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Kinder mit Autismus-
Spektrum-Störungen:
Folgen für die Familie
Dr.med. Thomas Girsberger
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Zu meiner Person
Dr.med. Th.Girsberger, Facharzt FMH
für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Eigene Praxis in Liestal (BL)
Spezialisiert auf POS, ADHS und Autismus-Spektrum-Störungen
Ausbildung in systemischer Therapie
www.praxisgirsberger.ch
www.aspergerhilfe.ch
Kinder mit Autismus-
Spektrum-Störungen:
Folgen für die Familie
Lösungen finden mit Hilfe eines systemischen
Ansatzes
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Die vielen Farben des Autismus
5. Kapitel: Therapie und Beratung
Der Systemische Ansatz
„Aus einem modernen Blickwinkel kann
man die therapeutische Arbeit mit
Autismus-Spektrum-Kindern und ihrem
Umfeld als Paradebeispiel für eine
systemische Vorgehensweise betrachten.“
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Themen-Bereiche
Die Mutter-Kind-Beziehung und die spezielle Ablösungsproblematik
Die Bedeutung des Vaters
Die Geschwister
Ausserfamiliäre Bezugspersonen a) privat b) professionell
Patchwork-Familien
Themen-Bereiche
Spezielle Erziehungskonzepte
Ruhe bewahren – Inseln schaffen
Zusammenarbeit der Eltern
Familienstruktur: Umdenken! (1:1)
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Mutter-Kind-Beziehung
Erschwerte Ablösung und Autonomie-Entwicklung:
Wahrnehmungsprobleme
Handlungsdefizite
Ängste
Zurückhaltung wegen Perfektionismus und Schwierigkeit, Entscheidungen zu treffen
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Mutter-Kind-Beziehung
„symbiotische Beziehung“ ?
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Triangulierung
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•Sehr wichtig für Entwicklung !
• a) Vater
• b) andere „bedeutsame Dritte“
Die Bedeutung des Vaters
Für die Entwicklung des Kindes mit Autismus besonders wichtig!
Besondere Anstrengungen!?
„Vater-Stunden“
Ansatzpunkt: Spezialinteressen!
Mögliche Schwierigkeit: Vater gehört ebenfalls zum „Spektrum“ (breiter Phänotyp)
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Asperger-Profil +
begeisterungsfähig
kreativ
loyal
genau
gründlich
lustig
intelligent
originell
zuverlässig
-
stur
eigenwillig
unflexibel
reizbar
pedantisch
rechthaberisch
nervig
undiplomatisch
distanziert
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Profile in der Familie
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Vater
Mutter
Tochter
Sohn
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Profile in der Familie
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Geschwister
Den Geschwistern Autismus bzw. Asperger kindsgerecht erklären!
Geschwister als Ressource einsetzen
hilfreiches Verhalten anerkennen und positiv verstärken
Beispiel: Matterhorn-Kleber und Helfer-Diplom
„Entschädigungen“ für das „Zu-kurz-kommen“
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Belohnungs-Systeme
Kind mit ASS:
verdient sich „Punkte“ durch angemessenes Verhalten
Geschwister:
verdient sich Punkte durch:
helfen
sich zurückhalten (nicht hänseln)
„ertragen“
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Mutter-Kind-Beziehung
Zur notwendigen Triangulierung braucht es besondere Anstrengungen!
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Ausserfamiliäre Bezugspersonen
Grosseltern, Götti / Gotte, usw.
Nachbarn, Freunde und Bekannte
Tagesheim, Hort, Tagesmutter
Therapeuten / Therapeutinnen
Schulbegleitung
Job-Coach
Betreutes Wohnen
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Patchwork-Familien
Neue PartnerInnen:
sehr zurückhaltend sein mit miterziehen!
sich dem Kind mit ASS als guter Kollege zur Verfügung stellen
Mutter entlasten
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Besondere Erziehungskonzepte
Der Knabe folgte besser, wenn sich die Anordnung scheinbar nicht an ihn als Einzelnen, an ihn persönlich, wandte, sondern wenn sie allgemein, unpersönlich gehalten war, als objektives Gesetz, das über dem Kind sowie über dem Erzieher steht, ausgesprochen wurde (etwa: ,,man macht das so…" ,,jetzt müssen alle " ,,ein gescheiter Bub muss ").
Hans Asperger
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Besondere Erziehungskonzepte
Fähigkeiten vermitteln mit Hilfe von „Lehrmitteln“ (GbA)
Einsatz von Verstärkern!
