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Kopf - TEIL 2: G elenks - ,PQG TDINFS[FO€¦ · 2 Stunden dauern. Der Schmerz ist meist um den A...

Date post: 20-Aug-2020
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ENDLICH MIT Schluss Kopf- 8 GESUND&FIT W enn die Rezeptoren „Schmerz!“ rufen, wird unsere Prioritätenliste schnell auf den Kopf ge- stellt. Sind diese Signale entsprechend stark ausgeprägt, kann der Schmerz die Lebensqualität dramatisch verringern. Selbstverständlich gibt es viel- fältige Abstufungen von Schmerz. Eine besonders lähmende Schmerzvariation ist jene, die im Kopfbereich stattfindet. So nah an unserer „Schaltzentrale“ gelegen, kann er unseren gesamten Organismus ins Taumeln bringen. Entsprechend frust- rierend gestaltet sich für häufig Leidende die Suche nach Ursache und noch wichti- ger: nach Heilung. Der Schmerz und seine Aura Viele Menschen leiden chronisch an Kopf- schmerzen. Ihr Weg zur Heilung ist je- doch oft ein sehr langer und beschwerli- cher. Aufgrund der Tatsache, dass kein Schmerz dem anderen gleicht und man- nigfaltige Ursachen die Schmerzimpulse erzeugen, ist oftmals auch die Suche nach einer passenden Therapie ein frustrieren- der Irrgarten. Als erster Schritt muss die Art des Kopfschmerzes definiert werden – bereits dies gestaltet sich jedoch oft als Schwierigkeit. Bestimmte Formen von Migräne können unter Umständen gut eingegrenzt werden (einseitig auftretend, attackenartig, manchmal mit s. g. „Aura“ als Begleiterscheinung), jedoch gibt es vie- le Kopfschmerzformen, die nur sehr schwierig zu diagnostizieren sind. Treten Kopfschmerzen jeglicher Art häufig auf, sollten sie unbedingt von einem Neurolo- gen abgeklärt und diagnostiziert werden. Er kann klinisch genau abklären, welcher Kopfschmerztyp vorliegt und entspre- chende Untersuchungen einleiten. Nervengift als Therapie Konservative Therapiemethoden wie et- wa Medikamente mit schmerzlindernder Wirkung oder spannungslösende Behand- lungsansätze wie Akupunktur, Massagen oder Entspannungstechniken können in vielen Fällen gute Erfolge erzielen – natür- lich immer abhängig von der Art des GEWOHNTES LEID Ein lähmendes Pochen, blitzartige Schmerzen, dröhnende Schläfen – es gibt wohl kaum jemanden, der Kopfschmerz nicht kennt. Im Gegen- teil: Für viele Menschen ist die Pein eine alte Bekannte. Was kann man tun, wenn nichts mehr hilft? iStock, Wolak, Hersteller schmerzen AKTUELL#kopfschmerz 90 % der Österreicher LITT BEREITS MINDESTENS EIN- MAL IM LEBEN AN EINER FORM VON KOPFSCHMERZEN. BEI SEHR VIELEN DAVON TRETEN DIE SCHMERZEN ÖFTER AUF. ALLTAGSLEIDEN Kopfschmerz hat viele verschiedene Ursachen. Dementsprechend muss die Therapie angepasst werden. Nerven- schmerz SERIE: TEIL 1: Kopf- schmerz Behandlungsmethoden für chronischen Kopfschmerz TEIL 2: Gelenks- schmerz So können nervenbedingte Gelenksschmerzen heilen Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer oe-madonna - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
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Page 1: Kopf - TEIL 2: G elenks - ,PQG TDINFS[FO€¦ · 2 Stunden dauern. Der Schmerz ist meist um den A ugenbereich lokalisiert. Ähnlich wie bei der Migräne können Begleiterscheinun

endlich

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SchlussKopf-

8 gesund&Fit

Wenn die Rezeptoren „Schmerz!“ rufen, wird unsere Prioritätenliste schnell auf den Kopf ge-stellt. Sind diese Signale

entsprechend stark ausgeprägt, kann der Schmerz die Lebensqualität dramatisch verringern. Selbstverständlich gibt es viel-fältige Abstufungen von Schmerz. Eine besonders lähmende Schmerzvariation ist jene, die im Kopfbereich stattfindet. So nah an unserer „Schaltzentrale“ gelegen, kann er unseren gesamten Organismus ins Taumeln bringen. Entsprechend frust-rierend gestaltet sich für häufig Leidende die Suche nach Ursache und noch wichti-ger: nach Heilung.

