+++ Neues zu Novartis +++ Interview mit Ökonomin Onaran +++
gewerkschaft der privatangestellten, druck, journalismus, papier
KOMPETENZd a s m a g a z i n f ü r d e n o r g a n i s i e r t e n e r f o l g
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Es bleibt noch viel zu tun beim Datenschutz! Seite 10
www.gpa-djp.at
Die Fixkostenbleiben
Der Job ist weg!
4 Seiten Bericht
Intern
03
Editorial / Inhalt
Aktuell
Verteilungsgerechtigkeit KOMPETENZ-Interview mit Ökonomin Özlem Onaran. [14]
BeRuF
Negative Entwicklung Immer mehr Menschen klagen über psychische Belastungen infolge der Krise. [18]
OECD rügt Novartis Die Information über die bevor- stehende Schließung des Wiener Werks erfolgte zu spät. [20]
SeRVICe
Bessere Arbeitsbedingungen für Kindergarten-Beschäftigte.� [12]
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Ende dieses Monats werden Mitar-beiterInnen der GPA-djp in Betrie-ben und auf öffentlichen Plätzen
für eine Erhöhung des Arbeitslosen-geldes werben. Nicht bei allen politi-schen Kräften findet diese Forderung Zustimmung. Die Kritik kommt oft von Personen, die selber noch nie in der Situation waren, mit knapp der Hälf-te des Nettogehalts auszukommen. Wenn wir eine deutliche Erhöhung der „Nettoersatzrate“ fordern, so tun wir das in einer Situation, wo zehn-tausende Menschen zusätzlich völlig unverschuldet ihren Job verloren ha-ben. Wir fordern mehr Geld für diese Menschen, weil dadurch Armut und Leid von Arbeitslosen und ihren An-gehörigen gemildert werden, wir tun es aber auch, weil ein Einbruch der Nachfrage unsere Wirtschaft weiter in die Krise treiben würde.
Mitte Oktober demonstrierten in Wien über 2.000 KindergärtnerInnen für bes sere Einkommen und Arbeitsbe-dingungen. Diese und andere Kundge-bungen von Beschäftigten zeigen, dass die Auseinandersetzung um die Ver-teilung von Ressourcen schärfer wird. Eine Gesellschaft, die der frühkindli-chen Bildung großen Stellenwert bei-misst, muss dafür Sorge tragen, dass die PädagogInnen akzeptable Arbeits-bedingungen vorfinden. Die GPA-djp
ist mit dabei und kämpft für bundes-weit einheitliche kollektivvertragliche Regelungen.
In Frankreich erschüttert eine Selbst-mordwelle bei France Télécom das Land. Diese bestürzenden Ereignisse zeigen, dass gerade in sogenannten Zukunftsbranchen die Arbeitsbedin-gungen alles andere als rosig sind. Stress und Burnout gehören zum Ar-beitsalltag. Dass es erst gar nicht zu Zusammenbrüchen und psychischen Erkrankungen kommt, dafür muss rechtzeitig vorgesorgt werden. Den Be-triebsrätInnen kommt dabei eine zen-trale Rolle zu. Gewerkschaften machen schon seit längerem Druck für mehr Prävention und Gesundheitsvorsorge im Betrieb. Wir sind dabei – wenn es um Vorrang für mehr Menschlichkeit geht.
Vorrangfür mehrMenschlichkeit
11/2009 KOMPETENZ
Dwora Stein,Chefredakteurin
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IMPRESSUM Herausgeber: ÖGB, GPA-djp, 1034 Wien, Alfred-Dallin-ger-Platz 1, Tel.: 05 0301-301, Fax: Dw. 488, E-Mail: [email protected]. Verlag und Medien inhaber: Verlag des Österreich ischen Gewerk-schaftsbundes GmbH, 1230 Wien, Altmannsdorfer Straße 154–156, Tel.: 01/662 32 96, Fax: Dw. 6385, E-Mail: [email protected], www.oegb verlag.at. Chef redakteurin: Dwora Stein. Stv. Chef redakteur: Martin Panholzer, E-Mail: [email protected]. Redaktion: Renate Zaunscherb, E-Mail: [email protected]. Anzeigen: GPA-djp- Redaktion KOMPETENZ. Grafik und Produktion: Karim Hashem (Artdirector echomedia), Elisabeth Waidhofer (Layout), Brigitte Lang (echomedia), Rudolf Mottinger (echomedia), Tini Leitgeb (Foto redaktion). Hersteller: Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstraße 21. Verlagsort: Wien. Herstellungsort: Neudörfl. DVR-Nr.: 0046655. ZVR-Nr.: 576439352. Coverfotos: iStockphoto, BilderBox.Die Redaktion behält sich alle Rechte der Vervielfältigung und des Vertriebs der zum Abdruck gelangten Beiträge sowie ihre Verwendung für andere Ausgaben vor. Nament-lich gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung der Autorin bzw. des Autors dar und müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken. Die Redaktion haftet nicht für unverlangt eingeschickte Artikel und Fotos.
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AllE ADREssEN>>> GPA-djp Wien, 1034 Wien, Alfred-
Dallinger-Platz 1, Tel.: 05 0301-21000,
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>>> GPA-djp Niederösterreich,
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platz 1, Tel.: 05 0301-22000, E-Mail:
nieder [email protected]
>>> GPA-djp Burgenland, 7000 Eisen-
stadt, Wiener str. 7, Tel.: 05 0301-23000,
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>>> GPA-djp Kärnten, 9020 Klagen-
furt, Bahnhofstr. 44/4, Tel.: 05 0301-
25000, E-Mail: [email protected]
>>> GPA-djp Oberösterreich,
4020 linz, Volksgartenstr. 40,
Tel.: 05 0301-26000, E-Mail:
oberoester [email protected]
>>> GPA-djp salzburg, 5020 salzburg,
Markus-sittikus-str. 10, Tel.: 05 0301-
27000, E-Mail: [email protected]
>>> GPA-djp Tirol, 6020 Innsbruck,
südtiroler Platz 14, Tel.: 05 0301-28000,
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>>> GPA-djp Vorarlberg, 6900 Bre-
genz, Reutegasse 11, Tel.: 05 0301-
29000, E-Mail: [email protected]
KOMPETENZ 11/200902
Wir zeigen auf dem Web 2.0-Dienst YouTube unter www.youtube.com/user/gpadjp Beiträge zu aktuellen
gewerkschaftlichen Themen, darunter News, Interviews und Hintergründe zum politi-
schen Geschehen. Alle Videos sind natürlich auch auf unserer Webseite zu sehen. Kriti-sche Kommentare sind uns selbstverständ-lich willkommen! Viel Spaß beim Stöbern wünscht die GPA-djp!
Willkommen beim YouTube-Kanal der GPA-djp!
Achtung! Achtung! Achtung!Änderung. Ab 1. Jänner 2010 gibt es in der GPA-djp Wien neue Zeiten für persönliche Beratung.
> Die neuen Beratungszeiten sind:Montag, Dienstag, Freitag 8 bis 12.30 Uhr Mittwoch, Donnerstag 8 bis 17 Uhr GPA-djp WienAlfred-Dallinger-Platz 1, 1030 Wien(Nähe U3-Station Schlachthausgasse) Unsere RechtsexpertInnen beraten Sie in Arbeits- und Sozialrechtsfragen.
> Alle anderen Beratungsangebote der GPA-djp Wien bleiben unverändert: persönliche Pensionsberatung Mittwoch 14 bis 17 Uhr Steuersprechstunde Donnerstag 15 bis 17 Uhr
> Telefonberatung zu Arbeits- und Sozialrechtsfragen:Montag bis Donnerstag 8 bis 16 Uhr Freitag 8 bis 13 Uhr
KOMPETENZ 11/200904
Thema Thema
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Trauriger Rekord. Die Arbeitslosigkeit ist auf ihrem höchsten Stand seit über 50 Jahren. Und sie wird auch nicht so bald wieder sinken. Es muss daher rasch gehandelt werden, um Menschen, die ihre Arbeit verlieren, vor dem Absinken in die Armut zu bewahren.
KOMPETENZ11/2009
Bessere Absicherung fürArbeitslose notwendig
● Armut Eine der Hauptursachen
ist die Arbeitslosigkeit
● GPA-djp fordert Erhöhung des
Arbeitslosengeldes
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An das Jahr 2009 wird man sich noch lange erinnern: Es gab den größten Einbruch der Wirtschaft seit 1945.
Mit der Rettung der Banken, der Steuerreform und den Konjunkturpaketen konnte ein Zusam
menbruch der Wirtschaft verhindert werden. Und seit Mitte des Jahres deutet vieles darauf hin, dass wir den Tiefpunkt des Abschwungs hinter uns haben. Aber für eine Zunahme der Beschäftigung wird das Wachstum noch lange zu niedrig bleiben. Die trau
rige Folge: Die Arbeitslosigkeit wird noch 2010 auf über 300.000 Betroffene ansteigen.
Die Politik hat gegengesteuert: Durch die Konjunktur und
DaviD MuM ([email protected])
>>>
schnell passieren, dass man keine Notstandshilfe erhält.
Schon wenn der Partner ein Einkommen über 488 Euro bezieht, wird die Notstandshilfe reduziert. (Jeder Euro über 488 reduziert die Notstandshilfe um einen Euro.) Die durchschnittliche Notstandshilfe lag 2008 bei 603 Euro.
EIn Beispiel: Hat der Partner ein Nettoeinkommen von 1.100 Euro, werden 612 Euro (1.100 minus 488) auf die Notstandshilfe angerechnet. Wenn die Notstandshilfe 600 Euro betragen würde, wird sie somit auf null reduziert.
Das bedeutet: Nach spätestens einem Jahr fällt in diesem Beispiel das Einkommen zur Gänze weg.
Vor allem Frauensind benachteiligtNeun von zehn Personen, denen
auf diese Weise die Notstandshilfe gestrichen wird, sind Frauen.
In vielen Haushalten müssen alle Erwachsenen arbeiten, weil das Geld sonst nicht reicht. Aber es
geht dabei noch um mehr. Vor allem Frauen wollen ein eigenes Einkommen erzielen, damit sie sich nicht wirtschaftlich abhängig machen. Wenn man dann aber nach Jahren arbeitslos wird, macht der Sozialstaat nach kurzer Zeit die Tür zu und meint, das Geld des Partners reiche aus.
Arbeitslosenversicherungmuss verbessert werdenEs wurde in dieser Krise vielen
geholfen: den Banken und den Unternehmen, mit Milliarden an Zuschüssen und mit Konjunkturpaketen. Es ist auch richtig, dass hier gegengesteuert wird. Aber es kann nicht angehen, dass man dann bei den Menschen, die ihre Arbeit verlieren, ebenfalls zu sparen versucht.
Unsere Arbeitslosenversicherung muss so verbessert werden, dass Arbeitslosigkeit nicht in die Armut führt. Die dramatische Verschlechterung der Arbeitsmarktlage erfordert rasches Reagieren! y
Arbeitsmarktpakete konnten Arbeitsplätze gerettet werden. Die Arbeitslosigkeit wäre sonst noch stärker gestiegen. Auch die Verlängerung der Kurzarbeit hat dazu beigetragen, dass tausende Menschen in besonders hart betroffenen Betrieben ihre Arbeit bisher nicht verloren haben.
