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Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Date post: 08-Mar-2016
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Durchblick-Thema: selig - heilig - legendär
32
Gebräuche um Heilige S. 22 Durchblick: selig - heilig - legendär Manege frei S. 5 Care-Pakete S. 6 Ausgabe 25 · August 2011 INFORMATIONEN FÜR DIE KOLPINGJUGEND DIÖZESANVERBAND MÜNSTER
Transcript
Page 1: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Gebräuche umHeilige S. 22

Durchblick: selig - heilig - legendär

Manege frei S. 5

Care-Pakete S. 6

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I N F O R M AT I O N E N F Ü R D I E K O L P I N G J U G E N D D I Ö Z E S A N V E R B A N D M Ü N S T E R

Page 2: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Inhalt

Inhalt

2 Ko·Pilot 25 · August 2011

3 Impressum

3 Editorial: Frühlingserwachen

Einblick – Kolpingjugend intern

4 Kids-Wochenende

5 Vorhang auf, Manege frei

Das Pfingstwochenende der KJ Goch

6 Alles Schoko oder was?

6 Care-Pakete

Gut ausgerüstet ins Ferienlager

7 The dragon was here

Gruppenleiterkurse in den Osterferien

8 Hawaii liegt nicht am Ijsselmeer

8 Leihrad-Aktion

Ein Jahr Leihrad-Aktion in Emsdetten

9 Ich sehe was, was Du nicht siehst

Da braucht man Mut

10 Zweite Runde Kolping-Fußball-Meisterschaft

11 Das Kampagnenmobil

Unterwegs auf den Straßen und beim Evangelischen

Kirchentag

12 Ein Abschiedsbrief

Dirk Holtmann verabschiedet sich

Durchblick: selig - heilig - legendär

13 Selige und Heilige

Sie begleiten uns an fast jedem Tag im Jahr

14 Happy name day

Der Namenstag

19 Die Päpstin

Realität oder Fiktion

20 „An den Scheidewegen des Lebens steht kein

Wegweiser.“

Die Seligsprechung von Adolph Kolping

22 Gebräuche rund um Heilige herum

Von Walburga, Valentin und Co

24 Hildegard von Bingen

Die selbstbewusste Heilige ist immer noch

modern

26 Götzen als Heiligenersatz

Wer sind die modernen Heiligen?

27 Unerklärliche Wunder

Oder einfach nur Legenden?

28 Praxistipp: Am Puls der Zeit

Religiöse und spirituelle Impulse für die

Gruppenstunden

Ka-Pilot – Neues aus Kanesien15 Die letzten Monate Kanesiens

Das vierte Aufgabenpaket

Ausblick

30 Ausblick

Termine

31 DiKo-Kampagne

Die Herbst-Diözesankonferenz

32 Fotos von den Gruppenleitergrundkursen in

den Osterferien 2011

Das Kampagnenmobil ist unterwegs auf Seite 11

Page 3: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Editorial

3Ko·Pilot 25 · August 2011

In dieser Ausgabe des

Ko·Pilot sprechen wir ei-

nen Themenbereich an, der

einerseits sehr spannend und

bei näherer Betrachtung außer-

ordentlich aktuell ist, andererseits vie-

le Fragen aufwirft, die sich anfänglich

nicht so einfach oder gar nicht beant-

worten lassen.

Gestartet waren wir mit der Idee das Ju-

biläum der Seligsprechung Adolph Kol-

pings deutlich in den Vordergrund zu

rücken. Schnell ergaben sich Fragen

und gedankliche Entwürfe, nach denen

geforscht werden wollte, unter anderem

folgende:

1. Was sind die Voraussetzungen für

eine Selig- oder Heiligsprechung?

2. Was ist ein Wunder und wann ist es

nur eine Legende?

3. Welche Geschichten sind real bzw.

welche entspringen nur der

Phantasie diverser Autoren?

4. Welchen Stellenwert haben Heilige

in unserer Gesellschaft?

In selig-heilig-legendär vereinen wir un-

sere Fragen ohne auf alles Antworten

geben zu können. Hat es beispielsweise

eine Päpstin gegeben?

Falls ja, schmälert das

ihre Taten bzw. was wür-

de sich heute für uns da-

durch verändern? War Jesus

im Turiner Grabtuch gebettet? Be-

weise gibt es dafür momentan nicht,

d.h. wir wissen es nicht und können nur

glauben. Aber ist nicht genau der Glau-

be das, was uns miteinander vereint?

Der Glaube an Gott und seine Taten auf

der Erde. Denn auch da müssen wir

glauben, denn einen realen Beweis für

seine Existenz gibt es nicht. „Das

Schönste, was wir erleben können, ist

das Geheimnisvolle.“ (Albert Einstein).

Das Geheimnis um alle weiteren schö-

nen Geschichten und Erinnerungen an

eure tollen Veranstaltungen lüften wir in

dieser neuen Ausgabe. Fahrt mit dem

Kampagnenmobil bis nach Dresden

oder nascht ein wenig an der selbstge-

machten Schokolade. Wir wünschen

euch viel Spaß auf dieser Entdeckungs-

reise.

Liebe Grüße,

Ko·Pilot

Zeitschrift für Verantwortliche in der Kolpingjugend

Herausgegeben durch die Diözesan jugendleitung im

Kolpingwerk Diözesanverband Münster e.V.

Anschrift:

Kolpingjugend DV Münster

Ko ·Pilot-Redaktion

Gerlever Weg 1 · 48653 Coesfeld

Tel. 02541 803471

Fax 02541 803414

[email protected]

www.kolpingjugend-ms.de

Redaktion:

Dorothee Barenbrügge, Leona Blesen-

kemper, Klaus Bruns, Jens Effkemann,

Susanne Häring (V.i.S.d.P.), Selina

Kraskes, Maximiliane Rösner, Tim

Schlotmann, Ricarda Schnieder

Autoren:

Joana Borgmann, Andreas Brock-

mann, Maria Grüter, Dirk Holtmann,

Martin Kitten, Anna-Elisabeth Nien-

haus, Ulla Steltner

Layout: co·operate, Münster

Druck: Druckerei Burlage, Münster

Erscheinungsweise: vierteljährlich

Bezugspreis: abgegolten in der jährli-

chen Kostenpauschale

Jahres-Abo: 8 €

Auflage dieser Ausgabe: 1200 Stück

Namentlich gekennzeichnete Artikel

geben nicht unbedingt die Meinung

der Redaktion wieder.

Titelbild:

www.pixelio.de · Thomas Max Müller

Impressum

Ko Pilot 26 erscheint Anfang November 2011:

Bewahrung der SchöpfungWir suchen dich und deine frischen Ideen! Hast du Lust, in der Redaktion mitzuar-

beiten oder einfach nur etwas über eine tolle Aktion deiner Kolpingsfamilie zu

schreiben, dann melde dich unter [email protected]

Die Suche nach… dem Glauben?

Von Susanne Häring

Page 4: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Einblick

Ko·Pilot 25 · August 2011

Eingeladen dazu waren die Jüngsten des

Verbandes und 54 Mädchen und Jungen

ließen sich die Gelegenheit, drei Tage nur

mit ihren Kolpingfreunden zu verbringen,

nicht entgehen. Auf eines konnten sie

sich verlassen: Langeweile hatte beim

Kolping-Kids-Wochenende in der Ferien-

stätte in Vreden, nahe der holländischen

Grenze gelegen, keine Chance.

Mit dem Bus ging es am Freitagnachmit-

tag auf große Fahrt – für einige Kinder

das erste Mal ohne ihre Eltern. Also,

schnell Tasche und Rucksack im Bus ver-

staut, Mama und Papa noch ein Mal kurz

gedrückt und sich dann neugierig und

gespannt auf das große Reiseabenteuer

freuen. Reiseleiter waren neun ausgebil-

dete Gruppenleiter der Kolpingjugend,

die viele neue Spielideen und gute Laune

im Gepäck hatten.

Wer gehört denn überhaupt alles zur Kol-

pingjugend? Lustige Kennenlernspiele

standen am Freitagabend auf dem Pro-

gramm des Kids-Wochenendes – neben

dem Erkunden der Umgebung des Feri-

enhauses. Spannend wurde es dann am

Samstag, schließlich war für den Nach-

mittag ein großes Schützenfest geplant.

Die Wartezeit verging wie im Flug bei

fünf verschiedenen Spielstationen. In

fünf Gruppen absolvierten die Mädchen

und Jungen den Spiele-Parcours, den die

Leiterrunde vorbereitet hatte. Da waren

kleine Kicker am Ball genau so gefragt

wie eifrige Bastler, schließlich hatten die

Kinder auch den Auftrag, für den „Schüt-

zenumzug“ am Nachmittag für die pas-

sende Kopfbedeckung zu sorgen. Kein

Problem für die kreativen Kolpingkids:

Sie zauberten aus alten Zeitungen die

schönsten Schützenhüte.

Am Nachmittag stand dann das „Kids-

Wochenend-Schützenfest“ auf dem Pro-

gramm. Da hieß es unter dem Komman-

do von „Feldwebel“ Stefan Winkeljann

und „Oberst“ Sebastian Hoppe, die La-

germajestäten zu ermitteln. Ausgedacht

hatte sich das Leitungsteam dafür span-

nende und spaßige Disziplinen: Die Kol-

pingkids maßen sich beim Teebeutel-

weitwurf, beim Würfeln, beim Weit-

sprung, Schätzen und beim Schuhe an-

und ausziehen. Felix und Lea hieß am En-

de das Königspaar. Klar, dass da am

Abend die große Party mit vielen Spielen

nicht fehlen durfte. Am Sonntagmittag

ging’s dann für die Kolpingkids und ihre

Gruppenleiter wieder zurück nach Saer-

beck – mit vielen tollen Erinnerungen im

Gepäck und mit neuen Kolpingfreunden

an der Seite.

Kids-WochenendeAbenteuer erleben

Von Maria Grüter

Ein tolles Haus mit einem großzügigen Freigeländer, herrliches Früh-

lingswetter, ein abwechslungsreiches Programm und viel Zeit für Spaß,

Spiel und Spannung – das waren die Zutaten für ein gelungenes „Kids-

wochenende“ der Kolpingjugend.

4

Page 5: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Kolpingjugend intern

Vorhang auf, Manege freiPfingstwochenende der KJ Goch

Los ging’s am Freitagmittag für Kinder und

Betreuer in Richtung Goch-Hülm; mit dem

Fahrrad wurde der Weg innerhalb einer

Stunde zurückgelegt. Nicht mitgerechnet

dabei die Zwangspause, die starker Regen

der großen Gruppe verordnete. Am Zelt-

platz angekommen, getrocknet und ein we-

nig erholt, konnten die Zelte eingeräumt

und eingerichtet werden bevor das Wo-

chenendprogramm mit Spiel und Spaß

startete. So wurde bereits am ersten Abend

das selbst entworfene und gemalte Banner

bewacht und vertei-

digt.

Der Samstag starte-

te mit AGs, bei de-

nen die Kinder bei-

spielsweise die

Wahl hatten zwi-

schen T-Shirts oder

Uhren bemalen oder Gipsmasken ihres

Gesichtes oder auch der Hand machen

lassen. Unterbrochen und überrascht wur-

de man dabei von der Freiwilligen Feuer-

wehr, die sich nach einer Feuerwehrübung

entschlossen hatte, dem Zeltlager einen

kurzen Besuch abzustatten, um ausgerü-

stet mit Feuerwehrfahrzeug und Drehleiter

das Banner zu ergattern. Nachdem diese

Überraschung überwunden war und man

sich beim Mittagessen und nach einer kur-

zen Mittagsruhe gestärkt hatte, wurden

am Nachmittag beim Sta-

tionsspiel knifflige Aufgaben gelöst und

die Umgebung erkundet. Nachdem alle

Gruppen das hervorragend gemeistert

hatten, wurde es dann am Abend für alle

nochmal spannend. Sechs Gruppen traten

gegeneinander in Disziplinen wie Salz-

stangenwettessen, Luftballonwettrennen,

Eier- oder Staffellauf gegeneinander an.

Besonders sehenswert: Das Schaumkuss-

Wettessen.

Nachdem die Kinder den ganzen Tag un-

zählige Aufgaben gelöst hatten, folgte in

der Nacht eine be-

sonders schwierige

Aufgabe für die Be-

treuer: Das We cken

der Kinder zur

Nachtwanderung! In

mehreren Schichten

angezogen und mit

festen Schuhen aus-

gestattet erlebten sie eine gruselige Wan-

derung durch die Straßen, Feld- und Wald-

wege des Dorfes. Zurück am Zeltplatz an-

gekommen und nach kurzer Erholung vom

Schrecken konnten dann endlich alle end-

gültig in ihre Federn, nein auf ihre Luftma-

tratzen fallen und am Sonntag sogar ein

bisschen länger schlafen.

