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Korrespondenzen

Date post: 09-Jan-2017
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Korrespondenzen Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 2, No. 7 (Jun., 1901), pp. 269- 272 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30170521 . Accessed: 14/05/2014 09:45 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly. http://www.jstor.org This content downloaded from 91.229.248.120 on Wed, 14 May 2014 09:45:55 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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KorrespondenzenSource: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 2, No. 7 (Jun., 1901), pp. 269-272Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30170521 .

Accessed: 14/05/2014 09:45

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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Korrespondengen. 269

pries den Wert und die Schbnheit der deutschen Spraclhe. Herr Albert Wall- ber, Prasident des Schulvereins, wies auf die Bedeutung der Feier bin, Schul- superintendent H. O. Siefert gedachte in warmen Worten der Verdienste Engel- manns, den er personlich wohi gekannt, riihmte den Anteil der deutsch-eng- lischen Akademie an dem gedeihlichen Werden und Wirken unseres biffentli- chen Schulsystems, an dessen Spitze er seit Jahren steht, und zolte warme Anerkennung der Thitigkeit des Herrn Dapprich, auf dessen wiirdige Schul- tern ,,Elir s' Mantel" gefallen ist. Herr Leo Stern, Mitglied des Prfifungsaus- schusses fiir das Lehrerseminar, iibermittelte in wohlgesetzter Rede der Jubi- larin die Griisse und Glfickwiinsche des Lehrerbundes.

Beim Lesen der nachfolgenden Zeilen wird der Redakteur der ,,Monats- hefte", dessen madchenhafte Bescheidenheit jedermann kennt, gebeten, sich die Ohren zuzuhalten.

Unbeschadet der TreflHichkeit aller Reden, in welchen der Jubilarin gehul-

digt wurde, war doch der Glanzpunkt der ,,Akademischen Feier" die von einem Chor von 150 frischen jugendlichen Stimmen, vier Solistinnen und vollem Or- chester ausgefiihrte Abt'sche Cantate ,,Aschenbridel". Unter der tiichtigen Leitung des Herrn Max Griebsch, der augenscheinlich sein ganzes KInnen und Wollen der schwierigen Aufgabe gewidmet, hatte die Singerschar wacker ge- iibt und durch ihren frischen, sicheren, reinen Sang, durch die glainzende Wie- dergabe der einschmeichelnden Abt'schen Melodien Herz und Sinn der H6rer bezaubert.

Zwei Tage nach dieser erhebenden akademischen Feier versammelten sich die Freunde und alten Ziglinge der Anstalt zu einem Festmahle in dem glain- zenden Bankettsaale des Pfisterhotels. Hier herrschte frihliche Feststim-

mung. Bei Gesang und Becherklang gedachte man vergangener Zeiten, ge- dachte man der Minner und Frauen, die sich Verdienste erworben um das Wohl der Schule und der Jugend. Briefe und Depeschen von alten Schiilern und Freunden der Anstalt wurden verlesen. Auch eine vorn Vorstande des Nationalen Deutscharmerikanischen Lehrerbundes eingegangene Gliickwunsch- depesche wurde freudig entgegengenommen.

Eine von den Alumnen der Schule veranstaltete Festlichkeit, die sich ihren Vorgaingern wiirdig anreihte, bildete den Abschluss der Feier, der die Herzen der Teilnehmer, der Freunde der Schule, der Erziehung und der deutschen Sprache eine freundliche Erinnerung bewahren werden.

II. Korrespondenzen.

(Fir die Padagogischen Monatshefte.)

Cincinnati. Und wiederum kam dieZ ei t der

Heimsuchun g, allwo der Wiirge- engel an den Wohnstitten der Jugend- erzieher vorfiberzog und die Schwel- len derjenigen zeichnete, die dem Un- tergange geweiht waren - und siehe, es fielen die Hupter jener, die vier Dezennien und mehr im Weinberge des Herrn gearbeitet und also der Ruhe bediirftig waren; aber es fielen auch die Hiupter solcher, die -jung

noch an Jahren - gegen die Plane und Satzungen gemurrt hatten-denn mein ist die Rache, spricht der Herr der Herrscharen!