Das alles darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Arbeitslosigkeit einen neuen Rekordstand erreicht hat. Die Arbeitslosenquote stieg auf den höchsten Wert seit Anfang der 1950er Jahre. Seit Februar werden jeden Monat 50.000 Arbeitslose mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres verzeichnet. Selbst wenn der Rückgang der Wirtschaft gestoppt ist, wird es Jahre dauern, die Arbeitslosigkeit wieder abzubauen. Die Menschen, die ihre Arbeit verlieren, sind die Leidtragenden der Krise.
Arbeitslosigkeit als Ursache für ArmutArbeitslosigkeit ist eine der
Hauptursachen für Armut. Die Leistungen für Arbeitslose sind sehr gering und liegen unter der Armutsschwelle. Wenn die Arbeitslosenversicherung daher
nicht angehoben wird, wird die Armut in Österreich dramatisch ansteigen.
Unser System der Arbeitslosenversicherung geht davon aus, dass man rasch wieder Arbeit findet. Wem das nicht gelingt, der muss einen drastischen Einschnitt im Lebensstandard hinnehmen. Jedes Jahr sind etwa 800.000 Personen zumindest einmal von Arbeits losigkeit betroffen. Arbeitslosigkeit trifft daher jede/n vierte/n ArbeitnehmerIn.
Arbeitslosengeld oft zu niedrig Das Arbeitslosengeld beträgt
55 % des Nettoeinkommens. Man muss also mit etwas mehr als der
Hälfte seines Einkommens das Auslangen finden. Das durchschnittliche Arbeitslosengeld beträgt rund 800 Euro (Frauen knapp 700 Euro, Männer 855 Euro, 12mal – nicht 14mal – jährlich). Nach Abzug der Fixkosten bleibt da nicht mehr viel für den täglichen Bedarf.
Arbeitslosengeld bekommt man 20 bis 52 Wochen lang, je nachdem wie alt man ist und wie lange man gearbeitet hat. Danach kann man Notstandshilfe beantragen, die man vielleicht aber gar nicht bekommt – denn die Notstandshilfe wird in vielen Fällen gekürzt oder ganz gestrichen.
Wenn man einen Partner oder eine Partnerin hat, kann es sehr
KOMPETENZ 11/200906 11/2009 KOMPETENZ 07
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Thema
>>>
Die Arbeitslosenrate wird 2010 voraussichtlich noch steigen. Unsere Arbeitslosenversicherung muss daher endlich so verbessert werden, dass die Arbeitslosigkeit nicht mehr in die Armut führt.
>>> Unter diesem Motto findet
vom 23. bis 27. November eine
Aktionswoche der GPA-djp
statt. Wir fordern eine bessere
Absicherung arbeitsloser
Menschen. Nähere Informa-
tionen erhalten Sie unter
www.gpa-djp.at.
Der Job ISt WeG! DIe FIxkoSteN bleIbeN.
>>> erhöhung des Arbeitslosengeldes auf mindestens 60 % des Nettoeinkommens
>>> Verlängerung der Dauer, die man Arbeitslosengeld bekommt, von
mindestens 20 auf mindestens 30 Wochen
>>> entfall der Partnereinkommensanrechnung bei der Notstandshilfe:
Wer durch erwerbsarbeit wirtschaftlich unabhängig ist, soll nicht durch
den Sozialstaat in eine persönliche und wirtschaftliche Abhängigkeit
gebracht werden
>>> rasche einführung der Mindestsicherung über der Armutsgrenze für
alle, die trotzdem nicht existenzsichernde leistungen erhalten
DIe GPA-DJP ForDert:
>>> Die GPA-djp gewährt ihren
Mitgliedern eine finanzielle Unterstüt-
zung, wenn diese arbeitslos sind.
> Anspruchsvoraussetzung:
mindestens 24 gezahlte Vollbeiträge.
> Ausnahme: Jugendliche und lehr-
linge nur 12 gezahlte Vollbeiträge.
> Die Höhe der Unterstützung
richtet sich nach den letzten
geleisteten Vollbeiträgen.
> Für Details der Antragstellung
wenden Sie sich bitte an das GPA-djp-
Servicecenter unter tel.: 05 0301-301.
(Adressen: siehe Seite 2)
> Infos zu den Unterstützungs-
leistungen unter: www.gpa-djp.at,
Menüpunkt „Service für Sie“
UNterStützUNGSleIStUNGeN Der GPA-DJP
Thema
08 11/2009 09
>> GPA-djp für besseren ArbeitnehmerInnen-Datenschutz� [10]�>> Beschäftigte in Privatkindergärten sind benachteiligt� [12]
>> Ökonomin Özlem Onaran im KOMPETENZ-Interview� [14]
HuNDsTOrfEr GEGEN früHEs „HAcKlEr“-Aus >>> Bundeskanzler Werner
faymann und sozialminister
Hundstorfer lehnen die forde-
rung von finanzminister Pröll,
die „Hackler“-Pensionsregelung
vor 2013 auslaufen zu lassen,
ab. Hundstorfer versprach, er
werde nicht für ein abruptes
Ende eintreten, sondern strebe
eine Ausschleifregelung an. Auf
Koalitionsebene sei man dabei,
einen Vorschlag vorzubereiten,
der zu Jahresende präsentiert
werden soll, kündigte der sozial-
minister an.
Aktuell
11/2009KOMPETENZ KOMPETENZ
Wir sollen uns doch um jene kümmern, die fleißig arbeiten und tagtäglich früh aufstehen, um sich um ihre
Familien zu kümmern, und nicht um jene, die sich auf Kosten der Allgemeinheit durchfüt-tern lassen“, mit solchen und ähnlichen Argu-menten werde ich in diesen Wochen des Öfte-ren konfrontiert.
Mir ist völlig bewusst, dass die Forderung der Gewerkschaften, die Nettoersatzrate beim Arbeitslosengeld zu erhöhen, bei manchen im ersten Moment vielleicht Verwunderung auslöst. Abgesehen davon, dass wir selbstver-ständlich tagtäglich vor allem für jene da sind, die einen Arbeitsplatz besitzen, ist es neben der Durchsetzung arbeitsrechtlicher Ansprüche oder den Lohn- und Gehaltsrunden gerade in diesem Herbst hoch an der Zeit, Druck für die bessere Absicherung arbeitsloser Menschen zu machen.
In den nächsten Monaten, ja Jahren wird die Arbeitslosigkeit Bevölkerungsgruppen treffen, die bisher von diesem Schicksal verschont ge-blieben sind. Trotz vieler Maßnahmen der Poli-tik, wie Konjunkturprogrammen oder der Mög-lichkeit von Kurzarbeit, müssen wir uns darauf einstellen, dass noch sehr viele Arbeitsplätze,
vor allem im industriellen Bereich, dauerhaft verloren gehen werden.
Natürlich bleibt es primäre Aufgabe der Poli-tik, ein weiteres Ansteigen der Arbeitslosigkeit zu verhindern, es muss aber auch ihre Aufgabe sein, die materielle Situation jener zu verbes-sern, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind.
Weil es darum geht, Armut und damit mensch-liches Leid von Familien abzuwenden, und weil es auch volkswirtschaftlich fatal wäre, wenn zehntausende Menschen mit einem dramati-schen Rückgang ihrer Kaufkraft konfrontiert wären und damit die für unsere Wirtschaft so wichtige Inlandsnachfrage einbräche. Ich hal-te es für einen sehr gefährlichen politischen Ansatz, einen Keil zwischen die, die einen Ar-beitsplatz besitzen, und jene, die ihn verloren haben, zu treiben. Letztendlich geht es darum, solchen Entwicklungen der Entsolidarisierung entgegenzuwirken, daher werden wir uns Ende des Monats an viele Beschäftigte wenden, um für unsere Forderung nach einer deutlichen Er-höhung des Arbeits losengeldes zu werben.
Wolfgang Katzian,Vorsitzender der GPA-djp
Lebensqualität für Arbeitslose
Entsolidarisierung verhindern. In der nächsten Zeit wird als Folge der Krise die Arbeitslosigkeit
weiter steigen. Die Arbeitslosen müssen daher in Zukunft materiell besser unterstützt werden, auch um der Wirtschaft nicht den Aufwind zu nehmen.
GPA-djp-Vorsitzender Wolfgang Katzian
Jährlich einmal öffnet sich die Welt der Mikro-skope und Eprouvetten, der Hightech-Schweißer und Den-kerInnen ihrem wiss-begierigen Publikum.
GPA
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Kommentar
EIN GEscHENKKOrB Zu WEIHNAcHTEN >>> Die Weihnachts-Anstatt-
Aktion 2009 des Entwicklungs-
hilfeklubs unterstützt Bauern-
familien im afrikanischen sambia,
die unter Dürre, Wassermangel
und rinderseuchen leiden.
Mit 10 Euro für ein Geschenk billet
kann einem familienmitglied
saatgut, Werkzeug und Beratung
zur Verfügung gestellt werden.
Der Erlös dieser Weihnachts-
aktion kommt zur Gänze den
familien in sambia zugute.
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www.eh-klub.at
�Am 7. November 2009 präsen-tieren mehr als 555 Stationen in Dornbirn, Graz, Innsbruck,
Krems, Linz, Tulln und Wien das Neu-este aus Wissenschaft, angewandter Forschung und Innovation in einer „Langen Nacht der Forschung“. Viel Spannendes und Interessantes der besten Universitäten, Fachhochschu-len und Forschungsbetriebe wird da-bei erstmals und einmalig gezeigt.
Gemma Science schauen!Von Quantenphysik bis Bioethik,
von Täterprofil bis Antriebstechnik –
die Lange Nacht ist nicht nur ein Türöffner für sonst verborgene wis-senschaftliche Schätze und österrei-chischen Erfindungsreichtum. Sie ist vielmehr ein Plädoyer für Forschung, Entwicklung und Bildung gerade in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit. Die größte Veranstaltung für Wissen-schafts-Kommunikation in Österreich ist daher ein großes Anliegen der für Wissenschaft, Technologie und Wirt-schaft zuständigen Ministerien.
Das komplette Programm für Ihre Region finden Sie im Internet auf www.langenachtderforschung.at.
Neugierig sein zahlt sich aus!Österreich im Forschungsfieber. Die lange Nacht der Forschung lässt österreichweit Wissen zum Erlebnis werden.
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>>> Wirtschaftlich gesehen spielt in der frage um den Wert der
Bildung vor allem die „Beschäftigungsfähigkeit“ eine rolle. Bei
einer Podiumsdiskussion am 13. Oktober im Wiener rathaus zum
Thema „Bildung zwischen Employability und Elfenbeinturm“ hielt
GPA-djp-Bundesgeschäftsführerin Dwora stein ein Plädoyer
für ein umfassenderes Bildungsverständnis. Berufsbildung ist
wichtig, aber Bildung heißt noch mehr: sie ist entscheidend für
ein erfolgreiches leben und braucht ein breites fundament. Es
muss daher mehr Menschen als bisher der Zugang zu allgemei-
ner Bildung ermöglicht werden, und das ohne den Zwang, bereits
nach der Volksschule Bildungswegentscheidungen treffen zu
müssen – das ist viel zu früh!
WElcHE BIlDuNG WOllEN WIr uND WAs IsT sIE uNs WErT?
Aktuell
EU-Datenschutz-Richtlinie scheitert an UmsetzungObwohl die EU-Richtlinie von 1995
allen Mitgliedstaaten vorschreibt, wie personenbezogene Daten ver-wendet werden dürfen, sieht die Umsetzung in nationale Gesetze höchst uneinheitlich aus. Manche Länder haben den Datenschutz im Arbeitsleben in eigenen Gesetzen geregelt (z. B. Finnland), einen be-trieblichen Datenschutzbeauftrag-ten eingeführt (z. B. Deutschland) oder personell gut ausgestattete Datenschutzbehörden eingerichtet (z. B. Tschechien). Österreich nicht! Gemeinsame Anstrengungen für eine EU-weite Regelung sind bisher im Sande verlaufen.
