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Korrespondenzen

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Korrespondenzen Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 2, No. 5 (Apr., 1901), pp. 210- 213 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30170499 . Accessed: 16/05/2014 09:22 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly. http://www.jstor.org This content downloaded from 193.104.110.114 on Fri, 16 May 2014 09:22:55 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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KorrespondenzenSource: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 2, No. 5 (Apr., 1901), pp. 210-213Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30170499 .

Accessed: 16/05/2014 09:22

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toPädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly.

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Berichte und Notizen.

I. Korerespondenzen..

Baltimore.

Das 25jPhrige Bestehen der Johns Hopkins Universitit wurde im Beisein zahlreicher hervorragender Giste aus nah und fern in feierlicher Weise be- gangen. Die Festrede hielt Dr. David J. Hill, der Unterstaatssekretir von Washington und friiherer Prisident der Universitit von Rochester.

Prisident Daniel C. Gilman machte hierauf in einer Rede wichtige Mit- teilungen. Er sagte: ,,Der deutsche Botschafter, Baron von Holleben, hat dem Prisidenten der ,,Johns Hopkins Universit.t" mitgeteilt, dass der deut- sche Kaiser, Wilhelm der Zweite, der Bibliothek der Universitt eine hiisch gebundene Kopie der ausgezeichneten Ausgabe der Werke Friedrichs des Grossen, die von der preussischen Re- gierung vor einigen Jahren unter den Auspizien der ki6niglichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin heraus- gegeben wurden, geschenkt habe. Dies Geschenk ist eine Anerkennung der wichtigen Beitrage zur biblischen Litteratur seitens des Professors Dr. Paul Haupt, friiher Professor an der Universitat G6ttingen, jetzt aber Haupt der orientalischen Abteilung der ,,Johns Hopkins Universitt". Als eine weitere Anerkennung der Verdienste des Prof. Haupt hat der deutsche Kaiser ihm den roten Adler- orden vierter Klasse verliehen."

Die Sylvesterpreise, zwei Bronce- Medaillons, erhielten Lord Kelvin an der UniversitAt zu Glasgow und Prof. Simon Newcomb, ein hervorragender Astronom. Ferner teilte Prisident Gilman mit, dass Dr. Phil. Ogden und Dr. Ed. C. Armstrong zu ausserordent- lichen Professoren der franz6sischen Litteratur bef6rdert wurden. Letzte- rer beflndet sich zur Zeit in Berlin.

Des Weiteren teilte Dr. Gilman mit, dass das silberne Jubilium der ,,Johns Hopkins Universitt" Mitt- woch und Donnerstag, den 16. und 17. Oktober 1901, gefeiert werden soel.

Vor der Gedenkfeier hielt der Ver- waltungsrat eine kurze Versammlung, in welcher Prasident Gilman seine Re- signation formell unterbreitete. In derselben heisst es: ,,In bereinstim- mung mit meinem friiheren Schreiben resigniere ich formell von meinem Amt, zu welchem ich die Ehre hatte, am Schluss des Jahres 1874 von Cali- fornien berufen zu werden. Ich wiin- sche mit Threr Zustimmung, dass die Resignation am Schlusse des akade-

mischen Jahres, das ist am 1. Septem- ber 1901, in Kraft tritt, da ich dann mein 70. Lebensjahr vollendet habe. Ausdriicke der Dankbarkeit und Hoff- nung, die meine Gedanken bewegen, verschiebe ich auf einen spiiteren Tag." Der Verwaltungsrat nahm die Resignation an und iiberliess die wei- tere Regelung der Sache einem zu er- nennenden Komitee.

Auch die Resignation des Ge- schichtsprofessors Dr. Herbert B. Adams, die derselbe am 4. Februar wegen leidender Gesundheit einge- reicht hatte, wurde angenommen.

Die ,,Maryland Children Playground Association" hat von der Schulbe- hiirde die nachgesuchte Bewilligung bekommen, den Kindern an den Samstag Nachmittagen wahrend der Monate Marz, April und Mai Unter- richt in Blumenkultur geben zu las- sen.

