«Kompetenzen» ist ein multifunktionales Arbeits- und Lerninstrument zur Entwicklung überfachlicher Kompetenzen. Es besteht aus drei Bänden:
1 Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz2 Sprachkompetenz3 Berufswahl und Lehrstellenfindung
Es ist als Nachschlagewerk mit Übungen sowie Arbeitsvorlagen und der Möglichkeit zur einfachen Selbstreflexion konzipiert. Der regelmässige Einsatz im geführten Unterricht wie auch im selbstorganisierten Lernen ermöglicht eine wirkungsvolle Förderung und Entwicklung überfachlicher Kompetenzen.
Das Lehrmittel unterstützt und fördert nebst den überfachlichen Kompeten-zen insbesondere das selbstorganisierte Lernen. Die Lernenden werden Schritt für Schritt durch die verschiedenen Themen geführt und begleitet. Die Übungen regen dazu an, über das eigene Lernen nachzudenken, sich selbst Lernziele zu setzen, das Lernen zu reflektieren und neue Arbeits- und Lern-schritte zu planen.
Jedes Thema wird mit einer Selbstreflexion abgeschlossen. Zusätzlich kann die Lernzielerreichung mit einem Test, der online zur Verfügung steht, über-prüft werden.
Das vorliegende Handbuch basiert auf dem «Handbuch Kompetenzen» von Hanspeter Maurer und Beat Gurzeler, ist aber speziell für die Brücken- angebote und die zweijährige berufliche Grundbildung konzipiert.
www.hep-verlag.ch/kompetenzen-band-2
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Band 2
Sprachkompetenz
Thomas Tanner | Regula Balmer | Ruth Sprecher Hanspeter Maurer | Beat Gurzeler | Simona Tanner
KompetenzenHandbuch für die Berufsvorbereitung und für die zweijährige berufliche Grundbildung
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Inhaltsverzeichnis
Sprachkompetenz
Kommunikation 9Ebenen der Kommunikation 9Senden und Empfangen 10Ideale Kommunikation 10Arbeitsmöglichkeiten 13
Nonverbale Kommunikation 17Die Körpersprache 17Arbeitsmöglichkeiten 21
Gesprächsregeln 24Senden und Empfangen 24Wie geht aktiv zuhören? 25Wie geht Feedback? 25Arbeitsmöglichkeiten 28
Gewinnbringend lesen 34Lesetechniken 34Arbeitsmöglichkeiten 38
Briefe gestalten 46Formale Briefnormen 46Die Elemente eines Briefs 47
Briefe schreiben 50Inhaltliche Briefnormen 50Arbeitsmöglichkeiten 53
E-Mails schreiben und verwalten 55E-Mail Normen und Regeln 55
Bereiche, Merkmale und Anwendungen von Social Media 59Social Media 60
Chancen, Risiken und Regeln im Umgang mit Social Media 63Die Bedeutung von Social Media 63Chancen 63Risiken 64Regeln und Hinweise im Umgang mit Social Media 64Medienkompetenz 66Arbeitsmöglichkeiten 69
Unterscheidung von Textsorten 77Überblick über alle Textsorten 78
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6 Sprachkompetenz 6 Sprachkompetenz
Disposition – Einen Aufsatz planen 81Den Aufsatz planen 81Die Disposition 82Den Aufsatz schreiben 83Arbeitsmöglichkeiten 85
Die Zusammenfassung 87Vorgehen beim Verfassen einer Zusammenfassung 87Arbeitsmöglichkeiten 91
Die Inhaltsangabe 98Vorgehen beim Verfassen einer Inhaltsangabe 98Sprache und Form 99Arbeitsmöglichkeiten 102
Die verschiedenen Formen von Beschreibungen 103Die Gegenstandsbeschreibung 103Die Vorgangsbeschreibung 106Die Personenbeschreibung 108Arbeitsmöglichkeiten 112
Der Bericht 123Vorgehen beim Verfassen eines Berichts 123Arbeitsmöglichkeiten 127
Der Kommentar/die Stellungnahme 133Vorgehen beim Verfassen eines Kommentars/einer Stellungnahme 133Arbeitsmöglichkeiten 137
Die Erzählung 141Vorgehen beim Verfassen einer Erzählung 141Arbeitsmöglichkeiten 147
Die Reportage 153Vorgehen beim Planen und Verfassen einer Reportage über ein Ereignis 154Arbeitsmöglichkeiten 159
Die Erörterung 161Vorgehen beim Planen und Verfassen einer Erörterung 162Arbeitsmöglichkeiten 166
Normative Sprachkompetenz 172Übersicht Wortarten 172Satzglieder 173Satzarten 175Satzbau und Zeichensetzung 177
Anhang 179
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Vorwort 7
Vorwort
Das vorliegende Lehrmittel gehört zur dreibändigen Reihe «Kompetenzen. Handbuch für die Berufsvorbereitung und die zweijährige berufliche Grundbildung».Band 1 Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz ist ein Nachschlagewerk, welches eine Vielzahl von überfachlichen Kompetenzen darstellt und erklärt. Der hier vorliegen-de Band 2 Sprachkompetenz ist ebenfalls ein Nachschlagewerk. Es veranschaulicht und erklärt in kurzer, einfacher Form eine Vielzahl von elementaren Kompetenzen in den Be-reichen produktive und rezeptive Sprachkompetenz. Die einzelnen Themen können durch Übungen, sogenannten Arbeitsmöglichkeiten, vertieft werden.
