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KIEFERORTHOPÄDIE NACHRICHTEN - ZWP online...Fortan war die Idee der Pro-phylaxe nicht nur von...

Date post: 10-Jul-2020
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Die Lingualtechnik ist eine unsichtbare, ästhetisch an- sprechende Alternative zur konventionellen Zahnspan- ge. Sie ist technisch sehr an- spruchsvoll, ermöglicht aber die gleichen hochwertigen und zuverlässigen Resultate wie das labiale Pendant. Die Erfolgsaussichten bei der Be- handlung sind weniger vom gewählten System als von der korrekten Analyse und dem Behandlungsplan ab- hängig. Ob die Behandlung lingual oder labial ausge- führt wird, ist nebensächlich. Der Aufwand ist in jeder Be- ziehung lingual größer. Der Patient erkauft sich die Äs- thetik mit kalkulierbaren Nachteilen. Die Erfahrung des Behandlers beeinflusst den Schweregrad dieser Nach- teile, welche nach einer stei- len Lernkurve des Praktikers praktisch vernachlässigt wer- den können. Moderne kieferorthopädische Apparaturen erwecken den Eindruck, dass eine Behand- lung in die Hände des Sys- tems übergeben werden kann und sich der Praktiker auf ein Labor-Set-up verlässt, das am Patienten gar nicht umge- setzt werden kann. Dieses Problem ist bei der Lingual- technik genauso präsent wie bei selbstligierenden Bra- ckets oder Alignersystemen. Der Einsatz von skelettalen Verankerungen (TAD) er- weckt den trügerischen Ein- druck, jede Zahnbewegung werde berechenbar und es könne auf die Mitarbeit des Patienten in der heutigen Kieferorthopädie verzichtet werden. Der Einfluss auf Ent- scheidungen, wie eine Be- handlung aussehen soll, ist nur zum kleinen Teil von der Technik abhängig als von Bio- logie, Befund und Diagnose. Der Einsatz von ossären Ver- ankerungssystemen in je- der Technik erweitert unser KIEFERORTHOPÄDIE NACHRICHTEN Die Zeitung von Kieferorthopäden für Kieferorthopäden I www.kn-aktuell.de Die Idee zu diesem Bracket entstand aufgrund eines lö- sungsorientierten Ansatzes. Das Problem stellte sich hier- bei wie folgt dar: Bei einem Patienten brach in der Re- tentionsphase beim Zahn 21 der Kleberetainer, woraufhin dieser Zahn extrudierte und zudem seine Achsenneigung änderte (Abb. 2). Um den Frontzahn zu in- trudieren und dessen Ach- senneigung zu korrigieren, wurde eine linguale Appa- ratur eingesetzt. Nun stellt die Ausübung von Torque bei Anwendung der lingua- len Behandlungstechnik ein grundlegendes Problem dar, da man sich vom Kraftansatz her auf der falschen Seite be- findet. Die Behandlung je- doch mithilfe einer dreidi- mensionalen Lingualappara- tur durchzuführen, erschien zu aufwendig und teuer und hinsichtlich des Torqueaus- gleichs nicht unbedingt zum Ziel führend. Daher wurde in diesem Fall eine modifizierte zweidimensionale Apparatur gewählt, bei der die Möglich- keit des Einsatzes von zwei Bögen besteht. Mithilfe einer speziellen Konstruktion ge- lang es, über einen Hebelarm die isolierte Korrektur der Zahnachse ohne nennenswerte Vielversprechende Bracketinnovation In folgendem Beitrag stellt Dr. Jakob Karp anhand von Lingualfällen das neu entwickelte Swiss Nonligating Bracket (SNB) der Firma tröster applications* sowie dessen Vorteile bei der Zwei-Slot-Behandlung vor. Gaumenimplantate in der Lingualtechnik Inwieweit das im Gaumen platzierte Implantat eine sichere und effektive skelettale Veran- kerungsmöglichkeit darstellt und welche Aspekte hinsichtlich Insertion, Biomechanik oder anatomischer Risiken hierbei Beachtung finden sollten, erläutern Dr. Dr. Marc Schätzle, Dr. Peter Göllner und Dr. Roland Männchen in folgendem Beitrag. Schon im Mai dieses Jahres hatte sich Prof. Dr. Richard Parkhouse – neben Dr. Peter Kesling einer der Schlüsselfi- guren rund um die Entwick- lung des bekannten Tip-Edge PLUS-Bracketsystems – die Ehre gegeben. Anschließend an diesen Kurserfolg lud die FirmaTP Orthodontics Anfang Oktober nun erneut zu einer Fortbildungsveranstaltung mit dem bekannten Experten aus Wales sowie dessen Praxis- partnerin Dr. Joy Hickman ein, dieses Mal nach Düsseldorf. Wer von den Teilnehmern Professor Parkhouse das erste Mal begegnete, dem wird ne- ben all den wertvollen Infor- mationen dieses Zwei-Tages- Kurses vor allem dessen be- scheidene und sympathische Art in Erinnerung bleiben. Sie sehen die Ergebnisse - nicht die Brackets Damon Clear™ - sichtbar UNSICHTBAR Klare Leistung, Optimale Stabilität, Komfortable Passform, Präzise Bracketplatzierung. Damon Clear™ vereint die klinisch erprobten Eigenschaften eines nahezu reibungsfreien, passiv selbstligierenden Systems mit den ästhetischen Ansprüchen, die imagebewusste Patienten heute stellen. Das Ergebnis sind kristallklare Brackets, die alle Erwartungen an Schönheit und Funktionalität übertreffen. Der innovative SpinTek™ -Schiebemechanismus für einfache Bogenwechsel Eine patentierte, gelaserter Basis für optimale Verbundfestigkeit und Zuverlässigkeit. Eine herausnehmbare Positionierhilfe für akkurate Platzierung der Brackets. Der innovative SpinTek™ Eine patentierte gelaserter Basis Eine herausnehmbare Damon Clear™ - die wirklich ästhetische Innovation Weitere Details erhalten Sie bei Ihrem Ormco-Vertreter oder unter www.damonsystem.com/damonclear. ANZEIGE 8 Seite 8 Dual-Top Anchor-Systems PROMEDIA MEDIZINTECHNIK • A. Ahnfeldt GmbH • Marienhütte 15 • 57080 Siegen Tel.: 0271/31 460-0 • Fax: 0271/31 460-80 • www.promedia-med.de • E-Mail: [email protected] SIMPLY THE BEST! ANZEIGE Abb. 1: Elongierter 21 nach Bruch des Retainers. 8 Seite 4 8 Seite 18 Abb. 1a, b: Indikation: Verlagerung von Zahn 23 mit Einreihung nach Anschlingung. Nichtanlage 14, Lü- ckenschluss mit Protraktion 13, 15, 16, 17. Zuerst werden die lokalen Probleme behandelt, das Ausrunden und das Harmonisieren der beiden Zahnbögen mit Lingualapparatur erfolgt später. Über die Schulter geschaut Kieferorthopäden aus dem In- und Ausland nahmen Anfang Oktober die Möglichkeit wahr, Prof. Dr. Richard Parkhouse und Dr. Joy Hickman bei einem Kurs rund um die Anwendung des Tip-Edge PLUS-Brackets über die Schulter zu schauen. Nr. 11 | November 2010 | 8. Jahrgang | ISSN: 1612–2577 | PVSt: 62133 | Einzelpreis 8,– Aktuell Tiefziehtechnik Dr. Werner Noeke und Co-Autoren stellen die Ergebnisse einer Studie vor, die den Post Func- tional Retainer mit der konventionellen heraus- nehmbaren Retentions- platte vergleicht. Wissenschaft & Praxis 8 Seite 11 Manuelle Therapie Wenn es um die Verord- nung Manueller Thera- pie geht, sind Behandler oft verunsichert. Prof. Dr. Axel Bumann klärt auf und erläutert die aktuellen verwaltungstechnischen Rahmenbedingungen. Aus der Praxis 8 Seite 13 TheraMon ® Dr. Fritz Byloff und Ing. Gerhard Gschladt stellen ein Monitoringsystem zur Dokumentation von Tra- gezeiten herausnehmba- rer KFO-Apparaturen vor. KFO-Labor 8 Seite 14 Dentalmedizin tagte in Frankfurt Rund 30 Fachgesellschaf- ten und Arbeitskreise präsentierten jüngste Er- kenntnisse aus Klinik und Forschung. KN berichtet von den Neuheiten des Fachbereichs KFO. Events 8 Seite 16 Abb. 1a Abb. 1b
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Page 1: KIEFERORTHOPÄDIE NACHRICHTEN - ZWP online...Fortan war die Idee der Pro-phylaxe nicht nur von akade-mischem, sondern auch prak-tischem Interesse. Die beruf-liche Tätigkeit von Prof.

Die Lingualtechnik ist eineunsichtbare, ästhetisch an-sprechende Alternative zurkonventionellen Zahnspan -ge. Sie ist technisch sehr an-spruchsvoll, ermöglicht aberdie gleichen hochwertigenund zuverlässigen Resultatewie das labiale Pendant. DieErfolgsaussichten bei der Be-handlung sind weniger vomgewählten System als vonder korrekten Analyse unddem Behandlungsplan ab-hängig. Ob die Behandlunglingual oder labial ausge-führt wird, ist nebensächlich.Der Aufwand ist in jeder Be-ziehung lingual größer. DerPa tient erkauft sich die Äs-thetik mit kalkulierbarenNachteilen. Die Erfahrungdes Behandlers beeinflusstden Schweregrad dieser Nach-teile, welche nach einer stei-

len Lernkurve des Praktikerspraktisch vernachlässigt wer -den können. Moderne kieferorthopädischeApparaturen erwecken denEindruck, dass eine Behand-lung in die Hände des Sys-tems übergeben werden kannund sich der Praktiker auf einLabor-Set-up verlässt, das amPatienten gar nicht umge-setzt werden kann. DiesesProblem ist bei der Lingual-technik genauso präsent wiebei selbstligierenden Bra-ckets oder Alignersystemen. Der Einsatz von skelettalenVerankerungen (TAD) er-weckt den trügerischen Ein-druck, jede Zahnbewegungwerde berechenbar und eskönne auf die Mitarbeit desPatienten in der heutigenKieferorthopädie verzichtetwerden. Der Einfluss auf Ent-

scheidungen, wie eine Be-handlung aussehen soll, istnur zum kleinen Teil von derTechnik abhängig als von Bio-logie, Befund und Diag nose. Der Einsatz von ossären Ver-ankerungssystemen in je-der Technik erweitert unser

KIEFERORTHOPÄDIENACHRICHTEN

Die Zeitung von Kieferorthopäden für Kieferorthopäden I www.kn-aktuell.de

Die Idee zu diesem Bracketentstand aufgrund eines lö-sungsorientierten Ansatzes.Das Problem stellte sich hier-bei wie folgt dar: Bei einemPatienten brach in der Re -tentionsphase beim Zahn 21der Kleberetainer, woraufhindieser Zahn extrudierte und

zudem seine Achsenneigungänderte (Abb. 2).Um den Frontzahn zu in -trudieren und dessen Ach-senneigung zu korrigieren,wurde eine linguale Appa -ratur eingesetzt. Nun stelltdie Ausübung von Torque bei Anwendung der lingua-

len Behandlungstechnik eingrundlegendes Problem dar,da man sich vom Kraftansatzher auf der falschen Seite be-findet. Die Behandlung je-doch mithilfe einer dreidi-mensionalen Lingualappara -tur durchzuführen, erschienzu aufwendig und teuer undhinsichtlich des Torqueaus-gleichs nicht unbedingt zumZiel führend. Daher wurde indiesem Fall eine modifiziertezweidimensionale Apparaturgewählt, bei der die Möglich-keit des Einsatzes von zweiBögen besteht. Mithilfe einerspeziellen Konstruktion ge-lang es, über einen Hebelarmdie isolierte Korrektur derZahnachse ohne nennenswerte

Vielversprechende BracketinnovationIn folgendem Beitrag stellt Dr. Jakob Karp anhand von Lingualfällen das neu

entwickelte Swiss Nonligating Bracket (SNB) der Firma tröster applications* sowie dessen Vorteile bei der Zwei-Slot-Behandlung vor.

Gaumenimplantate in der LingualtechnikInwieweit das im Gaumen platzierte Implantat eine sichere und effektive skelettale Veran-kerungsmöglichkeit darstellt und welche Aspekte hinsichtlich Insertion, Biomechanik oder

anatomischer Risiken hierbei Beachtung finden sollten, erläutern Dr. Dr. Marc Schätzle, Dr. Peter Göllner und Dr. Roland Männchen in folgendem Beitrag.

Schon im Mai dieses Jahreshatte sich Prof. Dr. RichardParkhouse – neben Dr. PeterKesling einer der Schlüsselfi-guren rund um die Entwick-lung des bekannten Tip-EdgePLUS-Bracketsystems – dieEhre gegeben. Anschließendan diesen Kurserfolg lud dieFirma TP Orthodontics AnfangOktober nun erneut zu einerFortbildungsveranstaltung mitdem bekannten Experten aus

Wales sowie dessen Praxis-partnerin Dr. Joy Hickman ein,dieses Mal nach Düsseldorf.Wer von den Teilnehmern Professor Parkhouse das ersteMal begegnete, dem wird ne-ben all den wertvollen Infor-mationen dieses Zwei-Tages-Kurses vor allem dessen be-scheidene und sympathischeArt in Erinnerung bleiben.

Sie sehen die Ergebnisse - nicht die BracketsDamon Clear™ - sichtbar UNSICHTBAR Klare Leistung, Optimale Stabilität, Komfortable Passform, Präzise Bracketplatzierung.

Damon Clear™ vereint die klinisch erprobten Eigenschaften eines nahezu

reibungsfreien, passiv selbstligierenden Systems mit den ästhetischen Ansprüchen,

die imagebewusste Patienten heute stellen. Das Ergebnis sind kristallklare

Brackets, die alle Erwartungen an Schönheit und Funktionalität übertreffen.

Der innovative SpinTek™ -Schiebemechanismus für einfache Bogenwechsel

Eine patentierte, gelaserter Basis für optimale Verbundfestigkeit und Zuverlässigkeit.

Eine herausnehmbare Positionierhilfe für akkurate Platzierung der Brackets.

Der innovative SpinTek™ Eine patentierte gelaserter Basis Eine herausnehmbare

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Abb. 1: Elongierter 21 nach Bruch des Retainers.

8 Seite 4 8 Seite 18

Abb. 1a, b: Indikation: Verlagerung von Zahn 23 mit Einreihung nach Anschlingung. Nichtanlage 14, Lü-ckenschluss mit Protraktion 13, 15, 16, 17. Zuerst werden die lokalen Probleme behandelt, das Ausrundenund das Harmonisieren der beiden Zahnbögen mit Lingualapparatur erfolgt später.

Über die Schulter geschautKieferorthopäden aus dem In- und Ausland nahmen AnfangOktober die Möglichkeit wahr, Prof. Dr. Richard Parkhouse

und Dr. Joy Hickman bei einem Kurs rund um die Anwendungdes Tip-Edge PLUS-Brackets über die Schulter zu schauen.

Nr. 11 | November 2010 | 8. Jahrgang | ISSN: 1612–2577 | PVSt: 62133 | Einzelpreis 8,– €

Aktuell

TiefziehtechnikDr. Werner Noeke undCo-Autoren stellen dieErgebnisse einer Studievor, die den Post Func-tional Retainer mit derkonventionellen heraus-nehmbaren Retentions-platte vergleicht.

Wissenschaft & Praxis

8 Seite 11

Manuelle TherapieWenn es um die Verord-nung Manueller Thera-pie geht, sind Behandleroft verunsichert. Prof. Dr.Axel Bumann klärt aufund erläutert die aktuellenverwaltungstechnischenRahmenbedingungen.

Aus der Praxis

8 Seite 13

TheraMon®

Dr. Fritz Byloff und Ing.Gerhard Gschladt stellenein Monitoringsystem zurDokumentation von Tra-gezeiten herausnehmba-rer KFO-Apparaturen vor.

KFO-Labor

8 Seite 14

Dentalmedizintagte in FrankfurtRund 30 Fachgesellschaf-ten und Arbeitskreisepräsentierten jüngste Er-kenntnisse aus Klinik undForschung. KN berichtetvon den Neuheiten desFachbereichs KFO.

Events

8 Seite 16

Abb. 1a

Abb. 1b

Page 2: KIEFERORTHOPÄDIE NACHRICHTEN - ZWP online...Fortan war die Idee der Pro-phylaxe nicht nur von akade-mischem, sondern auch prak-tischem Interesse. Die beruf-liche Tätigkeit von Prof.

