+ All Categories
Home > Documents > Kontakt sev 2013 22

Kontakt sev 2013 22

Date post: 28-Jan-2016
Category:
Upload: sev-gewerkschaft-des-verkehrspersonals
View: 254 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
Description:
 
24
Nach dem Ende des «realexistie- renden Sozialismus» in Europa scheint sich Schlimmes anzu- bahnen: Der Sozialismus wird in der Schweiz eingeführt! Zu diesem Schluss muss kom- men, wer sich dieser Tage die In- serate und die Texte in den Schweizer Zeitungen zur 1:12- Abstimmung zu Gemüte führt. Da greifen die Chefredaktoren gleich reihenweise in die Tasten und schwafeln vom «Extremis- mus», der mit dieser Initiative verbunden sei. Es ist offensicht- lich: da hat jemand Angst! Angst um den eigenen Riesenlohn, der sich längst von der Leistung ab- gekoppelt hat. Angst um die ei- genen Privilegien. Deshalb wird ungeniert gedroht und gelogen. Gehen wir zurück zur Realität: Extremismus ist, wenn jemand 50- oder 100-mal mehr verdient als jemand anderer im gleichen Betrieb. Das «Erfolgsmodell Schweiz» wird durch die Abzo- cker gefährdet, nicht durch die Initiative. Vom Wohlstand, den die fleissigen Hände schaffen, sollen alle profitieren können, und nicht nur die Leute an den Konzernspitzen. Noch hat das Volk in der Schweiz die Möglichkeit, über Initiativen zu entscheiden. Am 24. Novem- ber können wir mit einem Ja zur 1:12-Initiative der Angstpropa- ganda die gebührende Antwort geben. ZUR SACHE « Extrem sind die Riesen- löhne an der Spitze. » Manuel Avallone, Vizepräsident SEV Auf die Elvetino-Mitarbeitenden wird Druck ausgeübt, um den Umsatz zu steigern. Die Betroffenen reagieren mit einer Petition, mit der sie fordern, dass nicht der Umsatz das alleinige Beurtei- lungskriterium sein darf, dass die Sales Manager eine bessere Ausbildung haben sollen, dass die Verkaufsziele objektiver und transparenter sein müssen und dass die Mitarbeitenden mehr Wertschätzung seitens des Unternehmens verdienen. Fokus Seite 24 Zu viel Druck bei Elvetino Die schweizerische GAV-Landschaft ist um ein Element reicher: für den Nahver- kehr im Kanton Zürich ist ein Rahmen- GAV unterzeichnet worden. Er regelt die Arbeitsbedingungen fürs Fahrpersonal von Forchbahn, Postauto, ZVV (mit Aus- nahme der Normalspurbahnstrecken) und Stadtbus Winterthur. Vier Nahver- kehrsunternehmen und fünf Gewerk- schaften konnten sich einigen. Bei Ausschreibungen gültige Regeln Mit dem GAV gelten nun bei allfälligen Ausschreibungen von Linien oder bei Übernahmen von Unternehmen für alle die gleichen Regeln; alle haben damit gleich lange Spiesse. Damit ist ein Wettbewerb auf dem Buckel des Perso- nals künftig ausgeschlossen. Seiten 2 und 3 Rahmen-GAV Nahverkehr für den Kanton Zürich Gleiche Regeln für alle Mutationen: Postfach, 3000 Bern 6 AZA 3000 Bern 6 PP Journal Nr. 22 21. November 2013 Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals In Thun trafen sich die VPT-Mitglieder zu ihrer traditionellen Tagung. Seite 9 VPT Zentralschweiz pan. Elena Obreschkow hat in den letzten Monaten schon zahlreiche Veranstaltungen besucht. Sie berät als Coach die SEV-Sektionen. Interview Seiten 6 und 7 Wer ist die Sektionscoach-Frau? SBB Cargo setzt ein neues «Depotkonzept» um, das viele Cargo-Lokführer zu einem Wech- sel zu SBB Cargo International zwingt. Seite 5 Lokführer fürchten um ihre Stellen Mehr Kontrollen und konkrete Mass- nahmen gegen jene, die gegen die Lohngleichheit verstossen. Dies fordern die SGB-Frauen. Müde des Ertragens und Bezahlens der Krise haben sie ein- stimmig das Kongressdokument «Gute Arbeit – gutes Leben» angenommen . Dossier Seiten 12 – 14 Seit 17 Jahren wird gegen das eidgenössische Gleichstel- lungsgesetz verstossen. Da- von haben die Frauen genug. Gleichstellung jetzt! SGB-Frauenkongress in Bern – die Zeit der Appelle ist abgelaufen Yoshiko Kusano Ein Riesenenergieriegel für Simonetta Sommaruga: Der Weg zur Gleichstellung bleibt hügelig und ermüdend.
Transcript

Nach dem Ende des «realexistie-renden Sozialismus» in Europascheint sich Schlimmes anzu-bahnen: Der Sozialismus wird inder Schweiz eingeführt!Zu diesem Schluss muss kom-men, wer sich dieser Tage die In-serate und die Texte in denSchweizer Zeitungen zur 1:12-Abstimmung zu Gemüte führt.Da greifen die Chefredaktoren

gleich reihenweise in die Tastenund schwafeln vom «Extremis-mus», der mit dieser Initiativeverbunden sei. Es ist offensicht-lich: da hat jemand Angst! Angstum den eigenen Riesenlohn, dersich längst von der Leistung ab-gekoppelt hat. Angst um die ei-genen Privilegien. Deshalb wirdungeniert gedroht und gelogen.Gehen wir zurück zur Realität:Extremismus ist, wenn jemand50- oder 100-mal mehr verdientals jemand anderer im gleichenBetrieb. Das «ErfolgsmodellSchweiz» wird durch die Abzo-cker gefährdet, nicht durch dieInitiative. Vom Wohlstand, dendie fleissigen Hände schaffen,sollen alle profitieren können,und nicht nur die Leute an denKonzernspitzen.Noch hat das Volk in der Schweizdie Möglichkeit, über Initiativenzu entscheiden. Am 24. Novem-ber können wir mit einem Ja zur1:12-Initiative der Angstpropa-ganda die gebührende Antwortgeben.

ZUR SACHE

«Extrem sind die Riesen-löhne an der Spitze.»

Manuel Avallone, Vizepräsident SEV

Auf die Elvetino-Mitarbeitenden wirdDruck ausgeübt, um den Umsatz zusteigern. Die Betroffenen reagieren miteiner Petition, mit der sie fordern, dassnicht der Umsatz das alleinige Beurtei-lungskriterium sein darf, dass die SalesManager eine bessere Ausbildung habensollen, dass die Verkaufsziele objektiverund transparenter sein müssen und dassdie Mitarbeitenden mehr Wertschätzungseitens des Unternehmens verdienen.

Fokus Seite 24

Zu viel Druck bei Elvetino

Die schweizerische GAV-Landschaft istum ein Element reicher: für den Nahver-kehr im Kanton Zürich ist ein Rahmen-GAV unterzeichnet worden. Er regelt dieArbeitsbedingungen fürs Fahrpersonalvon Forchbahn, Postauto, ZVV (mit Aus-nahme der Normalspurbahnstrecken)und Stadtbus Winterthur. Vier Nahver-kehrsunternehmen und fünf Gewerk-schaften konnten sich einigen.

Bei Ausschreibungen gültige RegelnMit dem GAV gelten nun bei allfälligenAusschreibungen von Linien oder beiÜbernahmen von Unternehmen für alledie gleichen Regeln; alle haben damitgleich lange Spiesse. Damit ist einWettbewerb auf dem Buckel des Perso-nals künftig ausgeschlossen.

Seiten 2 und 3

Rahmen-GAV Nahverkehr für den Kanton Zürich

Gleiche Regeln für alle

Mutationen:Postfach, 3000 Bern 6

AZA 3000 Bern 6PP Journal

Nr. 22

21. November2013

Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch

Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals

In Thun trafen sich dieVPT-Mitglieder zu ihrertraditionellen Tagung.

Seite 9

VPT Zentralschweizpan.

Elena Obreschkow hat in den letzten Monatenschon zahlreiche Veranstaltungen besucht.Sie berät als Coach die SEV-Sektionen.

Interview Seiten 6 und 7

Wer ist die Sektionscoach-Frau?SBB Cargo setzt ein neues «Depotkonzept»um, das viele Cargo-Lokführer zu einem Wech-sel zu SBB Cargo International zwingt.

Seite 5

Lokführer fürchten um ihre Stellen

Mehr Kontrollen und konkrete Mass-nahmen gegen jene, die gegen dieLohngleichheit verstossen. Dies forderndie SGB-Frauen. Müde des Ertragens

und Bezahlens der Krise haben sie ein-stimmig das Kongressdokument «GuteArbeit – gutes Leben» angenommen. Dossier Seiten 12 – 14

Seit 17 Jahren wird gegen daseidgenössische Gleichstel-lungsgesetz verstossen. Da-von haben die Frauen genug.

Gleichstellung jetzt!SGB-Frauenkongress in Bern – die Zeit der Appelle ist abgelaufen

Yosh

iko K

usan

o

Ein Riesenenergieriegel für Simonetta Sommaruga: Der Weg zur Gleichstellung bleibt hügelig und ermüdend.

Seilbahn-GAV isteine gute Sache■ Dass der Rahmen-GAV, denam 31. Oktober der SEV und derArbeitgeberverband Berner Berg-bahnen unterschrieben, einegute Sache ist, die den Arbeit-nehmenden wie den Arbeitge-bern Vorteile bringt – ersterendurch die Garantie sicherer undfairer Arbeitsbedingungen, letz-teren durch Zugeständnisse beider Umsetzung des Arbeitszeit-gesetzes – scheint sich schnellherumzusprechen. Bereits hatsich die in der letzten Ausgabevon kontakt.sev geäusserteHoffnung erfüllt: mit den Elsi-genalpbahnen wird ein weitererArbeitgeber den GAV unter-schreiben. Die Elsigenalp ist einkleines, feines Skigebiet zwi-schen Frutigen und Adelboden,erschlossen mit einer Luftseil-bahn und acht Skiliften.Mit weiteren Arbeitgebern,auch solchen ausserhalb desKantons Bern, laufen ebenfallsschon Verhandlungen.

0,7 % mehr Lohn fürBundespersonal■ Die Finanzlage der Eidgenos-senschaft ist erfreulich: 2013wird mit einem Plus von 300Millionen Franken gerechnet,und das Budget 2014 sieht auchbei pessimistischen Annahmenkein Defizit vor.Trotzdem waren die Lohnver-handlungen der Verhandlungs-gemeinschaft Bundespersonal,der die Gewerkschaften undBerufsverbände PVB, VPOD,garaNto und PVfedpol angehö-ren, mit dem eidgenössischenFinanzdepartement harzig. DerArbeitgeber argumentierte mitder negativen Teuerung undschlechten Finanzprognosen ab2015. Doch die Teuerung be-rücksichtigt Krankenkassenprä-mien und Mieten zu wenig, undsinkende Preise sind vor allembei Luxusgütern zu verzeichnen.Die gute Finanzlage hat vorallem mit der starken Binnen-nachfrage zu tun, die man nichtgefährden darf. Schliesslicheinigte man sich auf einen Lohn-zuwachs von 0,7 %, ein Ergeb-nis, das von der Verhandlungs-gemeinschaft als «sehr beschei-den» bezeichnet wurde.

NEWS

■ Barbara Spalinger, welchesist ganz grundsätzlich derStellenwert des Rahmen-GAV für den Nahverkehr imKanton Zürich?

Der Stellenwert ist hoch; wir wa-ren schon seit Jahren daran inte-ressiert, auch im ZVV-Gebiet einenRahmen-GAV zu haben, was sichaber lange Zeit sehr harzig an-liess. Umso zufriedener sind wirnun, auch wenn noch nicht alleunsere Sozialpartner dabei sind.

■ Konnten bei der Ausarbei-tung auch Verbesserungenerzielt werden, oder ist derGAV nur eine Festschrei-

bung und Harmonisierungder bisherigen Regelungen?

Da einem Rahmen-GAV insbeson-dere bei Ausschreibungen einewichtige Rolle zukommt, ist dieerste Priorität für uns die Fest-schreibung der bisherigen Rege-lungen und weniger jene, Ver-besserungen zu erreichen. Wasnicht heisst, dass sich punktuelleVerbesserungen nicht auch aus derHarmonisierung ergeben.

■ Gibt es Bestrebungen, dasssich weitere Unternehmendem Rahmen-GAV unter-stellen?

Wir sind sehr daran interessiert,

unsere weiteren Sozialpartnerunter den GAV zu bringen, was erauch ohne Probleme erlaubt. Wirwissen auch, dass die Unterneh-mungen, die bislang eher abseitsstanden, nun ernsthaft prüfen, wases für sie bedeuten könnte. Hierwerden wir sicher aktiv.

■ Sind ähnliche Rahmen-GAVauch für andere Kantone inVorbereitung?

Wir haben bereits in einigen Kan-tonen Rahmen-GAV ausgehandelt,so z. B. in Bern, im Ostwind-Gebiet,in Neuenburg und in der Waadt.Im Zusammenhang mit der Aus-schreibungspflicht bei Buslinien

sind Rahmen-GAV sicher wiederverstärkt ein Thema, z. B. im Tessin.

■ Wie hat sich die Zusam-menarbeit von fünf Gewerk-schaften und vier Verkehrs-unternehmen bewährt?

Die grösste Herausforderung war,gemeinsame Sitzungsdaten zu fin-den … Abgesehen davon ging eserstaunlich glatt und vor allemschnell über die Bühne, was abersicher damit zu tun hatte, dass dieVBZ als grösste Unternehmung imKanton Zürich und ihre Sozialpart-nergewerkschaften ihre Konflikteim Vorfeld bereinigt hatten und nunGas geben konnten.

Die Fragen stellte Peter Anliker

Fünf Fragen an SEV-Vizepräsidentin Barbara Spalinger

Der Personennahverkehr inden Schweizer Städten undAgglomerationen hat histo-risch völlig unterschiedlicheAnbieter: Unternehmen, dieTrams, Busse, Züge und weite-re Verkehrsmittel (Standseil-bahnen, Schiffe, Lifts usw.) be-treiben, fusionierten, wurdenverstaatlicht und wieder priva-tisiert. Es war eine komplizier-te Sache, einen benutzer-freundlichen Tarifverbund zufinden. Eine Harmonisierungder Anstellungsbedingungenist vielleicht eine noch kom-pliziertere Angelegenheit mitzahlreichen Beteiligten und zuberücksichtigenden Regulie-rungen.

Vier Verkehrsunternehmen undfünf GewerkschaftenIm Kanton Zürich ist es trotz-dem, zumindest teilweise, ge-lungen: die Forchbahn, Post-auto und die VerkehrsbetriebeZürich auf Arbeitgeberseite ha-ben sich mit den Gewerkschaf-ten SEV, Syna, Syndicom,transfair und vpod auf einen

Rahmen-GAV geeinigt. AuchStadtbus Winterthur wird mit-machen, doch braucht dort derGemeinderat noch etwas Zeitfür den politischen Prozess.Die Verhandlungen dauertenzwei Jahre.

Standard für AusschreibungenDer Rahmen-Gesamtarbeits-vertrag gilt für das Fahrperso-nal der beteiligten Transport-unternehmungen. Mit ihmdefinieren die Sozialpartnerdie branchenüblichen Anstel-lungsbedingungen für dieTram- und Busfahrerinnen und-fahrer und für die Lokfüh-rer/innen von Schmalspurbah-

nen im öffentlichen Personen-nahverkehr im Kanton Zürich.Dieser Standard muss künftigbei Ausschreibungen von denAnbietern eingehalten werden.So wird der Rahmen-GAV zu ei-nem Garanten für gleich langeSpiesse im Ausschreibewett-bewerb. Dadurch wird verhin-dert, dass Wettbewerb undPreisdruck auf dem Rückendes Personals ausgetragenwerden.

Nicht alles ist mit demRahmen-GAV geregeltDer Rahmen-GAV regelt, wieschon sein Name sagt, nichtalle Details. Er wird ergänzt

durch Firmenarbeitsverträge,betriebliche Vereinbarungenund Personalgesetze. Er be-lässt den Unternehmen einengewissen Spielraum, legt aberGrundstandards fest, die vonallen Arbeitgebern eingehaltenwerden müssen.

Kein Wettbewerb auf Kostendes Personals!Ziel des Rahmen-GAVs ist es,langfristig gute Arbeitsplätzeund faire Arbeitsbedingungenzu sichern. Die gemeinsam ver-einbarten Standards des Rah-men-GAV sorgen bei Aus-schreibungen von Linien undKonzessionen für gleich lange

Jetzt ziehen alle in die gl Der Weg zu einem GAVim Nahverkehrsbereichist eine komplizierteSache. Der Kanton Zü-rich zeigt, dass es geht.

Rahmen-GAV für den Nahverkehr im Kanton Zürich unterschrieben

zVg

Viele zufriedene Gesichter und für alle ein gemeinsames Papier bei der Unterzeichnung des Rahmen-GAV für den Nahverkehr Kanton Zürich.

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

Spiesse für alle Anbieter. DerRahmen-GAV verhindert also,dass der Ausschreibewettbe-werb auf dem Buckel des Per-sonals ausgetragen wird.Er gilt nur für das Fahrperso-nal, nicht aber für weitere Be-rufskategorien bei den betei-ligten Unternehmen. Für dieNormalspurbahnen, die zumZürcher Verkehrsverbund (ZVV)gehören, gilt der Rahmen-GAVebenfalls nicht.

Die Bedingungen in Zürichin Franken und StundenDer Rahmen-GAV legt die wö-chentliche Arbeitszeit in denStädten und bei den Lokomo-tivführer/innen auf 40 Stundenfest (2020 Stunden pro Jahr),auf dem Land auf 41 Stunden(2070 pro Jahr). In Winterthurgilt heute noch die 42-Stun-den-Woche (2121 pro Jahr).Der minimale Stundenlohn be-trägt 42 Franken in Zürich, 38

Franken in Winterthur und37.50 in den Agglomerationen.Weitere für die Gewerkschaf-ten wichtige Punkte betreffendie Gewährung von Gewerk-schaftstagen, die Altersentlas-tung und die Personalübernah-me bei Ausschreibungen.Der Rahmen-GAV tritt am 1. Ja-nuar 2014 in Kraft, er ist grund-sätzlich unbefristet und erst-mals auf den 31.12.2017kündbar. mgt. /pan.

eiche Richtung

zVg

Ortstermin anlässlich der Unterzeichnung bei der Forchbahn mit SEV-Vizepräsidentin Barbara Spalin-ger und Sektionspräsident Albert Krüsi (sitzend, 1. und 2. v. r.)

AKTUELL

...... 3

kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

Ich weiss, ich weiss: was mal war, ist nicht mehr. DerWagenreiniger, Frauen gabs damals in diesem Job nicht,figurierte im Beamtengesetz in der untersten Lohnklasse.Der SBB-Chef in der obersten. Beide waren «Beamte».Das verlieh dem kleinen «Wagenwäscher» (wie wir sag-ten) eine kaum mehr vorstellbare soziale Sicherheit.Das war halt Service public.Die bürgerliche Mehrheit im Bundeshaus folgte danndem neoliberalen Trend. Mit seinen Kampfbegriffen:Deregulieren, liberalisieren, privatisieren. Gewerkschaf-ten und SP mussten retten, was noch zu retten war. DieSBB sind zwar eine AG geworden. Immerhin mit demBund als Alleinaktionär. Also keine private Bahn AG.Der Wagenreiniger hingegen ist ausgelagert worden.Das Beamtengesetz gibts auch nicht mehr. Im SBB-Industriewerk Bellinzona arbeiten 20 Prozent der Beleg-schaft als Temporäre. So einer kommt bei 14 bis 18Nachtschichten gerade mal auf 3000 Franken netto.Dafür enerviert sich SBB-Chef Andreas Meyer über dieJuso-Initiative 1:12. Von der er beim Bund als Einzigerbetroffen wäre.Skandalöses passierte auf der SBB-Baustelle Löwen-strasse im Zürcher Hauptbahnhof. 30 Polen undLitauer schufteten zu Tiefstlöhnen von 5 bis 11 Eurodie Stunde. Die SBB hatte den Auftrag einer Brand-schutzfirma in Winterthur vergeben. Die delegierte ihnan einen deutschen Subunternehmer. Der engagiertedie Polen und Litauer als Scheinselbstständige. Die Ge-werkschaft Unia bekam davon Wind und organisierteeine Baustellenkontrolle. Mit einem Arbeitsunterbruchbrachte sie SBB und Unternehmer an den Verhand-lungstisch. Die Billigarbeiter hätten in ihre Länderabgeschoben werden sollen. Das wurde erstensverhindert und zweitens mussten700 000 FrankenLöhne nachbezahlt werden. Ziemlich genau so viel,wie die AB Brandschutz AG den SBB-Auftrag günsti-ger offeriert hatte.Mich empört das. DieSBB düpiert Firmen,die anständige Ver-tragslöhne zahlen.Sie beschäftigt Tem-poräre auf unanständigeArt. Der Bund subventioniertsie mit Milliarden. Dazupassen Dumpinglöhnehalt einfach nicht.Bei allem Verständ-nis fürs Sparen:Das geht nicht.

Helmut Hubacher

Muss das so sein?MEINE MEINUNG

Auss

tellu

ngsp

laka

t (Au

ssch

nitt)

Bild der Woche

Das Ortsmuseum Sust in Horgen (nähe Bahnhof direkt am See) zeigt vom 1. Dezember bis am14. April jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr die Sonderausstellung «als die Eisenbahn kam»mit spannenden technischen, sozialen und ökonomischen Aspekten des ersten Eisenbahn-zeitalters. Ein Rahmenprogramm mit Dampffahrten und Vorträge begleiten die Ausstellung.

Seilbahn-GAV isteine gute Sache■ Dass der Rahmen-GAV, denam 31. Oktober der SEV und derArbeitgeberverband Berner Berg-bahnen unterschrieben, einegute Sache ist, die den Arbeit-nehmenden wie den Arbeitge-bern Vorteile bringt – ersterendurch die Garantie sicherer undfairer Arbeitsbedingungen, letz-teren durch Zugeständnisse beider Umsetzung des Arbeitszeit-gesetzes – scheint sich schnellherumzusprechen. Bereits hatsich die in der letzten Ausgabevon kontakt.sev geäusserteHoffnung erfüllt: mit den Elsi-genalpbahnen wird ein weitererArbeitgeber den GAV unter-schreiben. Die Elsigenalp ist einkleines, feines Skigebiet zwi-schen Frutigen und Adelboden,erschlossen mit einer Luftseil-bahn und acht Skiliften.Mit weiteren Arbeitgebern,auch solchen ausserhalb desKantons Bern, laufen ebenfallsschon Verhandlungen.

0,7 % mehr Lohn fürBundespersonal■ Die Finanzlage der Eidgenos-senschaft ist erfreulich: 2013wird mit einem Plus von 300Millionen Franken gerechnet,und das Budget 2014 sieht auchbei pessimistischen Annahmenkein Defizit vor.Trotzdem waren die Lohnver-handlungen der Verhandlungs-gemeinschaft Bundespersonal,der die Gewerkschaften undBerufsverbände PVB, VPOD,garaNto und PVfedpol angehö-ren, mit dem eidgenössischenFinanzdepartement harzig. DerArbeitgeber argumentierte mitder negativen Teuerung undschlechten Finanzprognosen ab2015. Doch die Teuerung be-rücksichtigt Krankenkassenprä-mien und Mieten zu wenig, undsinkende Preise sind vor allembei Luxusgütern zu verzeichnen.Die gute Finanzlage hat vorallem mit der starken Binnen-nachfrage zu tun, die man nichtgefährden darf. Schliesslicheinigte man sich auf einen Lohn-zuwachs von 0,7 %, ein Ergeb-nis, das von der Verhandlungs-gemeinschaft als «sehr beschei-den» bezeichnet wurde.

NEWS

■ Barbara Spalinger, welchesist ganz grundsätzlich derStellenwert des Rahmen-GAV für den Nahverkehr imKanton Zürich?

Der Stellenwert ist hoch; wir wa-ren schon seit Jahren daran inte-ressiert, auch im ZVV-Gebiet einenRahmen-GAV zu haben, was sichaber lange Zeit sehr harzig an-liess. Umso zufriedener sind wirnun, auch wenn noch nicht alleunsere Sozialpartner dabei sind.

■ Konnten bei der Ausarbei-tung auch Verbesserungenerzielt werden, oder ist derGAV nur eine Festschrei-

bung und Harmonisierungder bisherigen Regelungen?

Da einem Rahmen-GAV insbeson-dere bei Ausschreibungen einewichtige Rolle zukommt, ist dieerste Priorität für uns die Fest-schreibung der bisherigen Rege-lungen und weniger jene, Ver-besserungen zu erreichen. Wasnicht heisst, dass sich punktuelleVerbesserungen nicht auch aus derHarmonisierung ergeben.

■ Gibt es Bestrebungen, dasssich weitere Unternehmendem Rahmen-GAV unter-stellen?

Wir sind sehr daran interessiert,

unsere weiteren Sozialpartnerunter den GAV zu bringen, was erauch ohne Probleme erlaubt. Wirwissen auch, dass die Unterneh-mungen, die bislang eher abseitsstanden, nun ernsthaft prüfen, wases für sie bedeuten könnte. Hierwerden wir sicher aktiv.

■ Sind ähnliche Rahmen-GAVauch für andere Kantone inVorbereitung?

Wir haben bereits in einigen Kan-tonen Rahmen-GAV ausgehandelt,so z. B. in Bern, im Ostwind-Gebiet,in Neuenburg und in der Waadt.Im Zusammenhang mit der Aus-schreibungspflicht bei Buslinien

sind Rahmen-GAV sicher wiederverstärkt ein Thema, z. B. im Tessin.

■ Wie hat sich die Zusam-menarbeit von fünf Gewerk-schaften und vier Verkehrs-unternehmen bewährt?

Die grösste Herausforderung war,gemeinsame Sitzungsdaten zu fin-den … Abgesehen davon ging eserstaunlich glatt und vor allemschnell über die Bühne, was abersicher damit zu tun hatte, dass dieVBZ als grösste Unternehmung imKanton Zürich und ihre Sozialpart-nergewerkschaften ihre Konflikteim Vorfeld bereinigt hatten und nunGas geben konnten.