Nach dieser erbaulichen Einleitung fiber die fibliche jahrliche Pensionie- rung bezw. Enthauptung von Lehr- kraften hat der Korrespondent nur noch fiber die Versammlung des deutschen O b erlehrer- vereins zu berichten. In der ersteren, die am 23. Mai stattfand,

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Pidagogische Monatshefte.

wurden fiir das nchste Schuljahr die alten Beamten wiedererw~hlt, mitAus- nahme des Sekretirs Erich Bergmann, der ablehnte, und an dessen Stelle Herr Viktor Groneweg trat.-Bei der Versammlung des Lehrervereins am 1. Juni wurden ebenfalls simtliche Be- amten wiedererwahlt. Im iibrigen kam bei dieser Schlusssitzung, wie iiblich, ein musikalisch-deklamatori- sches Programm zur Durchfiihrung.

Nach lIngerem Siechtum starb am Samstag, dem 1. Juni, der unter den alten Kriegsveteranen, besondersaber unter der deutschen Lehrerschaft hier und in Dayton, 0., wohlbekannte Herr Gustav Bergmann. Der Verblichene wurde am 3. Oktober 1837 in Zeitz, Sachsen, geboren, kam aber schon im Alter von 18 Jahren nach Amerika. Wihrend des Biirgerkrie- ges kmpfte er im 9. Ohioer Freiwil- ligen-Regiment zwanzig Monate lang fiir die Einigkeit seines Adoptivvater- landes. Im Jahre 1864 verzog Herr Bergmann nach Dayton, wo er bis zum Jahre 1890 als deutscher Lehrer th5itig war und sich eines grossen Be- kanntenkreises erfreute. Vor nun- mehr zehn Jahren kehrte er nach Cincinnati zuriick, woselbst er bis zum Jahre 1897 als einer unserer ge- achtetsten deutschen Oberlehrer an der 26. Distriktschule in Cummins- ville fungierte. Die Witwe und sieben Kinder, darunter Herr Oberlehrer Erich Bergmann von der 16. Distrikt- schule hier, betrauern ausser den zahlreichen Freunden und Berufsge- nossen den Tod des Dahingeschiede- nen, der am Dienstag, dem 4. Juni, auf dem Begribnisplatze der Familie in Dayton beigesetzt wurde.

Mit dem Namen Gustav Bergmann wird das Andenken an einen braven, rechtschaffenen Menschen und an ei- nen tiichtigen, verdienstvollen Lehrer stets verkniipft bleiben. E. K.

New York. VomVereindeutscherLe a-

rer yon New YorkundUmg e- g e n d. In freiem fliessenden Vortrag fiihrte uns letzten Samstag Herr Ossian Lang, Editor of the School Journal, die ,,Amerikanischen Pida- gogen der Gegenwart" vor. Seine Ab- sicht war zu zeigen, weniger was die Vereinigten Staaten auf dem pidago- gischen Gebiete Europa verdanken, als vielmehr, worin Amerika fiber Eu- ropa hinausgeht und befruchtend auf die alte Welt zuriickwirkt .

