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Korrespondenzen

Date post: 10-Jan-2017
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Korrespondenzen Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 6, No. 1 (Jan., 1905), pp. 27-30 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30170964 . Accessed: 14/05/2014 04:36 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.78.108.60 on Wed, 14 May 2014 04:36:41 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Page 1: Korrespondenzen

KorrespondenzenSource: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 6, No. 1 (Jan., 1905), pp. 27-30Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30170964 .

Accessed: 14/05/2014 04:36

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toPädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly.

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Tagung des Lehrerbundes von Wisconsin.

Madison; C. G. Pearse, Milwaukee; A. D. Tarnutzer, Sheboygan; A. W. Tressler, Mladison; Elizabeth Waters, Fond du Lac.

Da nun der Vorsitzer, Prof. Hohlfeld, verhindert war zu elrscheinen, so fungielrte Prof. Meisnest von Madison als Vorsitzer und legte der zahlreichen Versammlung die Empfehlungen resp. Beschliisse des Komitees vor, welche wie folgt lauteten:

1. Der erzieherische Wert einer fremden Sprache rechtfertigt deren Einfiihrung in die oberen Klassen der Volksschule;

2. Der Ausschuss empfiehlt deshalb, dass eine fremde Sprache, - eine neuere Sprache verdient den Vorzug - sobald als m5glich in die oberen beiden Grade der Volksschule eingefiihrt werde, als ein Gegenstand, der wegen seines erziehlichen Wertes fiir alle Schiller gleich wiinschenswert ist.

3. Der Ausschuss glaubt, dass es weder weise noch wiinschenswert ist, eine solche Sprache als ausserordentlichen Unterrichtsgegenstand zu behandeln. Imn allgemeinen kann Raum dafiir geschaffen werden durch eine neue Ver- teilung der Lehrfiicher, die jetzt den Lehrplan der Volksschule und der Hoch- schule (high school) ausmachen, und, falls notwendig, dadurch, dass Ficher wie Rechnen, Geographie und Grammatik weise verkiirzt werden.

4. Der Ausschuss empfiehlt ferner, dass diejenigen Hochschulen, in denen jetzt nur eine fremde Sprache weniger als vier Jahre lang gelehrt wird, diesen fremdsprachlichen Lehrgang erst zu einem vierjiihrigen erweitern sollten, ehe sie eine zweite fremde Sprache in ihren Plan aufnehmen.

Nach kurzer Debatte wurden die Beschliisse angenommen. Die Versammlung war eine recht animierte, aber doch harmonische, denn alle Redner sprachen sich zu Gunsten der Erweiterung aus. Dann wurden noch einige Referate verlesen von Lehrern des Deutschen an Hochschulen iiber Hiilfsmittel und die Art und Weise dieses Unterrichts, und ihre Ausfiihrungen legten Zeugnis davon ab, dass der Unterricht mit ebenso viel Lust und Liebe, als mit Fleiss und Geschick erteilt wird.

A. W.

II. Korrespondenzen.

MILWAUKEE. Jubel herscht in unsern Hallen, Freude auch und Wohlgefallen In Milwaukees Lehrerschaar: ,,Mehr Gehalt gibts niichstes Jahr!"

Lange Zeit hat's zwar genommen, Eh man zumn Beschluss gekommen; i)och gut wird, was lange wiihrt, Und Sankt Niklaus hat's bescheert.

Doch wir Lehrer nun gestehen, Dass wir in d e r Rolle sehen Unsern Schulrat immer gern. Vivat sequens! Bray, Ihr Herrn! Ja, endlich ist sie zur Tatsache ge-

worden, die liingst geplante, aber viel bekiimpfte, oft vershobene, manchmal iibergelegte, dann wieder umgeiinderte,

und schliesslich vomn Biirgermeister vetierte Gehaltserh~ihung der Lehrer. Doch das Veto wurde mit 21 gegen 2l Stimmen iiberstimmt. Der Schulrat hat sich in der ganzen Affiire recht wacker benommen. Freilich war er gewissermassen auch moralisch ver- pflichtet, die Gehaltserhihiung der Leh- rer durchzusetzen, hatte er doch auch das Gehalt des Supt. Pearse um $2,000 fiber das Veto des Herrn Rose hinweg erhiht. Doch am meisten sind wir Leh- rer dem Schuldirektor W. Augustyn zu Danke verpflichtet, dem eigentlichen Ur- heber und mutigen und unermiidlichen Vorkiimpfer der Vorlage, der nun endlich sein Werk mit Erfolg gekrbnt sieht. (Schreiber dieses ist mit Recht stolz auf ihn als einen ehemaligen Schiiler.) Die Gehaltserhhung geschieht nach dem

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Piidagogische Monatshefte.