Pläne als Strukturierungshilfen: Tagespläne, Wochenpläne
Einsatz von Signalkarten und Symbolen (Visualisierung!)
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Besondere Erziehungskonzepte
„So-macht-me-das“ integriert vorhandene Konzepte wie Social Stories und Comic-Strip-Gespräche
Angepasst für Kinder mit Asperger-Syndrom oder atypischem Autismus
Ziel: eine Internet-Plattform als Austausch-Börse !
ausgetauscht werden nicht Meinungen sondern „Gebrauchsanweisungen“
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Erhältlich im
Buchhandel:
oder:
www.kirjaverlag.ch
Ruhe bewahren – Inseln schaffen
Techniken für Konflikte lernen:
Ruhe bewahren
Löschen, Ablenken
Vorbeugende Massnahmen:
Entspannungstechniken lernen
Inseln schaffen
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Entspannungs-Techniken
Progressive Muskelrelaxation
Yoga, Meditation
MBSR, Achtsamkeits-Training
Autogenes Training
usw.
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Zusammenarbeit der Eltern
Eltern sind ein Team
Vergleich mit einer Regierung
Aufteilen von Ressorts
„Dienstpläne“, Ablöse-System
Motto: es sind möglichst nie beide Eltern gleichzeitig zuständig!
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Familienstruktur: umdenken! (1:1)
„For a child with autism …
two is company …
three is a crowd.“
(Tony Attwood)
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Familienstruktur: umdenken! (1:1)
Für ein Kind mit Autismus heisst zu zweit
sein: in Gesellschaft sein, nicht allein
sein.
Zu dritt sein heisst für ein Kind mit
Autismus: in einer Menge sein =
überfordert sein!
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Familienstruktur: umdenken! (1:1)
Mahlzeiten einnehmen
Familienausflüge
Freizeit / Wochenende / Ferien
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Empathie – Theory of Mind
Der Sally-and-Anne-Test
Sally legt ihre Puppe in
den Korb.
In Sallys Abwesenheit
nimmt Anne die Puppe
und legt sie in die
Schachtel.
Sally kommt zurück: wo
wird sie die Puppe
suchen?
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Dimensionalität von Asperger-Syndrom (AS) und ADHS AS Asperger-Profil Hochsensitivität neurotypisch
AS Asperger-Profil Egozentrisches ADHS ADHS AS Atypischer Asperger Atypischer Autismus Klass. Autismus
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Schwache Zentrale Kohärenz
Das Gehirn sieht primär einzelne schwarze Flecken, die, als einzelne Flecken wahrgenommen, keinen Sinn ergeben. Erst die ganzheitliche Wahrnehmungs-Verarbeitung lässt aus den Flecken ein Bild entstehen. Diese kognitive Leistung nennt man zentrale Kohärenz. Autistische Wahrnehmung ist geprägt durch Detailorientierung und somit ist
die zentrale Kohärenz schwach.
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Schwache Zentrale Kohärenz und Sprache
Kleidung
Tonfall
Worte
Gestik Mimik Die Flecken aus dem vorherigen
Bild werden nun ersetzt durch „Flecken“, welche bestimmte Details in der zwischenmensch-lichen Kommunikation darstellen. Auch hier kann erst durch die ganzheitliche Wahrnehmungs-Verarbeitung aus den Flecken ein Bild entstehen bzw. der volle Sinn der Sprache verstanden werden. Autistische Wahrnehmung kann sich in der Kommunikation schlecht auf verschiedene „Flecken“ gleichzeitig konzentrieren, dadurch entstehen viele Missverständnisse.
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Symptom ADHS Asperger-Syndrom
Aufmerksamkeits-Defizit
Ablenkung „von Aussen“
Ablenkung wegen mangelndem Interesse Ablenkung „von Innen“
Hyperaktivität
Zu geringe Aktivität bestimmter hemmender Hirnregionen (Hirnstamm)
Folge von Overload
Impulsivität
Zu geringe Aktivität von Hirnregionen, die unter anderem eine inhibitorische Funktion haben (Frontalhirn)
Folge von emotionaler Erregung und mangelnder Emotionskontrolle
Mangelnde Sozialkompetenz
(Milde Ausprägung) Folge von Impulsivität und Sprunghaftigkeit
(Starke Ausprägung) Folge des Empathie-Defizits