Zuntichst gab der Redner einen historischen tberblick der erzieheri-

schen Bewegungen his zu dem Zeit- punkt, den wir gewohnt sind als den Anfang ,,der neuen Erziehung" zu be- zeichnen. In rascher Aufeinander- folge entwickelte er Bacon's Ideen und wie sie in Neuengland Wurzel ge- schlagen, ging fiber auf Comenius, der - und das ist vielleicht nicht allge- mein bekannt - an die eben gegriin- dete Harvard-Universitit berufen und zum 1, Prksidenten dieser Universitt vorgeschlagen wurde; er behandelte dann Rousseau und zeigte wie seine Ideen in der UnabhngigkeitserklR- rung der jungen amerikanischen Re- publik ihren Ausdruck gefunden und wie seine Schlagwirter ins Englisch- Amerikanische fibersetzt, hier gang und gibe wurden. Pestalozzis (Neffs), Herbarts und Frabels Einfluss im all- gemeinen und ihren besonderen Wir- kungszentren (z. B. Indiana, Philadel- phia, Concord) kamen alsdann zur Sprache; auch den sozialistischen Na- tionaliikonomen Owen zog er ins Be- reich seiner Diskussion und raumte ihm seine gebiihrende Stellung in Be- zug auf die Griindung der indiana- 'schen Gemeindeschulen ein. In die- ser Weise wies der Redner nach, wie in den verschiedenen Teilen der Ver- einigten St.aaten verschiedene Ein- fliisse, englische, schweizerische, hol- lndische, franzisische, schottische, deutsche, wirksam waren und noch heute wirksam sind - entgegen der Ansicht Fiskes, der die ganze Ent- wickelung auf englischen Einfluss zu- riickfiihren wolte - wie aber die ge- borgten Ideen hier durch- und umge- arbeitet, wie sie den amerikanischen Verhiltnissen angepasst und so ein Tell des organischen Ganzen des ame- rikanischen Staatsbegriffes wurden.

Diesen Werde- und Umwandlungs- prozess schilderte er hierauf an der Hand der fiihrenden Geister. Insbe- sondere zeigte er die bedeutsame und charakteristische Wirksamkeit von Horace Mann, Dr. Harris (den Repra- sentanten der Concord-Schule und des deutschen Einflusses), Stanley Hall, Col. Francis Parker, Dewey, Brooker T.. Washington. Es wire hochinteres- sant, auf die Einzelheiten hier naher einzugehen und namentlich die indi- viduellen Verschiedenheiten in der Auffassung, der Durchfiihrung und den Endzielen ihrer reformatorischen Bestrebungen hervorzuheben. Dies wiirde jedoch den Rahmen einer kur- zen Berichterstattung fiberschreiten. Es wire aber zu wiinschen, dass Dr. Lang seine miindliche Ausfiihrung schriftlich ausarbeiten und sie der Re-

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daktion der Padagogischen Monats- hefte zur Verfiigung stellen wiirde. Er wiirde sich damit ein grosses und dauerndes Verdienst um die ganze deutschamerikanische Lehrerwelt er- werben. Denn wir Deutschen kennen ja vielleicht die hervorragendsten eu- ropaischen Padagogen, verstehen ach am Ende das amerikanische Schul- system, wissen aber im allgemeinen wenig fiber die Schipfer dieses Sys- tems. Ich persbnlich wiinschte es um- somehr, als Hr. Lang vor alien andern dazu berufen scheint, sich einer sol- chen Aufgabe zu unterziehen, da er, als Redakteur des "School Journal" mit den meisten Fiihrern persi5nlich bekannt wurde, ihr Privatleben kennt, und ihre innersten Regungen und Be- weggrfinde zu erfassen und zu verdol- metschen versteht.

Dem Vortrag ging der geschiftliche Teil voraus. Den Vorsitz in beiden fflihrte wiederum der Vereinsprisident Dr. Karl F. Kayser. Es wurde be- schlossen, statt der nichsten Ver- sammlung in Allaire's Lokal einen ge- meinschaftlichen Ausflug zu machen. Die verschiedensten Vorschlige wur- den laut. Man einigte sich schliesslich auf ,,Eagle Rock", den bekannten Aus- flugsort Newarks. Man versprach uns Wunder von diesen hochromantischen Hbhen, der entziickenden Rundsicht, von den Schitzen, die Kiiche und Kel- ler bergen. Qui vivra verra. A. K.

