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Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030 · lima und Energiestrategie Steiermark 2030 Seite 4...

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Klimaschutzbericht 2018 November 2019 Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030
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Klimaschutzbericht 2018

November 2019

Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030

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Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030

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HERAUSGEBER:Amt der Steiermärkischen LandesregierungAbteilung 15 - Energie, Wohnbau, TechnikFachabteilung Energie und Wohnbau (FAEW)Referat Energietechnik und KlimaschutzLandhausgasse 7, 2. Stock, 8010 GrazTelefon: +43 316 877-4381Fax:+43 316 877-4569E-Mail: [email protected]

GESAMTKOORDINATION:Mag.a Andrea Gössinger-WieserKlimaschutzkoordinatorinTelefon: +43 316 877-4861E-Mail: [email protected]

SATZ, LAYOUT:Mag.a Adelheid Weiland / Referat Energietechnik und Klimaschutz

Bildquelle:Shutterstock (Titelbild)

REDAKTION:Mag.a Andrea Gössinger-Wieser / Referat Energietechnik und KlimaschutzWilly Loseries MSc. Bakk.rer.nat / Referat Energietechnik und Klimaschutz

Fachinformationen zur Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030 unter:http://www.klimaschutz.steiermark.at

© Land Steiermark

Graz, im November 2019

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Klimaschutzbericht 2018

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1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

2 Kurzfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

3 Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030 (KESS2030) . . . . . . . . . 6

3.1 Die Klima- und Energievision für die Steiermark . . . . . . . . . . . . 7

3.2 Das Ziel: Senkung der Treibhausgasemissionen um 36 Prozent 8

3.3 Das Ziel: Steigerung der Energieeffizienz um 30 Prozent . . . . . . 9

3.4 Das Ziel: Anhebung des Anteils an Erneuerbaren auf 40

Prozent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

4 Internationale und nationale Entwicklungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

4.1 Europäische Klimapolitik 2030 - 2050 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

4.2 Klimaziel Österreich 2020 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

4.3 Bundes-Klimaschutzgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

5 Entwicklung der Treibhausgasemissionen in der Steiermark . . . . . . . 14

5.1 Treibhausgasemissionen 1990-2017. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

5.2 Emissionsanteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

5.3 Nicht-Emissionshandelsbereiche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

5.4 Die steirische Klimabilanz 2017 im Überblick . . . . . . . . . . . . . . 18

5.5 Darstellung der Entwicklungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

5.5.1 Emissionsquellen – Gebäude . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

5.5.2 Emissionsquellen – Verkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

5.5.3 Emissionsquellen – Landwirtschaft. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

5.5.4 Emissionsquellen – Industrie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

5.5.5 Emissionsquellen – Energieversorgung. . . . . . . . . . . . . . . . 22

6 Vorschau 2019 - Aktionsplan 2019-2021 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

6.1 Kernmaßnahmen des Aktionsplans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

7 Quellen- und Literaturverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

8 Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

9 Tabellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

INHALTSVERZEICHNIS

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Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030

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1 Einleitung

Der vorliegende Bericht analysiert die Entwick-lung der Treibhausgasemissionen 2017 und die Maßnahmen des Landes Steiermark für das Jahr 2018. Darüber hinaus liefert der Bericht eine Vor-schau hinsichtlich des Umsetzungsstandes der Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030 (KESS2030), die am 16. November 2017 von der Landesregierung Steiermark beschlossen wurde. Darin wird der strategische Rahmen festgelegt, wie die Steiermark den internationalen Verpflich-tungen in der Energie- und Klimapolitik in Zu-kunft nachkommen will.

Durch den massiven Umbruch in der Energiever-sorgung, die damit zunehmend besser verfügba-ren neuen Technologien und die klare EU-Strate-gie einer Dekarbonisierung der Wirtschaft ist es notwendig, sehr dynamisch auf die Veränderun-gen der Märkte eingehen zu können. Die Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030 wird von der Vision 2050, den Leitzielen 2030 sowie den darin formulierten Schwerpunkten und Maßnah-menbündeln entlang acht thematischer Bereiche getragen. Darüber hinaus soll für die Umsetzung

der Ziele alle drei Jahre ein neuer Aktionsplan er-stellt werden.

Dieser Bericht liefert eine Vorschau auf den ersten Aktionsplan (2019-2021), der am 08. August 2019 von der Steiermärkischen Landesregierung be-schlossen wurde. Er umfasst 109 konkrete Klima- und Energiemaßnahmen in den acht thematischen Bereichen Abfall- und Ressourcenwirtschaft, Bil-dung und Lebensstil, Energieaufbringung und –verteilung, Gebäude und Siedlungsstrukturen, Land- und Forstwirtschaft, Mobilität, Vorbild-funktion öffentlicher Bereich und Wirtschaft und Innovationen.

Da der KESS2030 Aktionsplan 2019-2021 erst am 08. August 2019 beschlossen wurde, gibt es noch keine Berichtslegung über den Umsetzungsstand der 109 Maßnahmen. Somit gibt der vorliegen-de KESS2030 Klimaschutzbericht 2018 einen allgemeinen Überblick über die Strategie, den KESS2030 Aktionsplan 2019-2021 und die Ent-wicklung der Treibhausgasemissionen für die Stei-ermark mit den Daten des Umweltbundesamtes.

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Klimaschutzbericht 2018

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2 Kurzfassung

Der Klimaschutzbericht 2018 stellt eine Ge-samtübersicht der Steiermark im Bereich des Klimaschutzes mit dem Schwerpunkt im Nicht-Emissionshandelsbereich (Non-ETS) dar. Als Datengrundlage dafür diente die Bundesländer Luftschadstoff-Inventur 1990-2017 (Datenstand 2019), die jährlich vom Umweltbundesamt im Auftrag der Bundesländer verfasst wird.

Für das Berichtsjahr 2018 (aufgrund der zeitlichen Verzögerung bei der Datenerhebung werden die Emissionsdaten 2017 auf Bundesländerebene für die Bewertung herangezogen) zeigt die steirische Klimabilanz bezogen auf das Referenzjahr 2005 eine sinkende Tendenz. 2005 lagen die steirischen Gesamtemissionen inklusive Emissionshandels-unternehmen bei 16,1 Millionen Tonnen CO2eq. Diese Emissionen reduzierten sich im Jahr 2017 auf rund 14,1 Millionen Tonnen CO2eq.

Positiv verläuft dabei die Entwicklung für den Ge-bäudesektor. Seit 2005 konnten die Emissionen im Bereich Gebäude um 40 % gesenkt werden. Im Mobilitätsbereich haben sich die Treibhausga-semissionen seit 2009 leicht reduziert und liegen bei etwa 3,6 Millionen Tonnen CO2eq. Dies bedeu-tet gegenüber dem Vergleichsjahr 2005 eine Ab-nahme von 0,2 Millionen Tonnen CO2eq.

