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Korrespondenzen

Date post: 08-Jan-2017
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Korrespondenzen Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 5, No. 1 (Dec., 1903), pp. 26-28 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30170841 . Accessed: 15/05/2014 03:23 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly. http://www.jstor.org This content downloaded from 193.104.110.26 on Thu, 15 May 2014 03:23:37 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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KorrespondenzenSource: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 5, No. 1 (Dec., 1903), pp. 26-28Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30170841 .

Accessed: 15/05/2014 03:23

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toPädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly.

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26 Pidagogische Monatshefie.

Die Zit wird hoffentlich nict fern sein, wo ein einiges Amerikaner- 1um uner deni Banner des Nationalbundes dastehen wird. Oder will man ia und dort, vornehmlich draussen im ,,deutschen" Westen, wo ich mir noch

letzten Sommer an mehrcren Orten sagen lassen musste, das dortige Deutschtum ben)tige einer solchen Vereinigung nicht, da es jetzt schon alles haben k~nne, was es wolle (?), will man dort gelassen abwarten, bis dem eingebiirgerten )eutsechtun die Horden der ins Land strimenden Mischy'l1cr unangenein fiihlar gemacht worden sind? Der kluge Mann baut vor. Auch fiir die Deutschamerikaner gilt die Mahnung Felix Dahns:

,,O haltet fest, was Ihr errungen, J)ie deutsche Einheit haltet recht; lhr habt sie ja so oft besungen, So oft vertrunken uand verzecht!"

II. Korrespondenzen.

(Fir die Piidagogischen Tonatshcfte.)

Davenport, Iowa. Des genialen Dapprich Tod

wird auch hier tief bcklagt! Wir hatten ihn zum letzten Male unter uns zur Zeit der Turnerbund-Tagsatzung imJuli 1902 und durftcn ihn bei dieser Gelegenheit auch in der Ferienschule der FreienDeut- schen Schule begriissen. W7ie anregend sprach er damals liber diesen unseren praktischen Beitrag zur Pflege des I)eutschtums und der deutschen Sprache, wiinschend, dass viele Stiidte in Ost und West der Vereinigten Stasten dem Bei- siele der Davenporter Freien Deutschen Schule folgen nmochten.

Zur Zeit sind die Winterkurse dr ltxterenm (dic Abendschule) in vol. km (lange, und zwar mehr derselben ala jc. Nattirlich liberwiegen die praktischen Klassen an Zahl: Zeichnen, Arithmetik, Algebra. Geometrie, Trigonometrie, Phy- sik, Elektrizitit, Chemie, Tischlern und Dreliscln und Modellieren, daneben ele- nentares (englii.ches) Lesen und Schrei- ben, und Untcrricht im Eniglischen fur nengekomniene junge Deutsche. Aber die Pflcge des Dcutschen billet doch das ide- ale Zemtrum unserer ]?ortbildungsschule. Wihrcnd die deutsche Mittelklasse rein sprachliche Zicle verfolgt, vertieft sich die i-orgeschrit tene Klasse in diesenmWin- ter in die Schiitze unscrer Literaturge- schichte. unn zwar unmch dei Grund- sntze: nicht nur iiher die Dichter und ihre WVeke zn reden, sondern die Dich- terwerke, sow cit als tunlich, vor allem

3elbst reden zu lassen. Die Anf linger- kliasse hat Herr Schick ibernommen, ein neer Lehrer des Deutschen an dcr hie- sigen Hochschul, der zusammen mit ver- sehiedenen Damen auich die Sonntags- schule leitet.

Herr Sik hat einen Teil der Arbeit des Herrn A. 0. Mueller ibernommen. Dicse Anderung war ndtig, weil dieFreie Deutsche Schule die Genugtuung hatte, ihren Lehrer der modernen Sprachen (deutsch, franzUsisch und spanisch), Herrn A . 0. Mueller, als Supervi- sor des deutschen Unterrichs in den if- fentlichen Schulen dcr Stadt Davenport, cinschliesslich der blUienden IHochschu- le, berufen zu sehen, was ihn zwar nicht verhindert hat. sein altes Amt weiterzu- fiihren, aber doch nitigte, manche Ar- bciten einzuschriinken.