New York, den 19. Mai 1901. Mit der gestrigen Sitzung beschloss

,,derVe reinder Lehrer des Deutschen an N. Y. Hoch- schu 1 e n" sein erstes Vereinsjahr. Infolge 6rtlicher und statutarischer Beschrnkung umfasste der Verein nur eine Mitgliedschaft von etlichen zwanzig Lehrern, allein dank dem In- teresse, das Kollegen anderer Schulen unseren Bestrebungen entgegenbrach- ten und mit dem sie an unseren Ver- handlungen teilnahmen, war der Be- such unserer Versammlungen stets ein weit stirkerer gewesen. Mit Riick- sicht auf diese rege Teilnahme von seiten anderer Lehrer beabsichtigt der Verein nun, vom kommenden Jahre an seine Mitgliedschaft zu erweitern und n ombglich alle Lehrer des Deutschen an bffentlichen und privaten Mittel- schulen New Yorks und der Umgegend in sich zu vereinigen; es darf somit mit ziemlicher Bestimmtheit voraus- gesagt werden, dass der Verein sich in wenigen Jahren zu einer kriftigen und einfussreichen Kdrperschaft ent- wickeln wird.

idengen. 271

Die Wiederwahi der Beamten, mit Herrn Dr. Fr. Monteser an der Spitze, verbirgt riihrige Vereinsthtigkeit und lehr- und genussreiche Versamm- lungen auch fiir das kommende Jahr.

Der Redner der gestrigen Versamm- lung war Hr. Dr. A. F. J. Reny, Dozent an der Columbia Universittt. Er be- handelte das Thema: Germanistische Philologie im Dienste der Lehrer des Deutschen. - In der Einleitung pri- zisierte Hr. Remy den Begriff und den Inhalt der Wissenschaft und betonte, dass zu einem umfassendn und allsei- tigen Verstndnis derselben natiirlich das ganze indogermanische Sprachge- biet geh6re und dass demzufolge eine Kenntnis der einschlagigen oder grundlegenden Sprachen der Griechen und Romer, der Inder und Iraner, der Kelten und Litu-Slawen unerlisslich sei. Fiir das Studium der Germanistik im engeren Sinne jedoch, oder besser gesagt, fiir die praktische Ausbeutung derselben im Mittelschulunterrichte genilge die Kenntnis einer alten Sprache, der Lateinischen oder Grie- chischen, zusammen mit dem Goti- schen, dem Alt. und Mittelhochdeut- schen, weil sich durch diese sowohl der Wandel und die Komposition der W6rter als auch deren Bedeutungsver- inderungen in hinreichender Weise erkiaren liessen. Der Vortragende ver- wahrte sich jedoch von vornherein ge- gen die etwaige Schlussfolgerung, dass er eine gnzliche Umgestaltung der Unterrichtsweise beffirworte und an Stelle des gebrauchlichen Lehrver- fahrens wissenschaftliche Vortrige fiber Germanistik gesetzt haben wol- le; solches sei keineswegs seine Ab- sicht. Er bemerkte, dass er zunichst nur den Lehrer im Auge habe, und ffir ihn stehe es ausser Frage, dass eine etwas genauere Bekanntschaft mit den Ergebnissen der Forschung auf germanistischem Gebiete von grbsstem Nutzen seien. Sie helfe ihm nicht nur selbst iber eineReihe gefahrlicher und triigerischer Klippen hinweg, erklire ihm manche Eigentiimlichkeiten und scheinbaren Unregelmissigkeiten, be- reichere sein Wissen fiber die Bedeu- tung einzelner Wbrter oder Redewen- dungen und erhohe dadurch seine Ach- tung vor der Kraft und Fiille seiner eigenen Sprache, sondern befihige ihn auch, dem Schiiler ind besonders dem englisch sprechenden, hier und dort durch geschickte geschichtliche Wort- und Satzerklarungen fiber et- waige Schwierigkeiten hinwegzuhel- fen.

In der interessantesten Weise ge-

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Pidagogische Monatsheftt.

