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kontakt.sev_2009_18

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Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals
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art, sehr hart sind die Mass- nahmen, die die Pensions- kasse SBB ihren Versicherten und ihren Rentnern aufbürdet. Länger arbeiten mit weniger Lohn, um am Schluss erst noch weniger Rente zu bekommen: Das ist eine Frechheit! Auch wenn wir wissen, dass der Stif- tungsrat keine andere Wahl hatte, weil ihm das Bundesamt für Sozial- versicherungen im Nacken sitzt: Es tut weh, solche Entscheide entgegen- nehmen zu müssen. Umso mehr, als die direkt Beteiligten nichts falsch gemacht haben. Weder sind sie verantwortlich für die Finanzkrise, noch sind sie schuld da- ran, dass der Bund 1999 die Kasse unvollständig ausfinanziert und erst noch ohne Schwankungsreserve ver- selbstständigt hat. Nun müssen wir ein Zeichen setzen gegenüber diesem Bund, der seit Jahren zögert und zaudert. Wir müs- sen ein Zeichen setzen, dass wir vom Bund verlangen, was uns zusteht. Wir verlangen vom Bund, dass er uns so behandelt wie andere auch, die nicht bei der SBB arbeiten, son- dern in der Verwaltung, bei der Post oder der Ruag. Ihr wisst, was wir zu tun haben! Am kommenden Samstag findet in Bern unsere Grosskundgebung statt. Die Politik wird sehr genau schauen, ob wir den Grossaufmarsch zustande bringen. Wenn ja, dann steigen unsere Chancen beim Pensions- kassengeschäft. Also . . . Ich zähle auf jeden und jede! H ZUR SACHE Diese Massnahmen sind hart, sehr hart! Giorgio Tuti, Präsident SEV Mehr einzahlen, länger arbeiten und am Schluss weniger Rente bekom- men: Das sind die Folgen der Sanie- rungsmassnahmen, die der Stiftungs- rat der Pensionskasse SBB beschlossen hat. Bis ins Jahr 2019 soll die Pensi- onskasse wieder ins Gleichgewicht gebracht werden, aber der Preis dafür ist hoch. Und noch immer ist ein Punkt offen: Bezahlt der Bund nun seine Schuld, die er seit 1999 vor sich herschiebt, als er die Pensionskasse unvollständig ausfinanziert hat? Das Sanierungskonzept des Stif- tungsrats rechnet mit einem Bundes- beitrag von 1,148 Milliarden Fran- ken, also jenem Betrag, den der Bundesrat im Sommer angekündigt hat. Nur: Damit begleicht der Bund seine Schuld nur unvollständig! Und zudem ist völlig offen, ob das Parlament dem Antrag fol- gen wird. Deshalb braucht es jetzt den Druck von der Basis. Dazu führt der SEV am Samstag, 19. September, um 12.30 Uhr auf der Schützenmatte in Bern seine Kundgebung durch. Ein Gross- aufmarsch wird der politischen For- derung Nachdruck verschaffen! pmo Dossier und Interview zur Pensions- kassensanierung ab Seite 10 Jetzt alle nach Bern Pensionskasse SBB beschliesst extrem harte Sanierung – der Bund muss nachziehen Das Personal bezahlt erneut, die SBB bezahlt erneut – nun richtet sich die ganze Aufmerksamkeit auf den Bund. Sein Beitrag ist noch immer ungewiss. Alle Mit- glieder und Sympathisant/innen des SEV sind auf Samstag zur Grosskundgebung aufgerufen. pmo Die Plakate für die Grosskundgebung stehen bereit. Lausanne/Fribourg IC 721 Lausanne ab 10.20 Fribourg ab 11.04 Bern an 11.26 Oberwallis/Berner Oberland IC 823 Brig ab 10.49 Visp ab 10.57 Thun ab 11.36 Bern an 11.54 Biel/Jura IR 1840 Biel ab 11.21 Bern an 11.48 Aarau/Olten IR 1918 Aarau ab 10.47 Olten ab 10.58 Bern an 11.25 Basel Stadt IC 1069 Basel SBB ab 10.28 Bern an 11.27 Nordwestschweiz IC 969 Basel ab 11.01 Bern an 11.56 Zürich Stadt Extrazug Zürich HB ab 10.28 Bern an 11.29 Zürich Land Extrazug Zürich HB ab 10.56 Bern an 11.54 St. Gallen IC 718 St. Gallen ab 9.11 Bern an 11.29 Glarus EC 100/Extra Ziegelbrücke ab 10.01 Zürich HB an 10.47 Zürich HB ab 10.56 Bern an 11.54 Chur IC 568/718 Chur ab 9.09 Zürich HB an 10.23 Zürich HB ab 10.32 Bern an 11.29 Romanshorn/Winterthur IC 820 Romanshorn ab 9.41 Winterthur ab 10.25 Bern an 11.57 FAHRPLÄNE NACH BERN: DIESE ZÜGE SIND FÜR DEN SEV VORGESEHEN Vor wenigen Jahren haben SBB Personenverkehr und die Gewerkschaften die Vereinbarung «Vision 2010» abgeschlossen. Jetzt ist sie gekündigt – und eine neue Zusammenarbeit aufgegleist. Seiten 2-3 Weiter ohne «Vision 2010» Daniel Lampart erklärt, was gegen Krise und Arbeitslosigkeit zu tun ist. Seiten 6-7 Warum am 19. 9. an die SGB-Demo? Keystone Krise kostet 19 Rangierer ihren Job. SBB steht ihnen gegenüber in der Pflicht. Seite 24 Aus für Rangier- bahnhof Rotkreuz A. Egger Mutationen: Postfach, 3000 Bern 6 AZA 3000 Bern 6 PP Journal Nr. 18 17. September 2009 Tel. 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals
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Page 1: kontakt.sev_2009_18

art, sehr hart sind die Mass-

nahmen, die die Pensions-

kasse SBB ihren Versicherten und

ihren Rentnern aufbürdet. Länger

arbeiten mit weniger Lohn, um am

Schluss erst noch weniger Rente zu

bekommen: Das ist eine Frechheit!

Auch wenn wir wissen, dass der Stif-

tungsrat keine andere Wahl hatte,

weil ihm das Bundesamt für Sozial-

versicherungen im Nacken sitzt: Es

tut weh, solche Entscheide entgegen-

nehmen zu müssen.

Umso mehr, als die direkt Beteiligten

nichts falsch gemacht haben. Weder

sind sie verantwortlich für die

Finanzkrise, noch sind sie schuld da-

ran, dass der Bund 1999 die Kasse

unvollständig ausfinanziert und erst

noch ohne Schwankungsreserve ver-

selbstständigt hat.

Nun müssen wir ein Zeichen setzen

gegenüber diesem Bund, der seit

Jahren zögert und zaudert. Wir müs-

sen ein Zeichen setzen, dass wir vom

Bund verlangen, was uns zusteht.

Wir verlangen vom Bund, dass er

uns so behandelt wie andere auch,

die nicht bei der SBB arbeiten, son-

dern in der Verwaltung, bei der Post

oder der Ruag.

Ihr wisst, was wir zu tun haben! Am

kommenden Samstag findet in Bern

unsere Grosskundgebung statt. Die

Politik wird sehr genau schauen, ob

wir den Grossaufmarsch zustande

bringen. Wenn ja, dann steigen

unsere Chancen beim Pensions-

kassengeschäft. Also . . . Ich zähle auf

jeden und jede!

HZUR SACHE

”Diese Massnahmen sindhart, sehr hart!“Giorgio Tuti, Präsident SEV

Mehr einzahlen, länger arbeiten undam Schluss weniger Rente bekom-men: Das sind die Folgen der Sanie-rungsmassnahmen, die der Stiftungs-rat der Pensionskasse SBB beschlossenhat. Bis ins Jahr 2019 soll die Pensi-onskasse wieder ins Gleichgewichtgebracht werden, aber der Preis dafürist hoch. Und noch immer ist einPunkt offen: Bezahlt der Bund nun

seine Schuld, die er seit 1999 vor sichherschiebt, als er die Pensionskasseunvollständig ausfinanziert hat?

Das Sanierungskonzept des Stif-tungsrats rechnet mit einem Bundes-beitrag von 1,148 Milliarden Fran-ken, also jenem Betrag, den derBundesrat im Sommer angekündigthat.

Nur: Damitbegleicht derBund seine Schuldnur unvollständig!Und zudem istvöllig offen, obdas Parlamentdem Antrag fol-gen wird. Deshalbbraucht es jetztden Druck vonder Basis. Dazuführt der SEV am

Samstag, 19. September, um 12.30Uhr auf der Schützenmatte in Bernseine Kundgebung durch. Ein Gross-aufmarsch wird der politischen For-derung Nachdruck verschaffen! pmo

Dossier und Interview zur Pensions-kassensanierung ab Seite 10

Jetzt alle nach BernPensionskasse SBB beschliesst extrem harte Sanierung – der Bund muss nachziehen

Das Personal bezahlt erneut, dieSBB bezahlt erneut – nun richtetsich die ganze Aufmerksamkeitauf den Bund. Sein Beitrag istnoch immer ungewiss. Alle Mit-glieder und Sympathisant/innendes SEV sind auf Samstag zurGrosskundgebung aufgerufen.

pmo

Die Plakate für die Grosskundgebung stehen bereit.

Lausanne/Fribourg IC 721Lausanne ab 10.20Fribourg ab 11.04Bern an 11.26 Oberwallis/Berner Oberland IC 823Brig ab 10.49Visp ab 10.57Thun ab 11.36Bern an 11.54

Biel/Jura IR 1840Biel ab 11.21Bern an 11.48

Aarau/Olten IR 1918Aarau ab 10.47Olten ab 10.58Bern an 11.25

Basel Stadt IC 1069Basel SBB ab 10.28Bern an 11.27 Nordwestschweiz IC 969Basel ab 11.01Bern an 11.56 Zürich Stadt ExtrazugZürich HB ab 10.28Bern an 11.29 Zürich Land ExtrazugZürich HB ab 10.56Bern an 11.54 St. Gallen IC 718St. Gallen ab 9.11Bern an 11.29

Glarus EC 100/ExtraZiegelbrücke ab 10.01Zürich HB an 10.47Zürich HB ab 10.56Bern an 11.54 Chur IC 568/718Chur ab 9.09Zürich HB an 10.23Zürich HB ab 10.32Bern an 11.29 Romanshorn/Winterthur IC 820Romanshorn ab 9.41Winterthur ab 10.25Bern an 11.57

FAHRPLÄNE NACH BERN: DIESE ZÜGE SIND FÜR DEN SEV VORGESEHEN

Vor wenigen Jahren haben SBB Personenverkehrund die Gewerkschaften die Vereinbarung «Vision2010» abgeschlossen. Jetzt ist sie gekündigt –und eine neue Zusammenarbeit aufgegleist.

Seiten 2-3

Weiter ohne «Vision 2010»

Daniel Lampart erklärt,was gegen Krise undArbeitslosigkeit zu tun ist.

Seiten 6-7

Warum am 19. 9. andie SGB-Demo? Ke

ysto

ne

Krise kostet 19 Rangiererihren Job. SBB steht ihnengegenüber in der Pflicht.

Seite 24

Aus für Rangier-bahnhof Rotkreuz A.

Egg

er

Mutationen:Postfach, 3000 Bern 6

AZA 3000 Bern 6PP Journal

Nr. 18

17. September2009

Tel. 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch

Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals

Page 2: kontakt.sev_2009_18

Eigentlich ist es nicht nach-vollziehbar: Täglich werdenmehrere SMS an das BLS-Lokpersonal im S-Bahnbe-reich Bern verschickt, mitdenen Leute gesucht werdenfür Touren, die noch nichtbesetzt sind. Andererseitssind bei der BLS AG insge-

samt 55 Vollzeit-Lokperso-nalstellen überzählig, weilder Güterverkehr wegen derWirtschaftskrise massiv ein-gebrochen ist.

Reagieren war auf jedenFall angesagt. Gemeinsamhaben BLS und Gewerk-schaften (SEV, transfair,VSLF) auf das Fahrplanjahr2010 befristete Lösungen fürdas gesamte BLS-Lokperso-nal ausgehandelt. Damitkönnen Entlassungen undauch direkte Lohnkürzun-gen verhindert bleiben.

Konkret werden die Ver-gütungen für Arbeiten in derNacht und an Sonntagennoch zu 50 % in Form vonGeld ausgerichtet, die ande-ren 50 % werden in Zeit um-gewandelt. Mehr Freizeitstatt Geld geht auch. Rigoro-ser trifft Einzelne, dass die

Mehrzeiten bis auf Null ab-gebaut werden. Damit die soentstandene Freizeit für dieBetroffenen dennoch attrak-tiv ist, werden die arbeitsfrei-en Tage einerseits in derRasttagsrotation eingebaut,andererseits zusätzliche Feri-enbänder geöffnet. Wernoch mehr Freizeit beziehenwill, kann selbst das indivi-duelle Guthaben aus demOrange-Urteil in Zeit stattGeld beziehen (und damitSteuern sparen). Ausbil-dungsabgänger werden vor-läufig zu 80 % eingestellt.Vereinbart ist aber auch,dass, sobald sich die Lageentspannt, diese Teilzeitpen-sen auf 100 % erhöht wer-den können.

Falls sich Mitarbeitendeder Massnahmen wegen ineiner schwierigen finanziel-

len Situation sehen, könnensie dies einbringen. GemässVereinbarung werden solcheFälle in einem zweistufigenVerfahren geprüft.

Nick Raduner

Freizeit statt Geld, Freizeitstatt grosse Mehrzeitkon-ten sowie interne und ex-terne Ausmietungen. Dieseund weitere Massnahmenfür das gesamte Lokperso-nal haben Gewerkschaftenund BLS ausgehandelt unddamit gezwungenermas-sen auf die Wirtschaftskri-se reagiert.

Rigide Massnahmen, aber keine Entlassungen

Wirtschaftskrise wirkt auf das Lokpersonal der BLS

Am Spitzengespräch nah-men Vertreterinnen und Ver-treter von SEV, transfair,VSLF und SBB teil. Die Listeder zu besprechenden The-men ist lang und wurde vonder SBB und den Personal-verbänden festgelegt. ImSinn einer Auslegeordnungwurden zahlreiche Themenbehandelt.

Personalverbände und SBB: denHerausforderungen der Zukunftgemeinsam begegnen

Alle Beteiligten waren sich ander Retraite einig, dass an ei-nem Tag nicht jedes Themasofort und zur Zufriedenheitaller Beteiligten gelöst wer-den kann. Einigkeit herrschtejedoch über die folgendengrundsätzlichen Eckwerte:• Die Lokführer von P sind

Teil des Erfolges von P amMarkt. Damit tragen sie ei-ne grosse Verantwortungdafür, dass der Personen-verkehr auch in Zukunftauf der Erfolgsschienebleibt. Dieser Tatsache ist

Vision 2010 ist tot – es lebe Lokführer-Retraite vom 11. September 2009

In letzter Zeit kam es zwischen den Personalverbänden und der Leitung Zugführung SBB Personenverkehr (P) im-mer wieder zu Meinungsverschiedenheiten. Vor diesem Hintergrund haben die Spitzen von Personalverbänden undSBB am 11. September anlässlich einer Retraite die offenen Punkte auf den Tisch gelegt und im Detail besprochen.

SBB

......

2 AKTUELL kontakt.sevNr. 18/0917. September 2009

Wir haben einschneidendeMassnahmen vereinbart. Gleich-zeitig konnten damit noch tiefer-greifende Mittel gegen die Wirt-schaftskrise umgangen werden,beispielsweise Kurzarbeit oderEntlassungen. Mit der Befristungauf ein Jahr ist der gemeinsameGlaube an den baldigen Auf-schwung verbunden.

Nick Raduner, Gewerkschaftsse-kretär, Betreuer des im SEVorganisierten BLS-Personals

KOMMENTAR

KONJUNKTURPRO-GRAMM GEKÜRZT■ Der Nationalrat hat amMontag auf Antrag von SVPund FDP die meisten Mass-nahmen für Langzeit- und ju-gendliche Arbeitslose aus demdritten Konjunkturpaketgekippt. Von den Vorschlägendes Bundesrats im Umfangvon 350 Mio. Franken bliebenam Ende noch 15 Mio. übrig.Vor allem lehnte der RatFinanzhilfen für nicht profitori-entierte Organisationen ab,damit diese für etwa 8000Langzeitarbeitslose auf sechsMonate befristete Arbeitsplätzeschaffen können. Vergeblichforderten SP, Grüne, CVP undVolkswirtschaftsministerinDoris Leuthard, angesichts derprognostizierten Arbeitslosen-rate von 5,5 % an den Mass-nahmen festzuhalten. Davonnahm der Rat nur die Verdop-pelung der Höchstdauer derKurzarbeit auf 24 Monate undein Weiterbildungsprogrammim Energiesektor an. Hingegenwar er klar dafür, die CO2-Ab-gabe für 2009 und 2010 schon2010 zurückzuerstatten, was640 Mio. entspricht. Nun istwieder der Ständerat am Zug.

RHB TICKET SHOPAUFGESCHALTET■ Nach der SBB bietet seitAnfang Juli als erste «Privat-bahn» in der Schweiz auch dieRhB den Kauf von Online-Tickets an. Die 870 000 User,welche jährlich www.rhb.chbesuchen, können nun allegewöhnlichen Tickets sowieTageskarten für die Schweizüber den Ticket Shop kaufen.Einzige Voraussetzung ist, dassdie Abgangs- oder Enddestina-tion in Graubünden liegt. Fürden Bernina Express könnenauch Sitzplatzreservationenerworben werden. Zu einemAbbau beim Schalterpersonal,wo die Personalsituation eherangespannt sei, dürfte dasE-Ticketing kaum führen, sagtSEV-Sekretär Peter Peyer.

NEUER CHEF INFRA-STRUKTUR BEI BLS■ Der Bauingenieur DanielWyder aus Ittigen BE wirdNachfolger von Kees van Hoek,der die BLS im April 2009 ver-liess. Wyder arbeitet seit 2002bei SBB Infrastruktur, zurzeitals Leiter Anlagemanagement.Wann er die Stelle bei der BLSantreten wird, ist noch offen.

NEWS

Grosser Schritt in dierichtige RichtungDie «Retraite Lokpersonal Perso-nenverkehr» vom 11. Septemberwar sehr konstruktiv. Bei derSBB war klar die Bereitschaft zuerkennen, mit den Sozialpart-nern zusammen endlich Lösun-gen für die schon lange anste-henden Probleme zu finden. Undweil am Verhandlungstisch die

massgeblichen Leute beiderSeiten sassen, gelang dies auchin mehr Punkten als in denJahren zuvor.Für die Umsetzung der Lösungensind auch klar die Verantwortli-chen auf beiden Seiten bezeich-net worden. Bei einigen Geschäf-ten wie zum Beispiel der Grund-und Weiterausbildung wird dafürdie Personalkommissionzuständig sein.

Noch sind aber nicht alleProbleme gelöst. Wir sind jedochzuversichtlich, dass am 28. Sep-tember, anlässlich der Retraite II,auch die noch offenen Punkteguten Lösungen zugeführtwerden können.