Um die EU-Datenschutz-Richtlinie zu konkretisieren, hat die Artikel-29-Datenschutzgruppe – beste-hend aus nationalen Datenschutz-expertInnen – Arbeitspapiere und Stellungnahmen zu Themen wie Videokontrolle, Datenübermittlung in EU-Drittstaaten oder unterneh-mensinterne Datenschutz-Richtli-nien verfasst. Die Gruppe tritt ent-schieden gegen allzu große Freizügigkeit im Datenverkehr auf und argumentiert unternehmens-
kritisch. Die Papiere werden bei ge-richtlichen Auseinandersetzungen durchaus zur Rechtsauslegung her-angezogen, haben aber keinen ver-bindlichen Rechtscharakter.
GPA-djp setzt sich fürbesseren Datenschutz einIn Zukunft soll die Sensibilisierung
für den ArbeitnehmerInnen-Daten-schutz innerhalb der europäischen Institutionen voran getrieben und sollen die Europäischen Gewerk-schaften besser vernetzt werden, um vonseiten der ArbeitnehmerIn-nen Druck auf die EU auszuüben. Die Arbeitgeberseite hat an einer neuen EU-Richtlinie zum Arbeit-nehmerInnen-Datenschutz defini-tiv kein Interesse.
Nick Hauser von work@IT ist da-her in der internationalen Ange-stelltengewerkschaft UNI, Arbeits-gruppe IT, aktiv. Wolfgang Greif von der Abteilung für Internationales macht sich im Europäischen Ge-werkschaftsbund für ein gemein-sames Vorgehen stark und drängt darauf, dass auch im Wirtschafts- und Sozialausschuss Initiativen zum ArbeitnehmerInnen-Daten-schutz zustande kommen. Eva An-gerler und Gerda Höhrhan-Weiguni von der GPA-djp treten für eine arbeitnehmerInnengerechte No-vellierung des Datenschutzgeset-zes in Österreich ein und beraten zu Datenschutz-Betriebsvereinba-rungen (z. B. bei internationalem Datentransfer). y
Längst ist die internationale Datenübermittlung gang und gäbe. Egal ob Konzerne ihre MitarbeiterInnen-Da-ten zentral verwalten, Call-
center im kostengünstigeren Asien eingerichtet werden oder Unter-nehmen ihre Personalverrechnung
in die neuen EU-Beitrittsländer auslagern – immer verlassen die Daten ihren Entstehungsort und ent gehen damit bei der weiteren Verwendung dem österreichischen Datenschutzgesetz. Wenn Daten über die Grenze geschickt werden, geschieht das nicht immer mit Zu-stimmung derjenigen, über die die Daten Informationen liefern.
Magere Jahre für denDatenschutzDer Rat der Europäischen Union
zeigte sich bereits 2002 besorgt über die zunehmenden techni-schen Möglichkeiten, Arbeitneh-merInnen zu kontrollieren. Der Rat schrieb: „Die Automatisierung der Verarbeitung personenbezogener Daten, die allgemeine Verwendung von Internet und E-Mail am Arbeits-platz sowie andere technologische Fortschritte haben die Möglichkei-ten und Gefahren der Übergriffe auf die Grundrechte von Arbeitneh-mern, insbesondere auf das Recht auf Privatsphäre, verstärkt.“
In demselben Dokument wird auch erwähnt, dass ein zögerliches Vorgehen beim Datenschutz zu Schäden für ArbeitnehmerInnen und Arbeitgeber führe. Die Folge wäre Rechtsunsicherheit, insbeson-dere zum Nachteil international agierender Unternehmen. Ohne eigene gesetzliche Richtlinie zum ArbeitnehmerInnen-Datenschutz werde die Chance versäumt, mit der sozialen und technischen Ent-wicklung Schritt zu halten. Seither sind sieben magere Jahre für den Datenschutz vergangen.
Offene Baustelle. Die letzte nennenswerte Stellungnahme der EU zum Thema Datenschutz im Arbeitsverhältnis wurde 2002 verfasst. Seitdem herrscht Schweigen, obwohl damals erkannt wurde, dass die ungleiche Machtverteilung zwischen ArbeitnehmerInnen und Arbeitgebern einen besonders sensiblen Umgang mit personen-bezogenen Daten erfordert.
Es bleibt noch viel zu tun beim Datenschutz
11/200910
Aktuell
11/2009 11KOMPETENZKOMPETENZ
Der internationale Datenverkehr stellt für den ArbeitnehmerInnen-Datenschutz weiterhin ein ungelöstes Problem dar.
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Clara FritsCh([email protected])
Die ForDerungen Der gPA-DjP
Durch die bessere Vernetzung der Europäischen Gewerkschaften und die Sensibilisierung europäischer Institutionen für den ArbeitnehmerInnen-Datenschutz soll die EU endlich zum Handeln gezwungen werden.
>>> Die gPA-djp fordert die Verabschiedung
einer eu-richtlinie zum Schutz personenbezoge-
ner Daten von Arbeitnehmerinnen. Darin müssen
zumindest folgende Punkte enthalten sein:
> jeder Betrieb ab einer bestimmten größe muss
eine/-n Datenschutzbeauftragte/-n bestellen.
> Die „Freiwilligkeit“ bei der Zustimmung von
Mitarbeiterinnen zur Verwendung personen-
bezogener Daten muss im Arbeitsverhältnis
strenger unter die Lupe genommen werden.
> Der Betriebsrat muss Mitarbeiterinnen vor
gericht vertreten können.
>>> näheres zum internationalen Datentrans-
fer bietet die gPA-djp-Broschüre: „Fahren Sie
nach indien! ihre Daten sind schon dort!“
>>> Aktuelles zum Thema betrieblicher Daten-
schutz wird von der gPA-djp gebloggt unter:
http://arbeitundtechnik.wordpress.com
> Bestellung der
Broschüre „Fahren
Sie nach indien! ihre
Daten sind schon
dort!“ und Kontakt
unter: service@
gpa-djp.at
inFoS
Aktuell
dienen sollten. „Diese Tätigkeiten werden oftmals im Anschluss an die eigentliche Arbeitszeit erledigt und werden somit nicht abgegol-ten“, kritisiert Bödenauer.
Auch die Gruppengröße ist oft ein Problem. „Mit 28 Kindern in einer Gruppe, noch dazu in unterschied-lichen Altersstufen, ist ein konzen-triertes Arbeiten oft nur schwer möglich“, sieht der Gewerkschafter in der Verkleinerung der Gruppen einen Weg zu sinnvollerem Aus-tausch mit den Kindern.
GPA-djp Wien in konstruktiven GesprächenAuch die GPA-djp Wien trägt die-
se Hauptforderungen mit. Barbara Teiber, Regionalgeschäftsführerin der GPA-djp Wien, ist zuversicht-lich, die Situation der Betroffenen bald verbessern zu können. „Wir haben mit intensiven und sehr konstruktiven Gesprächen mit den Trägervereinen privater Kindergär-ten gestartet und nehmen auch
den politischen Willen wahr, die Arbeitsbedingungen der in priva-ten Kindergärten Beschäftigten zu verbessern“, führt Teiber aus. Dies könnte zu einer Attraktivierung des Berufes führen, denn „Kinder-gartenpädagoginnen sind sehr ge-fragte Arbeitskräfte“, so Teiber.
BAGS-Kollektivvertrag auch für PrivateFür die meisten im Gesundheits-
und Sozialwesen Beschäftigten gibt es den BAGS-Kollektivvertrag. „Für die in privaten Kindergärten Beschäftigten kommt lediglich ein Mindestlohntarif zur Anwendung. Wir wünschen uns, dass alle pri-vaten Trägerorganisationen dem BAGS-Kollektivvertrag der Berufs-vereinigung von Arbeitgebern für Gesundheits- und Sozialberufe beitreten. Dies würde vor allem zu einer spürbaren Erhöhung der Ein-stiegsgehälter führen“, steckt Bar-bara Teiber die gewerkschaftlichen Ziele ab.
Frauen müssen finanziellgleichgestellt werden„Die Rahmenbedingungen der
Arbeit in privaten Kindergärten müssen dringend verbessert wer-den“, ortet Gerlinde Bartos, Be-triebsratsvorsitzende der Kinder-freunde Wien, Handlungsbedarf. Wir sprechen hier von pädago-gisch wertvoller Arbeit mit sehr verletzlichen Mitgliedern unserer Gesellschaft – unseren Kindern.
Diese hohe Verantwortung sowie die Tatsache, dass die Ausbildung in den letzten Jahren ständig ver-bessert wurde, rechtfertigt nach Bartos’ Meinung eine bessere Be-zahlung.
„Die Allgemeinheit profitiert hier von den Besonderheiten eines typi-schen Frauenberufs: hohen Erwar-tungen unter ständig steigenden Anforderungen trotz schlechter Bezahlung gerecht zu werden. Das würden sich Männer nicht lan-ge gefallen lassen“, konkretisiert Bartos. y
Kindergartenpädagogin-nen leisten einen un-ersetzbaren Beitrag zur niveauvollen Erziehung unserer Kinder. Doch die-
se für die Gesellschaft so wertvolle Tätigkeit erfährt nicht überall
jene – auch finanzielle – Wertschät-zung, die sie verdienen würde. Die GPA-djp setzt sich daher für eine
Verbesserung der Arbeitsbedin-gungen in Privatkindergärten ein.
Mehr Geld und mehr Zeit für die Kinderbetreuung„Wir fordern für alle in privaten
Kindergärten tätigen Pädagogin-nen, aber auch für die Helferinnen ein höheres Gehalt, mehr Vorberei-tungszeit, kleinere Gruppengrößen sowie ein Bundesgesetz, das öster-reichweite Rahmenbedingungen und Standards der Betreuung
vorgibt“, umreißt Reinhard Böde-nauer, stellvertretender Leiter des Geschäftsbereichs Interessenver-tretung der GPA-djp, die Ziele der Gewerkschaft in diesem Bereich.
„Der Arbeitsdruck steigt ebenso wie die Ansprüche an die Betreu-ung der Kleinsten“, so Bödenauer. Es gibt viel zu wenig Zeit für Aus- und Weiterbildung und auch für jene Stunden, die der Vorberei-tung der kommenden Themen-bereiche sowie für Elternarbeit
AndreA rogy([email protected])
Privatkindergärten. Eltern vertrauen ihnen ihre Kinder an. Sie sind hochqualifiziert und dennoch schlecht bezahlt. Die GPA-djp fordert höhere Gehälter und bessere Arbeits- bedingungen für KindergartenpädagogInnen und HelferInnen in privaten Kindergärten.
Bessere Arbeitsbedingungen im Kindergarten
11/200912
Aktuell
11/2009 13KOMPETENZKOMPETENZ
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to Trotz ihrer wichtigen Aufgabe für unsere Gesellschaft arbeiten die Beschäftigten in privaten Kindergärten nur zum Mindestlohntarif. Die GPA-djp setzt sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Eingliederung in den BAGS-KV ein.