Mit dieser Berufung hat unser ,.platt- diiteches Athen" ohne Zweifel einen gro- ssen. weiteren Schritt getan in der Pfiege der deutachen Sprache und des deutschen Gistes. was dem Schulboard zu nicht geringer Ehre gereicht, und wir hoffen, dass dieAnstellung des erwiihntenHcrrn, die von der Presse and von der Lehrer- schaft in ganzen sehr gilntig aufgenonm- men wurde, auch die erwiinschten Frich. te tragen ma$ge, was natiirlich erst die Zukunft zeigen kann. Dais eine scheint sicher, dass derselbe voll und ganz eln- treten wird fiir Durchfiihrung (oderEin- fiihrung) der in langem und ernstem Geisteskanmpfe errungcnen mnodernen,

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Koresponene. 27

fortschrittlichen Grundsiitze des Unter- richts, hier besonders des Unterrichts im Deutschen, so wie dieselben von dem un- vergesslichen E. Dapprich vertreten wur- den und so klar und gediegen in den Pi- dagogischen Monatsheften vertreten wer- den. Mehrere hereits gehaltene Lehre- rinnenkonferenzen lassen dariiber kaum Zweif l.

Milwaukee.

Schon wieder ist einer der edeisten, be- sten und tiichtigsten unter den Lehrern in deutschamerikanischen Kreisen aube- rufen durch den unerbittlichen Tod. Herr Emil1Dappric h von hier, der in der ganzen Lehrerschaft so wohi be- kannte und ttichtige Seminardirektor, er- lag am 25. Nov. eieni langwierigen Ma- genleiden. tber 40 Jahre lang hat er in Amerika in verschiedenen Stellungen als pflic-htgetreuer Lehrer und Aufseher in den Schulen gewirkt und viel Gutes ge- tan. 15 Jahie war er in Milwaukee und erwarb sich hier viele Freunde. Sein Tod hat eine grosse Liicke inter den lei- tenden Schulinnnern verursacht. Er war ein geLorner Lehirer, ausgerlistet mit al- lenEigenscha ften, die einLehrer braucht, un erfolgreich im Amnte zu sein. Riih- rend war seine Liebe zu den Kleinen, und er verstand es, sich zu ihnen herab- zulassen und sich ihnen verstiindlich zu machen. Dabei war er ei offener, ehr- licher Mann der nichts so sehr hasste, ala Lilge, Verstellung und Heuchelei. )adurch erwarb er sich such so viele

Freunde, und man kann wohl wit Recht behaupten, dass er keinen Feind hinter- lassen hat. Wie beliebt er in Milwau- kee war, zeigte die tiefe Trauer und die grosse Beteiligung an der Leichenfeier. Sein Gediichtnis wird immer in Ehren gehalten werden.

Die erste Versammlung der deutschen Lehrer in diesemSchul- jahre fand am 12. Okt. statt. Bei der Beamtenwahl wurden die beiden Vor- sitzer, Herr Ph. Lucas und Frl. A. Hoh- grefe, wiedergewlihlt, und als Schriftftih- rer Herr W. Schaifrath gewlhlt. Dann wurden nur Routinegeschifte erledigt. Die zweite Versammlung fand am 19. Nov. statt. Herr Abrams berthrte in seinen amtlichen Mitteilungen verschie- dene Punkte, die sich auf Methode bezo- gen, und bemerkte dann noch besonders heziiglich der Srache der Lehrer beim Vntericht. dass er oftmals, und zwar besoders iei hier geborenen Lehrern, Ausdrfcike h;;r'e, die der englischen Spra- *) Die Arbcit gclangt in (en P. M. che entlelint and deswegen nicht deutsch zum Abdiuck.

seien. Man m;ge wohl bedenken, dass der Lehrer in der Sprache den Sehilern ein Muster und Vorbild sein solle, und deshalb misse er sichI einer korrekten und nustergiiltigen Sprache bedienen.