Zwischen 1990 und 2005 ist im Landwirtschafts-bereich eine Reduktion an Treibhausgasemis-sionen zu verzeichnen. Zuzuschreiben ist diese dem geringeren Stickstoffdüngereinsatz und ei-nem Rückgang im Rinderbestand. Bezogen auf das Vergleichsjahr 2005 sind die Treibhausgas- emissionen jedoch nahezu gleichgeblieben.

Die Forstwirtschaft ist ein wesentlicher Rohstoff-lieferant für die alternative Energieproduktion und Holzindustrie. Da Holz per se als CO2-neut-

ral bewertet wird, fallen für diesen Sektor keine nennenswerten Emissionen an.

Weiterhin abnehmende Tendenz weist die Ab-fallwirtschaft auf. Die Emissionen der Abfall-wirtschaft sind gegenüber 1990 um 57 % bzw. gegenüber 2005 um 40 % gesunken. Maßgebend für diese Entwicklung sind die sinkenden Metha-nemissionen, was auf die seit 2004 geltende De-ponieverordnung zurückzuführen ist.

Die steirische Produktion unterliegt sehr stark den globalen Trends. Aufgrund der Wirtschaftskrise kam es 2009 zu einem deutlichen Rückgang der Treibhausgasemissionen. Seit 2005 haben die die-sem Sektor zuordenbaren Emissionen insgesamt um rund 3 % zugenommen.

Die Emissionseinsparungen im Bereich der Ener-giebereitstellung werden weiterhin von der Schließung des Kohlekraftwerkes Voitsberg dominiert. Positiv ist für diesen Sektor zu verzeichnen, dass seit 2005 im Bereich der Ökostromanlagen und Biomasseheizwerke ein stetiger Zuwachs erkennbar ist. Insbesondere in den letzten Jahren ist ein deutlich positiver Trend bei der Installierung von Photovoltaikanlagen, Windkraft und Nutzung der Umgebungswärme durch Wärmepumpen festzustellen.

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Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030

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3 Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030 (KESS 2030)

Spätestens seit dem Pariser Abkommen 2015, das von 195 Staaten unterzeichnet wurde, steht fest, dass es an der Zeit ist, gegen die Erderwärmung und ihre Folgen aktiv zu werden. Neben den vor-dringlichen Maßnahmen zur Bekämpfung des Kli-mawandels, die im Pariser Abkommen in Kapitel 13 festgeschrieben sind, verweist das Abkommen auf die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) mit deren 169 Unterzielen für eine nachhaltige Entwicklung. Des Weiteren wurden von der EU Klima- und Energieziele formuliert, die es zu be-achten gilt. Die aktuellen Zielsetzungen bis 2030 umfassen eine Reduktion der Treibhausgasemis-sionen um mindestens 40 % im Vergleich zum Niveau von 1990, eine Verbesserung der Energie-effizienz um 32,5 % sowie eine Erhöhung des An-teiles erneuerbarer Energie auf 32 %.

Der Klimawandel und die Frage nach unserer zu-künftigen Energieversorgung sind Themen, die auch die Steiermark betreffen. Neue internati-onale und nationale Vorgaben, wissenschaftli-che Erkenntnisse und globale Trends lassen die Steiermark dabei nicht unberührt. Die Strategie bis zum Jahre 2030 beschreibt daher die Kor-ridore, die den Blick und die Türen in Richtung einer zukunftsfähigen Energie- und Klimapoli-tik öffnen. Es werden dazu klare Richtungsaus-sagen getroffen und Schwerpunkte definiert, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Die darauf basierenden notwendigen Maßnahmenpakete wurden gesondert in ei-nem eigenen Aktionsplan vorbereitet, denn die-se sind flexibler zu gestalten und laufend den Anforderungen und Möglichkeiten anzupassen.

Die Auswirkungen der Klimaänderung in der Steiermark sind nicht mehr nur auf einzelne lokale Phänomene zu reduzieren, sondern sind global spürbar und erfordern weitgreifende Aktivitäten. Auch wenn sich lokale Effekte

deutlich unterscheiden können und werden, wird die globale Erderwärmung direkten Einfluss auf Mitteleuropa und damit auch auf die Steiermark haben.

Vor dem Hintergrund der internationalen und nationalen Klima- und Energiezielvorgaben wur-den 2010 die steirischen Beiträge zur Treibhaus-gas-Zielerreichung, zur Steigerung der Energie- effizienz und zur Erhöhung des Anteils erneuer-barer Energieträger im Zuge der Energiestrategie 2025 und des Klimaschutzplans Steiermark Pers-pektive 2020/2030 analysiert und in den daraus resultierenden Maßnahmenpaketen bereits teil-weise umgesetzt.

Die Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030 hat nun erstmals die beiden Klima- und Energie-strategien des Landes Steiermark harmonisiert und in einem breiten Beteiligungsprozess über-arbeitet und erweitert. Die Erarbeitung dieser Strategie erfolgte unter konsequenter Einbindung der betroffenen Abteilungen des Amtes der Stei-ermärkischen Landesregierung, über 300 ausge-wählter Stakeholder der Steiermark und Fokus-gruppen aus dem schulischen Bereich.

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3.1 Die Klima- und Energievision für die Steiermark

Die Steiermark hat eine starke Innovations- tradition. In diesem Verständnis werden auch der Klimawandel und die sich abzeichnende radika-le Veränderung im Energiesystem als Möglichkeit und Chance verstanden, den Lebens- und Wirt-schaftsraum Steiermark positiv weiterzuentwi-ckeln.

Die Steiermark hat in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass Klimaschutz und Energie Kernthe-men der Politik, wie auch der Verwaltung sind. Dennoch zeigen die aktuellsten Daten, dass für die Zukunft ein hoher Handlungsbedarf gegeben ist, wenn die Steiermark ihren Beitrag zu den in-ternationalen Vereinbarungen leisten will. Um die Zukunft greifbar und im Einklang mit den interna-tionalen Klimaschutz- und Energieanforderungen

zu gestalten, wurde die Klima- und Energievisi-on „Eine klimaneutrale und energiesichere Stei-ermark“ mittels der sogenannten „Die steirische Formel 36/30/40“ bis zum Zieljahr 2030 konkre-tisiert. Diese Klimaschutz- und Energiezielset-zungen bilden damit den Rahmen der Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030. Die steirische Formel für eine aktive Klima- und Energiepolitik in der Steiermark umfasst vier konkrete Ziele:

• die Senkung der Treibhausgasemissionen um 36 %

• die Steigerung der Energieeffizienz um 30 % • die Anhebung des Anteils Erneuerbarer

auf 40 % • leistbare Energie und Versorgungssicherheit

Abbildung 1: Die Kernaussagen der Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030

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Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030

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3.2 Das Ziel: Senkung der Treibhausgasemissionen um 36 Prozent