Die Fragen stellte Peter Anliker

Fünf Fragen an SEV-Vizepräsidentin Barbara Spalinger

Der Personennahverkehr inden Schweizer Städten undAgglomerationen hat histo-risch völlig unterschiedlicheAnbieter: Unternehmen, dieTrams, Busse, Züge und weite-re Verkehrsmittel (Standseil-bahnen, Schiffe, Lifts usw.) be-treiben, fusionierten, wurdenverstaatlicht und wieder priva-tisiert. Es war eine komplizier-te Sache, einen benutzer-freundlichen Tarifverbund zufinden. Eine Harmonisierungder Anstellungsbedingungenist vielleicht eine noch kom-pliziertere Angelegenheit mitzahlreichen Beteiligten und zuberücksichtigenden Regulie-rungen.

Vier Verkehrsunternehmen undfünf GewerkschaftenIm Kanton Zürich ist es trotz-dem, zumindest teilweise, ge-lungen: die Forchbahn, Post-auto und die VerkehrsbetriebeZürich auf Arbeitgeberseite ha-ben sich mit den Gewerkschaf-ten SEV, Syna, Syndicom,transfair und vpod auf einen

Rahmen-GAV geeinigt. AuchStadtbus Winterthur wird mit-machen, doch braucht dort derGemeinderat noch etwas Zeitfür den politischen Prozess.Die Verhandlungen dauertenzwei Jahre.

Standard für AusschreibungenDer Rahmen-Gesamtarbeits-vertrag gilt für das Fahrperso-nal der beteiligten Transport-unternehmungen. Mit ihmdefinieren die Sozialpartnerdie branchenüblichen Anstel-lungsbedingungen für dieTram- und Busfahrerinnen und-fahrer und für die Lokfüh-rer/innen von Schmalspurbah-

nen im öffentlichen Personen-nahverkehr im Kanton Zürich.Dieser Standard muss künftigbei Ausschreibungen von denAnbietern eingehalten werden.So wird der Rahmen-GAV zu ei-nem Garanten für gleich langeSpiesse im Ausschreibewett-bewerb. Dadurch wird verhin-dert, dass Wettbewerb undPreisdruck auf dem Rückendes Personals ausgetragenwerden.

Nicht alles ist mit demRahmen-GAV geregeltDer Rahmen-GAV regelt, wieschon sein Name sagt, nichtalle Details. Er wird ergänzt

durch Firmenarbeitsverträge,betriebliche Vereinbarungenund Personalgesetze. Er be-lässt den Unternehmen einengewissen Spielraum, legt aberGrundstandards fest, die vonallen Arbeitgebern eingehaltenwerden müssen.

Kein Wettbewerb auf Kostendes Personals!Ziel des Rahmen-GAVs ist es,langfristig gute Arbeitsplätzeund faire Arbeitsbedingungenzu sichern. Die gemeinsam ver-einbarten Standards des Rah-men-GAV sorgen bei Aus-schreibungen von Linien undKonzessionen für gleich lange

Jetzt ziehen alle in die gl Der Weg zu einem GAVim Nahverkehrsbereichist eine komplizierteSache. Der Kanton Zü-rich zeigt, dass es geht.

Rahmen-GAV für den Nahverkehr im Kanton Zürich unterschrieben

zVg

Viele zufriedene Gesichter und für alle ein gemeinsames Papier bei der Unterzeichnung des Rahmen-GAV für den Nahverkehr Kanton Zürich.

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

Spiesse für alle Anbieter. DerRahmen-GAV verhindert also,dass der Ausschreibewettbe-werb auf dem Buckel des Per-sonals ausgetragen wird.Er gilt nur für das Fahrperso-nal, nicht aber für weitere Be-rufskategorien bei den betei-ligten Unternehmen. Für dieNormalspurbahnen, die zumZürcher Verkehrsverbund (ZVV)gehören, gilt der Rahmen-GAVebenfalls nicht.

Die Bedingungen in Zürichin Franken und StundenDer Rahmen-GAV legt die wö-chentliche Arbeitszeit in denStädten und bei den Lokomo-tivführer/innen auf 40 Stundenfest (2020 Stunden pro Jahr),auf dem Land auf 41 Stunden(2070 pro Jahr). In Winterthurgilt heute noch die 42-Stun-den-Woche (2121 pro Jahr).Der minimale Stundenlohn be-trägt 42 Franken in Zürich, 38

Franken in Winterthur und37.50 in den Agglomerationen.Weitere für die Gewerkschaf-ten wichtige Punkte betreffendie Gewährung von Gewerk-schaftstagen, die Altersentlas-tung und die Personalübernah-me bei Ausschreibungen.Der Rahmen-GAV tritt am 1. Ja-nuar 2014 in Kraft, er ist grund-sätzlich unbefristet und erst-mals auf den 31.12.2017kündbar. mgt. /pan.

eiche Richtung

zVg

Ortstermin anlässlich der Unterzeichnung bei der Forchbahn mit SEV-Vizepräsidentin Barbara Spalin-ger und Sektionspräsident Albert Krüsi (sitzend, 1. und 2. v. r.)

AKTUELL

...... 3

kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

Ich weiss, ich weiss: was mal war, ist nicht mehr. DerWagenreiniger, Frauen gabs damals in diesem Job nicht,figurierte im Beamtengesetz in der untersten Lohnklasse.Der SBB-Chef in der obersten. Beide waren «Beamte».Das verlieh dem kleinen «Wagenwäscher» (wie wir sag-ten) eine kaum mehr vorstellbare soziale Sicherheit.Das war halt Service public.Die bürgerliche Mehrheit im Bundeshaus folgte danndem neoliberalen Trend. Mit seinen Kampfbegriffen:Deregulieren, liberalisieren, privatisieren. Gewerkschaf-ten und SP mussten retten, was noch zu retten war. DieSBB sind zwar eine AG geworden. Immerhin mit demBund als Alleinaktionär. Also keine private Bahn AG.Der Wagenreiniger hingegen ist ausgelagert worden.Das Beamtengesetz gibts auch nicht mehr. Im SBB-Industriewerk Bellinzona arbeiten 20 Prozent der Beleg-schaft als Temporäre. So einer kommt bei 14 bis 18Nachtschichten gerade mal auf 3000 Franken netto.Dafür enerviert sich SBB-Chef Andreas Meyer über dieJuso-Initiative 1:12. Von der er beim Bund als Einzigerbetroffen wäre.Skandalöses passierte auf der SBB-Baustelle Löwen-strasse im Zürcher Hauptbahnhof. 30 Polen undLitauer schufteten zu Tiefstlöhnen von 5 bis 11 Eurodie Stunde. Die SBB hatte den Auftrag einer Brand-schutzfirma in Winterthur vergeben. Die delegierte ihnan einen deutschen Subunternehmer. Der engagiertedie Polen und Litauer als Scheinselbstständige. Die Ge-werkschaft Unia bekam davon Wind und organisierteeine Baustellenkontrolle. Mit einem Arbeitsunterbruchbrachte sie SBB und Unternehmer an den Verhand-lungstisch. Die Billigarbeiter hätten in ihre Länderabgeschoben werden sollen. Das wurde erstensverhindert und zweitens mussten700 000 FrankenLöhne nachbezahlt werden. Ziemlich genau so viel,wie die AB Brandschutz AG den SBB-Auftrag günsti-ger offeriert hatte.Mich empört das. DieSBB düpiert Firmen,die anständige Ver-tragslöhne zahlen.Sie beschäftigt Tem-poräre auf unanständigeArt. Der Bund subventioniertsie mit Milliarden. Dazupassen Dumpinglöhnehalt einfach nicht.Bei allem Verständ-nis fürs Sparen:Das geht nicht.

Helmut Hubacher

Muss das so sein?MEINE MEINUNG

Auss

tellu

ngsp

laka

t (Au

ssch

nitt)

Bild der Woche

Das Ortsmuseum Sust in Horgen (nähe Bahnhof direkt am See) zeigt vom 1. Dezember bis am14. April jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr die Sonderausstellung «als die Eisenbahn kam»mit spannenden technischen, sozialen und ökonomischen Aspekten des ersten Eisenbahn-zeitalters. Ein Rahmenprogramm mit Dampffahrten und Vorträge begleiten die Ausstellung.

......

4 AKTUELLkontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

Um die sehr vielfältigen Herausforde-rungen der Führung zu meistern, gebees aber keine fertigen Rezepte, erklärteGriselda Naumann, die nach langjähri-ger Arbeit im Personalwesen von UBS,Swatch und Bundesamt für Statistikheute selbstständig Coachings und Be-ratung für Kader anbietet. Sehr wichtigsei die Selbstkompetenz, wozu das Ken-nen eigener Stärken, Schwächen undEmotionen gehöre. Kader seien durchFachführung oft so stark beansprucht,

dass sie für Personalführung kaum Zeitfänden. – Ja, dafür hätten sie pro Wochehöchstens 2 Stunden , oft gar nur 40 Mi-nuten, bestätigten die anwesendenSBB-Kader. «Wir werden eben an derFachführung gemessen», sagte einer.«Ich habe das Glück, ein gutes, selbst-ständiges Team zu haben, sonst müssteich kapitulieren.» – Vielleicht habe diesnicht nur mit Glück zu tun, sondern mitAkzeptanz und Respekt, meinte die Re-ferentin. «Selbstständige Mitarbeitendemuss man nicht ‹bibäbälä›». Je nach de-ren «Reifegrad» sei individuell mehroder weniger dirigistische Führung undUnterstützung nötig. Eine Teilnehmerin

fragte, was man gegen deplatzierten mi-litärischen Führungsstil tun könne. Nau-mann empfahl, solchen Chefs subtil zuzeigen, dass man auch denken kann,das bewirke manchmal eine Haltungs-änderung . «Wenn aber eine Zusammen-arbeit mit dem Chef nicht möglich wird,muss man seine Konsequenzen zie-hen», sagte SBV-Zentralpräsidentin Eli-sabeth Jacchini. Zuhören-Können sei fürChefs sehr wichtig, betonte Naumann –besonders, wenn sie bei der Fachkom-petenz Defizite hätten, wie es laut Teil-nehmenden bei der SBB zunehmendvorkommt. Chefs müssten sich die Zeitnehmen, Fachkompetenz aufzubauen. Fi

Referentin Griselda Naumanngab in anderthalb Stunden eineumfassende Führungsanleitung.

Neben Fachführung bleibt für Personalführung kaum Zeit

Unterverbände SBV und VPV luden Kader am 6. November zur Weiterbildung ins Berner Konferenzzentrum Allresto

Fi

Griselda Naumann riet den Teilnehmen-den auch zu Geduld mit sich selber.

«Wenn ich mich für die Teamleiterstellebewarb, hiess es immer: ‹Bravo, du bistgut, aber …›, und es wurde ein Schwei-zer gewählt», berichtete ein Kollege.Erst als niemand sonst zur Verfügungstand, sei er befördert worden. Ein an-

derer wurde nach einem Diebstahl nurwegen seinem fremden Namen gleichals Verdächtiger Nummer 1 behandeltund hätte ohne einen zufälligen ZeugenMühe gehabt, seine Unschuld zu be-weisen. Als weiteres Beispiel für Be-nachteiligungen wurde die Nichtaner-kennung ausländischer Diplome ge-nannt. «Notfalls muss man zu einer an-deren Ausbildung bereit sein», riet Po-diumsteilnehmerin Nadège SträssleTharhassem. Ein absolutes Muss sei,eine Landessprache zu lernen. Und gu-te Arbeit werde letztlich anerkannt.«Wenn man sich zusammentut, ist esviel einfacher, als wenn man es alleinversucht», sagte SEV-Präsident GiorgioTuti. Vereine und andere Organisatio-nen seien für die Migrant/innen sehrhilfreich. Gerade die Gewerkschaftenkönnten ihnen viel bieten, vom Rechts-schutz bis zur Migrationstagung alsPlattform für ihre spezifischen Proble-me. Doch vor allem kämpften die Ge-werkschaften für gute Anstellungs- undArbeitsbedingungen für alle Arbeitneh-

menden. «Wo die Gewerkschaften starksind, sind die Rechte am Arbeitsplatzbesser als dort, wo der Organisations-grad tief ist», betonte Tuti. «Ich hoffe,dass sich die Migrant/innen künftignoch besser organisieren!»Angelina Providzalo, Fachfrau für Inte-gration beim Kanton Bern, bedauerte,dass sich die Arbeitgeber (erfolgreich)dagegen wehrten, durch das neue Inte-grationsgesetz, das 2015 in Kraft tretensoll, ermuntert zu werden, Mitarbeiten-de aus anderen Ländern bei Sprach-und anderen Kursen zu unterstützen.Die Gewerkschaften hingegen setztensich aktiv für die Migrant/innen ein, diesich oft nicht so gut wehren könnten.Vica Mitrovic, Politologe und ehemali-ger Unia-Sekretär, unterstrich, dass ei-ne Weiterbildung neben einem physischanstrengenden Vollzeitjob und Fami-lienverpflichtungen nicht einfach ist.SEV-Gewerkschaftssekretär Arne Heg-land verwies auf zwei spezielle Kurse fürMigrant/innen: siehe www.sev-online.ch– Rubrik «Migration» unter «Der SEV». Fi

SEV-Migrationstagung vom 9. November zum Thema «Meine Rechte am Arbeitsplatz» in Olten

Der gute Besuch der von Mig-rationssekretär Arne Heglandperfekt organisierten, informa-tiven Tagung zeigt, dass dieseein echtes Bedürfnis abdeckt.

«Zusammen ist es einfacher als allein»Fi

Podium mit Angelina Providzalo, Nadège Strässle Tharhassem, Basil Oberholzer (Moderator), Giorgio Tuti und Vica Mitrovic.

Im Oktober teilte Implenia, grösster Baukonzern in der Schweiz, derUnia mit, dass sie auf ihren Baustellen nicht mehr auftauchen dürfe,wie Arthur Andermatt, Rechtsanwalt und Spezialist für Arbeitsrecht,an der Migrationstagung berichtete. Arbeitgeber witterten Morgenluftnach einem Bundesgerichtsurteil vom September 2012, das Bussender Genfer Justiz gegen fünf Gewerkschafter wegen Hausfriedens-bruchs bestätigte. Die Unia hatte 2009 auf dem Parkplatz vor dem GourmetrestaurantChâteauvieux in Satigny Flugblätter zum neuen GAV verteilt, nachdem RestaurantbesitzerPhilippe Chevrier eine Infoveranstaltung verboten hatte. Die Verurteilten klagten dagegenbeim Europäischen Gerichtshof, doch kann dieses Verfahren bis fünf Jahre dauern.

Falls das europäische Gericht das Schweizer Urteil, welches das Eigentumsrecht über diein der Bundesverfassung (Art. 28) garantierte Gewerkschaftsfreiheit stellt, nicht aufhebe,sei letztlich das Überleben der Gewerkschaften infrage gestellt, erklärte Andermatt. Aberauch für die Aufdeckung von Missständen in Betrieben sei der gewerkschaftliche Zutrittunverzichtbar. Gerichte hätten den Gewerkschaften bisher den Zutritt zu Betrieben mitmindestens einem Mitglied zugestanden, und bei solchen ohne Mitglieder wenigstensden Zugang zum Infobrett oder Parkplatz. Explizit gesetzlich verankert ist in der Schweizder Betriebszutritt für Aufsichtsorgane (Arbeitsinspektoren) im Arbeitsgesetz (Art. 45),sowie für tripartite und paritätische Kommissionen im Obligationenrecht (Art. 360 b) undim Entsendegesetz (Art. 7). In Deutschland und Frankreich ist der Zutritt auch für Mitglie-der von Betriebskommissionen explizit garantiert, und in Konventionen der InternationalenArbeitsorganisation der Zutritt für Gewerkschaften zu Farm- und Minenarbeiter/innen. Fi

Arbeitgeber verbieten Gewerkschaften den Betriebszutritt

Fi

......

5AKTUELLkontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

«Für die Übertretenden brauchtes eine Beschäftigungsgaran-tie oder eine Rückfallebene beider Mutterfirma SBB Cargo,»fordert Philipp Hadorn, zustän-dig bei der Gewerkschaft SEVfür den Cargo-Bereich. Konkretsollen die Mitarbeitenden, diezu SBB Cargo International(SCI) kommen, während 12Monaten freiwillig zu SBB Car-go zurückkehren können. Undim Fall einer Aufhebung ihrerStelle bei SCI muss diesesRückkehrrecht zeitlich unbe-schränkt gelten. «SBB Cargoerbringt damit den Tatbeweis,dass die Betroffenen auf einesichere berufliche Zukunft zäh-len können.» Hintergrund derSEV-Forderungen ist, dass SCIeinen eigenen GAV hat, der Ent-lassungen aus betrieblichen

und wirtschaftlichen Gründennicht ausschliesst – anders alsder GAV von SBB Cargo.Weiter verlangt der SEV vonSBB Cargo separate Verhand-lungen zu den konkreten Über-trittsmodalitäten der Betroffe-nen an beiden Standorten.SCI soll zudem die Vereinba-rung zum «Leistungsausgleichim grenzüberschreitendenVerkehr» garantieren, damitnicht Arbeitnehmende mitausländischen Anstellungs-und Arbeitsbedingungen inder Schweiz mehr Leistungenerbringen als Beschäftigte mitschweizerischen Bedingungenim Ausland. SBB Cargo hat mitdem SEV schon 2005 eine sol-che Vereinbarung über den«Leistungsaustausch» unter-zeichnet.

«Ausserdem muss zur länger-fristigen Sicherstellung von Ar-beitsplätzen und der Umset-zung einer sinnvollen Politikder Güterverlagerung von derStrasse auf die Schiene auchin der Zukunft eine Gütertrans-portpflicht für den SBB-Kon-zern bestehen», fordert PhilippHadorn, der als Verkehrspoliti-ker auch Mitglied des National-rates ist. Er sagt dies mit Blick

auf den Vorschlag des Bundes-rats für ein Güterverkehrsge-setz, das die Transportwegeweitgehend dem freien Marktüberlassen will.Im Hinblick auf die Eröffnungdes NEAT-Tunnels erwartet derSEV, dass für alle Betroffenenattraktive Lösungen für eine si-chere berufliche Zukunft ge-funden werden.

SEV

Die von SBB Cargo geplante Depot-Neuausrichtungzwingt faktisch alle Cargo-Lokführer in Bellinzonaund einen Drittel in Basel zum Wechsel zu SBB CargoInternational. Damit ist der SEV nur unter bestimm-ten Bedingungen einverstanden und fordert lang-fristige Lösungen für das Personal aller Standorte.

Flankierende Massnahmen nötigSEV-Forderungen zur Neuausrichtung der Lokdepots von SBB Cargo

frg

Das Tessiner Lokpersonal von SBB Cargo forderte am 3. Novemberein Rückkehrrecht und eine Leistungsausgleich-Garantie, wie im Texterklärt, sowie klare Regeln im Fall von Streiks italienischer Lokführer.

SBB Cargo setzt auf der Nord-Süd-Achse per 1. April 2014 ein neuesDepotkonzept um, bei dem künftig sie selbst oder die im Transitverkehrtätige Tochter SBB Cargo International (SCI) als Arbeitgeberin auftritt.Das Konzept erlaubt SCI, künftig auch in der Schweiz mit eigenem,schweizerischem Lokpersonal zu fahren, statt es wie bisher bei SBBCargo anzumieten. «Bereits ab nächstem Jahr kann SBB Cargo Inter-national die Produktionskosten pro Zugkilometer in der Schweiz sen-ken», wird SCI-CEO Michail Stahlhut in der Medienmitteilung zitiert.

Per 1. April 2014 wechselt das Depot Bellinzona mit allen Lokfüh-rern zu SCI, und voraussichtlich auf denselben Zeitpunkt auch rund einDrittel der Lokführer in Basel.

Nach der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels wird per 1. Januar2017 das Depot Erstfeld von SBB Cargo aufgehoben. Heute sinddort noch rund 60 Lokführer tätig. Von diesen wechseln zwölf per 2015zum SBB-Personenverkehr. Bereits heute fahren Cargo-Lokführer aufeinzelnen Strecken auch Personenzüge. Weitere Möglichkeiten bietensich laut SBB im neuen Erhaltungs- und Interventionszentrum in Erst-feld, das für den Gotthardbasistunnel aufgebaut wird. Dafür werde inden nächsten Jahren schrittweise Personal rekrutiert. «Die SBB ist zu-versichtlich, innerhalb der nächsten drei Jahre Lösungen für alle vonder Aufhebung betroffenen Lokführer anbieten zu können.»

Der Lokpersonalstandort in Arth-Goldau bleibt weiterhin bei SBBCargo und wird erst auf die für Dezember 2019 geplante Eröffnungdes Ceneri-Basistunnels auf mögliche Verbesserungen überprüft. Anden Standorten Chiasso und Brig kommt es aufgrund des neuen De-potkonzeptes zu keinen Veränderungen. SBB Cargo / Fi

Depotzuordnung nach «Hauptnutzerprinzip»

Erfolg in Yverdon■ Wie in kontakt.sev 12/2013zu lesen war, leiden die Mitar-beitenden des IW Yverdon untergrossem Arbeitsdruck. Aufgrundder Klagen der Kolleg/innen hateine Delegation, bestehend ausden SEV-Gewerkschaftssekre-tär/innen Valérie Solano, JürgHurni und Jean-Pierre Etiqueund Peko-Vizepräsident AndréMartin das Gespräch mit derDirektion des IW gesucht. Auf-grund der Klagen der Mitarbei-tenden, die Kommunikations-probleme, Führungsmängel, zugrossen Arbeitsdruck, ein man-gelndes Vertrauensverhältnisund fehlende Beteiligung derMitarbeitenden zu Tage brach-ten, zeigte sich die Direktiongesprächsbereit. In den erstenMonaten des nächsten Jahreswerden Prioritäten für die Ver-besserung des Arbeitsklimasund des Vertrauensverhältnis-ses festgelegt und danach kon-krete Massnahmen definiert.Eine tripartite Kommission, be-stehend aus Vertreter/innen derDirektion, der Gewerkschaft undder Peko, soll künftig Problemefrühzeitig erkennen. Damit hatdie Mobilisation der IW-Mitar-beitenden recht schnell einenschönen Erfolg gezeitigt!

Kompetenzzentrumeinen Schritt weiter■ Nach mehreren Monaten in-tensiver Gespräche konnte eineÜbereinkunft über das zu grün-dende Kompetenzzentrum inBellinzona, basierend auf derOfficine, unterzeichnet werden.Auf dieser Grundlage konnten inden letzten Monaten die poli-tischen Entscheidungen gefälltwerden, die dem Werk in Bellin-zona eine Zukunft sichern.

Gründungsmitglieder der Stif-tung des «Centro» werden derKanton Tessin, die Stadt Bellin-zona, die Regionalentwicklungs-gemeinschaft «Bellinzona e Val-li», deren Schwesterorganisati-on für die Region Mendrisiottound Basso Ceresio, die SUPSI(Scuola universitaria professio-nale della Svizzera italiana), dieSBB, die Vereinigung «Giù leMani dall’ Officina» und die dreiGewerkschaften SEV, Transfairund Unia sein.

NEWS

Im Hinblick auf die Eröffnung des Neat-Tunnels plant SBB Cargo dieAufhebung des Lok-Depots in Erstfeld. Die Depot-Schliessung betrifft60 Lokführerstellen. Auf Hochtouren wird gegenwärtig nach Lösungengesucht, damit alle Betroffenen rechtzeitig wissen, wie sich ihre Zu-kunft ab dem 1. Januar 2017 gestaltet. Natürlich gehört dazu auch,dass zuerst gleichwertige Lösungen bei anderen Divisionen des SBB-Konzerns gesucht werden. Bei zukünftigen Rekrutierungen bei den an-deren Divisionen zuerst den Cargo-Lokführern Stellen anzubieten, istsinnvoll. Eine Fristansetzung für aktuelle Bewerbungen auf den 15. De-zember 2013 irritiert. Der SEV verlangt, dass vorgängig die konkretenModalitäten geklärt werden. Es geht nicht an, dass die Betroffenenzum Umzug in weit entfernte Regionen gezwungen werden oder mas-siv schlechter bezahlte Stellen vor Ort antreten müssen.

Philipp Hadorn, Gewerkschaftssekretär SEV, Leiter Team Cargo

Der Tunnel fordert seinen Preis

Die Swiss verlagert weiter ins Ausland, nun auch Bereiche des Per-sonaldienstes. Nebst Pensenreduktionen sind auch drei Kündigun-gen im «HR» vorgesehen. In diesem Umfeld finden gegenwärtigLohn- und GAV-Verhandlungen statt. Obwohl das Bodenpersonalder Swiss bereits enorme Opfer erbracht hat, fordert die Lufthansa-Tochter weitere Einsparungen und droht mit der GAV-Kündigung.Im Rahmen eines konzernweiten Sparprogrammes gibt es enormeDruckversuche auf die Arbeitsbedingungen. Eine dritte Verhand-lungsrunde ist Ende November 2013 terminiert. «Deal» oder «nodeal» muss sich dann weisen. Philipp Hadorn, Präsident GATA

SWISS

Sparkurs trotz Erfolg –GAV-Verhandlungen in schwierigem Umfeld

■ «Elena, du bist zum SEV ge-kommen, um die «Sektio-nen zu coachen.» Worin be-steht dein Auftrag konkret?

Die Zielsetzung, die mir derVorstand gegeben hat, ist dieSektionen zu beraten und inihren Werbeanstrengungen zu

unterstützen. Ich will nicht Be-währtes umkrempeln, kannaber die Sektionen, wenn siedas wünschen, unterstützen inihren Aktivitäten, was bei-spielsweise die Mobilisierungoder die Nachwuchsförderungbetrifft.In dieser Fuktion ist zuhörensicher wichtiger als reden. Ichdarf Ideen entwickeln, kannauf Bedürfnisse eingehen. DieEhrenamtlichen in den Sektio-nen kennen ihre Bedürfnisse

am besten, sie wissen, wo siein der Alltagsarbeit anstehen.Deshalb geht es nicht um mei-ne, sondern um unsere Gestal-tungsmöglichkeiten – die Sek-tionen stehen im Zentrum.

■ Kann man denn die Aktivie-rung der Mitglieder und dieMitgliederwerbung wirklichbeeinflussen? Ist es nichteinfach so, dass diese Auf-gaben halt mal besser lau-fen und mal weniger gut?