Erholt von etwas Schlaf waren alle be-

reit zur Lagerolympiade und zu Ko-

operationsübungen am Mittag, wo

die Kinder nicht nur Schiffe bauen und Was-

ser transportieren, sondern auch den Ama-

zonas überqueren mussten. All das schien

aber nicht übermäßig an den Kräften gezehrt

zu haben, denn schnell wurden Wasserei-

mer, große Wannen, kleine Trinkbecher,

Messbecher, Flaschen und Ballons zusam-

mengesucht um sich bei super Wetter mit

einer Wasserschlacht abzukühlen. Hatte

man sich am Freitag noch wegen schlechten

Wetters und Regens umziehen müssen, war

es am Sonntag der Wasserschlacht geschul-

det, dass alle sich erneut fertig machen

mussten, bevor der Besuch der Eltern zur La-

germesse anstand. Gefeiert wurde diese

Messe zu zwei Kernbegriffen der Kolping

Imagekampagne: Mut und Begeisterung.

Und begeistert waren Kinder, Eltern und Be-

treuer nicht nur von der Messe selbst, son-

dern auch vom anschließenden Grillen und

geselligen Beisammensein am Lagerfeuer.

Ein letztes Mal musste in dieser Nacht das

Banner bewacht werden und dieses Mal be-

sonders gut. Denn einige Eltern, die sich

noch einige Stunden zuvor nach einem

schönen Abend verabschiedet hatten, hatten

sich nun herangepirscht und einen Versuch

gestartet das Banner zu ergattern.

Erfolglos! Erfolgreich hingegen

ging das Lager am Montag zu

Ende. Nach Ballspielen, Kof-

fer packen und Zelte ab-

bauen versicherten al-

le Kinder, im nächsten

Jahr wieder mitfahren

zu wollen!

…hieß es am Pfingstwochenende für 60 Kinder, die am traditionellen

Pfingstzeltlager der Kolpingjugend Goch teilnahmen.

Von Joana Borgmann

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Page 6: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Ko·Pilot 25 · August 2011

Einblick

Josef Mersch aus Hopsten als Referent

fesselte die Kinder mit zahlreichen er-

staunlichen Informationen rund um die

beliebte Schokolade. Die Kinder lernten

nicht nur die Kakaopflanzen und deren

tropischen Anbaugebiete kennen, son-

dern durften auch Rohkakaobohnen pro-

bieren.

Auch die mühselige Kakaoernte oft

unter Beteiligung von ausbeuteri-

scher Kinderarbeit vor allen in

den afrikanischen Anbaugebie-

ten beeindruckte die Zuhö-

rer. Diesen Zuständen

wirkt der faire Handel

entgegen, der nachhal-

tig die Produktions- und Lebenshal-

tungskosten der Produzenten durch ei-

nen Mindestpreis deckt und somit sozia-

le Gemeinschaftsprojekte, Schulbildung

und Gesundheitsversorgung ermöglicht.

Hochmotiviert zeigten sich die Kinder,

als sie sich selbst wie kleine Chocolatiers

ihre eigene Schokolade erstellen konnten

und diese am Ende der Veranstaltung

stolz genießen durften.

Ausgerüstet mit Care-Paketen

geht es ins Ferienlager. In die-

sem Paket steckt jede Menge In-

fomaterial.

Im Zeitraum Mai bis Juni wurden diese

Pakete an alle bekannten Ferienlager der

Kolpingjugend im Diözesanverband

Münster geschickt. Darin enthalten wa-

ren jede Menge Informationen rund ums

Ferienlager. Die Empfänger konnten sich

auf Spiele-Tipps und rechtliche Infos

freuen. Natürlich gab es auch ein paar

nette Kleinigkeiten. Ob das fair gehan-

delte Produkte waren oder vielleicht Ma-

terial von der Imagekampagne – das

sollten die Empfänger selbst in ihrem

Paket entdecken. Als besonderen Anreiz

gab es einen Gutschein für eine Team-

bzw. Ferienlagerschulung. Bestens aus-

gestattet kann die Ferienlagersaison im

Diözesanverband Münster also bald wie-

der starten! Wer bisher kein Paket be-

kommen hat, aber Interesse daran hat,

kann sich im Jugendreferat bei Jens Eff-

kemann ([email protected])

melden.

„Alles Schoko – oder was?“ – frei nach diesem Motto ließen sich 16

Kinder im Grundschulalter von der Kolpingsfamilie Püsselbüren in

die Welt des Kakaos und Schokolade entführen. Von Martin Kitten

Care-PaketeJugendliche werden ausgerüstet

Von Ricarda Schnieder

Alles Schoko – oder was?Von Kinderarbeit & Schokoladenherstellung

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Kolpingjugend intern

7Ko·Pilot 25 · August 2011

Auf eine lehr- und

e r l e b n i s r e i c h e

Wo che konnten

die Jugendlichen

zum Schluss

zurück schauen.

Neue Freundschaf-

ten sind entstan-

den, vieles wurde

gelernt und aus-

probiert und mit einer Menge neuen

Ideen konnten 25 Jugendliche aus sie-

ben Kolpingjugenden zurück in ihre Hei-

mat fahren. Sie sind nun gestärkt für ih-

re Arbeit als Gruppenleiter.

Vom 26. bis 30. April haben sich die Teil-

nehmer für einen Gruppenleitergrund-

kurs in Gemen getroffen. Sie alle waren

dann auch als Leiter gefragt, wenn es

darum ging, vorzu-

bereiten, zu disku-

tieren und sich

selbst in den Kurs

mit einzubringen.

Praktische Tipps

für Gruppenstun-

den gab es durch

zahlreiche Spiele

und Methoden.

Aber Achtung: Rechte und Pflichten dür-

fen dabei nicht unbeachtet gelassen wer-

den. Und was tun, wenn sich mal zwei

Kinder zoffen? Zu all diesen Themen wur-

de gearbeitet.

Und wie es sich für eine Burg gehört,

mussten Teamer und Teilnehmer auch

gegen Burgdrachen und „Rabbits“

kämpfen. Ein schwieriges Unterfangen,

das aber mit Bravour gemeistert wurde!

Wenn Telefonnummern „ge-

tanzt“ werden, sich ein ganzer

Haufen Jugendliche in kürzester

Zeit in Kotztüten übergibt,

wenn der Wurstsalat zum

Schicksal wird, Umpf und

Schnorch die Runde machen und

das Louvre mit dem MOMA um

ein Picasso kämpft – dann

klingt das ganz nach einem

Gruppenleitergrundkurs der Kol-

pingjugend!

„The Dragon was here!“Gruppenleitungsgrundkurs auf der Jugendburg Gemen

Von Andreas Brockmann

Page 8: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

8

Einblick

Die zündende Idee zu dieser Aktion kam

Achim Behrla. Er wollte alte Räder vor

dem Verschrottungstod retten und ihnen

wieder einen Lebenssinn geben. Die Rä-

der wurden wieder verkehrstüchtig ge-

macht und im Innenstadtbereich abge-

stellt. Bei der Kolping-Schrottaktion gibt

es beispielsweise immer Fahrräder, die

abgegeben werden, aber eigentlich noch

nicht schrottreif sind. Diese werden bei-

seite genommen und im Fahrradkeller im

Kolpinghaus wieder fit gemacht. Bevor

sie wieder auf die Straße kommen, be-

kommen sie einen orangen Anstrich ver-

passt.

Einige Räder jedoch konnten auch dank

der Leihrad-Aktion nicht gerettet wer-

den. Scheinbar gibt es noch zu viele

Bürger, die den Sinn der Leihräder nicht

verstanden haben und nicht pfleglich

mit den Rädern umgehen. Fast jedes der

fünfzig Räder musste schon repariert

werden. Im Schnitt kommen die Räder

alle drei bis vier Monate zur Reparatur

zurück. Fünf Räder mussten sogar der

Schrottverwertung zugeführt werden.

Doch trotz dieser Rückschläge sind die

Rad-Schrauber so motiviert wie vor ei-

nem Jahr. Fünf Erwachsene und rund

zehn Jugendliche umfasst die Gruppe

mittlerweile. Mindestens einmal in der

Woche wird an den Drahteseln ge-

schraubt. Und ständig kommen neue

Räder dazu.

Wer Lust hat, mit zu schrauben oder ein

Rad spenden möchte, meldet sich tele-

fonisch unter 02572/151527.

Leihrad-Aktion…wie aus einer verrückten Idee ein großer Erfolg wurde

Ein Jahr läuft die Aktion in Ems-

detten mittlerweile und fünfzig

Räder sind unterwegs. Anfangs

gab es viele Skeptiker, die dieser

Idee keine große Chance gaben.

Doch sie hat sich durchgesetzt.

Heute sieht man an vielen Ecken

in der Stadt die orangefarbenen

Leihräder aufblitzen. Kostenlos

drauf schwingen, aber nach drei

Tagen wieder abstellen – ein gu-

ter Deal!

Von Ricarda Schnieder

Ko·Pilot 25 · August 2011

Traditionell in der Woche nach

Ostern stachen auch in diesem

Jahr wieder 23 Mitglieder der

Kolpingjugend Xanten gemein-

sam mit Jugendlichen aus

Cloppenburg in See.

Hawaii im IjsselmeerKolpingjugend wieder auf Segeltour

Von Ulla Steltner

Page 9: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Kolpingjugend intern

Nach der Liturgie haben sich die Familien

dann zur Eröffnung ins Forum begeben, in

dem schon die Dekoration für einen Hin-

gucker sorgte. Auch das Eröffnungspro-

gramm und die Vorstellung der Familien

war ein voller Erfolg. Am Abend hatten die

neuen Familien noch einmal die Gelegen-

heit, sich das Haus näher anzuschauen

und dann gab es einen gemütlichen Aus-

klang des Tages im Café.

Die nächsten Tage wurde dann in Klein-

gruppen auf verschiedene Art und Weisen

zu dem Motto der Osterwoche gearbeitet.

Neben den gemeinsamen Gebetszeiten

gab es auch immer wieder gemeinsame

Abendprogramme, wie ein Chaosspiel

oder einen Bunten Abend.

Ein besonderes Highlight der Woche wa-

ren die Liturgien, die alle aus der Sicht Je-

sus gestaltet worden waren. So konnten

die Teilnehmer in der Palmsonntagsliturgie

einen Einzug über Palmenwedel genießen

und sich in der Gründonnerstagsliturgie

gegenseitig die Füße waschen.

Auch das Gespräch am Mittwoch mit dem

Studentenpfarrer Dr. Jan Loffeld über die

Zukunft der Kirche hat bei den Teilneh-

mern ein reges Interesse geweckt. Der

Donnerstagabend wurde mit verschiede-

nen Angeboten gestaltet so wie zum Bei-

spiel Kerzen basteln, meditatives Tanzen

oder Taizélieder singen und vieles mehr.

Am Karfreitag gab es ein großes Kammer-

konzert und ein freiwilliges Filmangebot,

bei dem der Film „Jenseits der Stille“ ge-

zeigt wurde. Ostersamstag wurde nach

der Osterliturgie bis in die frühen Mor-

genstunden gefeiert.

Am Ostersonntag kam morgens der

Osterhase mit seinen Küken und an -

schließend folgte eine Kinderliturgie, be-

vor dann das große Verabschieden anfing

und die Familien nach dem Mittagessen

alle wieder abreisten.

Ich sehe was, was du nicht siehst!Kar- und Osterwoche 2011

Unter diesem Motto wurde die

ganze Kar-und Osterwoche 2011

der Kolping in Coesfeld gestaltet.

Nachdem am Palmsonntag alle Gäste angereist waren und Zeit hatten,

sich im Haus zu orientieren und ihr Zimmer zu beziehen, wurde die

gemeinsame Woche mit einer Palmsonntagsliturgie gestartet.

Von Anna-Elisabeth Nienhaus

9Ko·Pilot 25 · August 2011

Groß war die Wiedersehensfreude beim

Start in Lelystad, als der ehemalige Xan-

tener und noch aktueller Cloppenburger

Kaplan Karsten Weidisch mit seinen

Mitseglern eintraf, von denen auch

viele schon mehrere Jahre ge-

meinsam mit den Xantenern

auf Törn gehen.