Das Pariser Klimaschutzabkommen (2015) geht von einer deutlichen Reduktion der Treibhausgas-emissionen und einem faktischen Ausstieg aus der fossilen Energieversorgung in diesem Jahrhundert aus, um das sogenannte 2-Grad-Ziel zu erreichen bzw. wenn möglich auf 1,5 Grad Celsius globaler Erderwärmung gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Das bedeutet, dass bis Mitte des Jahrhunderts zumindest 80 % der Treibhaus-gasemissionen reduziert werden müssen. Um die-sen langfristigen Zielpfad einschlagen zu können, sind bereits heute die notwendigen Rahmenbe-dingungen seitens der Europäischen Union gesetzt worden. Abgeleitet von den Vorgaben der Europä-ischen Union setzt sich die Steiermark das Ziel, bis 2030 die Treibhausgasemissionen im Nicht-Emis-sionshandelsbereich um 36 % gegenüber dem Ba-sisjahr 2005 zu reduzieren. Gegenüber 2005 sind die steirischen Treibhausgasemissionen sinkend, und die Steiermark befindet sich weiterhin auf Zielkurs für 2020, jedoch ist in den Jahren 2016

und 2017 eine Emissionszunahme zu verzeichnen gewesen. Insgesamt sind im Zeitraum 2005 bis 2017 die Non-ETS Treibhausgasemissionen in der Steiermark um insgesamt 12,9 % zurückgegan-gen. Die Abnahme, vor allem in Bereich Gebäude, ist hauptsächlich dem Temperaturanstieg und der Verringerung der Heizgradtage zuzuordnen. Um jedoch die Reduktionsziele der Treibhausgasemis-sionen von minus 36 % bis 2030 zu erreichen, ist zukünftig eine deutliche Steigerung der Aktivi-täten und konkreten Klimaschutzmaßnahmen in allen klimarelevanten Bereichen zur Senkung der Treibhausgasemissionen notwendig, vor allem, da die Emissionen in den Jahren 2016 und 2017 zu-genommen haben. Dies bedeutet, dass bei linearer Fortschreibung die Treibhausgasemissionen in der Steiermark bis 2030 gegenüber dem Vergleichs-jahr 2017 um 26 % gesenkt werden müssen. In Abbildung 2 sind die Entwicklung der Non-ETS Treibhausgase von 1990 bis 2017 und das KESS-Ziel für 2030 dargestellt.

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Entwicklung-Non-ETS bis2015

Entwicklung-Non-ETS2016 & 2017

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KESS-Zielpfad ab 2015

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Abbildung 2: Entwicklung der Treibhausgasemissionen in der Steiermark bis 2017 und Darstellung des KESS-Ziels bis 2030 plus des sich daraus ergebenden Handlungsbedarfs

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Klimaschutzbericht 2018

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3.3 Das Ziel: Steigerung der Energieeffizienz um 30 Prozent

Energieressourcen sind in der Steiermark, wie auch weltweit, nicht unbegrenzt vorhanden – Energieeffizienz ist deshalb wesentlich, um einer „energiesicheren“ Zukunft entgegenzugehen. Die Unerlässlichkeit des Ausstiegs aus fossilen Ener-gieträgern und der Wunsch nach Unabhängigkeit von Energieimporten verstärkt die Notwendigkeit, mit den vorhandenen Ressourcen effizient umzu-gehen.

Das Land Steiermark bekennt sich zum Ziel der EU-Kommission „Plus 30 % Energieeffizienz“ bis 2030. Im Sinne der EU-Energieeffizienz-Richtlinie 2012/27/EU und in Anlehnung an die „Energie-strategie Österreich – Maßnahmenvorschläge“

vom Lebensministerium und Bundesministerium für Wirtschaft, Jugend und Familie aus 2010, wird dieses Ziel als Einsparung gegenüber der Progno-se des Endenergieeinsatzes aus 2005 definiert. Im Jahr 2005 betrug der Endenergieeinsatz in der Steiermark 171,1 PJ. Zu diesem Zeitpunkt wurde, basierend auf der Entwicklung des Bruttoinlands-produktes (BIP), in Österreich ein Anstieg des Energieverbrauchs mit 1,5 % des Wertes aus dem Jahr 1995 pro Kalenderjahr prognostiziert. In Ab-bildung 3 ist diese Prognose als blaue Linie darge-stellt. Von dieser Prognoselinie wird das steirische Energieeffizienzziel von 30 % für 2030 abgezo-gen. Das reale BIP-Wachstum hat sich bis 2017 vergleichbar zur Prognose entwickelt.

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Abbildung 3: Entwicklung Endenergieverbrauch in der Steiermark bis 2017 und Darstellung des KESS-Ziels bis 2030 plus des sich daraus ergebenden Handlungsbedarfs

Der Zielwert für den Endenergiebedarf für 2030 liegt mit 164 PJ um 12 % unter dem Wert von 186,7 PJ. Das steirische Energieeffizienzziel „Plus 30 % Energieeffizienz“ bedeutet damit, dass der

Endenergiebedarf der Steiermark bis 2030 trotz prognostizierter positiver wirtschaftlicher Ent-wicklung gegenüber dem heutigen Niveau ge-senkt werden muss.

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Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030

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3.4 Das Ziel: Anhebung des Anteils an Erneuerbaren auf 40 Prozent

Der Schlüssel für die Dekarbonisierung der Ener-gieversorgung – d.h. der Ausstieg aus fossilen Energieträgern – ist, einerseits den Energiever-brauch zu senken, und andererseits, gleichzeitig den Einsatz erneuerbarer Energieträger wie Wind-, Wasser- und Sonnenenergie, sowie Biomasse, Umgebungswärme und Geothermie zu forcieren. Der Indikator für den Erfolg dieser Bestrebungen ist der „Anteil erneuerbarer Energieträger“, wel-cher in der EU-Richtlinie 2009/28/EG definiert wird. Das Ziel für den Anteil an erneuerbarer Ener-gie hat die Europäische Union für die gesamte EU im Jahr 2030 mit 27 % festgelegt. Österreich liegt in der EU nach Schweden, Finnland, Lettland und Dänemark mit einem Anteil von 32,6 % an fünfter Stelle und damit über dem EU-Durchschnitt von 17,5 % (Stand 2017).

Das liegt insbesondere an den sehr guten Voraus-setzungen für die Wasserkraft im alpinen Raum.

Auch die Steiermark hat gute Voraussetzungen, doch das Wasserkraftpotenzial ist geringer als in den alpineren westlichen Bundesländern und den auf Grund des Wasserangebotes der Donau und ihren Zuflüssen bevorzugten nördlichen Bundes-ländern. Ebenso ist das Windkraftpotenzial in der Steiermark nicht so ausgeprägt wie im Nordosten von Österreich. Außerdem hat die Steiermark als Industriestandort einen vergleichsweise höheren Energieverbrauch als andere Regionen. Auf Grund dieser Gegebenheiten liegt die Steiermark mit ei-nem Anteil an erneuerbarer Energie von 29,1 % (Stand 2017) zwar deutlich über dem EU-Schnitt, in Österreich jedoch unter dem Durchschnitt. Mit 40 % Anteil an erneuerbarer Energie legt die Stei-ermark ein äußerst ambitioniertes und gleichzei-tig realistisches Ziel für das Jahr 2030 fest. Dieser Wert ist laut Berechnung des Umweltbundesam-tes nur mit besonders ambitionierten Maßnah-men erreichbar.