Sicher wechseln die gesell-schaftlichen Tendenzen vonGeneration zu Generation. Wirvon der Gewerkschaft müssenaber auch zeigen, was wir ma-chen, warum die Arbeit für denEinzelnen wichtig ist, so habenwir eine Chance. Es braucht al-so Einzelgespräche. Sicher

sind dafür die Voraussetzun-gen heute nicht mehr so gutwie früher, aber es gibt sie.

■ Der SEV rühmte sich bisherimmer seines Konzepts«Mitglieder werben Mitglie-der». Jetzt kommt trotzdemeine Profi-Frau – wirft manda diesen alten Grundsatzüber Bord?

Nein. Ich bin nicht als Werberinangestellt worden. Das Kon-zept «Mitglieder werben Mit-

glieder» ist erfolgreich, daranwollen wir festhalten. Das Aus-lagern der Werbung würde zuDistanzierung, zu wenigerIdentifikation führen. Es ist fürdas einzelne Mitglied wichtig,die Person zu kennen, die eswirbt.Wir können unterstützen, in-dem wir beispielsweise Un-terlagen bereithalten. Denn

Werben ist anstrengende Kno-chenarbeit, man muss dran-bleiben, muss sich offenbaren,das ist emotional aufwendigerals etwa die Teilnahme aneiner Demo. Deshalb ist es

wichtig, dass die MitgliederUnterstützung kriegen und An-sprechpartner – nicht nur mich– haben: Das ist ein Zeichenvon Wertschätzung.

■ Es gibt im SEV Sektionen –zum Glück sind es nicht vie-le –, die sozusagen «tot»sind: es gibt keine aktivenMitglieder mehr und keineAktivitäten. Lohnt sich daeine Wiederbelebung über-haupt noch oder wäre esnicht gescheiter, solcheSektionen zu «begraben»?

Was würde man dann mit denMitgliedern machen? Es ist ei-ne Stärke des SEV, dass er viaseine Sektionen in der Flächeverankert ist. Fusionen führendeshalb auch zu einer Ablö-sung von der Fläche. Manmuss sich auch die Frage stel-len, warum eine Sektion einge-schlafen ist. Aufgrund des Ab-baus der SBB sind manche

Standorte zu klein geworden.Doch haben wir in fünf oderzehn Jahren noch Kontakte indiese Standorte, wenn wir jetztSektionen auflösen?Ein differenziertes Konzept

fehlt noch: Können wir die Ver-trauensleutebasis stärken?Kann man auch ohne Vorstandin einem Depot Gewerkschafts-arbeit leisten?

■ Auf den 1. Januar 2014 ent-steht aus den bisherigenUnterverbänden SBV undVPV der neue UnterverbandAdministration & Servicesmit 5 grossen Sektionen,von denen vier über tausendMitglieder zählen. Auf derandern Seite hat es im SEVauch kleine Sektionen miteinigen Dutzend Mitgliedern.Was ist erfolgversprechen-der, die Grosssektionen, diepraktisch professionell ge-führt werden müssen, oderdie kleinen, wo jeder jedenkennt und Mitglieder undVorstand ganz nah beeinan-der sind?

Da müssen wir zuerst den «Er-folg» definieren. Es kann bei-des erfolgreich sein, wichtigist, dass die Arbeit getan wer-den kann und auch getan wird.Die Voraussetzungen sindauch nicht überall gleich, Ver-waltungsleute kommunizierenvielleicht eher schriftlich, an-dere erreicht man eher im per-sönlichen Gespräch. Die Ab-läufe müssen klar definiertwerden.Die «Grösse» einer Sektion

«Als unsere neue Mitarbeiterin sind Sie für die Begleitung der SEV-Sektionen (Schwerpunkt SBB) zu-ständig. Sie bauen Kontakte zu den ehrenamtlichen Sektionsverantwortlichen auf. Sie initiieren, entwi-ckeln und begleiten Projekte im Bereich Mitgliederwerbung und Mitgliederaktivierung.» Das ist ein Aus-zug aus dem Stellenangebot, auf das sich Elena Obreschkow im letzten Frühjahr beworben hat. Jetztbeginnt das Projekt «Sektionscoaching» zu laufen. Wie will Elena ihr Pflichtenheft angehen?

Elena Obreschkow «coacht» die Sektionen des SEV – was heisst das?

«Zuhören ist hier sicherwichtiger als reden»

«Ich kann die Sektionen, wenn sie das wünschen, unterstützen.»

pan.

«Werben ist anstrengende Knochenarbeit, man muss dranbleiben, muss sich offenbaren, das ist emotional aufwendiger als eine Demo.»

«Das Sektionscoaching ist ein Versuch, ob er Erfolg hat, wird sich erst noch zeigen.»

INTERVIEW ......

6kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

Elena Obreschkow

Die «Gewerkschaftssekretärinmit Schwerpunkt Sektionscoa-ching», wie es in der Stellenaus-schreibung umschrieben wurde,ist 32-jährig und stammt ausGossau SG – sie lebt aber schonseit über einem Jahrzehnt inBern. Sozialpädagogik studiertesie, weil sie «etwas Konkretes»machen wollte. 2007 ging sieals Jugendsekretärin zur Unia,nach vier Jahren wechselte sieals Generalsekretärin zum Ver-band der Schweizer Studieren-denschaften VSS.

Zur Welt der Eisenbahn hattesie bisher nur als ZugfahrerinZugang; in ihrer Verwandtschaftgibt es keine Bahnangestellten.

Ihren etwas fremdländischklingenden Namen hat sie vonihrem Grossvater («Namenwerden halt vererbt», meint sielakonisch), der Bulgare war undmit seiner (Schweizer) Frau nachdem Zweiten Weltkrieg in dieSchweiz flüchtete.

BIO

kann man nicht nur in Bezugauf die Anzahl Mitglieder, son-dern auch in Bezug auf diegeografische Ausdehnung de-finieren.

■ Heute ist «Controlling» über-all ein gern gebrauchter Be-griff. Gilt das auch für deinProjekt; hast du klare Ziele,die du erreichen willst odererreichen musst und derenErreichen kontrollierbar ist,oder wartest du einfach mal

ab, wie sich die Dinge ent-wickeln?

Aus Organisationssicht ist dasZiel meiner Arbeit, dass dieSektionen aktiv sind und neueMitglieder werben. Näher defi-niert ist das nicht. Das Projekt,auf dem meine Stelle basiert,

ist auf zwei Jahre befristet: Dawird man kaum alle Problemelösen können.Man kann aber feststellen,dass in den letzten Jahren derOrganisierungsgrad gesunkenist. Das hat verschiedeneGründe, z. T. wurden Stellenverlagert – von Bereichen, wodie Gewerkschaft traditionellstark ist, zu eigentlichen «Ge-werkschaftswüsten». Für michpersönlich besteht der Erfolgdarin, dass die Leute in den

Sektionen sagen, dass «es et-was gebracht hat». Dafür kannich auch zeigen, wie die Sekti-onen von den Strukturen desZentralsekretariates oder derRegionalsekretariate profitie-ren können, ich kann aber viel-leicht auch einfach die Proble-

me aus einem externen Blick-winkel betrachten oder neueIdeen entwickeln.

■ Wirst du nach Ablauf deszweijährigen Versuchs im-mer noch beim SEV sein?

Unabhängig von meiner Per-son wünsche ich mir und unsErfolg für das Projekt. Da derErfolg nicht nur quantifizierbarist, wird der Vorstand in etwaanderthalb Jahren eine vorläu-fige Bilanz ziehen. Wie gesagt:Das Sektionscoaching ist einVersuch, ob er Erfolg hat, wirdsich erst noch zeigen. Die Ver-bindung mit den ehrenamtli-chen Strukturen ist wichtig, istzentral. Die Bedürfnisse sind jaauch nicht überall die glei-chen. Die Sektionen engagie-ren sich gewaltig, sie verdie-nen Wertschätzung und Unter-stützung – Unterstüzung wofürauch immer.

DIe Fragen stellte Peter Anliker

«In dieser Fuktion ist zuhören sicher wichtiger als reden.»

pan.

...... 7 INTERVIEW

kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

■ Bern ist meine Heimat.

■ Sport, selber praktiziertund konsumiert: Ich konsu-miere kaum Sport. Ich jogge,gehe in den Wald, um mitmeiner Energie umgehen zukönnen und an meine Grenzenzu kommen.

■ Links und rechts ist eineEntscheidung. Links undrechts sind aber auch zweiSeiten desselben, zwei Kör-per- oder Hirnhälften etwa.Beide Seiten sind für Unter-schiedliches zuständig, undsie liessen sich sogar um-prägen.

■ Sicherheit ist ein persönli-ches Bedürfnis, aber für michnicht dasselbe wie für andere.

■ SBB: Seit ich beim SEV bin,

hat sich mein Verhältnis zu ihrverändert. SBB heisst unter-wegs sein. Dahinter stehenBerufsgeschichten, Technik,Strukturen. Das ist spannend.

■ Der Bahnhof: Das ersteWort, das ich beim SEVgelernt habe, war «Publikums-anlage».

■ Der Bähnler ist eine span-nende Person. Es gibt ihn undgibt ihn doch nicht.

■ «Der Eisenbahner» –«arbeit & verkehr» –«kontakt.sev»: Vom «Eisen-bahner» wird noch gespro-chen, er ist in guter Erinne-rung. «arbeit & verkehr» töntdagegen nicht ansprechend.«kontakt.sev» ist ein sehr gu-tes und wichtiges Kommuni-kationsmittel.

Elena Obreschkow über …

■ «Elena, du bist zum SEV ge-kommen, um die «Sektio-nen zu coachen.» Worin be-steht dein Auftrag konkret?

Die Zielsetzung, die mir derVorstand gegeben hat, ist dieSektionen zu beraten und inihren Werbeanstrengungen zu

unterstützen. Ich will nicht Be-währtes umkrempeln, kannaber die Sektionen, wenn siedas wünschen, unterstützen inihren Aktivitäten, was bei-spielsweise die Mobilisierungoder die Nachwuchsförderungbetrifft.In dieser Fuktion ist zuhörensicher wichtiger als reden. Ichdarf Ideen entwickeln, kannauf Bedürfnisse eingehen. DieEhrenamtlichen in den Sektio-nen kennen ihre Bedürfnisse

am besten, sie wissen, wo siein der Alltagsarbeit anstehen.Deshalb geht es nicht um mei-ne, sondern um unsere Gestal-tungsmöglichkeiten – die Sek-tionen stehen im Zentrum.

■ Kann man denn die Aktivie-rung der Mitglieder und dieMitgliederwerbung wirklichbeeinflussen? Ist es nichteinfach so, dass diese Auf-gaben halt mal besser lau-fen und mal weniger gut?

Sicher wechseln die gesell-schaftlichen Tendenzen vonGeneration zu Generation. Wirvon der Gewerkschaft müssenaber auch zeigen, was wir ma-chen, warum die Arbeit für denEinzelnen wichtig ist, so habenwir eine Chance. Es braucht al-so Einzelgespräche. Sicher

sind dafür die Voraussetzun-gen heute nicht mehr so gutwie früher, aber es gibt sie.

■ Der SEV rühmte sich bisherimmer seines Konzepts«Mitglieder werben Mitglie-der». Jetzt kommt trotzdemeine Profi-Frau – wirft manda diesen alten Grundsatzüber Bord?

Nein. Ich bin nicht als Werberinangestellt worden. Das Kon-zept «Mitglieder werben Mit-

glieder» ist erfolgreich, daranwollen wir festhalten. Das Aus-lagern der Werbung würde zuDistanzierung, zu wenigerIdentifikation führen. Es ist fürdas einzelne Mitglied wichtig,die Person zu kennen, die eswirbt.Wir können unterstützen, in-dem wir beispielsweise Un-terlagen bereithalten. Denn

Werben ist anstrengende Kno-chenarbeit, man muss dran-bleiben, muss sich offenbaren,das ist emotional aufwendigerals etwa die Teilnahme aneiner Demo. Deshalb ist es

wichtig, dass die MitgliederUnterstützung kriegen und An-sprechpartner – nicht nur mich– haben: Das ist ein Zeichenvon Wertschätzung.

■ Es gibt im SEV Sektionen –zum Glück sind es nicht vie-le –, die sozusagen «tot»sind: es gibt keine aktivenMitglieder mehr und keineAktivitäten. Lohnt sich daeine Wiederbelebung über-haupt noch oder wäre esnicht gescheiter, solcheSektionen zu «begraben»?

Was würde man dann mit denMitgliedern machen? Es ist ei-ne Stärke des SEV, dass er viaseine Sektionen in der Flächeverankert ist. Fusionen führendeshalb auch zu einer Ablö-sung von der Fläche. Manmuss sich auch die Frage stel-len, warum eine Sektion einge-schlafen ist. Aufgrund des Ab-baus der SBB sind manche

Standorte zu klein geworden.Doch haben wir in fünf oderzehn Jahren noch Kontakte indiese Standorte, wenn wir jetztSektionen auflösen?Ein differenziertes Konzept

fehlt noch: Können wir die Ver-trauensleutebasis stärken?Kann man auch ohne Vorstandin einem Depot Gewerkschafts-arbeit leisten?

■ Auf den 1. Januar 2014 ent-steht aus den bisherigenUnterverbänden SBV undVPV der neue UnterverbandAdministration & Servicesmit 5 grossen Sektionen,von denen vier über tausendMitglieder zählen. Auf derandern Seite hat es im SEVauch kleine Sektionen miteinigen Dutzend Mitgliedern.Was ist erfolgversprechen-der, die Grosssektionen, diepraktisch professionell ge-führt werden müssen, oderdie kleinen, wo jeder jedenkennt und Mitglieder undVorstand ganz nah beeinan-der sind?

Da müssen wir zuerst den «Er-folg» definieren. Es kann bei-des erfolgreich sein, wichtigist, dass die Arbeit getan wer-den kann und auch getan wird.Die Voraussetzungen sindauch nicht überall gleich, Ver-waltungsleute kommunizierenvielleicht eher schriftlich, an-dere erreicht man eher im per-sönlichen Gespräch. Die Ab-läufe müssen klar definiertwerden.Die «Grösse» einer Sektion

«Als unsere neue Mitarbeiterin sind Sie für die Begleitung der SEV-Sektionen (Schwerpunkt SBB) zu-ständig. Sie bauen Kontakte zu den ehrenamtlichen Sektionsverantwortlichen auf. Sie initiieren, entwi-ckeln und begleiten Projekte im Bereich Mitgliederwerbung und Mitgliederaktivierung.» Das ist ein Aus-zug aus dem Stellenangebot, auf das sich Elena Obreschkow im letzten Frühjahr beworben hat. Jetztbeginnt das Projekt «Sektionscoaching» zu laufen. Wie will Elena ihr Pflichtenheft angehen?

Elena Obreschkow «coacht» die Sektionen des SEV – was heisst das?

«Zuhören ist hier sicherwichtiger als reden»

«Ich kann die Sektionen, wenn sie das wünschen, unterstützen.»

pan.

«Werben ist anstrengende Knochenarbeit, man muss dranbleiben, muss sich offenbaren, das ist emotional aufwendiger als eine Demo.»

«Das Sektionscoaching ist ein Versuch, ob er Erfolg hat, wird sich erst noch zeigen.»

INTERVIEW ......

6kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

Elena Obreschkow

Die «Gewerkschaftssekretärinmit Schwerpunkt Sektionscoa-ching», wie es in der Stellenaus-schreibung umschrieben wurde,ist 32-jährig und stammt ausGossau SG – sie lebt aber schonseit über einem Jahrzehnt inBern. Sozialpädagogik studiertesie, weil sie «etwas Konkretes»machen wollte. 2007 ging sieals Jugendsekretärin zur Unia,nach vier Jahren wechselte sieals Generalsekretärin zum Ver-band der Schweizer Studieren-denschaften VSS.

Zur Welt der Eisenbahn hattesie bisher nur als ZugfahrerinZugang; in ihrer Verwandtschaftgibt es keine Bahnangestellten.

Ihren etwas fremdländischklingenden Namen hat sie vonihrem Grossvater («Namenwerden halt vererbt», meint sielakonisch), der Bulgare war undmit seiner (Schweizer) Frau nachdem Zweiten Weltkrieg in dieSchweiz flüchtete.

BIO

kann man nicht nur in Bezugauf die Anzahl Mitglieder, son-dern auch in Bezug auf diegeografische Ausdehnung de-finieren.

■ Heute ist «Controlling» über-all ein gern gebrauchter Be-griff. Gilt das auch für deinProjekt; hast du klare Ziele,die du erreichen willst odererreichen musst und derenErreichen kontrollierbar ist,oder wartest du einfach mal

ab, wie sich die Dinge ent-wickeln?

Aus Organisationssicht ist dasZiel meiner Arbeit, dass dieSektionen aktiv sind und neueMitglieder werben. Näher defi-niert ist das nicht. Das Projekt,auf dem meine Stelle basiert,

ist auf zwei Jahre befristet: Dawird man kaum alle Problemelösen können.Man kann aber feststellen,dass in den letzten Jahren derOrganisierungsgrad gesunkenist. Das hat verschiedeneGründe, z. T. wurden Stellenverlagert – von Bereichen, wodie Gewerkschaft traditionellstark ist, zu eigentlichen «Ge-werkschaftswüsten». Für michpersönlich besteht der Erfolgdarin, dass die Leute in den

Sektionen sagen, dass «es et-was gebracht hat». Dafür kannich auch zeigen, wie die Sekti-onen von den Strukturen desZentralsekretariates oder derRegionalsekretariate profitie-ren können, ich kann aber viel-leicht auch einfach die Proble-

me aus einem externen Blick-winkel betrachten oder neueIdeen entwickeln.

■ Wirst du nach Ablauf deszweijährigen Versuchs im-mer noch beim SEV sein?

Unabhängig von meiner Per-son wünsche ich mir und unsErfolg für das Projekt. Da derErfolg nicht nur quantifizierbarist, wird der Vorstand in etwaanderthalb Jahren eine vorläu-fige Bilanz ziehen. Wie gesagt:Das Sektionscoaching ist einVersuch, ob er Erfolg hat, wirdsich erst noch zeigen. Die Ver-bindung mit den ehrenamtli-chen Strukturen ist wichtig, istzentral. Die Bedürfnisse sind jaauch nicht überall die glei-chen. Die Sektionen engagie-ren sich gewaltig, sie verdie-nen Wertschätzung und Unter-stützung – Unterstüzung wofürauch immer.

DIe Fragen stellte Peter Anliker

«In dieser Fuktion ist zuhören sicher wichtiger als reden.»

pan.

...... 7 INTERVIEW

kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

■ Bern ist meine Heimat.

■ Sport, selber praktiziertund konsumiert: Ich konsu-miere kaum Sport. Ich jogge,gehe in den Wald, um mitmeiner Energie umgehen zukönnen und an meine Grenzenzu kommen.

■ Links und rechts ist eineEntscheidung. Links undrechts sind aber auch zweiSeiten desselben, zwei Kör-per- oder Hirnhälften etwa.Beide Seiten sind für Unter-schiedliches zuständig, undsie liessen sich sogar um-prägen.

■ Sicherheit ist ein persönli-ches Bedürfnis, aber für michnicht dasselbe wie für andere.

■ SBB: Seit ich beim SEV bin,

hat sich mein Verhältnis zu ihrverändert. SBB heisst unter-wegs sein. Dahinter stehenBerufsgeschichten, Technik,Strukturen. Das ist spannend.

■ Der Bahnhof: Das ersteWort, das ich beim SEVgelernt habe, war «Publikums-anlage».

■ Der Bähnler ist eine span-nende Person. Es gibt ihn undgibt ihn doch nicht.

■ «Der Eisenbahner» –«arbeit & verkehr» –«kontakt.sev»: Vom «Eisen-bahner» wird noch gespro-chen, er ist in guter Erinne-rung. «arbeit & verkehr» töntdagegen nicht ansprechend.«kontakt.sev» ist ein sehr gu-tes und wichtiges Kommuni-kationsmittel.

Elena Obreschkow über …

Sie sind die Sicherheit für die Qualität . . .

Mein Kunde ist ein Unternehmen in der Bahn-Logistikwelt, welches in

seiner Nische zu den führenden Anbietern zählt. Im Zuge einer Nach-

folgeregelung suche ich den

Leiter Sicherheit und Betrieb (m/w)

Der Stelleninhaber ist zuständig für die Qualität und Sicherheit, dabei

fallen u. a. folgende Aufgaben an:

• Verantwortlich und erster Ansprechpartner für die Teamleiter

Lokführer und das Fahrpersonal

• Verantwortlich für die Erstellung und Weiterentwicklung der

Arbeits- und Sicherheitsabläufe

• Verantwortlich für die betriebliche und operative Sicherheit

• Pflege der entsprechenden Handbücher und Manuale

• Erste Ansprechperson im Rahmen von Kundenaudits und

-zertifizierungen

• Mitverantwortlich als Projekt- oder Teilprojektleiter in betrieblichen

und organisatorischen Projekten

• Mitverantwortung für die Aus- und Weiterbildung von Lokführern

• Stellvertretung des Geschäftsführers

• Kundengesprächen und Weitereinwicklung/Beratung bestehender

Kunden

• Teilnahme an internen und externen Meetings von Fachgruppen

• Unterstützung in der Bearbeitung von Ausschreibungen

Sie sind leistungsbereit, verfügen über eine rasche Auffassungsgabe

und hohe analytische Fähigkeiten und zeichnen sich durch eine

strukturierte, effiziente und sorgfältige Arbeitsweise aus. Sie sind

selbstständig, haben Organisationstalent und Verantwortungsbe-

wusstsein. Lösungsorientiertes Vorgehen, Belastbarkeit und Flexibilität

sind für Sie selbstverständlich. Erste Führungserfahrung durften Sie

bereits sammeln.

Sie verfügen über eine abgeschlossene kaufmännische oder techni-

sche Ausbildung und mehrjährige Berufserfahrung im Bereich Sicher-

heit und Qualität im Bahnwesen. Sie haben einen aktuellen Abschluss

als Prüfungsexperte BAV. Sie sind in der Lage, sich in Englisch, Deutsch

und von Vorteil einer weiteren Landessprache adressatengerecht zu

unterhalten. Mit der MS-Office-Palette sind Sie bestens vertraut und

sind vor allem bereit, Verantwortung zu übernehmen.

Nebst einem attraktiven, mit moderner Infrastruktur ausgerüsteten

Arbeitsplatz in der Stadt Basel bietet mein Kunde eine abwechslungs-

reiche und spannende Aufgabe mit interessanten Anstellungsbe-

dingungen.

Fühlen Sie sich von der Aufgabe angesprochen?

Ist Ihr Interesse geweckt?

So senden Sie bitte Ihre kompletten Bewerbungsunterlagen (mit Bild)

bevorzugt elektronisch an [email protected]

oder per Post an nachfolgende Adresse:

AOC Andreas Obermeyer Consulting | Adresse Steinengraben 42CH-4051 Basel | Telefon +41 61 201 35 52

E-Mail [email protected] | Web aoconsulting.net

UNTERVERBÄNDE ......

9kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

Das Busunternehmen Steffis-burg–Thun–Interlaken STI fei-ert bekanntlich in diesem Jahrsein 100-Jahr-Jubiläum: vorhundert Jahren fuhr die ersteStrassenbahn von Thun nachOberhofen. Ebenfalls 100 Jahrealt wird auch die Sektion STIdes SEV. Das doppelte Jubiläumwar denn auch der «Aufhän-ger», die diesjährige Zentral-schweizer VPT-Tagung in Thunauszurichten. Das OK unter derLeitung von Ueli Müller leistetedabei ganze Arbeit: Transfervom Bahnhof in speziellen STI-Bussen (die auch entsprechendangeschrieben waren), Tagungund Rahmenprogramm in zwei

grosszügigen Hallen des Mes-sezentrums Thun-Expo, musi-kalische Umrahmung, gut do-tierte Tombola und Lotto,interessante Stände einer klei-nen Fachausstellung und eineausgezeichnete Verpflegungsorgten ringsum für zufriedeneGesichter.

100 Jahre STIDie Grussbotschaften von HansUeli Schneiter, Präsident derSektion STI und Raphael Lanz,Stadtpräsident von Thun, wur-den aufgelockert durch Remi-niszenzen aus dem Berufslebendes pensionierten Trolleybus-chauffeurs Kurt Dünneisen.Thomas Wegmann, Direktor derVerkehrsbetriebe STI, stelltedie Entwicklung «seines» Un-ternehmens vom kleinen Trammit einer halben Million Fahr-gästen auf einem Netz von25 km Länge und mit 45 Mitar-beitern (in den Anfangszeiten)zum heutigen Betrieb mit 15,5Millionen Passagieren auf ei-nem Netz von 412 km, betrie-ben von 310 Mitarbeitendendar, und freute sich sympa-thisch «auf weiterhin partner-schaftliche Zusammenarbeit».

Der Kampf ist überall derselbeFür eine berufspolitischeStandortbestimmung ergriff zu-erst VPT-Zentralpräsident Gil-bert D’Alessandro das Wort.Zwar waren viele Delegierte er-staunt, den Zentralpräsidentenauf deutsch sprechen zu hören,doch D’Alessandro meinte:«Wir verstehen uns, weil wir ei-ne universelle Sprache haben:die Gewerkschaft. Woher wirauch kommen: der Kampf istderselbe.» Mit Blick auf die ak-tuellen politischen Tendenzenversprach er: «Wir werden der

liberalen Politik nicht tatenloszusehen!»

Das Kerngeschäft GAVDanach sprach SEV-PräsidentGiorgio Tuti in seiner gewohntpackenden Art über Aktualitä-ten aus dem SEV. Im «Kernge-schäft» des SEV, nämlich demAbschliessen, Erneuern undWeiterentwickeln von GAV, lau-fe sehr viel: Tuti erwähnte denRahmen-GAV im Kanton Zürichund den Seilbahn-GAV im Kan-ton Bern. Auch der jahrelangeClinch mit der Stadtbus ChurAG werde in Form eines GAVgelöst werden. Aber in der ge-werkschaftlichen Arbeit kom-me selten etwas von heute aufmorgen. Ein schwieriges Kapi-tel sei die BLS: «Kommt die an-gespannte Lage von den Kan-tonsfinanzen oder von den‹In-house-Entscheiden›?»

Im politischen Bereich werdesich der SEV im Kampf für FABIengagieren, er zähle dabeiauch auf die aktive Mithilfe derMitglieder.

