Personalien50 Jadtre Bernhard-Nocht-Institut fur Schiffs- andTropenkrankheiten in HamburgDas Bernhard-Nocht-Institut fur Schiffs- and Tropen-
krankheiten in Hamburg konnte am 26 . 9. 1950 sein50jahriges Bestehen feiern . Das Institut wurde 1900 vonBernhard NochtN cinem Schuler RobertK o c h's, durch Umgestaltung des Seemanns-Kranken-hauses in Hamburg, gegriindet . Dens Institut war dieAufgabe der Erforschung der Schiffs- and Tropenkrank-heiten and ihrer Heilungsmoglichkeiten gestellt . Auchsoilten dort Kolonialarzte eine grundliche Ausbildungerfahren . Wie hervorragend das Institut these Aufgabegelost hat, dafiir konnen als bester Beweis die Namender Forscher gelten, die an ihm tatig waren, wie F u 11 e -horn, Giemsa, Martini, Mayer, Miilhens,von Prowazek, da Rocha-Lima, Schau-d i n n. Das Institut steht heute enter der Leitung vonProf. Dr. N a u c k . Es gliedert sich in 7 Abteilungen,von denen die Abteilung fur Virnsforsehung Prof. Dr .N a u c k selbst leitet . Die Protozoologische Abteilungwird von Dr. W e s t p h a l, die Helmintologisehe vonProf. V o g e l, die Entomologische von Prof. W e y e r,die Bakteriologische von Prof . L i p p e 1 t gefiihrt, DerAbteilung £fir Veterin5rmedizin steht Prof . E n i g k andder klinischen Abteilung Prof . M o h r vor. Da die be-triichtlichen Kriegsschaden inzwischen wieder behobenand die fruher engen Beziehungen zur Wissensehaft desAuslandes wieder aufgenommen werden kounten, ist zuhoffen, daf3 das Bernhard-Noeht-Institut fur Schiffs- findTropenkrankheiten. auch weiterhin der deutschen Wissen-schaft auf der ganzen Welt wird wieder Geltung ver-schaffen kiiunen .
Fr.
Prof. Dr . E r n s t V o g t . Direktor des BadischenWeinbauinstitutes, hat ant 7 .9. sein 60 . Lehensjahr voll-endet. . 1890 in Stral3burg gehoren, hat V o g t an denUniversitaten Stral3burg mid Gottingen Naturwissen-schaften studiert and 1916 das Staatsexamen fur dasHohere Lehramt gemacht. Nach knrzer Tatigkeit impraktischen Schuldienst in Stral3burg and Mett, in derIndustrie and am Reicbsgesundheitsamt war V o g t von1921-1925 wissenschaftlieher Assistent an der Biologi-schen Reichsanstalt in Berlin-Dahlem. wohei seine Tatig-keit beim Aufbau der Mittelpriifstelle besonders hervor-znheben ist . Seit Herbst 1925 ist V o g t, zuerst als Che-miker and Ahteilungsleiter and seit 1939 als Direktordes Badischen Weinbauinstituts in Freihurg i . Br . tatig .
