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www.klassikakzente.de • C 43177 • 2/2011
Ingolf Wunder Balance und
Spontaneität
Lisa BatiashviliauSdauer und
WillenSStärke
Joseph Callejazurück und
BeSSer denn je
Daniel BarenboimGrandseigneur der Klassik
Intro 4 DieköniglicheHochzeitaufCD•DanielBarenboim
aufTournee•ZumTodvonYakovKreizberg „DonGiovanni“alsBaden-Baden-Gala2011und
NeuveröffentlichungaufDeutscheGrammophon
tItel 6 DanielBarenboim:Musizierenheißt aufeinanderzugehen
IntervIew 8 RenéPape:WegezuWagner
MagazIn10 YujaWang:FederleichtesSchwergewicht12 MojcaErdmannundAndreaMarcon: MehrMozart14 AnnaProhaska:DasSupertalent16 GidonKremer:Gesprächezudritt17 VeröffentlichungsregisterzumRausnehmen20 Live-Termine22 LisaBatiashvili:MusikistdieStimme freierMenschen23 IngolfWunder:DerKlang-Architekt24 JuliaFischer:SprachloseBegeisterung25 JosephCalleja:Calleja2.026 FranzLiszt:200JahreLisztundLeidenschaft28 MischaMaiskyüberMarthaArgerich: „WirliebenunswieBruderundSchwester“29 MilošKaradaglić:DerHerzschlageines „Holzkastens“31 Ildebrandod’Arcangelo:Mozartsatt
reIngehört32 AlleneuenVeröffentlichungen ausführlichvorgestellt
ServIce34 musikmarkt-Klassik-Bestsellerliste Vorschau
Klassikakzente wird herausgegeben von
liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund,
in einem Interview hat Daniel Barenboim einmal die Frage nach der Funktion von Musik in der Welt folgendermaßen formuliert: „Was ist Musik? Ist Musik etwas, das uns hilft, die Welt zu verges-sen, oder ist Musik etwas, wodurch wir die Welt verstehen kön-nen?“ Diese Frage unter dem Aspekt der Meinung von Komponis-ten zu betrachten, ist nicht nur spannend, sondern fördert auch durchaus unterschiedliche Ansichten zutage. Wenn Richard Wag-ner etwa im Geiste von Schopenhauers Philosophie sein berühm-testes Liebespaar im Duett des 2. Aufzuges „O sink hernieder, Nacht der Liebe, gib Vergessen, dass ich lebe; nimm mich auf in deinen Schoß, löse von der Welt mich los!“ und Tristan dann im 3. Aufzug gar vom „göttlich-ew’gen Ur-Vergessen“ singen lässt, dann betont der Komponist – ganz im Sinne des romantischen Ideals – die Abwendung von der Welt hin zu einer kaum zu stei-gernden Form der Innerlichkeit. Musik als Mittel, ein dem mensch-lichen Streben feindlich gesonnenes Instrument der Flucht. Auf der anderen Seite zeigt uns ebenjener Richard Wagner in seinem Opus summum – „Der Ring des Nibelungen“ – unter Zuhilfenahme klug konstruierter und verbundener musikalischer Themen, wie man die seinerzeit aktuellen philosophischen, soziologischen und ökonomischen Ansichten zur gesellschaft-lichen Entwicklung als spannendes und erhellendes Musikdra- ma auf die Bühne bringen kann. Eine Herausforderung, der sich bis auf den heutigen Tag Opernhäuser in aller Welt stellen und welche spätestens seit Regisseuren wie Joachim Herz, Patrice Chereau, Götz Friedrich, Harry Kupfer, Jürgen Flimm und jüngst Kaspar Becht Holten dazu dient, Vorlage für das Verständnis unserer Welt aus dem Geist von Theater und Musik zu sein. Doch ebenso, wie sich Musikliebhaber ganz in den Klang-welten von Wagners „Ring“ verlieren und alles rings um sich vergessen können, wird mancher Hörer durch die Musik von „Tristan und Isolde“ zu einem tieferen Verständnis seines ganz persönlichen Weltzustands gefunden haben – sei es im geradezu überirdischen Liebesduett oder in Isoldes jenseitig-verklärendem Liebestod. Es ist, wie fast immer im Leben, so auch in der Musik, nicht das Entweder-oder, sondern das Sowohl-als-auch. Und so beantwortet Daniel Barenboim denn auch seine eigene Frage mit: „Ich meine, es ist beides.“
In diesem Sinne grüßt herzlich Ihr andreas Kluge
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Editorial
AndreasKluge
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DanielBarenboim
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DanielBarenboimaufTourneeDanielBarenboimundseinWest-EasternDivanOrchestragehennachguteralterTraditionauchindiesemFrühjahrwiederaufgroßeEuropatournee.Am17.MaistartetdiediesjährigeKonzertreiseinderMailänderScalaundführtüberRom,Wien,Parisam22.MaiindieBerlinerPhilhar-monie.ImmusikalischenGepäck:AlbanBergsKammer-konzertundLudwigvanBeethovens„Eroica“.„Beethovensatt“istdannebenfallsdasProgrammfürdieKonzerteimSpätsommer,unteranderemam19.AugustimGroßenSalzburgerFestspielhausundam21.AugustOpenAirinderBerlinerWaldbühne,bevoreszueinem„Konzert-undAufnahme-Marathon“indieKölnerPhilharmoniegeht,woDirigentundOrchesterfürihrneuesExklusivlabelDeccaihrenerstengemeinsamenBeethoven-Zykluseinspielen,derimLaufedesJahres2012veröffentlichtwerdensoll.
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DieköniglicheHochzeitaufCDAls vor wenigen Tagen Prinz William und Catherine Middleton heirateten, wurde die königliche Hochzeitszeremonie zum ersten Mal in der Geschichte live mitgeschnitten und sofort im Anschluss digital veröffentlicht. Bereits wenige Stunden nach Ende des Gottesdienstes stellte das britische Traditionslabel Decca Records die gesamte Trauung auf den wichtigsten Download- und Streaming-Plattformen der ganzen Welt zur Verfügung. Das offizielle Album als physisches Produkt zur Zeremonie in der Westminster Abbey steht seit dem 5. Mai in den Plattenläden von Groß britannien und der übrigen Welt und enthält neben einem speziellen Booklet mit vollständigem Ablauf des Gottesdienstes, den Lesungen, Gelöbnissen, Hymnen und Segenssprüchen auch die gesamte Musik zu diesem Ereignis, das in der ganzen Welt für Aufsehen sorgt und wohl von mehr Menschen am Fernseher verfolgt wurde als jemals zuvor. Bis Redaktionsschluss hatten folgende Musiker ihre Mitwirkung an der Zeremonie bestätigt: der Choir of Westminster Abbey, der Chapel Royal Choir, das London Chamber Orchestra und ein Fanfare Team der Royal Air Force. Verantwortlich für die Aufnahme zeichnet eine der weltweit füh-renden Klassikproduzentinnen, Anna Barry, die in über 25 Jahren mehr als 500 bemerkenswerte Aufnahmen produziert hat und für ihre Arbeit bereits mit diversen Grammys ausgezeichnet wurde. Über die Aufnahme zur königlichen Hochzeit sagt sie: „Das ist für mich eine große Ehre und enorme Verantwortung. Diese Hochzeit bedeutet so viel für Millionen von Menschen in der ganzen Welt – darum müssen wir jeden Ton und jedes Detail bestmöglich einfangen und Minuten nach Ende der Zeremonie die fertige Aufnahme zur Verfügung stellen.“ www.the-royal-wedding.de
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Intro
YakovKreizberg
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ZumTodvonYakovKreizbergYakovKreizberg,langjährigerGeneralmusikdirektorderKo-mischenOperBerlinundzuletztmitJuliaFischerimStudiofürihrneuesAlbum„Poème“,istnachlanger,schwererKrankheitam15.März2011inseinemHausinMonteCarloverstorben.Kreizbergwurde1959inLeningradgeborenundstudiertedortindenFächernKlavier,KompositionundDirigieren.ImAltervon16Jahrenemigrierteer indieUSA,woeramMannesCollegeundinAnnArborstudierte.EinerseinerwichtigstenLehrerwarLeonardBernstein.SchnellmachtesichderNew-comerinseinemneuenHeimatlandeinengutenNamenundgewannunteranderemden1.PreisbeimLeopold-Stokowski-WettbewerbinNewYork.Ab1985dirigierteKreizbergauchzunehmendinEuropaundwurdenacheinemZwischenstoppanderOperKrefeld-Mönchengladbach1994aufdenPostendesGeneralmusikdirektorsderKomischenOperBerlinberufen,denerbis2001innehatte.IndensiebenJahrenseinerdortigenArbeitdirigierteernichtwenigerals38Konzerteundleitete10Opern-undzweiBallett-Neuproduktionen.Zuseinenwich-tigstenArbeitenausdieserZeitgehörenBertholdGoldschmidts„DergewaltigeHahnrei“,„Latraviata“,undalsDirigentvonviergroßenMozart-Opern–„DonGiovanni“,„DieEntführungausdemSerail“,„DieZauberflöte“(gleichinzweiverschiedenenProduktionen!)sowie„Titus“–erwarbersichdenRufeinesMozart-Spezialisten.DieListederbedeutendenOrchester,dieYakovKreizbergdirigierthat,istlang.DazugehörendieBerlinerPhilharmoniker,dieStaatskapelleDresden,dieMünchnerPhilharmoniker,dasDeutscheSinfonieorchesterBerlin,dasTonhalle-Orchester Zürich, das Concertgebouw OrkestAmsterdamunddasLondonSymphonyOrchestra.Seit2008leiteteKreizbergdasOrchestrePhilharmoniquedeMonte-Carlo,mitdemerauchdasneueAlbumvonJuliaFischerauf-nahm.DerTodvonYakovKreizberghinterlässteineschmerz-licheLückeinderMusikwelt.
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„DonGiovanni“alsBaden-Baden-Gala2011undNeuveröffentlichungaufDeutscheGrammophonWolfgangAmadeusMozartsOper„DonGiovanni“stehtimMittelpunktderBaden-Baden-Gala2011.DiekonzertantenAufführungenam18.,21.und24.Juli2011werdendabeivoneinerhöchstprominentenSängerriegebestritten,diedasPrädikat„Gala“verdient.DianaDamrau(DonnaAnna),MojcaErdmann(Zerlina),JoyceDiDonato(DonnaElvira),RolandoVillazón(DonOttavio),Ildebrandod’Arcangelo(DonGiovanni),LucaPisaroni(Leporello),KonstantinWolff(Masetto)undVitalijKowaljow(Komtur)sindindenSolo-partienzuhören.DasMahlerChamberOrchestrabeglei-tetdieSolistenunddasVocalensembleRastatt.DerjungefranzösischeDirigentYannickNézet-Séguinhatdiemusi-kalischeLeitung.DasseineOperinsolcherBesetzungfürdieEwigkeitkonserviertwerdensollte,verstehtsichfastvonselbst.DaherwirddieDeutscheGrammophondasEreignisinderidealenAkustikdesFestspielhausesBaden-BadenaufnehmenundanschließendalsNeuauf-nahmederOperherausbringen.Ildebrandod’Arcangelogilt als der Don Giovanni unsererTage, mit RolandoVillazónerlebtdasPublikumderBaden-Baden-GalaeinensehrgutenFreunddesHausesnachseinemArien-undLiederabend2010wiederaufderOpernbühne,undMojcaErdmannavanciertejüngstwährendderWinterfestspiele2011imFestspielhausBaden-BadenzumPublikumslieb-linginPhilippHimmelmannsNeuinszenierungderMozart-Oper„Cosìfantutte“.Kartenunter+49(7221)3013-101oderwww.festspielhaus.de
Ildebrandod’Arcangelo
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„Eine prägende Reihe von Erlebnissen mit seinen kraft vollen Gedanken und Taten des Friedens haben mich gelehrt, Daniel Barenboim als einen mutigen und aufrüt-telnden Wegweiser zu er kennen, vor allem für die junge Generation. Unvergesslich ist mir, wie er im Jahr 1989, als in Berlin die Mauer fiel, Wege der Vereinigung aktiv erprobte. Er spielte mit dem Berliner Symphonischen Orchester an der Mauer. Dann war er bereit, sich mit gan-zer Kraft der Staatsoper zuzuwenden. Inmit-ten aller Not der Teilung fanden sich gerade dann und dort, wo in der östlichen Stadtmit-te vieles menschlich und poli tisch noch so schwer war, Kräfte der Kultur und Musik zu einer unersetzlichen Brücke zusammen. Die Staatskapelle wurde unter seiner Führung eine große Kraft, um den Weg auf einander zu zu finden. Es kam zu Benefizkonzerten des Bun-despräsidenten. Die Erlöse gingen an Uni-cef, sodann an die Pflege jüdischer Grab-stätten in Ost- und West-Berlin und an die „Nachbarn in Not"-Hilfe, damals vor allem in Bosnien und Kinderheimen in Rumänien. Ein überwältigender Erfolg war die Missa Solemnis von Beethoven unter Leitung von Barenboim. Er hatte Julia Varady, Waltraud Meyer, Siegfried Jerusalem und Dietrich Fischer-Dieskau zur Mitwirkung gewonnen. Wer sonst bringt so etwas zustande? (…) Zwei tiefgehende Empfindungen präg-ten Daniel Barenboim. Auf der einen Seite machte er musikalische Erfahrungen, die ihn tief beweg ten und beeinflussten. Und dazu stand nun in scharfem Gegen satz, wie er mit tiefem Entsetzen das Schicksal der europäi schen Juden während der letzten Jahrzehnte in sich aufnahm. Beides traf zu-sammen: Der Einblick in das unvorstellbare Leid der europäischen Juden, zugleich aber
seine Sehnsucht nach den Erlösungen durch die Kunst. So war es bei ihm. So ist er. Er erkannte das Ziel, nach Krieg und Grauen und Entsetzen die Wandlungskraft der Kultur und zumal der Musik zu erleben: als einen wahren Weg zum Frieden. In dieser Zeit erlebte ich ihn als einer sei-ner ganz und gar ergriffenen Zuhörer bei seinem Konzert 1991 in Jerusalem. Der Saal war überfüllt. Am Ende sollte es zu einer Zu-gabe kommen. Und was machte Baren-boim? Er entschloss sich, Wagner zu spie-len, ausgerechnet Richard Wagner, diesen großen Komponisten und zugleich „viru-lenten Antisemiten“ seiner Zeit. Darf man denn überhaupt Wagner spielen in Israel? Barenboim unterbrach das Konzert, er lud das Publikum zu einer Diskussion darüber ein. Selbstverständlich sollte jeder das Recht haben, vor der Wagner-Zugabe den Saal zu verlassen. Aber es war kaum ein Zu hörer, der dieser Erlaubnis folgte. Alle übrigen applaudier ten begeistert. Er hatte also ein großes, schweres, aber umso notwendigeres und hilfreiches Thema in der Begegnung von Gräuel und Kunst zur Sprache gebracht. Dabei ging es ja nicht nur um Kunst. Wich tige jüdische Denker waren beteiligt. Auch sie wollten helfen, sich nicht in dogmatischen Überlieferungen fest-zubeißen. (…) Zur Eröffnung des 90. Jahres der Salz-burger Festspiele 2010, die doch gerade als Gegenmittel zum Krieg ersonnen waren, kon-zentrierte Barenboim sich auf das Nachden-ken darüber, wo die Verbindung liegt zwi-schen existenziellen Problemen der Welt einerseits und der Kultur andererseits. Wo ist der Weg, feindliche, fundamentalistische Ide-ologien zu entradikali sieren. Wir wollen doch den Frieden untereinander. Aber was hindert uns daran, ihn wirklich voranzubringen?