Jahrzehntelange internatio-nale Forschung und Lehre,über 300 Publikationen undBuchbeiträge, mehr als 400Vorträge im In- und Auslandund bis heute ein Engage-ment im Dienste der dentalenProphylaxe, das seinesglei-chen sucht: Ihr beruflichesLebenswerk macht Frau Prof.Dr. Dr. h. c. Annerose Boruttazu einer der renommiertestenExpertinnen im Bereich derpräventiven Kinderzahnheil-kunde in Deutschland undüber die Landesgrenzen hin-aus. Jetzt ist sie auch Träge-rin der Tholuck-Medaille desVereins für Zahnhygiene e.V.(VFZ). Anlässlich der Über-gabe im Rahmen einer Fort-bildungsveranstaltung derLAGZ Bayern am 29. Ok tober2010 in Wildbad Kreuth fassteMichael Mohr, Erster Vorsit-zender des VFZ, das Wirkender Geehrten zusammen:

„Selten wird einem der Be-griff ‚Berufung‘ so klar vorAugen geführt wie bei der Vita der Preisträgerin. Un-zählige Menschen haben vonihren Anstrengungen profi-tiert – das verlangt allerhöchs -ten Respekt!“Dazu leistete Prof. AnneroseBorutta Pionierarbeit: Dennzu Beginn ihrer Berufstätig-keit Mitte der 60er-Jahre inder DDR war sie zwar bereitsals Bereichszahnärztin fürdie Gebisssanierung von Tau-senden Kindern aus ländli -chen Regionen verantwort-lich, doch die Vorteile einerzahnärztlichen Präventionwaren nur theoretisch be-kannt. Das sollte sich nichtzuletzt auch durch ihr Enga-gement in den folgenden Jah-ren und Jahrzehnten grund -legend ändern. In den 70er-Jahren setzte schließlich der

Paradigmenwechsel in derkinderzahnärztlichen Betreu-ung von einer kurativen zu einer präventiv ausgerichte-ten Strategie ein.Fortan war die Idee der Pro-phylaxe nicht nur von akade-mischem, sondern auch prak-tischem Interesse. Die beruf-liche Tätigkeit von Prof. Bo-rutta war dabei geprägt vonzahlreichen Aktivitäten zurOptimierung der Mundge-sundheit von Kindern und Ju-gendlichen: Neben der prä-ventiv orientierten kinder-zahnärztlichen Versorgungengagierte sie sich in der Aus-bildung, hielt Vorlesungen,gestaltete Seminare, organi-sierte klinische Kurse undSymposien und forschte. Von1994 bis zu ihrer Emeritie-rung 2008 war die Preisträ -gerin schließlich als Profes -sorin und Leiterin der Abtei-lung Kinderzahnheilkunde

der Poliklinik für Präventiveund Kinderzahnheilkunde derUniversität Jena tätig. Gleich-zeitig engagierte sie sich auchinternational mehr als zehnJahre lang als Direktorin desWHO-Kollaborationszentrums„Prävention oraler Erkran-kungen“. Und im Ruhestandist sie noch lange nicht: Seit2004 ist sie Mitglied des Vor-stands der Landesarbeitsge-meinschaft Jugendzahn pfle -ge in Thüringen e.V., präsen-tiert weiter auf fachlichenKongressen und publiziert. Ihr großes Engagement inden vergangenen Jahrzehn-ten bis heute macht sie nachMeinung der Jury auch zu ei-ner mehr als würdigen Trä-gerin der Tholuck-Medaille.Die Auszeichnung ist nachdem Frankfurter Obermedizi-nalrat Dr. Hans-Joachim Tho-luck benannt. Verliehen wirdsie seit 1973 an Persönlichkei-ten, die sich um die zahnge-sundheitliche Aufklärung undErziehung verdient gemachthaben. Der Jury gehören Ver-treter des Arbeitskreises Zahn-medizinische Information, derDeutschen Arbeitsgemein-schaft für Jugendzahnpflegeund des VfZ an.

NEWS2 | Nr. 11 | November 2010

Ehrung für LebenswerkProf. Dr. Dr. h. c. Annerose Borutta erhält Tholuck-Medaille 2010.

Die Deutsche Gesellschaftfür Zahn-, Mund- und Kiefer-heilkunde (DGZMK) trauertum Prof. Dr. Wolfgang B.Freesmeyer, der am 22. Ok to -ber 2010 nach kurzer schwe -rer Krankheit verstorben ist. Als Präsident der DeutschenGesellschaft für Funktions-diagnostik und -therapie(DGFDT) gehörte er langeJahre bis zuletzt dem Vor-

stand der DGZMK an undhat dessen Arbeit mit seinemprofunden Fachwissen, sei-ner Kompetenz sowie seinermenschlich offenen Art sehrbereichert. Bedeutende Im-pulse gingen von ihm für die Funktionsdiagnostik und -therapie des orofazialenSystems aus. Seinem leiden-schaftlichen Engagement istdie rasante Entwicklung derFachgesellschaft einschließ-lich des Erfolgs der von ihmgegründeten Zeitschrift fürkraniomandibuläre Funk-tion zu verdanken. DGZMK-Präsident Prof. Dr. ThomasHoffmann: „Wir werden die-sen verdienstvollen Kolle-gen sehr vermissen. UnsereAnteilnahme gilt seiner Fa-milie.“Prof. Freesmeyer wurde 1944in Meiningen geboren undstudierte Zahnmedizin inJena, wo er bis 1974 Assis-tent an der prothetischen

Abteilung der ZahnklinikJena war. 1977 übersiedelteer in die BundesrepublikDeutschland. Er setzte seineArbeit zunächst in Tübingenfort, dort habilitierte er sich1985 und wurde 1991 zumaußerplanmäßigen Profes-sor ernannt. Im Jahr daraufwechselte er nach Berlin undwurde im Dezember 1992Abteilungsleiter der Polikli-nik für Zahnärztliche Pro-thetik I der Klinik und Poli-klinik für Zahn-, Mund- undKieferheilkunde der FreienUniversität Berlin. Bis zu sei-ner Emeritierung im Som -mersemester 2010 war ergeschäftsführender Direk-tor der Abteilung Zahnärzt-liche Prothetik, Alterszahn-medizin und Funktions -lehre an der Berliner Cha-rité.

(DGZMK im November2010)

Professor Freesmeyer verstorben

Rasteder KFO-Spezial LaborWilhelmshavener Str. 35 - 26180 Rastede

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Spektrum enorm und ist in derLingualtechnik genauso an-wendbar wie labial. Die fol-genden Beispiele (Abb. 1 bis 8)sollen die Vielfalt an Anwen-dungsmöglichkeiten zeigen.Das Gaumenimplantat stehtaußerhalb der Zahnreihe undkann rotationsstabil belastetwerden – alles Vorteile, dieein Anpassen an die sich ändernden Verankerungsan -sprüche im Verlauf jeder Be-handlung möglich machen. Schöne Zähne und ein äs -thetisches Gebiss werden mitErfolg, Vitalität und Attrakti-vität verbunden. ErwachsenePatienten mit hohen ästhe -tischen Ansprüchen findendeshalb heute zunehmendden Weg in die Praxis undwünschen sich ein attraktivesLächeln. Der Wunsch nachoptimaler Ästhetik kann aberdurch einen einzelnen zahn-medizinischen Fachbereich

oft nicht in idealer Weise er-füllt werden. Insofern gewinntdie interdisziplinäre Zusam -menarbeit von Spe zia listenverschiedener Fachbereiche,wie z. B. der Kiefer or thopädieund der re kons truk tiven Zahn-medizin, zunehmend an Be-deutung. Un güns tige Zahn-morphologie, asymmetrischeZahn größen, Lücken, Nicht-anlagen oder ein unharmoni-scher Zahnfleischverlauf kön -nen rein kieferorthopädischnur bedingt behandelt wer-den. In solchen Fällen zwingtsich ein interdisziplinäres Be-handlungskonzept auf, dennrein prothetische Korrektu-ren sind im Gegensatz dazuoft mit einer hohen Invasivitätverbunden. In einer interdisziplinären Zu -sammenarbeit kann hingegenein optimales Behandlungs-ergebnis für den betreffendenPatienten erzielt werden. Beispeziellen Fällen mit ausge-prägten skelettalen Dysgna-

thien kann sich diese Zusam -menarbeit zusätzlich auf dieKieferchirurgie ausdehnen.Bei ungenügender Veranke-rung war die Kieferorthopä-die aber bereits bei modera-ten dentoalveolären Abwei-chungen auf eine Zusammen-arbeit mit der Kieferchirurgieangewiesen, da die Patienten-mitarbeit und die damit ver-bundene Verankerung nichtimmer garantiert werden konn-ten (Nanda & Kierl 1992).Die Verankerung stellt daherin der Kieferorthopädie einzentrales Thema dar. Bedingtdurch ungenügende Mitarbeit,ein parodontal geschädigtesGebiss oder gewisse größe-re skelettale Abweichungenkonn te das gewünschte Be-handlungsziel nicht erreichtresp. mussten für den Patien-ten gewisse Kompromisse be-züglich Ästhetik eingegangenwerden oder ein orthognatherchi rurgischer Eingriff war un-ausweichlich.

Aus diesem Grunde wurdeAnfang der 90er-Jahre nacheiner alternativen skeletta-len, patientenunabhängigenVerankerungsmöglichkeitgesucht, wobei das Gaumen -implantat nebst Minischrau-ben oder Miniplates eine Va-riante darstellt. Gewöhnlichorientiert sich die kieferor-thopädische Verankerung ander biologischen Verankerungder Zähne. Das Widerstands -potenzial der Ankerzähne wirddabei durch mehrere Fakto-ren beeinflusst: die Größe derZahnwurzeloberfläche mit pa -rodontalem Attachment, dieDichte und Struktur des Alve-olarknochens und die Um-baurate des parodontalen Gewebes, Muskelaktivität/okklusale Kräfte, die kranio-faziale Morphologie und dieArt der Zahnbewegung (Kip-pung/ kör perliche Bewegung)(Diet rich 1993). Um eine zahngestützte Ver -ankerung zu optimieren, kön-

nen entweder differenzielleDrehmomente (Burstone 1982)angewandt, die Wurzeln in dieknöcherne Kortikalis bewegt(Ricketts 1976) oder die Mo -laren distal inkliniert werden(Tweed 1941, Begg & Keslin1977). Bei ungenügender den-taler Verankerung im Verhält-nis zum angestrebten Be-handlungsziel werden zudemextaorale und intermaxilläreApparaturen zur Veranke-rungsverstärkung eingesetzt. Temporäre skelettale Veran-kerungen (TAD) (Daskalo-giannakis 2000) wurden ent -wickelt, um die nicht ver -meidbaren Nebeneffekte derkonventionellen kieferortho-pädischen Verankerungs -apparaturen zu überwinden.Die Verankerung mittels TADsgewährt eine Unabhängig-keit von der Mitarbeit des Pa-tienten (Creekmore & Eklund1983) (Ausnahme: Mundhy-giene) durch Stabilisierungder Zähne der reaktiven Ein-heit oder durch das gänzlicheVermeiden einer dentalen re-aktiven Einheit.Normalerweise weisen kiefer -orthopädische Patienten einekomplette Dentition auf odernur Extraktionslücken, diegeschlossen werden sollten.Es steht deshalb kein zahnlo-ser Alveolarknochen für dieInsertion von TADs zur Ver -fügung. Diese müssen folg-lich in anderen topografi-schen Regionen platziert wer-den, in genügendem Abstandzum eigentlichen kieferor-thopädischen Geschehen.Erst durch die Einführungvon längenreduzierten Gau-menimplantaten (Triaca et al.1992), resorbierbaren Im-plantatankern (Glatzmaieret al. 1996), orthodontischenImplantaten mit Schulterde-sign (Wehrbein et al. 1996)(Orthosystem®, Institut Strau-mann AG, Basel, Schweiz)

und der Grazer implantatge-stützten Pendulum-Appara-tur (Byloff et al. 2000) wurdenInsertionsorte außerhalb deszahntragenden Alveolarkno-chens für die Kieferorthopä-die zugänglich gemacht. Mi-nischrauben mit reduziertemDurchmesser (< 2mm) un-terschiedlichster Länge (Ka-nomi 1997, Costa et al. 1998)und Titan-Pins (Bousquet et al.1996) werden in den zahn -tragenden Alveolarknochenzwischen die Zahnwurzelngesetzt. L-förmige Miniplat-ten mit einem Arm, der durchdie Umschlagsfalte in dieorale Kavität reicht (Ume -mori et al. 1999), und „bol-lard“ Anker (De Clerck et al.2002) werden mit Schraubenim supra- oder subapikalenBereich fixiert. Lediglich dasOnplant® (Block & Hofmann1995) (Noble Biocare, Zürich,Schweiz) wird nicht in denKnochen inseriert, sondernsubperiostal platziert, umsich so mit dem Knochen zuverbinden.Der entscheidende Unter-schied liegt darin, dass Gau-menimplantate und Mini-platten rotationsstabil sindund daher mit relativ hohenDrehmomenten direkt be-lastet werden können. Mini-schrauben können lediglichmit moderaten Kipp-Dreh-momenten belastet werden.Größere Drehmomente, spe-ziell um die Längsachse derMinischraube, können zumVerlust führen.Aufgrund der Tatsache, dassMinischrauben nicht rota-tionsstabil sind, können die-se oft nur indirekt belastetwerden, resp. müssen meh-rere Schrauben miteinanderverbunden werden, um direktDrehmomente applizieren zukönnen. Minischrauben wer-den zudem meistens im Be-reich des Alveolarfortsatzes

WISSENSCHAFT & PRAXIS4 | Nr. 11 | November 2010

Gaumenimplantate in der Lingualtechnik

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Abb. 2: Indikation: Maximale Frontzahnretraktion. – Abb. 3a, b: Indikation: Zahnverlust 26 aus Endodontie-gründen, lokaler Lückenschluss. – Abb. 4: Indikation: Mittellinienverschiebung und Frontzahnretraktion linksaufgrund von Asymmetrie. – Abb. 5: Indikation: Direkte Verankerung von intermaxillären Klasse II-Gummi-zügen ohne sagittale und vertikale Nebenwirkung auf den Oberkiefer.

Fortsetzung von Seite 1

Literaturliste zum Artikel in der E-Paper-Version

der KN Kieferorthopädie Nachrichten unter:

www.zwp-online.info/publikationen

Abb. 2 Abb. 3a

Abb. 4 Abb. 5

Abb. 3b

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gesetzt und müssen öfter neuinseriert werden, da sie ge-wisse Zahnbewegungen be-hindern. Im Gegensatz zuGaumenimplantaten brauchtes zudem meistens auf bei-den Seiten einer Fixtur, umdie gleiche Verankerung zuerzielen.Mit dem Wandel der ästhe -tischen Ansprüche in unse-rer Gesellschaft verändertsich auch das Tätigkeitsge-biet des Kieferorthopäden.Die erwachsenen Patientensind oft nicht mehr gewillt,sichtbare Brackets zu tra-gen, geschweige denn extra -orale kieferorthopädischeVerankerungsapparaturen.Aus diesem Grunde bietetdie Kombination von lingualgeklebten Brackets mit ei-nem Gaumenimplantat idea -le Voraussetzungen für Pa-tienten mit ästhetisch hohenAnsprüchen.

Chirurgisches Vorgehenund Zeitaufwand für die Gaumenimplantat-Insertion

Streng genommen gibt es kei -ne Alterseinschränkungen.Bei jugendlichen Patienten,die jünger als zwölf Jahre altsind, kommen Gaumenim-plantate aber nur ausnahms-weise zum Einsatz. Bei Er-wachsenen gibt es außer allgemein medizinischen Kon -traindikationen keine Alters-begrenzung.Die Platzierung der Gaumen -implantate erfolgt im Gau-men hinter dem Canalis inci-sivus auf Höhe der ersten undzweiten Prämolaren. Wenndas Gaumenimplantat weiterdorsal gesetzt wird, reduziertsich das vertikale Knochen-angebot, was für die Stabilitätund damit für die Erfolgsrateder Implantate hinderlich seinkann (Abb. 9). Die chirurgischen Schritteder Gaumenimplantat-Inser-tion sind vergleichbar mit de-nen eines prothetischen Im-plantates. Unter Lokalanäs-thesie wird zuerst die Gau-menschleimhaut gestanzt,anschließend das Implantat-bett schrittweise aufbereitetund das Implantat entwedervon Hand oder maschinelleingedreht. Der ganze Ein-griff dauert ca. 15 Minuten.Die Patienten sind meist sehr positiv überrascht, wieschnell und problemlos so-wohl die Insertion als auchdie Explantation abläuft. Dieabgegebenen Schmerzmittelwerden meistens nicht ge-braucht. Entscheidend istaber ein atraumatisches chi -rurgisches Vorgehen.Bei der Explantation wird dasGaumenimplantat mit einerTrephine (Hohlfräse) um-bohrt, anschließend mit einerExtraktionszange luxiert undentfernt. Die chirurgische Ent-fernung eines Gaumenim-plantates ist mit einer gewis-sen Invasivität verbunden, daes mit einer Trephine „heraus-gebohrt“ werden muss. Fürdie nach Definition absoluteskelettale Verankerung beimGaumenimplantat spricht dieTatsache, dass die Entfer-nung einen gewissen Auf-wand erfordert. Nach Wehr-bein (Wehrbein 2008) genügtein 3 mm hohes Knochenbett,um diesem Anspruch der ab-soluten Verankerung gerechtzu werden. Andere Veranke-rungssysteme werden ohneAnästhesie und von Handentfernt, was ein Vorteil ist,

aber nicht die gleiche Qualitätan Verankerung bieten kann.Der Eingriff wird aber vonden Patienten gut toleriert(Kuroda et al. 2007, Corneliset al. 2008) und die Schmerz-intensität nach Entfernungeines Gaumenimplantates istgeringer als nach einer Prä-molarenextraktion (Feldmannet al. 2007). Das ehemalige Implantatbett blutet voll undnach ein bis zwei Wochen istdie primäre Heilung abge-schlossen.