Höhepunkt in die-

sem Jahr war

der Hafen von

Volendam, den

die Zuiderson mit

Kapitän Kees anlief. Neben der

schmucken Stadt gefiel vor allem der

Liegeplatz: ganz außen im Hafen. So

störte niemanden die große Überra-

schungs-Geburtstagsparty, die zu Ehren

zweier Geburtstagskinder unter dem

Motto: ‚Hawaii liegt am Ijsselmeer‘ gefei-

ert wurde.

Beim traditionellen Bord-Gottesdienst

konnte Kaplan Weidisch dann Julia Küp-

pers aus Xanten feierlich in die Reihen der

Kolpingsfamilie aufnehmen. Am letzten

Nachmittag bewiesen einige ganz Hartge-

sottene ihren Mut: Bei strahlendem Son-

nenschein, den es die ganze Woche über

gab, sprangen sie in die – doch noch et-

was kalten – Fluten des Ijsselmeers: Ba-

despaß wie auf Hawaii. Insgesamt war es

wieder eine gelungene Tour, so dass viele

den Wunsch nach Wiederholung im näch-

sten Jahr äußerten.

Page 10: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Einblick

10 Ko·Pilot 25 · August 2011

Begriffe wie Freude, Begeisterung, Gott-

vertrauen, Mut, Tatkraft, Verantwortung

sollen den Verband darstellen und seine

Anliegen nach außen transportieren. Un-

ter anderem sieht die Aktion eine große

Tour mit einem Kampagnenmobil vor. Da-

zu wurde eigens ein orangefarbenes Auto

mit den Begriffen beklebt und eine große

Materialsammlung zusammengestellt, die

damit transportiert werden kann. Unter

anderem, sind darin zwei Sitzsäcke, eine

Buttonmaschine, ein Segway, eine Hüpf-

burg und noch vieles mehr vorhanden.

Des Weiteren auch viele nette Give-

aways, um den Menschen etwas mit nach

Hause geben zu können. Dabei waren un-

ter anderem Einkaufschips, Aufkleber,

Kreuzflyer „Wir sind Kolping“ und Luftbal-

lons. Natürlich alles möglichst orange

und mit den sechs Begriffen verziert.

Das Mobil soll von jetzt an ein Jahr durch

ganz Deutschland rollen und die verschie-

denen Diözesanverbände besuchen, die

es nutzen können um ihre Veranstaltun-

gen damit zu gestalten, aber auch um

Aufmerksamkeit zu erregen.

Ab dem 16. Juni hatte der Diözesanver-

band Münster das Mobil für drei Wochen

zur Verfügung, um damit Aktionen zu un-

ternehmen.

Die geplante Aktion war eine Tour, die

sich in zwei Etappen teilt: Einmal die

Werbung im Diözesanverband vor Ort,

wie Münster, Ottmarsbocholt, Rheine und

weiteren Städten. In einem zweiten Teil,

sollte das Mobil zum Evangelischen Kir-

chentag nach Dresden fahren und dort

kräftig auf den Verband aufmerksam ma-

chen. Die erste Etappe startete in Mün-

ster mit einem kleinen Team, das jeweils

tatkräftige Unterstützung von vielen Kol-

pingern vor Ort erhielt. Dadurch war eine

gute Standbetreuung und Präsentation

möglich. Die Reaktionen der Menschen,

die den Stand besuchten waren durch-

weg positiv. Viele Leute, die schon einmal

vom Kolpingverband gehört hatten und

ganz begeistert von ihren Erfahrungen

und Erinnerungen erzählten. Aber auch

Menschen, die noch nie vom Kolpingver-

band gehört hatten, waren sehr neugierig

und interessiert. Wichtig ist jedoch in die-

sem Zusammenhang zu sagen, dass wir

mit der Aktion nicht möglichst viele neue

Mitglieder werben wollten, sondern ledig-

lich auf den Verband aufmerksam ma-

chen wollten. Was schon alleine durch

die Farbe und die kleinen Attraktionen,

wie die Hüpfburg gelang. Nur das Wetter

spielte nicht mit: strahlender Sonnen-

schein wechselte sich mit strömendem

Regen ab.

Auf der zweiten Etappe fuhren wir mit

fünf Leuten ins entfernte Dresden zum

33. Evangelischen Kirchentag. In Zusam-

menarbeit mit den Kolpingern aus dem

Diözesanverband Dresden-Meißen wurde

der Stand betreut. Idealerweise stand das

Kampagnenmobil nicht in einem der Zel-

te, sondern in der Mitte zwischen den Zel-

ten und dadurch wurden mehr Menschen

erreicht, die nur zufällig dort entlang spa-

zierten. Besonders deutlich hob sich das

Orange vom Grün-Violett des Kirchentags

ab, was zum Teil für Verwechslung sorgte

- Helferstation oder Kaffeestand.

„Wir sind Kolping“Das Kampagnenmobil besucht den Diözesanverband

Von Maximiliane Rösner

Page 11: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Kolpingjugend intern

Ko·Pilot 25 · August 2011

Zweite Runde der Kolping-Fußball-MeisterschaftNeun Kolpingsfamilien in Emsdetten zu Gast

Von Ricarda Schneider

Schon um 11 Uhr fiel der Startschuss

zum Turnier. Der Präses der Kolpingsfa-

milie Emsdetten Christoph Rensing star-

tete mit einem kleinen Impuls. Direkt da-

nach wurde der Spielplan bekannt gege-

ben und die ersten Spiele konnten be-

ginnen. Gespielt wurde ein Kleinfeldtur-

nier mit jeweils fünf Spielern und einem

Torwart. Auf dem Feld waren dabei fair

gehandelte Bälle zu finden.

Nach etlichen Spielen standen um 17

Uhr die Sieger fest. Der Wanderpokal

wurde wieder an das Team aus Werne

übergeben. Schon im letzten Jahr hat-

ten sie das Turnier gewonnen und auch

in diesem Jahr wieder ihr Können be-

wiesen. Ganz knapp auf den Fersen war

ihnen die Mannschaft aus Emsdetten,

die Platz zwei belegte. Auf Platz drei

spielte sich die Kolpingjugend aus Hor-

neburg. Direkt nach der Siegerehrung

ging es zur After-Show-Party im Kol-

pinghaus. Dort standen nach dem sport-

lichen Ehrgeiz am Nachmittag die Ge-

selligkeit und das Beisammensein im

Vordergrund. Mit der Übernachtung und

einem gemeinsamen Frühstück am

nächsten Morgen wurde das Turnier

dann beendet. Bis zum nächsten Jahr!

Der Wanderpokal geht wieder zurück nach Werne. Das war das Ergebnis

am Ende der zweiten Kolping-Fußball-Meisterschaft. Jugendliche aus

insgesamt neun Kolpingsfamilien waren nach Emsdetten gekommen,

um Fußball zu spielen, Spaß zu haben und sich kennen zu lernen.Was macht die Kolpingjugend

beim Evangelischen Kirchentag?

Diese Diskussion wurde an dem Wo-

chenende öfter mit Besuchern geführt.

Manche Menschen waren ganz begei-

stert - darunter auch viele Kolpinger.

Bei anderen war die Reaktion eher ne-

gativ, als sich herausstellte, dass der

Kolpingverband katholisch geprägt ist.

Manche waren der Meinung, dass strikt

zwischen Katholiken und Protestanten

unterschieden und vor allem auch ge-

trennt werden sollte. Kolping steht für

Toleranz, Offenheit, Respekt und nimmt

auch Nicht-Katholiken als Mitglieder

auf, von daher war eine Präsentation

dort sicherlich richtig. Der Großteil rea-

gierte jedoch durchweg positiv,

schließlich sind wir alle Christen.

Aber auch ansonsten hatte der Kirchen-

tag einiges zu bieten: Eckhart von

Hirschhausen, Angela Merkel, den Wise

Guys und Bodo Wartke zum Beispiel.

Die Stimmung war super, es gab vieles

zu erleben und mitzunehmen. Es hat

sich wirklich gelohnt daran teilzuneh-

men. Nicht nur für den Verband, son-

dern auch für jeden Teilnehmer selbst.

Jeder der dabei war, ist sicherlich bei

der nächsten Aktion wieder dabei.

Page 12: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

unser Bischof Felix hat mich zum neuen

Pfarrer an St. Fabian und Sebastian zu

Osterwick ernannt. Somit heißt es nun,

Abschied zu nehmen. Drei ereignisreiche

und bewegende Jahre in einer großarti-

gen Gemeinschaft liegen hinter mir. Der

Beginn meiner Amtszeit stand ganz im

Zeichen des 150-jährigen Jubiläums un-

seres Diözesanverbandes. Ich hatte ei-

nen sehr guten Einstieg in euren Ver-

band.

Gerne denke ich an die unterschiedli-

chen Begegnungen mit vielen von euch

zurück. Vor allem das ehrenamtliche En-

gagement in der Diözesanleitung und im

Diözesanarbeitskreis hat mich immer tief

beeindruckt. Mein Dank gilt jedoch euch

allen in den Ortsgruppen. Ohne euren

Einsatz vor Ort wäre Kolpingjugend nicht

zu denken! Unser Verband lebt vor Ort,

aber gerade das gemeinsame Engage-

ment über die Ortsgruppe hinaus macht

unsere Gemeinschaft so stark. Auf den

Diözesankonferenzen ist das immer zu

erleben. Dort habt ihr die Möglichkeit,

unseren Verband aktiv mitzugestalten.

Was sich eigentlich so trocken und steif

anhört, macht richtig Spaß! Alle, die

schon einmal an so einer Konferenz teil-

genommen haben, können das bestäti-

gen. Daher überlegt doch, ob ihr beim

nächsten Mal kommt und euch selber

davon überzeugt!

Danken möchte ich auch allen Mitarbei-

tern in unserem Jugendreferat. Die viel-

fältigen Angebote und Aktionen – be-

gleitet und geleitet durch unsere Teams

mit ihren Referenten – können sich se-

hen lassen. Am 17. und 18. September

diesen Jahres findet der Abschluss un-

seres großen Verbandsspieles „Kanesi-

en“ in Osterwick statt. Ich würde mich

sehr freuen, viele von euch an diesem

Wochenende in meiner „neuen“ Heimat

wiederzusehen!

So schwer mir auch der Abschied fällt,

freue ich mich sehr auf meine neue Auf-

gabe! Euch bleibe ich auch weiterhin

verbunden, da ich mein Ehrenamt als

Landespräses des Kolpingwerkes Nord-

rhein-Westfalen bis auf weiteres ausfül-

len möchte.

„Wir können viel, wenn wir nur

nachhaltig wollen, wir können

Großes, wenn tüchtige Kräfte

sich vereinen!“

In diesem Sinne grüße ich Euch alle und

verbleibe mit einem frohen und festen

TREU KOLPING!

Euer Präses

Ein Abschiedsbrief

Einblick

12 Ko·Pilot 25 · August 2011

Von Dirk Holtmann

Liebe Kolpingjugendliche,

Page 13: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

selig - heilig - legendär

13Ko·Pilot 25 · August 2011

Welchen Stellenwert haben Selige

und Heilige in unserer Gesell-

schaft? Kennen wir sie über-

haupt noch? Im Martyrologium

Romanum sind die Heiligen,

Se ligen und Märtyrer ver-

zeichnet. Die aktuellen Zahlen

aus dem Jahr 2004 sind: 6650 Heilige

und Selige sowie 7400 Märtyrer, die seit

dem 17. Jahrhundert nach Kalendertagen

geordnet sind, und damit den Ausgangs-

punkt für die Namenstage bilden. Bei die-

ser hohen Anzahl ist es eher unwahr-

scheinlich, alle oder viele zu kennen. Soll-

te da nicht für jeden Menschen ein Heili-

ger/Seliger dabei sein, in dem er ein Vor-

bild sieht, dem er nacheifert bzw. das er

verehrt.

Sind die Namenspatrone noch aktuelle

Vorbilder? Oder sind die Heiligen und Se-

ligen unmodern geworden in der heuti-

gen Gesellschaft? Falls ja, durch wen

werden sie ersetzt oder sind Vorbilder

nicht mehr nötig? „Im frühen Mittelalter

hat […] das Volk für sich entschieden,

wen es für heilig hält, ab dem hohen Mit-

telalter tritt anstelle dessen ein kirchen-

rechtlich festgelegter Prozess der Hei-

ligspre-

chung. Darin werden

von einem Verteidiger,

dem advocatus dei, Argu-

mente für die Heiligspre-

chung vorgebracht,

während der advocatus

diaboli gegen die Heiligs-

prechung argumentiert.“

(Wikipedia, Liste der Seli-

gen und Heiligen). Ist die Ge-

sellschaft heute nicht an

dem Punkt angekommen,

an dem sie im frühen

Mittelalter war? Sucht

sich jetzt nicht je-

der für sich, den

einen beson-

deren, meist

lebenden

Menschen,

den er

ver-

ehrt?

