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Kino im Deutschen Filmmuseum

Date post: 08-Mar-2016
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Kinoprogramm des Deutschen Filmmuseums Dezember 2011
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40 Jahre Kommunales Kino Verso Sud 17 – Festival des italienischen Films Olivier Assayas Weihnachts-Cosies Lecture & Film: Architektur Kino im Filmmuseum Dezember 2011
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40 Jahre Kommunales KinoVerso Sud 17 – Festival des italienischen Films

Olivier Assayas Weihnachts-Cosies

Lecture & Film: Architektur

Kino im FilmmuseumDezember 2011

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Weihnachts-cosiesBringing up BaBy≥ Seite 25

impressum

Herausgeber: Deutsches Filminstitut – DIF e.V.Schaumainkai 4160596 Frankfurt am Main

Vorstand: Claudia Dillmann, Dr. Nikolaus Hensel

Direktorin: Claudia Dillmann (V.i.S.d.P.)

Presse:Frauke Haß (Ltg.), Lisa Dressler

Redaktion:Katja Thorwarth

Texte:Natascha Gikas, Gary Vanisian, Ulrike Stiefelmayer

Gestaltung: www.muellerweiland.de

Druck:Schultheis Druckerzeugnisse GmbH & Co KG

Anzeigen (Preise auf Anfrage): Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 069 - 961 220 222; E-Mail: [email protected]

Abbildungsverzeichnis: Alle Abbildungen stammen aus dem Bildarchiv des Deutschen Filminstituts – DIF e.V., sofern nicht anders verzeichnet.

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verso sudhappy family≥ Seite 10

inhaLt

FilmprogrammEditorial

40 Jahre Kommunales KinoVerso Sud 17 – Festival des italienischen Films

Olivier AssayasWeihnachts-Cosies

Klassiker & Raritäten / Lecture & Film: Architektur

Late Night KultkinoKinderkino

Was tut sich – im deutschen Film?Stummfilmmatinee

Georges MélièsgoEast Präsentiert

ServiceProgrammübersicht

Eintrittspreise/Anfahrt

4581822

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3843

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editoriaL

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Liebe Besucherinnen und Besucher,

mit Buster Keaton fi ng vor 40 Jahren alles an: Am 3. Dezember 1971 eröffnete eine Stummfi lmreihe mit dem stoischen Komiker das Programm des Kommunalen Kinos in Frankfurt. Das liebevoll KoKi genannte Haus war damit das erste Filmtheater in Deutschland, das als städtisch vollsubventioniertes Kino mit ständigem Programm den politischen Anspruch des damaligen Frankfurter Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann erfüllte, Film den anderen Künsten gleichzustellen – eine kulturpolitische Pioniertat. Und eine Initialzündung für die Förderung und Pfl ege der Filmkunst in Deutschland, die Folgen in vielen Städten und Gemeinden zeigen sollte: Schon wenige Jahre später gab es 150 kommunal geförderte Lichtspieltheater in Deutschland, deren Existenz Karrieren wie die von Wim Wenders, Volker Schlöndorff und Rainer Werner Fassbinder entscheidend beförderte und anspruchsvollen Filmen ein Forum in Deutschland gab.

40 Jahre Kommunales Kino in Frankfurt – das ist ein Grund zu feiern. Und auf eine bewegte Geschichte mit heftigen politi-schen und kulturellen Auseinandersetzungen zurückzublicken.

Erinnern Sie sich mit uns an Höhepunkte und Tiefschläge, wie an jenen von 1993, als das Frankfurter Kulturdezernat fest entschlossen war, das KoKi zu schließen und die Pfl ege der Filmgeschichte ans Fernsehen zu verweisen. Ein Aufschrei ging durch die deutsche und internationale Filmszene und mehr als 200 Filmschaffende, darunter Hanna Schygulla, Alexander Kluge und Bernardo Bertolucci sandten Protestnoten. Das KoKi, seit 1984 im Souterrain des Schaumainkai 41 untergebracht, blieb erhalten und wurde Kino des Deutschen Filmmuseums. Seitdem bildet es – zunächst als eigenständige Einrichtung, seit 1993 als inkorporierte Fachabteilung – sein Herz.

Feiern Sie mit uns und lassen Sie sich in unserem Kino begei-stern von einem ganz besonderen Programm.

Claudia Dillmann, Direktorin

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das deutsche filmmuseum feiert am sonntag, 4. dezem-ber, mit einem vielseitigen programm sein hauseigenes kino. Jenes kino, das vor 40 Jahren als bundesweit erstes kommunales kino in städtischer Trägerschaft eröffnete – mit einer Buster-keaton-retrospektive. anfangs war es provisorisch im Theater am Turm (TaT) untergebracht; in jenem gebäude also, in dem heute das Cinestar metropo-lis residiert.

Kulturdezernent Hilmar Hoffmann war damals maßgeblicher Förderer eines Kommunalen Kinos in Frankfurt, stieß jedoch auf heftigen Widerstand von Betreibern kommerzieller Lichtspiel-häuser. Noch vor der Eröffnung im Mai 1971 reichten sie eine Klage gegen das Kommunale Kino ein. Erst 1973 wurde der Rechtsstreit beigelegt. Da hatten schon längst zahlreiche Städte nachgezogen und ebenfalls Kommunale Kinos gegründet. Deren Ziel war es, Film als ein künstlerisches, aber auch gesellschaftspolitisch wichtiges Medium zu etablieren, das alle Bürgerschichten erreicht und genauso ernst genommen wird, wie andere Kunstformen. Wirtschaftlich unabhängig und frei von kommerziellen Zwängen zu sein, war daher von Anfang an der Anspruch der Kommunalen Kinos.

Film sollte mehr sein als rein kommerzielles Massenvergnü-gen. Geboten wurde - bezahlbares - Kino, das jenseits des Mainstream stand; es entwickelten sich ganz neue Möglich-keiten, Filmkultur zu präsentieren. Thematische, auch politisch akzentuierte Filmreihen sorgten, kombiniert mit Vorträgen für lebhafte Debatten.

Retrospektiven einzelner Filmemacher waren zu sehen, junge deutsche Regisseure, von Wenders bis Fassbinder, präsentierten ihr Werk und diskutierten anschließend mit dem Publikum. Ganz nebenbei steigerten sie so ihre Popularität. Das Kino veranstal-tete Festivals und lud Filmschaffende aus aller Welt ein. Kurz: Das Kommunale Kino, auch KoKi genannt, etablierte eine cineas-tische Gegenkultur.

1972 zog das Kommunale Kino vom TAT ins Historische Muse-um am Römer, auch die wieder aufzubauende Alte Oper war als Standort ins Auge gefasst worden. Doch schließlich wurde 1984 auf Initiative von Hilmar Hoffmann das Lichtspielhaus mit dem Deutschen Filminstitut und dem Deutschen Filmmuseum unter einem Dach am Schaumainkai zusammengeführt.

40 Jahre kommunaLes kino

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Der mehrfach preisgekrönte Puppentrickfilm beruht auf dem poetischen Märchen von Hans Christan Andersen. Er lässt das Märchen in der Fantasie eines kranken Jungen spielen: Den Kaiser von China belasten die Pflichten seines Amtes schwer. Er sehnt sich nach einem freien Leben ohne die Regeln des Hofes. Eine Nachtigall, die an seinem Fenster sitzt, verstärkt diesen Wunsch. Der Kaiser aber darf nur mit einer mechani-schen Nachtigall spielen. Jirí Trnka begründete die Tradition des tschechischen Puppenfilms und gab ihm die entscheidenden technischen und ästhetischen Impulse.

Císaruv slavík Der Kaiser und die NachtigallTschechoslowakei 1948. R: Jirí Trnka, Miloš Makovec. Puppentrick. 68 Min. 35 mm. FSK ab 6, empfohlen ab 8 Jahren, ohne Dialog

sonntag, 04.12.15:00 Uhr Die Kopie wurde uns freundlicher weise von Národní filmový Archiv zur Verfügung gestellt.

40 Jahre kommunaLes kino

Passend zum Eröffnungsprogramm von 1971 feiert das Kino sein 40-jähriges Bestehen mit einem Film von Buster Keaton. Als das Kommunale Kino gegründet wurde, hat Festredner Hanns Zischler gerade seine ersten Filme gedreht. Seitdem spielte er in Filmen großer Regisseure von Wim Wenders über Jean-Luc Godard bis Steven Spielberg und war mehrfach im KoKi Frank-furt zu Gast. Ein Kurzfilmprogramm bietet dem Zuschauer eine Reise durch 40 Jahre Kinogeschichte.

kinoProgramm

Buster Keatons Klassiker THE GENERAL besticht durch Situationskomik, Slapstick und waghalsige Stunts, die Keaton alle selbst gedreht hat. Die Geschichte handelt von einem Süd-staateneisenbahner, der mit seiner Lokomotive die feindlichen Linien durchbricht und einen Großangriff der Nordstaaten zum Scheitern bringt.

ThE gEnEral Der General USA 1926. R: Buster Keaton, Clyde BruckmanD: Buster Keaton, Marion Mack, Charles Henry Smith. 89 Min. 35 mm. OF

sonntag, 04.12.11:00 Uhr

klavierbegleitung:Ulrich Rügner

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In ihrem Dokumentarfilm Auge in Auge blicken Michael Althen und Hans Helmut Prinzler auf die Geschichte des deutschen Films zurück. Filmschaffende, unter ihnen Caroline Link, Doris Dörrie und Dominik Graf, stellen ihre Lieblingsfilme vor und gehen der Frage auf den Grund, was eigentlich so deutsch am Deutschen Film ist. Hanns Zischler kommentiert Alexander Klu-ges Abschied von gestern und betont, wie sehr dieser Film die Atmosphäre der 60er Jahre wiedergibt. Ausschnitte aus mehr als 250 Filmen lassen die Erinnerungen der Filmschaffenden lebendig werden und spannen einen assoziativen Bogen über die mehr als einhundertjährige Geschichte des (Kino-)Films.

augE in augE – EinE dEuTsChE filmgEsChiChTEDeutschland 2008, R: Michael Althen, Hans Helmut PrinzlerDokumentarfilm. 106 Min.

sonntag, 04.12.20:30 Uhr

kurzfiLmeDie beiden Kurzfilmprogramme präsentieren einen Querschnitt durch die Filmgeschichte. Wir zeigen Klassiker des frühen Kinos, Stummfilmkomödien und Animationsfilme, Politisches und Experimentelles. Zu sehen sind unter anderem:

ThE grEaT Train rOBBEry R: Edwin S. Porter. 1903.

ThE muskETEErs Of pig allEy R: D. W. Griffith. 1912.

TOm and JErry – ThE nighT BEfOrE ChrisTmas R: William Hanna and Joseph Barbera. 1941.

