1
Konzept und Prozess der klinisch-psychologische Behandlung
FB Psychologie, Therapiezentrum und Ambulanz // Fakultät für Psychologie; Interventionsforschung
Anton-Rupert Laireiter
Universität Salzburg & Universität Wien
Psychologie in Österreich, 2&3, 2017, S. 108 –117zum Nachlesen
3
Inhalt Konzept der klinisch-psychologischen Behandlung
- Internationale Perspektiven- Begriff- Synonyme- Theoretische Basis/Orientierung
Komponenten des Behandlungskonzepts Praxeologie
- Prozessmodell(e)- Ablauf- Anwendungsbereiche- Interventionen/Methoden
Behandlungsdurchführung -Fallbeispiel
3
Internationale Perspektiven
Professionalisierungsvarianten Psychologischer Behandlung
1. Klinisch-psychologische Behandlung = Psychotherapie• B, CH, D, E, F, I, N, NL, PL, USA, CDN, AUS
Primär Medizin und Psychologie (Sozialwissenschaft)
2. Trennung: KPB ≠ Pth- AUT:
Klinisch-psychologische Behandlung PG Psychotherapie PthG Psychotherapeutische Medizin ÄrzteG Musiktherapie MuthG
6
Internationale Beispiele APA -Division 12: Clinical Psychology
(Clinical) Psychological Treatment Große Nähe zu CBT-Ansätzen und Therapien Primär empirische Orientierung Evidenzbasiertheit, Outcomeorientierung
BPS – Psychological Treatment Große Nähe zu CBT-Ansätzen und CBT empirische Orientierung Managed/steppedCare-Orientierung Evidenzorientiertheit
EACLIPT – Europ. Assoc. ClinPsych& Psychol.Treatm. Europäische Initiative Begriffliche Offenheit: Psychological Treatment, clinicaltreatment, Psychological Therapy empirisch, evidenzbasiert
Verhaltenstherapie in D
Immer wieder Erweiterungsversuche der deutschen KVT/KBT in Richtung
Psychologische Therapie
Zuletzt im Rahmen des Psychotherapeutengesetzes neu
7
Einrichtung
8
Fazit
• Begriff und Konzept werden international häufiger verwendet Aufbau von Verbindungen/Vernetzung
• Abgrenzung zur Psychotherapie• Orientierung an psychologischer Forschung• Basierend auf Psychologie, insbes. Klinischer Psychologie• Grundmomente:
– Empirische Orientierung– Evidenzbasiertheit– Orientierung und Einbindung in Versorgungsmodelle
Begriff & Synonyme
10
Tätigkeitsbereiche Klinische Psychologie (§22, PG 2013)
• Klinisch-psychologische Diagnostik• Klinisch-psychologische Befundung und Begutachtung• Klinisch-psychologische Behandlung von
Verhaltensstörungen, psychischen Veränderungen und Leidenszuständen
• Begleitung in Krisensituationen -Krisenintervention, Notfallpsychologie
• Klinisch-psychologische Beratung und Coaching• Klinisch-psychologische Evaluation
10
11
Tätigkeitsbereiche Klinische Psychologie (§22, PG 2013)
• Klinisch-psychologische Diagnostik• Klinisch-psychologische Befundung und Begutachtung• Klinisch-psychologische Behandlung von
Verhaltensstörungen, psychischen Veränderungen und Leidenszuständen
• Begleitung in Krisensituationen -Krisenintervention, Notfallpsychologie
• Klinisch-psychologische Beratung und Coaching• Klinisch-psychologische Evaluation
11
KP BehandlungKommentar zur Regierungsvorlage (1990)
Psychologische Behandlungsmethoden beziehen sich dabei auf psychische Phänomene somatischer Erkrankungen und auf psychische Störungen und Leidenszustände. Sie erstrecken sich aber nicht nur auf die Behandlung, sondern auch auf die Prävention und Rehabilitation. Dabei kommt unter anderem dem integrativen Einbau verschiedener psychotherapeutischer Ansätze große Bedeutung zu
(Kierein, Pritz& Sonneck, 1991, S. 44)
FB Psychologie
13FB Psychologie
KPB nach PG 2013 (Integrative) Anwendung klinisch-psychologischer