Selige und HeiligeWer ist im August aktuell?

Anlass zu diesem Durchblick-Thema ist das Jubiläum der Seligs-

prechung Adolph Kolpings, das viele Kolpinger in diesem Jahr

nach Rom fahren oder zumindest blicken lässt. In einer Zeit,

in der sich viele von der Kirche abwenden und nicht ein-

mal wissen, welche Bedeutung eine Selig- bzw. Heiligs-

prechung hat, ist eine Jubiläumsfeier, die voraus-

sichtlich mit einer großen Beteiligung erfolgen

wird, außergewöhnlich.

Von Susanne Häring

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15. August Mechthild, Assunta,

Rupert, Johann Adam

16. August Rochus, Stephan,

Theodor, Christian

17. August Benedikta, Hyazinth,

Jutta

18. August Reinald, Helena, Claudia

19. August Sebals, Charitas,

Johannes, Reginlind

20. August Ronals, Bernhard,

Samuel, Oswin

21. August Pius, Maximilian,

Balduin, Gratia

22. August Lätizia, Regina, Sigfrid

23. August Rosa, Richild

24. August Michaela, Karl,

Bartholomäus

25. August Ludwig, Elvira, Patricia,

Josef, Ebba, Christoph

26. August Miriam, Gregor

27. August Cäsat, Monika, Gebhard

28. August Augustinus, Elmar,

Adelind

29. August Sabina, Theodora,

Beatrix

30. August Heribert, Amadeus,

Rebekka, Felix

31. August Raimund, Paulin, Wala

Page 14: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

birthday

Durchblick

14 Ko·Pilot 25 · August 2011

In der katholischen Kirche werden Heilige

und Seliggesprochene als Vorbilder im

Glauben verehrt. Sie sind für die Men-

schen Fürsprecher bei Gott. Schon im

Mittelalter war es daher bei katholischen

Christen üblich, den Namen einer oder ei-

nes Heiligen für ihr Kind zu wählen. Zeit-

weise war es sogar üblich, dem Kind bei

der Taufe den Namen des „Heiligen des

Tages“ zu geben. Der Heilige sollte als

Schutzpatron das Kind beschützen und

sein Leben beeinflussen. Auch heute ist

dies bei den Katholiken noch so. Daher ist

der Gedenktag bzw. Todestag des Heili-

gen bis heute auch von besonderer Be-

deutung für den Menschen, der seinen

Namen trägt. Der Namenstag wird des-

halb immer an dem Todestag des Heiligen

gefeiert, dessen Name man trägt bzw. auf

dessen Name man getauft wurde.

Die Feier des Namenstages war früher

noch weitaus verbreiteter als heute, auch

da vielen Leuten ihr Geburtsdatum nicht

bekannt war; vielleicht auch aus dem

Grund, dass ins Kirchenbuch bei der Tau-

fe nicht wie heute das Geburtsdatum son-

dern das Taufdatum eingetragen wurde.

Der Geburtstag war daher überhaupt

nicht oder nur von geringerer Bedeutung.

Zur Zeit der Reformation wurde die Heili-

genverehrung in der katholischen Kirche

von den Befürwortern der späteren prote-

stantischen Kirche massiv kritisiert. In der

evangelischen Kirche gibt es keine Heili-

gen und Seliggesprochenen, auch keine

Heiligenverehrung. Deshalb wird hier

auch nicht die Feier des Namenstages be-

gangen. Die Kritik der Heiligenverehrung

an den Katholiken hat die Bedeutung des

Namenstages noch erhöht, da die Katho-

liken ihren Kindern jetzt erst recht Namen

von Heiligen gaben, um sich von den Pro-

testanten abzuheben. Übrigens feiern

auch katholische Kirchen ihren Namens-

tag und zwar in Form des Patronatsfestes.

Tipp für die Gruppenstunde:Tauscht euch aus: Feiert ihr euren Na-

menstag? Wenn ja, wie begeht ihr ihn?

Erhaltet ihr Geschenke? Geht ihr zur Feier

des Tages in die Kirche? Unternehmt ihr

etwas Besonderes? Wer wissen möchte,

wann er selber oder seine Freunde Na-

menstag feiern können, kann im Internet

auf der Seite http://www.heiligenlexi-

kon.de nachschauen.

Happy name day!Warum Katholiken den Namenstag feiern

und Protestanten dies nicht tun

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Die Feier des Namenstages gilt als typisch katholisch. Fragt man

evangelische Mitschülerinnen und Mitschüler, Kommilitoninnen und

Kommilitonen nach ihrem Namenstag, werden sie verwundert rea-

gieren oder ihn verneinen. Doch warum ist der Namenstag so typisch

katholisch?

Von Dorothee Barenbrügge

Page 15: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

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I N F O R M AT I O N E N F Ü R D I E K O L P I N G J U G E N D D I Ö Z E S A N V E R B A N D M Ü N S T E R

Page 16: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Ka·Pilot

16 Ko·Pilot 25 · August 2011

Mit der Sonderaufgabe „Spenden sam-

meln für eine Schule in Uganda“ soll Ka-

nesien den Aufbau einer Secondary

School in Masaka unterstützen. Bei der

Abschlussveranstaltung im September

werden die Spenden von allen Gruppen

zusammengetragen und gezählt. Jedes

spendende Land bekommt 50 Sonder-

punkte. Einen „Klamotten-Check“ forder-

te die Kategorie „Internationalität“. Die

Etiketten zeigen woher Kleidung kommt

und auf der Landkarte kann man ent-

decken, was für einen Weg die Anziehs-

achen machen, bis sie den Träger errei-

chen. Die Auswirkungen sollten sich die

Gruppen überlegen.

Um das Graue Kanesiens zu überdecken

wurde in der Kategorie „Umwelt“ darum

gebeten, sich mit dem Pflanzen nicht

grüner Orte zu beschäftigen. Mit Blu-

men, Stauden, Sträuchern, Bäumen,

Spaten, Blumenerde… konnte die Ver-

schönerung beginnen. In der Kategorie

„Adolph Kolping“ ging es um die Fasten-

zeit. Viele junge Menschen wissen nicht,

was es damit auf sich hat. Warum nicht

eine „Frühschicht oder einen Gottes-

dienst in der Fastenzeit“ vorbereiten?

Durch ein „Bewerbungstraining“ in der

Kategorie „Arbeitswelt“ sollten offene

Ausbildungsstellen bekämpft werden.

Dies konnte entweder selbst organisiert

oder aber von der Kolpingjugend DV

Münster veranstaltet werden.

Um den Frühling noch mal in vollen Zü-

gen mit der ganzen Familie zu genießen,

konnte in der Kategorie „Gemeinschaft“

ein „Familien-Spiele-Tag“ geplant wer-

den. Nach draußen gehen, die Natur ge-

nießen, Lieblingsspiele spielen oder eine

Olympiade durchführen waren gegebene

Möglichkeiten, um diese Aufgabe zu er-

füllen. Am 26. April 2011 erschien be-

reits das fünfte Aufgabenpaket mit dem

Heft „Next Klima – Praxisbuch K zur kli-

mafreundlichen Jugendarbeit“, um Anre-

gungen für Gruppenstunden oder Som-

merlagern zu finden, und mit Anmeldun-

gen zur Abschlussveranstaltung. Folgen-

de Aufgaben werden momentan in den

Ländern gelöst:

Internationalität: Werbespot für faire

Produkte drehen

Umwelt: Wald-Tag

Adolph Kolping: „Was haben wir mit

den Leitsätzen zu tun?“

Arbeitswelt: Fünf Berufe unter der

Lupe

Gemeinschaft: Motto-Party

Am 4. März 2061 erreichte die

Kanesien-Bewohner das vierte

Aufgabenpaket. Viele neue Auf-

gaben warteten darauf, erfüllt

zu werden. Die letzten Monate

des Verbandsspiels laufen…

Die letzten Monate von Kanesien

Das vierte Aufgabenpaket

Von Leona Blesenkemper

Die aktuellen Spitzenreiter: (Stand:18.6.2011):

Land Kolpingjugend Punkte

KennigerO Enniger 560

Habenien Ascheberg 505

Mooristan Hochmoor 500

Dottland Emsdetten 410

Wuselland Velen 330

Page 17: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Ka·Pilot

17Ko·Pilot 25 · August 2011

Kategorie Umwelt

Die Kolpingjugend Saerbeck, als Wolzi-

nien bekannt, hat sich mit dem Projekt

„Pflanzen“ beschäftigt. Sie haben für

den Kolpingjugend-Raum Blumenkä-

sten mit Fingerfarbe bemalt, mit Ser-

vierten verschönert und bepflanzt. Um

noch mehr Orte in Frühlingsfarben er-

strahlen zu lassen, wurden Töpfe ver-

schönert und mit Kresse bepflanzt, die

jeder mit nach Hause nehmen konnte.

Weiterhin wurden noch Fenster in dem

Gruppenstunden-Raum bemalt. Dafür

bekam Wolzinien auch von vielen ande-

ren Gruppen positive Rückmeldungen.

In dieser Kategorie wurde auch eine ei-

gene Aufgabe gelöst. Die Kolpingju-

gend Osterwick, Osterland, beschäftig-

te sich mit dem Bau eines Insektenho-

tels. Im Sinnesgarten des städtischen

Altenheimes steht dieses, ausgestattet

mit unterschiedlichsten Materialien,

wie verschiedene Holz- und Steinarten

sowie Gräsern und Stroh. Durch das

Einziehen von vielen Tieren können

Schädlinge bekämpft werden, Pflanzen

werden bestäubt und so bleibt der Gar-

ten bunt blühend.

Kategorie Internationalität

Wir von der Kolpingjugend Gescher, Atlantis, haben uns angeguckt woher unsere

Kleidung, aber auch diverse andere Sachen, wie Stifte, Handys, Kameras, Ordner

usw., kommen. Dann haben wir verglichen, wie viele und welche Sachen „made in

Germany“ sind oder aus anderen Ländern kommen. Überlegt wurde danach wie die

Arbeitsverhältnisse sind, wie teuer die Sachen sind und warum. Des Weiteren wurde

über die Qualität spekuliert. In einer Fotostory wurde Unterschiede deutlich darge-

stellt.

Page 18: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Ka·Pilot

18 Ko·Pilot 25 · August 2011

Kategorie Gemeinschaft

Das Land KennigerO aus der Kolpingju-

gend Enniger organisierte zusammen

mit dem Familienkreis der Kolpingsfami-

lie einen Familien-Spiele-Tag. Zwölf Er-

wachsene und zwölf Kinder absolvierten

ein sogenanntes Abenteuer-Reise-Trai-

ning mit mehreren lustigen und auch

schwierigeren Aufgaben. Am Ende gab

es für jeden eine Urkunde und Pizza.

Auch hier wurde eine eigene Aufgabe

gestellt und gelöst. Mooristan, das Land

der Kolpingjugend Hochmoor, führte ei-

ne Ostereier- und Osterlämmeraktion

durch. Mit Bollerwagen und anderen

Transportmitteln zogen mehrere Grup-

pen in der Karwoche durch Hochmoor

und verkauften an den Haustüren bunte

Ostereier. Nach dem Verkaufen von über

1000 Eiern wurden an Karfreitag fleißig

65 Osterlämmer und Osterhäschen ge-

backen. Nach der Osternacht am Sams-

tag und nach der Festmesse am Sonn-

tagmorgen wurden diese dann zum Ver-

kauf angeboten.

Kategorien Adolph Kol-ping und Arbeitswelt

Leider gab es keine erledigten Aufgaben

in den Kategorien Adolph Kolping und

Arbeitswelt.

Page 19: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

19

selig - heilig - legendär

Ko·Pilot 25 · August 2011

Die Geschichte der Päpstin spielt ab

dem Jahr 814, dem Jahr, in dem Johan-

na als Tochter eines Dorfpriesters zur

Welt kommt. Es zeigt sich früh, dass sie

sehr wissbegierig ist, doch zu dieser

Zeit wird Frauen das Recht auf Bildung

verweigert. Das ist auch die Sichtweise

von Johannas Vater, der sie als Teufels-

kind tituliert. Der Bruder Matthias lehrt

sie und den gemeinsamen Bruder Jo-

hannes Lesen und Schreiben bis zu sei-

nem frühen Tod. Johannes wird zur wei-

teren Bildung in ein Kloster gebracht

und Johanna schließt sich ihm heimlich

an. Der Bischof ist begeistert von ihrem

Wissen und so genießt sie eine hervor-

ragende Ausbildung. Johanna ist es als

Mädchen nicht gestattet in der Dom-

schule zu leben, deshalb wohnt sie bei

dem Markgraf Gerold mit seiner Familie.