JÜm – JÜm R: Werner Nekes. 1967.

un JOur R: Marie Paccou. 1998.

sonntag, 04.12.13:00 Uhr / 18:30 Uhr

feier mit festredner hanns Zischlerund vielengeladenen gästen um 18:30 uhr

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verso sud 17 –festivaL des itaLienischen fiLmsVom 2. bis 12. Dezember geht das traditionsreiche italienische Filmfestival Verso Sud zum 17. Mal über die Bühne – nach einem zweijährigen Gastspiel im CineStar Metropolis endlich wieder im jetzt rundum erneuerten Deutschen Filmmuseum. Bereits 1977 hatte das Kommunale Kino in Frankfurt den Dezember als Monat des italienischen Films ausgerufen; seit 1994 läuft die Reihe unter dem Titel Verso Sud im Kino des Deutschen Filmmuseums am Schaumainkai.

Zu sehen sind aktuelle Kinoproduktionen in der Originalfas-sung, die in deutschen Kinos sonst nicht zu sehen sind. Bei der Eröffnung am Freitag, 2. Dezember, wird Regisseur Andrea Molaioli zu Gast sein und seinen neuen Film IL GIOIELLINO vorstellen, mit dem gefragten Charakterdarsteller Toni Servillo in der Hauptrolle.

Die Hommage ist einer der großen Frauen des italienischen Films gewidmet: Liliana Cavani, die sich am Samstag, 3. Dezember, dem Publikum präsentiert. Begleitet von Italo Moscati, mit dem sie die Drehbücher zu vielen ihrer Werke erarbeitet hat, stellt sie ihren Skandalfi lm IL PORTIERE DI NOTTE vor. Die beiden weiteren Teile ihrer „Deutschland-Trilogie“, INTERNO BERLINESE und AL DI LÀ DEL BENE E DEL MALE, sind neben weiteren Filmen Cavanis ebenfalls in der Retrospektive zu sehen.

in Zusammenarbeit mit Made in Italy, Rom

mit förderung des Ministero per i Beni e le Attività Culturali, Rom

mit unterstützung des Consolato Generale d‘Italia, Istituto Italiano di Cultura und Casa di Cultura e.V. alle Frankfurt am Main

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Andrea Molaioli beschäftigt sich in seiner zweiten Regiearbeit mit den Hintergründen des Wirtschaftsskandals um die Firma Parmalat im Jahre 2003: Als öffentlich wurde, dass Milliar-den in der Bilanz fehlten, brach das Traditionsunternehmen zusammen. Aus Parmalat wird im Film Leda, ein Unterneh-men, das von dem Geschäftsmann Rastelli in jahrzehntelanger (Bestechungs-)Arbeit zu einem multinational tätigen Konzern aufgebaut wird. Gemeinsam mit seinem gewieften Finanzchef Botta wagt er den Gang an die Börse. Während mit jedem Tag das Vermögen des Unternehmens zusammenschrumpft, erhalten die beiden mit gigantischen Bilanzfälschungen die Illusion eines gesunden Großkonzerns aufrecht.

il giOiEllinO Das kleine JuwelItalien/Frankreich 2011. R: Andrea MolaioliD: Toni Servillo, Remo Girone, Sarah Felberbaum. 110 Min. 35mm. OmeU

Der Film von Paolo Virzì, einem Meister der Commedia all’italiana und Verso-Sud-Gast im Jahre 2009, wurde unter anderem mit drei David di Donatellos, der wichtigsten italienischen Filmaus-zeichnung, sowie einem Golden Globe prämiert. Er beginnt im Livorno des Jahres 1971: Der achtjährige Bruno ist es leid, dass man seiner wunderschönen Mutter überall hinterher- pfeift. Nachdem sie bei einem Strandwettbewerb auch noch zur schönsten Mutter Italiens gekürt wird, kommt es zum Familiendrama. Knapp 40 Jahre später erfährt Bruno, der sich inzwischen fernab Livornos eine Existenz aufgebaut hat, dass seine Mutter an Krebs erkrankt ist.

la prima COsa BElla Italien 2010. R: Paolo Virzì D: Micaela Ramazzotti, Stefania Sandrelli, Valerio Mastandrea: 116 Min. 35mm. OmU

freitag, 02.12.20:00 Uhr

In Anwesenheit von Andrea Molaioli

sonntag, 11.12.20:30 Uhr

freitag, 02.12.17:30 Uhr

samstag, 03.12.16:00 Uhr

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Drei Männer sind auf der Flucht vor der neapolitanischen Camor-ra und verstecken sich in einer illegal errichteten Hütte auf einem Hausdach im Migrantenviertel: der arbeitslose Wissenschaftler Alfonso, der in unsaubere Machenschaften verstrickte Politiker Vincenzo und Gayaan, ein ehemaliger Kricket-Profi aus Sri Lanka. Der Film behandelt mit leisem Augenzwinkern die knallharten Themen Migration, soziale Verwahrlosung sowie die Verbrechen der Mafia. Paola Randi nannte ihren mit geringem Budget reali-sierten, vielbeachteten Debütfilm ein „optimistisches Märchen“.

inTO paradisO Ins ParadiesItalien 2011. R: Paola Randi D: Gianfelice Imparato, Saman Anthony, Peppe Servillo. 104 Min. 35mm. OmU

mittwoch, 07.12.20:30 Uhr

verso sud

Der aufstrebende Drehbuchautor Enzo hat den Auftrag, über zwei Mailänder Familien zu schreiben, die sich anlässlich der anstehen-den Heirat ihrer 16-jährigen Kinder begegnen. Doch seine Figuren verselbständigen sich und beginnen mit ihrem Erfinder über bessere Rollen zu verhandeln. Enzo versetzt sich schließlich selbst in seine Geschichte: Er platzt mitten in die Vorbereitungen zum Hochzeitsfest und verliebt sich nach langer Zeit endlich wieder. Mit HAPPY FAMILY inszenierte Salvatores eine Neuinterpretation des Theaterstückes Sechs Personen suchen einen Autor von Luigi Pirandello. Immer wieder wird die Illusion der Inszenierung aufge-brochen, wenn die Figuren direkt zum Publikum sprechen.

happy family Italien 2010. R: Gabriele SalvatoresD: Fabio De Luigi, Fabrizio Bentivoglio, Margherita Buy. 90 Min. 35mm OmU

freitag, 02.12.23:00 Uhr

samstag, 03.12.18:00 Uhr

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Beim Massaker von Marzabotto Ende September 1944 verübten SS-Truppen ein ungeheures Kriegsverbrechen und töteten Hunderte unschuldiger Landbewohner, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. In Giorgio Dirittis zweitem Spielfilm, der 2010 als bester italienischer Film ausgezeichnet wurde, werden die Monate davor aus Sicht der achtjährigen Martina erzählt. Sie wächst als Kind einer hart arbeitenden Bauernfamilie in den Bergen unweit Bolognas auf. Nachdem Tod ihres kleinen Bru-ders hatte sie aufgehört zu sprechen, freut sich nun aber auf die bevorstehende Geburt eines Geschwisterchens. Währenddes-sen liefern sich Partisanen ganz in der Nähe erbitterte Gefechte mit den deutschen Besatzungstruppen. Am Tag der Geburt des neuen Babys beginnt deren Vergeltungsschlag.

l’uOmO ChE vErrÀ Ein Mensch kommt in die WeltItalien 2010. R: Giorgio DirittiD: Greta Zuccheri Montanari, Alba Rohrwacher, Maya Sansa. 117 Min. 35mm. OmU

dienstag, 06.12.18:00 Uhr

Margherita Buy, eine der großen Charakterdarstellerinnen Italiens, verkörpert Maria, eine Frau Anfang 40, die an einer Abendschu- le in Neapel unterrichtet. Sie führt ein einsames, unerfülltes Leben, ohne sich dessen so ganz bewusst zu sein. Infolge einer flüchtigen Affäre wird sie unerwartet schwanger. Nachdem sie im sechsten Monat eine Fehlgeburt erleidet und das Kind in einem Brutkasten mühsam am Leben gehalten wird, sieht sie ihr Leben mit anderen Augen. Comencini verfilmte den auch in Deutschland erfolgreichen Roman Zeit des Wartens von Valeria Parrella. Margherita Buy wurde für ihre Rolle mit einem Darstel-lerpreis beim Filmfestival in Venedig 2009 ausgezeichnet.

lO spaZiO BianCO Der weiße RaumItalien 2009. R: Francesca ComenciniD: Margherita Buy, Gaetano Bruno, Giovanni Ludeno. 98 Min. 35mm. OmU

dienstag, 06.12.20:30 Uhr

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l’amOrE BuiO Düstere LiebeItalien 2010. R: Antonio Capuano D: Irene de Angelis, Gabriele Agrio, Valerina Golino. 109 Min. 35mm. OmeU

donnerstag, 08.12.20:30 Uhr

montag, 12.12.20:30 Uhr

Die junge Irene wird von drei Jugendlichen brutal vergewaltigt. Allein Ciro begreift das Ausmaß seiner Schuld und stellt sich daraufhin der Polizei. Im Jugendgefängnis beginnt er, seinem Opfer Briefe zu schreiben. Währenddessen bemüht sich Irene, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Zaghaft nimmt sie ihr Studium wieder auf und ringt um Normalität in der Beziehung zu ihrem Freund und ihrer Familie. Doch Ciros Briefe zwingen sie, sich mit ihrem Trauma auseinanderzusetzen. In Neapel an-gesiedelt, behandelt Antonio Capuanos 2010 in Venedig vielfach ausgezeichneter Film schmerzvolle und existenzielle Fragen.

Der wiederkehrende Alptraum des Regisseurs Paolo Genovese, seine Abiturprüfung wiederholen zu müssen, mündete in diesen Film, der in Italien ein großer Kinoerfolg war. Sechs ehemalige Klassenkameraden erfahren mit Ende 30, dass ihre Abiturzeug-nisse wegen eines Formfehlers ungültig sind und sie daher ihre Prüfungen erneut ablegen müssen. Seit 20 Jahren sind sie sich nicht mehr begegnet und haben vollkommen unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen. Nun treffen sie sich wieder, um zusammen Mathematik und Latein zu pauken. Schnell entsteht der Wunsch, die alten Zeiten auch abseits des Lernens wieder-auferstehen zu lassen.

immaTuri Zurück auf LosItalien 2010. R: Paolo Genovese D: Ambra Angiolini, Luca Bizzarri, Barbora Bobulova. 108 Min. 35mm. OmeU

samstag, 03.12.23:00 Uhr

mittwoch, 07.12.18:00 Uhr

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Marino Pacileo, der seinen Spitznamen GORBACIÒF einem Feu-ermal auf seiner Stirn verdankt, arbeitet als Buchhalter in einem neapolitanischen Gefängnis. Der schüchterne Mann hat eine große Leidenschaft: das Glücksspiel. Seine Nächte verbringt er im Hinterzimmer eines chinesischen Restaurants, wo um Tausende von Euro gespielt wird. Eines Tages erfährt er, dass der Eigentümer hoch verschuldet ist und dessen schöne Tochter Lila kurz davorsteht, sich zu prostituieren. Mit dem Geld aus dem Gefängnissafe als Spieleinsatz will er sie retten, aber ausge-rechnet dann ereilt ihn eine Unglückssträhne: der Anfang seiner Karriere als Krimineller.

gOrBaCiÒfItalien/Frankreich 2010. R: Stefano Incerti D: Toni Servillo, Mi Yang, Salvatore Ruocco. 85 Min. 35mm. OmeU

freitag, 09.12.20:30 Uhr

sonntag, 11.12.11:00 Uhr

preview: sEi vEnEZia 6 x VenedigDokumentarfilm. Italien/USA 2010. R: Carlo Mazzacurati95 Min. DCP. OmU.

samstag, 10.12.18:00 Uhr

Regisseur Carlo Mazzacurati realisierte ein ungewöhnliches Porträt der Stadt Venedig, indem er sechs Personen vom Herbst bis zum Sommer mit der Kamera begleitete. Die Protagonisten, eine Hotelreinigungskraft, ein Archäologe, ein Rentner aus Mest-re, ein Maler, ein Dieb und ein Junge, geben Einblicke in ihren Alltag und sprechen über ihre Hoffnungen und Niederlagen. Liebevoll und facettenreich widmet Mazzacurati auch den Plät-zen und Gassen der Stadt mit ihren jahreszeitlichen Wandlungen große Aufmerksamkeit. Der Regisseur sagte über seinen Film: „Meine Hoffnung: einen Schlüssel zu finden und die geheimen und unsichtbaren Türen der Stadt zu öffnen.“ Der Film startet im März 2012 in den deutschen Kinos.