Kollege ArbeitsmedizinerDer Arbeitsmediziner Dr. KlausStadtmüller sprach danachüber «lange Dienstschichtenaus Sicht der Arbeitsmedizin».Stadtmüller begrüsste die An-wesenden als «Kollegen», ha-be er doch früher selber beider SBB gearbeitet und seiMitglied des SEV gewesen. Erzitierte verschiedene Studienzu den Problemen, über dieChauffeure klagen. Nicht nurdie Länge der Dienstschichtenist offenbar ein Problem, son-dern Dienstschichten, die nichtmit dem eigenen «Chronoty-pus» übereinstimmen, wennalso beispielsweise jemand ei-

ne Frühschicht leisten muss,der erst spät auf Tourenkommt. Aber auch das Alter,die Lebenssituation und dieHobbys sorgten dafür, dassnicht alle die gleichen Schich-ten bevorzugen. Sein Lösungs-vorschlag: «Partizipative undhierarchieflache Ansätze beider Dienstplangestaltung.»Das funktioniere in der prakti-schen Umsetzung erstaunlichgut und führe zu mehr Zufrie-denheit mit der Arbeit. pan.

Die VPT-Tagung in Thunwurde von rund 280 De-legierten der Zentral-schweizer VPT-Sektio-nen besucht. Das Pro-gramm war eine guteMischung aus Gewerk-schaftlichem und Ge-selligem.

Der Kampf ist für alle derselbeZentralschweizer VPT-Tagung 2013 in Thun

pan.

Dr. Klaus Stadtmüller

pan.

Mit der STI zur VPT-Tagung.

Eine Podiumsdiskussion befasste sich mit demGrund, dem Ziel und den Auswirkungen der Kampa-gne «10 Stunden sind genug», also der Forderung,die Dienstschichten der Buschauffeure, die heutegelegentlich bis zu 14 Stunden (mit Pausen) langsind, zu verkürzen. An der von SEV-Gewerkschafts-sekretär Peter Peyer moderierten Diskussion nahmenmit Peter Bernet, Buschauffeur in Lugano, Erich Sei-ler, Leiter Betrieb STI, Dr. med. Klaus Stadtmüller, Ar-beitsmediziner SUVA und SEV-Gewerkschaftssekre-tär Martin Allemann vier Fachleute unterschiedlicherGebiete teil. Seiler bekräftigte, an der Mitgestaltungder Dienstpläne durch die Chauffeure werde «gear-beitet», Partizipation bringe mehr Zufriedenheit.Bernet sagte als Praktiker, in Stosszeiten sitze er bis5 Stunden im Bus, ohne auch nur einmal aufstehenzu können. Bei langen Dienstschichten habe er nichtmehr viel von seiner Freizeit. Und Schichten mit zwei

Pausen gehörten schlicht abgeschafft. Stadtmüllerist als Arbeitsmediziner nicht etwa der Meinung,Arbeit sei immer ungesund: «Es gibt gesunde Arbeit,und Arbeit per se ist gesund; sie ist ein zentralesmenschliches Element.» Aber auch ein gesunderNachtschlaf sei unabdingbar. Allemann sagte alsArbeitszeitspezialist, die 10-Stunden-Kampagne seigrundsätzlich richtig, sie könne aber wegen des un-gleichmässigen Bedarfs an Chauffeuren zu einer hö-heren Zahl von Teilzeitstellen führen – allenfalls mitmehreren Jobs für die Arbeitnehmenden, was jakaum wünschbar sei. Es brauche flankierende Mass-nahmen im Arbeitszeitgesetz. Während Allemannglaubt, dass auch lange Pausen ermüdend sind, siehtStadtmüller Pausen von ein bis zwei Stunden Dauerals am problematischsten an. Nicht jeder Menschhabe die gleichen Bedürfnisse, deshalb sollte mannicht zu viel regulieren. pan.

Podium zur Kampagne «10 Stunden sind genug»

pan.

Praktiker im Gespräch miteinander: Peter Bernet, Erich Seiler, Peter Peyer, Dr. Klaus Stadtmüller,Martin Allemann (v. l. n. r.) auf dem Podium in der Thun-Expo.

Die Teilnehmenden der VPT-Tagung verabschiedeten eineResolution, mit der sie sichgegen «Sparmassnahmen zu-lasten der Sicherheit» aus-sprachen. Ein sicherer öffent-licher Verkehr sei Vorausset-zung jeden Erfolgs, das bedeu-te, dass die Infrastruktur unddie Fahrzeuge regelmässig ge-wartet würden, dass ausge-ruhtes und gut qualifiziertesPersonal tätig sei und dassBahnhöfe und Haltestellensicher gemacht würden.Sie verurteilten die Sparmass-nahmen der Kantone, die dazuführen können, dass War-tungsfrequenzen ausgedünntund Sicherheitsmassnahmennur oberflächlich vorgenom-men werden. Der Druck, demdas Personal ausgesetzt ist,dürfe nicht weiter zunehmen.

Nicht zulasten derSicherheit sparen!

RESOLUTION

GEWERKSCHAFTEN......

10kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

Um wirkungsvoll für faire Ar-beitsbedingungen und Löhneeinzutreten und die Interessender Arbeitnehmenden einzu-bringen, bietet Movendo imnächsten Jahr eine Reihe vonneuen Weiterbildungskursenan. So bleiben aktive Mit-glieder über die aktuellen Ent-wicklungen in Arbeitswelt undPolitik informiert. Die Teilneh-menden machen sich mit denStrategien, Instrumenten undHandlungsmöglichkeiten ihrerGewerkschaft vertraut. Zielpu-blikum sind Vertrauensleutevon Gewerkschaften, Präsi-dent/innen von Gewerkschafts-sektionen, Gewerkschafts-mitglieder, die im Betrieb An-sprechperson für Arbeitskol-leg/innen sind oder aktive Mit-glieder, die sich ehrenamtlichin einem Vorstand oder in ei-ner Kommission betätigen.

Aktuelle, interessante Inhalteaus verschiedensten BereichenEngagement wird mit der Mög-lichkeit zur Teilnahme an einembreit gefächerten, attraktivenBildungsangebot belohnt, des-sen Früchte auch im Alltagnützlich sind. Die Teilnehmen-den lernen beispielsweise wirt-schaftliche Zusammenhängebesser verstehen oder bleibenbei den gesetzlichen Änderun-gen im Bereich der Sozialversi-cherungen aktuell informiert,so wenn es etwa um die Zu-kunftsperspektiven unserer Al-tersvorsorge oder die sozialeAbsicherung bei Krankheit, Un-fall und Invalidität geht. In denWirtschaftskursen entwickeln

die Teilnehmenden auch ge-meinsam, wie sich die Gewerk-schaften für einen starken Ser-vice public einsetzen können,welche Handlungsmöglichkei-ten angesichts der Herausfor-derungen für Arbeitsplätze inder Privatwirtschaft mit derfortschreitenden Tertiarisie-rung bestehen oder was zu tunist, wenn kollektive Entlassun-gen drohen. Mit Blick aufdie Personenfreizügigkeit derSchweiz mit der EU und dendamit zusammenhängendenAuswirkungen auf den Arbeits-markt werden in einem weite-ren Kurs auch die Rechte von Ar-beitnehmenden ohne SchweizerPass thematisiert.

Nicht nur Allgemeinbildung,auch GewerkschaftsfähigkeitenNeu im Bildungsprogramm istauch ein Kurs, der aufzeigt,wie Vertrauensleute-Netze auf-gebaut und gestärkt werdenkönnen. In weiteren Seminarenlernen Vertrauenspersonen,selbstsicher aufzutreten odererhalten das Rüstzeug, um er-folgreiche Verhandlungen füh-ren zu können. Arbeitsinstru-mente, wie Protokollführung,Präsentation mit Power Point,Sitzungsleitung und DoppelteBuchhaltung gehören eben-falls zum Angebot. Neu wirdauch eine Schreibwerkstattdurchgeführt, die das Hand-werk des Schreibens und den

Umgang mit Medien in einemzweitägigen Grundkurs vermit-telt und etwas später einen Zu-satztag offeriert, an dem dieWirkung eigener Texte über-prüft werden kann.

Spezialist/innen brauchenSpezialwissenAuch Mitglieder von Stiftungs-räten und Vorsorgekommissio-nen oder Personalvertretungenfinden wieder nützliche undteilweise neue Weiterbildungs-möglichkeiten. Gerade Ge-werkschafter/innen, welchedie Seite der Arbeitnehmendenin den Entscheidungsorganender Pensionskassen vertreten,müssen à jour sein. Movendobietet deshalb Weiterbildun-gen in Basis- und Aufbausemi-naren an, neu auch speziellfür Stiftungsratsmitglieder vonöffentlichen Pensionskassen,sowie ein Seminar zur Anlage-politik der Pensionskassen-gelder.

Sich informieren und anmeldenAll das und noch viel mehr bie-tet Movendo. Sämtliche Ange-bote von Movendo für das Jahr2014 sind ab sofort unterwww.movendo.ch ersichtlich.Die Kursübersicht erscheintauch in gedruckter Form undwird den Gewerkschaftsmit-gliedern zugesandt.

Christine Goll,Ausbildungsleiterin Movendo

Erfolgreiche Gewerk-schaftsarbeit kann nurgelingen, wenn dieMitglieder und Mitar-beitenden der Gewerk-schaften über das nöti-ge Rüstzeug an Bildungund Fähigkeiten verfü-gen. In den Kursen desgewerkschaftseigenenBildungsinstituts Mo-vendo kann man es er-werben.

Engagement zahlt sich aus!Neue Angebote für aktive Mitglieder

Mov

endo

In den Kursen von Movendo kann man sich aktuelles Wissen aneignen.

Kurzbeschrieb: Ein Mindestlohnvon 4000 Franken für eineVollzeitstelle: Das verlangt dieMindestlohn-Initiative des SGB.Arbeitgeber laufen Sturm dage-gen, Bundesrat und Parlamentzeigen ihr die kalte Schulter. Dochdarüber entscheiden wird das Volkbereits 2014 (wahrscheinlich imMai) an der Urne.

Unser Ziel ist ein Abstimmungs-sieg. In diesem Seminar wird dasGrundwissen vermittelt, damit wiruns in den Auseinandersetzungender kommenden Monate aktiv

einmischen und schlagfertig,überzeugend und fundiertargumentieren können.

Zielpublikum: Gewerkschafts-sekretär/innen, Vertrauensleute,Mitglieder und Interessierte

Kursinhalt: Beschäftigungs- undLohnsituation, Inhalt der Volks-initiative, Argumentationstraining

Nutzen: Die Teilnehmendenerweitern ihre Kenntnisse in denBereichen Beschäftigung und Lohnund bereiten sich auf die Abstim-mungskampagne vor

Referent/innen: Hans Baumann(Ökonom), Danièle Lenzin (Sozial-wissenschaftlerin), AndreasRieger (Unia), Christine Goll(Movendo).

Kursgebühr Gewerkschafts-mitglieder: kostenlos

Kursgebühr Nichtmitgliedervon Gewerkschaften: Fr. 300.–

Verpflegung Mitglieder:kostenlos

Verpflegung Nichtmitglieder:Fr. 50.–

Anmeldeschluss ist 4 Wochenvor Kursbeginn.

Anmeldung unter Angabe vonKursnummer, vollständigerAdresse, Arbeitgeber, Privat- undGeschäftstelefonnummer,E-Mail-Adresse, Geburtsdatum;für Gewerkschaftsmitgliederausserdem Angabe der Mitglieds-gewerkschaft und der Mitglied-schaftsnummer an Movendo,Postfach, 3000 Bern 23.

Die Anmeldung ist auch onlinemöglich unter www.movendo.ch

Kurse Deutschschweiz:

Kursnummer D4.1.140214.01.2014 ; 9.15 – 16.45 UhrZürich, Unia

Kursnummer D4.1.140320.01.2014 ; 9.15 – 16.45 UhrBern, Hotel Bern

Kursnummer D4.1.140430.01.2014; 9.15 – 16.45 UhrChur, ibW Höhere Fachschule

In Lausanne finden zwei inhalts-gleiche Kurse in französischerSprache statt.

Der topaktuelle Movendo-Kurs: «Ja zur Mindestlohn-Initiative!»

GEWERKSCHAFTEN ......

11kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

� Ich trete dem SEV bei und erhalte damit automatisch auch das Abonnement von kontakt.sev.Ich anerkenne die geltenden Statuten und Reglemente. Geworben durch:

Name / Vorname: Name / Vorname:

Strasse: Strasse:

PLZ / Ort: PLZ / Ort:

Telefon: Telefon:

E-Mail: Kontonummer / IBAN:

Unterschrift: Datum:

Für alle weiteren Informationen nehmen wir mit dir Kontakt auf! Danke für dein Interesse!Talon einsenden an: Zentralsekretariat SEV, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6, oder faxen an 031 357 57 58

Der Beitritt zum SEV lohnt sich: Viele Leistungen für einen bescheidenen Beitrag!

Der SEV kämpft für bessere Arbeits- und Anstellungsbedingungen.

Der SEV verhandelt Gesamtarbeitsverträge.

Der SEV berät dich bei Problemen am Arbeitsplatz.

Der SEV bietet dir Berufsrechtsschutz.

Der SEV vertritt deine Anliegen in der Politik.

Im SEV triffst du Gleichgesinnte.

Im SEV kannst du dich engagieren.

Der SEV fördert dich, indem er dir Kurse für die fachliche und berufliche Weiterbildunganbietet.

Der SEV informiert dich über kontakt.sev und www.sev-online.ch.

Der SEV hilft dir in Notlagen mit Darlehen und Krediten.

Der SEV macht dein Leben günstiger, denn er bietet dir vergünstigte Versicherungen:Privatrechtsschutz, Zusatzversicherungen zur Krankenkasse, 3. Säule.

Werbeaktion Memberstars 5+:

1. An der Aktion können alle Mitglieder teil-nehmen, ausgenommen Angestellte des SEV.

2. Die Aktion dauert vom 1. Januar 2013 bisund mit 16. Dezember 2013.

3. Den Werber/innen winken folgende Preise:

■ Für jedes geworbene Mitglied gibt es dienormale Werbeprämie von 50 Franken.

■ Schon für zwei geworbene Mitglieder gibt eszusätzlich die exklusive SEV-Schreibmappe oder Tablet-Hülle, produziert vonAnyway Solutions.

■ Für fünf geworbene Mitglieder gibt es eine Verdoppelung der Werbeprämie, dasheisst eine Zusatzprämie von 250 Franken, somit eine Gesamtprämie von 500 Franken.

■ Jeweils für weitere fünf geworbene Mitglieder gibt es wiederum eine Zusatzprämievon 250 Franken, also bei 10 geworbenen Mitgliedern eine Gesamtprämie von 1000Franken, bei 15 geworbenen Mitgliedern 1500 Franken und so weiter.

5+MEMBER STARS 20135

Memberstars 5+: Die Werbeaktion im Jahr 2013

Wir haben an der letzten DVvom 3. Juni die Massnahmenzum Schutz der Löhne im Ver-hältnis zu den bilateralen Ver-trägen evaluiert. Und wir habenein Forderungspaket an dieBundesbehörden verabschie-det. Das hat dazu geführt, dasseine Arbeitsgruppe des Secomit den Sozialpartnern und denKantonen eingesetzt worden

ist. Sie hat die Aufgabe, denSchutz der Löhne zu überprü-fen und allenfalls Massnahmenvorzuschlagen. Noch gibt eskeine Resultate. Wir werdenzum Resultat wieder Stellungnehmen können, demokra-tisch, in unseren Gremien undOrganen. Es steht viel auf demSpiel.Wenig beruhigend ist es, wiegewisse Deutschschweizer Kan-tone die flankierenden Mass-nahmen vollziehen. Der Skan-dal mit dem Lohndumpingim neuen DurchgangsbahnhofZürich mit der Ausbeutung vonScheinselbstständigen zeigt dieMissstände drastisch auf.Wenn die Zuständigen im Kan-ton Zürich nicht endlich mer-ken, was es geschlagen hat,wird sich das politisch rächen.

Statt Ideologien zu verbreitenmüssen die Chefs in ihren Äm-tern endlich die Arbeit machen,für die sie bezahlt sind.Wir haben aber auch unabhän-gig von dieser Schlüsselaufga-be im Bereich der Flankieren-den ein gewaltiges Programm.Leider haben wir die Abstim-mung über die Tankstellen-shops verloren. Die Liberali-sierer sind immerhin gewarnt,dass es für sie schwierig wer-den dürfte, wenn sie grössereSchritte in Angriff nehmen,wenn sie schon hier so vielMühe hatten.Stark war die Leistung unsererVerbände bei der Unterschrif-tensammlung von AHVplus. Innur vier Monaten, bis zu denSommerferien, waren die Un-terschriften beisammen. Ein

grosser Dank und Anerkennungden vielen Aktiven, die hier mit-gewirkt haben. Wir werden dieInitiative am 17. Dezember ein-reichen, nicht als Weihnachts-geschenk, sondern als konkre-te und starke Antwort auf dieAbbaupläne aus dem Bundes-haus, wo sich fast alle mit nochunsozialeren Sozialabbauvor-schlägen überbieten. Unser An-tritt für eine stärkere AHV istheute so nötig wie noch nie.Die zentrale Kampagne desnächsten halben Jahres aber istunsere Mindestlohninitiative.Wir müssen und wir werdennach dem Vorlauf mit 1:12 alleKräfte darauf konzentrieren.Die Mindestlohninitiative istdie wichtigste lohnpolitischeAuseinandersetzung in diesemLand seit Langem. Im Bundes-

haus haben wir damit keineChance. In der Bevölkerungsieht es anders aus. Wie starkdie Grenze von 4000 Frankenschon heute in den Köpfen ver-ankert ist, zeigt die Image-Kam-pagne von Lidl. Und wenn Ott-mar Hitzfeld sagt, er sei gegen1:12, aber er unterstütze dieMindestlohninitiative, dann istdas ein Signal, dass wir weit,sehr weit kommen können.Darum braucht es im kommen-den halben Jahr einen Grossein-satz unserer Bewegung, derganzen Gewerkschaftsbewegung.Sechs Monate bis zum wahr-scheinlichen Abstimmungster-min im nächsten Mai sind nichtviel. Aber doch so viel, dass wirdie Schweiz bewegen können.Die Chance dafür ist gross. Pa-cken wir sie!

Wo stehen wir in denwichtigsten Dossiers?Wo wollen wir hin?Eine kurze Standort-und Zielbestimmungvon SGB-Präsident PaulRechsteiner zur Eröff-nung der SGB-Delegier-tenversammlung vom8. November 2013.

Diese Chance heute packen!Eröffnungsrede von Paul Rechsteiner zur SGB-DV vom 8. November 2013

......

12 DOSSIER kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

iebzehn Jahre Wartenund noch immer nichts:Obwohl das Bundesge-

setz über die Gleichstellungvon Frau und Mann schon seitdem 1. Juli 1996 in Kraft ist,verdienen im Schnitt fast 20 %der Frauen bei gleichwertigerArbeit und gleicher Qualifikati-on weniger als die Männer. Al-le Appelle und Anklagen habennicht gefruchtet. Jetzt brauchtes einen Strategiewechsel: DieFrauen des SGB fordern dieEinführung von Kontrollen undSanktionen gegen Arbeitgeber,die das Gesetz missachten.Vor den Augen von Justizminis-terin Simonetta Sommarugaentrollten sie eine Riesenfah-ne, wie sie Fans an Fussball-spielen über sich ausbreiten,und verlangten einen Kurs-wechsel: «Wie ist es möglich,dass die Frauen im Schnitt um677 Franken pro Monat betro-gen werden, nur wegen ihresGeschlechts? Der 2009 lancier-te Lohngleichheitsdialog, derauf Freiwilligkeit setzt, ist ge-scheitert», erklärten Vertrete-rinnen der SGB-Frauenkom-mission. «Der Appell an denguten Willen hat nichts ge-nützt, trotz grösster Anstren-gungen liess sich kaum etwasbewegen», sagte ChristinaWerder, SGB-Zentralsekretärin

S für Gleichstellungsfragen. «Esbraucht mehr Druck.»Dass es nicht vorwärtsgeht,kommt die Frauen teuer zu ste-hen. Deshalb verabschiedeteder Kongress die Resolution 3,die Bundesrat und Parlamentdazu aufruft, ihre Verantwor-tung wahrzunehmen, indemsie griffige Kontroll- und Sank-tionsmassnahmen beschlies-sen. «Wir können die Lang-samkeit, mit der zurzeit gegendie Diskriminierungen vorge-gangen wird, nicht mehr ak-zeptieren», rief Corinne Schä-rer von der Unia den Delegier-ten zu. «Wir warten nicht noch-mals Jahrzehnte, bis wir fürgleichwertige Arbeit gleich ent-löhnt werden.»Um die über 200 anwesendenFrauen für den bevorstehen-den harten Kampf zu stärken,erhielten sie Energieriegel; einRiesenriegel ging an Simonet-ta Sommaruga, die die Dring-lichkeit neuer Massnahmenanerkannte.

Wichtiger Mindestlohn«Sie werfen uns vor, eineLohnpolizei einführen zu wol-len, wenn wir mit lauter Stim-me stärkere, legitime Kontrol-len fordern», sagte VaniaAlleva, Vizepräsidentin SGBund Co-Präsidentin Unia. «Ein

Markt mit Regeln ist aber keinDiktat, sondern ermöglicht ei-nen Wettbewerb mit gleich lan-gen Spiessen. Grundsätzlichhaben Frauen und Männer glei-che Schaffenskräfte; sie müs-sen gleiche Erfolgschancen ha-ben.» Alleva verurteilte so dieLohndiskriminierung und er-klärte: «Wir haben eine einma-lige Gelegenheit, um diesenGraben zuzuschütten: die Ini-tiative für einen Mindestlohnvon 4000 Franken ist ein ersterSchritt, um die Unterschiedezu verkleinern. Ein Mindest-lohn ist für mehr Gleichheit

und Gerechtigkeit absolut not-wendig. Ich rufe daher alle Ver-bände auf, sich bedingungslosdafür einzusetzen.» Es geltewachsam zu sein und sich vorallem nicht von jenen verunsi-chern zu lassen, die behaup-ten, dass ein Stundenlohn von22 Franken zu hoch sei.

Falsche Sparpolitik«Die Krise, in der wir uns befin-den, ist nicht dadurch bedingt,dass wir über unsere Verhält-nisse leben würden, wie manuns glauben machen will», er-klärte Esther Jeffers, Wirt-

schaftsprofessorin an der Pari-ser Universität 8. «In Wahrheitist die Sparpolitik die Folge da-von, dass die Staaten die Ban-ken retten mussten und privateSchulden übernahmen, dienun die öffentlichen Finanzenbelasten. Die Einschnitte beimSozialwesen, die zuvorderstdie Frauen treffen, sind dasvergiftete Geschenk der Kriseder souveränen Schuldenwirt-schaft. Die Steuerflucht undSteuergeschenke verstärkendie Krise noch. Um ihre Schul-den abzubauen, sparen dieStaaten beim öffentlichen

Zwölfter SGB-Frauenkongress vom 15. und 16. November in Bern: Der Ton wird schärfer

Unter den zahlreichen Resolutionen des SGB-Frauenkongresses durfte eine zur Lohngleichheit nichtfehlen. Die Teilnehmerinnen verabschiedeten sie zu Beginn des Kongresses im Beisein von BundesrätinSimonetta Sommaruga unter einer Riesenfahne, wie man sie aus Stadien kennt. Die Frauen sind es satt,den Preis für die Krise zu bezahlen. Daher genehmigten die Delegierten einstimmig das Programm«Gute Arbeit – gutes Leben! Pour de bonnes conditions de travail! Adesso e in futuro». Weiter fordertensie Kontrollen und Sanktionen gegen Arbeitgeber, die das Gleichstellungsgesetz von 1996 missachten.

«Die Zeit der Appelle ist abgelaufen:wir wollen endlich Lohngleichheit»

«Die Teilnehmer des Lohngleichheitsdialogs sind sich einig: Das Projekt wirddas Ziel nicht erreichen. Der freiwillige Ansatz hat sich hier – leider – nicht als

tauglicher Ansatz erwiesen. Im kommenden Februar läuft das Projekt aus, unddamit verbunden auch das Moratorium für die gesetzlichen Massnahmen. Wir

werden dem Bundesrat noch vor Ende 2014 konkrete Vorschläge unterbreiten.»Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements

frg

«Chérie, fais la vaiselle, je m’oc-cupe de ta retraite – Schatz, be-sorg den Abwasch, ich kümmeremich um deine Rente.» WährendWirtschaft und bürgerliche Partei-en die Altersvorsorge auf dem Rü-cken der Frauen reformieren wol-len, sind die SGB-Delegiertennicht bereit, bei einer solchen Re-form, die sie benachteiligt, quasials Geschirrspülerinnen mitzuma-chen, auch wenn die Vorlage vonSP-Bundesrat Alain Berset kommt.Der Minister will das Pensionsal-ter der Frauen auf 65 Jahre erhö-hen. «Ein solcher AHV-Abbau für

die Frauen ist inakzeptabel undmuss von den Gewerkschaftenbekämpft werden», wurde amKongress betont. Die Delegiertenunterstrichen, dass die erste Säu-le im Gegenteil gestärkt werdenmuss, wie es die VolksinitiativeAHVplus fordert. Denn die AHV istdie einzige wirklich zuverlässigeForm der Altersvorsorge für dieFrauen, und auch die sozialsteund transparenteste. Soziale Ab-sicherung nach der Pensionierungist eine der fünf Thesen im Pro-grammdokument des Kongresses– siehe Box gegenüber. frg / Fi

Pensionsalter 64 für die Frauen reicht – Alain Berset ist gewarnt

frg

...... 13 DOSSIER

kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

Dienst und den Sozialleistun-gen. Dies ist ein grosser Feh-ler, weil diese Leistungen sehrwichtig sind, um die Folgen derzunehmenden Prekarität undArmut zu mildern. Sie müsstenvielmehr ausgebaut werden.»Stattdessen treffen Abbau undNot immer die Gleichen …Die SGB-Frauen wollen nichtweiter den Preis der Krise be-zahlen: «Wir fordern Respekt,wir sind keine Bettlerinnen.Frauen werden als billige Ar-beitskräfte missbraucht», be-tonte Michela Bovolenta,VPOD. «Wir sind heute hier,um in der Schweiz und in Euro-pa eine Politik zu verlangen,die soziale Gerechtigkeit an-strebt.» Daher forderte derKongress in der Resolution 4insbesondere die Abschaffungder Steuergeschenke, die denÄrmsten schaden, und verur-teilte die Sparmassnahmenwegen ihrer schwerwiegendenFolgen vor allem für die Frau-en. «Frauen sind von der Ar-beitslosigkeit stärker betroffenals die Männer, leben öfter un-ter prekären Verhältnissen undwerden stärker diskriminiert.»

