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Knoten, Spleißen, Takeln

Der fachgerechte Umgang mit Tauwerk ist wesentlicherBestandteil der Fähigkeiten, die wir in der Jungschar auf Fahrtoder im Lager brauchen. Für unsere Sicherheit auf der Seil-brücke, beim Abseilen und Klettern ist es unerlässlich, uns gutmit dem Seilmaterial und den Knoten auszukennen.

Die Knoten sind ein Produkt tausendjähriger Erfahrungen derSeefahrt. Sie halten, wenn sie halten sollen. Sie lassen sichlösen, wenn sie ihren Zweck erfüllt haben. Dabei sind sie vonverblüffender Einfachheit, Zweckmäßigkeit und Schönheit.Zum Lernen der Knoten und Steke brauchen wir geschlagenesoder geflochtenes Tauwerk von 8 mm bis 10 mm Durchmesser.Dabei gilt: Wenn wir die Knoten wirklich beherrschen wollen,müssen wir üben, üben, üben.

Wir werden uns mit größerer Freude abseilen, eine Seilbrückeerrichten oder unsere „Patente“ bauen, wenn unsere Knoten amrichtigen Platz sitzen und kein „chinesischer Buhlingstek“mehr das Leben sauer macht. Wenn wir wissen, wie wir unsereEnden pflegen und lagern, können wir uns viel Arbeit ersparen:Wer weiß, wie er ein Ende richtig „aufschießen“ muss, kann sichdie lästige Mühe, vor dem Klettern ein 50-Meter Seil zu entwir-ren, ersparen. Auch unseren Geldbeutel schonen wir, indemwir Tauwerk und Material fachgerecht behandeln, um den vor-zeitigen Verschleiß zu vermeiden.

Bezeichnungen und Begriffe

„Knoten“ ist der am häufigsten gebrauchte Ausdruck für dasArbeiten mit Tauen und Seilen geworden. Bevor wir uns inten-siver mit den verschiedenen Knoten, aber auch dem notwendi-gen Wissen über das Material beschäftigen, müssen einigeBegriffe und Fachwörter vorgestellt und erläutert werden. WeilKnoten vor allem in der Seefahrt eine große Rolle spielen, hatsich eine große Zahl seemännischer Begriffe gebildet. Auf diesewerden wir zurückgreifen. Das ist erforderlich, um Tätigkeitenund Gegenstände, für die unsere Alltagssprache keine Aus-drücke hat, klar und eindeutig zu benennen. So vermeiden wirMissverständnisse und bringen auch komplizierte Zusammen-hänge einfach „auf den Punkt“.

Tauwerk ist der Oberbegriff für Stricke, Seile, Schnüre usw. Ein

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Häuptlingsbuch 29.09.2005 23:51 Uhr Seite 167

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einzelnes „Tau“ oder „Seil“ ist ein Ende. Sehr dicke Endenheißen Trossen, sehr dünne sind Leinen. Was wir normalerwei-se als Bindfaden bezeichnen, ist Takelgarn.

Hier noch einige Fachwörter:anstecken: befestigen eines Endes an einem Gegenstand

oder an einem anderen Endeaufschießen: zusammenlegen von Tauwerk in Ring- oder

Achtformaufsetzen: anbringenbekneifen: festklemmen, einklemmenbelegen: ein Ende, das belastet ist, an einem Gegenstand

festmachenBunsch: zu einem Ring geordnetes Tauwerkfahren: Verlauf einer PartKeepe: Raum zwischen KardeelenKinken: Auge, das durch Spannung im Tauwerk entstehtsteifholen: festziehenverstecken: unsichtbar einarbeiten

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Die Abbildung zeigt verschiedene Fachausdrücke in Verbin-dung mit der Handhabung von Tauwerk.A: Tampen B: eine geschlossene Rundung = AugeC: eine offene Rundung = BuchtD: halber SchlagE: Rundtörns (lose)F: Rundtörns (festgezogen)F: Feste Part (die Part, die fest ist)G: Lose Part (die Part, die nicht fest ist / mit der gearbeitet

wird)

Verschlingen wir zwei oder mehr Parten miteinander, so dasssie sich bekneifen und nicht mehr von selbst lösen, so entstehtein Knoten. Verschlingen wir Parten so um einen Gegenstand,dass sie sich nicht zu einem Knoten zusammenziehen können,so entsteht ein Stek.

Materialien

Naturfasermaterialien:

Aus verschiedenen Pflanzensorten kann man Seile herstellen.Die wichtigsten sind Hanf und Sisal. Weniger bedeutend sindFlachs und Baumwolle.