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Laut Liliana Cavani war IL PORTIERE DI NOTTE ihr erstes Werk, bei dem sie von Beginn an eine klare künstlerische Vorstellung davon hatte, wie der Film später aussehen sollte. Das spie-gelt sich in einer äußerst subtilen und mit den Gesetzen der Kameraführung und Lichtsetzung brechenden Inszenierung. Der international berühmt gewordene Film erzählt von der Wieder-begegnung des ehemaligen SS-Sturmbannführers Max Aldorfer mit seinem früheren KZ-Opfer Lucia Atherton in einem Wiener Hotel im Jahre 1957. Es entwickelt sich eine sadomasochisti-sche Beziehung, deren Entfaltung Cavani mit virtuos eingesetz-ten Rückblenden verwebt.

il pOrTiErE di nOTTE Der NachtportierItalien/USA 1974. R: Liliana CavaniD: Charlotte Rampling, Dirk Bogarde, Philippe Leroy. 122 Min. 35 mm. ital. OmeU

samstag, 03.12.20.00 Uhr

in anwesenheit von liliana Cavani und dem drehbuchautor italo moscati

Die Kopie wurde uns freundlicherweise von der Cineteca Nazionale zur Verfügung gestellt.

1937 geboren, gehört Liliana Cavani zu einer Generation italie-nischer Filmemacher, die aufgrund ihrer ambitionierten Werke in den 70er Jahren Filmgeschichte schrieben. Nach dem Erfolg von IL PORTIERE DI NOTTE (1974) wurde die Regisseurin und Drehbuchautorin international bekannt. Ihren viel diskutierten Film stellt sie im Deutschen Filmmuseum vor.

Der Student Lumley führt ein abgeschottetes Leben, seine ganze Konzentration gilt dem Streben nach Wahrheit und Erkenntnis. Als Leitfaden dient ihm ein altes, von seinem Professor empfoh-lenes tibetisches Buch über das Leben des bedeutenden Yogis Milarepa. Als der Professor bei einem Autounfall schwer verletzt wird, sucht Lumley Zufl ucht in dieser Schrift, die von Milarepas Suche nach einem Lehrer und von seinen Reisen und Erlebnis-sen handelt. Für Cavani lag der zentrale Aspekt des Films in der Auseinandersetzung mit dem „Prozess des Wissens“.

milarEpaItalien 1973. R: Liliana CavaniD: Lajos Balászovits, Paolo Bonacelli, Marisa Fabbri. 108 Min. 35 mm. ital. OmeU

donnerstag, 08.12.18:00 Uhr

14 verso sud: hommage

LiLiana cavani

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Liliana Cavanis bislang letzter Film erzählt die Liebesgeschichte zweier gehörloser Jugendlicher: Während Fausto einer wohlha-benden Familie entstammt und eine gute Schulbildung erfährt, muss das Arbeiterkind Elena die Schule verlassen. Fausto unter-stützt sie bei dem Vorhaben, ihren Abschluss nachzumachen, worunter seine eigene Arbeit als Bankangestellter leidet. Leitmo-tiv des Films ist der Tanz als Mittel der sprachlosen Kommunikati-on, in Szene gesetzt durch den Butohtänzer Akira.

dOvE siETE? iO sOnO Qui Einmal dein Lachen hörenItalien 1993. R: Liliana CavaniD: Chiara Caselli, Gaetano Carotenuto, Anna Buonaiuto. 108 min. 35mm. OmeU

freitag, 09.12.22:30 Uhr

Liliana Cavanis Spielfilmdebüt FRANCESCO D’ASSISI entstand im Auftrag der RAI und löste bei seiner Fernsehausstrahlung heftige Debatten aus. Die mit großer stilistischer Klarheit insze-nierte Beschreibung des Heiligenlebens ist eine persönliche Aus-einandersetzung mit der Religion. Der Einsatz der Handkamera unterstreicht die von Cavani angestrebte Perspektive und Metho-de eines Reporters. Erzählerisch orientiert sich die Regisseurin am Stil mittelalterlicher Chroniken, geht aber in der dialektischen Auseinandersetzung mit Assisis Lehren über sie hinaus.

franCEsCO d’assisi Italien 1968. R: Liliana Cavani D: Lou Castel, Marco Bellocchio, Kenneth Belton. 134 Min. 35 mm. ital. OmeU

samstag, 10.12.15:30 Uhr

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Nach einer Vorlage des japanischen Autors Junichiro Taniza-ki drehte Cavani den dritten Teil ihrer Trilogie über deutsche Geschichte als „inneren Diskurs“ - abermals thematisch brisant und direkt in der psychologischen Analyse. Im Berlin des Jahres 1938 verliebt sich die wunderschöne Luise von Hollendorf, Frau eines hohen Nazi-Diplomaten, während ihrer Zeichenstunden in die junge Mitsuko, Tochter des japanischen Botschafters. Luise gesteht ihrem Gatten die intensive Affäre erst, als sie an Mit-sukos Untreue zu zerbrechen droht. Monate später beginnt ein Dreiecksverhältnis, in dessen Verlauf die junge Frau das Ehepaar gegeneinander ausspielt.

Der zweite Teil der Deutschland-Trilogie Cavanis, in brillanten Tableaus fotografiert und formal von hoher Komplexität, befasst sich mit der Dreiecksbeziehung zwischen dem Philosophen Friedrich Nietzsche, seinem Autorenfreund Paul Rée und der russischen Schriftstellerin und Intellektuellen Lou Andreas-Salomé. Schon der Filmtitel mit seinem direkten Bezug zur Ethik Nietzsches verweist auf die vorgezeichneten Konflikte zwischen den drei Individualisten. Dem komplexen Macht- und Abhängig-keitsverhältnis entkommt schließlich nur Andreas-Salomé, während Nietzsche an seiner Krankheit und Rée an seiner Sexu-alität zugrunde geht.

al di lÀ dEl BEnE E dEl malE Jenseits von Gut und BöseItalien/Frankreich/BRD 1977. R: Liliana CavaniD: Dominique Sanda, Erland Josephson, Virna Lisi. 127 Min. 35 mm. engl. OmU

inTErnO BErlinEsE LeidenschaftenItalien/BRD 1985. R: Liliana Cavani D: Gudrun Landgrebe, Mio Takaki, Kevin McNally. 120 Min. 35 mm. engl. OmU

montag, 12.12.18:00 Uhr

sonntag, 11.12.18:00 Uhr

verso sud: hommage

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1967 erschien Noi Credevamo, Anna Bantis Roman über die italienischen Unabhängigkeitskriege. Knapp 150 Jahre nach dem Ende der Kriege hat Mario Martone eines der ersten italienischen Kinoepen des 21. Jahrhunderts verwirklicht. Mittelpunk desFilms sind drei fi ktive Aktivisten der Giovine Italia, einer polit-ischen Bewegung, die für die Unabhängigkeit kämpfte. In vier Episoden berichten die drei von Kämpfen, Ängsten und Opfern und lassen so die Geschichte Italiens auf dem Weg zur Einheit lebendig werden. Der hervorragend fotografi erte Film (Kamera: Renato Berta) wurde 2010 in Venedig mit vier Preisen ausgezeichnet.

nOi CrEdEvamO Wir glaubtenItalien/Frankreich 2010. R: Mario MartoneD: Luigi Lo Cascio, Valerio Binasco, Toni Servillo. 187 Min. 35mm. OmeU

samstag, 10.12.20:00 Uhr

Der gelernte Koch Giovanni Passannante verübte während einer Parade im Jahr 1878 ein Attentat auf den italienischen König Umberto I. Er wurde zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt und vegetierte unter unmenschlichen Bedingungen in einem Turm auf Elba dahin; nach seinem Tod stellte man seinen Kopf im römischen Kriminalmuseum aus. 150 Jahre später beschließen der Dramatiker Ulderico Pesce, der Sänger Andrea Satta und der Journalist Marchitelli während einer Bootsfahrt nach Elba, Giovanni Passannante zu rehabilitieren. Regisseur Sergio Colabona zeigt parallel Szenen aus Passannantes Leben, die das Elend seiner Heimatregion Basilikata thematisieren und seine Aufl ehnung begründen.

passannanTE Italien 2011. R: Sergio ColabonaD: Fabio Troiano, Antonino Bruschetta, Ulderico Pesce. 81 Min. 35mm. OmeU

freitag, 09.12.18:00 Uhr

Die Bewegung Risorgimento führte vor 150 Jahren zur Einheit Italiens. Das Kino des Deutschen Filmmuseums präsentiert aus diesem Anlass zwei Filme, die sich dem Thema widmen: NOI CREDEVAMO von Mario Martone, den laut David di Donatello „besten Film Italiens 2011“ und bisher ohne Verleih in Deutsch-land, sowie die erste Regiearbeit Sergio Colabonas, PASSAN-NANTE, der bei Verso Sud seine Deutschlandpremiere feiert.

verso sud: die BeWegung risorgimento 17

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Anfang der 70er Jahre: Die Jugendlichen Gilles und Chris-tine leiden unter ihren Familienverhältnissen. Nachdem sie gemeinsam beim Diebstahl von Schallplatten erwischt werden, wird Christine in die Psychiatrie eingewiesen. Doch es gelingt ihr zu fl iehen, und sie trifft sich mit Gilles in einem verlassenen Landhaus, wo eine große Party gefeiert wird. Unterstützt von einer agilen Kamera und dem gezielten Einsatz von Musik, unter anderem von Nico, Roxy Music, Leonard Cohen und Bob Dylan, vermittelt der Film das Lebensgefühl der Jugendlichen: zwi-schen Aufbegehren und Orientierungslosigkeit. Assayas Beitrag zur ARTE-Reihe Tous les garçons et les fi lles de leur âge greift auf autobiografi sche Erfahrungen zurück.

l’Eau frOid Cold WaterFrankreich 1994. R: Olivier AssayasD: Virginie Ledoyen, Cyprien Fouquet. 94 Min. 35 mm. OmeU

dienstag, 13.12.20:30 Uhr

donnerstag, 15.12.18:00 Uhr

oLivier assayasOlivier Assayas ist einer der profi liertesten Filmemacher des jungen französischen Kinos. Als Sohn des Drehbuchautors Jacques Rémy kam Assayas (*1955) schon früh mit der Welt des Films in Berührung. Er arbeitete als Kritiker bei der Zeit-schrift Cahiers du Cinèma und setzte sich dort auch mit dem asiatischen Kino auseinander. 1986 realisierte er sein Regie-debüt DÈSORDRE (Lebenswut), das einen Zyklus von fünf Filmen über die junge Generation einleitete. Deren Lebensge-fühl, ihre innere Aufl ehnung sowie die Suche nach einem Platz in der Gesellschaft sind die bestimmenden Themen die-ser Filme, die ästhetisch von der Popkultur getragen sind.

