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Kontakt sev 2015 16

Date post: 23-Jul-2016
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Vieles, was ursprünglich die «Idee Europa» ausmachte, ist in letzter Zeit verloren gegangen, stellt der luxembur- gische Gewerkschafter Guy Greivelding im Interview mit kontakt.sev fest. Er engagiert sich nun stark dafür, dass der institutionalisierte Soziale Dialog für den Schienenverkehr wieder in Gang kommt. Vor allem aber wünscht er sich, dass Europa ein Bekenntnis zum Schienen- verkehr als Service public abgibt. Interview, Seiten 6 und 7 Für ein soziales Europa Mutationen: Postfach, 3000 Bern 6 AZA 3000 Bern 6 PP Journal Nr. 16 24. September 2015 Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals Freude und Feierlaune herrschten am Jubi- läumsanlass in Thun. Seite 17 100 Jahre VPT BLS pan. An einer Tagung der Gewerkschaften versuch- te der Chefunterhändler des Bundes vergeb- lich, die Bedenken gegen «Tisa» zu zerstreuen. Seite 5 Gefährliches Geheimabkommen Die SBB weist in ihrer Halbjahresbilanz gute Zahlen aus, insbesondere Immobilien und Personenverkehr legen zu. Seite 2 Gute Halbjahreszahlen der SBB Am Anfang ein Block von Sozialdemo- kratinnen und Sozialdemokraten, am Ende praktisch geschlossen die gesam- te SVP: Der Vergleich der Stimmen im Nationalrat mit der Haltung der Gewerk- schaften ergibt ein klares Bild. SEV und Syndicom haben erstmals ge- meinsam extern dieses Ranking erstel- len lassen, um ihren Mitgliedern an- hand der tatsächlichen Abstimmungen – und nicht irgendwelcher Parteiparo- len – eine Wahlhilfe zu bieten. Wem so- ziale Anliegen und der Service public wichtig sind, sieht deutlich, wie er oder sie wählen sollte. pmo Dossier Seiten 11 bis 14 Mit uns oder gegen uns? Die Auswertung der Abstim- mungen im Nationalrat ergibt ein klares Bild: Die SP stimmt deutlich am häufigsten im Sinn von SEV und Syndicom, die SVP äusserst klar am we- nigsten. Ranking von SEV und Syndicom zeigt Abstimmungsverhalten der Nationalrätinnen und Nationalräte Foto: parlament.ch, Grafik: Jörg Matter Drei klare Blöcke im Parteiendurchschnitt, wobei der Abstand von der SVP zu allen andern ausserordentlich gross ist. Der Ständerat bestätigte die Sen- kung des Mindestumwandlungssatzes, mit dem aus dem Alterskapital die Pen- sionskassenrenten ermittelt werden: Diese sollen im obligatorischen Teil (bis zu 84 600 Franken Jahreslohn als Be- rechnungsbasis, Stand 2015) um 12 % sinken, was auch den überobligatori- schen Teil negativ beeinflusst. Ebenfalls bestätigt hat der Rat die Erhöhung des Frauenrentenalters, obwohl tiefere Löh- ne und mehr Haus- und Betreuungs- arbeit die Frauen gegenüber den Män- nern in der Altersvorsorge weiterhin benachteiligen. Die beiden dicken «Krö- ten» wird die Mehrheit der Stimmbür- ger/innen zu Recht nur schlucken, wenn sie weiter auf anständige Renten aus AHV und Pensionskasse zählen können. Darum hat auch die Ratsmitte erkannt, dass die Renteneinbussen kompensiert werden müssen. Und dass diese Kom- pensation nicht allein bei den Pensions- kassen möglich ist, weil dies vor allem Wenigverdienende und KMU zu stark be- lasten würde. Höhere AHV-Renten dage- gen sind bezahlbar. Darum setzt nun auch die Mitte wieder auf die AHV. Seite 24 «Altersvorsorge 2020»: Ständerat setzt auf Kompromiss – und auf die AHV Höhere AHV-Renten versüssen «Kröten»
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Page 1: Kontakt sev 2015 16

Vieles, was ursprünglich die «IdeeEuropa» ausmachte, ist in letzter Zeitverloren gegangen, stellt der luxembur-gische Gewerkschafter Guy Greiveldingim Interview mit kontakt.sev fest. Erengagiert sich nun stark dafür, dass derinstitutionalisierte Soziale Dialog für denSchienenverkehr wieder in Gang kommt.Vor allem aber wünscht er sich, dassEuropa ein Bekenntnis zum Schienen-verkehr als Service public abgibt.

Interview, Seiten 6 und 7

Für ein soziales Europa

Mutationen:Postfach, 3000 Bern 6

AZA 3000 Bern 6PP Journal

Nr. 16

24. September2015

Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch

Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals

Freude und Feierlauneherrschten am Jubi-läumsanlass in Thun.

Seite 17

100 Jahre VPT BLSpan.

An einer Tagung der Gewerkschaften versuch-te der Chefunterhändler des Bundes vergeb-lich, die Bedenken gegen «Tisa» zu zerstreuen.

Seite 5

Gefährliches GeheimabkommenDie SBB weist in ihrer Halbjahresbilanz guteZahlen aus, insbesondere Immobilien undPersonenverkehr legen zu.

Seite 2

Gute Halbjahreszahlen der SBB

Am Anfang ein Block von Sozialdemo-kratinnen und Sozialdemokraten, amEnde praktisch geschlossen die gesam-te SVP: Der Vergleich der Stimmen imNationalrat mit der Haltung der Gewerk-schaften ergibt ein klares Bild.SEV und Syndicom haben erstmals ge-meinsam extern dieses Ranking erstel-len lassen, um ihren Mitgliedern an-hand der tatsächlichen Abstimmungen– und nicht irgendwelcher Parteiparo-len – eine Wahlhilfe zu bieten. Wem so-ziale Anliegen und der Service publicwichtig sind, sieht deutlich, wie er odersie wählen sollte. pmo

Dossier Seiten 11 bis 14

Mit uns oder gegen uns?Die Auswertung der Abstim-mungen im Nationalrat ergibtein klares Bild: Die SP stimmtdeutlich am häufigsten imSinn von SEV und Syndicom,die SVP äusserst klar am we-nigsten.

Ranking von SEV und Syndicom zeigt Abstimmungsverhalten der Nationalrätinnen und Nationalräte

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Drei klare Blöcke im Parteiendurchschnitt, wobei der Abstand von der SVP zu allen andern ausserordentlich gross ist.

■ Der Ständerat bestätigte die Sen-kung des Mindestumwandlungssatzes,mit dem aus dem Alterskapital die Pen-sionskassenrenten ermittelt werden:Diese sollen im obligatorischen Teil (biszu 84 600 Franken Jahreslohn als Be-rechnungsbasis, Stand 2015) um 12 %sinken, was auch den überobligatori-schen Teil negativ beeinflusst. Ebenfallsbestätigt hat der Rat die Erhöhung des

Frauenrentenalters, obwohl tiefere Löh-ne und mehr Haus- und Betreuungs-arbeit die Frauen gegenüber den Män-nern in der Altersvorsorge weiterhinbenachteiligen. Die beiden dicken «Krö-ten» wird die Mehrheit der Stimmbür-ger/innen zu Recht nur schlucken, wennsie weiter auf anständige Renten ausAHV und Pensionskasse zählen können.Darum hat auch die Ratsmitte erkannt,

dass die Renteneinbussen kompensiertwerden müssen. Und dass diese Kom-pensation nicht allein bei den Pensions-kassen möglich ist, weil dies vor allemWenigverdienende und KMU zu stark be-lasten würde. Höhere AHV-Renten dage-gen sind bezahlbar. Darum setzt nunauch die Mitte wieder auf die AHV.

Seite 24

«Altersvorsorge 2020»: Ständerat setzt auf Kompromiss – und auf die AHV

Höhere AHV-Renten versüssen «Kröten»

Page 2: Kontakt sev 2015 16

«Wir stehen dem neuen Chefder Swiss offen gegenüber»,hält Philipp Hadorn, Präsidentvon SEV-Gata, fest. Letzte Wo-che hatte Lufthansa bekanntgegeben, dass der bisherigeSwiss-Chef Harry Hohmeisterin die Konzernzentrale nachFrankfurt wechselt und durch

Thomas Klühr ersetzt wird. Die-ser war bisher für die Lufthan-sa am Flughafen München ver-antwortlich. Mit Blick aufdessen rein deutsche Erfah-rung betont Hadorn: «Sozial-partnerschaft in der Schweizmuss nach unseren hiesigenGegebenheiten spielen.» DieSozialpartnerschaft müsse ver-tieft gelebt werden, sodass sieendlich auf allen Ebenen alsGewinn für beide Seiten aner-kannt wird.

Personalzufriedenheit am Boden«Die Unzufriedenheit der Mit-arbeitenden beim Bodenperso-nal, die sich in der Mitarbeiten-denbefragung gezeigt hat, isternst zu nehmen, und die er-

forderlichen Massnahmenmüssen mit uns verhandeltwerden», führt Hadorn aus. An-schliessend gelte es, Verbes-serungen konsequent umzu-setzen.

Schweizer BedürfnissewahrnehmenLufthansa will zudem die Füh-rung straffen und die Konzern-gesellschaften besser koordi-nieren. Hadorn zeigt sichbesorgt, dass die Straffungdes Konzerns zulasten desSchweizer Bereichs gehenkönnte: «Swiss trägt einensehr wesentlichen Anteil amKonzernerfolg; wir erwarten,dass das in der Zentrale gewür-digt wird.» Diese Sorgen stüt-

zen sich auf Erfahrungen frühe-rer Jahre, als Straffungen in derLufthansa-Organisation immerzu schmerzlichen Einschnittenin der Schweiz geführt hatten.Hadorn weist darauf hin, dassder Bundesrat weiterhin einBedürfnis sieht nach einemMonitoring der schweizeri-schen Luftfahrt insgesamt undder bestmöglichen Einbindungder Schweiz in den internatio-nalen Luftverkehrsmarkt. «Jetzterwarten wir den Tatbeweis,gerade auch im Interessesicherer Arbeitsplätze.» Im-merhin war die Swiss vor Jah-ren mit rund 2 Milliarden Fran-ken öffentlicher Gelder ausden Aschen der «Swissair» ge-rettet worden. pmo

SEV-Gata hat Erwartungen an die neue Swiss-Führung

Der Wechsel an derSpitze der Swiss mussauch in der Sozialpart-nerschaft spürbar sein:Das fordert SEV-Gata.Und der starke Beitragder Swiss zum Erfolgdes Konzerns müssesich in den Leistungenfürs Personal zeigen.

Swiss muss schweizerisch handeln

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

Der Halbjahresabschluss derSBB weist sowohl mehr Perso-nenverkehr als auch einen hö-heren Gewinn aus. Erneut hatdie Zahl der Pendlerinnen undPendler zugenommen, sodassheute an einem durchschnittli-chen Werktag 1,3 MillionenMenschen mit der SBB unter-wegs sind.

Schwierigere UmständeDie SBB weist in ihrer Medien-mitteilung darauf hin, dass es«ein anspruchsvolles erstesHalbjahr» gewesen sei; sie er-wähnt die Entgleisung vonDaillens, die Unterhalts- undAusbauarbeiten im hochbelas-teten Netz bei laufendem Be-trieb, ungünstigere Wetterbe-dingungen (härterer Winter,Überschwemmungen, Hitze)sowie Anlagen- und Rollmateri-alstörungen. Pünktlichkeit und

Kundenzufriedenheit warendeshalb leicht rückläufig.Für den besseren finanziellenAbschluss führt die SBB nebenden gestiegenen Passagierzah-len auch die Auswirkungen vonSpar- und Effizienzprogram-men an. Andererseits führt sieEinbussen von 44 MillionenFranken auf die Frankenstärkezurück, wobei vor allem derGüterverkehr betroffen war.Hier verfällt die SBB sodann inSchwarzmalerei: «Die Anzei-chen einer Deindustrialisie-rung in gewissen Branchen ha-ben sich verstärkt. Dauerhaftwegfallende Transportvolumensind zu befürchten, gleichzei-tig sinken die Margen.» DieSBB stellt sich damit in Wider-spruch zu den Prognosen, dieder Informationsdienst Litrasoeben veröffentlich hat: Die-ser geht weiterhin von einemmarkanten Wachstum imSchienengüterverkehr aus.Auf der Grundlage ihrer Beden-ken kündigt die SBB «weitereMassnahmen zur Steigerungder Wettbewerbsfähigkeit undder langfristigen Kundenbin-dung sowie strukturelle Anpas-sungen» an. Das kann man als

Gewerkschaft durchaus mit Be-sorgnis zur Kenntnis nehmen.

Wo bleibt das Personal?Ebenfalls mit Besorgnis nimmtdie Gewerkschaft zur Kenntnis,dass die SBB in ihrer mehrsei-tigen Medienmitteilung dasPersonal mit keinem Wort er-wähnt: weder als handelndePersonen, die diesen Betriebüberhaupt möglich machen,noch als reine Zahl in der Ta-belle der Halbjahresresultate.Einzige Ausnahme: Die Ge-winnzunahme im Personenver-kehr sei das Resultat von hö-herem Verkehrsertrag undtieferem Personalaufwand –mit andern Worten: einer wei-

teren Produktivitätssteigerung.Im Ausblick weist die SBB ein-mal mehr darauf hin, dass sieangesichts des Netzzustandsund laufender Ausbauten mehrGeld für den Unterhalt brau-che, andererseits sieht sieMöglichkeiten, dass durch dieDigitalisierung der Arbeitsweltdie Nachfragespitzen geglättetwerden könnten, was eine Ver-langsamung des Ausbaus er-möglichen würde. Zudem seidie SBB «in der Pflicht, diesteigenden Gesamtsystemkos-ten des Schienenverkehrs zusenken und Angebotskonzeptezu überprüfen», was dann al-lerdings nicht näher ausge-führt wird. pmo

Insgesamt steigen dieZahlen der SBB weiter,wobei das Wachstumwie seit Längerem üb-lich auf dem Personen-verkehr und den Immo-bilien basiert.

Mehr Reisende, weniger GüterHalbjahresresultat der SBB zeigt weiteres Wachstum

Keys

tone

Die Hitze war für die SBB eine Last.

Höherer Bahnanteilam Alpengütertransit■ Die Bahn hat im ersten Halb-jahr 2015 im Gütertransit durchdie Alpen ihren Marktanteil auf69,2 % gesteigert, den höchstenWert seit der LSVA-Einführung2001. Per Bahn gelangten 2,4 %mehr Gütertonnen durch die Al-pen als in der Vorjahresperiode,auf der Strasse 3,8 % weniger.

Bundespersonalwehrt sich■ Der Bundesrat will beim Bun-despersonal 30 Mio. Frankenpro Jahr sparen mit einer Null-runde bei den Löhnen 2016, ei-ner Senkung der Lohnentwick-lung um bis 2 %, Streichungenbei der Treueprämie, Wegfall derArbeitgeber-Beteiligung an derÜberbrückungsrente, Stellenab-bau ab 2017 und einem neuenLohnsystem, das jede geregelteLohnerhöhung abschafft. Dage-gen haben die Personalverbän-de eine Petition lanciert, die denBundesrat auffordert, die Mass-nahmen zurückzunehmen, zueiner verantwortungsbewusstenPersonalpolitik zurückzukehrenund sich endlich entschiedengegen die Diffamierungen desBundespersonals zu äussern.

Probleme verschleiert,Lösungen verweigert■ Der vom Bundesrat publizier-te Bericht zur Bekämpfung vonMissbräuchen bei der Personen-freizügigkeit verschleiert mehrals er aufdeckt. Die Lohnkont-rollen haben viele Verstösse anden Tag gebracht. Bund und Kan-tone erlassen jedoch nur aus-nahmsweise die im Gesetz fürdiesen Fall vorgesehenen Min-destlöhne, damit dumpende Fir-men auch in Branchen gebüsstwerden können, wo es keineGAV gibt, weil die Arbeitgeberkeine wollen, wie im Garten-bau, Strassentransport oder inder Informatikbranche. Bei öf-fentlichen Beschaffungen dür-fen nur Firmen mit korrektenLöhnen den Zuschlag erhalten.Bei klaren Verdachtsfällen müs-sen die Kontrolleure vor Ort Ar-beitsunterbrüche anordnen. Über-fällig ist auch die Erhöhung derBussen auf 30 000 Franken. SGB

NEWS

Keys

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Bild der Woche

Arbeitsniederlegung und Personalversammlung am 26. August auf der Baustelle der neuenVerbindungsbahn Ceva in Chêne-Bougeries bei Genf: Den Arbeitern gelang damit und dankder Intervention der Genfer Regierung eine Verbesserung des mickrigen Sozialplans nach derMassenentlassung bei der Eaux Vives Infra SA. Auch diesen Montag haben wieder BauarbeiterPersonalversammlungen durchgeführt, nämlich auf den Tunnelbaustellen Belchen und Eppen-berg. Laut Unia zeigten sie sich klar bereit, für eine Rente mit 60, für einen besseren Schutz beiSchlechtwetter und für wirksamere Massnahmen gegen Lohndumping wenn nötig zu streiken.

Die Abstimmung über die zwei-te Strassenröhre am Gotthardist politisch eines der Haupt-themen des nächsten Jahres.Zwar wird der Bundesrat erstEnde Oktober entscheiden,aber es sieht nach einer Ab-stimmung am 28. Februar aus.Der SEV plant entsprechend:Am 2. Februar ist ein Aktionstagvorgesehen, an dem der SEV –in Absprache mit dem Referen-dumskomitee – deutlich seineHaltung zeigen wird.Der SEV bekämpft dieses Stras-senprojekt, weil es den Basis-tunnel der Bahn konkurrenziertund der Verkehrsverlagerungzuwiderläuft. Näheres zum Ak-tionstag wird der SEV rechtzei-tig mitteilen. pmo

Voraussichtlich am28. Februar wird überdie zweite Gotthardröh-re abgestimmt. Der SEVbereitet sich vor.

Der Kampf amGotthard

Vorstand SEV

AKTUELL

...... 3

kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

Wir wählen!

Man hört es, man sieht es, man liest es. Bald sindWahlen. Am 18. Oktober erneuert das stimmbe-rechtigte Volk den National- und Ständerat. Es isteine wichtige Wahl und eine politische Weichen-stellung für die nächsten vier Jahre, an der wirnicht nur als Stimmbürgerinnen und Stimmbürger,sondern auch als Gewerkschafterinnen und Ge-werkschafter aufgerufen sind teilzunehmen.

Der SEV hat zu diesem Zweck, wie schon für dieletzten Wahlen vor vier Jahren, ein Ranking erstellt.Dieses Ranking, das uns dabei helfen soll, die

richtige Wahl zu treffen, ist aufgrund des Stimm-verhaltens der Parlamentarierinnen und Parla-mentarier zu wichtigen Vorlagen entstanden. Da-bei wurden Abstimmungsvorlagen analysiert, diefür uns als Arbeitnehmende und Rentnerinnen undRentner von zentraler Bedeutung waren; ich er-wähne besonders die Fabi-Vorlage zur Finanzie-rung der Bahn-Infrastruktur, den Entscheid überden Bau einer zweiten Strassenröhre am Gotthardund die Revision des Gütertransportgesetzes.

Das Ranking soll uns dabei unterstützen, diejeni-gen Parteien zu berücksichtigen, die unsere Anlie-gen unterstützten. Das Resultat ist eindeutig undwird in dieser Nummer von kontakt.sev detailliertpräsentiert. Es geht um viel. In den kommendenJahren wird sich das neugewählte Parlament mitsehr vielen Geschäften befassen, die für uns vonzentraler Bedeutung sind. Stellvertretend dafür er-wähne ich die angelaufene Rentenreform. Dabeiwird es letztlich um die Frage gehen, ob die AHVgestärkt oder geschwächt werden soll. Es wird umeine überfällige AHV-Rentenerhöhung gehen undauch darum, ob wir weiterhin mit 65 Jahren in Ren-te gehen können oder eben nicht. Das Rankinghilft uns bei der Suche nach der richtigen Antwort.

Der SEV ist gemäss seinen Statuten parteipolitischunabhängig. Das ist richtig, wichtig und soll auchso bleiben. Der SEV kann aber politisch nicht neu-tral sein und sich nicht darum kümmern, wer unsund unsere Anliegen in den nächsten vier Jahrenvertritt. Aus diesem Grund stellen wir wiederumein Ranking vor, um unseren Kolleginnen und Kol-legen die Wahl zu erleichtern. Um es klar zu sagen:Es muss uns interessieren, wer es gut mit unsmeint!

ZUR SACHE

«Um es klar zu sagen: Es muss unsinteressieren, wer es gut mit uns meint!.»

Giorgio Tuti, Präsident SEV

■ Der Vorstand stimmt derAuflösung der Sektion LPVSargans-Buchs-Chur (sieheSeite 16) zu. Diese konnte ih-ren Vorstand nicht mehr beset-zen. Die Mitglieder wechselnin die Sektion LPV Nordost-schweiz.

■ Weiter wählt der Vorstandden 37-jährigen Vivian Bolog-na formell als Redaktor voncontact.sev. Bologna erfülltzwei Jahre nach seiner An-stellung die Wahlvorausset-zungen; zurzeit schliesst ereine Zusatzausbildung imBereich der Unternehmens-kommunikation ab.

■ In die ständige Statuten-revisionskommission desSEV werden neu Hanspeter

Eggenberger, ZentralpräsidentRPV, Peter Käppler, Zentralprä-sident AS, und Eugenio Tura,Migrationskommission, ge-wählt. Die Kommission unterdem Vorsitz von Vizepräsiden-tin Barbara Spalinger bestehtneu aus sieben Mitgliedern.

■ Die Pensionskasse fürdas Personal des SEV folgteiner «verbindlichen Emp-fehlung» ihres gesetzlichenExperten und trifft Massnah-men, um die zurzeit stabileFinanzlage längerfristig zu si-chern. So werden die Genera-tionentafel eingeführt und dertechnische Zins gesenkt, zu-dem bezahlen Arbeitgeberund Arbeitnehmer zusammenab 2016 zwei Prozent zusätz-lich an Sparbeiträgen.

VORSTAND IN KÜRZE

Page 3: Kontakt sev 2015 16

«Wir stehen dem neuen Chefder Swiss offen gegenüber»,hält Philipp Hadorn, Präsidentvon SEV-Gata, fest. Letzte Wo-che hatte Lufthansa bekanntgegeben, dass der bisherigeSwiss-Chef Harry Hohmeisterin die Konzernzentrale nachFrankfurt wechselt und durch

Thomas Klühr ersetzt wird. Die-ser war bisher für die Lufthan-sa am Flughafen München ver-antwortlich. Mit Blick aufdessen rein deutsche Erfah-rung betont Hadorn: «Sozial-partnerschaft in der Schweizmuss nach unseren hiesigenGegebenheiten spielen.» DieSozialpartnerschaft müsse ver-tieft gelebt werden, sodass sieendlich auf allen Ebenen alsGewinn für beide Seiten aner-kannt wird.

Personalzufriedenheit am Boden«Die Unzufriedenheit der Mit-arbeitenden beim Bodenperso-nal, die sich in der Mitarbeiten-denbefragung gezeigt hat, isternst zu nehmen, und die er-

forderlichen Massnahmenmüssen mit uns verhandeltwerden», führt Hadorn aus. An-schliessend gelte es, Verbes-serungen konsequent umzu-setzen.

Schweizer BedürfnissewahrnehmenLufthansa will zudem die Füh-rung straffen und die Konzern-gesellschaften besser koordi-nieren. Hadorn zeigt sichbesorgt, dass die Straffungdes Konzerns zulasten desSchweizer Bereichs gehenkönnte: «Swiss trägt einensehr wesentlichen Anteil amKonzernerfolg; wir erwarten,dass das in der Zentrale gewür-digt wird.» Diese Sorgen stüt-

zen sich auf Erfahrungen frühe-rer Jahre, als Straffungen in derLufthansa-Organisation immerzu schmerzlichen Einschnittenin der Schweiz geführt hatten.Hadorn weist darauf hin, dassder Bundesrat weiterhin einBedürfnis sieht nach einemMonitoring der schweizeri-schen Luftfahrt insgesamt undder bestmöglichen Einbindungder Schweiz in den internatio-nalen Luftverkehrsmarkt. «Jetzterwarten wir den Tatbeweis,gerade auch im Interessesicherer Arbeitsplätze.» Im-merhin war die Swiss vor Jah-ren mit rund 2 Milliarden Fran-ken öffentlicher Gelder ausden Aschen der «Swissair» ge-rettet worden. pmo

SEV-Gata hat Erwartungen an die neue Swiss-Führung

Der Wechsel an derSpitze der Swiss mussauch in der Sozialpart-nerschaft spürbar sein:Das fordert SEV-Gata.Und der starke Beitragder Swiss zum Erfolgdes Konzerns müssesich in den Leistungenfürs Personal zeigen.

Swiss muss schweizerisch handeln

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

Der Halbjahresabschluss derSBB weist sowohl mehr Perso-nenverkehr als auch einen hö-heren Gewinn aus. Erneut hatdie Zahl der Pendlerinnen undPendler zugenommen, sodassheute an einem durchschnittli-chen Werktag 1,3 MillionenMenschen mit der SBB unter-wegs sind.