Dienstalter, und zwar ohne alle Klassen- unterschiede: sie betriigt nach 6, 9 und 12 Jahren je $50 im Jahr. Vorgesehen ist nur, dass die betreffenden Prinzipale und Lehrer in Klasse A und B betreffs ihrer Zensur rangieren miissen. Bei den Biirgern Milwaukees hat die Massregel, das Gehalt der Lehrer zu erhahen, nur Beifall gefunden, und sie g6innen den Lehrern die wohlverdiente Anerkennung fiir die miihevolle Arbeit an ihren Kin- dern gern. Die Gehaltserh hung tritt am 3. Januar 1905 in Kraft. A.W.

Zeichen der Zeit. Das deutsche Theater Milwaukees war am Schluss der ersten Hiilfte der Saison in grosser Gefahr ein- zugehen, da sich des hiesigen Deutsch- tumrns eine Gleichgiltigkeit und Lethargie bemiichtigt hatte, aus der es sich nicht aufraffen zu kinnen schien, trotzdem das Theater Besseres als je bot und sicherlich mehr und Kiinstlerisches als alle englischen Theater zusammenge- nommen. Es bedurfte eines energischen Appells von seiten der Freunde des Theaters, um die Katastrophe abzuwen- den. Dass in der Agitation fiir das Theater ein angloamerikanischer Arzt, Dr. Horace M. Brown, eine wichtige Rolle spielte, ist ebenso ehrend fiir das Theater und die deutsche Sache im allgemeinen, als es beschiimend fiir den Teil des Deutschtums ist, der dieses wichtige Kunstinstitut eingehen lassen wiirde, ohne auch nur den Finger zu riihren.

Der beschrinkte Raum gestattet uns nicht, den offenen Brief Dr. Browns vollstindig wiederzugeben. Einige Siitze jedoch, die mehr allgemneinen Charakters sind, solten doch. auch einen Platz in den P. M finden. Dr. Brown schrieb unter andelm wie folgt:

,,Seit 24 Jahren bin ich ein Bewoh- ner von Milwaukee, und wiihrend die- ser Zeit habe ich mehr oder weniger mit der musikalischen und artistischen Seite des deutschen Lebens in unse- rer Stadt in Beriihrung gestanden, und ich glaube, ich habe grasseres Be- dauern iiber den augenscheinlichen Riickgang der deutschen Sprache und deutschen Lebens gezeigt, als die deutschgeborenen Biirger selber. Mit einem an Scham grenzenden Bedauern babe ich gesehen, dass die Kinder deutscher Eltern iingstlich den Ge- brauch der deutschen Sprache ver- meiden; sie glauben augenscheinlich, dass der Gebrauch ihrer Muttersprache unamerikanisch oder aber ihrer sozia- len Stellung unwiirdig sei.

,,Zugleich ist es belustigend, wenn man auf die jungen professionellen

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hMiinner englischer Abstammung schaut und erkennt, wie eine grosse Anzahl von ihnen mannhafte Anstrengungen macht, um eine fiir die Zwecke ihres Berufs ausreichende Kenntnis der wichtigsten Sprache zu erlangen, welche sich die deutschgeborenenen Kinder ohne Anstrengung und als ein natiirliches Erbe aneignen kinnten; aber leider ein Erbe, welches zu oft verachtet wird."

,,Und was bat dies alles, woriiber ich geschrieben habe, zu bedeuten? Es ist ein Appell eines Nichtbeteiligten an die Deutschen, welcbe sich ihres Deutschen nicht schiimen, diese pracht- volle Organisation aufrecht zu erhal- ten; es ist ein leichter Stoss fiir die Amerikaner, welche Deutsch sprechen lernen mSichten, und die Amerikaner, welche schon Deutsch sprechen kin- nen, welche intellektuelle und artisti- sche Dinge lieben, dass sie alles, was in ihrer Macht steht, tun sollen, umrn deutsche Kunst und deutsches Leben in Milwaukee aufrecht zu erhalten."