Für die SEV-LPV-Delegation:Rinaldo Zobele, Zentralpräsident

LPV, und Jürg Hurni, Gewerk-schaftssekretär SEV

KOMMENTAR

Page 3: kontakt.sev_2009_18

Die S-Bahn Berlin steht seit Monaten in den Schlagzeilen.Und zwar negativ. Sie befördert täglich um die 500 000Leute. Da spielt es schon eine Rolle, ob das System funktio-niert oder nicht. Zum zweiten Mal wieder nicht. Alle Zügemüssen in die Werkstätte. Was ist passiert?

Die Berliner S-Bahn wird nicht von der Stadt betrieben,sondern von der DB. An sich sollte das ein Vorteil sein. Istes aber nicht. DB-Chef Hartmut Mehdorn ist daranschuld. Die Politik tanzte nach seiner Pfeife. Statt umge-kehrt. Schliesslich gehört die DB dem Staat. Genau daswollte Mehdorn ändern. Um jeden Preis. Deshalb hat dieS-Bahn in Berlin ein Problem.

Mehdorn arbeitet seit Jahren nur auf ein Ziel hin: Aufden Börsengang. Mit anderen Worten: Die DB sollte priva-tisiert werden. Zuerst nur zum Teil, später ganz. Sie brau-che für Zukunftsinvestitionen Milliarden Euro, so altDB-Chef Mehdorn. Die habe der Staat nicht. Deshalbmüssten Aktionäre einspringen. Im letzten Moment kosteteihn das den Job.

An der Börse wird anders kalkuliert als beim Servicepublic. Aktionäre wollen nur eines: Gewinn, Dividenden.Um die DB profitabler zu machen, forcierte Mehdorn dieStädteverbindungen mit ICE-Zügen. Da könne Geld ver-dient werden, rechnete er vor. In der Region würden nur roteZahlen herausgefahren, so Mehdorn. Also konzentrierte ersich auf die ICE. Nicht auf einen flächendeckenden öffent-lichen Verkehr.

An der Börse zählt einzig Gewinn. Das bekam die Ber-liner S-Bahn zu spüren. Bei ihr zog DB-Chef Mehdorn dieSparbremse. Es schauten 50 Millionen Euro heraus. Daswar fahrlässig. Vor einigen Monaten brach das S-Bahn-Netz zusammen. Die Züge mussten in die Werkstätte, umsämtliche Räder zu überprüfen.Nun wiederholt sich dasGanze. Erneut wurde dieNotbremse gezogen. Dies-mal sind’s die Bremsen.Wieder werden die Zügeaus dem Verkehr genom-men. Mehdorns fahrlässigerSparkurs rächt sich. Das ebenist der Unterschied: Die DB ist bör-senuntauglich. Eine Bahn istkeine Gewinnmaschine. Si-cherheit kommt vor Rendite.Das kostet Geld. Der grosseVorteil des Service publicbleibt: SBB und andereBahnunternehmensind für die Volks-wirtschaft unver-zichtbar. DerGewinn liegtgenaudarin.

Helmut Hubacher

MEINE MEINUNG

Fahrlässig

Urs

Fank

haus

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BILD DER WOCHE

Kundendienst vom Feinsten: Einsteigen mit Limmatbootkassier am Zürichhorn. Im August stelltedie Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft ZSG mit 375 941 Fahrgästen einen neuen Monatsrekord auf.Bis Ende August beförderte sie dieses Jahr mit ihren 17 Schiffen auf Zürichsee und Limmat 1,434Mio. Passagiere – 2,1 % mehr als im Rekordjahr 2008. Die Sommersaison endet am 18. Oktober.

sich auch das Managementder SBB und die FührungZF voll und ganz bewusstund steht uneingeschränkthinter dem Lokpersonal.

• SBB P bildet Lokführer derKat. D aus und schafft dieVoraussetzung, damit sichalle aufgrund Eignung undNachfrage entwickeln kön-nen. Die Ausbildung zumRangierlokführer bleibt be-stehen.

Zudem konnten folgendeLösungen erarbeitet undbeschlossen werden:

Die Inhalte der Vision 2010und die Auswirkungen derKündigung wurden bespro-chen. Einigkeit besteht, dassdie Kündigung per Ende2009 ihre Wirkung entfaltetund eine Übergangsregelungzu folgenden Themen erar-beitet werden muss:• Führungs- und Entwick-

lungsgespräch (FEG / Perso-nalbeurteilung);

• BBT-Anerkennung wirdweitergetrieben – bis EndeJahr ist ein Projektplan er-stellt;

• Entlöhnung während undnach der Ausbildung (inkl.Übergangsregelung). Bis

zur definitiven Verabschie-dung von ToCo-GAV gel-ten die bestehenden Ein-reihungen.

• Die «Beförderungen» ge-mäss Vision 2010 werdenab sofort sistiert.

Mit der Personalkommissionwerden im Rahmen der be-trieblichen Mitwirkung fol-gende Themen behandelt:• Berufsbild Lokführer/in

muss geklärt und explizitgeregelt werden

• Grundausbildung: Definiti-on der Depotprofile (Fahr-zeug- und Streckenkennt-nisse) und des Zeitraums,bis ein/e Lokführer/in dasDepotprofil erreicht hat.

Für folgende Themen konnteeine Lösung gefunden wer-den:• Für Ausbildungen analog

LEA II werden in Zukunftvorgängig die Rahmenbe-dingungen mit der PeKoklar vereinbart. Für die im2009 durchgeführten LEAII-Ausbildungen werdenzusätzlich 30 Minuten gut-geschrieben (insgesamt 120Minuten).

• Auslandeinsätze: Die SBBist bereit, Lokführer/innenmit Auslandeinsätzen spe-

ziell zu honorieren. Die Lö-sung gilt für Lokführer/in-nen mit Einsätzen auf denStrecken nach Frasne, Bel-legarde und Singen. Lok-führer/innen, die dieseLeistungen fahren, werdenrückwirkend auf den1.7.2009 in die FS 15 einge-reiht und erhalten eine ein-malige Lohnerhöhung von2000 Franken. Lokführer/innen, die schon vorher inder FS 15 eingereiht waren,erhalten im Oktober 2009eine einmalige Prämie von4000 Franken für die Jahre2009/10.

Weiteres Vorgehen

Die Spitzen der Sozialpartnerund der SBB haben verein-bart, sich am 28. September2009 wieder zu treffen unddie restlichen offenen Punktezu besprechen. Beide Seitensind sich einig, dass nur derständige Dialog schlussend-lich zu konstruktiven Lösun-gen führt.

Manuel Avallone, SEVHubert Giger, VSLF

Hans Bortis, transfairVincent Ducrot, SBB

Markus Jordi, SBBWalter Hofstetter, SBB

der Dialog

AKTUELL

...... 3

kontakt.sevNr. 18/0917. September 2009

Page 4: kontakt.sev_2009_18

......

4 AKTUELLkontakt.sevNr. 18/0917. September 2009

Das schwere Güterzugsun-glück im italienischen Via-reggio, aber auch die Proble-me der deutschen ICE undbei der S-Bahn Berlin zeigen,dass sich die Bahnen ver-stärkt darum bemühen müs-sen, das Sicherheitsniveau zuhalten und zu verbessern.Zwar ist und bleibt die Bahnunbestritten das sichersteVerkehrsmittel; die Liberali-sierung hat jedoch dazu ge-führt, dass in Europa sowohlbei der Beschaffung als auchbeim Unterhalt des Materialswie auch bei der Ausbildungdes Personals Verschlechte-rungen erfolgt sind, die Risi-ken mit sich bringen.

Guy Greivelding, Präsi-dent des luxemburgischenLandesverbands und der Ei-senbahnsektion der Europäi-schen Transportarbeiterföde-ration (ETF), berichtete amVierländertreffen in Basel

von der Sicherheitskonfe-renz, die der EU-KommissärAntonio Tajani Tage zuvordurchgeführt hatte. Vonsei-ten der Bahngesellschaftenund der Fahrzeuglieferantenwurde ein Zusammenhangder Unfälle und Störungenmit der Liberalisierung inAbrede gestellt, lediglichGreivelding betonte diesenAspekt.

Die EU will die europäi-sche Bahnagentur ERA stär-ken und mit zusätzlichenKompetenzen versehen, umdas Sicherheitsniveau in ganzEuropa zu verbessern.

Fachwissen zusammenführen

Die Gewerkschaften Trans-net und GDBA aus Deutsch-land, vida aus Österreich,Landesverband FNCTTFELaus Luxemburg und der SEVhaben am 10. September beiihrem Spitzentreffen verein-bart, dass sie gemeinsam An-strengungen unternehmen,um die Bahnsicherheit zufördern. Sie werden ihreFachspezialisten zusammen-führen, um die Erfahrungenaus den verschiedenen Län-dern auszutauschen und dasVorgehen zu planen, um ho-he Sicherheitsstandards fest-zulegen und durchzusetzen.«Sicherheit im Bahnverkehrist im Interesse aller – sowohl

der Reisenden als auch desBahnpersonals, aber auch derAllgemeinheit, die durchfahrlässigen Umgang mit Si-

cherheitsregeln in Gefahr ge-rät, wie dies der Unfall inViareggio gezeigt hat», be-tonten die versammelten Ge-

werkschafter in Basel. In dennächsten Wochen sollen be-reits erste gemeinsame Arbei-ten anlaufen. Peter Moor

SEV war Gastgeber am Vierländertreffen der deutschsprachigen Bahngewerkschaften in Basel

Die BahngewerkschaftenDeutschlands, Österreichs,Luxemburgs und derSchweiz wollen gemein-sam vorgehen, um dieSicherheit im Schienen-verkehr hochzuhalten unddie Risiken der Bahnlibe-ralisierung zu begrenzen.

Sicherheit gemeinsam fördern

Erneut verzeichnet der Perso-nenverkehr der SBB Spitzen-resultate. Für den SEVkommt dies nicht überra-

schend, ist das Personal dochin vielen Bereichen nach wievor aufs Höchste belastet,und verschiedene Personal-kategorien weisen Unterbe-stände auf.

Ärgerlich ist, dass auf-grund der Divisionalisierungkein besserer Ausgleich zwi-schen dem erfolgreichenPersonenverkehr und demunter der Krise leidendenGüterverkehr möglich ist.Insbesondere bei den Loko-motivführern führt dies zueiner absurden Situation: aufder einen Seite Personalman-gel und Überstunden, auf derandern Seite Überbestände.

Der SEV verlangt, dass dieSBB die Krise im Güterver-kehr durchsteht, ohne Perso-nal abzubauen, denn diemittelfristigen Prognosen zei-gen klar in Richtung einerweiteren Zunahme der Gü-termengen. VorübergehendeÜberbestände sollen durchAusleihungen und Weiterbil-dungen überbrückt werden.

Kaufkraft dennoch steigern

Das Halbjahresresultat derSBB hat einen bitteren Nach-geschmack, wurde doch amTag vor seiner Bekanntgabedem Personal das Sanie-rungspaket der Pensionskasse

aufgebürdet, das zu massivenLohneinbussen und Renten-verlusten führt (siehe Dossierab Seite 10). «Für die Mitar-beiterinnen und Mitarbeiterist es völlig unverständlich,dass sie weniger verdienensollen, wenn gleichzeitig dieSBB steigende Gewinne aus-weist», betont SEV-Vizepräsi-dent Manuel Avallone: «Wirwerden uns bei den kom-menden Lohnverhandlun-gen dafür einsetzen, dass dasPersonal seine Kaufkraft den-noch steigern kann!» DasHalbjahresresultat zeige, dassder Spielraum bei der SBB da-für vorhanden sei. pmo

Halbjahresabschluss der SBB überrascht positiv

Die SBB hat im erstenHalbjahr einen Gewinn von133 Millionen Frankenausgewiesen. Für dasPersonal ist es äusserstbefremdend, dass esLohneinbussen hinneh-men muss, obwohl dasUnternehmen steigendeGewinne verzeichnet.

SBB-Personal steigert Produktivität weiter

Güter gehören auf die Schiene und nicht auf dieStrasse. Dies gilt ganz besonders bei grossen Ge-wichten über lange Distanzen. Am Vierländertref-fen der deutschsprachigen Bahngewerkschaften inBasel haben die Vertreter aller Organisationen einegemeinsame Erklärung gegen die sogenanntenGigaliner abgegeben. Alexander Kirchner, Vorsit-zender Transnet, und Peter Tröge, stellvertretenderBundesvorsitzender GDBA aus Deutschland,Wilhelm Haberzettl, stellvertretender Vorsitzenderder österreichischen vida, Guy Greivelding,Präsident des luxemburgischen Landesverbands,

und Giorgio Tuti, Präsident SEV, weisen in ihremAufruf auf die Gefahren hin, die solche Monster-lastwagen für die Umwelt, die Verkehrssicherheitund nicht zuletzt die Arbeitsplätze haben. FürArbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer besonderswichtig ist der Arbeitsplatzeffekt. Gigaliner werdendazu führen, dass Gütertransporte in grossemMassstab von der Schiene auf die Strasse verlagertwerden. Tausende von Arbeitsplätzen bei denBahnen stehen auf dem Spiel. Der Aufruf schliesst:«Aus allen diesen Gründen gibt es nur eineHaltung: Halt den Gigalinern!» pmo

BAHNGEWERKSCHAFTEN BEKÄMPFEN MONSTER-LKW

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«Wehret den Anfängen!», heisst es im Aufruf der Bahngewerkschaften gegen die Megatrucks.

1 Mrd. Fr. für InfrastrukturZwar hat die SBB sehr gutgeschäftet, aber gleichzeitigspricht sie von grossenFinanzproblemen: BeimInfrastrukturunterhalt sieht dieSBB einen Nachholbedarf, derKosten in der Grössenordnungvon einer Milliarde Frankenausmacht.Wie der SEV schon seitLängerem betont, ergeben sichaus der steigenden Netzbelas-tung Engpässe beim Unterhalt,die letztlich zu zusätzlichenStörungen führen.Zur bessern Finanzierung seieine Preiserhöhung imDezember 2010 unumgäng-lich, hat SBB-Verwaltungsrats-präsident Ulrich Gygi gegen-über den Medien erklärt.

INFO

Page 5: kontakt.sev_2009_18

AKTUELL ......

5kontakt.sevNr. 18/0917. September 2009

Die Stewards sind wütendauf ihre Arbeitgeberin Elve-tino, weil diese die Verein-barung von 2008 in einemwichtigen Punkt nicht ein-hält: Ein Steward soll imPrinzip einen Wagen beglei-tet und zwei nur dann,wenn insgesamt nicht mehrals 72 Reisende zu betreuensind. Der Zweck der Verein-barung war, den Fahrgästeneinen optimalen Service zubieten und die Arbeitsplätzedes Nachtzugpersonals mög-lichst beizubehalten. Doch

zurzeit passiert das Gegen-teil. Die Elvetino AG setztihre Sparpolitik fort, ver-schlechtert damit den Kun-denservice und verursacht soletztlich selbst die tendenzi-elle Abnahme der Passagier-zahlen in den Nachtzügen.So «lud» Elvetino diesenFrühling zwei Kollegen dazuein, von der Nachtzugbeglei-

tung in die Bahnrestaurationzu wechseln.

Sparen auf Kosten des Personals

Dieser Stellenabbau führtezu einer Überlastung des ver-bleibenden Nachtzugperso-nals. Elvetino verlangt vonden Stewards, dass sie immermehr Reisende betreuen. Lo-gisch, dass mit weniger Per-sonal der Schwellenwert von72 Passagieren pro Stewardallzu oft überschritten wird.Zugleich hat Elvetino dieWagenvorbereitungszeit re-duziert. Daher müssen dieStewards nun unbezahlteVorarbeit leisten, damit dieKundschaft weiterhin akzep-table Reisebedingungen vor-findet.

Drei Forderungen

Am 3. September traf sichfast das gesamte Nachtzug-personal von Elvetino in Do-modossola zu einer Grup-penversammlung, die vomPräsidenten der SEV-VPT-Sektion Bahndienstleistun-gen, Ferruccio Noto, geleitetwurde. Die Stewards disku-tierten ausführlich über dieVerschlechterungen ihrerArbeitsbedingungen undverabschiedeten drei Forde-rungen an ihre Direktion:• Elvetino soll die beiden

Kollegen, die von derNachtzugbegleitung in dieBahnrestauration wech-seln mussten, wieder inden Nachtzügen einsetzenund aufhören, Nachtzug-personal in andere Berei-

che zu versetzen oder zuentlassen.

• Elvetino soll die Vereinba-rung von 2008 einhalten,insbesondere die Limitevon 72 Nachtzugpassagie-ren pro Steward.

• Elvetino muss den Ste-wards die Nachtzulage, dieihnen gemäss Arbeitszeit-gesetz (AZG) zusteht, voll-ständig ausbezahlen; zur-zeit wird diese nur teil-weise ausbezahlt.

Zudem fordert das Nacht-zugpersonal von Elvetino ei-ne bessere Berücksichtigungder Kundenerwartungen. Somüsste die Frühstücksquali-tät nicht verschlechtert, son-dern verbessert werden, wieüberhaupt der ganze Serviceim Zug. Auch von der SBB erwar-ten die Stewards, dass sieendlich Massnahmen er-greift, um die Nachtzüge at-traktiver zu machen – vonder Reinigung und Hygienein den Schlaf- und Liege-wagen über einen regel-mässigen und seriösen tech-nischen Unterhalt bis zueinem Nachtzug-Marketing,das diesen Namen verdient.

Die Herbstversammlung derSEV-VPT-Sektion Bahndienst-leistungen findet am Donners-tag, 15. Oktober, um 18 Uhr imSBB-Personalrestaurant Oaseim HB Zürich statt.

Alberto Cherubini / Fi

Elvetino-Nachtzugpersonal

Die Nachtzugstewardsfordern ein Ende des Stel-lenabbaus und wollen fürdie Managementfehlervon Elvetino nicht längerden Kopf hinhalten – fürFehler, die sich auf dieKundschaft noch verhee-render auswirken würden,wenn das Personal nichtalles tun würde, um dienegativen Folgen im Rah-men zu halten.

Personalabbau sofort stoppen!Th

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Elvetino und die SBB sollten das Nachtzugangebot verbessern und zum Nachtzugpersonal besser Sorge tragen.