Der Schmerz und seine AuraViele Menschen leiden chronisch an Kopf-schmerzen. Ihr Weg zur Heilung ist je-doch oft ein sehr langer und beschwerli-cher. Aufgrund der Tatsache, dass kein Schmerz dem anderen gleicht und man-nigfaltige Ursachen die Schmerzimpulse erzeugen, ist oftmals auch die Suche nach

einer passenden Therapie ein frustrieren-der Irrgarten. Als erster Schritt muss die Art des Kopfschmerzes definiert werden – bereits dies gestaltet sich jedoch oft als Schwierigkeit. Bestimmte Formen von Migräne können unter Umständen gut eingegrenzt werden (einseitig auftretend, attackenartig, manchmal mit s. g. „Aura“ als Begleiterscheinung), jedoch gibt es vie-le Kopfschmerzformen, die nur sehr schwierig zu diagnostizieren sind. Treten Kopfschmerzen jeglicher Art häufig auf, sollten sie unbedingt von einem Neurolo-gen abgeklärt und diagnostiziert werden. Er kann klinisch genau abklären, welcher Kopfschmerztyp vorliegt und entspre-chende Untersuchungen einleiten.

Nervengift als TherapieKonservative Therapiemethoden wie et-wa Medikamente mit schmerzlindernder Wirkung oder spannungslösende Behand-lungsansätze wie Akupunktur, Massagen oder Entspannungstechniken können in vielen Fällen gute Erfolge erzielen – natür-lich immer abhängig von der Art des

GEWOHNTES LEID Ein lähmendes Pochen, blitzartige Schmerzen, dröhnende Schläfen – es gibt wohl kaum jemanden, der Kopfschmerz nicht kennt. Im Gegen-teil: Für viele Menschen ist die Pein eine alte Bekannte. Was kann man tun, wenn nichts mehr hilft?

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Aktuell#kopfschmerz

90 %der ÖsterreicherliTT bereiTS miNDeSTeNS eiN-mAl im lebeN AN eiNer form

voN KopfSchmerzeN. bei Sehr vieleN DAvoN TreTeN Die SchmerzeN öfTer Auf.

ALLTAGSLEIDEN Kopfschmerz hat viele verschiedene Ursachen. Dementsprechend muss die Therapie angepasst werden.

Nerven-schmerz

Serie:

✖ Teil 1: Kopf-schmerz Behandlungsmethoden für chronischen Kopfschmerz

✖ Teil 2: gelenks-schmerz So können nervenbedingte Gelenksschmerzen heilen

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer oe-madonna - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

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arten deskopf-schmerz:Kopfschmerzen können vielfältige Ursachen haben, denn kein Schmerz gleicht dem anderen. Diese sind die häufigsten Arten von Kopfschmerz:

spannungs- kopfschmerzen: Der durch Verspannung ausgelöste Kopfschmerz ist der mitunter am häufigsten auftretende. Er ist ein Ausläufer von verspannter Musku­latur: etwa im Nacken, Hals oder den Schultern. Der Spannungs­kopfschmerz manifestiert sich oft in einer Art „schraubstockgefühl“, also beidseitigen, ziehenden schmerzen. Sie dauern meist meh­rere Stunden an und lösen sich, sobald die Verspannung in den betreffenden Körperpartien gelo­ckert wird.