Dr. Horace M. Brown. Milwaukee, 13. Dez. 1904. f1brigens hat die Agitation gute

Friichte getragen, so dass das Theater in seiner gegenwiirtigen Verfassung nicht nur fiir den Rest der Saison, sondern wohl auch auf weitere Jahre hinaus ge- sichert ist. **

NEW YORK. Verein Deutscher Lehrer von New

York und Umgegend. D i e De z e mb e r- Versammlung war leider nicht so gut besucht, wie die Versammlungen in den beiden vorhergehenden Monaten. Immerhin hatten wir's bis auf 12 Be- sucher gebracht, eine Zahl, die weni- stens dadurch Respekt einflasst, dass sixe derjenigen der 12 Apostel gleich kommt.

Zu unserer Freude konnte heute unser Priisident Herr von der Heide, der in den ersten beiden Stitzungen des neuen Schuljahres, das eine Mal wegen ander- weitiger Geschiifte, das andere Mal in Folge starker Erkiltung, nicht hatte er- scheinen k~nnen, wieder den Vorsitz iibernehmen. Und das war auch gut. Denn unser Vizeprisident, Herr Pro- fessor Dr. Rudolf Tombo von der Co- lumbia Universitiit, hatte heute Wich- tigeres zu tun als den Priisidenten irn Vorsitz zu vertreten.

Er hatte im vorigen Sommer die Weltausstellung in St. Louis besucht und erfreute uns nun mit einem miindlichen Berichte iiber die Unterrichtsabteilung der Ausstellung. Herr Professor Tombo

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Korrespondenzen.

hatte bereits in einem Artikel des Sonntagsbalttes der New Yorker Staats- zeitung vom 20. November unter der Oberschrift: ,,Wanderungen durch den Erziehungspalast" eine recht fesselnde und iibersichtliche Darstellung beson- ders der deutschen Abteilung der Unter- richtsausstellung verffentlicht. In der Einleitung seines heutigen Vortrages nahm er auf jenen Artikel Bezug mit der Bemerkung, er hitte demselben, der ja vielleicht den meisten von uns bekannt sei, wenig hinzuzufiigen. Indessen bot uns Herr Professor Tombo mehr, als wir nach seiner Andeutung erwarten durften, und seine ,,Ergiinzungen" gestalteten sich zu einem selbstiindigen, sehr lehrreichen Vortrage.

Der Redner hob zuniichst hervor, dass die Unterrichtsausstellung in Chicago im Jahre 1893, wo derselben nur ein Teil der Galerien im Hauptgebiude einge- riiumt worden war, keinen Vergleich aushielt mit der diesjihrigen in St. Louis, fiir welche man ein eigenes, priichtiges Gebtiude, den Unterrichts- palast, errichtet hatte. Indem er dann die Unterrichtsausstellung selbst ins Auge fasste, stellte er Vergleiche an zwischen den Abteilungen verschiedener Liinder. Dem oberflichlichen Beobachter, sagte er, diirfte wohl das in der Ab- teilung der Vereinigten Staaten Darge- botene am meisten gefallen haben. Man konnte es in der Tat schiin nennen. Leider hatte man in dem Vorgeffihrten mehr auf das Xusserliche und in die Augen Fallende Gewicht gelegt. Andere Liinder des westlichen Erdteiles, wie z. B. Mexiko, Brasilien und Cuba hatten Lo- benswertes geleistet, besonders letzteres in Anbetracht seiner kurzen Selbstiin- digkeit. Die Ausstellung Englands liess viel zu wiinschen iibrig. Es fehlte ihr jede systematische Anordnung. Dazu la- gen anstatt der mit Korrekturen ver- sehenen Originalarbeiten der Schiiler nur tadellose Reinschriften auf, woraus man auf die eigentlichen Leistungen in der Schule keinen richtigen Schluss ziehen konnte. Die belgische Abteilung wird besonders die Anhiinger der Prohibi- tionspartei entziickt haben. Sie legte Zeugnis davon ab, dass man es in den Schulen Belgiens mit als Hauptaufgabe betrachtet, die Jugend zur Enthaltsam- keit zu erziehen. Die franzisische Ab- teilung machte insofern keinen giinsti- gen Eindruck, als das Ganze unvorteil- haft arrangiert war. Zum Gliick liess die franz~sische Ausstellung auf dem Ge- biete der Kunst und Industrie darauf schliessen, dass die Schulen Frankreichs Besseres leisten, als aus der Unterrichts-