Biomechanik

Die Kraftübertragung erfolgtentweder direkt oder indirektüber eine individuell im La-bor hergestellte Suprastruk-tur (Abb. 10). Der Hauptvor-teil liegt darin, dass währendder Belastung jederzeit dieRichtung der appliziertenKraft verändert werden kann.Die Kraftübertragung erfolgtüber Teilbögen.Der Hersteller bietet seit Neu-estem auch eine vorgefer-tigte Lösung an, die direkt amPatienten nur noch adjustiertwerden muss und direkt an einen gewünschten Zahn mit -tels Adhäsivtechnik befestigtwird. Bei dieser Lösung istaber nur eine indirekte Belas-tung möglich, was den Einsatzetwas einschränkt. Bei der indirekten Belastung werdenAnkerzähne gegen das Im-plantat stabilisiert und könnensomit als Verankerungseinheitmit sehr hoher Resistenz die-nen. Bei der direkten Gaumen -implantat-Belastung wirkt di-rekt eine Kraft zwischen ei-nem Zahn und dem Implantat.Die aktiven Bewegungen kön-nen einerseits mit sagittal vor-aktivierten Delta-Loops odermit einem straight wire undpush-/pull coils durchgeführtwerden. Bei der Straight-Wire-Technik empfiehlt es sich, ei-nen Stopp beim distalen Endeeinzubiegen resp. anzubrin-gen, um ein freies sagittalesGleiten des Drahtes zu vermei-den. Bei der beschriebenenSuprastruktur ist ein Stain-less-Steal-Draht der Dimen-sion von .018� x .025� ideal fürbeide Behandlungsansätze. Bei der Distalisierung einesMolaren wird dieser mesialeinrotieren, da die applizierteKraft palatinal exzentrisch desResistenzzentrums angreift.Eine kompensatorische Bie-gung ist notwendig, um dieseRotation zu verhindern. Des-halb wird eine �-Antirota-tionsbiegung (oder „toe inbend“) am Molarenattach-ment appliziert. Wird jedochlediglich diese Kompensa-tion eingegeben, hat dies eine bukkale Kraft auf Höhe desMolaren und eine gleich gro -ße entgegengesetzte palati-nale Kraft auf Hö he des Im-plantates zur Fol ge. Da dasGaumenimplantat nicht rea-giert, ist mit einer uner-wünschten Bukkalbewegungdes Molaren zu rechnen. Umdies zu vermeiden, ist einekompensa torische α-Biegungdesselben Ausmaßes beim Implantatröhrchen notwen-dig (Abb. 11a). Bei einer Dis-talisierung mit der Straight-Wire-Technik werden dieBiegungen mit einem Sweep,einer kon tinuierlichen Kur-vatur des Drahtes kompen-siert.Dasselbe Problem besteht inder Second Order-Dimension(Abb. 11b), da die Kraft auch

Nr. 11 | November 2010 WISSENSCHAFT & PRAXISANZEIGE

Fortsetzung auf Seite 6

Abb. 6a

Abb. 6b

Abb. 7a

Abb. 7b

Abb. 7c

Abb. 6a, b: Indikation: Nichtanlage 12 und 22. Das Implantat als Verankerung für die beiden Provisorien, dieNachbarzähne können unbeeinflusst orthodontisch bewegt werden. Lückenschluss durch Protraktion derSeitenzähne.

Abb. 7a–c: Indikation: Retraktion des ganzen Zahnbogens und Intrusion der Molaren, dadurch Autorotation des Unterkiefers und Schluss des offenen Bisses (Das Fernröntgenseitenbild ist nicht vom gleichen Patienten).

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exzentrisch angreift. Somitsind auch hier Kompensa-tionsbiegungen nötig. Bei der

Verwendung eines Delta-Loopmuss ein Kronen-Tip forward(�-bend) beim Molaren undeine α-Biegung auf Höhe desImplantates eingegeben wer-

den, um eine Molarenintrusionzu vermeiden. Bei der Straight-Wire-Technik muss ein Sweepin der entsprechenden Rich-tung eingegeben werden.

Verlustrate und anatomische Risiken

Die Kenntnis der verschie -denen Verlustraten, Risiko-

faktoren und der Dynamikdes Verlustes über die Zeit ist ein entscheidender Faktor bei der Wahl des adäquatenTADs, da bei einem allfälligen

vorzeitigen Verlust eine Än-derung des Behandlungs -planes schwierig bis unmög-lich ist. Ein vorzeitiger Ver-lust während der kieferortho-pädischen Behandlung kannschwierige Änderungen desBehandlungskonzeptes be-dingen. Im schlimmsten Fallkann auch eine rein kieferor-thopädische Lösung verhin-dert und somit ein interdiszi-plinärer Lösungsansatz (Kie-ferchirurgie oder Prothetik)nötig werden.Im Gegensatz zu konventio-nellen dentalen Implantatenwies das ursprüngliche Gau-menimplantat ein Austritts-profil mit einer 90°-Schulterauf. Dieses Design barg dieGefahr in sich, das Implantatschon bei niedrigen Eindreh-momenten zu überdrehenund dessen Gewinde auszu-reißen, was zu einem Verlustder Primärstabilität führte. Es ist offensichtlich, dassdiese Implantateigenschaftdas Einsetzen des Gaumen -implantates sehr technik-sensitiv und vom Chirurgenabhängig machte (Sandler et al. 2008). In den letzten Jah-ren wurde jedoch ein neuesGaumenimplantat (Ortho-system®, Straumann AG, Ba-sel, Schweiz) mit einem leichtkonkaven, tulpenförmigenAustrittsprofil entwickelt, beiwelchem die Gefahr des Über-drehens deutlich reduziertwurde. Bis heute liegen aber ledig-lich Resultate einer einzigen pros pektiven Kohorten-Stu-die (Jung et al. 2008) vor, wel-

6 | www.kn-aktuell.de Nr. 11 | November 2010WISSENSCHAFT & PRAXIS

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Abb. 8: Indikation: Protraktion des transversal und sagittal kollabierten Zahnbogens nach Extraktion 14und 24 in Jugend. Die Transversale wird durch die Protraktion des ganzen Zahnbogens mit korrigiert.

Abb. 11a: Kompensationsbiegungen bei einer Distalisierung in der First-Order-Dimension. Abb. 11b: Kompensationsbiegungen bei einer Distalisierung in der Second-Order.

Abb. 9: Schematische Illustration der Gaumenimplantat-Insertionsstelle imFernröntgenbild (Männchen & Schätzle 2008).

Abb. 10: Klinischer Fall mit direkter Belastung des Gaumenimplantates. Distalisierung der Mola-ren rechts entlang des Teilbogens mit Druckfeder, links mit einem Loop.

Fortsetzung von Seite 5

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che dieses Gaumenimplantatder neuen Generation unter-suchte. Sie zeigt eine vielver-sprechende Überlebensratevon 93,3 %. Unter Berück-sichtigung aller Gaumenim-plantatstudien am Menschenevaluierte eine Meta-Analyseeine durchschnittliche Verlust -rate von 10,5 % (95 % Konfi-denz-Intervall 6,1 % bis 18,1 %)(Schätzle et al. 2009). In der Privatpraxis (ein Kie-ferorthopäde, ein Chirurg)betrug die Verlustrate bei 458Gaumenimplantatpatienten2,8 % (IOK Göllner 2010).Schließt man die beiden Stu-dien aus, in denen die Auto-ren selbst feststellten, dassaufgrund der Lernkurve derChirurgen die Verlustrate zuBeginn deutlich höher war, re-sultiert hingegen eine durch-schnittliche Verlustrate vonauch nur 6,7 % des älteren Orthosystems®. Die meistenVerluste ereigneten sich wäh-rend der Einheilphase, wasauf eine Behandlungsmoda-lität mit hoher Voraussagbar-keit für den alltäglichen Ge-brauch hinweist.

Aus klinischer Sicht ist an -genehm, dass Gaumenim-plantate nach der erfolgrei-chen Osseointegration wäh-rend der ganzen kieferortho-pädischen Behandlung stabilbleiben und genügend Wi-derstand gegenüber kiefer -orthopädischen Kräften bie-ten (Wehrbein 2009). WederWirts- noch umgebende Fak-toren konnten bis jetzt alsmögliche Risikoindikatorenresp. Risikofaktoren identifi-ziert werden (Männchen et al.submitted).

Schlussfolgerungen

Zusammenfassend kann ge-sagt werden, dass die Verwen-dung von Gaumenimplantatendas Spektrum an skelettalenund dentalen Abweichungen,in denen eine rein kieferortho-pädische Behandlung erfolg-reich sein kann, deutlich er-

weitert hat. Kein System hatnur Vorteile. Die eher hohenKosten und der zweite chirur-gische Eingriff für die Entfer-nung sind die Nachteile desGaumenimplantats. Unter denTAD kommt einzig das Gau-menimplantat der Definitioneiner absoluten skelettalenVerankerung sehr nahe.

Im Oberkiefer stellt das Gau-menimplantat die klar besteBehandlungsvariante vergli -chen mit den anderen TADsdar. Das Gaumenimplantatermöglicht eine sichere undeffektive skelettale Veranke-rungsmöglichkeit mit hoherErfolgswahrscheinlichkeit(> 90 %). Trotzdem darf man

nicht vergessen, dass TADskeinerlei skelettale Wirkunghaben. Deshalb muss beimwachsenden Patienten häu-fig der Einsatz von konven -tionellen Verankerungsstra -te gien wie beispielsweise Headgears, Aktivatoren oderHerbst-Apparaturen vorge-zogen werden.

Nr. 11 | November 2010 www.kn-aktuell.de | 7WISSENSCHAFT & PRAXIS

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Dr. med. dent. & Odont. Dr. Marc SchätzleKlinik für Kieferorthopädie und KinderzahnmedizinZentrum für Zahn-, Mund- und KieferheilkundePlattenstraße 118032 ZürichSchweizTel.: +41- 44/634 32 14Fax: +41- 44/634 43 04E-Mail:[email protected]

Adresse

Dr. med. dent. & Odont. Dr. Marc Schätzle

• 1993–1999 Zahnmedizinstudiuman der Universität Bern

• 1999 Staatsexamen, Zahnmedizi-nische Kliniken Bern, UniversitätBern

• 1999 Promotion: Dr. med. dent.,Universität Bern

• 2000–2001 Postgraduate Assis -tent, Klinik für Mund-Kiefer-Ge-sichtschirurgie, Kantonsspital Lu-zern, Direktor: Prof. Dr. Dr. Nikolaus Hardt

• 2000–2001 WissenschaftlicherAssistent, Klinik für Parodontolo-gie und Kronen-Brückenprothetik,Zahnmedizinische Kliniken, Uni-versität Bern, Direktor: Prof. Dr.Niklaus P. Lang

• 2001–2004 Postgraduate Assis-tent, Klinik für Kieferorthopädieund Kinderzahnmedizin, Zentrumfür Zahn-, Mund- und Kieferheil-kunde, Universität Zürich, Direktor:Prof. Dr. Paul W. Stöckli, M.S.

• seit 2004 Oberassistent, Klinik fürKieferorthopädie und Kinderzahn-medizin, Zentrum für Zahn-, Mund-und Kieferheilkunde, UniversitätZürich, Direktor: Prof. Dr. Timo Pel-tomäki

• 2005 Promotion: Odont. Dr., Facultyof Odontology, Malmö University,Schweden

• 2006 Fachzahnarzt für Kieferortho-pädie (CH)

• seit 2007 selbstständig in Privat-praxis in Luzern sowie Oberassis-tent an der Klinik für Kieferorthopä-die und Kinderzahnmedizin, Zen-trum für Zahn-, Mund- und Kiefer-heilkunde, Universität Zürich

• 2/2009–7/2009 Visiting AssociateProfessor, Department of Ortho-dontics, The University of HongKong, Hong Kong SAR China, Di-rektor: Prof. Dr. Urban Hägg

• 2010 „Member of Orthodontics –The Royal College of Surgeons ofEdinburgh (MOrtho RCS (Edin)“

Kurzvita

Dr. med. dent. Peter Göllner

• 1991 Facharzt für Kieferorthopä-die an der Universität Bern

• seit 1993 Weiterbildung im Be-reich Lingualtechnik bei Dr. Cra-ven Curtz (Beverly Hills), Dr. Di-dier Fillion (Paris) und Dr. DirkWiechmann (Bad Essen)

• seit 1993 Privatpraxis in Bern• seit 1999 Präsident der Swiss

Lingual Orthodontic Association(SLOA)

• seit 2004 wissenschaftliche Zu-sammenarbeit und Publikationenüber skelettale Verankerungenmit der Universität Mainz (Prof.Dr. Dr. Heiner Wehrbein, Dr.Britta Jung), Universität Bochum(Prof. Dr. Dr. Martin Kunkel) undder Columbus University, Ohio(Prof. Dr. Allen Firestone)

• Buchbeiträge: „Ortho TemporaryAnchorage Devices, Guide andAtlas“ by Jason Cope 2007;„Temporary Anchorage Devicesin Orthodontics“ by RavindraNanda 2009

• Vorträge: Kongress der AmericanLingual Orthodontics Associa-tion (ALOA) 2001 in Toronto, Kon-gress der European Society ofLingual Orthodontics (ESLO)2002 in Berlin, ALOA-Kongress2003 auf Hawaii/USA, AnnualSession der American Associa-tion of Orthodontists (AAO) 2004in Orlando, ITI-Symposium 2005in München, Kongress der Euro-pean Orthodontic Society (EOS)2006 in Wien, Keynote-Lecturebei der Gemeinschaftstagungder European Orthodontic So-ciety (EOS) und Deutschen Ge-sellschaft für Kieferorthopädie(DGKFO) 2007 in Berlin, Kurse mitProf. Dr. Birte Melsen, Dr. DirkWiechmann in 2009, Hauptvor-trag zur DGKFO-Jahrestagung2009 in Mainz und bei der Gesell-schaft für Kieferorthopädie vonBerlin und Brandenburg (KFOBB)2010 in Berlin

Kurzvita

Dr. med. dent., PhD, Roland Männchen

• 1984–1990 Studium der Zahnme -dizin in Zürich, Schweiz

• 1990–1991 Assistenzarzt in Privat-praxis (Dr. E. Müller, Zürich, Schweiz:Konservative Zahnheilkunde, ab-nehmbare und festsitzende Prothetik)

• 1991–1992 Doktorarbeit an der Klinik für Kronen- und Brückenpro-thetik und zahnärztliche Material-kunde der Universität Zürich „Äs-thetik versus Stabilität beim me -tallkeramischen Zahnersatz? Ex -perimentelle Untersuchungen zumarginal modifizierten Metallge-rüsten.“

• 1993 Promotion zum Dr. med. dent.