lang es dem Vortragenden diese An- sichten zu begriinden. Nachdem er an verschiedenen Beispielen die erste, sog. germanische Lautverschiebung veranschaulicht hatte und damit be- wies, dass auch im Leben der Spre- chen Gesetzmtssigkeit und nicht Will- kiir vorhertsche, erklirte er des Wei- teren, wie der deutsche Lehrer einer englischen Klasse durch das genaue Studium der Grimm'schen und Ver- ner'schen Gesetze des Lautwandels, wie auch der Gesetze des Umlautes etc. sich seine Aufgabe erheblich zu erleichtern und nutzbringender zu ge- stalten imstande ist. - An Wrtern, wie Beispiel, Demut, Frohn- 1 e i c h n a m, K a r f r e i t a g u. a. er- l4uterte er darauf, um wie viel klarer dem Lehrer der Inhalt der Worter und um wie viel leichter ihm in manchen F&l1en deren Erklirung werden muss, wenn er weiss, dass der eine oder an- dere Teil eines Wortes in der friihe- ren Sprache eine Bedeutung hatte, die heute ginzlich verschwunden ist. So z. B., dass das Wort ,,Beispiel" nichts mit ,,Spiel" zu thun habe, also nicht mit by play zu iibersetzen sei, sondern dass es althochdeutsch bispel war und der zweite Teil spel (eng1. spele) Er- ztihlung oder Erkliirung bedeutete; oder dass ,,Kar" in Karfreitag und Karwoche vom altdeutschen Kara (engi. care) die Klage, stamme. - In hnlicher Weise wies er darauf hin,

wie wichtig es fir den Lehrer sei und wie es ihn selbst von Irrlehren und ev. auch von Blamagen retten kBune wenn er weiss, dass oft ganz gleich- oder Khnlich lautende Wbrter in gar keinem urspriinglichen Zusammen- hange stehen, wie z. B. der Mund und

der Vormund, blau und blauen (durch- blluen), weich und Weichbild, dauern und bedauern, kosten (cost) und kosten (taste) etc., oder wenn er weiss, dass das Perfekt des Partizips einst ohne Vorsilbe ge gebildet wurde und darum Formen wie ,,worden" und ,,sehen" in ,,er ist geliebt worden" und ,,ich habe ihn kommen sehen" eigent- lich gar keine Ausnahme sind; und ebenso, dass dasselbe Partizip ur- sprfinglich auch aktive Bedeutung ge- habt, wie sich noch in Wortern wie ,,der Bediente" oder ein ,,vergessener" (Tergesslicher) Mensch erhalten hat.

Eine derartige Kenntnis der Spra- che, behauptete der Redner, mache den Lehrer zum ,,Fachmanne" und er- hebe ihn vom Sprachmeister zum Sprachlehrer, und es sei im Interesse der Sache, wenn neben dem Konnen auf dem Gebiete des modernen Sprachunterrichtes auch dem Kennen mehr Achtung geschenkt werde.

Die hiheren Anforderungen, die von dem Redner an den deutschen Lehrer der Mittelschulen gestellt werden, ver- dienen sicherlich die ernstliche Beach- tung aller derer, denen die Entwicke- lung der Hochschulen im allgemeinen und der modernen Sprachen im beson- deren am Herzen liegt. Sie gehen Hand in Hand mit den erhihten For- derungen auf simtlichen Gebieten des Mittelschulwesens, und es kann wohl nicht bezweifelt werden, dass in nicht allzu ferner Zeit ein griindliches neu- philologisches Wissen bei der Auswahl modernsprachlicher Lehrer schwer- wiegend in die Wagschale fallen wird. Let us not be caught napping!

C. F. K.

III. Briefkasten.

M. D., Dayton. So wie wir das uns vorliegende Zirkular auffassen, soll- ten die Fragen Ihnen nach dem Ex- amen, das vom 17.-21. Juni stattfin- det, zur Verfilgung stehen. Wenden Sie sich an den Sekretir des ,,College Entrance Examination Board" (Sub- Station 84, New York, N. Y.). Wir ha- ben das Gleiche gethan, kinnen aber kaum Antwort erwarten, ehe die Num-

mer zur Presse gehen muss. - Die Preise der besprochenen Biicher ge- ben wir soweit an, als sie uns von den Verlagsfirmen mitgeteilt werden; diese gewbhnen sich allmihlich daran, es regelmssig zu thun. V. B., San Jos 4, Cal. Besten Dank fiir Ihre freundlichen Ratschllge. Wir wollen sie befolgen und hoffen auf giinstiges Resultat. Brief nichstens.

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