Zwischen ihr und Gerold entwickelt sich

eine innige Freundschaft, woraufhin die

Frau Gerolds eine Zwangsheirat zwi-

schen Johanna und dem Sohn des Dorf-

schmieds anheuert, bei deren Feier es

zu einem Überfall von Normannen

kommt. Johannes und viele andere Gä-

ste werden ermordet. In der Rolle ihres

Bruders flieht Johanna ins Kloster nach

Fulda und wird dort zum Priester ge-

weiht. Als die Pest Fulda erreicht, er-

krankt sie und flieht erneut, um bei der

Behandlung nicht als Frau erkannt zu

werden. Nach der Erholung bei Freun-

den geht sie als Pilger nach Rom. Ihr

medizinisches Wissen ermöglicht es ihr,

in Rom als angesehener Mediziner ak-

zeptiert zu werden, der durch die Hei-

lung Papst Sergius zum Leibarzt ernannt

wird. Nach dem Tod von Sergius und

seinem direkten Nachfolger Leo gelangt

Johanna überraschend auf den Papst-

stuhl. Zu der Zeit wird der geliebte Ge-

rold zum Anführer des päpstlichen Hee-

res und es erfolgt eine Annäherung der

Liebenden – Johanna trägt ein Kind in

sich. Damit droht die Verkleidung aufzu-

fliegen. Gibt es ein Happy End oder eine

Tragödie?

Jeder kann sich selbst eine Meinung bil-

den, ob zwischen Leo IV. (bis 855) und

Benedikt III. (bis 858) eine Frau den

Papstthron bestiegen hat. Auf der einen

Seite stehen die vielen Legenden mit

unterschiedlichsten Geschichten. So

auch die, dass es bis zum 16. Jahrhun-

dert sogenannte Sesselüberprüfungen

gab, das heißt, dass der Stuhl des Pap-

stes mit einem Loch versehen war, zur

Untersuchung der Genitalien... Auf der

anderen Seite entsprechen die geschil-

derten historischen Ereignisse alle der

Wahrheit. Sowohl der Roman, als auch

der Film, der 2009 von Sönke Wort-

mann gedreht wurde, sind spannend

und real erzählt.

„Es ist unmöglich, mit Sicherheit festzulegen, ob es eine Frau auf

dem Papstthron gab oder nicht, da zu dieser Zeit einfach zu viele

Dokumente und Aufzeichnungen im dunklen Mittelalter verschollen

sind. Was wirklich im Jahre 855 n. Chr. geschah, können wir wohl

niemals ganz herausfinden. Das ist auch der Grund, warum ich einen

Unterhaltungsroman schrieb und keine historische Studie. Für mich

ist es aber auch nicht entscheidend, ob Johanna Wahrheit oder Le-

gende ist; entscheidend ist, was wir von ihr lernen können: nämlich,

dass man alles erreichen kann, wenn man seinen Träumen und Zie-

len folgt.” (Autorin Donna Woolfolk Cross über „Die Päpstin“)

Die PäpstinLügen, Sex, Korruption und die Katholische Kirche

Von Leona Blesenkemper

Page 20: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Durchblick

20 Ko·Pilot 25 · August 2011

„An den Scheidewegen des Lebens steht Die Seligsprechung von Adolph Kolping

Den Antrag zur Seligsprechung stellt

der örtlich zuständige Bischof. Ein Kir-

chengericht prüft ihn anschließend und

nach dessen Urteil mit erneuter Prüfung

gibt die Kongregation für die Selig- und

Heiligsprechungsprozesse im Vatikan

eine Empfehlung an den Papst. Das ge-

samte Verfahren dauert oft mehrere

Jahrzehnte. In langwierigen Untersu-

chungen, Befragungen und wissen-

schaftlichen Expertisen werden Anträge

auf eine Selig- und Heiligsprechung be-

arbeitet. Frühestens fünf Jahre nach

dem Tod kann ein Verfahren zur Seligs-

prechung eines Menschen eingeleitet

werden. Und er muss nach seinem Tod

ein Wunder gewirkt haben. Nach der

Seligsprechung bedarf es wiederum ei-

nes Wunders, um als Heiliger anerkannt

zu werden.

Der Seligsprechungsprozess für Adolph

Kolping wurde offiziell 1926 begonnen.

Ein erster Anlauf im Jahre 1906 wurde

durch den Erzbischof von Köln Kardinal

Fischer, der örtlich zuständigen Bischof,

für zu früh erachtet. Es galt die einzel-

nen Prozessteile (Schriftenprozess, Pro-

zess über Lebenswandel und Tugendg-

rad des Dieners Gottes Adolph Kolping)

zu erarbeiten. Durch das Dritte Reich

wurde die Arbeit der kirchlichen Behör-

den stark eingeschränkt, so dass der

Prozess fast zum Erliegen kam. Am 24.

Februar 1987 hat die Historische Kom-

mission der Kongregation für die Selig-

und Heiligsprechungsverfahren ihr posi-

tives Votum über die Prozessakte abge-

geben. Damit ging der Prozess in die

zweite Instanz, in die Theologische

Kommission. Diese hat am 22. Juli

1988 einstimmig ihre positive Zustim-

mung begründet. Am 22. April 1989 hat

die dritte und letzte Kommission, die

Kardinalskommission in Rom, ebenfalls

einstimmig ihr positives Urteil abgege-

ben. Daraufhin konnte Papst Johannes

Paul II. am 13. Mai 1989 das Dekret

über den heroischen Tugendgrad ver-

künden. Somit war gegen die Verehrung

Adolph Kolpings nun nichts mehr einzu-

wenden.

Für die Seligsprechung war auch der

Nachweis eines Wunders erforderlich,

das seiner Fürbitte zugeschrieben wer-

den konnte. International anerkannte

Mediziner untersuchten die vorgelegten

Heilungsberichte. Nach der Anerken-

nung der Glaubwürdigkeit einer über-

natürlichen Heilung durch die diözesane

Kommission sind die gesamten Akten

von einem medizinischen Gremium in

Rom erneut überprüft worden, womit

nach dem Kirchenrecht erst nach der

Verkündigung des heroischen Tugendg-

rades begonnen werden durfte. Am 24.

Januar 1990 haben die fünf Mitglieder

des römischen Ärztegremiums einstim-

mig geurteilt: „Die extrem rasche, voll-

ständige und dauerhafte Heilung ist auf-

grund unserer wissenschaftlichen

Kenntnisse nicht erklärbar.“ Die Theolo-

genkommission hat auf ihrer Sitzung am

18. Mai 1990 die wesentliche Gültigkeit

der juristischen und theologischen Be-

weise anerkannt und den Zusammen-

hang – in der strikten Verbindung von

Ursache und Wirkung – zwischen den

Anrufungen des Dieners Gottes Adolph

Kolping und dem wunderbaren Ereignis

der Heilung festgestellt. Am 23. Okto-

ber 1990 hat die Kardinalskommission

das Urteil der Theologen bekräftigt. Mit

der Promulgation des Dekretes über den

Wunderprozess am 22. Januar 1991 hat

der Heilige Vater den gesamten Seligs-

prechungsprozess abgeschlossen.

Durch die Seligsprechung am 27. Okto-

ber 1991 auf dem Petersplatz in Rom

hat Papst Johannes Paul II. Adolph Kol-

ping zum Seligen erhoben und ihn zum

Patron des Kolpingwerkes erklärt. Sein

Gedenktag wurde auf seinen Sterbetag,

den 4. Dezember festgelegt. Dieser Tag

ist zugleich sein „Geburtstag“ für das

ewige Leben.

Selige und Heilige werden in der katholischen Kirche als Vorbilder

christlichen Lebens verehrt. Die Seligsprechung erlaubt die offiziel-

le Verehrung eines verstorbenen Menschen in einer bestimmten Re-

gion, die Heiligsprechung dehnt diese Verehrung auf die gesamte

katholische Weltkirche aus. Mit der Seligsprechung stellt der Papst

fest, dass ein Gestorbener vorbildlich aus dem Glauben heraus ge-

lebt hat und Jesus Christus in besonderer Weise nachgefolgt ist.

Von Dirk Holtmann

Page 21: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

selig - heilig - legendär

21Ko·Pilot 25 · August 2011

kein Wegweiser.“ (Charly Chaplin, 1889 – 1977)

Möchtest Du gerne selig, oder am be-

sten noch heilig werden? Wie würdest

du reagieren, wenn dir jemand diese Fra-

ge stellt? Ein guter Mensch sein, ja – ich

gebe mir zumindest Mühe, damit meine

Mitmenschen es nicht zu schwer mit mir

haben. Wenn ich richtig überlege, dann

engagiere ich mich ja auch ehrenamt-

lich, so ganz umsonst und freiwillig. Si-

cherlich macht es oft Spaß, aber manch-

mal wird es auch zu viel. Dennoch gebe

ich nicht auf, die anderen brauchen mich

doch. Also: ein guter Mensch – vielleicht

mit ein paar Macken – das geht schon in

Ordnung. Aber heilig? Das ist zu viel des

Guten!

Was bedeutet das überhaupt heilig zu werden?Wir kennen viele Heilige. Es sind große

Gestalten, die lange vor uns gelebt ha-

ben wie Maria und Josef, Petrus und

Paulus, Mutter Theresa und Adolph Kol-

ping usw. In unseren Kirchen entdecken

wir sie oft als Statuen an den Säulen -

überlebensgroß. Überlebensgroß, das ist

ein gutes Stichwort! Die Erzählungen

aus ihrem Leben lassen sie als über-

menschlich erscheinen: so kämpferisch,

so einsatzbereit, so demütig, so fromm,

... so kann doch ein normaler Mensch

gar nicht sein. Und wie die Statuen,

rücken sie immer weiter weg von uns,

und wir vergessen: all die Heiligen ha-

ben wirklich gelebt, als Menschen aus

Fleisch und Blut. Sie haben versucht, in

der Spur des Glaubens zu gehen. Ihr Le-

ben kann für uns

ein Vorbild sein,

diesen Weg, mit

menschlichen Schwächen, konsequent

zu gehen. Auch wenn oft der Eindruck

entsteht, dass ihr Vorbild uns mahnt, so

sollte der Blick in ihr Leben uns Mut ma-

chen. Wenn die Kirche einen Menschen

selig oder auch heilig spricht, so ist das

der Versuch etwas auszudrücken, was

eigentlich kaum auszudrücken ist. Selige

und Heilige sind Menschen, die nach un-

serer Vorstellung nun für immer bei Gott

sind. Alles, was sie getan haben, so wie

sie gelebt haben, lässt uns nicht nur hof-

fen, sondern fest glauben, dass Gott sie

für immer bei sich aufgenommen hat.

Selig oder heilig werden bedeutet also,

so zu leben, dass wir nach unserem irdi-

schen Leben für immer bei Gott sein

werden. Diesen Gedanken hat Adolph

Kolping so formuliert: „Ist es nicht ein

herrlicher Gedanke, den das Christen-

tum uns so nahelegt, dass diejenigen,

die im Leben hienieden sich gegenseitig

zum Heil verholfen, drüben sich wieder-

finden, wo unzerreißbare Bande ewiger

Freundschaft die Kinder Gottes mitein-

ander verbinden?“

Im Alltag begegnen wir vielen Men-

schen. Einige stehen uns nah, haben un-

ser Leben geprägt und begleitet. Einige

von ihnen leben heute nicht mehr. Keiner

von ihnen ist offiziell selig oder heilig

gesprochen worden. Das ist auch gar

nicht nötig. Dennoch dürfen wir hoffen

und auch glauben, dass viele von ihnen

nun für immer bei Gott sind: also doch

selig oder heilig.

Ein Lied aus dem Gotteslob (Gl 885) gibt

uns einen guten Hinweis:

„Selig seid ihr, wenn ihr einfach

lebt. Selig seid ihr, wenn ihr Lasten

tragt.

Selig seid ihr, wenn ihr lieben lernt.

Selig seid ihr, wenn ihr Güte wagt.

Selig seid ihr, wenn ihr Leiden

merkt. Selig seid ihr, wenn ihr ehr-

lich bleibt.

Selig seid ihr, wenn ihr Frieden

macht. Selig seid ihr, wenn ihr Un-

recht spürt.“

Mit dem Segen Gottes und dem Bei-

stand Adolph Kolpings bin ich sicher,

dass uns es doch gelingen wird, selig

oder sogar heilig zu werden!