• 1992–1994 Assistenzarzt in Privat-praxis (Dr. A. Keller, Wil, Schweiz:Konservative Zahnheilkunde, ab-nehmbare und festsitzende Pro -

thetik, Implantologie, CAD-Rekons -truktionen, Oralchirurgie)

• 1994–1997 Post-graduate-Ausbil-dung an der Klinik für Kieferortho-pädie und Kinderzahnmedizin derUniversität Zürich, Schweiz: Prof.Dr. Paul W. Stöckli (Klinikleiter),Priv.-Doz. Dr. Ullrich Teuscher (Pri-vatdozent)

• 1999 Kieferorthopäde SSO (heute:Fachzahnarzt für Kieferorthopädie)

• 1997–2000 Oberarzt an der Klinik fürKieferorthopädie und Kinderzahnme-dizin der Universität Zürich, Schweiz

• 2001–2010 Instruktor an der Klinikfür Kieferorthopädie und Kinder-zahnmedizin der Universität Zürich,Schweiz

• seit 2001 Privatpraktiker in Winter-thur, Schweiz

• 2010 PhD-These am Regea-Institutfür Regenerative Medizin, Univer-sität Tampere, Finnland: „The Pala-tal Orthodontic Implant: HealingProcess, Clinical Application, Bio-mechanics, Success, Risk Factors,Indications and Limits“

• diverse Mitgliedschaften, u. a.Schweizerische Zahnärztegesell-schaft SSO, Schweizerische Ge-sellschaft für KieferorthopädieSGK, European Orthodontic So-ciety EOS, Angle Society of EuropeASE, Consultant des AmericanJounal of Orthodontics and Dento-facial Orthopedics

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Vielversprechende BracketinnovationFortsetzung von Seite 1

Fortsetzung auf Seite 10

Abb. 2: Unterschiedliche Achsenneigung der Inzisivi.

Abb. 3: Teilbogen eingegliedert.

Abb. 4: Torque vollzogen.

Abb. 5a, b: Swiss Nonligating Bracket (SNB).

Abb. 6

Abb. 5a

Abb. 5b

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die zwei vertikal untereinan-der angeordneten Bögen inder transversalen und vertika-len Dimension eine besonderseffiziente Kontrolle ausüben.Ein weiteres herausragendesMerkmal des SNB stellt dessenextrem geringer Reibungsko -effizient dar, der aufgrund desteflonähnlichen Materials er-möglicht wird. Hierbei gleitetder Bogen im Slot gleich einemSchlittschuhläufer auf demEis. Mittels elastischer Ket-ten, Zugfedern, Druckfedernusw. können weitere Kräfte inden zweiten Slot eingebrachtwerden, wodurch zusätzlicheReibung von vornherein ver-hindert wird (Abb. 10). Aufgrund dieser extrem redu-zierten Reibung verkürzt sichdeutlich die Behandlungszeit,was wiederum von den Patien -

ten sehr geschätzt wird. Auf-grund der Einzigartigkeit undFestigkeit des Bracketmaterialsist zudem das Debonding pro-blemlos und leicht realisierbar.

Fallbeispiele

Nachfolgend seien einige kli-nische Beispiele für den Ein-satz des SNB aufgeführt. DieAbbildungen 11 bis 14 zeigeneine Rezidivbehandlung mit ei-ner Verlaufskontrolle von drei -einhalb Wochen mit nur einemBogen (0.012�). Ein zweitesBeispiel zeigt die Auflösung ei-nes Engstandes mit Lücken-bildung nach ca. vier Wochen,ebenfalls mit einem 0.012�er-Bogen (Abb. 15, 16). In den Ab-bildungen 17a–c und 18a–f wer-den Behandlungsverläufe miteingegliederte SNB-Bracketsgezeigt, bei denen nur ein Bo-

gen benötigt wurde. Die letzteAbbildung der jeweiligen Se-rie zeigt den Zustand nach vierWochen Behandlungszeit.

Zusammenfassung

Auch wenn bislang noch nichtalle Eigenschaften erfahrenwur den, kann resümierend voneinem äußerst vielversprechen -dem Bracket berichtet werden.Zahlreiche klinische Fälle, diesich momentan noch in diver-sen Behandlungsphasen befin-den, werden bei weiterem The-rapiefortschritt und -abschlussin künftigen Beiträgen vorge-stellt werden. Hierbei sind si-cherlich die Extraktionsfällevon besonderem Interesse, dasich gerade in solch kritischenSituationen die ganze Stärkeder Zwei-Slot-Behandlung er-weisen wird.

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Dr. Jakob KarpPraxis für KieferorthopädieRäterstr. 2085551 HeimstettenTel.: 0 89/9 04 57 77 Fax: 0 89/92 79 46 59 E-Mail: [email protected]

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tröster applicationsDr. Dominik TrösterSandgarten 284312 MagdenSchweizTel.: +41-(0)76/580 01 58Fax: +41-(0)61/843 91 35E-Mail: [email protected]

Adresse*

[1] Alexander, C.M., Alexander, R.G., Gorman, J.C., Hil-gers, J.J., Kurz, C.; Scholz, R.P., Schmith, J.R.: Lingualorthodontics: A status report, J. Clin. Orthod.16:255–262, 1982.

[2] Björn L., Glasl B., Lisson J.: Die 2-D-Lingualtechnik undihre Möglichkeiten zur Korrektur der Frontzahninklina-tion. Quintessenz, Kieferorthopädie (2008) Nr. 3.

[3] Fujita, K.: Development of lingual bracket technique:Esthetic and hygienic approach to orthodontic treat-ment, Jap. Soc. Dent. Appar. Mater. 19:81–94, 1978.

[4] Fujita, K.: New orthodontic treatment with lingualbracket mushroom archwire appliance, Am. J. Orthod.76:657–675, 1979.

[5] Gorman, J.: Relazione sugli attacchi linguali, Atti VIICongresso Nazionale, SIDO, pp. 12–16, 1983.

[6] Macchi A., Lazzati M., Nidoli G.: The lingual equip-ment: contribution for the determination of torque angle. Mondo Ortodontico (1983) Vol 3. pp 33–46ISSN: 0391–2000 (IT).

[7] Macchi A., Nidoli G., Lazzati M.: Direct or indirect ap-plication of the Lingual Brackets. Mondo Ortodontico(1984) Vol 3. pp. 73–82 ISSN:0391-2000 (IT).

[8] Macchi A., Tagiabue A., Levrini L., Trezzi G.: Philippeself-ligating Lingual Brackets. Journal of Clinical Or-thodontics (2002) Vol 36 n1, pp 42–46 ISSN:0022-3875 (EN).

[9] Macchi, A., Ostinelli, E., Tagliabue, A.: Prevenzione dell’affollamento dentale terziario, Odont. Oggi 1:55–57,1996.

[10] Nidoli, G., Lazzati, M., Macchi, A., Casagrande, V.: Ap-parecchiature linguali, Mondo Ortod. 14:23–30, 1989.

[11] Nidoli, G., Lazzati, M., Macchi, A., Castoldi, A.: Analisiclinico-statistica della morfologia dentale in rapportoal posizionamento dei bracketts linguali, Mondo Or-tod. 9:63–72, 1984.

[12] Tagliabue, A., Levrini, L., Macchi, A.: Attacchi lingualiPhilippe: Considerazioni cliniche, Mondo Ortod.25:187–192, 2000.

Literatur

Dr. Jakob Karp

• Studium der Zahnmedizin an derLMU in München

• Weiterbildung in Augsburg und ander Universität Genf, Schweiz

• 1981–1987 eigene Praxis in München• 1987–2001 eigene Praxis in Rom,

Italien• seit 2002 eigene Praxis in Heim -

stetten bei München

Kurzvita

Fortsetzung von Seite 8

Abb. 18d: SNB-Brackets mit 0.010�er NiTi-Bogen. Abb. 18e: Nach zwei Wochen.

Abb. 18f: Nach vier Wochen.

Abb. 7a

Abb. 9 Abb. 10

Abb. 7b Abb. 7c Abb. 8

Abb. 11 Abb. 12

Abb. 13 Abb. 14

Abb. 15 Abb. 16

Abb. 17a

Abb. 17c

Abb. 18a

Abb. 18c

Abb. 18b

Abb. 17b

Abb. 18a–c: Engstand approximale Schmelzreduktion.

Page 11: KIEFERORTHOPÄDIE NACHRICHTEN - ZWP online...Fortan war die Idee der Pro-phylaxe nicht nur von akade-mischem, sondern auch prak-tischem Interesse. Die beruf-liche Tätigkeit von Prof.

Einleitung

Der Post Functional Retainer(PFR) ist eine Weiterentwick-lung bzw. Modifikation aufGrundlage des Osamu-Retai-ners. Der integrierte Füh-rungsbügel macht den PFRzu einem bimaxillären Ge-

rät, welches beispielsweiseden Un terkiefer nach Lage-veränderung dauerhaft stabi-lisiert und nach dentalenBewegun gen optimal reti-niert. Durch die Kombinationvon weichen und harten Mate -rialien wird das orale Wohl -befinden des Patienten dabeinur sehr geringfügig beein-trächtigt sowie ein hoher Re-tentionseffekt erreicht. Nichtzuletzt entsteht dieser Effekt

dadurch, dass das Gerät vomPatienten in nahezu allenFäl len den Anweisungenent sprechend getragen wird.Die Urform des PFR, welcher1998 anlässlich der AAO-Jahrestagung in Dallas erst-mals vorgestellt wurde, ba-siert wie erwähnt auf dem

Osamu-Retainer. Durch dieAnwendung der Durasoft®-Sandwichfolie* konnte derHerstellungsprozess unterBeibehaltung der Stabilitätund des hohen Tragekomfortsin den letzten Jahren nochweiter optimiert werden. Da-durch dokumentiert sich ein-mal mehr die hervorragendeKosten-Nutzen-Relation sol-cher kieferorthopädischerTiefziehgeräte.

Patientenstudie

Nach van der Linden (2008)ist die Retention des Be -handlungsergebnisses nachaktiver kieferorthopädischerBehandlung vor allem bei„Jumping the bite“-Fällen(Vorverlagerung des Unter-

kiefers) mindestens bis zurVollendung des 18. Lebens-jahres notwendig. Dies er -fordert ein hohes Maß an Mit arbeit, um letztlich einlangzeitstabiles Ergebnis zuerzielen. Die Herausforde-rung liegt somit darin, einRe tentionskonzept zu ent -wickeln, was eine langfris-tige Compliance garantiert,ohne dabei an Effektivität zuverlieren.

Im Rahmen einer Posterde-monstration des diesjährigenJahreskongresses der Ameri-can Association of Orthodon-tists (AAO) in Washingtonstellte der Autor nun die Er-gebnisse einer Patientenum-frage zur Patientenakzeptanzund -mitarbeit bezüglich un -terschiedlicher herausnehm-barer Retentionsgeräte vor.In einem Kollektiv von n = 40Patienten mit einem Durch-schnittsalter von 15 Jahren,davon 23 männlich und 17weiblich, erfolgte die Reten-tion entweder mit dem PostFunctional Retainer (PFR)(n = 20) oder mit einem kon-ventionellen herausnehmba-ren Retentionsgerät (CRR)(n = 20). Die Daten wurden vonClaudia Weide (im Rahmen ei-ner Dissertation) in der Pra-xis des Autors in Meschede er-hoben. Die Auswertung fandin der kieferorthopädischenAbteilung der Universitäts -klinik in Münster ebenfallsdurch Claudia Weide statt. Mittels einer einheitlichenFragestellung wurden Anga-ben der Patienten sowohl zumpersönlichen Empfinden alsauch der Tragezeit des Re-tentionsgerätes gesammelt.Die langjährige Erfahrungdes Autors mit dem PFR gabAnlass zur Hypothese, dassdas Tragen eines PFRs den Patienten weniger belastet als ein konventionelles Re-tentionsgerät und damit maß-geblich zur Steigerung derMotivation beitragen kann.Diese Annahme wurde durchdie Ergebnisse der vorliegen-den Studie bestätigt.Im Vergleich zur CRR-Gruppeverzeichneten die Patientender PFR-Gruppe eine bedeu-tend bessere Ästhetik, grö -ßeren Tragekomfort und län-gere Tragezeiten. Im neben-stehenden Säulendiagrammsind die Ergebnisse der un -tersuchten Themenbereichedargestellt.

Modifikationen

Wie eingangs erwähnt, wirdder PFR durch einen Füh-rungsbügel zum bimaxillärenGerät, der aber im Vergleichzu anderen funktionellen Ge-räten den Zungenraum nurminimal einengt sowie Spra-che und Ästhetik kaum be -einträchtigt. Durch die Posi-tionierung des Führungsbü-gels – entweder im Ober- oderUnterkiefer – ist es möglich,sowohl Klasse II- als auchKlasse III-Fälle (entspre-chend PFR II bzw. PFR III) mitdem PFR zu retinieren.

Fazit

Die vorgestellten Ergebnis-se sowie die Erfahrung ausder täglichen Praxis lasseneine deutliche Empfehlungdes Retentionskonzeptes mitdem PFR aussprechen. Hinzukommt eine zeitlich deutlicheVerkürzung der Kontrollter-mine sowie der Aspekt derWirtschaftlichkeit des Tief-ziehverfahrens.

Workshops

Auch Sie und Ihr Team solltendie Tiefziehtechnik neu odervermehrt in Ihren Praxisab-lauf integrieren. Denn durchdiese Technik lassen sichhohe ästhetische und funk -tionelle Ansprüche mit eineroptimierten Kosten-Nutzen-Relation kombinieren. Durchdie nationalen wie interna -tionalen Vorträge, Kurse,Work shops und Lehrtätigkei-ten ist der Autor in der Lage,den interessierten Kollegen/-innen mit ihren Teams seineErfahrung und sein Fachwis-sen didaktisch professionellaufbereitet im Rahmen vonHospitationen oder Hands-on-Workshops in seinem Pra -xislabor zu vermitteln.Damit Sie in der Lage sind, das Erlernte unmittelbar um-zusetzen, hält Dr. Noeke eine1:1-Betreuung für Arzt, Tech -niker oder Assistenz für opti-mal. Die Herstellung der Ge-räte kann auf Wunsch auch auf aktuellen Patientenmo-dellen erfolgen, die nach ei-nem Besuch des Workshopsin der eigenen Praxis ein -gegliedert werden können.Dadurch amortisiert sich dieKursgebühr unmittelbar. Siekönnen die Hands-on-Work -shops nach dem Modulsystemzusammensetzen (pro Modulca. 2 Std. bei maximal drei Modulen/Tag). Der PFR ist ein wichtiger Bau-stein des gesamten Reten-tionskonzeptes und lässt sichoptimal mit Positioner undLingual-/Palatinalretainernkom binieren. Auch andereTief ziehgeräte, wie z.B. die in-dividuelle Mundvorhofplatte,Brackettransferschienen zumindirekten Kleben, Positionerund Osamu-Retainer könnenBestandteile des Workshopssein.Gern wird auf individuelle Bedürfnisse bezüglich des not-wendigen Zeiteinsatzes Rück-sicht genommen. Effizienz vonder ersten Minute an ist ga -rantiert, da unnötige, langwie-rige Einführungen und histori-sche Rückblicke nicht in sei-

nem Programm vorkommen.Nähere Informationen unter:www.drwernernoeke.de/html/workshop.html, Tel.: 02 91/70 98oder E-Mail: [email protected] Der Autor bedankt sich beiden Mitautoren ZÄ ClaudiaWeide, Dr. Vanessa Eggert, ZATim Noeke sowie ZÄ KathrinWeyer für deren Hilfe undUnterstützung.

* SCHEU-DENTAL GmbH,Iserlohn, Tel.: 0 23 74/92 88-0,www.scheu-dental .com/drnoeke/pfrd.htm

Nr. 11 | November 2010 www.kn-aktuell.de | 11WISSENSCHAFT & PRAXIS

Tiefziehtechnik für eine bessere Compliance in der RetentionsphaseDer Post Functional Retainer (PFR) im Vergleich zur konventionellen herausnehmbaren Retentionsplatte – Ergebnisse einer kontrollierten Studie.

Ein Beitrag von Dr. Werner Noeke, ZÄ Kathrin Weyer und Koautoren.

Dr. Werner Noeke

• 1972–1975 Studium der Wirt-schaftswissenschaften an der Ge-samthochschule Paderborn, Be-triebswirt (FH)

• 1975–1980 Studium der Zahn -medizin an der Westfälischen Wil-helms-Universität Münster, Appro-bation als Zahnarzt

• 1981–1983 Stabsarzt bei derBundeswehr

• 1983–1987 Facharztausbildung/Kieferorthopädie am Universitäts-klinikum Münster und Promotionzum Dr. med. dent.

• 1987 Niederlassung als Kieferor-thopäde in Meschede

• seit 1992 Prophylaxebeauftragterder zahnärztlichen BezirksstelleMeschede/Brilon

• 1993 Ermächtigung zur Weiterbil-dung im Fach Kieferorthopädie

• seit 1998 Referent bei nationa-len und internationalen Kongres-sen, Workshops, Table-Clinic-Prä-sentationen, Posterdemonstratio-nen sowie diverse Veröffentlichun-gen

• seit 2005 Wissenschaftliche Ar-beit an der UniversitätsklinikMüns ter über den in eigener Pra-xis entwickelten Post FunctionalRetainer (PFR)

• aktuell: aktive Teilnahme am 7.Kongress der WFO 2010 in Sydneysowie der 110. Annual Session derAAO 2010 in Washington, je mit ei-nem wissenschaftlichen Beitrag

• Referent im Arbeitskreis Kiefer -orthopädie der ZÄK-WL

Kurzvita

Durch die Anwendung der Durasoft®-Sandwichfolie (Fa. SCHEU-DENTAL) konnte der Herstellungsprozessdes PFR noch weiter optimiert werden.