Fr .Zum Tode von Hans Kotasch
Am 25. Juli 1950 starb plot3lich and unerwartet H a n sKotzsch, der Inhaber des Instituts Dr. 0 . Stan-d i n g e r u n d A . Bang-Haas in Dresden im Altervon 49 Jahren an einer Gehirnblutung . Am 24 . April 1901in Dresden-Loschwit3 geboren, widmete K o t z s c h seinganzes Lehen der Entomologie. Schon in friihester Kind-heit befaflte er sich mit dent Sammeln von Insekten, inden let3ten Jahren gait seine besondere Liebe den Parnas-siern, Colias and besonders der exotischen Falterwelt .Im Jahre 1925 hat H a n s K o t z s c h die Firma seinesGrolivaters H. W e r n i c k e ubernommen . Er ver-grof3erte den Umfang seines Unternehmens dadnrch, daf3er die Bestande welthekannter Entomologen, wie Dr .Standful3 (Zurich), Rait gnow (Berlin), D r a u d t(Darmstadt) u . v. a . erwarb . Die Insektenhandlungen vonN i e p e 1 1 (Zirlau) and Z a c h e r (Erfurt) gingen ehen-falls in seinem Betrieb auf . Im Jahre 1948 verschmolzenauch die Firmen H. Wernicke and Staudinger-B a n g- H a a s . Nehen seiner Handlertatigkeit ist H a n sK o t z s c h mit ganzer Liebe immer auch begeisterterEntomologe gewesen . Er fiihrte audt manche Reisen inwenig bekannte Gebicte durch, so 1933 an die Murman-kuste, nach Finnland and Gotland, 1934 nails Armenienand Kurdistan, 1936 in den Hindukusch . Von dberall her
Kleine Mitteilungen
Klelne Mitteilungenbrachte er ansehnliche Sammelbeute snit nach Hause .Auch each Griechenland, Ost-Iran, West-Afghanistanriistete er Sammelexpedition en aus . H a n s K o t z s c h,der vielen Entomologen auf der ganzen Welt freund-schaftlich nahe stand, wird als hegeisterter Entomologeand immer hilfshereiter Ratgeher tinvergessen bleiben .
Fr.Der bedeutende italienisehe Entomologe, Professor
Dr. F i l i p p o S i l v e s t r i, Leiter der zoologischenAbteilung der Ian dwirtschaftlichen Institute zu Portici,ist im Sommer 1949 verstorben . Sent Forschungsgebietwar aulerordentlich vielseitig and erstreckte sick auffast alle Art hropoden-Gruppen . Unter den allgemein-entomologischen Schriften S i l v e s t r i s sind besondersjene caber Thysanopteren, parasitische Hymenopteren,Termiten-Gaste trod Ameisen-GSste . neben vielen anderenhervorzuheben . Sein Lehrbuch der landwirtsehaftlichenEntomologie and zahlreiche Arbeiten fiber Agrarschiid-linge haben Weltgeltung erlangt and gehoren zum klassi-schen Schrifttum unseres Faches . Mit ihm verlor nichtnor Italien, sondern die angewandte Entomologie derganzen Welt eine ilirer starksten Personlichkeiten ausden letnten Jahrzehnten .
W. Z w o 1 f e r, Munches .Am l4. Januar 1949 verschied in Mailand ganz uner-
wartet auf dem Wege zu der Internationalen Pflanzen-schugtagung, Paris, Professor Dr, E t t o r e M a-1 e n o t t i, Verona, R. Osservatorio Fitopatologico, derhekamite norditalienische Agrarentomologe, der bei denfriiheren Tagungen unser Ges . f. ang. Ent. ein haufigerGast gewesen ist and arch wiederholt in deutschen Zeit-schriften mit Originalbeitragen zu Wort kam,
W. Z w o 1 f e r, Munchen .Der bekaunte Kartoffelzuchter Dr . K u r t S t o r to e r,
der sich audi uni die Erforschung der Kartoffelkrank-heiten Verdienste erworben hat, ist am 9 . Juli ds . Js . inGottingen ins Alter von 72 Jahren gestorben .
TagungsberichteAuf dem 2. Bayerischen Heimattag, der in den Tagen
vom 9. and 10. 9 . 1950 in Niirnberg stattfand, hielt Dr . H.W. F r i c k h i n g e r in seiner Eigenschaft als Bundes-leiter des Bundes Naturschut3 in Bayern einen Vortragcaber ,Die wirtschaftliche Bedeutung des Naturschuhes",in dem auch die Wichtigkeit der Mal3nahmen der biolo-gischen Schadlingsbekampfung, ebenso wie ihre wirt-schaftlichen Grenzen besprochen worden sired . I'ur dasnachste Jahr liegt das Presidium des Bayerischen Heimat-tages in den Handen des Bundesleiters des BundesNaturschut3 in Bayern .