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AB

C

D

E F

G


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Hanf:

Hanf ist eine einjährige Pflanze, die in Südeuropa, Kleinasienund Nordafrika wächst. Die Fasern gewinnt man aus den Sten-geln, die bis zu drei Metern lang werden können. Hanf istgegenüber Feuchtigkeit nicht sehr widerstandfähig, deshalbwird er häufig geteert, vor allem, wenn er auf Schiffen verwen-det wird.

Sisal:

Sisal wird aus den fleischigen Blättern verschiedener zentrala-merikanischer Aloe- und Agavenarten gewonnen. Die Fasernsind kürzer und härter als die von Hanf; das Tauwerk aus Sisalist daher rauh und ein wenig elastisch. Es ist billig, aber nichtangenehm zu handhaben. Sisal hat eine geringere Bruch- undVerschleißfestigkeit als Hanf.

Kunstfasermaterial:

Die modernen Synthetikfasermaterialien werden aus Öl- oderKohleprodukten hergestellt, die einer Reihe von chemischenProzessen unterworfen werden. Die Materialien können durchErhitzen geschmolzen werden. Beim Abkühlen erhalten sie ihreEigenschaften wieder. Die wichtigsten Materialien sind Polya-mid (Nylon, Perlon) und Polyester.

Die Eigenschaften von Tauwerk aus Kunstfasern sind unter-schiedlich, je nach Material und Verarbeitung. Es gibt jedochverschiedene Eigenschaften, die alle Kunstfasern gemeinsamhaben.

Vorteile von Kunstfasern:

Tauwerk aus Kunstfasern ist leichter als Tauwerk aus Naturfa-sern, es hat eine höhere Bruchfestigkeit und Geschmeidigkeit.Es wird nicht von Fäulnisbakterien und Salzwasser angegriffenund kann daher im feuchten Zustand gelagert werden. Da esnur wenig Wasser aufnimmt, wird das Tauwerk nicht steif oderunhandlich durch Vereisung. Durch höhere Elastizität kann esruckartigen Belastungen besser widerstehen, was besondersbeim Klettern wichtig ist.

Nachteile von Kunstfaser-Tauwerk:

Das Kunstfaser-Tauwerk ist weniger widerstandsfähig gegen

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Reibung und scharfe Kanten. Wegen der höheren Elastizität istdas Unfallrisiko bei einem Seilbruch höher als bei Naturfaser-tauwerk. Manche Arten reagieren empfindlich auf Sonnenlicht.Wegen der höheren Geschmeidigkeit bekneifen sich nicht alleKnoten sicher.

Die Festigkeit:

Tauwerk wird aus Kardeelen geschlagen oder geflochten.

Die Festigkeit des Tauwerks wird bestimmt:- von der Reißfestigkeit der einzelnen Fasern,- der Scheuer- und Knickfähigkeit der einzelnen Fasern, - der Beständigkeit gegen Fäulnis, Verrottung und Insektenfraß,- der Verarbeitung des Tauwerks.

Dass die Reißfestigkeit dereinzelnen Fasern eine großeRolle spielt, ist selbstver-ständlich. Aus schwachenFasern kann man kein star-kes Tauwerk herstellen.

Kunstfasern sind hier denNaturfasern weit überlegen.Ein geschlagenes Perlon-oder Nylonende hält dop-pelt soviel wie ein Hanf-ende. Ein Hanfende von 10 mm Durchmesser hält 200 bis 250Kilo. Ein geschlagenes Nylonende hält 450 bis 500 Kilo

Ein Seil, das zum Klettern genutzt wird, sollte in der Regel beieinem Durchmesser von ca. 1 cm eine ruckartige Belastung von1 – 1,5 Tonnen Zugkraft aushalten, ohne zu reißen. Und daszehnmal hintereinander! Dies wird vor allem durch die höhereElastizität erreicht. Die Scheuer- und Knickfähigkeit von Kunst-faserseilen ist dafür in der Regel deutlich geringer als von Hanfoder Sisal. Jedes Ende wird sich aber abscheuern und ver-schleißen, wenn man es über scharfe Kanten oder durch denSand zieht. In beiden Fällen werden viele Fasern zerschnittenoder durchgescheuert. Dadurch leidet die Tragfähigkeit einesEndes.

Auch Knoten können so gefährlich sein wie eine scharfe Fels-kante. Ein Knoten oder Knebel im Ende kann eine Tragfähig-

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keitsminderung von 30% – 70% verursachen.

Die Verarbeitung:

Die Verarbeitung des Tauwerks ist ausschlaggebend für dieQualität des Tauwerks. Einen guten Verbund des Tauwerkserreicht man sowohl durch lange Fasern als auch durch festes„Schlagen“ des Tauwerks. Fest geschlagene Enden sind fest,aber steif. So lässt sich allgemein sagen, dass ein weiches undflexibles Ende nicht so tragfähig ist wie ein festeres und stei-feres Ende.