Schwierigere UmständeDie SBB weist in ihrer Medien-mitteilung darauf hin, dass es«ein anspruchsvolles erstesHalbjahr» gewesen sei; sie er-wähnt die Entgleisung vonDaillens, die Unterhalts- undAusbauarbeiten im hochbelas-teten Netz bei laufendem Be-trieb, ungünstigere Wetterbe-dingungen (härterer Winter,Überschwemmungen, Hitze)sowie Anlagen- und Rollmateri-alstörungen. Pünktlichkeit und

Kundenzufriedenheit warendeshalb leicht rückläufig.Für den besseren finanziellenAbschluss führt die SBB nebenden gestiegenen Passagierzah-len auch die Auswirkungen vonSpar- und Effizienzprogram-men an. Andererseits führt sieEinbussen von 44 MillionenFranken auf die Frankenstärkezurück, wobei vor allem derGüterverkehr betroffen war.Hier verfällt die SBB sodann inSchwarzmalerei: «Die Anzei-chen einer Deindustrialisie-rung in gewissen Branchen ha-ben sich verstärkt. Dauerhaftwegfallende Transportvolumensind zu befürchten, gleichzei-tig sinken die Margen.» DieSBB stellt sich damit in Wider-spruch zu den Prognosen, dieder Informationsdienst Litrasoeben veröffentlich hat: Die-ser geht weiterhin von einemmarkanten Wachstum imSchienengüterverkehr aus.Auf der Grundlage ihrer Beden-ken kündigt die SBB «weitereMassnahmen zur Steigerungder Wettbewerbsfähigkeit undder langfristigen Kundenbin-dung sowie strukturelle Anpas-sungen» an. Das kann man als

Gewerkschaft durchaus mit Be-sorgnis zur Kenntnis nehmen.

Wo bleibt das Personal?Ebenfalls mit Besorgnis nimmtdie Gewerkschaft zur Kenntnis,dass die SBB in ihrer mehrsei-tigen Medienmitteilung dasPersonal mit keinem Wort er-wähnt: weder als handelndePersonen, die diesen Betriebüberhaupt möglich machen,noch als reine Zahl in der Ta-belle der Halbjahresresultate.Einzige Ausnahme: Die Ge-winnzunahme im Personenver-kehr sei das Resultat von hö-herem Verkehrsertrag undtieferem Personalaufwand –mit andern Worten: einer wei-

teren Produktivitätssteigerung.Im Ausblick weist die SBB ein-mal mehr darauf hin, dass sieangesichts des Netzzustandsund laufender Ausbauten mehrGeld für den Unterhalt brau-che, andererseits sieht sieMöglichkeiten, dass durch dieDigitalisierung der Arbeitsweltdie Nachfragespitzen geglättetwerden könnten, was eine Ver-langsamung des Ausbaus er-möglichen würde. Zudem seidie SBB «in der Pflicht, diesteigenden Gesamtsystemkos-ten des Schienenverkehrs zusenken und Angebotskonzeptezu überprüfen», was dann al-lerdings nicht näher ausge-führt wird. pmo

Insgesamt steigen dieZahlen der SBB weiter,wobei das Wachstumwie seit Längerem üb-lich auf dem Personen-verkehr und den Immo-bilien basiert.

Mehr Reisende, weniger GüterHalbjahresresultat der SBB zeigt weiteres Wachstum

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Die Hitze war für die SBB eine Last.

Höherer Bahnanteilam Alpengütertransit■ Die Bahn hat im ersten Halb-jahr 2015 im Gütertransit durchdie Alpen ihren Marktanteil auf69,2 % gesteigert, den höchstenWert seit der LSVA-Einführung2001. Per Bahn gelangten 2,4 %mehr Gütertonnen durch die Al-pen als in der Vorjahresperiode,auf der Strasse 3,8 % weniger.

Bundespersonalwehrt sich■ Der Bundesrat will beim Bun-despersonal 30 Mio. Frankenpro Jahr sparen mit einer Null-runde bei den Löhnen 2016, ei-ner Senkung der Lohnentwick-lung um bis 2 %, Streichungenbei der Treueprämie, Wegfall derArbeitgeber-Beteiligung an derÜberbrückungsrente, Stellenab-bau ab 2017 und einem neuenLohnsystem, das jede geregelteLohnerhöhung abschafft. Dage-gen haben die Personalverbän-de eine Petition lanciert, die denBundesrat auffordert, die Mass-nahmen zurückzunehmen, zueiner verantwortungsbewusstenPersonalpolitik zurückzukehrenund sich endlich entschiedengegen die Diffamierungen desBundespersonals zu äussern.

Probleme verschleiert,Lösungen verweigert■ Der vom Bundesrat publizier-te Bericht zur Bekämpfung vonMissbräuchen bei der Personen-freizügigkeit verschleiert mehrals er aufdeckt. Die Lohnkont-rollen haben viele Verstösse anden Tag gebracht. Bund und Kan-tone erlassen jedoch nur aus-nahmsweise die im Gesetz fürdiesen Fall vorgesehenen Min-destlöhne, damit dumpende Fir-men auch in Branchen gebüsstwerden können, wo es keineGAV gibt, weil die Arbeitgeberkeine wollen, wie im Garten-bau, Strassentransport oder inder Informatikbranche. Bei öf-fentlichen Beschaffungen dür-fen nur Firmen mit korrektenLöhnen den Zuschlag erhalten.Bei klaren Verdachtsfällen müs-sen die Kontrolleure vor Ort Ar-beitsunterbrüche anordnen. Über-fällig ist auch die Erhöhung derBussen auf 30 000 Franken. SGB

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Bild der Woche

Arbeitsniederlegung und Personalversammlung am 26. August auf der Baustelle der neuenVerbindungsbahn Ceva in Chêne-Bougeries bei Genf: Den Arbeitern gelang damit und dankder Intervention der Genfer Regierung eine Verbesserung des mickrigen Sozialplans nach derMassenentlassung bei der Eaux Vives Infra SA. Auch diesen Montag haben wieder BauarbeiterPersonalversammlungen durchgeführt, nämlich auf den Tunnelbaustellen Belchen und Eppen-berg. Laut Unia zeigten sie sich klar bereit, für eine Rente mit 60, für einen besseren Schutz beiSchlechtwetter und für wirksamere Massnahmen gegen Lohndumping wenn nötig zu streiken.

Die Abstimmung über die zwei-te Strassenröhre am Gotthardist politisch eines der Haupt-themen des nächsten Jahres.Zwar wird der Bundesrat erstEnde Oktober entscheiden,aber es sieht nach einer Ab-stimmung am 28. Februar aus.Der SEV plant entsprechend:Am 2. Februar ist ein Aktionstagvorgesehen, an dem der SEV –in Absprache mit dem Referen-dumskomitee – deutlich seineHaltung zeigen wird.Der SEV bekämpft dieses Stras-senprojekt, weil es den Basis-tunnel der Bahn konkurrenziertund der Verkehrsverlagerungzuwiderläuft. Näheres zum Ak-tionstag wird der SEV rechtzei-tig mitteilen. pmo

Voraussichtlich am28. Februar wird überdie zweite Gotthardröh-re abgestimmt. Der SEVbereitet sich vor.

Der Kampf amGotthard

Vorstand SEV

AKTUELL

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kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

Wir wählen!

Man hört es, man sieht es, man liest es. Bald sindWahlen. Am 18. Oktober erneuert das stimmbe-rechtigte Volk den National- und Ständerat. Es isteine wichtige Wahl und eine politische Weichen-stellung für die nächsten vier Jahre, an der wirnicht nur als Stimmbürgerinnen und Stimmbürger,sondern auch als Gewerkschafterinnen und Ge-werkschafter aufgerufen sind teilzunehmen.

Der SEV hat zu diesem Zweck, wie schon für dieletzten Wahlen vor vier Jahren, ein Ranking erstellt.Dieses Ranking, das uns dabei helfen soll, die

richtige Wahl zu treffen, ist aufgrund des Stimm-verhaltens der Parlamentarierinnen und Parla-mentarier zu wichtigen Vorlagen entstanden. Da-bei wurden Abstimmungsvorlagen analysiert, diefür uns als Arbeitnehmende und Rentnerinnen undRentner von zentraler Bedeutung waren; ich er-wähne besonders die Fabi-Vorlage zur Finanzie-rung der Bahn-Infrastruktur, den Entscheid überden Bau einer zweiten Strassenröhre am Gotthardund die Revision des Gütertransportgesetzes.

Das Ranking soll uns dabei unterstützen, diejeni-gen Parteien zu berücksichtigen, die unsere Anlie-gen unterstützten. Das Resultat ist eindeutig undwird in dieser Nummer von kontakt.sev detailliertpräsentiert. Es geht um viel. In den kommendenJahren wird sich das neugewählte Parlament mitsehr vielen Geschäften befassen, die für uns vonzentraler Bedeutung sind. Stellvertretend dafür er-wähne ich die angelaufene Rentenreform. Dabeiwird es letztlich um die Frage gehen, ob die AHVgestärkt oder geschwächt werden soll. Es wird umeine überfällige AHV-Rentenerhöhung gehen undauch darum, ob wir weiterhin mit 65 Jahren in Ren-te gehen können oder eben nicht. Das Rankinghilft uns bei der Suche nach der richtigen Antwort.

Der SEV ist gemäss seinen Statuten parteipolitischunabhängig. Das ist richtig, wichtig und soll auchso bleiben. Der SEV kann aber politisch nicht neu-tral sein und sich nicht darum kümmern, wer unsund unsere Anliegen in den nächsten vier Jahrenvertritt. Aus diesem Grund stellen wir wiederumein Ranking vor, um unseren Kolleginnen und Kol-legen die Wahl zu erleichtern. Um es klar zu sagen:Es muss uns interessieren, wer es gut mit unsmeint!

ZUR SACHE

«Um es klar zu sagen: Es muss unsinteressieren, wer es gut mit uns meint!.»

Giorgio Tuti, Präsident SEV

■ Der Vorstand stimmt derAuflösung der Sektion LPVSargans-Buchs-Chur (sieheSeite 16) zu. Diese konnte ih-ren Vorstand nicht mehr beset-zen. Die Mitglieder wechselnin die Sektion LPV Nordost-schweiz.

■ Weiter wählt der Vorstandden 37-jährigen Vivian Bolog-na formell als Redaktor voncontact.sev. Bologna erfülltzwei Jahre nach seiner An-stellung die Wahlvorausset-zungen; zurzeit schliesst ereine Zusatzausbildung imBereich der Unternehmens-kommunikation ab.

■ In die ständige Statuten-revisionskommission desSEV werden neu Hanspeter

Eggenberger, ZentralpräsidentRPV, Peter Käppler, Zentralprä-sident AS, und Eugenio Tura,Migrationskommission, ge-wählt. Die Kommission unterdem Vorsitz von Vizepräsiden-tin Barbara Spalinger bestehtneu aus sieben Mitgliedern.

■ Die Pensionskasse fürdas Personal des SEV folgteiner «verbindlichen Emp-fehlung» ihres gesetzlichenExperten und trifft Massnah-men, um die zurzeit stabileFinanzlage längerfristig zu si-chern. So werden die Genera-tionentafel eingeführt und dertechnische Zins gesenkt, zu-dem bezahlen Arbeitgeberund Arbeitnehmer zusammenab 2016 zwei Prozent zusätz-lich an Sparbeiträgen.

VORSTAND IN KÜRZE

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4 AKTUELLkontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

In gut drei Wochen sindWahlen. Da SEV-Mitglie-der wissen, wer ihre Inte-ressen vertritt, muss ichnicht noch Werbung fürdie SP machen.Seit Wochen verfolgen wirdas Flüchtlingselend. InMünchen sind über einWochenende mehr Flücht-linge eingetroffen, als beiuns im ersten Halbjahr.Gleichwohl hat sich dieSVP ein «Flüchtlings-chaos» zugelegt, umBundespräsidentin Simo-netta Sommaruga vor-zuwerfen, sie sei schulddaran. Das Chaos gibt es,in Ungarn, Griechenland,Italien, nicht zu reden vonden Millionen in der Tür-kei, in Jordanien oder im

Libanon. Verglichen da-mit, sagt der SchriftstellerCharles Lewinsky, sitzenwir in der Loge: «Auch ex-klusivste Loge nützt nichtsmehr, wenn das Theaterbrennt.»Dem brauche ich nichtsbeizufügen. Also berich-te ich in meiner Kolumnefür einmal über etwasHeiteres. Das ich im«Blick» vom 6. Augustgelesen habe und dasmich richtig amüsierthat. Ich zitiere: «Die Poli-zei hat in Florida ein Ehe-paar verhaftet, das Hun-derten von Leuten für je99.99 Dollar ein ‹Golde-nes Ticket in den Him-mel› verkaufte. Das Paarversprach den Geprellten

einen Platz im Paradies.Das Billett müsse nur ander Himmelspforte vor-gezeigt werden.»Ist das nicht eine herrli-che Story? Zuerst mussman ja auf eine solcheausgefallene Idee kom-men. Gut, seriös ist esnicht, was den beideneinfiel. Aber kriminell? Dawüsste ich dann andereBeispiele. Das Ehepaarhat, wie es heisst, eineMarktlücke entdeckt: Wieman menschliche Schwä-chen zu seinen Gunstenvermarkten kann. Die Ideeist schon fast genial.Hunderte sind darauf he-reingefallen und habendas Ticket gekauft. Siemögen naiv, dumm,

gläubig oder was immersein, dafür sind sie jetztglücklich. Sie glaubendaran, irgendwannins Paradies zu kom-men. Mit dem Ticket ha-ben sie es sich reserviert.Wer mit dieser Gewiss-heit lebt, dem kann ver-mutlich nichts mehr pas-sieren. Also hat das Ehe-paar mit seinem himmli-schen Angebot ihnenwohl zum inneren Friedenverholfen. Und diesfür nur 99.99 Dollar.

Nach dem Gesetz derMarktwirtschaft, das inden USA heilig ist, warfür das Ticket die nötigeNachfrage vorhandenund hat auch das Ehe-paar profitiert. Damitsind beide zufrieden.Was stört das die Polizei?– frage ich nicht ganzernsthaft.

Ticket für den HimmelMEINE MEINUNG

«In München sindüber ein Wochenendemehr Flüchtlinge einge-troffen, als bei uns imersten Halbjahr.»

Helmut Hubacher

«Bei einer Sachversicherungist es logisch, dass ich z. B. einAuto nicht für 20 000 Frankenversichern und bei einem Total-schaden von der Versicherung30 000 Franken fordern kann,da das Auto eigentlich diesenWert gehabt hat», sagt BeatReichen, Arbeitnehmervertre-ter im Symova-Stiftungsrat undaktuell dessen Präsident.

Invaliditätsrenten nichtvollständig ausfinanziertVon der Symova dagegen kön-nen die Versicherten heute im

Invaliditätsfall gerichtlich for-dern, dass regelmässige Zula-gen wie etwa für Sonntags-und Nachtarbeit in der Renteberücksichtigt werden, auchwenn nur der Grundlohn versi-chert war. «Dies wird heute inder Gerichtspraxis gestützt»,erklärt Beat Reichen. «So mussdie Symova bei den IV-RentenLeistungen erbringen, die nichtversichert waren. Bezahlenmüssen es die anderen Versi-cherten, zum Beispiel mit hö-heren Risikobeiträgen.»Daher habe die Symova-Direk-tion dem Stiftungsrat bean-tragt, dass ab 1. Januar 2016alle regelmässig anfallendenLohnbestandteile obligatorischzu versichern sind. Mit Erfolg:Diese Woche erhielten die etwa7200 Aktivversicherten (ohnedie 4000 Pensionierten) denEntscheid brieflich mitgeteilt.

Zulagen bisher unversichert«In der Praxis melden heute dieUnternehmen der Symova nur

die Grundlöhne, und darauswird der versicherte Lohn ermit-telt», führt Beat Reichen aus.Das heutige Vorsorgereglementlässt den Unternehmen einengewissen Spielraum, obwohl esgrundsätzlich alle regelmässiganfallenden Lohnbestandteilezum massgebenden Jahreslohnzählt. Dies schreibt das Bun-desgesetz über die beruflicheVorsorge (BVG) seit 1985 vor –aber nur für den obligato-rischen Teil der Rente. Da beider Symova die meisten Vorsor-gepläne über das BVG-Mini-mum hinausgehen, müssen Zu-lagen zumindest im Über-obligatorium nicht versichertwerden …

Nichtversicherung ist legal, aberbei tiefen Löhnen unsozial«Jedoch hat die Symova heuteLeistungspläne, die nicht we-sentlich höher sind als das ge-setzliche Minimum, und Sai-sonangestellte werden zum Teilin einem BVG-Minimalplan ver-

sichert», gibt Reichen zu beden-ken. «Hier besteht sicher Hand-lungsbedarf. Aufgrund der Sa-nierung der PensionskasseAscoop und der immer höherenLebenserwartung mussten dieLeistungen in den letzten Jahrenmassiv abgebaut werden. Hinzukommt, dass aufgrund des (tie-fen) Einkommens der Grossteildes Personals der angeschlosse-nen Unternehmen heute keinemaximale AHV-Altersrente mehrerhält. Werden nun die regel-mässig anfallenden Zulagenüber die ganze Erwerbsdauerversichert, ergibt sich bei einemGrossteil des Personals eineLeistungsverbesserung bei derAltersrente von 150 bis 200Franken pro Monat. Dies ist nichtunwesentlich.»

Mehr Rente dank mehr Beiträgen– auch der ArbeitgeberDaher findet Beat Reichen dieReglementsänderung eine guteSache für die Versicherten, ob-wohl sie sich die höhere Rente

durch höhere Spar- und Risiko-beiträge erkaufen müssen.Die Mehrbelastung variiertstark je nach Art des Sparplans,der Beitragsaufteilung zwi-schen Arbeitgeber und Arbeit-nehmer/in sowie dem Alter. Sogibt es zum Beispiel einen Vor-sorgeplan mit einer Beitrags-aufteilung 50 : 50, wo ein 30-Jähriger für Zulagen von 4000Franken im Jahr 140 Frankenbezahlen muss (3,5 % von4000). Es gibt aber auch Vor-sorgewerke, wo ein 58-jährigerVersicherter 26 % Sparbeiträgeleisten muss, womit er bei einerBeitragsaufteilung von 40 : 60für Zulagen von 4000 Frankenjährlich 416 Franken beitragenmuss (10,4 % von 4000).«Dabei darf nicht vergessenwerden, dass sich der Arbeit-geber bei den Beitragszah-lungen mit mindestens 50 %beteiligen muss», betont BeatReichen. «So gesehen ist diesfür die Arbeitnehmenden einesehr gute Investition.» Fi

Die Symova-Sammel-stiftung führt 2016 dieVersicherungspflicht füralle regelmässig anfal-lenden Lohnbestandtei-le wie Schichtzulagenein. Bisher haben dieihr angeschlossenenrund 70 Unternehmenin der Regel nur dieGrundlöhne versichert.

Regelmässige Zulagen sind zu versichernReglementsänderung bei der Vorsorge-Sammelstiftung Symova

Page 5: Kontakt sev 2015 16

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5AKTUELLkontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

Um diesen Bedarf wenigstensteilweise zu decken, organi-sierten verschiedene Gewerk-schaften und Organisationeneine Tagung unter dem Titel«Tisa – weltweiter Ausverkaufdes Service public?» Rund 130Teilnehmende liessen sich dieGelegenheit nicht entgehen,sich aus erster Hand über dasThema orientieren zu lassen.Die Gewerkschaften sehen dieVerhandlungen als Gefahr –mit vielen Fallgruben für denService public.

Informationen vom UnterhändlerDer mangelhafte Informations-stand ist zumindest zum Teildarin begründet, dass die Ver-handlungen über Tisa als Ge-heimverhandlungen unter Aus-schluss der Öffentlichkeitgeführt werden. BotschafterChristian Etter, beim Seco zu-ständig für Handelsverträge,appellierte an das Verständnisder Anwesenden, dass Ver-handlungen zu einem solchenAbkommen notgedrungen ver-traulich seien. Bei den Ta-gungsteilnehmer/innen hieltsich dieses Verständnis aber inengen Grenzen. Etter behaup-tete, die Schweiz sei an einem

Vertrag über den Austauschvon Dienstleistungen sehr inte-ressiert, da diesbezüglich hier-zulande ein grosses Know-howbestehe. Die Architektur von Ti-sa sei eine vertraute Struktur,da weitgehend analog zumGATS (Allgemeines Abkommenüber den Handel mit Dienst-leistungen, seit 2000 in Ver-handlung, bisher ohne Eini-gung). Dieser Vergleich warnicht unbedingt vertrauensför-dernd, macht sich doch geradebei diesem Abkommen die Kri-tik an der Kommerzialisierungder Grundversorgung fest. Et-ter betonte, dass der Servicepublic in der Schweizer Offertezu Tisa ausgeklammert sei.

Gefahr der AnhängeZum Abkommen gibt es mitt-lerweile zahlreiche Anhänge,wovon die meisten dank Wiki-leaks zugänglich sind. DerenBrisanz besteht darin, dass siefür alle Vertragsländer gültigsind, und zwar unabhängigvon deren eingeschränktenländerspezifischen Angeboten.Etter meinte dazu, man könnezum jetzigen Zeitpunkt nochüberhaupt nicht abschätzen,welche Anhänge letztlich ver-abschiedet würden. Ganz si-cher aber komme bei Tisa keinprivates Schiedsgericht zumZuge, da es gar nicht um Inves-titionsschutz gehe. Der demo-kratische Prozess werde ge-währleistet, das Parlamenthabe den Vertrag zu ratifizie-

ren, ein fakultatives Referen-dum sei möglich.

Frontaler Angriff auf ServicepublicStefan Giger, VPOD-General-sekretär und anerkannter Ex-perte in Sachen Tisa, hielt anseiner grundsätzlichen Kritikfest, dass mit den beiden Ele-menten des «Standstill» und«Ratchet» in der Tisa-Architek-tur Gesetzesneuerungen oderweitergehende Regulierungenzum Service public auch in derSchweiz nicht mehr möglichwären. Fraglich sei für ihn zu-dem, ob bestehende Rege-lungen wie etwa die Mehr-heitsbeteiligung des Bundesan der Swisscom unter Tisabeibehalten werden könnten.Isolda Agazzi von Alliance Sudanalysierte Tisa aus dem Blick-winkel der Länder des Südens.Sie war sich sicher, dass fürdiese die Auswirkungen ver-heerend wären, weil Tisa dieweitgehende Privatisierungund damit die Kommerzialisie-rung von Grundversorgungs-dienstleistungen einleiten wür-de. Beat Santschi, Präsidentdes Musikerverbands und Ver-treter der Schweizer Koalitionfür die kulturelle Vielfalt, rech-nete vor, dass die öffentlicheKulturförderung zur privaten inder Schweiz in einem Verhält-nis von 9 : 1 stehe, währenddies in den USA umgekehrt sei.Er warnte, dass Tisa dieses fürdie hiesige Kultur überlebens-

wichtige Fördersystem gefähr-den würde, da das Vertrags-werk eine Begünstigung voninländischen Dienstleistern ge-genüber ausländischen eigent-lich gar nicht zulasse.Botschafter Etter versuchtevergeblich, die Teilnehmendendavon zu überzeugen, dass dieSchweiz ein klares ökonomi-sches Interesse an Handelsver-trägen habe, was auch dem Er-halt von Arbeitsplätzen diene.

Und die Zukunft?Tisa birgt zwei grosse Gefah-ren: Was ein korrupter Macht-haber dereguliert, bleibt so –Korrekturen sind nicht mehrmöglich. Und Bereiche, die wirheute noch gar nicht kennen,sind von jeder Regulierung aus-genommen. Denken wir daran,dass viele öffentliche Dienst-leistungen recht jungen Datumssind, ganz einfach, weil es vor-her das Bedürfnis nicht gab.Neue öffentliche Versicherun-gen (wie heute die ALV) oderNetze (wie die Strom- oder Was-serversorgungen) könnten niemehr eingerichtet werden, nur,weil es sie heute noch nichtgibt. Eine solche Vorschrift füralle Zukunft einzurichten,scheint aber sehr gewagt.An der Schlussdiskussion un-ter der Moderation von VPOD-Präsidentin Katharina Prelicz-Huber hatte Etter gegen dieeinhellige Meinung der ande-ren Teilnehmenden einenschweren Stand. SGB, pan., frg

Über die Tisa-Verhand-lungen hat kontakt.sevschon verschiedentlichinformiert. Doch nochbesteht ein Nachholbe-darf bei der Information.

Wird, was wir tun, zur Handelsware?Tagung zeigt verbreitete Kritik am Trade in Services Agreement (Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen)

pan.

Engagierte Voten in der Diskussion (v.l.n.r.): Beat Santschi, Isolda Agazzi, Katharina Prelicz-Huber, Christian Etter, Stefan Giger.

Die Teilnehmerstaaten:

An den Tisa-Verhandlungensind folgende Staaten betei-ligt, die sich selber «ReallyGood Friends of Services» nen-nen: Australien, Chile, CostaRica, Europäische Union, HongKong, Island, Israel, Japan, Ka-nada, Kolumbien, Liechtenstein,Mauritius, Mexico, Neusee-land, Norwegen, Pakistan, Pa-nama, Paraguay, Peru, Schweiz,Südkorea, Taiwan, Türkei, USA.

Prominente Abwesende

Brasilien, Russland, Indien,China, Argentinien, Südafrika,Indonesien, Philippinen usw.

Positivlisten

Jeder Tisa-Staat könnte fest-legen, zu welchen Sektorender Marktzugang gilt.

Negativlisten

Auf eine Negativliste kommendie Bereiche, die von der Dere-gulierung ausgenommen sind.Diese Liste ist nach Vertrags-schluss endgültig, neue Be-reiche sind ausgeschlossen.

Standstill

Mit diesem Begriff wird fest-geschrieben, dass die Regulie-rungsdichte, wie sie in einzel-nen Ländern bei Inkrafttretendes Vertrags besteht, nur nochabgebaut, aber nicht mehrerhöht werden könnte.

Ratchet

Mit dieser «Verriegelung» istgemeint, dass Deregulierungs-schritte nach Inkrafttreten desVertrags nicht mehr zurück-genommen werden können.

National Treatment

Das «National Treatment» be-zeichnet den Inlandvorrang,also beispielsweise eineVorschrift, dass ein Daten-server im Inland stehen müsse.

Worum es geht

Page 6: Kontakt sev 2015 16

■ kontakt.sev: Die Idee Europawar ursprünglich ein Frie-densprojekt. Ist davon heutenoch etwas zu spüren?

Guy Greivelding: Jeder war be-geistert, als Europa auf denWeg gebracht wurde. Aberheute muss man feststellen,dass Europa praktisch nurnoch aus Wirtschaftsthemenbesteht und dass alles andere,dass eigentlich der Mensch inEuropa vergessen worden ist.Als Gewerkschafter wollen wirein soziales Europa haben,aber wir bleiben mit unserenForderungen auf der Strecke.