Und so wie Barenboim ist, konnte und wollte er nicht warten. Nicht auf den ande-ren zu warten, bis er kommt, sondern direkt auf ihn zugehen. Dies hatte ihn zu seinem eindrucksvolls-ten, größten Schritt geführt. Es war die Grün-dung des West-Eastern Divan Orchestra: die entscheidende Einladung für junge Israelis und Palästinenser, gemeinsam die Musik zu erleben und zu erler nen, miteinander zu spielen und sich dabei tiefer aufeinander ein-zulassen, im Austausch von Erfahrungen, im Versuch, das Schicksal des anderen besser zu erkennen, sich gegenseitig nichts zu er-sparen und dabei allmählich mitzuempfin-den, schrittweise nachzuerleben, wie leidvoll, wie unerträglich es ist, was beide Seiten ein-ander angetan haben und abverlangen. Was ihnen gegenseitig von ihrem Schicksal zuge-mutet wird, nun Schritt für Schritt in eine Ver-ständigung mit der anderen Seite zu verwan-deln, das wirkt wie ein unerreichbares Ziel. Aber sie sind jung. Nicht sie tragen Schuld am Leiden der an deren Seite. Vielmehr erle-ben sie in ihrer Jugend die Kraft der gemein-samen Musik. Es ist die Kultur, die Kunst, eben die Musik, die sie dort eine gemein-same Empfindung erleben lässt. (…) Wir dürfen nicht warten, sagt Barenboim, das ist keine Option. Der Weg der beiden Völker ist miteinander verzahnt. Fortschritte zum Frieden liegen allein bei ihnen selbst, Schritte nach vorn, durch die Jungen! Kann die Musik ihnen helfen, das, was sie dort miteinander kulturell lernen und erle-ben, auch menschlich und politisch auszu-tauschen? Darüber einfach zu schweigen, ist Missklang, ist einfach unmusikalisch. Zu mu-sizieren, heißt aufeinander zuzugehen. (…)“Richard von Weizsäcker
www.daniel-barenboim.de
Daniel Barenboim, dem neuen Exklusivkünstler von Deutsche Grammophon und Decca, wurde am 13. Februar 2011 von Richard von Weizsäcker der Dresden-Preis überreicht, mit dem die Stadt Persön lichkeiten ehrt, die sich zur Konfliktlösung zwischen Staaten und Völkern einsetzen. KlassikAkzente druckt exklusiv Auszüge aus der Laudatio eines Menschen, der wie kaum ein anderer den Musiker und Weltbürger zu würdigen weiß.
Musizieren heißt aufeinander zugehen
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West-Eastern Divan Orchestra Dirigent: Daniel BarenboimVeröffentlichung: 20. Mai
TschaikowskySchönberg
Symphonie Nr. 6 Variationen für
OrchesterDecca
CD 478 2719
Titel
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Daniel Barenboim, KlavierStaatskapelle BerlinDirigent: Andris Nelsons
Frédéric ChopinDie Klavierkonzerte
Deutsche Grammophon CD 477 9520
Daniel Barenboim, Klavier
Frédéric ChopinThe Warsaw Recital
Deutsche Grammophon CD 477 9519
„Was ist Musik? Ist Musik etwas, das uns hilft, die Welt zu vergessen? Oder ist Musik etwas, wodurch wir die Welt verstehen können? Ich meine, sie ist beides.“ Daniel Barenboim
Interview
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Lebt im Hier und Jetzt:René PaPe
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KlassikAkzente: Ein berühmter Boris war George London, der Sie zu Ihrer Platte „Gods, Kings & Demons“ inspiriert hat. Lon-don wurde in Bayreuth als Holländer und Amfortas berühmt. Könnte Ihr Weg ähnlich aussehen? René Pape: George London war einer der größten Interpreten und in verschiedenen Fächern zu Hause. Er war jedoch mehr ein Bassbariton und ich bin ein Basso cantante. So konnte er Partien wie Holländer, Amfor-tas oder Scarpia singen, die ich vom Stimm-typus her wahrscheinlich nie auf der Bühne interpretieren werde. Was die Vielseitigkeit des Repertoires angeht, könnte mein Weg dem Londons allerdings ähneln.KlassikAkzente: Zu den wenigen Sänge-rinnen und Sängern, die noch mit Wagner gearbeitet und Aufnahmen hinterlassen haben, gehört Lilli Lehmann. Die als Brünn-hilde wie als Isolde gefeierte Sopranistin sagte, nur wer Mozart zu singen verstehe, könne auch Wagner singen. Pape: Da kann ich ihr nur zustimmen. Das Wagner-Singen sollte auf der gesangstech-nischen Erfahrung mit Mozart beruhen – und natürlich umgekehrt. Wagner muss nicht durchgehend fortissimo und con tutta forza gesungen und Mozart nicht gesäuselt werden. Die Balance zu halten, ist der Schlüssel. KlassikAkzente: Seit ihrer Entstehung ge-ben die musikdramatischen Werke Wagners Anlass für Kontroversen über den Wagner-Gesang. Gibt es für Sie einen besonderen Zugang zu ihm? Pape: Für mich sind die Sprache und der Umgang mit dem Wort genauso wichtig wie die Musik. Das gilt nicht nur für meine Mut-tersprache. Eine Oper besteht nicht nur aus Vokalisen, sondern es gibt ein Libretto, das auf Worten basiert. Dieses Drama dem Zu-hörer zu vermitteln, halte ich für eine der
wich tigsten Aufgaben des Sängers auf der Bühne, erst recht im Aufnahmestudio.KlassikAkzente: Wagner hat keine syste-matische Gesangsschule hinterlassen. Eine zentrale Aussage – formuliert in „Oper und Drama“ – lautet, das Modell oder auch die Manier des italienischen Gesangs seien auf die deutsche Sprache nicht übertragbar. Dass Rigoletto oder Filippo einen anderen Vortrags- oder Darstellungsstil erfordern als Sachs oder Amfortas, liegt auf der Hand. Was bedeutet das für Sie in der Praxis? Pape: Für mich gibt es keinen gravierenden Unterschied – nur den zwischen den Spra-chen. Wie es eine Verknüpfung zwischen Wagner und Mozart gibt, gibt es auch eine zwischen italienischem und deutschem Ge-sang. KlassikAkzente: Wenn Wagner einen „va-terländischen Belcanto“ verlangte, meinte er nicht die Manier, sondern die Methode der Gesangs- oder Tonbildung. Was muss der Sänger beachten, um solch einen deut-schen Belcanto zu verwirklichen?Pape: Ich glaube, das ist leichter, als viele denken. Man versucht einfach, mit belcan-tischem Wohllaut zu singen, nur in einer an-deren Sprache. Auch Italienisch ist nicht frei von Konsonanten, sie werden nur anders eingesetzt. Es gilt, Bögen zu singen und die Konsonanten so einzusetzen, dass man den Text verdeutlicht, ohne dabei Härten entstehen zu lassen. KlassikAkzente: Wenn es Ihnen um dyna-mische Abstufungen zwischen piano und forte, also um die „messa di voce“ geht – beruht dies auf dem Instinkt eines „Belcan-tisten“?Pape: Um den Vortrag nicht einseitig, gar langweilig darzubieten, ist es sehr wichtig, dynamische Abstufungen zu finden. Das ge-hört zur „natürlichen Rede“. Die Komponis-ten haben alles genauestens in die Parti-
turen geschrieben. Ein zusätzlicher Vorteil liegt darin, dass man auf diese Weise scho-nend und kräftesparend mit der Stimme um-gehen kann, um große Partien sicher bewäl-tigen zu können.KlassikAkzente: … singe mit der Stimme, die du hast, und nicht mit der, die du gern hättest …Pape: Das wäre der Anfang vom Ende. Lei-der gibt es zu viele Beispiele dafür, wie sich Sänger durch falschen Ehrgeiz und/oder durch falsche Beratung ihre Stimmen ruinie-ren.KlassikAkzente: Vom Umfang her gleichen sich Partien wie der Holländer und Daland, Sachs und Pogner, aber nicht von der Tes-situra. Worin liegen die besonderen Schwie-rigkeiten einzelner Partien?Pape: Holländer und Sachs sind natürlich sehr anspruchsvolle Partien, zum einen we-gen der exponierten Lage, zum anderen wegen der Länge. Um solche Partien durch-halten zu können, muss man sehr ökono-misch an sie herangehen. Man muss sich solch eine Rolle genau einteilen, und zwar so, dass man am Ende noch genügend Kraft für die in exponierter Lage geschrie-bene Schlussansprache hat. Das ist leichter gesagt als getan. KlassikAkzente: Auch die Stimmung der Orchester wird immer höher. Pape: Auch dadurch wird es für einen Bas-so cantante immer schwieriger, diese Par-tien zu bewältigen. Zu Wagners Zeiten wäre dies, glaube ich, einfacher gewesen. Wir leben aber im Hier und Jetzt und müssen damit umgehen. Ich möchte nur jedem Or-chester, Dirigenten und nicht zuletzt auch jedem Instrumentenbauer empfehlen, die-sen für uns Sänger wirklich wichtigen Punkt nicht außer Acht zu lassen.Interview: Jürgen Kestingwww.rene-pape.net
Wege zu WagnerExklusiv im Interview: René Pape über die Theorie und Praxis des Wagner-Gesangs.
René Pape, BassStaatskapelle BerlinDirigent:Daniel Barenboim
Richard WagnerWagner
Deutsche GrammophonCD 477 9550
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Am Instrument überraschend kontrolliert und zurückhaltend:
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„Sie scheint alles zu besitzen: Schnelligkeit, Flexibilität, pianistisches Feuer und interpretatorisches Feingefühl.“ Die „New York Times“ über Yuja Wang
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Claudio Abbado macht nur noch, was er wirklich machen will. Mit 77 Jahren, nach einer der bedeutendsten Karrieren in der klassischen Musik seit dem 2. Weltkrieg und einer Anfang dieses Jahrzehnts überstandenen, lebensbedrohlichen Krebs erkrankung, hat sich der langjährige Chefdirigent der Berliner Philharmoniker längst die Freiheit genommen, nur noch echte Wunschprojekte in die Tat umzusetzen. Vor diesem Hintergrund mag eine gemeinsame Auf nahme mit der Nachwuchspianistin Yuja Wang, die gerade erst am Beginn einer Weltkarriere schnuppert, auf den ersten Blick erstaunen. Gräbt man ein wenig nach, so zeigt sich allerdings, dass Abbado den beginnenden Karriereweg Yuja Wangs bereits seit einigen Jahren begleitet und mit Interesse verfolgt. Auch die nun erscheinende Konzertaufnahme der beiden wohl populärsten Werke aus der Feder Rachmaninoffs, sein Klavierkonzert Nr. 2 sowie die PaganiniRhapsodie, kam auf einen Vorschlag des legendären Maes tro zustande. Der Mitschnitt entstand im vergangenen April im Rahmen eines Konzer tes im Teatro Communa le der oberitalienischen Stadt Ferrara, wo Abbado seinem Mah ler Cham
ber Orchestra einen festen Stützpunkt geschaffen hat und sich generell um musikalischen Nachwuchs und um ein jugendliches Publikum bemüht. „Es war nervenaufreibend“, erinnert sich Yuja Wang an diese LiveAufnahme, „denn wir hatten nur dieses eine Konzert.“ Bekanntermaßen sind Rachmaninoffs Werke für Klavier und Orchester alles andere als pianistische Selbstläufer: „Im Zweiten Klavierkonzert ist die große Herausforderung, sich durchzusetzen“, sagt Yuja Wang. „An vielen Stellen ist es in diesem Konzert fast so, als würde das Klavier das Orchester begleiten. Doch die Zusammenarbeit mit dem Mahler Chamber Orchestra war wunderbar: Die Musiker hören sehr gut aufeinander und sind alle noch sehr jung, etwa in meinem Alter. Ich denke, der besondere Kick eines Livekonzerts ist in dieser Aufnahme wirklich spürbar.“ Ganze 33 Jahre nach seinem Klavierkonzert Nr. 2 cMoll op. 18, das 1901 uraufgeführt wurde, komponierte Rachmaninoff die „Rhapsodie über ein Thema von Paganini“ op. 43, jenes Werk, das in seiner magischen XVIII. Variation eine der schönsten, schwärmerischsten Melodien der gesamten Klavier
literatur beinhaltet. „Mein LieblingsRachmaninoffStück für Klavier und Orchester“, erklärt Yuja Wang zur PaganiniRhapsodie, „ein leidenschaftliches Werk, das gut zu meinem Alter passt, weil es so emotional ist. Als wür de man Rock’n’Roll in klassische Musik übersetzen. Es ist sehr intelligent geschrieben, abwechslungsreich, farbenfroh und rhythmisch komplex. Ich glaube, hierin liegt Rachmaninoffs wahres Genie: in dieser enormen Ausdrucksvielfalt, die alles auslotet, was das Klavier kann.“ Claudio Abbado hat einmal über sein großes Vorbild Wilhelm Furtwängler gesagt: „Bei ihm hatte jede Note, jede Phrasierung eine logische Bedeutung für den Zusammenhang des Ganzen gefunden.“ Auch Yuja Wang hat sich längst auf die Suche nach diesem „Zusammenhang des Ganzen“ gemacht, im Fall von Rachmaninoff auf eine ebenso naheliegende wie profunde und für ihr Alter erstaun
liche Weise. Sie hat sich intensiv mit Sergej Rachmaninoffs ei genen historischen Aufnahmen seiner Werke aus den 1930er Jahren auseinandergesetzt. Und bringt als Konsequenz daraus mit ihrer Interpretation einen prak tisch vergessenen RachmaninoffStil zurück: Gerade in den schwärmerischen, melodietrunkenen Passagen, in denen sich die meisten Pianisten vollkommen extrovertieren, zeigt sich Yuja Wang nämlich kontrolliert und klassisch zurückhaltend – genau so wie der Komponist selbst es gehalten hat. „Dort, wo man vielleicht große Gefühle erwartet, wird sein Klang nicht voller, sondern bleibt im Gegenteil erstaunlich transparent“, betont sie dazu. Eine hinsichtlich des allgemein etablierten Bildes vom „letzten Romantiker“ Rachmaninoff durchaus überraschende Tatsache, deren Authentizität allerdings außer Frage steht.Harald Reiterwww.yujawang.de
FEDERLEICHTES SCHWERGEWICHTIn ihrer ersten Aufnahme mit Orchester präsentiert die gerade erst 24 Jahre alte chinesische Pianistin Yuja Wang unter der Leitung von Claudio Abbado zwei essenzielle Werke der romantischen Klavierliteratur, verblüfft mit einem tiefgründigen Interpretationsansatz – und erhält den Ritterschlag von einer lebenden Legende.