Mit der Zeit wird der Verband jeden Endes schlechter. Das Endeverschleißt. Das liegt daran, dass jedes Ende aus Naturfaser,vor allem, wenn es schlecht gepflegt wurde, verrottet. SolcheEnden werden „stockig“. Solche Enden sollte man resolut ver-nichten. Sie sind besonders tückisch, weil sie ohne Warnungzerreißen können. Neue und gut gepflegte Enden zerreißendagegen auch bei einer Überlastung nicht plötzlich. Wer etwasÜbung im Umgang mit Enden hat, wird fühlen, wie ein Endesich scheinbar endlos zu dehnen beginnt, bevor es reißt.

Die modernen Seile aus Kunstfaser-Material bestehen meist auseinem farbigen, fein geflochtenen Mantel und einem grobfase-rigen, in der Regel weißen Kern. Der Kern selbst ist entwedergedreht oder geflochten.

Kunstfaser-Seile sollten dann „ausgemustert“ und weggeworfenwerden, wenn der Mantel des Seiles verschlissen ist.

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Beschädigungen im Kern sind häufig schwieriger zu bemerken.Wenn ein Ende mehrfach ruckartigen Belastungen (z.B. durch

Stürze in das Ende aus mehreren Metern Höhe) ausgesetztwurde, sollte es nicht mehr eingesetzt werden. Gleiches gilt,wenn es mit Benzin oder anderen Lösungsmitteln (wie Terpen-tin, Edding) in Kontakt gekommen ist, da dies die Kunstfasernstark angreifen kann.

Die Pflege:

Ein Ende pflegen, heißt, den natürlichen Vorgang des Alternsund Verschleißens möglichst lange hinauszuzögern.

Der größte Feind der Naturfasern ist die Feuchtigkeit. Sofernman dafür sorgt, dass sie rechtzeitig wieder richtig getrocknetwerden, braucht man jedochnicht zu fürchten, dass Endenund Seile einmal nass werden.Richtig trocknen kann man sienur in frischer und trockenerLuft. Dazu muss man die Endenausbreiten oder locker aufhän-gen, damit die Luft auch überallangreifen kann. Kunstfasernwerden vor allem durch die UV-Anteile im Sonnenlicht angegrif-fen. Für alle Enden gilt, dass siedurch scharfe Kanten, aber auch durch Fremdkörper wie Sandoder Rost verschlissen werden.

Schließlich gilt es bei geschlagenen Enden noch, das Aufdrö-seln der Tampen oder auch des ganzen Endes zu vermeiden.Tampen sollten grundsätzlich durch Taklinge, oder noch bes-

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ser durch Rückspleiße abgeschlossen werden. Aber auch beimAufschießen (Zusammenlegen) kann man Enden in ihrerganzen Länge aufdröseln, wenn man sie gegen ihren Schlag(Drehrichtung) verdreht.

Auch geflochtene Seilekönnen am Tampen aus-fransen. Sie kann man ein-fach mit einem Feuerzeugverschweißen, oder miteinem Stück Klebebandsichern. Kunstfaserseile,die aus einem Mantel undeinem Kern bestehen, sollten verschweißt werden, damit derMantel nicht vom Kern rutscht.

Jeder von uns hat sich schon einmal darüber geärgert, dass einEnde hoffnungslos verwickelt und voll Knoten und Kinken war.Wer einmal ein 50-Meter-Ende entwirren musste, weiß, was füreine lästige und überflüssige Arbeit dies ist. In Bunsche (auf-gewickelte Enden) aufgeschossen, kann man das Tauwerkordentlich lagern und unnötige Arbeit beim Entwirren vermei-den. Beim Aufschießen von geschlagenen Enden achten wirdarauf, dass wir links geschlagenes gegen und rechts geschla-genes mit dem Uhrzeigersinn aufschießen.

Aufschießen:

Wir messen mit der rechten Hand gleichmäßige Längen ab undlegen sie in Buchten in dielinke Hand. Törns und Kinkendrehen wir vorher heraus,indem wir das Tauwerk gegenden Uhrzeigersinn zwischenDaumen und Zeigefinger derrechten Hand drehen.

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Bunsch:

Wir lassen einige Buchtlängen übrig, mit denen wir ein paarRundtörns um die aufgeschossenen Buchten legen, den Tam-pen stecken wir zum Schluss durch die Öffnung zwischen denBuchten.

