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Korrespondenzen

Date post: 07-Jan-2017
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Korrespondenzen Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 5, No. 6 (May, 1904), pp. 189- 193 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30170896 . Accessed: 16/05/2014 20:42 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.78.109.84 on Fri, 16 May 2014 20:42:08 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Page 1: Korrespondenzen

KorrespondenzenSource: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 5, No. 6 (May, 1904), pp. 189-193Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30170896 .

Accessed: 16/05/2014 20:42

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toPädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly.

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Korrespondenen. 189

ankniipfen konnte, und dass trotzdem ein nicht zu bezweifelnder Erfolg errungen wurde, so kann Amerika mit Befriedigung auf dies Ergebnis blicken. Und die h~chste Anerkennung seitens des gesamten Deutschtums, hier und auswirts, gebiihrt dem genialen Ingenieur-Dichter, Dr. Ernst Henrici, dem Begriinder der Baltimorer Blumenspiele. Blumenspiele - es ist ja nur ein poetischer Name fiir eine ernste Sache, eine Kiulturtat, die vom ,,Spiel" weit entfernt ist - waren und sind auch jetzt der

Krystallisationspunkt reinen Idealismus, bewussten ethischen Strebens, wie das durch die alte Devise ,,Vaterland, Glauben, Liebe" zusammenge- fasst wird.

Das war die Auffassung des Begriinders der Baltimorer Blumenspiele, das war die Auffassung, die im Laufe des Festes in ergreifender Weise durchdrang. Wer Saiten in sich hat, die beim Schi5nen, Edlen und Wahren

erzitternd schwingen, dem werden die Eindriicxe dieses Festes eine be-

seligende Erinnerung bleiben. M6gen all die Lieder und Dichtungen hin- ausklingen in die Menschenherzen, fiir die sie bestimmt sind, und dort die Empfndungen wecken, die sie bei den Festteilnehmern hervorriefen.

Dieser Artikel beginnt mit einem Vers aus dem poetischen Festgruss, den Dr. Fastenrath, der deutsche 'froubadour, von Koin heriibersandte, er schliesse nun mit zwei Versen aus dem Erbffnungsgruss, den der hiesige Troubadour, Dr. Henrici, der ersten amerikanischen Blumenkinigin in den Mund legte:

,,Das ist der Lenz, der zog herein Und schenkte uns Blumen vom deutschen Rhein, Blauveilchen, Maiglckchen und Rosenglut, Die brachte der Lenz uns iiber die Flut. Nicht Blumen, geknickt fiir den Totenschrein, Der Lenz bringt uns Blumen mit Wiirzelein.

Wir pflanzen sie heute mit frommer Hand, Mit hoffendem Herzen in diesem Lanu."

II. Korrespondenzen.

(FOr die Padagogischen lonatshefte.)

Baltimore. Die Johns Hopkins Uni-

versit it ist durch die Gross- herzigkeit des 0lk6nigs Rockefeller von einer schweren Sorge befreit worden. Derselbe hat niimlich dem Universititshospital die Summe von 500,000 Dollars bedingungslos ge- schenkt. Diese Summe und dazu die erhaltenen Versicherungsgelder rei- chen gerade hin, um an Stelle der vom Feuerdnimon zerstarten achtzig Lagerhiduser, die zum Grundvermd- gen des Hospitals gehorten, neue Gebhiude aufzufiibren, was auch so- fort geschehen wird, so dass das Hospital schon in wenigen Mo- naten wieder das normale Einkom- men geniessen wird. Die stattlichen Gebiiulichkeiten und Anlagen dieser

segenwirkenden Musteranstalt nah- men ein ganzes Hiiusergevierte am schansten und h6chstgelegenen Teil des Broadway ein.

Auch dem Maryland Insti- tu t, dessen ausgedehntes Gebilude, wie bereits berichtet, in jener Schreckensnacht der giinzlichen Zer- stirung anheimfiel, ist Hilfe gewor- den, indem die Staatslegislatur $i75,000 dafiir bewilligte, allerdings lange nicht so viel, als verlangt wor- den war. Von den Versicherungs- geldern werden nur $100,000 ein- gehen, da mehrere der lokalen Ge- sellschaften nicht im stande sind, die vollen Betriige auszubezahlen. Einige derselben sind eingegangen.