■ Gibt es Europa überhauptnoch?

Diese Frage habe ich mir auch

schon gestellt. Wenn mansieht, wie sich die einzelnenStaaten innerhalb Europas be-wegen, muss man feststellen,dass die Einheit, die damalsgedacht war, in den langenJahren verloren gegangen ist.

■ Hast du Hoffnung, dass sichdas wieder bessert?

Ja, ich hoffe, dass sowohl dieeinzelnen Staaten als auch diePolitikerinnen und Politiker, dienach Europa gewählt werden,zur Einsicht kommen, dass Eu-ropa ein Europa der Bürger seinmuss und nicht ausschliesslichein Europa der Wirtschaft, desGeldes sein kann.

■ Du hast als Gewerkschafter

den Sozialen Dialog miter-lebt, der ja eigentlich eineder grossen Errungenschaf-ten der Union ist. Wo stehenwir heute?

Der Soziale Dialog läuft nicht,wie wir das möchten. Das hat

mit unsern Sozialpartnern zutun, aber ich habe auch dasGefühl, dass vor allem die eu-ropäischen Institutionen, diefür den Sozialen Dialog zustän-dig sind, diesem nicht die nöti-ge Aufmerksamkeit schenken.Der EU-Kommissionspräsident,

Jean-Claude Juncker, hat ge-sagt, dass er den Sozialen Dia-log fördern will; es gab aucheine Konferenz in dieser Rich-tung. Wir haben Versprechenbekommen, dass vor allem imBereich Eisenbahnverkehr eine

Verbesserung eintreten soll,aber ich bin immer noch skep-tisch, dass solche Worte leereHülsen sind, um die Arbeitneh-mer zu beruhigen.

■ An sich wäre das ja Sozial-partnerschaft auf dem ein-fachsten Weg. Ist beidseitsder Wille vorhanden, dasvoranzutreiben?

Ich gehe davon aus! Wir habenuns vor kurzem mit Spitzenper-sonen mehrerer Bahnen ver-ständigt, dass wir beidseitigeinen besseren Dialog wollen.Der Plan steht bereit, wie wirden Sozialen Dialog verbes-sern können. Ich hoffe, dassauch unsere Sozialpartner da-zu stehen und wir in dennächsten Monaten dazu kom-men, dass der Soziale Dialogseinen Namen verdient und zuResultaten führt. Man kann vielzusammen reden, aber wichtigist, dass konkrete Resultateherausschauen.

■ Du präsidierst die Bahnsek-

tion der Europäischen Trans-portarbeiter-Föderation ETF;gibt es europäisch eine ge-meinsame Vorstellung derBahn aus gewerkschaftli-cher Sicht?

Ja, natürlich: dass die Bahn einöffentlicher Dienstleister ist,der die Verkehre durchführensoll, einerseits im Interesseder Menschen, andererseitsaber auch im Interesse derWirtschaft. Die Vorstellung istzudem, dass über den Bahn-verkehr auch Umweltpolitik be-trieben wird im Sinn, dass Gü-ter von der Strasse auf dieSchiene geholt werden unddass die Menschen vom Indivi-dualverkehr auf den öffentli-chen Verkehr umsteigen. Dasist die Vorstellung der ETF, wiees weitergehen soll in SachenVerkehr.

■ Die Unterschiede zwischenstark liberalisierten Ländernetwa des Ostens und desBaltikums und stark regu-lierten Ländern sind riesig.Verhalten sich auch die Ge-werkschaften anders?

Die Gewerkschaften der ETFsetzen auf die Regulierung. Wirsetzen auf den öffentlichen Ver-kehr: Auch bei jenen, wo die Li-beralisierung weiter ist als beiandern, haben wir dafür Ver-ständnis gefunden. Wir sehenheute, dass verschiedene Län-der, die weiter liberalisiert sind,das als Fehler erkennen. Ichmeine, die europäische Politik

Guy Greivelding ist einer der erfahrensten Verkehrsgewerkschafter Europas. Noch bis 2017 führt er dieBahnsektion der ETF, bis letzten Januar war er Vorsitzender der luxemburgischen Bahngewerkschaft.Sein besonderes Anliegen ist der Soziale Dialog, um die Anstellungsbedingungen der Eisenbahnerinnenund Eisenbahner zu verbessern.

«Europa muss einEuropa der Bürger sein»

Guy Greivelding, Vorsitzender der Bahnsektion der Europäischen Transportarbeiter-Föderation ETF

«Es muss genügend Personal eingestellt und gutgeschult werden, um gute Dienstleistungen zuerbringen.»Guy Greivelding, luxemburgischer Landesverband

dw

INTERVIEW ......

6kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

Guy Greivelding wurde 1953geboren. 1971 begann er nachdem Mittelschulabschluss eineLaufbahn bei der Bahn. Erdurchlief die Ausbildung imBahnhof Bettemburg und übtedanach mehrere Funktionen aufverschiedenen Bahnhöfen aus,bevor er in die Buchhaltungs-zentrale wechselte. Schliesslicharbeitete er im BahnhofLuxemburg.

Mitte der 80er-Jahre wurde erfür die Gewerkschaft freige-stellt. Er wurde danach General-sekretär und schliesslich 2009

bis 2015 Vorsitzender. Bis zurPensionierung im August war erzudem politischer Sekretär desgemischten Betriebsrats, der aufeinem Gesetz von 1974 basiert,das die Mitbestimmung inLuxemburg regelt. Der politischeSekretär ist das Pendant zumGeneraldirektor, der Vorsitzen-der des Gremiums ist.

Das Mandat als Vorsitzenderder Eisenbahnsektion derETF läuft 2017 aus, wobei ersich noch um wichtige Themenkümmern will: 4. Eisenbahn-paket, Liberalisierung, Sicher-

heit auf den Schienen Europas.In Luxemburg ist er noch imVorstand der Arbeitskammer, woer die Interessen der Eisenbah-nerinnen und Eisenbahnervertritt, und schliesslich ist erVorsitzender der Genossen-schaft, die sich um das Gemein-schaftsvermögen der Gewerk-schaft kümmert.

Guy Greivelding ist verheiratet,ohne Kinder. «Meine Frau hatmich immer unterstützt und warimmer stolz, wenn wir Erfolgeerreichen konnten.»

pmo

BIO

wird in einigen Jahren sehen,dass der Weg der Liberalisie-rung falsch war und dass es zueiner Umkehr kommen muss.

■ Das spürt man aber zurzeitnoch nicht …

Nein, weil die Liberalisierermeinen, sie wären auf demrichtigen Weg. Sie wollen die-sen Weg weitergehen. Aberman sieht ja jetzt beim 4. Ei-senbahnpaket: Bei der Frage,ob beim öffentlichen Verkehrdie Direktvergabe oder dieAusschreibung vorzusehen ist,stehen die Gewerkschaftenunisono für die Direktvergabeein, auch jene, die auch Aus-schreibungen tolerieren.

■ Wie steht es um die ETF alsGanzes?

Mir ist die Solidarität wichtig,die wir innerhalb der Gewerk-schaften aufgebaut haben, diein der ETF organisiert sind. Dasgilt nicht nur im Sektor Eisen-bahn, sondern in allen Sekto-ren. Wenn diese Solidarität

auch in Zukunft spielt, könnenwir unsere Interessen gegen-über den europäischen Institu-tionen besser verteidigen. Dasbetrifft die Lobby-Arbeit, aberwenn es nötig ist, müssen wirdie Stärke in gewerkschaftli-chen Aktionen und auf derStrasse zeigen können.

■ Du bist dieses Jahr als Präsi-dent des Landesverbands inLuxemburg zurückgetreten,nachdem du dort viele Jahregewirkt hast. Was warendeine Schwerpunkte?

Seit den 70er-Jahren bin ich ak-tiver Gewerkschafter, seit den80er-Jahren habe ich in ver-schiedenen Funktionen Verant-wortung getragen. Eines meiner

Ziele war, die Eisenbahn so zustärken, dass sie im europäi-schen Verkehrsmarkt konkur-renzfähig bleibt und eineZukunft hat. Es war mein Anlie-

gen, dass die Bahn ein guterDienstanbieter mit Qualität ist,weil so auch die Arbeitsplätze

mit guter Qualität abgesichertwerden. Wichtig ist auch, dassgenügend Personal eingestelltund gut geschult werden muss,um gute Dienstleistungen zu er-bringen.

■ Wie beurteilst du heute dieArbeitsbedingungen bei derBahn in Luxemburg?

Ich habe die Bahn erlebt, als esnoch eine staatliche Verwaltung

war und ich habe sie jetzt inden letzten Jahren erlebt, seitsie ein kommerzieller Betriebist. Im Rahmen der Bahnreformvon 2007 konnten wir eine Ver-

besserung der Arbeitsbedin-gungen durchsetzen. Das sindallerdings Arbeitsbedingungen

auf dem Papier. Das ist schönund gut, aber Arbeitsbedingun-gen müssen auch eingehaltenwerden, und das ist der tagtäg-liche Job der Gewerkschaften,dafür zu sorgen, dass dies imBetrieb auch umgesetzt wird.

■ Luxemburg und die Schweizsind die reichen Länder inEuropa. Was können wirSchweizer von Luxemburglernen?

Das höre ich immer: Luxem-burg und die Schweiz wärendie reichen Länder. Es werdenimmer die Löhne miteinanderverglichen, aber man mussauch schauen, wie hoch dieAusgaben sind, wie teuer dieImmobilien sind, sowohl in Lu-

xemburg als auch in derSchweiz. Vergleiche gehen im-mer schief. Was wir voneinan-der lernen können? Wir solltenuns beide dafür einsetzen,dass der öffentliche Transportauf der Schiene sowohl beimPersonen- als auch beim Gü-terverkehr zunimmt und dieZukunft des Verkehrswesensist, auch als wesentlicher Teilder Nachhaltigkeit.

■ Luxemburg und die Schweizhaben noch eine andere Ge-meinsamkeit: Wir sind bei-des mehrsprachige Länderund sprechen zudem einenDialekt, den ausser uns nie-mand versteht. Hast du dasals schwierig empfunden?

Nein. Wir als Luxemburger undihr als Schweizer sprechenmehrere Sprachen, und dasmacht uns die Welt offener. Wirkönnen uns mit den Nachbarnunterhalten; das ist ein Vorteil,um sich über Grenzen hinwegzu verständigen.

Interview: Peter Moor

«Die europäische Politik wird in einigenJahren sehen, dass der Weg derLiberalisierung falsch war und dass es zueiner Umkehr kommen muss.»

pmo

Guy Greivelding führt seine Tätigkeit auf europäischer Ebene fort, nachdem er als Vorsitzender der luxemburgischen Bahngewerkschaft pensioniert worden ist.

«Die Gewerkschaften der ETF setzen auf dieRegulierung, auf den öffentlichen Verkehr.»

...... 7 INTERVIEW

kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

Page 7: Kontakt sev 2015 16

■ kontakt.sev: Die Idee Europawar ursprünglich ein Frie-densprojekt. Ist davon heutenoch etwas zu spüren?

Guy Greivelding: Jeder war be-geistert, als Europa auf denWeg gebracht wurde. Aberheute muss man feststellen,dass Europa praktisch nurnoch aus Wirtschaftsthemenbesteht und dass alles andere,dass eigentlich der Mensch inEuropa vergessen worden ist.Als Gewerkschafter wollen wirein soziales Europa haben,aber wir bleiben mit unserenForderungen auf der Strecke.

■ Gibt es Europa überhauptnoch?

Diese Frage habe ich mir auch

schon gestellt. Wenn mansieht, wie sich die einzelnenStaaten innerhalb Europas be-wegen, muss man feststellen,dass die Einheit, die damalsgedacht war, in den langenJahren verloren gegangen ist.

■ Hast du Hoffnung, dass sichdas wieder bessert?

Ja, ich hoffe, dass sowohl dieeinzelnen Staaten als auch diePolitikerinnen und Politiker, dienach Europa gewählt werden,zur Einsicht kommen, dass Eu-ropa ein Europa der Bürger seinmuss und nicht ausschliesslichein Europa der Wirtschaft, desGeldes sein kann.

■ Du hast als Gewerkschafter

den Sozialen Dialog miter-lebt, der ja eigentlich eineder grossen Errungenschaf-ten der Union ist. Wo stehenwir heute?

Der Soziale Dialog läuft nicht,wie wir das möchten. Das hat

mit unsern Sozialpartnern zutun, aber ich habe auch dasGefühl, dass vor allem die eu-ropäischen Institutionen, diefür den Sozialen Dialog zustän-dig sind, diesem nicht die nöti-ge Aufmerksamkeit schenken.Der EU-Kommissionspräsident,

Jean-Claude Juncker, hat ge-sagt, dass er den Sozialen Dia-log fördern will; es gab aucheine Konferenz in dieser Rich-tung. Wir haben Versprechenbekommen, dass vor allem imBereich Eisenbahnverkehr eine

Verbesserung eintreten soll,aber ich bin immer noch skep-tisch, dass solche Worte leereHülsen sind, um die Arbeitneh-mer zu beruhigen.

■ An sich wäre das ja Sozial-partnerschaft auf dem ein-fachsten Weg. Ist beidseitsder Wille vorhanden, dasvoranzutreiben?

Ich gehe davon aus! Wir habenuns vor kurzem mit Spitzenper-sonen mehrerer Bahnen ver-ständigt, dass wir beidseitigeinen besseren Dialog wollen.Der Plan steht bereit, wie wirden Sozialen Dialog verbes-sern können. Ich hoffe, dassauch unsere Sozialpartner da-zu stehen und wir in dennächsten Monaten dazu kom-men, dass der Soziale Dialogseinen Namen verdient und zuResultaten führt. Man kann vielzusammen reden, aber wichtigist, dass konkrete Resultateherausschauen.

■ Du präsidierst die Bahnsek-

tion der Europäischen Trans-portarbeiter-Föderation ETF;gibt es europäisch eine ge-meinsame Vorstellung derBahn aus gewerkschaftli-cher Sicht?

Ja, natürlich: dass die Bahn einöffentlicher Dienstleister ist,der die Verkehre durchführensoll, einerseits im Interesseder Menschen, andererseitsaber auch im Interesse derWirtschaft. Die Vorstellung istzudem, dass über den Bahn-verkehr auch Umweltpolitik be-trieben wird im Sinn, dass Gü-ter von der Strasse auf dieSchiene geholt werden unddass die Menschen vom Indivi-dualverkehr auf den öffentli-chen Verkehr umsteigen. Dasist die Vorstellung der ETF, wiees weitergehen soll in SachenVerkehr.

■ Die Unterschiede zwischenstark liberalisierten Ländernetwa des Ostens und desBaltikums und stark regu-lierten Ländern sind riesig.Verhalten sich auch die Ge-werkschaften anders?

Die Gewerkschaften der ETFsetzen auf die Regulierung. Wirsetzen auf den öffentlichen Ver-kehr: Auch bei jenen, wo die Li-beralisierung weiter ist als beiandern, haben wir dafür Ver-ständnis gefunden. Wir sehenheute, dass verschiedene Län-der, die weiter liberalisiert sind,das als Fehler erkennen. Ichmeine, die europäische Politik

Guy Greivelding ist einer der erfahrensten Verkehrsgewerkschafter Europas. Noch bis 2017 führt er dieBahnsektion der ETF, bis letzten Januar war er Vorsitzender der luxemburgischen Bahngewerkschaft.Sein besonderes Anliegen ist der Soziale Dialog, um die Anstellungsbedingungen der Eisenbahnerinnenund Eisenbahner zu verbessern.

«Europa muss einEuropa der Bürger sein»

Guy Greivelding, Vorsitzender der Bahnsektion der Europäischen Transportarbeiter-Föderation ETF

«Es muss genügend Personal eingestellt und gutgeschult werden, um gute Dienstleistungen zuerbringen.»Guy Greivelding, luxemburgischer Landesverband

dw

INTERVIEW ......

6kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

Guy Greivelding wurde 1953geboren. 1971 begann er nachdem Mittelschulabschluss eineLaufbahn bei der Bahn. Erdurchlief die Ausbildung imBahnhof Bettemburg und übtedanach mehrere Funktionen aufverschiedenen Bahnhöfen aus,bevor er in die Buchhaltungs-zentrale wechselte. Schliesslicharbeitete er im BahnhofLuxemburg.

Mitte der 80er-Jahre wurde erfür die Gewerkschaft freige-stellt. Er wurde danach General-sekretär und schliesslich 2009

bis 2015 Vorsitzender. Bis zurPensionierung im August war erzudem politischer Sekretär desgemischten Betriebsrats, der aufeinem Gesetz von 1974 basiert,das die Mitbestimmung inLuxemburg regelt. Der politischeSekretär ist das Pendant zumGeneraldirektor, der Vorsitzen-der des Gremiums ist.

Das Mandat als Vorsitzenderder Eisenbahnsektion derETF läuft 2017 aus, wobei ersich noch um wichtige Themenkümmern will: 4. Eisenbahn-paket, Liberalisierung, Sicher-

heit auf den Schienen Europas.In Luxemburg ist er noch imVorstand der Arbeitskammer, woer die Interessen der Eisenbah-nerinnen und Eisenbahnervertritt, und schliesslich ist erVorsitzender der Genossen-schaft, die sich um das Gemein-schaftsvermögen der Gewerk-schaft kümmert.

Guy Greivelding ist verheiratet,ohne Kinder. «Meine Frau hatmich immer unterstützt und warimmer stolz, wenn wir Erfolgeerreichen konnten.»

pmo

BIO

wird in einigen Jahren sehen,dass der Weg der Liberalisie-rung falsch war und dass es zueiner Umkehr kommen muss.

■ Das spürt man aber zurzeitnoch nicht …

Nein, weil die Liberalisierermeinen, sie wären auf demrichtigen Weg. Sie wollen die-sen Weg weitergehen. Aberman sieht ja jetzt beim 4. Ei-senbahnpaket: Bei der Frage,ob beim öffentlichen Verkehrdie Direktvergabe oder dieAusschreibung vorzusehen ist,stehen die Gewerkschaftenunisono für die Direktvergabeein, auch jene, die auch Aus-schreibungen tolerieren.

■ Wie steht es um die ETF alsGanzes?

Mir ist die Solidarität wichtig,die wir innerhalb der Gewerk-schaften aufgebaut haben, diein der ETF organisiert sind. Dasgilt nicht nur im Sektor Eisen-bahn, sondern in allen Sekto-ren. Wenn diese Solidarität

auch in Zukunft spielt, könnenwir unsere Interessen gegen-über den europäischen Institu-tionen besser verteidigen. Dasbetrifft die Lobby-Arbeit, aberwenn es nötig ist, müssen wirdie Stärke in gewerkschaftli-chen Aktionen und auf derStrasse zeigen können.

■ Du bist dieses Jahr als Präsi-dent des Landesverbands inLuxemburg zurückgetreten,nachdem du dort viele Jahregewirkt hast. Was warendeine Schwerpunkte?

Seit den 70er-Jahren bin ich ak-tiver Gewerkschafter, seit den80er-Jahren habe ich in ver-schiedenen Funktionen Verant-wortung getragen. Eines meiner

Ziele war, die Eisenbahn so zustärken, dass sie im europäi-schen Verkehrsmarkt konkur-renzfähig bleibt und eineZukunft hat. Es war mein Anlie-

gen, dass die Bahn ein guterDienstanbieter mit Qualität ist,weil so auch die Arbeitsplätze

mit guter Qualität abgesichertwerden. Wichtig ist auch, dassgenügend Personal eingestelltund gut geschult werden muss,um gute Dienstleistungen zu er-bringen.

■ Wie beurteilst du heute dieArbeitsbedingungen bei derBahn in Luxemburg?

Ich habe die Bahn erlebt, als esnoch eine staatliche Verwaltung

war und ich habe sie jetzt inden letzten Jahren erlebt, seitsie ein kommerzieller Betriebist. Im Rahmen der Bahnreformvon 2007 konnten wir eine Ver-

besserung der Arbeitsbedin-gungen durchsetzen. Das sindallerdings Arbeitsbedingungen

auf dem Papier. Das ist schönund gut, aber Arbeitsbedingun-gen müssen auch eingehaltenwerden, und das ist der tagtäg-liche Job der Gewerkschaften,dafür zu sorgen, dass dies imBetrieb auch umgesetzt wird.

■ Luxemburg und die Schweizsind die reichen Länder inEuropa. Was können wirSchweizer von Luxemburglernen?

Das höre ich immer: Luxem-burg und die Schweiz wärendie reichen Länder. Es werdenimmer die Löhne miteinanderverglichen, aber man mussauch schauen, wie hoch dieAusgaben sind, wie teuer dieImmobilien sind, sowohl in Lu-

xemburg als auch in derSchweiz. Vergleiche gehen im-mer schief. Was wir voneinan-der lernen können? Wir solltenuns beide dafür einsetzen,dass der öffentliche Transportauf der Schiene sowohl beimPersonen- als auch beim Gü-terverkehr zunimmt und dieZukunft des Verkehrswesensist, auch als wesentlicher Teilder Nachhaltigkeit.

■ Luxemburg und die Schweizhaben noch eine andere Ge-meinsamkeit: Wir sind bei-des mehrsprachige Länderund sprechen zudem einenDialekt, den ausser uns nie-mand versteht. Hast du dasals schwierig empfunden?

Nein. Wir als Luxemburger undihr als Schweizer sprechenmehrere Sprachen, und dasmacht uns die Welt offener. Wirkönnen uns mit den Nachbarnunterhalten; das ist ein Vorteil,um sich über Grenzen hinwegzu verständigen.

Interview: Peter Moor

«Die europäische Politik wird in einigenJahren sehen, dass der Weg derLiberalisierung falsch war und dass es zueiner Umkehr kommen muss.»

pmo

Guy Greivelding führt seine Tätigkeit auf europäischer Ebene fort, nachdem er als Vorsitzender der luxemburgischen Bahngewerkschaft pensioniert worden ist.

«Die Gewerkschaften der ETF setzen auf dieRegulierung, auf den öffentlichen Verkehr.»

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kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

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8 AKTUELLkontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

«Recht auf Arbeit?!» lauteteder Titel der gut besuchtenTagung, die vom Gleichstel-lungsrat, einer Fachgruppe derBehindertenselbsthilfeorgani-sation «agile.ch», organisiertwurde. Das Ausrufezeichen solldabei die Forderung nach die-sem Recht ausdrücken, dasFragezeichen die Zweifel, ob esauch verwirklicht ist. Kurz ge-sagt: Wie kann der Zugangzum Arbeitsmarkt gewährleis-tet werden? «Der Druck mussweg!», lautete eine zentraleForderung, nämlich der Zeit-und Leistungsdruck.

Wie sieht es bei der SBB aus?In einleitenden Referaten wur-den gute Beispiele aus einemkleineren Informatikunterneh-men und einer Mittelschuledargestellt. Wirklich grosseAuswirkungen auf den Arbeits-markt ergeben sich aber na-turgemäss erst, wenn grosseUnternehmen mit einer bedeu-tenden Zahl von Mitarbeiten-den – möglichst auch aus

handwerklichen Berufen – ihreMöglichkeiten, Beschäftigtemit Behinderungen einzustel-len, ausloten. Aus unsererSicht der interessanteste Ta-gungspunkt war deshalb einePodiumsdiskussion, an derJeannine Pilloud, die Leiterindes Personenverkehrs derSBB, teilnahm. Zwar machtePilloud klar, dass für die SBBals Arbeitgeberin die Wieder-eingliederung von Mitarbeiten-den, die aufgrund eines Unfallsoder einer Erkrankung nichtmehr im ursprünglichen Ar-beitsbereich eingesetzt wer-den können, Priorität habe.Aber auch bei der Neueinstel-lung von Arbeitnehmenden miteiner «Einschränkung», wieman heute das Wort «Behinde-rung» lieber umgeht, werdeRücksicht genommen. Bei derSBB arbeiteten weniger als10 % der Belegschaft auf Büro-arbeitsplätzen, sodass die Ka-pazität beschränkt sei, führtePilloud entschuldigend weiteraus. Immerhin seien aberschon heute 3 bis 4 % der Mit-arbeitenden von Einschränkun-gen betroffen, davon seien etli-che umgeschulte Arbeitskräfte,die schon früher für die SBBgearbeitet hätten.

Keine BerührungsängsteWichtig sei es, keine Berüh-rungsängste zu haben, führtePilloud weiter aus: «Menschenmit Einschränkungen zu be-schäftigen, ist nicht immer einRisiko, es kann auch eineChance sein.» Eine Person ha-be nie nur Einschränkungen,sondern immer auch Fähigkei-ten, die man nutzen könne.

Ein Hoch auf dieSozialpartnerschaftDoch seien wir ehrlich: Es gibtnicht nur «weiche» Faktorenwie «Berührungsängste» etc. –manchmal ist man froh um Re-geln und Regelungen, an dieman sich in einem speziellenFall halten kann. Hier hörten

wir genau hin, als Jeannine Pil-loud das Loblied des GAV zusingen begann: «Ein Gesamtar-beitsvertrag ist sehr wichtig!Dort ist auch geregelt, waspassiert, wenn jemand den an-gestammten Beruf nicht mehrausüben kann», begründetePilloud das Interesse desUnternehmens an diesem Ver-trag, das sich mit jenem derGewerkschaft deckt: Verbindli-che Regeln nützen beiden Sei-ten. Wichtig sei aber auch das«Case Management», meintePilloud, das gewährleiste, dassjeder Fall individuell beurteiltwerden könne.

Wir machen gerne mit!In einem Unternehmen müsseein «Klima für die Integration»geschaffen werden, fordertePilloud. Nicht wenig erstauntnahmen wir die Behauptungzur Kenntnis, manchmal seienes die Vertreter der Arbeitneh-mer, die gegen «gute Lösun-gen» seien. Leider verpasstees Pilloud, ein Beispiel dafürzu nennen. Die Gewerkschaf-ten sind sehr interessiert an je-der guten Lösung zugunstender Angestellten und jederzeitbereit, solche Lösungen in denGAV aufzunehmen. pan.