Behandlungs-/Interventionsmethoden
bei psychischen Problemen und Leidenszuständen sowie psychischen Veränderungen und Verhaltensstörungen
bei Personen und Betroffenen aller Altersgruppen
basierend auf Ergebnissen der klinisch-psychologischen Diagnostik
ziel-und lösungsorientiert
im Einzelsetting wie in Gruppen
durch ausgebildete PsychologInnennach den Regeln der Profession
Synonyma Klinisch-psychologische Behandlung
PG 2013, Kryspin-Exner, 2008; Perrez & Baumann, 2011
(Clinical) Psychological Treatment APA, 2006; BPS; EACLIPT, 2018; Kazdin, 1998
Klinisch-psychologische Intervention Beiglböck, Feselmayer& Honemann, 2006
(Klinisch)Psychologische Therapie BMG; Grawe, 1998; Wagner & Becker, 1999
FazitKlinisch-psychologische Behandlung =
Psychologische (Psycho)Therapie nach dem
österreichischen Psychologengesetz
KPB = Psychologische Therapie
Definition Klinisch-psychologische Behandlung/Psychologische Therapie (1) (Laireiter, 2017)
Geplante, zielgerichtete psychologische Maßnahmen zur …- Bewältigung somatischer und/oder psychischer Störungen- Remission- Verbesserung der Anpassung an psychische und/oder
körperliche Störungen und - Der Verbesserung des psychischen Funktionierens
Im Zusammenhang mit psychischen, psychosomatischen und somatischen Leidenszuständen und Erkrankungen sowie von Verhaltensstörungen und Problemen, die als behandlungsbedürftig angesehen werden.
Maßnahmen sind psychologischer Natur und setzen im Erleben und Verhalten des Menschen an sowie an deren inneren und äußeren Bedingungen (auch soziale Beziehungen)
Durch ausgebildete Klinische PsychologInnenim Rahmen einer professionellen Arbeitsbeziehung gesetzt
FB Psychologie
Definition (2)(Laireiter, 2017)
Die Applikation der Maßnahmen erfolgt in einem Behandlungsprozess, in dem diagnostische Untersuchungen durchgeführt, zielbezogene Vereinbarungen getroffen und indizierte psychologische Methoden eingesetzt werden.
Der Prozess und seine Ergebnisse werden in seinem Verlauf kontinuierlich kontrolliert und in seinen Ergebnissen evaluiert (Prozessevaluation, Qualitätssicherung)
Zur Behandlung werden primär empirisch fundierte und evaluierte Methoden und Strategien nach dem Modell der Evidenzbasiertheit und des bestpracticeeingesetzt
Modalitäten:- Einzelinterventionen- Paar-, Familien-und Gruppeninterventionen
Altersgruppen:- Kinder & Jugendliche- Erwachsene und alte Menschen
Anwendungsbereiche: intra-und extramuraler SektorFB Psychologie
18FB Psychologie
Konzeptuelle Charakterisierung Keine neue Therapieschule
- Keinem „Gründervater“ verpflichtet Keine „Exegese“- Keinem „Glaubenssystem“ oder „Basisphilosophie“
verpflichtet!- Keine „ekklesioforme Organisation“ (Petzold), sondern
offener, wissenschaftlicher Diskurs Orientiert an einem wissenschaftlich fundierten Menschenbild
der Psychologie Aufbauend auf Theorien, Modellen & Konzepten der
wissenschaftlichen Psychologie Enger Bezug zum theoretischen Wissen der
Nachbarwissenschaften der Psychologie- Biologie- Medizin
Psychiatrie & Neurologie- Psychotherapie
offenes System, revidierbar, entwicklungsorientiert
19FB Psychologie
Theoretische Grundlagen KPB/PT
KPB/PT
20FB Psychologie
Konzeptuelle Charakterisierung (2) Fundiert in klinisch-psychologischer Forschungund Praxis
- Ätiologie-& Grundlagenforschung- Klassifikation & Diagnostik- Interventionskonzepte & -Forschung
Basierend auf einem bio-psycho-sozialen Rahmenkonzeptder Ätiologie, Pathogenese und Anwendung
Versorgungsorientiert- Flexibel an die Bedürfnisse und Notwendigkeiten der
