New York fand am Samstag den 16. September in der hiesigen Cen- tral High School statt. Die Versamm- lung war sehr zahlreich besucht, und das zu Tage tretende Interesse der versam- melten Lehrer und Lehrerinnen an dem flir die Anfangsversammlung aufgestell- ten Programme liess darauf schliessen, dass das Jahr 1911-1912 fiir den Verein ebenso erfolgreich sein wird, wie seine Vorgilnger.

Herr Alfred Cardenas, Lehrer des Spa- nischen an der Central und Lafayette Hochschule, verlas ein Referat iiber ,,Die spanische Sprache und Literatur". Er befasste sich besonders mit der Wichtig- keit der Kenntnisse dieser Sprache im kommerziellen Leben Amerikas und snrach die ;Hoffnung aus, dass bald an- dere Stiidte im Staate New York dem Beispiele Buffalos und New Yorks folgen und das Studium der spanischen Sprache in den Hochschulen vorsehen michten. Mehrere Stiidte des Staates, darunter Syracuse und Rochester, hiitten die Frage unter Erwtigung, und es sei nicht ausgeschlossen, dass letztere Stadt na- mentlich in absehbarer Zeit Spanisch in den Studiumplan ihrer Hochschulen auf- nehmen wiirde.

Die Versammlung beschaftigte sich dann mit Besprechung der vom 11. bis 14. Juli hier abgehaltenen Konvention des Nationalen Nordamerikanischen Leh- rerbundes; besonders gaben einzelne hie- sige Teilnehmer an der Tagung ihre Ein- drticke tiber den Lehrerkonvent wieder und gestanden in unumwundener Weise ein, dass sie in mannigfacher Hinsicht Anregung und neuen Antrieb und Eifer fUr ihre Berufstiitigkeit erhalten hiitten. Der Grundton der ganzen Diskussion war der, dass der Lehrerbund durch seine Ta- gung in Buffalo allen hiesigen Teilneh- mern von unschPitzbarem Werte gewesen ist und es trat ganz offen zu Tage, dass der Bund unter den lokalen Lehrern und Lehrerinnen weitere warme und begei- sternde Freunde und Anhinger gefunden hat.

Beschlossen wurde einstimmig, die Be- strebungen des Lehrerseminars zur Auf- treibung eines Fonds von $200,000 auf alle mtgliche Weise zu unterstitzen. Von der Feststellung eines Geldbeitra- ges wollte man vorlaufig absehen und erst die Riickkunft von Prof. Georg Lenz, dem Kollektanten, abwarten, der anfangs oder Mitte Oktober zum zweiten Male in Buffalo eintreffen wird. Auf je- den Fall wird die Buffaloer Lehrerverei- nigung einen namhaften Zuschuss zum Fonds spater folgen lassen.

Mit diesem Schuljahre erhalten die hiesigen Lehrer (das Wort schliesst die weiblichen Vertreter mit ein) an den 6f- fentlichen Schulen zum ersten Male so- genannte permanente Kontrakte. Tat- sichlich war der Kontrakt friiher auch auf Lebenszeit, obwohl er von Jahr zu Jahr neu ausgestellt wurde. Obige in- derung in dem Wortlaute des Kontrak- tes ist eine Errungenschaft der ,,Teach- ers' League", die seit etwas fiber ein Jahr hier unter den ,,Grammairschul" Lehrerinnen existiert, mit fiber 1000 Mit- gliedern ins Leben trat und sich sofort mit den Arbeiterunionen affilierte. Die Liga setzte ebenfalls eine Neuregelung der Lehrergehflter fir Buffalo durch, welche filr alle Lehrerklassen eine raten- missige Zulage von $100 bis $250 fiber das bis jetzt bestehende Maximalgehalt bestimmt und mit diesem Herbste gleich- falls in Kraft tritt.

