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Kleine Mitteilungen

Date post: 07-Feb-2017
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60 I. Amerika . Die Myxomatoseist eine natur- gegebeneendemischeErkrankungderdorti- genWildkaninchen (Sylvilagus sp .) . A .Sudamerika : SANARELLI (Montevideo)hatalsErster 1898(inZbl .Bakter .I .Orig .23.Jena1898)aufdenBe- fallauchvonHauskaninchen(Labortiere)hingewiesen . - HeuteliegendariiberzahlreieheArbeiteninundauslandi- scherForschervor .WegenderdatterndenInfektionsgefahr istinmanchenGegendenvonUruguay,Argentinienund BrasilieneineHauskanincbenzuchtnichtmoglich . B .Nordamerika .InKalifornienwurde1930Myxo - inatosebeiWildkaninchenebenfallsalsende- mischeKrankheitfestgestellt,Fernerwurde1936 von SCHILLINGER (inUSA)ermittelt,dal3Stechmucken wichtigeUbertragersind .- MitdemMyxomatose-Virus (unddiesemVirusnahestehendenViren)habensichauch deutscheForscberbeschaftigt ; HAAGFN (1938/39)hates erstmaliggeziichtet . II .Australien.DieMyxomatoseistdorthinein- gef u hrtworden,zurBekampfungderKaninchenplage Australiens . Zuberdcksichtigenist : dieverwilderten KaninchenAustraliensstamrnenallevonHauskaninchen ab,dieinderMittedesvorigenJahrhunderts1859ab- sichtlich ausgesetztworden waren . In erster Linie,umeinleichtesJagdobjektzuhaben . Haus- kaninchensinddomestizierteWildkaninchenderArt Oryctolaguscuniculus (L.) undalssolchegegenMyxo- matosehochempfindlich .Schon1928hatte ARAGAO (Bra- silien)empfohlen,diesesVirusalsWaffegegendieaustra- lischeKaninchenplageanzuwenden .Erstnachumfang- reichenVersuchenaufeinsamenInselnvon1936-1938hat mansich1938zurEinfiihrunginAustralienentschlossen . DieerstenVersuchebefriedigtenpraktischnicht .Unter AuswertungderFeststellungenvon SCHILLINGER (inUSA) undandereuAutorenwahltemanandere,natiirlichedort vorkommendeUbertrager .AlssolchesindfurAustralien folgendeermittelt : Culexannulirostris,Aedesaegypti . eine Simulium-Art undeineFlohart Echidnophaga myrsnecobiit ) . GropeAktionenzurEinbiirgerungderMyxomatosesind 1950/51imFluligebietedesMurrayundnoshgrollere1952 inNeu-Siid-WalesundQueenslanddurchgefiihrtworden . DerEnderfolgwardurchschlagend,rund90-95 0 /oder Kaninchensindvernichtetworden ;aberesgibtauchresi . stenteStiimme .DieweitereniikologisehenFolgendieser plot3lichenVernichtungsollenhiernichterortertwerden . III.Frankreich.DieMyxomatoseistdorthinein- gef ii hrtwordenzurBekampfungeinerlokalenWild- kaninchenplage,aufeinemprivatenBesigtumMallehois imDepartementEureetLoire(etwa70kmsiidwestlich vonParis) . Zeit :Mai1952,zweikiinstlichinfizierte Tiereausgeset3t .Erfolg :durchschlagend .VondiesemZeit- punkteanrascheAusbreitunginFrankreich,sodal3im Herbst1953flachenmallighalbFrankreichverseuchtund sogutwiekaninchenfreiwar .BedrohungderNachbar- staatenBelgien,Holland,Deutschland,Schweiz,Italien istdieunausbleibliclicFolge . 1)Fr .Ho1mes(1948,S .1246)gibtfiirSudam .nochCtenopsylla felis (Pulicidae)an . Personalien o . o. Prof.Dr .EnochZander,derEhrenvorsitende derDt .Gesellschaftfurang .Entomologie,feierteam 3 .Marsd.J .seingoldenesDozentenjubilaum . Vor50JahrenhatteersichanderUniversitatErlangen furZoologieundvergleichendeAnatomiehabilitiert . KleineMitteilungen KleineMitteilungen IV . Deutschland . DieMyxomatoseistinfolge naturlicherVerbreitungdurchVirusiiber- tragerindasBundesgebietgelangt . Vielleichtauch durch eine der vielfachen Kontakt- Versebleppungs- moglichkeiten .ErsteFundeWild-undHauskaninchen MitteAugust1953imStadt-undLandkreisMannheim, ImStadtparkvonMannheimsinderkrankteundtoteWild- kaninchenzuHundertengefundenworden .WeiteresAuf- tretenbeiHeidelberg,Koblenz,Worms,Speyer,Gerns- heim,nordlichundsiidlichvonKoln,beiLudwigshafen, Benrath,Grol3-Gerau .DasAuftretenderSeuchebeiHilke- rode(beiDuderstadt/Niedersachsen) 2) bedarfnochder Nachprufung .InFrankreichsindWild-undHauskaninchen (aberauchineinigenFallenFeldhasen!)vonderSeuche ergriffenworden .MitlegtererTatsachemussenwireben- fallsrechnenundsomiterweitertsichderAufgabenkreis . 3) V . England . Die Myxomatose ist dorthin auf natiirlichemWegegelangt(UbertrageroderVer- schleppung),wiesoebenamtlichbekanntgegebenwird (THOMSEN : Agriculture60,H .11,Febr .1954,London) .Im Oktober1953tratendieerstenFalleinKentauf,dann inSussex,EssexundSuffolkimNovember1953und Januar1954 .DieBefallsgebieteliegenanderStral3e Dover-CalaisundbegrenzendieThemsebucht ;Verkehrs- gebieteerstenRanges! Die„InternationalUnionfortheProtectionofNature" hatinihremBulletinNr.6,Vol.11,Dez .1953,aufdie Myxomatose-Gefahr,auchfiirFeldhasen,ehenfallshin- gewiesenunddieVermutunggeaul3ert,dal3auchBelgien bereitsbefallensei .DerA'usgangspunktderVirusseuche inFrankreichliegtinLuftlinieetwa450-500kmvonder deutschenGrenzeentfernt .IneinemJahrewurdethese Streclceuberwunden!IndenAID-Informationen,Godes- berg-Bonn,2 .Jg.,Nr .51vom28 .Dez .1953,wirdderHaus- kaninchenbestandderBundesrepublikaufrund1,5Mil- lionenbeziffert,wovonetwa20 0 /oAngora- Kaninchen - alsobesondershochwertigeTiere -sind.WelcheWerte damitgefiihrdetsind,wennimkommendenFriihjahrdie natiirlichenUbertragerwiederaktivwerden,bedarfkeiner langenErorterung .WermitAufgabenderSchadlings- forschungund-bekampfungeinigermal3envertrautist, ersiehtausderLage,welcheVerlustedurehuniiberlegtes HandelnaufbiologischemGebieteentstandensindoder entstehenkonnen . Literaturverzeichnis MiiIIer-Using :Wildu .Hand56 .H .13,1953 . M u 11er-Using : Tierarztl .UmschauNr .21/22,1953 . D .J .V .DentscherJagdverein :Wildu .Hund56,H .16,1953 . Bieck :Berlineru .MfinchenerTierarztiicheWschr .66,H .22,1953, HandbiiebermitLit . .Verz .fiberMyxomatose . Doerru .Hal1auer :Handb .d .VirusforschungII,Erg .-Bd., Wier,1950 . Gildemeister,Haagenu .Waldmann :Handb .d,Virus- krankheiten,Jena1939 . Ho1mes , Fr .0 . :ThefilterableVirus .Suppl .2,Bergey'sMan . Edit .VI,Baltimore1948 . 2)Hilkerodeliegt27kmLuftlinieostwartsvonGottingen,nabeder Zonengrenze . 3)InViersen-Denbnrgwurde1953einFallvonHasenmyxomatose amtlichvomVet-med .UntersuchungsamtKrefeldbestatigt . Dieaullergew6buliehenVerdienste,diesichderJubilar aufdenverschiedenstenGebietenderZoologie,insbeson- dereaberaufjenendertheoretischenundpraktischen Bienenkundeerworbenhat,sindbereitsanlaflichseines 80 .GeburtstagesimJuniv .J.gewiirdigtworden .Sietrugen ihmeinegrofleZahlin-raidauslandischerAuszeichnungen
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Page 1: Kleine Mitteilungen