Den Tampen können wir dadurch sichern, dass wir alleRundtörns zu der einen Seite der Bucht schieben, wo der Tam-pen durchgesteckt wurde. Besitzt ein Ende ein festes Auge aufeinem Tampen, beginnen wir das Aufschießen am anderenTampen, damit wir das

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Bunsch mit doppeltgeschlagenenRundtörns

Mit Rundtörnsbelegte Bunsch

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Auge zum Aufhängenbenutzen können. EinAuge zum Aufhängen kön-nen wir so herstellen,dass wir den letzen Teildes Endes doppelt legen.Wir legen so mit einerBucht die Törns, denAbschluss können wirzum Aufhängen benut-zen.

Einen anderen Bunscherhalten wir, wenn wir ca.sechs Buchtlängen übriglassen. Wir legen sovieleRundtörns um die Buch-ten, bis sie fast ganzbelegt sind; den Tampenstecken wir zum Schlusswieder durch die Öffnungder Buchten.

Das Ende wird in der Mittehalbiert (Markierung). Vonden Parten wird das Endein Schlingen aufgeschos-sen (nicht in Kreisen!). Mitder Bucht schließen wirdie Bunsch ab.


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Stopperknoten:

Halber Schlag:

Wir fahren einen ganzen Rundtörn des Tampensum seine eigene, feste Part.

Der Halbe Schlag (auch Überhandknoten) ist dereinfachste aller Stopperknoten Der Knoten lässtsich – vor allem nass – nur schwer lösen. Wenner nahe am Tampen liegt, kann er sich leichtselbst aufziehen.

Anwendung: er bewahrt einen Tampen vor dem Aufdröselnals Markierung auf einer Messschnurals Stopperknoten beim Nähen

Achtknoten (flämischer Knoten):

Wir legen ein Auge, fahren um die feste Part desEndes herum und durch das Auge zurück. DasErgebnis sieht aus wie eine Acht.

Gegenüber dem Halben Schlag hat der Achtkno-ten zwei Vorteile: er ist zweckmäßiger, weil ergrößer ist; er bekneift sich nicht so fest, d.h. erist leichter wieder zu lösen.

Anwendung: wie der Halbe Schlag

Kapuzinerknoten:

Wir legen ein Auge und fahren mit der losen Partmehrere Törns um die feste Part innerhalb desAuges.

Mit dem Kapuzinerknoten kann man einen Tam-pen beschweren, z.B. um ihn zu werfen. Erbekneift sich nur sehr lose.

Anwendung: als größerer Stopperknotenzur Verkürzung des Tauwerksals Wurfleinenknoten

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Feste Augen:

Feste Augen sind Seilschlingen, die sich unter Belastung nichtzuziehen. Das ist wichtig: Stell dir vor, du sicherst dich aufeiner Seilbrücke mit einer Schlinge, die dir den Brustkorbzusammenzieht, wenn du fällst. Feste Augen verwenden wirz.B. als Sicherungs- und Rettungsschlingen.

Durchziehschlinge:

Der Halbe Schlag wird mit einem doppelt geleg-ten Tampen geschlagen.

Die Durchziehschlinge wird häufig als festesAuge bei dünnem Garn angewandt, wenn dasAuge nicht wieder gelöst werden soll. DieserKnoten bekneift sich sehr fest. Er kann auch inder Tauwerksmitte geschlagen werden.

Anwendung: Feste Schlinge Sicherungsschlinge

Achtknoten (Flämischer Knoten):

Der Achtknoten mit einem Tampen geschlagen,der doppelt gelegt ist.

Der flämische Konten ist ein etwas größerer undsymmetrischerer Knoten als die Durchzieh-schlinge. Sowohl bei dickem Material als auch inglattem Tauwerk hält dieser Knoten gut. Er istauch nach starker Belastung leicht wieder zulösen.

Anwendung: SicherungsschlingeRettungsschlinge

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Gesteckter Achter: Beim Klettern benötigen wir diesen Kno-ten, um uns in das Ende einzubinden, jedoch nicht in seinergeschlagenen, sondern in seiner gesteckten Version. Dazuschlagen wir erst einen Achter und führen dann die lose Part inentgegengesetzter Richtung am Verlauf der festen Part zurück.

Anwendung: Einbinden in den Klettergurt

Einfacher Palstek:

Wie der Knoten geschlagen wird, ist aus derAbbildung zu sehen.

Der einfache Palstek ist eines der meist genutz-ten festen Augen und für alle Tauwerkstärkengut geeignet. Selbst wenn er stark belastetwurde, ist er relativ leicht wieder zu lösen. Fürdiesen Knoten existieren mehrere Merkverse,z.B. „die Schlange kommt aus dem See, kriechtum den Baum und wieder in den See zurück“.

Anwendung: zum Legen einer Sicherungs-schlinge

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Laufknoten

Allen Laufknoten gemeinsam ist ein Auge im Tampen einesTauwerkstückes. Dieses Auge bildet ein oder mehrereRundtörns um die feste Part und kann sich so bewegen. Soerhalten wir eine Schlinge, die sich – wie ein Lasso – zuziehenkann.