Nach aktiver Behandlung von Angle Klasse II- und III-Fällen müssen sowohl die Bisslage wie auch die Einzelzahnpositionen gleichzeitig dauerhaft stabilisiert werden. Der im Tiefziehverfahren hergestellte Post FunctionalRetainer (PFR) stellt dabei eine geeignete Alternative in der Langzeitretention von Bisslage und Zahnstellung in Klasse II- und III-Fällen dar (links: PFR-II in situ, rechts: PFR-III mit unterstützenden Klasse III-Gummizügen).

Die ausgeprägte sagittale Diskrepanz konnte aufgelöst werden. Eine Retention der dentoalveolären und skelettalen Strukturen ist dringend indiziert (links: Aus-gangsbefund, rechts: Abschlussbefund).

PFR: 86% CRR: 25% PFR: 87% CRR: 18% PFR: 91% CRR: 40%

PFR: 85% CRR: 17% PFR: 88% CRR: 53% PFR: 86% CRR: 18%

Die Säulendiagramme verdeutlichen die Ergebnisse einer Umfrage unter 40 Patienten in der Retentionsphase bezüglich der Akzeptanz des PFR verglichen mit anderen herausnehmbaren Retentionsgeräten. Im Folgenden sind die Ergebnisse von sechs Fragen höchster klinischer Priorität dargestellt.

Compliance: 86% aller Patienten störte es nicht,den PFR nachmittags oder nachts zu tragen (CRR:25%).

Tragekomfort: 87 % aller Patienten stimmten zu,dass der PFR angenehm zu tragen ist und ein oralesWohlgefühl fördert (CRR: 18%).

Reparaturen/Nachsorge: 91% der Patienten derPFR-Gruppe hoben die geringe Reparaturanfälligkeithervor (CRR: 40%).

Ästhetik: 85% aller Patienten empfanden den PFRals nahezu unsichtbar (CRR: 17%).

Handling: 88% der Patienten bestätigten, dass derPFR einfach ein- bzw. auszugliedern ist (CRR: 53%).

Weiterempfehlung: 86% aller Patienten würdenihrem/er besten Freund/in den PFR als bestes her-ausnehmbares Retentionsgerät weiterempfehlen(CRR: 18%).

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AUS DER PRAXIS12 | Nr. 11 | November 2010

Einleitung

Die physiotherapeutischeUn tersuchung und Mitbe-handlung des Kauorgans istein etablierter Standard derDiagnostik und Therapiecraniomandibulärer Dys-funktionen (CMD). Studienaus dem In- und Auslandweisen mittlerweile nach,dass die gemeinsame Be-handlung von Funktions -störungen des Kauorgans inZusammenarbeit zwischen(Fach-)Zahnarztpraxis und

physiotherapeutischer Pra-xis erfolgreichere Ergeb-nisse erbringt als isolierteBehandlungsversuche ein-zelner Disziplinen. Die craniomandibuläre Dys-funktion (CMD) umfasst verschiedene Krankheitsbil-der. Für die physiothera -peutische Behandlung ste-hen die Myopathie und dieGelenkfehlstellung im Vor -dergrund. Eine Funktions -erkrankung mit Schmer-zen und/oder Funktionsein-schränkungen kann erst un -

ter muskulärer Dysfunktionentstehen. Die Indikation füreine konsi liarische Zusam -menarbeit ergibt sich ausdem Ergebnis der zahnärzt-lichen klinischen Funktions-analyse. Die sich daraus ergebenenDiag nosen sind die Grund-lage einer konsilia rischenVorstellung beim Physio -the rapeuten. Bei Bestäti-gung des zahnärztlichenBe fundes erfolgt eine phy -siotherapeutische Befun-dung.

Indikation der physiotherapeutischenUntersuchung und Mitbehandlung

Die Zusammenarbeit zwi-schen Zahnarzt/Kieferortho-päde und Physiotherapeutsollte Folgendes beinhalten:zahnärztliche Diagnostik, Ini -tialdiagnose, Therapiewunsch,Therapieplan. Die physio -therapeutischen Maßnahmensoll ten einen Behandlungs-plan, das Behandlungsziel so-wie den Behandlungsverlaufbeinhalten.

Myopathie Der Wert der physiotherapeu-tischen Behandlung liegt inder Möglichkeit, den Funk-tionszustand der betroffenenMuskeln direkt zu beeinflus-sen. Die zahnärztlichen Maß-nahmen können nur indirektauf die betroffenen Muskelneinwirken, indem sie entspre-chende Schienentherapienoder okklusare Korrekturenam natürlichen Gebiss das reflektorische Geschehen be-einflussen.

OkklusopathienBei der Behandlung der Ok-klusopathie sind physiothera-peutische Maßnahmen sinn-voll. Es ist nicht die Beeinflus-sung der Zahnform durch diePhysiotherapie, sondern diemit Okklusopathien einher-gehende muskuläre Dysfunk-tion. Neben der direkten Be-einflussung der Muskulaturdurch physiotherapeutischeAnwendungen kann dabei imRahmen der physiotherapeu-tischen Behandlung ein Ver-haltenstraining erfolgen, wel-ches darauf abzielt, dem Pa-tienten seine Dysfunktionenbewusst zu machen, das heißtdie Zähne und Kaumuskula-tur nicht kompensatorischeinzusetzen.

ArthropathieDie Physiotherapie hat dieMöglichkeit, durch die ma-nuelle Therapie auf das ar-thro-neuro-muskuläre Sys-tem einzuwirken. Sie kanndabei die Gelenkkapselmo -bilität sowie Beweglichkeit in der Gelenkfläche und denBändern durch manualthera-peutische Techniken beein-flussen. Bei dieser Behand-lungsform wird mit bestimm-ten Griffen und Techniken das Gelenk mobilisiert odermanipuliert. Bei der Manipu-lation erfolgt ein Tiefenkon -

takt, der einen gezielten mini-malen Impuls auf das Kiefer-gelenk gibt.

Hintergrund und Zielder physiotherapeuti-schen Mitbehandlung

Die Wirkmechanismen mo-derner physiotherapeutischerTechniken erschließen sichaus dem aktuellen Verständ-nis der Funktion des Bewe-gungsapparates, speziell desKauorgans. Die Wirbelsäuleerfüllt hierbei zwei Haupt-funktionen – die eine ist dieStatik (Haltefunktion) unddie andere die Dynamik (Be-wegung). Die Muskulatur ba -lanciert dabei den Kopf undUnterkiefer im labilen Gleich-gewicht über der Wirbelsäuleaus. Dies erfordert ein kom-plexes Zusammenspiel deranterioren HWS-Muskulaturund der supra- und infrahy -o idalen Muskulatur. Diesesgeht einher mit einer verän-derten Aktivierung der supra-und infrahyoidalen Muskula-tur, einer Veränderung der Po-sition des Zungenbeins sowieeinem veränderten Tonus derKaumuskulatur. Allerdings istzu beachten, dass nicht jedemuskuläre Veränderung zu einer CMD führt (Abb. 1).

PhysiotherapeutischeUntersuchung

Die Grundlage der physiothe-rapeutischen Untersuchung isteine ausführliche Anamnese.Sie sollte umfassend sein undalle früheren Erkrankungenbeinhalten. Danach erfolgt ei -ne objektive Anamneseauf derGrundlage der gestellten Initi-aldiagnose des Zahnarztes, an-schließend die physiothera-peutische Befunderhebung mitder Beurteilung von Gewebe,Haut, Muskulatur und Bewe-gungssegmenten. Mit dieserUntersuchung wird der ge-samte Bewegungsapparat er-fasst. Die Untersuchung derHWS erfolgt in drei Ab-schnitten – obere HWS (Kopf-gelenke), mittlere HWS unduntere HWS. Liegt hier eineBewegungseinschränkung derBogengelenke eines Wirbel-säulensegmentes vor, kann dieUrsache arthrogen oder myo-gen sein. Bei positiven Befun-den ist daher eine differen-zierte segmentale Untersu-chung der HWS erforderlich.Das Ergebnis dieser Unter -

suchung ist eine Analyse der Bewegungseinschränkungen,die physiotherapeutische Be-handlung wird individuell aufdas Ergebnis abgestimmt.Für die Untersuchung derKaumuskulatur ist dabei vonBedeutung, dass die Kaumus-keln durch zahlreiche akzes-sorische Muskeln unterstütztwerden. Hierzu zählen dieobe re und untere Zungen-beinmuskulatur sowie eini geHalsmuskeln (Kauhilfsmusku -latur). Wenn in den Kaumus-keln Druckdolenzen oder Hy-per- bzw. Hypothrophien be-fundet werden, erfolgt in derphysiotherapeutischen Pra-xis eine differenzierte Unter-suchung auch der funktionellverwandten Muskulatur.Palpation der gesamten Kau-und Kauhilfsmuskulatur, Mo-bilität der Kiefergelenke (Hy -po-/Hypermobilität), Muskel-länge, Faszienlänge, Kraftund Symmetrie der Muskula-tur (isometrische Spannungs-tests), Koordination von Be-wegung und Muskelaktivität,Stabilität der Bewegung. DieBefunde werden auf dem PT-Untersuchungsbogen doku-mentiert.Abweichungen des Unter -kie fers von der Mittelliniebeim Öffnen und Schließen(muskulär/artikulär/neural),Einschränkungen des Unter-kiefers bei der Vor- und Seit-wärtsbewegung und Mund-öffnung (Unterkieferkoordi-nation, Muskeldysbalance,Muskelkraft-Differenzierungkräftig < > schwach), Muskel-tonus, Bewegungsschmerz.Darüber hinaus unterschei-det die Manualmedizin beider Untersuchung der Kie -fergelenke Knack- und Reibe-geräusche, Hyper- und Hypo-mobilitäten sowie artikuläreZeichen. Die Überprüfung der Mobili -tät der Bewegungsachsen er-folgt aktiv und passiv. Bei deraktiven Untersuchung werdendie allgemeine Beweglichkeitund die Schonhaltung beur-teilt. Bei der passiven Unter-suchung der artikulären Zei-chen steht die Endbeweglich-keit des Gelenks im Mittel-punkt (das „Endgefühl“). Jenach Definition werden hier-bei in der Regel vier typischeBefundqualitäten unterschie-den (Abb. 6): }weich-elastisch (= Muskula-tur)}fest-elastisch (= Bandapparat)}hart-elastisch (= Knorpel)}hart-unelastisch (= Knochen).

Physiotherapeutische Untersuchung und Behandlung nach (fach-)zahnärztlicher Initialdiagnose

Störungen der Kiefergelenke und der sie umgebenden Strukturen können nur erfolgreich behandelt werden, wenn die komplexe Erkrankung von Anfang an interdisziplinär erkannt und entsprechend therapiert wird. Welche Rolle neben der (fach-)zahnärztlichen Therapie hierbei die physiotherapeutische Unter-

suchung und Mitbehandlung spielt, wann diese einsetzen und wie sie erfolgen sollte, erläutert PT Martina Sander in folgendem Beitrag.

Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5

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Nr. 11 | November 2010 www.kn-aktuell.de | 13AUS DER PRAXIS

PhysiotherapeutischeBehandlung

Die Physiotherapie schöpftaus dem gesamten Repertoireder physikalischen Therapie,hierzu gehören Wärmean-wendungen (Thermo) undKälteanwendungen (Kryo).Die Wirkungsweisen sindanalgesierend, tonusregulie-rend,resorptionsfördernd undsteigern die Durchblutung derMuskulatur.Die manualmedizinischen Behandlungstechniken: Mas -sagen, Weichteilmobilisation,zur Steigerung der Durch -blutung, Lösung fibrosierterMuskelfasern und Beseiti-gung von Kontrakturen.Dehntechniken, Muskelver-kürzungen werden mit akti-ven und passiven Dehntech-niken behandelt.Gelenktechniken „ManuelleTherapie“ dienen der Mobili-sation der Kiefergelenke. Diemanuellen Techniken wirkenhierbei direkt im Gelenk überTraktion und Translation. Dieaktiven Übungsbehandlungen

sind ein weiterer wichtigerBestandteil der Therapie.Die Auswahl der einzelnen Ver-fahren und Techniken hängtdabei von der individuellenBefundkombination sowievom jeweiligen Behandlungs-konzept ab. Weiterhin mussder jeweilige Ausbildungs-stand der behandelndenPhysiotherapeuten berück-sichtigt werden. Die Auswahlist komplex, zumal für die verschiedenen Befundkom-binationen unterschiedlicheBehandlungstechniken etab -liert sind.

Häusliches Übungsprogramm

Sehr wichtig ist beim gesamtenBehandlungsverlauf die früh-zeitige Einbindung des Patien-ten in ein systematisches häus-liches Übungsprogramm mitnachhaltiger Verhaltensver-änderung (Abb. 2–5). Es wirdein individuelles häuslichesÜbungsprogramm zum Er-halt der Beweglichkeit und

zur Rezidivprophylaxe sowieeine Haltungskorrektur fürden Patienten erstellt. DasZiel des häuslichen Übungs-programms besteht darin,nach Ende einer Behand-lungssitzung das erreichteBehandlungsergebnis bis zurnächsten Behandlung zumin-dest zu halten, wenn nicht so-gar zu verbessern. Die Grund-lage besteht dabei zum einenin der Stabilisation der Mus-kulatur und der Einübungkorrigierter Bewegungsmus-ter. Die neurophysiologischeGrundlage dieser Korrekturbesteht in der Bahnung (kor-rigierter) bedingter Reflexe.In der Praxis ist der wichtigsteBestandteil dieses häuslichenÜbungsprogramms die Ein -übung einer symmetrischen,schmerzfreien Mundöffnungs-bewegung (Abb. 2, 3).

Verordnung physiotherapeutischerMitbehandlung

Die Zusammenarbeit kannnur bei einer präzisen Über-mittlung der zahnärztlichenFragestellung bzw. des Unter-suchungs- und Behandlungs-auftrages sowie des Ergebnis-ses der Mitbehandlung vor-hersehbar erfolgreich sein. ImRahmen der fachlichen Wei -terentwicklung tritt nunmehrein „Verordnungsbogen Phy -sio therapie“ auf. Dieses For-mular ergänzt das zahnärzt -liche Rezept, wird zum Zeit-punkt der Untersuchungs-bzw. Therapieanforderungausgestellt und dem Patientenmitgegeben. Gleichzeitig dientes der Dokumentation derphysiotherapeutischen Be-handlung sowie der Abstim-mung über deren Ergebnisse.

PhysiotherapeutischeBefunddokumentation

In der Physiotherapie hat sichdie Befunddokumentationdurch Ankreuzen vorgegebe-ner Befundoptionen bewährt.Hierfür wurde ein neuer „Befundbogen Physiothera-pie“ entwickelt, der dieserAufgabe gerecht wird undsich etabliert hat.

Zusammenfassung

Die interdisziplinäre Zusam -menarbeit zwischen (Fach-)

Zahnarztpraxis und physio-therapeutischer Praxis kannnur dann erfolgreich sein,wenn ein enger gegenseitigerInformationsfluss gewähr-leistet ist. Wie eingangs aus-geführt, beginnt die Zusam -menarbeit chronologisch inder Regel in der Zahnarzt -praxis und sollte bereits mitdem Einsetzen von Beschwer-den bzw. bei entsprechendenSymptomen erfolgen. Das Zielder physiotherapeutischenBehandlung ist eine Detoni-sierung der Weichteile sowieeine Verbesserung der seg-mentalen und funktionellen

Mobilität der Kiefergelenkeund der Halswirbelsäule. Diemotorische Kontrolle undeine bewusste Körperwahr-nehmung sollen wiederher-gestellt werden, um die Ge-lenke zu stabilisieren und zuentlasten.