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Entwicklung_EB 2017

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UBA-Szenario-WEMangepasst

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Abbildung 4: Entwicklung des Anteils erneuerbarer Energieträger in der Steiermark bis 2017 und Darstellung des KESS-Ziels bis 2030 von 2015 plus des sich daraus ergebenden Handlungsbedarfs

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Klimaschutzbericht 2018

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4 Internationale und nationale Entwicklungen

4.1 Europäische Klimapolitik 2030 - 2050

Mit dem Pariser Abkommen vom Dezember 2015 ist ein Klimaschutz-Nachfolgeabkommen zum Kyotovertrag auf internationaler Ebene beschlos-sen worden. Das Pariser Abkommen sieht vor, den Anstieg der globalen Temperatur auf weniger als 2 °C zu begrenzen (2-Grad-Ziel). Damit dieses Ziel erreicht werden kann, müssen die für den Klima-wandel verantwortlichen Treibhausgasemissionen der Industrieländer bis 2050 um 80 % reduziert werden bzw. soll bis Ende dieses Jahrhunderts der Ausstieg aus der fossilen Energieversorgung welt-weit gelingen.

Im Frühjahr 2011 hat die Europäische Kommission die sogenannte „Roadmap for moving to a com-petitive low carbon economy in 2050“ (Roadmap 2050) veröffentlicht. Deren Analysen legen nahe, dass mit den heute verfügbaren Technologien eine derartige Reduktion nicht nur wirtschaftlich verkraftbar ist, sondern auch zusätzliche Vorteile bringt. Im Dezember 2018 beschloss die EU eine Verordnung über das Governance-System der Energieunion, mit der die Planung von Energie- und Klimaschutzmaßnahmen in einem einheitli-chen Rahmen zusammengefasst werden soll.

Mit der Verordnung, die Teil des Pakets „Saubere Energie für alle Europäer“ ist, wird ein Koopera-tions- und Kontrollverfahren zur Überwachung der Umsetzung der Ziele und Vorgaben der Kli-ma- und Energiepolitik der EU bis 2030, insbe-sondere in Bezug auf erneuerbare Energieträger, Energieeffizienz, Verbundnetze und Treibhausgas-emissionen, eingeführt. Diese Ziele sollen der Eu-ropäischen Union helfen, ein wettbewerbsfähiges, sicheres und nachhaltiges Energiesystem zu ent-wickeln, um vor allem die avisierte Reduktion der Treibhausgasemissionen zu erreichen.

Die Europäische Union verfolgt im Rahmen ihrer Klima- und Energiepolitik bis 2030 folgende drei Hauptziele:

• eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um mindestens 40 % im Vergleich zum Niveau von 1990

• eine Erhöhung des Anteiles erneuerbarer Ener-gie auf 32 % sowie

• eine Verbesserung der Energieeffizienz um 32,5 %.

Das 40 Prozent Klimaziel der EU wird entsprechend den Vorgaben auf den Emissionshandels- und Nicht-Emissionshandelsbereich aufgeteilt. So sollen bis 2030 im Emissionshandelsbereich die Treibhausga-semissionen um 43 Prozent gegenüber 2005 redu-ziert werden, im Nicht-Emissionshandelsbereich ist ein Zielwert von 30 Prozent minus vorgesehen. Der Nicht-Emissionshandelsbereich wird nach dem Prin-zip des „Effort Sharing“ auf die europäischen Mit-gliedstaaten aufgeteilt.

Für Österreich bedeutet dies ein Ziel von minus 36 Prozent Treibhausgasreduktion, welches bis 2030 zu erfüllen ist. Die nationalen Energieziele (Erneuerbare und Energieeffizienz) sind von den Mitgliedstaaten eigenständig zu fixieren, wobei über den „Gover-nance-Mechanismus“ zur Energieunion über die Na-tionalen Energie- und Klimapläne eine Abstimmung auf EU-Ebene erfolgt.

Die Klimavorgaben der EU stehen damit auch im Einklang mit den längerfristigen Zielen des Fahr-plans für den Übergang zu einer wettbewerbsfähi-gen, CO2-armen Wirtschaft bis 2050, des Energie-fahrplans 2050 und des Verkehrsweißbuchs.

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4.2 Klimaziel Österreich 2020

Entsprechend den EU-Vorgaben hat Österreich im Nicht-Emissionshandelsbereich eine Emissions-minderung von 16 % zu erreichen und den Anteil der erneuerbaren Energiequellen am Bruttoend-energieverbrauch auf 20 % bis 2020 zu steigern.

Nach der Entscheidung Nr. 406/2009/EG des Eu-ropäischen Parlaments und des Rates („Effort Sha-ring“) ist Österreich unionsrechtlich verpflichtet, nicht nur die Treibhausgasemissionen im Nicht-Emissionshandelsbereich (Non-ETS) bis zum Jahr 2020 um 16 % gegenüber 2005 zu reduzieren, sondern auch einen linearen Zielpfad einzuhalten. Ausgangspunkt dafür bilden die durchschnitt-

lichen Emissionen der Non-ETS Sektoren in den Jahren 2008 bis 2010.

Gemäß Beschluss (EU) 2017/1471 der Europäi-schen Kommission vom 10. August 2017 ist für das Zieljahr 2020 eine Emissionshöchstmenge von 47,8 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent einzuhalten. Laut Bericht des Umweltbundesamtes liegen die Österreichischen Emissionen im Nicht-Emissions-handelsbereich 2017 bei 51,7 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent und damit um 2,2 % höher als im Jahr 2016. (Umweltbundesamt, Klimaschutzbericht 2018, Report REP-0660) (siehe Abbildung 5)

0

10 000

20 000

30 000

40 000

50 000

60 000

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

[kt C

O2e

q]

Fluorierte-Gase

Energieversorgung

Abfallwirtschaft

Industrie

Landwirtschaft

Gebäude

Verkehr

Abbildung 5: Entwicklung der österreichischen Treibhausgasemissionen im Nicht-Emissionshandelsbereich (Zeitraum 2005 bis 2017)

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Klimaschutzbericht 2018

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4.3 Bundes-Klimaschutzgesetz

Mit November 2011 wurde für Österreich ein Klimaschutzgesetz beschlossen. 2017 wurde das Bundesgesetz zur Einhaltung von Höchstmengen von Treibhausgasemissionen und zur Erarbeitung von wirksamen Maßnahmen zum Klimaschutz (Klimaschutzgesetz – KSG) novelliert.

