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Korrespondenzen

Date post: 07-Jan-2017
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Korrespondenzen Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 2, No. 6 (May, 1901), pp. 243- 246 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30170511 . Accessed: 16/05/2014 01:41 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly. http://www.jstor.org This content downloaded from 194.29.185.27 on Fri, 16 May 2014 01:41:15 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Page 1: Korrespondenzen

KorrespondenzenSource: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 2, No. 6 (May, 1901), pp. 243-246Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30170511 .

Accessed: 16/05/2014 01:41

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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Berichte und Notizen.

I. Korrespondenzen.

Baltimore. Einen ungemein schw e-

r e n V e r 1 ust hat die Johns Hop- kins Universitit erfahren. Professor Dr. Henry A. Rowland, der beriihmte Physiker und Erfinder, welcher, wie wenig Andere, dazu beigetragen hat, der jungen Johns Hopkins Universitit einen Weltruhm zu verschaffen, ist am 16. April im Alter von 53 Jahren ganz unerwartet gestorben. Er war ein Schiiler des Prof. Helmholtz in Berlin.

Bei Griindung der hiesigen Univer- sitht iibertrug man Dr. Rowland einen Lehrstuhl und das physikalische La- boratorium. In diesem hat er seitdem Grosses geleistet und selbst in Berlin Staunen und Bewunderung erregt. Er hat die Spektralanalyse vervollkomm- net, die Niagara-Falle ins Joch ge- spannt, um elektrische Kraft zu erzeu- gen, und den Multiplex-Telegraphen erfunden, der jetzt von einer Gesell- schaft praktisch verwertet wird. An Ehren und Auszeichnungen hat es ihm nicht gefehlt, und in der kurzen Spanne Zeit seiner Wirksamkeit hat sich Erfolg an Erfolg gereiht. Es wird schwer werden, einen ebenbiirtigen Nachfolger zu finden.

Der Lehrplan an den drei hdheren Schulen hat eine g&nzliche Umgestaltung erfahren. Zu- nichst ist der Kursus am City College um ein Jahr verkiirzt worden, so dass er nur noch vier Jahre umfassen wird, wie der an den beiden hiheren Tbch- terschulen. Der neue Lehrplan be- stimmt, dass diese Z~glinge dieser Lehranstalten nunmehr in allen vier Jahren jede Woche 16 Stunden engli- schen und 20 Stunden lateinischen, in den letzten drei Jahren jede Woche 13 Stunden deutschen und 15 Stunden

griechischen und in den letzten zwei Jahren jede Woche 4 Stunden franzo5- sischen Unterricht nehmen kbnnen. Die Mathematik beschrinkt sich im ersten Jahre auf 4 Stunden in der Wo- che fiir Algebra, im zweiten Jahre auf 4 Stunden pro Woche fiir gewabhli- che Geometrie, im dritten Jahre auf 4 Stunden fir hohere Geometrie und im vierten Jabre auf 4 Stunden pro Woche fiir hihere Algebra. Im ersten Jahre werden ausserdem 4 Stunden in der Woche auf den Unterricht in Geo- graphie, 4 Stunden fiir Zoologie, 5 Stunden fir Physik und 4 Stunden fir

Chemie verwandt. Der Unterricht in der Geschichte ist wie folgt eingeteilt: 4 Stunden in der Woche fir alte Ge- schichte, 4 Stunden fiir neue europhi- sche Geschichte, 4 Stunden fir engli- sche Geschichte und 5 Stunden in der Woche fiir amerikanische Geschichte. Der Unterricht in geschiftlichen Ft- chern beginnt im zweiten Jahre und umschliesst Buchhaltung und Steno- graphie. Fiir Zeichenunterricht, Mu- sik und kirperliche Ausbildung sind in jeder Woche 6 Stunden-2 fiir jedes Fach - angesetzt. Die vier fremden Sprachen, welche auf dem Lehrplan stehen, kinnen die Schiller und Schit- lerinnen alle erlernen, wenn sie wol- len; sie sind aber nur gezwungen, das Studium einer derselben aufzuneh- men, aber zwei Jahre lang. Lateinisch muss gelernt werden, die Schiler kdn- nen aber zwischen der griechischen, deutschen und franz6sischen Sprache wahlen. Begabte Schiiler k6nnen in 3 oder 31/2 Jalhren die hiheren Lehran- stalten absolvieren. Fiir eine Klasse sind 25 Schiiler erforderlich, und wenn in einer Lehranstalt nicht genug Schiller oder Schiilerinnen sind, um z. B. das Studium der deutschen Spra. che aufzunehmen, dann kinnen die Schuiler und Schierinnen aller drei hi- heren Lehranstalten zu einer Klasse zusammengethan werden.