Der Bereich der normativen Sprachkompetenz beschränkt sich auf je eine Übersicht über die Wortarten, die Satzlehre und den Satzbau mit Zeichensetzung.
Querverweise zu den andern beiden Bänden Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz (Band 1) und Berufswahl und Lehrstellenfindung (Band 3) sowie zum Handbuch Kompetenzen von Hanspeter Maurer und Beat Gurzeler zeigen weitere Vertiefungsmög-lichkeiten auf.
Das Handbuch unterstützt und fördert nebst den überfachlichen Kompetenzen insbeson-dere das selbstorganisierte Lernen. Die Lernenden werden Schritt für Schritt durch die verschiedenen Themen geführt und begleitet. Die Übungen dienen zur Vertiefung und zur Überprüfung der Lernfortschritte und der Zielerreichung.
Jedes einzelne Thema wird mit einer Selbstreflexion abgeschlossen. Diese soll anregen, über das eigene Lernen nachzudenken, sich selbst neue Lernziele zu setzen, das Lernen zu reflek-tieren und neue Arbeits- und Lernschritte zu planen.Zusätzlich kann die Lernzielerreichung auch mit einem Test, der online zur Verfügung steht, überprüft werden.
Die Lernenden werden dazu animiert, die beim selbstständigen Arbeiten und Lernen ausge-führten Arbeiten, Lernprozesse und Lernziele immer wieder mit der Lehrperson zu bespre-chen. So geschehen regelmässig wertvolle Lerngespräche, in denen die Lehrperson die Lernende/den Lernenden begleiten und gemeinsam mit ihr/ihm nächste Schritte festlegen kann.Das Handbuch ermöglicht mit diesem Prinzip eine variable Arbeitsweise – vom eng ge-führten Unterricht durch die Lehrperson bis zum grösstmöglich selbst organisier-ten Lernen.
Das vorliegende Lehrmittel basiert auf dem Handbuch Kompetenzen von Hanspeter Maurer und Beat Gurzeler. Es verfolgt dieselben Ziele, ist aber speziell für Brückenangebote und die zweijährige berufliche Grundbildung konzipiert.
Herbst 2017Die Autorinnen und Autoren
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Kommunikation 9 Kommunikation 9
Kommunikation
Lernziele
Ich kann• den Begriff Kommunikation mit eigenen Worten erklären.• die vier Ebenen der Kommunikation aufzählen.• die vier Ebenen der Kommunikation mit eigenen Worten beschreiben.
Ebenen der Kommunikation
Die vier Ebenen einer Nachricht
Man spricht auch von den vier Seiten einer Nachricht.Mit dem gleichen Satz (= eine Nachricht) können wir Verschiedenes aussagen und wir kön-nen vor allem auch Verschiedenes verstehen. Das heisst: Ein Mensch kann eine Nachricht auf vier verschiedenen Ebenen (oder Seiten) aufnehmen. Je nachdem, auf welcher Ebene er die Nachricht aufnimmt, wird seine Reaktion ausfallen.Das folgende Modell (von Friedemann Schulz von Thun) veranschaulicht diese 4 Ebenen.
Was versteht man unter Kommunikation?
• Es ist der Austausch von Informationen zwischen Lebewesen.• Beim Menschen kann das verbal (= sprachlich) oder nonverbal (= mit Bildern, Ges-
ten, Mimik) erfolgen.• Man kann auch ohne Sichtkontakt kommunizieren: Briefe, Telefongespräche, E-Mails,
SMS usw.)• Menschen kommunizieren immer; es ist nicht möglich, nicht zu kommunizieren.