Die wesentlichen Inhalte des Klimaschutzgesetzes sind, dass je Sektor (Energie und Industrie, Ver-kehr, Gebäude, Fluorierte Gase, Landwirtschaft, Abfallwirtschaft) Emissionshöchstmengen festge-legt werden. Des Weiteren werden sowohl Rechte als auch Pflichten in verbindlicher Form für alle Ebenen festgeschrieben. Die Erarbeitung von sek-toralen Maßnahmen sowie eines Klimaschutzver-antwortlichkeitsmechanismus zur Aufteilung der Kosten bei allfälligem Nichterreichen der verein-barten Ziele werden im Rahmen von gesonderten Verhandlungen festgelegt. Als unterstützendes Gremium wurde ein Nationales Klimaschutzko-mitee eingerichtet. Das übergreifende Ziel des Klimaschutzgesetzes ist es, die Treibhausgasemis-sionen des Nicht-Emissionshandelsbereiches bis

2020 gegenüber 2005 um 16 % zu reduzieren. (siehe Abbildung 6)

Im Sinne des Klimaschutzgesetzes wurde, begin-nend mit Jänner 2012, zwischen Bund und Län-dern ein weitreichender Verhandlungsprozess ge-startet, um zum einen konkrete Maßnahmen für die Zielerreichung 2020 abzustimmen, und zum anderen, um im Falle einer Zielverfehlung die fi-nanziellen Verantwortlichkeiten zwischen Bund und Ländern abzuklären. Mit Frühsommer 2013 wurden, basierend auf diesen Verhandlungen, Maßnahmenpakete für die Jahre 2013 bis 2014 sowie 2015-2018 zwischen Bund und Ländern abgestimmt.

Diese Maßnahmenpakete wurden seitens der Lan-desumweltreferentInnenkonferenz zur Kenntnis genommen und zur Beschlussfassung bzw. Kennt-nisnahme an die Bundesregierung bzw. Landes-hauptleutekonferenz weitergeleitet.

Abbildung 6: Verlauf der österreichischen THG-Emissionen 1990-2017 mit und ohne Emissionshandel (EH) und Zielpfad nach dem österreichischen Klimaschutzgesetz (KSG), Umweltbundesamt 2019

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Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030

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5 Entwicklung der Treibhausgasemissionen in der Steiermark

5.1 Treibhausgasemissionen 1990-2017

Entsprechend der Bundesländer Luftschadstoff-Inventur (BLI) und analog der Klimaschutzberich-te Steiermark 2011 bis 2017 wird die Entwicklung der Treibhausgasemissionen in diesem Kapitel fortgeschrieben.

Als Grundlage dafür dienen die Emissionsbilanzen auf Bundesländerebene. Anhand dieser Daten las-sen sich die Ausgangslage, wie auch die Verände-rungen grafisch transparent darstellen und dienen somit als Grundlage, um zielgerichtete Entschei-dungen im Klimaschutz treffen zu können.

Die Bundesländer Luftschadstoff-Inventur stellt die wesentlichste Quelle für vergleichende Emis-sionsdaten auf Bundesländerebene dar, die zudem jährlich von der Umweltbundesamt GmbH aktua-lisiert wird. Die BLI dient auch als Basis für Bewer-tungen der Vorgaben aus dem Klimaschutzgesetz. Eine neue Berichtstruktur der BLI führt zu gerin-

gen Änderungen der Zuordnung der Emissionen (bspw. finden sich jetzt die Emissionen aus Lö-sungsmittelanwendungen bei der Industrie und nicht mehr bei der Abfallwirtschaft). Ab dem Zeitraum 2005 gilt die Abgrenzung der Emissio-nen von Effort Sharing-Bereichen (Non-ETS) und Emissionshandelsbetrieben (Emission Trading Sys-tem – ETS). Ab dem Jahr 2013 sind mit der drit-ten ETS-Handelsperiode einige Änderungen, wie die Aufnahme zusätzlicher Sektoren und Gase, in Kraft getreten. In Österreich fallen somit rund 2 Mt. CO2eq nun auch dem ETS-Bereich zu, in der Steiermark sind rund 0,4 Mt. CO2eq aus der In-dustrie und den Kompressoren der Gaspipelines dem ETS-Bereich zuzuordnen. Abbildung 7 zeigt die sektoralen Treibhausgasemissionen in der Steiermark im Zeitraum 1990 bis 2017, wobei in den Sektoren Industrie und Energieversorgung die ETS-Anteile ab dem Jahr 2005 getrennt ausge-wiesen sind.

0

2 000

4 000

6 000

8 000

10 000

12 000

14 000

16 000

1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

[kt C

O2e

q]

Fluorierte GaseAbfallwirtschaftGebäudeEnergie-ETSEnergieversorgungLandwirtschaftVerkehrIndustrie-ETSIndustrie

Abbildung 7: Entwicklung der Treibhausgasemissionen in der Steiermark (1990 bis 2017) inkl. ETS-Anteil ab 2005

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Ausgehend von einem Emissionswert im Jahr 1990 von 14,1 Mt. CO2eq, schwankt dieser in der ersten Hälfte der neunziger Jahre zwischen 13 bis 15 Mt. CO2eq und liegt dann für das Jahr 2000 bei rund 15 Mt. CO2eq. Ab dem Jahr 2001 sind die Emissionen angestiegen und lagen in den Jahren 2003 bis 2005 über 16 Mt. CO2eq. Im Zeitraum 2006 bis 2017 bewegten sich die Treibhausgas-

emissionen zwischen rund 13 und 16 Mt. CO2eq, wobei im Jahr 2009 die Emissionen der Indust-rie aufgrund der Wirtschaftskrise gesunken sind. Für 2017 ergibt sich für die Steiermark ein Emis-sionswert von insgesamt 14,1 Mt. CO2eq. Dieser liegt knapp über dem Wert von 1990, bzw. mit 1,9 Mt. CO2eq unter dem Wert von 2005.

5.2 Emissionsanteile

Der größte Anteil an den Treibhausgasemissio-nen in der Steiermark entfällt im Jahr 2017 mit ca. 40 % auf die Industrie. Der Verkehr emittierte in diesem Jahr rund 25 % der Gesamtemissionen. Die Anteile der Energieversorgung betragen 13 % bzw. die der Landwirtschaft etwa 10 %. Der Ge-bäudesektor nimmt rund 7 % der Gesamtemissi-onen ein.

Die Anteile der Abfallwirtschaft liegen bei 3 % und die der Fluorierten Gase (Gase aus

dem Klima- und Kühlbereich) bei rund 2 % (siehe Abbildung 8).

Differenziert man nach Emissionshandels- und Nicht-Emissionshandelsbereich, so werden rund 91 % der Emissionen aus dem Industriebereich und über 91 % der Treibhausgasemissionen im Sektor Energieversorgung dem Emissions-handelsbereich (ETS) zugeordnet, welcher mit 6,8 Mt. CO2eq einen Anteil von rund 48 % an den gesamten steirischen Treibhausgasemissionen hat.