BuchbesprechungenLandw. Kalender von 0. Menbel and A . von Lengerken .
1951 Berlin, 100 . Jahrg ., 255 Seiten . Verlag Paul Parey,Berlin, geb. DM 3.50 .Wenn ein Landwirtschaftskalender, wie der heurige
Jahrgang des „M e n t z e l- L e n g e r k e n" auf einenZeitraum von 100 Jahren zuriiekblicken kann, in dew erdie Landwirte belehrte and heriet, darn ist es wohlmiilig, von der Niit3licbkeit eines solchen Kalenders furden Gebrauch durch den Praktiker noch zu sprechen .Der Kalender bietet neben dem Kalendarium mit aus-reichend Plag fiir Eintragungeu die verschiedenstenTabellen and Aufsat3e, in denen sich der Beunt3er fiberalle erdenklichen Fragen der Praxis Rat holen kann .Eire Aufsat3 fiber Pflanzenschut3 aus der Feder von Prof .Dr. H . B r a u n wird unsere Leser aus dieser Aufsat3reihebesonders interessieren.
Fr.Dr, H. W. Frickhinger : ,Ungebetene Gaste". Eire Buch
von tierischer Schadlingen int Haushalt . Garten-Ver-lag GmbH ., Berlin-Klein-Machnow 1950, 93 Seiten,20 Abbildungen, geb. DM 3,40 .Der Verfasser hat sick dureb zahlreiche popular-
die Aufklarung breiter Schicbten der Bevi lkerung fiberFragen der Schadlingsbekampfung in Feld, Garten andHans erworben. In dem vorliegenden Bandchen hat ermit gewohntem Gesdtick versucht, der Hausfrau imKampf gegen die kleinen Feinde der Hauswirtschaft zuhelfen, aber audi ihr Interesse fiir Fragen der Biologiezu wecken and ihr fiir interessante Einzelheiten imLeben der Tiere die Augen zu uffnen . Wir hoffen, dal3audi in diesem Sinne das Buehlein Nut3en stiften wird ;denn gerade auf dem Gebiete der Biologie rind dieKenntnisse, die die Schule vermittelt, erschreckendgering . Verfasser bespricht die Schadlinge der Nahrungs-und Genuimittel, der Webwaren, der Pelze, der Bau-holzer and der Mobel and weil3 jedes Thema anregendand interessant zu gestalten. Schlielllich bespricht erunter Beriicksichtigung der modernsten Mittel and Me-thoden die Mittel der Abwehr and Bekampfung. Weaner atlerdings audi die E-Praparate anfiihrt, so kann ichihm darin nicht zustimmen, da sie meiner Ansicht nachzu giftig sind, um sie der Hausfrau in die Hand zugeben. Der Schlul3 des Bullies, das nicht nur den Haus-frauen, sondern besonders auch den Biologie-Lehrernbestens empfohlen werden kann, enthalt ein ausfiihr-liches Verzeichnis der einschlagigen Literatur.
Fr. Zacher, Berlin .Dr. Adolf Herfs, Studien an dem Steinnuilborkenkafer
Coccotrypes tanganus. Eggers . 1950 . Sonderdruck aus,,11 f hen-Briefe" 3, 1949 end 1, 1950 .H e r f s , hat hier, unterstiit3t durch zahlreiche schi ne
Bilder, eine gute Zusammenstellung fiber die Lebens-weise dieses exotischen Borkenkafers gegeben . Zuerstwird der Einflul3 der AuBenfaktoren auf die Entwicklungbesprochen and dann die Soziologie von Coccotrypestanganus hehandelt. Da sick der Steinnul3borkenkiiferverhaltaismaliig leicbt im Laboratorium ziichten lal3t,kann er, fiigt die Schriftleitung bei, vielleicht fur dielabormaiige Ausprafung von Borkenkafermitteln Ver-wendung finden .
Fr.