Mit nichstem September werden unsere 6ffentlichen Schulen auch Kin- dergirten bekommen, und zwar soil in jeder der 25 existierenden Gruppen eine Kindergartenklasse eingerichtet werden.

Direktor Emil Dapprich erfreute in der ersten Marzzwoche hiesige Kolle- gen und Freunde durch seinen Besuch, nur war derselbe leider viel zu kurz; als die Lokalpresse seine Anwesenheit in der Stadt erwahnte und infolge des- sen eine Anzahl seiner ehemaligen Schiiler und Schiilerinnen nach ihm fragte, da war der Gesuchte schon wieder unterwegs nach dem Westen. Die dem Schreiber aufgetragenen Griisse seien ihm hiermit nachge- sandt. Es wird ihm hier ein treues Andenken bewahrt. - S.

Cincinnati.

Der Expertenbefund fiber die G r i f- fiths - Unterschleife wurde dem Schulrat in seiner Sitzung vom 11. Mfrz unterbreitet. In dem 117 Seiten ]angen Dokument erhielten, nach einem genauen ziffernmissigen Ausweis fiber die Hbhe und Geschichte der Unterschlagung, die Erziehungs- beh6rde einen allgemeinen Riiffel, die Ausschiisse aber, welche die Biicher- revisionen vorzunehmen hatten, sowie verschiedene Schulratsbeamten wegen Pflichtvernachlassigung oder Unfa- hligkeit einen besonderen Riiffel. Mit- schuldige wurden zufolge des ,,Befun- des" keine gefunden - alles wird dem Defraudanten ins Grab geschoben

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Korrespondengen

und - zugedeckt! ,,Macht die Musik zinnra bummra, - domit war die G'schicht am End", wiirde der selige Gottfried Nadler dazu sagen.

Doch halt, ein sehr wichtiges An- hangsel hatte der Bericht noch, eine e i n gefliisterte Empfeh- 1 un g, die eigentlich mit der Unter- suchung nichts zu thun hatte und die Herren Experten schlechterdings nichts anging. Dieselben befiirworten namlich am Schluss ihres Berichtes, den ganzen Schulrat abzuschaffen und dafiir eine bezahlte Kommission von flinf oder sieben Mitgliedern ein- zusetzen, um dadurch eine bessere Verwaltung unserer Schulen zu si- chern. In frilheren Korrespondenzen hat der Berichterstatter bereits seine Meinung iber die geheime Absicht dieser von einem gewissen medizini- schen Schulrat aus selbstsiichtigen Zwecken eingefliisterten ,,Verbesse- rung" geaiussert. Es mag dieses Mal nur noch darauf hingewiesen werden, dass eine solche bezahlte Kommission durchaus keine Gewahr leistet fir eine bessere und 6konomischere Ver- waltung der Schulen, als eine vom Volke erwaihlte Beh6rde, die wie jetzt aus dreissig Mitgliedern besteht und ihren Dienst den Schulen gegeniiber als Ehrensache betrachtet. Dass eine kleine Kommission, wenn sie fahrlis- sig, oder zu vertrauensselig wird, von einem diebischen Clerk ebenso wohl begaunert werden kann als eine viel- kopfige Korperschaft, sieht man oft genug bei Bankdirektorien, die doch meistens aus erfahrenen und vorsich- tigen Geschaftsleuten bestehen. Und ist eine Behbrde aus flinf oder sieben Mitgliedern - auch wenn die Xmter hoch bezahit sind - nicht leichter zu bestechen und zu beeinflussen als eine solche aus dreissig Mitgliedern?! Man hat hier ja ,,Beispiele von Ex- empeln"! trberdies ist jede stadtische Kommission, besonders wenn sie vom Gouverneur ernannt wird, undemokra- tisch und unrepublikanisch im Prin- zip, und steht in direktem Wider- spruch mit stadtischer Selbstverwal- tung, die gegenwairtig fiberall so sehr angestrebt wird. Doch die ,,Empfeh- lung", wenn sie auch vorlaufig bei ge- wissen Klubs warme Unterstiitzung findet, wird am Ende nie zur Ausfiih- rung gelangen, und der paidagogische Doktor sollte sich daher lieber nach einem anderen ,,Job" umsehen, als nach dem eines Schulkommissars.