Gesundheitsversorgung angepasst- Aktive Mitarbeit/-gestaltung an der Förderung und Gestaltung
der öffentlichen Gesundheitsversorgung Evaluations-und Evidenzorientierheit Evidence-based Ergebnisorientierung Erreichung bestmöglicher Ziele Qualitätsorientierung Best practice& QS
22FB Psychologie
Theoretische Basis derKPB/PT
KPB besitzt große Nähe zur kognitiv-behavioralen Orientierung der Psychotherapie (KBT)- Gemeinsame historische Entwicklung- Beide basieren auf der Psychologie und sind durch sie
getragen - Gemeinsamer theoretischer Hintergrund- Gleiche praxeologischeLogik
KBT = KPB/PT KPB besitzt aber auch Nähe zu eklektisch-integrativen
Ansätzen der Psychotherapie- KPB: keine primär lerntheoretisch-behavioristische
Orientierung- Moderne Psychologie geht weit über Behaviorismus
hinaus- Evidenzbasierung gilt auch für nicht KVT-AnsätzeEinbezug wirksamer Elemente aus Pthohne Übernahme
ihrer „Glaubenssysteme“KPB/PT-kompatible Ansätze der Pth
KPB/KPT-kompatible Ansätze Kognitiv-behaviorale Therapie (KBT) Modelle der „3. Welle“ der KBT Psychologische Therapie & Neuropsychotherapie
nach Grawe Systemisch-lösungsorientierte Modelle
- Narrative Therapie
- Lösungsorientierte Therapie Hypnose-und hypnotherapeutische Modelle (M. Erickson) Hypno-systemische Modelle (G. Schmidt) Neurolinguistische Therapie (NLPt) Positiv-psychologische Interventionen (PPI)
- Positive Therapie (PPT)
23FB Psychologie
Ansätze der „3. Welle“ KVT MB-Ansätze (Achtsamkeitsansätze) (KabatZinn) ACT (Acceptance& Commitment-Therapy) (Hayes) Behavioral Activation Metakognitive Therapie (Wells) Dialektische VT (DBT) (Linehan) Schematherapie (Young) CBASP (McCullough) Emotionsfokussierte Therapie EFT (Greenberg) Compassion focusedTherapies(CFT)
- CFT (Gilbert)- Mindful SelfCompassion (Neff)- Lovingkindnesstherapy
Well-being Therapy(Fava& Ruini)
24FB Psychologie
25
KPB in Orientierungen der Psychotherapie -allgemein
Bruce Wampold(2001): The Great Psychotherapy Debate. Mahwah, NJ: Erlbaum
26
KPB in Orientierungen der Psychotherapie -allgemein
Bruce Wampold(2001): The Great Psychotherapy Debate. Mahwah, NJ: Erlbaum
27
KPB in Orientierungen der Psychotherapie -allgemein
Bruce Wampold(2001): The Great Psychotherapy Debate. Mahwah, NJ: Erlbaum
Humanistische & psychodynamische Ansätze
????? Nicht ausgrenzen Aber:
- Große Differenzen in erkenntnis-und wissenschaftstheoretischer Hinsicht
- (Fehlende) Akzeptanz empirisch-wissenschaftlicher Grundaxiome„Alternative“ Wissenschaftsannahmen
- Große Differenzen in Menschen-und Weltbild- Grundsätzlich andere Therapietheorien- Fehlender Konsens hinsichtlich Psychotherapie-
Forschung- Kritische Position zur Ergebnisorientierung von Pth
28FB Psychologie
Zur Therapietheorie der KPB/PT
FB Psychologie
30
Therapietheorie
• Systematisches Konzept des Behandlungsansatzes– Metatheorien (Menschenbild, Ethik …)– Psychologische Modelle des „normalen“ Funktionierens– Psychopathologische und salutogenetischeModelle
• Nosologie –was ist Störung, was ist Gesundheit?• Ätiologie & Pathogenese –wie entsteht Störung• Salutogenese –wie entsteht Gesundheit, wie wird sie erhalten?
– Praxiskonzepte und Behandlungs-& Interventionsmodelle– Behandlungsmethoden– Evaluation, Evaluationsmethoden und Indikation
30
Einrichtung
Behandlungs-/Therapietheorie
3232
PraxeologischeAspekte (1)• Problem-und Störungsorientierung (Ausgangspunkt: Probleme,
Störungen) – Indikation; störungsspezifische Ansätze– Nota: Auch transdiagnostischeAnsätze!