Am Mittwoch 9. September brachten SEV-Vizepräsidentin BarbaraSpalinger, Gewerkschaftssekretärin Regula Bieri und Ferruccio Notobei der Elvetino-Direktion die drei Personalforderungen ein undverlangten Nachverhandlungen zur Vereinbarung von 2008. Dabeistellten sie klar, dass die Nachtzugstewards bereit sind, für ihreForderungen zu kämpfen, falls Elvetino darauf nicht eingeht. DieGeschäftsführung scheint denn auch bereit zu sein, mit der Perso-nalvertretung wirklich zu verhandeln. Fortsetzung folgt. AC / Fi

VERHANDLUNGEN

Für die Missstände in den Nacht-zügen sind neben Elvetino auchdie Eisenbahnoperateure verant-wortlich. Auf ihre Nachlässigkeitsind beispielsweise technischeMängel an den Wagen wie de-fekte Toiletten zurückzuführen,die oft allzu lange nicht repariertwerden. Auch Sauberkeit undHygiene lassen zu wünschenübrig. Oder die Klimatisierung,wie etwa diesen Sommer inRom, als die Wagen ungekühlt inder Sonne standen. Geradezuskandalös waren denn auch dieReisebedingungen für die Passa-giere und die Arbeitsbedingun-

gen für die Stewards. In denSchlaf- und Liegewagen stiegdas Thermometer auf über 55Grad! Zahlreiche Passagiere be-schwerten sich und sagten, siewürden nicht so schnell wiedereinen Nachtzug nehmen... Es istinakzeptabel, wenn Personal undKunden in solche Wagen steigenmüssen. «Wir können die Klima-anlage erst wenige Minuten vorder Abfahrt einschalten», erklärtein Steward. «Erst in Bolognawar die Luft wieder erträglich.»Die Neattunnelbauer hatten we-gen erheblich tieferer Tempera-turen gestreikt! AC / Fi

ARBEITEN BEI 55 GRAD!

SIGNAL 1 AN BERN■ Der Kanton Zug will wich-tige Bahnprojekte künftig mitDarlehen und Zinskostenbetei-ligungen bis maximal 400 Mio.Franken vorfinanzieren kön-nen. Damit will die Regierunginsbesondere den Bau desZimmerberg-Basistunnelsbeschleunigen. Eine rascheVerbesserung der Bahnverbin-dungen zwischen Zürich undZug sei aus verkehrspoliti-schen, volkswirtschaftlichenund staatspolitischen Gründenunbedingt aktiv zu unterstütz-ten, schreibt die Volkswirt-schaftsdirektion in einer Mittei-lung vom 8. September. DerKanton setze damit ein klaresZeichen, dass er bereit sei, sichan bedeutenden Bahninfra-strukturvorhaben zu beteiligenund Liquiditätsprobleme desBundes zu entschärfen. (sda)

SIGNAL 2 AN BERN■ Der Luzerner Kantonsrathat am 13. September einenSonderkredit über 20 MillionenFranken genehmigt, mit denendas Vorprojekt für einen neuenTiefbahnhof Luzern vorfinanziertwird. Damit werde ein landes-weites Signal ausgesendet,sagte Baudirektor Max Pfister.Dessen war sich der Kantonsratbewusst: Er behandelte denKredit in einer halbtägigenSondersession und zog nachder Detailberatung in denBahnhof, um dort unter denverwunderten Blicken vonPassanten und Reisenden dieSchlussabstimmung durchzu-führen. Diese fiel mit 118 zu 0einstimmig aus. Zudemunterzeichneten die Ratsmit-glieder eine Resolution an denBundesrat. Mit der Vorfinanzie-rung der Planung will Luzernerreichen, dass der Tiefbahnhofvom Bund ins Paket Bahn 2030aufgenommen wird. (sda)

SPARIDEE IN BERN■ Rund 20 Experten habenam 7. September gestützt aufdie Empfehlungen des ETH-Gutachtens vom Juni 2009zahlreiche Möglichkeiten fürden Ausbau des Berner Bahn-hofs analysiert. Neu dabei isteine Billigvariante der ETH: Statteinen neuen RBS-Tiefbahnhofzu bauen, sollen zwei Gleise desbestehenden in RichtungHaupthalle verlängert werden.Ihnen müssten aber mehrereGeschäfte weichen. Acht grund-sätzliche Ausbauvariantenwerden weiterverfolgt. (sda)

NEWS

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”Die Kantone und Gemeinden planen, 2010 ihre Ausgaben um2,5 Milliarden zurückzufahren. Gegen diese Krisenverstärkungspolitikbraucht es Massnahmen.“Daniel Lampart, Zentralsekretär und Chefökonom des SGB

SGB

kontakt.sev: Die Konjunkturfor-schungsstelle der ETH Zürich(KOF) prognostiziert, dass dieSchrumpfung des Bruttoinland-produkts Anfang 2010 zu Endegehen wird. Wie schätzst du dieWirtschaftslage ein?Daniel Lampart: Momen-tan sind die Zeitungen vollvon Berichten über einewirtschaftliche Erholungoder sogar über einen kom-menden Aufschwung. Dochdas ist zu optimistisch. Inden meisten Ländern ist dasBIP stark zurückgegangen.Was nun da und dort alsAufschwung gesehen wird,ist vor allem eine Korrektur

des KonjunktureinbruchsEnde 2008/Anfang 2009. Indieser Phase haben die Un-ternehmen ihre Lager abzu-bauen begonnen. Sie habendie Produktion stark zurück-gefahren und die Kundenmöglichst aus den Lagernbedient. Mittlerweile sinddie Lager so tief, dass die Fir-men die Produktion wiederaufnehmen oder erhöhen.Dazu beginnen die Kon-junkturpakete im Auslandund die expansive Geldpoli-tik zu wirken. Die Rezessiondürfte sich aber fortsetzen.Wegen der hohen Arbeitslo-sigkeit schrumpft die Kauf-

kraft. In den USA sind dieHaushalte zudem stark ver-schuldet. Die Folge: Die Leu-te konsumieren weniger.Und die Firmen halten sichbei den Investitionen zu-rück. Auch die Banken sindnoch nicht über den Berg.Die Aussichten fürs nächsteJahr bleiben daher leiderschlecht.

Der Präsident des Schweizeri-schen Arbeitgeberverbandes,Rudolf Stämpfli, rechnet mit der«tiefsten Rezession seit Jahr-zehnten» und daher mit weite-ren Massenentlassungen. Kurz-arbeit sei kein Allheilmittel

gegen die Krise. Geht die vomSGB geforderte Verlängerungder Kurzarbeit auf 24 Monate ander Realität vorbei?Im Gegenteil. Mit Kurzar-beit können Stellen erhal-ten werden. Das ist nichtnur eine riesige Erleichte-rung für die betroffenen

Personen, sondern hilftauch den Unternehmen,ihre Belegschaften über dieKrise hinwegzuretten. Dennwenn gut aufgestellte Un-ternehmen nur wegen einesvorübergehenden Auftrags-einbruchs ihr Personal ver-lieren, haben sie grosseMühe, in einem späterenAufschwung wieder Tritt zufassen. Herr Stämpfli denktsehr kurzfristig.

Er ist auch der Meinung, dassbei Unternehmen, die ums Über-leben kämpfen, eine Lohnreduk-tion kein Tabu sein dürfe . . .Lohnsenkungen sind Giftfür die Konjunktur. Sieschwächen die Kaufkraft,wodurch die Rezession nochschlimmer wird. Und siesind auch ein Schlag ins Ge-sicht der betroffenen Arbeit-nehmenden. In den gutenJahren mussten sie zuschau-en, wie die Aktionäre undTopmanager die Erträge ab-kassierten; in den schlechtenZeiten sollen sie nun plötz-lich finanzielle Opfer brin-gen müssen. Die Exportfirmen habengrossmehrheitlich kein Prob-lem mit den Produktions-kosten. Das zeigt auch eine

Umfrage der KOF bei denUnternehmen. Was den Fir-men fehlt, sind Kunden, diekaufen. Wenn zum Beispielein Schweizer AutozuliefererAbsatzprobleme hat, weil ei-ne Autofabrik weniger Autosherstellt, kann er dieses Pro-blem nicht mit Lohnsen-

kungen lösen. Im Gegenteilbraucht es internationalMassnahmen zur Stützungder Konjunktur, damit dieNachfrage wieder anzieht.Dazu gehören Lohnerhö-hungen in allen Ländern.

Stämpfli kritisierte zudem dieSGB-Forderung nach 80 bis120 Franken mehr Lohn als zupauschal. Unternehmen dürftenin ihrem «Durchhaltekampf»nicht durch zu hohe Kosten ge-schwächt werden.Zwei Drittel der Beschäftig-ten in der Schweiz arbeitenin Firmen, in denen dieGeschäfte gut oder befriedi-gend laufen wie zum Bei-spiel in Teilen der Bauwirt-schaft oder in Kantonal-banken. Wenn diesen Leu-ten gesagt wird, es gebekeine Lohnerhöhungen, nurweil in den Zeitungenschlechte Nachrichten überProbleme bei den Grossban-ken und der Exportwirt-schaft stehen, so wird ihnenihr Anteil am guten Ge-schäftsgang vorenthalten.Das geht nicht. Die SGB-Ver-bände haben daher verlangt,dass in diesen Firmen dieLöhne um 80 bis 120 Fran-ken steigen müssen.

«Arbeitslosigkeit bekämpfen, nicht Der SEV ruft seine Mitglieder auf, am 19. September in Bern auch an der SGB-Kundgebung «Krise bekämpfen – Arbeit, Lohn undRente sichern» teilzunehmen (siehe Box). SGB-Chefökonom Daniel Lampart erläutert die wirtschaftlichen Hintergründe.

Daniel Lampart zur Kundgebung des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) vom 19. September in Bern

”Lohnsenkungen sind Gift für die Konjunktur. Sieschwächen die Kaufkraft, wodurch die Rezessionnoch schlimmer wird.“

......

6kontakt.sevNr. 18/0917. September 2009

Unter diesem Motto führen der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB), Travail.Suisse, SP, Grüne undweitere Organisationen am Samstag 19. September ab 13.30 Uhr in Bern eine nationale Kundgebungdurch. Worum geht es?Blinder Marktglaube und ungebremste Börsengier haben die Wirtschaftskrise ausgelöst. Die Arbeitslosigkeitwird sich ab jetzt massiv erhöhen. Doch was tut die bürgerlich dominierte Politik? Statt die Konjunkturanzukurbeln, wollen der Bund und die meisten Kantone und Gemeinden vor allem eines: sparen. Auch bei derArbeitslosenversicherung, der AHV und der beruflichen Vorsorge. Zugleich wird den Menschen nächstes Jahrdurch massiv höhere Krankenkassenprämien noch mehr Kaufkraft entzogen. Damit wird die Last der Kriseeinseitig an die «normalen» Arbeitnehmenden und Rentner/innen überbürdet, die nicht von Boni profitiert unddie Krise nicht verursacht haben. Daher demonstrieren wir für folgende Massnahmen:

Arbeit sichern:• Endlich ein wirksames Konjunkturprogramm mit Investitionen in Infrastruktur, öffentlichen Verkehr,

familienergänzende Kinderbetreuung, ökologischen Umbau!• Kantone und Gemeinden müssen den unsinnigen Sparkurs beenden!• Wirksame Massnahmen gegen Jugendarbeitslosigkeit!• Entlassungen stoppen – Kurzarbeit auf 24 Monate verlängern!

Lohn und Kaufkraft sichern, um über den Konsum die Binnenwirtschaft zu stützen:• 80 bis 120 Franken mehr Lohn für nächstes Jahr! Denn der Mehrheit der Betriebe geht es noch gut.• Erhöhung der Arbeitslosen-Taggelder und Verlängerung der Bezugsdauer statt Abbau der Arbeitslosen-

versicherung mitten in der Krise!• Voller Ausgleich des Anstiegs der Krankenkassenprämien für tiefe und mittlere Einkommen!• Sofortige Rückerstattung der CO2-Abgabe!

Renten sichern:• Kein Abbau der AHV-Renten, kein höheres AHV-Alter!• Keine Einschnitte bei den Pensionskassen! SGB / SEV

KRISE BEKÄMPFEN – ARBEIT, LOHN UND RENTE SICHERN!

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INTERVIEW

Der Bund hat in den letzten Mo-naten zwei Konjunkturprogram-me im Umfang von 1,6 MilliardenFranken beschlossen, und einDrittes für 400 Mio. wird geradeim Parlament beraten. Weitere200 Mio. sind für zusätzlicheKrankenkassenverbilligungenvorgesehen. Reichen diese2,2 Milliarden noch nicht?Leider werden Bund, Kanto-ne und Gemeinden die Kriseim nächsten Jahr massivverstärken. Beispiele: Dieexplodierenden Krankenkas-senprämien kosten dieSchweizer Haushalte über 2Milliarden Franken an Kauf-kraft – für eine vierköpfigeFamilie macht das 1500Franken mehr Prämien imJahr. Und indem die CO2-Abgabe einkassiert, abernicht zurückerstattet wird,gehen weitere 500 Mio. ver-loren. Die Kantone und Ge-

meinden planen, 2010 –mitten in der Krise – ihreAusgaben um 2,5 Milliardenzurückzufahren. Gegen die-se Krisenverstärkungspolitikbraucht es Massnahmen.

Was muss der Bund tun?Er muss die Arbeitslosigkeitbekämpfen, nicht verstärken– so lautet übrigens auch derVolksauftrag in der Verfas-sung. Er muss die Prämien-verbilligungen der Kranken-kassen um rund 2 Milliardenerhöhen. Er muss die Ein-nahmen aus der CO2-Abga-be der Jahre 2009 und 2010sofort zurückgeben. Da-durch erhält die Bevölker-ung rund weitere 500 Milli-

onen. Und esbraucht einInvestitions-programmwie in den90er-Jahren,um der Kri-senverstär-kungspolitikder Kantoneund Gemein-den entgegenzu wirken.

Kannst du Bei-spiele für diesefalsche Spar-politik nennen?Viele Kantone haben inden letzten Jahren strengeSchuldenbremsen einge-führt, die nicht einmal ineiner Rezession Defizite zu-lassen. Sinken nun wegender schlechteren Konjunk-tur die Steuereinnahmen,

schlagen diese Kantone ei-nen Sparkurs ein, was dieKrise weiter verstärkt. Dasist zum Beispiel im KantonNeuenburg der Fall.

Wie viel darf der Bund für dieKonjunkturförderung ausgeben,ohne dass ein Schuldenbergentsteht, der später nur mitschmerzhaften Sparprogram-men wieder abgebaut werdenkann?Der Bund hat das Geld beider Bevölkerung schon lan-ge einkassiert. Er hat näm-lich im Aufschwung über 8Milliarden mehr gespart, alser es gemäss der Schulden-bremse hätte tun müssen.Dazu kommen nun noch

1,2 Milliarden aus demUBS-Verkauf. Der Bundmuss das Geld jetzt an dieLeute zurückgeben. Denndie brauchen es dringend.

Kritiker der Kaufkraftstützungsagen, diese nütze nur be-schränkt, weil darbende Export-unternehmen nicht von derinländischen, sondern von derausländischen Nachfrageabhängen . . .Wie gesagt, die Politik wirddie Krise im kommendenJahr verstärken. Das bedeu-tet, dass neben der Export-auch die Binnenwirtschaft,die im Moment wegen derLohnerhöhungen vomHerbst 2008 noch gut läuft,mehr und mehr unterDruck kommen wird. Dasmuss unbedingt verhindertwerden.

Was kann für die Exportwirt-schaft getan werden?Für sie ist die Nationalbankeine grosse Hilfe. Sie musseine Aufwertung des Fran-kens bekämpfen, was siebisher ziemlich erfolgreichgetan hat.

Rechte Politiker fordern einhöheres Rentenalter undLeistungsabbau bei der AHV undder beruflichen Vorsorge, indemsie auf die gestiegene Lebenser-wartung verweisen. Was hältstdu dem entgegen?Es ist doch schön, dass wirlänger leben. Und das ist mitder AHV auch finanzierbar.Denn heute produziert ein(e)Arbeitnehmer(in) rund vierMal mehr als vor 50 Jahren,weil wir zum Beispiel bessereund neue Maschinen haben,weil die Jungen heute einfa-cher eine Ausbildung ma-chen können als früher undweil die Infrastruktur ausge-baut wurde. Das führt auto-matisch zu mehr Einnah-men bei der AHV.

Die Finanzkrise hat viele Pensi-onskassen in grosse Problemegestürzt. Zeigt dies nicht, dass dieAHV dank ihrer Finanzierung überdas Umlageverfahren krisenbe-ständiger ist und somit auf Kos-ten der 2. Säule gestärkt werdenmüsste?Das Umlageverfahren derAHV wurde in der Vergan-genheit oft schlecht gere-

det. Die Krise zeigt nun,dass es sehr stabil ist. EinUmbau der Altersvorsorgeist aber eine sehr komplexeAngelegenheit. Wenn wirnun überstürzt etwas amSystem ändern, besteht dieGefahr, dass wir Rentenaufs Spiel setzen. Beim SGBprüfen wir zurzeit alle Opti-onen. Die Ergebnisse wer-den wir im nächsten Jahrpräsentieren.

Fragen: Markus Fischer

verstärken!»

”Leider werden Bund, Kantone und Gemeindendie Krise im nächsten Jahr massiv verstärken.“

Keys

tone

Daniel Lampart: «Es braucht international Massnahmen zur Stützung der Konjunktur. Dazu gehören Lohnerhöhungen in allen Ländern.»

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kontakt.sevNr. 18/0917. September 2009

Daniel Lampart ist seit 2006Chefökonom des Schweizeri-schen GewerkschaftsbundesSGB. Lampart hat an derUniversität Zürich studiert undmit einer Dissertation inWirtschaftsgeschichte sowieeinem Lizenziat in Philosophieabgeschlossen. Er vertritt denSGB im Bankrat der Schweize-rischen Nationalbank, in derWettbewerbskommission undin weiteren Kommissionen desBundes.

BIO

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SERVICE/AKTUELL ......

9kontakt.sevNr. 18/0917. September 2009

S-BAHN-FREIBURG:PERSONAL BESORGT■ Die Beschäftigten der Bus-und Bahnbereiche der Freibur-ger Verkehrsbetriebe TPFmachen sich Sorgen um ihreArbeitsplätze wegen verschie-dener Aussagen der Regierungzur Schaffung einer FreiburgerS-Bahn. Das TPF-Personal be-fürchtet vor allem eine Ausla-gerung des Verkehrs zwischenBulle und Freiburg durch dieGründung eines neuen Ver-kehrsunternehmens. So könn-ten die Arbeitsbedingungenunter Druck geraten und dieöffentlichen Finanzen durchden überflüssigen Aufbau vonVerwaltungs- und Direktions-funktionen belastet werden,gab der SEV Staatsrat BeatVonlanthen bei einem Treffenzu bedenken. Inzwischen hatder SEV erfahren, dass denTPF und der SBB ein neuesProjekt präsentiert wurde, dasstatt einer S-Bahn nur denAusbau der direkten Busver-bindungen Bulle–Freiburgvorsieht. Das wäre nicht imInteresse der Greyerzer/innen.

SEV IN KVF DABEI■ In der nationalrätlichenKommission für Verkehr undFernmeldewesen (KVF) nimmtfür die SP-Fraktion neu dieFrauenfelder Nationalrätin undSEV-Regionalsekretärin EdithGraf-Litscher Einsitz.

NEUER PRÄSIDENTFÜR BANK COOP■ Der Verwaltungsrat (VR) derBank Coop hat am 3. Septem-ber den ehemaligen BaslerRegierungsrat und ÖkonomenRalph Lewin als neuen VR-Prä-sidenten designiert. Gewähltwerden soll er an der nächstenGeneralversammlung am25. März 2010 als Nachfolgervon Willi Gerster, der Ende Juliaus gesundheitlichen Gründenzurückgetreten ist. Unterdes-sen wird der VR von AndreasC. Albrecht präsidiert.