Es sei hier erwihnt, dass sich die

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Pddagogische Monatshefte.

beiden lokalen deutschen Gesell- schaften bei der iiberaus traurigen Brandlkatastrophe riihmenswert aus- zeichneten. Sie zahlten prompt die vollen Summen aus, im ganzen 1 Million und 200,000 Dollars, und da- bei bleib noch bei der ilteren das Stammkapital, % Million Dollars, unberiihrt.

Die ffentl1ichen Aben d- schu 1 en haben ihren sechsmonat- lichen Kurs beendet. Derselbe er- weist sich nac den einberichteten Befirderungen erfolgreicher als je. In der Abendschule, welcher der Schreiber als Prinzipal vorstelt, und die sich in der Hafengegend befin- Qet, waren Angehrige von elf ver- schiedenen Nationalittiten, im Le- bensalter von 16 bis 45 Jahren. Aus denjenigen, die bei der Aufnahme gar nicht Englisch verstanden, war wie friiher, eine esondere Klasse gebildet worden, die der Prinzipal selbst iibernahm. Diese ,,internatio- nale Klasse" iiberraschte bei der Schlussfeier den Schreiber mit einer wetvollen Standuhr, und gab ihm am splteren Abend noch ein kleines Abschiedsbankett. ,,'s ist nicht die Wurst, aber man sieht doch die Liebe".

VTor der De utsch en Histr i- schen Gesellschaft dahier wurde unliingst eine lingere Ab- handlung in deutscher Sprache, ,,Als Deutsche in Venezuela regier- ten", verlesen, welche Distriktsrich- ter Otto Schnrich in Port Rico seinem Vater dahier zu Weihnach- ten gesandt hatte. Aus vergilbten Schriftstiicken, die der junge Rich- ter bei seiner Durchforschung der portorikanischen Archive augefun- den hatte, hatte er neue Tatsachen betreffs der deutschen Eroberer Venezuelas ans Licht gebracht. ie alten Berichte zeigen, ie jene deutschen Eroberungsziige denen Pizarros an kiihnem Wagemut bei unsiglichen Hindernissen und Ent- behrungen nicht nachstanden; und wie bei letzteren spanische Grau- samkeit obwaltete, so zeigen erstere Ziige deutscher Ritterlichkeit. Der Verein will die Abhandlung drucken Jassen. In seiner eben eingelaufenen Erwiederung auf einen ihm zugegan- genen Dankesbeschluss schrieb der Verfasser dem Verein u. a.:

,,Die Geschichte der spanisch- amerikanischen Liinder ist mir hoch- interessant, und es freut mich, dass Deutsche eine solch hervorragende

Rolle darin spielten. Was Porto Rico betrifft, so hat sich in dessen neue- ster Geschichte deutsches Blut auch geltend gemacht. Der amerikanische General Schwan, dessen Namen ge- niigend seinen Ursprung andeutet, befehligte die ersten Belagerungs- truppen im Westen der Insel. Der Oberrichter Louis Sulzbacher in San Juan, der erste amerikanische Polizeikommandant, und der Strassenbaudirektor, *sind geborene Deutsche, und der Delegat Porto Ricos im Kongress,-Degetau -, ist der Sohn eines genialen Hamburgers. Deutsche Kaufleute spielen eine grosse Rolle in dem Exporthandel und ich habe manche Woche mehr Gelegenheit, deutsch zu sprechen, als englisch." S.