Es ist schade, dass nicht auch Spa- nisch auf den Lehrplan gesetzt wurde. Durch seine griindliche Kenntnis des Spanischen hat ein friiherer Zagling des City College, der jugendliche Ju- rist Otto SchOnrich, eine seltene Aus- zeichnung bekommen; seit dem 15. April ist er Bezirksrichter von Are- cibo, dem zweitgrssten der finf Distrikte Porto Ricos. Er ist der jiingste Richter im Land, am n~chsten 9. Juli wird er erst 25 Jahre alt.

Die bffentlichen Abendschulen ha- ben ihren Kursus beendigt. Die am Siid-Broadway gelegene Abendschule No. 2 war am beaten besucht. An die- ser war eine besondere Klasse fir sol- che eingerichtet, denen die englische Sprache noch v6llig fremd war, und Kollege Schbnrich war mit Leitung derselben betraut. Man nannte die- selbe die internationa le K 1 ass e, denn die 46 Schiller und Schilerinnen - im Alter von 16 bis 46 Jahren - die sich im Laufe des

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244 Pddagogiscbe Monatsbefte.

Winters eingefunden hatten, gehrten zehn verschiedenen Nationen an. Un- ter ihnen befanden sich ein Tiirke und ein Araber: mit dem letzteren ver- stiindigte sich der Lehrer durch den Tirken, der ein wenig Franzbsisch verstand. Bei der Schlussfeier iiber- raschten die Ziglinge ihren Lehrer mit einem silberbeschlagenen Regen- schirm, Zigarren, Wein u. dergl.; die Deutschen unter ihnen, etwa zwanzig, woliten ihm noch besonders ein Baar- geschenk machen, doch verweigerte er entschieden die Annahme eines sol- chen. Da schickten sie ihm am fol- genden Tag einen grossen Hefenkranz, und als er den Kuchen spater auf- schnitt, entdeckte er, dass das Back- werk mit nagelneuen Vierteldollars gespickt war.

Oberlehrer August Hering hielt in der Aprilversammlung des deutschen Lehrervereins einen sehr interessan- ten Vortrag fiber ,,Rechenunterricht in den unteren Klassen der Volksschu- le". Er wurde gebeten, das betreffende Manuskript den Pid. Monatsheften zur Verbffentlichung zu fiberlassen. In derselben Versammlung wurden Trauerbeschlisse fiber den kurz zuvor erfolgten Tod eines werten Kollegen, Johann H. Kfinker, weiland Lehrer an der Stadtschule No. 93, gefasst. Er war ein sehr befihigter, treuer Leh- rer und guter Kollege, sein Heimgang ist ein empfindlicher Verlust fir un- sere Schulen.- S.

Californlen. Am sechsten April hielt der C a i-

fornische Verein von Leh- rern der deutschen Spra- che seine regelmissige Versammlung im Mark Hopkins Institute zu San Francisco ab.

Dr. Julius Goebel von der Stanford Universit&iit fiihrte den Vorsitz und Herr Martin Centner von der Staats- universit&t fungierte als Sekrettr.

Die Versammlung war gut besucht und Professor Goebel eriffnete sie mit einer Ansprache iiber das Lesen von den deutschen Klassikern. Der Red- ner machte geltend, dass die grossen deutschen Dichter einen viel grosseren Anspruch darauf haben, an unseren Universitten und Colleges studiert zu werden, als die alten Klassiker. Schil- ler's ,,xsthetische Briefe" z. B. wagen Ciceros Reden auf, und Goethes Werke wuirden von keinem alten Klassiker ilbertroffen.

Der zweite Redner war Prof. W. Kip von der Stanford Universitit. Er sprach fiber das Lesen von Gedichten

im deutschen Unterricht und hob her- vor, dass die Gedichte ein Spiegelbild des Nationalgeistes seien und als sol- ches behandelt werden miissten. Auch sollten sie dazu benutzt werden, um auf das Gemuiit des Schiilers einzuwir- ken. Im ganzen war er fiir eine schlichte Darbietung, da diese einen um so grasseren Eindruck mache.