Dr. M. Klinkowski, Bauerlicher Pflanzenschuti . Tabella-rische Ubersichten zur Erkennung, Verhiitung and Be-kampfung von Krankheiten and Schadlingen anunseren Kulturpflanzen . 2. Zucker- and Futterriiben .1950. Zella, Rhon-Verlag Karl P. Hofmann . 16 Seiten,1 Bildtafel von 0 . Eisbein, brosch . DM I,-In gedrangter Kiirze wird hier eine Vbersicht geboten
fiber die Krankheiten and Schadlinge der Zucker- andFutterriibe, ein Bestimmungssdtliissel, der von denKrankheitserscheinungen ausgeht, dient der Erleich-terung beim Gebrauch dieser Kurzi bersicht . Trot3 derKiirze, die an die Grenze des Gebotenen herangeht, istdie Ubersicht als brauchbar zu bezeichnen .
Fr.
Dr. L. G. E. Palsboven and Dr. J. van Der Vedtt,,,De Plagen van de Culturgewassen in Indonesia",Deel 1 1950, Gravenhage/anoeng . N. V. Uitgeveriy W.von Hoeve, 512 Seiten, 297 Textabbildungen, 3 farhigeTafeln, geb . f .33,75 .Der erste Teil dieses untfassenden Werkes enthalt in
systematischer Anordnung eine Behandlung der tieri-sdren Schadlinge der indonesischen Kuiturgewachse vonden Wurmern his zu den Arthropoden, wobei begreif-licherweise die schadlichen Kerbtiere den grollten Raumeinnehmen. Der beschreibende Text wird von ausgezeich-neten Abbildungen, Zeichnungen, Photos and farhigenTafelabbildungen trefflidt erlautert . Es handelt sick bierohne Zweifel um ein Standartwerk iiber die indonesischeSdtadlingswelt .
Fr.
Dozent Dr. habit Hermann Peters, Bestimmnngsiibungenan einheimischen Insekten . Eine kurze Anleitung fairStudierende. 1950 Stuttgart-Zuffenhausen. AdlerDrudkerei and Verlagsanstalt . 71 Seiten, 12 Abb ., kart .Nadt gedrangter allgemein gehaltener Einleitung gibt
der Verfasser einen kurzen Bestimmungsschliissel fair dieeinheimischen Insektenordnuagen. Den Schluf3 dieses fifrden Gebrauch an Hochsdiulen gedachten kleinen Leit-
Kleine Mitteilungen 191
fadens fiir Bestimmungsiibungen an Insekten bildet cinegut 30 Seiten umfassende Zusammenstellung kennens-werter einheimischer Insekienarten, wobei P e t e r s dieeinzelnen Disziplinen allg . Biologie, angew . Zoologie andSchadlingsbekampfung, Landwirtschaft, Forstwirtschaft,Human-Medizin, Veterinar-Medizin, Baukunde and all-gemeine Technik unterscheidet.
Fr.
Dr. N. Nicolaisen, Dipl : Gartenban-Inspektor Leo Lieth,,,Die Pflanzenzucht im Gemi sebau . „Fruchtbare Erde",Schrif tenreihe fiir den praktischen Erwerbsgartner,herausgegeben von Dr . N . Nicolaisen and Dipl .-Garten-bauinspektor K. Schubert, Heft 2, 1950, Miinchen,Bayerischer Landwirtschaftsverlag, 28 Seiten . 17 Abb .,brosch . DM 1,80.Der Erfolg des Gemiisebauers hang nicht zuletjt schon
von der Verwendung eines gesunden Pflanzenmaterialsab, auch die Art der Auspflauzung ist mit aussehlag-gebend fiir den Erfolg. Die vorliegende Schrift loll dieni tigen Kenntnisse fiber diese and viele andere Fragendes Gemiisebaues geben . Auch die Frage der Beizung,der Behandlung der Anzuchterde, also Fragen der vor-heugenden Schadlingsbekampfung, werden in diesemHefte gestreift . Somit bietet dieses Heft auch fiir denPflanzenschiitjer Interessantes and Wissenswertes .
Fr.