• Problemlösungs-und lösungsorientiert• Zielorientierung Zukunftsorientierung• Handlungsorientierung= Aktive Veränderung (wenn möglich)
von Verhalten, Kognitionen, Erleben … Veränderungsorientierung
• Skillsorientierung– Erlernen von Fertigkeiten zur Bewältigung
BewältigungsorientierungSelbstmanagement & Selbstregulation
• Ressourcenorientierung -Resilienz– Orientierung an vorhandenen Ressourcen und– Entwicklung/Auf(s)bau persönlicher und sozialer Ressourcen
3333
Praxeologische Aspekte (2)• Strukturiertheitim Vorgehen
– Geplant & systematisch– Behandlungsprozess und Ablaufstruktur
• Zeitliche Limitation Minimal notwendige Intervention Ökonomie
• So wenig wie möglich, aber:so viel wie nötig! Indikation (s.o.)!
• Kooperative, ziel-orientierte Arbeitsbeziehung– Spezifische Aufgaben-und Rollenverteilung von PsychologIn
und KlientIn• Multiple Anwendungen:
– Störungen/Krankheiten– Altersgruppen– Modalitäten– Settings
34FB Psychologie
Prozess der KPB/PT(nach Kanfer& Grimm, 1980)
Kontaktaufnahme, Klärungen und Vereinbarungen- Problem-und Zielklärungen- Behandlungsvereinbarungen
Aufbau einer professionellen Arbeitsbeziehung- Positive Arbeitsbeziehung- Rollenstrukturierung
Diagnostik, Indikation & Behandlungsplanung- Diagnostische Problem-und Bedingungsanalysen- Arbeits-& Bedingungsmodelle- Zielklärung und Behandlungsplan
Inszenierung therapeutischen Lernens & Sicherung/Prozessqualität- Einsatz therapeutischer Methoden – Spezifische Interventionen- Unspezifische Interventionen- Kontinuierliche Begleitevalutaion& Behandlungskontrolle
Ausblendung, Abschluss & Evaluation & Sicherung/Ergebnisqualität- Reduktion Kontakte- Transfersicherung- Evaluation der Veränderungen- Beendigung der Behandlung, Vereinbarung Nachbetreuung
35
Formale Prozesse/Schritte• Vor-/Anmeldung• Erstgespräch• Anamnese/n, Problemanalyse und Diagnostik • Zielklärungen und -vereinbarungen• Indikation, Therapievereinbarung und Therapieplan• Therapie-/Behandlungsdurchführung
– Behandlungsschritte– Behandlungssitzungen– Begleitende Evaluation
• Behandlungsabschluss– Rückfallprophylaxe– Ausblenden– Nachbetreuen
35
Einrichtung
Anwendungsbereiche[ICD 10; F(V)] (Auswahl)
Evidenz gegeben für ...- F0:Demenzen, Gedächtnisstörungen- F1:Substanzabhängigkeiten- F2:Schizophrenie, schizoptype, wahnhafte Störungen,
schizo-affektive Störungen- F3:Manien, bipolare affektive Störungen,
Depressionen- F4:Angststörungen, Phobien, Zwänge, PTBS,
somatoforme Störungen, körperbezogene Ängste, somatoforme Schmerzstörungen
- F5:Essstörungen, Binge Eating, Schlafstörungen, sexuelle Funktionsstörungen
- F6:Persönlichkeits-und Verhaltensstörungen- F8:Entwicklungsstörungen- F9:Störungen bei Kindern und Jugendlichen
FB Psychologie
Weitere Bereiche (ICD-10) (Auswahl) Kapitel II (C, D) – Neoplasmen
- Krankheitsbewältigung/-verarbeitung- Supportive Therapie- Trauerbewältigung
Kapitel IV (E) – Endokrine Störungen- Diabetes mellitus- Adipositas und Überernährung
Kapitel VI (G) – Neurologische Störungen – Klinische Neuropsychologie- Multiple Sklerose- Schmerzen und Schmerzsyndrome- Epilepsie
Kapitel IX (I) – Herz-Kreislauferkrankungen- Koronare Herzerkrankungen- Angina pectoris
Kapitel X (J) – Erkrankungen der Atmungsorgane- Asthma bronchiale
Kapitel XI (K) – Erkrankungen des Verdauungssystems- Ulcus ventriculi/duodeni- Colitis ulcerosa- Morbus Crohn- Reizdarm
FB Psychologie
Methoden (Auswahl) Evidenz (2 und mehr Studien) gegeben für …