Sachinhalt«Es hat kein Papier
mehr.»
Appell«Jetzt hol endlich
das Papier.»
Selbstoffenbarung«Ich ärgere mich, dass schon wieder kein Papier da ist.»
Beziehung«Papier bereitstellen ist
deine Sache.»
Nachricht«Es ist kein Papier
mehr da.»
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10 Sprachkompetenz 10 Sprachkompetenz
Die Beschreibung der vier Ebenen
Ebene Das kann der Sender der Nachricht gewollt haben oder So kann es der Empfänger der Nachricht gehört oder ver-standen haben.
Sachinhalt Der Sender der Nachricht will nichts anderes als sachlich mittei-len, dass kein Papier mehr vorhanden ist. Er macht einfach eine sachliche Feststellung.
Selbstoffenbarung Der Sender der Nachricht will seine Gefühle ausdrücken, sagt dies aber nicht direkt, sondern indirekt über diese Nachricht.
Beziehungsebene Der Sender der Nachricht möchte etwas aussagen über die Bezie-hung zur anderen Person (zum Empfänger der Nachricht), d. h., was er über sie denkt, was er von ihr hält, wie er zu ihr steht. Er sagt es aber nicht direkt, sondern wiederum über diese Nach-richt.
Appell Der Sender der Nachricht möchte die andere Person (den Emp-fänger der Nachricht) zu etwas auffordern. Er möchte, dass die andere Person etwas Bestimmtes tut. Er hat eine Erwartung. Er drückt diese Erwartung aber nicht direkt aus, sondern über diese Nachricht.
Senden und Empfangen
Es ist nicht immer so, dass der Sender einer Nachricht genau das sagt, was er denkt oder was er erreichen möchte.Und der Empfänger einer Nachricht hört sie nicht immer gleich. Je nach Laune oder Stim-mung (z. B. Stress, Gereiztheit, Trauer, Müdigkeit, Überanstrengung usw.) hört er sie einmal so und einmal anders. Und oft hört der Empfänger die Nachricht nicht so, wie der Sender sie gemeint hat.Darum gibt es oft Missverständnisse in der Kommunikation.Wenn wir die vier verschiedenen Ebenen kennen, können wir Missverständnisse verhindern oder besser klären.
Ideale Kommunikation
Ideale Kommunikation bedeutet, dass der Empfänger einer Nachricht das ver-steht, was der Sender meint.
➤➤ Siehe Arbeitsblätter Seite 13 f.
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Kommunikation 11 Kommunikation 11
➤ Vertiefung und Weiterführung dieser Thematik
Siehe folgende Kapitel in Kompetenzen Band 1 «Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz»:Methodenkompetenz• Interview• Umfrage• Präsentieren und ReferierenSelbst- und Sozialkompetenz• Selbstmanagement – Persönlichkeit entwickeln• Teamarbeit• Konfliktbewältigung• Kompetenz durch Ausstrahlung
➤ Vertiefung und Weiterführung dieser Thematik
Siehe folgende Kapitel in Kompetenzen Band 3 «Berufswahl und Lehrstellenfindung»:• Einschätzen der Stärken und Schwächen• Berufserkundung• Schnupperlehre• Suche nach einer Lehrstelle• Telefongespräche für die Schnupperlehr- oder Lehrstellensuche• Gesprächsregeln und Auftreten
➤ Vertiefung und Weiterführung dieser Thematik
Siehe Hanspeter Maurer, Beat Gurzeler: «Handbuch Kompetenzen. Arbeitsinstrument zur Entwicklung überfachlicher Kompetenzen», Bereich Methodenkompetenz/Ermitteln, Kapi-tel Erkundigung-Besichtigung/Interview/Umfrage, Bereich Methodenkompetenz/Präsentati-onstechnik, Kapitel Vortragen.Bereich Selbst- und Sozialkompetenz/Selbstmanagement, Bereich Teamarbeit/Konflikte, Be-reich Auftreten/Benehmen.Bereich Sprachkompetenz/Kommunikation.
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12 Sprachkompetenz
Selbstreflexion
Nachdem ich das Kapitel erarbeitet und die Übungen bearbeitet habe, überprüfe ich mein Lernen und mache eine Selbstreflexion.