Einfacher Laufknoten(Marlspiekerschlag):

Wir halten den Tampen mit der linken Hand,legen mit der rechten Hand ein Auge und führenmit dieser auch den Halben Schlag aus.

Der Einfache Laufknoten ist der einfachste Lauf-knoten. Ein weiterer Halber Schlag als Stopper-knoten auf dem Tampen verhindert, dass sichder Knoten selbst aufzieht.

Anwendung: zum Verschnüren von Gepäck, Paketen, etc.

Doppelter Laufknoten(Fesselschlinge):

Wir beginnen mit einem Laufknoten, dannstecken wir die feste Part durch den halbenSchlag, so dass sich eine Bucht formt (sieheAbbildung oben). Die untere Abbildung zeigteine schnellere Herstellungsmöglichkeit.

Wir benutzen diesen Knoten zum Fesseln,indem wir die Handgelenke unseres „Opfers“durch die offenen Buchten stecken und dannden Knoten festziehen.

Anwendung: als Fesselknotenverbinden zweier Enden

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Seilverbinder

Die folgenden Knoten sind Seilverbinder. Beim Verbinden vonzwei Enden müssen wir besonders darauf achten, dass wir denrichtigen Knoten auswählen. Je nachdem wie sicher eine Ver-bindung halten muss, wie stark sie belastet wird und wie dickdie miteinander zu verbindenden Seile sind, kommen unter-schiedliche Knoten in Frage. Für Seilverbindungen, an denenvielleicht unser Leben hängt, müssen wir Knoten auswählen,die sich absolut sicher bekneifen, auch wenn sie uns vielleichtMühe machen, wenn wir sie wieder lösen wollen.

Kreuzknoten:

Wir schlagen einen Überhandknoten und überdiesem einen zweiten. Dabei achten wir darauf,dass der Tampen, der von uns aus gesehen vorder festen Part liegt, auch vor dem Tampen zuliegen kommt, mit dem er den Knoten schlägt(„unten bleibt unten, oben bleibt oben“). AmEnde muss der Knoten symmetrisch sein, d.h.beide Parten müssen nebeneinander und aufderselben Seite aus der Bucht des anderen Tam-pens herauskommen.

Der Kreuzknoten ist der klassische Knoten derSeeleute, Pioniere und Pfadfinder. Er ist kleinund flach und lässt sich leicht schlagen.

Achtung: Bei Kunstfaser-Tauwerk bekneift sichdieser Knoten nicht sicher. Deshalb lassen wirbeide Tampen 15 cm aus dem Knoten heraus-stehen oder wir verwenden den Chirurgensteg(siehe Abbildung).

Anwendung: verbinden zweier gleich starkerEndennicht beim Klettern und bei starkbelasteten Enden!

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Chirurgenstek


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Altweiberknoten:

Der Altweiberknoten besteht aus zwei überein-ander liegenden Überhandknoten, deren Partennicht symmetrisch liegen.

Den Altweiberknoten müssen wir kennen, umihn zu vermeiden. Er bekneift sich nicht sicher.

Anwendung: als Zierknoten, sonst nie

Schotstek (Weberknoten):

In seiner einfachsten Form ist der Schotstek eineinfaches Auge, das um einen runden Gegen-stand gelegt wird und seinen eigenen Tampen inder Krümmung bekneift. Es gibt einen Einfachenund einen Doppelten Schotstek. Je mehr Törnswir legen, um so sicherer bekneift sich der Kno-ten

Einfacher Schotstek:

Wir nehmen das stärkere Ende und legen in sei-nem Tampen eine Bucht. Mit dem Tampen desschwächeren Endes fahren wir von unten durchdie Bucht, dann über die lose Part der Bucht,danach unten um die Bucht herum und weiterzwischen seiner eigenen festen Part und demzuerst gelegten Auge hindurch.

Doppelter Schotstek:

Wir beginnen wie mit dem Einfachen Schotstek, fahren aber vordem Steifholen mit dem durchgesteckten Tampen nochmalsum die Bucht des stärkeren Endes und stecken ihn nochmalsunter der festen Part des schwächeren Endesdurch, so dass zwei Törns um die Bucht liegen.

Anwendung: zum Verbinden zweier verschie-den starker Enden

Bei besonders starken Belastungen und wennwir ein besonders dickes und ein besondersdünnes Tau verbinden wollen, legen wir mehre-re Törns um die Bucht des dickeren Endes.

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Englischer Knoten (Fischerstek):

In einen Tampen legen wir einen lockeren Hal-ben Schlag, den zweiten Tampen führen wir inentgegengesetzter Richtung durch das Auge. Mitdem zweiten Tampen legen wir dann einen Hal-ben Schlag so um die erste Part, dass beide Par-ten aus dem Auge auf derselben Seite heraus-kommen.

