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Korrespondenzen

Date post: 09-Jan-2017
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Korrespondenzen Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 1, No. 4 (Mar., 1900), pp. 34-37 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30170295 . Accessed: 13/05/2014 20:11 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly. http://www.jstor.org This content downloaded from 193.104.110.129 on Tue, 13 May 2014 20:11:13 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Page 1: Korrespondenzen

KorrespondenzenSource: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 1, No. 4 (Mar., 1900), pp. 34-37Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30170295 .

Accessed: 13/05/2014 20:11

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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34 P&dagogischle Morlatsliefte.

unter dem Vorsitz des Vizeprisidenten James M. Greenwood statt. Aaron Gove aus Kansas City behauptete in seinem Vortrage ,,Die Schule verdrangt die Familie", dass der wachsende Paternalismus in diesem Lande die Schulen ergriffen habe. Vieles von der Erziehung der Kinder, das friiher in der Fainilie geschah, sei jetzt den Schulen iiberwiesen worden. Die einstige strenge religi6se und wirksame Zucht der amerikanischen Familie sei im Verschwinden, und diese veranderten Bedingungen verlangten verinderte Beziehungen des Hauses zur Schule. Der Staat miisse, um sich selbst zu schiitzen, jene Pflichten iibernehmen, die friiher dem Hause anheim gefallen seien.

C. A. Bryan, der Prisident der Ackerbauschule zu Pullman, Wash., spraci tiber "The Economic Interpretation of History." Da des Menschen erste Sorge sei, sich zu nahren und zu kleiden, so sei das Studium von der Entwicklung dea Ackerbaues, der Industrien, des Handels, etc. von gr6sserem Werte, als das Studium von Helden und Heldenverehrern, umsomehr, als jede grosse geschicht -

liche That der Menschheit eine wirtschaftliche Auslegung zulasse. Bei der Schlussversammlung am Abend sprach David S. Jordan, der Prasi-

dent der Leland Stanford Universitat. im Interesse der Universit&ten, derea Zweck haufig verkannt werde. Die Universitit sei eine Erweiterung des College; sie strebe den Anforderungen aller gerecht zu werden. Man vergleiche die Uni- versitit von heute noch manchmal mit den krankelnden ,,hoherei" Erziehungs- anstalten des vorigen Jahrhunderts; aber der Student, der vor dreissig Jahren seinen Grad erlangt, wiirde heute mit denselben Kenntnissen kaum in die unters-t Klasse zugelassen werden. Die grossen Universitten seien sich ihrer 3ffent- lichen Pflicht bewusst geworlen, sie griffen jetzt bestimmend in alle 6ffenliche:n Angelegenheiten ein.

Die iiblichen Dankesbeschliisse wurden angenommen. Prisident Lyte ver- abschiedete sich, und der neue Prasident Corson wurde der Versammlung vor gestellt. Nachdem die Nationalhymne ,,Amerika" aus fiinftausend Kehleu erklungen war, geh6rte die Tagung der N. E. A. in Los Angeles der Vergangen- heit an. Die nichste Konvention wird im Juli 1900 in Charleston, S. C., abge- lialten werden.

In dem nichsten und letzten Auszug aus den Verhandlungen der N. E. A. werden wir uns in der Hauptsache mit dem Bericht des "Committee on College Entrance Requirements" befassen, ein Bericht, der geeignet zu sein scheint, interessierte Kreise fuir die nichsten Jahre in Spannung zu halten.

II. Korrespondenzen.

Fiir die Padagogischen Monatshefte.

Annapolis.

Die Notwendigkeit, die Wahlbe- rechtigung von einer gewissen Schul- bildung abhlngig zu machen, scheint den Landonkeln in der gegenwartig hier tagenden Legislatur des Staates Maryland gewaltig einzuleuchten. Statistiken, die aus den Wahlerlisten der verschiedenen Counties des Staates zur Zeit zusammen- gestellt werden, weisen iiberraschende

Thatsachen auf, die allseitig einen recht peinlichen Eindruck hervorrufen. Es stellt sich namlich heraus, dass sich unter den WRhlern in diesem kleinen Staate fiber fiinfundzwanzigtausend Illiteraten be- finden. Wie hoch mag sich dann die Ge- samtzahl der letzteren belaufen, und wie mag es da in andern Staaten aussehen? Das IRsst tief blicken.- C.

Baltimore.