Mittlerweile spielen seine Filme an verschiedenen Schau-plätzen und behandeln häufi g die Auswirkungen und Wider-sprüche internationaler Beziehungen. Wie stark die Globali-sierung sein Filmschaffen beeinfl usst, zeigt sein Mammutwerk CARLOS (FR/DE 2010), das er in 92 Tagen in zehn Ländern und mit 120 Schauspielern drehte.

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in Zusammenarbeitmit dem Institut Français

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In Assayas IRMA VEP spielt Maggie Cheung, gefeierter Filmstar aus Hongkong, sich selbst: Sie kommt nach Paris, um in der Neuverfilmung des Stummfilmklassikers LES VAMPIRES die Hauptrolle der Irma Vep zu übernehmen. Doch dem einst erfolgreichen Nouvelle-Vague-Regisseur René Vidal (Jean-Pierre Léaud) entgleitet das Projekt immer mehr, bis die Dreharbeiten vollends ins Chaos stürzen. Auf sich selbst gestellt und ohne die französische Sprache zu beherrschen, bricht Maggie in ihrem Latexkostüm auf und erforscht die Stadt. Mit viel Witz, Span-nung und branchenbezogener Selbstironie erzählt der Film von ihren bizarren Abenteuern.

irma vEpFrankreich 1996. R: Olivier AssayasD: Maggie Cheung, Jean-Pierre Léaud. 92 Min. 35 mm. OmU

freitag, 16.12.20:30 Uhr

sonntag, 18.12.18:00 Uhr

Der epische Historienfilm, gedreht in Cinemascope, ist in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts angesiedelt – vor dem Hintergrund der Wirren des Ersten Weltkrieges und in ei-ner Zeit des Aufruhrs und Wandels. Die Verfilmung des Romans von Jacques Chardonne erzählt die Geschichte von Jean, einem verheirateten Familienvater und Pastor, dessen Ehe gerade zerbricht. Als dieser auf die 20-jährige Pauline trifft, erkennt er in ihr seine große Liebe. Unbeirrt von den Repressalien einer konservativen, protestantischen Gesellschaft leben die beiden ihre Liebe, die immer wieder durch familiäre Widrigkeiten und die Wirren der Epoche auf die Probe gestellt wird.

lEs dEsTinéEs sEnTimEnTalEs Sentimental DestiniésFrankreich/Schweiz 2000. R: Olivier AssayasD: Emmanuelle Béart, Charles Berling, Isabelle Huppert. 180 Min. 35 mm OmeU

dienstag, 20.12.20:30 Uhr

sonntag, 25.12. 17:00 Uhr

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Ein hochartifizieller Thriller in coolem Design: Die eiskalte Ge-schäftsfrau Diane arbeitet für den multinationalen Konzern Volf, der vor der Übernahme von TokyoAnime steht – einer Firma, die pornographische 3D-Mangas produziert. Die Internetunterneh-men Mangatronics und Demonlover möchten beide von Volf die Vertriebsrechte für die lukrativen Bilder erhalten. Es entwickelt sich ein Machtkampf voller Intrigen, Manipulation und Erpres-sung, in dem Diane ein gefährliches Doppelspiel spielt. Unterlegt mit dem beunruhigenden Soundtrack von Sonic Youth und mit rasant geschnittenen Sequenzen, schafft der Film immer gigantischere Bilderfluten, die die Grenzen zwischen realer und virtueller Welt verschwimmen lassen.

dEmOnlOvErFrankreich 2002. R: Olivier AssayasD: Connie Nielsen, Charles Berling, Chloe Sevigny. 129 Min. OmeU

freitag, 23.12.20:30 Uhr

oLivier assayas

Die chinesische Schauspielerin Maggie Cheung verkörpert die drogensüchtige Pop-Sängerin Emily, deren Mann an einer Über-dosis Heroin gestorben ist und die versucht, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Nach einem Gefängnisaufenthalt hat sie nur ein Ziel: das Sorgerecht für ihren Sohn zurückzubekommen, der bei ihren Schwiegereltern lebt. Sie schlägt sich zunächst mit Gelegenheitsarbeiten in Paris durch, bis der Schwiegervater ihr eine Chance gibt. Was als Abgesang auf die Rockmusik der 80er Jahre und Roadmovie beginnt, entwickelt sich zu einer Familien-geschichte voller Emotionalität und Menschlichkeit.

ClEanFrankreich/Kanada 2003. R: Olivier AssayasD: Maggie Cheung, Nick Nolte, Béatrice Dalle. 110 Min. 35 mm. OmeU

donnerstag, 22.12.18:00 Uhr

dienstag, 27.12.20:30 Uhr

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Ein Sommer auf dem Land: Im Haus der Familie Berthier kom-men die Kinder und Enkelkinder zusammen, um gemeinsam den 75. Geburtstag der Mutter Hélène zu feiern. Diese hat sich ein Lebtag um den künstlerischen Nachlass ihres Onkels, des Malers Paul Berthier, gekümmert. Als Hélène plötzlich stirbt, sehen sich die drei Geschwister Frédéric, Adrienne und Jérémie mit ihrem Verlust und dem Erbe konfrontiert. Sie müssen sich entscheiden, was mit dem Haus voller Erinnerungen an ein intensiv gelebtes Leben und den Kunstwerken passiert soll. Das ist nicht leicht, wenn die Familienmitglieder in New York und Shanghai leben.

l’hEurE d’éTé Summer HoursFrankreich 2008. R: Olivier AssayasD: Juliette Binoche, Charles Berling, Jérémy Renier. 102 Min. 35 mm. OmeU

montag, 26.12.18:00 Uhr

freitag, 30.12.20:30 Uhr

Der dreiteilige biografische Spielfilm zeigt Aufstieg und Fall des Linksterroristen Illich Ramírez Sánches, der als „Carlos“ das Bild des modernen Terrorismus mitprägte. Nach dem Anschlag auf das OPEC-Hauptquartier in Wien wurde er in den 70er Jahren zu einem der meist gesuchten Männer. Der Film setzt Carlos kein Denkmal, sondern zeigt den Terroristen als Täter und als Schlüsselfigur in einem Netzwerk, in dem er selbst manipuliert wurde. Assayas sagte über seine Motive, den Film zu drehen: „Ein eiskalter und selbstverliebter Profi, der mal für den einen, mal für den anderen arbeitet. Man wird nie die ganze Wahrheit über ihn erfahren, er bleibt ein Mythos, eine Legende. Die Herausbildung dieses Mythos hat mich besonders interessiert.“

CarlOs Der SchakalFrankreich/Deutschland 2010. R: Olivier AssayasD: Edgar Ramirez, Alexander Scheer, Nora von Waldstätten. 330 Min. DCP. Franz./engl./arab./dt./russ./span. OmU

donnerstag, 29.12.18:00 Uhr

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Wenn draußen der Wind um die Häuser pfeift, einem an jeder Ecke fi eser Dezember-Regen ins Gesicht klatscht und überall vorweihnachtliche Hektik herrscht – bietet das Kino des Deut-schen Filmmuseums kleine Fluchten: US-Meisterwerke auf großer Leinwand. Unsere „Cosies“ legen sich wie eine warme Decke um den alltagsgestressten Menschen und stimmen gemütlich auf Weihnachten ein.

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Boris Yellnikoff, die Hauptfi gur in Woody Allens 40. Spielfi lm, war einst ein genialer und anerkannter Physiker, bevor sein Leben aus der Bahn geriet und er nun nach einem Selbstmord-versuch und der Trennung von seiner Frau als Menschenfeind in einer Wohnung in Manhattan wohnt. Eines Nachts begegnet er der jungen, attraktiven Melody, die aus ihrem fanatisch-christlich geprägten Südstaaten-Elternhaus gefl ohen ist, um sich in New York durchzuschlagen. Boris nimmt sie bei sich auf – und damit auch ihre Lebenslust und Unbeschwertheit. Zu Allens gewohn-tem Themenkanon gesellt sich hier die bissige Auseinanderset-zung mit der Bigotterie seiner religiösen Landsleute.

WhaTEvEr WOrks Liebe sich wer kannUSA/Frankreich 2009. R: Woody Allen D: Larry David, Evan Rachel Wood. 92 Min. 35 mm. OF

samstag, 17.12. 20:30 Uhr

sonntag, 18.12. 20:30 Uhr

Im Paris des ausgehenden 19. Jahrhunderts hat die Langeweile Einzug ins Gemüt der wohlhabenden Jugend gehalten. Auch den jungen Bonvivant Gaston ödet sein eintöniges Leben an; einzig in der Gesellschaft von Madame Alvarez und ihrer Enkelin Gigi blüht er auf. Schließlich lädt er die beiden Frauen zu einem Badeurlaub ein, in dessen Verlauf er sich in Gigi, für ihn bislang ein unschuldiges Kind, verliebt. Eine Heirat kommt aber für den Bindungsunwilligen nicht in Frage. Minelli inszenierte gemein-sam mit dem legendären Duo Loewe/Lerner ein charmantes, buntes Filmmärchen, sein letztes großes Kinomusical, das mit neun Oscars ausgezeichnet wurde.

gigiUSA 1958. R: Vincente Minnelli D: Leslie Caron, Maurice Chevalier, Louis Jourdan. 116 Min. 35 mm. OF

freitag, 16.12. 18:00 Uhr

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Nach seinem Erscheinen noch als Flop abgetan, wurde Frank Capras Klassiker später durch seine liebevolle Inszenierung weltweit zu einem Publikumsschlager. Der herzensgute und sozial engagierte George Bailey steht an Weihnachten vor den Scherben seiner Existenz. Verzweifelt steht er auf einer Brücke, als ihm der Engel Clarence begegnet. Um George den Lebens-mut zurückzugeben und sich seine Flügel zu verdienen, zeigt er ihm, wie eine Welt ohne George Bailey aussehen würde.