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I. A m e r i k a . Die Myxomatose ist eine n a t u r-gegebene endemische Erkrankung der dorti-gen Wildkaninchen (Sylvilagus sp .) .A. Sudamerika : SANARELLI (Montevideo) hat als Erster

1898 (in Zbl. Bakter . I . Orig . 23. Jena 1898) auf den Be-fall auch von Hauskaninchen (Labortiere) hingewiesen . -Heute liegen dariiber zahlreiehe Arbeiten in und auslandi-scher Forscher vor . Wegen der datternden Infektionsgefahrist in manchen Gegenden von Uruguay, Argentinien undBrasilien eine Hauskanincbenzucht nicht moglich .B. Nordamerika . In Kalifornien wurde 1930 M y x o -

inatose bei Wildkaninchen ebenfalls als ende-m i s c h e K rank h e i t f estgestellt, Ferner wurde 1936von SCHILLINGER (in USA) ermittelt, dal3 Stechmuckenwichtige Ubertrager sind . - Mit dem Myxomatose-Virus(und diesem Virus nahestehenden Viren) haben sich auchdeutsche Forscber beschaftigt ; HAAGFN (1938/39) hat eserstmalig geziichtet .

II . A u s t r alien. Die Myxomatose ist dorthin e i n-g e f u h r t worden, zur Bekampfung der KaninchenplageAustraliens . Zu berdcksichtigen ist : die verwildertenKaninchen Australiens stamrnen alle von Hauskaninchenab, die in der Mitte des vorigen Jahrhunderts 1859 ab-sichtlich ausgesetzt worden waren . In ersterLinie, um ein leichtes Jagdobjekt zu haben . Haus-kaninchen sind domestizierte Wildkaninchen der ArtOryctolagus cuniculus (L.) und als solche gegen Myxo-matose hochempfindlich . Schon 1928 hatte ARAGAO (Bra-silien) empfohlen, dieses Virus als Waffe gegen die austra-lische Kaninchenplage anzuwenden. Erst nach umfang-reichen Versuchen auf einsamen Inseln von 1936-1938 hatman sich 1938 zur Einfiihrung in Australien entschlossen .Die ersten Versuche befriedigten praktisch nicht . UnterAuswertung der Feststellungen von SCHILLINGER (in USA)und andereu Autoren wahlte man andere, natiirliche dortvorkommende Ubertrager . Als solche sind fur Australienfolgende ermittelt : Culex annulirostris, Aedes aegypti .eine Simulium-Art und eine Flohart Echidnophagamyrsnecobiit ) .

Grope Aktionen zur Einbiirgerung der Myxomatose sind1950/51 im Fluligebiete des Murray und nosh grollere 1952in Neu-Siid-Wales und Queensland durchgefiihrt worden .Der Enderfolg war durchschlagend, rund 90-95 0/o derKaninchen sind vernichtet worden; aber es gibt auch resi .stente Stiimme . Die weiteren iikologisehen Folgen dieserplot3lichen Vernichtung sollen hier nicht erortert werden .

III. Frank r e i c h. Die Myxomatose ist dorthin e i n-g e f ii h r t worden zur Bekampfung einer lokalen Wild-kaninchenplage, auf einem privaten Besigtum Mallehoisim Departement Eure et Loire (etwa 70 km siidwestlichvon Paris) . Zeit : Mai 1952, zwei kiinstlich infizierteTiere ausgeset3t . Erfolg : durchschlagend . Von diesem Zeit-punkte an rasche Ausbreitung in Frankreich, so dal3 imHerbst 1953 flachenmallig halb Frankreich verseucht undso gut wie kaninchenfrei war . Bedrohung der Nachbar-staaten Belgien, Holland, Deutschland, Schweiz, Italienist die unausbleibliclic Folge .

1) Fr . H o 1 m e s (1948, S . 1246) gibt fiir Sudam . noch Ctenopsyllafelis (Pulicidae) an .

Personalieno . o. Prof. Dr . E n o c h Z and e r, der Ehrenvorsitende

der Dt. Gesellschaft fur ang. Entomologie, feierte am3. Mars d. J. sein goldenes Dozentenjubilaum .Vor 50 Jahren hatte er sich an der Universitat Erlangenfur Zoologie und vergleichende Anatomie habilitiert .

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IV . D e u t s c h l a n d . Die Myxomatose ist infolgenaturlicher Verbreitung durch Virusiiber-t r a g e r in das Bundesgebiet gelangt . Vielleicht auchdurch eine der vielfachen Kontakt - Versebleppungs-moglichkeiten. Erste Funde Wild- und HauskaninchenMitte August 1953 im Stadt- und Landkreis Mannheim,Im Stadtpark von Mannheim sind erkrankte und tote Wild-kaninchen zu Hunderten gefunden worden . Weiteres Auf-treten bei Heidelberg, Koblenz, Worms, Speyer, Gerns-heim, nordlich und siidlich von Koln, bei Ludwigshafen,Benrath, Grol3-Gerau . Das Auftreten der Seuche bei Hilke-rode (bei Duderstadt / Niedersachsen) 2) bedarf noch derNachprufung. In Frankreich sind Wild- und Hauskaninchen(aber auch in einigen Fallen Feldhasen!) von der Seucheergriffen worden . Mit legterer Tatsache mussen wir eben-falls rechnen und somit erweitert sich der Aufgabenkreis . 3)V . England . Die Myxomatose ist dorthin auf

n a t ii r l i c hem W e g e gelangt (Ubertrager oder Ver-schleppung), wie soeben amtlich bekanntgegeben wird(THOMSEN : Agriculture 60, H. 11, Febr . 1954, London) . ImOktober 1953 traten die ersten Falle in Kent auf, dannin Sussex, Essex und Suffolk im November 1953 undJanuar 1954. Die Befallsgebiete liegen an der Stral3eDover-Calais und begrenzen die Themsebucht ; Verkehrs-gebiete ersten Ranges!