Martina Sander

• Staatsexamen Krankengymnastik• tätig im Israelitischen Kranken-

haus Hamburg und als Kranken-gymnastin in KG-Praxis Hamburg

• Ausbildung zur Fußreflexzonen-Therapeutin, Manualtherapeutinnach Cyriax, Kaltenborn-Eventh-Konzept, Ausbildung zur Bobath-Therapeutin in London, OrafazialeRegulationstherapie nach Castillo-Morales, Cranio-Sacrale-Osteopa-thie

Arbeitsgebiete: • seit 1984 Mitarbeit in der Sprech-

stunde chronischer Gesichts-schmerz, Zahn-Mund-Kieferklinikdes UKE Hamburg

• Mitarbeit und Begründung des Ar-beitskreises chronischer Gesichts-und Kiefergelenkschmerz

• 2004 Leitung des CurriculumsPhysiotherapie bei CMD derDGZMK und ZVK

• seit 2005 Kooperation CMD-Cen-trum Hamburg-Eppendorf

Kurzvita

Martina Sander Physiotherapeutin/KrankengymnastinPhysiotherapie bei CMDFalkenried 88, 20251 HamburgKooperationspartner CMD-CentrumHamburg/EppendorfE-Mail: [email protected]

Adresse

Grundlage einer erfolgreichen Thera-pie ist eine strukturierte Diag nostik,aufbauend auf der Klinischen Funk-tionsanalyse. Die Spezialisten Ahlersund Jakstat haben hierzu seit den90er-Jahren weichenstellende Ar-beiten publiziert. Sowohl ihr Befund-schema wie auch das darauf aufbau-ende Diagnoseschema wurden mitTagungsbestpreisen der DeutschenGesellschaft für Funktionsdiagnostikund -therapie (DGFDT) prämiert. Das Arbeitsbuch schildert dieses pra-xisorientierte Untersuchungskonzeptgut verständlich und mit zahlreichenFotos anschaulich illus triert. Gut les-bare Grundlagenkapitel zur Epidemio-logie, Entstehung und Einteilung cra-niomandibulärer Dysfunktionen sowiezur funktionellen Anatomie erleich-tern den Einstieg. Den zweiten Kompetenzschwerpunktdes Buches bildet die inter diszipli näreZusammenarbeit mit Medizinern undPhysiotherapeuten. HerausragendeKoautoren erläutern aus der prakti-schen Behandlungserfahrung das Zu-sammenspiel des craniomandibulären

Systems mit der Psyche sowie mit derKörperhaltung und ortho pädischenFunktionen der (Hals-)Wirbelsäule.Illustrierte Beiträge zur Schmerz-entstehung und zur Schmerzdiag-nostik helfen bei der Abgrenzungakuter und chronischer Schmerzensowie der Unterscheidung dentaler,dysfunktio neller und anderer Ursa-chen. Zur Umsetzung in der Praxishaben die Autoren spezielle Kon -siliarbögen entwickelt, die in Aufbau und Gestaltung auf den Buchinhalt abgestimmt sind und imBuch mit beschrieben werden. DieKombination führender zahnärztlicherund praxistauglicher interdisziplinärerDiag nostik begründet den Erfolg die-ses Konzeptes. Die aktuelle Neuauflage enthält dienach zehn Jahren komplett überarbei-teten und verbesserten Forenblätterder Autoren. Zwei zusätzliche Kapitelbehandeln die manuelle Strukturana-lyse als weiterführende Untersuchungsowie die Arzt-Patienten-Beziehung inder Diagnostik und Therapie von CMD(Autor: Prof. Egle). Mit Beiträgen von

M. O. Ahlers, U. Bingel, C. Büchel, H. W. Danner, U. T. Egle, W. B. Frees-meyer, K. K. H. Gundlach, H. A. Jakstat,A. Hugger, S. Kopp, B. Kordaß, U. Lam-parter, A. May, I. Peroz, A. Sadjiroen,M. Sander, J. Türp und einem Geleit-wort von J.-P. Engelhardt.

Ahlers/Jakstat: Klinische Funktions-analyse, 4. erw. und überarb. Auf-lage, erscheint ca. 30.11.2010, Ver-lag dentaConcept, ca. 620 Seiten, ca. 540 Abb., ISBN: 65144-000, Preis ca. 168,– ⇔

Buchtipp

Klinische FunktionsanalyseManuelle Strukturanalyse · Interdisziplinäre Diagnostik

Die zahnärztliche Funk-tionstherapie hat sich in denletzten 20 Jahren in Deutsch-land von einer rein mecha-nistisch-okklusalen Betrach-tungsweise hin zu einer mehrfunktionellen und ganzheit-lichen Sichtweise verändert.Deshalb gewinnt eine ab -gestimmte interdisziplinäre Behandlung zunehmend anBedeutung. Daher sollen imFolgenden die aktuellen ver-waltungstechnischen Rah-menbedingungen für die Ver-ordnung von Manueller The-rapie einmal dargelegt wer-den, um der allgemeinenVer unsicherung der Behand-ler/-innen entgegenzuwirken.Nach § 92 des SGB V hat derGemeinsame Bundesaus-schuss die zur Sicherung derärztlichen Versorgung erfor-derlichen Richtlinien überdie Gewähr für eine ausrei-

chende, zweckmäßige undwirtschaftliche Versorgungder Versicherten zu beschlie-ßen. Dieser Aufgabe ist derGemeinsame Bundesaus-schuss mit der Veröffentli-chung der Richtlinie über dieVerordnung von Heilmittelnin der vertragsärztlichen Versorgung vom 2. April2005 nachgekommen. Dortsteht geschrieben:Heilmittel können zulastender Krankenkassen nur ver-ordnet werden, wenn sie not-wendig sind,}eine Krankheit zu heilen,ihre Verschlimmerung zuverhüten oder Krankheits-beschwerden zu lindern, }eine Schwächung der Ge-sundheit, die in absehbarerZeit voraussichtlich zu einerKrankheit führen würde, zubeseitigen, }einer Gefährdung der ge-sundheitlichen Entwicklungeines Kindes entgegenzu-wirken oder}Pflegebedürftigkeit zu ver-meiden oder zu mindern.

Die Abgabe von Heilmittelnzulasten der gesetzlichenKrankenkassen setzt eineVerordnung durch einen Ver-tragsarzt voraus. Der The -rapeut ist grundsätzlich andie Verordnung gebunden, essei denn im Rahmen dieserRichtlinien ist etwas anderesbestimmt.Nach den Anforderungen desSGB V §92 Absatz 1 Satz 2

Nr. 6 hat der GemeinsameBundesausschuss zusätzlichFolgendes zu regeln:}Aufstellung eines Katalogesverordnungsfähiger Heil-mittel}die Zuordnung der Heilmit-tel zu Indikationen}die Besonderheiten bei Wie -derholungsverordnungenund}Inhalt und Umfang der Zu-sammenarbeit des verord-nenden Vertragsarztes mitdem jeweiligen Heilmittel -erbringer.

Diese Anforderungen wurdenmit dem sogenannten Heil-mittelkatalog vom 21.12.2004erfüllt. Danach würden dieVerordnungen im Bereich derzahnärztlichen Funktionsthe-rapie im Wesentlichen in den„Abschnitt 1: Erkrankungender Stütz- und Bewegungs -organe“ und dort unter dieDiag nosegruppe „CS (chroni-fiziertes Schmerzsyndrom)“fallen. In einer Erstverord-nung darf ein Arzt bei vorhan-dener spezifischer Indikationbis zu sechsmal ManuelleTherapie (MT) verschreiben.Eine Folgeverordnung darfauch nur sechsmal MT ent-halten. Die Gesamtverord -nungs men ge eines sogenann-ten „Regelfalls“ erstreckt sichauf bis zu 18 Einheiten. Ist da-nach eine weitere Behand-lung erforderlich, muss diesebeim Kostenträger beantragtund begründet werden.

Die zum 1. Juli 2004 in Kraftgetretenen Heilmittel-Richt-linien gelten jedoch aus-schließlich für den vertrags-ärztlichen Bereich. Im ver-tragszahnärztlichen Bereichkann man sich lediglich aufdas Rundschreiben der KZBVzur Verordnung von Heilmit-teln vom 20. November 2002und das Rundschreiben Nr.12 vom 23. November 2005der KZV Berlin beziehen. Da-nach sind Vertragszahnärz-te grundsätzlich berechtigt,Heilmittel im Rahmen dervertragszahnärztlichen Ver-sorgung zu verordnen. Wiebei allen zahnärztlichenLeistungen ist jedoch dasWirtschaft lichkeitsgebot zubeachten. Ein Vertragszahn-arzt darf den Versichertennicht da rauf hinweisen, sicheine Verordnung bei einemArzt zu be sorgen. Er hat indiesem Fall selbst zu ent-scheiden, ob er derartigeMaßnahmen für notwendighält und diese dann selbstverordnet. Der Zahnarzt ver-ordnet die notwendigen Maß-nahmen auf dem VordruckMuster 16. Für die Ersatz-kassen kann die Verordnungauch formlos erfolgen, davonist aber aus praktischer Sichtdringend abzuraten. Die An-zahl der Verordnungen undEinheiten sollte sich nach den vertragsärztlichen Vor-gaben richten. Als Begrün-dung für die Verordnung vonManueller Therapie reicht

verwaltungstechnisch bei-spielsweise die Diag nose„Craniomandibuläre Dys-funktion“ aus.Auf diesem verwaltungs-technischen Weg kann alsojeder Zahnarzt einen Patien-ten zum Manualtherapeutenüberweisen. Für eine spezi -fische individuelle manual-therapeutische Behandlungsind diese verwaltungsrecht-lichen Angaben aber völligunzulänglich. Daher ist deninterdisziplinär ausgerich te -ten Behandlungsteams drin-gend anzuraten, neben demMuster 16 einen spezi fischenBefundbericht mit Anforde-rung spezifischer manualthe-rapeutischer Behandlungs-techniken beizufügen. Aufder Basis der unspezifischenSammelbegriffe „Myo arthro -pathie“ oder „Craniomandi-buläre Dysfunktion“ kannselbst ein versierter Manual-therapeut keine spezifischenindividuellen Maßnahmenergreifen. Bezogen auf un -seren Fachbereich wäre dieDiagnose „Zahnschmerzen“noch keine hinreichendeGrundlage für die gezielteTrepanation eines bestimm-ten Zahnes. Die Anweisun-gen an einen Manualthera-peuten sollten daher unab-hängig vom Muster 16 so spezifisch wie nur irgendmöglich sein, um eine zweck-mäßige sowie wirtschaftlichsinnvolle Behandlung zu er-möglichen.

Wann kann eine Manuelle Therapie verordnet werden?Eine Stellungnahme von Prof. Dr. Axel Bumann

Prof. Dr. Axel Bumann

Abb. 6

Page 14: KIEFERORTHOPÄDIE NACHRICHTEN - ZWP online...Fortan war die Idee der Pro-phylaxe nicht nur von akade-mischem, sondern auch prak-tischem Interesse. Die beruf-liche Tätigkeit von Prof.

„Big Doctor is watching you.“

Mit dieser Gewissheit imHinterkopf lässt sich die Mit-arbeit der Patienten, welcheinnerhalb der Kieferorthopä-die teils unerlässlich ist, we-sentlich steigern. Schon mehr -fach wurde in der Vergan-genheit versucht, mit ent -weder elektrochemischen (San -der 1974) oder mikroelektro-nischen Messsystemen (Farc-nik 1985, Sander 1987, Sahm1990, Ackerman 2009) dieCompliance zu verbessern.Zum einen sollten dadurchdie Tragezeit kieferorthopä-discher Apparaturen erhöht,das Tragen von Retentions -geräten gesichert (Acker-mann) oder zum anderen das regelmäßige, gesetzlichvorge schriebene Tragen vonSchnarchschienen im Be-reich der Schlafmedizin über-prüfbar gemacht werden. Jedoch haben Anforderun-gen wie die einfache klini-sche Handhabung, verlässli-che Datenablesung oder aus-reichende Miniaturisierungdes Mikrochips bis heutekeine Apparatur hervorge-

bracht, die diese Kriterien zufriedenstellend erfüllt. So-mit existierte bislang keinMikrochip, der sich als ent-sprechend zuverlässigesInstrument am Marktetablieren konnte.Der von Ing. GerhardGschladt entwickelte Mikro-sensor mit dem Produktna-men TheraMon® scheint die-se Kriterien nun zu erfüllen.Er ist klein und unauffällig genug, um in herausnehm -baren kieferorthopädischenApparaturen, wie beispiels-weise dem Bionator (Abb. 1),problemlos in das Kunstharzeingebaut zu werden, ohnedass dabei dessen Formund Erscheinungsbildverändert wird. Die-ser Aspekt ermög-licht es dem Behand-ler, den Sensor auchohne Wissen des Pa-tienten in die Apparaturein zusetzen. Aufgrundder Datenübertragungmit tels Magnetfeld ist dessenvöllige Einbettung in dasKunstharz des Gerätes mög-lich, ebenso das einfacheÜbertragen der Tragezeitenan der Auslesestation.

SystembeschreibungTheraMon®

Das TheraMon®-System be-steht aus einem Auslesegerät(Abb. 2), einer auf MS Win-dows® basierenden Auswer-tungssoftware (Abb. 3) sowieeinem kleinen verkapsel-

ten Mikrosensor – dem Herz-stück des Monitoringsystems(Abb. 4). Das Auslesegerät

wird via USB-Kabel an einenComputer angeschlossen undvon diesem mit der erforder-lichen Energie versorgt.

Eine mit dem Mikrosensorausgerüstete Apparatur wirdmittels Halteklammer undSchwanenhals möglichst na -he an der freistehenden Le-seantenne positioniert. An-schließend prüft die Soft-ware, ob eine ausreichendeSignalstärke vorhanden ist.Sobald dies der Fall ist, kann der Auslesevorgang via Software gestartet wer-den. Dabei wird per RFID-Techno logie der Speicherdes Mikrosensors drahtlosausgelesen. Dieser Auslese-vorgang dauert ca. 90 Se-kunden! Anschließend wer-den die Daten au tomatischund entsprechend grafischaufbe reitet auf dem Monitor

des Computers präsentiert(Abb. 5). Dabei ermöglichtdie grafische Gestaltung dem Behandler eine ers te

objektive Gegenüberstellungder tatsächlichen Trage-dauer mit den empfohlenenVor gaben für den jeweiligenPatienten. Sind weitere Auswertungengewünscht, können diese beiBedarf im Detail durchge-führt werden. Zudem wurdenin der Software zusätzlicheFunktionen integriert, die einrasches Erkennen eventuel -ler Manipulationen erkennenlassen.Die Lebensdauer des Mikro-sensors übertrifft jene der kieferorthopädischen Appa-ratur, sodass erst bei Erstel-

KFO-LABOR14 | Nr. 11 | November 2010

TheraMon® – die Innovation zur Dokumentation von Tragezeiten herausnehmbarer KFO-Apparaturen

Ein erster Erfahrungsbericht von Dr. Fritz Byloff, niedergelassener FA für Kieferorthopädie aus Graz/Österreich, sowie Ing. Gerhard Gschladt, Entwickler und Her-steller des TheraMon®-Monitoringsystems zur objektiven Bewertung der tatsächlichen Tragedauer herausnehmbarer kieferorthopädischer Behandlungsgeräte.

Perfect SmileDas Konzept für die perfekte Frontzahnästhetik

mit Dr. Jürgen Wahlmann/Edewecht

Termine2011

Faxantwort03 41/4 84 74-3 90

Für den Kurs Perfect Smile – Das Konzept für die perfekte Frontzahnästhetik

� 21. Januar 2011 Unna � 09. September 2011 Leipzig� 07. Mai 2011 Berlin � 23. September 2011 Konstanz� 14. Mai 2011 München � 30. September 2011 Köln� 27. Mai 2011 Warnemünde � 28. Oktober 2011 Düsseldorf

melde ich folgende Personen verbindlich an: (Zutreffendes bitte ausfüllen bzw.ankreuzen)

� ja � neinName/Vorname DGKZ-Mitglied

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Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der OEMUS MEDIA AG erkenne ich an.

Praxisstempel

Datum/Unterschrift

Demonstration aller Schritte von A bis Z am Beispiel eines Patientenfalles (Fotos)A Erstberatung, Modelle, Fotos (AACD Views)B Perfect Smile PrinzipienC Fallplanung (KFO-Vorbehandlung, No Prep

oder konventionell)D Wax-up, Präparationswall, Mock-up-SchabloneE Präparationsablauf (Arch Bow, Deep Cut,

Mock-up, Präparationsformen)F Laser Contouring der GingivaG Evaluierung der PräparationH AbdrucknahmeI ProvisoriumJ EinprobeK ZementierenL EndergebnisseM No Prep Veneers (Lumineers) als

minimalinvasive Alternative

Praktischer Workshop, jeder Teilnehmer vollzieht amModell den in Teil 1 vorgestellten Patientenfall nachA Herstellung der Silikonwälle für Präparation und Mock-up/

ProvisoriumB Präparation von bis zu 10 Veneers (15 bis 25) am ModellC Evaluierung der PräparationD Laserübung am Schweinekiefer

Organisatorisches

1.Teil 2. Teil

Kursgebühr: 470,– € zzgl. MwSt. (In der Gebühr sind Materialien und Modelle enthalten.)Mitglieder der DGKZ erhalten 45,– € Rabatt auf die Kursgebühr.Tagungspauschale: 45,– € zzgl. MwSt. (Verpflegung und Tagungsgetränke)VeranstalterOEMUS MEDIA AG, Holbeinstraße 29, 04229 Leipzig, Tel.: 03 41/4 84 74-3 08, Fax: 03 41/4 84 74-3 90, E-Mail: [email protected], www.oemus.com

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Kursbeschreibung

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Abb. 1: Der Mikrosensor kann problemlos in das Kunstharz herausnehmbarer KFO-Apparaturen, wie z.B. dem Bionator, eingebaut werden.