iT‘s a WOndErful lifE Ist das Leben nicht schön? USA 1946. R: Frank Capra D: James Stewart, Donna Reed. 129 Min. 16 mm. OF

sonntag, 25.12. 20:30 Uhr

montag, 26.12.20:30 Uhr

Weihnachts-cosies

Der smarte Rick Todd, Autor gewaltverherrlichender Comics, teilt sich eine Wohnung mit Eugene Fullstack, der liebens-werte Kindergeschichten schreibt, jedoch eine Obsession für Groschenromane hat. Daher rühren auch seine nächtlichen Alpträume, die von monströsen Gestalten nur so wimmeln. Da Eugene im Schlaf redet, ist es für Rick ein Leichtes, ihm seine Träume zu stehlen und in seinen Comics umzusetzen. Regisseur Frank Tashlin lässt Jerry Lewis und Dean Martin in ihrer 14. Filmkomödie nicht nur auf eine weitere Comic-Autorin und ihr Modell, sondern auch auf sowjetische Agenten und Gaststars wie Anita Ekberg treffen.

arTisTs and mOdEls Der AgentenschreckUSA 1955. R: Frank Tashlin D: Dean Martin, Jerry Lewis, Shirley MacLaine. 109 Min. 35 mm. OF

mittwoch, 21.12.21:00 Uhr

freitag, 23.12. 18:00 Uhr

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Der Paläontologe David Huxley hat vier Jahre lang in einem Museum an der Rekonstruktion eines Brontosaurus gearbeitet, für die er einen letzten Knochen, den Claviculus intercostalus, benötigt. Außerdem ist er im Begriff, seine dominante Kollegin Alice zu heiraten, wird jedoch einen Tag vorher beauftragt, sich mit einer spendewilligen Millionärin zum Golfspiel zu treffen. Dabei begegnet er deren Nichte Susan, die ihn für einen Zoologen hält und ihn bittet, sich um ein eben aus Brasilien eingetroffenes Leoparden-Baby zu kümmern. Howard Hawks‘ Screwball-Komödie besticht durch ihr Tempo, ihren intelligenten Humor und ihre großartigen Hauptdarsteller, Katharine Hepburn und Cary Grant.

Bringing up BaBy Leoparden küsst man nichtUSA 1938. R: Howard Hawks D: Cary Grant, Katharine Hepburn. 102 Min. 16 mm. OF

mittwoch, 28.12. 21:00 Uhr

freitag, 30.12. 18:00 Uhr

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kLassiker & raritäten/Lecture & fiLmUm die Wirkung und die Funktionsweisen fi lmischen Erzählens geht es in der im Oktober gestarteten Vortragsreihe Lecture & Film, die Teil des Programmsegments Klassiker & Raritäten ist: Jeden ersten Donnerstag im Monat befassen sich Filmwissen-schaftler in insgesamt zehn Lectures mit verschiedenen Themen wie Farbe, Kamera oder Montage. Dabei knüpfen sie an die Schwerpunkte im zweiten Teil der neuen Dauerausstellung – Bildgestaltung, Ton, Montage und Schauspiel – an. Die Vorträge, jeweils ergänzt durch Fotos oder Filmausschnitte, geben Einblicke in die facettenreiche Welt der Filmsprache.

Im Anschluss an die Lecture wird exemplarisch ein Film zum Thema gezeigt, und immer mittwochs und samstags um 18 Uhr vertiefen weitere Filme die Thesen der Wissenschaftler.

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Die junge, traumhaft schöne Carole Ledoux arbeitet in einem Londoner Maniküresalon und wohnt mit ihrer Schwester Helen in einem kleinen Appartement. Carol hat sich in ihre eigene Welt zurückgezogen, die von Alpträumen, Wahnvorstellungen und einem pathologischen Männerhass bestimmt ist. Als Helen mit ihrem Geliebten verreist, führen Carols sich verschlimmernde Ängste zu folgenschweren Gewaltausbrüchen. Trotz des geringen Budgets setzte Roman Polanski in seinem zweiten Spielfilm Carols verstörende Innenwelt in geniale Bilder um. Die Gestaltung der Wohnung, mit Spiegelbildern als Leitmotiv, passt sich dabei im Laufe des Films immer mehr ihrem Zustand an.

rEpulsiOn EkelGroßbritannien 1965. R: Roman Polanski. D: Catherine Deneuve, Ian Hendry, Yvonne Furneaux. 105 Min. 35 mm. OmU

donnerstag, 01.12.21:00 Uhr

lectureProf. Vinzenz Hediger

von der Goethe-Universität Frankfurt am

Main über Architektur im Film.

donnerstag, 01.12.20:00 Uhr

Der Bedeutung der Filmarchitektur und Bildgestaltung widmet sich Prof. Vinzenz Hediger am 1. Dezember in seinem Vortrag „Behaust, unbehaust, unheimlich. Architektur als Schauplatz“. Seit dem Sommersemester 2011 ist Hediger Professor für Filmwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Neben seinen Forschungsschwerpunkten Filmphilosophie und Geschichte der Film- und Medientheorie verfolgt er ein lang angelegtes Editionsprojekt zur Filmtheorie und war Gründungs-mitglied des europäischen Forschungsnetzwerks „NECS – Euro-pean Network for Cinema and Media Studies“. Seinen Vortrag veranschaulicht er mit Roman Polanskis REPULSION (1965).

27Lecture & fiLm

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28 kLassiker & raritäten / Lecture & fiLm

2001: a spaCE OdyssEy 2001: Odyssee im Weltraum Großbritannien/USA/Frankreich 1968. R: Stanley Kubrick. D: Keir Dullea, Gary Lockwood, William Sylvester. 143 Min. 35 mm. OF

Die Entdeckung eines schwarzen Monolithen bewirkt bei einer Gruppe von Frühmenschen in der afrikanischen Savanne einen evolutionären Sprung: Sie lernen, Knochen als Waffen einzu-setzen. Im Jahre 2001 taucht der gleiche Monolith in einem Mondkrater auf und lockt ein Forschungsraumschiff, das vom Computer HAL 9000 gesteuert wird, zum Jupiter. Nachdem HAL 9000 ein Fehler unterläuft, versucht er die Mannschaft zu beseiti-gen. Die Mission endet in einer Katastrophe. Am Ende begegnet der einzige Überlebende einer außerirdischen Macht. Fast drei Jahre lang drehte Kubrick in den englischen Shepperton Studios; Filmjournalisten schrieben Elogen auf das visionäre, aufwändige Set-Design. Wegweisend war auch die in den Menschenaffen-szenen technisch perfekt eingesetzte Frontprojektion.

samstag, 17.12.17:00 Uhr

dienstag, 27.12.17:30 Uhr

Stanley Kubrick reizte die filmtechnischen Möglichkeiten in seinen Filmen fast immer aus. Bei THE SHINING war es das von Garrett Brown entwickelte Steadicam-System. Dieses ermöglich-te erst die rasanten, scheinbar unendlichen Verfolgungsfahrten in THE SHINING. Kubrick ließ in den Elstree Studios bei London eigens das größte zusammenhängende Studioset der Filmge-schichte errichten, um das Innere des Hotels angemessen in Szene zu setzen. Der Horrorfilm schildert nach der Vorlage von Stephen King die Geschichte des erfolglosen Schriftstellers Jack Torrance, der im Overlook Hotel als Hausmeister für den Winter angestellt wurde. Er entwickelt zunehmend Wahnvorstellungen, bedroht im Laufe der immer beängstigenderen Ereignisse seine Frau und den hellseherisch begabten Sohn Danny.

ThE shining ShiningGroßbritannien/USA 1980. R: Stanley Kubrick. D: Jack Nicholson, Shelley Duvall, Danny Lloyd. 146 Min. 35 mm. OF

mittwoch, 14.12.17:00 Uhr

dienstag, 20.12.17:30 Uhr

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In der Zukunftsstadt Metropolis teilt sich die Gesellschaft in eine im Luxus lebende kleine Oberschicht und eine riesige Arbeiter-klasse, die tief unterhalb der Stadt an den Maschinen schuftet. Eines Tages taucht in den „Ewigen Gärten“ der Oberschicht eine Gruppe Kinder in Begleitung Marias auf. Freder, der Sohn des Herrschers über Metropolis, verliebt sich in Maria und folgt ihr in die Unterstadt. Unter der Regie von Fritz Lang schufen Tausende Mitarbeiter ein für 1927 bahnbrechendes Szenenbild, bei dem New York als Vorbild diente. Während sich die Arbeiter-welt an die Schlichtheit des Bauhaus-Stils anlehnt, besteht die Oberwelt aus gotischen Bauten und riesigen Innenräumen.

mETrOpOlis Deutschland 1927. R: Fritz LangD: Brigitte Helm, Alfred Abel, Gustav Fröhlich. 152 Min. 35 mm. Musikfassung

mittwoch, 21.12.18:00 Uhr

mittwoch, 28.12.18:00 Uhr

2001: a spaCE OdyssEy 2001: Odyssee im Weltraum Großbritannien/USA/Frankreich 1968. R: Stanley Kubrick. D: Keir Dullea, Gary Lockwood, William Sylvester. 143 Min. 35 mm. OF

Nachdem sich Stanley Kubrick 20 Jahre lang mit dem Vorhaben beschäftigt hatte, nahm sich nach seinem Tod 1999 sein Re-giekollege Steven Spielberg des Stoffes an: Im 22. Jahrhundert sind durch die Überflutung weiter Teile der Erde die Ressourcen knapp geworden, weshalb eine Geburtenregelung eingeführt wird. Daher wurde auch eine neue, kindlich aussehende Roboterspezies, Mechas genannt, entwickelt, die menschliche Gefühle simulieren kann. Das Set-Design zeichnet sich durch eine Mischung aus aufwändig animierten Computerwelten und Innenräumen in warmen Farbtönen aus.

arTifiCial inTElligEnCE: ai A.I. Künstliche Intelligenz USA 2001. R: Steven Spielberg. D: Haley Joel Osment, Frances O‘Connor, Jude Law. 146 Min. 35 mm. OmU

donnerstag, 01.12.17.00 Uhr

dienstag, 13.12.17.30 Uhr

ThE shining ShiningGroßbritannien/USA 1980. R: Stanley Kubrick. D: Jack Nicholson, Shelley Duvall, Danny Lloyd. 146 Min. 35 mm. OF

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Late night kuLtkino

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Als HONEYMOON KILLERS erlangten Raymond Fernandez und Martha Beck in den 1940er Jahren traurige Berühmtheit: Beck, übergewichtig und einsam, war dem Frauenhelden Fernandez über eine Zeitungsannonce begegnet. Gewissenlos nahmen sie in der Folge ältere, alleinstehende Frauen aus – er machte ihnen Heiratsversprechen, um sie auszurauben und anschließend mit Martha Beck umzubringen. HONEYMOON KILLERS erzählt die Geschichte der beiden Verbrecher. Das billig produzierte Werk hat Filmgeschichte geschrieben: Produzent, Hauptdarsteller und Kameramann hatten sämtlich keine Filmerfahrung. Der erste Regisseur, Martin Scorsese, wurde schon nach zwei Wochen entlassen, kurz danach übernahm der Komponist Leonard Kastle. Der Reiz des Films, für Truffaut der beste amerikanische Film überhaupt, liegt nach Auffassung von Experten in seiner Direktheit und dem erzählerischen Wagemut.