Die „International Union for the Protection of Nature"hat in ihrem Bulletin Nr. 6, Vol. 11, Dez .1953, auf dieMyxomatose-Gefahr, auch fiir Feldhasen, ehenfalls hin-gewiesen und die Vermutung geaul3ert, dal3 auch Belgienbereits befallen sei . Der A'usgangspunkt der Virusseuchein Frankreich liegt in Luftlinie etwa 450-500 km von derdeutschen Grenze entfernt. In einem Jahre wurde theseStreclce uberwunden! In den AID-Informationen, Godes-berg-Bonn, 2 . Jg., Nr . 51 vom 28. Dez . 1953, wird der Haus-kaninchenbestand der Bundesrepublik auf rund 1,5 Mil-lionen beziffert, wovon etwa 20 0/o Angora - Kaninchen- also besonders hochwertige Tiere - sind. Welche Wertedamit gefiihrdet sind, wenn im kommenden Friihjahr dienatiirlichen Ubertrager wieder aktiv werden, bedarf keinerlangen Erorterung. Wer mit Aufgaben der Schadlings-forschung und -bekampfung einigermal3en vertraut ist,ersieht aus der Lage, welche Verluste dureh uniiberlegtesHandeln auf biologischem Gebiete entstanden sind oderentstehen konnen .

LiteraturverzeichnisM ii I I e r- U s i n g : Wild u . Hand 56 . H . 13, 1953 .M u 11 e r -Using : Tierarztl . Umschau Nr . 21/22, 1953 .D .J .V. Dents cher Jagdverein : Wild u . Hund 56, H .16, 1953 .B i e c k : Berliner u . Mfinchener Tierarztiiche Wschr . 66, H . 22, 1953,

Handbiieber mit Lit . .Verz . fiber Myxomatose .D o e r r u . H a l 1 a u e r : Handb. d . Virusforschung II, Erg .-Bd.,

Wier, 1950 .Gildemeister, Haagen u. Waldmann : Handb. d, Virus-

krankheiten, Jena 1939 .H o 1 m e s , Fr . 0 . : The filterable Virus . Suppl . 2, Bergey's Man .

Edit . VI, Baltimore 1948 .

2) Hilkerode liegt 27 km Luftlinie ostwarts von Gottingen, nabe derZonengrenze .3) In Viersen-Denbnrg wurde 1953 ein Fall von Hasenmyxomatose

amtlich vom Vet-med . Untersuchungsamt Krefeld bestatigt .

Die aullergew6buliehen Verdienste, die sich der Jubilarauf den verschiedensten Gebieten der Zoologie, insbeson-dere aber auf jenen der theoretischen und praktischenBienenkunde erworben hat, sind bereits anlaflich seines80. Geburtstages im Juni v . J. gewiirdigt worden . Sie trugenihm eine grofle Zahl in- raid auslandischer Auszeichnungen

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eiu and waren auch der Anlal3 zu seiner Ernennung zumEhrenvorsit3enden unserer Gesellschaft, die ihn zu seinemgoldenen Dozentenjubilaum aufrichtig begluckwiinscht .

-ZAm 23. Februar 1954 konnte Regierungsrat a . D . Dr . L e o

Peters in Gottingen semen 85 . Geburtstag feiern .Dr. Peters hat sich besonders auf dem Gebiet der Ruben-und Tabak-Krankheiten-Bekampfung hervorgetan . Er ge-horte der Biologischen Reichsanstalt fur Land- and Forst-wirtschaft seit ihrer Grundung 1898 an and war ab 1923his zu seinem Ausscheiden aus dem Dienst im Jahre 1929Leiter der Zweigstelle Aschersleben .Dr. Hermann Farenholtz, Bremen, der ehe-

malige Leiter der Botanischen Abteilung des StaatlichenMuseums fur Natur-, Volker- and Handelskunde in Bre-men, feierte am 18. Januar 1954 seinen 70. Geburtstag .Far e n h o l t z rief im Jahre 1923 die Hauptstelle furPflanzenschut3 Bremen ins Leben and hat sic his zur Uber-nahme durch die Landesbauernschaft Oldenburg (1940) ge-leitet. Nach dieser Zeit hat Dr . F a r e n h o l t z noch langeJahre die amtliche Pflanzenbeschau in Bremen betreut.Dr. Phil . G . K r o n 1 e i n, Chemiker i . R ., der Farbwerke

Hoechst AG . wurde am 28 . Januar 1954, 70 Jahre alt .Prof. Dr. H a m m a n n, der Leiter des Pflanzenschut3-

amtes Hamburg, vollendete am 2 . Februar 1954 sein65. Lebensjahr. Er trat daraufhin am 1 . 3 . 1954 in denRuhestand. H a m m a n n ist seit 1913 im Pflanzenschut3in Hamburg tatig gewesen and hat 1924 als wissenschaft-licher Rat and Abteilungsleiter die Abteilung Pflanzen-schut3, jeut Pflanzenschut amt, des Botanischen Staats-instituts als Nachfolger von -Prof . Brick ubernommen .H a m m a n n hat sich auch durch seine zahlreichen Ver-offentlichungen, vor allem auf dem Gebiete des gartneri-schen Pflanzenschut3es, um unsere Wissenschaft verdientgemacht .Dr. phil Richard A v e n a r i u s, alleiniger Geschafts-

fuhrer and Teilhaber der Fa. R . Avenarins & Co . in Stutt-gart-Feuerbach, Vorstandsmitglied des Verbandes derBauten- and Holzschut3mittel-Industrie, Mitglied des Bei-rates des Industrieverbandes Pflanzenschut3- and Schad-lingsbekampfungsmittel sowie der Deutschen Gesellsehaftfur Holzforschung konnte am 29 . Januar seinen 60. Ge-burtstag feiern . Die Firma Avenarius hat schon in derZeit um 1900 Wintersprit3mittel fur den Obstbau her-gestellt, auch auf dem Gebiet des Holzschut3es ist sicfuhrend beteiligt .

Dipl .-Ing . B e r n h a r d F i s c h e r von der ChemischenFabrik Billwarder AG . Hamburg, konnte am 3. 2 . 1954seinen 60 . Geburtstag begehen. Die Firma hat unter derLeitung des Jubilars kurz nach dem ersten Weltkrieg dieProduktion von arsenhaltigen Pflanzenschut3mitteln auf-genommen and hat ihre Bestiebungen auf diesem Gebietauch spaterhin fortgesetjt . Besonders bekannt ist, dal dieFirma Billwarder sick sehr friihzeitig schon auch in derForstschadlingsbekampfung dadurch beteiligte, daS eigeneFlugzeuge dafiir eingesebt werden konnten .