Sergej RachmaninoffKlavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18Paganini-Rhapsodie op. 43Deutsche GrammophonCD 477 9308
Yuja Wang, KlavierMahler Chamber OrchestraLeitung: Claudio AbbadoVeröffentlichung: 20. Mai
MagazinMagazin
Gleich zwei interessante Mozart-Einspielungen: Die Hamburger Sopranistin Mojca Erdmann kombiniert Mozart-Kompositionen mit denen fast vergessener Zeitgenossen und inspiriert ihren Dirigenten Andrea Marcon, gleich noch eine eigene Mozart-Aufnahme nachzulegen. Im Herbst gehen sie gemeinsam mit dem Programm auf Tournee.
MEHR MOZART
Wenn man mit dem Etikett „Sopran der Zukunft“ behaftet wird – etwa von einem enthusiastischen Kritiker der „Zeit“ –, ist das Lob und Bürde zugleich. Die Sopranistin Mojca Erdmann nimmt die Hymne gelassen. Anlass war ihr Sensationserfolg bei den Salzburger Festspielen im Sommer 2010, wo sie mit der Hauptpartie in Wolfgang Rihms neuer Oper „Dionysos“ für Furore und internationale Anerkennung sorg te. Doch als Durchbruch sieht sie diese Partie, die Rihm speziell für ihre Stimme schrieb, nicht. „Es ist auch schon vorher viel passiert, nach der Partie der Zelmira in Joseph Haydns
‚Armi da‘ 2007 in Salzburg wurde ich von der Metropolitan Opera zum Vorsingen nach New York eingeladen“, erinnert sie sich. Als Resultat debütiert sie im Oktober 2011 als Zerlina an der Met. „Nicht zu vergessen die ‚Proserpina‘ 2009 in Schwetzingen, ein atemberaubender 70MinutenMonolog!“ Auch den schrieb Rihm eigens für sie, ebenso wie sie Aribert Reimann zu neuen Kompositionen inspirierte. Zeitgenössische Komponisten schätzen Mojca Erdmann, die „jede Partie beseelt“ („Die Zeit“), ebenso wie die großen Opernhäuser und Orchester, die
sie engagieren. Sie gilt als eine der gefragtesten jüngeren Sopranistinnen im lyrischen Koloraturfach. Das Repertoire der gebürtigen Hamburgerin mit Wahlheimat Zürich reicht von Humperdincks Gretel, über Wagners Waldvogel, Strauss’ Sophie und Beethovens Marzelline bis zu Webers Ännchen. Vor allem aber Mozart, Mozart und nochmals Mozart. „Ich bin quasi mit Mozart aufgewachsen“, sagt die Tochter eines Flötisten und Komponisten. Da sie schon mit sechs Jahren Geige lernte, im Kinderchor sang und mit 14 Jahren ein Gesangsstudium begann, war Mozart unausweichlich. Sein mu
sikalischer Kosmos überwältigte und faszinierte sie auf Anhieb. „Diese Musik hat eine Mystik und einen Zauber, der mir die Tränen in die Augen treibt“, versucht sie es zu beschreiben. „Es sind spezielle Harmonien und Melodieverläufe, die sofort in Herz und Seele gehen.“ Kein Wunder, dass sie dem Maestro mit ihrer DebütCD bei der Deutschen Grammophon ihre ganz persönliche Hommage erweist. Mit „Mostly Mozart“ überträgt sie Mozart’schen Zauber mit glockenreiner Bravour. Hinreißende Arien aus der selten gespielten „Zaide“ sind dabei. Die Partie der Ilia aus „Idomeneo“
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Beseelt jede Partie:MOjCa ERDMann
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Spaß mit Satie:jEan YVES THiBauDET
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Gute Laune mit Mozart:anDREa MaRCOn
Wolfgang amadeus MozartOuvertürenDeutsche GrammophonCD 477 9445
La Cetra Barockorchester BaselDirigent: Andrea Marcon
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gehört zu ihren Favoriten. Und natürlich Gustostückerl mit Erdmanns Paraderollen: Zerlina, Susanna und Pamina. Deren herzergreifende Klage „Ach, ich fühl’s, es ist verschwunden“ ist hier zum Weinen lyrisch, schön, anmutig. Das Überraschende und Innovative an diesem Debüt ist, dass die Sängerin Mozarts Klassiker mit Stücken seiner Zeitgenossen kombinierte, die heute fast völlig vergessen sind. Wer kennt schon Ignaz Holzbauer (1711–1783) und seine Oper „Günter von Schwarzburg“? Dabei ist die Arie „Ihr Rosenstun
den“ ein kleines Juwel – wenn man sie so vol l samtigem Schmelz wie Mojca Erdmann singt. Mozart, der bei der Mannheimer Uraufführung 1777 im Publikum saß, notierte: „Nicht zu glauben, was in der Musik für Feuer ist.“ Das gilt noch mehr für Holzbauers rasante Arie „Die Klüfte sausen“ – „Total wild, aber sehr ähnlich wie Mozarts TigerArie aus ‚Zaide‘“, hat Erdmann festgestellt. Mit ihren Ausgrabungen von Paisiello, Salieri – „Den kennt man durch dieses MozartMörderKlischee aus dem MilosFormanFilm“ – und Johann Christian Bach will sie
dem Publikum unbekannte musikalische Perlen präsentieren. „Es ist interessant, Unterschiede zu hören: Was ist anders als bei Mozart und was macht dessen Besonderheit aus!“ Was ist nun schwerer zu singen, Zeitgenössisches oder Mozart? Die Antwort kommt schnell: „Mozart! Man muss sehr bewusst jeden Ton setzen, darf nicht schludern wie bei der italienischen Oper – oh je, jetzt wird es Proteste hageln“, lacht sie. Die schwebendluftige Begleitmusik für Erdmanns Juwelen kommt vom Baseler BarockOrchester La Cetra unter sei
nem Dirigenten Andrea Marcon. Und weil die Atmosphäre so beschwingt war während der Aufnahmen, inspirierte dies Andrea Marcon zu einer weiteren CD, nur Mozarts Ouvertüren. Sechzehn Klein ode, die das ganze Panorama aufzeigen, vom Bestseller „Zauberflöte“ bis zur Rarität „Apollo et Hyazinthus“ des gerade einmal 11jährigen Mozart, alle fetzig, beseelt, schwungvoll. „Bei dieser Musik wird niemand einschlafen“, verspricht Marcon. In der Tat, bessere GuteLauneKlänge gibt es kaum. Christa Hasselhorstwww.mojca-erdmann.de
Wolfgang amadeus Mozart u.a. Mostly MozartDeutsche Grammophon CD 477 8979
Mojca Erdmann, SopranLa Cetra Barockorchester BaselDirigent: Andrea Marcon
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SirèneDeutsche GrammophonCD 477 9463
Anna Prohaska, SopranEric Schneider, KlavierVeröffentlichung: 20. Mai
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In Berlin, an Daniel Barenboims Staatsoper Unter den Linden, agiert derzeit mit Bravour eine Sopranistin, die höchstwahrscheinlich noch „in der Welt von sich reden machen wird“ (wie einst Mozart über Beethoven sagte). Anna Prohaska ist gerade erst 28 Jahre alt, dennoch prophezeien ihr bereits – bei aller gebotenen Vorsicht – zahlreiche Musikkenner eine goldene Zukunft. Einen ersten, gewaltigen Schritt in diese Richtung dürfte die junge Künstlerin jetzt mit „Sirène“ machen, ihrem Debütalbum für Deutsche Grammophon.
Das Supertalent
Große Hoffnungen daran, dass uns in Anna Prohaska eine außergewöhnliche SängerDarstellerin erwachsen könnte, setzt der Bassbariton Thomas Quasthoff, der der jungen Sopranistin für ihren Examensvortrag einst eine glatte „Eins“ gegeben hat – etwas, was der als anspruchsvoll bekannte Lehrer Quasthoff nicht häufig tut. Quasthoff erinnert sich lebhaft an seine erste Begegnung mit dem jungen Ausnahmetalent: „Das muss drei oder vier Jahre her sein, bei ihrer Lehrerin Brenda Mitchell, einer Kollegin von mir. Da habe ich sie auch zum ersten Mal gehört.“ Nach seinem ersten Eindruck befragt, kommt Quasthoff ins Schwärmen: „Ich fand sie sehr sympathisch, sehr intelligent, sehr aufgeschlossen, sehr ehrgeizig – und zwar in einem guten Sinn – kurz: eine spannende Person! Sie war natürlich gerade erst im Studium, aber man hat dennoch deutlich merken können, dass da eine besondere Begabung heranwächst – was sich ja im weiteren Verlauf auch absolut bestätigt hat.“ Kein Zweifel: Anna Prohaska hat das Zeug dazu, einiges an frischem Wind in die Opernszene zu bringen. Ihr Debütalbum liefert ein beredtes Zeugnis dafür
ab, was die fragile Wahlberlinerin mit dem umwerfenden Mund und den ausdrucksstarken Rehaugen von vielen anderen aufstrebenden Opernheroinnen unterscheidet. Denn „Sirène“ ist kein beliebiges Sammelsurium populärer Arien der Marke „Schon hundert Mal gehört“, sondern ein klug ausgedachtes, in sich stimmiges Liedprogramm, bei dem Anspruch und Attraktion sich die Waage halten: Lieder über jene schillernden, verführerischen und Segen wie Tod bringenden Wesen, denen Komponisten aus vier Jahrhunderten Mu sikgeschichte kl ingende Denk mäler gesetzt haben – von Dowland bis zu Mahlers „Phantasie“, von Purcell, über Schumanns „Loreley“ bis hin zu Debussy, Szymanowski und Honegger. Ein exquisit vielfältiges Programm, nur begleitet von Klavier oder Laute, das buchstäblich vom ersten Moment an emotional betrifft. Und dann 70 Minuten lang in schöner Regelmäßigkeit für Gänsehautmomente sorgt. Woran liegt das, was passiert mit mir – diese Fragen stellt man sich beim Zuhören unwillkürlich. Anna Prohaska hat eine sehr schöne, sehr flexible, leuchtende Stimme. Das aber haben viele andere auch.
Sie jedoch versteht es, den emotionalen Gehalt der Musik fühlbar zu machen. Das geht, einer sanften, aber gewaltigen Welle gleichend, direkt in Herz und Bauch. Dass Anna Prohaska solche Gefühle mit noch nicht einmal dreißig Jahren gleichsam überzeugend bei Purcell, Schubert oder Arthur Honegger zu gestalten weiß, spricht für sich – wie auch Thomas Quasthoff meint: „Anna hat ein großes Maß an Fantasie“, sagt er, „was sehr selten geworden ist in diesem Beruf. Sie singt nicht einfach nur irgendwas runter, sondern sie weiß darstellerisch und auch dramaturgisch sehr genau, was sie tut. Schon ihr damaliges Examensprogramm war wunderbar klug zusammengestellt. Und es war einfach ,Annas Zu sammenstellung‘. Also, das ist schon eine bemerkenswerte junge Künstlerin, die sich bis heute dieses wunderbare Maß an Natürlichkeit bewahrt hat.“Selbstverständlich ist an dieser Stelle eine gewisse Vorsicht, ja Zurückhaltung geboten. Anna Prohaska jetzt schon in alle
Himmel zu schreiben (was teilweise bereits passiert), oder gewaltsam zu versuchen, sie direkt in die Umlaufbahn „Nächster internationaler Opernstar“ zu katapultieren, würde ihr sicherlich mehr schaden als nützen. Davor warnt auch Quasthoff: „Ich mag den Begriff ‚Star‘ nicht. Dafür ist sie auch echt noch ein bisschen zu jung. Sie hat sich jetzt hier in Berlin ganz gut etabliert, aber ein Star ist sie bei weitem noch nicht. Man tut jungen Künstlern mit solchen Begriffen keinen Gefallen. Man kann ihr nur wünschen, dass sie selbst die richtigen Entscheidungen trifft, und dass sie Menschen in ihrer Umgebung hat, die mit ihr diese Entscheidungen richtig treffen. Inklusive ihrer Agentur. Aber: Das hat auch etwas mit Intelligenz zu tun, man muss sich ja nicht verheizen lassen. Und definitiv halte ich Anna Prohaska für so intelligent, dass ihr das nicht passieren wird. Da bin ich sogar ziemlich sicher.“Harald Reiter
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Thomas Quasthoff ist ihr Fan:anna PROHaSKa
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Tschaikowsky • KissinePiano TriosECM new Series CD 476 4171
Gidon Kremer, ViolineGiedrė Dirvanauskaitė, VioloncelloKhatia Buniatishvili, Klavier
Magazin
XXXXXXXXXXXXXXXXXX:MiSCHa MaiSKY und MaRTHa aRGERiCH
Gidon Kremer, Giedrė Dirvanauskaitė und Khatia Buniatishvili spielen Klaviertrios von Victor Kissine und Peter Iljitsch Tschaikowsky: Selten bedeutete „auf Augenhöhe“ auch „auf so hohem Niveau“.
Gespräche zu dritt
Eine paradoxe Situation: Von Mozart bis Brahms haben Komponisten das Genre des Klaviertrios mit ihren Werken geadelt, indem sie es ad absurdum geführt haben. Denn die Dominanz des Tasteninstruments gegenüber den beiden Streichinstrumenten haben sie keineswegs akzeptiert. Sie wollten ein Gespräch zu dritt, bei dem die stark kontrastierenden Klangfarben der so unterschiedlichen Instrumente aufgehoben werden. In diese Riege großer Komponisten, die dem Trio mit Klavier, Violine und Violoncello jene instrumentale Gleichberechtigung zugestanden haben, gehört auch Tschaikowsky mit seinem Trio aMoll op. 50. Allerdings hat der
skrupulöse Komponist das Problem auf andere Weise aufgelöst: durch quasi orchestralen Gestus. Denn die Meisterschaft des Symphonikers kommt hier auch dem Kammermusiker zugute, die Klangfülle des Klaviers wird durch Farbenreichtum und dynamische Extreme der Streichinstrumente ausgeglichen. Solche klanglichen Emanzipationen werden allerdings erst dann wirklich erreicht, wenn Instrumentalisten von Rang sich dieses Werkes annehmen – wie Gidon Kremer, Violine, Giedrė Dirvanauskaitė, Cello, und Khatia Buniatishvili, Klavier, die auf beeindruckende Weise alle überbordenden Triebkräfte ihrer Instrumente zu nutzen verstehen, aber
auch mit feinem Ohr auf die Mitspieler eingehen; und dies bei einem Werk, das auch formal den Rahmen sprengt und dem wehmütig anhebenden ersten Satz einen einzigen, allerdings gigantischen Variationensatz in zwei Teilen nachschiebt. Solch befreiendes und zugleich in sich ruhendes Miteinander kommt auch Victor Kissines 2009 für dieselbe Besetzung komponiertem Trio „Zerkalo“ (Der Spiegel) zugute. Auch „Zerkalo“, auf souveräne Weise von Kremer und seinen beiden Kolleginnen interpretiert, ist ein fein ausgehorchtes, nahezu intimes, gleichwohl technisch überaus anspruchsvolles Wechselspiel der Instrumente in ihren oszillieren
den Klangfarben, das sich allerdings auch zu dynamischen Steigerungen ungeheuren Ausmaßes aufschwingen kann und dem emotionalen Gestus des russischen Schmerzensmannes Tschaikowsky sehr nahesteht. Es ist eines von Kissines dichtesten, klanglich reichsten Werken geworden, das in jene Bereiche des akustisch fast nicht mehr Wahrnehmbaren vordringt, in denen etwas gefordert ist, was gerade diese drei Interpreten verbindet: somnambules Musikverständnis. Wolfgang Sandnerwww.gidon-kremer.de
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Befreiendes Miteinander:GiDOn KREMER, KHaTia BuniaTiSHViLi und GiEDRĖ DiRVanauSKaiTĖ
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Alle Neuerscheinungen von April bis Juli
NeuerscheinungenWolfgang amadeus Mozart Sinfonia concertanteDeutsche Grammophon CD 477 9329Verschiedene Solisten • Orchestra MozartDirigent: Claudio Abbado Veröffentlichung: 13. Mai
Bach • Beethoven • Chopin • Liszt u.a.My dearest MarthaDeutsche Grammophon 2 CDs 480 5141Martha Argerich, Klavier Veröffentlichung: Mai
Chopin • Liszt • Ravel • Schumann u.a. The Art of Martha Argerich Deutsche Grammophon 3 CDs 477 9523Martha Argerich, Klavier Veröffentlichung: Mai
Schubert • Tschaikowsky • Rachmaninoff u.a. The Collection 4 • Complete Philips RecordingsDecca 6 CDs 478 2746Martha Argerich, Klavier Veröffentlichung: Mai
Franz Liszt SuperstarDeutsche Grammophon 2 CDs 480 5049Argerich • Horowitz • Barenboim • AshkenazyLang Lang • Ott u.a.