J. L. L. Cincinnati.

Die deutsche Abteilung des Lehrerin- stituts, womit das Schuljahr nach altem Brauch eroffnet wird, schloss heuer mit einem schinen Abschieds - Ban- ket t, das an dieser Stelle, wenn auch' sehr nachtraglich, kurz erwiihnt werden soil. Die Ehrung gait den beiden hier in hohem Ansehen stehenden deutschen Oberlehrern Gottlieb Miller und Theodor Meyder, die nach mehr als ffinfzigjilhriger Lehrertltigkeit in den wohlverdienten Ruhestand traten. In deutschen und englischen Reden wur- de die Berufetreue der beiden ausschei- denden Kollegen gebihrend gewftirdigt. Dem Bankett wohnte als Ehrengast Hr. Seminardirektor Max Griebsch bei, der auf spezielle Einladung tags zuvor im

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Monatshefte fiur deutsche Sprache und Padagogik.

deutschen Lehrerinstitut einen Vortrag iiber ,,Die allgemeinen piidagogischen Grundsitze im modernen Sprachunter- richt" hielt.

Mit Beginn des neuen Schuljahres trat der mit grosser Sorgfalt ausgearbeitete revidierteL e h r p 1 an fur unseren deut- schen Unterricht in Kraft. Der Lehr- plan, der in den Vorbemerkungen undin den beiden ersten Schuljahren inbezug der einzelnen Lehrfacher eingehender und pritziser als der vorige Unterrichts- plan abgefasst ist, gewihrt dagegen in den oberen Schuljahren mehr Spielraum in der Auswahl des Lehrstoffes. Die Re- vision wird sich somit als eine Verbes- serung erweisen. Wiinschenswert bleibt nach wie vor nur, dass unser ,,Hheres Viertes Lesebuch" von der American Book Co. sehr bald durch ein praktische- res, dem Fassungsverm5gen der ameri- kanischen Schuljugend mehr angepass- tes Textbuch ersetzt wird. Hoffentlich erscheint bereits im nichsten Schuljahr Dr. Ficks projektiertes Lesebuch ,,Hier und Dort' als Fortsetzung von ,,Dies und Das" und ,,Neu und Alt". Da sich die beiden letztgenannten Bitcher in den unteren und mittleren Graden so ausge- zeichnet bewihren, wird das dritteBuch der Serie flir die oberen Schuljahre mit Sehnsucht erwartet.

In der Oktober-Versammlung des deutschen Lehrervereins wurde die Frage, wie der Besuch der zweimo- natlichen Zusammenkiinfte gehoben wer- den kinnte, eingehend besprochen. Von einer Seite wurde die Verlegung derVer- sammlungen nach einem anderen Lokal empfohlen; einige Mitglieder befifirwor- teten, die gesellschaftliche Seite der Sitzungen mehr zu pflegen, vielleicht da- durch, dass man damit ein gemein- schaftliches Essen, oder gemtitliches Bei- sammensein nach der Sitzung verbindet. Man kam jedoch dariber zu keinem fe- sten Entschluss, und die Frage wurde schliesslich dem Vorstande und einem vom Priisidenten zu ernennenden Komi- tee uiberwiesen. Moge es dem neuen Vor- stande gelingen, die Frage gliicklich und erfolgreich zu lisen und damit ,,das schllifrig lahme Scheusal, genannt jleichgfltigkeit" aus der Welt zu schaf- fen. Herr Siegfried Geismar wiederholte auf allgemeinen Wunsch den Vortrag ,,Neuere Bestrebungen im Schulwesen einer amerikanischen Grosstadt", den er beim Lehrertag in Buffalo gehalten hat. Als neue Mitglieder wurden aufgenom- men Sigmund Birnbaum, Ella T. Leist und Mary Razor. Die beiden letztge- nannten Damen erhielten im Milwau- keer Lehrerseminar ihre plidagogische

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Ausbildung, und Frl. Razor ist die erste farbige Lehrerin, die im deutschen De- partement hier angestellt wurde, nam- lich in der neuen Douglass-Schule, die ausschliesslich von Farbigen, darunter 250 deutschlernenden Schiilern, besucht wird.

Mit Anfang dieses Monats hat Dr. Fick seine Vortragsserie iber Deutschland begonnen. Die mit Lichtbildern reichlich illustrierten Vor- trage, die Herr Fick in englischer Spra- che halt, sind besonders fuir die hier ge- borenen Lehrer und Lehrerinnen berech- net, denen etwas mehr und eingehende- res Wissen fiber Deutschland und deut- sche Verhiltnisse sicherlich nicht scha- den wird.