Dr. C . B . W i l l i a m s, Head of the Entomology Depart-ment, Rothamsted, England, erhielt eine hollandische Ein-ladung, im Marz 6 Vortrage fiber die Themen „Insectmigration", „Statistics" and „Aphid problems" in Utrecht,Leiden, Amsterdam and Wageningen zu halter .Am 16.12. 1953 starb nach kurzer Krankheit der lang-

jahrige Mitarbeiter des Pflanzeuschugamtes Kiel, Land-wirtschaftsrat Dr . Karl L i n d e m u t h, der seit 1945Direktor der Landwirtschaftsschule Kiel gewesen ist .

Als wissenschaftlicher Angestellter beim Institut furGetreide-, Olfrucht- and Futterpflanzenbau in Kiel-Kit3e-berg trat Dr . K l a u s Heinz D o m s c h am 1. Januar 1954in den Dienst der Biologischen Bundesanstalt em .

TagungenDie fur den 22-24. Marz 1954 in Leipzig geplante

Parasitologische Fachtagung mull aus technischen Griindenverschoben werden . Sic soil voraussichtlich Ende Septemberdieses Jahres in Leipzig stattfinden .Vom 28. August bis 12 . September findet in Stockholm

die 12. St. Eriks-Messe statt . Als ausgesprochene Import-

Kleine Mitteilungeu 61

messe fur Schweden and die skandinavischen Lander er-freut sieh diese internationale Messe von Jahr zu Jahreiner umfangreicheren Beschickung dnrch Firmen aus derBundesrepublik, so da13 der ,Westdeutsche Pavilion" je-weils der grolte aller Landerpavillons war .

Auskiinfte erteilt die ,,Nordwestdeutsche Ausstellungs-Gesellschaft m . b . H. (NOWEA)", Diisseldorf, Ehrenhof 4 .

BuchhesprechungenDr. Adolf Herfs : „Die wirtschaftliche Bedeutung der Ter-

miten in tropischen Landern ." 1952 Leverkusen. Farben-fabriken Bayer . 40 Seiten, 31 Abbildungen .In Erganzung der 1950 erschienenen Broschdre ,,Die Ter-

mitenstation der Farbenfabriken Bayer in Leverkusen"hat ihr Leiter nun diese 2 . Broschdre herausgegeben . In ihrwird zuerst von den Aufgaben der Termiten im Haushaltder Natur gesprochen, dann werden termitenresistenteHolzer angegeben . In weiteren Abschnitten ist von denTermiten als Textilschiidlingen (an Textilien aus Natur-fasern, synthetischen Fasern and an vollsynthetischenFasern) and als Pflanzenschadlinge die Rede . Der Textwird von trefflichen Abbildungen erlautert and erganzt .

Fr .

Neue Flugschriften der Biologischen Bundesanstalt furLand- and Forstwirtschaft in Braunschweig .Merkblatt Nr . 3 „Pflanzenschut3mitt el-Verzeichnis" (Aus-

zug), Verzeichnis amtlich gepriifter and anerkannter Rat-tenbekampfungsmittel ist im September 1952 in 4 . Auflageerschienen . Dezember 1952 erschien in 1 . Auflage MerkblattNr. 1 .,Pflanzenschut3mittel-Verzeichnis" (Auszug), Ver-zeichnis amtlich gepriifter and anerkannter Forstschub-mittel (Forstschut3mitt elverzeichnis), Februar 1953 sind er-schienen die Flugblatter ,Richtlinien fur die Prufung andA'nfertigung von Nistgeraten", 3 . Auf1 ., 16 Seiten, DM 0,20)and „Die wichtigsten Krankheiten and Schiidlinge anKiichenzwiebeln" von Oberreg : Rat Dr. H. B r e m e r-NeuP and Regierungsrat Dr. R. L a n g e n b u c h- Darm-stadt (8 Seiten, 7 . Abb., DM 0,15), Marz 1953 loam Merk-blatt Nr. 9 „Die Vergilbungskrankheit der Rube" vonA. H e i l i n g and W. S ten dal verfait (2. Aufl., DM 0,20)heraus. Das Flugblatt „Der Brand des Hafers and seineBekampfung" von Prof. Dr. h . c . G. G a P n e r - Braun-schweig (1 . Aufl., 4 Seiten, DM 0,10), erschien im April 1953,ebenso wie das von diesem Verfasser geschriehene Flugblatt,Der Steinbrand des W eizens and seine Bekampfung" (1 . Auf-lage, 6 Seiten, DM 0,15) . SchlieBlich sind noch das Merk-blatt (1 . Aufl., DM 0,08), ,Vorsicht bei der Anwendunggiftiger Schadlingsbekampfungsmittel" von Oherreg .-RatDr. T r a p p m a n n and Merkblatt Nr . 1 (6. Aufl ., 44 Seiten,DM 0,80), „Pflanzenschul3mittelverzeichnis, Verzeichnis ge-priifter and anerkannter Pflanzenschut3- and Schadlings-bekampfungsmittel- and Gerate", seit seinem Erscheinenals unerlaPliches Hilfsmittel fur jeden im Pflanzenschut3Tatigen bekannt, zu erwahnen .

Fr.Hermann Fischer : ,Tierjagd mit der Kamera ." 6 . his

15. Tausend. 1953 Seebruck am Chiemsee. Im HeeringVerlag, 229 Seiten . Mit zahlreichen Bildern auf Tafelnvon Hermann Fischer and Anderen, geb. DM 19,80 .Hermann F i s c h e r gehort zu unseren bekanntesten

and verdientesten Tierphotographen . Er bietet in diesemBuch auf Grund seiner langjahrigen Erfahrungen all denen,die an der Tierphotographie interessiert Bind, einen Leit-faden dieser Kunst. Viele Schwierigkeiten sind zu uber-winden, erst langjahrige Ubung formt den Meister. Auchder angewandte Zoologe wird immer wieder in die Lagekommen, Tieraufnahmen draullen in der Natur versuchenzu miissen. Auch ibm wird deshalb die Lekture diesesRuches frommen. Aus diesem Grunde seien unsere Leserauf diese sehone Neuerscheinung hingewiesen,

Fr.W. Kolle and H. Hetsch : ; .Experimentelle Bakteriologie

and Infektionskrankheiten mit besonderer Beriicksichti-gung der Immunitatslehre . 11.Auflage, vollstandig neu-bearbeitet von Prof. Dr. Hans Schlolberger,Frankfurt a . M . Munchen Urban and Schwarzenberg,986 Seiten, 133 Abbildungen im Text and 31 mehrfarbi-gen Tafeln, geb. DM 72,40 .