Darauf hielt Herr Rud. Braun, deut- scher Oberlehrcr an der 14. Distr.Shule, einen Vortrag fiber Anschauungsunter- richt unter Zuhiilfenahme eines Bildes, welches einue W'interlandschaft darstellte. Der Vortrag war fiir eine Klasse imiu 3. Grad bestiinmt. Die Arbeit zeigte flei- ssiges Studium des Stoffes, sowie ge- scbickte Auordnung und Einteilung des- selben in mnethodischer Hinsicht.*) Ei- nen ungleich grisserenWVert jedoch hiitte die Arbeit gehabt, wenn der Referent sie praktisch in einer Lehrprobe mit Schii- len hiitte vorftiren kunlnen. Doch dies wird sich bei den jetzigen Versammlun- gen an Sehultag'n iund bei der Kilrze der Zeit. etwas iiber eine Stunde, wohl kaum herstellen lassen. A. WV.

New York.

Obwohl der Verein Deutscher Lehrer von New York und tJm- g e g e nd dieses Schuljahr noch kein Le- benszeichen von sich gegeben hat, er- freut er sich doch eines regen und anre- genden Daseins. Die Mitglieder sind fiber Gross - New York und einige New Jersey Stiidte zerstreut, und die Ver- einstage sind daher auch Symposien ffir die Mlitglieder, die sich sonst wohl kaum wiibhrend der Wintermonate treffen wiir- den. Die erste Versammnlung des Ver- eins, am 3. Oktober, war, als die erste des Schuljahres, eine stimmnungsvolle Be- griissungssitzung. Deri Vortrag desHlerrn von der Heyde wurde auf den zweiten Sitzungstag den ersten Sonnabend des Monats November, verlegt. Herrn von der Heydens Themna war: Etwas aus und fiber Fritz Reuter. ])er Redner fiihrte in kurzen Zfigen das Lebensbild des gro- seaen Humoristen vor, indem er zugleich Proben des k;istlicen Humors und der kiinstlerischen (Gestaltungskr aft Fritz Reuters gab. Leider ist der Verein zur Zeit heimatlos. Herr Allaire, dem die nmiisigen Mitglieder zu wenig tranken und assen, hat diem Vorsitzenden dieMit- teilung gemacht dass der Versamnm- Jungssaal permanent vermietet sei. Der Verein hat nimlih kein festes, gemiete- tes Lokal. Doh hofft der Verein, im deutschen Pressklub ein dauerndes Un- torkommen zu finden. Fiir die niichste

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Padagogische Monatshzefte.

Versammlung ist eine Herderfeier in Aussiciht genommen, die sehr interessant zu werden verspricht, und iiber die ich des Liingeren berichten werde.

Am G(. Dezember hielt der Verein dentscher Lehrer von New Y ork seine erste Versamm- S ng im neuen Heim ab. Dcr Deutsche Pressklurb hat unserem Vereine in der Iiebenswiirdigsten Weise sein gemiitli- ches laus geiiffnet, und dr Priisident des lihbs, Herr J. Weil, driickte in Wor- ten herzlichen Wilkommens den Wunsch a us, dass die deutschen Lehrer sich im Klub zi Hause fhien michten.