An letzteren Vortrag schloss sich eine Debatte, woran sich mehrere der Anwesenden beteiligten.

Wegen der vorgeriickten Stunde musste ein Vortrag von Herrn V. Buehner von der San Jose High School iiber das Thema: ,,Wie kann man den deutschen Unterricht lebendig und praktisch machen?" und ein Vortrag von Prof. A. Putzker von der Staats- universitat: ,,Kiinftiger deutscher Un- terricht in Californien", auf die n&chste Versammlung im Oktober ver- schoben werden. V. B.

Chicago. Am 20. April fand unter dem Vor-

sitz des Pr&sidenten, Herrn Zutz, die regelmissige monatliche Versamm- lung des Deutschen Lehrervereins von Chicago in der Handel-Halle statt. Nach Erledigung einiger notwendiger Geschifte hielt Herr Dr. G. A. Zim- mermann einen ebenso lehrreichen wie interessanten Vortrag tiber das Thema ,,Das Passionsspiel in Ober-Am- mergau". Sodann sang Frl. Rosa Lu- tiger, welche sich im Besitze einer sehr gut geschulten und sympathi- schen Stimme befindet, von Friulein Zutz auf dem Klavier begleitet, zu- n&chst ,,O bitt Euch, liebe Vbgelein", und sodann als Zugabe ,,Mein Liebster ist ein Weber". Sehr grosses Inter- esse erregte ein von Fr&ulein Jane Adams (vom Hull House) in englischer Sprache gehaltener Vortrag, filr wel- chen sie sich als Thema "Social Eco- nomies at the Paris Exposition" ge- w&hlt hatte. Smtliche Anwesende, deren Zahl wohl gegen 200 betragen mochte, verliessen die Versammlung nach Schluss derselben in &usserst be- friedigter Stimmung. Der Lehrerver- ein wird im kommenden Juni einen Ausflug nach einem noch nther zu be- stimmenden Orte in der Nihe von Chicago unternehmen. E. A. Z.

Cincinnati.

Wenn diese Nummer der P. M. in die H&nde der werten Leserinnen und Leser gelangt, wird die Superin- tendenten- Wahl l&ngst erle- digt und damit die Qual der Ungewiss-

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Korrespondengen.

heit und des Erratens vortiber sein. Heute, nur acht Tage vor dem fir die hiesige Lehrerschaft so wicitigen Er- eignis, sind die Aussichten fiur die bei- den Hauptkandidaten noch sehr unge- wiss. Moge die Entscheidung am Abend des 6. Mai zum Wohle und zur gedeihlichen, zielbewussten Fortent- wicklung unserer bffentlichen Schulen ausfallen, indem sie keinen konfusen Theoretiker, sondern einen prakti- schen Schulmann, der mit dem Cincin- natier Erziehungswesen vertraut ist, an dessen Spitze bringt. Es thut uns wahrlich not! Wenn bei dieser Wahl die Ansichten und Wiinsche der Lehrer Berilcksichtigung finden, wie es doch eigentlich sein solite, so wiirde der richtige Mann an den richtigen Platz kommen. Sintemalen aber bei solchen Angelegenheiten die Politik zu viel ins Spiel kommt, so achtet man die Mei- nung der Lehrerschaft so wenig als in jeder anderen Beziehung. Fiir letz- tere Behauptung ein Beweis: - In einer ihrer Versammlungen erklirten sich die englischen Prinzipale einstim- mig gegen die Beteiligung der Schulen bei der nichsten B 1 ume n- parad e im Herbst d. J. Sie wiesen eindringlich darauf hin, dass fur die Vorbereitungen zur vorjhrigen Blu- menparade durchschnittlich vierzehn Tage Schulzeit vertrbdelt wurden, ab- gesehen von den finanziellen Opfern, die von Schiilern und Lelrern daffir gebracht werden mussten. Sie pro- testierten auch mit Recht gegen den fortwfhrenden Missbrauch der Schu- len zu geschiftlichen Reklamezwecken - half alles nichts! Bei der Schul- ratssitzung vom 22. April erklirte sich diese Kbrperschaft zum Gefallen un- serer Geschiiftsleute einstimmig f ii r die Beteiligung der Schulen an der ntchsten Blumenparade. Damit basta! - -