Bedrohte Rechte der FrauDie Sparpolitik hat aber nichtnur ökonomische Auswirkun-gen, sondern bedroht auch dieRechte der Frau. Ein Beispielist der Angriff auf das Rechtauf freien Schwangerschafts-abbruch mit der Initiative «Ab-treibungsfinanzierung ist Pri-vatsache», worüber wir am9. Februar abstimmen werden.Konservative Kreise wollen den

Schwangerschaftsabbruch ausder Krankenkassen-Grundver-sicherung ausschliessen. Die-sen sozialen Rückschritt lehntder SGB-Frauenkongress ent-schieden ab. Die Krankenkas-sen haben berechnet, dass dieSchwangerschaftsabbrüche nur0,03 % der Gesundheitskostenausmachen. Den Schwanger-schaftsabbruch unter korrek-ten medizinisch-sanitarischen

Bedingungen zu erschwerenheisst, die Frauen Risiken aus-zusetzen. RückwärtsgewandteKräfte greifen da mit heimtü-ckischen Argumenten die Rech-te und die Würde der Frauenan. Die gleichen Kräfte steckenauch hinter der Familieninitia-tive mit dem versteckten Ziel,die erwerbstätigen Frauenschlechter zu stellen. Sie wol-len uns am liebsten arm am

Herd, gefügig, leicht erpress-bar und einfach einzuschüch-tern! Da machen wir Frauennicht mit und werden diesnächstes Jahr auch an einergrossen Demo gut sicht- undhörbar kundtun. Die Emanzipa-tion der Schweizer Frauen isteine Geschichte heiliger Ge-duld, doch wir sind keine Heili-gen, unsere Geduld ist zuEnde! Françoise Gehring / Fi

frg

Die Arbeitgeber pfeifen auf die Lohngleichheit? Darauf ist nun mit richtigen Kontrollen und Sanktionen zu antworten, denn die Arbeitgeber verstossen damit gegen das Gesetz.

Bei der Präsentation des Kongresspapiers«Gute Arbeit – gutes Leben. Pour de bonnesconditions de travail. Adesso e in futuro»unterstrich Michela Bovolenta, Gewerk-schaftssekretärin des VPOD und Mitglied derLeitung der SGB-Frauenkommission, dassGewerkschaften auch Projekte entwickelnmüssen: «Wir können nicht nur Widerstandleisten, die gewerkschaftliche Aktion darfsich nicht nur darauf beschränken. Wir müs-sen auch die Zukunft planen und die Grundla-gen für eine gerechtere und bessere Gesell-schaft legen. Deshalb fordern wir ein Rechtauf einen Mindestlohn, gute Arbeitsbedin-gungen, sichere Altersrenten und auf eineArbeit, welche die verschiedenen Phasen und

Erfordernisse im Leben von uns allen berück-sichtigt. Gute Arbeit muss sich an den Be-dürfnissen der Menschen orientieren undnicht an jenen des Kapitals. Denkt an die Ini-tiative 1:12: Warum 12 für die einen und nur1 für die anderen?»Das Papier fordert Lohngleichheit, gute Ar-beitsbedingungen für Frauen und Männer,Gesundheitsschutz, soziale Absicherung imAlter und Gewerkschaftsrechte. Diese fünfForderungen werden in der «Guten Praxis»der Internationalen Arbeitsorganisationerwähnt. Darauf basieren auch die Forderun-gen der Kongressresolution 8.«In der Schweiz mussten die Arbeiterinnenstets gleich mehrere Benachteiligungen ge-

genüber den Männern wettmachen: bei Lohn,Altersvorsorge, Aufteilung von bezahlter undunbezahlter Arbeit usw.», rief Bovolenta inErinnerung. «Kleinste Fortschritte mussten siemühsam erkämpfen. Die neoliberale Politikhat unsere Sicherheit und unser Zeitmanage-ment verschlechtert: Wir müssen flexibel undgünstig sein: Arbeitskräfte, die man ausnutztund wieder entlässt. Damit sind wir nichteinverstanden!» Die Schweizer Frauen wollenden Preis der Krise nicht allein bezahlen, son-dern erwarten anständige Arbeitsbedingungenund Renten, die ein würdiges Leben im Alterermöglichen. Um dies zu erreichen sind auchGewerkschaftsrechte nötig: Diese müssengestärkt und nicht geschwächt werden! frg / Fi

«ARBEITER/INNEN AUSNUTZEN UND ENTLASSEN? SO NICHT!»

......

12 DOSSIER kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

iebzehn Jahre Wartenund noch immer nichts:Obwohl das Bundesge-

setz über die Gleichstellungvon Frau und Mann schon seitdem 1. Juli 1996 in Kraft ist,verdienen im Schnitt fast 20 %der Frauen bei gleichwertigerArbeit und gleicher Qualifikati-on weniger als die Männer. Al-le Appelle und Anklagen habennicht gefruchtet. Jetzt brauchtes einen Strategiewechsel: DieFrauen des SGB fordern dieEinführung von Kontrollen undSanktionen gegen Arbeitgeber,die das Gesetz missachten.Vor den Augen von Justizminis-terin Simonetta Sommarugaentrollten sie eine Riesenfah-ne, wie sie Fans an Fussball-spielen über sich ausbreiten,und verlangten einen Kurs-wechsel: «Wie ist es möglich,dass die Frauen im Schnitt um677 Franken pro Monat betro-gen werden, nur wegen ihresGeschlechts? Der 2009 lancier-te Lohngleichheitsdialog, derauf Freiwilligkeit setzt, ist ge-scheitert», erklärten Vertrete-rinnen der SGB-Frauenkom-mission. «Der Appell an denguten Willen hat nichts ge-nützt, trotz grösster Anstren-gungen liess sich kaum etwasbewegen», sagte ChristinaWerder, SGB-Zentralsekretärin

S für Gleichstellungsfragen. «Esbraucht mehr Druck.»Dass es nicht vorwärtsgeht,kommt die Frauen teuer zu ste-hen. Deshalb verabschiedeteder Kongress die Resolution 3,die Bundesrat und Parlamentdazu aufruft, ihre Verantwor-tung wahrzunehmen, indemsie griffige Kontroll- und Sank-tionsmassnahmen beschlies-sen. «Wir können die Lang-samkeit, mit der zurzeit gegendie Diskriminierungen vorge-gangen wird, nicht mehr ak-zeptieren», rief Corinne Schä-rer von der Unia den Delegier-ten zu. «Wir warten nicht noch-mals Jahrzehnte, bis wir fürgleichwertige Arbeit gleich ent-löhnt werden.»Um die über 200 anwesendenFrauen für den bevorstehen-den harten Kampf zu stärken,erhielten sie Energieriegel; einRiesenriegel ging an Simonet-ta Sommaruga, die die Dring-lichkeit neuer Massnahmenanerkannte.

Wichtiger Mindestlohn«Sie werfen uns vor, eineLohnpolizei einführen zu wol-len, wenn wir mit lauter Stim-me stärkere, legitime Kontrol-len fordern», sagte VaniaAlleva, Vizepräsidentin SGBund Co-Präsidentin Unia. «Ein

Markt mit Regeln ist aber keinDiktat, sondern ermöglicht ei-nen Wettbewerb mit gleich lan-gen Spiessen. Grundsätzlichhaben Frauen und Männer glei-che Schaffenskräfte; sie müs-sen gleiche Erfolgschancen ha-ben.» Alleva verurteilte so dieLohndiskriminierung und er-klärte: «Wir haben eine einma-lige Gelegenheit, um diesenGraben zuzuschütten: die Ini-tiative für einen Mindestlohnvon 4000 Franken ist ein ersterSchritt, um die Unterschiedezu verkleinern. Ein Mindest-lohn ist für mehr Gleichheit

und Gerechtigkeit absolut not-wendig. Ich rufe daher alle Ver-bände auf, sich bedingungslosdafür einzusetzen.» Es geltewachsam zu sein und sich vorallem nicht von jenen verunsi-chern zu lassen, die behaup-ten, dass ein Stundenlohn von22 Franken zu hoch sei.

Falsche Sparpolitik«Die Krise, in der wir uns befin-den, ist nicht dadurch bedingt,dass wir über unsere Verhält-nisse leben würden, wie manuns glauben machen will», er-klärte Esther Jeffers, Wirt-

schaftsprofessorin an der Pari-ser Universität 8. «In Wahrheitist die Sparpolitik die Folge da-von, dass die Staaten die Ban-ken retten mussten und privateSchulden übernahmen, dienun die öffentlichen Finanzenbelasten. Die Einschnitte beimSozialwesen, die zuvorderstdie Frauen treffen, sind dasvergiftete Geschenk der Kriseder souveränen Schuldenwirt-schaft. Die Steuerflucht undSteuergeschenke verstärkendie Krise noch. Um ihre Schul-den abzubauen, sparen dieStaaten beim öffentlichen

Zwölfter SGB-Frauenkongress vom 15. und 16. November in Bern: Der Ton wird schärfer

Unter den zahlreichen Resolutionen des SGB-Frauenkongresses durfte eine zur Lohngleichheit nichtfehlen. Die Teilnehmerinnen verabschiedeten sie zu Beginn des Kongresses im Beisein von BundesrätinSimonetta Sommaruga unter einer Riesenfahne, wie man sie aus Stadien kennt. Die Frauen sind es satt,den Preis für die Krise zu bezahlen. Daher genehmigten die Delegierten einstimmig das Programm«Gute Arbeit – gutes Leben! Pour de bonnes conditions de travail! Adesso e in futuro». Weiter fordertensie Kontrollen und Sanktionen gegen Arbeitgeber, die das Gleichstellungsgesetz von 1996 missachten.

«Die Zeit der Appelle ist abgelaufen:wir wollen endlich Lohngleichheit»

«Die Teilnehmer des Lohngleichheitsdialogs sind sich einig: Das Projekt wirddas Ziel nicht erreichen. Der freiwillige Ansatz hat sich hier – leider – nicht als

tauglicher Ansatz erwiesen. Im kommenden Februar läuft das Projekt aus, unddamit verbunden auch das Moratorium für die gesetzlichen Massnahmen. Wir

werden dem Bundesrat noch vor Ende 2014 konkrete Vorschläge unterbreiten.»Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements

frg

«Chérie, fais la vaiselle, je m’oc-cupe de ta retraite – Schatz, be-sorg den Abwasch, ich kümmeremich um deine Rente.» WährendWirtschaft und bürgerliche Partei-en die Altersvorsorge auf dem Rü-cken der Frauen reformieren wol-len, sind die SGB-Delegiertennicht bereit, bei einer solchen Re-form, die sie benachteiligt, quasials Geschirrspülerinnen mitzuma-chen, auch wenn die Vorlage vonSP-Bundesrat Alain Berset kommt.Der Minister will das Pensionsal-ter der Frauen auf 65 Jahre erhö-hen. «Ein solcher AHV-Abbau für

die Frauen ist inakzeptabel undmuss von den Gewerkschaftenbekämpft werden», wurde amKongress betont. Die Delegiertenunterstrichen, dass die erste Säu-le im Gegenteil gestärkt werdenmuss, wie es die VolksinitiativeAHVplus fordert. Denn die AHV istdie einzige wirklich zuverlässigeForm der Altersvorsorge für dieFrauen, und auch die sozialsteund transparenteste. Soziale Ab-sicherung nach der Pensionierungist eine der fünf Thesen im Pro-grammdokument des Kongresses– siehe Box gegenüber. frg / Fi

Pensionsalter 64 für die Frauen reicht – Alain Berset ist gewarnt

frg

...... 13 DOSSIER

kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

Dienst und den Sozialleistun-gen. Dies ist ein grosser Feh-ler, weil diese Leistungen sehrwichtig sind, um die Folgen derzunehmenden Prekarität undArmut zu mildern. Sie müsstenvielmehr ausgebaut werden.»Stattdessen treffen Abbau undNot immer die Gleichen …Die SGB-Frauen wollen nichtweiter den Preis der Krise be-zahlen: «Wir fordern Respekt,wir sind keine Bettlerinnen.Frauen werden als billige Ar-beitskräfte missbraucht», be-tonte Michela Bovolenta,VPOD. «Wir sind heute hier,um in der Schweiz und in Euro-pa eine Politik zu verlangen,die soziale Gerechtigkeit an-strebt.» Daher forderte derKongress in der Resolution 4insbesondere die Abschaffungder Steuergeschenke, die denÄrmsten schaden, und verur-teilte die Sparmassnahmenwegen ihrer schwerwiegendenFolgen vor allem für die Frau-en. «Frauen sind von der Ar-beitslosigkeit stärker betroffenals die Männer, leben öfter un-ter prekären Verhältnissen undwerden stärker diskriminiert.»

Bedrohte Rechte der FrauDie Sparpolitik hat aber nichtnur ökonomische Auswirkun-gen, sondern bedroht auch dieRechte der Frau. Ein Beispielist der Angriff auf das Rechtauf freien Schwangerschafts-abbruch mit der Initiative «Ab-treibungsfinanzierung ist Pri-vatsache», worüber wir am9. Februar abstimmen werden.Konservative Kreise wollen den

Schwangerschaftsabbruch ausder Krankenkassen-Grundver-sicherung ausschliessen. Die-sen sozialen Rückschritt lehntder SGB-Frauenkongress ent-schieden ab. Die Krankenkas-sen haben berechnet, dass dieSchwangerschaftsabbrüche nur0,03 % der Gesundheitskostenausmachen. Den Schwanger-schaftsabbruch unter korrek-ten medizinisch-sanitarischen

Bedingungen zu erschwerenheisst, die Frauen Risiken aus-zusetzen. RückwärtsgewandteKräfte greifen da mit heimtü-ckischen Argumenten die Rech-te und die Würde der Frauenan. Die gleichen Kräfte steckenauch hinter der Familieninitia-tive mit dem versteckten Ziel,die erwerbstätigen Frauenschlechter zu stellen. Sie wol-len uns am liebsten arm am

Herd, gefügig, leicht erpress-bar und einfach einzuschüch-tern! Da machen wir Frauennicht mit und werden diesnächstes Jahr auch an einergrossen Demo gut sicht- undhörbar kundtun. Die Emanzipa-tion der Schweizer Frauen isteine Geschichte heiliger Ge-duld, doch wir sind keine Heili-gen, unsere Geduld ist zuEnde! Françoise Gehring / Fi

frg

Die Arbeitgeber pfeifen auf die Lohngleichheit? Darauf ist nun mit richtigen Kontrollen und Sanktionen zu antworten, denn die Arbeitgeber verstossen damit gegen das Gesetz.

Bei der Präsentation des Kongresspapiers«Gute Arbeit – gutes Leben. Pour de bonnesconditions de travail. Adesso e in futuro»unterstrich Michela Bovolenta, Gewerk-schaftssekretärin des VPOD und Mitglied derLeitung der SGB-Frauenkommission, dassGewerkschaften auch Projekte entwickelnmüssen: «Wir können nicht nur Widerstandleisten, die gewerkschaftliche Aktion darfsich nicht nur darauf beschränken. Wir müs-sen auch die Zukunft planen und die Grundla-gen für eine gerechtere und bessere Gesell-schaft legen. Deshalb fordern wir ein Rechtauf einen Mindestlohn, gute Arbeitsbedin-gungen, sichere Altersrenten und auf eineArbeit, welche die verschiedenen Phasen und

Erfordernisse im Leben von uns allen berück-sichtigt. Gute Arbeit muss sich an den Be-dürfnissen der Menschen orientieren undnicht an jenen des Kapitals. Denkt an die Ini-tiative 1:12: Warum 12 für die einen und nur1 für die anderen?»Das Papier fordert Lohngleichheit, gute Ar-beitsbedingungen für Frauen und Männer,Gesundheitsschutz, soziale Absicherung imAlter und Gewerkschaftsrechte. Diese fünfForderungen werden in der «Guten Praxis»der Internationalen Arbeitsorganisationerwähnt. Darauf basieren auch die Forderun-gen der Kongressresolution 8.«In der Schweiz mussten die Arbeiterinnenstets gleich mehrere Benachteiligungen ge-

genüber den Männern wettmachen: bei Lohn,Altersvorsorge, Aufteilung von bezahlter undunbezahlter Arbeit usw.», rief Bovolenta inErinnerung. «Kleinste Fortschritte mussten siemühsam erkämpfen. Die neoliberale Politikhat unsere Sicherheit und unser Zeitmanage-ment verschlechtert: Wir müssen flexibel undgünstig sein: Arbeitskräfte, die man ausnutztund wieder entlässt. Damit sind wir nichteinverstanden!» Die Schweizer Frauen wollenden Preis der Krise nicht allein bezahlen, son-dern erwarten anständige Arbeitsbedingungenund Renten, die ein würdiges Leben im Alterermöglichen. Um dies zu erreichen sind auchGewerkschaftsrechte nötig: Diese müssengestärkt und nicht geschwächt werden! frg / Fi

«ARBEITER/INNEN AUSNUTZEN UND ENTLASSEN? SO NICHT!»

......

14 DOSSIERkontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

In Krisenzeiten muss man denGürtel enger schnallen, dazugibt es stets Gelegenheit. Zu-gleich denken aber andere anProduktivitäts- und Gewinn-steigerungen. Alles auf demRücken von wem? Seit Jahrensind die Arbeiterinnen unterDruck, mit schwerwiegendenFolgen auch für ihre Gesund-heit. Oft müssen Frauen pre-käre, schlecht qualifizierte undunterbezahlte Arbeit anneh-men. Während die Männerdank der zweiten Säule mehr-heitlich frühzeitig in die Pensi-on gehen können, sind viele äl-tere Frauen gezwungen, denArbeitsmarkt zu verlassen oderaber ihr Pensum zu reduzieren,um trotz allem durchzuhalten.Erwerbsarbeit führt oft zu Aus-

beutung, Leid und Erschöp-fung. Leidensgeschichten sindtäglich anzutreffen. Gerade inder Krise, welche die Frauenbesonders trifft. In der Arbeits-gruppe, die sich mit diesemThema befasste, entstand eineResolution (Nummer 5), dieden Schutz der Frauen ins Zen-trum stellt. «Die Resolutiongeht auf einen Vorschlag vonmir zurück», sagt die SEV-Dele-gierte Andrea Ursula Leuzin-

ger. «Es ist sehr wichtig, dassdie Arbeitsmedizin auch die Di-mension des Geschlechts be-rücksichtigt und Gesundheits-fragen nicht nur im Hinblickauf die Männer analysiert. DieStärke unserer Resolution ist,dass sie klar festhält, dass Ar-beitgeber und Wirtschaft ver-antwortungsvoller und -be-wusster sein müssen. Denn dieZeche bezahlen wir mit unsererGesundheit. Es nützt nichts,sich darüber zu wundern, dassdie Gesundheitskosten steigen.Die Politik muss endlich dieAugen öffnen.» Diese Wortefanden die Unterstützung desganzen Kongresses, der dieResolution integral annahm.Diese fordert den SGB dazuauf, weiter für eine Arbeitszeit-reduktion zu kämpfen, wieauch für eine bessere Berück-sichtigung der Lebensphasenvon Frauen und Männern, füreine bessere Anerkennung derPflegearbeit, der Erfahrung derFrauen und ihrer Arbeit. Weiterfordert sie, gegen jegliche Formvon prekärer Arbeit und für dieAltersrenten entschlossen ein-zustehen. Françoise Gehring / Fi

Ausgebeutet, erschöpft, entlassenGesundheit, Arbeitszeit, Sozialversicherung: Kampfgebiete, wo Schützenhilfe direkt an der Front nötig ist

Ein Einkommen, auchnur ein bescheidenes,ist der Schlüssel zur fi-nanziellen Autonomie,dank der die Frauen ihrLeben selber bestim-men können. Doch derPreis dafür ist hoch,auch gesundheitlich.

Der SEV war am Frauenkongress gut vertreten.

Es braucht Mut, die Arbeit niederzulegen. Es brauchtMut, um einem Arbeitgeber, der seine Mitarbeiten-den schamlos ausnützt, offen gegenüberzutreten.Am 14. September begann ein Teil des Personalsdes Flughafencaterers Gate Gourmet in Genf,darunter viele Frauen, sich gegen den Direktionsent-scheid zu wehren, dass alle Mitarbeitenden entlas-sen und zu Lohndumpingkonditionen neu angestelltwerden sollten. Nachdem sie ein Treffen mit derDirektion verlangt hatten, wurden sechs Frauenfristlos entlassen. Ein solches Vorgehen ist inakzep-tabel, höhlt den GAV und die Gewerkschaftsrechtevöllig aus. Einige dieser Frauen, die immensen Mutbewiesen haben, nahmen am Kongress teil underhielten von ihm uneingeschränkte Unterstützung in

Form einer Resolution, die von der Direktion diesofortige Rücknahme der Entlassungen und dieRückkehr an den Verhandlungstisch fordert.

Solidarität mit den Frauen in der ganzen Welt

Für mehr Würde der Arbeit in der Schweiz und imRest der Welt wurde eine weitere Resolution ange-nommen, die durch die Tragödie von Dhaka (Bangla-desh) ausgelöst worden war, bei der bei einem Fab-rikeinsturz 1133 Personen umkamen, grösstenteilsArbeiterinnen. Arbeiterinnen, die unter miserablenBedingungen Kleider produzieren, die wir tragen. DieSGB-Frauen traten deshalb der Clean-Clothes-Kam-pagne der Erklärung von Bern bei. Die Forderungender Arbeiterinnen von Dhaka sind auch die unseren!

Gewerkschaftsrechte stärken – Solidarität mit streikenden Frauen

«Die Berücksichtigung sprachlicher Minderheiten istein aktives Instrument der Beteiligung der Basis.»Dies ist nicht nur der Titel einer von der SGB-Frau-engruppe Ticino e Moesa dem Kongress unterbrei-teten Resolution, sondern auch ein Aktionspro-gramm. Die Schweiz hat vier Landes- und dreiAmtssprachen, aber das Italienische erhält den ihmgebührenden Platz nicht.

«Sprachen schaffen Austausch, tragen zum gegen-seitigen Verständnis und dem nationalen Zusam-menhalt bei. Eine gewerkschaftliche Dachorganisa-tion wie der SGB muss nicht nur diesem Prinzipnachleben, sondern Minderheiten, auch die kulturel-len und sprachlichen, verteidigen. Besonders wenneine Minderheit der Minderheit bestraft werdensoll: die italienischsprachigen Frauen. Der SGB darfdie Sprachenfrage an seinen Kongressen nicht ver-nachlässigen: die Basis muss Zugang zu den Doku-menten in allen drei Amtssprachen haben und dieMitarbeit am Kongress muss durch einen italie-nischsprachigen Übersetzungsdienst erleichtertwerden», heisst es weiter in der Resolution.

Vor den Delegierten erklärten Françoise Gehring(SEV) und Roberta Bonato Knuchel (Unia), sieseien sich bewusst, dass die Politik des Sparensden Anliegen der Frauen und der Kultur den Bodenunter den Füssen wegziehe. «Aber die Frauen sindKultur. Kultur (in allen Bedeutungen dieses Begrif-fes) dieses Landes. Deshalb müssen wir von unsererSeite alles daran setzen, im Inneren der Gewerk-schaften die Bedeutung der Geschlechter zu erhö-hen, indem wir beim sprachlichen und kulturellenReichtum unseres Landes beginnen», so die Ge-werkschafterinnen weiter: «Seien wir uns bewusst:Die Zahl der Frauen in der Gewerkschaft steigt!»

Die einstimmig verabschiedete Resolution verlangt,

■ dass die Kommunikation in allen drei Amtsspra-chen am Kongress gewährleistet wird,

■ dass Dokumentationen und Schriftstücke in allendrei Amtssprachen (auch dem Italienischen) verfer-tigt werden

■ dass die Beteiligung durch das Anbieten einesÜbersetzungsdienstes erleichtert wird.

SPRACHMINDERHEITEN

frg

Energieriegel genügen nicht, um die Sprachklippen zu umschif-fen, aber sie geben Energie, um für die Minderheiten zu kämpfen.

LESERBRIEF / AGENDA ......

15kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

Sektionen23. November13.30 Uhr,Luzern, HotelContinental Park

■ LPV Luzern

Generalversammlung

Ständerat Paul Rechsteiner referiert zum ThemaAHVplus. Das Referat ist öffentlich, eingeladensind auch alle Pensionierten und Nichtorganisier-ten. Der Vorstand hofft auf viele Teilnehmende.

9. Dezember10 bis 18 Uhr,Basel, Personal-zimmer / PC-Raum

■ ZPV Basel

Weihnachtsapéro

Eingeladen sind alle Mitglieder und Nichtmit-glieder. Als Gäste begrüssen wir Mitglieder vomGAV-Verhandlungsteam. Wir freuen uns auf eingemütliches Beisammensein.

23. November18 Uhr,Hunzenschwil,RestaurantKastanienbaum

■ RPV Aargau

Herbstversammlung

Die Traktandenliste wird in den Personal-zimmern ausgehängt. Themen: Infos von der Prä-sidentenkonferenz und Aktuelles aus demSEV. Nachtessen nach der Versammlung.Anmeldung bitte an Markus Engetschwiler,079 253 71 95, [email protected].

Sektionen VPT22. November20 Uhr, Oberägeri,Restaurant Rössli

■ VPT Zugerland

Herbstversammlung

Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen.

23. November10 Uhr,Zürich

■ VPT Appenzellerland

VPT-Tagung Ostschweiz

Verbindungen: St. Gallen ab 8.11 Uhr; Herisauab 8.07 Uhr; Zürich, Bahnhofstrasse ab 9.30 Uhrmit Tram Nr. 11.

23. November10 Uhr,Zürich,Bürkliplatz(MS Panta Rhei)

■ VPT Südostbahnwww.sevsob.ch

VPT-Tagung Ostschweiz

Die Einladung mit den Details hängt in den Per-sonalräumen aus und ist auf der Website aufge-schaltet. Anmeldungen sofort an Kassier HansStark, 071 352 10 37, [email protected]. DasMittagessen wird aus der Sektionskasse bezahlt.