Tschaikowsky • Schönberg Symphonie Nr. 6 • Variationen für OrchesterDecca CD 478 2719West-Eastern Divan OrchestraDirigent: Daniel Barenboim Veröffentlichung: 20. Mai
Frédéric ChopinThe Warsaw RecitalDeutsche Grammophon CD 477 9519Daniel Barenboim, Klavier
Frédéric Chopin Die KlavierkonzerteDeutsche Grammophon CD 477 9520Daniel Barenboim, KlavierStaatskapelle Berlin • Dirigent: Andris Nelsons
Beethoven • Puccini • Liszt u.a.The Classical AlbumDecca 2 CDs 478 2944Bartoli • Terfel • Domingo u.a.
Schostakowitsch • Kancheli • Pärt • Rachmaninoff Echoes of TimeDeutsche Grammophon CD 477 9299Lisa Batiashvili, Violine • Hélène Grimaud, KlavierDirigent: Esa-Pekka Salonen Veröffentlichung: 20. Mai
The Maltese TenorDecca CD 478 2720Joseph Calleja, Tenor • A. Kurzak, Sopran • L’orchestre de la Suisse Romande • Dirigent: Marco Armiliato Veröffentlichung: 20. Mai
Wolfgang amadeus Mozart MozartDeutsche Grammophon CD 477 9297Ildebrando d’Arcangelo, Bassbariton • Orchestra del Teatro Regio di Torino • Dirigent: Gianandrea Noseda Veröffentlichung: 17. juni
Beauty of the BaroqueDecca CD 478 2260Danielle de Niese, Sopran • Andreas Scholl, CountertenorThe English Concert • Dirigent: Harry Bicket Veröffentlichung: juni
Sibelius • nielsen • Bruckner SymphonienDeutsche Grammophon 3 CDs 477 9449Gothenburg Symphony OrchestraDirigent: Gustavo Dudamel Veröffentlichung: august
Wolfgang amadeus Mozart u.a. Mostly MozartDeutsche Grammophon CD 477 8979Mojca Erdmann, Sopran • La Cetra Barockorchester BaselDirigent: Andrea Marcon
Chausson • Respighi • Suk • Williams PoèmeDecca CD 478 2684Julia Fischer, Violine • Orchestre Philharmonique de Monte-CarloDirigent: Yakov Kreizberg
Franz LisztHarmonies du soirDecca CD 478 2728Nelson Freire, Klavier
Sommernachtskonzert Schönbrunn 2011Deutsche Grammophon CD 476 4211Wiener PhilharmonikerDirigent: Valery Gergiev Veröffentlichung: juni
Dvořák • Mahler • Schubert • Prokofieff u.a. Giulini in America II – The Chicago RecordingsDeutsche Grammophon 5 CDs 477 9628Chicago Symphony Orchestra • Dirigent: Carlo Maria Giulini
MediterraneoDeutsche Grammophon CD + DVD 477 9693Miloš Karadaglić, GitarreEnglish Chamber Orchestra • Dirigent: Paul Watkins Veröffentlichung: 15. juli
Ludwig van Beethoven FidelioDecca CD 478 2551Nina Stemme, Sopran • Jonas Kaufmann, Tenor • Falk Struckmann, Bassbariton • Dirigent: Claudio Abbado Veröffentlichung: 15. juli
The Royal Wedding – The Official AlbumDecca CD 276 8422Choir of Westminster abbey • London Chamber Orchestra u.a.Cover nicht final!
Complete Decca Concerto RecordingsDecca 6 CDs 478 2922Radu Lupu, Klavier • Verschiedene OrchesterDirigenten: Mehta • Previn u.a.
Wolfgang amadeus MozartOuvertürenDeutsche Grammophon CD 477 9445La Cetra Barockorchester Basel • Dirigent: Andrea Marcon
Franz Liszt • Hector BerliozSymphonie fantastiqueDecca CD 476 4176Roger Muraro, Klavier
Wolfgang amadeus Mozart Opern archiv Produktion 17 CDs 477 9595von Otter • McNair • Varady • d’Arcangelo u.a. • The English Baroque Soloists • Dirigent: Sir John Eliot Gardiner Veröffentlichung: 22. juli
Richard Wagner Wagner Deutsche Grammophon CD 477 6617 René Pape, Bass • Staatskapelle Berlin • Dirigent: Daniel Barenboim
Danke Mama! – Die schönsten italienischen Lieder Decca CD 480 3717Luciano Pavarotti, Tenor • Coro e orchestra del Teatro Comunale di Bologna • Dirigent: Henry Mancini
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MagazinMagazin
Frédéric ChopinDie NocturnesDeutsche Grammophon 2 CDs 477 9568Maria João Pires, Klavier
andré Previn Brief EncounterDeutsche Grammophon CD 477 9351Houston Grand Opera OrchestraDirigent: Patrick Summers
SirèneDeutsche Grammophon CD 477 9463Anna Prohaska, SopranEric Schneider, Klavier
Robert SchumannDavidsbündlertänze & FantasieDecca CD 478 2936Mitsuko Uchida, Klavier Veröffentlichung: 3. juni
Sergej Rachmaninoff Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18 • Paganini-Rhapsodie op. 43Deutsche Grammophon CD 477 9308 Yuja Wang, Klavier • Mahler Chamber Orchestra • Leitung: Claudio Abbado Veröffentlichung: 20. Mai
Frédéric ChopinRecitalDeutsche Grammophon CD 477 9634Ingolf Wunder, Klavier Veröffentlichung: 17. juni
Gustav Mahler Das Lied von der ErdeDeutsche Grammophon CD 477 8988Fritz Wunderlich, Tenor • Dietrich Fischer-Dieskau, BaritonWiener Symphoniker • Dirigent: Josef Krips
Franz Liszt The RecordingsDeutsche Grammophon 2 CDs 477 9697 Krystian Zimerman, Klavier • Boston Symphony OrchestraDirigent: Seiji Ozawa Veröffentlichung: juli
Franz Liszt The Liszt Collection (Ltd. Edition)Klavierwerke • Orchesterwerke • Orgelwerke • Lieder u.a.Deutsche Grammophon 35 CDs 477 9525Zimerman • Arrau • Barenboim • Fischer • Petri u.a. Veröffentlichung: juli
Grand Opera Veröffentlichung: 22. juli
Ruggero Leoncavallo PagliacciDecca CD 480 4644Daniela Dessi, Sopran • Luciano Pavarotti, Tenor u.a.Philadelphia Orchestra • Dirigent: Riccardo Muti
Giuseppe Verdi AttilaDecca 2 CDs 480 4651Christina Deutekom, Sopran • Ruggero Raimondi, Bass u.a.Royal Philharmonic Orchestra • Dirigent: Lamberto Gardelli
Giacomo Puccini ToscaDecca 2 CDs 480 4659Carol Vaness, Sopran • Giuseppe Giacomini, Tenor u.a.Philadelphia Symphony Orchestra • Dirigent: Riccardo Muti
Giuseppe Verdi Il trovatoreDecca 2 CDs 480 4645Katia Ricciarelli, Sopran • José Carreras, Tenor u.a. • Orchestra of the Royal Opera House, Covent Garden • Dirigent: Sir Colin Davis
amilcare Ponchielli La GiocondaDecca 3 CDs 480 4662Montserrat Caballé, Sopran • Luciano Pavarotti, Tenor u.a.The national Philharmonic Orchestra • Dirigent: Bruno Bartoletti
Giuseppe Verdi MacbethDeutsche Grammophon 3 CDs 480 4654Mara Zampieri, Sopran • Renato Bruson, Bariton u.a. • Orchester der Deutschen Oper Berlin • Dirigent: Giuseppe Sinopoli
Gioacchino Rossini Guillaume Tell Decca 4 CDs 480 4697Cheryl Studer, Sopran • Giorgio Zancanaro, Tenor u.a. • Orchestra del Teatro alla Scala di Milano • Dirigent: Riccardo Muti
Gaetano Donizetti Lucia di LammermoorDecca 2 CDs 480 4787Montserrat Caballé, Sopran • José Carreras, Tenor u.a. new Philharmonia Orchestra • Dirigent: Jesús López-Cobos
Gaetano Donizetti L’elisir d’amore Decca 2 CDs 480 4790Katia Ricciarelli, Sopran • José Carreras, Tenor u.a.Orchestra Sinfonica della Rai di Torino • Dirigent: Claudio Scimone
Wolfgang amadeus Mozart Die ZauberflöteDecca 2 CDs 480 4793Kiri Te Kanawa • Cheryl Studer, Sopran u.a. academy of St Martin in the Fields • Dirigent: Sir Neville Marriner
ECM / ECM New Series François Couturier Tarkovsky QuartetECM CD 274 2526François Couturier, Klavier • Anja Lechner, VioloncelloJean-Louis Matinier, akkordeon • Jean-Marc Larché, Sopransaxophon
Tschaikowsky • Kissine Piano TriosECM new Series CD 476 4171 Gidon Kremer, Violine • Giedrė Dirvanauskaitė, VioloncelloKhatia Buniatishvili, Klavier
jörg Widmann ElegieECM new Series CD 476 3309 Jörg Widmann, Klarinette • Heinz Holliger, KlavierDeutsche Radio Philharmonie • Dirigent: Christoph Poppen
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Audiorjohann Sebastian Bach Goldberg-Variationen BWV 988 – aria mit 30 Veränderungen L’Oiseau-Lyre CD 480 4824Christophe Rousset, Cembalo
Carmina Burana – Gesänge des MittelaltersL’Oiseau-Lyre CD 480 4821Catherine Bott • Michael Georgenew London Consort • Dirigent: Philip Pickett
Händel • Vivaldi Italienische KantatenL’Oiseau-Lyre CD 480 4834Emma Kirkby, Sopran • The academy of ancient MusicDirigent: Christopher Hogwood
Wolfgang amadeus Mozart Violinkonzerte Nr. 3, 4 & 5L’Oiseau-Lyre CD 480 4822Simon Standage, Violine • The academy of ancient MusicDirigent: Christopher Hogwood
jean-Philippe Rameau Les Indes Galantes • Castor et Pollux – SuitenDecca CD 480 4830Orchestra of the 18th Century • Dirigent: Frans Brüggen
Classical Choice Veröffentlichung: 20. Mai
Donizetti • Puccini • Schubert • Verdi u.a. Addio del passatoDecca CD 480 3361Angela Gheorghiu, Sopran • Orchestra del Teatro alla Scala u.a.Dirigenten: Chailly • Solti u.a.
Peter i. Tschaikowsky Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 74 – Pathétique • Romeo und JuliaDeutsche Grammophon CD 480 4737Philharmonia Orchestra • Dirigent: Giuseppe Sinopoli
joaquín Rodrigo Concierto de Aranjuez u.a.Decca CD 480 4738Pepe Romero, Gitarre • academy of St Martin in the FieldsDirigent: Sir Neville Marriner
Franz Liszt LiebestraumDeutsche Grammophon CD 480 5155Argerich • Arrau • Ashkenazy • Barenboim • BermanKissin • Kocsis • Thibaudet u.a.
Glass • nyman • Pärt • Reich • Schnittke u.a. Cool ClassicsDeutsche Grammophon CD 480 5206San Francisco Symphony • Wiener Philharmoniker u.a.Dirigenten: Bernstein • Davies • Dohnányi • de Waart u.a.
Eloquence Veröffentlichung: 24. juni
Franz Liszt Arrau spielt LisztDecca 6 CDs 480 5090Claudio Arrau, Klavier • London Symphony OrchestraDirigent: Sir Colin Davis
Franz Liszt Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 u.a.Decca CD 480 4996Jean-Yves Thibaudet, Klavier • Orchestre Symphonique de Montréal Dirigent: Charles Dutoit
Wolfgang amadeus Mozart Don Giovanni (Highlights)Decca CD 480 4945Renée Fleming • Bryn Terfel • Ann Murray u.a. • London Philharmonic Orchestra • Dirigent: Sir Georg Solti
joseph Haydn Streichquartette op. 76 Nr. 3, 4 & 5 Kaiser-Quartett • Sonnenaufgang • Lerchenquartett Deutsche Grammophon CD 480 4950Amadeus Quartet
Beethoven • Elgar • Strauss • Verdi u.a. Best of MärscheDeutsche Grammophon CD 480 4940Berliner Philharmoniker • Wiener Philharmoniker u.a.Dirigenten: Karajan • Maazel • Solti u.a.
Peter i. Tschaikowsky • Sergej Rachmaninoff Klavierkonzerte Nr. 1 b-Moll op. 23 • Nr. 3 d-Moll op. 30Decca CD 480 4942Argerich, Klavier • Dirigenten: Chailly • Kondraschin
johann Sebastian Bach Brandenburgische Konzerte u.a.Decca 2 CDs 480 4951Kammerorchester Carl Philipp Emanuel BachDirigent: Peter Schreier
DVDSommernachtskonzert Schönbrunn 2011Deutsche Grammophon DVD 076 2801Wiener PhilharmonikerDirigent: Valery Gergiev Veröffentlichung: juni
Giacomo Puccini ToscaDecca DVD 074 3420E. Magee, Sopran • J. Kaufmann, Tenor • T. Hampson, BaritonOrchester des Opernhauses Zürich • Dirigent: P. Carignani
Gaetano Donizetti Don PasqualeDeutsche Grammophon 2 DVDs 073 4635A. Netrebko, Sopran • J. D. Carlo, Bassbariton • Metropolitan Opera Orchestra • Dirigent: James Levine Veröffentlichung: 20. Mai
Blu-rayGaetano Donizetti Don PasqualeDeutsche Grammophon BD 073 4645A. Netrebko, Sopran • J. D. Carlo, Bassbariton • Metropolitan Opera Orchestra • Dirigent: James Levine Veröffentlichung: 20. Mai
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Live
07.06. Berlin, Philharmonie
09./10.06. Essen, Philharmonie
11.06. BadenBaden, Festspielhaus
28./31.07. Salzburg (A), Gr. Festspielhaus Joseph Calleja
13./16./24.05.