Minis terialdirigent F . W. M a i e r- B o d e : ,Taschen-buch des Pflanzenarztes" . 1950 Hiltrup bei Miinster(Westf.), Landwirtschaftsverlag GmbH ., 176 Seiten,37 Tafeln, 143 Einzeldarstellungen, brosch. DM 3,40.Dieses kleine in der Hauptsache in Tabellenform an-
gelegte Buch ist fur den Praktiker bestimmt, dem esmit geringem Arbeitsaufwand die Moglichkeit bietensoil, fiber den Schadling, der ihrn zu schaffen maehtand die beste Moglichkeit der Bekampfung Klarheit zugewinnen . Die Tabellen sind eingeteilt nach den Spalten„Wo tritt der Schaden auf?", ,Wie ist das Schadbild?",.,Wane, wodurch wird der Schaden verursacht?" and,,Womit and wie bekampft man ihn?" Vor den ein-zelnen Tabellen finden sich zusammenfassende Darstel-lungen fiber „Die Pilzkrankheiten", „Die Bakterien-krankheiten „Die Viruskrankheiten", .,Schmarot3er-pflanzen, ,Tierische Schadlinge" . Ein Sprit5plan, ehen-falls in Tabellenform gehalten and eine Ubersicht fiberdas Schrifttum, schliel3t das gehaltvolle kleine Buch,das dem Praktiker empfohlen werden kann, ab. Fr.
R. Cormio : L'Ilotrupe baiulo (Hylotrupes bajulus, derHausbock als Schadling an Zinkplatten) : in : Rivistadel Catasto, Rom, 1949, Nr. 2 .Der Direktor des scbonen Holzmuseums in Mailand,
der Siloteca Cormio, legs in diesem Aufsat3 den Berichtfiber eine Untersuchung vor, die er fiir die Verwaltungder Grundbuchkarte Italiens in Mailand durchfiihrenmul3te . Die Druckstocke dieser Karte, Zinkbleche von imMittel 0,4 mm Starke, werden zu je mehreren in Kastenaus Fichtenholz and aus Pappel aufbewahrt . Die Kastensind zum grollen Teile etwa 1905 angefertigt warden .Wann dieselben durch den Hausbock infiziert wurden,hat sielh nicht sicher feststellen lassen, wahrscheinlichkurz nach 1935 . Beim Ausschliipfen haben den Kaferndie Zinkplatten den Weg ins Freie versperrt, and sohaben diese his zti 5 Platten iibereinander durchnagt .Auf einzelnen Platten fanden sick his zu 32 Li cher .Zur Abtdtung warden die Kasten auf 65-70 Grad Cel-sius erwirmt .
F r i e d r i c h Moll, Berlin .
A. Koegel (unter Mitarbeit von Herse . Bollow) : ,Nut3-tierparasitologie" fair Tierarzte, Landwirte and Nut3-tierhalter .Bd.I: Protozoologie and Entomologie . 339 S .,130 Abb .Verlag : Ferd. Enke, Stuttgart. 1950 . Geb. DM 32,70 .Der Verfasser behandelt in einem 24 S . umfassenden
einleitenden Kapitel zunachst die Fragen ,Kampf umsDasein oder gegenseitige Hilfe" . ,Entstehung des Para-
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sitismus", , .Arten des Parasitismus", ,Finflul3 der para-sitaren Lebensform auf den Schmarot3er", ,Schadiguungder Wirte durch dire Parasiten .,Einflul3 des Wirts-organismus auf die Parasiten" . ,,Geschichte der Para-sitologie", ,Wirtschaftliche Bedeutung der Parasiten-kunde" and ,Nomenklatur der Parasiten" . Grundsab-liche Fragen werden in besonderer Sicht beleuchtet, diewirtschaftliche Bedeutung des Parasitenhefalls im Gegen-sat3 zu den in Deutschland dblichen amtlichen Forschungs-und Aufklarungsarbeiten herausgestellt and gleichzeitigbei der speziellen Besprechung protozoologischer Pro-bleme and Parasiten im I . Hauptteil die Fragen derHaltung, Futterung and Leistungssteigerung wie auchder z . T. fehlgeleiteten Rentahilitatsziichtung kritischhesprochen . In gewissem Umfange zustimmen kann mandem Verfasser hei folgenden Feststellungen :
1 . .Die heute angestrebten and tuns Teil auch er-reichten Leistungsziele sincl wahrscheinlich auf derBasis biologischer Einsicht iiberhaupt nicht mehrvertretbar" (S . 82) .