Chicago. Die hiesige Teachers

Federation ist begreifAicher eise den Reformbestrebungen un-

seres Superintendenten Cooley ab- geneigt. Insbesondere sind den Mit- gliedern derselben die Bestimmun- gen der neuen Regeln verhasst, nach welchen sich alle Lehrer, die in eine hshere Gehaltsstufe eingereiht wer- den wollen, sich. einer Promotions- priifung unterziehen miissen und die Mitglieder der Federation bleiben diesen Examina mit anerkennens- wertem Corpsgeist fern. Nun hat es die genannte grosse Lehrerverbin- dung fertig gebracht, dass bei der letzten Wah den Stimmgebern die Frage zus Entscheidung vorgelegt worden ist, ob der Schulrat weiter- hin vom Biirgermeister der Stadt er- nannt werden, oder ob er vom Volke direkt gewinthlt werden soll. Und diese letztere Frage ist von der Waihlerschaft mit riesiger Mehrzahl bejaht worden. Wenn niichstes Jahr die Legislatur zusammentreten wird, wird wohl ein dahin lautendes Gesetz erlassen werden und dann sind wohl die Tage des Herrn Coo- ley als Superintendent gezilhlt.

Ob eine Wahl des Schulrats durch das Volk der Ernennung desselben durch den btirgermeister oder durch eine Kommission vorzuziehen sei und zum Wohle der Schule ausfallen wird, ist freilich eine andere Frage. Aber Herr Cooley hat sich mit sei- nen Reformbestrebungen unter der Lehrerschaft und auch unter den

Biirgern sehr viele Gegner ge- schaffen, die mit allem Eifer darauf hinarbeiten, ihn durch einen libera- leren Mann zu ersetzen.

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Karresponden{en. 191

Die Deutschen brauchen ihm keine Trine nachzuweinen - unter ihm ist der deutsche Unterricht in den 5ffentlichen Schulen so verkriippelt worden, dass eine ganzliche Ab- schaffung desselben gerade so gut waire. Und dann wiisste man doch genauer, woran man wiire.

tYbrigens hiitten wir die Dienste des Herrn beinahe verloren. Die Staatsuniversittit hat ihm angeblich die Rektorschaft angetragen, und er hittte sie wohi auch angenommen, wenn er - gewiihlt worden wiire. Aber es scheint, man wol1te ihn nicht.

Mehr und mehr werden wieder Stimmen laut, die die Ein f ii h- rung der k irperlichen Zii ch ti gung befiirworten. So hat sich die Vereinigung der Prin- zipale neulich einstimmig dafiir aus- gesprochen. Und das ist recht! In unserer Gefiihlsctuselei sind wir auf ganz falsche Wege geraten. Ein Knabe, der's verdient, sollte sicher- lich die Hosen gespannt bekommen. JDann brauchten wir nicht so viele ,,Parental"-, Reform- und derglei- clien Schulen, die eine Unsumme Geld kosten und ihren Zweck nicht erfiillen.

In unserer ,,P a r e n t a 1" - S hu- i e kommt jeder Insasse dem Gemein- wesen auf $700 per Jahr zu stehen.

Neulich haben wir wieder einmal eine der bekannten ,,Untersuchun- gen" jener Anstalt gehabt, die den Steuerzahlern die Augen geaffnet hat. Aber wie kann es denn anders sein, wenn man die Leitung in die Hande von mehr oder weniger ge- riebenen Politikern legt?

Jetzt sollen wir auch eine H a n- de 1 shochschu 1 e bekommen! $500,000 soil der Bau mit dern Grund- stiick und der Einrichtung kosten! 0, wir haben's ja! Unser Superin- tendent wird zwei Monate lang auf Reisen gehen und ihnliche Schulen des Landes besuchen und sie studie- ren. Selbstredend mit vollem Gehalt von $1000 per Monat. WVenn einmal ein Klassenlehrer eine kleine Auf- besserung verlangt, liest man ihm die Armutsakte vor, oder man sagt, du musst eine Priifung machen.

Einer der deutschen Pr o- fessore n, die kiirzlich zum Be- suche unserer Universitiit hier wa- ren, hat viele Schulen in Chicago be- sucht und dann 6ffentlich gesagt, dass ihm die herrlichen Gebijude, die

Lehrmittel, die sanitiiren Einrichtun- gen sehr gefallen hitten, dass es ihn aber wundere, warum man den Leh- rern so kleine Gehilter bezahle. Und der Mann hat recht. Nicht der Su- perintendent, nicht der Prinzipal, sondern der Lehrer ist die Seele der Schule. Ohne die ersteren kinnten wir am Ende fertig werden, ohne den letzteren nicht. E.