Dem Turnvater Jahn setzte das hiesige Deutschtum in unserem schUn gelegenen Inwood Park einen Gedenk- stein, der am 22. Oktbber feierlich ent- hillt wurde. Die Weihe sollte zwar acht 'iage zuvor, am Todestage des grossen Volksmannes und Patrioten, stattfinden, musste aber wegen unglinstiger Witte- rung verschoben werden. Unter den vie- len Krnzen, die am Denkmal niederge- legt wurden, befand sich ein miichtiger Eichenkranz, gewidmet vom Deutsch- amerikanischen Lehrerbund und nieder- gelegt durch seinen Prisidenten. * Die eindrucksvolle Feier, der die slimtlichen Beamten des Nordamerikanischen Tur- nerbundes beiwohnten, gestaltete sich zu einer imposanten Kundgebung des Cin- cinnatier Deutschtums mit seinen Tur- nern und Siangern an der Spitze.

E. K. Milwaukee.

Die zehnwochentlichen Sommerferien, dieser herrliche Sonnenblick im Leben des amerikanischen Lehrers, sind vor- iibergerauscht, und das Schuljahr hat wieder angefangen.

Der Schulrat der Stadt Milwaukee sah sich wegen t berfiillung fast samtlicher Schulen wieder ein- mal veranlasst, von Anbauten und den unvermeidlichen Baracken abgesehen, verschiedene Neubauten ihrer schinen Bestimmung zu tibergeben. Mat hat so- gar mit einigen Baracken den Anfang zu einer neuen Hochschule im nord- westlichen Teile der Stadt machen mfis-

*) Das zu dieser Gelegenheit vomPra- sidenten des Lehrerbundes Dr. H. H. Fick verfasste und von ihm selbst ge- sprochene Weihgedicht: ,,Hymnus auf Jahn" wird im Novemberhefte zum Ab- druck gelangen. D. R.

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Korrespondenzen.

sen. Herr G. J. Ba 1 z er, langjihriger Vizeprinzipal an der Westseite-Hoch- schule, wurde mit der Leitung dieser embryonischen Schule, die mit ungef hr hundert Schtilern ins Leben trat, be- traut. Dieselbe wird in Zukunft unter dem Namen ,,Washington Park High School" bekannt sein, da die Himmels- richtungen, nach denen die vier anderen Hochschulen benannt wurden, erschipft sind. Voraussichtlich werden die alten Bezeichnungen speiter ganz verschwin- den. Die neue Ostseite-Hochschule, die am oberen Flusse errichtet werden wird, soil unter der Flagge ,,Riverside High 'School" segeln.

Die Beteiligung der Hochschul- jugend am deuts ch en Un terricht ist eine ganz bedeutende. Obenan steht die Ostseite-Hochschule mit ungefiihr 56%. In der Westseite-Hochschule, die seit Jahresfrist unter der Leitung des Herrn Albert C. Shong steht, ist ein ganz gewaltiger Aufschwung zu ver- zeichnen, indem der Prozentsatz von 40 auf 50 gestiegen ist. Die Beteiligung der Schfiler der affentlichen Distriktschulen am deutschen Unterricht ist eine ganz enorme, wiihrend das Polnische auf schwachen Fiissen steht.

Ende Oktober soll hier das grisste Ban k e t t stattfinden, das wohl je in dieser Stadt abgehalten wurde. Die Leh- rerschaft Milwaukees hiilt es fiir ange- bracht und passend, dem Superintenden- ten des iiffentlichen Schulwesens, Herrn Caroll G. Pearse, in Anbetracht der Tatsache, dass er zum Priisidenten der ,,National Educational Association" erwiihlt wurde, ihre Anerkennung zu zol- len. Weit iber tausend Lehrer und Leh- rerinnen werden bei dieser Gelegenheit die Rtiume unseres stolzen Auditoriums ftillen. Frl. Ella F. Young, Leiterin des Unterrichts an den iiffentlichen Schulen Chicagos, wird bei dieser feierlichen Ge- 'legenheit die Festrede halten.