Der s. Z. vielgeriihmten Steil - schrif t, die im Herbst 1899 in un- seren Schulen eingefiihrt wurde, ist

man schon wieder fiberdriissig. Die englischen Prinzipale haben dem Schulrat bereits die Empfehlung un- terbreitet, zur Schragschrift zuriick- zukehren, jedoch nicht zum friiheren System, sondern zu einem sogenann- ten Natural Slant, das ungefahr die Mitte zwischen der ehemaligen Schragschrift mit 55 Grad und der Steilschrift hailt, nimlich mit einem Neigungswinkel von 75 Grad. Die American Book Co. hat das neue Schreibsystem bereits im Verlag, wird also mit dem naichsten Schuljahre eingefiihrt werden.

Der klobigen englischen Steilschrift oder eigentlich Druckschrift, wie sie hier unterrichtet wurde, wird wohl niemand eine Thraine nachweinen; doch als eigentiimliche Erscheinung dabei mag nur noch erwiihnt werden, dass man hier das Vertikalsystem einfiihrte, als man es in anderen Staidten, besonders in Deutschland, wieder abschaffte Es geht halt nichts liber das Selbstprobieren!

In der Sitzung des deutschen Oberlehrerverein s vomn 28. Mairz hielt Herr Wm. Schaifer seinen Vortrag fiber ,,Deutschen Minne- sang". Der Referent hatte sein Thema in gedraingter aber doch er- schbpfender Weise behandelt, ohne indessen auf die Hauptvertreter des Minnegesangs niher einzugehen. Er sprach zum Schluss seines beifaillig aufgenommenen Vortrages den Wunsch aus, dass die Kollegen in ihrer Lektiire auch die deutsche Lit- teratur des Mittelalters beriicksichti- gen sollten. Herr C. Grebner teilte in einer Zuschrift mit, dass er seinem Buch ,,Die Deutschen" weitere 50 Druckseiten aus der deutschamerika- nischen Geschichte hinzugefiigt habe, ohne dadurch den Preis desselben zu erhohen. Den in der vorhergehenden Versammlung ausgesprochenen Wiin- schen glaubt der Verfasser damit vollauf Geniige geleistet zu haben. Das Buch wird nunmehr 325 Seiten stark und nur 85 Cents kosten.

E. K. New York.

Vom Verein deutscher Lehrer von New York und Umgegend. Erschien mir die Februarversammlung der deutschen Lehrer New Yorks und Umgegend als die Morgenrote eines neuen Lebens, so flutete uns in der gestrigen Marz- sitzung schon das helle Licht des vol- len Tages entgegen. Goethe als Er- zieher", Vortrag von Hrn. Dr. P. S. Stollhofen, stand auf der Tagesord-

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Pddagogische Monatshefte.

nung. Ein schwieriges Thema! Um so mehr so, als Goethe nirgends im Zusammenhang iiber Erziehung spricht, uns nirgends ein System sei- ner Anschauungsweise dariiber vor- fihrt, sondern nur in vereinzeltnen ausserungen, die man da und dort zer- streut findet, durchblicken 1isst, was er iber diesen Gegenstand denkt und wie er sich die Erziehung der Jugend vorstellt oder vielmehr, wie er unsere Jugend am liebsten erzogen sahe. Die Aufgabe des Referenten bestand nun darin, diese Xusserungen aus den samtlichen Werken Goethes - und mein Goethe umfasst 40 Binde - zu- sammenzutragen, kritisch zu trennen und kritisch zu verbinden, aus der Vielheit eine Einheit zu gestalten, und dann endlich ein klares System herauszuschilen.