CIS FÄHRT WEITER■ Das Bundesamt für Verkehr(BAV) entzieht Cisalpino dieKonzession nicht, wie AnfangJahr angedroht. Man habefestgestellt, dass die gemein-same Tochter von SBB und FSalles daran setze, Verbesse-rungen vorzunehmen, erklärtedas BAV auf Anfrage der sda.

NEWS §

Dies scheinen sich manchepensionierten Kolleginnenund Kollegen gefragt zuhaben, als sie neulich vonder Pensionskasse (PK) SBBeine Mitteilung über zweiRentenanpassungen erhiel-ten: Erstens habe die PKSBB ab dem 1. Januar 2009die Überentschädigungsbe-rechnung zugunsten derVersicherten angepasst,und zwar aufgrund einesBundesgerichtsurteils vomDezember 2008. Zweitenshabe die PK SBB rückwir-kend per 1. Juli 2007 eineAnpassung der Überent-schädigungsberechnung zu-lasten der Versichertenvorgenommen, die bishervergessen gegangen sei.

Das SEV-Rechtschutzteam erbringt auch Dienstleistungen für die pensionierten Kolleginnen und Kollegen. Oft geht es bei deren Anfragenum Fragestellungen aus dem Bereich der Sozialversicherungen, insbesondere der Pensionskasse.

Link zum Recht

Wann werden Pensionskassenleistungen rückwirkend angepasst?

Passt die PensionskasseSBB Renten nur dannrückwirkend an, wenn siedavon profitiert?

Unter den Kolleginnenund Kollegen, die sichbeim RechtsschutzteamSEV meldeten, weil sie die-se Mitteilung nicht nach-vollziehbar und inakzepta-bel fanden, war beispiels-weise ein Kollege, von demdie PK SBB aufgrund derbeiden Korrekturen rund5000 Franken zurückfor-derte. Er stellte sich dieFrage, ob es zulässig sei, dieAnpassung zu Lasten derVersicherten rückwirkendper 1. Juli 2007 vorzuneh-men, hingegen jene zu-gunsten der Versichertenerst ab dem 1. Januar 2009.Er bat den SEV, dies zuüberprüfen.

Keine Schummelei

Die Abklärungen desRechtschutzteams SEV undjene des ergänzend beige-zogenen SEV-Vertrauensan-waltes ergaben, dass das

Vorgehen der PK SBB kor-rekt war:• Die rückwirkende Anpas-

sung der Überentschädi-gungsberechnung standin Übereinstimmung mitdem Vorsorgereglementder PK SBB und wurdekorrekt berechnet. Ebensowar die Rückforderungnicht verjährt und auchaus dieser Sicht zulässig.

• Die Korrektur zugunstendes Versicherten erfolgtenicht rückwirkend, weilder Anlass dazu ein Ent-scheid des Bundesgerichtswar, was eine Praxisände-rung darstellt. Mit ande-ren Worten: Was bisherals «richtig» galt, wurdemit diesem Urteil neu als«falsch» bezeichnet. Der-artige Praxisänderungenwirken sich nicht rückwir-kend aus, sondern sie gel-ten ab dem Zeitpunkt desEntscheids für die Zu-

kunft. Dieses Verbot derRückwirkung ist durchaussinnvoll und in den meis-ten Fällen für die Betroffe-nen auch von Vorteil,weil solche Praxisände-rungen mehrheitlich zu-lasten der Betroffenen ge-hen. Als Beispiel seienhier nur die Gerichtsent-scheide im Zusammen-hang mit laufenden IV-Renten genannt.

Auch wenn der SEV in die-sem Fall für den pensionier-ten Kollegen keine finanzi-elle Verbesserung erzielenkonnte, hat dieser nun im-merhin die Gewissheit, dassalles mit rechten Dingenzu- und herging. Übrigenszeigt sich die PK SBB beiRückforderungen sehr ku-lant, wenn ihr Ratenzah-lungen vorgeschlagen wer-den.

Rechtsschutzteam SEV

120 Angestellte der LausannerVerkehrsbetriebe TL übergabender Direktion am 31. August eineResolution und einen Kaktus ge-gen allzu lange Arbeitstage mit4-stündigen Pausen oder 6-Tage-Wochen wegen allzu kurzer Tou-ren. In einer Petition mit 340 Un-terschriften fordern sie auch eineSchutzabtrennung der Fahrersitze,nachdem im Sommer erneut einChauffeur angegriffen wurde. AC/Fi

BUSFAHRER/INNENDER TL WOLLEN BES-SERE DIENSTPLÄNE

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Insbesondere reichten dieMittel aus dem FinöV-Fondsnicht für die zweite Etappe

von Bahn 2000 respektivefür das Konzept «ZukünftigeEntwicklung der Bahninfra-struktur» (ZEB), erklärte Voll-mer. Deshalb brauche esdringend neue Finanzie-rungsquellen.

Klar sei, dass sich die nö-tigen Infrastrukturen nichtallein durch eine zusätzli-che öV-Nutzerabgabe finan-zieren liessen. Der VöV ha-be daher zusammen mit

externen Experten fünfzehnFinanzierungsmodelle unterdie Lupe genommen.

Dabei hebe sich ein Vor-schlag von den anderen ab:das sogenannte «MobilityPricing». Bei diesem Modellmüssten alle Verkehrsteil-nehmer/innen ausser denVelofahrer/innen und Fuss-gänger/innen (Langsamver-kehr) pro gefahrenen Kilo-meter eine Abgabe leisten.

Wider ZwangsausschreibungenVollmer wehrte sich auch ge-gen die systematische Aus-schreibung von Bahnlinien.Viele Fragen zu Eigentumund Übertragung der Infra-struktur seien ungeklärt. DerSchweizer öV sei von hoherQualität. Es stehe zu viel aufdem Spiel, um mit «unüber-legten Zwangsausschreibun-gen bloss ideologische Posi-tionen» zu befriedigen. sda / Fi

Nur mit einem neuen Fi-nanzierungsmodell könn-ten die Kapazitätsengpässeim öV beseitigt werden,sagte VöV-Direktor PeterVollmer am 3. Septemberan der VöV-GV in Lausanne.

Nutzerabgabe für alle Verkehrsteilnehmer/innen

Die im Verband öffentlicher Verkehr (VöV) organisierten Transportunternehmen fordern mehr Mittel für den öV

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”Aufgrund der geltenden Rechtslage können diePensionierten nicht zur Leistung vonSanierungsbeiträgen verpflichtet werden. Sie müssenaber während der gesamten Sanierungsperiode aufjeglichen Teuerungsausgleich verzichten.“

......

10kontakt.sevNr. 18/0917. September 2009

ie Pensionskasse derSBB (PK SBB) wurde

1999 gegründet, im Zusam-menhang mit der Überfüh-rung der SBB in eine AG. Sieübernahm die Angestelltender SBB, die als «Bahnbeam-te» in der «Pensions- undHilfskasse der SBB» (PHK)versichert gewesen waren,und mit den aktiven Versi-cherten auch die Rentner/-innen. Mit diesen Finanzenhätte sie ausgestattet werdenmüssen: mit dem noch nichtausbezahlten Anteil der Al-tersguthaben der Rentner/in-nen, mit den aufgelaufenenAltersguthaben der aktivenAngestellten sowie mit aus-

D reichenden Risikorückstel-lungen und Wertschwan-kungsreserven. Da die PHKaber nicht wie eine privatePensionskasse geführt wor-den war, fehlten bei derGründung der PK SBB dieRückstellungen und Reser-ven. Somit waren die Finan-zen bei der Gründung völligungenügend. Deshalb sagtman, die PK sei «nicht voll-ständig ausfinanziert» wor-den. Auch für die freiwilligvorzeitig Pensionierten wur-de zu wenig Geld mitgege-ben, auch ihre Renten sind«ungenügend ausfinanziert».Und die fehlenden Gelderstehen auch nicht für Anla-

gen zur Verfügung, mit de-nen Reserven gebildet wer-den könnten.

In die Krise geraten

Dieser Anfangsfehlbetrag (imSport spräche man von ei-nem «Handicap») konnte inden letzten zehn Jahrennicht wettgemacht werden:die Boom-Jahre an der Börsewaren vorbei, die Börsenkrise2001/2002 machte auch be-scheidenen Hoffnungen einEnde. Der überdurchschnitt-lich hohe Rentneranteil – diePK SBB hat mehr Rentenbe-züger/innen als aktive Versi-

cherte – macht es auch un-möglich, mit den Gewinnenaus den Anlagen der Aktiven(Berufstätigen) den Risiko-fonds zugunsten der Pensio-nierten zu äufnen.

Der «aktive Teil» ist saniert

Um die PK SBB nachhaltig zusanieren, sodass sie nachhereinen genügenden Deckungs-grad hat und mit ihrem Ver-mögen vernünftige Erträgeerwirtschaften kann, brauchtes gut drei Milliarden Fran-ken. 2007 haben SBB undVersicherte ihren Beitrag andie Sanierung bereits geleis-

tet. Die SBB allein hat insge-samt 1,5 Millionen Frankenbezahlt, der Teil der Pensi-onskasse, der die aktiven Ver-sicherten betrifft, ist damit –nach Meinung der SBB – sa-niert. Nun ist der Bund in derPflicht und muss den Rent-nerteil der PK SBB sanieren.Wie viel Geld der Bund fürdiese Sanierung in die Handnehmen muss, darüber ge-hen die Meinungen ausein-ander.

Mitte 2008 sah der Bundvier Möglichkeiten. Die «Sa-nierung ohne Bundeshilfe»überliess «die noch offeneSanierung vollumfänglichder PK SBB», wobei der Bund

Jetzt ist der Bund in der PflichtWie es zur desolaten Lage der SBB-Pensionskasse kam

Mangelhaft ausfinanziert, war schon der Start für die PK SBB schwierig. Börsenschwäche und zuletzt die Finanzkrise liessendas Loch immer grösser werden. Jetzt braucht es Milliarden zur Sanierung.

” Wirklich nachhaltig ist nur die von der PK SBBvorgeschlagene Variante.“

pan.

«Am Golde hängt, zum Golde drängt doch alles»: Die PK SBB hat durch dieBörsenkrise einen massiven Verlust auf ihren Anlagen eingefahren.

Pensionskassen haben entwe-der das Beitragsprimat oderdas Leistungsprimat. Im Bei-tragsprimat entrichten Versi-cherte und Arbeitgeber Beiträgein der Höhe eines bestimmtenProzentsatzes des versichertenVerdienstes, die die sogenann-ten Altersgutschriften bilden.Zusammen mit einer allfälligenEinmaleinlage (z. B. Freizügig-keitsleistungen aus einerfrüheren Pensionskasse) bildensie das Altersguthaben. Dieseswird verzinst, wobei der vomBundesrat festgelegte BVG-Mindestzinssatz eingehaltenwerden muss.Während die AHV-Rente u. a. vonder Zahl der Beitragsjahre undvom Zivilstand abhängig ist, wirdals Pensionskassenrente einbestimmter Prozentsatz desAltersguthabens ausgerichtet.Dieser ebenfalls vom Bundesratfestgelegte Prozentsatz heisstUmwandlungssatz.

Die Pensionskassen legen ihreGelder auf dem Kapitalmarkt an.Mit den Erträgen werdenAltersgutschriften verzinst undReserven als sogenannteRisikodeckungsrücklagen imÜberschussfonds angelegt. DiePensionskasse hat also zweiBeitragszahler, nämlich dieArbeitnehmenden und dieArbeitgeber. Der Finanzmarkt,der von Thomas Daum, demDirektor des Arbeitergeberver-bandes, als «dritter Beitragszah-ler» bezeichnet wird, zahlt keineBeiträge, sondern soll dasGuthaben verzinsen und dasRisiko decken helfen. Und wennder Staat, wie die Gewerkschaf-ten dies fordern, bei der Sanie-rung von Kassen hilft, wird ernicht zum «vierten Beitragszah-ler, wie Daum dies tadelt. Erwendet bloss einmalig massivenvolkswirtschaftlichen Schadenab – wie er es bei der UBS getanhat. Und wenn er die SBB-Pensi-

onskasse ausfinanziert, löst ernur seine Verpflichtungen alsfrüherer Arbeitgeber ein.Manche Kassen kennen dasLeistungsprimat, so auch diePK SBB vor 2007. Bei ihnenrichtet sich die Altersrente nichtnach den geleisteten Beiträgen,sondern nach dem versichertenVerdienst. Dieser entspricht demAHV-pflichtigen Lohn abzüglichKoordinationsabzug. DieJahresrente beträgt normaler-weise 60 % des versichertenVerdienstes. Bei Eintritt indie Pensionskasse nach dem20. Altersjahr muss sich deroder die Versicherte «einkau-fen», bei Lohnerhöhungen sindNachzahlungen zu leisten. DieVermögenserträge werden zurErreichung eines vollständigenDeckungsgrades sowie fürRückstellungen und Wert-schwankungsreservenverwendet.

pan.

DIE FINANZEN EINER PK – EINIGE BEGRIFFSKLÄRUNGEN

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DOSSIER...... 11

kontakt.sevNr. 18/0917. September 2009

zugab, dass auf diese Weiseeine Sanierung der PK SBB«nur mit hohen Sanierungs-beiträgen, welche für das Un-ternehmen SBB und das Per-sonal einschneidende Konse-quenzen hätte, und/oder miteiner deutlichen Reduktionder Rentenansprüche» zu er-reichen wäre.

Hoffen auf die Börse

Bei der vom Bundesrat da-mals bevorzugten «erweiter-ten Gründungs-Ausfinanzie-rung» wollte der Bund662 Millionen bezahlen. DerBundesrat wollte diese Vari-ante, weil sie billig schien, ermusste allerdings selber ein-gestehen: «Aufgrund der ver-

bleibenden Unterdeckungbleibt die Kasse ein Sanie-rungsfall.»

Etwas besser sähe es beider Variante «reduziertes Sa-nierungskonzept SBB» aus:Zusätzlich zu den oben ge-nannten Zahlungen kämeder Ausgleich der Unterde-ckung des Altersrentneran-

teils; insgesamt würde derBund 1678 Mio. bezahlen.Bei dieser Variante sollte esnach Meinung des Bundes«bei normaler Entwicklungder Finanzmärkte möglichsein, eine adäquate Wert-schwankungsreserve aus Ver-mögensüberschüssen aufzu-bauen. Allerdings kann nichtausgeschlossen werden, dass

die PK SBB bei einer unter-durchschnittlichen Rendite-entwicklung erneut in eineUnterdeckung gerät.»

Jetzt muss der Bund seinenAnteil übernehmen

Wirklich nachhaltig ist nurdie von der PK SBB selbervorgeschlagene Sanierungs-variante: Zu den 1678 Mio.für den Altersrentneranteilkämen ein Beitrag zum Aus-gleich der Unterdeckung beiden IV-Rentnern (180 Mio.)und die Möglichkeit, «eineergänzende Rekapitalisie-rungszahlung an die SBBvorzunehmen, falls die PKSBB in eine finanziell schwie-rige Lage gerät. Damit könn-ten sich die totalen Kostenfür den Bund auf bis zu3170 Millionen belaufen.»

Das ist wirklich kein Pap-penstiel! Dem Bundesrat wares zu viel: Er liess am 24. Juniverlauten, er sei bereit, dieSanierung mit einem Beitragvon 1148 Mio. zu unterstüt-zen. Damit bezahle er dieUnterdeckung der Altersren-ten (Ende 2006) und die Kos-ten der Senkung des techni-schen Zinssatzes, davonabgezogen würden die Ver-luste aus nicht finanzierten

Leistungen wie beispielsweisefreiwilligen Pensionierungen.Der Bundesrat fügt bei: «Mitdiesem Bundesbeitrag alleinkann die PK SBB mit grosserWahrscheinlichkeit nicht sa-niert werden. Daher erwartetder Bundesrat, dass sich dieSBB und ihre Mitarbeitendenin Ergänzung dazu substan-ziell an der Sanierung derKasse beteiligen.»

Dabei verkennt der Bun-desrat, dass beide ihren Bei-trag längst leisten. Die SBB

hat 2007 bereits einen Betragvon anderthalb Milliardeneingeschossen. Von 2003 bis2006 leisteten SBB und Mit-arbeitende einen Sanierungs-beitrag von je 1,5 %, die Ver-zinsung der Altersguthabenwurde reduziert, die Renten-bezüger/innen müssen aufden Teuerungsausgleich ver-zichten, und der Wechselzum Beitragsprimat führte zuhöheren Beiträgen und tiefe-ren Leistungen.

Peter Anliker

Neil

Labr

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Was bringt ihnen dieZukunft? Das neue

Rentenalter 65 gilt beider SBB auch fürSchwerarbeiter...

PK S

BB

Die Entwicklung des Kapitals (linke Skala, obere Kurve) und des Deckungs-grades (rechte Skala, untere Kurve) der PK SBB.

Ende 2008 sank der Deckungs-grad der PK SBB auf unter 80 %– der Sanierungsbedarf ist alsogross und dringend. Es ist dasZiel, «in einer überschaubarenund realistischen Frist» einenDeckungsgrad von 100 % zuerreichen, konkret bis im Jahr2019. Nebst der Unterstützungdurch den Bund und den Bei-trägen der SBB müssen auchdie aktiven Versicherten weiter-hin zur Sanierung beitragen:• Die Altersguthaben werden

2009 nicht verzinst. Ab 2010

werden die Altersguthabenmit dem BVG-Mindestzinssatzverzinst.

• Ab 2010 werden Sanierungs-beiträge in Form von Lohn-prozenten (1. Halbjahr 2 %,danach 2,5 %) geleistet.

• Das Rentenzielalter beträgtneu 65 statt 63,5 Jahre.

Aufgrund der geltenden Rechts-lage können die Pensioniertennicht zur Leistung von Sanie-rungsbeiträgen verpflichtet wer-den. Sie müssen aber währendder gesamten Sanierungsperio-de auf jeglichen Teuerungsaus-gleich verzichten. pan.

INFOZiel: 100 % Deckung

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”Bei den folgenden Generationen wirdsich die Frage stellen, wieweit sich jemandnoch eine vorzeitige Pensionierung leistenkann.“Erwin Schwarb, Präsident des Stiftungsrats

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12kontakt.sevNr. 18/0917. September 2009

kontakt.sev: Was ist eigentlich«zumutbar»?Markus Jordi: Diese Fragehat sich auch der Stiftungs-rat gestellt. Wir musstenentscheiden, welche Leis-tung die Pensionskasse denVersicherten bieten soll,und davon hängt die Zu-mutbarkeit ab.Erwin Schwarb: Wir ha-ben hart darüber diskutiert.Es gibt ja zwei Gründe fürdie Unterdeckung: die un-genügende Ausfinanzie-rung und die Finanzmarkt-krise. Die Finanzmarktkrisemacht immerhin rund zweiMilliarden Franken aus,und da müssen Arbeitgeberund Arbeitnehmer eineLösung finden. Wir habennach einer ausgewogenenLösung zwischen Arbeitge-ber und Arbeitnehmer, aberauch innerhalb der Alters-klassen gesucht. Die Leis-tungskürzungen gegenüberdem ursprünglichen Leis-tungsziel im Beitragsprimatsind zum Teil massiv undmachen bei einem 55-Jähri-gen gut 10 Prozent aus.