Umgestaltung der Erziehungsbe- hirde. Mit dem ersten Marz ist der vor zwel Jahren von der Staatslegislatur er- lassene neue Freibrief der Stadt Baltimore in Kraft getreten; dadurch hat die ge-

samte Stadtverwaltung, und somit auch die Erziehungsbehbrde, eine Neuordnung erfahren. Bislang bestand der Schulrat aus zweiundzwanzig von den Stadtvatern ernannten Mitgliedern, eines aus jeder

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Korrespodeze.

Ward; jetzt ist derselbe aus neun Mitgliedern zusammengesetzt. Sie wer- den jetzt auf sechs Jahre ernannt, das gesamte stidtische Schulwesen, die An- stellung aller Schul- und Verwaltungsbe- amten ist in ihrer Hand, fir ihre Dienste erhalten sie keine Vergiitigung, alle zwei Jahre liauft die Amtszeit von dreien derselben aus. Der Superintendent und seine Assistenten ordnen und jiberwachen den Unterricht und priifen die Lehramts- kandidaten, dabel hat jede einzelne Schule einen oder mehrere Visitatoren, die in der Nihe der betreffenden Schule wohnen; dieselben haben alle drei Monate, oder bfter, einen Bericht iber deren Zustand

einzugeben. Der Biirgermeister hat fol- gende zu Mitgliedern des neuen Schulrats ernannt: Joseph Packard, Jr., Advokat; Dr. Daniel C. Gilman, Praisident der Johns Hopkins Universitat; Thomas S. Baer, Ad- vokat; Alcaeus Hooper, Rentier; C. H. Evans, Druckereibesitzer; A. L. Cunning- ham, Redakteur; Dr. W. Rosenau, Rabbi- ner; J. A. Phillips, Grosskaufmann; Frau S. D. Schmucker, Gattin eines Richter. Der Prisident des Schulrats hat, wie die Priasidenten der andern stidtischen Be- hbrden einen Sitz im Stadtrat.

An den hiesigen Stadtschulen sind ein- undachtzig deutsche Lehrer und Lehrerin- nen thaitig. S.

Cincinnati.

Unsere gute Stadt bedart wiederum sehr dringend elniger neuer Schulhkiuser; wie aber, angesichts des erschipften Schulfonds, die n~tigen Gelder daffir be- schaift werden sollen, das ist ein Problem, welches zu 1sen dem Erziehungsrat far die nichste Zeit noch arges Kopfzerbre- chen und hitzige Debatten verursachen diurfte. Einen gewissen medizinischen Herrn Schulrat gab die Problemlisung be- reits eine willkommene Gelegenheit, sel- nem alten nativistischen Groll gegen den deutschen Unterricht in den tiffentlichen Schulen mal wieder Luft zu machen. Es war derselbe Herr, der in seiner medizini- schen Zeitschrift Lancet schon wiederholt hamische und der Wahrheit wldersprechen- de Schmihartikel gegen genannten Unter- richtszweig brachte; derselbe Herr, der bel der letztjahrigen Anstellung eines Schul- superintendenten allen Ernstes sich selbst vorschlagen liess und auch fiir sich selbst stimmte, obgleich er filr dieses Amt nicht die mindeste wissenschaftliche Befahigung aufzuweisen vermag. Bei der Wahl ver- einigte er denn auch gliicklich von 30 Stimmen drei ganze Stimmen auf seine ,,bescheidene" Persbnlichket und fel mit- hin glanzend durch. Als am 16. Februar der zustandige Ausschuss des Schulrats in einer Spezialsitzung Uber den zweck- maissigsten Plan zur Beschaffung von Fonds fiir den Bau neuer Schulhaiuser be- ratschlagte, da war fiir den streitbaren Doktor wieder eine giinstige Gelegenheit gekommen, dem deutschen Unterricht den Garaus zu machen? - nein, sich wieder- um zu blamieren. Nachdem namlich die Majoritait des betreffenden Komitees sich datfir entschieden hatte, die Staatslegis- latur um die Verausgabung von Schul- bonds zu ersuchen, da sprengte der medi- zinische Schulrat unaufgefordert--denn er ist gar kein Mitglied des Komitees-in die Arena, wie welland der komische Ritter Don Quixote mit seiner Lanze gegen die Windmiihle, protestierte gegen diesen Plan und befiurwortete, dass der Schulrat