u% B eam lten desa Vereins fiir dan komende Jahr wHrden folgende

erren erwKhlt: Herr von der Heyde (Newark),), erster Vorsitzender; Herr Tonlbo, senior (Barnard College), zvei- ter Vorsitzender; Herr H. Boos (DeWuitt Clinton High School), korrespondieren- der Schriftfiihrer; Herr H. Zick (De Witt Clinton H. S.), protokollierender Sehiftfiihrer; die Herren Dr. A. Remy (Columbia), und Dr. Metzger (Newark) wurden zu Beiriite n ernannte In rin- nerung des Todestages Herders waren 3 kurze Vortrilge in Aussicht genonimen wnorden: iiber Klopstock (Dr. Re- Vy), W i ela n d(Dr. Jappe) und Her- der (J. Winter). Dr. Iremy begann seine interessanten Ausfuhrungen mit ei- netm itate aus Fritz Mauthneis humo- ristisehem Credo. Danacli gehrt auch Klopstock zu den grossen Toten, deren Rube wohl kaum ernstlich gestoirt wer- den wird. Nur der Berufsliteraturhisto- riker wird sich ernstlich mnit den Wer- ken Klopstocks beschiftigen, aber das Andenken des deutschen Mannes wird und soil ewig leben. Denn Klopstock bleibt, obwohl seine erke kaum blei benden, lebenden Wert besitzen, doch das Verdienst, der Schriftsteller gewesen zu sein, der gegen das Vorherrschen des Fremden u. gegen die einheimischeFlach- heit. ecliten deutschen Gefilhls Ausdruck verlieh, und der die Fiihigkeit der deut- fichen Sprache als einer Literatursprache bewics. Er lebt fort durch den Einfluss, den er auf seine Zeitgenossen austibte. Datrin besteht auch die Unsterblichkeit Wielands und Herders, deren Bedeutung fiir die Entwickelung unserer Literatur von Dr. Jappe und Herrn Joseph Winter in knapper, treffender Weise dargelegt wuirde. Wieland hat das bleibende Ver-

dienst, der Vater des deutschen Romans und des romantiachen Epos zu sein und durch seine Schriften unter den hiheren Klassen der Gesellschaft Interesse fiir deutsch geschriebene Werke erweckt zu hlaben. Dr. Jappe verteidigte den lie- benswiirdigen, hedonistischen Wieland, die zierlihe Jungfrau von Weimar, wie er nicht ganz unzutreffend genannt wur- de, gegen den Vorwurf der Schliipfrig- keit snd wies auf Goethe bin, dessen Ro- mane ja auch zu verurteilen wiren, wollte man sie vom Miidchenpensionat- standpunkte a us beurteilen. Herr Joseph Winter charakterisierte in der ihm eige. nen enthusiastischen und geistreichen Weise Herder, der, wie er sagte, im or- hofe der Klassiker stehe. Herder ist kein schipferisches Genie, im Cid klei- dete er einen fremden Stoff in eiene Form, in den Legenden eigene Stoffe in fremde Form, aber Eigenartiges in ei- genartiger Form zu schaffen, ist ihm nicht gelunen. Dagegen hat er befruch- tend gewirkt auf Mitwelt und Nachwelt. Er erschloss seinen Landleuten das Ge- biet der Weltliteratur und suchte die Gelehrtenwelt und dasVolkstum atuf dem gemeinsamen Gebiete echter, wahrer Po- esie in Beriitrung zu bringen. Herders Einfluss auf Goethe, besonders wihrend des pcrsinlichen Verkehrs in Strassburg, ist hekannt und von allergrsster Bedeu- tung. Denn wem als Herder ist es zuzu- schreiben, dass Goethe so friih und in so geiingener Weise den Ton des echten Volksliedes in seinen Gedichten an- schlung? Auich Herders Einfluss als Kri- tiker und Geuchichtsphilosoph ist nicht n unterschlitzen. hat er doch das Ver- dienst, den Wert Homiers und der natio- nal-episclen Dichtung ins rechte Licht gesetzt zu haben.

,,Humanitiit," so schloss Herr Winter seine interessanten Bemerkungen, er- scheint unserem Herder der Endzweck der Menschenbildng, und mit Recht ste- hen in goldener, unausliischlchher Schrift auf dem Grabsteine Herders die Worte: Licht, Liebe und Leben."

Ehe der Verein die Versammlung ver- tagte, ehrten die Mitglieder das Anden- ken des unvergesslichen Emil Dapp- r i c h durch Erheben von ihren Sitzen.

Herr Dr. Wahl (Morris High School) wird in der ersten Sitzung des Jahres 1904 dem Leben und Wirken Emil Dnpp- richs den gebiihrenden Nachruf widmen.

H. Z.

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