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Können Demokratien den Klimawandel zeitgerecht einbremsen? · • Aristoteles definiert Demokratie...

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Universität für Bodenkultur Wien Können Demokratien den Klimawandel zeitgerecht einbremsen? Universität für Bodenkultur, Wien Institut für Meteorologie und Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit Univ. Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb Club of Vienna 2017.09.12 | Helga Kromp-Kolb | BOKU Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit
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Können Demokratien den

Klimawandel zeitgerecht

einbremsen?

Universität für Bodenkultur, Wien

Institut für Meteorologie

und

Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit

Univ. Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb

Club of Vienna 2017.09.12 | Helga Kromp-Kolb | BOKU Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit

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Klimawandel „einbremsen“?

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• Pariser Klimaabkommen: + 2 °C-Ziel

bzw. + 1,5 °CRogelj et al, Nature, 2016

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Entwicklungsländer entscheidend

www.climateinteractive.org

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BOKU Vienna 2017.08.09 | Helga Kromp-Kolb | BOKU Center for Global Change and Sustainability

Kumulative Emissionen & ΔT

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Das KlimaPOLITIKproblem

Mit

CCS

Ohne

CCS

Kohle 70 % 89 %

Öl 35 % 63 %

Gas 32 % 64 %

Ressourcen und Reserven,

die unter der Erde bleiben

müssen bis 2100 (Mittelwerte,

verglichen mit BAU)

Nach Edenhofer 2017

Entwertung der Vermögenswerte der Eigentümer von

Kohle, Öl und Gas

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Grobabschätzung für Österreich

• Weltweit 1.000 Gt CO2

• 7,39 Milliarden Menschen (2015/16)

• 8,5 Millionen in Österreich

• 1 Promille der Weltbevölkerung

• 1 Gt CO2 für Österreich

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Grobabschätzung (2)

• Derzeit ca. 75 Mio t CO2e/Jahr in

Österreich

• 1000 Mio t reichen bei heutigem

Verbrauch für 14 Jahre (= 2030)

• in 14 Jahren müsste Österreich

emissionsfrei sein!

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COP21 in Paris 2015:

Konkrete Langfristziele

• 2 °C-Ziel und

• Anstrengungen („pursue efforts“)

1,5 °C zu erreichen

• Globaler Höchststand an Emissionen so

bald wie möglich

• Balance zwischen Emissionen und

Senken in der zweiten Hälfte des

Jahrhunderts

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Naomi Klein

• Nur die Leugner haben verstanden ...

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Können Demokratien das

leisten? (Leggewie und Weltzer)

• Kurze Zeittakt der Demokratien läuft

langfristigen, nachhaltigen Lösungen

entgegen

• Klimapolitische Maßnahmen bleiben

zwischen nationaler Ohnmacht und

supra-nationalen Sachzwängen stecken

• Das System wehrt sich: z.B. Mythos von

der Welt-Öko-DiktaturClub of Vienna 2017.09.12 | Helga Kromp-Kolb | BOKU Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit

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Empirische Befunde

• 1992 Rio Earth Summit UNFCCC

• 1997 Kyoto Protokoll (2005 in Kraft getreten)

• 2000 Millenium Entwicklungsziele: 7 Ensure

environmental sustainability

• 2007 Copenhagen Accord – mit allen

Einschränkungen: “…den globalen Temperatur-

anstieg unter 2°C zu halten und Maßnahmen ergreifen,

um dieses Ziel im Einklang mit der Wissenschaft und

auf der Grundlage von Gerechtigkeit zu erreichen.”

• Rio +20: The Future We Want (2012)

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21st Sep2014

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Was dann geschah …

• Hunderttausende nehmen an Klima-Demo in

NY und anderen Städten weltweit teil (2014,

2015),

• Weltweit kosten Extremereignisse Millionen

Menschenleben

• Zusammenhang zwischen Flüchtlingen und

Klimawandel wird immer deutlicher

G7-Gipfel auf Schloss Elmau (Juni 2015) : die

weltweiten Treibhausgasemissionen bis 2050 um 70 % zu

reduzieren und die Weltwirtschaft bis 2100 vollständig zu

dekarbonisieren…..