Möchtest Du heilig werden?

www.pixelio.de/Anne Bermüller

Page 22: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Durchblick

22 Ko·Pilot 25 · August 2011

3, 2, 1… Frohes, neues Jahr!

Benannt wurde der letzte Tag im Jahr

nach Papst Silvester I. Laut römisch-ka-

tholischem Heiligenkalender ist er der

Tagesheilige. Galt bis 1582 der 24. De-

zember noch als letzter Tag im Jahr,

wurde dies auf den 31. Dezember ver-

legt, zugleich der Todestag von Papst

Silvester I. und daher auch die Namens-

gebung. In Deutschland wird das neue

Jahr traditionell mit lautem Feuerwerk,

Böllern und Bleigießen begrüßt. Natür-

lich darf auch eine Flasche Sekt bei den

Neujahrswünschen nicht fehlen. Mit

dem eigentlichen Namensgeber hat die-

ses Fest kaum etwas zu tun.

Sternsinger

Pünktlich zum 6. Januar klingelt es bei

mir zuhause an der Tür. Wenn ich öffne,

stehen drei als Heilige Drei Könige ge-

kleidete Kinder vor meiner Nase, verkün-

den die frohe Botschaft und sammeln

Geld für benachteiligte Kinder.

Dann wird mit Kreide die traditionelle

Segensbitte C+M+B mit der jeweiligen

Jahreszahl an die Hauswand geschrie-

ben. Die Buchstaben stehen für die latei-

nischen Worte „Christos mansionem be-

nedicat“ (= Christus segne dieses Haus).

Hexenfest in der Walpurgisnacht

Ein weiteres, traditionelles Fest am 30.

April, das seinen Namen der Heiligen

Walburga zu verdanken hat. Die Nacht

gilt als Nacht der Hexen, die auf dem

Blocksberg ein großes Fest feiern. Mitt-

lerweile feiern jedoch nicht mehr nur

Hexen, sondern auch viele Menschen

beim Tanz in den Mai. Oft wird auch ein

Maibaum aufgestellt oder der 1. Mai mit

einem Maigang gestaltet.

Laternenumzug am Martinstag

„Ich geh‘ mit meiner Laterne und meine

Laterne mit mir…“ Viele fühlen sich jetzt

wahrscheinlich an ihre Kindheit erinnert.

Im Kindergarten wurden bunte Laternen

gebastelt, die am 11. November in ei-

nem Umzug erleuchtet und stolz vor

sich her getragen wurden. Bei den Um-

zügen wird auch oft die Geschichte in

Gedenken an den Heiligen Martin von

Tours nachgespielt. Er teilte seinen

Mantel und gab eine Hälfte an einen ar-

men Bettler. Weit verbreitet ist auch die

Tradition vom Martinsgansessen.

Die Geschichte hinter dem Heiligen Nikolaus dürfte so ziemlich je-

der kennen. Auch Sankt Martin ist noch vielen ein Begriff. Um viele

Heilige gibt es heutzutage Brauchtümer, die wie selbstverständlich

jedes Jahr im Kalender auftauchen. Doch was ist eigentlich Stepha-

nus Steinigen und warum feiern wir die Walpurgisnacht? Die Ant-

worten kommen hier!

Gebräuche um HeiligeVon Walburga, Valentin, Barbara und Co. Von Ricarda Schnieder

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www.pixelio.de/Dieter Schütz

www.pixelio.de/Dieter Schützwww.pixelio.de/H.-J. Spindler

Page 23: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

selig - heilig - legendär

23Ko·Pilot 25 · August 2011

Valentinstag

Ja, hinter diesem Fest steckt tatsächlich

mehr als eine Erfindung der Einzelhänd-

ler. Die machen bis zum 14. Februar ein

dickes Geschäft. Am Tag der Liebenden

schenken sich Paare nette Kleinigkeiten.

Vor allem in Amerika wird dieser Tag ge-

feiert. Mehr und mehr setzte sich dieses

Brauchtum aber auch in Deutschland

durch. Der Überlieferung nach geht die

Namensgebung auf Bischof Valentin

von Terni zurück. Er verhalf vielen Men-

schen, die per Gesetz unverheiratet blei-

ben mussten (beispielsweise Soldaten)

doch zu einer Ehe und schenkte ihnen

Blumen aus seinem eigenen Garten.

„Nikolaus komm in unser Haus…“

Der Todestag von Bischof Nikolaus von

Myra liegt auf dem 6. Dezember. Heute

werden Kinder an diesem Tag beschert

und auf das Weihnachtsfest einge-

stimmt. In einigen Ländern findet sogar

am Nikolaustag schon die eigentliche

Weihnachtsbescherung statt. Mit seiner

weniger beliebten Begleitung Knecht

Ruprecht besucht der Nikolaus die Kin-

der. Am Vorabend werden Schuhe vor

die Tür gestellt, die der Nikolaus füllen

soll. Liebe Kinder werden beispielsweise

mit Schokonikoläusen beschenkt, böse

Kinder bekommen zur Strafe einen

Stein oder eine Rute in den Schuh ge-

legt.

Stephanus Steinigen

Vor allem im Münsterland gibt es am

zweiten Weihnachtsfeiertag den Brauch

des Stephanus Steinigen. Wer seine Fa-

milie an Weihnachten genug gesehen

hat und trinkfest ist, steckt sich einen

Stein in die Jackentasche. Gemeinsam

zieht man von Kneipe zu Kneipe. Wer auf

Anfrage keinen Stein auf die Theke legen

kann, muss eine Runde ausgeben. Dieser

Brauch geht auf den Heiligen Stephanus

zurück. Er gilt in der katholischen Kirche

als erster Märtyrer und wurde wegen

seines Glaubens gesteinigt.

Die Zweige der Heiligen Barbara

Der Barbaratag soll ein wenig Grün in

den Winter bringen. Am 4. Dezember

soll man einen Zweig von einem Obst-

baum (meist von einem Kirsch- oder

Apfelbaum) schneiden und ihn in Was-

ser stellen. Der Zweig soll dann bis Hei-

ligabend blühen. So geschah es auch

der Legende nach. Die Heilige Barbara

war auf dem Weg ins Gefängnis. In

ihrem Gewand blieb ein Zweig hängen.

Den stellte auch sie ins Wasser und am

Tag ihres Todes erblühte dieser Zweig.

Eisheilige – eine etwas andere

Wettervorhersage

Zu den Eisheiligen zählen die Namens-

tage von insgesamt fünf Heiligen: Ma-

mertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius

und Sophie. Sie erstrecken sich vom 11.

bis 15. Mai und gelten als Wetterheilige.

Von diesem Tagen leiten sich zahlreiche

Bauernregeln rund um das Wetter ab.

„Vor Bonifaz kein Sommer, nach der So-

phie kein Frost.“ oder „Servaz muss

vorüber sein, will man vor Nachtfrost si-

cher sein.“

Siebenschläfer-Tag

Der Legende nach gab es sieben junge

Christen, die während der Christenver-

folgung Zuflucht in einer Berghöhle na-

he Ephesus suchten. Dort wurden sie le-

bendig eingemauert und überlebten 195

Jahre lang bis sie zufällig entdeckt wur-

den. Auch der Siebenschläfer-Tag (27.

Juni) gilt als wetterbestimmend und als

Ursprung für viele weitere Bauernregeln.

„Wenn’s am Siebenschläfer regnet, sind

wir sieben Wochen mit Regen geseg-

net.“ heißt es zum Beispiel. Keinen Zu-

sammenhang gibt es mit dem Nagetier

Siebenschläfer.

www.pixelio.de/Barbara Großmann

www.pixelio.de/Gaby Stein

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www.pixelio.de/Rainer Sturm

Page 24: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Durchblick

24

Hildegard von Bingen wurde im Jahr

1098 als zehntes Kind der Edelfreien

Hildebert und Mechthild in Bermers-

heim in Rheinhessen geboren. Mit acht

Jahren ging sie ins benediktinische Klo-

ster auf dem Disibodenberg, um dort re-

ligiös erzogen zu werden. Schon mit

drei Jahren hatte sie Visionen, die sie

verschwieg, um andere, die diese Fähig-

keit nicht besaßen nicht zu verängsti-

gen. Mit 16 Jahren entschied sie sich

für das klösterliche Leben und stieg zur

Äbtissin auf. Daraufhin gründete sie ein

neues Kloster auf dem Rupertsberg in

Bingen. Sie predigte, beriet Adelige und

genoss überall großes Ansehen. Sie ver-

suchte immer ihre Visionen zu verdrän-

gen, bis ihr 1141 eine Stimme befahl die

Visionen aufzuschreiben. Ihre Weige-

rung ließ sie erkranken, bis sie durch

den Rat von Bernhard von Clairvaux, der

Stimme folgte. Sie genas und begann

ihre Visionen zu notieren.

Ko·Pilot 25 · August 2011

Hildegard von BingenEine selbstbewusste Heilige prägt Religion und Medizin

Von Selina Kraskes

Hildegard von Bingen und

später auch der Priester und

Denker Sebastian Kneipp

verbanden ihr Wissen um

die Wirkungsweise diver-

ser Heilkräuter mit medizi-

nischen Kenntnissen zur Hei-

lung verschiedener Krankheiten.

Doch was ist ein Kraut? Nach Para-

celsus sind Kräuter krautige Pflan-

zen, die aus Stängeln und Blättern

bestehen, deren oberirdischer Teil

nicht verholzt und die einerseits als

Arznei und andererseits zum Verzehr ge-

eignet sind. Während die Schulmedizin

sich lange gegen die Wirkung von Pflan-

zen stellte, finden die Heilpflanzen lang-

sam zurück in das Bewusstsein der Men-

schen und verändern die Medizin. Folgen-

de Pflanzen sind Beispiele für Heilpflan-

zen, die jedem aus der eigenen Umge-

bung vertraut sein dürften: Apfel, Brennn-

essel, Efeu, Fenchel, Holunder, Knoblauch,

Lavendel, Löwenzahn, Maiglöckchen,

Minze, Petersilie, Rosmarin, Tanne, Thym-

ian und Weide. Im Folgenden werden vier

Pflanzen mit ihren Wirkungen/Einsatzge-

bieten aufgezeigt:

FenchelDer Fenchel ist eine der Pflanzen, die be-

reits zu Zeiten der frühen chinesischen

Hochkulturen auf der gesamten Welt in

Sie war eine starke Persönlichkeit und deswegen gibt es von ihr, für

das Mittelalter ungewöhnlich, viel Literatur. Sie gilt als Vertreterin

der deutschen Mystik. Ihre Werke befassen sich mit Religion, Medizin,

Musik, Ethik und Kosmologie. 1998 wurde der 900. Geburtstag von

Hildegard von Bingen gefeiert und seit Ende des 16. Jahrhunderts ist

sie heiliggesprochen. Doch was ist das Besondere an ihr?

Dagegen ist ein Kraut gewachsen Altes Wissen neu entdeckt Von Susanne Häring

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Page 25: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

selig - heilig - legendär

25

Vor allem ihre theologischen Werke be-

gründen ihren Ruhm: „Scivias“ („Wisse

die Wege“) ist eine Glaubenslehre, in der

Weltbild und Menschenbild untrennbar

mit dem Gottesbild beschrieben sind. Ihr

zweites Visionswerk „Liber Vitae Merito-

rium“ („Buch der Lebensverdienste“)

stellt 35 Laster und Tugenden gegenü-

ber. Das dritte Buch „Liber Divinorum

Operum“ (auch „De Operatione Dei“

genannt) beschreibt ihre Sicht über Welt

und Mensch. Ein wesentlicher Bestand-

teil der Überlieferungen sind die Brief-

wechsel mit Päpsten, Erzbischöfen, Kai-

ser und Königen, Äbten und Priestern in

ganz Europa.

Ihr Wirken prägte vor allem die Biologie

und Medizin. Im 20. Jahrhundert wurde

der Begriff „Hildegard-Medizin“ auf dem

Markt eingeführt. Nach 1150 verfasste

Hildegard das Buch „Causae et Curae“

(„Ursachen und Heilungen“) über die

Entstehung und Behandlung von ver-

schiedenen Krankheiten. Es folgte ein

zweites Buch über die Heilkräfte der

Pflanzen. Deshalb wird sie heute oft als

erste deutsche Ärztin bezeichnet. Ihre

Schriften sind davon geprägt, dass Heil

und Heilung des kranken Menschen al-

lein von der Hinwendung zum Glauben,

der allein gute Werke und eine maßvolle

Lebensordnung hervorbringt, ausgehen

kann. Hildegard von Bingen starb am 17.

September 1179 (81 Jahre) in Bingen,

weshalb dort auch jedes Jahr am 17.