In der Oberlehrerve r- versammlung am 25. April hielt Herr Louis Hahn einen zehn Minuten langen Vortrag fiber ,,Aufsatz in den Primir- oder Distrikt-Graden". Der Referent betonte dabei besonders zwei Punkte, nimlich, dass sich der Aufsatz eng an das Lesebuch anzuschliessen babe, ohne dabei aber nur eine Wie- dergabe der betreffenden Musterlese- stiicke zu liefern. Solche Reprodukti- onen mit verindertem Zah-, Perso- nen- und Zeitverhiltnis seien ortho- graphische oder grammatische tfbun- gen, aber keine Aufsitze. Zweitens erinnerte er an den schon oft gepre- digten, aber leider sehr oft ausser Acht gelassenen Grundsatz, dass die

Vorbereitung und nicht die Korrektur des Aufsatzes die Hauptsache sei. Denn es sei besser, die Entstehung von ttbeln zu verhindern, als die be- gangenen Fehler zu bestrafen oder auszumerzen. Die Besprechung des zweiten Teils seines Themas, der Auf- satzunterricht in den Intermediat- Graden, behielt sich der Referent filr eine spitere Gelegenheit vor. Da keine anderen Geschifte vorlagen, so kam die Sitzung zu einem ungewbhnlich schnellen Abschluss.

In der Versammlung des Lehre r- v e r e i n s, die aus verschiedenen Griinden vom ersten aut den letzten Samstag im April verschoben wurde, bielt Dr. Gustav Briibl, unter dem Schriftsteller-Namen Kara Giorg wohl bekannt, einen fesselnden Vortrag fiber den ,,Ursprung der amerikani- schen Rassen und ihrer Kultur". Der Redner, der als Dichter, Forschungs- reisender und Ethnologe diesseits und auch jenseits des Ozeans einen bedeu- tenden Namen besitzt, wusste sein Thema, wenn auch in mancher Bezie- hung abweichend von den Forschun- gen anderer Gelebrter auf diesem Ge- biete, in solch anziehender Weise zu behandeln, dass die Anwesenden seinen Ausfijhrungen bis zum Schluss mit ge- spannter Aufmerksamkeit folgten. Prisident Willenborg sprach jeden- falls im Sinne aller Zuhbrer, als er dem Redner den herzlichen Dank fiir sei- nen Vortrag aussprach.

Herr Eckhart Keller, Turnlehrer der Newport Turngemeinde, fiibrte hier- auf mit acht seiner Schiilerinnen ei- nen hiibschen Reifenreigen vor, der bereits letzten Februar eine Nummer bei der gymnastischen Schaustellung in der Singerfesthalle bildete. Herr Oberlehrer Victor Groneweg folgte alsdann mit einem Violin-Solo, wobei er von seiner Schwester, Frl. Cora, auf dem Piano begleitet wurde. Herr Groneweg, der sich ein Allegretto und ein Larghetto von Hauptmann fiir sei- nen Vortrag gewihlt hatte, spielte mit anerkenneswertem Verst~ndnis und Gefihl.

Beil Erledigung des geschlftlichen Teiles verlas Dr. H. H. Fick folgenden Bericht, der gutgeheissen und einstim- mig angenommen wurde:

,,Das Komitee, welches beauftrag wurde, die Frage einer Wiederbele- bung des Ohioer Deutschen Lehrer- bundes und die Zweckm&ssigkeit der Abbaltung eines diesj&hrigen Lehrer tages im Staate in Erw&gung zu zie- hen, erlaubt sich, folgendermassen zU berichten:

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Pdidagogiscbe Monatshefte.

Es sind Erkundigungsbriefe an die verschiedenen Lehrervereinigungen Ohios und die fritheren Einzelmitglie- der des Ohioer Deutschen Lehrerbun- des ausgeschickt worden, um deren Stellung zur Frage bestimmen zu khin- nen. Aus Cleveland, Columbus, Day- ton, Toledo und Springfield sind Ant- worten eingetroffen, welche wohl er- mutigend lauten, aber doch nicht ei- nen festen Beschluss hinsichtlich ei- ner Versammlung jetzt angebracht er- scheinen lassen. Das Komitee eam- pfiehlt daher dem Deutschen Lehrer- verein von Cincinnati, vorltufig die Angelegenheit ruhen zu lassen, allein die Verbindung mit den friliheren Zweigvereinen und Einzelmitgliedern aufrecht zu erhalten und agitatorisch fir die Erneuerung des Ohioer Deut- schen Lehrerbundes zu wirken."