migräne: Auch Migräne gilt als weitverbrei­tete Kopfschmerzart: In Österreich sind rund 10 Prozent der Bevölke­rung betroffen. Leider sind die Ursachen oftmals nicht eindeutig abklärbar. Oft werden Faktoren wie Klimaveränderungen, Hormone oder Stress genannt, die eine Mig­räne begünstigen. Der Schmerz fällt meist sehr heftig aus und schränkt Betroffene stark ein. Meist tritt er einseitig auf. Hinzu kommen Be-gleitsymptome wie Übelkeit, Lichtempfindlichkeit, sehstö-rungen bis hin zu leichten Läh­mungserscheinungen. Eine „Migrä­neattacke“ kann kurz und intensiv verlaufen, sie kann aber auch meh­rere Stunden oder Tage dauern.

cLusterkopfschmerzen: Eine besondere Art des Kopf­schmerzes ist der clusterförmige. Es wird angenommen, dass der Schmerz im Zwischenhirn (Hypo­thalamus) entsteht und von dort über das autonome Nervensystem weitergeleitet wird. Die Symptome treten als „attacken“ auf, die meist zwischen 15 minuten und 2 stunden dauern. Der Schmerz ist meist um den augenbereich lokalisiert. Ähnlich wie bei der Migräne können Begleiterscheinun­gen wie Übelkeit, Licht­ und Lärm­empfindlichkeit dazu kommen.

90 %der Österreicherlitt bereits mindestens ein-mal im leben an einer form

von Kopfschmerzen. bei sehr vielen davon treten die schmerzen öfter auf.

ALLTAGSLEIDEN Kopfschmerz hat viele verschiedene Ursachen. Dementsprechend muss die Therapie angepasst werden.

Nerven-schmerz

serie:

✖ Teil 1: Kopf-schmerz Behandlungsmethoden für chronischen Kopfschmerz

✖ Teil 2: gelenks-schmerz So können nervenbedingte Gelenksschmerzen heilen

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer oe-madonna - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

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Aktuell#kopfschmerz

10 gesund&Fit

NerveN-schmerz? Patienten warten oft jahrelang auf eine konkrete Diagnose.

VERWECHSLUNGSGEFAHR Kopfschmerzen auf den Grund zu gehen, ist oft nicht leicht. Manch-mal steckt mehr dahinter als eine einfache Verspannung.

Kopfschmerzes. Als relativ neue und da-her noch wenig bekannte Therapiemetho-de gilt Botulinumtoxin, besser bekannt als Botox. Das Nervengift ist seit Jahrzehnten in der ästhetischen Medizin im Einsatz, doch erst seit wenigen Jahren ist es auch aufgrund seiner schmerzstillenden Wir-kung in Verwendung. Es erzielt in der Be-handlung von migräneartigen und ner-venbedingten Kopfschmerzen sehr gute Erfolge. Dr. Veith Moser, FA für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirur-gie sowie Nervenspezialist, und die Ra-diologen des PUC (Private Ultrasound Center Wien) Ing. Dr. Christopher Pivec und Priv. Doz. Dr. Gerd Bodner sind auf diesem Gebiet Spezialisten. Sie diagnosti-zieren und behandeln schon seit Jahren da, wo andere Ärzte nicht mehr weiterhelfen können – mithilfe von gezieltem Botox-Einsatz und falls nötig, mittels eines chir-urgischen Eingriffs. Eine genaue Lokali-sierung des Problems gelingt ihnen mit neuester, hochauflösender Ultraschall-technik. Diese Diagnose ermöglicht es

nicht nur, den Ursprung des eventuellen Ner-venschmerzes zu erkennen, sondern auch die Behandlung punktgenau durchzuführen. Eine Botox-Behandlung am entsprechend lokali-sierten Muskel kann Kopfschmerzen in vielen Fällen effektiv lindern – vor allem da, wo kon-servative Therapien auf Dauer versagen: beim Nervenschmerz.