Cinoinnati. Wiederum entriss der unerbittliehe

Tod einen unserer Besten avs un- serer Mitte, den deutschen Ober- lehrer Wi lheIm Sch i fer. Die base Grippe entwickelte sich bei ihm zu einer starken Lungenentziindung, der selbst die starke Konstitution des nur achtundvierzig Jahre alten, allseitig tief betrauerten und hoch geachteten Mannes nicht standhal- ten konnte. Auf lingere Zeit, jeden- falls bis zum nichsten Schuljahre, dienstunfiihig sind, gleichfalls wegen schwerer Krankheit, hochgradige Nervenerregung, die beiden Ober- lehrer Aloys Schultz und Benjamin Wittich. Ob damit nun ,,die letzten vorbeigezogen" sind? Wir hoffen das Beste, wollen ober von der ei- nem Berichterstatter wohl zu ge- stattenden Lizenz Gebrauch machen, indem wir allen zuliebe und keinem zuleide die wohlgemeinte WVarnung hier recht fett drucken lassen: So du noch nicht tapfer in den Sechzi- gern, also noch nicht bombenfest, bist, Kollege, tue des Gut en nicht zu viel. Halte Mhass in allen Dingen, be- sonders in der Arbeit. Musst du dir in irgend etwas einmal ein Mehr leisten, lass es lieber in der Er- holung eintreten und wenn auch... nun, den Kopf wird's ja nicht.gleich kosten!

Milwauk-. Die neue Schule des 9.

Distrikts. Was lange w~ihrt, wird endlich gut. N'un sind wir Leh- rer und Schiiler des 9. Distrikts doch endlich auch einmal an die Reihe ge- kommen, und haben ein neues, aus- gezeichnetes Schulhaus erhalten. Das alte Schulhaus war schon recht baufillig geworden, und als es nie- dergerissen wurde, mussten Lehrer und Schiiler sich recht kiimmerlich durchhelfen und fast zwei Jahre lang die sechs Oberklassen in einer alten baufilligen Schule und die andern

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Pddagogische Monatshefte.

Klassen teils in Barracken und teils in gemieteten Lokalen ihr tempo- riires tein aufschlagen. Am 12. April haben wir daun unser neues Schulgebiiude bezogen, das in jeder Hinsicht ein Musterschulhaus ge- nannt zu werden verdient. Es steht auf dem alten Platze, Ecke 14. und Galena Strasse, wo Schreiber dieses in dem alten Gebiude fast 27 Jahre lang unterrichtete. Die Frontseite des Gebiudes lings der 14. Strasse ist 154 Fuss, und die bei- den Seitenfliigel je 120 Fuss lang. In der Mitte ist ein grosser Lichthof, 52x69 Fuss, gelassen. Das Gebiude ist dreist ckig und aus gelben Back- steinen errichtet, einem stiidtischen Fabrikat, das unserer Stadt den be- kannten Namen ,,Cream City" gege- ben hat. Die PlHine sind von dem Architekten G. Ehlers entworfen, so- wie der Bau von den beiden Kontrak- toren A. Holstein, Schreiner, und Theo. Riesen, Maurer, ausgefiihrt wurde, unter der Aufsicht des Bau- inspektors G. DeBrake. Die Bau- kosten betragen $75,000. Das Ge- biiude enthiilt mit dem Kindergarten 21 Klassenzirmmer, alle hell, geriiu- niig und praktisch gelegen. Die Pulte sind alle so aufgestellt, dass das Licht den Schiilern zur linken Seite fiillt. Im dritten Stock ist eine recht geriumige Halle, 75x57 Fuss gross, die zwischen 700-800 Perso- nen fassen kann. Im zweiten Stock befindet sich die Amtsstube des Prinzipals, und daneben ein Biblio- thekzimmer. Im ersten Stock ist ein geriiumiges Lehrerzimmer; alle drei Riiume sind passend ausgestattet. ])as Gebiiude hat vier Ein- und Aus- ginge, die auf breiten Treppen nach oben fiihren; ausserdem sind noch Ausgoinge den Lichthof hinunter, zur Benutzung bei Feuersgefahr. Die Wasserklosets fiir die Schiler, sehr praktisch und den sanitiiren Vor- schriften entsprechend, sind in allen drei Stockwerken an der Nordseite eingerichtet. Die Heizung geschieht mit Dampf und zwar nach dem aus- gezeichneten Johnsonschen elektri- schen Selbstregulierungssystem. Ein Hicherrad im Erdgeschoss treibt die kalte Luft durch Luftschachte in alle Zimmer und reguliert somit die Temperatur. Sodann wird noch eine elektrische 1Thr in der Office aufge- stellt, welche auf die Sekunde ge- nau das Programnm anzeigt und