Das Bundesamt für Sozialversi-cherungen erklärt, es gebe kei-ne Grenze der Zumutbarkeit.Teilen Sie diese Haltung?Jordi: Fragen Sie die Leute,die Familienväter, die alleinerziehenden Mütter: Es gibteine Grenze des Zumutba-ren. Aber wir befinden unsimmer in einem Konflikt:Entweder senken wir dieLeistungen oder wir verlan-

gen Geld. Jetzt machen wirden Versuch, symmetrischdie Opfer zu verteilen. Aberim Durchschnitt pro Versi-cherten führt es zu einerzusätzlichen Belastung vonrund 750 Franken im Jahr.Das macht etwas aus in ei-

nem Familienbudget. Es istwirklich an der Grenze desZumutbaren. Es kann zuHärtefällen kommen.

Die Sanierungsbeiträge führenzu einem Kaufkraftverlust imdümmsten Moment. Die SBBkönnte als Arbeitgeberin jaetwas dagegen tun.Jordi: Jeder Moment ist derdümmste für solche Mass-nahmen! Immerhin ist zur-zeit die allgemeine Teue-rung sehr klein. Es kommthinzu, dass wir in unsererBranche das Lohnniveaugehalten haben und die Ar-beitsplätze insgesamt Be-stand haben. Die SBB hat

versucht, mit ihrem erneu-ten Einschuss von 938 Mil-lionen Franken dazu beizu-tragen, dass der Kaufkraft-verlust nicht noch grösserwird. Damit entzieht manandererseits der SBB Inves-titionskraft; das bringt für

das Unternehmen pro Jahr100 Millionen Franken Fol-gekosten. Dabei stehen wirvor den grössten Investitio-nen, die dieses Unterneh-men je machen musste.Schwarb: Solche Sanie-rungsmassnahmen kom-men immer zur Unzeit. Wirsind aber nicht frei im Ent-scheid: Wir müssen diePensionskasse jetzt sichernund die finanziellen Proble-me nicht vor uns herschie-ben.

Man kann sich ja nicht vorstel-len, dass die SBB konkurs gehtoder stillgelegt wird. Aber nurin diesem Fall braucht es eine

voll gedeckte Pensionskasse.Weshalb wehren Sie sich nichtgegen die Vorgaben?Jordi: Alle Kassen, die sofunktionieren, verdrängendas Problem und bauen aufdas Prinzip Hoffnung. EineUnterdeckung heisst, dassFinanzierung und Leistungnicht im Gleichgewichtsind. Bei Verselbstständi-gungen, Abspaltungen, Re-formen erweisen sich dannsolche Vorsorgewerke alsriesige Belastung. Im Übri-gen sind auch die Gesetzes-bestimmungen sehr klar:Wir müssen die PK SBB sa-nieren.Schwarb: Durch die Ausla-gerung wurde die PK SBBvor zehn Jahren als privat-rechtliche Stiftung gegrün-det. Demnach hätte sie be-reits 1999 vollständig, ohneAltlasten ausfinanziert wer-den müssen. Das hat mandamals aber nicht gemacht.

Sie sprechen vom Prinzip Hoff-nung. Aber auch die jetzige Sa-nierung basiert auf Annahmen.Kann es noch schlimmer kom-men?Jordi: Wir haben rationalabgestützte Hoffnungen!Wir haben Annahmen ge-troffen bezüglich Renditeund Lohnwachstum. Wirgehen davon aus, dass wirmit den jetzt getroffenenMassnahmen das Sanie-rungsziel eines 100 %-De-ckungsgrades bis Ende 2019mit hoher Wahrscheinlich-keit erreichen werden. Aber

wenn es an der Börse indieser Zeit noch ein paar-mal zu Crashes kommt wieletztes Jahr, dann erwischtes uns auf dem linken Fuss.Das weiss niemand.Schwarb: Wir haben dasmit Experten überprüft. Obunsere Annahmen eintref-fen, wird erst die Zukunftzeigen. Ich persönlich sehefolgende drei erfolgskriti-sche Faktoren: Die Kapital-rendite, wo wir gut 4 Pro-zent erreichen müssen, dieBVG-Minimalverzinsung,die der Bundesrat jährlichfestlegt, und die Zahlungdes Bundes. Je mehr wirvom Bund bekommen, des-to eher erreichen wir einenachhaltige Deckung. Es istentscheidend, dass derBund seinen Verpflichtun-gen nachkommt.

Was unternimmt der Stiftungs-rat, um den Bund zum Zahlenzu bringen, welchen Betrag hater als Ziel?Schwarb: Der Stiftungsrathat ein Hilfsbegehren vonrund 3 Milliarden Frankenan den Bund gestellt. Wirhalten an diesem Anspruchfest. Aber wenn wir die Re-sultate der Vernehmlassungsehen, will die Politik nichtin diese Richtung gehen,die zur korrekten Ausfinan-zierung führen würde. DerEntscheid des Bundesrates,dem Parlament einen Be-trag von 1,148 Milliardenzu beantragen, weist in dierichtige Richtung, aber zu-

Gespräch mit Erwin Schwarb und Markus Jordi, Präsident und Vizepräsident des Stiftungsrats der Pensionskasse SBB

Beschlossen wurden die Sanierungsmassnahmen im Stiftungsrat der Pensionskasse SBB. Dieser ist paritätisch zusammengesetzt,also zur Hälfte aus Personalvertretern und zur Hälfte aus Vertretern des Unternehmens. Erwin Schwarb, Geschäftsführer derSEV-Versicherungen, ist zurzeit dessen Präsident, der SBB-Personalchef Markus Jordi ist Vizepräsident.

«Jeder Moment ist der dümmstefür solche Massnahmen»

”Im Durchschnitt pro Versicherten führen dieSanierungsmassnahmen zu einer zusätzlichenBelastung von rund 750 Franken im Jahr. Dasmacht etwas aus in einem Familienbudget. Es istwirklich an der Grenze des Zumutbaren. Es kannzu Härtefällen kommen.“

Markus Jordi,Personalchef SBB undVizepräsident desStiftungsrats derPensionskasse SBB

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kontakt.sevNr. 18/0917. September 2009

frieden sind wir damit ei-gentlich nicht.Jordi: Wir haben unter-sucht, wie es auf demRechtsweg aussehen würde.Eine Klage des Unterneh-mens gegen den Eigentü-mer – in dieser Höhe – wärein der Schweiz einzigartigund sehr heikel, und derpolitische Weg wäre damitversperrt. Deshalb habenwir uns für den politischenWeg entschieden, und es istwichtig, dass man auf ver-schiedenen Gleisen an diePolitik herangeht. Der SEVund die anderen beteiligtenGewerkschaften werdensich da mit ihrer Kundge-bung vom 19. Septembersicher gebührend Gehörverschaffen können! Wirsind jetzt mit den Sanie-rungsmassnahmen vorausgegangen, damit haben wirdas gemacht, was wir konn-ten.Schwarb: Jetzt ist klar undeindeutig die Politik amZug!

Würde die Schaffung einerso genannten Rentnerkasseetwas nützen?Schwarb: Wir haben dieseLösung mit einer Bundesga-rantie ausgiebig diskutiert.Fachlich eine nachhaltige,ideale Lösung. Die Frage istnur: Wie realistisch ist einesolche Lösung? Wenn diePolitik dazu Hand bietenwürde, wäre der Stiftungs-

rat der Letzte, der sie ab-lehnte...Jordi: Es gibt keine Parteivon ganz links bis ganzrechts, die diesen Weggehen will. Man hat sicheinmal daran die Fingerverbrannt, jetzt will es nie-mand mehr anfassen. Die-ser Entscheid liegt nicht inunserer Hand; die Idee istdeshalb illusorisch.

Was hat die PK SBB falschgemacht, dass es überhauptsoweit gekommen ist?Jordi: Es steht klar im Vor-dergrund, dass bei der Aus-gründung 1999 keine Re-serven gebildet und dieKasse voll dem Finanz-markt ausgesetzt wurde. Siemüsste etwas Speck anset-zen können. Eine nachhal-tige Ausfinanzierung zwi-schen 107 und 115 Prozentwäre nötig.

War man früher zu grosszügig?Jordi: Bei der Ausgründunggab es einen Konstruktions-fehler: Mit Blick auf diedamals sehr guten Finanz-märkte wurde auf die Reser-ve verzichtet, in der Annah-me, diese würde sich innertkürzester Zeit bilden. EinFehler war es auch, sichnicht früher von Altlastenzu trennen. Aus heutigerSicht hätte man den Bundfrüher dazu bringen müs-sen, Anpassungen zu ma-chen.

Schwarb: Jetzt, 10 Jahrenach der Verselbständi-gung, müssen wir nichtmehr nach Schuldigen su-

chen. Faktum ist, die PKSBB wurde nie vollständigausfinanziert und erhieltkeine Wertschwankungsre-serven. Aber es ist klar, dassdie Börseneuphorie damalsdie Politiker dazu gebrachthat zu glauben, die Börsewerde alles regeln. Nachzwei gravierenden Börsen-krisen wissen wir, dass eineentsprechende Reserve nö-tig gewesen wäre.

Gibt es aufgrund der Sanie-rungsmassnahmen eine Pensi-onierungswelle bei der SBB?Jordi: Ich glaube es nicht.Es gibt nicht schlagartig we-niger Renten, und je näherjemand an der Pensionie-rung steht, umso geringersind die Auswirkungen. Ab

55 Jahren nehmen die Aus-wirkungen ab. Ich rechneweder mit einer Pensionie-rungswelle noch damit,

dass die Leute sofort längerim Betrieb bleiben. Jederwird seinen Versicherungs-ausweis anschauen undprüfen, ob es noch sinnvollist, mit 63 ½ zu gehen odernicht.Schwarb: Die Garantienvom Primatswechsel laufenweiter, und bei den über60-Jährigen bleiben dieLeistungen deshalb weitge-hend bestehen. Bei der fol-genden Generation wirdsich jedoch die Frage stel-len, wieweit sich jemandnoch eine vorzeitige Pen-sionierung leisten kann.Jordi: Wir erleben jetzt et-was, das allgemein in derVorsorge passiert: Es gibtein Bedürfnis der Leute, frü-her zu gehen, was auch den

Interessen des Arbeitgebersund des Arbeitsmarktes ent-sprechen kann. Die Finan-zierungsmechanismen wir-ken jedoch in die andereRichtung. Wir müssenschauen, welche Kosten esuns verursacht, dass Leutelänger im Betrieb bleiben.Wir werden zusammen mitden Sozialpartnern Lösun-gen suchen.

Wann erhalten die Pensionier-ten zum nächsten Mal einenTeuerungsausgleich?Jordi: Das sagen wir ganzdirekt; wir haben es auchim Brief an die Pensionier-ten geschrieben: Solangedie Sanierung läuft, wird eskeinen Teuerungsausgleichgeben. Wir können dasnicht machen, und wir dür-fen es auch nicht, solangewir nicht mindestens einenDeckungsgrad von 107,5Prozent erreicht haben. Wirmüssen also davon ausge-hen, dass bis 2019 keinTeuerungsausgleich auf denRenten entrichtet werdenkann. Ich bin mir bewusst,was wir damit unserenRentnerinnen und Rent-nern abverlangen. Aber esgibt leider keine Alternative.Schwarb: Wir müssen dar-auf hoffen, dass die Teue-rung in den nächsten Jah-ren nicht sprunghaftansteigt, sonst gibt es einesehr schwierige Situation.

Interview: Peter Moor

”Je mehr wir vom Bund bekommen, desto ehererreichen wir eine nachhaltige Deckung. Es istentscheidend, dass der Bund seinenVerpflichtungen nachkommt.“

Erwin Schwarb,Geschäftsführer derSEV-Versicherungen undPräsident des Stiftungsratsder Pensionskasse SBB

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten,Rentenleistungen zu finanzieren: das Um-lageverfahren und das Kapitaldeckungs-verfahren. Das Umlageverfahren kommtbei der AHV/IV, aber auch bei der Kranken-und der Arbeitslosenversicherung sowieden Ergänzungsleistungen zur Anwen-dung: Die von den Versicherten geleistetenBeiträge werden gleich wieder ausge-schüttet. Beim Kapitaldeckungsverfahrensparen die Versicherten ein Kapital an, auf-grund dessen Höhe ihnen später die Renteausgerichtet wird. Typisches Beispiel ist inder Schweiz die Pensionskasse; aber auchLebensversicherungen und das privateSparen beruhen auf diesem Verfahren.Gegen das Umlageverfahren wird ins Feldgeführt, die demografischen Veränderun-gen (immer mehr Rentner/innen bei immer

weniger Beitragszahlenden) führten dazu,dass die Renten eines Tages nicht mehr fi-nanzierbar seien. Dieses Szenario rechnetnicht mit Produktivitätsfortschritten. BeimKapitaldeckungsverfahren besteht das Ri-siko, dass die Inflation die angespartenBeiträge wegfrisst, wie es in der Geschich-te schon mehrmals vorgekommen ist.Beim Umlageverfahren kann mit Risikode-ckungsrücklagen und Rückversicherungendas Risiko zumindest teilweise aufgefan-gen werden. Der deutsche NationalökomGerhard Mackenroth postulierte schon1952, dass aller Sozialaufwand aus demVolkseinkommen der laufenden Periodegedeckt werden müsse: «Es gibt keineAnsammlung von Periode zu Periode, kein‹Sparen› im privatwirtschaftlichenSinn.» pan.

DIE UMSTRITTENE VERFAHRENSFRAGENicht nur die Pensionskasse (PK) SBBsteckt in Schwierigkeiten – ein grosserTeil der Pensionskassen weist heute eineUnterdeckung auf, teils als Folge der Fi-nanzkrise, teils aber auch aus anderen,älteren Gründen.Die Pensionskasse der Ascoop ist davonnicht ausgenommen. Sie führt als Sam-melstiftung die Pensionskassen von rund130 Unternehmen des öffentlichen Ver-kehrs und des Tourismus. Rund 9500aktive Versicherte und 5400 Renten-bezüger/innen sind ihr angeschlossen.Im Rahmen der Vernehmlassung zur Sa-nierung der PK SBB fragte der Bundesratauch, wie sich die Vernehmlassenden zueiner allfälligen Beteiligung bei der Sanie-rung der Ascoop stellten. Die Antwortenfielen unterschiedlich aus, der Bundesrat

lehnte schlussendlich eine Unterstützungder Ascoop ab. Darüber zeigte sich derStiftungsrat der Ascoop «besorgt», dennauch viele der Pensionskassen, die derAscoop angeschlossen sind, müssensaniert werden, der durchschnittlicheDeckungsgrad betrug Ende des letztenJahres 72,79 %.Mitte nächsten Jahres will sich dieAscoop nun teilen:In einer neuen Sammelstiftung sollendiejenigen PKs vereinigt werden, die diefestgelegten Sanierungsziele verbindlicheinhalten wollen (und dazu Gelder derUnternehmen erhalten). Bis 2020 soll ihrDeckungsgrad auf 100 % steigen. DieVorsorgewerke, denen dies nicht möglichist, würden in der – entsprechend maro-deren – Ascoop verbleiben. pan.

UND WIE STEHT ES UM DIE ASCOOP?

”Die Pensionskasse müsste etwas Speckansetzen können. Eine nachhaltigeAusfinanzierung zwischen 107 und 115Prozent wäre nötig.“Markus Jordi, Vizepräsident des Stiftungsrats

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14 DOSSIERkontakt.sevNr. 18/0917. September 2009

Die Pensionskassen der Unternehmendes öffentlichen Verkehrs (ausgenommenPK SBB und Ascoop) haben nicht alle dasgleiche Schicksal. Recht gelassen sehendie Angestellten der Transports publicsfribourgois tpf in die Zukunft, die derWinterthur-Sammelstiftung angeschlos-sen sind. Ende 2008 betrug derenDeckungsgrad 100,4 %. Diese Kassewird nach dem Beitragsprimat geführt.Im Gegensatz dazu hatte die ebenfallsnach dem Beitragsprimat geführteVorsorgestiftung der Transports publicsgenevois TPG Ende letzten Jahres einenDeckungsgrad von 58,3 %. Trotz diesestiefen Deckungsgrades sind keineSanierungsmassnahmen geplant, da dieKasse von einer Staatsgarantie profitiertund somit der Kanton für das finanzielleGleichgewicht sorgen muss. Ein zweiterTeil der gleichen Kasse wurde erstvor wenigen Jahren gegründet, er hatkeine Staatsgarantie und weist einenDeckungsgrad von 106,9 % auf.Eine komplexere Situation herrscht beider Pensionskasse der GemeindeLausanne CPCL, der ausser dem Ge-meindepersonal auch die Angestelltenvon rund 15 Unternehmen angeschlos-sen sind, darunter die Transports publicsde la région lausannoise TL und die BahnLausanne-Echallens-Bercher LEB. DieKasse, die im Jahr 2000 zum Beitrags-primat gewechselt hat, weist einenDeckungsgrad von 37 % aus. EinSanierungsplan der Gemeindebehördenvon Lausanne sieht eine Rekapitalisie-rung in der Höhe von 350 MillionenFranken vor, darin eingeschlossen 60Millionen, die von den Unternehmenbeigesteuert werden müssen, nichtzuletzt von TL und LEB. Im Sommer hat

das Parlament von Lausanne dem Planzugestimmt, doch der WaadtländerGrosse Rat beauftragte das kantonaleFinanzdepartement mit einer Untersu-chung der Gründe, die die Kasse in einederart ungemütliche Situation geführthaben. Die Intervention des Kantons istinsbesondere darin begründet, dass derKanton mit seinen Subventionen an dieTL und die LEB nicht die Sanierung derCPCL finanzieren will. Johan Pain,Präsident der Sektion TL des SEV undMitglied des Verwaltungsrates der CPCL,vertritt eine klare Haltung: «Das Personaldes öffentlichen Verkehrs hat schon inden Jahren 2000 und 2005 Massnahmenzur Sanierung der Kasse mitgetragen, dieinsbesondere eine massive Erhöhung derBeiträge und eine Reduzierung derRenten im Falle einer vorzeitigen Pensio-nierung beinhaltet haben. Ein dritterBeitrag an die Kasse kommt nicht inFrage.» Bei der CPCL kommen auf einenRentner bzw. eine Rentnerin rund 1,5aktive Beitragszahlende.Die PK der RhB wies Ende letzten Jahreserstmals eine Unterdeckung auf (94,8 %),was die Verantwortlichen als «unerfreu-lich, aber nicht bedrohlich» einschätzten.Allgemein kann gesagt werden, dassKassen von touristischen Bahnen, die ihreMittel vollumfänglich selber erarbeitenmüssen, über grössere Schwierigkeitenklagen als solche von Unternehmen desöffentlichen Verkehrs mit Abgeltungen.Dabei gilt es allerdings nicht nur denDeckungsgrad zu beachten, sondernauch die Leistungen der Kassen, die jenach Reglement sehr unterschiedlichsein können.

AC/pan.

UNGLEICHE SCHICKSALE IM ÖFFENTLICHEN VERKEHR

IMPRESSUMkontakt.sev ist die Mitgliederzeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV und erscheintvierzehntäglich.