Okzipital-Neuralgie Patienten mit chronischen Kopfschmerzen müssen meist viele Hürden überwinden und zahlreiche Ursachen ausschließen, um den Ur-sprung ihrer Beschwerden zu finden. Leider wird eine besonders tückische Art des Kopf-schmerzes oft sehr lange nicht diagnostiziert: die okzipitale Neuralgie. Dieser Schmerz ent-steht dadurch, dass ein Nerv am Hinterhaupt bedrängt wird – das kann etwa durch Musku-latur, Arthrose oder Lymphknoten passieren. Dr. Pivec weiß: „Die okzipitale Neuralgie wird erkannt, indem die Symptomatik typisch ist und einer der drei Hauptnerven betroffen ist.“ Je nachdem welcher Nerv in Mitleidenschaft gezogen wird, können die Schmerzen vom Hinterhaupt ausgehen und bis zu den Augen vorstrahlen (occipitalis major). Sie können ebenso seitlich, über die Schläfen, verlaufen (occipitalis minor), oder auch nur im Nacken-bereich (occipitalis tertius) sitzen. „Wo genau der Engpass liegt, kann man überprüfen, in-dem man eine Okzipitales-Blockade macht, das heißt, dass ein paar Milliliter lokales Be-täubungsmittel in die betreffenden Muskelpar-tien gespritzt werden und der Nerv so iso-

Wie finden Kopfschmerz-Patienten norma-lerweise zu Ihnen?Dr. PIvec: Die meisten kommen nicht direkt zu uns. In der Regel geht der Patient zu einem Neurologen und der erkennt, dass eine Okzi-pital-Neuralgie vorliegt. Im Idealfall verweist der behandelnde Arzt dann auf jene Behand-lungsmöglichkeiten, die auch wir anbieten. Denn Therapien gibt es, es kennt sie nur kaum jemand. Oft ist es natürlich so, dass die Patienten dann schon lange an den Schmer-zen leiden und verschiedenste Dinge, auch aus der Alternativmedizin, versucht haben. Welche speziellen Therapien sind es, die sie anbieten?Dr. PIvec: Zuerst muss abgeklärt werden, ob tatsächlich eine Okzipital-Neuralgie die Ursache des chronischen Kopfschmerzes ist – da setzen wir an. Wenn dem so ist, dann wird in erster Linie minimalinvasiv, mit Botox, behandelt. Als invasive letzte Instanz gibt es die Möglichkeit einer Neurolyse, einer chirur-gischen Freilegung des eingeengten Nervs. Wie funktioniert die Botox-Behandlung?Dr. moser: Es wird Botox in jene Muskel-partien gespritzt, die den Nerv, von dem der Schmerz ausgeht, einengen. Dadurch er-schlafft der Muskel, der Nerv hat wieder Platz und der Schmerz löst sich. Es kann an verschiedenen Punkten angesetzt werden, je nachdem, wo die Einengung stattfindet. Wie lange hält die Wirkung an?Dr. PIvec: Die Wirkung kann bis zu maximal sechs Monaten anhalten. Sie tritt meist eini-ge Tage nach der Behandlung ein, nachdem die entsprechenden Muskeln erschlaffen und der Nerv so erfolgreich isoliert ist. Übrigens „zerstört“ das Botox nicht aktiv Muskelgewe-be, sondern hemmt nur die Weiterleitung der Signale des Gehirns an den Muskel, wodurch dieser mit der Zeit kleiner wird. Kann die Botox-Behandlung Nebenwirkun-gen haben? Dr. PIvec: Nebenwirkungen sind immer möglich. Wir hatten in unserer Ordination bisher aber noch keine Komplikationen auf-grund von Botox – in der Regel funktioniert diese Behandlung sehr gut und ist, sofern gut abgeklärt, auch bei jedem Patienten mit ent-sprechenden Beschwerden einsetzbar. Wor-auf wir schon hinweisen, ist, dass die Nacken-muskulatur durch die Behandlung oft schwä-cher wird und durch die Deaktivierung eines Muskels eine Asymmetrie entstehen kann. Wird Botox sehr oft verabreicht, kann es sein, dass der Körper eine Immunität entwickelt und nicht mehr so effektiv reagiert.