durch ,,gongs" im ganzen Gebiude verkiindet.

MSge die neue Schule Lehrern und Schilern Glfick und Gedeihen blin- gen und Lehr- und Lerneifer au- reizen und stirken. Die Biirger der Ward, sowie Lehrer und Schiiler kbnnen mit Recht stolz auf ihre Schule sein. A. W.

New York. I n d e r Versamm ung es

\ ereines Deutscher Leh- rer yon New York und U m- gegen d, die in der ersten April- Woche statfand, hielt Herr Dr. Remy vorei Columbia College einen gediege- nen, fachmiinnisch und doch auch populiir gehaltenen Vortrag jiber: Die germanische Philologie im Dienste des Lehrers. Die Anwesen- den wurden, so weit sie es noch nicht waren, griindlich iiberzeugt von der absoluten Notwendigkeit der Kenntnis der historischen Gram- ninmatik und der Etymologie. Es war- den im Verlaufe der Sitzung zwei 4\Ausschiisse gebildet; ein Dreier- ausschuss, um fiir die Verbreitung der Piidagogischen Monatshefte zu agitieren, und ein iinferausschuss, der sich mit der Entdeckung von Mitteln undWegen beschiiftigen soll, die zur Griindung einerDeutschame- rikanisch-Historischen Abteilung in Verbindung mit einer der iffent- lichen Bibliotheken fiihren diirften. Vorsitzender des Ausschusses ist der streitbare und federgewandte Pri- sident der Vereinigten Deutschen Gesellschaften New Yorks, unser allgeehrter Dr. A. Kern; unter den Beisitzern befinden sich der urger- mnanische, kampfbereite Herkues unseres Vereines, Hermann Boos, und Herr Joseph Winter, der Vor- kiimpfer irnm Streite um Recht und Gerechtigkeit inSachen des Deutsch- turns. Parturiunt montes et nasce- tur die deutsche Abteilung der New Yorker Bibliothek. Fiir den ersten Samstag im Mai hat Herr Doktor Eckhoff, der vielgereiste und tief- unterrichtete Gelehrte, einen vielver- sprechenden Vortrag angekiindigt: ,.Warum Herbart?" Fiir den Juni ist eid Ausflug ins nahe Newark, der Geburtsstadt unseres TVereins, in Aussicht genommen.

Im allgemeinen liisst sich sagen, dass der Verein sich eines regeren Lebens erfreut, seit er sein Heim im Press-Klub aufgeschlagen. Teilweise

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Konrespondenen.

diirfte der Grund darin auch zu su- chen sein, dass der gemiitliche

konom und seine kochkundige bes- sere Hiilfte zu zivilen Preisen ein Abendmahl liefern, dass die Fein- schmecker unseres Vereines wohl zu wiirdigen verstehen. i. Z.