Wie Menschen mit Be-hinderungen eine Ar-beitsstelle bekommen,wurde am Gleichstel-lungstag besprochen.

«Der Druck muss weg!»Jeannine Pillouds Bekenntnis zur Wiedereingliederung und zum GAV

pan.

Jeannine Pilloud am Gleichstel-lungstag im Hotel Bern.

In einem proppenvollen Saaldes Hotels Bern in Bern disku-tierten die Unternehmer NickHayek (Swatch), Peter Spuhler(Stadler Rail) und Riccardo Gar-ré (Beltrame/Stahl Gerlafingen)mit Corrado Pardini, dem In-dustrieverantwortlichen derUnia, und SGB-Präsident PaulRechsteiner über die Probleme

des Werkplatzes Schweiz unddie Möglichkeiten, diesen zufördern. Beide Seiten warensich einig, dass der starkeFranken Zehntausende von Ar-beitsplätzen vorab in der Ex-portindustrie und im Touris-mus gefährdet, die Politik abereinfach zuschaut und dass diesein unhaltbarer Zustand ist.

«Verdammt giftiger Cocktail»Hayek ging mit der National-bank hart ins Gericht: Die Füh-rung sei mut- und fantasielosund habe einen «verdammtvergifteten Cocktail» angerich-tet. Die Aufhebung des Min-

destkurses komme einer Bank-rotterklärung gleich. Peter Spuh-ler betonte das gemeinsameInteresse von Unternehmen undGewerkschaften an einem star-ken Werkplatz Schweiz und for-derte, Staat und Nationalbankmüssten gemeinsam für Pla-nungssicherheit sorgen. Mass-nahmen wie Arbeitszeiterhö-hungen dürften nur temporärangewendet werden.Corrado Pardini forderte die In-dustriellen auf, gemeinsam mitden Gewerkschaften in einem«Ideenlabor» Vorschläge zu er-arbeiten, um die Probleme desWerkplatzes Schweiz zu lösen

und eine Deindustrialisierungzu verhindern. Im Vordergrundständen die Frankenstärke, dieUnsicherheit über die Bezie-hungen zur EU und eine Indus-triepolitik.

Dialog und Pakt für WerkplatzHayek wie Spuhler erklärtensich zu einem solchen Dialogbereit, wenn dieser problem-orientiert und konkret sei undnicht im medialen Schaufens-ter stattfinde. Pardini will nochweitere Akteure aus Wirtschaftund Wissenschaft für einen«Pakt für den WerkplatzSchweiz» gewinnen. Unia / Fi

Der Unia-«Industrietag»vom 11. Septemberstand ganz im Zeichender Frankenkrise undder fehlenden Industrie-politik in der Schweiz.

Gegen Frankenkrise und Deindustrialisierung

Gewerkschaften und Industrielle wollen Werkplatz Schweiz stärken

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POLITIK ......

9kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

Bei der Initiative mit dem ver-fänglichen Titel «Pro Servicepublic» lohnt es sich, genauhinzuschauen, welche Auswir-kungen sie hat. Sie weist aus-schliesslich auf einige bekann-te und publikumsträchtigeMissstände bei Bahn, Post undTelekommunikation hin undgeht in die falsche Richtung.Denn verbieten wir diesen Un-ternehmen Gewinne zu ma-

chen, wie es die Initiative tunwill, wird es damit keinen ein-zigen zusätzlichen Sitzplatz imZug geben und kein Zug wirdpünktlicher verkehren. Im Ge-genteil: Ohne die notwendigenfinanziellen Mittel drohen Ser-vice- und Leistungsabbau so-wie zusätzlicher Druck auf dasPersonal, das jeden Tag,nachts und sonntags einenmaximalen Einsatz leistet.

Ohne Gewinne keineInvestitionenEs tönt auf den ersten Blickverlockend, wenn uns verspro-chen wird, dass die Preise beiSBB, Post und Swisscom sin-ken sollen. In einer langfristi-gen Optik aber werden diese

Unternehmen im Dienste desService public damit nachhal-tig geschwächt, weil sie ohneGewinne keine Investitionentätigen können.

Nachteile für Kundschaft,Personal und RandregionenDie Folgen wären neben Leis-tungsabbau auch Druck auf dieArbeitsbedingungen und man-gelnder Unterhalt an den Net-zen sowie eine Schwächungder ländlichen Regionen. Da-mit würden Privatisierungsfor-derungen wieder an Aktualitätgewinnen.Auch der SEV und die SP kämp-fen gegen den Serviceabbauder öffentlichen Unternehmenund gegen überrissene Löhne

in deren Chefetagen. Auch wirsind nicht mit allem einverstan-den, was diese Unternehmen

machen. Ich denke da zum Bei-spiel an Reorganisationen, diesich häufen: Diese brauchenviele finanzielle und zeitlicheRessourcen, führen häufig zuwechselnden Zuständigkeitengegenüber externen Partnernund zu Verunsicherung bei denMitarbeitenden.Der SEV und die SP-Fraktionsetzen sich seit Jahren für einegute flächendeckende Grund-versorgung in unserem Landein. Wir kämpfen weiterhin füranständige Löhne und für einenZugang zu einem qualitativhochstehenden Service publicmit erschwinglichen Preisen inallen Regionen unseres Landes.

Edith Graf-Litscher, NationalrätinSP/TG, Gewerkschaftssekretärin SEV

«Pro-Service-public-Initiative»

Eigentlich eine Kontra-Service-public-InitiativeDie sogenannte Pro-Service-public-Initiativehat im Nationalrat keineeinzige befürwortendeStimme erhalten. Den-noch müssen wir sieernst nehmen.

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Edith Graf-Litscher: «Ohne dienotwendigen finanziellen Mitteldrohen Service- und Leistungs-abbau sowie zusätzlicher Druckauf das Personal.»

Der Anstoss im Oktober 2010war konkret: Die Verkehrskom-mission (KVF) des Ständeratesverlangte vom Bundesrat eineGesamtkonzeption. Das dekla-rierte Ziel: Förderung desschweizerischen Schienengü-terverkehrs in der Fläche. Mitder Vorgabe der Eigenwirt-schaftlichkeit, dem Verzicht aufVerlagerungsziele und demDogma, es dürften keine neu-en Kosten entstehen, begannder problematische Verlauf.

Schlappe für dieLiberalisierungsturbosWährend im Nationalrat dieLiberalisierer vorerst klar dieOberhand behielten, zeigtesich der Ständerat konzilianter.Jetzt hat auch der Nationalratbestätigt, dass der Gütertrans-port ein Kerngeschäft der SBBbleiben muss.

Die Nationalrats-KVF verlangtevom Bundesrat gar eine Vorla-ge, wie die bisherige Güterver-kehrssparte der SBB, also SBBCargo, in ein eigenständigesUnternehmen ausserhalb derSBB überführt werden soll.Dem Ständerat ging dies zuweit, und er verlangte stattdes-sen eine Evaluation der Weiter-entwicklungsmöglichkeiten vonSBB Cargo: Der Bundesrat sollin seinem Bericht Vor- undNachteile verschiedener Eigner-modelle aus volkswirtschaftli-cher, staatspolitischer, ver-kehrs- und unternehmens-

politischer Sicht aufzeigen undbewerten. Dies bestätigte nunauch der Nationalrat.

Die Mängel des GesetzesDer SEV stellte seine Hauptfor-derungen ans Gütertransport-gesetz schon zu Beginn derVerhandlungen, auch bei An-hörungen: 1. Schienengüter-

verkehr wird zwingender Teilder Grundversorgung. 2. Verla-gerungsziele kommen ins Ge-setz. 3. Die Farce der Eigenwirt-schaftlichkeit wird aufgegeben,sinnvolle Subventionen müs-sen möglich bleiben im erbit-terten Kampf mit der Strasse.Diese gesetzten Ziele konntennicht erreicht werden.

Fazit: ungenügendDie Gewerkschafter/innen imNationalrat lehnen das Gesetzab. Der Kampf zur Sicherheitder Arbeitsplätze geht weiter.Verkennt SBB Cargo die Folgendes Gütertransportgesetzes?

Philipp Hadorn, Nationalrat SP/SO

und Gewerkschaftssekretär SEV

Gütertransportgesetz: ernüchternde Bilanz nach der Beratung im Parlament

Güterverkehr bleibt SBB-KerngeschäftDas vorliegende Pro-dukt entpuppt sich alsMeilenstein im Liberali-sierungsfieber, wobeisich die EU und dieSchweiz gegenseitig zutoppen versuchen.

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Philipp Hadorn: «Vom eigentli-chen Anliegen bleibt wenig üb-rig: Verlangt wurde eine Ge-samtkonzeption zur Förderungdes Schienengüterverkehrs.»

Nach dem Ständerat hat letztenDonnerstag auch der National-rat mit 119 zu 51 Stimmen dieVolksinitiative der Jungso-zialisten gegen die Speku-lation mit Nahrungsmittelnabgelehnt. Die Ratsmehrheit be-zweifelte, dass Spekulation undHunger direkt zusammenhängenund dass nationale Gesetze da-gegen viel bewirken.Doch auch wenn Hungerkata-strophen durch verschiedeneFaktoren verursacht werden,gehört zu diesen sicher auch dieSpekulation mit Nahrungsmit-teln. Nach dem Welternäh-

rungsbericht der UN-Organisa-tion für Ernährung und Landwirt-schaft FAO verhungert alle fünfSekunden ein Kind unter zehnJahren. Fast eine MilliardeMenschen sind permanentschwerstens unterernährt. Dadie Weltlandwirtschaft heuteproblemlos 12 Milliarden Men-schen ernähren könnte, ist Hun-ger menschengemacht. Ein Kind,das jetzt an Hunger stirbt, wirdalso ermordet.Was haben wir damit zu tun?Reiche und institutionelleAnleger wie Pensionskassensuchen Investitionsmöglichkei-

ten, sie versuchen enormeSummen gewinnbringendanzulegen, auch zur Sicherungunserer Renten. Für anständigeArbeitsbedingungen und Rentenbraucht es wirtschaftlichenErfolg – aber nicht um jedenPreis. Niemals zum Preis vonVerelendung, Hunger und Tod.Unsere Pensionskassen müssenklare, griffige ethische Regelnbefolgen. Die Finanzierung derRenten gilt es so zu sichern,dass nicht Hunger und Elend dieFreude an unserem Ruhestandverderben. Die Initiative hilftdabei. Philipp Hadorn

VERPASSTE CHANCE

Sicherung der Renten nicht zum Preis der Ausbeutung

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10 VERKEHRS- UND SOZIALPOLITIKkontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

Was Freiburg betrifft, ist AnfangSeptember ein Komitee zur Ret-tung des Trolleybusses gegrün-det worden. Gestartet wurde

die Kampagne vom SEV: Ge-werkschaftssekretär ChristianFankhauser will zusammen mitdem VCS und andern Partnernalles versuchen, um das vonder Abschaffung bedrohte Trol-leybusnetz der TPF zu retten.

Ökologische TransportartFür Filippo Rivola, KoordinatorVerkehrspolitik beim VCS, «istdie Schweiz historisch gross-flächig elektrifiziert», was miteinem guten Trolleybusnetzeinhergehe. Der VCS unter-stützt diese Transportart, je-doch nur, wenn die verwendeteEnergie aus erneuerbaren Quel-len (Wasser-, Wind- oder Solar-strom) kommt. Rivola erklärt,dass Zürich und Genf bereits

Mega-Trolleysfür ihre Stre-ckennetze be-schafft hätten,womit sich die-se kapazitäts-mässig demTram näherten.Lausanne dürf-te mit solchenDoppelgelenk-fahrzeugennachziehen.

Alternativen vorhandenDie Abschaffungspläne in Frei-burg überraschen Filippo Rivo-la: Er findet, «es wäre logischer,die Elektrifizierung der Linienzu vervollständigen als dasTrolleynetz abzuwürgen». Er un-terstreicht, dass es durchausgangbare Alternativen für kurzeLinien und Quartierlinien gebe,wo die Elektrifizierung nicht imVordergrund stehe. Er nenntdas Genfer Beispiel, wo im De-zember 2016 auf der Linie Flug-hafen – Plan-les-Ouates eineneue Technologie zum Einsatzkommt. Das neue System Tosasieht eine sehr schnelle Batte-

rieaufladung (in 15 Sekunden)alle vier bis fünf Stationen vor,anstelle einer durchgehendenFahrleitung. In manchen deut-schen Städten wurden Trolley-buslinien eingerichtet, die stre-ckenweise eine Fahrleitunghaben und streckenweise mitFahrzeugbatterien funktionie-ren – dort, wo man keine Fahr-leitung installieren wollte oderkonnte. Alternativlösungen wä-ren also vorhanden.Bleibt zu hoffen, dass in Frei-burg nicht nur mit Blick aufsPortemonnaie entschieden wird,sondern auch mit einer nach-haltigen politischen Vision. In

ein paar Wochen wird manmehr wissen: Im Agglomerati-onsrat ist eine Motion für dieTrolleybusse geplant. Hes / pan.

Freiburg will sein Trolleybussystem abschaffen – Bildung eines Rettungskomitees

Der Trolleybus: ein Fahrzeugmit BekenntnischarakterIn aller Welt sind Trol-leybusse im Kommen.Gewisse SchweizerStädte aber wollen sieim Gegenteil abschaf-fen. Jüngstes Beispiel:Freiburg, das sich of-fenbar seines Trolley-busnetzes entledigenwill. Der SEV setzt sichdagegen zur Wehr, denner ist überzeugt von derEffizienz dieser Trans-portart in der Stadt.

zVg

Ab Ende 2016 sollen in Genf Tosa-Busse ihre Batterien an Stationen blitzschnell aufladen.

Hes

Trolleybus: ein gewohntes Bild in Lausanne mit seinen Steigungen.

Trolleybusnetze gibt es in vielenSchweizer Städten: Bern, Biel,Freiburg, Genf, Lausanne,Luzern, Neuenburg, Schaff-hausen, St. Gallen, Vevey–Montreux–Chillon–Villeneu-ve, Winterthur und Zürich.

Aus Lugano sind die Trolleybusse2001 verschwunden, in Baselverkehrten die letzten 2008.Vorher war eine Abstimmung zurRettung der Trolleybusse negativausgegangen.

Seit der Neugestaltung desBahnhofplatzes verkehren in LaChaux-de-Fonds keine Trolley-busse mehr. Eine Kommissiondes Stadtparlaments, die denFahrzeug- bzw. Traktionstyp fürden Personennahverkehr be-stimmen soll, hat noch keinenEntscheid gefällt. Folglich mussman noch zuwarten, bis manweiss, ob das Trolleybusnetz indieser Stadt überleben wird.

In Lausanne dagegen verspürtder Trolleybus Aufwind, nachdemdie Verkehrsbetriebe neue Fahr-zeuge beschafft haben. Das-selbe gilt für Genf.

Die Verkehrsbetriebe Biel wer-den im Herbst das 75-Jahr-Jubi-läum ihrer Trolleybusse feiern.

Hes / pan.

SCHWEIZWEIT

Vorteile:■ Kein CO2- und Schadstoff-ausstoss: gegenüber dem klas-sischen Dieselbus, der 80 g CO2

pro Personenkilometer ausstösst,sind es beim Trolleybus nur 4 gCO2, beim PW 180 g / km / Person.■ Weniger Lärm.■ Unempfindlich gegen Öl-preis- und CO2-Abgaben-erhöhungen.

■ Elektrizität aus Wasser-kraftwerken.■ Kräftiger Elektromotormeistert Steigungen gut.

Nachteile:■ Höhere Kosten (Investitio-nen für die Stromversorgungund den Fahrzeugkauf).■ Weniger flexibel im Be-trieb wegen Fahrbahnbindung.

INFO

Vor- und Nachteile des Trolleybusses

Der erste Trolleybus verkehrte1882 in der Region Berlin. Dasvon Siemens konstruierte Ge-fährt bewegte sich zwischendem Autobus (keine Bodenlei-tung) und der Strassenbahn(elektrische Traktion). Nach derschwierigen Anfangsphase brei-tete sich das Gefährt nach demEnde des Ersten Weltkriegs inden europäischen Städten raschaus. Sein Aufschwung in derSchweiz ging einher mit dem

Verschwinden der Strassenbahn,die er zwischen 1950 und 1960 inden grossen Städten der West-schweiz ersetzte.Der Trolleybus bezieht seineEnergie aus einem Zweidraht-system, das sich in bis 5,5 MeterHöhe und bis 5 Meter von derBusfahrspur entfernt befindet.Der Bus hat einen Spielraum vonrund 4 Metern, sodass er Hin-dernisse umfahren kann, ohnedie Stromabnehmer einzuziehen.

Historischer Rückblick

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DOSSIER ......

11kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

elche Parlamentarie-rinnen und Parla-mentarier stehen

den Gewerkschaften und demService public nahe, welchesind am weitesten davon ent-fernt? Diese Fragen stellen sichdie Gewerkschaften SEV undSyndicom. Dabei wollten sie

W sich nicht auf Bewertungen insubjektiv definierten Fragebo-gen wie beispielsweise Smart-vote verlassen, sondern siesuchten den Tatbeweis. Sie be-auftragten die Berner Kommu-nikationsagentur Border Cros-sing mit der Auswertung derAbstimmungen im Nationalrat.

Unter der Leitung der Kommu-nikations- und Medienwissen-schafterin Aline Clauss ist eineRangliste, auch Ranking ge-nannt, entstanden.

Bestätigung der ErwartungenDie Resultate decken sich weit-gehend mit der Auswertung,

die der SEV vor vier Jahrenerstmals vorgenommen hatte.Sie sind auch nicht überra-schend, sondern bestätigen,was zu vermuten war. Einer-seits zeigt sich, dass SP undGrüne den beiden Gewerk-schaften und ihren Anliegenam nächsten stehen, anderer-

seits ist die SVP am andern En-de der Liste anzutreffen. Deut-lich ist auch die Reihung da-zwischen: An die Grünenschliesst sich die GLP an, dannfolgen CVP und BDP mit einerbreiten Streuung, in der auch

Die Auswertung der Abstimmungen im Nationalrat zeigt es deutlich: SP und etwas weniger deutlich dieGrünen stimmen so, wie es sich die Gewerkschaften des Service public vorstellen. Dies ist das Resultateiner Auswertung, welche die Berner Kommunikationsagentur Border Crossing vorgenommen hat. DieDatenbasis lieferten die Abstimmungen der letzten vier Jahre.

Rot und Grün sind nahe ander Gewerkschaftspolitik

SEV und Syndicom zeigen, welche Parlamentarierinnen und Parlamentarier im Interesse derarbeitenden Bevölkerung und des Service public gestimmt haben

«Die Besten dieses Rankings müssen nicht generelldie besten Parlamentarierinnen und Parlamentarieraus Gewerkschaftssicht sein – und schon gar nicht

die einflussreichsten.»Mark Balsiger, Inhaber Border Crossing AG

Wer stimmt wie im Nationalrat? Genau hinsehen lohnt sich.

zVg

Fortsetzung auf Seite 12

Aus den rund 5000 Abstimmun-gen, die im Nationalrat von derWintersession 2011 bis zurSommersession 2015 stattfan-den, hat die Kommunikations-agentur Border Crossing inmehreren Schritten 24 Entschei-dungen herausgefiltert, in denenes um Fragen der Sozialpolitik,des Service public oder umgewerkschaftliche Anliegenging. Ausgewählt wurden nurAbstimmungen, die nichteinstimmig ausfielen, daeinstimmige Resultate keinenEinfluss auf die Wertung gehabthätten. Danach hat BorderCrossing bei SEV und Syndicomdie Position in der jeweiligenAbstimmung abgefragt; füreinen Tastendruck in Überein-stimmung mit den Gewerkschaf-ten gab es +1, für die gegentei-lige Haltung –1, für Enthaltungoder unentschuldigtes Fehlen 0.

Entschuldigtes Fehlen wurdeausgeklammert. Die summiertePunktzahl wurde anschliessenddurch die Anzahl gewerteterAbstimmungen geteilt, waswiederum zu einem Wertzwischen 1 und –1 führte. Somitkonnten auch jene Parlamenta-rierinnen und Parlamentarierbewertet werden, die im Verlaufder Amtszeit in den Rat nachge-rutscht waren. Lediglich jenedrei, die erst 2015 in den Ratkamen, wurden nicht gewertet,da zu wenige Abstimmungenvorhanden waren.

Die vollständige Auswertung istim Internet unterwww.sev-online.ch/ranking-dezu finden.

DAS VORGEHEN

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1.000 Fridez Pierre-Alain SP JU1.000 Hardegger Thomas SP ZH1.000 Ruiz Rebecca Ana SP VD0.958 Graf-Litscher Edith SP TG0.958 Nordmann Roger SP VD0.955 Piller Carrard Valérie SP FR0.917 Allemann Evi SP BE0.917 Amarelle Cesla SP VD0.917 Birrer-Heimo Prisca SP LU0.917 Hadorn Philipp SP SO0.917 Heim Bea SP SO0.917 Maire Jacques-André SP NE0.917 Marra Ada SP VD0.917 Nussbaumer Eric SP BL0.917 Schwaab Jean Christophe SP VD0.917 Semadeni Silva SP GR0.917 Tornare Manuel SP GE0.917 Tschäppät Alexander SP BE0.917 Tschümperlin Andy SP SZ0.909 Galladé Chantal SP ZH0.909 Kiener Nellen Margret SP BE0.909 Schneider Schüttel Ursula SP FR0.900 Masshardt Nadine SP BE0.895 Gross Andreas SP ZH0.875 Bernasconi Maria SP GE0.875 Chopard-Acklin Max SP AG0.875 Jositsch Daniel SP ZH0.875 Reynard Mathias SP VS0.875 Sommaruga Carlo SP GE0.867 Mahrer Anne GPS GE0.867 Rossini Stéphane SP VS0.864 Voruz Eric SP VD0.833 Fehr Jacqueline SP ZH0.833 Feri Yvonne SP AG0.833 Jans Beat SP BS0.833 Steiert Jean-François SP FR0.792 Aebischer Matthias SP BE0.792 Badran Jacqueline SP ZH0.792 John-Calame Francine GPS NE0.792 Naef Martin SP ZH0.792 Rytz Regula GPS BE0.792 Thorens Goumaz Adèle GPS VD0.789 Graf Maya GPS BL0.750 Carobbio Guscetti Marina SP TI0.750 Glättli Balthasar GPS ZH0.750 Ingold Maja EVP ZH0.750 Leutenegger Oberholzer Susanne SP BL0.750 Munz Martina SP SH0.750 Schelbert Louis GPS LU0.750 Schenker Silvia SP BS

0.739 Gysi Barbara SP SG0.708 Leuenberger Ueli GPS GE0.708 Pardini Corrado SP BE0.708 van Singer Christian GPS VD0.700 Friedl Claudia SP SG0.700 Trede Aline GPS BE0.682 Gilli Yvonne GPS SG0.682 Wermuth Cédric SP AG0.667 Böhni Thomas glp TG0.667 Flach Beat glp AG0.667 Gasser Josias F. glp GR0.667 Girod Bastien GPS ZH0.667 Kessler Margrit glp SG0.667 Maier Thomas glp ZH0.667 Moser Tiana A. glp ZH0.667 Müller Geri GPS AG0.667 Vischer Daniel GPS ZH0.667 Weibel Thomas glp ZH0.652 Fischer Roland glp LU0.625 Bertschy Kathrin glp BE0.625 Chevalley Isabelle glp VD0.625 Grossen Jürg glp BE0.609 Schmid-Federer Barbara CVP ZH0.591 Streiff-Feller Marianne EVP BE0.545 Bäumle Martin glp ZH0.417 Amherd Viola CVP VS0.417 Markwalder Christa FDP BE0.417 Neirynck Jacques CVP VD0.391 Meier-Schatz Lucrezia CVP SG0.375 Lohr Christian CVP TG0.375 Quadranti Rosmarie BDP ZH0.375 Riklin Kathy CVP ZH0.375 Vogler Karl CSP OW0.333 Barazzone Guillaume CVP GE0.333 Guhl Bernhard BDP AG0.333 Landolt Martin BDP GL0.333 Müller-Altermatt Stefan CVP SO0.333 Ritter Markus CVP SG0.304 Bulliard-Marbach Christine CVP FR0.292 Candinas Martin CVP GR0.292 de Buman Dominique CVP FR0.292 Germanier Jean-René FDP VS0.292 Lehmann Markus CVP BS0.261 Büchler Jakob CVP SG0.261 Hassler Hansjörg BDP GR0.250 Buttet Yannick CVP VS0.250 Darbellay Christophe CVP VS0.250 Derder Fathi FDP VD0.250 Feller Olivier FDP VD0.250 Gmür Alois CVP SZ

197 Namen in der Randem arbeitenden VolkVon plus 1 bis minus 1, vom Sozialdemokraten Pierre Alain Fridez bis zum Volksparteiler Ernnen und Parlamentarier im Ranking von SEV und Syndicom.

Die Auswertung von 24 Abstimmungen im Zusammenzug

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12 DOSSIER kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

erste FDP-Namen auftauchen, danach kommt derHauptharst der FDP, und die SVP als praktisch ge-schlossener Block am Schluss. Die beiden EVP-Vertre-terinnen finden sich in der ersten Hälfte, aber weitauseinander, wogegen die beiden Lega-Delegiertenam Ende der FDP, aber noch vor der SVP zu findensind.

Parteien: unterscheidbar oder durchmischt?Unter dem Aspekt der Trennschärfe – also der Frage,wie einzigartig eine Partei in ihrer Position ist – stichtdie SVP deutlich heraus, und auch die GLP ist prak-tisch geschlossen zwischen SP/Grünen und CVP/FDPanzutreffen. Die SP bildet am Anfang einen geschlos-senen Block, strahlt dann aber in die GPS aus. Diesewiederum überschneidet sich in Teilen einerseits mitder SP, andererseits mit der GLP.CVP, BDP und FDP sind zwar in dieser Reihenfolgeplatzierbar, haben aber starke gegenseitige Über-schneidungen.Die Grundhaltung der Gewerkschaften für eine sozia-le, offene Schweiz spiegelt sich im Resultat deutlich:Die auf Eigennutz und Abschottung ausgerichtetenParteien am Ende des Rankings stellen sich selbstgerne als Volksparteien dar, die das «einfache Volk»vertreten, ihr Abstimmungsverhalten zeigt das Gegen-teil.