Page 3: Kleine Mitteilungen

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Die Uberarbeitung des Manuskriptes fiir die 10. and11. Doppelauflage dieses altbewahrten StandardwerkesumfaBte in der Hauptsache die Berudcsichtigung der aus-landischen Literatur ; einige Abschnitte, wie vornehmlichdie Kapitel nber Viruskrankheiten maebten dabei einevollkommene Um- bzw . Neubearbeitung notwendig. Die in5 Hauptteilen geschriebene Anordnung des Buches blieberhalten : im ersten Teil wird Allgemeines fiber Infektionand Immunitat bakterieller Krankheiten and Spirochae-tosen besprochen, der 2. Teil behandelt Rickettsiosen,Krankheiten durch Bartonellen and filtrierbare Mikro-organismen, im 3 . Teil werden die Viruskrankheiten andBakteriophagen angegaugen . Der 4. Teil ist den Krank-heiten dureh Fadenpilze and SproBpilze and den antibioti-schen Substanzen gewidmet, wahrend im 5 . Teil von denProtozoenkrankheiten die Rede ist, Das Buch ist fur denBakteriologen end Hygieniker, ebenso wie fiir den Medi-ziner and angewandten Zoologen in gleicher Weise wert-voll. Die glanzende Ausstattung des Ruches ist besondershervorzuheben .

Fr.Dr. Herbert Brandt : ,Schmetterlinge." Erster Teil. Win-

ters Naturwissenscbaftliche Taschenbiieher Nr .20, 1953,Heidelberg, Carl Winter Universitatsverlag, 176 Seiten,64 farbige Tafeln and 55 Textabbildungen, geb. DM 8,90 .Der vorliegende Band 20 der bekannten naturwissen-

schaftlichen Taschenbiicher enthalt von den Schmetterlin-gen die Tagfalter, Schwarmer, Spinnenartige and Eulen .Das Bandchen ist weniger fiir den Spezialisten gedaeht alsfiir den Lehrer, Studierenden and naturinteressiertenLaien. Die angewandte Entomologie mu8 es begriiBen,daB such die wirtsehaftlich wichtigen Falter Beriieksichti-gung gefunden haben . In einem allgemeinen Teil werdendie wissenswerten Tatsachen aus der Morphologie, Ana-tomie and Biologie der Falter zusammengestellt . Die vondem Kunstmaler P h i l i p p G o n n e r gemalten Bunttafelnrind zum grollen Teil wohl gelungen ; einige Abbildungenfreilich batten in dem Bandchen besser nicht aufgenommenwerden sollen .

Fr.H. P. Plate and E. Fromming : „Die tierischen Schadlinge

unserer Gewachshauspflanzen, ihre Lebensweise andBekampfung". 1953, Berlin . Duneker & Humblot.288 Seiten, 126 Abbildungen, 7 Tabellen . Preis geb .DM 19,60 .Die Verfasser wollen mit diesem Buch, das sick aus-

schlieBlich den tierischen Schadlingen der Gewachshaus-pflanzen widmen soil, eine Liicke in unserem Schrifttumausfiillen. Wenn wir den Inhalt aufmerksam prfifen,miissenwir freilich feststellen, daB die Auswahl der aufzufiihren-den Tierarten weit fiber den Rahmen dessen hinausgeht,was der Titel des Buches verspricht . Es werden nicht nurTierarten behandelt, die regelmaBig in Gewachshausernals Schadlinge auftreten, sondern es sind auch alle dieTierarten zusammengetragen, die in der Literatur odernach eigenen Erfahrungen einmal gelegentlich oder iiber-haupt nur als Einzelfall in Gew"achshausern vorgefundenworden sind . So sind wir erstaunt, daB in dem Buch auehausgesprochene Freilandschadlinge zur Behandlung ge-kommen sind. Es ware wohl fiir das gauze Buch bessergewesen, wenn bier eine strengere Auswahl getroffen wor-den ware, oder man hatte mindestens fordern mnssen,dal die weniger wichtigen Schadlinge im Druck von denwichtigeren deutlich unterschieden worden waren. Damithatte das Buch fur den Praktiker ungeheuer an Ubersicht-lichkeit gewounen . Noch ein Zweites ist mir aufgefallen :Die eigenen Versuchsanstellungen and Versuchsergebnisse,die Fromming von einzelnen Schneckenarten ja seitJahren angestellt hat, hatten in diesem Buch nicht in dieserAusfiihrlichkeit behandelt werden diirfen . Das wirkt aufden Praktiker, den ja nur die Ergebnisse interessieren,ermiidend and verwirrend. Auch der Ausfall gegen denbekannten Entomologen H e r f s ist mindestens iiberflussiggewesen, um so mehr, als er sachlich gar nicht zutrifft .So ist der Gesamteindruck, den man von diesem Buch hat,kein befriedigender and bei einer Neuauflage waren vieleAnderungen vorzunehmen.

Fr.Prof. Dr. F. Pens: ,Fl6he .` Die Neue Brehm-Biicherei .

Heft 98. 1953 Leipzig, Akademische Verlagsgesellschaft

Kieine Mitteilungen

Geest and Portig K.G ., 43 Seiten, 31 Abbildungen, brosch .DM 1,50 .Der bekannte Spezialist gibt uns in diesem Heft einen

Uberblick fiber die Entwicklung and die Lebensbedingungendieser Plagegeister . Alles, was fiber das Leben and dasAuLere, fiber das Vorkommen and die geographische Ver-breitung, fiber Rassenbildung and Stammesgeschichte, fiberBefallstarke and ihre gefahrliche Rolle bei der Seuchen-iibertragung and endlich kurz auch fiber die Bekampfungder Flohe aucb den Laien interessieren mag, hat Pensbier zu einer inhaltsreichen Schrift zusammengefait, beider auch auf gate Bebilderung Wert gelegt worden ist . Fr .

Paul Brohmer : ,,Deutschlands Pflanzen- and Tierwelt ."Fiihrer durch die heimischen Lebensraume . 1950-53Heidelberg, Quelle and Meyer.Laubwald. 163 Seiten, 188 Abb ., geb. DIvM 6,80.Flur and Wiese. 199 Seiten, 222 Abb ., g eb . DM 7,20.Gebirge. 168 Seiten, 178 Abb ., g eb. DM 7,- .Feld. 134 Seiten, 162 Abb ., g eb. DM 6,50 .Nadelwald. 152 Seiten, 186 Abb ., g eb. DM 7..Binnengewasser . 245 Seiten, 186 Abb ., g eb. DM 12,80.In den vorliegenden 6 Banden, die nosh um ein paar

vermehrt werden sollen, hat es der Verfasser mit Erfolgversucht, fiir den naturwissenschaftlich InteressiertenTaschenbficher zu schaffen, an Hand deren es verhaltnis-

t.aBig unschwer gelingt, die heimische Lebewelt, Pflanzenand Tiere zu bestimmen. Auch dem angewandten Ento-mologen werden these Taschenbiicher, welehe die Tier- andPflanzenwelt in bestimmten Lebensraumen behandeln,von Nutjen sein konnen . Die Bestimmung ist dadurchwesentlich erleichtert, dal die Einteilung nada den Nah-rungspflanzen der verschiedenen Insekten geschehen ist.Die zahlreichen Strichzeichnungen geben das Charak-teristische der betreffenden Tiere and Pflanzen gut wieder .