Der englische Knoten bekneift sich sicherer alsder Kreuzknoten, aber weniger fest als der Band-schlingenknoten. Beim Schlagen achten wir dar-auf, dass die beiden Halben Schläge gegensinniggeschlagen werden müssen

Anwendung: verbinden zweier Garn- oder Lei-nenendenverbinden eines Lederbändchensfür eine Halskette

Bandschlingenknoten:

Wir schlagen in den Tampen einen losen halbenSchlag. Mit dem anderen Tampen fahren wirgegenläufig am Verlauf der Part entlang. BeimFestziehen achten wir darauf, dass sich der Kno-ten fest bekneift und beide Tampen gut überste-hen.

Der Bandschlingenknoten ist der sicherste Seil-verbinder bei gleich dickem Tauwerk. Erbekneift sich aber so fest, dass er sich in derRegel nicht mehr lösen lässt, wenn er belastetwurde.

Anwendung: Bandschlingen verbindenfeste Seilverbindungen

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Knoten zum Festmachen undAnstecken

Die folgenden Knoten dienen zum Befestigen eines Endes aneinem Gegenstand. Das kann ein Baum, Felsblock, Geländer,Zeltstange, Ring, Karabiner usw. sein.

Zimmermannsstek (Balkenstek):

Wir legen den Tampen um den Gegenstand (Baum, Balken), andem wir das Ende befestigen wollen. Dann führen wir ihn umseine feste Part. Anschließend fahren wir mit der losen Partmindestens drei Törns um die letzte Part des Auges. DieseTörns sollten den halben Umfang des Gegenstandes einneh-men. Beim Festziehen achten wir darauf, dass sich das Augegut an den Gegenstand anpresst.

Der Zimmermannsstek ist einer der Knoten, deren Festigkeitvon der Reibung ihrer Parten abhängt. Je stärker er belastet ist,um so fester wird er.

Anwendung: anstecken des Anfangs einer Seilbrückeanstecken des Endes an einen Balken

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Mastwurf (Webeleinenstek):

Der Webeleinenstek besteht aus zwei zusam-mengezogenen, nebeneinander liegendenAugen. Als Abschluss legen wir mit dem Tampeneinen halben Schlag um die feste Part als Siche-rung.

Der Webeleinenstek wird oft in Verbindung mitanderen Knoten benutzt. Benutzen wir ihn allei-

ne, ist das Festmachen unzuverlässig, da er sich nicht sicherbekneift. Auf rauhem Untergrund und bei Ausführung mitNaturfaser-Seilen bietet er jedoch ausreichende Sicherheit.Durch den Zimmermannsstek lässt sich eine Seilbrücke nach-spannen, ohne den Knoten lösen zu müssen.

Anwendung: anstecken der Enden einer Seilbrücke(Abschluss)Abschluss bei Seilbündenimmer, wenn das befestigte Ende nachgespanntwerden muss (Seilbrücke, Anker..)

Würgestek:

Wir beginnen wie beim Webeleinenstek. Bevorwir die lose Part jedoch unter dem zweiten Törndurchstecken, fahren wir einen halben Törn umdie feste Part. Nach dem Festziehen kommt die-ser zwischen den Törns zu liegen.

Der Würgestek ist ein Webeleinenstek mit einem„Schloss“. Er hält fester als jede andere Kombi-

nation und bekneift sich unter Garantie, wenn er gut steifge-holt wird, lässt sich jedoch nur schwer wieder lösen.

Anwendung: wie Webeleinenstekals Strickleiterknoten

Halber Rundtörn mit zwei HalbenSchlägen (Schifferknoten):

Wir legen einen halben Rundtörn um den Gegen-stand, an dem wir das Ende anstecken wollen.Dann setzen wir zwei gegenläufige Halbe Schlä-ge auf die feste Part. Wo sich ein Webeleinenstekzu sehr bekneifen würde, benutzen wir einen

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Halben Rundtörn mit zwei halben Schlägen.

Anwendung: anstecken von Leinen und dünnen Enden

Roringstek (Waldhornstek):

Den Roringstek beginnen wir, indem wir einein-halb Rundtörns lose um den Gegenstand legen,an dem wir das Ende befestigen wollen. Danachlegen wir den Tampen über die feste Part undstecken ihn durch die Rundtörns. Jetzt holen wirden Knoten steif.

Dieser Stek ist leicht herzustellen, hält gut undbekneift sich nicht.

Anwendung: festmachen von dünnem Tauwerk an glattenRundhölzern oder Ringen

Gordingstek (Halber Rundtörn mitzwei Augen):

Der Gordingstek ist eine Kombination vonRundtörn und Webeleinenstek. Zur Herstellungfahren wir mit der losen Part einen Webeleinen-stek um die feste Part.