Energie-ETS12% Energie-

versorgung1%

Industrie-ETS36%Industrie

4%

Verkehr25%

Gebäude7%

Landwirtschaft10%

Abfall-wirtschaft

3%

Fluorierte Gase2%

Abbildung 8: Anteile der Sektoren an den Treibhausgasemissionen in der Steiermark (Jahr 2017)

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5.3 Nicht-Emissionshandelsbereiche

Der Nicht-Emissionshandelsbereich (Non-ETS) nimmt in der Steiermark einen Anteil von 52 % an den Gesamtemissionen ein. Die Emissionen im Non-ETS Bereich sind in der Steiermark im Zeitraum 2005 bis 2017 um rund 13 % zurück-gegangen. Dies entspricht einer Reduktion der Treibhausgasemissionen von 8,4 Mt. CO2eq (2005) auf 7,3 Mt. CO2eq (2017) oder absolut um 1,1 Mt. CO2eq (siehe Abbildung 9 bzw. Tabelle 1). Auf der Ebene von sieben Sektoren werden folgende Emissionsquellen dazu aggregiert:

• Verkehr: Emissionen aus dem Straßenverkehr (PKW und LKW) und Bahnverkehr

• Landwirtschaft: Emissionen der Nutztier-haltung (verdauungsbedingt), Emissionen aus Düngung mit Stickstoffdünger sowie von Gülle und Mist und Emissionen der landwirt-

schaftlichen Offroad-Geräte (Traktoren) • Gebäude: private Haushalte, öffentliche und

private Dienstleister • Industrie: Prozess- und pyrogene Emissionen

der Industrie, sowie Emissionen der Industrie-Offroad-Geräte (Baumaschinen)

• Abfallwirtschaft: Methan aus der Abfall- und Abwasserbehandlung sowie Kompostierung, Emissionen aus Lösungsmittelanwendungen und Emissionen aus der Abfallverbrennung

• Fluorierte Gase: Emissionen von HFCs, PFC und SF6

• Energieversorgung: Emissionen der Strom- und Fernwärmekraftwerke sowie der Kohle-, Erdöl- und Erdgasförderung, flüchtige Emissi-onen von Brenn- und Kraftstoffen (Tankstel-len, Pipelines) und Emissionen der Kompres-soren von Gaspipelines

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1 000

2 000

3 000

4 000

5 000

6 000

7 000

8 000

9 000

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

[kt C

O2e

q]

Energieversorgung

Fluorierte Gase

Abfallwirtschaft

Industrie

Gebäude

Landwirtschaft

Verkehr

Abbildung 9: Entwicklung der steirischen Treibhausgasemissionen im Nicht-Emissionshandelsbereich (Zeitraum 2005 bis 2017)

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Energie-versorgung

2%Wirtschaft

7%

Mobilität49%Gebäude

14%

Land-wirtschaft

19%

Abfall-wirtschaft

5%

Fluorierte Gase4%

Abbildung 10: Anteil der Sektoren an den Treibhausgasemissionen in der Steiermark (Non-ETS)

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2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

kt CO2eq

Energieversorgung 225 190 210 221 193 188 120 167 181 146 154 146 158

Flurierte Gase 232 195 202 210 214 234 220 223 223 229 231 247 265

Abfallwirtschaft 638 594 548 519 548 530 499 486 482 430 407 397 380

Industrie 450 507 507 462 443 500 480 461 547 511 504 498 530

Gebäude 1757 1764 1459 1532 1393 1339 1191 1093 1092 952 1004 1025 1044

Landwirtschaft 1371 1361 1380 1422 1395 1354 1388 1364 1366 1403 1392 1426 1400

Verkehr 3766 3543 3565 3337 3235 3351 3233 3214 3376 3295 3355 3468 3570

Gesamt 8439 8155 7871 7702 7421 7496 7132 7009 7267 6965 7047 7206 7348

5.4 Die steirische Klimabilanz 2017 im Überblick

• Bezogen auf das Referenzjahr 2005 zeigt die steirische Klimabilanz eine sinkende Tendenz, jedoch sind die Treibhausgasemissionen in den Jahren 2016 und 2017 wieder leicht an-gestiegen.

• 2005 lagen die steirischen Gesamtemissio-nen bei 16,1 Millionen Tonnen CO2eq. Diese Emissionen reduzierten sich im Jahr 2017 auf 14,1 Millionen Tonnen CO2eq, dies entspricht einem Minus von 12,1 %.

• Sehr positiv ist der Gebäudesektor. Die Emis-sionen im Sektor Gebäude sind von 1,76 Millionen Tonnen auf 1,04 Millionen Tonnen CO2eq zurückgegangen (minus 41 %).

• Im Mobilitätsbereich haben sich die Treib-hausgasemissionen in den Jahren 2005 bis 2015 kontinuierlich reduziert, sind aber in den Jahren 2016 und 2017 wieder leicht angestiegen und liegen bei etwa 3,6 Millio-nen Tonnen CO2eq. Dies bedeutet gegenüber dem Vergleichsjahr 2005 eine Abnahme von 0,2 Millionen Tonnen CO2eq oder ein Minus von 5 %.

• Weiterhin abnehmende Tendenz weist die Abfallwirtschaft auf. Die Emissionen der Ab-fallwirtschaft sind um 40% von 0,64 Millio-nen Tonnen auf 0,38 Millionen Tonnen CO2eq gesunken.

• Die Landwirtschaft ist mit 1,4 Millionen Ton-nen THG-Emissionen in Summe stabil ge-blieben, wobei die Emissionen insbesondere von der Anzahl der Rinder und der Menge des Stickstoffeinsatzes produktionsabhängig sind.

• Die steirische Produktion unterliegt aufgrund globaler Trends großen Schwankungen. Seit 2005 haben die Emissionen um 0,16 Millio-nen Tonnen CO2eq bzw. rund 2,9 % zugenom-men.

• Im Bereich Klimastil spielen Information, Be-ratung und Bewusstseinsbildung eine zentra-le Rolle und sind Basis für die Aktivierung der Maßnahmenumsetzung „Ich tu‘s“.

Tabelle 1 Entwicklung der steirischen Treibhausgasemissionen im Nicht-Emissionshandelsbereich (Zeitraum 2005 bis 2017)

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5.5 Darstellung der Entwicklungen

5.5.1 Emissionsquellen – Gebäude

Die Emissionen der „Gebäude“ umfassen die CO2-Emissionen der privaten Haushalte sowie der privaten und öffentlichen Dienstleister. Die CO2-Emissionen der privaten Haushalte sind im Zeitraum 1990 bis 2017 um 50,2 %, bzw. seit 2005 um 24,9 % auf 0,88 Mt CO2eq zurückge-

gangen. Die Emissionen der privaten und öffentli-chen Dienstleister haben um 51,9 % seit 1990 auf 0,09 Mt CO2eq abgenommen und die der sons-tigen Emissionen um 38,6 % auf 0,08 Mt CO2eq (siehe Abbildung 11)

0

500

1 000

1 500

2 000

2 500

1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

[kt C

O2e

q]

Haushalte Dienstleister Gebäude sonst. Emiss.