München, Bayer. StaatsoperIldebrando d’Arcangelo
04./08./11.05.
Wien (A), Staatsoper
18./21./24.07.
BadenBaden, Festspielhaus
08./09.08. Salzburg (A), Gr. Festspielhaus Gustavo Dudamel
01.08. Salzburg (A), Felsenreitschule
03.08. Salzburg (A), Gr. FestspielhausMojca Erdmann
01.05. Schwetzingen, Schloss
13./15.05. Köln, Philharmonie
20./24.05. Dortmund, Konzerthaus
25.05. Leipzig, Gewandhaus
18.06. Essen, Philharmonie
30.06. München, Prinzregententh.
03.07. Köln, Philharmonie
07.07. Bad Kissingen, St. Jakobus
18./21./22./24.07.
BadenBaden, Festspielhaus
19.08. DüsseldorfMojca Erdmann & Andrea Marcon (Mostly Mozart)
28.11. München, Prinzregententh.
03.12. BadenBaden, Festspielhaus
06.12. Berlin, Konzerthaus
10.12. Wien (A), KonzerthausFauré Quartett
24.05. Salzburg (A)
01.06. Berlin, Konzerthaus
19.06. Frankfurt/M., Festeburgkirche
06.07. Dinslaken
21.07. Greifswald
25.07. Sondershausen
03.08. Schloss Johannisberg,
FürstvonMetternichSaalJulia Fischer
01.06. Düsseldorf
12.06. Stolpe,
Scheune des Gutshauses
30.06. Stuttgart, Liederhalle
01.07. Stuttgart, Liederhalle
03.07. Wiesbaden, Kurhaus
08.07. Zürich (CH), Tonhalle
06./07.08. Salzburg (A), Mozarteum
Claudio Abbado
13./14./15./18.05.
Berlin, Philharmonie
10./12./13.08.
Luzern (CH), Lucerne FestivalPierre-Laurent Aimard
18./20.05. Wien (A), Konzerthaus
27.05. Duisburg, Landschaftspark
Nord
31.05. Duisburg, Folkwang
30.06. Graz (A), Stefaniensaal
01./03.07. Graz (A), Stefaniensaal
23.07. BadenBaden, Festspielhaus
15.08. Salzburg (A), Mozarteum
22.08. Salzburg (A), Gr. Festspielhaus
26./27.08. Heidelberg Daniel Barenboim
20.05. Wien (A), Musikverein
22./24./25.05.
Berlin, Philharmonie
05.06. Wien (A), Musikverein
06.06. Berlin, Konzerthaus
07.06. Berlin, Philharmonie
09./10.06. Essen, Philharmonie
11.06. BadenBaden, Festspielhaus
18./19.06. Wien (A), Musikverein
01./02./03./05.07.
Berlin, Schillertheater
19.08. Salzburg (A), Gr. Festspielhaus
21.08. Berlin, Waldbühne
23./24./25./27./28.08.
Köln, Philharmonie Cecilia Bartoli
04.05. Berlin, Philharmonie
06.05. Bremen, Die Glocke
09.05. Hamburg, Laeiszhalle
07.06. München, Philh. im Gasteig
04.07. Bad Kissingen, Regentenbau
06.07. BadenBaden, Festspielhaus Lisa Batiashvili
17.05. Wien (A), Musikverein
19.05. Frankfurt/M., Alte Oper
22.05. Dresden, Semperoper
02.07. Grafenegg (A), Wolkenturm
17./21.07. Bern (CH)
19.08. Elmau, Schloss
26.08. Salzburg (A), Mozarteum
27.08. Schwarzenberg (A),
AngelikaKauffmannSaal Pierre Boulez
08.05. Köln, Philharmonie
05.06. Wien (A), Musikverein
06.06. Berlin, Konzerthaus
Renée Fleming
05.–07.05. Berlin, Philharmonie
07./08.08. Salzburg (A), Gr. Festspielhaus
12.08. Bern (CH)Juan Diego Flórez
05.07. München, Philh. im GasteigNelson Freire
10./12.06. Thun (CH) Elīna Garanča
25./28.05. Zürich (CH), Opernhaus
02./08./10.06.
Zürich (CH), Opernhaus
17.06. BadenBaden, Festspielhaus
02./08.07. Zürich (CH), OpernhausJan Garbarek
11.06. Leipzig, Marktplatz Open Air
16.06. Braunschweig, StaatstheaterJan Garbarek &Hilliard Ensemble
02.05. Marburg, St. Marienkirche
03.05. Dresden, Kreuzkirche
06.05. Halle, Marktkirche
07.05. Eltville, Kloster Eberbach
19.05. Erlangen, HVK
20.05. Speyer, Palatia Jazz Festival
15.07. Trier, Basilika
16.07. Heidenheim, Pauluskirche Hélène Grimaud
2 2./23.05. München, Prinzregententh.
24.05. Luzern (CH), KKL
07./08.06. Wien (A), Konzerthaus
14.06. BadenBaden, Festspielhaus
19.06. Dortmund, Konzerthaus
15.07. Bad Kissingen, Regentenbau
17.07. Essen, Philharmonie
24.07. Bayreuth, Stadthalle
05.08. Thun (CH)
10./12./13.08.
Luzern (CH), Lucerne Festival Hilary Hahn
05.05. Bielefeld, RudolfOetkerHalle
08.05. Wien (A), Musikverein
09.05. München, Herkulessaal
15.06. Zürich (CH), Tonhalle
24./25.06. Berlin, PhilharmonieThomas Hampson
05.–07.05. Berlin, Philharmonie
12./13.05. Basel (CH), Stadtcasino
15.05. Wien (A), Musikverein
19.05. Berlin, Philharmonie
21.05. Dresden, Semperoper
23.05. Leipzig, Gewandhaus
29.05. Zürich (CH), Opernhaus
02.06. Saarbrücken, Ludwigskirche
06.06. Wien (A), Musikverein
26./29.06. Zürich (CH), Opernhaus
03./05./10.07.
Zürich (CH), Opernhaus Daniel Hope
03.05. Berlin, Philharmonie
05.05. Hildesheim, Stadttheater
06.05. Hamm, Kurhaus
08.05. Stuttgart, Liederhalle
09.05. Tübingen, Universität
13.05. Wien (A), Musikverein
15.05. Wien (A), Konzerthaus
22.05. Dornbirn (A)
08./09.06. Heidelberg
11.06. BehrenLübchin, Festhalle
der Gutsanlage Samow
18.06. Neubrandenburg,
Konzertkirche
02.07. Redefin, Landgestüt
07./08.07. Schwetzingen, Schloss
09./10.07. Ulrichshusen, Festspiel
scheune (Schloss)
04.08. Loitz, Ballsaal Hotel Tucholski
27./28.08. Ulrichshusen, Festspiel
scheune (Schloss)Il Giardino Armonico
11.06. Salzburg (A), Mozarteum
12./13.06. Heidelberg Janine Jansen
17.05. Hamburg, Laeiszhalle
18.05. Bonn, Beethovenhalle
20.05. Stuttgart, Liederhalle
10.06. Weilburg, Schloss
16./17.06. Frankfurt/M., Alte Oper
26.06. Berlin, Philharmonie
30.07. Salzburg (A), MozarteumGiya Kancheli
16.05. Bremen, Die Glocke
18.05. Schwetzingen, Schloss
18.06. Bremen, Kulturkirche
St. Stephani
19.06. Oldenburg, Lambertikirche Jonas Kaufmann
18.05. Berlin, Philharmonie
04./08.07. München, Bayer. Staatsoper
22.07. Bamberg, Konzert und
Kongresshalle
26.07. München, Bayer. Staatsoper
29.07. München, Königsplatz
06.08. Wien (A), Stadthalle
16.08. Berlin, WaldbühneMagdalena Kožená
29.07. Heidelberg
31.07. Dornbirn (A)
02.08. Thun (CH)
04.08. Rendsburg, Christkirche
06.08. Dresden, Frauenkirche
08.08. Dornbirn (A) Gidon Kremer
02./03.05. Dresden, Semperoper
15.05. Konstanz, Stadttheater
27.05. München, Prinzregententh.
28.05. Regensburg, Audimax
01.06. Würzburg,
Kaisersaal der ResidenzMischa Maisky
08.05. Luzern (CH), KKL
16.08. Salzburg (A), Gr. Festspielhaus Albrecht Mayer
08.05. Luzern (CH), KKL
09.05. Siegburg, Stadtmuseum
10.05. Frankfurt/M., Alte Oper
14.05. Merseburg,
Schlossgartensalon
15.05. Halle/Saale,
Kongress und Kulturzentrum
26.05. Salzburg (A), Mozarteum
28.05. Illertissen, Kolleg der
Schulbrüder
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IM RAHMEN DER FESTTAGE 2012 UNTER DEM DIRIGAT VON DANIEL BARENBOIM IN BERLINGewinnspielfrage: Welche Nationalitäten hat Daniel Barenboim? Mitmachen unter: www.danielbarenboim-gewinnspiel.de
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02.07. Redefin, Landgestüt
03.07. Aachen, Rathaus
30./31.07. Salzburg (A), MozarteumAnne-Sophie Mutter
07.07. Essen, PhilharmonieAnna Netrebko
11./14./17.05.
München, Bayer. Staatsoper
29.07. München, Königsplatz
06.08. Wien (A), Stadthalle
08./09./15.08.
Salzburg (A), Gr. Festspielhaus
16.08. Berlin, Waldbühne
20.08. Salzburg (A), Gr. Festspielhaus Benyamin Nuss
27.05. München, BMW LoungeAlice Sara Ott
01.05. Heidelberg
06.05. München, Prinzregententh.
29.06. Regensburg, Audimax
02.07. Bamberg, Konzert und
Kongresshalle
03.07. Heidelberg
10.07. BadenBaden, Festspielhaus
22./23.07. Bayreuth, Stadthalle René Pape
01./05./08./13./17./20.05.
Berlin, Staatsoper
29./30.06. Zürich (CH), Tonhalle Patricia Petibon
11.06. Hannover,
Galerie Herrenhausen
21./24./26./29.07.
München, Bayer. Staatsoper Maurizio Pollini
13.–15./17.05.
Berlin, Philharmonie
06.06. Wien (A), Konzerthaus
11.–14.06. Dresden, Semperoper
17.08. Luzern (CH), KKL
24.08. Salzburg (A), Gr. Festspielhaus Thomas Quasthoff
21.05. Wien (A), Musikverein
23.05. Basel (CH), Stadtcasino
06.06. Heidelberg
20./22./24.06.
Schwarzenberg (A),
AngelikaKauffmannSaal
06.07. Wien (A), Staatsoper
30.07. Nürnberg, Luitpoldhain
22.08. Salzburg (A), Gr. Festspielhaus
26.08. Eltville, Kloster Eberbach
28.08. DüsseldorfMax Raabe
13.05. Halle/Saale,
G.F.HändelHalle
14.05. Bamberg, Konzert und
Kongresshalle
15.05. Ingolstadt, Theater Ingolstadt
16.05. Ulm, Maritim Hotel/
Congress Centrum
17.05. Wetzlar, Rittal Arena
1 8./19.05. Dortmund, Konzerthaus
20.05. Trier, Europahalle
21.05. Saarbrücken, Saarlandhalle
03.07. Bergen/Rügen, Freilicht
bühne Rugard
11.08. Augsburg, Freilichtbühne
12.08. Oberammergau, Passionsth.
20.08. Berlin, Waldbühne Andreas Scholl
17./19.06. Leipzig, Thomaskirche
21.06. Zürich (CH), Tonhalle
24.06. Weilburg, Schloss
16.07. Wiesbaden,
Christophoruskirche
17.07. Eltville, Kloster Eberbach
02.08. HeidelbergSting
22.06. Mönchengladbach,
Warsteiner Hockeypark
23.06. Leipzig, Arena
25.06. Salem, Schloss
18.07. Mannheim, SAP Arena
19.07. München, OlympiahalleTrio Mediæval
25.06. Gehreden, Festival Wege
durch das Land
06.07. Hauzenberg, Kulturwoche
07.07. Ingolstadt, Orbansaal
04.08. Mainz, Musiksommer Mainz
Francesco Tristano
05.05. Hamburg, Laeiszhalle
08.05. Wien (A), Konzerthaus
09.05. Bottrop, Kulturzentrum
August Everding
13.05. Leipzig, Centraltheater
27.05. Hamburg, LaeiszhalleMitsuko Uchida
16./17.04. Luzern (CH), KKL
24.04. Köln, Philharmonie
02.05. Hannover, Funkhaus
04.05. Winterthur (CH),
Musikkollegium
12.05. Dortmund, Konzerthaus
30.07. Schloss Johannisberg,
FürstvonMetternichSaal
02.08. Salzburg (A), Haus für Mozart
08.08. Augsburg, Parktheater im
Kurhaus Göggingen
10.08. Salzburg (A), Haus für MozartRolando Villazón
04./07./09.07.
Zürich (CH), Opernhaus
18./21./24.07.
BadenBaden, FestspielhausYuja Wang
11./12.05. Berlin, PhilharmonieIngolf Wunder
26.06. Düsseldorf,
RobertSchumannSaal
Eine Auswahl. Aktuelle Tourdaten wie immer auf www.klassikakzente.de
MagazinMagazin
Die georgische Geigerin Lisa Batiashvili weiß, was sie will. Und das nicht nur im Konzertsaal. Mit einem Filmteam, Journalisten und einigen Experten flog sie nach Tiflis, um ihrer ehemaligen Musikschule zu helfen.