1. Welche Lernziele habe ich erreicht?
Ich kann erreicht
• den Begriff Kommunikation mit eigenen Worten erklären. • die vier Ebenen der Kommunikation aufzählen. • die vier Ebenen der Kommunikation mit eigenen Worten beschreiben.
2. Was ist für mich wichtig? Was will ich mir merken? Was will ich behalten?
Ich beschreibe in Stichworten:
Datum: Name:
Lernzielkontrolle
Man kann mit einer Lernzielkontrolle überprüfen, welche Lernziele erreicht wurden.Die Lernzielkontrolle ist erhältlich unter: www.hep-verlag.ch.ch/kompetenzen-2
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Kommunikation 13
Arb
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Ebenen der Kommunikation
Arbeitsmöglichkeit 1 Informationen (Lernstoffe) nachhaltiger verarbeiten können
Die vier Botschaften einer gesendeten Nachricht:a) «Ich will das Buch.» b) «Das Buch mitnehmen.» c) «Ich muss dich erinnern, dass du mir das Buch zurückgeben solltest.» d) «Sei verlässlicher und gib ausgeliehene Sachen wieder zurück.»
Sachinhalt
Appell
Selbstoffenbarung
Beziehung
Nachricht«Du, da vorne steht die
Ampel auf grün!»
Sachinhalt
Appell
Selbstoffenbarung
Beziehung
Nachricht«Bitte nimm das Buch mit.»
1. Eine Nachricht kann verschieden gesendet bzw. empfangen werden. Ordnen Sie die vier Botschaf-ten (a, b, c, d unterhalb der Grafik) den vier verschiedenen Ebenen einer Nachricht zu.
2. Was hat der Sender/die Senderin bewusst oder unbewusst verpackt, bzw. was kann der Empfänger/die Empfängerin ableiten? Notieren Sie zu der Nachricht («Du, da vorne steht die Ampel auf grün!») die vier möglichen Botschaften.
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14 SprachkompetenzA
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a) : Eine Nachricht beschränkt sich auf die Darstellung des Sach-verhalts.
b) : Diese Ebene drückt aus, wie das Verhältnis der beiden Per-sonen zueinander empfunden wird.
c) : Eine Nachricht kann eine Aufforderung beinhalten und den Empfänger zu einer Reaktion auffordern.
d) : Sie umfasst verborgene Werte und Gefühle der Person, die spricht.
3. Bezeichnen Sie die vier verschiedenen Ebenen.
Lösungen
Lösung Seite 180
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Kommunikation 15
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Wie fassen Sie eine Aussage auf?
Ihr Partner/ihre Partnerin sagt: «Du siehst aber gut aus!» Sie denken:Was willst du mit deinem Kompliment erreichen? BDas finde ich auch. ADu magst, wenn ich auf mein Äusseres achte. DDann werde ich mich immer so kleiden. CSie: «Was hast du denn?» Er: «Nichts!» Sie denken, dass: Er in Ruhe gelassen werden will. DSie sich um ihn kümmern sollten. CEr jedem Konflikt aus dem Weg geht. BEr keine Probleme hat. ASie rauchen eine Zigarette. Ihr Partner/ihre Partnerin sagt: «Rauchen ist schädlich.» Sie denken:Ich werde versuchen, damit aufzuhören. CImmer diese Vorwürfe, immer werde ich bevormundet. BStimmt, Nikotin ist ungesund. ABist du selber perfekt? DIhr Partner/ihre Partnerin sagt: «In deinem Zimmer herrscht ein schreckliches Chaos.» Sie denken:Er/Sie hat einen schlechten Tag. DIch bin keine gute Partnerin/kein guter Partner. BIch räume gleich auf. CDas Chaos entsteht immer, wenn ich viel zu tun habe. AIhr Partner/ihre Partnerin sagt: «Draussen ist es saukalt.» Sie antworten:«Dann zieh dir doch eine Jacke an.» C«Es sind genau minus fünf Grad.» A«Du bist halt ein ‹Gfröörli›.» D«Musst du immer übers Wetter sprechen.» BDer Besucher fragt: «Hat es noch Kaffee in der Küche?» Sie antworten:«Nein, aber ich mache dir gleich noch welchen.» C«Wahnsinn, wie viel Kaffee du trinken kannst.» D«Nein, das war die letzte Tasse.» A«Tut mir leid, ich hätte mehr anbrühen sollen.» BIm Auto: «Meinst du nicht, du solltest jeweils etwas früher blinken?» Sie denken:Stimmt, das nächste Mal blinke ich eher. CImmer diese Nörgelei. BEr/Sie möchte lieber selber fahren. DFrühzeitiges Blinken ist sinnvoll. AEr/Sie sagt: «Ich sehe, du trägst neue Schuhe.» Sie denken:Die gefallen dir wohl nicht. DJa, du bist aufmerksam. BJa, die habe ich gestern gekauft. ASoll ich andere anziehen? C
Quelle: Beobachter Gesundheit 18/2001 (BRD)