Welche weitere Behandlungsmöglichkeit gibt es dann, die dauerhaft wirkt?Dr. moser: Die chirurgische Befreiung des entsprechenden Nervs, die Neurolyse. Dabei werden die problemverursachenden Mus-keln zum Teil entfernt und der Druck auf den Nerv beseitigt. Die OP dauert rund 45 bis 60 Minuten. Im Normalfall sind die Schmerzen direkt nach dem Eingriff bereits deutlich verbessert. Die OP ist jedoch immer seltener nötig, da Botox sehr gut funktioniert.Kann die Wirksamkeit des eingriffs im vorfeld abgeschätzt werden?Dr. moser: Wie auch bei der Botox- Behandlung kann man mittels hochauflösen-dem Ultraschall im Vorfeld gut erkennen, wie der Patient auf die Behandlung reagieren wird. Das machen wir mithilfe einer Test- Blockade, bei der ein örtliches Betäubungs-mittel gezielt an die eingeengte Stelle ge-spritzt und die Wirkung überprüft wird. Dann zeigt sich auch, ob ein Muskel, ein Lymph-knoten oder vielleicht sogar eine Arthrose der Halswirbelsäule auf den Nerv drückt. Welche risiken sind mit der oP verbunden? Kann die Neurolyse unwirksam sein?Dr. moser: Allgemeine Risiken gibt es bei jedem operativen Eingriff. Hinsichtlich Wirk-samkeit kann es passieren, dass der operierte Bereich vernarbt. Bildet sich ein entspre-chend großer Narbenbereich, ist es möglich, dass der Druck auf den Nerv zurückkehrt und die OP somit un- oder nur teilwirksam wird. Ob der Körper mit einer solchen Narben-bildung reagiert, weiß man leider nie genau.

Dr. Veith Moser und Ing. Dr. Christopher Pivec im Talk

„es gibt therapien – es kennt sie nur kaum jemand.“

sPezIalIsTeN für NerveNschmerzDr. Veith Moser (li.), FA für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie ist Mitgründer des interdisziplinären Ärztezent-rums Moser Milani (www.medspa.cc) sowie des 1. Wiener Nervenschmerz-Zentrums (www.nervenschmerz.com). Ing. Dr. Christo-pher Pivec, FA für Radiologie und Sport-arzt ist Mitgründer des im Ärztezentrum integrierten PUC Private Ultrasound Center Vienna (puc-vienna.at).

Literatur-Tipps: Die aktuellen GesunD-bestseller!

Schmerz – eine herauS-forderungFibel für Betroffe-ne und Angehöri-ge. Erschienen im Springer-Verlag, Preis ab 12,99 Euro.

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gesund&Fit

VERWECHSLUNGSGEFAHR Kopfschmerzen auf den Grund zu gehen, ist oft nicht leicht. Manch-mal steckt mehr dahinter als eine einfache Verspannung.

Kopfschmerzes. Als relativ neue und da-her noch wenig bekannte Therapiemetho-de gilt Botulinumtoxin, besser bekannt als Botox. Das Nervengift ist seit Jahrzehnten in der ästhetischen Medizin im Einsatz, doch erst seit wenigen Jahren ist es auch aufgrund seiner schmerzstillenden Wir-kung in Verwendung. Es erzielt in der Be-handlung von migräneartigen und ner-venbedingten Kopfschmerzen sehr gute Erfolge. Dr. Veith Moser, FA für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirur-gie sowie Nervenspezialist, und die Ra-diologen des PUC (Private Ultrasound Center Wien) Ing. Dr. Christopher Pivec und Priv. Doz. Dr. Gerd Bodner sind auf diesem Gebiet Spezialisten. Sie diagnosti-zieren und behandeln schon seit Jahren da, wo andere Ärzte nicht mehr weiterhelfen können – mithilfe von gezieltem Botox-Einsatz und falls nötig, mittels eines chir-urgischen Eingriffs. Eine genaue Lokali-sierung des Problems gelingt ihnen mit neuester, hochauflösender Ultraschall-technik. Diese Diagnose ermöglicht es

nicht nur, den Ursprung des eventuellen Ner-venschmerzes zu erkennen, sondern auch die Behandlung punktgenau durchzuführen. Eine Botox-Behandlung am entsprechend lokali-sierten Muskel kann Kopfschmerzen in vielen Fällen effektiv lindern – vor allem da, wo kon-servative Therapien auf Dauer versagen: beim Nervenschmerz.