ISSN 1662-8454

Herausgeber: SEV, www.sev-online.ch

Redaktion: Peter Moor (Chefredaktor), Peter Anliker, Alberto Cherubini, Anita Engimann,Beatrice Fankhauser, Markus Fischer, Pietro Gianolli, Henriette Schaffter

Redaktionsadresse: kontakt.sev, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected],Telefon 031 357 57 57, Telefax 031 357 57 58

Abonnemente und Adressänderungen: Wirtschaftliche Abteilung SEV, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6;[email protected], Telefon 031 357 57 57,Telefax 031 357 57 58.Das Jahresabonnement kostet für Nichtmitglieder CHF 40.–

Inserate: Kretz AG, General-Wille-Strasse 147, 8706 FeldmeilenTelefon 044 925 50 60, Telefax 044 925 50 77, [email protected], www.kretzag.ch

Produktion: AZ Medien, Aarau; www.azmedien.ch

Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, SOL PRINT, Subingen;www.solprint.ch (ein Unternehmen der AZ Medien AG)

Die nächste Ausgabe von kontakt.sev erscheint am 1. Oktober 2009.

Redaktionsschluss für den Sektionsteil und Inserateschlussist am 24. September 2009, 10 Uhr.

Dienstag, 20. Oktober, 10.15 Uhr bis 16.30 UhrMittwoch, 21. Oktober, 10.15 Uhr bis 16 UhrUNIA Egghölzli, Weltpoststrasse 20, Bern 15

Der Dienstag wird für eine Schulung der GAV-Delegierten genutzt. An der Konferenzvom Mittwoch sollen die wichtigsten Stossrichtungen und Verhandlungsziele definiertwerden. Die Einladung und wichtigen Unterlagen zur GAV-Konferenz erhalten dieDelegierten in der nächsten Zeit per Post. Reserviert euch bereits den Termin.

VORANKÜNDIGUNGSCHULUNG UND GAV-KONFERENZ SBB UND CARGO

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SEKTIONEN ......

15kontakt.sevNr. 18/0917. September 2009

Über 80 Teilnehmende mach-ten sich am 25. August beischönem Reisewetter auf, umeinen gemeinsamen Tag zuverbringen. Die Reiserouteführte von Chur über BuchsSG via Rorschach–St. Gallen–Degersheim–Wattwil weiterüber Rapperswil–Biberbruggund Arth Goldau nach Lu-zern. Nach St. Gallen erhiel-ten alle Kaffee und Gipfeliserviert.

Auf dem Mittagsschiff ge-nossen die Teilnehmendenein gutes Essen und die schö-ne Rundfahrt auf dem Vier-waldstättersee nach Vitznau

und zurück. Zu Beginn desNachmittags kehrten sienach Luzern zurück. Die ver-bleibende Zeit bis zur Heim-fahrt stand zur freien Verfü-gung. Einige nutzten diesedazu, die Kapellbrücke zu be-sichtigen, andere unternah-men eine kleine Shopping-tour und viele löschten denDurst, der bei diesem heissenSommerwetter gross war.

Wie jedes Jahr hatten Hei-ni Eggenberger und BrunoTanner die Reise bestens ge-plant und organisiert. BestenDank.

Hans Erni

Sektionsreise mit einerVierwaldstättersee-Rundfahrt

■ PV Buchs-Sargans-Chur & RhB

21. November 2009Hotel Arte, Olten

Themen und Anmeldetalon werden im Oktober versandtund in kontakt.sev publiziert.

Alle Migrantinnen und Migranten (auch Nicht-SEV-Mitglieder)und Interessierten sind herzlich eingeladen! Wir freuen uns auf

zahlreiche Teilnehmerinnen un Teilnehmer.

SEV - Gewerkschaft des [email protected] / www.sev-online.ch

VORANZEIGE MIGRATIONSTAGUNG

Berli Bertha, Witwe des Johann,Zürich; gestorben am 7. August im96. Altersjahr. Mitglied PV Zürich.

Borner Mario, pens. Zugführer,Olten; gestorben am 16. August im54. Altersjahr. Mitglied PV Olten.

Brawand Adolf, pensionierterZugführer, Winterthur; gestorben am30. August im 92. Altersjahr. MitgliedPV Winterthur-Schaffhausen.

Caminada Flurin, pens. Zugführer,Luzern; gestorben am 24. August im93. Altersjahr. Mitglied PV Luzern.

Egli Verena, Witwe des Max,Birsfelden; gestorben am 26. Augustim 82. Altersjahr. Mitglied PV Basel.

Frischknecht Hansrudolf, pens.Rangiergruppenführer, Winterthur;gestorben am 1. Septemberim 72. Altersjahr. MitgliedPV Winterthur-Schaffhausen.

Gehrig Erwin, pensionierterHandwerkmeister, Zürich; gestorbenam 19. August im 66. Altersjahr.Mitglied PV Zürich.

Gyr Ernst, pens. Spezialhandwerker,Richterswil; gestorben am 22. Augustim 80. Altersjahr. Mitglied PV Zürich.

Hausherr Walter, pensionierterLokomotivführer, Olten; gestorbenam 18. August im 87. Altersjahr.Mitglied PV Olten und Umgebung.

Jud Robert, pensionierter Chef-monteur, Stäfa; gestorben am17. August im 81. Altersjahr.Mitglied PV Zürich.

Mattenberger Ottilie, Erlenbach ZH;gestorben am 12. August im96. Altersjahr. Mitglied PV Zürich.

Müller Ernst, pensionierterRangiermeister, Muttenz; gestorbenam 5. September im 91. Altersjahr.Mitglied PV Basel.

Orschel Wilhelmine, Witwe desHubert, Schaffhausen; gestorbenam 31. Juli im 90. Altersjahr.Mitglied VPT Deutsche Bahn,Gruppe Schaffhausen.

Pargätzi Georg, pensionierterVisiteur, Chur; gestorben am27. August im 77. Altersjahr.Mitglied VPT RhB, GruppePensionierte.

Rüegg Elisabeth, Witwe desJakob, Winterthur; gestorben am30. August im 94. Altersjahr. MitgliedPV Winterthur-Schaffhausen.

Sommer Heidi, Witwe des Roland,Zürich; gestorben am 24. Juli im84. Altersjahr. Mitglied PV Zürich.

Strub Hans, pensionierter Lokomotiv-führer, Buchs AG; gestorben am24. August im 87. Altersjahr. MitgliedPV Aargau.

von Däniken Felix, pensionierterSpezialhandwerker, Obergösgen;gestorben am 22. August im77. Altersjahr. Mitglied PV Oltenund Umgebung.

Weiersmüller Kurt, pensionierterHallenchef, Rohr; gestorben am2. September im 91. Altersjahr.Mitglied PV Aargau.

Zeiter Emil, pensionierter Gruppen-chef, Basel; gestorben am 30. Augustim 87. Altersjahr. Mitglied PV Basel.

Zeltner Adam, pensionierterSpezialvisiteur, Muttenz; gestorbenam 6. September im 84. Altersjahr.Mitglied PV Basel.

TOTENTAFEL

Im Oktober und Novemberwird der SEV den BLS-Mitar-beitenden vor Ort weiter vor-gestellt werden: «Der SEV bide Lüüt», heisst der Titel da-zu. Dabei organisieren dieGruppen- und Sektionspräsi-denten verschiedene Anlässeirgendwo in der BLS-Region.Nick Raduner und JérômeHayoz werden dabei nachMöglichkeit vor Ort sein undden Mitgliedern sowie auchInteressierten Red und Ant-wort stehen. Immer nochläuft die Aktion für die Mit-gliederwerbung, bei der diewerbende Person eine von500 nummerierten SEV-Uh-ren «gewinnen» kann. EinTeilnehmer rief dazu auf,dass es gerade jetzt ausrei-chend Gründe für einenSEV-Beitritt gebe: Der GAV istausgehandelt und wurde am18. August unterzeichnet.Das Resultat aus dem Ent-scheid des Schiedsgerichtszu den Lohnmassnahmen ab1. April 2009 ist gut. Und dierückwirkende Auszahlungder Vergütungen für Nacht-und Sonntagsarbeit währendden Ferien (erfolgt mit demOktoberlohn) war ebenfallsdas Resultat von Verhand-lungen zwischen SEV undBLS. Zudem konnten die er-wähnten Ansätze auf den1. Juli angehoben werden.

Die PK-Mitglieder hieltenRückschau auf die nunmehrabgeschlossenen Verhand-

lungen für den erweitertenGAV BLS. Kritisiert wurdevorab, dass sich die Verhand-lungen über einen derart lan-gen Zeitraum hingezogenhaben. Unter den gegebenenUmständen wurde das Resul-tat als gut akzeptierbar einge-stuft. Positiv sind die nunklarer definierten Arbeitszeit-regelungen. Begrüsst wurdeauch, dass die Mitwirkungdetaillierter geregelt ist. Dassdas Lohnsystem ohne weite-re Leistungskomponenteausformuliert ist, befriedigtedie PK ebenfalls. Innerhalbeines halben Jahres müssennun Lösungen gesucht wer-den für den weitergehendenAusbau des Lohnsystems.Anlässlich der PK-Sitzungwurde das Vorgehen im Zu-sammenhang mit den allfäl-lig neuen Anträgen der Sekti-onen und Gruppen für wei-tere Anpassungen festgelegt.

Neue Lokführer-Kollegen und-Kolleginnen gesucht

Besorgt nahmen die Teilneh-menden davon Kenntnis,dass das Schiffspersonal trotzzahlreichen Beteuerungender Leitung punkto Arbeits-zeit wiederum absolut am Li-mit läuft. Im Zusammen-hang mit den FVP klärt dieBLS weiterhin ab, wie weit ei-ne Steuerbefreiung für Perso-nal möglich ist, das oft imAuftrag der Unternehmungunterwegs ist. Die PK wurdeweiter darüber informiert,dass der LokpersonalstandortBerner Oberland erneut um-gebaut werden muss. Zurzeitlaufen die Ausschreibungenfür Lokpersonalstellen im ge-samten S-Bahn-Bereich. Fallssich nicht genügend Lokfüh-rende auf diese Jobs bewer-ben sollten, müssten sämtli-

che Stellen in Frutigen, Spiezund Thun neu ausgeschrie-ben werden. Jüngsten Infor-mationen zufolge sollen diefreiwilligen Versetzungenausreichend sein. Anlässlichder Sitzung konnte lediglichdarüber berichtet werden,dass weitreichende Massnah-men gegen die zirka 55 über-zähligen Lokpersonalstellenvorbereitet werden. Die ent-sprechenden Verhandlungenfanden erst nach der Sitzungstatt, die Resultate dazu sindnunmehr publiziert worden(siehe Artikel auf Seite 2).

Aktuelle Pensionskassenfragen

Das Standard-TraktandumPensionskassenfragen nahmebenfalls viel Zeit in An-spruch. Die Tatsache, dass indie Pensionskasse RM keineneuen Versicherten mehraufgenommen werden, bil-dete den Anstoss zum nun-mehr angenommenen An-trag, in den Stiftungsrat aucheine Pensioniertenvertretungaufzunehmen. Im Zusam-menhang mit der Pensions-kasse Ascoop wurde insbe-sondere über den Vorschlageiner neuen Sammelstiftungfür sanierungswillige Unter-nehmungen diskutiert. Zur-zeit läuft eine Umfrage beiden einzelnen Unterneh-mungen und deren Mitglie-dern in den Vorsorgekom-missionen, ob sie sich eineZukunft in der neu zu grün-denden Stiftung «Symova»vorstellen können.

Die Sitzung endete mitdem Aufruf an alle aktivenund pensionierten BLS-Mit-arbeitenden zur Teilnahmean der SEV-Demo «gegenden Pensionskassenbschiss»vom 19. September.

Nick Raduner

Vertreter aller BLS-Perso-nalkategorien sind in dieSEV-Personalkommission(PK) delegiert. An derSitzung vom 27. Augustwurden darin namhafteGeschäfte abgewickelt.

Dabeisein lohnt sich: «Der SEV bi de Lüüt»■ VPT BLS und LPV BLS, SEV-Personalkommission

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16 SEKTIONENkontakt.sevNr. 18/0917. September 2009

Am 27. August versammeltesich eine kleine Schar Mitglie-der zum traditionellen Sekti-onsausflug. Um auch jenen,die nicht mehr so gut zu Fusssind, die Teilnahme zu er-möglichen, war der Car alsTransportmittel gewählt wor-den. Der Chauffeur war einsicherer und ruhiger Lenkermit Humor. Viel zu diskutie-ren gab während der Reisedie Frage, warum nicht mehrPensionierte am Ausflug teil-nahmen. Dieses Thema wirdden Vorstand in nächster Zu-kunft noch beschäftigen.

Die Reise führte bei strah-lend schönem Sommerwet-

ter über die Autobahn nachZug, wo die Gruppe auf dasSchiff umstieg. Währendder Schifffahrt wurden Kaffeeund Gipfeli serviert, und esbot sich die Gelegenheit,die prächtige Landschaft zubestaunen. Im RestaurantBaumgarten bei Immenseewurden die Teilnehmendenmit einem feinen Mittages-sen verwöhnt. Dazu konntensie einen guten Tropfen ge-niessen. Nach dem Mittags-halt zeigte sich der Vorteildes Reisebusses, denn dieStrecke bis zum BahnhofImmensee ist lang und ver-läuft am Schluss auch recht

steil. Der Rigi entlang fuhrenwir über Goldau und Schwyznach Brunnen und dannrund um die Rigi nach Küss-nacht, immer die eindrückli-che Kulisse der Innerschwei-zer Alpen und den Vierwald-stättersee vor Augen. Weiterging es, nun ausschliesslichauf unbekannten Neben-strassen, zum RestaurantSchlacht beim alten Schlacht-feld Sempach zu einem Kaf-feehalt. Nach kurzer Fahrttraf schliesslich eine etwasmüde, aber zufriedene Scharam Bahnhof Olten ein.

Arnold Seiler

Ausflug mit dem Car in die Innerschweiz

■ PV Olten und Umgebung

zVg

Die Amtszeit der Vorsorge-kommission BLS innerhalbder Pensionskasse Ascoopläuft Ende 2009 aus. In denvergangenen vier Jahr wur-den in diesem paritätisch zu-sammengesetzten Gremiumzahlreiche Entscheide gefällt,mit Sicht auf die Finanzkriseteils auch sehr unpopuläre.Die Arbeitnehmenden-Ver-treter haben gute Arbeit ge-leistet. Sie haben vor jederEntscheidung die Vor- undNachteile exakt abgewogenund dann auch geschlossengestimmt. Alle vier Vertretersind SEV-Mitglieder, sie wol-len die Verantwortung fürweitere vier Jahre überneh-men, stellen sich also einerWiederwahl. Es sind dies:- Beat Reichen, stellvertre-

tender Teamleiter Schlosserei/Mechanik, Werkstätte Spiez,ist seit 2006 Mitglied derVorsorgekommission BLSund seit 2002 Mitglied desStiftungsrats Ascoop;

- Beat Schmid, BahnmeisterBezirk Spiez, ist seit 2006

Mitglied der Vorsorgekom-mission BLS;

- Bernhard Siegenthaler,Bereichsleiter Planung/Lo-gistik, Werkstätte Spiez, istseit 2006 Mitglied der Vor-sorgekommission BLS, zurZeit als Präsident, er vertrittdie Arbeitnehmenden ander Delegiertenversamm-lung der Ascoop und warvon 1992 bis 2005 bereitsStiftungsrat der Personal-vorsorgestiftung BLS;

- Andreas Staub, Lokomotiv-führer, seit 2006 Mitglied derVorsorgekommission BLS.

In den nächsten Tagenwerden die Wahlen durchge-führt, die Stimmberechtigtendurch die BLS AG persönlichaufgerufen, ihre demokrati-schen Rechte wahrzuneh-men. Ich rufe dazu auf, diesenvier Arbeitskollegen erneutdas Vertrauen zu schenken

.Nick Raduner, Gewerkschafts-sekretär, Betreuer des im SEV

organisierten BLS-Personals

Neuwahlen der Personalvertreter

■ Vorsorgekommission BLS

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AGENDA ......

17kontakt.sevNr. 18/0917. September 2009

SEV und Unterverbände

Sektionen

Sektionen VPT

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19. Sept.Bern,Schützen-matte undBundesplatz

■ SEVSGB-Demo mitSEV-Vordemo

Die Geschäftsleitung SEV ruft alleMitglieder dazu auf, teilzunehmen ander SEV-Vordemo für die Pensionskas-sen SBB und Ascoop auf der Schützen-matte sowie an der SGB-Demo gegenSozialabbau und für bessere Löhne.

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25. Nov.Bern,Hotel Bern

■ SEVVoranzeige:Ordentliche Sitzungdes Verbandsvorstands

Die Sitzungsunterlagen werden denMitgliedern des Verbandsvorstandsrechtzeitig zugestellt.

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21. Nov.Olten, HotelArte

■ SEV MigrationVoranzeige Migrationstagung

Alle Migrantinnen und Migranten(auch Nicht-SEV-Mitglieder) und Inte-ressierten sind eingeladen. Themenund Anmeldetalon werden zu gegebe-ner Zeit in kontakt.sev publiziert.

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19. Sept.12.30 Uhr,Bern,Schützen-matte

■ ZPV LuzernSEV-Kundgebung «Stoppdem Pensionskassenbschiss»und SGB-Demo

Wir gehen gemeinsam nach Bern.Treffpunkt: 10.40 Uhr bei Zug 2520,Luzern ab 11.00 Uhr, Bern an 12.00Uhr. Infos auch auf der Webseite. An-meldeliste auf dem Korpus im Perso-nallokal. Kommt mit und nehmtFamilie, Freunde, Bekannte mit!@ www.zpv-luzern.ch

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25. Sept.19 Uhr,Biel, HotelContinental

■ ZPV Biel/BienneMitgliederversammlung

Nach der Versammlung wird ein klei-ner Imbiss offeriert. Eingeladen sindalle aktiven und pensionierten Mit-glieder sowie unsere neuen Lehrlinge.Aus organisatorischen Gründen müsstihr euch auf der Teilnehmerliste imDepot bei der Vitrine einschreiben.

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3. Oktober18 Uhr,Zürich, Bade-nerstr. 540Rest. Freihof

■ RPV ZürichHerbstversammlung

Themen: Aktuelles aus Gewerkschaftund SBB, Zukunft RPV Zürich. Ein-geladen zur Versammlung mit an-schliessendem Nachtessen sind alledienstfreien Kollegen.

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14. Oktober20 Uhr,Luzern, HotelCascada

■ SBV ZentralschweizHerbstversammlung

Die Sektion offeriert um 18.45 Uhr einNachtessen. Jedes Mitglied erhältnoch eine persönliche Einladung.