Fr .Otto Schindler: ,Unsere SiAwasserfische ." 1953, Stuttgart,

Franckh'sdie Verlagshandlung, 222 Seiten, 72 grolienteilsvielfarbige Tafelbilder and 50 Abb . im Text nebst einemBeiblatt, kart. DM 10,80 .Dieses von dem Ichthyologen der Bayerischen Zoologi-

schen Staatssammlung verfalte Buch ist ein Lehr-, Bestim-mungs- and Nachschlagebuch in einem, das neben demgiiltigen Text rich auch durch treffliche Bebilderung aus-zeichnet. Im allgemeinen Teil werden Gestalt and Ban derFisehe in ihrer Beziehung zur Umwelt hesprochen, werdendie Sinnesorgane and ihre Leistungen, Fortpflanzung andEntwicklung geschildert. Im systematischen Teil werdenzuerst die Fischarten mit groler Variabilitat behandelt,also Renken, Felchen, Forellen, Saiblinge, Regenbogen-forellen and karpfenartige Fisehe . Die Neunaugen findendann Erorterung and sdilielilich werden die Lehensranmeunserer Fisehe abgegrenzt. Im weiteren finden sich u . a .noch Kapitel fiber Fischkrankheiten, was fur den an-gewandten Zoologen besonders wertvoll ist, Bestimmungs-tahellen and Hinweise auf Schonzeiten. Das Buch wirdsieherlich nicht nor in Kreisen der Fischerei die Beachtungand Anerkennung linden, die es verdient .

Fr.Dr. Friedrich Tfircke : ;,Mittel gegen Wildschaden and ihreAnwendung . ` 1953, F. C. Mayer Verlag, Miinehen.128 Seiten, 77 Abbildungen, kart. DM 9,80.Der angewandte Zoologe wird es begriilen, dali an Hand

dieses von dem Institut fur Jagdkunde der UniversitatGottingen in Hann.-Mfinden herausgehraehten Buches eineUbersicht geboten wird fiber die zur Wildschadenverhiitnngnotwendigen and rnoglichen Malnahmen . Zuerst wird eineBegriffsbestimmung gegeben and werden die Einwirkungs-moglichkeiten auf das Wild selbst behandelt. Dann wirdder Schut3 der Nnt3pfianzen durch Gatter, Elektrozaun,Stolperdrahte, Verwitterungs-, optische and akustischeMittel, dann der Einzelschut3 durch Verbil ., Schil-undFege-schut3mittel . Schliellhdhh wird der Schut3 der Samereien andder Schut3 gegen Zertreten besprochen, die Frage des Uni-versalmittels and die wirtschaftliche Bedeutung der Wild-sehadenverhiitungsmittel beantwortet . Diese umfassendeand doeh knappe Darstellung, die iibrigens von dem Ver-fasser in demselben Verlag nosh durch eine Flugschrift(27. Seiten mit zahlreichen Abbildungen ; brosch . DM 1,--}

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der Allgemeinheit nahegebracht wird, wird auch in denKreisen der angewandten Zoologie Beachtung finden . Fr .Gute Pflege - Gute Ernte. Pflanzenschut3 im Wechsel der

Jahreszeiten . 1954. Mainzer Verlagsanstalt and DruckereiWill and Rothe K .G . . Mainz.Dieser Pflanzenschutjkalender, den Oberreg.-Rat Dr. H .

D r e e s vom Bundesministerium fur Ernahrung, Landwirt-schaft and Forsten in Bonn auch heuer wieder herausgibtand mit einem Geleitwort einleitet, ericheint schon zum6. Male . Alle 14 Tage zeigt er fins ein Bild aus demweiten Gebiet des Pflanzenschutes . Die farbigen Bildersind heuer betrachtlich vermehrt and such die Schwarz-weif3photos erfreuen uns durch ihre anschauliche Klarheit .Allmonatliche Ubersichten fiber die falligen Pflanzens"chut3-arbeiten sind dem Praktiker sicherlich sehr willkommen .Den Schlul3 bildet ein Verzeichnis der gebrauchlichstenPflanzenschutimittel and eine Zusammenstellung der deut-schen Pflanzenschut iimter.

Fr.

Kurt Heinze, Eduard Riehm : ,Pflanzenschut3-Praktikum."2. verbesserte and vermehrte Auflage . 1953, Wiesbaden,Verlag fur angewandte Wissenschaften, 154 Seiten,51 Abbildungen, geb . DM 12,80 .Von der 1. Auflage des Ruches, die vor 20 Jahren er-

schienen ist and der damals R i e h m die Gestaltung gab,unterscheidet sich these Auflage durch das von Heinz everfal3te einleitende Kapitel fiber Befaliserhebungen . DieMethoden der Feststellung des Befalls von Pflanzen mitPilzen, fressenden and saugenden Insekten oder mit Virenwerden besprochen and Anregungen and Versuche gegeben,die in einem Pflanzenschutbpraktikum an der Hochsehuledurchgefuhrt werden konnen . Audi fiber die verschiedenenM8glichkeiten der Bekampfung (Beizen, Sprit3en, Stauben,Vergasen, Vernebeln usw .) finden sich Anweisungen zurDurchfiihrung der Versuche . Lediglich fur den forstento-mologischen Unterricht vermissen wir nahere Anregungen .Das Buch eignet sich nicht blol3 zum Gebrauch an derHochschule, auch in Gartenbau . and Landwirtschafts-schulen wird es mit Vorteil verwendet werden konnen . Fr .

Dr. Jean Pierre Vite : „Die holzzerstorenden Insekten Mit-teleuropas", Textband 157 Seiten, 30 Abb ., DM 14,-.Tafelband 113 Abbildungen in Buntdrudc nach Originalenvon R . Kliefoth, 53 Strichzeichnungen and 62 Autotypien,geb. DM 18,-, Gesamtwerk 1 . u . 2. Band, geb. DM 28,-,1952/53, Gottingen, ,Musters chmidt", WissenschaftlicherVerlag .Wahrend der Textband eine gate Ubersicht fiber die

holzzerstorenden Inselcten Mitteleuropas gibt and zurOrientierung and als Nachschlagewerk bestens geeignetist, mull man leider von dem Bildband sagen, dal3 der TonvielerbunterInsektendarstellungen nicht befriedigen kann .Die Strichzeichnungen and die photographischen Bilderdagegen durfen als sehr wohl gelungen bezeichnet werden .

Fr .