>>> Unter dem Motto
„SOS-Kindergarten –
Aktion Aufschrei“
demonstrierte am
17. Oktober in Wien ein
breites Bündnis aus
der Berufsgruppe der
Kindergarten- und
HortpädagogInnen,
unterstützt von der
IG work@social Wien
in der GPA-djp, für
eine Verbesserung
der derzeitigen Rah-
menbedingungen im
Bereich Kindergär-
ten/Horte/Krippen.
Der Demonstration
haben sich viele
interessierte Eltern
bzw. Omas und Opas
angeschlossen.
>>> Kontakt:
DEMO
11/200914
Aktuell
11/2009 KOMPETENZ 15KOMPETENZ
Aktuell
Kompetenz: Man hört, dass sich die Wirtschaft langsam erholt. Sind wir bereits über den Berg?onaran: Nein, leider überhaupt nicht. Das Volumen der Konjunkturpakete war viel zu gering. Dazu kommt, dass abgesehen von den Investitionen der Regierungen im Moment kaum etwas passiert. Die Firmen investieren nicht. Die großzügigen und bedingungslosen Bankenpakete haben zwar die Banken gerettet, sie aber nicht dazu gebracht, wieder Kredite zu vergeben. Das hat die OECD im September wieder bestätigt.
Kompetenz: Was müsste passieren, damit die Banken wieder Kredite vergeben? onaran: Überlassen wir das den Banken selbst, dann kann es noch lange dauern, bis sich daran etwas ändert. Es muss daher grundsätzliche Veränderungen geben. Der Finanz und Bankensektor muss
in öffentliches Eigentum übergeführt und von jenen kontrolliert werden, die von seinen Entscheidungen betroffen sind, den ArbeitnehmerInnen und den KonsumentInnen. Kompetenz: Kommen wir zum Thema Arbeitsmarkt. Das WIFO spricht bereits von möglichen 400.000 Arbeitslosen in Österreich. Wie sollte die Politik darauf reagieren? onaran: Derzeit setzt man vor allem auf Kurzarbeit, um das Problem der Arbeitslosigkeit zu lösen. Das hilft den Unternehmen, ihre Profite zu erhalten, indem Steuergelder und die Beiträge der ArbeitnehmerInnen eingesetzt werden, um die Verluste anderer ArbeitnehmerInnen zu kompensieren.
Betrachtet man die langfristigen Trends bei den Einkommen in Österreich, so sieht man ein deutliches Missverhältnis. Im Dienstleistungssektor gab es in den vergangenen zehn Jahren Reallohnverluste. Im Industriebereich sind die Einkommen zwar gestie
gen, allerdings sehr langsam im Vergleich zu Produktivitätszuwachs und Gewinnen. Das ist ein Problem, das wir nicht durch Umverteilung zwischen den ArbeitnehmerInnen lösen können. Kompetenz: Was muss dann passieren? onaran: Eine gute Möglichkeit zur Umverteilung wäre eine Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich. Damit ließe sich auch die Auseinanderentwicklung von Einkommen, Produktivität und Gewinnen der letzten Jahrzehnte korrigieren.
Eine weitere wichtige Maßnahme ist ein gesetzliches Kündigungsverbot. Natürlich führt das zu einer Verringerung von Profiten, die man allerdings als Ausgleich für die vergangene Dekade sehen kann. Kompetenz: Und wenn die Unternehmen dann in Konkurs gehen? onaran: Dann ist der Zeitpunkt gekommen, diese Firmen zu vergesellschaften, wie etwa in Argentinien. Dort haben in der Krise die ArbeitnehmerInnen, die monatelang
Lucia Bauer([email protected])
Umverteilung, Arbeitszeitkürzung und nachhaltige Produktion Wege aus der Krise. Die Ökonomin Özlem Onaran im Interview mit der KOMPETENZ über notwendige Veränderungen in der Wirtschaftspolitik, die Grenzen des Wachstums und Steuergerechtigkeit.
Özlem Onaran ist Dozentin am Institut für Arbeits-markttheorie und -politik an der Wirtschafts- universität Wien.
gpa
-djp
keine Löhne mehr erhalten haben, die Unternehmen, die in Konkurs gegangen waren, übernommen. Mittlerweile bekommen diese Unternehmen auch öffentliche Förderungen. Zehntausende ArbeitnehmerInnen in Argentinien arbeiten in solchen Unternehmen.
Wir müssen aber auch neue Jobs schaffen. Wir haben ein großes gesellschaftliches Defizit, was etwa die Pflege und Betreuung älterer Menschen betrifft, die Gesundheit oder die Kinderbetreuung. Investitionen im Sozialbereich schaffen auch sehr arbeitsintensive Jobs. Das würde dazu beitragen, das Wachstum zu verlangsamen und eine nachhaltigere Wirtschaft zu schaffen und uns dennoch in Richtung Vollbeschäftigung zu bewegen. Wir sollten den Weg aus der Krise als langfristigen Prozess sehen, den wir nutzen müssen, um nachhal tige Jobs zu schaffen.Kompetenz: Heißt das, wir müssten uns vom Wachstumskonzept völlig verabschieden?
onaran: Richtig. Allerdings müssen dafür die passenden Voraussetzungen geschaffen werden. Bei einer gleich bleibenden Diskrepanz zwischen Arbeitseinkommen und Gewinnen und gleicher Arbeitszeit wird es natürlich nicht gelingen, in einer langsam wachsenden Wirtschaft Vollbeschäftigung zu erreichen. Kompetenz: Bedeuten weniger Gewinne nicht auch weniger Investitionen durch die Unternehmen? onaran: Nein, die Entwicklung der letzten drei Dekaden hat gezeigt, dass hohe Profite nicht automatisch zu hohen Investitionsraten führen. Im Gegenteil: Die Investitionen gingen zurück, weil die Profite an die Shareholder verteilt wurden. Deswegen brauchen wir öffentliche Unternehmen, die notwendige Investitionen tätigen in den kritischen Bereichen wie Energie, Wohnen, Infrastruktur und auch im Finanzsektor. Das heißt aber nicht mehr Bürokratie, sondern mehr Partizipation für Arbeit
nehmerInnen, KonsumentInnen und regionale RepräsentantInnen. Wir brauchen eine nachhaltige Produktion, die sich nach den Bedürfnissen der Menschen, nicht nach Profiten richtet.Kompetenz: Viele der Maß nahmen, die Sie vorschlagen, wären mit einem enormen finanziellen Aufwand verbunden. Woher soll das Geld dafür kommen? onaran: Für mich ist die Antwort darauf ganz klar. Jene, die in den vergangenen Jahrzehnten vom nicht nachhaltigen, ungerechten und instabilen Wachstum profitiert haben, sollen nun für die Kosten der Krise aufkommen. Das kann einerseits passieren durch eine progressive Form der Vermögensbesteuerung. Außerdem brauchen wir höhere Steuern auf Kapitaleinkommen. Der Anteil der Steuereinnahmen aus der Lohn und Einkommensteuer ist im Vergleich zu den Steuern aus Kapitaleinkommen viel zu hoch. Jetzt ist es an der Zeit, dieses Verhältnis umzukehren. y
Ziel der Kollektivvertragsver-handlungen ist es, nicht nur die Inflationsrate abzugelten,
sondern auch für die Beschäftigten einen Anteil am wirtschaftlichen Er-folg zu holen“, erklärt GPA-djp-Chef-verhandler Franz Georg Brantner.
„Gerade die Beschäftigtenstruktur im Handel, mit einem hohen Frauen-anteil, macht eine kräftige Gehalts-erhöhung absolut notwendig. Wir brauchen mehr Einkommen für ein besseres Auskommen“, stellt Georg Brantner klar.
Heimischer Handel entwickelt sich gutDie Handelsunternehmen haben
keinen Grund zum Klagen. Der In-landskonsum entwickelt sich nicht zuletzt aufgrund der guten Gehalts-abschlüsse des Vorjahres und der Lohnsteuersenkung nach wie vor sehr gut. Davon profitiert der hei-mische Handel. Wann, wenn nicht in diesem Herbst, ist es daher ge-rechtfertigt, dass der Abschluss im Handel auch höher ausfällt als etwa in Industriebereichen!
Der Handel entwickelt sich gut. Es ist daher ein günstiger Zeitpunkt für die KV-Verhand-lungen.
17
Gute Zeiten für EinkommensplusHandel. Die Kollektivvertragsverhandlungen für die mehr als 520.000 Beschäftigten im Handel starteten am 28. Oktober.
bild
erbo
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)
>> OECD-Abschlussbericht zu Novartis liegt nun vor [20]
>> Lehrstellenmangel statt Karriere mit Lehre? [22] >> Wenn der Arbeitgeber einseitig den Vertrag ändert [25] Beruf
KOMPETENZ11/200911/200916 KOMPETENZ
Beruf
Mit nur 1 % Ihres Brutto-gehalts oder für max. 26,88 Euro (Grenzbeitrag 2010)* haben Sie nicht
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tivverträgen ist eine der wichtigs-ten Aufgaben der Gewerkschaften, neben der Sicherung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld oder dem Kündigungsschutz.
Mit der GPA-djp immergut vertretenAls Mitglied können Sie bei recht-
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spruch zu nehmen. Der ordentliche Rechtsschutz besteht bereits nach einer 6-monatigen Mitgliedschaft und entsprechender Beitragsleis-tung. Er gilt für alle Rechtsstreitig-keiten, die unmittelbar mit Ihrer Arbeit zusammenhängen.
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dern noch viele weitere Zusatzser-vices bietet, wie z. B. Gratisbroschü-ren oder günstige Angebote für Events, sogar für Ihren Urlaub?
… dass Ihr Mitgliedsbeitrag in vol-ler Höhe von der Lohnsteuer absetz-bar ist und sich daher steuer-mindernd auswirkt? (Wird der Mitgliedsbeitrag direkt vom Gehalt einbehalten, so wird die Steuermin-derung bereits bei der Gehaltsver-rechnung berücksichtigt.) y
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Petra Sandner([email protected])
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Freistellung, vorzeitigem Mutterschutz EUR 1,80
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trags- und freie DienstnehmerInnen beträgt der monatliche
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>>> Das GPA-djp-Servicecenter informiert Sie gerne.
WAS SIE ZAhLEN:
>>> Mit einer österreichweiten Plakat- und Postkartenaktion
zum Thema „Flexibilität braucht Grenzen!“ machen die Betriebs-
rätInnen der Caritas mit Unterstützung von vida und GPA-djp auf
einen Dauerbrenner in puncto Arbeitszeit aufmerksam.
Gerade im Gesundheits- und Sozialbereich sind die Anforderungen
an Teilzeitkräfte enorm hoch, wenn es um die zeitliche Verfügbar-
keit geht. Anstatt das Personal aufzustocken, werden zum Groß-
teil die Teilzeitkräfte zur Abdeckung von erhöhtem Arbeitsbedarf
herangezogen. Die dadurch häufig wechselnden Dienstzeiten und
die kurzfristige Dienstplanung gehen dabei meist zulasten der
Beschäftigten - und deren Familien. Die Plakat- und Postkarten-
aktion der Caritas läuft noch bis Ende des Jahres.