Rob Reiners Regiedebüt handelt von der in den 1960er Jahren gegründeten, britischen Band Spinal Tap und ihrer bewegten Geschichte mit allein 32 todesfallbedingten Umbesetzungen am Schlagzeug. Anlässlich ihres neuen Albums bereitet sie sich auf eine große US-Tour vor. Die Auftritte und Ereignisse Backstage zeichnet der Fan und Filmemacher Marty DiBergi mit der Kamera auf. Als der Film 1984 herauskam, begriffen nicht alle Zuschauer, dass es sich um eine Parodie auf Rockdokumentationen handelt. Zum Kultcharakter des weitgehend improvisierten Films trug das nur bei.

This is spinal Tap USA 1984. R: Rob Reiner D: Michael McKean, Christopher Guest, Harry Shearer. 82 Min. 35 mm. OF

ThE hOnEymOOn killErs USA 1969. R: Leonard Kastle D: Shirley Stoler, Tony LoBianco. 108 Min. 35 mm. OmU

freitag, 16.12. 22:30 Uhr

samstag, 23.12. 22:45 Uhr

samstag, 17.12. 22:30 Uhr

freitag, 30.12. 22:30 Uhr

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Rob Reiners Regiedebüt handelt von der in den 1960er Jahren gegründeten, britischen Band Spinal Tap und ihrer bewegten Geschichte mit allein 32 todesfallbedingten Umbesetzungen am Schlagzeug. Anlässlich ihres neuen Albums bereitet sie sich auf eine große US-Tour vor. Die Auftritte und Ereignisse Backstage zeichnet der Fan und Filmemacher Marty DiBergi mit der Kamera auf. Als der Film 1984 herauskam, begriffen nicht alle Zuschauer, dass es sich um eine Parodie auf Rockdokumentationen handelt. Zum Kultcharakter des weitgehend improvisierten Films trug das nur bei.

Unser Taschenkalender bietet mehr als nur ein reines Kalenderarium: Spannende Texte erinnern an Ereig-nisse aus Jahren mit einer „2“ und an Filmschaffen-de, die in 2012 einen runden Geburts- oder Todestag haben. Neu: Adressteil mit einer kurzen Darstellung der europäischen Filmmuseen und -festivals

Filmkalender 2012 | 208 S., Pb., zahlr. Abb. in Farbe | E 9,90 | ISBN 978-3-89472-028-5 | Mit Gewinnspiel

Chaplin und die Nationalsozialisten – jeder denkt dabei sofort an den Film Der grosse Diktator von 1940, die wohl gelungenste Karikatur Hitlers und Mussolinis. Norbert Aping beschreibt, wie der Weg dahin begann, wie er verlief und wie der Film gezielt bekämpft wurde, dabei zeigt er eindrucksvoll und detailliert die Methoden nationalsozialister Hetze und Propaganda.

424 S., über 200 Abb., Geb. | E 38,-ISBN 978-3-89472-721-5 | Mit einem Vorwort von Oscar-Preisträger Kevin Brownlow

www.schueren-verlag.de

Kino lesen!

Los Angeles ist eine Metropole voller Extreme, Widersprüche und Spektakel: Der Glamour Hollywoods, Palmenstrände und Luxusviertel haben unser Bild von L.A. ebenso geprägt wie Bandenkriege, Naturkatastro-phen und live übertragene Autoverfolgungsjagden. Dieses Image wird von Spielfilmen sämtlicher Genres thematisiert und entscheidend mitgestaltet.

264 S. | zahlr. Abb. | Pb. |E 24,90 |ISBN 978-3-89472-563-1

Die Filmgeschichte kennt viele Filme, die nach ihrem Erscheinen Wut, Abscheu oder Empörung hervorriefen.Stefan Volk hat sich eine ganze Reihe dieser Filmskandale angeschaut: Warum wurde ein Film zum Skandalfilm? Welches Tabu wurde verletzt? Wie bewerten wir heute diesen Film? „unbedingt anschaffen! SWR

320 S.| zahlr. Abb. | Pb. |E 24,90 |ISBN 978-3-89472-562-4 | www.skandalfilm.net

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Das Kinderkino bietet ein abwechslungsreiches Dezember-Programm mit märchenhaften Animationen und internationalen Filmen für alle Altersgruppen, die selten auf der großen Lein-wand gezeigt werden.

Regisseur Enzo d’ Alo verfi lmte die Geschichte um den dicken schwarzen Kater Zorbas, der Chef einer Katzengang im Hamburger Hafen ist und ein betuliches Leben führt. Das ändert sich jedoch schlagartig, als eine Möwe mit ölverklebten Flügeln direkt vor seinen Pfoten landet, mit letzter Kraft ein Ei legt und Zorbas vor ihrem Tod ein dreifaches Versprechen abnimmt: Statt das Ei zu essen, zieht er ihr Kind auf und bringt der kleinen Möwe später das Fliegen bei. Doch das erweist sich als ganz schön schwierig. Kernbotschaft des Films ist die anrührende Fürsorge der Tiere füreinander. Es geht um die Vermittlung von Werten wie Ehre, Freundschaft und Verantwortung, aber auch um die Risiken der Umweltverschmutzung.

WiE kaTEr ZOrBas dEr klEinEn mÖWE das fliEgEn BEiBraChTE Italien 2000. Animation. R: Enzo d’Alo. 75 Min. Empfohlen ab 6 Jahren. DF

freitag, 02.12. 14:30 Uhr

freitag, 09.12. 14:30 Uhr

sonntag, 11.12.15:00 Uhr

sonntag, 04.12. 15:00 Uhr

kinderkino

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Der mehrfach preisgekrönte Puppentrickfi lm beruht auf dem poetischen Märchen von Hans Christan Andersen. Er lässt das Märchen in der Fantasie eines kranken Jungen spielen: Den Kaiser von China belasten die Pfl ichten seines Amtes schwer. Er sehnt sich nach einem freien Leben ohne die Regeln des Hofes. Eine Nachtigall, die an seinem Fenster sitzt, verstärkt diesen Wunsch. Der Kaiser aber darf nur mit einer mechani-schen Nachtigall spielen. Jirí Trnka begründete die Tradition des tschechischen Puppenfi lms und gab ihm die entscheidenden technischen und ästhetischen Impulse.

Císaruv slavík Der Kaiser und die NachtigallTschechoslowakei 1948. R: Jirí Trnka, Miloš Makovec. Puppentrick. 68 Min. 35 mm. FSK ab 6, empfohlen ab 8 Jahren, ohne Dialog

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Fünf kurze Animationsfilme für ganz junge Zuschauer beschäfti-gen sich im Dezember mit den Themen Winter und Weihnachten. So erzählt DER KLEINE EISBÄR (Theo Kerp, Deutschland 1992) von Lars, dem berühmten kleinen Eisbären, der auf einer Eisschol-le einschläft und im offenen Meer treibt. Im britischen Film DER SCHNEEMANN (Dianne Jackson, 1983) wacht an Weihnachten ein kleiner Junge auf und freut sich über den vielen Schnee. Er kann es kaum erwarten, einen Schneemann zu bauen. In PINGU BAUT EINEN IGLU (Otmar Gutmann, Deutschland/Schweiz 1991) will Pingu mit seinem Freund einen Iglu bauen, doch dabei ver-krachen sich die beiden. Die kleine Polly lässt sich in POLLY HILFT DER GROSSMUTTER (Daniel Bergman, Schweden 1988) erzäh-len, wie ihre Großmutter sie eines Tages in einem Weidenkorb gefunden hat. Und dann entdeckt sie selbst kurz vor Weihnachten eine wunderschöne Puppe, die zum Ziel ihrer Träume wird. Der schwedische Film GUTE NACHT, HERR LANDSTREICHER (Daniel Bergmann, 1988) handelt von drei Kindern, die kurz vor Weih-nachten einen Abend ohne Eltern verbringen müssen. Plötzlich betritt ein fremder, schäbig gekleideter Mann das Haus.

Das Völkchen der Blauwichtel lebt in einem blauen Berg und hütet ein Geheimnis, das nur die blauen Zwerge kennen: Sie sor-gen mithilfe von magischem Silber für den Wechsel von Tag und Nacht. Doch plötzlich attackieren rote Zwerge das Königreich, und das Geheimnis der Blauwichtel ist in Gefahr. Schuld an dem Schlamassel trägt ausgerechnet die Prinzessin Blaurose, die den Berg verließ, um für ihren tödlich erkrankten Vater ein seltenes Heilmittel zu beschaffen. Aus Mitleid nimmt sie die fremden Rotwichtel mit in ihren Berg. Der norwegische Kassenschlager erinnert mit seiner farblichen Gestaltung der Inszenierung an alte russische Fernseh-Märchen.

kurZEs fÜr kurZE Die Winter- und Weihnachtskiste. Animationsfilme. 99 Min. 16mm. Empfohlen ab 4 Jahren. DF

magiC silvEr – das gEhEimnis dEs magisChEn silBErs Norwegen 2009. R: Katarina Launing, Roar Uthaug. D: Ane Viola Semb, Johan Tinus Lindgren. DCP. 86 Min. Empfohlen ab 6 Jahren. DF

freitag, 16.12. 14:30 Uhr

sonntag, 18.12.15:00 Uhr

freitag, 23.12.14:30 Uhr

sonntag, 25.12.

15:00 Uhr

freitag, 30.12.14:30 Uhr

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sPeciaLs

Was tut sich – im deutschen fiLm?in Zusammenarbeit mit unserem kooperationspartner epd Film stellt die filmemacherin und künstlerin ulrike Ottinger im kino des deutschen filmmuseums ihren neuen film unTEr sChnEE (2011) vor und spricht im anschluss mit der filmkritikerin marli feldvoß.

Ideengeber für den im Winter 2010/2011 gedrehten Film war ein Buch aus dem 19. Jahrhundert: Schneeland Symphonie des japanischen Schriftstellers Bokushi Suzuki, ein enzyklopädi-sches Werk über Leben und Riten in der für ihre langen Winter bekannten Provinz Echigo. Noch im Mai liegt der Schnee hier meterhoch. Ottinger zeigt in ihrem Film, wie es die Menschen trotz harter Lebensbedingungen schaffen, nicht auf Geselligkeit zu verzichten. Sie integrieren den Schnee in alle Aktivitäten des täglichen Lebens. Es gibt sogar ein aus Schnee gebautes Kabuki Theater.