Der Gordingstek hat gegenüber dem halbenRundtörn mit zwei halben Schlägen den Vorteil,dass der Tampen sich sicher bekneift und er sich nicht lockert.

Anwendung: wie Halber Rundtörn mit zwei Halben Schlägen

Lerchenkopf (Ankerknoten, Doppelschlinge):

Diesen häufig benutzten Knoten können wir auf verschiedeneWeise schlagen, je nachdem, ob einer oder beideTampen frei sind.

Wir haben nur einen Tampen, mit dem wir arbei-ten. Wir legen ein Auge um den Gegenstand undführen den Tampen zu einem entgegengesetz-ten Auge nochmals herum.

Haben wir beide Tampen frei, legen wir dieBucht in einem halben Törn um den Gegen-

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stand. Dann führen wir beide Tampen durch dieBucht.

Wird nur ein Tampen belastet, ist dieser Knotennicht sicher. Werden jedoch beide Tampen bela-stet – z.B. beim Abseilen mit einem doppeltgelegten Seil – kann sich der Knoten nicht lösen.Bei starker Beanspruchung nutzen wir – wennmöglich – die kurze Trompete, die sicherer ist.

Anwendung: anstecken eines Endes an einem Ringabschleppen von Holz- und Reisigbündelnfestmachen eines doppelt gelegten Seils

Prusik:

Wir verbinden ein ca. ein Meter langes Ende miteinem Fischerknoten zu einer festen Schlinge.Diese legen wir in einer weiten Bucht über eindickeres Ende oder Tau. Dann legen wir mit demanderen Ende der Schlinge drei doppelteRundtörns um das Tau, und zwar innerhalb derBucht, und ziehen den Prusik fest.

Der Prusik ähnelt vom Prinzip her dem Lerchenkopf, bloß dassbeide Tampen miteinander verbunden sind und mehrere Törnsüber den Gegenstand oder das Tau gefahren werden, an demder Prusik angesteckt wird. Ist die Schlinge im Vergleich zumTau zu dünn, verklemmt der Prusik schnell, ist er zu dick,bekneift er sich nicht.

Anwendung: Anstecken einer Schlinge auf einem Tau zumSpannen Anstecken von Tritt-Schlaufen auf einem Tauals Strickleiter

Kopfschlag, Spannknoten:

Die Herstellung des Knotens ist der Abbildung zu entnehmen.

Der Spannknoten ist aus dem Bestreben entstanden, Abspan-nungen, die nur gering belastet sind, mit wenig Arbeitsauf-wand nachzuspannen und in ihrer Spannung zu regulieren.Beim Spannen schieben wir die Kopfschläge einen nach demanderen nach oben, unten angefangen.

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Kurze Trompete:

Wir legen eine Bucht und klappen sie über die Parten, so dasszwei Augen entstehen. Die beiden Schleifen verdrehen wir jezwei Mal in entgegengesetzter Richtung in sich. Die beidenAugen stecken wir auf den Haken.

Die kurze Trompete lässt sich nur überschieben. Deshalb hatsie nur geringe Verwendungsmöglichkeiten.

Anwendung: Befestigung einer Last an einem Haken

Marlspiekerschlag (Strickleiterknoten):

Der Knoten für den Bau einer Strickleiter ist denkbar einfach.Durch ein Auge ziehen wir eine Bucht, die wir aus der festenPart gebildet haben.

Wichtig ist nur die Laufrichtung des Endes, da die Sprossen derLeiter sonst nicht sicher gehalten werden. Der Abstand der

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Anwendung: ZeltabspannungAbspannen der Abdeck-plane einer JurteKohtenaufhängung


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Knoten sollte 40 cmnicht übersteigen, dasonst die Sprossenzu weit auseinanderstehen.

Slipstek („Abseilknoten“):

Wir legen die Bucht eines doppelt gelegten Endes über denGegenstand, an dem wir das Ende anstecken wollen. In eine derzwei Parten legen wir eine weitere Bucht. Diese ziehen wirunter der ersten Bucht durch und drehen ein Auge hinein.Durch dieses Auge stecken wir eine weitere Bucht, die wir ausder anderen Part legen.

Der Slipstek wird so geschlagen, dass eine der Parten belastetwerden kann. Zieht man jedoch an der anderen Part, so löstsich der Knoten auf (wie die Schleife an einem Schuh). Soermöglicht es der Abseilknoten z.B. Bergsteigern, sich eineFelswand herabzulassen, ohne dass das Ende oben zurückge-lassen werden muss.

Anwendung: Außer in dieser speziellen Situation verwendenwir diesen Knoten nicht, da es sicherere Knotenfür die Befestigung von Seilen gibt.