durch die Abschaffung der sogenannten Spezialficher, als da sind: Schreiben, Zeichnen, Singen und Turnen und, last but not least, der deutsche Unterricht, sparen solle. In anderen Stadten habe man diese Facher lingst abgeschafft, und Cincinnati sol1te nicht zurtickstehen. Dadurch wtir- den jihrlich $150,000 gespart, und man konnte genigend neue Schulhauser bauen, ohne Bonds auszugeben. In St. Louis und Cleveland werde in den 6ffentlichen Schulen auch nicht Deutsch gelehrt. Hier wurde der medizinisch-padagogische Har- lequin von den Herren Schwaab und Cor- many in seinem Sturmlaufe ein bissohen aufgehalten, indem sie ihm zunachst er- klarten, dass er inbezug auf Cleveland im Irrtum se, ferner dass im hbchsten Falle $14,000 durch die Entlassung der deutschen Oberlehrer erspart werden kinnten, denn die librigen Lehrer miissten infolge des Halbtagsystems in englisch - deutschen Schulen, doch belbehalten oder durch eine entsprechende Anzahl englischer Lehrer ersetzt werden. Als dann aber der blind- wiltige, mittelalterliche Ritter in seinem Sturmlaufe weltersprengte und behaup- tete, dass durch die Spezialfacher die Hilfte der Schiller in lhren Arbeiten zu- riickgehalten wtirde, da wurde er von dem Amerikaner Cormany in folgender meister- haften Weise aus dem Sattel geworfen und jaimmerlich In den Sand gestreckt:

,,Unsere Stadt ist in den ganzen Ver. Staaten wegen lhres guten Schulsystems bekannt, und auf der Weltausstellung er- zielten die Arbeiten unserer Schulkinder die meisten Preise. Es wurde damals all- gemein zugestanden, dass die Spezial- ficher der Grund dafdr selen, weshalb un- sere Schulen so VortrefBiches leisten. Man mag diese Facher einen kleinen Luxus nennen, aber derselbe bezahlt sich gut und erzielt ausgezeichnete Resultate. N i ch t s e n t w i ck e1t d a s A u f f a s s u n g sr verm i genunddieDen kk raft beaser als der Unterri ch t in Spra ch e n, beso nd e.rs im

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Piidagogisc1e Ivoflartsefte,

De u t s ch e n. Die Spezialfacher haben unsere Schulen auf die Hhe gebracht, die sie jetzt haben."

Als nun ein anderes Komiteemitglied, Herr Fogel, noch erzRhlte, dass der in den Sand gestreckte Ritter ihm gegenilber wiederholt den Wunsch ausgesprochen habe, fliessend deutsch sprechen zu kon- nen, da wurde der Deutschenfresser wegen seiner Inconsequenz recht weidlich ausge- lacht und wie ein begossener Pudel ver- liess er die Sitzung.-Nun, unseren deut- schen Unterricht wird der pidagogische Doktor so bald nicht wieder attackieren, weder mit seinem Mundwerk noch mit sei- nem Lanzettchen; bei der bevorstehen- den FrihJahrswahl aber, wobei diesmal auch der ganze Schulrat einbegriffen st, wird man daflr Sorge tragen, dass solche rtckatandigen Nativisten keineGelegenheit mehr bekommen werden, ohnmichtige An- griffe auf den deutschen Unterricht in un- seren offentlichen Schulen zu unterneh- men..

Warum hat denn der sparwitige Doktor in obiger Ausschusssitzung nicht empfoh- len, dass der Schulrat z. B. durch ein ge- stnderes und sparsameres Heizsystem in den neuen Schulhkusern jahrlich etliche tausend Dollars spart, wenn doch einmal gespart werden muss?! Hier wire Spar- samkeit sehr am Platze; wurden doch in den verachiedenen neueren Schulhausern, die mit den allerneuesten und nattirlich ,,besten" Heizsystemen ,,begliickt" sind, whhrend der letzten kalten Wltterung tig-

lich vier bis sechs Tonnen Kohlen zur Heizung von 18 bis 22 Zimmern verbraucht ---ohne genilgende Resultate!

Die rigorose Zensur bei der lbtz- ten Lehrerpriifung ist dieses Mal, wie eigentlich beabsichtigt, noch nicht durch- gefithrt worden, well die Kandidatirnen nicht frithzeitig genug von der neuen Re- gel, wonach wenigstens 80 Prozent in je- dem Fach verlangt werden, benachrich- tigt worden waren. Es wiren sonst 50 von den 80 Priiflingen durchgeplumpst, Das nichste Mal soll aber die neue Regel unerbittlich in Kraft treten. So hilt man riesig einfach den Andrang zum Lehrfach zuriick.