Abb. 2: TheraMon®-Auslesegerät

Abb. 4: Das Herzstück des Monitoringsystemsstellt ein kleiner verkapselter Mikrosensor dar.

Abb. 3: Auswertungssoftware.

Abb. 5: Aufgrund der lückenlosen Überprüfbarkeit der Tragezeit kann die Patientencompliance erheblich gesteigert werden.

Abb. 6: Unverkapselter Vorserien-Prototyp.

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Nr. 11 | November 2010 www.kn-aktuell.de | 15KFO-LABOR

lung eines neuen Behand-lungsgerätes ein neuer Mi-krosensor installiert werdenmuss.Nur bei Positionierung in unmittelbarer Nähe der Le-seantenne des Auslesegerä-tes kann der Mikrosensor Daten übertragen. Außerhalbdes An tennenfeldes wird hin-gegen keinerlei Strahlung abgegeben. Der Mikrosensorist zusätzlich in einer Kunst -harzhülle verkapselt. SeinEinbau gestaltet sich so ein-fach wie der eines KFO-Ein -legebildes und kann somit sowohl in klassischer Streu-technik als auch nachträglicherfolgen.

Technische Details desMikrosensors

}Abmessungen: 13 x 9 x4,5 mm inkl. hellblauerKunstharzverkapselung}ASIC (Application Specific

Integrated Circuit) mit 16KB-Speicher (EEPROM)

}hochpräzise Zeitbasis durch32,768 kHz-Kristallquarz,12 Bit-Messwerterfassung}Temperaturabweichung +/-

0,1°C }Datenübertragung via RFID-

Technologie nach ISO/IEC15693 mit 13,56 MHz, max. Da-tendownlink bei 24,48 kHz}autonome Energieversor-

gung mittels 3,0 V-Li-Akku-Trockenzelle mit 5,5 mAh.

Weitere Produkt- und An -wenderinformationen findensich im Internet unter www.thera-mon.com

Erste Erfahrungen ausder Praxis

Nach fast einjährigem kli ni -schen Probelauf mit Pro to -typen (Abb. 6) scheinen die

„Kinderkrankheiten“ des Mi -krosensors wie eine zu kurzeBatteriedauer oder verscho be - ne Zeitsynchronisation über-wunden worden zu sein. Kli-nisch gesehen wurde der Mi -

krosensor in Aktivatoren undBionatoren eingebaut undkonn te durch Vorzeigen beein-druckender Charts die Mitar-beit vieler Patienten wesent-lich steigern. In den Abbildun-

gen 7 und 8 sind zwei Patienten-aufzeichnungen als Beispielaufgeführt, wobei in den Dia-grammen der jeweilige Tag aufder x-Achse und die dem Tageentsprechende Tragedauer aufder y-Achse dargestellt sind.

Doz. Dr. med. univ.Friedrich K. ByloffFA für KieferorthopädiePraxis Dr. Byloff & Dr. ClarBaumkirchnerstraße 18020 Graz, ÖsterreichTel.: +43-(0)3 16/72 27 27Fax: +43-(0)3 16/72 27 27-42www.bycla.at

Adresse

Ing. Gerhard GschladtHandelsagentur GschladtBinderberg 114483 Hargelsberg, ÖsterreichTel.: +43-(0)72 25/2 05 22Fax: +43-(0)72 25/2 05 98E-Mail: [email protected]

Adresse

Doz. Dr. med. univ. Friedrich K. Byloff

• geb. am 2.4.1957 in Graz, Öster-reich

• 1976–1982 Studium der Medizin,K. F.-Universität Graz

• 1982–1983 Tätigkeit als Turnus-arzt, Medunsa University Pretoria,Südafrika

• 1983–1985 Facharztausbildung fürZMK, Uniklinik Graz

• 1985–1986 Tätigkeit in chirurgi-scher Abt. der Unizahnklinik Graz

• 1986–1989 Spezialisierung imFach KFO, Uniklinik Genf, Schweiz

• 1989–1991 Oberassistent, UniklinikGenf

• 1991 Eröffnung einer Privatpraxisin Graz, parallel weiterhin Instruk-tor, Uniklinik Genf

• diverse wissenschaftliche Veröf-fentlichungen in zahlreichen Fach-publikationen sowie internatio-nale Referententätigkeit

• 2006 Habilitation

• „Active Member“ der Angle So-ciety of Europe (ASE)

• Mitglied des Editorial Board desAJO, der „Fortschritte für Kieferor-thopädie“

• wissenschaftlicher Beirat beimJournal „The Angle Orthodontist“

• Spezialgebiete: Molarenbewe-gung, Oberkieferexpansion, Be-handlungstechniken mit selbstligie-renden Brackets und funktionelleBeeinflussungen in der KFO

Kurzvita

Ing. Gerhard Gschladt

• geb. am 14.3.1966 in Steyr, Öster-reich

• 1985 Absolvent der TechnischenBundeslehranstalt für Nachrich-tentechnik und Elektronik, Steyr

• 1985–1987 weltweit tätig als Ser-vicetechniker

• 1988–1996 Servicetechniker undBerater für die Automation von Labor- und Analysesystemen

• 1996–2004 geschäftsführender Ge-sellschafter, Entwicklung automo-tive Elektronik

• 2005–2010 Konzeption und Ent-wicklung von TheraMon®, Überlei-tung in die Serienproduktion, Auf-bau eines internationalen Ver-triebsnetzwerkes, intensive Kon-taktpflege zur Kieferorthopädie undSchlafmedizin, Aussteller auf zahl-reichen internationalen Messenund Kongressen der Dentalme-dizin

Kurzvita

Abb. 7: So sieht eine zufriedenstellende Patientenmitarbeit aus: Der Patient hat das Ziel, seinen Bionator mindes tens 15 Stunden innerhalb von insgesamt 24 Stunden zu tragen, erreicht. Dieser wurde sogar mehr getragen.

Abb. 8: Dasselbe Ziel wurde bei diesem Patienten bei Weitem nicht erreicht. Auch sind die Tage, die er bei seiner Großmutter verbrachte,deutlich zu sehen – bei ihr hatte er seinen Bionator nicht getragen.

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So mancher Teilnehmer wirdwohl nie zum Fan einer sol-chen Großveranstaltung wer-den, wie diese jetzt wieder an-lässlich der Gemeinschafts-veranstaltung der deutschenZahnmedizin Mitte Novem-ber in Frankfurt am Mainstattfand. Zu laut, zu unüber-sichtlich und gänzlich ohnedieses familiäre Gefühl, wel-ches einzelne DGKFO-Jah-restagungen normalerweiseausstrahlen. Doch, was hilft’s.Man muss es nehmen, wiees kommt. Jedoch kannman sich wenigstens mitdem Fakt trösten, dass zu diesen Mammuteventszum Glück nicht jedes Jahreingeladen wird.28 Fachgesellschaft-ten und Arbeits-kreise waren imCongress Centerder Messe Frankfurtvertreten und prä-sentierten den rund6.350 TeilnehmernParallelveranstal -tungen in über 20Räumlichkeiten. Soauch die Deutsche Ge -sellschaft für Kiefer or tho-pädie mit ihrer diesjährigenTagungspräsidentin Prof. Dr.Angelika Stellzig-Eisenhauer.

Wissenschaftsprogramm

Auch in diesem Jahr gab eszahlreiche interessante Vor-träge im Rahmen des wissen-schaftlichen Programms, vondenen an dieser Stelle jedochnur eine kleine Auswahl Er-wähnung finden kann. ZumBeispiel zeigte Priv.-Doz. Dr.Philipp Meyer-Marcotty ei-

nen beeindruckenden Vor -trag zur „Modernen Bildge-bung in der Diagnostikder Asymmetrie“, der nichtnur die Zukunft aufzeigte,sondern bewusst machte,dass neue Techno logienkünftig eine immer größereRolle spielen werden. Die neue Direktorin der Ab-teilung KFO der UniversitätMarburg, Prof. Dr. HeikeKorbmacher-Steiner, sprachzum Thema „Indikation und

Zeitpunkt der therapeutischenIntervention“. Sie klärte u. a.,ab wann „asymmetrisch“ alspathologisch anzusehen ist,wie Asymmetrien entstehenund ob bzw. wann therapeuti-sche Interventionen sinnvollsind. Aus der täglichen Arbeit einesMund-Kiefer-Gesichtschirur-gen berichtete Prof. Dr. Kon-

rad Wangerin und zeigte an-hand diverser Fallbeispielechirurgische Therapiekon-zepte bei Asymmetrien auf.Einen sehr interessanten Vor-trag zeigte auch Prof. Dr. Tho-mas Bernhart, der zu chirur-gischen Konzepten bei Den -titionsstörungen sprach. Ervermittelte nicht nur Be -handlungsstrategien bei reti-nierten Oberkiefereckzähnen,son dern gab zudem einenEinblick in chirurgische Vor-gehensweisen und zeigte Ri-siken und Fehlerquellen auf. Inwieweit die Einstellbarkeitverlagerter oberer Canini mit -tels 2-D- bzw. 3-D-Diagnostikbeurteilt werden kann, wie si-cher die Diagnosen überein-stimmen bzw. inwieweit auf-grund von Röntgenbilderngetroffene Vermutungen durchdreidimensionale Verfahrentatsächlich bewiesen werdenkönnen, demonstrierte OÄDr. Susanne Wriedt.Wie es möglich ist, verlagerteEckzähne bei Anwendung in-dividualisierter Lingualbra-ckets einzustellen, machteder Vortrag von Dr. Hans-Jür-gen Pauls deutlich. So werdezunächst die Zahnoberflächedes vorhandenen Eckzahnsermittelt, dessen Datensatzgespiegelt und daraufhin dasBracket für den verlagertenZahn erstellt. Wissenschaftliche Vergleichs-untersuchungen hinsichtlichDekalzifikationen bei vestibu-lärer und lingualer Technikzeigte Dr. Dirk Wiechmann.So sei die Entkalkungsratebei der vestibulären Methode5-fach höher als bei Anwen-dung der lingualen Technik.Eine röntgenologische Unter-suchung zur Weisheitszahn-entwicklung und Häufigkeitseiner Aplasie stellte Dr. Sy-bille Frucht vor. So trete bei-spielsweise ab einem Altervon zwölf Jahren nur nochselten eine neue Weisheits-zahnanlage auf. Auch tretedie paarige Nichtanlage imOber- und Unterkiefer we-sentlich häufiger auf als alleanderen Varianten. Die Häu-figkeit mindestens einer Weis-heitszahnaplasie lag bei 19 %der untersuchten Fälle.

Industriemesse

BracketsDas erstmals zum AAO ge-

zeigte SL-BracketE m p o w e r T M

(American Or-t h o d o n t i c s )

wurde nun demdeutschen KFO-Markt

präsentiert. Dieses Systemvereint gleich zwei verschie-dene Designs in einem Bra-cket, welche sich durch einenvariierenden Clip (interaktivbzw. passiv) unterscheidenund dem Anwender somitden gezielten Einsatz (Kraft-niveau, Torque- und Rota-tionskontrolle) je nach Be-handlungsphase ermöglichen.Eine Besonderheit stellt zu-dem der zweifach zu öffnendeClip dar (von vorn mittelsSonde bzw. hinten über dieBasis), was sich z. B. beischlechter Mundhygiene desPatienten als Vorteil erweisenkann.Von DENTAURUM wird esvoraussichtlich ab dem 2.Quartal nächsten Jahres einneues Keramikbracket mitdem Namen discovery® pearlgeben. Dieses im CIM-Ver-fahren (Ceramic InjectionMolding) gefertigte, äußerststabile Bracket verfügt übereine 3-D-angepasste Basis füreinen optimalen Sitz auf derZahnanatomie und passt sichaufgrund seines hochreinen,polykristallinen Aluminium-oxids optisch sehr gut an dieZahnumgebung an. Zudemzeig te gleiches Unternehmenseinen neuen interaktiven Or-thodontie-Katalog 2010/2011,mit welchem der Nutzer mit -tels In-App-Browser sogleichvia iPad oder iPhone seine Bestellungen online erledi-gen kann. Ebenfalls ein neues, jedochselbstligierendes Keramik-bracket stellte der schwe -dische Dentalanbieter Ge-stenco vor – das Cabriolet

Clear Hybrid SL Bracket. Die-ses verfügt über ein schma-les Design sowie einen Ver-schlussclip aus Polymer, derdie oberen Zähne vor Schmelz-ausbrüchen durch das Auf-beißen auf die im Unterkiefergeklebten Brackets schützensoll. Cabriolet-Brackets sindsowohl aktiv als auch passivanwendbar und weisen einenMetallslot zur Reduzierungder Friktion auf. Im Frühjahrwird gleicher Anbieterdann eine weitere Neu-heit vorstellen – das mica-Ke ra m i k b ra c ke t

(metal-insert ceramic bra-cket).Bei Ormco wird ab Anfang2011 das DamonTM Clear Bra-cket von 5–5 für den Ober -kiefer erhältlich sein. DieseClear-Variante wird es auchbei Insignia SL geben. DasUnternehmen beging in die-sem Jahr sein 50-jähriges Ju-biläum, welches u. a.durcheine Gewinnaktionam Messestand ge-feiert wurde. Zudemwerden ab sofort dreineue Mitarbeiter dasdeutsche Team verstär-ken.FORESTADENT bie-tet seine QuicKlear®-Brackets nun inzweiter Generationund ab sofort auchfür den UK (3–3)an. Die überarbei-tete Version zeichnet sichzum einen durch deutlich run-dere Bracket- und Slotkantenaus. Zum anderen wurde derbisher glänzende Verschluss-clip jetzt mit einer matt po -lierten Oberfläche versehen,wodurch der Clip weniger reflektierend wirke. Würdendie Brackets zudem mit denneuen BioCosmetic®-Bögen(superelastische NiTi-Drähtemit weißer Ummantelung)kombiniert, erscheine die ge-samte Apparatur noch unauf-fälliger im Mund. Des Weite-ren zeigte gleiche Firma diepassive Version seiner Bio-Quick®-Brackets, bei denen imVergleich zur aktiven Varian -te u. a. der Slot tiefer gestaltetwurde, sodass dem Bogen mehrSpiel gewährt und die Reibungdeutlich reduziert würde.

Besucher des dentalline-Stan -des konnten das erstmals zurdiesjährigen AAO-Tagung prä-sentierte SIDUS-Bracket (Fa.OrthoQuest) kennenlernen.Hierbei handelt es sich um eintransparentes selbstligieren-des Bracket aus biokompati-blem Acryl-Copolymer, des-sen Besonderheit der im Bra-cketkörper integrierte Clipso wie das wellenförmige Slot-

design darstellt. Aufgrund ih-res Twindesigns sind SIDUS-Brackets auch für den Ein-satz von Ligaturen geeignet.Ebenfalls in Washington zumersten Mal gezeigt und nundem deutschen Markt vorge-stellt wurde das neue F 1000-Bracket (Fa. Leone, Vertrieb

für Deutschland auch

über dentalline). Dieses pas-sive SL-Bracket verfügt überein flaches Profil sowie einenNiTi-Verschlussclip mit Schie -bemechanismus und weist imVergleich zu anderen Syste-men eine fünfeckige Basis(mit FDI-Kennzeichnung) auf.Mithilfe eines speziellen Ins -truments kann das Einlegendes Bogens sowie Schließendes Clips bei diesem Bracketeinhändig erfolgen. Bei TP Orthodontics sind dieseit Frühjahr 2010 erhältlicheMinivariante der InVu®-Bra-ckets sowie die NV® Hybrid-Brackets jetzt auch mit vorabaufgetragenem lichthärten-den Kleber als Readi-Base®-Version zu beziehen.