„Bei diesem Stoff ist es so, dass in ihm fast all meine Interes-sen kulminieren“, kommentierte Ulrike Ottinger: „Östliche The-aterformen wie Kabuki, No oder Bunraku, Musik, atemberau-bende Landschaften und besonders die kreativen Menschen, welche unter erschwerten Bedingungen ihren Alltag meistern und sich zusammenfi nden, um gesellschaftlich und künstlerisch zu arbeiten.“

Ulrike Ottinger, 1942 in Konstanz geboren, begann ihre Karriere als freie Fotografi n und Malerin. Ihren ersten Film LAOKOON realisierte sie 1972 und zeichnete, wie auch in fast allen späteren Werken, für Drehbuch, Kamera, Schnitt und Regie verantwort-lich. CHINA. DIE KÜNSTE – DER ALLTAG (1985) war ihr erster ethnologischer Dokumentarfi lm, der sich mit den Kulturen und Bräuchen asiatischer Völker befasst. Im November 2011 erhielt sie den Hannah-Höch-Preis des Landes Berlin für ihr künstler-isches Gesamtwerk, das neben Filmen auch Theaterinszenierun-gen, Fotografi en, Installationen und Gemälde umfasst. Anläss-lich dieser Auszeichnung wird im Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.) erstmals in Deutschland ihr malerisches Frühwerk (1963-1968) ausgestellt.

Das epd Film-Sonderheft zurReihe ist imMuseumsshoperhältlich.

Vier ganz besondere Veranstaltungen bietet das Kino des Deut-schen Filmmuseums im Monat Dezember in der Reihe Specials: Wir geben einen Einblick in das Werk des Filmpioniers Georges Méliès, die Regisseurin Ulrike Ottinger stellt ihren neuesten Film vor und goEast präsentiert einen Film des estnischen Regisseurs Veiko Õunpuu. THE STRONG MAN heißt der Klassiker von Frank Capra, der mit musikalischer Begleitung auf der Stummfi lmma-tinee zu sehen sein wird.

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Was tut sich – im deutschen fiLm?

Auf den Spuren des Schriftstellers Bokushi Suzuki waten die Kabuki-Darsteller Takeo und Mako durch meterhohen Schnee. Als sie einer schönen Füchsin begegnen, verwandeln sie sich in einen Mann und eine Frau aus der Edo-Zeit und werden Zeugen zahlreicher Zeremonien, die deutlich machen, wie sehr die Provinzbewohner von Echigo einander verbunden sind. Im zweiten Teil verbinden sich die traumhaften Bilder und die Musik Yumiko Tanakas zu einem bewegenden Ganzen – aus dem Off kommentiert von Eva Mattes.

unTEr sChnEEDeutschland 2011 R: Ulrike Ottinger 103 Min. 35mm. OmU

mittwoch, 14.12.20:00 Uhr

Zu gast:Ulrike Ottinger

im Gespräch mitMarli Feldvoß

Nach Kriegsende reist Paul Bergot, der als belgischer Soldat im Ersten Weltkrieg kämpfte, mit dem Artisten Zandow, THE STRONG MAN, zu einer Tournee in die USA. Eigentlich sucht er jedoch eine Frau namens Mary Brown, mit der er während des Krieges eine Brieffreundschaft unterhielt, und in deren Foto er sich verliebt hat. Während seiner Suche erlebt der gutmütige Bergot zahlreiche Abenteuer. Filmgeschichtlich gilt dieses Werk neben TRAMP, TRAMP, TRAMP (USA 1926) als Harry Langdons bester Film und wurde schon von den Zeitgenossen für sein perfektes Timing und die vielschichtigen komödiantischen Mittel gelobt. Bedeutsam ist er nicht zuletzt als Regiedebüt des damals 29-jährigen Frank Capra.

ThE sTrOng man USA 1926. R: Frank Capra D: Harry Langdon, Priscilla Bonner, Gertrude Astor. 78 Min. 16 mm. OF

sonntag, 18.12. 11:00 Uhr

musikalische

Begleitung: Ulrich Rügner

stummfiLmmatinee

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georges méLièsam 8. dezember 2011 wäre george méliès 150 Jahre alt geworden, weshalb wir dem bedeutenden pionier der filmkunst ein kurzfilmprogramm widmen.

1861 als Sohn eines wohlhabenden Schuhfabrikanten geboren, entwickelte Méliès im väterlichen Betrieb ein besonderes tech-nisches Gespür für Maschinen. Früh zog er sich jedoch aus dem Geschäft zurück und kaufte 1888 in Paris das Zauber-Theater Robert-Houdin, wo er sich zunächst der magischen Bühne zuwandte. Schon bald weckte das frühe Kino sein Interesse, und er konzentrierte sich fortan auf die Produktion von Filmen. Dabei entwickelte er eine ausgefeilte Technik, die sich nicht darin erschöpfte, das Bühnengeschehen abzufilmen, wie in der frühen Stummfilmzeit üblich. So baute er 1896 in Montreuil ein gläsernes Filmstudio und gründete ein Jahr später seine Pro-duktionsfirma Star, mit der er bis 1912 rund 500 Filme drehte.

Sein Spektrum erstreckte sich von Trickfilmen, über fiktive Narrationen und Filmen zu aktuellen „Ereignissen“ bis hin zu fantastischen Geschichten. Doch brachten ihn seine aufwän-dige Produktionsweise und die Umstellung der Filmindustrie vom Verkauf auf den Verleih in finanzielle Schwierigkeiten. Er realisierte noch einige Filme für Pathé, bis er 1913 aufgab und lange in Vergessenheit geriet. 1929 tauchten einige seiner Filme wieder aus der Versenkung auf und Filmkritiker berichteten enthusiastisch über Méliès’ Werke. Dann wurde es erneut ruhig um ihn, bis in den 1980er Jahren sein Werk neu bewertet und als filmhistorisch bedeutend eingestuft wurde.

kurzfilmprogramm (auswahl)

donnerstag, 15.12. 20:30 Uhr

EsCamOTagE d‘unE damE ChEZ rOBErT hOudin (Das Verschwinden einer Dame im Theater von Robert Houdin, 1896)

affairE drEyfus (Der Prozess Dreyfuss, 1899)

la dansE du fEu (Der Feuertanz,1899, handcoloriert)

damnaTiOn du dOCTEur fausT (Faust and Marguerite, 1904, handcoloriert)

l‘ hOmmE a la TETE dE CaOuTChOuC (Der Mann mit dem Gummikopf, 1901)

lE vOyagE dans la lunE (Die Reise zum Mond, 1902)

In Kooperation mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft

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goeast Präsentiert

Beruflich wie privat steckt Fabrikmanager Tony in einer Krise. Er ist getrieben von der Frage nach dem Wert irdischen Erfolgs und dem Sinn des Guten – in einem Estland, das, den Kommunis-mus überwindend, im Steinzeit-Kapitalismus gelandet ist. Tony muss 1000 Angestellte entlassen, seinen Großvater begraben und dann auch noch den Ehebruch seiner Frau hinnehmen. Schließlich macht Tony eine bizarre Entdeckung: Er findet zwölf Paar menschliche Hände im Unterholz. Es beginnt für ihn eine Reise in die Abgründe des Seins. Regisseur Veiko Õunpuu ließ sich von den Werken Dante Alighieris, Hieronymos Bosch’ und Gustave Flauberts inspirieren. Gedreht in Schwarzweiß, entwi-ckelt sich ein surrealer (Alp-)Traum mit rabenschwarzem Humor.

Õunpuu verbindet kunstvoll die großartige Kameraarbeit von Mart Taniel mit einer beinahe quälenden Soundkulisse und der facettenreichen Filmmusik von Ülo Kirgul. Entstanden ist eine kraftvolle Auseinandersetzung mit dem Dilemma, Moral und Erfolg in einer Welt in Einklang zu bringen, die Nächstenliebe und Mitgefühl nicht zu tolerieren scheint.

goEast präsentiert im Dezember DIE VERSUCHUNG DES HL. TONY (2009) von Veiko Õunpuu, offizieller estnischer Bewerber für den Oscar als bester ausländischer Film 2011.

pÜha TÕnu kiusaminE Die Versuchung des Hl. TonyEE, FI, SE 2009. R: Veiko Õunpuu. D: Taavi Eelmaa, Ravshana Kurkova, Tiina Tauraite. 110 Min. s/w. OmeU

donnerstag, 22.12.20:30 Uhr

Mit Einführung

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films

vom 18.4. bis 24.4.2012

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OmU Original mit deutschen Untertiteln OmeU Original mit englischen Untertiteln DF Deutsche Fassung OF Originalfassung Änderungen vorbehalten.

arTifiCial inTElligEnCE: ai ≥ S. 29 A.I. Künstliche Intelligenz USA 2001. Steven Spielberg.146 Min. OmU 17:00 uhr

sEi vEnEZia ≥ S. 136 x Venedig IT/USA 2010. Carlo Mazzacurati. 95 Min. OmU

Im Kino 01.-15. Dezember 2011

18.00 Uhrtagsüber

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passannanTE ≥ S. 14IT 2011. Sergio Colabona.81 Min. OmeU

WiE kaTEr ZOrBas dEr klEinEn mÖWE das fliEgEn BEiBraChTE ≥ S. 32 IT 2000. Enzo d’Alo. 75 Min. DF 14:30 uhr

l‘uOmO ChE vErrÀ ≥ S. 11Ein Mensch kommt in die WeltIT 2010. Giorgio Diritti. 117 Min. OmU

immaTuri ≥ S. 12 Zurück auf Los IT 2010. R: Paolo Genovese 108 Min OmeU

MONTAGS KEINE VORSTELLUNGEN

happy family ≥ S. 10IT 2010. Gabriele Salvatores.90 Min. OmU

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Di arTifiCial inTElligEnCE: ai ≥ S.29 A.I. Künstliche Intelligenz USA 2001. Steven Spielberg. 146 Min. OmU 17:30 uhr

al di lÀ dEl BEnE E dEl malE≥ S. 17 Jenseits von Gut und BöseIT/FR/BRD 1977. Liliana Cavani.127 Min. engl. OmU

ThE shining ≥ S. 28 GB/USA 1980. Stanley Kubrick.146 Min. OF 17:00 uhr

l‘Eau frOid ≥ S. 18Cold Water FR 1994. Olivier Assayas.94 Min. OmeU

la prima COsa BElla ≥ S. 9 IT 2010. Paolo Virzì. 116 Min. OmU 16:00 uhr

franCEsCO d‘assisi ≥ S. 16 IT 1968. Liliana Cavani. 134 Min. OmeU. 15:30 uhr

gOrBaCiÒf ≥ S. 13 IT/FR 2010. Stefano Incerti. 85 Min. OmeU. 11:00 uhrWiE kaTEr… (15:00 Uhr, s. 09.12.)

la prima COsa BElla ≥ S. 9 IT 2010. Paolo Virzì. 116 Min. OmU 17:30 uhr

festakt mit hanns Zischler ≥ S. 7 anschließend kurZfilmprOgramm18:30 uhr

inTErnO BErlinEsE ≥ S. 17Leidenschaften IT/BRD 1985. Liliana Cavani. 120 Min. engl. OmU