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Sozialbereich. Verhandelt werden
mehrere Kollektivverträge, u. a.
für die ArbeitnehmerInnen in
BAGS-Betrieben (Berufsvereini-
gung von Arbeitgebern für Ge-
sundheits- und Sozialberufe), bei
der Caritas (karitative Einrich-
tungen der katholischen Kirche)
und der Diakonie, dem Österrei-
chischen Roten Kreuz sowie den
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gpa-djp.at/kollektivvertrag
L14 BERUFSINFOTAGE >>> Wohin führt der Bildungsweg
nach der Pflichtschule? Weiter
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Worin liegt die Zukunft? Mit den
L14 Bildungs- und Berufsinfor-
mationstagen bietet die AK Wien
in Zusammenarbeit mit dem
Stadtschulrat für Wien Schüle-
rInnen und Eltern eine umfas-
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und Beratungsangebot soll die
Jugendlichen in ihrer Entschei-
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zentrum der AK Wien, Eintritt frei
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ter Tel.: 05 0301-301.
INFOS
Beruf
endgültige Zusammenbruch einen Namen: Karoshi (Tod durch Überar-beiten) nennen Japaner das plötzli-che, berufsbezogene Ende. Ursache ist meist ein durch Stress verur-sachter Schlaganfall oder Herzin-farkt. 40 japanische Kliniken sind inzwischen auf die Verhinderung von Karoshi spezialisiert.
Zu viel Leistungsdruck macht krankDabei rentiert es sich für Unter-
nehmen nicht, Mitarbeiter unter hohen Druck zu setzen, weiß Pro-fessor Weber. Im Gegenteil: Mit be-trieblicher Gesundheitsförderung sowie dem Abbau von überzoge-nem Leistungsdruck und Autori-tätsverhalten könnten Krankheits-tage um 20 % reduziert werden, schätzte die Wirtschaftskammer Tirol im Jahr 2007. Dagegen erhö-hen Zwang und autoritäre Führung das Herzinfarktrisiko.
Wissenschaftler fanden heraus, dass Stress und schlecht organi-
sierte Arbeit zur Minderung der Lebenserwartung führen. Die Kos-ten steigen mit der Zahl der Kran-kenstände. Arbeitgeber, die sich des Problems überlasteter Angestellter bewusst sind und gegensteuern, helfen ihrem Unternehmen und der gesamten Volkswirtschaft.
Sicherlich hat die Klimaverschär-fung nicht erst mit der Krise be-gonnen, so Weber: „Davor war es die New Economy, bei der zivilisa-torisch errungene, gute Arbeitsbe-dingungen radikal zurückgefahren wurden.“ In Österreich und anders-wo nimmt der Anteil derer zu, die in ihrer Tätigkeit als Pseudoselbst-ständige schlecht geschützt sind. Immer wieder unterliegen sie dem Druck, rund um die Uhr zu arbeiten. In der Volkswirtschaftslehre wur-den Werktätige verdinglicht, wie es der Begriff „Humankapital“ – übri-gens das Unwort des Jahres 2004 – verdeutlicht. Er reduziert Personen auf den abstrakten Wert des Profits, den man mit ihnen erzielen kann.
Gremien der Vereinten Nationen haben beschlossen, die Vokabel nicht mehr zu verwenden. „Denn meta-phorisch gesprochen“, erklärt Weber, „reduzieren viele Managementkon-zepte, die das Wort ,Humankapital‘ verwenden, den Menschen auf ein totes Ding. Ein verantwortungs-voller Unternehmer tut das nicht, weil es im Widerspruch zu unserer gesamten, humanistischen Zivilisa-tion der Neuzeit steht.“
MassenphänomenWenn das Selbstwertgefühl von
ArbeitnehmerInnen bereits ange-knackst ist, können psychotherapeu-tische Methoden helfen. Zugleich isolieren diese die Betroffenen aber, weil trotz des Massenphänomens der menschlichen Entwürdigung nur Einzelne behandelt werden. „Tropft ein Wasserhahn, macht es wenig Sinn, den Eimer, der dadurch überläuft, ständig auszuleeren“, so Weber. „Richtiger ist es, den Hahn zuzudrehen.“ y
Erst kürzlich nahm sich ein weiterer Mitarbeiter von France Télécom das Leben. Der 48-jährige Ingenieur erhängte sich in seinem
Haus in der Bretagne. Die Reihe von Selbstmorden beim Telefonanbie-ter brachte die Firma, zu der auch Orange Austria gehört, schwer in die Kritik. Die französischen Ge-werkschaften riefen die Mitarbeiter auf, am 20. Oktober auf „alle mög-lichen Arten“ gegen die Arbeits-bedingungen im Unternehmen zu protestieren. Sie machen den rapiden Umbau der Konzerne für die Suizide verantwortlich: Die Füh-rung habe in Kauf genommen, dass das Betriebsklima lebensgefähr-lich geworden ist. Als Konsequenz musste der Vizegeneral von France Télécom seinen Stuhl räumen.
Lebensgefährliches BetriebsklimaZuvor konnte ein anderer Be-
schäftigter der France Télécom
gerettet werden. Der leitende An-gestellte hatte Abschieds-SMS an Familienangehörige, Vorgesetzte und Kollegen verschickt. Der Mann war wegen Depressionen krank-geschrieben. Die alarmierte Feuer-wehr kam gerade rechtzeitig, als er sich in seiner Wohnung in Marseille erhängen wollte.
So ein Glück hatte der Elektro-nik-Experte Jean-Paul Rouanet, 51, nicht. Nach der Schließung seiner Abteilung hatte er nur noch im Callcenter arbeiten können. Rasch wurde ihm enorme Leistung abver-langt. Konflikte mit dem Chef, Ohn-machtsgefühle und fehlendes posi-tives Feedback gaben ihm den Rest. Rouanet sprang am 28. September von einer Autobahnbrücke.
Beim Autobauer Renault waren es vier Menschen, die sich ebenfalls töteten. In der Schweiz kam es zu Selbstmorden in Banker-Kreisen.
Seelische StörungenAuch bei Anbietern in Österreich
geht die Jobangst um, wie der Be-triebsratschef der mobilkom aus tria Werner Luksch schon im Vorjahr er-heben ließ. Ob hierzulande ähnlich riskante Arbeitsbedingungen wie in Frankreich existieren, kann nie-mand sagen, weil es kaum Untersu-chungen über den Zusammenhang zwischen Arbeit und Suizidalität gibt. „Allerdings häufen sich An-zeichen“, erklärt Wolfgang Weber, Professor für Angewandte Psycho-logie an der Uni Innsbruck: 60 % haben in einer vom Berufsverband Österreichischer PsychologInnen in Auftrag gegebenen Studie geäu-ßert, dass sie unter den schlechten Wirtschaftsaussichten psychisch leiden. Seelische Störungen bis hin zur Depressivität und Mobbing am Arbeitsplatz haben zugenommen.
Menschliche Tragödien solchen Ausmaßes durch den Job waren in der westlichen Welt bisher wenig bekannt. Im Fernen Osten hat der
ÁrpÁd Hagyó ([email protected])
Selbstmorde bei France Télécom. Mehr als zwei Dutzend Selbstmorde innerhalb von 20 Monaten haben Beschäftigte wie Manager aufge-schreckt. Wie Unternehmen solche Katastrophen verhindern können, erklärt der Innsbrucker Psychologieprofessor Wolfgang Weber.
Wenn Arbeit tötet
11/200918
Beruf
11/2009 19KOMPETENZKOMPETENZ
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Autoritäre Führung, Stress und schlecht organisierte Arbeit führen nachweislich zu mehr Krankenständen
und verkürzen die Lebenserwartung.
>>> Univ.-Prof.
Dr. Wolfgang G.
Weber ist Professor
für Angewandte
Psychologie an der
Leopold-Franzens-
Universität in
Innsbruck.
InFos
Für Novartis ist es eine ziemliche Ohrfeige“, betont Wolfgang Greif, internatio-naler Sekretär der GPA-djp, nicht ohne Genugtuung.
Zum ersten Mal hat die Gewerk-schaft Beschwerde bei der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick-lung) eingelegt. Und die stellt nun in einer zehnseitigen Abschluss-erklärung fest, dass der Schweizer Pharmakonzern vor dem Zusperren seiner Wiener Forschungsstätte die Betriebsräte nicht rechtzeitig infor-miert und ihnen damit die Mög-lichkeit genommen hat, Alterna-tiven zur Schließung zu erarbeiten.
Ingrid Stipanovsky, Vorsitzende der Konzernvertretung und seit Juni auch des Euro-Betriebsrates von Novartis, ist mit dem Bericht zufrieden, kritisiert aber, dass sich die OECD eineinhalb Jahre Zeit ließ, die Unternehmensspitze zu rüffeln: „Die Erklärung zeigt, dass wir als Be-triebsrat vor vollendete Tatsachen gestellt wurden. Wir hatten nicht einmal theoretisch die Chance, nach besseren Lösungen zu suchen.“
„That’s it“Mit der Art und Weise, wie die Kon-
zernleitung die Belegschaft infor-
mierte, übertrat sie eine imaginäre rote Linie: Wenige Tage vor Weih-nachten 2007 bestellten die Chefs rund 240 MitarbeiterInnen vor die Videowall im Hörsaal auf dem Novartis-Gelände in Wien-Liesing. Multi medial schaltete sich in Boston (Massachusetts) Forschungsleiter Mark C. Fishman zu, um Wichtiges zu verkünden. Die Entscheidung sei gefallen, erklärte er trocken, der Forschungsstandort Wien werde geschlossen. Die Nachricht endete abrupt mit den Worten „That’s it“. Wochen zuvor waren Forscher samt Familien nach Wien übersiedelt, um bei Novartis neue Jobs anzu-treten. Nach der Hiobsbotschaft herrschten Stille und Entsetzen im Saal. Nicht einmal der Betriebsrat war von der geplanten Schließung in Kenntnis gesetzt worden.
Billige Standortstilllegung trotz UmsatzplusZwar hatte der Arzneimittelher-
steller soeben um ein Fünftel mehr Gewinn verbucht und beim Umsatz um 12 Prozent auf 31,4 Milliarden Dollar zugelegt, für die gekündigte Belegschaft ausreichend Geld in die Hand zu nehmen, war man ande-rerseits nicht bereit. Novartis wollte bei der Standortstilllegung so billig wie möglich davonkommen. Ar-beitnehmervertreterInnen gelang es schließlich, den Widerstand der
Manager gegen erforderliche Zah-lungen zu überwinden.
Verstoß gegen die Leitlinien der OECDDie GPA-djp reichte beim natio-
nalen Kontaktpunkt der OECD in Wien (damals im Bundesministe-rium für Wirtschaft und Arbeit) Beschwerde ein, da Novartis gegen die OECD-Guidelines verstoßen habe. In den 30 OECD-Staaten über-wachen die nationalen Kontakt-punkte diese Leitlinien und setzen sie durch, so gut es geht. In zehn Kapiteln empfiehlt die Wirtschafts-organisation Transparenz, faire Ar-beitsbeziehungen, Investitionen in Umweltschutz und Korruptionsbe-kämpfung. Basis sind die Allgemei-ne Erklärung der Menschenrechte, die Kernarbeitsnormen der Inter-nationalen Arbeitsorganisation ILO, Verfahren zur nachhaltigen Ent-wicklung und das Vorsorgeprinzip.
Es wird verlangt, dass den Arbeit-nehmerInnen und ihren Vertre-tungen Informationen über die tat-sächliche Lage des Unternehmens zur Verfügung gestellt werden. Bei gravierender Änderung – insbe-sondere bei geplanter Schließung – sind Belegschaft, Gewerkschaften und Behörden rechtzeitig zu ver-ständigen, um nachteilige Auswir-kungen so gering wie möglich zu halten.