ZeitschriftenschauW. Stumpf : ,Chlorierungsprodukte des Dio-xans, eine neue Gruppe von Insektiziden"in: ,Angew. Chemie" 65, 268, 1953.Es ist unter sehr milden Bedingungen moglich, alle

Wasserstoff-Atome des 1,4-Dioxans durch Chlor-Atomezu ersegen . Durch Chlorierung bei 30-40'C and ge-wohnlichem Druck werden neben flussigen Verbindungendas gut kristallisierende Hepta-chlordioxan (Festpunkt56'C) in einer Ausbeute von fiber 80'/o and das Okta-chlordioxan (Festpunkt 108' C) erhalten . Die hoch-chlorierten Dioxane sind sehr stabil and besit3en Kampfer-ahnlichen Geruch . Samtliche chlorierte Dioxane stellenInsektengifte dar. Hepta. and Okta-chlordioxan wirkenfast wie DDT and zeigen gegeniiber Batten eine sehr ge-ringe Toxizitat. Es ist bemnerkenswert, dal3 die Halogen-Dioxane schueller als DDT and y-Hexachlorcyciohexan wir-ken sollen. Die neuen Insektizide konnen technisch Be-deutung erlangen, da bekanntlich Insekten nach ungefahr35 Generationen gegen die bisher angewandten Kontakt-gifte Resistenz aufweisen.

F. Hater, Frankfurt a. M.

Kleine Mitteilungen 63

,,Neue Insekten - Abwehrmittel (insect-repellents)" in : „U. S. Dept. Agriculture",Januar 1953.Es werden vom United States Department of Agricul-

ture, Bureau of Entomology and Plant Quarantine, fol-gende drei brauchbare insect repellents oder insectifugesmitgeteilt. Das Insektenvertreibungsmittel „M-1960" be-steht aus 30 0/o Benzylbenzoat, 30 0/o n-Butyl-acetanilid,30 0/0 2-Butyl-2-athyl-1,3-propandiol and ION ,Tween8O"als Emulgator . Dieses Praparat wurde schon im amerika-nischen Heer zur Impriignierung von Uniformstucken ver-wendet and dient jetjt zur Behandlung verschiedener Tex-tilien in 5-lOprozentiger wassrigex Losung . Das ge-nannte Mittel hat sich auch als sehr wirksamer Abweiserfur den in Nordborneo haufigen Landblutegel Haemadipsazeylanica erwiesen (M. P i j o a n, Soap San . Chem. 23, 124[1947]) . Das Insect repellent „M-2020" soil als Schutigegen Insektenstiche auf die Haut aufgetragen werden ;es setjt sich zusammen aus 40 (1 /o Dimethyl-phthalat,30'0 /0 2-Athyl-1,3-hexandiol and 30 0/o Dimethyl-carbat .Ebenso ist das Praparat „M-2043" insektenabstollend andfur den Gebrauch auf der Haut bestimmt . Es ahnelt inseiner Zusammenset3ung dem „M-2020", enthalt aber stattDimethyl-carbat 30°/o Propylester der N,N-Diathyl-monoamido-bernsteinsaure . F. Hiiter, Frankfurt a . M .

R. Kuhl : „Der augenblickliche Stand derDasselbekampfung in Westdeutschland"in : ,Berl . u. Munch . 'Tieriirztl . Wschr .", 66, 126, 1953.Der Verfasser teilt zunachst einige allgemeine Erfah-

rungen bei der Dasselbekampfung mit. Da sich Weide-haltung, Alpung and in der Folge die Dasselplage lang-sam ausdehnen, spielt bei der diesbezuglichen Schadlings-bekampfung nicht nur die Medikamenten- oder Methoden-frage, sondern auch die Organisationsfrage eine wesent-liche Rolle . Bekanntlich konnen die kleine Rinderdassel-fliege (Hypoderma lineatum) and die grol3e Rinder-dasselfliege (Hypoderma bovis) bis in den Monat Augustmitunter auch in den September hinein das Vieh befallen .Befruchtete Dasselweibchen zeigen sich flugtuchtig inSchnelligkeit and Weite ; so ist der ausgedehnte Flug-radius der anfliegenden Weidelastlinge gut verstandlich .Im allgemeinen wahlen die Tierhalter den Start derDasselbekampfung zu spat . Die kraftig fressenden Friih-stadien der Ruckenlarven werden fibersehen and die Be-kampfungsmallnahmen setjen leider erst dann ein, weanmit widerstandsfahigen Tierformen zu rechnen ist . Es istbedeutsam, dal3 einzelne, sonst resistente Larven den kon-zentrierten Mitteln auf Derris- oder Lindan-Basis unter-legen sind . Hochprozentige Derrisemulsionen bleiben un-wirksam auf alte, nicht mehr fressende, stark gefarbteLarven, deren Hautverfarbung den Beginn des Ver-puppuugsstadiums anzeigt. Die Dassellarven ernahren sidevon Protein der Leukozyten, konnen das Nuklein derKerne nicht verdauen and scheiden deshalb dieses durchden Exkretionsporus aus. Nach dem Eintraufeln einesLindanpraparates in Dasselbeulen fliehen die darin leben-den Larven . Auf Junglarven wirken die eben erwahutenMittel in erster Linie als Fraligift and bei alteren Ent-wicklungsstadien tritt die Atemgift- and Beruhrungsgift-wirkung in Erscheinung. Durch eine einmalige Dassel-bekampfung der NutItierherden vor dem Weideaustriebkonnen zu spat behandelte Larven in den Beulen nochausreifen and folglich das Weidevieh im Sommer ver-seuchen. Bei einzelnen Viehherden waren fiber 33'0/o derTiere dasselbefallen - durchschnittlich his zu 20 Dasselnje Rind. Eine Einzelbeulenbehandlung mit hochwirksamenMitteln in Form von Emulsionen oder Salben ist leichtmoglich. Es werden auch verschiedene Untersuchungenfiber die Wirksamkeit neuer Insektizide auf Wander-larven mitgeteilt, die im Wirtstier schmarot3en . Toxaphenand Lindan zeigen nach subkutaner Verabreichung positiveTeiiwirkungen . Ferner wird fiber den vorbeugendenDasselschut3 durch Tierbespruhungen mit Lindan-Suspen-sionen oder DDT-Emulsionen berichtet. Die Larven be-ruhren beim Schlupfakt den Wirkstoffbelag, der sich aufder Hautoberfiache befindet and sterben dann ab . Beistrenger Einhaltung des wochentlichen Spriihturnus kann

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der Dasselbefall uni 88-90 0/o gesenkt werden . Es istnotwendig, die Larven in den Monaten Juni his Augustinsgesamt mindestens zweimal zu bekHmpfen . Vorschl9gefur eine systematische BeUmpfung der Hautsch9den durchDasselffiegen and fiir einen Dasselsebutj felden nicht .

F. It ii t e r, Frankfurt a. M .

Wolfdietrich Eichler, Leipzig: ,Meteorologische Problemeder Flugzeugstiiubung in der Malariabekampfung" in :,,Meteorologische Rundschau", 3 . Jahrg,, 1950, Heft 7/8.Die Flugzeugbest6ubung in der Malariabekampfung

steht unter anderen meteorologischen and staubetecli-nischen Vorausset3ungen and Bedingungen als die Ver-werldung des Flugzeuges im . Forstschub . Die Faktorensind anscheinend noch weniger gekliirt, die hither Ub-lichen Regeln basieren vielmehr zumeist auf nicht naheranalysierten Erfabrungen . E i e h I e r bespricht die Praxisder modernen Flugzcugbest5ubung zur Malariabekiintp-fung and herichtet fiber eigene Beobaditungen in diesemBetreff .