Olivier Assayas40 Jahre Verso Sud Weihnachts-Cosies

milarEpa ≥ S. 15IT 1973. Liliana Cavani.108 Min. OmeU

WiE kaTEr ZOrBas dEr klEinEn mÖWE das fliEgEn BEiBraChTE ≥ S. 32 IT 2000. Enzo d’Alo. 75 Min. DF 14:30 uhr

ThE gEnEral ≥ S. 6 USA 1926. Buster Keaton 11:00 uhr

kurZfilmprOgramm 13:00 uhr

dEs kaisErs naChTigall ≥ S. 6 15:00 uhr

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150. gEBurTsTag gEOrgE méliès ≥ S. 36

l‘Eau frOid ≥ S. 18Cold Water FR 1994. Olivier Assayas.94 Min. OmeU

l‘amOrE BuiO ≥ S. 12Düstere Liebe IT 2010. Antonio Capuano.109 Min. OmeU

inTO paradisO ≥ S. 10Ins Paradies IT 2011. Paola Randi.104 Min. OmU

unTEr sChnEE ≥ S. 35DE 2011. Ulrike Ottinger. 103 Min. OmU. 20:00 uhr Zu gast: Ulrike Ottinger

lO spaZiO BianCO ≥ S. 11 Der weiße Raum IT 2009. Francesca Comencini. 98 Min. OmU

gOrBaCiÒf ≥ S. 13 IT /FR 2010. Stefano Incerti. 85 Min. OmeU

OmU Original mit deutschen Untertiteln OmeU Original mit englischen Untertiteln DF Deutsche Fassung OF Originalfassung Änderungen vorbehalten.

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il giOiEllinO ≥ S. 9 IT/FR 2011. Andrea Molaioli. 110 Min. OmeU. 20:00 uhr Zu gast: A. Molaioli

rEpulsiOn ≥ S. 27 EkelGB 1965. Roman Polanski. 105 Min. OmU 20:00 uhr Lecture: Prof. Vinzenz Hediger. ca. 21:00 uhr Film

augE in augE – EinE dEuTsChE filmgEsChiChTE ≥ S. 7 D 2008. Michael Althen. 106 Min.Dokumentarfilm

il pOrTiErE di nOTTE ≥ S. 15IT/USA 1974. L. Cavani. 122 Min. OmeU 20:00 uhr Zu gast: L. Cavani u. I. Moscati

nOi CrEdEvamO ≥ S. 14Wir glaubten IT/FR 2010. Mario Martone.187 Min. OmeU 20:00 uhr

dOvE siETE? iO sOnO Qui ≥ S. 16 Einmal dein Lachen hören IT 1993. Liliana Cavani108 Min. OmeU

il giOiEllinO ≥ S. 9 IT/FR 2011. Andrea Molaioli. 110 Min. OmeU

KEINE VORSTELLUNG WEGEN

ÜBERLÄNGE

SpecialsKinderkinoLate Night KultkinoKlassiker & Lecture

immaTuri ≥ S. 12 Zurück auf Los IT 2010. R: Paolo Genovese 108 Min OmeU 23:00 uhr

happy family ≥ S. 10IT 2010. Gabriele Salvatores.90 Min. OmU 23:00 uhr

l‘amOrE BuiO ≥ S. 12Düstere Liebe IT 2010. Antonio Capuano.109 Min. OmeU

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Im Kino 16.-31. Dezember 2011

18.00 Uhr

gigi ≥ S. 23USA 1958. Vincente Minnelli.116 Min. OF

2001: a spaCE OdyssEy ≥ S. 28GB/USA/FR 1968. Stanley Kubrick.143 Min. OF 17:00 uhr

lEs dEsTinEEs sEnTimEnTalEs≥ S. 19 Sentimental Destinies FR/CH 2000. Olivier Assayas. 180 Min. OmeU 17:00 uhr

kurZEs fÜr kurZEdie Winter- und Weihnachtskiste ≥ S. 33 99 Min. DF 14:30 uhr

ThE sTrOng man ≥ S. 35USA 1926. Frank Capra.78 Min. OF 11:00 uhr

ThE shining ≥ S. 28 GB/USA 1980. Stanley Kubrick.146 Min. OF. 17:30 uhr

irma vEp ≥ S. 19FR 1996. Olivier Assayas.92 Min. OmU

l‘hEurE d‘éTé ≥ S. 21Summer Hours FR 2008. Olivier Assayas.102 Min. OmeU

mETrOpOlis ≥ S. 29DE 1927. Fritz Lang.152 Min.

ClEan ≥ S. 20 FR/CA 2003. Olivier Assayas.110 Min. OmeU

arTisTs and mOdEls ≥ S. 24 USA 1955. Frank Tashlin.109 Min. OF

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MONTAGS KEINE VORSTELLUNGEN

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mETrOpOlis ≥ S. 29DE 1927. Fritz Lang.152 Min.

CarlOs ≥ S. 21Der Schakal FR/DE 2010. Olivier Assayas. 330 Min. OmU

Bringing up BaBy ≥ S. 25 USA 1938. Howard Hawks.102 Min. OF

kurZEs … (15:00 Uhr, s. 16.12.)

magiC silvEr – das gEhEimnis dEs magisChEn silBErs ≥ S. 33 NO 2009. Katarina Launing, Roar Uthaug.86 Min. DF 14:30 uhr

magiC silvEr – das gEhEimnis dEs magisChEn silBErs ≥ S. 33 NO 2009. Katarina Launing, Roar Uthaug.86 Min. DF 15:00 uhr

frOhEs nEuEs Jahr

2001: a spaCE OdyssEy ≥ S. 28GB/USA/FR 1968. Stanley Kubrick.143 Min. OF 17:30 uhr

magiC silvEr – das gEhEimnis dEs magisChEn silBErs ≥ S. 33 NO 2009. Katarina Launing, Roar Uthaug.86 Min. DF 14:30 uhr

Olivier Assayas40 Jahre Verso Sud Weihnachts-Cosies

frOhE WEihnaChTEn

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ThE hOnEymOOn killErs ≥ S. 30 USA 1969. Leonard Kastle.108 Min. OmU

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ThE hOnEymOOn killErs ≥ S. 30 USA 1969. Leonard Kastle.108 Min. OmU

This is spinal Tap ≥ S. 30USA 1984. Rob Reiner.82 Min. OF

arTisTs and mOdEls ≥ S. 24 USA 1955. Frank Tashlin. 109 Min. OF 21:00 uhr

pÜha TÕnu kiusaminE ≥ S. 37 Die Versuchung des Hl. Tony FI/EE/SE 2009 Veiko Õunpuu. 110 Min. OmeU

WhaTEvEr WOrks ≥ S. 23USA/FR 2009. Woody Allen.92 Min. OF

iT‘s a WOndErful lifE ≥ S. 24USA 1946. Frank Capra.129 Min. OF

dEmOnlOvEr ≥ S. 20FR 2002. Olivier Assayas.129 Min. OmeU

lEs dEsTinéEs sEnTimEnTalEs≥ S. 19 FR/CH 2000. Olivier Assayas. 180 Min. OmeU

WhaTEvEr WOrks ≥ S. 23USA/FR 2009. Woody Allen.92 Min. OF

irma vEp ≥ S. 19FR 1996. Olivier Assayas.92 Min. OmU

20.30 Uhr 22.30 Uhr

OmU Original mit deutschen Untertiteln OmeU Original mit englischen Untertiteln DF Deutsche Fassung OF Originalfassung Änderungen vorbehalten.

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Bringing up BaBy ≥ S. 25 USA 1938. Howard Hawks.102 Min. OF 21:00 uhr

l‘hEurE d‘éTé ≥ S. 21Summer Hours FR 2008. Olivier Assayas.102 Min. OmeU

ClEan ≥ S. 20 FR/CA 2003. Olivier Assayas.110 Min. OmeU

This is spinal Tap ≥ S. 30USA 1984. Rob Reiner.82 Min. OF 22:45 uhr

KEINE VORSTELLUNG WEGEN

ÜBERLÄNGE

iT‘s a WOndErful lifE ≥ S. 24USA 1946. Frank Capra.129 Min. OF

SpecialsKinderkinoLate Night KultkinoKlassiker & Lecture

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14. AUGUST 2011 BIS 5. FEBrUAr 2012DEUTSCHES FILMMUSEUMFrANKFUrT AM MAIN

www.DEUTSCHES-FILMMUSEUM.DE

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43service

Mitglieder und Förderer

Kulturpartner des Deutschen Filminstituts

kino im deutschen filmmuseumSchaumainkai 41 · 60596 Frankfurt am Main

Information & Ticketreservierung: Tel.: 069 - 961 220 220

Eintrittspreise kino

Eintritt regulär: 7,00 Euro · ermäßigt: 5,00 EuroSchwerbehinderte: 3,50 EuroFilme mit Gästen, Musikbegleitung, Lecture, 3D: 2,00 Euro Zuschlag

Kinocard Gültigkeit 1 Jahr, ermöglicht ermäßigten Eintritt zu allen KinoveranstaltungenJahresbeitrag: 30,00 Euro · ermäßigt: 20,00 Euro Ticket: je 4,00 Euro · ermäßigt: 3,00 EuroFür Sonderveranstaltungen: 1,50 Euro Zuschlag

FreundeskreisFreunde des Kinos erhalten die Kinocard und bekommen das aktuelle Programm zugeschickt. Nähere Informationen unter [email protected]

KinderkinoKinder und begleitende Erwachsene: je 3,50 Euro

Für Frankfurt-Pass-Inhaber ermäßigen sich die regulären Preise um die Hälfte.

CaféDas Café hat immer von Museumsöffnung bis zum Beginn der letzten Filmvorführung geöffnet. Flaschengetränke können mit ins Kino genommen werden.

ausstellung

Dauerausstellung Di /Do-So 10.00 - 18.00 Uhr · Mi 10.00 - 20.00 Uhr · Mo geschlossenEintrittspreise: 5 Euro · ermäßigt: 2,50 Eurowww.deutsches-filmmuseum.de

newsletterUnser wöchentlicher Newsletter informiert per E-Mail donnerstags über Kino- und Ausstellungs-Programme. Anmeldung unter www.deutsches-filmmuseum.de

programmheftDas monatlich erscheinende Programmheft liegt aus im Deutschen Filmmuseum sowie an ausgewählten Orten in Frankfurt und der Region.

anfahrtAnfahrt mit öffentlichen VerkehrsmittelnU1, U2, U3, U8 (Schweizer Platz) · Straßenbahn 15/16 (Schweizer-/Gartenstraße) U4, U5 (Willy-Brandt-Platz) · Buslinie 46 (Museumsuferlinie 46)

Page 44: Kino im Deutschen Filmmuseum

Deutsches FilminstitutDeutsches FilmmuseumSchaumainkai 4160596 Frankfurt am Main

www.deutsches-filmmuseum.de


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