Abbildung 11: Emissionsentwicklung der „Gebäude” in der Steiermark (Zeitraum 1990 bis 2017)

5.5.2 Emissionsquellen – Verkehr

Die Emissionen des Sektors Verkehr umfassen vor allem die Emissionen aus dem Straßenverkehr, der sich aus den mittels der KFZ-Zulassungen berech-neten Emissionsdaten sowie dem preisbeding-ten Treibstoffimport/-export („Tanktourismus“) zusammensetzt. Weiters umfasst dieser Bereich die Emissionen des Bahnverkehrs, der Schifffahrt und des militärischen Verkehrs. Die Treibhaus-gasemissionen durch den Straßenverkehr sind

von 1990 bis 2017 in der Steiermark um 73 % auf 3,55 Mt CO2eq angestiegen, wobei diese im Jahr 2017 zu 65 % vom Personenverkehr, und zu 35 % vom Güterverkehr stammen (siehe Abbildung 12). Seit 2005 zeichnen sich aber auch im Straßenver-kehr leicht rückläufige Tendenzen bei den Emissi-onen ab. Insgesamt wurden im Jahr 2017 gegen-über 2005 um 0,19 Mt CO2eq weniger emittiert.

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0

500

1 000

1 500

2 000

2 500

3 000

3 500

4 00019

9019

9119

9219

9319

9419

9519

9619

9719

9819

9920

0020

0120

0220

0320

0420

0520

0620

0720

0820

0920

1020

1120

1220

1320

1420

1520

1620

17

[kt C

O2e

q]

Bahn, Flug, Schiff & Militär Güterverkehr-Tanktourismus Personenverkehr-Inland

Abbildung 12: Entwicklung der Verkehrsemissionen in der Steiermark (Zeitraum 1990 bis 2017)

5.5.3 Emissionsquellen – Landwirtschaft

Die Emissionen der Landwirtschaft umfassen Lachgas-Emissionen (N2O) aus den landwirt-schaftlichen Böden, Methan-Emissionen (CH4) aus der Rinderhaltung, Lachgas- und Methan-Emissionen aus dem Düngemanagement, sowie die Emissionen der land- und forstwirtschaft-lichen Gebäude und Maschinen („Off-road“ Ge-räte wie Traktoren). Im Zeitraum 1990 bis 2017 sind die gesamten Treibhausgasemissionen der

Landwirtschaft in der Steiermark um 15 % auf 1,40 Mt CO2eq zurückgegangen, wobei seit 2005 die Emissionen um 2 % gestiegen sind. Rund 50 % der landwirtschaftlichen Emissionen stam-men von den verdauungsbedingten Methan-Emis-sionen der Tierhaltung, rund ein Viertel ist auf die Lachgas-Emissionen aus den landwirtschaftlichen Böden zurückzuführen (siehe Abbildung 13).

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0

200

400

600

800

1 000

1 200

1 400

1 600

1 800

1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

Rinderhaltung (CH4) Landwirtschaftliche Böden (N20)Güllemanagement (CH4) Land-/Forstwirschaft off-road

kt C

O2e

q

Abbildung 13: Entwicklung der steirischen Emissionen im Bereich der Landwirtschaft (Zeitraum 2005 bis 2017)

5.5.4 Emissionsquellen – Industrie

Für die Industrie liegen pyrogene und prozess-spezifische Emissionen vor, die anschließend für die bedeutendsten Wirtschaftsbranchen wie Eisen und Stahl, Papier und Mineralstoffe zusammen-gefasst sind.

Die Emissionen der Industrie (inkl. der Fluorierten Gase), die zu 91 % dem ETS-Sektor zugeordnet werden, sind im Zeitraum 1990 bis 2017 in der Steiermark um 26,8 % auf 5,9 Mt CO2eq angestie-gen, wobei seit 2005 ein Zuwachs von 3,4 % zu verzeichnen ist (siehe Abbildung 14).

0

1 000

2 000

3 000

4 000

5 000

6 000

1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

[kt C

O2e

q]

F-Gase

Sonstige Branchen

Nahrungsmittel

Baumaschinen

Karbonate

Zement-Produktion

Mineralstoffe

Papier

Stahlproduktion

Eisen & Stahl

Abbildung 14: Entwicklung der steirischen Treibhausgasemissionen im Sektor Industrie (Zeitraum 1990 bis 2017)

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Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030

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5.5.5 Emissionsquellen – Energieversorgung

Die Emissionen der Energieversorgung setzen sich aus den Emissionen der Kraft- und Fernheizwer-ke und der Erdöl-/Erdgas-Förderung sowie dem Transport in Rohrfernleitungen (Kompressoren) zusammen. Die ETS-Anteile der Emissionshan-delsbetriebe der Kraft- und Fernheizwerke werden getrennt ausgewiesen.

In der Steiermark sind die Emissionen der Ener-gieversorgung im Zeitraum 1990 bis 2017 um 33,3 %, bzw. seit 2005 um 35,8 % auf 1,8 Mt CO2eq zurückgegangen. Die starken Schwankungen in den einzelnen Jahren sind auf wechselnden Brennstoffeinsatz in den Kraftwer-ken sowie Standortschließungen zurückzuführen. (siehe Abbildung 15)

0500

1 0001 5002 0002 5003 0003 5004 000

1990 1992 1994 1996

[kt C

O2ä

q]

Stmk Emissionsquellen Energieversorgung

Energieversorgung THG

Energie-ETS CO2

0

500

1 000

1 500

2 000

2 500

3 000

3 500

4 000

1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

[kt C

O2e

q]

Strom- u. Wärmeversorgung Erdöl/-gas Förderung Pipelines Energie sonstige Emissionen

Abbildung 15: Entwicklung der steirischen Emissionen im Sektor Energieversorgung (Zeitraum 1990 bis 2017)

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6 Vorschau 2019 - Aktionsplan 2019-2021

Im Rahmen der Klima- und Energiestrategie Stei-ermark 2030 wurde am 08. August 2019 von der Steiermärkischen Landesregierung ein dreijähriger abteilungsübergreifender Aktionsplan beschlos-sen. Insgesamt sollen in den Jahren 2019-2021 109 konkrete Klima- und Energiemaßnahmen in einer dreijährigen Aktionsperiode in Umsetzung gebracht werden. Dabei ist besonders hervorzu-heben, dass die Maßnahmen eindeutig den Wir-kungsbündeln der Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030 zugeordnet werden können, und dass

• eine qualitative Zuordnung der Maßnahmen zu den vier Metazielen der Strategie,

• eine Beschreibung der wichtigsten Umset-zungsschritte und Aktivitäten,

• die Konkretisierung des angestrebten Zieles,• die Festlegung der Hauptverantwortung und

Mitwirkung seitens der Abteilungen des Lan-des

• und eine qualitative Darstellung der Budge-twirksamkeit gegeben ist.