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14. Nov.15.45 Uhr,Goldau SZ,RestaurantGotthard

■ RPV-SektionenLuzern und Zug-Goldau-UriVoranzeige Gründungs-versammlung

Themen: Wahl des neuen VorstandsRPV Zentralschweiz und SEV-News.Kandidaten für den Vorstand könnensich bis 1. November melden beieinem der beiden Sektionspräsidenten(Fritz Zimmermann oder Max Dürr).Kollegen, die sich bereits zur Verfü-gung gestellt haben, sind auf der Kan-didaturenliste aufgenommen. BitteTermin heute schon reservieren. Nachder Versammlung offerieren die bei-den Sektionen einen Imbiss.

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18. Sept.20 Uhr,Oberdorf,Rest. Rössli

■ VPT WaldenburgHerbstversammlung

Die Traktandenliste ist im Personal-zimmer angeschlagen. Der Vorstandhofft, viele Kollegen und Pensioniertebegrüssen zu können.

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19. Sept.12.30 Uhr,Bern,Schützen-matte

■ VPT BLS, Pensionierteund VPT BLS, PensionierteEmmentalSEV-Demo «Stopp demPensionskassenbschiss!»

Die BLS-Pensionierten treffen sich zu-sammen mit den Aktiven der BLS um11.45 Uhr vor der «Oase» auf derPlattform im 1. Stock (zwischen derMigros im Berner Hauptbahnhof-Ge-bäude und dem Bahnarzt-Gebäude)zum gemeinsamen Gang auf dieSchützenmatte. Falls möglich, kommtdoch bitte an diese SEV-Demo.Pensionierte und Aktive setzen sichgemeinsam ein für gesicherte Renten– auch bei unserer Ascoop.

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22. Sept. ■ VPT RBS, PensionierteWanderung Rohrbach–Hängebrücke Hostalde–Frutigen

Ein spektakuläres Erlebnis ist dieWanderung entlang der Engstligenmit einer Überquerung der längstenHängebrücke Europas; 2½ Stunden,+100/-200 Hm. Gute Wanderschuhe,Wanderstöcke sind zu empfehlen.Worb-Dorf ab 8.00 Uhr, Solothurn ab7.48 Uhr, Bern ab 8.40 Uhr, Frutigenan 9.24 Uhr, ab (Bus) 9.31 Uhr, Fruti-gen Rohrbach an 9.41 Uhr; Rückfahrt:Frutigen ab 15.32 Uhr. Verschiebeda-tum bei schlechtem Wetter: 29. Sep-tember. Anmelden bis 20. Septemberbei Kurt Bühler, 031 839 11 15.

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29. Sept.Weinfelden,Rest. zumTrauben

■ VPT THURBOHerbstversammlung

Gastreferent ist Dr. Ernst Boos, Ge-schäftsführer THURBO.@ www.vpt-thurbo.ch

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6. Oktober ■ VPT RBS, PensionierteWanderung Dürrenroth–Griesbach–Sumiswald

Sehr schöne abwechslungsreiche Wan-derung mit geringen Höhenunter-schieden (+/-200 m) durch sanftesHügelland, einige Teilstücke auf Hart-belag; zirka 3 Stunden. Gute Wander-schuhe, Wanderstöcke empfehlenswert.Verpflegung aus dem Rucksack.Worb-Dorf ab 7.45 Uhr, Solothurn ab8.01 Uhr über Burgdorf, Bern ab 8.20Uhr, Hasle Rüegsau an 8.55 Uhr, ab(Bus) 9.05 Uhr, Dürrenroth Dorf an9.30 Uhr. Rückfahrt: Sumiswald Grü-nen ab 15.45 Uhr. Verschiebedatumbei schlechtem Wetter: 13. Oktober.Anmelden bis 3. Oktober bei KurtBühler, 031 839 11 15.

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7. Oktober ■ VPT RBS/SZB,PensioniertengruppeReise nach Waldenburg

Mitglieder der Gruppe Worb sind hie-zu herzlich eingeladen. Bitte das Reise-programm verlangen bei WalterReber, Dahlienweg 4, 4528 Zuchwil,032 685 69 88 oder 079 453 22 76.Anmeldefrist: 2. Oktober.

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15. Oktober9.30 Uhr,Gümligen

■ VPT BLS, PensionierteEmmentalBesichtigung der Lebensmit-telfirma HACO AG

Besammlung um 9.30 Uhr beim Fo-rum Culinaire (ab SBB-Bahnhof Güm-ligen zu Fuss in 3 Minuten erreichbar).Programm: Kaffee und Gipfeli, Be-grüssung, Produktepräsentation, De-monstrationen und Degustationen,Videofilm, 13.15 Uhr Mittagessen(offeriert durch die Firma HACO),zirka 14.45 Uhr Schluss. Anmeldungbis 25. September an Siegfried Egli,062 962 14 49 oder an Heinz Baum-gartner 032 672 25 17. Solothurn ab8.01 Uhr, Huttwil ab 7.46 Uhr (viaLangenthal), Bern ab 9.12 Uhr (S2),Hasle-Rüegsau ab 8.37 Uhr (S44),Burgdorf ab 8.52 Uhr (S44), BernWankdorf umsteigen 9.05/9.14 Uhr(S44/S2), Konolfingen ab 8.55 Uhr(S2), Thun SBB ab 8.43 Uhr (S1).

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15. Nov.10.15 Uhr,Hölstein,Mehrzweck-halle

■ VPT RBSVPT-Tagung Zentralschweiz

Wiederum wird eine Podiumsdiskussi-on durchgeführt. Nach der Tagungwird ein Mittagessen serviert. Anmel-dungen bitte bis spätestens 16. Okto-ber an Andreas von Niederhäusern,BLW Worblaufen, 031 925 56 70 [email protected].

Ab sofort können Veranstaltungen für die Agenda in kontakt.sev der Redaktion überdie Web-Seite www.sev-online.ch gemeldet werden. Die Anlässe erscheinen dannnebst der Publikation in der Zeitung auch auf der Web-Seite.

Die Redaktion

ANLÄSSE ÜBER INTERNET MELDEN

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AGENDA ......

19kontakt.sevNr. 18/0917. September 2009

Pensionierte

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17. Sept.14 Uhr, Biel,neu im Rest.Romand

■ PV BielHerbstversammlung

Traktanden gemäss Statuten. Gastrefe-rent: Jürg Hurni, Gewerkschaftssekre-tär SEV; Thema: Grossdemo in Bernzum Pensionskassenbschiss.

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19. Sept.12.30 Uhr,Bern,Schützen-matte

■ PV LuzernSEV-Vordemo «Stopp demPensionskassenbschiss!»und anschliessendSGB-Demo für sichereArbeitsplätze, Löhneund Renten

Bringt Partner/in, Freunde und Be-kannte mit. Wegen der prekären Situ-ation der Pensionskasse SBB istMitmachen ein Muss! Der SEV liefertGratis-Tageskarten für alle ohne GA,inklusive Angehörige und Freunde.Gemeinsame Anreise. Besammlungum 10.40 Uhr, Bahnhof Luzern,Gleis 8. Anmeldung bitte baldmög-lichst an Josef Pfister, 041 450 20 22oder Otto Fuchs, 041 340 20 07.

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19. Sept.12.30 Uhr,Bern,Schützen-matte

■ PV St. GallenDemo «Stopp demPensionskassenbschiss!»

St. Gallen ab 9.11 Uhr, Bern an 11.29Uhr. Gratis-Tageskarten sind erhältlichbeim Päsidenten, 071 841 67 89 oderbeim Kassier, 071 277 39 86.

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19. Sept.12.30 Uhr,Bern,Schützen-matte

■ PV AargauDemo «Stopp dem Pensions-kassenbschiss!»

Wir treffen uns in Bern. EmpfohleneZüge ab Brugg 10.32 oder 11.00 Uhrmit Umsteigen in Olten (ab 11.29Uhr), ab Aarau 10.47 oder 11.14 Uhrmit Umsteigen in Olten. Details siehekontakt.sev Nr. 17 vom 3. September.

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19. Sept.12.30 Uhr,Bern,Schützen-matte

■ PV BielAufruf zur Teilnahme ander Grossdemo «Stopp demPensionskassenbschiss!»

Gratis-Tageskarten für die Zugfahrtwerden Interessierten vom Sektions-vorstand abgegeben. Auskunft beiRuedi Flückiger, Sekretär, 033 356 41 43oder 079 251 27 29.

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19. Sept.12.30 Uhr,Bern,Schützen-matte

■ PV Olten undUmgebungAufruf zur Demo «Stopp demPensionskassenbschiss!»

Unsere Sektion lädt ihre Mitglieder zurTeilnahme an der Demo ein. Treff-punkt: Bahnhof Olten beim Brunnenum 10.30 Uhr. Abfahrt des Zuges um11.00 Uhr. Der Präsident wird Tages-karten abgeben.

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19. Sept.12.30 Uhr,Bern,Schützen-matte

■ PV UriGrossdemo imZusammenhang mitunserer Pensionskasse

Wir alle beteiligen uns an der vomSEV organisierten Demo in Bern. Ab-fahrt mit dem Zug in Erstfeld um 9.33Uhr. Gratis-Tageskarten werden, so-fern benötigt, am Demo-Tag vor Ortabgegeben. Wir zählen auf möglichstviele Teilnehmende. Anmeldung er-wünscht an Präsident Heinz Frutig,041 880 18 85, oder an eines der Vor-standsmitglieder.

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23. Sept. ■ PV Fribourg,AnimationsgruppeHerbstwanderung in Fribourg:Ab Murtentor über die Passe-relle Neigles–Galternbrücke–Bürglen nach Marly

Zirka zweistündige Wanderung, auchTeilwanderung möglich (bitte bei An-meldung angeben). Zeitplan: 9.30 Uhrab Murtentor (Bus 1 ab Bahnhof bis«Capucins»), 10 Uhr ab RestaurantGrand Pont bei der Zähringerbrücke,10.30 Uhr ab «Calvaire» oberhalb derLorette-Kapelle oder um 12.30 Uhr imCafé Basilico (ehemals RestaurantMontivers) in Marly zum Mittagessen.Menu CHF 22.–. Die Sektion offeriertden Kaffee sowie ein Getränk wäh-rend der Wanderung. Rückfahrt: Mar-ly Cité (10 Minuten vom Restaurant)mit Bus 1 ab xx.03/.18/.33/.48. An-meldung bis 19. September bei MichelMarguerite, 026 475 17 62 oder Mi-chel J. Bernard, 026 470 25 26. DerAnlass findet bei jeder Witterung statt.

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29. Sept. ■ PV BernHerbstwanderungZürich–Küsnacht

Wir treffen uns spätestens um 9.40Uhr beim «Treffpunkt» im ZürcherHauptbahnhof. Anschliessend mitTram Nr. 11 bis Endstation Rehalp. ImAltersheim Rebwies gibts Kaffee/Gip-feli. Vorbei am Remensee und demChübelweiher erreichen wir auf leich-ter Route Küsnacht (reine Wanderzeit

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1. Oktober14.30 Uhr,Basel, Rest.Bundesbahn

■ PensioniertesRangierpersonal BaselZusammenkunft

Wir treffen uns jeden ersten Donners-tag im Monat. Auch Kollegen andererBerufskategorien sind willkommen.

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1. OktoberOlten, Rest.Bahnhof

■ PensioniertesZugpersonal OltenStammtisch

Wir treffen uns jeden ersten Donners-tagnachmittag im Monat. AuswärtigeKollegen sind stets willkommen.

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1. Oktober14.30 Uhr,Basel,Volkshaus,Unionssaal

■ PV BaselHerbstversammlung

PV-Zentralpräsident Ricardo Loretanreferiert über Aktualitäten. Wahl einesGPK-Mitglieds. Musikalische Umrah-mung durch den Männerchor derPensionierten.

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3. Oktober14.30 Uhr,Romans-horn, HotelBodan

■ PV ThurgauHerbstversammlung

Als Gastreferent konnte Herr Keller,Hörgeräte-Akustiker, gewonnen wer-den. Thema: Hörprobleme im Alter.An dieser Versammlung wird auch derneue Präsident gewählt.

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6. OktoberBasel ,Rest.Bundesbahn

■ PensioniertesZugpersonal BaselStammtisch

Änderung: Wir treffen uns ab Juni bisNovember immer am ersten Dienstagim Monat im Restaurant Bundes-bahn. Kollegen aus auswärtigen De-pots sind herzlich willkommen.

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7. Oktober14.30 Uhr,Bern, HotelBern

■ PV BernHerbstversammlung

Gleich zu Beginn wird SEV-PräsidentGiorgio Tuti ein Referat über aktuelleThemen halten. Nach einer Fragerun-de gehts weiter mit den ordentlichenTraktanden. Der Männerchor der pen-sionierten Eisenbahner Bern um-rahmt die Versammlung. Vorgängigfindet um 13.30 Uhr die Veteranen-ehrung für die schriftlich eingelade-nen Mitglieder statt.@ www.sev-pv.ch/bern

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8. Oktober14.30 Uhr,Zürich,Volkshaus,Weisser Saal

■ PV ZürichHerbstversammlungmit Ehrungen

Thomas Bürgler, Leiter Privatkundender PostFinance, orientiert über vielefür uns interessante und vorteilhafteMöglichkeiten und Angebote derPostFinance. Weitere Themen sind dieZukunft der Pensionskasse SBB unddie Forderung der Teuerungszulage.Jubilarinnen und Jubilare mit 25, 40,50, 60 und 70 Jahren SEV-Mitglied-schaft bitten wir, zur Ehrung zu er-scheinen. Wir wollen gemeinsam un-serem Anliegen zum Durchbruch ver-helfen – alle sind herzlich eingeladen.

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28. Oktober14.15 Uhr,Schänis,RestaurantBahnhof

■ PV Glarus-RapperswilHerbstversammlung

PV-Zentralpräsident Ricardo Loretanwird sich zu aktuellen Themen äus-sern.

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9. Nov. ■ PV ZürichBesuch der Migros-Frisch-halteplattform Herdern

Treffpunkt um 8.50 Uhr an der Bus-haltestelle Dutweilerbrücke der Linie54. Der zweistündige Rundgang mitDia-Show erfordert eine gute körperli-che Verfassung, es werden auch Kühl-zonen besichtigt. Achtung, die Teil-nehmerzahl ist auf 50 Personen be-grenzt. Anmeldung: Schriftlich bis24. Oktober an Rina Marchi, Gugolz-strasse 30, 8004 Zürich, 044 492 12 07,wo auch Programme bezogen werdenkönnen. Programme gibts auch an derHerbstversammlung vom 8. Oktoberund sie sind abrufbar auf der Webseite.@ www.sev-pv.ch/zuerich

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zirka 2 Stunden). Mittagessen im Res-taurant Bahnhöfli. Rückfahrt nachZürich je nach Wetter mit Schiff oderS-Bahn, danach individuelle Heimrei-se. Zwischenverpflegung aus demRucksack. Bern ab 8.32 Uhr. Rückkehrnach Bern um zirka 17 Uhr. Anmel-dung bis spätestens 28. September,12 Uhr, an [email protected],033 437 35 10 oder 034 402 32 70.

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20 AGENDAkontakt.sevNr. 18/0917. September 2009

Sport und Kultur

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5. Oktober ■ EWF HerisauWanderung Fällander Tobel

Treffpunkt Bahnhof Nänikon-Greifen-see um 10.01 Uhr (St. Gallen ab 8.11Uhr, Zürich ab 9.42 Uhr). DemGreifensee entlang erreichen wirFällanden. Aufstieg durch das FällanderTobel–Pfaffhausen zum Aussichts-punkt Lorenkopf. Leichter Abstiegzum Zoo Zürich. Wanderzeit 3 Stun-den, HD +250 m/-100 m. Verpflegungaus dem Rucksack. Anmeldungen bis3. Oktober an Ernst Egli, 071 277 72 36.@ www.ewf-herisau.ch

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2. und 3.OktoberInterlaken

■ SVSE SchiessenSchweizerische Schiess-meisterschaft 2009

Die Sektionen können sich noch An-melden. Stiche und Rangeure könnensektionsweise ohne vorherige Bezah-lung mit den speziellen Formularenauf www.svse.ch vorbestellt werden.Anmeldungen bitte an Franz Hur-schler, Via Carona 33, 6815 Melide,091 649 84 62, [email protected]: SVSE SchweizerischerSportverband öffentlicher Verkehr,Zürich, PC-Konto 87-53370-8, IBANNummer CH28 0900 0000 8705 3370 8.Nur Sektionsdoppel von 30 Frankenund Gruppendoppel von 20 Frankenim Voraus auf das Festkonto einzahlen.

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1. Oktober ■ EWF HerisauLeichte Bergtour Hochfinsler

Treffpunkt: 8.40 Uhr, Bahnhof Sargans(Zürich ab 7.37 Uhr, St. Gallen ab 7.03Uhr). Mit Bus bis Skihaus Schwarzen-berg. Aufstieg über Mädems Hinter-berg. Abstieg über Guscha nachSchönhalden. Mit Luftseilbahn, Post-auto nach Flums. HD +1100 m/-930 m.Anmeldung bis 27. September beiLina Bäbler, 081 723 44 95.@ www.ewf-herisau.ch

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1. Oktober ■ ESC WinterthurGürbetaler Höhenweg

Wanderung von Kehrsatz über Englis-berg–Gutenbrünnen nach Thurnen.Schöne Aussicht auf die Berner Alpen;5 Stunden, 17 Kilometer, 400 m auf-und abwärts. Verpflegung aus demRucksack. Grillmöglichkeit. Winterthurab 6.58 Uhr, Zürich ab 7.32 Uhr, Bernab 8.32 Uhr (S-Bahn nach Kehrsatz).Rückkehr nach Winterthur um 18.33Uhr. Billette nach Kehrsatz via Bernund zurück ab Thurnen. Anmeldungbis 29. September an Hansueli Fräfel,Kirchweg 45, 8102 Oberengstringen,044 272 82 96 oder [email protected].@ www.escw.ch

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1. Oktober20 Uhr, Biel,Rest. Palace

■ EFFVASSektion Biel

Abgabe der Bilder für den nationalenWettbewerb.

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30. Sept. ■ ESV Brugg-WindischHerbstwanderung FricktalerHöhenweg, Teil 3:Frick–Schinberg–Bürensteig

Leichte Wanderung mit zirka 400 mAuf- und 200 m Abstieg; Marschzeitzirka 5½ Stunden. Verpflegung ausdem Rucksack, Rastplatz mit Feuerstel-le auf dem Schinberg vorhanden.Brugg ab 8.42 Uhr, Frick an 8.56.Rückfahrt: Bus Bürensteig ab 17.02oder 18.02 Uhr, Brugg an 17.24 oder18.24 Uhr. Fahrkarten: Brugg–Frick;retour mit Bus ab Bürensteig–Remigen–Brugg. Fragen beantworten Edith undSepp Hilfiker, 062 875 22 38.

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29. Sept.19.30 Uhr,Olten,DUKA

■ Eisenbahner Foto-, Film-und Videoclub OltenBesprechung Clubwett-bewerb

Am Clubwettbewerb nehmen wie inden Vorjahren die Sektionen Erstfeld,Luzern und der EFFVCO teil. Turnus-gemäss sind wir EFFVCO-ler für dieDurchführung verantwortlich.

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29. Sept.18.20 Uhr,Luzern

■ EFFVASSektion Luzern

Treffpunkt: Perronanfang, Gleis 3. Be-sprechung der Bilder des gemeinsamenWettbewerbs mit Olten und Erstfeld.