Auch unser schines deutsches T h e a t e r hat vor einigen Tagen seine Pforten wieder geaffnet. Die erste Vor- stellung ,,Frau Knigin" ging vor voll- stilndig ausverkauftem Hause vor sich. Auch die erste Mittwoch-Vorstellung war ausgezeichnet besucht. Herr Lud- wig Kreiss, der diesjiihrige Leiter des deutschen Theaters, scheint den Ge- schmack des theaterliebenden Publikums getroffen zu haben. Er ist der guten Krifte halber, die er sich selbst aus Deutschland geholt hat, zu beglfickwin- schen, ebenso sehr aber auch der Aus- wahl der Stficke wegen. Es wire wahr- haftig an der Zeit, dass das deutsche Theater endlich einmal auf eigenen

Fiissen stehen kann. Der Anfang die- ser Saison ist jedenfalls vielverspre- chend.

Der Steuben-Denkmalverein Mil wauk ees ist tichtig bei der Ar- beit. Der von ihm arrangierte ,,Tag- day" am vierten Juli entsprach zwar nicht ganz den Erwartungen, doch gin- gen einige hundert Dollars ein. Am llten November soll nun ein gewaltiges Konzert im Auditorium gegeben werden, dessen Reinertrag ebenfalls ftir die Er- richtung des Steuben-Denkmals am Ein- gang zum Washington Park bestimmt ist. Es ist dem rihrigen Komitee ge- lungen, fUr ganz bedeutende Attraktio- nen zu sorgen. Der rihmlichst bekannte Bariton-Singer Arthur van Ewe y k wird seine Kunst unentgeltlich in den Dienst der guten Sache stellen. Pro f. M. D. Learned von der Universitit von Pennsylvanien hat sich bereit er- klilrt, die Festrede zu halten. Dem Pu- blikum steht also ein grosser Genuss in Aussicht.

Prof. Leo Stern ist nunmehr so weit genesen, dass er seine vielen Be- rufspflichten mit altgewohnter Kraft und Energie wieder nachkommen kann. Er wird anfangs Oktober die National- konvention des deutschamerikanischen Nationalbundes in Washington, D. C., als Vertreter des Staates Wisconsin be- suchen und hat zu diesem Behufe be- reits die Reise angetreten.

H. S.

New York.

Der Verein deutscher Lehrer von New York und Umgegend hielt am 7. Oktober seine erste diesjtih- rige Sitzung ab, in der die Beamten ihre Berichte erstatteten. Die iiusserst zahl- reich besuchte Versammlung wihlte fol- gende Herren fir das Schuljahr 1911- 1912: Dr. Rudolf Tombo, Vor- sitzer (zum 5. Male); Joseph Win- te r, stellvertretender Vorsitzer; D r. Faust C. De Walsh, Schriftfiihrer und Schatzmeister; R. O. He y n i s ch, Berichtfiihrer. C a r 1 H e r z o g erstat- tete einen iiusserst interessanten und er- schapfenden Bericht fiber den Buffaloer Lehrertag. L. F. Thoma berichtete ,,Fortschritt auf der ganzen Linie" in betreff der Lehrerreise. Den niichsten Vortrag, 4. November, hillt Herr 0 t t o Sattlerr fiber ,,Die moderne deutsche Lyrik". Am 2. Dezember spricht J o- seph Winter fiber ,,Kleists Leben und Wirken", ein post festum Nachruf zum 100. Sterbetage des originellen Dra- matikers. Der Besuch der ersten Ver-

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Monatshefte fiir deutsche Sprache und Pddagogik.

sammlung war so vielversprechend, dass wir mit Recht eine ebenso glinzende als fruchtbare Jahrung erwarten diirfen.

J. W.

Pittsburgh.

Die Postverwaltung in Washington hat dekretiert, dass der Name unserer Stadt von nun an mit dem Endbuch- s t a b e n h geschrieben werden misse. Infolge der verlingerten Schreibweise wurde der Amtstermin des hiesigen Postverwalters ebenfalls verlingert. Die Hinzufiigung des einen Zeichens war vor dem Gesetze mit der Schaffung eines neuen Postamts gleichbedeutend und gewihrte daher einen hinreichenden Vor- wand, den jetzigen Postverwalter auf weitere vier Jahre im Amt zu behalten. Im Falle einer republikanischen Nieder- lage in der kommenden Prlsidentenwahl dtirfte die siegreiche Partei mit Recht behaupten: ,,Wir haben uns eins anhan- gen lassen."