Mut zur Nachhaltigkeit 2016.01.14 | BOKU Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit

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Neuere Empirische Befunde

• 2015 UN SDGs beschlossen

• 2015 Pariser Klimaabkommen verhandelt

• 2016 unterzeichnet und in Kraft getreten

• 2017 Austritt der USA erschüttert Abkommen

nicht

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Neuere Empirische Befunde

• 2015 Zuwachs an Erneuerbarer Energie

übertrifft erstmals Zuwachs an fossiler

Energie (Leggett)

• Kohle- und Fracting-Gas-Giganten

bankrott (Leggett)

• Divestment entwickelt sich rasch

• Investment von nicht-OECD-Ländern in

Erneuerbare übertrifft das der OECD

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Renewables share of new annual electricity additions

Sou

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IR

ENA

7th Jan20162013

Renewables overtake fossil fuels + nuclear in

annual global generation additions

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The carbon bubble is now a feature of climate protests …and divestment is growing

7th Jan2016

21st Sep2014

Sep 2015:

436 institutions

2,040 individuals

representing

$2.6 trillion in assets

have committed to divest

Sep 2014:

181 institutions

656 individuals

representing over

$50 billion in assets

had committed to divest

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Divestment-Entwicklung

DeWikiMan

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Source: Bloomberg NEF

Clean-energy investment:

for first time emerging markets > rich markets23rd Nov

2015

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Können Demokratien das

leisten?

• Ergebnisnutzen und Prozessnutzen (Frey)

• Synergien zwischen Klimaschutz und

direkteren Anliegen, z.B. Gesundheit

• Weisheit der Masse nicht Tyrannei der

Mehrheit (Leggewie und Weltzer)

• Mitbestimmen, was einen betrifft, erzeugt

Verantwortung für die Zukunft

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th15th Dec

2015Social media discourse on climate and economics

Negative: Skeptical that climate action and growth are compatible or necessary Neutral

Positive: Momentum building for low carbon growth

Positive: The effects of climate change harm the economy

Positive: Economic growth and acting on climate change are mutually compatible

700% shift

to positive

over

last 3 years

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Schlussfolgerung

• Mehr Demokratie, nicht weniger (Leggewie

und Weltzer)

• Popular democracy with engaged and

informed people (Chomsky)

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Demokratie in Athen (Varoufakis)

• Aristoteles definiert Demokratie als die

Gesellschaftsform, in der die Freien und

die Armen als Mehrheit die Regierung

kontrollieren.

• Sie gab arbeitenden Armen Recht auf

freie Meinungsäußerung und auf

politische Mitbestimmung mit gleicher

Stimmgewichtung in Fragen der

Staatsbelange.Club of Vienna 2017.09.12 | Helga Kromp-Kolb | BOKU Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit

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Wurzeln „unserer“ Demokratie

• Wurzeln heutiger liberalen Demokratien

(Varoufakis)

– Magna Carta 1215 (grundlegende politische Freiheiten

des Adels gegenüber dem englischen König)

– glorreiche Revolution von 1688 (König regiert mit

Parlament; Parlament regelt Thronfolge)

– amerikanische Verfassung 1788 (indirekter

Wahlmodus - Wahlmänner)

• Chomsky: Man musste immer kämpfen

für mehr Demokratie und andere AnliegenClub of Vienna 2017.09.12 | Helga Kromp-Kolb | BOKU Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit

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Naomi Klein

Weil der Preis, den wir zahlen werden, so

gigantisch ist, blicke ich anders auf die

Lage:

Solange wir die kleinste Chance auf

Erfolg oder auf eine Minderung des

Schadens haben, müssen wir kämpfen.

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Resilienz-Zyklus

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Veränderung

hier am

leichtesten

zu erzielen

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• Pessimismus des Verstandes mit

Optimismus des Willens (Gramsci)

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Univ. Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb

Universität für BodenkulturDepartment für Wasser, Atmosphäre und Umwelt

Institut für Meteorologie

und

Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit

Peter Jordanstraße 82, A-1190 Wien

Tel.: +43 1 47654 - 5600, Fax: +43 1 47654 - 5610

[email protected], www.boku.ac.at

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