27. November(kein Verschiebe-datum)

■ VPT RBS, Pensionierte

Schlusswanderung deralten Aare entlang vonLyss nach Aarberg

Leichte Wanderung, zirka 2 Stunden. Wander-stöcke empfehlenswert. Mittagessen im Restau-rant Löwen in Aarberg. Solothurn ab 8.18 Uhr;Worb ab 8.30 Uhr, Bern ab 9.13 Uhr. Rückfahrtab Aarberg immer XX.20 via Lyss. Anmeldungbis 24. November abends an Bernhard Blaser,031 911 24 27, [email protected].

29. November20.30 Uhr,Fribourg,Café RestaurantLe Jura

■ VPT TPF régionale

Herbstversammlung

Alle aktiven und pensionierten Kolleg/innen sindeingeladen. Nach der Versammlung wird einEssen serviert.

3. Dezember ■ VPT RBS, Pensionierte

SchlusswanderungBowil–Signau–Schüpbach

Wanderung, zirka 2 Stunden, wenig Höhenme-ter. Die Wanderung wird bei jeder Witterungdurchgeführt. Mittagessen im Restaurant Kreuzin Schüpbach. Nichtwanderer fahren direkt nachSchüpbach Dorf. Bern ab 11.12 Uhr, Signau (Bus)ab 11.48 Uhr, Schüpbach Dorf an 11.51 Uhr,gleich hinter dem Restaurant. Worb Dorf ab 8.30Uhr; Solothurn ab 8.18 Uhr; Bern ab 9.12 Uhr,Bowil an 9.39 Uhr. Rückfahrt: Schüpbach Dorf ab16.07 Uhr. Bitte bis 29. November anmelden(wichtig für Reservation im Restaurant) bei KurtBühler, 031 839 11 15.

2. Dezember8.30 Uhr,Erstfeld,Restaurant Fisch

■ LPV Erstfeld

Sektionsversammlung

Die Themen sind der Traktandenliste zu entneh-men, die in den Depots aufgelegt ist. Auf zahl-reichen Besuch freut sich der Vorstand.

4. Dezember14.15 Uhr,Spiez,Gemeinde-zentrumLötschberg

■ VPT BLS, Gruppe Pensio-nierte und PensionierteEmmental

Weihnachtsversammlung

Referat von Daniela Lehmann, KoordinatorinVerkehrspolitik SEV, über Fabi (Finanzierung undAusbau der Bahn-Infrastruktur) und Tarife. Infor-mationen über Aktuelles aus der Sektion und PKSymova. Orientierung zum Zusammenschlussder Gruppen Emmental und BLS. Coop offeriertwiederum die Grittibänzen. Ab 13.30 Uhr Kalen-derverkauf (14 Franken). BLS-Kolleg/innen, dienicht an der Versammlung teilnehmen, bestellenden Kalender bei Roger Ritz, Oberlandstrasse 59,3700 Spiez, 033 654 37 53.

IMPRESSUMkontakt.sev ist die Mitgliederzeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV underscheint vierzehntäglich.

ISSN 1662-8454

Auflage: 30 778 Ex. (Gesamtauflage 45 451 Ex.), WEMF-beglaubigt 21.11.2012

Herausgeber: SEV, www.sev-online.ch

Redaktion: Peter Moor (Chefredaktor), Peter Anliker, Vivian Bologna, Anita Engimann,Beatrice Fankhauser, Markus Fischer, Françoise Gehring, Pietro Gianolli, Jörg Matter,Patrizia Pellandini, Henriette Schaffter

Redaktionsadresse: kontakt.sev, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6;[email protected]; Telefon 031 357 57 57, Telefax 031 357 57 58

Abonnemente und Adressänderungen:SEV, Mitgliederdienste, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected],Telefon 031 357 57 57, Telefax 031 357 57 58. Das Jahresabonnement kostet fürNichtmitglieder CHF 40.–.

Inserate: Zürichsee Werbe AG, Seestrasse 86, 8712 Stäfa; Telefon 044 928 56 11,Telefax 044 928 56 00, [email protected], www.zs-werbeag.ch

Produktion: AZ Medien, Aarau; www.azmedien.ch

Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, Solprint, Subingen;www.solprint.ch. Ein Unternehmen der AZ Medien AG

Die nächste Ausgabe von kontakt.sev erscheint am 5. Dezember 2013.Redaktionsschluss für den Sektionsteil: 28. November, 8 UhrInserateschluss: 25. November, 10 Uhr

Immer noch wird bei der Pensionskassedie «Wackelrente» diskutiert, obwohldieses Modell von den Versichertennicht gewünscht wird. Zum heutigenZeitpunkt ist das Vertrauen zur Pensi-onskasse allgemein stark gesunken,und diese Idee der Pensionskasse SBBzeigt nun wieder, dass sie vor allem dieRisiken auf die Versicherten und Pensi-onierten abwälzen will.Ich finde dieses Modell ein sehr gefähr-liches Experiment, was die Pensions-kasse dann wirklich zum Wackeln brin-gen könnte, nicht nur die Rente.Die Mitarbeitenden haben es verdient,nach der Pensionierung eine sichereRente zu erhalten. Sie haben in derNacht, in Wind, Regen und Kälte gear-beitet. Sie haben ihren Schlaf geopfert,um den Betrieb der SBB sicherzustellenzum Beispiel bei der Störungsbehe-bung. Alle Mitarbeitenden haben zu-sätzlich noch zur Sanierung der Pensi-onskasse beigetragen. Es geht dochnicht, dass nun wir alle nach der Pensio-nierung nochmals zahlen müssen undbei schlechter Deckung bis zu 12,5 %weniger Rente erhalten. Das nennt manim Volksmund «Rentenklau». Das ist be-schämend und unzumutbar.Was mir bei der Vorstellung dieses Mo-dells aufgefallen ist: es gibt nur eineTabelle «Abzug bei Unterdeckung». Ei-ne Tabelle für einen Zuschlag zur Rente

für den Fall der Überdeckung habe ichjedoch nicht gesehen. Wie ist es denngemeint bei einem Deckungsgrad vonzum Beispiel 105 Prozent. Entscheidetdie Pensionskasse, ob eine Rente von105 Prozent ausbezahlt wird, ganznach eigenem Gutdünken der Pensi-onskassenverwaltung?Ein weiterer wichtiger Punkt führt michzur Ablehnung dieser «Wackelrente»:Die Preise der Lebensmittel, die Mietenund Hypozinsen, die Krankenkassenprä-mien und Arztkosten und vieles mehrsinken nicht, sondern steigen immer hö-her. Das muss man klar budgetieren.Wenn man jedoch nicht mehr weiss, wieviel Rente man noch erhält, gerät auchder ganze Haushalt ins Schwanken, wasauch in der Familie zu Konflikten wegendes fehlenden Geldes führen könnte. Eskann ja nicht sein, dass man sich , kaumpensioniert, die Wohnung oder dasHaus nicht mehr leisten kann. Da stelltman dann auch das Dreisäulenprinzip inFrage. Die zweite Säule soll ja den nor-malen Lebensstandard sichern undnicht infrage stellen.Die Rentner/innen sollen den letztenLebensabschnitt in Ruhe geniessen,sollen sich nicht darum kümmern müs-sen was in den Finanzmärkten passiert.Sie wollen ein gesichertes Einkommen,und nicht eine Rente, die schwankt.

Urs Wettstein, Unterengstringen/Valens

Leserbrief

Nein zur «Wackelrente»!

......

16 AGENDAkontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

Pensionierte SBB2. Dezember14 Uhr,Rapperswil,Evang. Kirch-gemeindehaus

■ PV Glarus-Rapperswil

Jahresschlussfeier

Gemütliches Beisammensein bei Kaffee, Kuchenund einer Theateraufführung. Wir freuen unsschon heute auf die herrlichen Kuchen und dan-ken den fleissigen Bäckerinnen und Bäckern.

2. Dezember14.15 Uhr,Oberwinterthur,Hotel Römertor

■ PV Winterthur-Schaff-hausen

Adventsfeier

Türöffnung ist um 13.45 Uhr. Feier unterMitwirkung von Pfarrerin Breuer, dem PV-Chor Winterthur und dem Musikcorps «AlteGarde».

3. DezemberBasel,RestaurantBundesbahn

■ PensioniertesZugpersonal Basel

Stammtisch

Wir treffen uns jeden ersten Dienstag im Monat.Kollegen auswärtiger Depots sind herzlich will-kommen.

4. Dezember14.15 Uhr,Egnach,RestaurantSternen

■ PV Thurgau

Adventsfeier

Pfarrerin Meret Engel begleitet durch den Nach-mittag. Musikalische Unterhaltung des Panflö-tenquartetts Romanshorn. Am Schluss wird einImbiss offeriert. Anmeldung bis 2. Dezember mitweissem Talon an Präsident Albert Mazenauer,Weitenzelgstrasse 23, 8590 Romanshorn.

5. DezemberOlten,Rest. Bahnhof(Gleis 13)

■ PensioniertesZugpersonal Olten

Stammtisch

Wir treffen uns jeden ersten Donnerstagnach-mittag im Monat. Auswärtige Kollegen sindherzlich willkommen.

5. Dezember14 Uhr,Biel,RestaurantRomand

■ PV Bielwww.sev-pv.ch/biel-bienne

Chlouserfeier

Wir laden zum gemütlichen Zusammensein ein.PV-Zentralpräsident Ricardo Loretan kommt u. a.zu Besuch. Ehrenurkunden und Diplome werdenan die Mitglieder mit 40, 50, 60 und 70 JahrenZugehörigkeit zum SEV abgegeben. Der Anlasswird umrahmt vom Männerchor der pensionier-ten Eisenbahner. Eine warme Mahlzeit ist offe-riert von der Sektion; die Getränke sind durch dieTeilnehmenden zu bezahlen.

5. Dezember11.45 Uhr,Bassecourt,Café du Jura

■ PV Jura

Nikolaustreffen

Mittagessen offeriert aus der Sektionskasse (dieGetränke sind selbst zu bezahlen). Der PV-Chorsorgt für Unterhaltung und das traditionelleLotto findet statt (Lottopreise sind sehr willkom-men). Merci an alle, die Güetzi oder einen Cakebringen. Achtung – Restaurantwechsel; Parkier-möglichkeit auf dem Bahnhofplatz (das Café be-findet sich 5 Minuten entfernt, nahe der Kirche).Anmeldung bitte bis 30. November an PierreAckermann, 032 422 48 35, [email protected].

10. Dezember14.15 Uhr,Windisch,Ref. Kirchge-meindehaus

■ PV Aargau

Adventsfeier

Begrüssung durch Sektionspräsident Ueli Röthen-mund, Liedervortrag des Schülerchors des Dorf-schulhauses Windisch. Danach besinnliche Ge-danken mit Pfarrerin Patrizia Weigl, Windisch.Zentralpräsident Ricardo Loretan informiert überAktuelles. Imbiss mit Kaffee und Gebäck, offe-riert von der Sektion; Getränke auf eigeneKosten. Anmeldung bis 25. November mit gelberKarte oder an [email protected].

10. Dezember14 Uhr,Luzern Allmend,Armee-Ausbil-dungszentrum

■ PV Luzernwww.sev-pv.ch/luzern

Adventsfeier

Vier Schulklassen aus Kriens bieten mit Gospel-liedern einen Ohrenschmaus. Mit Panflöte undKlavier versetzt uns das Duo PanTastico in vor-weihnachtliche Stimmung. Alle Mitglieder mitPartner/in sind herzlich eingeladen. Anmeldungzwingend erforderlich bis 5. Dezember an einesder Vorstandsmitglieder. Wir freuen uns auf ei-nen gemütlichen Nachmittag im besinnlichenRahmen. Anreise ab Bahnhof Luzern: Bus Nr. 1bis Eichhof, Abfahrt alle 7½ Minuten; Bus Nr. 20bis Allmend (Luzern Messe), Abfahrt XX.00,XX.15, XX.30, XX.45 Uhr; S 4 bis Luzern All-mend / Messe, Abfahrt XX.11 und XX.41 Uhr. Aballen Haltestellen Fussmarsch von 8 bis 10 Mi-nuten bis zum Versammlungslokal.

10. Dezember13.45 Uhr,Olten,Stadttheater

■ PV Olten und Umgebung

Weihnachtsfeier

Traditionelle Weihnachtsfeier. Den Nachmittagverschönert Pfarrer Weber, Luterbach, derPV-Männerchor sowie das JugendorchesterAccelerando.

11. Dezember14 Uhr,Düdingen,Hotel Bahnhof

■ PV Bern

Weihnachtsfeier

Gemütliche Weihnachtsfeier im üblichen Rah-men unter Mitwirkung des Männerchors und mitZvieri. Bern ab 13.15 Uhr, Rückkehr zirka 17.10Uhr. Alle Mitglieder mit Partner/in sind herzlicheingeladen.

12. Dezember14.15 Uhr,Rorschach,Stadthof

■ PV St. Gallen

Adventsfeier

Pfarrer Helfenstein aus Rorschach wird uns aufWeihnachten einstimmen. Musik von den «Tog-gis». Zum Schluss gibts den obligaten Imbiss.Der Vorstand hofft auf viele Teilnehmende. Vor-anzeige: 27. März 2014, Hauptversammlung,ebenfalls im Stadthof in Rorschach.

19. Dezember14.30 Uhr, Zürich,Volkshaus(Theatersaal)

■ PV Zürich

Weihnachtsfeier

Musikalische Einstimmung mit dem Chor Ries-bach. Nach den besinnlichen Worten von PfarrerHannes Kappeler offerierter Imbiss und Weih-nachtskonzert der Bendliker-Musik. Eingeladensind alle Mitglieder mit Partner/in. Anmeldungobligatorisch für die Weihnachtsfeier / Imbissbis spätestens 8. Dezember an Kurt Egloff,Lerchenberg 19, 8046 Zürich, 044 371 14 64 [email protected].

12. Dezember14 Uhr (Türöff-nung ab 13.20Uhr), Erstfeld,PfarreizentrumSt. Josef

■ PV Uri

Adventsfeier

Wir laden alle Mitglieder mit Partner/in herzlichein, zusammen mit uns einen besinnlichen Nach-mittag bei weihnachtlicher Stimmung zu verbrin-gen. Der Vorstand freut sich auf zahlreiches Er-scheinen.

11. Dezember14 Uhr, Basel,Volkshaus

■ PV Basel

Weihnachtsfeier

Alle Mitglieder mit Partner/in sind zu diesem ge-mütlichen Nachmittag umrahmt von besinnli-chen Klängen herzlich eingeladen. Dazwischengibt es die traditionellen «Grättimannen» undKaffee.

19. Dezember11.15 Uhr,Brig-Glis,RestaurantRiver-Side

■ PV Walliswww.sev-pv.ch/wallis-valais

Weihnachtsfeier Oberwallis

Beginn mit dem gemeinsamen Mittagessen. Un-kostenbeitrag: 30 Franken pro Person, Mehrkos-ten übernimmt die Sektionskasse. Anmeldungbis spätestens 12. Dezember an Walter Schmid,Spitalweg 23, 3902 Glis, mit Talon, Postkarte,027 923 54 31 oder [email protected].

Sport und Kultur23. November ■ ESV Rheintal-Walensee

www.esv-rhw.ch

Kulinarische Wanderung

Treffpunkt in Basel SBB, Abfahrt Zürich HB 8.00Uhr. Zirka 3½-stündige Wanderung im Dreilandmit anschliessendem Essen. Anmeldung sofortan Kurt Suter, 061 831 47 71 oder 079 769 42 13.

26. November18.10 Uhr, Zürich,Hauptbahnhof,VIP-Raum Escher

■ EisenbahnerPhilatelisten Zürich

Nächstes Sammlertreffen

Die Sammlertreffen finden jeweils am letztenDienstag im Monat statt. Informationen, Kaufund Tausch sowie Kleinauktionen. Interessierteund neue Mitglieder sind herzlich willkommen.

2. Dezember18 Uhr, Bern,Bollwerk,Instruk-tionszimmer P 245

■ EisenbahnerPhilatelisten Bern

Nächstes Sammlertreffen

Informationen, Kauf und Tausch sowie Kleinauk-tionen. Interessierte und neue Mitglieder sindherzlich willkommen.

7. Dezember ■ ESV Luzernwww.esv-luzern.ch

Schneeschuhtour oderWinterwanderung

Schneeschuhtour oder Winterwanderung je nachSchneeverhältnissen und Witterung. Anmeldungbis 1. Dezember bei Tourenleiter Marcel Hofer,041 280 02 41 oder auf der Website.

5. Dezember14.30 Uhr, Basel,RestaurantBundesbahn

■ Pensioniertes Rangier-personal Basel

Stammtisch

Wir treffen uns jeden ersten Donnerstag-nachmittag im Monat. Auch Kollegen andererKategorien sind freundlich eingeladen.

AGENDA ......

17kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

Alder Karl, pensionierter Bahnhof-vorstand, Bad Ragaz; gestorben im97. Altersjahr. PV Luzern.

Bärtschi Anna, Witwe des Hans,Beinwil am See; gestorben im92. Altersjahr. PV Aargau.

Battaglia Bernardo, pensionierterFachspezialist, Landquart; gestorbenim 96. Altersjahr. VPT Rhätische Bahn.

Blaser Ernst, pensionierter Stations-vorstand, Oberwil bei Zug; gestorbenim 94. Altersjahr. PV Luzern.

Bleiker Margreth, Witwe des Hans,Wil SG; gestorben im 94. Altersjahr.PV St. Gallen.

Bundi Mathias, pensionierterBahnmeister, Langnau im Emmental;gestorben im 97. Altersjahr. VPT BLS,Pensionierte.

Burren Ernst, pensionierter Werk-führer, Spiez; gestorben im 93. Alters-jahr. VPT BLS, Pensionierte.

Dürig Fritz, pensionierter Werkführer,Bern; gestorben im 88. Altersjahr.PV Bern.

Frei Max, pensionierter Souschef,Rorschach; gestorben im 87. Altersjahr.PV St. Gallen.

Fuhrer Hedi, pensionierte Ver-waltungsbeamtin, St. Gallen; gestor-ben im 84. Altersjahr. PV St. Gallen.

Gubler Marie, Witwe des Paul,Niederuzwil; gestorben im90. Altersjahr. PV St. Gallen.

Heggli Heinrich, pensionierter Stell-vertreter Güterexpedition, Kriens; ge-storben im 86. Altersjahr. PV Luzern.

Hofstetter Hugo, pensionierterStellwerkbeamter, Zürich; gestorbenim 90. Altersjahr. PV Zürich.

Kämpf Robert, pensionierter Stations-vorstand, Zürich; gestorben im 87. Alters-jahr. VPT Sihltal.

Koller Marie, Witwe des August,Bauma; gestorben im 90. Altersjahr.PV Winterthur-Schaffhausen.

Lienert Ernst, pensionierter Team-leiter, Pratteln; gestorben im 73. Alters-jahr. PV Basel.

Luppi-Koch Willi, pensionierterWagenkontrollbeamter, Härkingen;gestorben im 86. Altersjahr. PV Oltenund Umgebung.

Müller Hans, pensionierter Kondukteur,Spiez; gestorben im 93. Altersjahr.VPT BLS, Pensionierte.

Neuhaus Emil, pensionierter Gruppen-chef, Bern; gestorben im 86. Altersjahr.PV Bern.

Rohrer Alma, Witwe des Max, Biglen;gestorben im 95. Altersjahr. VPT BLS,Pensionierte.

Ryser Werner, pensionierter Lokomotiv-führer, Bern; gestorben im 84. Altersjahr.PV Bern.

Sägesser Beat, Spiez; gestorben im64. Altersjahr. VPT BLS.

Schütze Ernst, pensionierter Gruppen-chef, Basel; gestorben im 79. Altersjahr.PV Basel.

Streich Reto, pensionierter Depot-angestellter, Gümligen; gestorbenim 50. Altersjahr. PV Luzern.

Sulser Walter, pensionierter Rangier-meister, Weite; gestorben im 86. Alters-jahr. PV Buchs-Sargans-Chur & RhB.

Urech Emilie, Witwe des Erwin, Zürich;gestorben im 92. Altersjahr. PV Zürich.

Vogelsang Othmar, pensionierterBahndienstvorarbeiter, Vogelsang AG;gestorben im 86. Altersjahr. PV Aargau.

Widmer Paul, pensionierter Chef-instruktor, Egnach; gestorben im95. Altersjahr. PV Thurgau.

Wildmann Leni, Witwe des Hans,La Tour-de-Peilz; gestorben im93. Altersjahr. PV Waadt.

Zimmermann Anton, pensionierterLokomotivführer, Erstfeld; gestorbenim 93. Altersjahr. PV Uri.

Zitterli Werner, pensionierter Zug-führer, Lyss; gestorben im 90. Altersjahr.PV Biel.

Unsere Verstorbenen

16. Dezember9.45 Uhr,Lausanne, Unter-führung West, imCafé bei AufgangGleis 1

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

WanderungSt. Saphorin–La Conversion

St.Gallen ab 6.11 Uhr, Lausanne an 9.40 Uhr, ab10.00 Uhr, St. Saphorin an 10.16 Uhr. Wande-rung via Rivaz, Grandvaux nach La Conversion in3¾ Stunden, +540 / –420 m. Lausanne ab 17.20Uhr. Mittagessen in Cully (Restaurant). Anmel-dung bis 13. Dezember an Rolf Vogt, 027 346 11 94.

15. Dezember ■ ESV Olten

Anskiet im SkigebietZweisimmen-Saanenmöser

Wir hoffen auf einen Grossaufmarsch von Ski-und Snowboardbegeisterten, egal ob Mitgliedoder Nichtmitglied, allein oder in Begleitung.Verpflegung aus dem Rucksack oder imRestaurant. Auskunft über die Durchführung am14. Dezember ab 13 Uhr, 062 296 69 57.

14. Dezember ■ ESC Winterthur

Skitour mit LVS-Übunggemeinsam mit Berg-club Zürich

Leichte Skitour, 2 bis 3 Stunden. Aufstieg mit ge-nügend Zeit für LVS-Übungen. Vollständige Aus-rüstung für Skitour. Verpflegung mitnehmen. Ortund Zeit werden kurzfristig festgelegt. Anmel-dungen bis 11. Dezember an Johann Bollhalder,071 277 85 06, [email protected].

1. bis 8. März ■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Skitourenwoche in Vals (GR)

Unterkunft im Hotel Alpina beim Dorfplatz. De-tails inklusive Anmeldetalon siehe EWF-Zitigoder Website. Anmeldungen bis 30. Novemberan Urs Seiler, Winterthur.

24. Februarbis 1. März

■ ESC Winterthur

SkitourenwocheTschierv, Münstertal

Ab Tschierv oder mit dem Gratis-Skibus startenwir zu den verschiedenen Tourenzielen. Unter-kunft im Gasthaus mit HP. Anmeldung bis5. Januar an Johann Bollhalder, Paul-Brandt-Strasse 53, 9000 St. Gallen, [email protected] für unverbindliche Auskunft 071 277 85 06.

8. bis10. JanuarAlt St. JohannFerienhausSäntisblick

■ ESC Winterthurwww.escw.ch

Skitage «Toggi»

Nebst gemütlichem Beisammensein machen wirleichtere Skitouren; auch pistenfahren undSchneeschuh laufen ist möglich. Übernachtungin Mehrbettzimmern; Frühstück und Abendessenvom bewährten Team Eva und Bruno. Zürich ab8.25 Uhr (S5), Winterthur ab 8.37 Uhr via Wil,Alt St. Johann an 10.09 Uhr. Tourenleiter für Ski-touren: Johann Bollhalder; die anderen Diszipli-nen organisieren sich selber. Wer schon amDienstagabend anreisen möchte, meldet dies beider Anmeldung. Anmeldung bis 22. Dezember anHans Jaggi, 056 444 70 34, [email protected].

14. Januar9.15 bis16.45 Uhr,Zürich, Unia

20. Januar9.15 bis16.45 Uhr,Bern, Hotel Bern

30. Januar9.15 bis16.45 Uhr,Chur, ibW HöhereFachschule

■ Movendo– das Bildungs-institut der Gewerk-schaftenwww.movendo.ch

Ja zur Mindestlohn-Initiative

Ein Mindestlohn von 4000 Franken für eine Voll-zeitstelle: Das verlangt die Mindestlohn-Initiati-ve des SGB. Die Teilnehmenden erweitern ihreKenntnisse in den Bereichen Beschäftigung undLohn und bereiten sich auf die Abstimmungs-kampagne vor. Referenten/innen: Hans Bau-mann (Ökonom), Danièle Lenzin (Sozialwissen-schaftlerin), Andreas Rieger (Unia), Chistine Goll(Movendo).

Alle Kurse (inkl. Verpflegung) sind für Gewerk-schaftsmitglieder kostenlos. Weitere Infossowie Anmeldedetails siehe Website oder beiMovendo, 031 370 00 70, [email protected].

Bildung

14. Dezember ■ ESC Basel, Ski undBergsport

Leichte Wanderung zumErbsensuppe essenbeim SC Grafenried

Basel SBB ab 7.59 Uhr, Bern RBS ab 9.07 Uhr,Worblaufen an 9.11 Uhr. Leichte WanderungWorblaufen–Schönbühl; zirka 2 Stunden. Schön-bühl RBS ab 12.05 Uhr, Grafenried an 12.21 Uhr.Mittagessen um 12.30 Uhr. Am Nachmittageventuell Wanderung nach Jegenstorf; zirka 1¼Stunden. Anmeldung obligatorisch bis 11. Dezem-ber an Edi Gerber, Eichmatt 7, 3308 Grafenried,031 767 76 33.

13. Dezember ■ ESV Luzernwww.esv-luzern.ch

Skitour für Anfängerje nach Verhältnissen

Aufstieg zirka 1000 Höhenmeter. Komplette Ski-tourenausrüstung mit LVS, Sonde und Schaufel.Verpflegung aus dem Rucksack. Anmeldung bis11. Dezember an Tourenleiter Daniel Emmen-egger, 077 450 73 82) oder auf der Website.

7. und8. Dezember

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Fonduetour Hundsteinhütte

Details siehe EWF-Zitig oder Website. Die letz-ten Infos erhalten alle angemeldeten Teilneh-menden kurz vor dem Anlass per E-Mail. Anmel-dungen bitte bis 28. November an Beat Frei,071 352 61 67 oder [email protected].