Das Komitee: H. H. Fick, H. G. Burger, Louis Hahn.

Zur Ehrung des verstorbenen Mit- gliedes Frl. Margarethe Deckebach von der 25. Distriktschule erhoben sich die Anwesenden von ihren Sitzen. Von derselben Schule wurde Frl. Rosa Asbach als neues Mitglied aufgenom- men. Es wurde beschlossen, auch dieses Jahr wiederum einen Ausflug des Lehrervereins zu veranstalten und zwar im Monat Juni. Der Vorstand wurde mit den ntheren Vorbereitun- gen dafiir betraut.

Zur Eriffnung und Schluss der gut besuchten Versammlung erfreute der Lehrergesangchor die Zuhbrer mit den recht flott vorgetragenen Liedern ,,Frihlings-Ahnung" und ,,Abend- glocken".

Nachschrift. In der Schulrats- sitzung am 6. Mai wurde D r. B o o n e enstimmig als Superintendent der Bffentlichen Schulen auf zwei Jahre wiedererwhlt Es lebe Seiner Maje- stit allerunterthinigste Opposition und die politische Allmacht Cincinna- tis ! Amen. E. K.

New York. Deutscher Lehrerverein

von New York und Umge- gen d. Jupiter Pluvius spielte uns gestern einen groben Schabernack. Oder wollte er uns nur versuchen? Wollte er herausfinden, wer mit dem Verein durch Dick und Dilnn gehe,

wollte er die Treuen sehen, denen we- der Regen noch Sturmschauer ins Herz haucht, wenn es gilt, der guten Sache zu dienen? Es war in der That, im wahrsten Sinne des Wortes, ein Gehen durch dick und diinn. Denn die Strassen New Yorks, vom strSmen- den Regen gepeitscht, glichen am gestrigen Ostersamstag einem wild- schiiumenden Gebirgsstrome. Aber ein Dutzend der Getreuen hat die Wasserprobe bestanden. Und der Dichter des zwanzigsten Jahrhunderts wird statt dem Lied vom braven Mann einst das ,,Lied der zwolf Braven" sin- gen, die iiber New Yorks Flut- schlamm hinweg wie ,,mit Blumen- fiissen" ihr Lokal betraten. Der Ver- einsgenius hatte sie nicht verlassen.

,,Wen du nicht verlgsst, Genius, Wird dem Regengewilk, Wird dem Schlossensturm Entgegen singen, Wie die Lerche, Du da droben."

So war es. Einmal warm im kosi- gen Winkel, sang man von Lenz und Liebe, von seliger Studentenzeit, von Freiheit, Schulmeisterwiirde, von Schulmeistersleid und Schulmeisters- freud'! Auch die leichte und leichter geschiirzte Muse stellte sich im Dim- merlicht des Abends ein: Witz und Witz, Blitz und Blitz kam Schlag auf Schlag. Was Wunder, wenn in solch gehobener Stimmung der angekiln- digte Vortrag: ,,tber amerikanische P~dagogen der Gegenwart" fast ganz vergessen wurde. Und als dann end- lich jemand auf die Tagesordnung aufmerksam machte, wurde in ,,Anbe- tracht der schwachen Beteiligung" der Vortrag auf die nichste Versamm- lung verschoben.

Die Titel der anderen in Aussicht genommenen Vortriige sind: 1) Volks- kunde im deutschen Unterricht. 2) Die Behandlung der deutschen Mytho- logie im deutschen Unterricht. 3) Bericht iiber die Verhandlungen des Internationalen Congresses fitr mo- derne Sprachen in Paris und der letz- ten Neuphilologen -Versammlung in Deutschland. 4) Besprechung des Wundt'schen Werks: Die Sprache. 5) Schulferien. 6) Vergleich des ameri- kanischen und deutschen Lehrers, was kann der eine vom andern lernen. 7) Lessing als Erzieher. 8) Russische Schulverhiltnisse. A. K.

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