Arbeitsmöglichkeit 2 Einschätzung – Ich als Empfänger
1. Kreuzen Sie jene Reaktion an, die am ehesten auf Sie zutrifft.
2. Zählen Sie alle A, B, C bzw. D zusammen. Tragen Sie die Ergebnisse im Lösungsblatt auf Seite 181 ein und Sie erkennen, zu welchem Ohrtypus Sie neigen.
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16 SprachkompetenzA
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Mit welcher Absicht machen Sie eine Aussage?
Sie sagen: «Du siehst aber gut aus!», und meinen damit:Ich finde dich toll. BDiese Kleidung entspricht meinem Geschmack. DSo solltest du öfters aussehen. CDu siehst modisch aus. AIhr Partner/ihre Partnerin sagt: «Was hast du denn?» Sie antworten: «Nichts», und meinen damit: Ich möchte in Ruhe gelassen werden. DKümmere dich um mich! CDir mag ich nicht erzählen, was mich bedrückt. BIch habe momentan nichts zu besprechen. AIhr Partner/ihre Partnerin raucht eine Zigarette. Sie sagen: «Rauchen ist schädlich», und meinen: Hör endlich mit dem Rauchen auf! CRauchen ist erwiesenermassen schädlich. AIch möchte, dass du meinetwegen aufhörst. BIch halte nicht viel von Süchtigen. DSie sagen: «In deinem Zimmer herrscht ein schreckliches Chaos», und meinen damit: Du bist total unordentlich. DImmer muss ich aufräumen. BDas Chaos ist unübersichtlich. ARäum endlich auf! CSie sagen: «Draussen ist es saukalt», und meinen damit: Du könntest mich eigentlich mit dem Auto fahren. CDie Temperatur ist unter dem Gefrierpunkt. AIch bin sehr temperaturempfindlich. DIch möchte mit dir kuscheln. BSie fragen: «Hat es noch Kaffee in der Küche?», und meinen damit: Nicht einmal für genug Kaffee kann er/sie sorgen. BIch könnte zehn Tassen pro Tag trinken. DHoffentlich holt er/sie auch noch etwas zum Knabbern. CWenn es noch hat, nehme ich gerne noch eine Tasse. AIm Auto fragen Sie: «Meinst du nicht, du solltest jeweils etwas früher blinken?», und meinen: Ich fahre besser als du. BKonzentriere dich doch mal. CEigentlich möchte ich auch mal ans Steuer. BMan muss die Verkehrsregeln beachten. ASie sagen: «Ich sehe, du trägst neue Schuhe», und meinen damit: Du gibst unser Geld für unnötige Dinge aus. BIch möchte auch mal wieder neue Schuhe. DDiese Schuhe habe ich noch nie gesehen. AKauf nicht noch mehr Schuhe. C
Quelle: Beobachter Gesundheit 18/2001 (BRD)
Arbeitsmöglichkeit 3 Einschätzung – Ich als Sender
1. Was für das Hören gilt, gilt auch für das Sprechen. Kreuzen Sie wiederum jene Reaktion an, die am ehesten auf Sie zutrifft.
2. Zählen Sie alle A, B, C bzw. D zusammen. Tragen Sie die Ergebnisse im Lösungsblatt auf Seite 182 ein und Sie erkennen, zu welcher Art Aussage Sie neigen.
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Nonverbale Kommunikation 17 Nonverbale Kommunikation 17
Nonverbale Kommunikation
Lernziele
Ich kann• den Begriff nonverbale Kommunikation mit eigenen Worten erklären.• die Ausdrucksmittel der Körpersprache aufzählen.• mehrere Körpersignale und deren mögliche Botschaft nennen.• meine eigenen typischen Körpersignale und deren Botschaften beschreiben.