Wie schwierig die Arbeit des Her- ausschilens in Goethes Fall ist, er- misst man erst, wenn man bedenkt, dass Goethe seine eigene Ansicht sel- ten rundweg ausspricht, sondern dass er fast immer dialogisch verfihrt und dieser Person dieses, jener jenes in den Mund legt. Ziehe ich z. B. das filinfte Kapitel aus den Wahlverwandt- schaften an, das Dr. Stollhofen zufil- ligerweise nicht zitiert, so wird die Sace sofort klar. Der Gehiilfe der Schulvorsteherin schreibt dort den Pflegeeltern Ottiliens einen Brief, in dem er darlegt, warum Ottilie keinen Preis erhalten und auch kein Zeugnis empfangen habe. Der Gehiilfe spricht in diesem Briefe sowohl seine Ansicht, wie die der Vorsteherin und die der Priifungskommissire aus. Jede der Ansichten weicht wesentlich von der anderen ab. Welche der dreien ist nun Goethes Ansicht?

Dr Stollhofen war der Schwierigkeit vollauf gewachsen. Er hat sich seiner Aufgabe in feiner Weise und mit psy- chologischem Scharfsinn unterzogen und uns wahre Fundgruben pkdago- gischer Beobachtungen Goethes eriff- net und sie in einem wohlabgerunde- ten Bild zusammengestellt.

Der Dank der Anwesenden am Schluss seines Vortrages gestaitete sich denn auch zu einer wahren Ova- tion fuir den Redner. Was man da horte, war nicht das pflichtschuldige HEndeklatschen, es war ein Ausdruck spontaner Begeisterung. Und sofort wurde der Wunsch laut, den Genuss, der uns soeben bereitet wurde, andern nicht vorenthalten zu sollen und Herrn Stollhofen zu bitten, den Vor- trag dem Vereinsorgan zur Veriffent- lichung zu iiberlassen und die Redak- tion der Pidagogischen Monatshefte

zu ersuchen, den Vortrag im Namen des New Yorker Lehrervereins gef. ganz zum Abdruck bringen zu wollen.

Geziemt dem Referenten volles Lob fiir seine verdienstvolle Arbeit, so muss er mir es zu gute halten, wenn ich in einem Punkte nicht mit ihm ilbereinstimme Er sagt unter ande- rem in seiner Einleitung, dass Goethe seine Philosophie einzig und allein Spinoza verdanke. Das ist doch wohl irreffibrend. Wir wissen, dass Goe- thes Gedankenwelt sich nicht im An- schluss an ein besonderes philosophi- sches System gebildet hat, sondern dass sie aus inneren Notwendigkeiten seiner eigenen Natur und den Erfah- rungen seines Lebens hervorging, dass er an grossen Denkern nur das beob- achtete, was seiner Natur gemiss war, und von ihnen nur das ergriff, was seinen eigenen Lebensprozess zu for- dern versprach. Indem er z. B. mit dankbarer Verehrung anerkennt, was er Spinoza schuldet, verwahrt er sich zugleich energisch dagegen, dessen Schriften zu unterschreiben und sich buchstiblich dazu bekennen zu wol- len. Mit grasserem Recht kinnte man Goethe einen Schiiler Platos, Leibniz', Kants, Schellings nennen, ganz beson- ders Kants, mit dem er sich mehr und mehr beschiftigte Sagt doch Goethe selbst fiber Kants ,,Kritik der Urteils- kraft": ,,Wenn auch meine Vorstel- lungsart nicht eben immer dem Ver- fasser sich zu fiigen miglich werden konnte, wenn ich hie und da etwas zu missen schien, so waren doch die grossen Hauptgedanken des Werkes meinem bisherigen Schaffen, Thun, Denken ganz analog."

Man sieht, Goethe steht nicht, wie der Referent uns glauben machen will, einzig und allein in dem Bannkreis Spinozas; Goethe ist vielmehr ein Eklektiker und ist fiir alle Forde- rung, woher sie auch stammen mag, offen. So sind seine Beziehungen zu den grossen Geistern nur Entwicklun. gen seines eigenen Seins, Bekennt- nisse fiber sein eigenes Streben. Goethe hat sich mit den andern Den- kern nur im Interesse seiner eigenen Entwicklung befasst, er hat sich mehr an ihnen als durch sie gebildet und sich immer seine volle Selbst&ndigkeit gewahrt.