Von grosser Wichtigkeit fiir unser Schulwesen ist der jiingst in Kraft ge- tretene Schulkodex. Besonders in diesem Bezirk riumt derselbe mit dem alten Schlendrian geharig auf. Bisher bildete jede Ward einen kleinen Schul- bezirk fuir hich, worin die respektiven sechs Schulrite eine fast unumschrainkte Macht besassen. Nirgends im Lande gibt es wohl einen vielk pfigeren Schu 1 rat als den unsrigen. Derselbe ziihlt gegenwiirtig nicht weniger als vierhundert und z w lf Mit- g 1 i e d e r. Bei einem so schwerfiilligen Apparat war es bisher nicht zu verwun- dern, dass irgend welche Neuerungen nur mit der graissten Schwierigkeit zur Durchfiihrung gelangen konnten. Trotz- dem ist es unserem organisierten Deutschtum gelungen, das deutsche Turnwesen hier einzufiihren und auf die Dauer zu behaupten. Auf unschbne Weise hat man im vorigen Friihjahr in

Harrisburg versucht, den seit dem Jahre 1901 obligatorischen Turnunterricht zu einem der Willktiir der jeweiligen Schul- inspektoren tiberlassenen Fach herabzu- setzen, aber der deutschamerikanische Zentralbund hat das geplante Attentat noch im letzten Augenblick vereitelt. Zu besonderem Dank hierfiir sind wir un- serem wackeren Mitbiirger und Streit- genossen, Herrn. H. C. Blo ede l, ver- pflichtet, dessen kraftige Stimme auch bei Hofe stets Gehor findet.

Im Oktober dieses Jahres wird miser Richterkollegium laut Vorschrift des schon erwihnten Schulkodex eine Kommission von ftiinfzehn Mitgliedern ernennen, welche den jetzigen hydraartigen Schulrat ersetzen soil. Hoffentlich gelingt es unserem wachsamen Zentralbund, die Richter da- von zu iberzeugen, dass Deutsche fiir dieses verantwortliche Ehrenamt beson- ders geeignet sind.

Unsere Lehrerschaft setzt grosse Hoff- nung in die zu ernennende Schulkommis- sion. Es ist die hichste Zeit, dass auch hier bewihrte Lehrer dauernde Anstel- lung finden, statt sich wie bisher einer jihrlichen Wiederwahl unterziehen zu miissen. Ferner erwarten wir von der- neuen Behtirde bedeutende Zuschtisse zu unserem Pensionsfonds. Zur Zeit beliiuft sich dieser auf circa ftindund- sechzigtausend Dollars. Etwa sieben- hundert Personen haben sich der Pen- sionsbewegung angeschlossen und zahlenr durchschnittlich einen Jahresbeitrag von zwanzig Dollars in die Vereinskasse. Am 1. April d. J. wurden zehn Lehrerin- nen mit einer Jahresrente von je vier- hundert Dollars in den Ruhestand ge- setzt. Im kommenden Herbst werden die Schulen der friiheren Stadt Alleghe- ny dem Pittsburgher Schulbezirk einver- leibt werden. Wer aber glaubt, wir Al- leghenyer seien tot, ist entschieden auf dem Holzweg. H. M. F.

II. Umschau.

Vom Lehrerseminar. Am 19. Oktober beehrte Herr Rudolf Cro- nau das Seminar mit seiner Anwesen- heit. Er besuchte einige Klassen der Anstalt und hielt dann vor den versam- melten Schiilern und Lehrern eine kurze aber eindrucksvolle Ansprache, in der er auf die Ziele seiner eigenen Arbeit - Pflege des Verstlndnisses futr deutsche Kultur in den Vereinigten Staaten -

hinwies und den Zuhirern einprigte, dass dies auch eines ihrer Hauptziele in ihrer spiiteren Berufsarbeit sein mtisse.

DerD eu t s ch amerikanische Nationalbund hielt am 9. Oktober in Washington, D. C., seine diesjlhrige Konvention ab. Als Prisident wurde Herr Dr. C. J. Hexamer wiedererwhlt, und zur nichsten Konventionsstadt

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