Anwesenheit zahlt sich ausDie Unterschiede innerhalb der einzelnen Parteienzeigen, dass einerseits die inhaltlichen Positionen ge-legentlich abweichen, andererseits ist auch die An-bzw. Abwesenheit abgebildet. Diese spielt durchauseine gewisse Rolle: «Häufig entscheiden sich Parla-mentarier, an einer Abstimmung nicht teilzunehmen,statt eine von der Parteimeinung abweichende Stim-me abzugeben», erläutert Mark Balsiger von BorderCrossing im Interview (siehe Seite 12).

Die «Besten»Zwei Nationalräte und eine Nationalrätin der SP ver-zeichnen die Bestnote, eine glatte 1: Pierre-Alain Fri-dez (JU), Thomas Hardegger (ZH) und Rebecca Ruiz(VD). Dies bedeutet, dass sie immer abgestimmt ha-ben und zwar immer übereinstimmend mit der Hal-tung, die SEV und Syndicom in der jeweiligen Fragevertreten; Rebecca Ruiz ist allerdings erst auf dieSommersession 2014 nachgerückt und hat deshalbnur an 12 Abstimmungen teilnehmen können.

Die «Schwächsten»Am andern Ende der Liste haben vier Nationalräte derSVP eine ebenso glatte –1 erhalten: Thomas Matter(ZH), Felix Müri (LU), Lukas Reimann (SG) und ErnstSchibli (ZH). Sie waren immer anderer Meinung alsdie Gewerkschaften; auch hier hat es Nachgerückte:Thomas Matter und Ernst Schibli waren ebenfalls nuran 12 Abstimmungen dabei. Felix Müri war zweimalentschuldigt, ist also mit 22 Abstimmungen in derWertung.

Die «Abweichler»Deutliche Ausreisser nach oben, also in Richtung dergewerkschaftlichen Haltung, sind bei der FDP ChristaMarkwalder (BE) und bei der SVP Markus Hausam-mann (TG). Mit einer Abweichung entgegen der ge-werkschaftlichen Haltung fällt GLP-Präsident MartinBäumle (ZH) auf. Peter Moor

Fortsetzung von Seite 11

0.250 Hiltpold Hugues FDP GE0.250 Humbel Ruth CVP AG0.250 Müller Leo CVP LU0.250 Romano Marco CVP TI0.227 Grunder Hans BDP BE0.222 Siegenthaler Heinz BDP BE0.217 Gasche Urs BDP BE0.208 Gschwind Jean-Paul CVP JU0.208 Moret Isabelle FDP VD0.208 Schneider-Schneiter Elisabeth CVP BL0.188 Perrinjaquet Sylvie FDP NE0.182 Fässler Daniel CVP AI0.167 Bourgeois Jacques FDP FR0.167 Fluri Kurt FDP SO0.167 Français Olivier FDP VD0.167 Glanzmann-Hunkeler Ida CVP LU0.167 Hess Lorenz BDP BE0.136 Lüscher Christian FDP GE0.130 Schläfli Urs CVP SO0.125 Cassis Ignazio FDP TI0.083 Eichenberger Corina FDP AG0.083 Huber Gabi FDP UR0.056 Lustenberger Ruedi CVP LU0.050 Stolz Daniel FDP BS0.043 Pfister Gerhard CVP ZG0.042 Caroni Andrea FDP AR0.042 Regazzi Fabio CVP TI0.042 Vitali Albert FDP LU0.000 Merlini Giovanni FDP TI0.000 Monnard Pierre-André FDP NE0.000 Müller Philipp FDP AG0.000 Noser Ruedi FDP ZH0.000 Schilliger Peter FDP LU0.000 Walti Beat FDP ZH-0.042 Schneeberger Daniela FDP BL-0.083 Fiala Doris FDP ZH-0.083 Pantani Roberta Lega TI-0.083 Portmann Hans-Peter FDP ZH-0.250 Hausammann Markus SVP TG-0.250 Wasserfallen Christian FDP BE-0.292 Pezzatti Bruno FDP ZG-0.333 Müller Walter FDP SG-0.333 Quadri Lorenzo Lega TI-0.375 Gössi Petra FDP SZ-0.375 Grin Jean-Pierre SVP VD-0.417 Aebi Andreas SVP BE-0.500 Veillon Pierre-Français SVP VD-0.500 Walter Hansjörg SVP TG-0.542 Freysinger Oskar SVP VS-0.542 Parmelin Guy SVP VD

-0.542 Rusconi Pierre SVP TI-0.583 Amaudruz Céline SVP GE-0.583 von Siebenthal Erich SVP BE-0.600 Herzog Verena SVP TG-0.625 Joder Rudolf SVP BE-0.636 Bugnon André SVP VD-0.667 Stamm Luzi SVP AG-0.708 Binder Max SVP ZH-0.708 Borer Roland F. SVP SO-0.708 de Courten Thomas SVP BL-0.733 Golay Roger MCR GE-0.750 Clottu Raymond SVP NE-0.750 Giezendanner Ulrich SVP AG-0.750 Killer Hans SVP AG-0.750 Mörgeli Christoph SVP ZH-0.750 Rime Jean-François SVP FR-0.792 Brand Heinz SVP GR-0.792 Hurter Thomas SVP SH-0.792 Keller Peter SVP NW-0.792 Müller Thomas SVP SG-0.792 Stahl Jürg SVP ZH-0.818 Rösti Albert SVP BE-0.833 Flückiger-Bäni Sylvia SVP AG-0.833 Frehner Sebastian SVP BS-0.833 Miesch Christian SVP BL-0.833 Pieren Nadja SVP BE-0.833 Rutz Gregor A. SVP ZH-0.875 Fehr Hans SVP ZH-0.875 Knecht Hansjörg SVP AG-0.875 Reimann Maximilian SVP AG-0.875 Wobmann Walter SVP SO-0.909 Amstutz Adrian SVP BE-0.909 Geissbühler Andrea M. SVP BE-0.917 Aeschi Thomas SVP ZG-0.917 Bortoluzzi Toni SVP ZH-0.917 Büchel Roland Rino SVP SG-0.917 Egloff Hans SVP ZH-0.917 Estermann Yvette SVP LU-0.917 Rickli Natalie S. SVP ZH-0.917 Schwander Pirmin SVP SZ-0.950 Nidegger Yves SVP GE-0.958 Brunner Toni SVP SG-0.958 Heer Alfred SVP ZH-1.000 Matter Thomas SVP ZH-1.000 Müri Felix SVP LU-1.000 Reimann Lukas SVP SG-1.000 Schibli Ernst SVP ZH

ngfolge – wer mitk ist und wer nichtnst Schibli: die bewerteten Parlamentarierin-

...... 13 DOSSIER

kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

Die Abstimmungen in der Wertung

11.3257,11.3426,11.3436

Motionen zum Atomausstieg. Abstimmungüber Annahme der Motionen.

9.067 Volksinitiative «Für ein gesundes Klima».Revision CO2-Gesetz. Gegenentwurf.

11.038 «Für eine starke Post», Volksinitiative.Abstimmung über Zustimmung zur Initiative.

12.333 Motion der Verkehrs- und Fernmeldekommis-sion zur Stärkung der Anreize für die Verlage-rung des alpenquerenden Schwerverkehrs.Abstimmung über Ziffern 1 bis 6.

12.018 Bundesgesetz über die Abgabe für dieBenützung von Nationalstrassen (100 Frankenfür Vignette). Schlussabstimmung.

12.064 Arbeitsplätze dank erneuerbaren Energien(Cleantech-Initiative). Schlussabstimmung.

11.4209 Motion Beat Jans: Den Einfluss auf Medienals Interessenbindung offenlegen. Abstim-mung über Annahme der Motion.

12.016 Bundesgesetz über die Finanzierung und denAusbau der Eisenbahninfrastruktur (Fabi).Volksinitiative. Schlussabstimmung.

12.052 «Abtreibung ist Privatsache», Volksabstim-mung. Schlussabstimmung.

13.045 Bundesgesetz über den Bau und die Finanzie-rung eines 4-Meter-Korridors auf denZulaufstrecken zur Neat. Schlussabstimmung.

11.473 Parlamentarische Initiative der FDP-Fraktionund SP-Fraktion zum Risikoausgleich.Schlussabstimmung.

13.068 Personenbeförderungsgesetz (Fantransporte).Änderung. Abstimmung zum Eintreten.

13.048 Bundesgesetz über Radio und Fernsehen(RTVG). Änderung. Schlussabstimmung.

13.077 Bundesgesetz über den Strassentransit-verkehr. Sanierung des Gotthard-Strassen-tunnels. Schlussabstimmung.

13.072 Änderung des Strassentransportunterneh-mens- und Verkehrsstrafrechts. Schlussab-stimmung zu Entwurf 1.

13.074 Energiestrategie 2050, erstes Massnahmen-paket. «Für den geordneten Ausstieg aus derAtomenergie» (Atomausstiegsinitiative).Abstimmung über Zustimmung zur Initiative.

13.107 «Millionen-Erbschaften besteuern für unsereAHV» (Erbschaftssteuer). Volksinitiative.Schlussabstimmung.

13.3431 Motion Antonio Hodgers/Aline Trede (Grüne):Einführung eines Vaterschaftsurlaubs.Abstimmung über Annahme der Motion.

13.3301 Motion Maximilian Reimann (SVP): Schulden-bremse auch für die SRG. Abstimmung überAnnahme der Motion.

13.3473 Motion Jürg Grossen (GLP): Die Sanierung desGotthard-Strassentunnels ohne zweite Röhrezeitlich nicht verunmöglichen. Abstimmungüber Annahme der Motion.

14.036 Totalrevision des Gütertransportgesetzes.Gesamtabstimmung.

14.033 Kyoto-Protokoll. Rahmenübereinkommen derVereinten Nationen über Klimaänderungen.Änderungen von Doha. Schlussabstimmung.

Page 13: Kontakt sev 2015 16

1.000 Fridez Pierre-Alain SP JU1.000 Hardegger Thomas SP ZH1.000 Ruiz Rebecca Ana SP VD0.958 Graf-Litscher Edith SP TG0.958 Nordmann Roger SP VD0.955 Piller Carrard Valérie SP FR0.917 Allemann Evi SP BE0.917 Amarelle Cesla SP VD0.917 Birrer-Heimo Prisca SP LU0.917 Hadorn Philipp SP SO0.917 Heim Bea SP SO0.917 Maire Jacques-André SP NE0.917 Marra Ada SP VD0.917 Nussbaumer Eric SP BL0.917 Schwaab Jean Christophe SP VD0.917 Semadeni Silva SP GR0.917 Tornare Manuel SP GE0.917 Tschäppät Alexander SP BE0.917 Tschümperlin Andy SP SZ0.909 Galladé Chantal SP ZH0.909 Kiener Nellen Margret SP BE0.909 Schneider Schüttel Ursula SP FR0.900 Masshardt Nadine SP BE0.895 Gross Andreas SP ZH0.875 Bernasconi Maria SP GE0.875 Chopard-Acklin Max SP AG0.875 Jositsch Daniel SP ZH0.875 Reynard Mathias SP VS0.875 Sommaruga Carlo SP GE0.867 Mahrer Anne GPS GE0.867 Rossini Stéphane SP VS0.864 Voruz Eric SP VD0.833 Fehr Jacqueline SP ZH0.833 Feri Yvonne SP AG0.833 Jans Beat SP BS0.833 Steiert Jean-François SP FR0.792 Aebischer Matthias SP BE0.792 Badran Jacqueline SP ZH0.792 John-Calame Francine GPS NE0.792 Naef Martin SP ZH0.792 Rytz Regula GPS BE0.792 Thorens Goumaz Adèle GPS VD0.789 Graf Maya GPS BL0.750 Carobbio Guscetti Marina SP TI0.750 Glättli Balthasar GPS ZH0.750 Ingold Maja EVP ZH0.750 Leutenegger Oberholzer Susanne SP BL0.750 Munz Martina SP SH0.750 Schelbert Louis GPS LU0.750 Schenker Silvia SP BS

0.739 Gysi Barbara SP SG0.708 Leuenberger Ueli GPS GE0.708 Pardini Corrado SP BE0.708 van Singer Christian GPS VD0.700 Friedl Claudia SP SG0.700 Trede Aline GPS BE0.682 Gilli Yvonne GPS SG0.682 Wermuth Cédric SP AG0.667 Böhni Thomas glp TG0.667 Flach Beat glp AG0.667 Gasser Josias F. glp GR0.667 Girod Bastien GPS ZH0.667 Kessler Margrit glp SG0.667 Maier Thomas glp ZH0.667 Moser Tiana A. glp ZH0.667 Müller Geri GPS AG0.667 Vischer Daniel GPS ZH0.667 Weibel Thomas glp ZH0.652 Fischer Roland glp LU0.625 Bertschy Kathrin glp BE0.625 Chevalley Isabelle glp VD0.625 Grossen Jürg glp BE0.609 Schmid-Federer Barbara CVP ZH0.591 Streiff-Feller Marianne EVP BE0.545 Bäumle Martin glp ZH0.417 Amherd Viola CVP VS0.417 Markwalder Christa FDP BE0.417 Neirynck Jacques CVP VD0.391 Meier-Schatz Lucrezia CVP SG0.375 Lohr Christian CVP TG0.375 Quadranti Rosmarie BDP ZH0.375 Riklin Kathy CVP ZH0.375 Vogler Karl CSP OW0.333 Barazzone Guillaume CVP GE0.333 Guhl Bernhard BDP AG0.333 Landolt Martin BDP GL0.333 Müller-Altermatt Stefan CVP SO0.333 Ritter Markus CVP SG0.304 Bulliard-Marbach Christine CVP FR0.292 Candinas Martin CVP GR0.292 de Buman Dominique CVP FR0.292 Germanier Jean-René FDP VS0.292 Lehmann Markus CVP BS0.261 Büchler Jakob CVP SG0.261 Hassler Hansjörg BDP GR0.250 Buttet Yannick CVP VS0.250 Darbellay Christophe CVP VS0.250 Derder Fathi FDP VD0.250 Feller Olivier FDP VD0.250 Gmür Alois CVP SZ

197 Namen in der Randem arbeitenden VolkVon plus 1 bis minus 1, vom Sozialdemokraten Pierre Alain Fridez bis zum Volksparteiler Ernnen und Parlamentarier im Ranking von SEV und Syndicom.

Die Auswertung von 24 Abstimmungen im Zusammenzug

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12 DOSSIER kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

erste FDP-Namen auftauchen, danach kommt derHauptharst der FDP, und die SVP als praktisch ge-schlossener Block am Schluss. Die beiden EVP-Vertre-terinnen finden sich in der ersten Hälfte, aber weitauseinander, wogegen die beiden Lega-Delegiertenam Ende der FDP, aber noch vor der SVP zu findensind.

Parteien: unterscheidbar oder durchmischt?Unter dem Aspekt der Trennschärfe – also der Frage,wie einzigartig eine Partei in ihrer Position ist – stichtdie SVP deutlich heraus, und auch die GLP ist prak-tisch geschlossen zwischen SP/Grünen und CVP/FDPanzutreffen. Die SP bildet am Anfang einen geschlos-senen Block, strahlt dann aber in die GPS aus. Diesewiederum überschneidet sich in Teilen einerseits mitder SP, andererseits mit der GLP.CVP, BDP und FDP sind zwar in dieser Reihenfolgeplatzierbar, haben aber starke gegenseitige Über-schneidungen.Die Grundhaltung der Gewerkschaften für eine sozia-le, offene Schweiz spiegelt sich im Resultat deutlich:Die auf Eigennutz und Abschottung ausgerichtetenParteien am Ende des Rankings stellen sich selbstgerne als Volksparteien dar, die das «einfache Volk»vertreten, ihr Abstimmungsverhalten zeigt das Gegen-teil.

Anwesenheit zahlt sich ausDie Unterschiede innerhalb der einzelnen Parteienzeigen, dass einerseits die inhaltlichen Positionen ge-legentlich abweichen, andererseits ist auch die An-bzw. Abwesenheit abgebildet. Diese spielt durchauseine gewisse Rolle: «Häufig entscheiden sich Parla-mentarier, an einer Abstimmung nicht teilzunehmen,statt eine von der Parteimeinung abweichende Stim-me abzugeben», erläutert Mark Balsiger von BorderCrossing im Interview (siehe Seite 12).

Die «Besten»Zwei Nationalräte und eine Nationalrätin der SP ver-zeichnen die Bestnote, eine glatte 1: Pierre-Alain Fri-dez (JU), Thomas Hardegger (ZH) und Rebecca Ruiz(VD). Dies bedeutet, dass sie immer abgestimmt ha-ben und zwar immer übereinstimmend mit der Hal-tung, die SEV und Syndicom in der jeweiligen Fragevertreten; Rebecca Ruiz ist allerdings erst auf dieSommersession 2014 nachgerückt und hat deshalbnur an 12 Abstimmungen teilnehmen können.

Die «Schwächsten»Am andern Ende der Liste haben vier Nationalräte derSVP eine ebenso glatte –1 erhalten: Thomas Matter(ZH), Felix Müri (LU), Lukas Reimann (SG) und ErnstSchibli (ZH). Sie waren immer anderer Meinung alsdie Gewerkschaften; auch hier hat es Nachgerückte:Thomas Matter und Ernst Schibli waren ebenfalls nuran 12 Abstimmungen dabei. Felix Müri war zweimalentschuldigt, ist also mit 22 Abstimmungen in derWertung.

Die «Abweichler»Deutliche Ausreisser nach oben, also in Richtung dergewerkschaftlichen Haltung, sind bei der FDP ChristaMarkwalder (BE) und bei der SVP Markus Hausam-mann (TG). Mit einer Abweichung entgegen der ge-werkschaftlichen Haltung fällt GLP-Präsident MartinBäumle (ZH) auf. Peter Moor

Fortsetzung von Seite 11

0.250 Hiltpold Hugues FDP GE0.250 Humbel Ruth CVP AG0.250 Müller Leo CVP LU0.250 Romano Marco CVP TI0.227 Grunder Hans BDP BE0.222 Siegenthaler Heinz BDP BE0.217 Gasche Urs BDP BE0.208 Gschwind Jean-Paul CVP JU0.208 Moret Isabelle FDP VD0.208 Schneider-Schneiter Elisabeth CVP BL0.188 Perrinjaquet Sylvie FDP NE0.182 Fässler Daniel CVP AI0.167 Bourgeois Jacques FDP FR0.167 Fluri Kurt FDP SO0.167 Français Olivier FDP VD0.167 Glanzmann-Hunkeler Ida CVP LU0.167 Hess Lorenz BDP BE0.136 Lüscher Christian FDP GE0.130 Schläfli Urs CVP SO0.125 Cassis Ignazio FDP TI0.083 Eichenberger Corina FDP AG0.083 Huber Gabi FDP UR0.056 Lustenberger Ruedi CVP LU0.050 Stolz Daniel FDP BS0.043 Pfister Gerhard CVP ZG0.042 Caroni Andrea FDP AR0.042 Regazzi Fabio CVP TI0.042 Vitali Albert FDP LU0.000 Merlini Giovanni FDP TI0.000 Monnard Pierre-André FDP NE0.000 Müller Philipp FDP AG0.000 Noser Ruedi FDP ZH0.000 Schilliger Peter FDP LU0.000 Walti Beat FDP ZH-0.042 Schneeberger Daniela FDP BL-0.083 Fiala Doris FDP ZH-0.083 Pantani Roberta Lega TI-0.083 Portmann Hans-Peter FDP ZH-0.250 Hausammann Markus SVP TG-0.250 Wasserfallen Christian FDP BE-0.292 Pezzatti Bruno FDP ZG-0.333 Müller Walter FDP SG-0.333 Quadri Lorenzo Lega TI-0.375 Gössi Petra FDP SZ-0.375 Grin Jean-Pierre SVP VD-0.417 Aebi Andreas SVP BE-0.500 Veillon Pierre-Français SVP VD-0.500 Walter Hansjörg SVP TG-0.542 Freysinger Oskar SVP VS-0.542 Parmelin Guy SVP VD

-0.542 Rusconi Pierre SVP TI-0.583 Amaudruz Céline SVP GE-0.583 von Siebenthal Erich SVP BE-0.600 Herzog Verena SVP TG-0.625 Joder Rudolf SVP BE-0.636 Bugnon André SVP VD-0.667 Stamm Luzi SVP AG-0.708 Binder Max SVP ZH-0.708 Borer Roland F. SVP SO-0.708 de Courten Thomas SVP BL-0.733 Golay Roger MCR GE-0.750 Clottu Raymond SVP NE-0.750 Giezendanner Ulrich SVP AG-0.750 Killer Hans SVP AG-0.750 Mörgeli Christoph SVP ZH-0.750 Rime Jean-François SVP FR-0.792 Brand Heinz SVP GR-0.792 Hurter Thomas SVP SH-0.792 Keller Peter SVP NW-0.792 Müller Thomas SVP SG-0.792 Stahl Jürg SVP ZH-0.818 Rösti Albert SVP BE-0.833 Flückiger-Bäni Sylvia SVP AG-0.833 Frehner Sebastian SVP BS-0.833 Miesch Christian SVP BL-0.833 Pieren Nadja SVP BE-0.833 Rutz Gregor A. SVP ZH-0.875 Fehr Hans SVP ZH-0.875 Knecht Hansjörg SVP AG-0.875 Reimann Maximilian SVP AG-0.875 Wobmann Walter SVP SO-0.909 Amstutz Adrian SVP BE-0.909 Geissbühler Andrea M. SVP BE-0.917 Aeschi Thomas SVP ZG-0.917 Bortoluzzi Toni SVP ZH-0.917 Büchel Roland Rino SVP SG-0.917 Egloff Hans SVP ZH-0.917 Estermann Yvette SVP LU-0.917 Rickli Natalie S. SVP ZH-0.917 Schwander Pirmin SVP SZ-0.950 Nidegger Yves SVP GE-0.958 Brunner Toni SVP SG-0.958 Heer Alfred SVP ZH-1.000 Matter Thomas SVP ZH-1.000 Müri Felix SVP LU-1.000 Reimann Lukas SVP SG-1.000 Schibli Ernst SVP ZH

ngfolge – wer mitk ist und wer nichtnst Schibli: die bewerteten Parlamentarierin-

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Die Abstimmungen in der Wertung

11.3257,11.3426,11.3436

Motionen zum Atomausstieg. Abstimmungüber Annahme der Motionen.

9.067 Volksinitiative «Für ein gesundes Klima».Revision CO2-Gesetz. Gegenentwurf.

11.038 «Für eine starke Post», Volksinitiative.Abstimmung über Zustimmung zur Initiative.

12.333 Motion der Verkehrs- und Fernmeldekommis-sion zur Stärkung der Anreize für die Verlage-rung des alpenquerenden Schwerverkehrs.Abstimmung über Ziffern 1 bis 6.

12.018 Bundesgesetz über die Abgabe für dieBenützung von Nationalstrassen (100 Frankenfür Vignette). Schlussabstimmung.

12.064 Arbeitsplätze dank erneuerbaren Energien(Cleantech-Initiative). Schlussabstimmung.

11.4209 Motion Beat Jans: Den Einfluss auf Medienals Interessenbindung offenlegen. Abstim-mung über Annahme der Motion.

12.016 Bundesgesetz über die Finanzierung und denAusbau der Eisenbahninfrastruktur (Fabi).Volksinitiative. Schlussabstimmung.

12.052 «Abtreibung ist Privatsache», Volksabstim-mung. Schlussabstimmung.

13.045 Bundesgesetz über den Bau und die Finanzie-rung eines 4-Meter-Korridors auf denZulaufstrecken zur Neat. Schlussabstimmung.

11.473 Parlamentarische Initiative der FDP-Fraktionund SP-Fraktion zum Risikoausgleich.Schlussabstimmung.

13.068 Personenbeförderungsgesetz (Fantransporte).Änderung. Abstimmung zum Eintreten.

13.048 Bundesgesetz über Radio und Fernsehen(RTVG). Änderung. Schlussabstimmung.

13.077 Bundesgesetz über den Strassentransit-verkehr. Sanierung des Gotthard-Strassen-tunnels. Schlussabstimmung.

13.072 Änderung des Strassentransportunterneh-mens- und Verkehrsstrafrechts. Schlussab-stimmung zu Entwurf 1.

13.074 Energiestrategie 2050, erstes Massnahmen-paket. «Für den geordneten Ausstieg aus derAtomenergie» (Atomausstiegsinitiative).Abstimmung über Zustimmung zur Initiative.

13.107 «Millionen-Erbschaften besteuern für unsereAHV» (Erbschaftssteuer). Volksinitiative.Schlussabstimmung.

13.3431 Motion Antonio Hodgers/Aline Trede (Grüne):Einführung eines Vaterschaftsurlaubs.Abstimmung über Annahme der Motion.

13.3301 Motion Maximilian Reimann (SVP): Schulden-bremse auch für die SRG. Abstimmung überAnnahme der Motion.

13.3473 Motion Jürg Grossen (GLP): Die Sanierung desGotthard-Strassentunnels ohne zweite Röhrezeitlich nicht verunmöglichen. Abstimmungüber Annahme der Motion.

14.036 Totalrevision des Gütertransportgesetzes.Gesamtabstimmung.

14.033 Kyoto-Protokoll. Rahmenübereinkommen derVereinten Nationen über Klimaänderungen.Änderungen von Doha. Schlussabstimmung.

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DOSSIER......

14kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

■ kontakt.sev: Weshalb figu-rieren von den 200 amtie-renden Nationalräten nur197 auf der Liste?

Mark Balsiger: Drei Politisie-rende, die erst in diesem Jahrin den Nationalrat nachrück-ten, haben wir nicht ausgewer-tet. Das wäre gegenüber allenanderen nicht fair gewesen,weil diese an viel mehr Abstim-mungen teilnahmen und folg-lich «mehr Fehlentscheidun-gen» hätten fällen können. Bei

den 2015er-Neulingen handeltes sich um Christine Häsler(GPS, BE), Rudolf Winkler (BDP,ZH) und Jean-Pierre Graber(SVP, BE).