7. Dezember20 Uhr, Thun(Allmendingen),Rest. Kreuz

■ ESV Thun

Familienabend

Unterhaltungsabend mit Rangverkündigung undTanz. Alle Ehren-, Frei-, Aktiv- und Passivmit-glieder sowie Freunde sind herzlich eingeladen.

......

18 SEKTIONENkontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

Am 21. Oktober begrüsste Prä-sident Ernst Schefer zahlreicheMitglieder zur Versammlung.Allen Kranken und Verunfalltenwünschte er baldige Genesung.Nelli Zingg und Ernst Scheferhaben an der Herbsttagung desUnterverbands PV teilgenom-men (siehe kontakt.sev Nr. 21).Die Sektion verzeichnet 15 To-desfälle, 7 Austritte und 7 Neu-zugänge. An der Demo in Bernwaren leider nur 15 Sektions-mitglieder dabei (3 Vorstands-und 11 Sektionsmitglieder so-wie 1 Lokalmitglied), eine äus-serst magere Beteiligung,wenn man weiss, worum esgeht. Auch der SEV-Vorstandist enttäuscht über dieschlechte Beteiligung.Die Sektionsreise findet am4. Juni 2014 statt. Sie führt mitdem öV via Thun nach Gross-höchstetten, wo es im Land-gasthof Sternen ein Menu nachEmmentaler Art zu geniessengibt. Der PV-Chor begleitetauch auf dieser Reise. WeitereInfos folgen anfangs 2014.

Gesucht werden immer nochzwei neue Vorstandsmitglie-der: Ersatz für den zurücktre-tenden Kassier und eine Beisit-zerin, weil auch Erika Schnyderauf die HV 2014 aus dem Vor-stand austritt. Der Vorstandweiss, dass sich dieser Aufruffast immer an die gleichen Kol-leg/innen richtet, ist aber dank-bar für jede Unterstützung.Das Musikcorps feiert diesesJahr «65 Jahre Alte Garde». DasHerbstkonzert begann mit ei-nem wunderschönen Choral,gefolgt von «Happy Birthday»,das dem Geburtstagskind KurtMöckli galt. Das Musikcorps be-glückte die Versammlung mitweiteren rassigen, heiterenund erfrischenden Musikstü-cken . Herzlichen Dank der «Al-ten Garde», Dirigent MeinradLagler sowie Vizedirigent KurtMöckli.Der Präsident wünschte allengute Heimkehr und freut sichauf ein Wiedersehen an derAdventsfeier am 2. Dezemberim Hotel Römertor. Nelli Zingg

Vorstandsmitglieder gesucht■ PV Winterthur-Schaffhausen

Mit dem Programm «Operating2016» bereitet sich Operating(OP) auf die Zukunft vor. Mo-derne Triebzüge und steigendeAnsprüche der Kundschaftstellen neue Anforderungen.Mit einer neuen, nach Produk-ten ausgerichteten Organisa-tion erhöht OP die Kundenori-entierung weiter und leistetihren Beitrag zu SBB 2016.Thomas Brandt, Leiter Opera-ting, erwähnte an einem Infoan-lass vor 100 OP-Kadern explizit,«Operating 2016» sei kein Mit-arbeiterabbauprogramm undauch keine Restrukturierung,sondern ein weiterer Schritt ineine gesicherte Zukunft für OP.

Was ändert mit «Operating 2016»Das Prozessmodell von OP än-dert. Planende und steuerndeAufgaben werden gebündelt.Funktionen in der Fläche über-nehmen mehr Eigenverantwor-tung. Klare Verantwortlichkei-ten und weniger Schnittstellenverbessern zudem die Materi-alverfügbarkeit. Und die Pro-

dukte können kundenspezifi-scher gestaltet werden.

Stand UmsetzungZum jetzigen Zeitpunkt habendie Leitung, das Projektteamund die Bereichsexperten ge-meinsam die Grundzüge desneuen Prozessmodells und derkünftigen Aufbauorganisationvon OP erarbeitet. Darüber hin-aus wurde das Leitungsteamder neuen Organisation be-stimmt. Bis Anfang Dezemberwerden die Leiter der neuenBereiche ihre Leitungsteamsdefinieren und die Umsetzungder für ihre Bereiche definier-ten Stossrichtungen vorberei-ten. In einer nächsten Phasewerden weitere Kader, Fachex-perten und der Fachausschuss«Operating 2016» einbezogen,um die Prozesse und die Orga-nisation im Detail zu beschrei-ben. Bis zur Umstellung aufdas neue Prozessmodell unddie neue Organisation am1. Mai 2014 bleiben die heuti-gen Strukturen bestehen. 2016,

nach einer Zeit des weiterenEinspielens und der Stabilisie-rung der neuen Abläufe undStrukturen, wird OP 2016 ab-geschlossen sein.

Fachausschuss gebildetDamit die Stimme der betroffe-nen Mitarbeitenden im ProjektGehör findet, hat die Peko Per-sonenverkehr bei der LeitungOP einen Fachausschuss «Ope-rating 2016» eingefordert. Fol-gende Mitglieder sind im Fach-ausschuss: Roger Derungs,Leiter Fachausschuss «Opera-ting 2016» Peko P, ChristophGeissbühler, Präsident PekoFläche P-OP-RM, Olivier Gspo-ner, Präsident Peko Fläche P-OP-ZV, Max Hodel, PräsidentPeko Fläche P-OP-MT-IW-Olten,Pierre André Rochat, PräsidentPeko Fläche P-OP-MT-IW-Yver-don und Werner Schwarzer,Zentralpräsident SEV-TS.Künftig werden wir regelmäs-sig über den Stand der Umset-zung von «Operating 2016» in-formieren. Medienstelle TS

«Operating 2016» in Richtung Zukunft■ Unterverband TS

Erfreulicherweise konnte Prä-sident Valerio Raimondo am2. November in Gossau 32 Kol-legen zur Hauptversammlungwillkommen heissen. Ein spe-zieller Gruss galt Bau-Zentral-sekretär Ernst Walder.Zu Beginn informierte ValerioRaimondo über die aktuellengewerkschaftlichen Themenwie Fabi (Finanzierung Bahn-infrastruktur), AHVplus undGAV 2015. Er ermunterte alle,sich für Fabi stark zu machen,gehe es doch um eine wichtigeWeichenstellung für den öVund damit auch um die Siche-rung unserer Arbeitsplätze.Nach den Kurzinfos reisten dieVersammelten mit der Appen-zellerbahn nach Weissbad, mitdem Postauto nach Brülisauund mit der Seilbahn auf denHohen Kasten. Entgegen denverhaltenen Wetterprognosenherrschten beste Verhältnissemit einer grandiosen Aussicht

auf Mittelland, Bodensee,Rheintal und den Alpstein.Dieser Ausflug, organisiert vonKassier Kurt Wüger, liessnichts zu wünschen übrig.Nach einem ausgezeichnetenMittagessen im Drehrestau-rant teilten sich die Teilneh-menden in zwei Gruppen Wan-dererer und eine Gruppe Seil-bahnfahrende auf. Eine Gruppenahm den Abstieg nach Brüli-sau über den direkten steile-ren Talweg in Angriff, die ande-re Gruppe bevorzugte den Wegvia Kamor. Diejenigen, die sichfür die Talfahrt mit der Seil-bahn entschieden, konntendas Risiko, einen Muskelkatereinzufangen, auf ein Minimumreduzieren.Der Ausflug hat allen gefallenund ermuntert den Vorstanddazu, wieder einmal eine Ver-sammlung in lockerem Rah-men durchzuführen.

Urs Natterer

HV im lockeren Rahmen■ BAU Ostschweiz

Am 23. Oktober konnte Präsi-dent Rolf Deller in München-stein 102 Personen zur Herbst-versammlung begrüssen. Nachdem Gedenken der Verstorbe-nen und einigen statutarischenGeschäften referierte SeppBühler über das neue Er-wachsenenschutzrecht. Dabeiwurde klar, dass die darin ent-haltenen Regelungen wie Vor-sorge- und Betreuungsauftrag,Festlegung von Vertrauensper-sonen usw. rechtzeitig, dasheisst bei guter geistiger undgesundheitlicher Verfassunggetroffen werden sollten. Diesgilt auch für die Patientenver-fügung.Egon Häberli, ein pensionierterKollege, berichtete über seinBewegungsprojekt, das er ausgesundheitlichen Gründen«unter die Füsse» genommenhat. Nachdem er alle Strassenund Gassen von Bern durch-wandert hatte, war sein nächs-

tes Ziel, alle Gemeinden derSchweiz «auf Schusters Rap-pen» zu besuchen. Dazu benö-tigte er knappe vier Jahre. Erfotografierte von jeder Ge-meinde mindestens eine Orts-tafel und dokumentierte allesauf Wanderkarten. Ab und zuwurde Egon begleitet, so an 25Tagen, zirka 900 km, auch vonRolf Deller. Sein Gesundheits-tipp: «Geht an die frische Luftund bewegt euch!»Der Präsident informierte überden Bildungskurs und dieHerbsttagung des PV. Die An-liegen unserer Sektion erhiel-ten Zustimmung (siehe Berichtin kontakt.sev Nr. 21). Das Mit-glied Heinz Küpfer wurde ausder GPK des UV verabschiedet.Rolf Deller dankte ihm für sei-ne gute Arbeit. Die Stiftungs-ratsaufsicht tut sich schwer miteiner Antwort betreffend die«Vertretung der Pensioniertenim Stiftungsrat der PK SBB».

Auf humoristische Art schaute«Glöggli» auf die Fahrt ins Blauezurück und bedankte sich fürden grossen Aufmarsch (157Teilnehmende).Fabi (Finanzierung und AusbauBahninfrastruktur): Im Oktoberwurde das Regionalkomiteebeider Basel «Ja zu Fabi» ge-gründet. Die Versammlung er-hielt eine Kurzfassung präsen-tiert. Mit Fabi wird ein unbe-fristeter Fonds errichtet für denAusbau, Betrieb und Unterhaltder Bahn (bis 2025 6,4 Milliar-den Franken). U. a. werden dieKapazitäten im Personen- undGüterverkehr auf der Schienegefördert. Mitmachen und «Ja»stimmen am 9. Februar.Der Präsident des Männerchorsder pensionierten Eisenbahnersucht dringend neue Sänger.Er ermunterte die Mitglieder:«Kommt und singt mit uns,denn Singen ist gut für Körperund Geist!» Walti Merz

Referat über das Erwachsenenschutzrecht■ PV Basel

www.sev-online.ch www.sev-online.ch www.sev-online.ch

SEKTIONEN ......

19kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

Weil die Einteilungen für Zürich nochnicht vorlagen, befasste sich die Ver-sammlung am 24. Oktober mit allge-meinen Forderungen zur neuen Eintei-lung. Nebst den üblichen Wünschennach abwechslungsreicher Arbeit be-fanden die Mitglieder, dass 7-Tage-Ar-beitseinsätze nicht infrage kommen.Ebenso sprachen sie sich gegen Einzel-rasttage aus. Nur weil mit den neuenBereichsspezifischen Arbeitszeitrege-lungen (BAR) der Rasttagskalenderschwieriger zu gestalten ist, muss mannicht «trötzeln» und Einzelrasttage vonneuem einführen. Für unsere Standorteist es einfach, die durchschnittliche Ar-beitszeit zu erhöhen, sodass eine ver-nünftige Rasttagsfolge entsteht.

Fehlende Leistungen bemängeltDie Mitglieder stört es, dass verschie-dene Leistungen im Fernverkehr ein-fach aus unseren Einteilungen (Zürich,Rapperswil, Ziegelbrücke) verschwin-den. Gerade die Aussenstandorte Rap-perswil und Ziegelbrücke sind dringend

auf mehr Abwechslung angewiesen.Genauso störend empfinden sie dasAuslagern von Arbeiten an den ZV. Sieerwarten vom Leiter ZF, dass er sich inerster Linie für seine Mitarbeitendeneinsetzt.Die neuen BAR bringen nicht nur Vortei-le. Beim Durcharbeiten der BAR und de-ren unterschiedlichen Interpretationenverging die Zeit im Flug. Die Befürch-tung, dass die neuen BAR zu unserenUngunsten missbraucht werden, führtzum Aufruf, Ungereimtheiten sofort zumelden. Die APK-Vertreter und die Pekosollen hier genau hinschauen und korri-gierend eingreifen.Mit der Zustimmung zum Kredit für dieGV im Jubiläumsjahr und einer Verbilli-gung des Jahresbeitrags für Neumitglie-der im ersten Jahr konnte die Versamm-lung in der vorgesehenen Zeit abge-schlossen werden. Die GV am 8. März2014 ist auf «hoher Ebene» geplant.Die mit einem Imbiss verlängerte Ver-sammlung fand grossen Anklang.

Peter Mathis

7-Tage-Einsätze und Einzelrastkommen nicht in Frage

■ LPV Zürich

…nein, nicht die neuen Einteilungensind gemeint. Tatsächlich waren wir ineiner Käserei im Emmental und ver-suchten eigenen Käse herzustellen.Das bedingt ein genaues und ebensohygienisches Schaffen. Zum Glück en-gagierte sich der Nachwuchs, sodasswir zu einem super Frischkäse kamen.Hier aufzuführen, wie viele Infos aufuns einprasselten, würde viel zu weitführen. Wichtig nur: Den Emmentalererstellt man nur im Emmental. Alles an-dere ist müder Abklatsch.Das Schweizer Original wird während120 Tagen im Käsekeller gereift, ent-hält keine Zusatzstoffe und wird traditi-onell-handwerklich aus frischer Milchvon Kühen mit viel Auslauf hergestellt.All das sind Gründe dafür, dass aus ei-

nem Käse ein geschmackvoller Emmen-taler AOC entsteht. Mit solchen Feinhei-ten vertraut, schauten wir uns die viervorhandenen Käsereigenerationen an,um dann zum Schluss die «Geburt» ei-nes Original-Käselaibes zu erleben.Wer so viele Infos verarbeiten muss,bekommt auch Hunger. So war es dennnicht verwunderlich, dass bald daraufalle am Mittagstisch sassen und sichverwöhnen liessen.Via Chäslädeli und Bäckerei machtenwir uns auf den Heimweg. Quer durchsEmmental gings dann Richtung Zürich.Wie sichs für richtige Bähnler gehörtselbstverständlich mit dem öV. Dernächste Anlass, der sich mit der Lebens-mittelproduktion befasst, soll im Herbst2014 ins Appenzell führen. Peter Mathis

«So ein Käse …»■ LPV Zürich

zVg

Präsident Urs Wenger konnte zur Herbst-versammlung vom 5. November leidernur wenige Mitglieder begrüssen. Muta-tionen: Mario Engler wurde pensioniert,Simon Pfiffner ist neu in der Sektionund mit Yvonne Knechtle konnten wireinen Neueintritt begrüssen.Thomas Walther versorgte die Versamm-lung mit Peko-Infos. Die SBB hält ander Umstellung auf unbegleitete RE aufder Strecke Zürich–Chur fest, trotz Be-denken wegen des touristischen As-pekts (Skifahrer/innen im Winter undVelotransport im Sommer). Zu denkengeben die wenigen WCs in den neuenRE sowie die Verpflegungsmöglichkeit.Die Situation auf den IR Konstanz–Bielwird auf Fahrplanwechsel besser, weiles wieder Dienstabteile gibt. Auf eineAntwort aus dem Regionalverkehr zumKonzept Samy/FQ und Sicherheit war-tet man noch. Die Selecta-Automatensollten besser bestückt und auch an denWochenenden aufgefüllt werden.Zentralpräsident Andreas Menet infor-mierte aus dem ZPV. Ab Eröffnung desGotthardtunnels ab 2016 sollen wir ei-ne neue Uniform erhalten. Nach Ver-

handlungen hat das BAV eine Sonder-bewilligung erteilt, sodass die Tourenfür Personal aus den Eventteams ver-längert werden können. Bei der Petitionzur Änderung des Namensschildes wur-de keine Lösung gefunden. Die Prüfungam Simulator wird für alle gleich, einge-stellt wird nur noch Tag und gute Sicht.Die Strecken und Bahnhöfe können ime-Tutor angeschaut werden. Für die Ein-reihung der SMZ wurde immer nochkeine Einigung erzielt (wahrscheinlichmuss die SBB vor der 1:12-Abstimmungihre Löhne rechtfertigen, bevor Zeit fürsPersonal da ist). Trotz Vereinbarungenwollte die SBB die Regelungen zur Steu-erbefreiung der FVP ändern. Ab 2016will die SBB die Zweierbegleitung auf-weichen: Bis 300 Reisende 1 Mitarbei-tende/r, 300 bis 700 Reisende 2 Mitar-beitende und ab 700 Reisende 3 Mitar-beitende. Die Qualität für Reisende unddie Sicherheit für Personal und Kund-schaft wird weit nach hinten gestellt.Der Grillplausch fand Anklang, er sollnächstes Jahr wiederholt werden undim Winter will die Sektion einen Anlassdurchführen. Jürg Zindel

Sorge um Zweierbegleitung■ ZPV Säntis-Bodensee

Die Herbstversammlung vom 31. Okto-ber war ein Glückstag für die Sektion!Nach langer Suche konnten zwei Kolle-gen für eine Mitwirkung im Vorstandgewonnen werden. Als Nachfolger vonWalter Thommen führt neu Eugen Bam-mert die Kassengeschäfte. FerdinandJutzi tritt als Wanderleiter in die Fuss-stapfen von Franz Bühler. Wir wün-schen den beiden mit grossem Applausgewählten Kollegen viel Freude und Be-friedigung bei der Ausübung ihrer Funk-tion.Seit Ende Mai hat Schnitter Tod tiefeSchneisen in unseren Reihen hinterlas-sen. Schweigend gedachte die Ver-sammlung der 26 verstorbenen Kolle-gen/innen. Im Kontrast zur Trauerstand die Freude über die Geburtstagezahlreicher hochbetagter Mitglieder.Herzliche Gratulation und alles Gute!Nur 10 der 46 eingeladenen Jubilar/in-nen mit 60 bzw. 70 Jahren Mitglied-schaft hatten sich zur Ehrung eingefun-den. Ihnen gebührt aufrichtiger Dankfür die langjährige Treue. MehrereJubilar/innen konnten der Einladungwegen Krankheit oder eines Gebre-chens nicht folgen. Präsident PeterGrütter wünschte ihnen viel Zuversichtfür baldige Genesung. Nach der Rück-schau auf vergangene Veranstaltungen

lud er zu den nächsten Anlässen ein:Adventsfeier am 10. Dezember undHauptversammlung am 12. März 2014jeweils um 14 Uhr im Armee-Ausbil-dungszentrum Luzern. Ferner appellier-te er, den Urnengang für die wichtigenAbstimmungen vom 24. Novembernicht zu versäumen.Nach der Pause referierte unser Mit-glied Hugo Fessler zum Bundesbe-schluss Fabi (Finanzierung und Ausbauder Bahninfrastruktur). Als Präsidentdes VCS Luzern erwies er sich als Fach-mann für Fragen zum öffentlichen Ver-kehr. Er zeigte das Finanzierungmodellfür den geplanten Fonds auf. Mit diesenEinlagen soll in Zukunft in den Ausbau,Betrieb und Unterhalt der Bahnanlageninvestiert werden. Um diese Ziele zu er-reichen, beinhaltet Fabi konkrete Aus-baupläne. Die Kundschaft würde vonmehr Zugsverbindungen, besserer Qua-lität und Pünktlichkeit profitieren. DieVorlage verdiene deshalb unsere volleUnterstützung mit einem entschiede-nen «Ja» an der Abstimmung vom 9. Fe-bruar 2014.Die Versammlung schloss mit demBeifall für das Referat und für die musi-kalische Umrahmung durch Paul Bau-mann.

Otto Fuchs

Lücken im Vorstand geschlossen■ PV Luzern

UNTERVERBÄNDE......

20kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

Am 29. Oktober lösten die Delegiertenden VPV auf und stellten damit das Si-gnal auf Grün für den neuen Unterver-band Administration und Services.«Dieser DV liegt ein besonderer Zauberinne», sagte Zentralpräsident RolandSchwager: «Nach 106 Jahren läutetdem VPV das Aus, doch es ist kein Ster-ben, es ist eine Metamorphose, waslaut Wikipedia im botanischen Sinnedie evolutionäre Anpassung einerPflanze an ihre jeweiligen Umwelt-bedingungen bedeutet. Genau so ist esauch mit unserer Organisation: Wir ver-abschieden die alte und geben uns eineneue Struktur, damit wir für die Anfor-derungen der Zukunft gewappnet sind.Es ist ein Aufbruch.»

Fusion, ein Entscheid der MitgliederNach der Behandlung gewerkschaftlicherFragen, die zum Teil der neue Unterver-band weiterbearbeiten muss (siehe Kas-ten), und Elena Obreschkows Präsentati-on des Projekts Sektionscoaching, dasdie Basis bei der Mitgliederwerbungunterstützen soll, galt es ernst: Die Dele-gierten konstituierten sich zur «Auflöse-versammlung» und fassten die formalju-ristisch notwendigen Beschlüsse, umentsprechend dem Mitgliederwillen, ge-äussert in der Urabstimmung vom Juni2012 mit einem Mehr von über 93 Pro-zent, den VPV in den neuen UnterverbandAS zu überführen.

Abschied und AusblickAnschliessend hielt der scheidende Zen-tralpräsident einen kurzen Rückblickauf die 106 Jahre VPV. Das Engagementund bisweilen der Kampf für gerech-te(re) Arbeitsbedingungen seien bisheute nötig geblieben. «Die Anliegensind zum Teil noch dieselben wie vor106 Jahren, wenn auch 1907 noch nie-mand von Grossraumbüro, Desksharingoder Bildschirmarbeit sprach.» Mit Fra-gen der Arbeitszeit, des Lohnes und mitden übrigen Anstellungs- und Arbeits-bedingungen müsse sich die Gewerk-schaft noch immer auseinandersetzen«und damit, dass diese Dinge nicht sosind, wie sie sein müssten».Besonders stark sei heute der Druck aufdie Mitarbeitenden zur Steigerung vonLeistung und Produktivität wie auchzum Verzicht auf die Zeitaufschreibung,was schon zu Burn-outs und Nerven-zusammenbrüchen geführt habe. Argzu schaffen machten vielen Mitarbei-tenden heute auch Druck auf die Löhne,Reorganisationen mit und ohne Sinn,der Wertverlust der Betriebserfahrungund damit verbunden die Akademisie-rung (nur Schulwissen zählt!), was dieSBB schwäche, sowie der Verlust der

Wertschätzung. «Und in einer solchenschwierigen Zeit stirbt der VPV, obwohler wohl eine so starke Daseinsberechti-gung hätte wie vor 106 Jahren?»«Nein», antwortete der ZP gleich sel-ber, «es ist kein Sterben, es ist einSich-neu-Ausrichten! Denn gerade we-gen der vielen Herausforderungen gehtes darum, sich in der Struktur den heu-tigen Gegebenheiten anzupassen, da-mit wir diesen Herausforderungen bes-ser gewachsen sind. Am 1. Januar 2014formieren sich SBV und VPV zum neuenUnterverband AS. Wir sind überzeugt,dass dies der richtige Schritt ist.»Aufbruch bedeutet immer auch Ab-schied. Verschiedene Kolleg/innen inUnterverband und Sektionen benützendiesen Wechsel, um nach jahrelangemWirken ins zweite Glied zurückzutreten.Stellvertretend seien hier erwähnt:Michael Büto, Zentralkassier, MichelTacchini, Vizezentralpräsident, RenéWolf, Werbechef, Jean-Bernard Egger,Präsident VPV Lausanne, Andre Ma-thez, Präsident VPV Zürich, und PeterStark, Präsident VPV St. Gallen. Ihnenallen dankte der ZP für ihr grosses unduneigennütziges Engagement. AdieuVPV – willkommen AS! Roland Schwager

Adieu VPV – Grüezi AS!■ Unterverband VPV

Am 30. Oktober tagten die SBV-Dele-gierten zuerst gemeinsam mit jenendes VPV (siehe kontakt.sev Nr. 20/13)und widmeten sich dann, geleitet durchMani Schaffer und Markus Wittwer, denverbleibenden SBV-Geschäften.Einstimmig fiel der Beschluss, den SBVper 31. Dezember 2013 aufzulösen.Folgende Kolleg/innen wurden mitgrossem Dank für ihre langjährige Ar-beit in Unterverbandsfunktionen verab-schiedet: Sekretär Urs Schopfer, dieRegionenleiter René Büchel (Wallis),Eugenio Tura (Aargau-Solothurn) undAlain Uldry (Ouest), TPO-Sektionspräsi-dent René Jaggi, Erwin Trachsel (GPK),Peter Wermuth (Arbeitsgruppe Cargo E-Tor – der Präsident der Arbeitsgruppe,Markus Rüegsegger, bleibt in der Bran-che Cargo des Unterverbands AS aktiv),Markus Bürk (Werbung) und MathiasSterchi (Interessenfeld=IF Junge). Letz-terer ist überzeugt, dass die neuen AS-Branchen näher beim Mitglied sind unddie Jungen zum Mitmachen motivierenwerden. Markus Bürk rief dazu auf, alleneuen Informationskanäle für die Mit-gliederwerbung zu nutzen.Zu einer längeren Laudatio setzte AloisBucher bei der Verabschiedung vonSBV-Zentralpräsidentin Elisabeth Jacchi-

ni an, die auf Ende Jahr in Pension geht.Sie trat die Stelle als Zentralpräsidentinam 1. Februar 2009 an mit dem Ziel,SBV und VPV zu fusionieren und die Se-curitrans in den Unterverband zu inte-grieren. Bei der Mitgliederwerbung wur-den neue Akzente gesetzt, u. a. mit derAnstellung einer SBV-Werbeverantwort-lichen und Besuchen in der Fläche. Mitdiesem Konzept wurden auch die beste-henden Mitglieder gepflegt. Bei Securi-trans konnten viele Mitglieder geworbenwerden. Und die Fusion wird schon baldvollzogen sein. Elisabeth bedankte sichbei Alois Bucher für seinen Einsatz alsZentralkassier – auch noch beim AS.Die Mitglieder erhalten aus technischen

Gründen nochmals einen SBV-Mitglie-derausweis, da ihre Zuteilung auf dieAS-Sektionen aus technischen Gründenerst Anfang 2014 möglich ist. Dannwerden die neuen AS-Ausweise mit ei-nem Begleitschreiben verschickt.Elisabeth Jacchini informierte über an-stehende politische Abstimmungen, ak-tuelle Geschäfte in den SBB-Divisionenund in Sachen Securitrans AG. Der SBVbzw. AS macht bei der Fabi-Abstim-mung in den regionalen Komitees mit.Das IF Betrieb trifft sich in alter Formnochmals am 22. November. Das IF Ver-kauf besucht noch die österreichischenKolleg/innen und freut sich auf einenregen Erfahrungsaustausch. Urs Schopfer

SBV per 31. Dezember aufgelöst – es lebe der AS!■ Unterverband SBV

zVg

Die Teilnehmenden der letzten und damit historischen Delegiertenkonferenz in Thun.