Damit giebt Goethe der Welt und uns PAdagogen einen Fingerzeig, wie man grosse Denker auffassen soll, wie er sich selbst behandelt wissen mtich- te. Es ist, als oh er sagen wolte: Sieh in mir nicht den Meister, die bin- dende AutoritAt, die massgebende Norm, aber knfipfe fruchtbare Bezie-

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~Briefasten-Umschau.

hungen zu mir an, f6rdere damit dein eigenes Leben, werde durch mich ein Befreier.

Der letztere Tell gehirt eigentlich nicht in den Rahmen dieser Berichter- stattung, da der Berichterstatter ja nur den Verlauf der Verhandlungen in sein Bereich ziehen sollte. Doch lag die Versuchung zu nahe, einem Gedan- ken Raum zu geben, der in der Ver- sammlung selbst ausgesprochen wor- den wire, hiitte man nicht der vorge- schrittenen Zeit halber die Diskussion abbrechen miissen. So mige man die-

sen anscheinenden tfbergriff gefiilligst entschuldigen.

Die Versammlung war wiederum stark besucht. Eine Reihe werter Gi- ste beehrte uns mit ihrer Anwesen- heit.

Interessieren diirfte die Redaktion der Padagogischen Monatshefte noch, dass Ihr Zirkular, in dem Sie zur Mit- gliedschaft des Vereinsorgans auf- munterten, der Versammlung unter- breitet wurde, dass der Erfolg ein augenblicklicher war und dass sich sofort drei neue Mitglieder gewinnen liessen. Vivat sequens. A. K.

II. Briefkasten.

Answers to questions sent by G. L. S. 1) Correct forms are: Future Perfect: Er wird es haben thun miissen. II. Cond.: Er wirde ihn haben gehen lassen. (The conjugated aux. ,. haben" pre-

cedes the two infinitives.) 2) a'. Er gab es ihm zu essen, zu

lesen. He gave it to him to eat, to read. b. Er gab es ihm zum Essen, zum

Lesen. He gave it to him for or as his meal,

for his reading. 3) In colloquial German the perfect

is more generally used; the imperfect for past events depending on each other, or in the narrative style.

Ex.: Perf.: Ich bin gestern angekommen. Imp.: Als ich gestern ankam, traf

ich .... Or narrative: ,,Es war einmal ein

K6nig und eine K6nigin, die sprachen alle Tage .. "

4) a. Er sollte es wollen- He ought to be willing (to do) it. b. Er wird es haben wollen sollen,- (an impossible phrase). c. Er wird es wollen haben sollen- (likewise impossible). d. Er wiirde es haben wollen sol-

len- (also impossible). e. Er wollte es gethan haben- he claimed (or pretended) to have

done it (himself) or: he wished to have it done (by

another). Not exactly incorrect but not to be

used in good German. f. Er hitte es thun wollen- he would have been willing to do it. A thorough study of Collar's Eysen-

bach's German Lessons (Ginn & Co., Boston) would give G. L. S. all the in- formation desired on above subjects.

C. Orosse. Univ. of Penn., Phila.

III. Umschau.

Amerika.

Verniinftige Ansichten brechen sich Bahn, wenn auch lang- sam. Bisher war eine Kenntnis des Griechischen fakultativ fiir die Zulas- sung zum ,,Yale College". Nunmehr ist eine Bewegung im Gange, und Prisident Hadley stellt den wahr- scheinlichen Erfolg derselben in Aus- sicht, dass das Griechische nicht mehr filr def Eintritt in das genannte In- stitut notwendig sein, sondern zum Wahlstudium gemacht werden wird.

Frauener z iehung. DemBe- richte des Erziehungskommiss&rs Dr.

W. T. Harris zufolge graduierten an den Hochschulen des Landes im Jahre 1899 20,344 Knaben und 36,124 Mid- chen. Die Gesamtzahl der Knaben an den Hochschulen betrug 139,187, die der Miidchen 260,413. Diese Zahlen beweisen, dass die Midchen durch- schnittlich linger die Schulen ' besu- chen als die Knaben. In den meisten Familien, in denen sich nur eine Spur von Armut zeigt, muss der Kna- be, sobald er nur die Volksschule hin- ter sich hat, sich nach Geldverdienst umsehen, wihrend keine Anstrengung gespart wird, der Schwester den Be- such der Hochschule zu ermglichen.

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