■ Wie wurden die 24 bewerte-ten Geschäfte ausgewählt?

Im Zeitraum von der Winterses-sion 2011 bis und mit derSommersession 2015 wurdenaus rund 5000 verschiedenenAbstimmungen, die im Natio-nalrat stattfanden, in einemmehrstufigen Selektionsver-fahren 24 sehr relevante Ge-schäfte herausgefiltert. In die-

sen ging es um Sozialpolitik,Verkehr, Energie, Service pu-blic und um gewerkschaftlicheAnliegen.

■ Nach welchen Kriterien wur-de das Stimmverhalten ge-wichtet?

Zuerst wurde die Position vonSEV und Syndicom in den 24gewerteten Abstimmungen ab-gefragt. Anschliessend habenwir die Position der Gewerk-schaften mit dem Abstim-

mungsverhalten jedes einzel-nen Parlamentariers verglichen(Details siehe Box auf Seite 11).

■ Welchen Einfluss haben Ab-senzen auf das Ranking?

Unentschuldigtes Fehlen bei ei-ner Abstimmung wurde gleichgewertet wie eine Stimmenthal-tung. Dies aus dem Grund, dasssich Parlamentarier häufig dazuentscheiden, an einer Abstim-mung lieber nicht teilzuneh-men, statt eine von der Partei-meinung abweichende Stimmeabzugeben. Anders verhält essich mit entschuldigten Absen-

zen: Hatte ein Nationalrat odereine Nationalrätin in einer Ab-stimmung entschuldigt ge-fehlt, so floss diese Abstim-mung nicht in die Wertung mitein, das heisst, die summiertePunktzahl wurde am Schlussdurch eine Abstimmung weni-ger geteilt. Durch dieses Ver-fahren konnten auch jene Par-lamentarier bewertet werden,die in der laufenden Legislatur-periode in den Rat nachge-rutscht waren und nicht an al-len 24 Abstimmungen hattenteilnehmen können – die Ab-stimmungen, die vor ihrem Ein-tritt in den Rat stattgefundenhatten, wurden nicht gezählt.

■ Worauf soll man bei der In-terpretation der Ergebnissebesonders achten?

Das Ranking präsentiert sichwie die Rangliste der Tour deFrance, aber Vorsicht: Es um-

fasst nur die schwierigen Berg-etappen in den Pyrenäen. DieBesten dieses Rankings müs-sen deshalb nicht generell diebesten Parlamentarierinnenund Parlamentarier aus Ge-werkschaftssicht sein – undschon gar nicht die einfluss-reichsten.

■ Grundsätzlich: Was kannman aus so einem Rankingersehen – und was nicht?

Auf einfache Art und Weise er-halten die Leserinnen und Le-ser einen Überblick, welcheParlamentarier weitgehend aufdem Kurs der Gewerkschaft ab-stimmten. Bei der Selektionder Geschäfte haben wir nursehr relevante und knappe be-rücksichtigt. Dieses Rankingbildet aber beispielsweisenicht ab, welche Parlamentari-erinnen mit geschicktem Tak-

tieren und vielen Einzelgesprä-chen schliesslich die Mehrheitbei einem umstrittenen Ge-schäft erreichten.

■ Der Einfluss solcher Ran-kings auf das Wahlverhaltenist umstritten. Weshalbmacht es trotzdem Sinn, dasAbstimmverhalten der Parla-

mentarierinnen und Parla-mentarier unter die Lupe zunehmen?

Rankings sind per se umstrit-ten, und das kommt nicht vonungefähr: Ich habe in den letz-ten Monaten mehrere gese-hen, welche die rein quantitati-ve Anzahl Vorstösse werteten.Verkürzt: je mehr Vorstösse,desto mehr Punkte. Mit Ver-laub, aber das ist Mumpitz.Aussagekräftig wäre es, wennman erheben würde, wie vieleder Vorstösse überwiesen wur-den und, noch besser, wie vie-le tatsächlich eine Verände-rung angestossen haben. Dasist enorm aufwendig und wirddeshalb nicht gemacht. Zurückzu Ihrer Frage: Für die Mitglie-der Ihrer Gewerkschaft ist esbeim Ausfüllen der Wahlzettelhilfreich, wenn ihnen aufge-zeigt werden kann, wie die Par-

lamentarierinnen und Parla-mentarier bei relevanten Ge-schäften abstimmten. Geradein Kantonen mit zahllosen Kan-didaturen – Zürich über 850,Bern über 650 – ist eine solcheOrientierungshilfe wertvoll.

Fragen: Nina Scheu, Syndicom

Mark Balsiger, Inhaber der Berner Kommunika-tionsagentur Border Crossing AG, die das Rankingfür SEV und Syndicom erstellt hat, spricht überMethode und Wirkung der Erhebung.

Was sich aus einem Ranking herauslesen lässt – und was nicht

«Das Ranking ist eine wertvolleOrientierungshilfe»

pan.

Mark Balsiger, Polit-Beraterund -Beobachter

«Für die Mitglieder einer Gewerkschaft ist esbeim Ausfüllen der Wahlzettel hilfreich, wennihnen aufgezeigt werden kann, wie dieParlamentarierinnen und Parlamentarier beirelevanten Geschäften abstimmten.»

«Das Ranking präsentiert sich wie dieRangliste der Tour de France, aber Vorsicht: Esumfasst nur die schwierigen Bergetappen in denPyrenäen.»

parla

men

t.ch

Page 15: Kontakt sev 2015 16

GEWERKSCHAFTEN ......

15kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

Blaise Morel ist seit zehn Jah-ren Buschauffeur bei den Frei-burger Verkehrsbetrieben TPFin Romont, wo er schon immergewohnt hat. Zuvor arbeiteteder gelernte Karosseriespeng-ler bei verschiedenen Arbeit-gebern, bis ihn eine Farbstoff-allergie zur Aufgabe seinesBerufs zwang. Zunächst ver-kaufte er Musikinstrumente,bevor er bei der Post Aushilfeund dann Lastwagenfahrerwurde. Beim Wechsel zu denTPF trat er dem SEV bei und ar-beitete bald im Vorstand derSektion für die Überlandbussemit, die heute 231 Mitglieder

zählt, darunter 178 aktive TPF-Angestellte. Daneben gibt estrotz der neuen Holdingstruk-tur der TPF weiterhin die bei-den Sektionen für das Stadt-bus- und das Bahnpersonal.

TPF im WandelAls Sektionspräsident beschäf-tigen Blaise Morel zurzeit vorallem die Folgen der AnfangJahr vorgenommenen Neudefi-nition der TPF-Regionen «Süd»und «Zentrum» sowie dieneuen Gruppenchefstellen,welche die hierarchischen Ab-läufe stark verändert haben.«Gewerkschaftlich sind mehrindividuelle Hilfsgesuche zubehandeln», sagt er und be-tont, dass er dies gerne tue:«Kolleg/innen, die Unterstüt-zung brauchen, können stetszu mir kommen. Für ihre Pro-

bleme versuche ich dann, mög-lichst gute Lösungen zu finden,dies im Gespräch mit der Di-rektion und mithilfe von SEV-Gewerkschaftssekretär Chris-tian Fankhauser. Dabei sindDialogbereitschaft und Aufrich-tigkeit wichtig, aber auch einegewisse Beharrlichkeit.»Veränderungen sind ebenfallsbei der Pensionskasse im Gangund werden die Lohnverhand-lungen beeinflussen. Da diesekaum begonnen haben, willBlaise Morel dazu noch nichtsweiter sagen.Am 26. November lädt dieSektion zur Hauptversamm-lung – der Ort steht noch nichtfest. Und im November 2016wird sie in Bulle die West-schweizer VPT-Tagung organi-sieren, mit alt Präsident Mi-chel Barras als OK-Präsident.

Neben Blaise Morel bestehtder Sektionsvorstand ausMarcel Perrenoud (Vizepräs.),Jacques Leibzig (Sekretär), Lu-ca Buffolo (Kassier) sowie An-

tonio Antonucci, Lino Dionisio,Olivier Mabboux (neu), RenéTercier und den Deutsch-schweizern Fritz Haenni (neu)und Alexander Portmann. Hes / Fi

Porträt: TPF-BusfahrerBlaise Morel (46) hat imFrühling von MichelBarras das Sektionsprä-sidium übernommen.

Neuer Sektionspräsident: offen, aufrichtig und beharrlich

■ VPT TPF Autobus régional

Hes

Blaise Morel beim Dienstantritt in Romont, wo er mit seiner Frauund den beiden Kindern (18 und 16) lebt. In der knappen Freizeitneben Beruf und Gewerkschaft wandert er gern in der Region.

«Ich freue mich darauf, in die-sem gewerkschaftlichen Um-feld zu arbeiten, wo sich die Ba-sis stark einbringt», sagt derneue Westschweizer Regional-sekretär. Dies ist nicht nur eineHöflichkeitsfloskel, denn der41-jährige Sohn eines neapoli-tanischen Kellners und einerGenferin hat schon einige ge-werkschaftliche Erfahrung.Als Buchdruckerlehrling trat ermit 16 Jahren der GewerkschaftDruck und Papier bei. Inspiriertvom linken französischenSchriftsteller und BibliothekarFrançois Maspero bildete ersich zum Bibliothekar weiter.Wie für sein Vorbild sind für ihnLiteratur, Poesie und der Kampf

für soziale Gerechtigkeit engmiteinander verbunden.Ende der 90er-Jahre half TonyMainolfi in Guatemala beimAufbau einer Druckerei für dieDemobilisierten des Bürger-kriegs. Er war dann 12 JahreMitglied des Genfer Arbeitsge-richts, bevor er Ende 2009 fürdrei Jahre nach Mexiko ging,um sich in den Bürgerbewegun-gen gegen Wahlfälschungenund in der Studentenbewegung«Yo soy 132» zu engagieren.Bei den Präsidentenwahlen von2012 unterstützte er den Mit-

te-Links-Kandidaten. «Latein-amerika, wo sich der Kapitalis-mus auf Gesellschaft und Um-welt besonders verheerendauswirkte, hat mich schon im-mer interessiert», sagt das Mit-glied der Linkspartei «Solidari-téS» ohne politisches Mandat.2013 bis 2015 war er bei derUnia Genf Gewerkschaftssekre-tär für die Baubranche.Im SEV wird er vor allem diverseKTU betreuen. Er hat schonmehrere Sektionsvorstände ge-troffen und arbeitet sich fleissigin die Welt des öV ein. vbo / Fi

Tony Mainolfi hat An-fang September im Re-gionalsekretariat Lau-sanne die Nachfolge vonGewerkschaftssekretärJérôme Hayoz angetre-ten. Dieser verlässt denSEV nach achteinhalbJahren (siehe Box).

Tschüss Jérôme Hayoz, hallo Tony Mainolfi!Wechsel im SEV-Regionalsekretariat Lausanne

vbo

Jérôme Hayoz (rechts) bei der Büroübergabe an Tony Mainolfi.

Nach achteinhalb Jahren Mitar-beit beim SEV, zuerst im Zentral-sekretariat und seit Herbst 2014im Lausanner Regionalsekretari-at verlässt der 36-jährige Gewerk-schaftssekretär den SEV, um et-was anderes zu machen. Wasgenau, weiss der gelernte Hoch-bauzeichner und Erwachsenen-bildner noch nicht, doch würde erseine Erfahrungen in der Bildungund der Gewerkschaftswelt ger-ne weiter irgendwie nutzen. «Ichkönnte Pfarrer werden: Davongibt es zu wenig und so bekämeich gratis ein grosses Haus», wit-zelt der zweisprachige Freiburger,Bonvivant und Gottéron-Fan, derstets zu Spässen aufgelegt ist.Auf die Frage, ob er eine politi-sche Karriere plane, winkt derPräsident der Stadtfreiburger SPab: Zwar dürfe man nie «nie» sa-gen, doch habe er (noch) nichtbeschlossen, Bundesrat zu wer-den, weil man als Berufspolitikerden Kontakt mit der «Realität der

Basis» verliere. Beim SEV be-gann er als Jugendsekretär undBildungsverantwortlicher für dieWest- und dann für die Deutsch-schweiz. Ab 2008 leitete er mitOlivier Barraud das Projekt «Wer-ben und Organisieren» mit demZiel, durch Unterstützung undAusbildung der Vorstände dieSektionen zu stärken. Es münde-te 2013 ins «Sektionscoaching»,das der Vorstand inzwischen inzwei permanente 60 %-Stellenüberführt hat. Zudem präsidierteHayoz die Peko des SEV-Perso-nals. Vor allem aber betreute erdie Sektionen bei der BLS. «Die-se spielt mit ihren rund 3000 Mit-arbeitenden eine wichtige Rolle,denn ihre Entscheide werden vonden andern KTU beachtet. DasBLS-Personal hat in den letztenJahren unter den Sparpaketendes Managements wirklich gelit-ten. Dieser Kontakt mit der Basishat mich stark geprägt.» Für dieZukunft alles Gute, Jéjé! vbo / Fi

Jérôme Hayoz: «Ich könnte Pfarrer werden»

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Am 25./26. August führte der Unterver-band AS in seiner 3. Zentralvorstands-sitzung (ZV) in Jongny seine erste Klau-surtagung durch. Zentralpräsident (ZP)Peter Käppler hatte ein anspruchsvollesTagungsprogramm zusammengestellt.Das wunderbare Sommerwetter sporntedie Mitglieder des ZV zu diszipliniertemund konzentriertem Arbeiten an. Dabeiwurden nicht nur wertvolle Diskussionengeführt, sondern auch handfeste Resul-tate erzielt, auf welchen sich aufbauenlässt. Als «Belohnung» winkte eine De-gustation in einem Weinkeller mit Aus-sicht auf den Genfersee.

Nachwuchsaufbau undNachfolgeplanung ist eine DaueraufgabeBei diesem nahrhaften Programm wur-de den ZV-Mitgliedern schnell bewusst,dass die Klausurtage dazu dienten,handfeste Resultate präsentieren zukönnen. Bei einer Umfrage bei den ZV-Mitgliedern ging es zunächst darum, zuerfahren, wie sie sich ihr künftiges En-

gagement im Unterverband AS vorstel-len. Damit soll rechtzeitig eruiert wer-den, welche Chargen kurz- und mittel-fristig wiederbesetzt werden müssen.Dabei stellte der ZP mit viel Freude fest,dass sich die ZV-Mitglieder gerne im ASengagieren und sich eine Mitarbeit imZV noch über eine längere Zeit vorstel-len können. Dennoch gilt es nicht zuvergessen, dass einige ZV-Mitglieder inabsehbarer Zeit in Pension gehen unddann ersetzt werden müssen. Dies be-deutet, dass bereits jetzt Mitglieder«aufgebaut» werden müssen, um dieNachfolge antreten zu können. Die Aus-legeordnung war sehr wertvoll, um ge-zielt und seriös planen zu können.

Auf René Zürcher folgt Alex BringolfIm Rahmen der Klausur wurde bekannt,dass René Zürcher, der zur Division Per-sonenverkehr gewechselt hat, einenNachfolger finden konnte. Zur Freudedes ZV stellt sich Alex Bringolf als neuerLeiter der Branche Infrastruktur zur Ver-

fügung. Mit ihm konnte nicht nur einerfahrender Mann, sondern auch einaktives Mitglied der Peko für dieses ver-antwortungsvolle Amt gewonnen wer-den. Der ZV dankte René Zürcher für diegute und engagierte Führung der Bran-che Infrastruktur. Für seine Leute hatteer immer ein offenes Ohr, was vor allemin Lausanne sehr geschätzt wurde.

Der Auf- und Ausbau desVertrauensleutenetzes ist KnochenarbeitZweites Hauptthema bildete die Bilanzbezüglich des Auf- und Ausbaus desVertrauensleutenetzes. Eine Umfragebei den Sektionen zeigte, dass das Ver-trauensleutenetz immer noch intakt ist,durch die Fusion aber bei einigen Sek-tionen gelitten hat. In Zukunft möchteder ZP die Entwicklung des Vertrauens-leutenetzes ganz speziell im Auge be-halten. Die Stärke des UnterverbandsAS zeigt sich vor allem in einem dichtenVertrauensleutenetz mit guten undwachsamen Vertrauensleuten. Es ist vi-tal, dass die Gewerkschaft bei Verhand-lungen mit der SBB vertrauenswürdigeInformationen aus der Basis verwendenund mit praktischen Beispielen aufzei-gen kann, dass sie weiss, wovon siespricht, wenn sie mit Vorschlägen undkonstruktiver Kritik an die SBB gelangt.Der AS möchte deshalb am Ball bleibenund mit zähem Einsatz ein immer bes-ser funktionierendes Vertrauensleute-netz aufbauen und konsolidieren. Ver-schiedene Sektionen haben mit Eventsbegonnen, Vertrauensleute zu betreuenund zu rekrutieren. Jede neue Vertrau-ensperson ist ein «Anker», der dafür

sorgt, dass die Gewerkschaft im Betriebund in der Verwaltung buchstäblich«verankert» bleibt.

Es lebe die Klausur 2016Es zeigte sich, dass es sich lohnt, ein-mal im Jahr in gutem Ambiente gewerk-schaftliche Herausforderungen vertieftzu diskutieren und die Kameradschaftzu pflegen. Der ZV entschied sich dafür,am 23./24. August 2016 erneut eineKlausurtagung durchzuführen. Gemun-kelt wird, diese solle in der Heimat desZP stattfinden, wo nicht nur auf dem«Schlosshügel des Munots» hervor-ragende Weine angebaut werden.

Werner Amrein

■ AS Unterverband

«Nachfolgeplanung und Aufbau des Vertrauensleutenetzes auf dem Radar»

zVg

UNTERVERBÄNDE/SEKTIONEN........

16kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

102 Jahre Vereinsgeschichte sind damitVergangenheit. 102 Jahre freiwillige Ar-beit für das Gemeinwohl wurden acht-los weggeworfen.Ursache: Kollektive Verweigerung derMitglieder, erste Hilfe zu leisten und fürdie nötige Blutauffrischung im Vorstandzu sorgen. Wo ist der gewerkschaftlicheGedanke «gemeinsam sind wir stark»nur geblieben?

Engagement, Solidarität und Gemein-sinn scheinen zu Schimpfwörtern ver-kommen zu sein. Wohlstand macht sattund träge! Kein gutes Omen für die Zu-kunft der Lohnempfänger. Die Arbeit-geber wird es freuen.Allen «Schiffbrüchigen» wird in der LPV-Sektion Nordostschweiz eine neue Hei-mat geboten. Mit Stimm- und Wahl-recht. Hoffentlich wissen die Aufgenom-menen dies zu schätzen.Übrigens: Wer Rechte hat, hat auchPflichten. Eine Binsenwahrheit, die inVergessenheit zu geraten droht.Nur mit dem Bezahlen des Mitglieder-beitrages ist es nicht getan. Vor allemnicht in einem Milizsystem, wie es derSEV auf Stufe Sektion ist.

Walter Beusch

Schiffbruch nach 102 JahrenDie LPV-SektionSargans–Chur–Buchs hat Schiff-bruch erlitten und ist untergegan-gen. Die Auflösungsversamm-lung fand statt. An der«Abdankungsfeier» wurde der«verstorbenen Sektion» gedacht.

■ LPV Sargans–Chur–Buchs------------------

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29. September 2015, 9 bis 17 Uhr (Check-in ab 8.30 Uhr), Hotel Olten, Olten

Ist mein Lohn korrekt? Die Systemumstellung vom Beamtenstatus über Vision 2010 bisGAV 2015 im Visier. Weiterbildung für alle im Aufstieg und Sektionsvorstände (gewerk-schaftliche Weiterbildung mit Bildungscheck, Simultanübersetzung f/d/i).

Themen � Systemumstellung und Prozesse der Anpassung � Lohnsystematik und Mechanismus bei der SBB � Visionen LPV und Handlungsfelder � Diskussion und Partizipation

Referenten Manuel Avallone, Vizepräsident SEV Jürg Hurni, Gewerkschaftssekretär SEV Michael Buletti, Gewerkschaftssekretär SEV/Lohnteam Daniel Froidevaux, Gewerkschaftssekretär SEV/Lohnteam Mani Haller, SBB Sprecher/in der Arbeitsgruppe LPV Lohn

Moderation Hans-Ruedi Schürch, Zentralpräsident LPV

Anmeldung bis 28. September an Hans-Ruedi Schürch, [email protected], 051 281 54 16.

Unterverband LPVWeiterbildungsseminar «Die Lohnentwicklung»

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Trotz des anspruchsvollen Klausurpro-gramms kamen auch die Muse und diePflege der Weinkultur nicht zu kurz. Ineinem schönen Weinkeller mit grosserTerrasse durften die ZV-Mitglieder einigeeinheimische Weine degustieren und dieWeinkultur des Waadtlands besserkennenlernen. Dabei wurde die Kame-radschaft gepflegt, und für einmal bilde-ten nicht nur gewerkschaftliche Heraus-forderungen das Gesprächsthema. Einigeliessen die Gelegenheit nicht aus, einegute Flasche St. Saphorin, Calamin oderDezaley als Erinnerung heimzunehmen.Der Tag fand mit einem gemütlichenNachtessen und guten Gesprächenseinen Ausklang.

Weindegustation überdem Genfersee

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SEKTIONEN ......

17kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

«Meine Herren, ich habe dieÜberzeugung gewonnen, dassder Schweizerische Eisenbah-ner-Verband eine Macht dar-stellt. Ich bitte Sie, diese Machtnie zu missbrauchen.» Diessagte Hans Dinkelmann, Präsi-dent der Generaldirektion derBundesbahnen, im Jahr 1921.Man liest es in der Broschüre«100 Jahre SEV VPT SektionBLS – im Einsatz für die Men-schen bei der BLS» von NickRaduner. Er berichtet über diegrosse Not der Eisenbahner vorhundert Jahren, über die Betei-ligung der BLS-Angestellten amGeneralstreik ebenso wie übereinen fünfwöchigen Streik imDepot Bönigen 1920, aberauch über Erfolge. Schon seit1911 hatten die BLS-Leute ei-ne «Kranken- und Hilfskasse»,seit 1913 eine Pensionskasse.Längst sind diese beiden Kas-sen nicht mehr selbstständig.Das Personal hat grosse Leis-tungen vollbracht, so wurden

die technischen Einrichtungendes Doppelspurausbaus derLötschberg-Bergstrecke von ei-genem Personal ausgeführt.Vor 25 Jahren stellte der dama-lige Sektionspräsident fest:«Es wurde in den letzten 75Jahren so viel erreicht, dass dieGewerkschaften Opfer ihres ei-genen Erfolges werden könn-ten, denn in guten Zeiten istSolidarität nicht gefragt.» Frü-her waren sogar BLS-Direk-toren SEV-Mitglied …Die BLS wurde seither tüchtigumgebaut, «Flexibilität» wargefragt, die Zeiten wurden här-ter und die Sektion musstekämpfen: «Zeitweise wurdendie Mitarbeitenden überausstark unter Druck gesetzt. Spe-ziell aber wurde der durch dieMitarbeitenden gewählte SEV-Gruppenpräsident seitens derBetriebsleitung vor die Wahl ge-stellt, die berufliche oder diegewerkschaftliche Tätigkeit auf-zugeben. Nach dessen Rücktrittals Gruppenpräsident blieb dasAmt längere Zeit unbesetzt.»Die VPT-Sektion BLS und ihrenEinsatz wird es also weiterhinbrauchen! pan.

«Viel erreicht»Über die hundertjährigeGeschichte des VPT BLSliegt eine interessanteJubiläumsschrift vor.

Im Einsatz für die Menschen bei der BLS

■ Balthasar Stöcklin, am Jubi-läumsanlass der VPT-Sek-tion BLS sprechen der CEO,ein ehemaliger Bundesrat,eine Regierungsrätin undder SEV-Präsident. An dieserOrganisation kommt man of-fenbar nicht vorbei?

Christoph Mörgeli sagte: «DieGewerkschaft ist eine Macht»,da widerspreche ich nicht. Beider BLS sind die Beziehungenzum Kanton als Mehrheitsakti-onär traditionell wichtig, undfür die Unternehmung ist dieGewerkschaft der GAV-Ver-handlungspartner. Die Teilnah-me von Altbundesrat Ogi istsehr erfreulich und ehrt uns.

■ Seit 2006 gibt es einen GAVfür das BLS-Personal. Wiebeurteilst du dieses Regel-

werk, wo besteht Verbesse-rungsbedarf?

Der GAV ist ein guter Vertrag;gerade heute, wo viele sozialeErrungenschaften infrage ge-stellt werden, sind wir froh umdiese Eckwerte. Aber natürlichsollte man auch über Verbes-serungen diskutieren können.

■ Die BLS stellt, nicht zuletztmit ihren Sparprogrammen,grosse Anforderungen andas Personal. Bleibt daüberhaupt noch Raum fürgewerkschaftliche Arbeit?

Das Projekt «Gipfelsturm» istjetzt beendet, 50 Millionenkonnten gemäss Unternehmens-leitung gespart werden. Mansoll ja generell mit dem Geldverantwortungsvoll umgehen.Das Unternehmen müsste

mehr Interesse daran haben,dass langjährige Mitarbei-ter/innen mit grosser Erfah-rung und viel spezialisiertemKnow-how im Betrieb bleibenund ihr Wissen weitergeben.Neuanstellungen erfolgen abermehrheitlich in leitenden Posi-tionen mit hohen Löhnen. Diesbelastet nicht nur die Ausga-benseite. Diese Tendenz trägtmassgeblich dazu bei, Ent-scheidungen zu verlangsamen.Damit steigen die Kosten wei-ter. Vor allem bei den Service-stellen und handwerklichenBerufen hinken die Einstellun-gen dem Bedarf hinterher. Da-mit steigt der Druck auf die,die noch da sind. Die hochste-henden Unternehmensgrund-sätze stehen hier im krassenGegensatz zur gelebten undvon den Mitarbeitenden emp-fundenen Führungskultur.Gerade deshalb ist die ge-werkschaftliche Arbeit enormwichtig. pan.Balthasar Stöcklin (56) arbei-tet seit 1977 bei der Bahn undist seit 35 Jahren SEV-Mitglied.Heute ist er Schichtleiter aufder Leitstelle Bahnproduktion.