Musik ist die Stimme freier Menschen
Der Flughafen von Tifl is an einem Freitagmorgen um vier Uhr früh. Eine kleine, unaus geschlafene Delegation aus Deutschland verlässt den Terminal und besteigt einen Shuttle ins Stadtzentrum: drei Journalisten, ein vierköpfiges Kamerateam, ein Architekt, ein Klavierbauer und die Geigerin Lisa Batiashvili. Nur vier Tage, eine Schulbesichtigung, ein Benefizkonzert sowie eine Stadtführung später sitzen eben diese Menschen wieder in Berlin und verfolgen in der Astor Film Lounge am Kurfürstendamm, wie Lisa Batiashvili mit ihrer Pianistin Ke tevan Badridze Werke von Prokofieff und Rachmaninoff zum Besten gibt. Und das alles nur, weil sich die Geigerin etwas in den Kopf gesetzt hat: Sie will nicht nur tatenlos auf ihre eigene Vergangenheit, die eine wichtige Zukunft ihres Heimatlandes sein kann, zurückblicken, sondern aktiv etwas unternehmen. Lisa Batiashvili ist eben nicht nur eine besondere Geigerin, sondern auch eine Frau, die Visionen hat und weiß, was sie will. So schrieb der britische „The Guardian“: „Lisa Batiashvili ist auf dem Podium so energiegeladen und charismatisch, eine Geigerin mit ungeheurem Potenzial und der künstlerischen Neugier, um es auch zu verwirklichen.“ Neugier beweist sie auch auf ihrem neuen Album „Echoes of Time“, auf dem die mittlerweile in Paris lebende Künstlerin Werke von Kompo
nisten interpretiert, deren künstlerische Existenz – wie die der Geigerin selbst – stark von politischen Ereignissen in Russland
beziehungsweise der Sowjetunion beeinflusst wurde. Batiashvili und ihre Familie verließen Georgien, als sie elf Jahre alt war. Die
Musik ihrer Kindheit – allen voran Schostakowitschs – und ihrer Heimat begleitete sie weiterhin und findet nun ihren ganz persönlichen musikalischen Ausdruck in ihrem Debütalbum auf Deutsche Grammophon. Neben der Erfüllung des lang gehegten Wunsches, einmal mit der Pianistin Hélène Grimaud zu spielen, die Lisa Batiashvili bei Stücken von Arvo Pärt und Rachmaninoff begleitet, ist für die Geigerin mit der Reise auch ein weiterer Traum Wirklichkeit geworden: Lisa Batiashvili hat nach fünf Jahren endlich wieder einmal in ihrer Heimatstadt Tif lis konzertiert und es geschafft, gemeinsam mit der Fair Play Stiftung ein langfristig angelegtes Benefizprojekt auf die Beine zu stellen, das die von der Schließung bedrohte Zentrale Musikschule für hochbegabte Kinder in Tiflis unterstützt. Die Schüler dieser einzigarti gen musikali schen Keimzelle Georgiens müs sen mit defekten Instrumenten, zerschlissenen Noten und maroden Räumlichkeiten vorliebnehmen, seit das Schulgebäude bei einem schweren Erdbeben zerstört wurde. Batiashvilis Ausdauer und Willensstärke in Verbindung mit der Botschaft ihres neuen Albums werden ihr dabei helfen, dieses Projekt zu einem großen Erfolg zu führen. Dafür nutzt sie ihre Musik. Denn Musik ist die Stimme freier Menschen. alexander Buschewww.lisa-batiashvili.de
22 www.KlassikAkzente.de
Schostakowitsch • Kancheli • Pärt • RachmaninoffEchoes of TimeDeutsche GrammophonCD 477 9299
Lisa Batiashvili, ViolineHélène Grimaud, KlavierSymphonieorchester des Bayerischen RundfunksDirigent: Esa-Pekka SalonenVeröffentlichung: 20. Mai
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Ausdauer und Willensstärke:LiSa BaTiaSHViLi
Frédéric ChopinRecital
Deutsche GrammophonCD 477 9634
Veröffentlichung: 17. juni Ingolf Wunder, Klavier
Die Zweiten werden die Ersten sein: So etwa lässt sich in Kürze der Internationale Chopin-Wettbewerb 2010 in Warschau zusammenfassen. Denn sämtliche Experten waren sich einig, dass nicht die nominelle Siegerin Julianna Awdejewa den ersten Preis verdient hatte, sondern der österreichische Pianist Ingolf Wunder.
DER KLANGARCHITEKT
KlassikAkzente: Lieber Herr Wunder, mögen Sie Wettbewerbe?Ingolf Wunder: Nein, absolut nicht. Ich habe in Brüssel, in Moskau und zweimal in Warschau gespielt. Und ich konnte nie überredet werden, noch an anderen Wettbewerben teilzunehmen. 2010 habe ich beschlossen: Gut, einmal mache ich das noch. Aber nicht, um zu gewinnen, sondern weil ich mich zuvor gemeinsam mit meinem Lehrer Adam Harasiewicz intensiv mit Chopin beschäftigt habe. Und Sie glauben nicht, wie froh ich bin, dass ich nie mehr an einem Wettbewerb teilnehmen muss.KlassikAkzente: Sie sollen einen Monat lang nie mehr als drei Stunden geschlafen haben. Wer hat Sie so unter Druck gesetzt? Wunder: Das war ich schon
selbst. Ich wollte einfach nichts dem Zufall überlassen. Doch eins hat mich dieser Wettbewerb gelehrt: Alles planen kann man nicht, selbst wenn man es sich vornimmt.KlassikAkzente: Waren Sie eine Sekunde lang enttäuscht, „nur“ Zweiter zu sein?Wunder: Natürlich. Ich war schon immer sehr ambitioniert. Und der Zweite ist quasi der erste Verlierer. Aber nach allem, was passiert ist, war das schnell weg, weil es nicht hätte besser laufen können, wäre ich Erster geworden.KlassikAkzente: Für Ihr Debütalbum bei Deutsche Grammophon greifen Sie auf jene Stücke zurück, mit denen Sie in Warschau so immensen Erfolg erzielten. Wie war die Wiederbegegnung?Wunder: Ich kenne ja jedes
Stück sehr, sehr gut; schließlich habe ich mich eineinhalb Jahre auf den Wettbewerb vorbereitet. Gleichwohl entdecke ich im Grunde jeden Tag etwas Neues. Und das ist das Wunderbare daran: Die Stücke verändern sich, und ich verändere mich. Spannend bleibt die Begegnung dadurch immer. KlassikAkzente: Nichts scheint mir schwieriger, als Chopin richtig zu spielen.Wunder: Da gebe ich Ihnen Recht. Das Wichtigste bei Chopin ist die Mischung aus einem ausbalancierten RubatoSpiel, Klang und Phrasierung. Aber selbst wenn man alles plant,
klingt es nicht automatisch gut. Man muss es in sich haben, alle Planung vergessen. Rubinstein hat mal gesagt, das Rubato sei wie ein Gummi. Wenn man es an einer Stelle zieht, muss man es an anderer Stelle wieder in Balance bringen. Es sind nur Details. Aber summa summarum ergibt sich eine Schwierigkeit daraus, die größer ist als bei allen anderen Komponisten.KlassikAkzente: Warum das?Wunder: Weil es eine ungeheure Spontaneität haben muss, aber zugleich nicht zu spontan sein darf. Denn dann wird es kitschig. interview: jürgen Ottenwww.ingolf-wunder.de
War schon immer sehr ambitioniert:inGOLF WunDER
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www.KlassikAkzente.de 23
Meine erste persönliche Begegnung mit Julia Fischer fand tatsächlich im Festspielhaus BadenBaden statt. Nicht, dass ich von ihr noch nie gehört hatte: Ihre CDs wurden regelmäßig begeistert besprochen, ich hatte auch bereits mehrere Konzerte mit ihr gehört und der Ruf als Deutschlands jüngste Violinprofessorin eilte ihr weit voraus. Doch als Julia Fischer im Festspielhaus BadenBaden ausgerechnet das Violinkonzert von Beethoven spielen wollte, war ich dann doch skeptisch. Hier wollte eine junge Frau mitten in ihren Zwanzigern Beethoven spielen? Bruch oder Tschaikowsky, vielleicht Prokofieff und Sibelius noch – diese Komponisten klingen wie von selbst, wenn man erst die Technik beherrscht. Aber ausgerechnet Beethoven? Dass Julia Fischer das technisch draufhaben würde, daran zweifelte ich keine Sekunde. Doch gestalterisch? Bietet dieses Stück dem Solisten doch kaum melodische Bögen an, schenkt es ihm kaum Möglichkeiten, zu glänzen – hier
hängt alles davon ab, dass der Musiker etwas anderes, Bedeutsameres beherrscht als Technik, nämlich musikalische Dramaturgie. Die Kunst, die zwei, drei melodischen Inseln zum Blühen zu bringen und dabei jegliche interpretatorische Eitelkeit hintanzustellen. Nicht brav zu spielen, aber auch der Versuchung nicht zu erliegen, durch Manierismen aufzufallen. Und dann: Julia Fischer kam, sah und siegte. Als sie den letzten Ton spielte, musste ich an den jungen Menuhin denken und die Sprachlosigkeit, für die der junge Mann sorgte. Denn sprachlos war auch ich angesichts der menschlichen Reife, mit der diese junge Frau Beethoven begegnete.
Die Sprachlosigkeit verwandelte sich in Begeisterung, als Julia Fischer im Jahre 2010 mit Bachs SoloSonaten und Partiten auftrat. Diese Wer ke sind ein wahrer Kosmos der Musik. Wie schon beim BeethovenKonzert verlangen auch sie nach einem Interpreten, der aus einem schein baren Mangel – zwei Tage unbegleitete Violinmusik – Kapital schlägt. Inzwischen muss Julia Fischer nicht nur gegen ältere Konkurrenz antreten, sondern auch gegen Kollegen, die diese Werke auf der Barockvioline darbieten. Sie lässt sich nicht beeindrucken und geht konsequent ihren Weg, der die Werke romantisch deutet: Bei ihrer Interpretation der Chaconne ver
stand man Brahms wieder, der meinte, hier erklinge eine ganze Symphonie. Dabei verlangen diese Werke auch dem Zuhörer eine Menge Konzentration ab! Doch die Musik, die an diesen Abenden erklang, gehört in ihrer Tiefe und Reinheit (neben der unfassbaren Virtuosität und stupenden Intonationssicherheit, die ja nur die Voraussetzung hoher Kunst sind) zum Höchsten, was ich auf der Geige je gehört habe. Die Konzerte blieben unvergesslich und sollten Konsequenzen haben: In der Spielzeit 2010/11 habe ich Julia Fischer meine KünstlerporträtReihe gewidmet. Die Künstlerin trat im April in BadenBaden gleich dreimal hintereinander auf: als Solistin mit Orchester, als Duettpartnerin in der Kombination Violine und Klavier sowie bei einer Kammermusikmatinee mit Freunden – hier war Julia Fischer auch als Pianistin zu sehen.andreas Mölich-Zebhauser
www.julia-fischer-musik.de
www.festspielhaus.de
Sprachlose BegeisterungAndreas Mölich-Zebhauser, Intendant des Festspielhauses Baden-Baden, über Julia Fischer, der er die diesjährige Künstlerporträt-Konzertreihe gewidmet hat.
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Nicht nur in Baden-Baden unvergesslich:
juLia FiSCHER
Magazin
Chausson • Respighi • Suk • WilliamsPoèmeDecca
CD 478 2684
Julia Fischer, ViolineOrchestre Philharmonique de Monte-Carlo
Dirigent: Yakov Kreizberg
Die Geschichte von Julia Fischers neuem Album „Poème“ reicht bis ins Jahr 1999 zurück, als Giuseppe Sinopoli ihr vorschlug, sich einmal intensiver mit Ottorino Respighis „Poema autunnale“ („Herbstdichtung“) zu beschäftigen. Nun hat Julia Fischer diese Thematik wieder aufgegriffen und mit drei weiteren, inhaltlich und entstehungszeitlich verwandten Kompositionen zu einem roman-tisch-poetischen Konzeptalbum vereint: „The Lark Ascending“ des Engländers Ralph Vaughan Williams, die „Fantasie“ des böh-mischen Komponisten Josef Suk und das titelgebende „Poème“
des Franzosen Ernest Chausson.
24 www.KlassikAkzente.de
The Maltese TenorDecca
CD 478 2720
Joseph Calleja, TenorA. Kurzak, Sopran
L’orchestre de la Suisse RomandeVeröffentlichung: 20. Mai Dirigent: Marco Armiliato
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Mit „Tenor Arias“ und „The Golden Voice“ stellte sich der junge maltesische Tenor Joseph Calleja vor einigen Jahren auf Decca Classics vor. Mit dem Tenorpart in der DeutscheGrammophonGesamtaufnahme von Bellinis „I Capuleti e i Montecchi“ an der Seite von Anna Netrebko und Elīna Garanča hatte er schließlich sein Entree in die Liga der „happy few“ des internationalen Opernbetriebs geschafft. Die Opernhäuser zwischen New York, London, Mailand, Paris und Wien rissen sich um den sympathischen Sänger mit dem unverwechselbaren Timbre und der Statur eines Gladiators (in der Tat war Joseph Calleja einst ein erfolgreicher Kugelstoßer und Speerwerfer!). Und dann
wurde es auf einmal still um Joseph Calleja … Der Grund für seinen temporären Rückzug von der Opernbühne war bereits in einem seiner Interviews im Zusammenhang mit dem Tod von Luciano Pavarotti und dessen „Nachfolge“ angeklungen: „Luciano hat 40 Jahre Zeit gehabt, Luciano zu werden“, erklärt Calleja. „Er hatte Zeit, die richtigen Chancen abzuwarten. Das Problem heute ist die große Bedeutung der Medien. Man muss sofort ein Star sein und hat nicht die Zeit, die Leiter hochzuklettern, ohne Stufen auszulassen, um ein wirklich großer Star zu werden.“ Joseph Calleja aber entschied sich dafür, dem „medialen Diktat“ und der unerbitt
lichen Maschinerie des Opern und Konzertbetriebes zu trotzen. Er zog sich zurück, nahm sich die Zeit, die er für seine weitere persönliche und musikalische Entwicklung brauchte, und kehrte ins Musikgeschäft als ein anderer Künstler zurück: reifer, mental und vokal gestärkt und mit neuem Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Genau das aber hört, wer Ohren hat, zu hören, auf seinem neuen Album. Das Konzept unterscheidet sich nicht maßgeblich von den beiden Vorgängeralben, das ist wohl wahr. Doch der Sänger und vor allem sein hinreißendes, zu Herzen gehendes Singen auf diesem Streifzug durch die Opernliteratur von Offenbach, Gounod, Ver
di, Puccini, Bizet und Boito ist feinster „Cal leja, Jahrgang 2011“. Geblieben ist der Tenor aus Malta, der mit Sympathie, Charme, Kollegialität und Esprit Publikum wie Presse, Kollegen wie Freunde zu bezaubern und verführen weiß. Aber das Wissen um die Besonderheit einer Sängerkarriere, die Einzigartigkeit seines fragilen Instrumentes und das Verantwortungsbewusstsein in seinem Beruf sind Markenzeichen eines neuen, gereiften Tenors, der mit Elan, Verve und Nachdruck seinen Anspruch auf die Phalanx der internationalen Tenöre unserer Zeit erhebt. Und sein neues Album ist der klingende Beweis dafür.andreas Klugewww.joseph-calleja.de
Auf der Startrampe zu einer beispiellosen Sängerkarriere zog sich Joseph Calleja komplett aus dem Musikbetrieb zurück. Jetzt kehrt er als neuer Künstler zurück – und: besser denn je.
Calleja 2.0
Wieder da und besser denn je: jOSEPH CaLLEja
MagazinMagazin
Unter der Schirmherrschaft von Daniel Barenboim:
„200 Jahre Liszt und Leidenschaft“:FRanZ LiSZT
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Franz Liszt • Hector BerliozSymphonie fantastiqueDeccaCD 476 4176
Roger Muraro, Klavier
Franz Liszt SuperstarDeutsche Grammophon2 CDs 480 5049
Argerich • Horowitz • Barenboim • AshkenazyLang Lang • Ott u.a.