2 . ,Aufgahe moderner Tierzucht ware es langst ge-wesen, nicht nur auf Leistungs-, sondern vor allcmrider zumindestens gleichzeitig auf Resistenzsteige-rung zu ziichten" (S . 82) .
Im allgemeinen Teil des 1. Hauptteiles,.Pro tozoologie"wird der Bauplan and die Sinnes-, Entwicklungs- andFortpflanzungsphysiologie wie auch der Parasitismus derProtozoen besprochen . Es folgen dann Zuchtungs- andUntersuchungstechnik and eine systematische Ubersicht .Die human- and tierpathogenen Gattungen der Flagel-laten, der Rhizopoden, Sporozoen and Ciliophoren bzw .Spirillen and Spirochdten werden klassen- and ordnungs-weise abgehandelt, wohei den Krankheitshildern textlichand bil.dlidt viel Raum gewahrt wird .
Auch der II . Hauptteil ,,,Parasitische Gliedertiere (En-tomologie)" wurde in einen allgemeinen and einem spe-ziellen Teil untergliedert . Schadwirkungen, Insektizide,Insektifuge, Acaricide werden einschliel3lich der neuzeit-lichen Kontaktmittel im allgemeinen Teil abgehandelt .Da die neuzeitlichen Methoden and Medikamente bzw .Bekampfungsmittel anschlieflend im speziellen Teil nichtden Raum erhalten, der ihnen nach unserer heutigenErkenntnis and Praxis znkommt, sondern z. T . iiber-holte Behandlungsmethoden ausfuhrlieher besprochenwerden (also nicht nur aus historischen Griinden er-wahnt), tragt die Bearbeitung in therapeutischer Hin-sicht einen gewissen uneinheitlichen Zug .
Der -Fliegenplage and ihrer Bekampfung" wind eineigenes 16 Seiten umfassendes Kapitel gewidmet, wassehr zu begrOBen ist . Auch hier muflte die Bedeutungand die eventuellen Crenzen der modernen Kontakt-mittel umfassender herausgearbeitet werden .
R . K ii h I , Altstadten (Allgau)
Kurzberichte
Auf der ,Deutschen Gartenschau" in Stuttgart sahenwir in der Maschinenschau einen neuen Apparat zum Ab-schrecken von schadlichem Wild and Vogeln zum Schut3von Kulturen . Der Apparat macht seinem Namen ,Knall-schreck" alle Ehre and scheint ein guter Ersat3 fiir dasverbotene AbschieBen von Karnickeln, Hasen, Wild-schweinen, Krahen, Staren usw. zu sein . Der Knall, derdurch Karbidgasbildung in regelmalligem Abstand von2 his 4 Minuten ausgelost wird . ist so intensiv, daf3 keineGewiihming des Wildes and der Vogel beobachtet werdenkonnte. Der Verhrauch betragt bei l2stundiger Laufzeit
kg Karbid. Da das Gerat selbstandig arbeitet, bedarfes bei entsprechender Wartung auch wahrend der Nachtkeiner besonderen Kontrolle . Man sollte mit dem Appa-rat jedeufalls in den verschiedenen dazu berufenen An-stalten eingehende Versuche - gerade auch was die Ge-wohnung, Zeitdauer der Wirkung usw . betrifft - durch-fiihren .
Fr.