Eine effiziente BeschwerdeeinrichtungUngünstig wirkt sich in der Pra-
xis aus, dass die OECD-Leitsätze für Unternehmen nicht rechtsverbind-lich sind. Der Umstand, dass der nationale Kontaktpunkt in Öster-reich im Wirtschaftsministerium angesiedelt ist, führt zu Interessen-konflikten.
Entsprechend dem Vorbild an-derer Länder sollte der nationale Kontaktpunkt eigenständig agie-ren können, verlangt die GPA-djp: Die Anlaufstelle muss mit aus-reichenden Ressourcen ausge-stattet und zu einer effizienten Beschwerdeeinrichtung für Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen durch transnationale Unterneh-men ausgebaut werden – mit der Möglichkeit für MitarbeiterInnen, dass sie bei einer Normverletzung finanzielle Kompensation vom Un-ternehmen erhalten.
„Bei wichtigen Standortentschei-dungen“, so GPA-djp-Vorsitzender Wolfgang Katzian, „verstießen die Multis bisher häufig gegen die Informations- und Konsultations-rechte der Belegschaftsvertrete-rInnen.“ Katzian erwartet, dass die Abschlusserklärung zum „Fall No-vartis“ generalpräventive Wirkung entfaltet – gegen jene Entschei-dungsträger, die Rechtswidriges im Schilde führen. y
KOMPETENZ 11/200920
Beruf
11/2009 21
Beruf
árpád hagyó([email protected])
KOMPETENZ
Novartis verletzt Unternehmens-EthikAbschlussbericht liegt nun vor. Die OECD rügt den Basler Pharmariesen wegen der überfallsartigen Schließung des Forschungsstandortes Wien und die unzureichende Einbindung des Betriebsrates.
Die MitarbeiterInnen wurden kurz vor Weihnachten mit der Hiobsbotschaft konfrontiert.
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Trotz Umsatzplus und Gewinnsteigerung wollte die Unternehmensleitung bei der Stilllegung des Forschungsstandortes Wien so billig wie möglich davonkommen.
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11/200922 11/2009 KOMPETENZ 23KOMPETENZ
Beruf
Was ist aus dem Slogan „Karriere mit Lehre“ geworden? War es nur ein netter Spruch auf
Geschäften, Plakaten und Flugblät-tern? Oder war es doch ein Bekennt-nis zur Lehrlingsausbildung?
„Wir wollen echte Zukunftschan-cen haben und genau darum muss die Wirtschaft etwas machen, um Ausbildungsplätze zu schaffen. Sonst werden wir uns in ein paar Jahren erneut auf die Suche nach Fachkräften machen müssen. und die Wirtschaft wird wieder den ek-latanten Fachkräftemangel bekla-gen“, kritisiert Helmuth Gottharts-leitner von der GPA-djp Jugend.
Fehlende AusbildungsplätzeÖsterreichs Unternehmen boten
mit Ende September 4.234 Lehrstel-len an, dem gegenüber stehen 7.407 Lehrstellensuchende. René Pfister kritisiert die fehlende Initiative der Betriebe: „Die überbetriebliche Aus-bildung, die im Jugendbeschäfti-
gungspaket vereinbart wurde, ist ein ganz wichtiger Schritt – aber wir brauchen auch in den Betrieben zu-sätzliche Ausbildungsplätze.“
Im Jugendbeschäftigungspaket wurde von Sozialpartnern und Re-gierung eine neue Förderung für Lehrbetriebe vereinbart, zusätzlich zur Ausbildung in überbetriebli-chen Einrichtungen. Aber die Betrie-be müssen ihren Lehrlingsstand ausbauen, nicht nur halten. Erschre-ckend ist, dass sich der Lehrstellen-mangel trotz massiver Förderungen für die Betriebe so entwickelt hat, denn jedes Jahr gibt es einen hoch dotierten Fördertopf, um neue Lehr-stellen zu schaffen und bestehende zu erhalten. „Die Betriebe müssten sich hier viel stärker zu ihrer Verant-wortung bekennen“, fordert Pfister.
PraxistestNeben den vielseitigen Förderun-
gen für die Betriebe, die Lehrlinge ausbilden, gibt es auch etwas Neu-es: Die Betriebe können nun zur Mitte der Lehrzeit alle ihre Lehrlinge
eines Ausbildungsjahrganges zu ei-nem so genannten Praxistest schi-cken. Bei diesem wird die Qualität der Ausbildung überprüft. Auch hier gibt es eine Förderung für die Betriebe, nämlich 3.000 Euro pro Lehrling, der den Praxistest besteht. „Wir sind der Meinung, dass die Lehrlinge einen Teil der 3.000 Euro bekommen müssten, und dafür set-zen wir uns auch ein“, sagt Helmut Gotthartsleitner.
Weiters meint er: „Unsere Priorität ist die Schaffung neuer Lehrplätze. Wir wollen außerdem, dass die Pro-bezeit von drei auf einen Monat ver-kürzt wird, die Weiterverwendungs-pflicht per Gesetz auf sechs Monate verlängert wird und die Internats-kosten zur Gänze durch die Betriebe übernommen werden. Für die Zu-kunft der Jungen müssen die Unter-nehmen genauso Verantwortung übernehmen wie die Sozialpartner und die Regierung.“ y
Her mit der Lehre, her mit der Zukunft!
BarBara Lavaud([email protected])
Lehrstellenmangel. Statt Karriere mit Lehre finden Jugendliche aufgrund der Krise immer schwerer einen Ausbildungsplatz. Die GPA-djp Jugend appelliert an die Verantwortung der Unternehmen. m
ev
Anfang Oktober trafen sich VetreterInnen der GPA-djp und der Schlecker-Ge-schäftsführung zu einem
Dialog über die Lösung anstehen-der Probleme. Eine Aktion der GPA-djp Ende September brachte als Resultat mehr als 4.000 Unter-stützungserklärungen über Post-karten bzw. im Internet. „Das ist ein
erfreulicher Beweis dafür, dass die Mehrheit der KundInnen der Droge-riekette Schlecker konkrete Verbes-serungen der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten unterstützt. Über 4.000 Unterstützungserklä-rungen bedeuten, dass hinter je-dem Beschäftigten ein potenzieller Kunde des Drogeriemarktes steht“, zeigt sich der stv. Bundesgeschäfts-führer der GPA-djp Karl Proyer mit
dem Ergebnis der bundesweiten GPA-djp-Aktion zufrieden.
Dass sich nun die Geschäftsfüh-rung und die Gewerkschaft an einen Tisch gesetzt und erstmals einen sehr konstruktiven Dialog gestartet haben, ist ein Beweis, dass unsere Bemühungen Wir-kung gezeigt haben. „Wir werden die Gespräche sachlich und lö-sungsorientiert führen. Einziges Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten nachhaltig zu verbessern und Probleme zu lö-sen“, stellt Karl Proyer klar, der sich bei allen GPA-djp-Mitgliedern be-dankt, die in den letzten Monaten die Beschäftigten von Schlecker unterstützt haben.
Schlecker – was bisher geschahIm September 2005 besuchten
AktivistInnen der GPA-djp erstmals
über 1.200 Filialen in ganz Öster-reich. Die damalige Befragung der Beschäftigten deckte massive Miss-stände auf.
Im April 2009 kam es zu einer neuerlichen österreichweiten Be-fragung. Die Auswertung ergab eine leichte Verbesserung gegen-über 2005. Es bestanden jedoch weiter große Probleme für die Beschäftigten, wie beispielsweise Taschenkontrollen und Teilzeitzu-schläge.
Ende September 2009 wandte sich die GPA-djp erstmals an KundIn nen von Schlecker und for-derte zur Unterstützung auf.
Im Oktober 2009 fand ein erstes Spitzengespräch zwischen Schle-cker-Geschäftsführung und Vertre-terInnen der GPA-djp statt.
Alle Infos zum Fall Schlecker finden Sie auf der Website der GPA-djp unter www.gpa-djp.at/schlecker. y
Breite Unterstützung für Beschäftigte
Martin PanhoLzer([email protected])
Erster Dialog. Die intensiven Bemühungen der GPA-djp, durch öffentlichen Druck eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten der Drogeriekette Schlecker zu erwirken, werden fortgesetzt.
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>>> „Lehrlinge –
Rechte & Pflichten“:
Die Broschüre gibt
Lehrlingen einen
Überblick über ihre
rechtliche Situation
am Arbeitsplatz und
die mit ihrer Posi-
tion verbunde nen
Pflichten. Bestel lung
per E-Mail unter:
BRoSchÜRE
11/200924
Beruf
11/2009 KOMPETENZ 25KOMPETENZ
Beruf
Frau L. wurde im Jahr 2002 bei der Firma Bonita einge-stellt. Das Ausmaß der mo-natlichen Arbeitszeit wurde
mit 90 Stunden festgelegt. Als sie sich im heurigen Sommer an die GPA-djp Wien wandte, war es allei-ne schon spannend, den Vertrag
nach den rechtlichen Bestimmun-gen zu überprüfen. So gab es einen Nachtrag vom Tag der Einstellung, in dem bereits das jährliche Stun-denausmaß mit 1.080 Stunden, das monatliche mit 90 Stunden, das wöchentliche mit 20,79 Stunden und die tägliche Arbeitszeit mit 3,46 Stunden ausgewiesen wurde. Im Vertrag ist diesbezüglich die Rede von einem „Jahresarbeitszeit-konto“.
Umgehung des MehrarbeitszuschlagsUm den anfallenden Mehrarbeits-
zuschlag zu umgehen, wurde das Stundenausmaß ab Jänner 2008 mehrfach vonseiten des Arbeitge-bers einseitig verändert. Dies war Anlass für eine erste Intervention durch die GPA-djp Wien.
Die Zeitzuschläge wurden im Dienstvertrag bereits mit 30 % (dem geringsten Zuschlag) festgelegt, wobei nicht klar war, ob diese Gut-haben tatsächlich in Verbindung mit dem Wochenende oder einem Feiertag vergütet würden. Keine Rede davon, dass Frau L. dies hätte von sich aus verlangen können. Sowohl der Abbau von Zeitgutha-ben als auch der Urlaubsanspruch wurden von der Unternehmenslei-tung einseitig vorgeschrieben. Au-ßerdem wurde die Sollarbeitszeit
nicht mit dem laut Dienstvertrag vereinbarten Geschäftsjahr abge-rechnet. Teilzeitzuschläge wurden gar nicht verrechnet und Zuschläge für Arbeitsleistungen nach 18.30 Uhr ebenfalls nicht im Sinne des Kollek-tivvertrags abgegolten.
Die GPA-djp intervenierteDie Forderung von Frau L. wurde
anfänglich von der Firma Bonita abgelehnt, dann aber doch aner-kannt und schlussendlich zu 100 % erfüllt. Bei Bonita gibt es leider kei-nen Betriebsrat! Unsere Erfahrung zeigt: Wo es keinen Betriebsrat gibt, kommt es oft zu abenteuerlichen Arbeitsverträgen. „Solche Beispiele zeigen einmal mehr, wie wichtig es ist, einen Betriebsrat im Unterneh-men zu haben“, meint dazu Barbara Teiber, Regionalgeschäftsführerin der GPA-djp-Wien. y
Arbeitgeber ändert Vertrag
Brigitte Lang([email protected])
Aktueller Rechtsfall. Nachdem die Firma Bonita die vertragliche Arbeitszeit einseitig verlängerte, Urlaubs- und Zeitausgleichszeiten vorschrieb und keine Zuschläge bezahlte, wandte sich Frau L. an die GPA-djp Wien. Diese intervenierte und half.