September eine Gedenkfeier gefeiert

wird.

Hildegard von Bingen ist auch heute

noch Namensträgerin für viele Preise

und Institutionen.

Seit 1995 wird zum Beispiel von der

Zahnärztekammer Rheinland-Pfalz der

Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizi-

stik oder die Hildegard von Bingen-Me-

daille von der Bundesvereinigung Ge-

sundheit verliehen. 1998 brachte die

Berliner Autorin, Schauspielerin und Re-

gisseurin Nadja Reichardt das Leben der

Hildegard von Bingen mit dem Titel „Eine

Schwalbe im Krieg“ erfolgreich auf die

Theaterbühne. 2008 wurde es sogar von

der Regisseurin Margarethe von Trotta

unter dem Titel „Vision- Aus dem Leben

der Hildegard von Bingen“ verfilmt. Die-

ser Film erschien zum ersten Mal am

24.September 2009 auf deutschen Kino -

leinwänden.

Dass Hildegard von Bingen mit ihrem

Wirken Religion, Medizin, Musik, Ethik

und Kosmologie geprägt hat, zeigt sich

auch an den vielen Produkten, die es in

Läden und im Internet zu kaufen gibt.

der Heilkunde eingesetzt wird. Als Tee

wirkt Fenchel positiv bei Blähungen und

Husten. Seine Heilwirkung ist sehr um-

fangreich und hilft auch bei anderen Pro-

blemen: Stress, Krämpfe, Entzündungen,

Insektenstiche, Koliken, Kopfschmerzen,

Migräne, Epilepsie und Herzschwäche.

HeidelbeereDie kleinen blauen Waldfrüchte sind als

Heilpflanze zuerst von Hildegard von Bin-

gen entdeckt worden. Getrocknet sind sie

besonders wirksam gegen Durchfall und

bei Problemen mit der Mund- und Ra-

chenschleimhaut. Als Tinktur hingegen

helfen sie bei äußerlichen Hautkrankhei-

ten. Ein Tee aus den Blättern verbessert

leichte Formen der Diabetes. Allerdings

sollten die Früchte, die frisch im Wald ge-

pflückt werden, gut gewaschen werden,

um eine Übertragung des Fuchsbandwur-

mes zu vermeiden.

VeilchenDie kleinen Blumen werden seit Jahrhun-

derten gegen Beschwerden wie Seh-

störungen, Kopfschmerzen und Melan-

cholie eingesetzt.

In der modernen Heilkunde liegt der

Schwerpunkt auf Husten und Bronchitis

(als Sirup). Als Tee helfen Veilchen gegen

Hautentzündungen oder bei Rheuma/

Gicht. Als Blütenessenz verwendet unter-

stützen Veilchen das Selbstbewusstsein

und die getrocknete Wurzel verhilft

Kleinkindern die Zeit des Zahnens leich-

ter zu überstehen.

ThymianThymian ist eine der wichtigsten Heil-

pflanzen, die auf den unterschiedlichsten

Gebieten eingesetzt wird. Neben der

Funktion in der Gewürzküche wird Thymi-

an bei Problemen mit den Atmungsorga-

nen und zur Desinfektion eingesetzt, aber

auch bei Störungen der Verdauung, des

Schlafes, der Haut, der Menstruation und

der Gelenke. Dabei können verschiedene

Formen der Anwendungen zum Einsatz

kommen wie zum Beispiel als Tee, ätheri-

sches Öl oder als Dampfbad.

www.pixelio.de/Manfred Reyelt

www.pixelio.de/Karl Strebl

Page 26: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Der Begriff Götze hat einen biblischen

Ursprung. Schon das erste Gebot „Du

sollst neben mir keine anderen Götter

haben. …Du sollst dich nicht vor ande-

ren Göttern niederwerfen und dich nicht

verpflichten ihnen zu dienen.“ (Ex 20,3-

5) beschreibt das Götzenverbot. Früher

waren mit Götzen kanaanäische Götter

wie Baal oder Astarte gemeint. Heute

meinen sie Mächte, von denen sich die

Menschen völlig bestimmen lassen. So-

mit verschwindet Gott nicht folgenlos

aus dem Leben, wenn er geleugnet, ver-

fälscht oder verharmlost wird.

Heutzutage kann vieles zu Götzen wer-

den. Wer zum Beispiel Geld oder Erfolg

für sein Ein und Alles hält, der macht es

zum Gottesersatz. Wo Macht um jeden

Preis gesucht wird, wird Macht zu einem

Götzen. In den großen Ideologien des

20. Jahrhunderts wurden Rasse, Klasse

und Kasse zu gefährlichen Idolen. Auch

Wissenschaft und Technik, Sport und

Sexualität, Spaß und Fitness können

zum Gottesersatz werden. Da-

durch, dass Gott nicht allein

verehrt wird, ist der Götzen-

dienst zum eigentlichen

Gegner des christ-

l i c h e n

Glaubens geworden, noch mehr als der

Atheismus (Bestreitung und Ablehnung

Gottes), denn in einer Welt, die weiter-

hin von Götzen bestimmt ist, ist der

christliche Gott ein fremder Gott.

In der Bibel sind falsche Götter ein

zentrales Thema:

• „Ihr sollt euch neben mir keine Götter

aus Silber machen, auch Götter aus

Gold sollt ihr euch nicht machen“ (Ex

20,23)

• „Das Land ist voll Götzen. Alle

beten das Werk ihrer Hände

an“ (Jes 2,8)

• „Einst, als ihr Gott noch

nicht kanntet, wart ihr

Sklaven der Götter,

die in Wirklich-

keit keine sind“

(Gal 4,8)

• „Die Habsucht ist

ein Götzen-

dienst“ (Kol 3,5)

• „Kein unzüchtiger, schamloser oder

habgieriger Mensch - das heißt kein

Götzendiener - erhält Erbteil im Reich

Christi und Gottes“ (Eph 5,5)

• „Meine Kinder, hütet euch vor den

Götzen“ (1 Joh 5, 21)

Martin Luther äußerte sich zum

Thema Götterersatz:

„Du sollst nicht andere Götter haben.

Das ist, du sollst mich alleine für deinen

Gott halten. Was ist damit gesagt und

wie versteht man’s? Was heißt einen

Gott haben oder was ist Gott? Antwort:

Ein Gott heißt das, dazu man sich verse-

hen soll alles Guten und Zuflucht haben

in allen Nöten. Also dass einen Gott ha-

ben nichts anderes ist, denn ihm von

Herzen trauen und glauben, wie ich oft

gesagt habe, dass alleine das Trauen

und Glauben des Herzens machet beide,

Gott und Abgott. Ist der Glaube und

das Vertrauen recht, so ist auch dein

Gott recht, und wiederum, wo das Ver-

trauen falsch und unrecht ist, da

ist auch der rechte Gott nicht.

Denn die zwei gehören zu-

haufe, Glaube und Gott.

Worauf du nun…

dein Herz hän-

gest und ver-

lässest, das ist

e i g e n t l i c h

dein Gott.“

(Martin Lu-

ther, 1483-

1546)

Götzen als Heiligenersatz„Du sollst neben mir keine anderen Götter haben!“

So heißt es im ersten Gebot Gottes. Doch halten wir uns da wirklich

dran? Für Gott gibt es in der heutigen Gesellschaft vielfachen Ersatz.

An seine Stelle treten andere Größen, die das Leben in Anspruch neh-

men. Diese werden in der Religion „Götzen“ genannt.

Durchblick

Von Selina Kraskes

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Page 27: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Doch was ist ein Wunder? „Ein Wunder

ist ein Ereignis, das man nicht für mög-

lich gehalten hat bzw. das durch göttli-

che oder übernatürliche Kräfte entstan-

den ist, mit glücklichem Ausgang.“

(nach http://de.thefreedictionary.com).

Nach dieser Definition besteht für die

Wissenschaft keine Möglichkeit, das

Wunder zu bestätigen, was wiederum

die Anerkennung erschwert. Damit rut-

schen viele Begebenheiten in den Be-

reich der Legenden, der Märchen, ab.

Dass es jedoch für die Kirche schwierig

ist, Wunder anzuerkennen, bleibt ver-

ständlich, wenn bedacht wird, dass ein

wissenschaftlicher Nachweis um die

Entstehung nach der Anerkennung er-

folgt. Sobald die Wissenschaft den Be-

weis erbringt, dass das Ereignis nicht

göttlichen Ursprungs ist, wird die Glaub-

würdigkeit der Kirche infrage gestellt.

Das Turiner GrabtuchDas sogenannte Grabtuch von Turin soll das Leichentuch sein, in dem Jesus nach

seinem Tod gewickelt bestattet wurde und sein Abbild hinter-

ließ. Selbst um die erste urkundliche Erwähnung herrscht Un-

klarheit: Zum einen heißt es, dass 312 Kaiser Konstantin das

Tuch als heiliges Zeichen von Rom nach Konstantinopel über-

führt habe, zum anderen wird das Jahr 1357 angegeben als

Besitz von Geoffroy de Charny. Eine weitere Theorie bringt die

Tempelritter ins Spiel, die um 1314 bereits das Bild eines bär-

tigen Mannes anbeten. Seit Beginn wird um die Echtheit dis-

kutiert und Wissenschaftler unterschiedlichster Fachgebiete

und Jahrhunderte versuchen hinter das Geheimnis des Abbil-

des zu kommen. Jeder Versuch der Datierung scheiterte, so

dass bereits Stimmen laut wurden, die an eine groß angeleg-

te Verschwörung glauben.

Unerklärliche Wunder?Oder doch nur Legenden?

Einige dieser noch aktuell kontro-

vers diskutierten Fälle sollen hier

kurz vorgestellt werden:

27Ko·Pilot 25 · August 2011

Blut weinende MadonnaStatuen, die Blut weinen, sind kein

Einzelereignis. Allein in Italien befin-

den sich in den Städten Syrakus und

Civitavecchia zwei Blut weinende

Madonnen. Während die Madonna-

Statue von Syrakus als Tränenwun-

der anerkannt ist, weigert sich der

Vatikan, die Geschichte aus Civita-

vecchia anzuerkennen. 1995 soll die

Statue an fünf Tagen geweint haben

und zieht seitdem tausende Pilger

an. Eine gerichtsmedizinische Unter-

suchung konnte bislang keinen Be-

trug nachweisen. Die Wissenschaft-

ler kennen Möglichkeiten, wie mit

kleinen Tricks eine Statue zum Wei-

nen gebracht werden kann, aller-

dings sind diese Kniffe hierbei nicht

angewendet worden. Auch sie ste-

hen vor einem Rätsel. Fraglich ist,

warum wird die zweite Blut weinen-

de Madonna nicht anerkannt, ob-

wohl sich hier auch kein Beweis für

einen Betrug erbringen lässt und so-

gar Papst Johan-

nes Paul II. vor ihr

gebetet haben

soll? Bei diesem

ambivalenten Ver-

halten der Kirche

ist fraglich, nach

welchen Kriterien

entschieden wird,

ob etwas ein

Wunder ist oder

doch nur eine Le-

gende.

Von Susanne Häring

selig - heilig - legendär

Seit Menschengedenken suchen die Menschen nach Gott (oder auch

Göttern) und seinen konkreten Spuren auf der Erde. Vor allem seit dem

Tod Jesu, als Gott seinen Sohn zu den Menschen schickte, werden Er-

eignisse, die unerklärlich sind, als göttliches Wunder bezeichnet. Doch

je weiter die Wissenschaft voranschreitet und bisher unerklärliche

Phänomene erklärt, desto schwieriger wird es, Wunder anzuerkennen.

www.pixelio.de/Thomas Max Müller

Pater Pio ist berühmt für seine angeblichen Stig-mata, für deren Existenz noch für deren Entste-hung Beweise vorliegen.

Page 28: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Am Puls der Zeit: Du schreibst GeschichteImpulse als Möglichkeit um Geschmack am Glauben zu vermitteln.

Praxistipp

28 Ko·Pilot 25 · August 2011

Von Jens Effkemann

Wenn man sich mit der praktischen Um-

setzung von religiösen und spirituellen

Impulsen auseinandersetzt, trifft man

schnell an Grenzen. Vor allem die ehren-

amtlichen Gruppenleiter tun sich schwer

mit dem Thema. Sie beschreiben sich

selbst oftmals als zu wenig gefestigt in

ihrem Glauben. Ihnen fehlen zudem nicht

selten kreative Ideen und Übung in der

Anleitung von Impulsen. Dabei kann die

erstere Feststellung noch nicht im Glau-

ben gefestigt zu sein über die Auseinan-

dersetzung mit den damit verbundenen

Fragenkomplexen ein großes Potential

für die Durchführung von religiösen und

spirituellen Impulsen sein.