Vor der formalen Auflösung des VPVbehandelten die Delegierten Fragen,die auch den neuen Unterverband ASweiter beschäftigen werden.

Toco war und ist eine solche Thematik –fast ist man versucht, sie als «eine unend-liche Geschichte» zu apostrophieren. Dieanstehenden GAV-Verhandlungen unddie Lohnforderungen für das Jahr 2014standen ebenso auf der Traktandenlistewie Reorganisationen bei I-BT und imBildungsbereich der SBB sowie dieProblematik, dass immer weniger Ka-der französisch sprechen oder verste-hen. Wir haben dieses Anliegen bei derSBB deponiert. Deren vorläufige Antwortlässt aber vermuten, dass sie ihm nichtdieselbe Bedeutung beimisst, wie VPV undSEV es tun: Für uns ist es fundamental –nicht allein der Sprache wegen, sondernebenso sehr, weil das Frankophone mit ei-ner anderen Kultur einhergeht, die in derUnternehmung SBB–CFF auch ihre Bedeu-tung hat bzw. wieder erlangen soll.

In der Meinungsumfrage zum GAV hattensich, obschon diese Frage nicht gestelltwar, viele Mitglieder besorgt zum ThemaMultispace und Desksharing geäus-sert. Ein unlängst erschienener Zeitungs-

artikel dazu lässt ihre Befürchtungen alsberechtigt erscheinen. Wenn wir auch demDesksharing grundsätzlich positiv gegen-überstehen, darf es doch nicht geschehen,dass man es fast dogmatisch umsetzt undnicht auf die Bedürfnisse der einzelnenFunktionen (nicht Personen!) Rücksichtnimmt. Denn es wird immer solche geben,die fürs Desksharing nicht geeignet sind.Wir nehmen diese Befürchtungen ernstund werden sie gegenüber Peko und SBBeinbringen.

Selbstverständlich gab auch die Pensi-onskasse SBB (PK) zu reden, besondersdie Art und Weise, wie die SBB sie «sanie-ren» möchte. Auch wir wissen: Die Sanie-rung braucht es. Massnahmen sind nötig.Aber nicht solche à la «Wackelrente».

In diesem Kontext nahmen die Delegiertenhöchst erfreut zur Kenntnis, dass bei denErneuerungswahlen der Arbeitnehmerver-tretung im Stiftungsrat der PK unser Zen-tralsekretär Werner Amrein mit dem bes-ten Resultat bestätigt worden ist. Es istdies ein ganz klarer Vertrauensbeweis fürWerner, der kompromisslos für die Anlie-gen der Versicherten eintritt und sich vonden Widerständen, denen er sich oft gegen-über sieht, nicht abschrecken lässt. R. S.

Neue Organisation – alte Probleme

SEKTIONEN ......

21kontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

Alle Mitglieder des Zentralvorstands(ZV) und einige Gäste fanden sich EndeOktober zur ZV-Sitzung im Tessin ein.Die statutarischen Traktanden warenrasch abgehandelt. Interessante Dis-kussionen gab es zu Fabi, der Finanzsi-tuation des SEV, den Vorschlägen desZen-tralausschusses zur Werbekampa-gne 2014/2015 sowie zur Zuteilung derSektionen im Zentralvorstand.

«Ja» zu FabiMit grossem Interesse folgte man denAusführungen von SEV-VizepräsidentinBarbara Spalinger zu Fabi. Einstimmigsprach sich der Vorstand für die Unter-stützung aus und plädiert für ein Ja. An-gesprochen wurde auch die Besteue-rung der FVP. Ein sensibles Thema, daspro Sektion und Kanton geregelt werdenmuss. Es ist schwierig, um nicht zu sa-gen unmöglich, dies auf Bundesebeneund im VöV zu regeln. Der SEV wird auf-

gefordert, die Mitglieder zu informieren.Gespannt war man auf die Präsentationvon Aroldo Cambi über die Finanzendes SEV, besonders auch über die Re-form der SEV-Pensionskasse und dasneue Lohnsystem im Zentralsekretariat.Aroldo konnte den ZV beruhigen underklärte, dass durch die PK-Reform unddas neue Lohnsystem niemand benach-teiligt werde. Zudem hebe das neueLohnsystem gewisse Lohnungleichhei-ten auf.

Fixes Traktandum «Werbung»Der Zentralausschuss brachte drei Vor-schläge, die alle angenommen wurden.Der erste behandelt die Art und Weise,wie Anträge in Zukunft am Kongresspräsentiert werden. Verlangt wird, dassdie verantwortliche Person des SEV-Vorstands einen Bericht verfasst. Derzweite Vorschlag sieht vor, dass Anträ-ge, die entsprechend den Statuten des

SEV behandelt werden, den antrags-stellenden Sektionen in einem ausführ-lichen Bericht zugestellt werden, umvon einer Sektion zu erfahren, ob sieihren Antrag umformulieren will, oderseine Behandlung akzeptiert. Drittenswird verlangt, dass «Werbung» ein fixesTraktandum im SEV-Vorstand seinmuss. Die Sektionen müssen durch dieWerbung neuer Mitglieder ihr Fortbe-stehen sichern. Mit Nachdruck ruft derZV die Sektionen auf, nicht nachzulas-sen und ihre Bemühungen weiterzufüh-ren. Als ausgezeichnetes Beispiel nennter die Zusammenarbeit der SektionTPG, und TPG Pensionierte, die alle Ver-änderungen verfolgt, um nicht unnötigMitglieder aufgrund der Pensionierungzu verlieren.Auf Zustimmung stiess auch die neueWerbeaktion, die vom ZA vorgestelltwurde. Neu sollen auch die Sektionenbelohnt werden, d. h. pro geworbenes

Mitglied erhält die Sektion eine Prämie.Diese neue Werbeaktion dauert zweiJahre und ist mit 30 000 Franken proJahr budgetiert.

Effizienz steigern bei der MobilisierungDie Idee, die Sektionen für eine besse-re Betreung unter dem Zentralvorstandund dem Zentralausschuss aufzuteilen,gab viel zu reden. Das Ziel ist klar – dieEffizienz in Bezug auf die Mobilisierungzu steigern. Der ZV war sehr gespalten.Um Polemik zu vermeiden, entschiedenGilbert D’Alessandro und Martin Rit-schard, an der nächsten Vorstandssit-zung im Frühling eine präzisere Versionzu unterbreiten.SEV-Gewerkschaftssekretär Peter Peyerinformierte, dass der GAV der BernerBergbahnen am 31. Oktober unterzeich-net wurde. Dies nahmen die ZV-Mitglie-der mit grosser Freude zur Kenntnis.

Gilbert D’Alessandro

Die Ideen des Unterverbands VPT sind klar■ Unterverband VPT

Nachdem kürzlich der neue SEV-Unter-verband «Administration und ServicesRegion Ost» per 1. Januar 2014 gegrün-det wurde (siehe Bericht in kontakt.sevNr. 21), folgte nun der logische nächsteSchritt – die Auflösung der SBV-RegionZürich per 31. Dezember.

Der scheidende Regionalvorstand sorg-te aufs Beste dafür, dass die Auflö-sungsversammlung nicht trübe wurde.Damit auch die Schichtarbeitenden denAbschlussevent in der Villa Balloni inSirnach besuchen konnten, fand dieseran zwei Abenden statt. Gar majestä-tisch ist die Villa Balloni zwar nicht,doch beherbergt sie eine spezielle Be-sonderheit: einen kleinen Zirkus. Nochbevor die Artisten zu ihrem künstleri-schen Einsatz kamen, verwöhnten sie

höchstpersönlich die Gäste mit einemApéro, gefolgt von einem traumhaftenAbendessen.Zwischendurch nahm Präsident MarkusWittwer die Ehrungen der langjährigenSEV-Mitglieder vor. Zu diesem Themahatte ihm Hanswerner Ammann eineganz besondere Anfrage gemailt: «Wiewird die Datenkartei geführt? Ich binseit November 1965 im SEV. Wurde je-doch noch nie als Jubilar erfasst …».49 Jahre SEV-Treue und noch nie ge-ehrt? Da muss wohl einiges falsch ge-laufen sein. Nachträglich erhielt derKollege alle ihm entgangenen Präsenteüberreicht. Und – quasi als Zins undZinseszins – einen reichhaltigen Früch-tekorb dazu.Nach dem Hauptgang präsentierten diebeiden Artisten Pepe und Tommy imSaal mit kleiner Bühne ein über-raschendes Varieté-Programm miterfrischender Komik. Die clowneskenKapriolen liessen die Bäuche der Zu-schauer/innen vor Lachen erzittern undnach etlichen Zugaben mit viel Geläch-ter war wieder Platz für die nachfolgen-den köstlichen Dessertvariationen.Es folgte das offizielle Auflösungspro-zedere – eine reine Formsache, denndie Mitglieder stimmten allen Anträgeneinstimmig zu. Zum Schluss warb Mar-kus Wittwer, der vom bisherigen Präsi-dium in jenes des AS Ost wechselnwird, für die offenen Ämter in derNachfolgeorganisation. Dani Schütz

■ SBV Zürich

Sektion mit viel Lachen aufgelöst

zVg

Die Artisten Pepe und Tommy in Aktion.

..

Parkhotel BrenscinoVia Sacro Monte 216614 Brissago

Tel. 091 786 81 [email protected]

Saiso

nstart

2014

:

22. M

ärz

Die Frage lautete: Aus wie vielen Zuckerwürfeln hat unser Küchenchef Jean-Louis Cruau in seiner Freizeit das Park-hotel Brenscino nachgebaut, wie es vor 100 Jahren aussah?

Die richtige Antwort: 6 350 Stk.

Mit der Antwort 6315 Stk. hat Frau Ruth Dürrenmatt aus Mittelhäu-sern gewonnen.

Wir gratulieren ganz herzlich und werden der Gewinnerin eine vom SEV offerierte Jura-Kaffemaschine ENA im Wert von CHF 700 über-reichen.

Carissimi saluti vom Parkhotel Brenscino …… bis zum Saisonstart am 22. März 2014!

Herzlichst Ihr Martin Faes und sein Team

Wir gratulieren der Gewinnerin unseres «süssen» Wettbewerbes!

......

22 SERVICEkontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

§Es war eine Alltagssitu-ation. Aber ein Fahrgastversuchte, daraus einewahre «Staatsaffäre»zu machen.

Link zum Recht

Wieder einmal Billettkon-trolle im Bus. Ein Fahrgastkonnte keinen gültigenFahrausweis vorzeigen. Erwollte sofort aussteigen undso quasi die Flucht ergrei-fen. Der Billettkontrolleurforderte ihn auf, seine Per-sonalien bekannt zu geben,und hinderte ihn am Aus-steigen. Noch am selbenTag erstattete der Fahrgastgegen den Kontrolleur An-zeige, weil dieser ihn amAussteigen gehindert hatte(wegen Festhaltens bzw. Be-raubung der Bewegungsfrei-heit).Die Staatsanwaltschaft prüf-te den Sachverhalt und kamzum Schluss, dass sich derbeschuldigte Billettkontrol-leur mit seinem Verhaltennicht der Nötigung im Sinne

Ausser Spesen nichts gewesenJedem und jeder kann es passieren, zu Unrecht angeschuldigt zu werden. Nicht immer behalten die Strafuntersuchungsbehörden das nötige Augenmass.

von Art. 181 Strafgesetz-buch StGB (siehe Kasten)schuldig gemacht habe.Zur Begründung hielt dieStaatsanwaltschaft fest: «Beidieser offen formulierten Tat-bestandsvariante muss dasverwendete Zwangsmitteldas üblicherweise gedulde-te Mass an Beeinflussung inähnlicher Weise eindeutigüberschreiten, wie dies fürdie vom Gesetz genannteGewalt und die Androhungernstlicher Nachteile gilt.»Das Androhen von etwas,das zwar nachteilig ist, aberdem Gesetz entspricht, wieim vorliegenden Fall vomKontrolleur die Feststellungder Personalien zwecks Auf-erlegung des «Zuschlags», imVolksmund Busse genannt,ist weder Freiheitsbeschrän-kung noch Nötigung. «Straf-rechtlich relevant kann einsolches Verhalten einzigdann sein, wenn der Betrof-fene mit dieser Androhungzu einem Verhalten gezwun-gen wird, auf welches kein

Anspruch besteht, und wel-ches auch mit der Verwirk-lichung des angedrohtenÜbels nicht erreicht werdenkönnte.Gemäss Art. 57 Verordnungüber die Personenbeförde-rung VPB sind Reisende ge-setzlich dazu verpflichtet,einen gültigen Fahrausweiszu besitzen. Können sie kei-nen gültigen Fahrausweisvorweisen, müssen sie sichüber ihre Identität auswei-sen sowie den Fahrpreisund einen Zuschlag bezah-len (Art. 20 Personenbeför-derungsgesetz PBG).»

Kontrolleur im RechtDa der Fahrgast im vor-liegenden Fall keinen gülti-gen Fahrausweis vorweisenkonnte, war er dazu ver-pflichtet, sich gegenüberdem Billettkontrolleur überseine Identität auszuwei-sen. Umgekehrt war der be-schuldigte Billettkontrolleurdazu berechtigt, dies vomFahrgast zu verlangen. DerKontrolleur verfolgte dahereinen zulässigen Zweck, alser den Fahrgast am Verlas-sen des Busses hinderteund ihn dadurch in seinerHandlungsfreiheit ein-schränkte. Deshalb war fürdie Staatsanwaltschaft klar,«dass hier kein nötigendesVerhalten vorliegt».

Viel Lärm um NichtsDer ganze Wirbel, der durchdie Anschuldigung des Fahr-gastes entstand, mündetein eine «Nichtanhandnah-meverfügung». Das heisst,dass gegen den Kontrolleurkein Strafverfahren eingelei-

tet und folglich auch keineStrafe ausgesprochen wur-de. «Es sind keine Verfah-renskosten […] entstan-den», wurde weiter «ver-fügt», d. h., dass der Kon-trolleur nicht dafür bezahlenmuss, dass er ungerechtfer-tigt angeschuldigt wurde …Allerdings wurde ihm auchkeine Parteientschädigungzugesprochen, «da die Auf-wendungen der beschuldig-ten Person bloss geringfü-gig waren». Konkret heisstdies, dass im vorliegendenFall die Kosten des vorsorg-lich beigezogenen Anwaltesdurch den SEV getragenwerden müssen.Dieses Beispiel zeigt, inwelch heikler Situation sichdas Kontrollpersonal befin-det. Leider gibt es auchStaatsanwaltschaften, diesich in solche Fälle «ver-beissen». Deshalb empfeh-len wir den Beizug des SEV-Berufsrechtsschutzes, so-bald eine derartige Anzeigeerfolgt. Rechtsschutzteam SEV

Wer jemanden durch Gewaltoder Androhung ernstlicherNachteile oder durch andereBeschränkung seiner Hand-lungsfreiheit nötigt, etwas zutun, zu unterlassen oder zudulden, wird mit Freiheits-strafe bis zu drei Jahren oderGeldstrafe bestraft.

ART. 181 STGB

Als ich den Artikel betreffend100-Jahr-Jubiläum ParkhotelBrenscino las, konnte ich nurnoch ungläubig den Kopfschütteln. Anscheinend gibt esin der Schweiz keine vom Aus-sterben bedrohten Pflanzen.Daher ist es vermutlich lo-gisch, eine solche ausgerech-net aus Mittelchina auszuwäh-len. Bei Pro Specie Rara odernaheliegend im BotanischenGarten Eisenhut in Vira/TIhätte sich der SEV-Vorstandauf seiner Retraite inklusiveBrenscino-Chefgärtner überaussterbende Pflanzen bei unsin der Schweiz informierenkönnen! Erich Baumberger

Vize-Präsident VPV Sektion NWCH

Leserbrief

Vorstand, kontakt.sevNr. 21/2013

ChinesischWorum geht es bei der Forde-rung nach einem gesetzlichenMindestlohn? Geht es um Öko-nomie? Wenn man der marxis-tischen Ideologie folgt, geht esimmer um Ökonomie, ebensogemäss der jüngeren neolibe-ralen. Den beiden entgegenge-setzten Glaubenslehren giltder Weg über die Wirtschaft alsWeg zur Erlösung: den Kommu-nisten, indem sie alle Produkti-onsmittel vergesellschaften,den Marktgläubigen, indem siesie privatisieren – wobei zu ih-ren Produktionsmitteln auchder Mensch zählt, als «Homooeconomicus», als « Humanka-pital», als « Human resources».Zu Deutsch: als «RohstoffMensch».Beim Mindestlohn aber gehtes um den Menschen. Nur um

ihn. Um seine Existenz. Die sollder Mindestlohn dem Men-schen am unteren Rand derGesellschaft garantieren: einebescheidene, normale und ge-sunde Existenz, gesichertdurch einen gerechten Lohn fürdie Arbeit.Doch was ist ein gerechterLohn? Die Antwort ist ganz ein-fach: Ein gerechter Lohn ist einmenschengerechter Lohn. EinLohn, der dem arbeitendenMenschen gerecht wird, ihmdie Existenz ermöglicht. OhneHeimarbeit abends, ohne zwei-ten oder dritten Job und ohneSozialhilfe. Es geht um dasMindeste, was einem arbeiten-den Menschen zusteht.Dagegen laufen die Marktradi-kalen Sturm. Sie erblicken inder gesetzlichen Festlegung

des Mindestlohns ein Lästernihres Gottes. Ihr Gott ist derMarkt und der Marktlohn in ih-ren Augen gerecht.Kann ein Mensch in der teurenSchweiz mit 4000 Franken mo-natlich menschengerecht le-ben? Wer das behauptet, solles versuchen – alleine oder garmit Frau und Kindern!In der reichen Schweiz ver-dienen 329 000 Menschen we-niger als 4000 Franken mo-natlich und über 500 000Menschen auch mit zwei Jobsknapp 4000 Franken, nach denneusten Zahlen der Uni Zürich.Ist das menschengerecht?Der Markt erniedrigt den Men-schen zum Rohstoff – vor al-lem und mit grösster Brutalitätjenen Menschen, der sich da-gegen nicht wehren kann: den

sozial Schwachen, den Armen,den Ohnmächtigen.Und so sieht das dann im kon-kreten Leben aus: Der Mannschämt sich vor seiner Frau,dass er nicht genug Geld nachHause bringt. Die alleinerzie-hende Mutter versteckt ihrematerielle Armseligkeit vor demTöchterchen/Söhnchen.Auch so lebt es sich in der ar-men Schweiz. In der reichenSchweiz hingegen ereifern sichdie Marktanbeter mitsamt ih-rem Ökonomen-Klerus überden Sündenfall eines gesetz-lichen Mindestlohns!In ihren Augen ist das Lebender armen Anderen in der ar-men anderen Schweiz keinenLohn wert, der nicht den Segendes Marktes hat.

Nicola Porreca, Dulliken

Leserbrief

Ein grosses Wort: der Wert des Menschen

......

24 FOKUS.SEVkontakt.sevNr. 22/1321. November 2013

Die Frage in der letzten Ausgabevon kontakt.sev war offensicht-lich zu schwierig: Von den einge-gangenen Lösungen war keineeinzige richtig… Der Bildaus-schnitt zeigte ein Detail desWandschmuckes in einem Raumdes Bahnhofs Lausanne. Einerklärendes Gesamtbild finden Sieunter www.sev-online.ch

Deshalb zeigen wir heute einenBildausschnitt, der wohl etwasleichter zu lokalisieren ist. UnsereFrage lautet also wieder: «Wo istdas?» Ein Preis in Form von 40Franken in Reka-Checks wird unterallen richtigen Antworten verlost.Der Name des Gewinners/der Ge-winnerin und die Lösung erschei-nen in der nächsten Nummer.Über den Wettbewerb wird keineKorrespondenz geführt.

So nehmen Sie teil:

Per Postkarte:Schreiben Sie die Lösung, IhrenNamen und Ihre Adresse auf einePostkarte und schicken Sie sie bisMittwoch, 27. November 2013, an:

SEVPhotomystèrePostfach3000 Bern 6

Per E-Mail:Schicken Sie die Lösung, IhrenNamen und Ihre Adresse perE-Mail an [email protected]

Im Internet:Unter www.sev-online.ch klickenSie auf die Box Photomystèrerechts unterhalb der Agenda undfüllen danach alle Felder aus.

Photomystère: Wo ist das?

Hes

Das Problem betrifft das ganzeUnternehmen Elvetino, doch wardie Reaktion des Tessiner Per-sonals besonders vehement.Dies deshalb, weil im Südkan-ton der Arbeitsmarkt beson-ders stark und offensichtlichunter Druck ist und weil auf derGotthardlinie das Minibar-An-gebot ganz gestrichen und dasSpeisewagenangebot in denICN auf einen Wagen reduziertwurde, was das Erzielen guterUmsatzzahlen auf den TessinerTouren schwierig macht. Umso

belastender, ja, kontraproduk-tiv wirkt da der psychologischeDruck, den die Sales Managerauf das Personal ausüben.Am 30. Oktober verabschiede-te das Tessiner Zugpersonal ei-ne Solidaritätsresolution undsammelte Unterschriften. EineUnterschriftensammlung läuftzurzeit auch bei der ganzenSBB und kann auf Internet un-terschrieben werden.Der SEV ging sofort auf die Be-troffenen zu und bekam etwafolgende Klagen zu hören:«Man droht uns mit disziplina-rischen Massnahmen oderspricht direkt solche gegenuns aus.» – «Das Verhalten derSales Manager fördert unsereMotivation nicht, im Gegenteil:Sie versuchen uns auf ver-schiedenste Arten einzuschüch-tern und bedrohen uns gar.»An der nationalen Versamm-lung der Sektion Bahndienst-leistungen vom 16. Oktoberberichteten alle Teilnehmen-den von Erlebnissen im Zusam-menhang mit dem im Betriebherrschenden Druck. Die Dis-kussion zeigte, dass die Be-troffenen die Situation als sehrernst und unerträglich beurtei-len. Auch nahmen die Eleveti-no-Verantwortlichen die vom

SEV geäusserten Bedenkenund Vorbehalte nicht ernst.

PetitionDaher beschloss die Versamm-lung, gegenüber Elvetino einklares, unmissverständlichesZeichen zu setzen durch dieLancierung einer Petition so-wie einer Unterschriftensamm-lung bei allen SBB-Mitarbei-tenden. Die Petition stellt anElvetino folgende Forderungen:■ Trennung der Personalbeur-teilung vom Umsatz, da es ent-würdigend ist, allein aufgrunddes Umsatzes beurteilt zu wer-den, wo dieser doch von vielenFaktoren abhängt, die nicht zubeeinflussen sind. Jeder Zughat seine eigene Geschichte,und jede Geschichte ist an-ders;■ Zuweisung der Aufgabe alsSales Manager an Personen,die eine solide Ausbildung inPersonalführung haben;■ Vorgabe von objektiven undtransparenten Verkaufszielen;Bekanntgabe der Berech-nungsbasis für die internenVergleichsstatistiken;■ Wertschätzung der Mitarbei-tenden, die ihre Arbeit im di-rekten Kontakt mit den Kundin-nen und Kunden leisten.

Betroffene ziehen mit«Beim Sammeln der Unter-schriften stelle ich mit Zufrie-denheit fest, dass die Kollegin-nen und Kollegen sehr positivauf die Petition reagieren»,sagt Eleonora Wüthrich, Präsi-dentin der SEV-VPT-SektionBahndienstleistungen. «Siesind froh, dass wir ihre Ängsteund Bedenken aufgenommenhaben, und erachten unsereArbeit als nötig und wichtig.Leider aber müssen wir fest-stellen, dass die Angstkulturbei Elvetino noch immer vor-handen ist, denn einige habenAngst zu unterschreiben.»Die beim SEV für das DossierElvetino zuständige Gewerk-schaftssekretärin Regula Bieripräzisiert, dass die Petition di-rekt an Elvetino-CEO WolfgangWinter gerichtet ist. «Dement-sprechend wollen wir ihm die-se auch persönlich übergeben.

Dazu haben wir aber noch kei-nen Termin. Wir warten auf sei-ne Rückmeldung auf unsereVorschläge. Dann liegt es anElvetino, auf unsere Forderun-gen, unsere berechtigten undvon vielen Mitarbeitenden un-terstützten Anliegen zu reagie-ren», erklärt Regula Bieri wei-ter. «Wir sind gespannt. Klarist, dass wir alle Kolleginnenund Kollegen unterstützenwerden, welche in die ‹Umsatz-falle› tappen.»Die Gewerkschaftssekretärinist zudem überzeugt, dass derDruck des SEV schon einigesbewirkt hat. «Auch dank unse-rer Kritik und unserem Drucksind für die Sales ManagerSchulungen geplant.» frg / Fi

Unter www.sev-online.ch («Hierunterschreiben») kann die Pe-tition unterzeichnet oder alsPDF heruntergeladen werden.

Petition zugunsten des Elvetino-Personals mit klaren Forderungen

«Zu viel Druck»Um ihren Umsatz zusteigern, beurteilt undführt die SBB-Bahngas-tronomie-Tochter Elveti-no ihre Mitarbeitendenneu anhand der Umsatz-zahlen. Das Prinzip mitall seinen negativen Aus-wirkungen auf das Per-sonal wurde eingeführt,bevor sich die Gewerk-schaften dazu äussernkonnten. Der Leidens-druck beim Personal hatinzwischen ein Mass er-reicht, das nach einemklaren Zeichen ruft.

Arch

iv S

EV

Verkaufen, verkaufen, verkaufen … ist bei Elvetino oberstes Gebot.


Recommended