Die zwilf so summarisch und wis Hausknechte an die Luft gesetzten Pro- fessoren unserer Cincinnatter Universitat scheinen trotz Petitionen und Protesltn von Biirgern und Studenten keine Aus- sicht zu haben, sich auch nur verteidigen zu d(irfen oder die Grilnde ihrer Entlass- ung zu hliren, geschweige denn ihre Wie- deranstellung durchzusetzen. Der dikta- torische Prhsident Ayers wird von dem ge- samten UniversitRtsrat (mit einer einzi- gen Ausnahme) in seinem Vorgehen ener- gisch unterstltzt, ja er scheint offenbar letztes Jahr speziell filr diesen ,,Job" von der hochwohllbblichen Kbrperschaft ange- stellt worden zu sein, wie es sich in ihrer letzten Sitzung, am 20. Februar, klar ge- zeigt hat. Und dabei hat es wohl vor- liufig seln Bewenden. E. K.

Milwaukee.

In der letzten Versammlung des Vereins deutscher Lehrer an den

iffentlichen Schulen hielt Herr H. Werbke, Mitglied des hiesigen Pabst- theaters, einen interessanten Vortrag tiber ,.Deutsche Bilhnenaussprache, Er- gebnisse zur ausgleichenden Regelung der richtigen Aussprache der Vokale und Konsonanten auf den deutschen Bilhnen." Der Referent bemerkte in der Einleitung, dass diese Regeln zu- sammengestellt seien von einer Kommia- sion, bestehend aus Vertretern des ,,Deut- schen Bilhnen-Vereins," und wissenschaft- lichen Vertretern, d. h. Professoren von Universithten. Als Vorsitzer fungierte Graf Hochberg, General-Intendant der kiSnigl. Hofbtihne in Berlin. Uber Zweck und Zlel dieser Regeln sprach sich Refe- rent folgendermassen aus: Man denke nicht, dass hier ganz neue Aussprachere- geln dekretiert sind; durchaus nicht, es sind nur die bereits bestehenden Regeln gesichtet, geprtift, erweitert, und dann un- ter Zustimmung der ganzen Kommission als einzig giiltige Form festgesetzt. Man brauchte in Deutschland fir den Unter- richt in den Schulen bestimmte Regeln filr

die Aussprache, so brauchten auch die Lehrer des Deutschen im Auslande Be- stimmungen tiber die mustergiltige Aus- sprache. Wer sollte diese Regeln geben? Die Schule konnte es nicht. Nur die Wis- senschaft und die Kunst konnte es, also vor allen die Biihne war dazu berufen, diese Regeln zu geben, denn es ist eine Thatsache, dass die Bihnenaussprache, die Sprache der kunstmassigen Deklama- tion, mehr als jede andere Sprechweise, Anspruch darauf hat, als Norm angesehen zu werden. Diese Aussprache, erklirte der Referent, weiche nun nicht sehr von der Rechtschreibung ab, obgleich die Schrei- bung der Wbrter nie und nimmer ala Norm und Masstab fiir die richtige Aue- sprache gelten ditrfe. Aber man solle sich such hilten, das gute alte Wort, ,,schreibe wie du richtig sprichst" in das Gegenteil umzukehren. Vor allen Dingen diirfe man dem Dialekt keine Rechte einrRumen. In Norddeutschland sei die spitze, lispelnde Aussprache des sp und st zu verwerfen, so wie in Siiddeutschland die falsche Aus- sprache der Umlaute 5 und ii. Nur miind- licher Unterricht und tlbung konne hier helfen, Regisseure und Schauspieler,Lehrer

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Korrespordeze.

und Schiller milssen sich tiber diese Dinge verstandigen. Es muss sich die tberzeu- gung Bahn brechen: ,,Weg mit dem Schriftbilde"! Die phonetische Forderung muss ihren Einfluss anstatt der Schrift geltend machen. Die richtige Aussprache miisse fleissig geibt werden, und das Ohr besonders durch gute Deklamationen von dier 3iihne herab. Der Referent ging dann

noch etwas ins Einzelne und zelgte an ein- zelnen Wbrtern die verschiedene Aus- sprache von Konsonanten im An- und Aus- laut, als g, ng, d und t. Eine gute und richtige Aussprache des r vermisse man hier durchweg in Amerika, statt des Zun- genlautes hlire man den Gaumenlaut.

A. W.

Verein Deutscher Speziallehrer der Stadt New York.