Seit zwei Jahren ist Bal-thasar Stöcklin Präsi-dent der Sektion VPTBLS. kontakt.sev sprachmit ihm über die Her-ausforderungen für dieGewerkschaft in denkommenden Jahren.

Froh um GAV-EckwerteGespräch mit Balthasar Stöcklin, Präsident VPT BLS

pan.

Wenn die Sektion VPT BLS hun-dertjährig wird, dann ist es ei-ne der zahlenmässig bedeu-tenderen SEV-Organisationen,die gefeiert wird. Deshalb liesssich auch die Prominenz bli-cken: Regierungsrätin BarbaraEgger, die im BLS-Verwaltungs-rat den Kanton Bern vertritt,überbrachte dessen Grüsse –gleichzeitig als Arbeitgeber wiedurch die Bevölkerung auch alsKunde der BLS-Belegschaft. IhrLob für die täglich erbrachteLeistung der Angestellten war

ehrlich, das war deutlich zuspüren. SGB-Präsident PaulRechsteiner machte deutlich,dass eine derart traditionsrei-che Organisation auch aufschweizerischer Ebene wahr-genommen wird. Während Alt-bundesrat Adolf Ogi in gewohntanekdotenreicher Rede überdie Vorgeschichte des Lötsch-bergbasistunnels sprach, rede-te CEO Bernard Guillelmon vorallem über das Unternehmen.

Gute Wünsche für die SektionMit SEV-Präsident Giorgio Tutiergriff ein in Thun nicht Unbe-kannter das Wort. Er lobte denMut und die Arbeit, die vonden Verantwortlichen der Sek-tion seit hundert Jahren auch

für die Gewerkschaft geleistetwurden. Der SEV setze mit ho-hen Organisationsgraden undRepräsentativität wichtige Im-pulse in der Schweizer Ver-kehrspolitik. Gerade deshalbsei er aber nicht für alles zu ha-ben: «Es gibt Konflikte!» DerSEV und seine Mitglieder wür-den sich zu wehren wissen:«Kampfmassnahmen undStreiks sind kein Ziel der Ge-werkschaft, aber auch nichtauszuschliessen», machte Tutieine klare Ansage. Die anste-henden Verhandlungen zwi-schen der BLS und den SEV-Vertretern werden deshalb fürkeine der beiden Delegationenzu einem Spaziergang werden.

pan.

Stimmung, gutes Essen,einige Reden und dieKameradschaft: Dassind die Elemente einesJubiläumsfestes!

Gute Stimmung an der 100-Jahr-FeierSEV-Sektion VPT BLS feiert ihr 100-jähriges Bestehen

pan.

Gute Stimmung an der VPT-BLS-Jubiläumsfeier in Thun.

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SEKTIONEN......

18kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

Rund 60 Teilnehmende trafen sich am1. September im Chalet «Gros Prary»oberhalb von Marsens zur traditio-nellen «Soupe du Chalet». NachdemMaurice Kolly während langen 18 Jah-ren diese traditionelle Suppe mit vielHerzblut und Engagement zubereitethatte, hat er diese Aufgabe abgegeben.Niemand geringerer als Präsident Jean-Pierre Neuhaus, unterstützt vonBernard Rumo und Joseph Odin, über-nahmen diese Aufgabe. Die Qualität derSuppe litt nicht darunter, sie mundeteausgezeichnet. Das mitgenommene Es-sen wie Sandwiches, Cervelats usw.blieb in den Rucksäcken, so nahrhaft

schmeckte diese «Soupe du Chalet».Ebenfalls bereits seit 18 Jahren reinigtjeweils nach dem Essen Charly Humbertmit seiner Reisbürste und dem Pfan-nenblätz aus Metall das Kessi, er willdiese Arbeit noch weiterführen. Die vonunseren Frauen zahlreich mitge-brachten Desserts mundeten als Ab-schluss hervorragend. Herzlichen Dank!Alle Teilnehmenden waren sich einig:«Nächstes Jahr sind wir wieder dabei!»Übrigens – wer sich für das Rezeptdieser speziellen Suppe interessiert,kann sich bei Maurice Kolly melden.Er gibt es gerne weiter: [email protected]. Franz Rohner

Picknick im Greyerzerland■ PV Fribourg

VPT-Tagung ZentralschweizSonntag, 8. November, 10.15 Uhr, Mehrzweckhalle, Hölstein (BL)

Thema: «Gewalt im öV»

Anmeldung via deinen Sektionspräsidenten.

VPT-Tagung OstschweizSamstag, 21. November, 9.30 Uhr, Schwyz (SZ), Mythen-Forum

Thema «Gewalt im öV»

Anmeldung via deinen Sektionspräsidenten.

VPT-Tagungen 2015

«Zukunft bedienter Verkauf – Aufwertung oder Abwertung?»

Samstag, 31. Oktober 20159.45 bis 15.30 Uhr, Hotel Olten in Olten

Bitte Datum vormerken. Ruth Schweizer, Leiterin Branche P, SEV AS

Vorankündigung:Tagung des Verkaufspersonals

Gesucht wird: Das 2100. Mitglied – wir haben ein neues Ziel!

Deine Sektion machts möglich! Sie wird dafür belohnt mit 50 Frankenzusätzlich pro Neumitglied.

Die Aktion dauert vom 1. März 2015 bis 29. Februar 2016. Unterverband ZPV

Werbeaktion 2015 / 16

Der VPT unterstützt seine Sektionenin der Mitgliederpflege!

Sektionen, die von Mai bis Oktober 2015 einenMitgliederstand organisieren, erhalten von uns Marienkäferaus Schokolade zum Verteilen. Bestellt werden könnendie Schoggikäfer spätestens 14 Tage vor dem Anlass bei:[email protected]. Unterverband VPT

Mitgliederaktion 2015

Im beruflichen Alltag ist Ihre Türe immer offen: Sie sind da für Ihre Mitarbeitenden undderen Anliegen. Sie suchen ihnen zu helfen und Lösungen anzubieten. Wer nimmt sichIhrer Anliegen an? Auch Sie haben Rechte, Ansprüche, Anliegen. Denn auch Sie alsVorgesetzte/r sind Arbeitnehmende/r. Manchmal stehen vielleicht auch Sie an, wissennicht mehr weiter mit Ihren persönlichen Fragen, stehen gar dann und wann in einemeigentlichen Zwiespalt zwischen Aufgabenerfüllung und Wahrnehmung der persönlichenAnliegen und Rechte. Vielleicht können wir Ihnen da Hilfe anbieten?

Der SEV bietet für die Kader – ob dem GAV unterstellt oder nach OR angestellt – einebesondere Sprechstunde an, um auf deren individuellen Bedürfnisse einzugehen. Siekönnen Zeit buchen, und unser Zentralpräsident AS oder ein Profi aus der SEV-Zentraleist für Sie da:

Dienstag, 27. Oktober 2015zwischen 7 und 18 Uhr im Hotel Continental-Park in Luzern

Weitere Informationen dazu – z. B. die vorgesehenen Zeitfenster – finden Sie aufder Webseite http://as-online.ch/de/organisation/branchen/branche-kader/sprechstunden-fuer-kader/

Wir freuen uns, wenn Sie rege davon Gebrauch machen. Wir sind für Sie da!

SEV Zentralsekretariat

SEV AS Unterverband Administration und Services

SEV-Sprechstunden für die Kader

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AGENDA ......

19kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

Sektionen

SEV und Unterverbände19. November9.40 Uhr (ab9 Uhr Kaffee undGipfeli), Brügg BE,RestaurantBahnhöfli

■ Unterverband ZPV

RegionalversammlungWest

Als Referenten begrüssen wir u. a. Giorgio Tuti,Präsident SEV, und Andreas Menet, Zentralpräsi-dent ZPV. Die pensionierten Kolleg/innen und dieAuszubildenden sind ebenfalls herzlich eingela-den. Anmeldung bis 9. November bei DenisBabey, [email protected], 079 555 06 12.

29. September15 Uhr,St. Gallen,RestaurantDufour

■ LPV NordostschweizundLPV Sargans-Chur-Buchs

Herbstversammlungund Fusionsfeier

Herzliche Einladung zur gemeinsamen Herbstver-sammlung. Traktandiert sind aktuelle Themen.Unser Gastreferent ist Andrea Hämmerle, Ver-waltungsrat SBB AG. Zur anschliessenden Fusi-onsfeier mit Nachtessen sind die Partner/innenherzlich eingeladen. Die Traktandenliste sowiedie Menüvorschläge sind in den Depots ausge-hängt und wurden per E-Mail verschickt. Anmel-dung fürs Nachtessen bis 25. September perE-Mail an Urs Seiler, [email protected].

3. Oktoberab 15 Uhr,Münchenstein,FCP-Clubhütte(bei jederWitterung)

■ RPV Basel

Grillplausch

Gemütlicher Abend zum Plaudern, Essen undTrinken. Anmeldung bitte bis 25. September anPräsident Markus Pfluger, 079 812 00 98 [email protected]. Anreise mit öV abBahnhof Basel SBB Tram Nr. 10 bis «Neuewelt».Anreise mit dem Auto, Parkplatz Grün 80 benüt-zen.

14. Oktober14.30 Uhr,Bern,RestaurantBeaulieu

■ LPV Bern

Herbstversammlung

Der Vorstand lädt alle aktiven Mitglieder undPensionierten ein. Die Themen sind der Traktan-denliste zu entnehmen. Diese wird allen Mitglie-dern in den Standorten Bern, Fribourg, Thun undInterlaken per E-Mail zugestellt. Referat vonVincent Brodard, Gewerkschaftssekretär SEV, zurPensionskasse SBB.

4. November15 Uhr,Zollikofen,FreizeithausMeielen

■ ZPV Bernwww.zpv-bern.ch

Herbstversammlungmit Grillplausch

Der Vorstand lädt zur Herbstversammlung ein.Anschliessend an die Versammlung Grillplauschmit feinen Grilladen, selbst gebackenen Züpfen,Salaten und Desserts.

7. November10.10 Uhr,Wil,RestaurantFass

■ RPV Thurtal

Gemeinsame Herbst-versammlung mitRPV Südostschweiz

Einladung zur Herbstversammlung, die gemein-sam mit der RPV-Sektion Südostschweiz statt-findet.

24. Oktober16 Uhr,Brügg BE,RestaurantBahnhof

■ RPV Bern

Herbst-Infoveranstaltung

Eingeladen sind alle dienstfreien Kollegen sowiedie Pensionierten. Die Traktandenliste wird inden Aufenthaltsräumen ausgehängt. Anmeldungbitte bis 19. Oktober an Bernhard Frey,079 654 62 54 oder [email protected].

1. Oktober19.45 Uhr,Untervaz,RestaurantBahnhof

■ ZPV Calanda

Bowlingabend

Die Herbstversammlung am 1. Oktober fällt aus.Stattdessen treffen wir uns zu einem gemütlichenBowlingabend. Die Bowlingbahnmiete wird vomZPV Calanda bezahlt. Getränkekosten undSchuhmiete (3 Franken) gehen zulasten derMitglieder. Anmeldung bitte per SMS anSabine Marugg, 079 604 73 71 oder einschrei-ben in der ausgehängten Liste im Personalzimmer.

Wie wird meine Sektion aktiv und wie funktioniert eine gewerkschaftlicheOrganisation (Modul 2)

Mittwoch bis Freitag, 28. bis 30. Oktober 2015, Seminarhotel Rigi, Weggis LU

Inhalt – Kommunikationstheorie ganz praktisch – Sektionsmitglieder aktiv halten und die Sektionsarbeit effektiv mitgestalten – Arbeiten in einem Team – faire Arbeitsteilung – Austausch und neue Impulse für die Sektionsarbeit – Funktionsweisen von demokratischen Organisationen – Die Verkehrs- und Sozialpolitik des SEV

Nutzen Die Teilnehmenden – kennen Arbeitsformen und Instrumente, um die Sektionsmitglieder zu organisieren und die Sektionsarbeit wirkungsvoll zu gestalten; – kennen ihre Verantwortung und Handlungsmöglichkeiten innerhalb des SEV und seinen Gremien; – setzen sich aktiv mit den Aufgaben und politischen Positionen der Gewerkschaften auseinander.

Zielpublikum Alle Mitglieder mit aktiver oder angehender aktiver Funktion in Sektionsvorständen, Kommissionen und anderen Gremien

Referenten Toni M. Feuz, Gewerkschaftssekretär SEV Arne Hegland, Gewerkschaftssekretär SEV (Sozialversicherungen) Daniela Lehmann, Gewerkschaftssekretärin SEV, Koordinatorin Verkehrspolitik Elena Obreschkow, Sektionscoach SEV

Anmeldung [email protected], 031 357 57 11

Erfahrungsaustausch und Vertiefung für Sektionspräsident/innen sowieAngehende (Modul 3)

Mittwoch, 11. November 2015, Hotel Olten in Olten

Die Sektionspräsident/innen spielen in ihrer Sektion eine nicht zu unterschätzende Rolle.Um dieser Rolle auch gerecht werden zu können, müssen verschiedenste Kompetenzenerlernt oder gepflegt werden. Eine gut geführte Sektion ist eine Sektion, in der keineAufgaben vergessen gehen, die Leute wissen, was zu tun ist, und alle motiviert amgleichen Strick ziehen. Mit dem ERFA-Tag sollen Sektionspräsident/innen und Angehendeeinerseits praktische Arbeits- und Führungsinstrumente kennenlernen, sicher aber vorallem sich über Erfahrungen in ihrer anspruchsvollen Arbeit austauschen können.

Inhalt – Aufgaben, Rechte und Pflichten der (Vize-)Sektionspräsident/innen – Führungsaufgaben und -instrumente – Versammlungen gestalten und durchführen – Rekrutierung von Vorstandsmitgliedern

Nutzen Die Teilnehmenden – kennen ihre Aufgaben und Rolle als (Vize-)Sektionspräsident/in; – kennen Arbeitsinstrumente, um ihre Rolle wahrzunehmen; – sind in der Lage, auch anspruchsvolle Situationen in der Sektion anzugehen.

Zielpublikum Sektionspräsident/innen sowie Vizesektionspräsident/innen und Vorstandsmitglieder, die das Präsidium anstreben

Referenten Toni M. Feuz, Gewerkschaftssekretär SEV

Anmeldung [email protected], 031 357 57 11

SEV Bildungskurse

12. November18.30 Uhr,Lausanne,Bahnhofbuffet

■ AS Ouest

Mitgliederversammlung

Als Referent begrüssen wir Giorgio Tuti, Prä-sident SEV. Er informiert über die Zukunft desService public und aktuelle gewerkschaftlicheThemen. Nach der Versammlung gemeinsamesAbendessen, offeriert von der Sektion. Aus orga-nisatorischen Gründen unbedingt anmelden anSEV AS Ouest, Postfach 1310, 1001 Lausanne,[email protected] oder 078 825 66 90.

www.sev-online.ch

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20 AGENDAkontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

Pensionierte SBB1. Oktoberab 14 Uhr, Basel,RestaurantBundesbahn

■ Pensioniertes Rangier-personal Basel

Höck

Wir treffen uns jeden ersten Donnerstag imMonat. Alle sind herzlich eingeladen.

1. Oktober14 Uhr, Olten,Rest. Bahnhof(Gleis 13)

■ Pensioniertes Zug-personal Olten

Stammtisch

Gemütliches Beisammensein. Auch Kollegen vonauswärtigen Depots sind herzlich willkommen.

3. Oktober14.15 Uhr,Egnach,RestaurantSternen

■ PV Thurgau

Herbstversammlung

Eröffnung der Versammlung mit Liedern des Sän-gerbunds Romanshorn. Gezeigt wird ein Film vonPaul Zurbuchen über die Schifffahrt vomUntersee und Rhein. Geschäftliches nach Traktan-denliste. Der Vorstand hofft auf guten Besuch.

6. Oktober ■ Pensioniertes Zugper-sonal der Depots Basel,Bern, Luzern, Olten, Zug,Aarau und Seetal

Bummel und Treffenim Wynental

Das Treffen im Restaurant Bundesbahn in Baselfällt aus, stattdessen fahren wir zu den AarauerKollegen nach Reinach. Basel ab 12.47 Uhr, bzw.Bern ab 12.36 Uhr, Aarau ab 13.40 Uhr. Bei guterWitterung steigen wir in Zetzwil oder Leimbachaus und bummeln der Wyna entlang nach Rei-nach, zirka 1 Stunde. Wer es gemütlicher mag,fährt direkt nach Reinach. Wir treffen uns imRestaurant Züribeck zum Zvieri. Beliebige Rück-fahrt, viertelstündlich XX.59, XX.14, XX.29,XX.44 Uhr. Gute Anschlüsse in Aarau. Kollegenaus nicht genannten Depots sind wie immerherzlich willkommen. Anmeldung nicht nötig.

6. Oktober8.45 Uhrab Biel,Bahnhof,Gleis 9(Besammlungauf Gleis 9)

■ PV Bielwww.sev-pv.ch/biel-bienne

Herbstwanderung«Schöne Bauernhäuser»

Leichte Wanderung ab Zollikofen durch Wald,Feld, Naturschutzgebiet, d. h. entlang der Hoch-geschwindigkeitsstrecke, über Kernenried undZauggenried nach Grafenried; 2 Stunden. Einfa-ches Menü (zirka CHF 17) im «Sternen». Danachwandern wir weiter nach Büren zum Hof; zirka1 Stunde. Vor der Abfahrt um 15.25 Uhr bestehtdie Möglichkeit, im «Rössli» einzukehren. Fahr-ausweise bitte selber besorgen (wenn kein/e GAoder Tageskarte, löst Libero 7 Zonen bzw. 8 Zo-nen). Zurück in Biel um 16.13 Uhr. Anmeldungbis spätestens 30. September an Fritz Lerch,Bielstrasse 80, 2555 Brügg, 032 373 16 73.

7. Oktober14.30 Uhr,Bümpliz,RestaurantSternen(Tram Nr. 7 abBern HB bis«Bachmätteli»)

■ PV Bernwww.sev-pv.ch/bern

Herbstversammlung

Mitwirkung des Männerchors der pensioniertenEisenbahner Bern. Redner: Corrado Pardini, SP-Nationalrat, Mitglied nationale Unia-Geschäfts-leitung und Präsident Gewerkschaftsbund desKantons Bern. Im Hinblick auf die kommendenWahlen gibt er uns einen Überblick über die innen-politische Situation. Nebst den normalen statu-tarischen Geschäften wird über eine Änderungder Statuten der Geschäftsprüfungskommissionabgestimmt. Mit einem kleinen Apéro wird vorder Versammlung die Ehrung der Jubilare vorge-nommen. Diese werden alle separat eingeladen.

7. Oktober10 Uhr, Zürch,RestaurantSt. Gallerhof

■ PV Zürichwww.sev-pv.ch/zuerich

Stammtisch

Wir treffen uns immer am ersten Mittwoch imMonat.

12. Oktober14.30 Uhr,Wildegg,Hotel Aarehof

■ PV Aargauwww.sev-pv.ch/aargau

Herbstversammlung

Ab 13.30 Uhr Verkauf von SEV-Agenden 2016.Statutarische Traktanden. Referat von AndreaHämmerle, SBB-Verwaltungsrat und ehemaligerNationalrat. Im Anschluss Kurzorientierung durchein Komiteemitglied «Nein zur 2. Gotthardröhre».Detaillierte Traktandenliste siehe Website.

19. Oktober14.15 Uhr,Oberwinterthur,Hotel Römertor

■ PV Winterthur-Schaffhausen

Mitgliederversammlung

Alle Mitglieder sind eingeladen. Wir diskutierenüber zwei Anträge an den Unterverband SEV-PV(Anpassung Warenkorb und Delegiertenversamm-lung). Als «Dessert» geniessen wir das Herbst-konzert der «Alten Garde».

21. Oktober14 Uhr,Luzern Allmend,Armee-Ausbil-dungszentrum(AAL)

■ PV Luzernwww.sev-pv.ch/luzern

Herbstversammlung

Abstimmung Resolution: Nein zur 2. Gotthard-röhre. Ehrung von Mitgliedern mit 25, 40, 50, 60und 70 Jahren Treue zum SEV. Präsident und Se-kretärin nehmen Anmeldungen der persönlicheingeladenen Jubilar/innen entgegen. Musikali-sche Darbietung durch Geschwister Rymann.Alle Mitglieder mit Partner/in sind herzlich will-kommen. Anreise ab Bahnhof Luzern: Bus Nr. 1bis «Eichhof», Fahrzeit 8 Minuten; Bus Nr. 20 bis«Allmend» (Messe Luzern), Fahrzeit 8 Minuten;S4 bis Allmend/Messe, Abfahrt XX.11, XX.41,Fahrzeit 3 Minuten. Ab allen Haltestellen 8 bis10 Minuten Fussmarsch bis zum Lokal.

28. Oktober14.20 Uhr,neu: Schmerikon,RestaurantSeehof

■ PV Glarus–Rapperswilwww.sev-pv.ch/gl-rw

Herbstversammlung

Bericht von der ZV-Sitzung in Brenscino, Rück-blick auf die Sektionsreise, Wanderung und Ren-tenkongress in Jona sowie Vorschau auf dieJahresschlussfeier am 7. Dezember. Wie üblichgibt es anschliessend einen Imbiss.

14. Oktober ■ PV Luzernwww.sev-pv.ch/luzern

Ausfall Wanderung

Die Wanderung am 14. Oktober findet infolgeTodesfalls des Wanderleiters nicht statt.

8. November10.15 Uhr (Saal-öffnung: 9 Uhr),Hölstein BL,Mehrzweckhalle(zirka 5 MinutenFussweg abBahnhof Hölstein)

■ VPT BLS, Pensionierte

VPT-Tagung Zentralschweiz

Ansprache VPT-Zentralpräsident; Referat SEV-Präsident; Podiumsdiskussion «Gewalt im öV».Fleisch- oder Vegimenü. Kostenbeteiligung Teil-nehmende: 15 Franken. Bern ab 8.36 Uhr, Oltenab 9.02 Uhr, Liestal ab 9.35 Uhr, Hölstein an 9.47Uhr. Anmeldung bis 9. Oktober an Walter Holder-egger, 033 654 63 26, [email protected] Samuel Hug, 062 962 18 02, [email protected].

8. NovemberHölstein,Mehrzweckhalle

■ VPT BLT

VPT-Tagung Zentralschweiz

Treffpunkt um 9 Uhr in der Schalterhalle BahnhofSBB Basel. Anmeldungen in den Depots oder un-ter 061 261 53 12.

25. November19 Uhr,Egg bei Zürich,RestaurantSt. Antonius

■ VPT Forch

Voranzeige:Herbstversammlung

Markus Beer, Fachexperte BAV, Sektion Zu-lassungen und Reglemente, hält ein Referat überseine Arbeit. Im Anschluss besteht die Möglich-keit, Markus Beer Fragen zu stellen. Kollegen/in-nen, die ein Jubiläum in der Sektion feiernkönnen, erhalten vom Präsidenten ein kleinesPräsent. Persönliche Einladung folgt.

Sektionen VPT

7. OktoberVerschiebe-datum:14. Oktober

■ VPT RBS, Pensionierte

Wanderung im AargauerJura

Schöne Wanderung von Saalhöhe über Wasser-flue–Brunneberg nach Küttigen, zirka 3 Stunden.Wanderstöcke empfehlenswert. Mittagsverpfle-gung aus dem Rucksack. Solothurn ab 8.33 Uhr(umsteigen in Olten), Bern ab 8.36 Uhr, Aarau an9.12 Uhr, ab 9.19 Uhr (Bus), Saalhöhe an 9.42 Uhr.Rückfahrt ab Aarau 16.29 Uhr, Solothurn an16.56 Uhr; Aarau ab 16.47 Uhr, Bern an 17.25 Uhr.Anmeldung bis 4. Oktober an Franz Schnider,032 672 31 92, [email protected].

9. Oktober18.30 Uhr,Binningen,Rest. Schlüssel

■ VPT BLT

Sektionsversammlung

Alle Mitglieder erhalten eine persönliche Ein-ladung.

15. OktoberDurchführung nurbei gutem Wetter

■ VPT BLS, Pensionierte

Wanderung Zeneggen–Törbel–Embd

Route: Zeneggen (Startkaffee, 1381 m), Burgen-Törbel (1501 m), Embd (1420 m); zirka 3½ Stun-den, 8,9 Kilometer, +394 / –482 m. Wanderstöckeempfohlen. Rucksackverpflegung. Bern ab8.07 Uhr, Thun ab 8.25 Uhr, Spiez ab 8.36 Uhr,Visp ab 9.10 Uhr. Embd (Seilbahn) ab 15.10 oder16.10 Uhr, Bern an 16.54 oder 17.54 Uhr. Anmel-dung bis 12. Oktober an Hans Kopp,033 222 59 15, [email protected] (vom 4.bis 11. Oktober abwesend).

7. Oktober16 Uhr, Zürich,Hauptbahnhof,SitzungszimmerLimmat

■ VPT Bahndienst-leistungen

Mitgliederversammlung

Einladung und Traktandenliste werden per Postverschickt. Alle Mitglieder sind herzlich willkom-men. Anschliessend gemütlicher Apéro. Anmel-dung bitte bis 30. September an Ely Wüthrich,[email protected] oder 079 287 50 50.

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AGENDA ......

21kontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

Baumann Hans-Rudolf, pensionierterHallenchef, Zürich; gestorben im 84. Al-tersjahr. PV Zürich.

Bratschi Irène, Witwe des Walter,Kandersteg; gestorben im 86. Altersjahr.VPT BLS, Pensionierte.

Broder Adolf, pensionierter Sekretär,Dietikon; gestorben im 87. Altersjahr.PV Zürich.

Dubois Claude, pensionierter Loko-motivführer, Lavey-Village; gestorbenim 91. Altersjahr. PV Wallis.