ausstellung dieses Landes zu erkennen ist. Das was Italien auf dem Unter- richtsgebiete vorgeffihrt hat, bezieht sich meistens auf Kunst und Industrie.

Der Redner ging nun zur deutschen Abteilung iiber, welcher nach seiner An- sicht der erste Preis gebiihrt. Auf Grund seiner Schilderungen michte man unwillkiirlich mit Hoffmann von Fal- lersleben ausrufen: ,,Deutschland, Deutschland iiber Alles, iiber Alles in der Welt." In der deutschen Unter- richtsabteilung ist System, da ist ein stufenmiissiger Aufbau wahrzunehmen von den niederen Schulen an bis zu den hiheren Schulen hinauf. Da ist zu finden, was der Fachmann sehen will. In jeder Klasse wird gezeigt, wie gearbeitet und was geleistet wird. Da sind die Original- arbeiten mit der Korrektur des Lehrers versehen ausgestellt, und sogar Klassen- biicher und Priifungsprotokolle, so wie die in jeder Klasse benutzten Lehr- biicher fehlen nicht.

Des Weiteren verbreitete sich der Redner iiber die Einrichtung der seit 1892 in Deutschland ins Leben gerufenen Reformschulen oder Reformgymnasien. Das sind hShere Schulen verschiedener Gattungen mit einem gemeinschaftlichen Unterbau besonders inbezug auf fremd- sprachlichen Unterricht. Wie in dem Normalgymnasium treten die Schiiler mit 10 Jahren und genligender Vor- bildung in den Elementarfiichern in die unterste Klasse derselben ein. Drei Jahre lang erhalten sie nur franz5si- schen Unterricht. Von da an hat der Schiiler sich fiir die Realschule, Oberreal- schule, Realgymnasium oder Gymnasium zu entscheiden. In der Realschule (mit 6 Klassen) und in der Oberrealschule (mit 9 Klassen) wird nun wiihrend der iibrigen 3 resp. 6 Jahre neben dem Franzisischen noch Englisch unterrich- tet. Im Realgymnasium wie im Gymna- sium wird im 4. und 5. Jahre neben Franz6sisch Latein gelehrt. Beide An- stalten haben also noch 2 Jahre lang einen weiteren gemeinschaftlichen Un- terbau. Darauf setzt neben den beiden genannten Sprachen im Realgymnasium das Englische, im Gymnasium das Grie- chische ein ohne weitere Xnderung his zum Abiturientenexamen. Zwei erziehe- rische Vorteile springen dabei in die Augen: Der Schiiler braucht sich nicht so friih fiir ein Fachstudium zu ent- scheiden, und bei dem gemeinsamen Un- terbau erhiilt der Kastengeist zwischen den Schiilern der verschiedenen Schul- gattungen weniger Nahrng.

Zum Schlusse reichte der Vortragende noch efnie Anzahl photographischer Auf-

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Piidagogiscke lfonatshefte.

nahmen herum, die einzelnen seiner Aus- fiihrungen als treffliche Illustration dien- ten.

Erwiihnt soil in diesem Bericht noch werden, dass Herr von der Heide etliche Probeexemplare von ,,Jung-Amerika" unter den Anwesenden verteilte. ,,Jung- Amerika" ist die ,,Zeitschrift fir Schule und Haus", welche im Verlage von Gus. Muehler in Cincinnati, 0., erscheint und von Dr. H. H. Fick unter Mitwirkung

von Const. Grebner, Emil Kramer und anderen redigiert wird. Die Zeitschrift, welche Lesestoffe fiir Kinder verschiede- nen Alters enthillt, erscheint monatlich mit Ausnahme von Juli und August und kostet 50 Cents fiir das Jahr. Es ist nicht natig, sie hier besonders zu em- pfehlen. Der Name des Redakteurs biirgt fiir den Wert der im Oktavformat ge- hefteten kleinen Jugendschrift.