Por land, Maine. Dass in der Geburtsstadt Long-

fellows das Deutsche in hohen Ehren steht, liisst sich wohl denken, und das zeigt sich auch recht deutlich in dem Sommerkursus an un- serer stfidtischen Hoch- schu 1 e, denn da nimmt von den zehn Departements das Deutsche den ersten Rang ein, seit vor einigen Jahren Professor Spanhoofd von Washington die Leitung der ,,Port- land Summer School" iibernommen hat. Wie das eben angekiindigte Programm darlegt, hat Direktor Spanhoofd fiir den diesjihrigen Sommerkurs eine noch grissere Er- weiterung des deutschen Departe- ments vorbereitet, und ist dafiir Professor Schanrich von Baltimore gewonnen worden. Die Unterrichts- stunden sind nur vormittags, abends finden im aufe des Sommers 18 6ffentliche Vortrige statt, wovon sechs in deutscher, die andern in englischer und franz6sischerSprache, und zwar wird Direktor Spanhoofd iiber ,,Dlchter fiir die Kinderwelt", ,,Was ist ein Drama?" ,,Dichtermiit- ter" und ,,Heine" sprechen, wiihrend Professor Schinrich folgende The- mata behandeln wird: ,,Das deutsche

Sprichwort" und ,,Der neuere Idea- lismus". Nachmittags, und den gan- zen Samstag, werden Wasser- und Landausfliige in unsere einzig schane Umgebung unternommen.

Unsere Sommerschule zeichnet sich vor den andern zuniichst durch zwei Punkte aus: Hier sind fiir die modernen Sprachen besondere Klas- sen fiir die eingerichtet, die eine solche praktisch, d. h. sprechen ler- nen wollen, wozu dann die natiir- liche Methode angewandt wird, und hier kommt die gesellschaftliche Seite recht zur Geltung. Da nimlich die Glieder der besten Gesellschaft unserer reichen Stadt zur Sommner- schule gehiren oder gehirt haben, so sind die der Schule Angehirigen in allen Hitiusern willkommen, und das werden die von auswiirts auch verstehen, wenn sie am Juli bei der ErSffnungsfeier vom Biirgermeister der Stadt in iiblicher Weise bewill- kommt und sie die herzlichen Worte hiren werden: ,,You are no strangers here, you are our welcome guests". Und solche willkomm ee Giste sind uns bereits wieder aus entfernten Teilen des Landes, bis Californien, angesagt, aus Mexiko und Cuba, und in den letzten Tagen auch zum ersten Mal aus Porto Rico. Zur unentgeltlichen Erlangung des eben erschienenen hiibsch illustrier- ten Zirkulars wende man sich an die Sekretiirin Miss Mary P. Ames, 23 Shepley Street, Portland, Maine.

P, R.

III. Umschau.

- ImSenat der Vereinig- ten Staaten protestierte am 9. Miirz Senator Bacon geegn die An- nahme einer Statue Friedrichs des Grossen, weil Friedrich die Verk r- perung des Absolutismus darstelle. Senator Stewart von Nevada vertei- digte den preussischen Kbnig, indem er sagte, er habe jene Pliitze in Hol- land perstnlich aufgesucht, wo Friedrich als Schiffszimmermann ge- arbeitet habe. Nachdem Herr Steward indessen erfahren, dass er den grossen Friedrich mit dem gros- sen Peter verwechselt, beeilte er Fich, seine Bemerkungen aus den amtlichen Berichten entfernen zu lassen.

- Das Reprii sentanten- haus zu Washington hat ei-

nen Gesetzesvorschlag angenommen, nach welchem sechshundert Lehrer der Insel Porto Rico freie Fahrt nach den Vereinigten Staaten ge- wiihrt werden soll, um Sommerschu- len besuchen zu kinnen.

- Nach Priisident Harper der Uni- versitiit Chicago sieht das Bi ld des ,,idealen" College - Pro- fessors so aus: 1) Der Professor muss verheiratet sein; 2) er muss On Kirchenmitglied sein; 3) er muss mit seinen Studenten auch ausser- halb der Klassenzimmer verkehren; 4) er muss den Doktorgrad besitzen; 5) er muss willens sein, elf Monate im Jahre tiichtig zu arbeiten; 6) er muss titigen Anteil an 6ffentlichen Angelegenheiten nehmen. - Sonst nichts?

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