Eine Auswahl – alle aktuellen Veröffentlichungen ab Seite 17
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Franz Liszt The Collection (Ltd. Edition)Klavierwerke • OrchesterwerkeOrgelwerke • Lieder u.a.Deutsche Grammophon 35 CDs 477 9525
Zimerman • Arrau • BarenboimFischer • Petri u.a.Veröffentlichung: juli
Im kommenden Oktober feiert die Musikwelt den 200. Geburtstag des ungarisch-österreichischen Komponisten Franz Liszt – und damit das bedeutendste Jubiläum des Klassikjahres 2011. Bereits im Frühjahr und Sommer wird sich eine Vielzahl interessanter Veröffentlichungen mit diesem „Superstar“ des romantischen Zeitalters beschäftigen.
200 Jahre Liszt und Leidenschaft
Entrückung, Verzückung, Hysterie – solche Reaktionen auf musikalische Darbietungen gibt es nicht erst seit Elvis und den Beatles. Dem Vernehmen nach haben bereits die Kastraten ähnliche Wirkung, vornehmlich in den Reihen der Damenwelt, erzielt. Im instrumentalistischen Bereich stehen, neben den bekannten „Wunderkindern“ wie etwa Mozart, vor allem zwei Namen exemplarisch für jene Strahl kraft, die ein Publikum buchstäblich um den Verstand brin gen kann: Niccolò Paganini (1782–1840) und Franz Liszt. Doch Liszt war nicht nur einer der größten Virtuosen seiner Zeit, er war auch einer der produktivsten Komponisten des 19. Jahrhunderts. Liszt wurde am 22. Oktober 1811 in Raiding (dem damaligen Doborján) geboren, einem Dorf, das heute im österreichischen Burgenland liegt, seinerzeit jedoch Teil des ungarischen Kronlands unter der Herrschaft des österreichischen Kaisertums gewesen ist. Nach einer musikalisch hochklassigen Ausbildung, die Liszt unter den strengen Augen seines Vaters unter ande
rem in Wien und Paris absolvierte, wurde er bereits in seinen Teenagerjahren auf Konzertreisen durch England, Frankreich und die Schweiz frenetisch als „Master Liszt“ gefeiert. Etwa ab 1840 galt Liszt, gemeinsam mit dem heute weitgehend vergessenen Sigismund Thalberg, als führender europäischer Klaviervirtuose sowie als einer der erfolgreichsten Komponisten von Klaviermusik. Mit Nelson Freire und PierreLaurent Aimard legen bis August zwei der bedeutendsten zeitgenössischen Pianisten neue LisztEinspielungen vor. Den Anfang macht schon im April der LisztSpezialist Roger Muraro, der mit seiner Kompletteinspielung der selten zu hörenden Klaviertranskription von Berliozs „Symphonie fantastique“ eine Repertoirelücke schließt. Im Mai folgt dann der brasilianische Pianist Nelson Freire mit „Harmonies du soir“, der persönlichen Auswahl seiner liebsten LisztStücke, darunter die Ungarischen Rhapsodien Nr. 2 und Nr. 8, das der CD ihren Titel gebende Stück aus den „Études d’exécution transcendante“, die KonzertEtüde
„Waldesrauschen“ sowie die Consolations Nr. 1–6. Im August wird der französische Pianist PierreLaurent Aimard, gefeiert für seine Interpretationen der klassischen Moderne, die Klaviermusik Liszts Werken seiner Zeitgenossen und Nachfolger gegenüberstellen. Das über zwei Abende live im Wiener Konzerthaus aufgenommene Projekt präsentiert unter anderem Aimards gewichtige Interpretation der hMollSonate sowie Musik von Bartók, Berg, Scri abin und Wagner. Umfassende Editionen widmen sich im Mai beziehungsweise im Juli den LisztAufnahmen der beiden großen Pianis ten Claudio Arrau und Krystian Zimerman, zweier Künstler, die sich – gemeinsam vielleicht mit Alfred Brendel – tiefgründiger mit Liszts Musik auseinandergesetzt haben als irgendjemand sonst im 20. Jahrhundert. Vom „Liebestraum“ bis hin zum „Totentanz: Franz Liszt Superstar“, dessen Design von dem renommierten Illustrator Olaf Hajek stammt, ist die passende DoppelCD für alle, die den quintessenziellen Liszt in
einem einzigen Album haben möchten. Stilvoll gestaltet und prall gefüllt mit den besten LisztInterpreten von Martha Argerich, Daniel Barenboim oder Jorge Bolet über Vladimir Horowitz bis hin zu Lang Lang, findet man hier die berühmtesten Werke und schönsten Melodien von Franz Liszt versammelt. Auf über 30 CDs stellt die „Liszt Collection“ die wohl umfassendste Sammlung erstklassiger LisztAufnahmen dar, die je zusammengetragen wurde. Neben 11 CDs mit Klavierwerken, 9 CDs mit Orchestermusik und 8 CDs mit Chorwerken beinhaltet die im Juli erscheinende Box auch Lieder und Orgelwerke. Künstler wie Arrau, Bolet, Barenboim, Zimerman, Haitink, FischerDieskau oder Solti stehen für die Crème de la crème der LisztInterpretation. Und schließlich wird auch an die Jugend gedacht: Im Juni soll der Klassiker „Franz Liszt – Sein Leben“ mit Karlheinz Böhm im Rahmen der Reihe Eloquence Junior neu aufgelegt werden.Harald Reiter
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Franz LisztHarmonies du soirDeccaCD 478 2728
Nelson Freire, Klavier
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Bach • Beethoven • Chopin • Liszt u.a.My dearest MarthaEine persönliche auswahl von Mischa MaiskyDeutsche Grammophon2 CDs 480 5141
Martha Argerich, KlavierMischa Maisky, CelloBerliner Philharmoniker u.a.Dirigenten: Abbado • Chailly • Sinopoli u.a.
Magazin
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GKein Paar wie andere:MiSCHa MaiSKY und MaRTHa aRGERiCH
Anlässlich des 70. Geburtstags von Martha Argerich am 5. Juni 2011 hat Mischa Maisky eine Doppel-CD seiner Lieblingsaufnahmen der legendären Pianistin zusammengestellt.
„Wir lieben uns wie Bruder und Schwester“
KlassikAkzente: Lieber Mischa Maisky, wenn Sie aus dem riesigen Repertoire von Martha Argerich die bemerkenswertesten Aufnahmen aussuchen müssen, was machen Sie dann?Mischa Maisky: Dann bin ich, ehrlich gesagt, ratlos. Denn alles, was sie spielt und was sie aufnimmt, ist großartig genug, um ausgewählt zu werden. Das heißt, es ist eine sehr schwierige Entscheidung, die man im Grunde nicht treffen kann, die man aber treffen muss. KlassikAkzente: Sie verbindet eine nunmehr über 30 Jahre währende (Künstler)Freundschaft. Wann haben Sie Martha das erste Mal getroffen?Maisky: Das war im Sommer 1975 in Südfrankreich beim Ivry
Gitlis Festival. Sie saß im Publikum. Als Gitlis mich sah, hielt er eine kleine Rede und erklärte dem Publikum, ich sei ein junger Cellist, der gerade aus der Sowjetunion gekommen sei. Und dann bat er mich spontan, etwas zu spielen. Sie hatte zwar mit vielen Geigern zusammengespielt, aber noch nie mit einem Cellisten. Deswegen war ich sehr glücklich, der erste Cellist zu sein, mit dem sie auftrat. Seitdem spielen wir zusammen. Wir treffen uns zudem jedes Jahr bei ihren Festivals in Lugano und in Japan sowie in Verbier. Ich glaube, wir spielen noch 2028 zusammen, dann haben wir unser 50jähriges Bühnenjubiläum.Aber wissen Sie, was das Besondere daran ist? Es ist mit
Martha jedes Mal so, als wäre es das erste Mal. Sie ist so voller Leben. Immer frisch und neu, mit einem Wort: aufregend!KlassikAkzente: Manche oberflächliche Betrachter halten sie dennoch für eine Diva. Genau das ist sie aber nicht, oder?Maisky: Nein, absolut nicht. Was sie am meisten hasst, sind Snobismus und Langeweile. Was mich an ihr so beeindruckt, ist ihre Seriosität. Was andere in zwei Monaten lernen, dazu braucht sie vielleicht zwei Tage. Aber sie benötigt zwei Jahre, bis sie sicher ist, dass es gut genug ist, wie sie das Erlernte umsetzt. Denn die Basis ihrer unglaublichen pianistischen Mög lichkeiten ist ein tiefer, beinahe ethisch zu nennender musikalischer Ernst.
KlassikAkzente: Sind Sie der Versuchung jemals erlegen, sich in Martha Argerich zu verlieben? Maisky: Oh. Viele Male. Eigentlich jedes Mal, wenn ich mit ihr gespielt habe. Es ist einfach unmöglich, nicht in sie verliebt zu sein. Martha und ich sind uns einig, dass wir eigentlich das beste SchwesterundBruderPaar sind. Und dies auch ewig bleiben werden.interview: jürgen Ottenwww.marthaargerich.de
www.mischa-maisky.de
Das vollständige Interview mit Mischa Maisky lesen Sie im Book- let von „My Dearest Martha“.Weitere Neuveröffentlichungen von Martha Argerich finden Sie im Register auf Seite 17.
28 www.KlassikAkzente.de
MediterraneoDeutsche Grammophon
CD + DVD 477 9693
Miloš Karadaglić, GitarreEnglish Chamber Orchestra
Veröffentlichung: 15. juli Dirigent: Paul Watkins
Von seiner Optik her ist Miloš Karadaglić zweifellos der neue Latin-Beau der Klassikszene. Dabei stammt der 28-Jährige aus Montenegro. Und wohl noch verführerischer ist sein Spiel auf der klassischen Gitarre. Weshalb Karadaglić auch als neuer Orpheus auf den sechs Saiten gilt. Jetzt erweist er mit seinem Debütalbum der mediterranen Klanglandschaft eine Reverenz.
DER HERZSCHLAG EINES „HOLZKASTENS“
Lange wurde die Gitarre als klassisches Instrument nicht gerade ernst genommen. So kam es vor, dass der spätere Jahrhundertgitarrist Julian Bream von den Professoren der Londoner Royal Academy of Music abgewiesen wurde. Schließlich stand die als Volksmusikklampfe verschriene Gitarre da noch auf dem LehrplanIndex. Auch dank Breams Meriten kann man an der altehrwürdigen Musikschmiede aber längst klassische Gitarre studieren. Und so machte sich 1999 aus dem fernen Montenegro ein 16jähriges Talent auf, um an der Themse sein Spiel zu perfektionieren. Ging für Miloš Karadaglić damit der erste Traum in Erfüllung, folgte 2005 der absolute Ritterschlag. Nach ersten Wettbewerbspreisen bekam er aus
den Händen seines Vorbilds den JulianBreamPreis verliehen. „Das war so eine unglaubliche Ehre“, erinnert sich Karadaglić an diesen Moment. „Zumal ich von Breams Schallplatten ungemein viel gelernt habe.“ Überhaupt hatte sich Miloš Karadaglić schon immer nur an den Besten orientiert. Als er mit gerade mal acht Jahren zu Hause eine Aufnahme des spanischen Gitarrenkönigs Andrés Segovia hörte, war seine Liebe sofort entbrannt. Später wurden der Australier John Williams und eben Bream zu seinen Fixsternen. Und wie sie schafft es mittlerweile auch Karadaglić, selbst die ganz großen Konzertsäle bis auf den letzten Platz zu füllen. So trat er bereits 2006 in der Londoner WigmoreHall auf.
Bevor er demnächst etwa zu einem Gastspiel im Pariser Théâtre des ChampsElysées aufbrechen wird, ist er jetzt zunächst musikalisch noch mal zu seinen Wurzeln zurückgereist. Mit seiner DebütCD, die eine Liebeserklärung an die musikalische Tradition und Vielfalt des Mittelmeerraums ist. Vom westlichen Zipfel, von der Iberischen Halbinsel startet er mit virtuosen Piècen der Spanier Granados, Albéniz und Tárrega. Von der griechischen Legende Mikis Theodorakis hat Karadaglić zwei empfindsame Abschiedsgesänge gewählt. Und mit der 1985
vom Italiener Carlo Domeniconi komponierten Suite „Koyunbaba“ ist er endgültig angekommen – in der magischen Klangwelt seiner an der Adriaküste gelegenen Heimat. „Es ist jedes Mal anders, wenn ich die Suite spiele, wie das Meer selbst, mal ruhig, mal sturm bewegt.“ Erstaunlich, was man für poetische Naturgewalten auch da der Gitarre entlocken kann. Dabei ist sie, so Miloš Karadaglić schmunzelnd, doch nur ein „Holzkasten mit sechs Saiten“.Guido Fischer
www.milos-musik.de
Magische Klangwelten:MiLOŠ KaRaDaGLiĆ
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Das neue Album des italienischen Bassbaritons Ildebrando d’Arcangelo ist ein wahres Mozart-Gelage, eingespielt von einem wahren Meister.
MOZART SATT
Die Frage muss gestattet sein: Warum erst jetzt? Um sie postwendend selbst zu beantworten: Besser spät als nie! Der italienische Bassbariton mit dem poetischsten Namen aller Opernsänger, Ildebrando d’Arcangelo, präsentiert sich erstmals in seiner langen erfolgreichen Karriere mit einem komplett Wolfgang Amadeus Mozart gewidmeten Arienalbum. Und das aus gutem, ja schlichtweg auf der Hand liegendem Grund. Mozart spielte und spielt nach wie vor im Auftritts und Aufnahmekalender von d’Arcangelo eine zentrale Rolle, ungeachtet der Tatsache, dass er mittlerweile auch Donizettis Enrico VIII., Bizets Escamillo und Gounods Méphistopheles singt. Aber ein Blick auf die musikalischen Verpflichtungen des charmantsympathischen Sängers in den kommenden zwei Jahren un ter streicht die Notwendigkeit eines AllMozartProgramms zum jetzigen Zeitpunkt mehr als deutlich: Im Mai, Juni und Dezember 2011 singt er „Don Giovanni“ in Wien, BadenBaden und an der Mailänder Scala, „Le nozze di Figaro“ im Februar, März sowie Mai 2012 in Covent Garden, Mailand und BadenBaden, und den Guglielmo in „Così fan tutte“ nach Aufführungen an der Wie
ner Staatsoper im Januar noch mals im August 2011 in Los Angeles. Und das alles ganz ohne MozartJubiläum! Für Furore sorgte der junge d'Arcangelo 1994 als Le po rel lo im Rahmen von John Eliot Gar diners Maßstäbe setzendem MozartKanon auf Deutsche Grammophon und Archiv Produktion. Noch im selben Jahr debütierte er als Masetto an der New Yorker Met, zwei Jahre später folgte sein Debüt bei den Salzburger Festspielen in der Titel rolle von „Le nozze di Figaro“ (zehn Jahre später sang er dieselbe Rolle noch einmal an der Seite von Anna Netrebkos Susanna in Claus Guths DaPonteZyklus!), 2006 schließlich der Figaro an der Mailänder Scala: d’Arcangelo ist zweifellos der MozartBassbariton unserer Zeit. Und seine Erfolge bei Publikum und Presse bestätigen dies nachhal tig. „The Inde pendent“ schrieb über sei nen Leporello: „Ildebrando d’Arcan gelo ist als Lepo rello der absolute Wahn sinn … – charmant, witzig, sexy”, „The International Record Review“ feierte seinen Salzburger „Figaro“ auf CD/DVD mit den Worten: „Ildebrando d’Arcan gelos Figaro … ist superb … Er ist sexy und
nutzt seine wunderschöne Stimme für größtmöglichen dramatischen Effekt.” Und die „Süddeutsche Zeitung“ lobte seinen Don Giovanni: „I ldebrando d’Arcan gelo zeigt einen vir i len Don Giovan ni, jung, dyna misch und rücksichtslos, wie man ihn lan ge nicht gesehen und gehört hat.“ Nun kann man sich also endlich an Mozart
satthören mit Ildebrando d’Arcan gelo auf seinem neuen Album: Don Giovanni und Conte di Almaviva, Le porello und Figaro, Guglielmo so wie verschiedene Konzertarien. So wird dieses Album zu einem veritablen
MozartSänger fest mit Ildebrando d’Arcangelo und gleichzeitig das Album zum Auftrittskalender 2011/12.