- Kognitive Therapiemethoden- Behaviorale Therapieansätze- Dialektisch-behaviorale Ansätze- Schematherapie- Akzeptanz-und Commitment-Therapie- Interpersonale Therapie(n)- KVT-Paar-& Familientherapien- Psychoedukation- Stressmanagement- Entspannungsmethoden- Achtsamkeitsbasierte Therapien- Problemlösetherapien- Social skillstraining, Kompetenztraining- EMDR- Motivational Interviewing- Transdiagnostische Therapien
FB Psychologie
40
Was kann KPB leisten?• Sehr breite Anwendungsmöglichkeiten, breiter als jede
Therapieschule!– Psychische Störungen, nicht nur F3 und F4 – Psychische Funktionsstörungen
• Neuro-kognitive Störungen KPB in der Neurologie und Neuropsychologie
– Psychosomatische/psychophysiologische Störungen– Psychologische Aspekte/Probleme somatischer Erkrankungen
• Diabetes mellitus, Rheuma, Schmerzen und Schmerzstörungen– Beziehungsstörungen und –probleme
• Paare, Familien• Altersvarianten: Kinder, Jugendliche, Erwachsene, alte Menschen• Settingvarianten: Einzeln, Gruppen• Anwendungsbereiche: stationäre, ambulante Therapie
Vorteile/Herausforderungen• Akademisch-
wissenschaftlicher Beruf
• Fußend auf Psychologie als Wissenschaft
• Extrem fruchtbares Feld• Forschungsorientiert
• Konzept wenig/gar nicht ausformuliert
• Wenig internationale Verbreitung
• Kaum Wissen darüber, was KPB ist
• Zwar intramural voll anerkannt, nicht aber extramural Bruch in der Versorgung
42
Fallvignette
Fall Fr. X. Y. Problematik:
- Borderline-Störung, Bindungs-und Beziehungsstörung- Zyklothymia- Multipler Substanzkonsum – schädlicher Gebrauch- Multiple Ängste, disgnostizierbar: Agoraphobie
Behandlungsbeginn:- Alter: 31 Jahre, - in Beziehung seit 5 Jahren- Beruflich gut integriert –„Chefsekretärin“
43
Fallverlauf Bis jetzt 2.5 Jahre Therapie Theoretisches Konzept: Eklektisch-integrativ
- Basis: KBT-Orientierung, Integration von insbesondere Ansätzen der Schematherapie, DBT (Skillstraining), Bindungstherapie, Positive Psychologie, compassionund self-compassiontherapy
Verlauf:- Sehr lange sehr intensive Beziehungsarbeit Beziehungs-
Instabilität, Beziehungstests- Parallel: sehr viele Krisen-und Notfallinterventionen- Permanentes Augenmerk auf Suizidalität (lange Zeit akut suizidal)- Oberziel:Entwicklung des „Erwachsenenmodus“ (=Unabhängigkeit ,
autonomes Selbst, Sicherheit, eigenständige Identität, Selbstregulation)
- Skillsarbeit: Emotionsregulation, Stressbewältigung, Selbst-Mitgefühl- Bindungs-und Beziehungsarbeit
44
Outcome/akt. Situation
Behandlung den Umständen entsprechend erfolgreich- Nach 1 Jahr Therapie Trennung von langjährigem Partner- Seither 2 weitere Beziehungen- Aktuell: Single, lebt allen in eigener Wohnung- Trotz vieler Krankenstände Arbeit behalten
Reduktion: - Ängste, emotionale Instabilität, Unfähigkeit allein zu sein, Suizidalität
kein Thema mehr Zunahme:
- Selbstakzeptanz und Akzeptanz verlassenes Kind; Emotionsregulation & Stresstoleranz, Wohlbefinden, Selbstwert & Selbstsicherheit; Erwachsenenmodus gestärkt
Offen: - Substanzkonsum, Zukunftsperspektive, berufliche Neuorientierung
45
Danke für Ihre Aufmerksamkeit
[email protected]@univie.ac.at
FB Psychologie
Folie 1Folie 2Folie 3Folie 4Folie 5Folie 6Folie 7Folie 8Folie 9Folie 10Folie 11Folie 12Folie 13Folie 14Folie 15Folie 16Folie 17Folie 18Folie 19Folie 20Folie 21Folie 22Folie 23Folie 24Folie 25Folie 26Folie 27Folie 28Folie 29Folie 30Folie 31Folie 32Folie 33Folie 34Folie 35Folie 36Folie 37Folie 38Folie 39Folie 40Folie 41Folie 42Folie 43