H. G., in Vertretung.

Ill. Umschau.

Vom Lehrerseminar. Am 23. vorigen Monats beendete die Anstalt d a s erste Tertial des Schul- jrer , und die Zglinge erhielten schriftliche Zeugnisse ubr die bisher ge. leistete Arbeitl Die erteilten Zensuren beweisen, dass im aillgemeinen mit gossem Fle isse gearbeitet worden ist. Das Betragen der Zotglinge war durch weg em e solches, wie es zukfnftigen Leh- rem und Lererinnen geziemt.

Die mit dem Seminar verbundene Musterschule, die Deutsch-Englische Akademie, veranstaltete an dem obenge. nannten Tage, dem letzten Schultage, e i n e a5 f f e n t 1i c h e W e i h. na ch eeite rweche wie gewrtihn- lich, die friiheren Schiiler der Anstalt, sowie die Freunde derselben in grosaer Anzahl zusammenfiihrte, und bei wel- cher die echt deutsche Innigkeit des eihnachtsfestes zum Ausdruck kain.

Das Programm urde von den Zglingen beider Anstalten ausgefiihrt.

In seiner letzten Versam m- Iung besehioss der Vollzugsausschuss das neuerwriihlte Verwaltungsratmit- glied, Herrn Dr. Heller von der Tashington-niversittl zu St. Louis, zu einem Besuche des Seminars einzu- laden, um ihm Gelegenheit zu geben, sich mit der Abeit desselben vertra.ut zu machen. - Zugleich urde beschossen, den hundertjiihrigen Todestag des deut- schen Liebing~sdichters Schiller durch eine Schi llerfeier gemeinsam mit dem hiesigen deutschen Lehrerverein zu begehen. Mlit der Aufstellung eines passenden Programmes wurden die Her- ren Dr. Louis F. Frank, B. A. Abrams nd Max Griebch ernannt. - Die all- jiihrlich stattfindende d eu ts ch e Theatervorstellungzumnbesten des Seminar-Stipendienfonds wurde auf den 3. Februar festesetzt. und zwar w-urde von den von Herrn Theaterdirek- tor WTachsner voreeten Stiicken Otto

Ernsts ,,Flachemann als Erzieher" aus- gewiahlt.

Der Schillerverein von St. L ou is, der im vorigen Jahre ala Mit- glied deni Nationalen Semuinarverein bei- trat, iibersandte unterm 15i. Dez. eine weitere Abschlagszahlung von $10.

Am 3. J anuar nahnm die Anstalt ihre Arbeit wieder auf.

Die Agitation fiir das deutsche Theater in Milwaukee (siehe Milw. Korrespondenz), hat Freunde des Semi- nars dazu bewogen, demselben fiir seine Schiiler 31 Saisonkarten zu den wochent- lichen Abonnementsvorstellungen zur Verfiigung zu stellen.

Reformvorachlige. Das Zusammen- stauen von armen Familien in den Mietskasernen (Tenementhiiusern) der grossen Stiidte, wodurch Hunderttausen- den von Kindern die notwendigaten Le- bensbedingungen entzogen werden, hat den Schulsuperintendenten der Gross- stadt New York, Dr. Wm. Maxwell, zu einem warmen Befirworter der korper- lichen Erziehung gemacht. Die arme Be- valkerung der Grossstiidte sorgt, um mit dem englischen Ministerpriisidenten Bal- four zu reden, am kriiftigsten fiir die Erhaltung und Vermehrung der Rasse, und so halt es Dr. M. zur Wohlfahrt der Gesellschaft fiir notwendig, dass die Schule an der Vervollkommnung des armen Kindesleibes unabliissig arbeitet. Er fordert die notwendige Ausriistung fiir Turnen und Handarbeiten in den Schulgebiiuden, und Riiume fiir gym- nastische tibungen und Spiele, damit die Eigenart des Kindes in freundlicher und gesunder Umgebung sich entwickeln kann. Eine teilweise Lisung der Frage sieht er in dem Offenhalten der Schul- hiiuser und Schulhife nachmittags und abends das ganze Jahr hindurch und such wiihrend der Sommerferien fiir Hand-

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