In Unternehmen ohne Betriebsrat kommt es leider allzu oft zu abenteuerlichen Arbeits verträgen.
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oto>>> Briefwahl ist
möglich. Wer davon
Gebrauch machen
möchte, beantragt
bis spätestens
1. 12. 2009 eine Wahl-
karte unter christa.
plassak-wikus@
gpa-djp.at.
>>> Details zum
Wahlvorgang und
zur Listenerstel-
lung finden sich
im Internet unter
www.journalisten-
gewerkschaft.at.
Infos
Journalistengewerkschaft im WandelWahlen im Wirtschaftsbereich 25 Medien. Mitte Dezember formiert sich mit der Neugestaltung des Wirtschaftsbereichs 25 Medien die Journalistengewerkschaft in der GPA-djp neu. Bei der Verbreiterung des Bundesgremiums stellen sich heuer neben freien MitarbeiterInnen und VertreterInnen der Printmedien und des ORF auch OnlinejournalistIn-nen und KandidatInnen aus dem Privatrundfunk der Direktwahl durch ihre KollegInnen.
Zurzeit erschüttern massive Umbrüche
die Medienlandschaft. Daher ist die Teil
nahme an den Wahlen am 16. Dezember
besonders wichtig.
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In Zeiten, in denen Österreichs Medienlandschaft massive Um-brüche erlebt, zählt jede Stimme. Geprägt durch Monopolstellun-
gen, kartellähnliche Konstellatio-nen und weitere Fusionspläne auf dem Zeitungsmarkt gerät nicht nur die Medienvielfalt zunehmend un-ter Druck.
JournalistInnen erleben enorme Umbrüche im Arbeitsalltag, oftmals verbunden mit Verschlechterungen der arbeitsrechtlichen Standards. Dubiose Ausgliederungspläne be-drohen berufsspezifische Normen
und bringen Verunsicherung in die Betriebe. Den veränderten Produk-tionsbedingungen Rechnung tra-gend, arbeitet die Gewerkschaft an der Neugestaltung gesamtöster-reichischer Rahmenbedingungen, die die Pressefreiheit schützen und journalistische Berufsspezifika auch weiterhin enthalten.
Wahlveranstaltungam 16. DezemberDie Wahlveranstaltung des Wirt-
schaftsbereichs 25 Medien findet am 16. 12. 2009 von 17.30 bis 19.30 Uhr im Haus der GPA-djp, Alfred- Dallinger-Platz 1, 1034 Wien, statt. Wahlberechtigt sind bei Medien be-
schäftigte GPA-djp-Mitglieder.* Die Journalistengewerkschaft in der GPA-djp sichert damit die einheit-liche Vertretung von Medienmit-arbeiterInnen mit unterschiedlichs-ten Kollektivverträgen – also die von MitarbeiterInnen in Onlinemedien, Privatrundfunk, Agenturen, Gratis-medien, Zeitschriften, Fachmedien, dem ORF, Zeitungen etc. – als Kräfte-bündelung gegen vehemente KV-Flucht-Tendenzen, wie sie derzeit in Medienunternehmen der gesam-ten Branche auffindbar sind. y
*) ausgenommen jene, die zum Wirtschafts-bereich 08 (Drucker, Expeditleute, kaufmän-nische Zeitungs- und Zeitschriftenange stellte etc.) gehören
Judith reitstätter([email protected])
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Wohnen
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Wohnen
Große Nervosität herrschte auf beiden Seiten. Bauträger, Bau-firma und Professio-nisten mussten dafür
Sorge tragen, dass „alles“ für die Übergabe bereit war. Mieterin-nen und Mieter konnten es nicht mehr erwarten, in ihr Kleingar-tenwohnhaus einzuziehen. Es sei vorweggenommen, bis auf „Klei-nigkeiten“ hat alles gut geklappt, aber dazu später.
Für das Fest wurde ein großes Zelt aufgestelltIn einem großen Festzelt wur-
den die Anwesenden seitens der Geschäftsführung der WBV-GPA begrüßt und die Entwicklung des Projekts vom Gewinn des Bau-trägerwettbewerbs durch das Projektteam WBV-GPA/BEHF Ar-chitekten bis zur heutigen Über-gabe wurde noch einmal in Erin-nerung gerufen.
Der Ehrengast, der Bezirksvor-steher des 22. Wiener Gemeinde-
bezirks, Norbert Scheed, pries die Vorzüge „seines Bezirks“. So ist die Donaustadt unter anderem der einzige Bezirk Wiens mit einem eigenen Nationalpark, dem Nati-onalpark Donau-Auen. Er sprach aber auch von der schwierigen Verkehrssituation und versprach der Siedlung nach Fertigstellung der Verlängerung der U2 eine Busverbindung zur U-Bahn. Und Architekt Stephan Ferenczy nahm die Gelegenheit wahr, den künfti-gen BewohnerInnen die Intentio-nen der Architektur zu vermitteln.
Schlüsselübergabe durch BV Scheed und ZwiauerIm Anschluss daran wurden die
Schlüssel von Bezirksvorsteher Scheed und dem stellvertreten-den Stiftungsvorstandsvorsit-zenden der GPA-Privatstiftung Walter Zwiauer Haus für Haus an die Mieterinnen und Mieter übergeben.
Da auch die Professionisten di-rekt vor Ort waren, konnten klei-nere Mängel kurzfristig behoben bzw. einer Erledigung zugeführt werden.Michael gehbauer
KOMPETENZKOMPETENZ
PioniersiedlungPelargonienwegDie Kleingartenwohnhaussied-
lung Pelargonienweg ist eine Pio-niersiedlung in vielerlei Hinsicht. So wurden die Häuser als Niedrig-energiehäuser konzipiert und in Holzbauweise errichtet. Sie sind voll unterkellert und haben eine Nutzfläche von ca. 80 m2 sowie ca. 50 m2 ausbaubare Kellerfläche.
Die Eigengärten sind durch-schnittlich 200 m2 groß. Eine Be-sonderheit ist das Foliendach, eine Dachkonstruktion, die bisher vor allem im Industriebau angewen-det wurde. Die Siedlung ist zur Gänze autofrei. Schließlich wur-de für die Siedlung eine umwelt-freundliche Biomasse-Zentralhei-zung errichtet, die mit Holzpellets beheizt wird.
Pelletsheizung muss erst noch genehmigt werdenLeider konnte diese Heizung, und
das ist der einzige Wermutstropfen, noch nicht in Betrieb genommen werden, da die gewerberechtliche Genehmigung zum Zeitpunkt der Übergabe noch nicht vorlag. Es ist
dies, neben einer weiteren Pellets-heizung in der Heustadelgasse, die erste Biomasse-Zentralheizung für Wohnhausanlagen in Wien. In der Zwischenzeit wird das Warmwas-ser mit einer mobilen Heizungsan-lage aufbereitet und damit auch für Heizwärme gesorgt.
Es ist zu hoffen, dass die Verhand-lung rechtzeitig ausgeschrieben werden kann, sodass für den kom-menden Winter die angestrebten Klimaziele durch den Einsatz der in der Umweltpolitik besonders
in letzter Zeit massiv geforderten „erneuerbaren Energien“ erzielt werden können.
Gefeiert wurde bis in die Nacht hineinZurück zur Übergabefeier. Das
Fest hat bei Speis und Trank bis in den späten Abend angedauert. Angeblich sollen einige der Bewoh-ner und Bewohnerinnen in ihren neuen Kleingartenwohnhäusern sogar bis in die späte Nacht hinein gefeiert haben. y
Ein rauschendes Fest. Am 15. 9. 2009 wurden von der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte (WBV-GPA) 52 Kleingartenwohnhäuser samt Eigengärten und Gemeinschaftshaus am Pelargonienweg im 22. Bezirk bei einer stimmungsvollen Feier an die MieterInnen übergeben.
Kleingartenwohnhaussiedlung Pelargonienweg fertiggestellt
> Wohnbauvereinigung
für Privatangestellte –
Gassenlokal, 1010 Wien,
Werdertorgasse 9,
Telefon: 01/533 34 14,
Fr. Reisenhofer Dw. 12,
Hr. Neussl Dw. 23,
Fax: 01/535 49 78
Internet:
www.wbv-gpa.at
E-Mail:
wohnungsservice@
wbv-gpa.at
Autofreie Kleingartenwohnhaussiedlung am Pelargonienweg
WoHNuNGssERvIcE DER WBv-GPA
Schlüsselübergabe, v. l. n. r. : WBVGeschäftsführer Mag. Michael Gehbauer, Familie Steiner, Bezirksvorsteher Norbert Scheed
Die Kleingartenwohnhaussiedlung verfügt auch über ein Gemeinschaftshaus, leicht erkennbar an der roten Fassade.
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NEuBAuPRojEkTE:
> 1220 Wien, Anton-sattler-Gasse
100, Frauenwohnprojekt ro*sa,
39 Wohneinheiten,
Bezug Ende 2009
> 1220 Wien, Lavaterstraße 5,
56 Wohnungen, 12 Reihenhäuser,
Bezug Ende 2010, unverbindliche
vormerkungen möglich
> 1100 Wien, Pernerstorfergasse
83, Passivhaus, 108 Wohnungen,
2 Lokale, unverbindliche
vormerkungen möglich
> 3002 Purkersdorf, Herrengasse 6,
37 Wohneinheiten, Bezug Ende 2010
BEsTEHENDE PRojEkTE:
> 2680 semmering, Hochstraße 43,
2-Zimmer-Wohnung
> 8761 Pöls, Andreas-Rein-Gasse
10–18/Burgogasse 12–16
2- bis 4-Zimmer-Wohnungen
> 2731 st. Egyden, Am stadtgra-
ben 3, 3- und 4-Zimmer-Wohnung
> 3300 Amstetten, Beethovenstra-
ße 7, 2-Zimmer-Wohnung
INFos üBER FREIE WoHNuNGEN
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Christkindlmarkt auf der RosenburgErstmalig findet heuer ein Christkindl-markt auf der Rosenburg statt. Traditionell mit Turmbläsern, Chören und Weihnachts-musik wird romantisches und weihnacht-liches Ambiente mit viel Licht und Feuer (Feuershows) geboten.> 11. bis 13. Dezember 2009, 10 bis 20 Uhr> Eintrittspreise: e 5,– (Kinder bis 5 Jahre gratis, 6–15 Jahre e 2,50)Mit der GPA-djp CARD 10 % ermäßigt!Die Eintrittskarte berechtigt zur Teilnahme an allen Veranstaltungen des jeweiligen Tages.> Renaissanceschloss Rosenburg3573 Rosenburg 1, www.rosenburg.at
Danny & Gerry: „Our Christmas“Die singenden und tanzenden Englischleh-rer aus Kanada und Irland präsentieren ihre turbulente Weihnachtsshow. Eingebettet in eine Rahmenhandlung, bei der unter Mit-wirkung der Zuschauer Santa Claus gesucht wird, singen sie Lieder aus ihrem Repertoire und englischsprachige Weihnachtslieder, neu interpretiert im faszinierenden Sound von Danny & Gerry – und steigern mit viel Spaß die Lust am Englischlernen!> Sonntag, 13. 12., 14 Uhr:Orpheum (1220 Wien), Karten: 01/481 17 17> Sonntag, 20. 12., 14 Uhr: Metropol (1170 Wien), Karten: 01/407 77 407> Mit der CARD 10 % Ermäßigung an der Theaterkassa; bitte tel. vorreservieren!