Düsel Käthy, Witwe des Alfred, Zürich;gestorben im 92. Altersjahr. PV Zürich.

Glaus Margrith, Witwe des Hans,Zürich; gestorben im 94. Altersjahr.PV Zürich.

Hänggli Hermann, pensionierterLokomotivführer, Zürich; gestorbenim 98. Altersjahr. PV Zürich.

Hasler Josef, pensionierter Lokomotiv-führer, Landquart; gestorben im 84. Al-tersjahr. VPT Rhätische Bahn.

Heer Daniel, pensionierter Lokomotiv-führer, Zürich; gestorben im 75. Alters-jahr. PV Zürich.

Höhl Hildegard, pensionierteSekretärin, Thalwil; gestorbenim 79. Altersjahr. PV Zürich.

Hottiger Walter, pensionierterBahnhofvorstand, Lyss; gestorbenim 89. Altersjahr. PV Biel.

Leemann Werner, pensionierter Loko-motivführer, Winterthur; gestorbenim 90. Altersjahr. PV Winterthur–Schaff-hausen.

Lingg Hedwig, Witwe des Anton,Burgdorf; gestorben im 89. Alters-jahr. VPT BLS, Pensionierte.

Lüthy Anna, Witwe des Josef, Emmen-brücke; gestorben im 90. Altersjahr.PV Luzern.

Mäder Hugo, pensionierter technischerAssistent, Glattbrugg; gestorben im91. Altersjahr. PV Zürich.

Meyer Erich, pensionierter Meister,Buchs SG; gestorben im 90. Altersjahr.PV Buchs–Chur.

Muntwyler Margrit, Witwe des Erwin,Wohlen AG; gestorben im 92. Altersjahr.PV Aargau.

Saxer Rosa, Witwe des Niklaus,Sargans; gestorben im 99. Altersjahr.PV Buchs–Chur.

Schmid Heinrich, pensionierterLokomotivführer, Herisau; gestorben im92. Altersjahr. VPT Südostbahn.

Seiler Karl, pensionierter Betriebs-beamter, Madiswil; gestorben im91. Altersjahr. VPT BLS, Pensionierte.

Soom Hansulrich, pensionierter Dienst-chefstellvertreter Betrieb, Luzern; gestor-ben im 80. Altersjahr. PV Luzern.

Surbeck Margrit, Witwe des Hermann,Neunkirch; gestorben im 91. Altersjahr.VPT Deutsche Bahn.

Tartini Remigio, pensioniertertechnischer Beamter, Zürich; gestorbenim 92. Altersjahr. PV Zürich.

Tischhauser Mathäus, pensionierterBetriebssekretär, Buchs SG; gestorbenim 87. Altersjahr. PV Buchs–Chur.

Winkler Hedwig, Witwe des Paul,Reinach BL; gestorben im 95. Altersjahr.PV Basel.

Wyss Margrith, Witwe des Armin,Olten; gestorben im 93. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Zaugg Alice, Nidau; gestorbenim 89. Altersjahr. PV Biel.

Zberg Josefine, Witwe des Anselm,Basel; gestorben im 90. Altersjahr.PV Basel.

Unsere Verstorbenen

6. November9.15 Uhr,Biel,UnterführungNordseite

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Exkursion/WanderungWasserregulierung 3-Seen-Land

In kurzen Wanderungen nach Nidau (Juragewäs-serkorrektion) und nach Port (WasserregulierungMittelland). Mittagessen im Restaurant. Teilneh-merzahl beschränkt. Zeitplan siehe EWF-Web-site. Anmeldung bis 31. Oktober an Rolf Vogt,027 346 11 94 oder per E-Mail.

31. Oktober9.20 Uhr,St. Gallen,SporthalleRiethüsli

■ SVSE Badmintonwww.svse.ch

23. SVSE-Badminton-Plauschturnier

Der ESC St. Gallen lädt alle Freunde des Badmin-tonsports ein zum vergnüglichen Spiel mit Ra-cket und Shuttle. Ungezwungen messen sich An-fänger/innen, Hobbyspieler/innen und Cracks. Einspezieller Spielplan sorgt für genügend Span-nung. Mitmachen zählt! Infos bei Peter Lienhard,079 935 27 50. Anmeldeschluss: 21. Oktober.

19. Oktober11 Uhr,Olsberg,Hof StrübinMaisprach

■ Internationaler Freundes-kreis der Zugbegleiterhttp://zugbegleiter.com

Herbstausflug

Alle Mitglieder und Neumitglieder sind herzlicheingeladen zu diesem Ausflug mit einer Dressur-stunde mit Raubkatzen in artgerechter Tierhal-tung ausserhalb eines Zoos.

18. Oktober9.25 bzw 9.00Uhr, Luzern,Bahnhofplatz(Torbogen)

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

SVSE-SternwanderungLuzern

Zwei unterschiedlich lange Routen zur Auswahlab Luzern: Route 1: 9.25 Uhr Weiterfahrt mit BusNr. 51 nach Rain mit 1½ Stunden Wanderzeit;Route 2: 9.00 Uhr Weiterfahrt mit Bus Nr. 10nach Obergütsch mit 2¾ Stunden Wanderzeit.Am Treffpunkt Riffigweiher führt der ESV Luzerneine Festwirtschaft. Auf der Hinreise Platzreser-vationen ab St. Gallen 6.42 Uhr und Zürich ab8.04 Uhr. EWF-Anmeldungen mit Wunschroutebis 14. Oktober an Stefan Signer, 071 351 23 13oder per E-Mail.

18. OktoberRothenburg

■ ESC Winterthurwww.escw.ch

Sternwanderung SVSE

Angeboten werden vier geführte Zulaufroutenzum Festplatz. Verpflegung und Beisammenseinim «Barackendörfli» Riffigweiher zwischen Ro-thenburg und Emmenbrücke. Der Weg für direktAnreisende ist ab der Haltestelle RothenburgDorf markiert. Die Teilnahme ist individuell –keine Anmeldung erforderlich. Alle nötigen An-gaben siehe www.svse.ch, Rubrik «National».

Diverse29. September14.15 Uhr,St. Gallen,RestaurantDufour

■ Rentnerkommission desKantonalen Gewerk-schaftsbundes St. Gallen

Herbstversammung

1. Teil: Jahresversammlung. 2. Teil: Barbara Gy-si, Präsidentin Kantonaler Gewerkschaftsbund,Nationalrätin SP, referiert über steigende Prä-mienlast – Krankenkassenprämien stärker verbil-ligen; Dominik Dietrich, Präsident StädtischerGewerkschaftsbund, Regionalsekretär syndicom,und Nationalratskandidat referiert zu AHVplus.Anschliessend wird ein Apéro offeriert.

16. Oktober9.41 Uhr, Winter-thur-Wülflingen,Bahnhof

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Wanderung

Wanderung um Winterthur, von West nach Nordin 4 Stunden. Mittagessen im Restaurant. An-meldung bis 14. Oktober an Ruedi Flachmüller,052 222 26 71 oder per E-Mail.

10. bis18. Oktobertäglich 11 bis16 Uhr, Flüelen,Alte Kirche

■ rail-art.ch

Nationale Kunstausstellung

Öffnungszeiten täglich von 11 bis 16 Uhr. Vernis-sage am Samstag, 10. Oktober um 10.30 Uhr.

10. OktoberSargans ab 8.06Uhr, via MelsPizolpark

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Leichte BergtourWeisstannental–Horu

Wanderung von Weisstannen Oberdorf über Un-terlavtina–Rappenloch–Horn–Valtnov Säss–Gu-la–Vorsiez nach Weisstannen in 4¾ Stunden,+/–900 m. Wanderausrüstung und Rucksackver-pflegung. Anmeldung bis 8. Oktober an OskarFrigg, 078 768 63 75, 071 371 27 68 oderper E-Mail.

10. und11. Oktober

■ ESC Winterthur

Klettern und wandernim Alpstein

Zürich ab 6.09 Uhr nach Brülisau Kastenbahn.Ausrüstung: Kletterausrüstung und gutes Schuh-werk. Unterkunft in der Hundsteinhütte SAC mitHalbpension und Rucksackverpflegung.

8. Oktober ■ ESC Winterthur

Wanderung Thurauen

Route: Marthalen–Thurauen–Buchberg–Eglisau,17 km, +250 m. Winterthur ab 9.06 Uhr (S33),Einkehr im Restaurant «Rübis&Stübis» in Flaach.Anmeldung bis 5. Oktober an Joachim Eberle,052 233 20 24, [email protected].

5. Oktober18 Uhr, Bern,Bollwerk ,Instruk-tionszimmer P 245

■ EisenbahnerPhilatelisten Bern

Nächstes Sammlertreffen

Informationen, Kauf und Tausch sowie Klein-auktionen. Interessierte und neue Mitgliedersind herzlich willkommen.

29. September18.10 Uhr,Zürich HB,VIP-Raum EscherN1603

■ EisenbahnerPhilatelisten Zürich

Nächstes Sammlertreffen

Informationen, Kauf und Tausch sowie Klein-auktionen. Interessierte und neue Mitgliedersind herzlich willkommen. Der VIP-Raum befin-det sich im Nordtrakt Zürich im 2. Obergeschoss.

Sport und Kultur25. September7.50 Uhr,Bern,Bahnhof,Perron

■ Bergklub Flügelrad Bern

Wanderung Eschen-bach LU–Oberrüti AG

Bern ab 8.00 Uhr nach Luzern. Billette: HinfahrtBern–Eschenbach via Luzern; Rückfahrt OberrütiAG–Aarau–Bern. Wanderzeit zirka 3 Stunden,+200 / –250 m, Wald und Wiesenwege. Ruck-sackverpflegung. Weitere Auskunft bei GerhardNiklaus 031 911 39 47.

12. bis24. OktoberBiel, RestaurantGottstatterhaus

■ SVSE Kegeln

51. SchweizerischeSESKV-Americaine

Anmeldung von Montag bis Freitag, 14 bis19 Uhr an Rosemarie und Martin Blunier,032 373 17 73. Ab Meisterschaftsbeginn078 907 35 59.

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22 SERVICEkontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

Als langjähriger, dem Hand-werksmilieu entsprungener 60-plus-Mensch und SBB-Mitarbei-ter stelle ich auch bei uns einenzum Teil fahrlässigen Umgangmit dem Personal an der Frontfest, insbesondere mit temporä-ren Mitarbeitenden (GAV), nachdem Motto «schneller, billigerund jederzeit austauschbar».Auch fehlen dem UnternehmenSBB AG des 21. Jahrhunderts inden Führungsetagen an allenEcken und Enden selbststän-dige, querdenkende und zu ei-ner Sache stehende Leute. Wennes etwas gibt, was mich ärgert,so ist es das Vorspielen falscherTatsachen. Der Satz «Wir sind ih-nen dankbar und werden diesumgehendend weiterleiten» isteiner der vermutlich in etlichen

Prozesssitzungen erarbeitetenStandardgrundsätze.Beides entspricht nicht mehrdem neusten Erkenntnisstandzur Führung von Menschen ge-mäss folgendem Zitat:«In den letzten Jahren hat sichin der Wirtschaft immer mehrdie Einsicht durchgesetzt, dasses gerade der mitdenkende,selbstverantwortlich handeln-de, kreative und gestalterischbegabte Mensch ist, der un-sere unternehmerischen Erfol-ge bewirkt. Dieser Mitarbeiterhat den Wunsch nach Selbst-verwirklichung. Er will den Sinnseines Tuns verstehen, seineArbeit in einen sinnstiftendenGesamtzusammenhang einord-nen können und sich an denGestaltungsprozessen beteili-

gen, die sein Arbeitsumfeldund sein Unternehmen betref-fen. Dies bedeutet den Ab-schied von überkommenen Vor-stellungen über Funktion undRolle des Mitarbeiters als aus-tauschbarer Produktionsfaktor,der eingekauft, eingesetzt undgegebenenfalls entlassen wer-den kann. Die RessourceMensch ist nicht mehr längerautoritär führbar. Sie ist eineHumaninvestition und darfnicht länger nur als Kostenfak-tor des betrieblichen Rech-nungswesens in Erscheinungtreten.»Ich erwarte von sämtlichenFührungsetagen, dies in Zu-kunft nicht in Prozessen aus-wendig zu lernen, sondern eszu leben! Beat Jurt, Worblaufen

Leserbrief

Personal nicht nur als Kostenfaktor betrachten

§Die Kündigung drohtoder ist schon erfolgt?Kein Grund zur Panik,geh vor Gericht! In derSchweiz erreicht mandamit in der Regel leidernicht besonders viel.

Der Kündigungsschutz in der Schweiz ist immer noch schwach

Kollege A.* arbeitet schonmehrere Jahre bei Elvetinoals Steward. Wir alle wis-sen: Das ist ein Knochenjob!Die internen Personalbeur-teilungen sind zwar nichtbrillant, aber gut. Da A. vierSprachen spricht, daruntersehr gut Französisch, wirder im TGV Lyria eingesetzt,wo er die anspruchsvolleKundschaft im Barwagenund jene der 1. Klasse aucham Platz bedient.

Klagen aus dem NichtsWie aus heiterem Himmel –nach mehreren Jahren, wiegesagt – erhebt das Unter-nehmen anlässlich einesPersonalgesprächs Klagengegen A.: Passagiere sagten,A. hätte (absichtlich) beimBezahlen der Kundschaft fal-

Das Bestmögliche erreicht …Es ist nie lustig, die Stelle zu verlieren. Wenn es trotzdem passiert, sollte man wenigstens eine Entschädigung und ein gutes Arbeitszeugnis erhalten.

sches Wechselgeld heraus-gegeben. Er habe Zeitschrif-ten, auf die die Erstklass-reisenden gratis Anspruchhaben, verkauft (und dasGeld in die eigene Tasche ge-steckt). Die Uniform und derBarwagen seien gelegentlichschmutzig. Ausserdem erzie-le A. teilweise viel wenigerUmsatz als andere Stewardsauf der gleichen Tour.

Unbewiesene VorwürfeA. wehrt sich: Auf einen Teilder Missstände habe er sel-ber schon aufmerksam ge-macht, etwa, dass im Garede Lyon in Paris viel geklautwerde. Die hygienischen Zu-stände habe er ohne Erfolggerügt. Die übrigen Vor-würfe seien schlicht erfun-den. Nie habe er etwas ohnezu bonieren verkauft undauch nicht falsches Retour-geld gegeben.Der Arbeitgeber beharrt aufseinen Vorwürfen. Die Vor-würfe der Reisenden nimmter zum Nennwert, was A.sagt, sind für ihn Schutz-behauptungen. Er spricht A.

anlässlich des Gesprächsdie Kündigung bei soforti-ger Freistellung aus. Dassihm dabei offenbar nichtganz wohl ist, ergibt sichschon daraus, dass A. nichtfristlos entlassen wird, son-dern für die Kündigungsfristvon einem Vierteljahr denvollen Lohn erhält. Aber na-türlich muss A. auf das «Auf-rundemünz», das für dieStewards einen nicht uner-heblichen Teil des Verdienstsausmacht, verzichten, undÜberzeit und Ferien geltenmit der Freistellung als ab-gegolten.

Akzeptable EinigungDer SEV, an den sich A. wen-det, ficht die Kündigung alsmissbräuchlich an. Wer mitder Praxis im Schweizer Ar-beitsrecht vertraut ist, weiss:Eine Wiederanstellung ist da-mit kaum zu erreichen. DochA., der ohnehin auf der Su-che nach einer besserenStelle ist, möchte wenigs-tens ein möglichst gutes Ar-beitszeugnis erhalten sowieeine finanzielle Entschädi-

gung, um die mögliche Ar-beitslosigkeit überbrückenzu können. Der Vertrauens-anwalt, den der SEV in die-ser Sache eingeschaltet hat,schafft es, beides zu errei-chen: Das Arbeitszeugnis vonA. wird so geändert, wie esdie SEV-Gewerkschaftssekre-tärin verlangt. Und A. erhälteine Entschädigung von6000 Franken, notabene zu-sätzlich zu den drei Monats-löhnen, die er während derKündigungsfrist erhält.Ein Wermutstropfen bleibt:Beim aussergerichtlichenVergleich werden keine Par-teikosten gesprochen, derSEV bleibt auf seinen Kostensitzen. Doch hier geht esnicht um Buchhaltung: FürA. hat der Streit mit seinemehemaligen Arbeitgeber zueinem akzeptablen Ver-gleich geführt. Er wird sichum eine andere Arbeitsstel-le bemühen, wo er seine un-bestreitbaren Qualitäten, vorallem seine Sprachfertig-keit, einsetzen kann.

Rechtsschutzteam SEV

* Name der Redaktion bekannt

Das schweizerische Arbeitsrechtist – im Vergleich mit andereneuropäischen Ländern – nichtsehr arbeitnehmerfreundlich.Immerhin ist das Verfahren aufder ersten Stufe, vor der soge-nannten Schlichtungsstelle, biszu einem Streitwert von 30 000Franken gratis. Das heisst abernicht, dass es kostenlos ist: Wirdein Anwalt zugezogen, muss erselber bezahlt werden. Wird dieunentgeltliche Rechtshilfe ge-währt, müssen entstandene Kos-ten später zurückbezahlt werden.Eine in der Schweiz ausgespro-chene Kündigung wird, wennkein GAV vorhanden ist, kaum jezurückgenommen. Der Abschlusseines (gerichtlichen oder ausser-gerichtlichen) Vergleichs – mit-hilfe des SEV-Rechtsschutzes –ist deshalb oft die beste Lösung,ausser es werden klare Gesetzeoffensichtlich verletzt.

pan.

Gratis – aber nichtkostenlos

KOMMENTAR

IMPRESSUMkontakt.sev ist die Mitgliederzeitung der Gewerkschaft desVerkehrspersonals SEV und erscheint vierzehntäglich.

ISSN 1662-8454.

Auflage: 29 296 Ex. (Gesamtauflage 43 612 Ex.), WEMF-beglaubigt14.11.2014.

Herausgeber: SEV, www.sev-online.ch.

Redaktion: Peter Moor (Chefredaktor), Peter Anliker, Vivian Bologna, BeatriceFankhauser, Markus Fischer, Françoise Gehring, Pietro Gianolli, Jörg Matter,Anita Merz, Patrizia Pellandini, Henriette Schaffter.

Redaktionsadresse: kontakt.sev, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern6; [email protected]; Telefon 031 357 57 57, Telefax 031 357 57 58.

Abonnemente und Adressänderungen: SEV, Mitgliederdienste, Steinerstr.35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected], Telefon 031 357 57 57, Telefax031 357 57 58. Das Jahresabonnement kostet für Nichtmitglieder CHF 40.–.

Inserate: Zürichsee Werbe AG, Seestr.86, 8712 Stäfa; Telefon 044 928 56 11,Telefax 044 928 56 00, [email protected], www.zs-werbeag.ch.

Produktion: AZ Medien, Aarau; www.azmedien.ch. Druck: Mittelland Zei-tungsdruck AG, Neumattstr. 1, 5001 Aarau, www.mittellandzeitungsdruck.ch.

Die nächste Ausgabe von kontakt.sev erscheint am 8. Oktober 2015.

Redaktionsschluss für den Sektionsteil: 1. Oktober 2015, 8 Uhr.

Inserateschluss: 28. September 2015, 10 Uhr.

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24 FOKUS.SEVkontakt.sevNr. 16/1524. September 2015

Der Ständerat hat bei der Bera-tung der Reform «Altersvorsor-ge 2020» beschlossen, neueAHV-Renten für Einzelpersonenum 70 Franken pro Monat zuerhöhen und die Ehepaarrentezusätzlich von 150 auf 155 %einer Einzelrente, womit diemaximale Monatsrente um 226Franken steigt. Die Verbesse-rung der AHV-Renten trägt auchdazu bei, die Einbussen bei derPensionskassenrente wegen derebenfalls geplanten Senkungdes Mindestumwandlungssat-zes (von 6,8 auf 6 %) zu kom-pensieren, neben Kompensati-onsmassnahmen in der 2. Säu-le. Ausserdem kommt sie denFrauen entgegen, die neu erstmit 65 Jahren pensioniert wer-den sollen. Finanziert wird dieAHV-Rentenerhöhung mit je0,15 % mehr Lohnbeitrag derArbeitgeber und -nehmenden.Zur Finanzierung der Renten

der «Baby-Boomer-Generation»wird die Mehrwertsteuer ge-staffelt erhöht, sodass ab 2025insgesamt ein Mehrwertsteuer-prozent mehr in die AHV fliesst.Für die Erhöhung der AHV-Ren-ten hat namentlich SGB-Präsi-dent Paul Rechsteiner im Stän-derat viel Überzeugungsarbeitgeleistet. Die politische Mittedes Rats hat nun erkannt, dassdie Umwandlungssatz-Senkungnicht nur in der 2. Säule kom-pensiert werden darf: Um denNeurentner/innen anständigeRenten zu sichern, sind höhereAHV-Renten für tiefe und mitt-lere Einkommen die bessereund günstigere Lösung als dieAufblähung der 2. Säule mit-tels Abschaffung des Koordina-tionsabzugs von heute 24 675Franken, wie sie der Bundesratvorschlug. Dies würde nämlichgerade Wenigverdienende undKMU viel stärker belasten.

Doch noch steht die Debatte imNationalrat bevor – nach denWahlen. Und wenn bei diesendie rechten Kreise, die scharfauf die AHV-Rentenerhöhungschiessen, im Parlament zule-gen, droht eine reine Abbau-vorlage und damit einmal mehrder Schiffbruch einer Renten-reform. Denn die neuen Rent-ner/innen müssen beim jetzi-gen Kompromiss schon grosseNachteile in Kauf nehmen, wiePaul Rechsteiner nach der De-batte im Interview betonte.

■ kontakt.sev: Sind die Ge-werkschaften bereit, das hö-here Frauenrentenalter undden tieferen Umwandlungs-satz als grösste Kröten derVorlage zu schlucken?

Paul Rechsteiner: Die Gewerk-schaften sind gegen beides,doch sie werden am Schlussdes parlamentarischen Prozes-

ses demokratisch über ein Re-ferendum gegen die «Alters-vorsorge 2020» entscheiden.Und über die Parole zur Mehr-wertsteuererhöhung, die ja ob-ligatorisch vors Volk kommt.

■ Du hast der Vorlage im Stän-derat aber zugestimmt?

Für mich ist unter dem Strichausschlaggebend gewesen, dasswir alle Verschlechterungen fürdie bisherigen Rentner/innenabwehren konnten. Der Bun-desrat wollte ja den Teuerungs-ausgleich verschlechtern undeinen teilweisen Rückzug desBundes aus der AHV-Finanzie-rung beschliessen: Das ist jetztweg. Und die AHV ist bis 2030finanziert mit dieser Vorlage.Grosse Nachteile für die Neu-rentner/innen sind das höhereFrauenrentenalter und der tiefe-re Umwandlungssatz. Doch daswird für die meisten Neurent-ner/innen in der beruflichenVorsorge kompensiert. Dazukommt die Verbesserung derAHV-Renten. Damit habe ich derVorlage als Kompromiss zu-stimmen können.

■ Du hast in der Debatte ge-sagt, die Erhöhung derAHV-Renten sei das Herz-stück der Vorlage. Warum?

Weil sie entscheidend dafürist, dass die Vorlage den Leu-ten bei der Abdeckung durchRenten über alles gesehen Vor-teile bringt, neben den er-wähnten Nachteilen. Das wärein den letzten 15 Jahren un-denkbar gewesen. Die AHVwurde schlecht gemacht. Dassman neu wieder auf die AHVsetzt mit Verbesserungen, istein Riesenschritt. Dass jetztmal der Ständerat dieses Tabugebrochen hat, ist uns Gewerk-schaften und unserer Initiative«AHV plus» zu verdanken.

■ Ist angesichts der Problemein der 2. Säule eine Stär-kung der AHV auch grund-sätzlich eine gute Sache?

Ja, aber sie ist sowieso wich-tig, denn die AHV ist für diemeisten Menschen mit unte-ren und mittleren Einkommennach wie vor die Hauptsäuleder Altersvorsorge. Sie bietetfür alle Einkommen bis 150 000Franken ein extrem gutes Ver-hältnis zwischen den Bei-tragsfranken und der Rente,die man dafür bekommt. DiePensionskassenrenten vertei-digen wir im Rahmen desMöglichen, doch Verbesserun-gen sind dort auf absehbareZeit schwierig. Markus Fischer

Erstmals seit 20 Jahrensollen die AHV-Rentenwieder erhöht werden.Mit diesem Beschlusshat der Ständerat dieVorschläge des Bundes-rats zur Altersvorsorgein einem wichtigenPunkt verbessert.

Höhere AHV-Renten sind das Herzstück der Reform

Bei der «Altersvorsorge 2020» zeichnet sich ein möglicher Kompromiss ab

Fi

Paul Rechsteiner nach der dreitägigen Debatte im Ständerat.

Im letzten «kontakt» zeigten wir dieSchiffsstation Hertenstein (Ortsteilvon Weggis) am Vierwaldstätter-see. Einen grösseren Bildausschnittgibts unter www.sev-online.ch.

Das Taschenmesser «Outrider»im SEV-Look gewonnen hat

Tobias Siegfried aus Bern,Mitglied VPT RBS.

Einmal mehr fragen wir: Wo istdas? Der Preis – ein Schreibsetvon Caran d’Ache mit Kugel-schreiber und Druckbleistift –wird unter allen Teilnehmendenmit der richtigen Antwort verlost.Der Name der Gewinnerin oderdes Gewinners und die Lösungerscheinen in der nächsten Aus-gabe. Über den Wettbewerb wirdkeine Korrespondenz geführt.

So nehmen Sie teil:

Per Postkarte:Schreiben Sie die Lösung, Ihren Na-men und Ihre Adresse auf eine Post-karte und schicken Sie sie bis Mitt-woch, 30. September 2015, an:

SEVPhotomystèrePostfach3000 Bern 6

Per E-Mail:Schicken Sie die Lösung, IhrenNamen und Ihre Adresse perE-Mail an [email protected]

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Photomystère: «Wo ist das?»

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