Okzipital-Neuralgie Patienten mit chronischen Kopfschmerzen müssen meist viele Hürden überwinden und zahlreiche Ursachen ausschließen, um den Ur-sprung ihrer Beschwerden zu finden. Leider wird eine besonders tückische Art des Kopf-schmerzes oft sehr lange nicht diagnostiziert: die okzipitale Neuralgie. Dieser Schmerz ent-steht dadurch, dass ein Nerv am Hinterhaupt bedrängt wird – das kann etwa durch Musku-latur, Arthrose oder Lymphknoten passieren. Dr. Pivec weiß: „Die okzipitale Neuralgie wird erkannt, indem die Symptomatik typisch ist und einer der drei Hauptnerven betroffen ist.“ Je nachdem welcher Nerv in Mitleidenschaft gezogen wird, können die Schmerzen vom Hinterhaupt ausgehen und bis zu den Augen vorstrahlen (occipitalis major). Sie können ebenso seitlich, über die Schläfen, verlaufen (occipitalis minor), oder auch nur im Nacken-bereich (occipitalis tertius) sitzen. „Wo genau der Engpass liegt, kann man überprüfen, in-dem man eine Okzipitales-Blockade macht, das heißt, dass ein paar Milliliter lokales Be-täubungsmittel in die betreffenden Muskelpar-tien gespritzt werden und der Nerv so iso-

Literatur-Tipps: Die aktuellen GesunD-bestseller!

DER MIGRÄNE DETEKTIVAutor Dr. Roland Pfeif-fer geht der Migräne und ihren Ursachen auf die Spur. Erschie-nen im epubli-Verlag, Preis: 19,99 Euro.

SchMERz – EINE hERauS-foRDERuNGFibel für Betroffe-ne und Angehöri-ge. Erschienen im Springer-Verlag, Preis ab 12,99 Euro.

KopfSchMER-zEN uND MIGRÄNE – ÜbuNGSbuchLernen Sie Vorbeu-gen, Entspannen und Lindern. Im TRIAS-Verlag ab 17,99 Euro.

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HocHauflösung Der moderne Ultraschall macht es möglich: Ein eingeengter Nerv kann lokalisiert und entsprechende Therapien punktgenau platziert werden.

Aktuell#kopfschmerz

Wichtiges Diagnose-Werkzeug:

NerveN-eNgpass? Durchblick Bestimmten Arten von Kopfschmerz liegt ein oft übersehenes Problem zugrunde: ein ein-geengter Nerv, der die Schmerzen verursacht. Mittels modernster, hoch-auflösender Ultraschall-technik kann dem Engpass auf den Grund gegangen werden: Im Ultraschallbild erkennt ein Radiologe die mögliche Druckstelle und somit die oftmals lang ver-geblich gesuchte Ursache chronischer Kopfschmer-zen. Menschen mit Migrä-ne oder häufigen Span-nungskopfschmerzen lei-den oft an einer solchen Nerv-Einengung und profi-tieren stark von entspre-chenden Behandlungsme-thoden. Mithilfe des Ultra-schalls können die prob-lemverursachenden Berei-che genauestens lokalisiert werden und Therapien ziel-gerecht eingesetzt werden. Geschulte Augen erkennen einen solchen „Nerven-Engpass“, der durch die Muskulatur verursacht

ULTRASCHALL

liert betäubt wird“, erklärt Dr. Pivec im Ge-spräch. „Unsere Empfehlung hierbei ist, dass man die Blockade ultraschallgezielt und so sehr präzise durchführt.“ Dann wird über-prüft, ob sich die Beschwerden verbessern. Ist dies der Fall, ist die Schmerzursache endlich geklärt. Als nächster Schritt bietet sich die Be-handlung mit Botox an. Sie bewirkt, dass jene Muskelpartien, die den Nerv schmerzhaft ein-engen, erschlaffen und er so wieder Platz hat. Bis zur spürbaren Verbesserung der Sympto-me kann es einige Tage dauern, da sich der Muskel verändern muss.