Harlem Christmas GospelAus dem reichen Fundus an Gospels, Spiri-tuals und Traditionals stellt Alvin Freeland ein mitreißendes und unterhaltsames Pro-gramm zusammen, ergänzt durch schwung-voll arrangierte internationale Weihnachts-lieder. Von Amazing Graze über Happy Day bis zu When the Saints … – auch dieses Jahr heißt es wieder: Die Kirche tobt!> Termine in der Wiener Minoritenkirche:4./5./6./7./8./11./12./17./18. Dezember 2009Congress Casino Baden: 15. Dezember 2009 > Für GPA-djp-Mitglieder ermäßigte Karten im Vorverkauf: für Wien unter der kosten-freien Tel.-Nr.: 0800 333 800;für Baden unter Tel.: 02252/444 96 444 (Mo.–Sa. 13–20 Uhr).
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CARD
Weihnachtsstimmung mit der CARD!Adventvergnügen. Gerade wenn es auf Weihnachten zugeht, sind Christkindlmärkte oder Gospelkonzerte die perfekte Einstimmung auf die Festtage. Neben vorweihnachtlichen Events finden Sie Geschenkideen mit CARD-Ermäßigung!
11/2009 11/2009 KOMPETENZ
RosenbuRg, Tina King, www.TicKeToRdeR.aT, Jollydays, ZeTTl gMbH (4),www.pReisleisTungswein.coM, inTeRTRavel, bildeRbox
KOMPETENZ
>>> Nähere iNfos zu diesen und vielen anderen CArD-
Vorteils angeboten finden sie im internet
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abonnieren und erhalten monatlich per
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>>> steht ihnen kein internetzugang zur
Verfügung, senden wir ihnen gerne die
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Tel.: 05 0301-301, e-Mail: [email protected]
11/2009 KOMPETENZ 31
Bücher Events
Sabina Naber
Der letzte Engel springtechomedia verlag, e 9,90
In Wien regnet es Geld vom Himmel. Urheber ist die „Wir-AG“, die, ganz in Robin-Hood-Manier, die Schwarzgeldkon-ten von reichen Managern ausräumt und an Betroffene verteilt. Sie wollen es nicht länger hinnehmen, dass Men-schen entlassen und zugleich zweistellige Aktiengewinne ausgeschüttet werden. Außer-dem sterben in Wien reiche Unternehmer wie die Fliegen.
Der vierte Fall von Nabers Kom-missarin Kouba ist ak-tueller denn je.
Toni Mörwald / Herbert Hacker / David Ruehm
KochlustPichler Verlag, e 34,95
Kochen in der Freizeit boomt. Damit die Ge-richte
auch wirklich gelingen, sollte man wissen, wie man richtig kocht. Nur so ist es möglich, das persönliche Kochniveau zu steigern und zu optimie-ren. Einen Fisch richtig filetie-ren, eine Sauce hollandaise aufschlagen, einen Kalbsfond herstellen – das macht vielen Hobbyköchen noch immer Angst. Diese Basistechniken zu erlernen kann aber auch Spaß machen. Das beweist Toni Mörwald seit Jahren in seinen wöchentlichen Koch-kursen in Feuersbrunn.
Tini Trampler & Die Dreckige Combo
Eiscrème – RaspoutineExtraplatte (www.extraplatte.com), e 16,90
Derbe Bässe, klir-rende Lines und fette
Beats treffen auf weiche Sounds à la Ennio Morricone. Die Dreckige Combo bringt neben zwei Covers aus der Inspiration mexikanischer Folklore ihrer Anfänge haupt-sächlich eigene Songs auf ihr brandneues Album.Tini Trampler singt und per-formt wie keine Zweite zwi-schen Kindfrau und Femme fatale.Gewinnspiel: Die KOMPETENZ verlost 3 CDs! Teilnahmebedingungen und Einsendeschluss: Seite 31.
Ute Baumhackl / Bernd Melichar
Sie & ErStyria Verlag, e 19,95
Die besten Sie & Er-Kolumnen aus der Kleinen Zeitung und viele neue Texte zu wesent-lichen Fragen wie: Was tun, wenn der Herzbube sich an das Sofa kettet und die beste aller Ehefrauen ihren himmel-stürmenden Träumer wieder einmal unsanft auf den Boden der Realität zurückholt? Ist Dynamitfischen ein zulässiges Hobby für die Frau von Welt? Ein amüsantes Lesebuch über
Bezie-hungs-glück, Fa-milien-bande, Freund-schaften und den Rest der Welt.
Alle vorgestellten Bücher sind über den Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH, 1010 Wien, Rathausstraße 21, Tel.: 01/405 49 98-132, Fax: 01/405 49 98-136, oder per E-Mail: [email protected] erhältlich.
Ja, ich bestelle ...(einfach ankreuzen und ausfüllen)
GARANTIERT GUT INFORMIERT
www.oegbver lag.atVerlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbHFachbuchhandlung Telefon: 01/405 49 98-132, Fax: DW 136 Rathausstraße 21, 1010 Wien E-Mail: [email protected]
❑ Ja, ich möchte den ÖGB-Verlag-Newsletter bis auf Widerruf per Mail an oben angeführte E-Mail-Adresse erhalten.Eigentumsvorbehalt. Zahlbar bei Erhalt der Rechnung. Gemäß § 24 Datenschutzgesetz machen wir dich darauf aufmerksam, dass deine Daten zum Zweck der Kundenbetreuung und Verrechnung automationsgestützt verarbeitet werden. Zahlungsverzugskosten übernimmt der/die BestellerIn. Satz- und Druckfehler vorbehalten. Preis inkl. USt., zuzügl. € 3,90 Versandspesen. Kompetenz 11/09
❑ Exemplar/e: _____ Günther Löschnigg
Datenermittlung im Arbeitsverhältnis2009, 312 Seiten, € 23,80, ISBN: 978-3-7035-1349-7
Die Grenzziehung zwischen zulässiger und unzulässiger Datenermittlung ist bei Daten von ArbeitnehmerInnen und StellenbewerberInnen besonders schwierig. Der Autor geht auf die strukturellen Probleme der Datenermitt-lung im Arbeitsverhältnis ein und bietet allgemeine Lösungsansätze an. Themen sind insbesondere: Offenbarungs- und Beantwortungspflichten von ArbeitnehmerInnen und Stellen-bewerberInnen, Fragerechte und Fragepflichten von ArbeitgeberInnen, Grenzen zulässiger Datenermittlung, Mitwirkungsrechte des Betriebsrates bei Personaldatensystemen sowie die Verwendung von Arbeitnehmerdaten durch den Betriebsrat.
PLZ Ort
Telefon
Mitgliedsnummer Datum, Unterschrift
Name Firma/Institution
Anschrift
Bis 31. Dezember 2009
Wir Helden – Born To Be WildKabarett Niedermair, 1080 Wien
I Stangl – Ein Held wie viele. Aus einer Zeit, in der HC noch für „Heinz Conrads“ stand, die Luft noch sauber war und der Sex schmutzig. Und nicht umgekehrt. Jetzt verlinkt I Stangl die Generation Vierteltelefon mit der Generation iPhone. Info: www.niedermair.atl.
Rusc
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l GEWINNSPIELE: Postkarte an Redaktion KOMPETENZ, 1034 Wien, Alfred-Dallinger-Platz 1, Kennwort: Name der jeweiligen Veranstaltung; bzw. online: www.gpa-djp.at/gewinnspiel Einsendeschluss: 17. November 2009. Keine Barablösung. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
>>> KlezMORE
Festival Vienna: 10 %
CARD-Ermäßigung,
Karten unter
Tel.: 0676/512 91 04
Gewinnspiel: 2 x 2
Karten für 23. 11.
>>> Musical Rocks:
Karten: 10 %
CARD-Ermäßigung
im Vorverkauf unter
Tel.: 0800/333 800,
Gewinnspiel: 3 x 2
Eintrittskarten
>>> Golden Voices
of Gospel: EUR 5,–
CARD-Ermäßigung,
Karten: 01/748 87 10,
Gewinnspiel: 3 x 2
Karten für 6. 12. in
der Wr. Stadthalle
>>> Derwisch erzählt
4: Karten: Mit der
CARD EUR 12,– unter
Tel.: 01/587 05 30,
Gewinnspiel: 3 x 2
Karten für 19. 12.
>>> Wir Helden –
Born To Be Wild: Mit
der CARD auch am
Spieltag EUR 2,– Vor-
verkaufsermäßigung!
Gewinnspiel: 3 x 2
Karten für 7. 12.
>>> Haus der Musik:
Ermäßigte Eintritts-
preise bei Vorweis
der CARD,
Gewinnspiel: 3 x 2
Eintrittskarten
ALLE INFOS:www.gpa-djp.at/card
Täglich geöffnet von 10 bis 22 Uhr
Haus der Musik – das KlangmuseumSeilerstätte 30, 1010 WienEin Klangerlebnis der besonderen Art. Hier kann jeder sein eigenes musikalisches Talent ausleben oder vielleicht erst entdecken. Besucher werden
zum interaktiven Spiel mit Musik angeregt, erhalten musikhistorische Informationen und erleben un-erwartete Klänge. Info: www.hdm.ath
aus
deR
mu
sik
7.–23. November 2009
KlezMORE Festival ViennaVerschiedene Veranstaltungsorte in WienKlezmer-Musik in ihrer Vielfalt im Spannungsfeld zwischen Traditionspflege, zeitgemäßen Interpre-
tationen, kühnen Neu-deutungen und Erwei-terungen des formellen und inhaltlichen Voka-bulars – das „MORE“ im Festival-Titel ist hier Programm! Info: www.klezmore-vienna.at
3.–5. Dezember 2009
Musical RocksArsenal Objekt 221, 1030 WienGroßartige Rocksongs und hinreißende Balladen, interpretiert von den besten Solisten der neuen
Generation! Genießen Sie eine unglaublich lebendige, vibrierende und inspirierende Show, unterstützt durch Choreografie, Lichteffekte und Visu-als der Extraklasse.
Dezember 2009
Golden Voices of GospelEisenstadt, Wien und Laa/Thaya
Direkt aus den Südstaaten der USA: Reverend Dwight Robson und seine fantastische Rhythmus-gruppe am 5. 12. in Eisenstadt, am 6. 12. in Wien und am 19. 12. in Laa/Thaya. Ein wunderbares Konzertereignis mit melancholi-schen und tem-peramentvollen Gospels zum Zuhören und Mitmachen.
Bis 19. Dezember 2009
Derwisch erzählt 4Interkulttheater, 1060 Wien
Die wachsende Fangemeinde darf sich auf das brandneue vierte Programm freuen: SAFRANGELB UND WüSTENGOLD von und mit Aret Güzel Aleksanyan, unterstri-chen von der samtenen Stimme und den be-rauschenden Tänzen Mandana Alavi Kias. Info: www.interkult-theater.at
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3 x 2KartEn
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md
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klez
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val
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BO
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steF
an s
mid
t
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Das Weihnachtsgeldbringt nicht der Weihnachtsmann!
Nähere Infos:www.gpa-djp.at Service-Hotline: 05 0301-301
Weihnachts- und Urlaubsgeld ist nicht gesetzlich verankert und gibt es nur, weil es Kollektivverträge gibt.
Kollektivverträge werden von den Gewerkschaften jährlich neu ausverhandelt. Die erfolgreichsten Abschlüsse gibt es in jenen Branchen, in denen die Gewerkschaft auf die meisten Mitglieder zählen kann.