Ein Schlüsselelement für die Sicherstellung der Umsetzung des KESS2030-Aktionsplans und da-mit für die Zielerreichung der Klima- und Energie-strategie 2030 ist die jährliche Berichterstattung an die Regierung und den Landtag. Damit wird der Politik eine gute fachliche Basis zur Verfügung ge-stellt, um bei verändernden Rahmenbedingungen - technologisch wie politisch - die Maßnahmen punktgenau anpassen zu können.

6.1 Kernmaßnahmen des Aktionsplans

In der dreijährigen Programmperiode des nun vor-liegenden Aktionsplans werden konkrete Schritte gesetzt, um das Land Steiermark als Vorzeigeregi-on für Energie zu etablieren, die Energieeffizienz an erste Stelle zu stellen, den Ausbau der erneu-

erbaren Energie voranzutreiben und durch enge Kooperationen mit Gemeinden die Bevölkerung noch stärker bei der Umsetzung von Klima- und Energiemaßnahmen zu unterstützen.

Maßnahmen – Aktionsplan 2019-2021Bereich Anzahl

Abfall- und Ressourcenwirtschaft (A) 5

Bildung und Lebensstil (B) 12

Energieaufbringung und –verteilung (E) 26

Gebäude und Siedlungsstrukturen (G) 22

Land- und Forstwirtschaft (L) 8

Mobilität (M) 14

Vorbildfunktion öffentlicher Bereich (V) 13

Wirtschaft und Innovationen (W) 9Gesamt 109

Tabelle 2: Die 8 thematischen Bereiche der Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030

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Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030

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7 Quellen- und Literaturverzeichnis

• Austria’s annual greenhouse gas inventory 1990-2017, submission under regulation (EU) No 525/2013, Report Rep-0672, Umweltbundesamt, Wien 2019

• Austria’s National Inventory Report 2019, Report Rep-0677, Umweltbundesamt, Wien 2019

• Berichtsformat für die Erfüllung der Berichtsvorgaben ab dem Jahr 2017 nach Art. 16 der Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG zwischen dem Bund und den Ländern über Maßnahmen im Gebäudesektor zum Zweck der Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen (BGBI. Ll Nr. 213/2017)

• Biomasse Fernheizwerke, Datenbestand 2018, Heizwerksdatenbank, Graz 2019

• Bundes-Klimaschutzgesetz – KSG, BGBI.l Nr.106, November 2011

• Bundesländer-Luftschadstoff-Inventur – BLI 1990-2017 – Methotik, Umweltbundesamt, Wien 2019

• Bundesländer-Luftschadstoff-Inventur – BLI 1990-2017 – Regionalisierung der nationalen Emissions-daten auf Grundlage von EU-Berichtspflichten, Datenstand 2019, Umweltbundesamt, Wien 2019

• CO2-Emissionen, UBA Registrierstelle und ECRA Registerservicestelle, emissionshandelsregister.at

• Effort Sharing, Entscheidung Nr. 406/2009/EG des Europäischen Parlaments und des Rates, 2008

• Energiebericht Steiermark 2018, Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Graz 2019

• EU Klima- und Energiepaket, Europäische Kommission, Dezember 2008

• Globale Modellbildung für Emissions- und Verbraucherszenarien im Verkehrssektor – GLOBEMI, Insti-tut für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik TU Graz, Graz 2017

• Klimabündnis Österreich, klimabuendnis.at

• Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030 (KESS2030), Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Graz 2017

• Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030 (KESS2030), Aktionsplan 2019-2021, Amt der Steiermär-kischen Landesregierung, Graz August 2019

• Klimaschutzbericht 2019, Report Rep-0702, Umweltbundesamt GmbH, Wien 2019

• Klimaschutzplan Steiermark, Perspektiven 2020/2030, FA17A, Amt der Steiermärkischen Landesregie-rung, Graz 2010

• Klimaszenarien für das Bundesland Steiermark bis 2100, Chimani B., Heinrich G., Hofstätter M. et al.

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Klimaschutzbericht 2018

Seite 25 von 28www.klimaschutz.steiermark.at

2016

• Kyoto-Protokoll, Beschluss des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderun-gen (UNFCCC), 2007

• Roadmap for moving to a competitive low carbon economy 2050 – Roadmap 2050, Europäische Kom-mission, 2011

• Treibhausgas-Bilanz 2017, Date, Trend & Ausblick, Umweltbundesamt, Wien 2019

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Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030

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8 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Die Kernaussagen der Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030 ....................................7Abbildung 2: Entwicklung der Treibhausgasemissionen in der Steiermark bis 2017 und Darstellung des KESS-Ziels bis 2030 plus des sich daraus ergebenden Handlungsbedarfs .....................8Abbildung 3: Entwicklung Endenergieverbrauch in der Steiermark bis 2017 und Darstellung des KESS-Ziels bis 2030 plus des sich daraus ergebenden Handlungsbedarfs ............................9Abbildung 4: Entwicklung des Anteils erneuerbarer Energieträger in der Steiermark bis 2017 und Darstellung des KESS-Ziels bis 2030 von 2015 plus des sich daraus ergebenden Handlungsbedarfs ................................................................................................................................ 10Abbildung 5: Entwicklung der österreichischen Treibhausgasemissionen im Nicht- Emissionshandelsbereich (Zeitraum 2005 bis 2017) ................................................................. 12Abbildung 6: Verlauf der österreichischen THG-Emissionen 1990-2017 mit und ohne Emissions- handel (EH) und Zielpfad nach dem österreichischen Klimaschutzgesetz (KSG) .............. 13Abbildung 7: Entwicklung der Treibhausgasemissionen in der Steiermark (1990 bis 2017) inkl. ETS-Anteil ab 2005 .................................................................................................................... 14Abbildung 8: Anteile der Sektoren an den Treibhausgasemissionen in der Steiermark (Jahr 2017) ..... 15Abbildung 9: Entwicklung der steirischen Treibhausgasemissionen im Nicht-Emissionshandelsbereich (Zeitraum 2005 bis 2017) ................................................................................................................. 16Abbildung 10: Anteil der Sektoren an den Treibhausgasemissionen in der Steiermark (Non-ETS) ......... 17Abbildung 11: Emissionsentwicklung der „Gebäude” in der Steiermark (Zeitraum 1990 bis 2017) ....... 19Abbildung 12: Entwicklung der Verkehrsemissionen in der Steiermark (Zeitraum 1990 bis 2017) ......... 20Abbildung 13: Entwicklung der biologisch bewirtschafteten Flächen im Zuge des ÖPUL-Programms (Zeitraum 2005 bis 2017) ................................................................................................................. 21Abbildung 14: Entwicklung der steirischen Treibhausgasemissionen im Sektor Industrie (Zeitraum 1990 bis 2017) ................................................................................................................. 21Abbildung 15: Entwicklung der steirischen Emissionen im Sektor Energieversorgung (Zeitraum 1990 bis 2017) ................................................................................................................. 22

9 Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Entwicklung der steirischen Treibhausgasemissionen im Nicht-Emissionshandels- bereich (Zeitraum 2005 bis 2017) .................................................................................................. 18Tabelle 2: Die 8 thematischen Bereiche der Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030 ............ 23

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