Letzter Ausweg: Operation„In den meisten Fällen erzielt die Botox-Be-handlung sehr gute Erfolge“, weiß Dr. Veith Moser. Sollte sie jedoch nicht fruchten, bleibt als letzte Station die chirurgische Freilegung des betroffenen Nervs, eine sogenannte Neu-rolyse, wie sie Dr. Moser in besonders hartnä-ckigen Fällen durchführt. Auch hierbei wird im Vorfeld mit Ultraschall und Test-Blockaden gearbeitet, um die Einengung genau abzuklä-ren und Risiken zu minimieren. Verläuft die (nur 45-minütige) Operation erfolgreich, tritt die Besserung im Normalfall sofort nach der OP ein, da der Nerv entlastet wurde.

sabriNa FreuNdlich

DIAGNOSTIK Radiologe Ing. Dr. Pivec lokalisiert die Stelle, an der ein Nerv von Muskeln eingeengt wird.

12 gesund&Fit

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HocHauflösung Der moderne Ultraschall macht es möglich: Ein eingeengter Nerv kann lokalisiert und entsprechende Therapien punktgenau platziert werden.

Wichtiges Diagnose-Werkzeug:

NerveN-eNgpass? Durchblick Bestimmten Arten von Kopfschmerz liegt ein oft übersehenes Problem zugrunde: ein ein-geengter Nerv, der die Schmerzen verursacht. Mittels modernster, hoch-auflösender Ultraschall-technik kann dem Engpass auf den Grund gegangen werden: Im Ultraschallbild erkennt ein Radiologe die mögliche Druckstelle und somit die oftmals lang ver-geblich gesuchte Ursache chronischer Kopfschmer-zen. Menschen mit Migrä-ne oder häufigen Span-nungskopfschmerzen lei-den oft an einer solchen Nerv-Einengung und profi-tieren stark von entspre-chenden Behandlungsme-thoden. Mithilfe des Ultra-schalls können die prob-lemverursachenden Berei-che genauestens lokalisiert werden und Therapien ziel-gerecht eingesetzt werden. Geschulte Augen erkennen einen solchen „Nerven-Engpass“, der durch die Muskulatur verursacht

wird, sofort. Allerdings muss aufgrund der Sympto-matik eine entsprechende Vermutung bestehen und danach Ausschau gehalten werden.

progNose mittels „probe-blockade“Testlauf Der Ultraschall macht eine gezielte und risikoarme Testbehandlung der Schmerzen möglich. Der Muskelbereich, der den Nerv unter Druck setzt, kann mittels lokaler Betäu-bung blockiert werden. Der Nerv kann dadurch wieder frei liegen und etwaige Schmerzen, die durch Ein-engung verursacht wurden, sollten sich binnen einiger Tage lösen. Verläuft die Blockade erfolgreich und der Schmerz lässt nach, wissen Dr. Moser und Dr. Pivec, wie sie den Patienten weiter behandeln können.

ULTRASCHALL

liert betäubt wird“, erklärt Dr. Pivec im Ge-spräch. „Unsere Empfehlung hierbei ist, dass man die Blockade ultraschallgezielt und so sehr präzise durchführt.“ Dann wird über-prüft, ob sich die Beschwerden verbessern. Ist dies der Fall, ist die Schmerzursache endlich geklärt. Als nächster Schritt bietet sich die Be-handlung mit Botox an. Sie bewirkt, dass jene Muskelpartien, die den Nerv schmerzhaft ein-engen, erschlaffen und er so wieder Platz hat. Bis zur spürbaren Verbesserung der Sympto-me kann es einige Tage dauern, da sich der Muskel verändern muss.

Letzter Ausweg: Operation„In den meisten Fällen erzielt die Botox-Be-handlung sehr gute Erfolge“, weiß Dr. Veith Moser. Sollte sie jedoch nicht fruchten, bleibt als letzte Station die chirurgische Freilegung des betroffenen Nervs, eine sogenannte Neu-rolyse, wie sie Dr. Moser in besonders hartnä-ckigen Fällen durchführt. Auch hierbei wird im Vorfeld mit Ultraschall und Test-Blockaden gearbeitet, um die Einengung genau abzuklä-ren und Risiken zu minimieren. Verläuft die (nur 45-minütige) Operation erfolgreich, tritt die Besserung im Normalfall sofort nach der OP ein, da der Nerv entlastet wurde.

sabriNa FreuNdlich

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