Die Körpersprache
Wir kommunizieren ständig, auch wenn wir nicht sprechen: Wir senden ohne Unterbruch nonverbale Signale aus, die von anderen Menschen verschieden aufgenommen und ver-standen werden. Diese Signale zeigen unsere innere Einstellung und unsere Gefühle. Man sagt auch: Die nonverbalen Signale senden eine Botschaft.
Mit den folgenden Ausdrucksmitteln kommunizieren wir nonverbal. Das heisst, wir sagen mit diesen Ausdrucksmitteln jederzeit etwas aus (= Körpersignale):
Ausdrucksmittel Darauf kommt es an. Das sind die Körpersignale.
Blickkontakt Wie schaue ich hin? Wie lange schaue ich hin?
AussehenWie bin ich gekleidet? Wie bin ich frisiert? Welchen Schmuck tra-ge ich? Trage ich Tattoos? Bin ich gepflegt oder ungepflegt? Usw.
MimikWelchen Gesichtsausdruck habe ich? Traurig, müde, fröhlich, be-sorgt, gelangweilt, neugierig usw.
GestikWie bewege ich meine Arme und Hände? Wie halte ich meine Arme und Hände und meinen Kopf?
Haltung/GangWie stehe ich da? Wie sitze ich? Wie halte ich Arme und Beine und den Kopf? Wie bewege ich mich?
Was versteht man unter nonverbaler Kommunikation?
• Verständigung ohne Worte.• Man kommuniziert mit Gesten, Mimik, Augenkontakt, Körperhaltung.• Der Mensch kommuniziert gleich viel nonverbal wie verbal.
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18 Sprachkompetenz 18 Sprachkompetenz
Welche Körpersignale können welche Bedeutung oder welche Botschaft (= innere Einstellung, Gefühle) haben:
Körpersignal Mögliche Bedeutung oder Botschaft
Direkter Blickkontakt Selbstbewusstsein, Sicherheit, Interesse
Ausweichender Blick Abneigung, Unsicherheit
Vorgebeugter Oberkörper Interesse, Aufmerksamkeit
Zurückgelehnter Körper Ablehnung, Selbstzufriedenheit
Vor Brust verschränkte Arme Abwarten, Distanzwunsch
Offene Armbewegungen Sicherheit, Wohlgefühl, Selbstbewusstsein
Hände in der Hüfte Entrüstung, Arroganz, Selbstsicherheit
Aufrechte, jedoch nicht steife Körper-haltung
Selbstbewusstsein, Sicherheit
Quelle: Ruth Pink: «Setz dich doch anständig hin …». Körpersprache – (Ohn)Macht ohne Worte?
Fragen zu meiner nonverbalen Kommunikation• Wirke ich bei Kontakten mit andern Menschen offen, verschlossen, höflich, einfühlsam?• Welche Körpersignale (Mimik, Gestik, Blickkontakt, Körperhaltung) sind bei mir vorhan-
den und sichtbar? Welche sind nicht sichtbar?
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Nonverbale Kommunikation 19 Nonverbale Kommunikation 19 Nonverbale Kommunikation 19
➤ Vertiefung und Weiterführung dieser Thematik
Siehe folgende Kapitel in Kompetenzen Band 1 «Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz»:Methodenkompetenz• Interview• Umfrage• Präsentieren und ReferierenSelbst- und Sozialkompetenz• Selbstmanagement – Persönlichkeit entwickeln• Teamarbeit• Konfliktbewältigung• Kompetenz durch Ausstrahlung
➤ Vertiefung und Weiterführung dieser Thematik
Siehe folgende Kapitel in Kompetenzen Band 3 «Berufswahl und Lehrstellenfindung»:• Einschätzen der Stärken und Schwächen• Berufserkundung• Schnupperlehre• Suche nach einer Lehrstelle• Telefongespräche für die Schnupperlehr- oder Lehrstellensuche• Gesprächsregeln und Auftreten
➤ Vertiefung und Weiterführung dieser Thematik
Siehe Hanspeter Maurer, Beat Gurzeler: «Handbuch Kompetenzen. Arbeitsinstrument zur Entwicklung überfachlicher Kompetenzen», Bereich Methodenkompetenz/Ermitteln, Kapi-tel Erkundigung-Besichtigung/Interview/Umfrage, Bereich Methodenkompetenz/Präsentati-onstechnik, Kapitel Vortragen.Bereich Selbst- und Sozialkompetenz/Selbstmanagement, Bereich Teamarbeit/Konflikte, Be-reich Auftreten/Benehmen.Bereich Sprachkompetenz/Kommunikation.
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