Kleine Mitteilungen
Gropes Bienensterben durch PflanzenhormoneinDanemarkNadt einer Mitteilung der Staatlichen Pflanzenpatholo-
gischen Versuchsanstalt in Danemark sind in let3ter ZeitHunderttausende von Bienen dnrch Bestauben mit Pflan-zenhormonen umgekommen . Das dazu verwendete Prii-parat wurde aus einem Flugzeug fiber bliihende Raps-felder and Ohstbaumpflanzungen ausgestreut . Es erwiessich als eines der gefiihrlichsten Gifte fiir Bienen andandere Insekten and schadet nicht nur der Bienenhaltung,sondern auch der Saatzucht . Die genannte Versuchsanstaltwarnte vor der Verwendnng von Hormonen, die fiirBienen giftig sind . E. B.(,,Politiken". 19. 5 . 1950)
Kartoffelkiifer in SuddanemarkIn Haderslehen (Suddanemark) waren im vergangenen
Spatjahr einzelne Kartoffelkafer gefunden worden, dochwar es damals fur clue Bekampfung zu spat, so dal3 roansick darnit hegnugte, das etwa 1 ha grol3e Gebiet zu beob-achten . Nunmehr worden dort wiederum einige Kartoffel-kafer, mehrere hundert Eier stud Larven gefunden . Einenachhaltige Bekampfung soil jet3t einset3en . E . B .(, Berlinske Tidende", Kopenhagen . 12 . 7 . 1950)
Wespenbekampfung mit NexitIm August vorigen Jahres (1949) hatten wir unter
einem Buhler-Friihzwetschen-Baum ein so stark bev6lker-tes Wespennest, dal3 keiner sich zum Pfliicken des Banntesbereitfand . Ich nahm eine 150 g-Flasche, fiigte eine reich-liche Prise (Teeloffel) Nexit, and his ungefahr voll, Wasserhineiu, schiittelte den Inhalt griindlich dureheinander andstiilpte die Flasche mit dem Flasehenhals priizise in dasFlugloch treffend so fest auf, dal3 zugleich auch ein Ver-schlul3 des Nestes stattfand. Die Flussigkeit foil sehrschnell in das Wespennest ab and rasch vermehrte sichder tun das versperrte Einflugloch hertun summendeSchwarm der inzwischen vom Ausflug zuruckkehrendenWespen . Nach einigen Tagen wieder zu der Stelle ge-kommen, konnte ich feststellen, da13 der Erfolg hundert-prozentig war . Das Nest war wie ausgestorben and dieschwarmenden Wespen durften rieh als Einzelflieger ver-zogen haben .*)Zahnarzt Jacob V i a n d e it, Lannesdorf a.Rh. (Kr . Bonn) .
*) Anm . d. Schriftl . : Die Methode ist gefahrlich . E,scheint wie ein Wunder, da13 der Versuchsansteller nichtvon den Wespen angefallen worden ist .
BerichtigungenIn dem Aufsab von D . Godan : ,Parasitierung von
Rapserdflohlarven'* (H.10,XXIII . Jg .) mull es auf Seite 150,rechte Spalte oben ,Nematodenlarven", statt falschiich, .Nomatobenlarveu" heillen .
Im AufsabvottR. Rien)schneider undB. Rohr-m a n n £Uber die Zucht DFDT-resistenter Drosophilaunelanogaster M" im Heft 11, K . 148, mull es in der rech-ten Spalte, Zeile5 von unten , .43GradC" statt £13'GradC"heifien .
An unsere Bezieher!
Die Papierpreise sind in den letzten Monaten soerheblich gestiegen, daB sie jetzt dos Dreifacheder normalen Vorkriegspreise betragen . Der Verlagsieht sich infolgedessen zu seinem Bedauern ge-zwungen, den Preis des oAnzeiger fur Schadlings-kunde" mit Wirkung vom 1 . 1 . 1951 je Heft um20 Pfg. zu erhohen. Wir bitten unsere Bezieher umVerst5ndnis fur these uns durch die Entwicklungder Popierpreise aufgezwungene Mal3nahme.