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Doppelter Stellingstek:

Wir legen das Ende über ein Brett. Dabei lassen wir einen aus-reichend langen Tampen nach unten hängen, um diesen amSchluss wieder an dem langen Tampen zu befestigen. Dannlegen wir zweieinhalb Rundtörns über das Brett und legen denersten Törn zwischen den zweiten und dritten Törn. Dann zie-hen wir den zweiten Törn über den ersten und dritten Törnhinweg über das Ende des Brettes. Das Ganze wird steifgeholtund der kurze Tampen am langen nach der Art des Palsteksbefestigt.

Anwendung: befestigen des Sitzbrettes einer Schaukel

Die drei goldenen Knotenregeln

Ein Knoten hält so lange, bis wir ihn lösen oder das Ende reißt. Ein Knoten muss sich leicht schlagen lassen.Ein Knoten muss sich leicht lösen lassen.

Bünde:

Für ein bequemes Lager müssen wir immer wieder verschiede-ne Geräte bauen. Hierzu benötigen wir Bünde, vor allem umStöcke, Hölzer und Baumstämme miteinander zu verbinden,um so Patente zu bauen, das Lagerkreuz zu errichten usw.

Für das Verbinden von Stöcken und Stäben bis zu 5 cm Durch-messer kommen wir mit Bändselgut von 3-5 mm Stärke aus.Wenn das Holz dicker ist, sollten die verwendeten Enden 8-10mm Durchmesser haben.

Für die benötigten Längen des Bindeguts gilt die Faustregel,dass wir je cm des Durchmessers des Holzes 50 cm Bindegutbrauchen.

Beispiel: Wenn wir zwei Stangen von 5 cm und 6 cm Durch-

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messer verbinden wollen, brauchen wir 11 x 50 cm = 5,50 mBindegut.

Damit unsere Bauwerke mehr Festigkeit erhalten, flachen wirdie runden Hölzer an den Verbindungsstellen etwas ab.

Wir beginnen Bünde grundsätzlich mit einem Zimmermanns-stek und beenden sie mit einem Webeleinenstek.

Parallelbund:

Mit dem Parallelbund werden zwei Stangen parallel verbunden.Wir beginnen mit einem Zimmermannsstek und wickeln umbeide Stangen dicht an dicht sieben Törns und schließen denBund mit einem Webeleinenstek ab.

Damit diese Parallelbindung zweier Hölzer nicht beweglich ist,ist es besser, noch einen zweiten Bund anzulegen. Dann müs-sen die Stangen etwa 60 cm zusammen liegen. Es wird anjedem Stangenende ein Parallelbund angelegt.

Wollen wir die beiden Stangen an der Bindung auseinander bie-gen, wie z.B. die Kohtenstangen, ist es besser, vor Abschluss

des Bundes noch zwei Knebelgänge zuschlagen, damit die Wicklungen nicht aus-einander gepresst werden.

Achtbund:

Ein leichtgängiges Scharnier erhalten wir,wenn wir statt der glatten Parallelwicklungeine Achterwicklung vornehmen, die wirdann wieder mit zwei Knebelgängen befesti-

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gen. Achterwicklungen werden beim Bau von Dreibeinen ange-wendet (z.B. Jurte).

Kreuzbund:

Am häufigsten werden wir im Lager den Kreuzbund benutzen,und zwar immer dann, wenn zwei Stangen im rechten Winkelmiteinander verbunden werden sollen (z.B. Lagerkreuz). Wirbeginnen immer am senkrechten Holz unter dem Querholz miteinem Zimmermannsstek und wickeln dann sauber und gleich-mäßig, wobei wir darauf achten, dass die Wicklungen am Quer-holz sich nach außen fortsetzen, während sie am Langholzinnen, also zur Mitte der Kreuzung verlaufen. Aber das ergibtsich bei sorgfältiger Bindung dicht an dicht von selbst.

Nach drei Wicklungen folgen zwei Knebelgänge, die wir sehrfest anziehen müssen, bevor wir den Bund mit einem Webelei-nenstek auf dem Querholz abschließen.

Diagonalbund:

Den Diagonalbund legen wir an, wenn wir zwei Stangen imspitzen Winkel (45°) verbinden wollen. Wir beginnen mit einemZimmermannsstek (über den stumpfen Winkel) und wickelndreimal dicht an dicht über den stumpfen Winkel, dann drei-mal über den spitzen Winkel. Nach zwei kräftig fest gezogenenKnebelgängen erfolgt der Abschluss mit einem Webeleinenstek.

Für alle Bünde gilt:

Je kräftiger wir ziehen und wickeln, desto kräftiger hält derBund.

Knoten



Date post:	06-Feb-2018
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