Zweites Problem lässt sich durch ein of-

fenes Brainstorming bzw. durch einfa-

ches Ausprobieren (einfach anfangen)

lösen. Der folgende Impuls, der aus dem

Impulsordner der OtMar (Orientierungs-

tage-Mitarbeiterrunde) kommt, soll je-

denfalls dazu anregen.

Spätestens seit der Sinus-Milieustudie U27 sollte es sämtlichen Kir-

chenvertretern, katholischen Einrichtungen und Verbänden deutlich

sein, dass die Kirche in Deutschland viele Jugendliche in unserer Ge-

sellschaft nicht mehr erreicht, was sehr schade ist, da das moralische

Suchen nach dem Schönen, Richtigen und Wahren das gemeinsame

Band aller Jugendlichen ist. Sollte es daher nicht unsere Aufgabe

sein über Impulse am Puls der Zeit etwas daran zu ändern?

www.pixelio.de/birgitH

Page 29: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Praxistipp

Ko·Pilot 25 · August 2011

Du schreibst Geschichte

Thema: Leben/ Lebensweg

TN-Alter: ab 14 Jahren

Material: ruhige Musik

Textausschnitte zum Thema Geschichte

das Lied von Madsen – Du schreibst Ge-

schichte + Songtext

Ablauf• es läuft ruhige Musik und alle TN

haben eine bequeme Position ein-

genommen

• im Raum verteilt liegen Textaus-

schnitte zum Thema Geschichte

• einleitende Worte zum Impuls und

thematische Einführung

• Lied von Madsen wird gespielt, Lied-

text ausgeteilt und evtl. vorgelesen

• eigene Gedanken zum Text äußern/

Vertiefung

• Bibelstelle „Der Mensch als Gottes

Ebenbild“ wird gelesen und im

Anschluss vertieft

• die TN schauen sich die ausgelegten

Textausschnitte an

• zum Abschluss wird das Lied von

Madsen erneut gespielt und evtl. ein

Gebet gesprochen

Gedanken zum Impuls• Das Leben ist ein Lernprozess durch

Handlung, und auf diese Weise

schreibt der Mensch Geschichte. Ich

schreibe Geschichte mit Geschichten;

wie das Leben schreibt, schreib ich

und trage meinen Teil für die Mensch-

heit bei.

• „Gott, du hast meinen Namen in deine

Hand geschrieben. Immerfort blickst

du mich liebevoll an“.

Bibelstelle aus dem ersten Buch

Mose, dem Buch Genesis

Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen

machen als unser Abbild, uns ähnlich.

Gott schuf also den Menschen als sein

Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn.

Als Mann und Frau schuf er sie.

Gott sah alles an, was er gemacht hatte:

Es war sehr gut. (Gen 1,26a.27.31a)

VertiefungGott schafft den Menschen als Abbild

und als Gegenüber.

Gott will den Menschen. Er verleiht dem

Menschen Anerkennung und Würde: „Es

war sehr gut“!

Auch ich bin gewollt und geschaffen und

geliebt von Gott.

Was löst diese Zusage in mir aus?

Wenn ich an andere Menschen denke,

die ich kenne: Abbilder Gottes! Geliebte

Gottes!

Alle Menschen dieser Welt...

Mann und Frau: gleich an Würde!

Kann ich Gott auf mein Geschaffensein

antworten? Wie?

• im Anschluss gibt es die Einladung zu

ruhiger Musik durch den Raum zu ge-

hen und sich von den ausliegenden

Textausschnitten inspirieren zu lassen

• danach kann man die TN einladen

über ihre eigene Geschichte nachzu-

denken

ImpulsfragenWie sieht deine Geschichte aus?

Wer war/ist in deiner Geschichte dabei?

An welchen Stellen hätte deine Ge-

schichte auch anders aussehen können?

Wo geht deine Geschichte hin?

Für die Durchführung von religiösen und

spirituellen Impulsen mit Kindern und

Jugendlichen gilt allgemein, dass die

durchführenden Personen sich mit dem

Impuls identifizieren sollten und nicht

einfach einen vorgefertigten Impuls an-

leiten, der nicht den eigenen Lebens-

und Glaubensfragen entspricht. Wichtig

ist, dass die Personen dabei absolut aut-

hentisch sind.

Darüber hinaus möchte ich an dieser

Stelle den Baustein Impulse empfehlen,

den wir vom Beratungsteam allen Ehren-

amtlichen anbieten, die sich weiter mit

dem Thema Vermittlung von Glaubens -

inhalten auseinandersetzen möchten.

Weitere Informationen über das Angebot

findet man unter www.kolpingjugend-

ms.de/angebote/ oder direkt auf Anfrage

im Jugendreferat unter vormann@kol-

ping-ms.de.

Abschließend möchte ich ferner noch

auf das zweite Themenheft des Bundes-

verbandes zu diesem Thema hinweisen.

Man findet es unter der folgenden

Adresse im Internet. http://jugend.kol-

ping.de/tabledata/

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Page 30: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Ausblick

30 Ko·Pilot 25 · August 2011

Gruppenleitungsgrundkurs I(24.-28.10.2011) auf der Jugendburg GemenDu bist als Gruppenleiter oder anderwei-

tig im Bereich der ehrenamtlichen Kin-

der- und Jugendarbeit aktiv bzw. du

willst es werden? Der Grundkurs der Kolpingjugend bietet dir spannende Tage auf

der Jugendburg Gemen. Wir machen dich fit im Bereich Rechtliches, Gruppen- und

Spielpädagogik und zeigen dir Wege auf wie man mit Konflikten umgehen kann. Da-

neben werden vor allem deine Fragen und Themen im Mittelpunkt der Veranstaltung

stehen. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Gruppenleitungsgrundkursen in den

letzten Jahren bieten wir in den Herbstferien einen zweiten Kurs, vom 31.10.-

4.11.2011 auf der Jugendburg Gemen, an.

Erste-Hilfe Kurs (29.-30.10.2011) auf der Jugendburg GemenDirekt im Anschluss an den Gruppenleitungsgrundkurs hast du die Möglichkeit über

die Teilnahme am Ersten-Hilfe-Kurs die zweite wichtige Bedingung zur Erlangung

deiner Juleica (Jugendleitercard) zu erfüllen. An den zwei Tagen auf der Jugendburg

wirst du alles Wichtige zu den folgenden Themen erfahren: die Rettungskette, Absi-

chern und Eigenschutz, Notruf, Sofortmaßnahmen und Psychologische Erste Hilfe.

Der Kurs richtet sich einerseits an die Teilnehmer vom Gruppenleitungsgrundkurs

aber auch an alle anderen, die den Erste-Hilfe-Kurs noch machen möchten.

Gruppenleitungsaufbaukurs (24.-28.10.2011) im Rat-Schinke-Haus ButjadingenIm Aufbaukurs hast du die Möglichkeit

dein bisheriges Wissen und deine Kom-

petenzen im Bereich ehrenamtlicher Ar-

beit erheblich zu erweitern. Hier knüp-

fen wir an deine bisherigen Erfahrungen

an, um über die Beantwortung deiner

Anliegen und Fragen ein gutes Funda-

ment für deine weitere Arbeit zu schaf-

fen. Die Veranstaltung ist so konzipiert, dass sie ebenso ein kleines Dankeschön für

deine wichtige Arbeit darstellen soll. Als Voraussetzung für den Kurs solltest du

entweder bereits den Gruppenleitungsgrundkurs gemacht haben bzw. über genü-

gend Erfahrung im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit verfügen.

Anmeldungen sowie weitere Informationen über die Angebote findest du im Internet

unter www.kolpingjugend-ms.de/angebote/ oder direkt auf Anfrage im Jugendrefe-

rat unter [email protected].

Diözesankonferenz (14.-16.10.2011) in der Kolping-BildungsstätteCoesfeldDiesen Termin könnt ihr euch im Kalen-

der schon mal rot anstreichen: vom 14.-

16.10.2011 tagt die Diözesankonferenz

der Kolpingjugend DV Münster. An die-

sem Wochenende kommen wieder zahl-

reiche Vertreter aus den Ortsgruppen zu-

sammen. Es wird gewählt, berichtet und

diskutiert. Doch trocken oder langweilig

sind die DiKos nie! Am Abend werden

immer neue Kontakte geknüpft und si-

cher wird es auch wieder eine gute Party

zum Abtanzen geben. Weitere Informa-

tionen bekommt ihr wieder zeitig per

Post. Die Teilnahme ist kostenlos.

Schnupperwochenende (11.-13.11.2011) in der Kolping-BildungsstätteCoesfeldDu bist noch keine 16 Jahre alt und

hast große Lust dich auf die ehrenamt-

liche Kinder- und Jugendarbeit vorzu-

bereiten? Wir zeigen dir an einem Wo-

chenende die vielen Facetten von eh-

renamtlicher Arbeit und verdeutlichen

welche Chancen mit einem ehrenamtli-

chen Engagement verbunden sind.

Lass Dich schulen

Page 31: Ko-Pilot 25 - Durchblick: selig - heilig - legendär

Ausblick

Seit den letzten tollen Erfahrungen rund

um das Verbandsspiel Kanesien stellen

wir fest, dass in diesem Zuge auch die

Beteiligung auf den DiKos wieder größer

wird. Das freut uns sehr, aber damit nicht

genug. Wir möchten noch mehr Leute

aus unterschiedlichen Ortsgruppen dafür

gewinnen und möchten daher den fol-

genden Wettbewerb ausrufen.

Welche Ortsgruppe schafft es eine

Ortsgruppe zur Teilnahme* zu motivieren,

die seit mindestens zwei DiKos nicht

mehr dabei gewesen ist. Zu gewinnen

gibt es einen Tag im Hoch- oder

Niedrigseilgarten für die anwerbende

Gruppe – je nach Mut und Laune. Aber

auch die neuen bzw. wieder angeworbe-

nen Gruppen dürfen sich auf eine

Kleinigkeit freuen.

Schaffen es mehrere Ortsgruppen eine

„neue“ Gruppe anzuwerben entscheidet

das Los bzw. die Anzahl der einzeln

angeworbenen Gruppen. Das heißt, ihr

könnt natürlich auch mehr Gruppen

anwerben. Um euch ein paar Tipps zu

geben, findet ihr in der folgenden Liste

ein paar Ortsgruppen, die wir seit minde-

stens zwei DiKos nicht mehr gesehen

haben.

Bocholt – Elten – Heiden – Holtwick

– Hopsten – Kirchhellen – Legden –

Lette – Oelde – Rumeln-Kalden -

hausen – Uedem – Wadersloh

Ach ja, die Teilnahme von Personen

(Ehrenamtlichen, Honorarkräften und

Hauptberuflichen von Diözesanebene) ist

natürlich ausgeschlossen. Die dafür not-

wendigen Kontaktdaten bekommt ihr auf

Anfrage im Jugendreferat unter effke-

[email protected].

Ko-Pilot@Herbst-Diko:Wir wollen euch und eure Region

besser kennen lernen!

Damit wir euch und sich die

Ortgruppen untereinander besser ken-

nen lernen haben wir uns etwas ausge-

dacht:

1. Jede Ortgruppe bringt zur nächsten

Diko eine Postkarte von ihrem Ort.

2.Darauf befindet sich ein Aktions-

angebot mit der Fragestellung: Was

können wir mit einer anderen

Ortsgruppe unternehmen, wenn die

uns noch in diesem Jahr besucht?

3.Die Karten werden auf der Diko ver-

lost (wer besucht wen?).

4.Der Ko Pilot sammelt Bilder und Be-

richte über die Aktionen für die

Februar-Ausgabe 2012!

5. Für die Teilnehmer gibt es kleine

Überraschungen.* Die Teilnahme bedeutet eine offizielle Anmeldung der Ortsgruppe zur Herbst-DiKo im Jugendreferat, die minde-stens eine Übernachtung sowie die Anwesenheit bei den Abstimmungen und Wahlen am Sonntagmorgen umfasst.

Vom 14.-16. Oktober 2011 ist es wieder soweit. Hier treffen sich viele

Kolpinger in der Kolping-Bildungsstätte Coesfeld um auf der Herbst-

DiKo sich auszutauschen, abzustimmen und um miteinander jede

Menge Spaß zu haben. Darüber hinaus gilt es dort von Ortsebene der

Diözesanleitung auf die Finger zu schauen, schließlich sollt ihr die

Zielrichtung der Verbandspolitik vorgeben.

DiKo-KampagneDie Herbst-Diözesankonferenz im Oktober

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