Der Vereln Deutscher Speziallehrer New Yorks hielt am Donnerstag, den 25. Janu- ar, seine regelmissige monatliche Ver- sammlung im City College ab. Dieselbe erfreute sich eihes ausserordentlich guten Besuches. Hochst wahrscheinlich war dies indirekt dem grossartigen Erfolge des 10- Jahrigen Stiftungsestes des Vereins zuzu- schreiben, welches am Mittwoch, den 27. Dezember, im Terrace Garden unter zahl- reicher Beteiligung der Mitglieder und de- ren Freunde stattgefunden hatte. Haupt- sichlich war es aber doch das Interesse fir den angekiindigten Vortrag des Dr. Bern- stein,welches denAnziehungspunkt bildete. Sein Thema war die praktische Anwen- dung der Grimm'schen Lautverschiebung. Redner stellte sich in der Behandlung des- selben nahezu durchwegs auf den Stand- punkt des Hochschullehrers, obwohl er auch hervorhob, dass recht hilbsche Re- sultate in den hbheren Klassen der Volks-

schulen erzielt werden kinnen. Unter an- derem betonte er in seinem Vortrage die Interesselosigkeit, die viele Schiller dem deutschen Unterricht entgegenbringen. Dazu tragen nun hauptsachlich die Schwierigkeiten bel, welche sich dem Schiiler beim Erlernen der Vokabeln dar- bieten. Ist er aber mit den verschiedenen Regeln der Lautverschiebung bekannt, aut die doch so viele Worter in beiden Spra- chen zurickzufihren sind, so wird er vor allen Dingen dem zeitraubenden und geist- totenden Nachschlagen derselben entho- ben. Dieser Umstand kann denn nicht anders als dazu beitragen, der jetzigen Gleichgiltigkeit den Todesstoss zu ver- setzen. Dr. Bernstein gab dann noch praktische Winke iiber die richtige Dar- bietung diesee Stoffes.

WVegen der vorgerickten Zeit wurde die Besprechung des Vortrages auf die nichaste Versammlung verschoben. F. A.

Saginaw, Mich.

Neu gegriindeter Lehrerverein. Auf Anregung des Herrn Huber, des Prinzi- pals des deutschen Departements der Westseite, fand am 3. Februar im Hoch- schulgebiude auf der Westseeite eine Ver- sammlung der Lehrer des Deutschen von Saginaw und Bay City, sowie auch der dortigen Gemeindelehrer statt, die sich eines zahlreichen Besuches erfreute.

Herr Huber fiihrte Herrn Superinten- denten Thompson ein, welcher die Ver- sammelten herzlich bewillkommnete. Er sprach iiber den guten Einfluss des deut- schen Unterrichts, indem er erstens den Schillern eine zweite Sprache gebe und so- dann die Kinder selbst im Englischen tiichtiger mache. Dabei verursache der deutsche Unterricht keine Mehrkosten, da derselbe von den regelmissigen Lehrern erteilt werde, welche ntigenfalls mit den englischen Lehrern abwechseln, wenn sie

in verschiedenen Klassen unterrichten missen. Dem deutschen Unterricht ist ungefRhr ein Drittel der Schulzeit gewid- met.

Die Versammlung war zum Zwecke einer organisierten Vereinigung der deutschen Lehrkrafte berufen worden. Supt. Thomp- son ermutigte die Anwesenden in lhrem Vorhaben, indem er die Vorteile, die eine Lehrervereinigung, namentlich eine solche der deutschen Lehrer hervorhob.

Den warmen 'Worten des Herrn Thomp- son folgend, beschlossen die Anwesenden einen Verein der deutschen Lehrer zu grinden und erwkhlten folgende Beamten: Prsident, Prinzipal Huber; Vizeprsident, L. J. A. Ibershoff; Sekretir, Frau Stein- brecher. Nach herzlichen Dankesworten von selten des Prksidenten, vertagte sich die Versammlung bis sum 8. Marz.

L. J. A. I.

III. Briefkasten.

F. A. New York. Ihre Korrespondenz kam leider fiir die vorige Nummer zu spit. Da wir es allmihlich dahin bringen wollen, die Monatshefte, wie urspriinglich beabsichtigt wurde, in den arsten Tagen des Monats erscheinen zu lassen, so wird es filr die Korrespondenten notwendig

sein, die Beitrkge bis sum 20. eines Jeden Monats fir die folgende Nummer einzu- senden. F. A. D. Philadelphia. Die feblenden Hefte sind Ihnen gewiss unter- dcssen zugestellt worden. Sie wirden uns einen grossen Gefallen erweisen, wenn Fie uns etwalge Abonnenten filr die P. M. nam-

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