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29. Sept. ■ Bergklub Flügelrad BernJurawanderung dem Doubsentlang von St. Ursanne nachOcourt

Abfahrt in Bern 8.12 Uhr RichtungBiel. Rückkehr nach Bern 17.48 Uhr.Fahrausweise: GA, TK oder St. Ursan-ne retour. Marschzeit zirka 3 Stunden.Verpflegung aus dem Rucksack. Unsi-chere Witterung: Auskunft Dienstag-morgen ab 6.30 Uhr: 079 487 06 42.

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28. Sept. ■ EFFVASSektion Romanshorn

Abgabetermin Sektionswettbewerb.Infos bei [email protected].

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27. und 28.September

■ EFFVASSektion Romanshorn

Wir fotografieren am Motocross inAmriswil.

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27. Sept. ■ EFFVASSektion Brig

Rhone-Gletscherwanderung. Detailsunter www.fototeam-brig.ch.

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26. Sept. ■ EWF HerisauBergwanderungLutertannen–Säntis

Treffpunkt um 9 Uhr am BahnhofNesslau. Mit Postauto nach Bernhalde.Route: Lutertannen–Lauchwies–Stos-sattel–Tierwies–Säntis (+1500 m). Rück-fahrt mit Bahn. Variante: Aufstieg nurbis Tierwies (+1000 m) und Abstiegnach Unterwasser. «Unterwegs-Verpfle-gung» aus dem Rucksack. Anmeldungbis Freitagabend bei ErsatztourenleiterWalter Schmid, 071 994 13 31 [email protected].@ www.ewf-herisau.ch

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26. bis 28.September

■ ESC WinterthurBergtour «Via Altadella Verzasca» – berühmterHöhenweg im Tessin

Fortsetzung der sehr anspruchsvollenBegehung von Graten und Flankenzwischen dem Verzascatal und der Le-ventina. Schwierigkeit T5 – T6 in teil-weise exponiertem Gelände und mitKletterstellen bis 2. Grad. Tagesleistun-gen von 8 bis 10 Stunden. Übernach-ten in den Selbstversorgerhütten Efraund Cognora. 1. Tag: Zürich ab 9.09Uhr via Tenero nach Frasco und Auf-stieg (3 Stunden) zur Efrahütte. 2. Tag:Begehung des VAV mit Gipfelbestei-gungen (bis 10 Stunden). 3. Tag: Be-steigung Cima Bianca und Abstieg insVal Chironico (Postauto, späte Rück-kehr). Sehr gute Kondition, Gewandt-heit in weglosem und wildem Geländesowie Kletterkenntnisse zwingend nö-tig. Auskunft und Anmeldung bis20. September bei Hans Jaggi,056 444 70 34, [email protected].

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26. Sept.13 Uhr,Buchs,Buchserhof

■ EFFVASSektion Sargans-Buchs

Wir besprechen die Wettbewerbs-bilder.

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24. Sept. ■ ESC WinterthurWanderung entlang derAnhöhen und durch dieWälder des Weinlandes

Treffpunkt: 10 Uhr, Bahnhof Winter-thur, Gleis 7. Abfahrt 10.06 Uhr nachAndelfingen. Wanderung ab Andel-fingen über Humlikon–Hünikon nachNeftenbach, 2 Stunden 50 Minuten;250 m Auf- und Abstieg. Mittagessenim NR-Restaurant Zum Einhorn inHumlikon. Rückfahrt mit dem Bus abNeftenbach nach Winterthur. Anmel-dung bis 22. September an JoachimEberle, Rossweid 10, 8405 Winterthur,052 233 20 24, [email protected].@ www.escw.ch

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24. Sept.19 Uhr, Bern,Klublokal

■ EFFVASSektion Bern

Fortsetzung der beliebten Fotoshop-abende.

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18. Sept.20 Uhr, Biel,Rest. Palace

■ EFFVASSektion Biel

Fotoauswahl und Betrachten der Bil-der für den nationalen Wettbewerb.

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19. Sept. ■ EFFVASSektion Bern-Lok

Wanderung. Weitere Informationenunter www.fotobernlok.ch.vu.

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23. Sept.19 Uhr,Basel, KV

■ EFFVASSektion Basel

Clubabend. Thema noch offen. Infosbei [email protected].

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AGENDA ......

21kontakt.sevNr. 18/0917. September2009

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14. und 15.November9.30 Uhr,KegelhalleAllmend

■ ESV LuzernAbschlusswochenende mitVereinskegeln

Nach Kegeln und Mittagessen zirka2½-stündige Wanderung zur Dorschnei.Übernachtung mit Metzgete zumNachtessen in der Dorschnei. Wander-schuhe, Regenschutz, Hüttenschlafsack,Fotos und Dias. Anmeldung bis 30. Sep-tember (wegen Kegeln und Übernach-tung) an Marcel Hofer, 041 280 02 41.@ www.esv-luzern.ch

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10. bis 24.OktoberBern,Mappa-mondo

■ SVSE Kegeln48. Schweizer SESKV-Gruppenwettkampfund Sportkegeln

Bus 12 Richtung Länggasse bis Mittel-strasse. Startzeiten: Montag bis Samstag,10 bis 19 Uhr. Anmelden ab sofort, alleTage ab 18 Uhr an Walter Mauerhofer,031 981 09 17. Ab Meisterschaftsbe-ginn während den Startzeiten imMappamondo, 031 305 79 83.

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9. Oktober ■ ESC WinterthurWanderung von derMarbachegg nach Flühli LU

Winterthur ab 6.58 Uhr. Wanderzeit:5½ Stunden, 300 m Auf- und 800 mAbstieg. Verpflegung aus dem Ruck-sack. Auskunft und Anmeldung bis5. Oktober bei Manfred Portmann,052 232 30 00 oder 079 481 46 47.@ www.escw.ch

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7. Oktober ■ ESC Basel, Ski & Berg-sport KrokusHerbstwanderung

Aarau, Biberstein, Gislifluh, Wildegg;HD +/-350 m, Marschzeit 4 Stunden.Verpflegung aus dem Rucksack. Hin-fahrt: Basel ab 8.03 Uhr, Aarau an 8.44Uhr. Rückfahrt ab Wildegg, stündlich16.07 Uhr via Olten, 16.17 Uhr viaAarau. Anmeldung bis 6. Oktober anHeinz Spengler, 061 311 74 32.

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AM 19. SEPTEMBER HABEN ALLE DASSELBE ZIEL!

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Cartoonist Pellet hat sich bereits in den Kundgebungsumzug Richtung Bundeshaus eingereiht – aber vorher trifft man sich auf der Schützenmatte!

Noch vor fünf Jahren lagLangnau an der Hauptlinievon Bern nach Luzern. Mitder Eröffnung der Neubau-strecke zwischen Mattstettenund Rothrist und ihrem Zo-finger Seitenast ist der Wegdurch Emmental und Entle-buch zur Nebenlinie ver-kommen und von der SBBzur BLS abgewandert. Nachwie vor verkehren aber imStundentakt Regionalex-presszüge und bieten eineaussichtsreiche Fahrt durcheine schöne Naturlandschaft.Zudem hat hier die BLS eineihrer wenigen Fernverkehrs-strecken, die dem Personaleine willkommene Abwechs-

lung zur Berner S-Bahn er-möglicht.

Sanft aufwärts

Der Bahnhof Langnau istAusgangspunkt dieser aus-sichtsreichen Wanderung,die durch eine charakteristi-sche Emmentaler Landschaftführt. Beim Bahnhof folgtman der markierten Wander-route Richtung Lüderenalp.Nach dem Ortskern geht esin einem leichten Aufstiegostwärts. Schon bald lässtman die letzten Häuser hin-ter sich und taucht auf Kies-strässchen und Waldpfadenin die landwirtschaftlich ge-prägte Welt des Napfgebiets

ein. Mächtige Bau-ernhäuser mit weitausladenden Walm-dächern, saftige Wie-sen und ausgedehntebewaldete Hängeprägen den Charak-ter dieser lieblichenLandschaft. VonGrindlebach geht esaufwärts nach Grind-le und über aus-sichtsreiche Eggenzum Verzweigungs-punkt Guggernülli,der auf etwas über1000 Metern liegt.

Die Route führtüber ausgedehnteHöhen durch densüdlichen Teil desNapfgebiets. BunteWälder und sanfteHügelzüge prägen das Land-schaftsbild.

Steil hinunter

Entlang des Twärengrabensgeht es auf einem lang gezo-genen Höhenrücken weiterRichtung Süden. Danachfolgt ein kurzer und rechtsteiler Abstieg nach Trub-

schachen, der einen markan-ten Kontrast zur vorherigenHöhenlandschaft bildet.

Das Dorf, im tiefsten Em-mental gelegen, wird geprägtdurch die Biscuitfabrik Kam-bly, deren Gründerfamiliemit der Förderung von kultu-rellen Veranstaltungen dazubeiträgt, dass Trubschachen

über die engere Umgebunghinaus Beachtung findet.

Für Wanderer, die Süsseslieben, ist ein Abstecher inden Fabrikladen angebracht,bevor in einer der Landgast-stuben eingekehrt wird.

ast/pmoZusatzinformationen im Internet

unter www.bernerwanderwege.ch

Napf-Landschaft für GeniesserLangnau–Chammershus–Guggernülli–Trubschachen

Mit dem Zug ist die Stre-cke Langnau–Trubscha-chen eine Sache von fünfMinuten. Zu Fuss gibt eslängere, aber auch inter-essantere Möglichkeiten.Eine davon präsentiert UeliGasser von der SektionLPV Emmental.

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Eine lohnende Schlaufe: über Guggernülli von Langnau nach Trubschachen.

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Die italienischen Staatsbahnenhaben die Geschwindigkeit derGüterzüge auf den Hauptstre-cken ihres Netzes beträchtlicherhöht. Fahrzeiten wurdengekürzt und eine Reihe neuerSchnellverbindungen geschaf-fen. Dies geschah, um denWünschen der Wirtschaft zuentsprechen und der Konkur-renz auf der Strasse entgegen-zutreten. Die auf den wichtigs-ten Strecken wie Mailand–Neapel, Turin–Venedig usw.bereits verkehrenden Eilgüter-züge wurden in besondersschnelle Eilgüterzüge umge-wandelt, deren Reisege-schwindigkeit zwischen37,4 km/h (Mailand–Messina)und 56,7 km/h (Mailand–Rom)liegt. Diese Schnellverbindun-gen werden den Frachtgutver-kehr erheblich beschleunigenund der Wirtschaft beträchtli-che Vorteile bringen.

VOR 50 JAHREN

Besonders schnelleGüterzüge in Italien

«Der Eisenbahner» vom21. August 1959 (gekürzt)

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22 FREIZEITkontakt.sevNr. 18/0917. September 2009

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24 PORTRÄTkontakt.sevNr. 18/0917. September 2009

Trotz strahlendem Wetter istdieser Montag, 7. September,für die Infrastruktur-Rangie-rer in Rotkreuz ein traurigerTag, denn für sie gibt esnichts anderes mehr zu tun,als Möbel aus Büros zu räu-men und allerlei Material zuentsorgen. Der Grund dafürist, dass die für die Region be-stimmten Wagen neuerdingsim Rangierbahnhof Limmat-tal (RBL) sortiert werden. Dasheisst, die Züge kommennun in Rotkreuz vorformiertan. So können die Rangierervon SBB Cargo die Wagen-gruppen für die verschiede-

nen Bestimmungsorte direktübernehmen und an dieKunden verteilen. Und amAbend fahren die eingesam-melten Wagen von Rotkreuzaus unsortiert zur Triage inden RBL.

Krisenopfer

Die Schliessung des Rangier-bahnhofs (RB) Rotkreuz seinachvollziehbar, sagt Pat-rick Bühler (38) aus Littau,der vor 21 Jahren bei der SBB

die Betriebslehre machte undin Rotkreuz vom Rangierar-beiter bis zum Teamleiter(seit 2002) aufstieg. Wegender Krise sei der Güterverkehrstark zurückgegangen, unddamit auch die schweizweitzu rangierenden Wagen (mi-nus 20 %). «Rotkreuz wirdumgenutzt, um den RBL bes-ser auszulasten. Dort werdendie Wagen automatisch ge-bremst, während wir hiernoch Bremsschuhe legten.»

Völlig veraltet seien die1974 erstellten Rangieranla-gen in Rotkreuz aber nicht,so Bühler weiter. Daher wür-den sie auch nicht abgebro-chen, um bei einer Verkehrs-zunahme allenfalls wiedergenutzt werden zu können.

Rasante Schliessung

Die Mitarbeiterinformationerfolgte am 24. Juni. SchonEnde September wird dasTeam aufgelöst sein. Werdann noch keine Stelle hat,steht dank dem Kündigungs-

schutz im GAV SBB nicht aufder Strasse, sondern kommtins Programm Neuorientie-rung und Arbeit (NOA).Mehrere Rangierer merkengegenüber kontakt.sev kritischan, dass ihnen bis zum Über-tritt ins NOA relativ wenigZeit für die Stellensuche zurVerfügung stand.

«Wir waren ein gutesTeam!» lobt Teamleiter Pat-rick Bühler seine Leute. «Allehaben sich nach dem an-

fänglichen Schock aktiv aufdie Jobsuche gemacht.» Un-terstützt wurden sie dabei ab26. Juni von einer Mitarbei-terin von NOA-Prävention,aber auch vom Personal-dienst und von Patrick Büh-ler. «Bei Absagen versucheich ihnen wieder Mut zu ma-chen.» Bühler organisierteauch Ablöser für Mitarbeiter,die bereits eine neue Stelleantreten konnten.

Von den 19 Rangiererninklusive Teamleiter habeninzwischen 10 eine Lösunggefunden: 4 gehen zur Zug-vorbereitung des Personen-verkehrs, 2 vorzeitig in Pensi-on, 1 zur BetriebswehrZürich, 1 zu einer Privatfir-ma, 1 macht einen Stagebeim Trassenmanagement inLuzern und 1 eine Logistik-ausbildung in Lyss.

Auch Patrick Bühler istnoch am Suchen. Er will sichab Oktober nebenberuflichin zwei Jahren zum diplo-mierten Kaufmann weiterbil-

den. Dafür wird er am Sams-tag die Schulbank drücken.Auf den Familienvater mitdrei kleinen Kindern warteteine strenge Zeit!

Neben den 19 Rangiererngab es in Rotkreuz bisherauch 9 Fahrdienstleiter in-klusive ihrem Teamleiter, derschon bisher teilweise imRBL arbeitete. Sie bleibenvorläufig vor Ort, doch ir-gendwann wird der Bahn-hof wohl automatisiert.

Zwei Rangierer bleiben nochVon den Rangierern bleibenab Oktober nur jene beidenin Rotkreuz, die vorzeitig inPension gehen. Sie besorgenbeispielsweise Rangierarbei-ten an Rail4Chem-Zügen.

Alois Staub (60) aus Zugwird im November seinenletzten Arbeitstag haben. Erbegann bei der SBB vor 43Jahren als Hilfsarbeiter imTaglohn beim Gepäck undwechselte ein Jahr späterzum Rangier. Er freut sich,bald mehr Zeit für Haus, Gar-ten und Reisen zu haben.Dennoch lässt ihn der An-blick der leeren Geleise nichtkalt: «Den Betrieb hier hät-test du sehen sollen, bis sieuns vor drei Jahren mit ‹Fo-kus› den Nachtdienst weg-nahmen!» Schon damalswurden in Rotkreuz achtRangierer abgebaut.

Belastende Ungewissheit

Bajram Cuculi (52) aus Wi-kon LU kam erst im Januarnach Rotkreuz, nachdem erletztes Jahr durch die Schlies-sung des RB Olten stellenlosgeworden war. Seit 1992 ar-beitet er bei der SBB im Ran-gier. Er bewirbt sich aberauch beim Fahrleitungsun-terhalt und hofft sehr, baldeine Stelle zu finden.

Auch Rolf Rölli (38) ausRotkreuz findet die Unge-wissheit über die beruflicheZukunft sehr belastend. Amliebsten würde er zur Zugvor-bereitung in Zürich wech-seln. Demnächst kann er aufdem RB Biel einen Tagschnuppern und dort wohldrei Monate lang temporärarbeiten. Weil er auf keineFamilie Rücksicht nehmenmuss, wäre dies für ihn keinProblem. Wenn immer mög-lich möchte er bei der SBBbleiben, bei der er vor 22 Jah-ren die Betriebslehre begann.

Dies hofft auch AndreasBienz (50), der mit seiner Fa-milie in Eschenbach wohnt.

Der Beginn der SBB-Betriebs-lehre liegt für ihn schon 33Jahre zurück. In Rotkreuz ar-beitet er seit 29 Jahren, da-von die ersten 10 Jahre beimGepäck und seither als Ran-gierer. Er würde gerne beiRailClean arbeiten. Neulichteilte ihm NOA telefonischmit, in der Region Brugg seieine Stelle frei. Doch wenigspäter hiess es in einem Maildas Gegenteil. Hoffentlichklappt es beim nächsten Mal!Bei rechtlichen Fragen hilftübrigens das Rechtsschutz-team SEV, 031 357 57 57.

Markus Fischer

SBB Infrastruktur rangiert in Rotkreuz nicht mehr

«Wir waren ein gutes Team»Am 4. September lief inRotkreuz ZG zum letztenMal ein Güterzug überden Ablaufberg. Seithererfolgt die Triage im Ran-gierbahnhof Limmattal(RBL). Daher verlieren19 Rangierer ihre Stellen.

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Die Teamloks Ee 3/3 und Am 843 werden Rotkreuz auch bald verlassen.

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Von links: Bajram Cuculi, Alois Staub, Andreas Bienz, Rolf Rölli und Patrick Bühler beim Räumen des Materialdepots.

Abbau Abbau AbbauDie Rangierbahnhöfe bei SBBInfra. Immer wieder sie, respek-tive die Mitarbeitenden sindbetroffen von Schliessungen undAbbau. RB-Anlage Olten, RB Bielund nun der RB Rotkreuz. Für dieBetroffenen eine schlimmeSituation, sind es doch häufigKollegen mit Monopolberufen,die jahrzehntelang der SBB treuihre Arbeitskraft zur Verfügunggestellt haben. Das grosseProblem: Die RB bei Infra sindauf Gedeih und Verderb vonCargo SBB abhängig. Den letztenbeissen die Hunde, dies traf aufdie Rotkreuzer Kollegen aufjeden Fall zu. Wenn Cargo nichtliefern kann, gibts keine Arbeit.Die Schliessung zu verhindern,ist deshalb nicht gelungen. Aberdafür steht die SBB in der Pflicht,den nun stellenlosen Mitarbei-tenden wieder zu Arbeit zuverhelfen. Dies auch mit neuenIdeen und Möglichkeiten, wie derSEV dies bei der Schliessung desRB Rotkreuz forderte. SBB undSEV verhandeln zurzeit darüber,denn (leider) machen wir unskeine Illusionen. Die RBs bleibenunter Druck. Darum braucht eslangfristige Ideen und Möglich-keiten für die Rangierer!Urs Huber, SEV-Team Infrastruktur

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