Fr.Kurzberichte

the Wanderratte A SdAdger von Johannisbeeren8 OCUUM

Garters wurWanderratten

abungsweise 100 g schwer) erkletterten die starkenAste alter Johannisbeerhusche and frallen teils die Beerender Trauben, tells die abfallenden oder abgefallenenBeeren am Boden . Dal3 die Batten die siiuerlichenJohannisbeeren begierig frafien, ist vermutlieb eine Folgeder langen Trockenheit, zumal bei der Lage des GartensWasseransaminlungen nicht in der Nihe sind . In diesemFalle wurde das Rattennest gefunden . Es enthielt, wieweitere Beobachtungen ergaben, 1 Alttier and 6 Junge .Ohue das Nest zimadist zu s0ren, wurde geschabtes Rind-fleisch mit A c t o sin (Firma Schering) vergiftet (1 : 15)and etwa I m vom Nest entfernt ausgelegt. 36 Stunden

d ich 1 erwachsenes MAnuchen and 4 Jungtiereten Vergiftungserscheinungen. Bemerkens-all alle toten Tiere verhidtnismiiffig nahe

am Nest lagen (2--3 in), our cin Jungtier lag 6 m entfernt .A. H a s e - Berlin-D ahlem .

Das sechste Isomere des 1, 2, 3, 4, 5, 6-Hexachlor-eyelo,hexans, das ;-Isomere, vom Schmelzpunkt 88--89 0 , habenRiemschneider, Spat, Bausch and B+ ttgeraus technischem Hexa abtrennen kiinnen . Die Konfigura-tion des neuen Isomeren wurde durch WeiterchlorierungZ1101 delta-Hepta6lorcyclohexan aufgekliirt, Das Isomerezeigte jut Petrischalenfilm test gegen Drosophila melano-gaster and Musca domestica k e i n e Wirksamkeit (Monats-heft Chem . 84, 1068, 1953) .

PatentschauBekanntmachungen

Bekanntgemacht am 4 . Februar 1954 :

KI. 451, 3/01. D 6544. Erf, : Richard W . Hummer un.d EugeneE. Kenaga, Midland, Mich. (V. St. A .) . Arm.: The DowChemical Company, Midland, Mich. (V. St . A .) . Vertr .-Dr.-Ing . H. Ruschke, Berlin-Friedenau and Dipl .-Ing .K. Grenbenberg, Miinchen 13, Pat .-Anwalte,Misehung zur Vernichtung der Eier von Milben andSpinnenmilbon. 341156Vereinigte Staaten von Amerika 2 .2.1949 .

Bekanutgemacht am 11. Fehruar 1954 :K1. 451, 3/05 . F 3324. Erf. ., Dr. Hermann Stutter, Lever-

kusen-Bayerwerk and Otto Markgraf, Neck-argeraiind .Anm, : Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,Leverkusen-Bayerwerk .Mittel zum Mottenechtmachen von Pelzen and dgl.Haarmaterial .

25.8.1943.

Kleine Mitteilungen

Bekannigemaelit am 18. Februar 1954 :

KI. 451, 3/05 . D4553. Erf . : Dr . Wolfgang Giindel, Diissel-dorf-Oberkassel and Dr. Ernst G6tte, Diisseldorf .Anni . : Dehydag Deutsche Hydrierwerke G.m.b.H.,Diisseldorf.Verfahren zum Schiitjen von Waren gegen Schiidlinge .

16.2. 1942.

Bekanntgemacht am 25. Februar 1954 :

KI. 451, 3/01 . F 7649. Erf. : Dr. Gerhard Schrader, Bruch-hausen bei Opladen and Dr . Hans Kiikenthal, Lever-kusen-Bayerwerk .Anm . : Farbenfabriken Bayer Aktiengesellsehaft,Leverkusen-Bayerwerk .Schadlingsbekampfungsmittel.

4. & 1941 .

Eingegangene Sonderdrucke

E. Wiemer, Bernkastel - Kues : ,Grauschimmel - Be-kampfung an Pfropfreben" in : ,Der Deutsche Weinban",

/20 . 1 . 53.ie Kr5us elkr ankh eit, eine Gefahr fur die Wein-,,Rheinische Weinzeitung", 1953, Nr . 2.

Privatdozent Dr. G. UnterstenhUer , ,Ober die Be-stimmung des Giftwertes (Toxizitiitsgrades) You Kontakt-

iziden" in : ,Zeitschrift fiir PflanzenkrankheitenPflanzenpathologie) and Pflanzenscbub", 60 . Band, Jahr-gang 1953, Heft 1, S. 26-36.

Dr. Erich Heidenreich, Darmstadt- jrtragssteigerungdurch Ilexa-Isomeren" in : ,Merck-Bliitter", Folge 7/Februar 1953 .

Dr. U. Schindler, Sieber (Harz)-.fang auf der Kulturflache mit Hexamitteln" in : 1 ,Forst-schub-MerkbLitter der Niedersiichsiscben Forstl . Versuchs-anstalt Sieber (Harz)", 1953, Nr . 4 .

Dr. Fritj Frank, Oldenburg . ,Zur Entstehung iiber-normaler Populationendichte urn Massenweebsel der Feld-maus Microtes arvalis (Pallas)" in : ,Zoologische Jabr-bUcher. Abteilung fiir Systematik, Okologie und Geo-graphic der Tiere", Band 81, 1953, Heft 516, S .610--624.

T. Friclihinger, Irsebenhausen : ,Die EntwicklungsbekRmpfung and Pflanzensebut3 in den let3-

nten" in : ,Dcittsehe Lebensmittel-Rundschau",64 .

S. Jaedml sen.: ,Uber cingesdaleppto und angesiedelteLandschnecken auf einem Grundstfick bei Berlin" in :,,Mitteilungen des Institute fur Vorrats and Pflanzen-sehut3 (Pflanzenschut;amt) Berlin - Zehlendorf", Nr. 2/Marz 1953, S. 17-22 .

E. Fr6mming stud H. P . Plate, Berlin : ,Uber den gegen-igen Stand unserer Kenntnis der Wirkung moluscizi-

auf Landfungensebnecken" in : .Mitteilun-gen des Instituts fiir Vorrats- and Pflanzenschut3 (Pflan-zenschubarat) Berlin - Zehlendorf", Nr. 2 / Marx 1953,S. 20-3

Prof. Dr. Friedrich Zadter, Berlin : ,Die Bekampfungder Vorratsschadlinge durch Oberflachenaktive Pulver"in : ,Trans. Ninth. Int. Congr. Ent.", Vol . 1, 1952,S. 1014-1022 .

Prof. Dr. Friedrich Zacher, Berlin :der Vorratsschiidlinge durdi Hihe,frequenzwiirme" in : ,Trans. Ninth. Int. Congr .Vol. 1, 1952, 5 .861-&64.


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