Hollywood würde titeln: „Besser geht’s nicht“.
andreas Klugewww.ildebrando-
darcangelo.de
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Wolfgang amadeus MozartMozartDeutsche GrammophonCD 477 9297
Ildebrando d’Arcangelo, BassbaritonOrchestra del Teatro Regio di TorinoDirigent: Gianandrea Noseda Veröffentlichung: 17. juni F
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Fritz Wunderlich, TenorDietrich Fischer-Dieskau, BaritonWiener Symphoniker Dirigent: Josef Krips
Gustav MahlerDas Lied von der ErdeDeutsche Grammophon
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Emily Magee, SopranJonas Kaufmann, TenorThomas Hampson, Bari ton Chor und Orchester des Opernhauses ZürichDirigent: Paolo CarignaniInszenierung: Robert Carsen
Giacomo PucciniToscaDecca
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Intellekt und SchönklangDer Florestan ist nicht nur die zentrale Figur in Ludwig van Beet hovens einziger Oper „Fidelio“, er ist auch seit seinem Rol-lendebüt 2002 beim Rheingau Musikfestival eine der zentralen Rollen im Repertoire von Jonas Kaufmann, wie er zuletzt im De-zember 2010 an der Bayerischen Staatsoper München in Calixto Beitos umstrittener Neuproduktion bewiesen hat. Als „innig und klangschön“ beschrieb dies „Die Welt“ – und „Der Tagesspiegel“ rühmte Kaufmann als „einen großen, intelligenten Tenor, auch am Ende in den Höhen der fast unsingbaren Auftrittsarie“. Insofern also das perfekte Repertoire für Kaufmanns erste Opern- gesamtaufnahme auf seinem Exklusivlabel Decca. Wie gefragt Jonas Kaufmann gerade in dieser Rolle ist, beweist die Tatsache, dass Dirigentenlegende Claudio Abbado den Münchener für sei-ne konzertanten Aufführungen beim Lucerne Festival 2010 aus-wählte, wo auch der nun vorliegende Livemitschnitt entstand. An der Seite Kaufmanns stand mit Nina Stemme eine der besten hochdramatischen Sopranistinnen unserer Zeit und das Lucerne Festival Orchestra ist seit seiner Gründung ohnehin ein Garant für außerordentliche musikalische Leistungen. Summa summarum: eine Sternstunde der Oper, eingefangen für die Ewigkeit. • AKwww.jonaskaufmann.net
Sternstunden:JOnAS KAufMAnn
Ein gehobener SchatzDie Ankündigung, Dirigent Josef Krips würde Mahlers „Das Lied von der Erde“ bei den Wiener Festwochen 1964 mit Tenor und Bariton besetzen, war seinerzeit eine kleine Sensation, war es doch die allgemein akzeptierte Vorge-hensweise, für die Solopartien eine Frauen- und eine Män-nerstimme einzusetzen. Als bekannt wurde, dass die bei-den Sänger Fritz Wunderlich und Dietrich Fischer-Dieskau sein würden, wuchs die Antizipation noch mals beträchtlich. Die Aufführung am 14. Juni 1964 im ausverkauften Wiener Musikverein geriet zum Triumph, Aussagen wie „Schöner kann’s nicht mehr gesungen, gespielt, dirigiert werden“ oder „Der Trunk des Abschieds berauschte“ stehen stell-vertretend für die tags darauf verteilten Lobeshymnen der Kritiker. Seitdem hat es einige erfolglose Anläufe gegeben, den Mitschnitt dieses Ereignisses in angemessener Quali-tät herauszubringen. Jetzt ist ein nie zuvor veröffentlichtes Masterband aus dem Privatbesitz der Familie Krips aufge-taucht, das unter immensen Mühen auf den klanglich best-möglichen Stand gebracht werden konnte. Es hat sich ge-lohnt: Die künstlerische Qualität des hier erlebbaren Mahler-Gesangs dürfte im Mahler-Jahr 2011 schwerlich über troffen werden. • HR www.wunderlich-fritz.de
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Nina Stemme, Sopran Jonas Kaufmann, Tenor Falk Struckmann, Bass-bariton • Arnold Schoen-berg Chor • lucerne festival OrchestraDirigent: Claudio AbbadoVeröffentlichung: 15. Juli
ludwig van BeethovenFidelioDecca
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Anna Netrebko, SopranJohn Del Carlo, BassbaritonMetropolitan Opera OrchestraDirigent: James LevineInszenierung: Otto SchenkVeröffentlichung: 20. Mai
Gaetano DonizettiDon Pasquale
Deutsche Grammophon 2 DVDs 073 4635
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Jörg Widmann, KlarinetteHeinz Holliger, KlavierDeutsche Radio Philharmonie Dirigent: Christoph Poppen
Jörg WidmannElegie
eCM new Series CD 476 3309
Wenn die Worte fehlenInstrumentalmusik aus dem Geist der Kantilene, der vokalen Ge-ste oder den Worten, die buchstäblich fehlen, weil ihr spiritueller Gehalt nicht mehr existiert, auf rätselhafte Weise verloren ging oder geopfert wurde: Dieses überwältigende Gefühl stellt sich ein beim Hören der Messe für großes Orchester von Jörg Widmann. Kein Gesang ertönt, und doch meint man in diesem machtvoll anhebenden, wortlosen, keineswegs sprachlosen Werk die gan-ze emotionale Kraft des l iturgischen Textes herauszu- hören. Es gelingt Widmann, weil er offenbar die Artikulation des Orchesters, später auch die Phrasierung einzelner Instrumente aus einer notierten Sprache entwickelte, die er nicht in die Parti-tur einschrieb. Wenige Werke demonstrieren auf solch beeindru-ckende Weise, dass Musik eine Sprache ist, die allgemein ver-standen werden kann. Fünf Bruchstücke für Klarinette und Kla-vier, bei denen Heinz Holliger am Klavier zu hören ist, und die ex-pressive Rhetorik der Elegie für Klarinette und Orchester ergänzen die Einspielung. • WS www.ecm-sounds.de
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Anna BuffaAuch seit ihrer Mimi und ihrer Violetta weiß man: Keiner kann so dramatisch und mitreißend zugleich in solche tragischen Rollen schlüpfen wie Anna Netrebko. Zwischendurch genießt es die Sopranistin aber durchaus, Partien zu singen, in denen sie mal nicht sterben muss. Die Gelegenheit dazu bekam sie 2006 an der
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François Couturier, KlavierAnja Lechner, VioloncelloJean-Louis Matinier, AkkordeonJean-Marc Larché, Sopransaxophon
françois CouturierTarkovsky Quartet
eCM CD 274 2526
Passion für TarkowskyMit dem Werk des lange in seiner Heimat verfemten russischen Filmemachers Andrej Tarkowsky hat sich der französische Pianist François Couturier schon mehrfach beschäftigt. Fasziniert hat ihn vor allem die „hypnotische Langsamkeit, durchdrungen von Spi-ritualität“ in dessen Werk. Musik findet man allerdings sehr wenig in Tarkowskys Filmen. Vielleicht hat François Couturier deshalb mit seinem Quartett, Anja Lechner, Jean-Louis Matinier und Jean-Marc Larché, die Musik gewissermaßen extern nachgeliefert – als eine Hommage an die Gefühlswelt des großen russischen Filme-machers. Auch die neueste Aufnahme „Tarkovsky Quartet“ ist ein klanglich hoch konzentriertes, imaginatives Nachwirken der Ein-drücke, die diese Bildwelt bei Couturier hinterlassen hat. Mit „Nostalghia – Song for Tarkovsky“ und „Un jour si blanc“ bildet „Tarkovsky Quartet“ den letzten Teil einer magischen Trilogie, die der Sohn des Regisseurs, Andrej A. Tarkowsky, als eine „musika-lische Beschwörung der mysteriösen inneren Welt von Tarkows-kys Kino“ charakterisiert hat. • WS www.ecm-sounds.de
New Yorker Met. In Otto Schenks legendärer Inszenierung von Do-nizettis Buffo-Oper „Don Pasquale“ gab Netrebko die pfiffige Witwe Norina, die den lüsternen Greis Pasquale heftig an der Nase rum-führt. Als der Sensationserfolg dann 2010 wieder auf den Spielplan genommen wurde, war daher sofort klar, dass Netrebko auch das Publikum wieder um den Finger wickeln muss. Mit all ihren prickeln-den, kecken und brillanten Belcanto-Reizen. Doch nicht nur die New Yorker waren hin und weg. Der live in europäische Kinos über-tragene Abend löste auch in Wien und bei Otto Schenk Glückshor-mone aus. Spätestens, als sich in der Pause Anna Netrebko bei ihm mit Kusshänden für die „wundervolle Arbeit“ bedankte. • GF www.anna-netrebko.info
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Mit dem Tarkovsky Quartet:fRAnÇOIS COuTuRIeR (2. v. l.)
Musik als Sprache:JöRG WIDMAnn
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Die nächsten KlassikAkzente erscheinen Ende August mit folgenden Themen:
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35 Jahre auf der BühneAnne-Sophie Mutter: Diesen Sommer feiert Anne-Sophie Mutter ihr 35-jähriges Bühnenjubiläum. Als das Label, welches ihre unvergleichliche Karriere von Anfang an be-glei tet hat, ehrt die Deutsche Grammophon die Ausnah-megeigerin mit einer limitierten Deluxe-Jubiläums-Edition auf 40 CDs in Originalcovers inklusive zweier Bonus-CDs und eines 250-seitigen Booklets!
Verbindung zur ModernePierre-Laurent Aimard: Auch der französische Anwalt der pianistischen moderne kommt nicht an dem Klavier-Titanen des 19. Jahrhunderts in dessen Jubiläumsjahr vorbei. Aber Aimard wäre nicht Aimard, wenn er nicht Liszt kunstvoll und gekonnt mit der moderne in Verbindung brächte.
Spanisches aus FrankreichPatricia Petibon: Die französische sopranistin kommt uns im Herbst zunächst auf CD ganz spanisch von Zarzuela bis Volks-lied und einem eigens für sie komponierten Liederzyklus von Nicolas Bacri, bevor sie auf DVD in eine der skandalträchtigsten Opernrollen des 20. Jahrhunderts schlüpft – in Alban Bergs männermordende Lulu.
Gipfel in der WaldbühneAnna Netrebko, Jonas Kaufmann und Erwin Schrott: Der Klassik-Gipfel 2011 aus der Berliner Waldbühne auf DVD – das sommerkonzert des Jahres!
Den klassischen Fragebogen beantwortet Daniel Barenboim.
1_Classic RomanceDeag Music CDDavid Garrett, Violine
2_Neujahrskonzert 2011Decca 2 CDs 478 2601Wiener PhilharmonikerDirigent: Franz Welser-Möst
3_Richard Strauss PoesieVirgin Classics CD 5099962866408Diana Damrau, SopranMünchner Philharmoniker • Dirigent: Christian Thielemann
4_The Italian TenorSony Classical CD 4699488Vittorio Grigolo, Tenor • Coro e Orchestra del Teatro Regio di Parma Dirigent: Pier Giorgio Morandi
5_Paradisum – Die Top 10 des Himmels IIEdel CD 4029759057161Marshall & Alexander
6_SospiriDecca CD 478 2558Prestige Edition 2 CDs 478 2249Cecilia Bartoli, Mezzosopran
7_Anna – The Best of Anna NetrebkoDeutsche Grammophon CD 480 3103Anna Netrebko, Sopran • Staatskapelle Dresden • Wiener Philharmoniker u.a. • Dirigenten: Abbado • Noseda • Weigle u.a.
8_Live in ViennaSony Classical 2 CDs + DVD 88697719002Lang Lang, Klavier
9_Gustav MahlerSymphonie Nr. 2EMI Classics CD 6473632Berliner Philharmoniker • Dirigent: Sir Simon Rattle
10_Officium NovumECM New Series CD 476 3855Jan GarbarekThe Hilliard Ensemble
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Anne-Sophie Mutter
11 Simone Kermes Colori d’amore Sony Classical • 12 Andreas Scholl O Solitude Decca13 Claudio Abbado Johann Sebastian Bach: Brandenburgische Konzerte 1–6 Deutsche Grammophon • 14 Christina Pluhar Marienvesper Virgin Classics • 15 Alexandre Tharaud Domenico Scarlatti: Sonatas Virgin Classics • 16 Nils Mönkemeyer Folia Sony Classical17 Vladimir Horowitz Das legendäre Berliner Konzert 18. Mai 1986 Sony Classical18 A. Kirchschlager, A. Dasch, C. Gerhaher Wenn ich ein Vöglein wär – Deutsche Volkslieder Sony Classical • 19 Hilary Hahn Higdon & Tschaikowsky: Violinkonzerte Deutsche Grammophon
20 Cecilia Bartoli Sacrificium Decca
BestsellerlisteDas Branchenmagazin
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MOZART · VIVALDIMEISTERWERKE
Limitierte Edition
Gardiner dirigiert Mozart. Seine kompletten Opernaufnahmen auf Archiv ProduktionW.A. MozartIdomeneo · Die Entführung aus dem Serail · Le nozze di Figaro · Don Giovanni · Così fan tutte · La clemenza di Tito · Die Zauberfl öte
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Vivaldi Masterworks. Die kompletten Konzerte, Sonaten und VokalwerkeAntonio VivaldiSämtliche Konzerte und Sonaten op. 1-12 · Kantaten u.v.a.
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Dirigenten: Christopher Hogwood · Philip Pickett
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Franz Liszt: Superstar und Kult-Ikone des 19. Jahrhunderts!Seine schönsten Werke mit den größten Klassikstars von heute.Liebestraum. Ungarische Rhapsodie Nr. 2. Mephisto-Walzer. La Campanella u.v.m.
Martha Argerich. Daniel Barenboim. Lang Lang. Alice Sara Ott u.a.
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