EVENTS16 | Nr. 11 | November 2010

Dentalmedizin präsentierte sich mit all ihren FacettenFrankfurter Gemeinschaftstagung demonstrierte zwei Tage lang, was Praxis und Wissenschaft zu leisten vermögen. Auch der Fachbereich Kieferorthopädie

war vertreten und stellte jüngste Ergebnisse aus Klinik und Forschung vor. Zudem zeigten die Firmen der Dentalindustrie ihre neuesten Produktentwicklungen.Ein Bericht von Cornelia Pasold.

DGKFO-Tagungspräsidentin Prof. Dr. Angelika Stellzig-Eisenhauer während ihrer Eröffnungsrede.

QuicKlear® (Fa. FORESTADENT)

MMA (Modular Mandibular Advancer) (Fa. Marylin Orthodontics)

Leider ließen die Räumlichkeiten für die Fachvorträge zu wünschen übrig. So hatten die Referenten aufgrund of-fener Wände des in der Industrieausstellung platzierten Saals doch sehr mit akustischen Problemen zu kämpfen.

Knapp 70 Aussteller umfasste die KFO-Sonderausstellung in Halle 5.1 der Messe Frankfurt. (Fotos: Pasold)

discovery® pearl (Fa. DENTAURUM)

STABIOS-Minischraubensystem mit Werkzeugtray (Fa. DENTSPLY/GAC).

Easy Liner-Schienensystem (Fa. koreline).

Cabriolet Clear Hybrid SL Bracket (Fa. Gestenco)

OrthoMationTM-Beratungssoftware und Fallpräsen-tationssystem (Fa. DENTSPLY/GAC und medianetXGmbH).

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Für Ortho Classic gibt es ab sofort einen exklusivenDeutschlandvertrieb über denkieferorthopädischen Fach-handel World of Orthodon-tics. Hier können jetzt sämtli-che Produkte des amerikani-schen Anbieters, wie z. B. dasmonokristalline Keramik -bracket Evrclear – ein trans-parentes Ästhetikbracket mitoberflächenpoliertem Slotfür reduzierte Reibung sowieanatomisch konturierter Ba-sis mit mechanischer Struk-tur –, oder das Kunststoffbra-

cket HYPE bezogen werden.Dieses zeichnet sich u.a. durchseine Härte aus, die nahe anden Härtegrad von Edel-stahlbrackets herankomme.Zudem bietet World ofOrthodontics u. a. Dräh -te, Lewa-Dehnschraubenfür KFO-Apparaturenoder den Antibeschlag-spiegel von Jacobi Dentalan. Neue Bukkalröhrchen(Op tima und Optima Mini)sind bei der Firma ODS erhältlich. Insbesondere,wenn die 7er noch nicht volleruptiert sind und wenigPlatz zum Kleben zur Ver -fügung steht, würden sichdiese Mini-Röhrchen auf-grund ihrer minimalenGrö ße sowie speziellenOff-Set-Basis als vorteil-haft erweisen.

AlignerMit Easy Liner stellte dieFirma koreline ein neuesSchienensystem für leichtebis mittlere Zahnfehlstellun-gen im Frontbereich vor. Die-ses umfasst laut Herstelleran-gaben drei Schienensätze mitje einer elastischen Soft-schiene für kontrollierte undschonende Zahnbewegungenund einer Hard-Schiene zur

Finalisierung und Stabilisie-rung. Alle drei Sätze (insge-samt sechs Schienen) werdenmit nur einem Abdruck ge -fertigt, wobei pro Set Zahnbe-wegungen von 0,5 bis 1 mmermöglicht würden. Nach er-folgter Behandlung wird aufGrundlage eines zweiten Ab-drucks ein Retainer gefertigt,der im Preis (450,– € pro Kie-fer inkl. MwSt. und Versand)enthalten ist. Auch TP Orthodontics prä-sentierte ein neues Clear-Aligner-System für kleinereKorrekturen – den Originator®.Hierbei handelt es sich um einSet von insgesamt zehn Kor-rekturschienen (5 OK, 5 UK),welche im firmeneigenen La-bor in den USA auf Grundlageeines Abdrucks gefertigt wer-den (Produktionszeit ca. dreiWochen). Das System wirdzum Preis von 500,– € zzgl.MwSt. (inkl. Abholung, Her-stellung und Rücklieferung)angeboten. Das Rasteder KFO Spezial La-bor bietet rund um das be-kannte In-Line®-Schienensys-tem ab Dezember einen neuenService an. Dann werde dassogenannte RFID-System (Ra -dio Frequency Identification)eingeführt, welches sich mo-mentan im Probelauf befin-det. Mithilfe dieser Neuerungkönnen künftig alle Stationender Schienenfertigung bzw.Auftragsabwicklung genau-estens von jeder auftragge-benden Praxis nachverfolgtwerden.

BögenAm Stand von ODS konntensich Besucher der Messe von

den Vorzügen der neuen Lo-Frix Nickel-Titan-Bögen über-zeugen, die erstmals zumAAO gezeigt wurden. Bei die-sen NiTi-Drähten kommt ein neu entwickeltes Ver -fahren zur Oberflächenver-gütung zur Anwendung, wo-durch Reibungsverluste sig-nifikant reduziert würden.Unerwünsch te Kraftverluste

und Nebenwirkungen auf-grund von Friktion könntensomit erheblich vermindertwerden, während die übrigenphysikalischen Eigenschaf-ten dieser Drähte nahezu un-verändert bleiben.

KlebenEinen neuen Wangenhaltermit Namen Evacu stellte Ge-stenco vor. Dieses leichtzu handhabende Hilfs-mittel gewährleisteein trockenes Ar-beitsfeld währenddes Bracketklebens.

MinischraubenAm Stand von DENTS -PLY/GAC wurde das neueMinischraubensystemSTABIOS gezeigt. Dessen op-timiertes Design erlaube es,die optimale Biokompatibi-lität von Reintitan zu nutzenund gleichzeitig eine extremhohe Fraktursicherheit zu gewährleisten. Das selbst-schneidende und mehrstu-fige Gewinde sorge für einesichere Primärstabilität, zu-dem ermögliche der glatte

transgingivale Teil eine guteSchleimhautanlagerung

und damit eine dichteGingiva-Manschette alsnatürlichen Schutz vorBakterien. Die Schrau-ben werden in drei ver-schiedenen Varianten mit

kompletten Werkzeugtrayangeboten.

InstrumenteAus dem Hause Ham-macher kommen gleichzwei neue Instrumente –eine Drahtbiegezangesowie ein Distalendcut-ter. Während herkömm-

liche Zangen in der Regel nur bis Drahtstärken von Ø0,5 mm bis 0,7 mm ausgelegtsind, kann diese modifizierteund besonders fürDreiecksklammern,Adamsklammernsowie Protrusions-federn geeigneteDrahtbiegezangefür Drähte bis Ø0,9 mm hart einge-

setzt werden. Der neue Dis -talendcutter ist aufgrund sei-nes speziellen Schliffs opti-mal für die zum Ende einerBehandlung verwendeten Bo-

genstärken .017� x .025� sowie.019� x .025�, jedoch nicht fürgeflochtene Drähte geeignet.Dieser Cutter ist in zwei Grö-ßen erhältlich: 150 mm oder165 mm. Eine neue LED-Lampe na-mens VALO zeigte OpalOrthodontics. Dieses form-schöne, aus einem Stückgefertigte Gerät mit kratz-fester und teflonbeschich-teter Oberfläche sei mit al-len Adhäsiven kompatibel.Aufgrund seines äußerstflachen Gerätekopfs sowiestark verrundeten Designswürde zudem ein hoher Pa-tientenkomfort gewährleis-tet.

Weitere NeuheitenInsbesondere Patienten mitfesten Apparaturen könnenab sofort von einer Zahnpastain flüssiger Form profitieren.So stellte die Firma mega -smile ein Produkt namensZahnschnee® vor, welchesAminfluorid in für Zahnpas-ten üblicher Konzentrationeinsetzt. Selbst schwer zu-

gängliche Bereiche imMundraum könn ten

laut Herstellerangaben somitzuverlässig mit hochaktivenund remineralisierend-pfle-genden Wirkstoffen versorgtwerden. Gleich mit zwei Messeneu-

heiten wartete Marylin Or-thodontics auf. So zeigteder seit zwei Jahren amMarkt befindliche, hollän-

dische Dentalanbieter zumeinen den neuen, aus aller-giefreien Polymer-Mate-rial gefertigten Lingual-retainer Crosspom®, wel-cher im OK von 2–2 undim UK von 3–3 geklebtwerden kann. Zum ande-

ren wurde der ebenfallsvom Firmeninhaber Dr. Ha-

bib Sevinc entwickelte MMA(Modular Mandibular Advan-cer), eine Herbst-Alternativeaus elastischem Hochpoly-mer, vorgestellt. Diese Appa-ratur wird im Oberkiefer mit-hilfe eines Adapters im Mo -larenband befestigt und imUnterkiefer mittels Segment-bogen geführt. Das Gerät,dessen einzelne Bestandteile

durch Stifte miteinander ver-bunden werden, ist in vier ver-schiedenen Größen (36, 38, 40bzw. 42 mm) erhältlich.Mit OrthoMationTM präsen-tierte GAC in Kooperation mitder Firma medianetX GmbHeinen Relaunch seiner/s digi-talen Beratungssoftware undFallpräsentationssystems.Dieses soll den Kieferortho-päden bei der Beratung seinerPatienten hinsichtlich Diag -noseerklärungen bzw. Be-handlungsvorschläge unter-stützen, wobei auf mehr als500 Bilder und Videos aus ei-ner zentralen Datenbank zu-rückgegriffen werden kann. Bei 3M Unitek wurde das Pro-phylaxekonzept ClinproTM umein weiteres Modul ergänzt –um den VersiegelungslackClinproTM XT Varnish. Hierbeihandelt es sich um ein kunst-stoffmodifiziertes Glasiono-mer, das Fluorid, Kalzium undPhosphat freisetzt. Zudembietet das Unternehmen zu-sammen mit MCC Medical

Carecapital ein Factoring-konzept für KFO-Praxen bzw.Patienten an, welches einezinslose Teilzahlung gewährt,sodass Praxen nicht mehr indie Rolle der Bank schlüpfenmüssen und Patienten sofortmit der Behandlung beginnenkönnen (www.carecapital.de).Eine weitere Kooperationwurde mit der Firma medi -mart eingegangen. Über derenE-Business-Plattform kön-nen ab sofort sämtliche Pro-dukte von 3M Unitek und wei-terer Dentalanbieter bezogenwerden (www.medimart.de). Die Firma Computer konkret,welche in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum feierte, stell -te neben weiteren Neuerun-gen u. a. das „praxis-upgrade“-Konzept vor (www. praxis-up-grade.de). Dieses erweiteredas Software- und Dienstleis-tungsangebot um die Bau-steine Materialwirtschaft, Ge -räteverwaltung sowie digita-les Dokumentenmanagement.Besucher konn ten am Messe-stand zudem das iPad mit

Computer konkret-Softwarefür Falldemonstration und Pa-tientenberatung live testen.Das System zur 3-D-Kiefer-vermessung ohne Röntgen,noXrayCeph®, wurde um wei-tere Module wie z. B. die Sei-tenanalyse nach ProfessorStefan Kopp oder die Frontal-analyse nach Dr. ThorstenBrandt mit jeweils integrier-ter Kieferbewegung ergänzt.Hierbei werden u. a. die rechteund linke Seite getrennt dar-gestellt bzw. deren Bisslageunabhängig voneinander be-stimmt. In Kürze erscheintübrigens auch ein Buch zurnoXrayCeph®-Analyse (Vor-bestellungen unter www.noxrayceph.com).

Ausblick

Im nächsten Jahr wird es wie-der eine reguläre DGKFO-Jahrestagung geben. Diesefindet vom 21.–25. Septemberin Dresden statt.

Nr. 11 | November 2010 www.kn-aktuell.de | 17EVENTS

Befundsymbole in kfo-win (Fa. Computer konkret). Drahtbiegezange sowie Distalendcutter (Fa. Hammacher).

Stephan Kielau, Ormco-Verkaufsleiter Deutschland, mit den neuen Mitarbeitern Matthias Leithardt, DirkSchäffer und Carsten Büsing (v.r.n.l.).

LoFrix Triple-Force-Bogen unvergütet (li.) und mit Oberflächenvergütung, 500-fache mikroskopische Vergrößerung (Fa. ODS). (Quelle: Oralmedizinische Technologie, Universität Bonn)

Zahnschnee® (Fa. megasmile)

Evrclear (Fa. Ortho Classic, Vertrieb für DL überWorld of Orthodontics)

NV® Hybrid-Bracket (Fa. TP Orthodontics)

Bukkalröhrchen Optima Mini(Fa. ODS)

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18 | www.kn-aktuell.de Nr. 11 | November 2010EVENTS

Bereits nach wenigen Kurs-minuten wird klar, dieser wo-möglich an Körpergröße eherkleine, jedoch an Wissen rie-sige Professor Parkhouse hatsichtlich Freude an dem, was

er tut. Und demstand auch Co-Referentin Dr.Joy Hickman in nichts nach.

Historischer Rückblick

Niemand würde bei diesemKurs seine Zeit vergeuden,versprach Parkhouse gleichzu Beginn der Veranstaltungund machte sich mit einemkurzen historischen Rück-blick sogleich ans Werk, die-ses Versprechen einzulösen. Edward Angle war es, der 1925die Edgewise-Technik erfand.Dessen Schüler, Dr. RaymondBegg, kreierte 1957 die Begg-Technik. Diese war zwar bes -tens geeignet, um schwierigeMalokklusionen schnell zukorrigieren. Die Kontrolle derWurzelbewegung war jedochsehr schwierig. Im Jahre 1986löste Dr. Peter Kesling diesesProblem der schwierigen Wur-zelkontrolle, indem er im Tip-Edge-Bracket „RX 1“ die Begg-mit der Straight-Wire-Technikverband. Dies gelang ihmdurch Entfernung von zweisich diagonal gegenüberlie-genden Ecken eines Straight-Wire-Bracketslots. Werden mit tels Straight-Wire-Appara-tur normalerweise körperlicheZahnbewegungen ermöglicht,lässt dieser neue Brackettypdie Zähne bzw. dessen Kro-nen erst in ihre anatomischePosition kippen, ehe kontrol-liert die Wurzeln folgen.

Tip-Edge PLUS

In Zusammenarbeit mit Prof.Parkhouse erfolgte mit Tip-Edge PLUS in 2003 dann dieModifizierung des RX 1-Bra-ckets, deren Vorteile sich ins-besondere in der III. Behand-lungsphase bemerkbar ma-chen. Anstelle von bislangnotwendigen Aufrichtefedern

finden im sogenannten„deep tunnel“ des PLUS-Brackets superelastischeNiTi-Bögen Anwendung.

Sie dienen in Kombination mitStahl-Vierkantbögen (Haupt-slot) nun der Aufrichtung vonZahnwurzeln sowie zumWurzeltorquen. Hinsichtlich Bracket-Prescrip-tion verdeutlichte der Refe-rent die Besonderheit des De-signs, dass wenn ein gekleb-tes Bracket kippt, sich derRaum für den vertikalen Bo-gen automatisch vergrößere.Der geöffnete Slot bietet demDrahtbogen sehr viel Spielund schließt ein Verkeilen desBogens im Slot aus. Dadurcharbeite das Bracket nahezuohne Friktion. Außerdem er-mögliche der geöffnete Slot ei-nen direkten Wechsel von ei -ner .016�er- zu einer .022�er-Bo-gendimension. Anschließendwurde kurz auf Hilfsmittel wiedie Side-Winder Spring zumAufrichten gekippter Zähneeingegangen. Diese sei unbe-dingt stets von okklusal zuinserieren, so der Referent.Ebenso wurden anhand klini-scher Fälle Rotationsfedernoder der Power Pin zum Sett-ling der Okklusion gezeigt so-wie auf das Thema Torquenmit Tip-Edge eingegangen. Dr. Hickman gab dann einenÜberblick hinsichtlich Klebenund Set-up und zeigte kurz dieArbeitsschritte bei Anwendung

von sogenannten bonding jigs.Auf keinen Fall solle hier zuokklusal geklebt werden, dadies z. B. das Aufrichten in Pha -se III behindere oder die fina -le Torque-Prescription verän-dere, so Hickman. Zudem gingsie auf das Kleben der Prämo-laren und die richtige Wahl der

hierbei zur Verfügung ste-henden Clockwise- bzw. Coun-ter-Clockwise-Brackets ein.

1. Behandlungsphase

Prof. Parkhouse leitete dannden ersten Hands-on-Blockein, indem er zu den Mechani-ken der 1. Behandlungsphaseüberging. Bei diesem Schrittdrehe sich alles um den ante-rioren Bereich (Aligning des

Frontsegments, Schließenanteriorer Lücken, Kor-rektur des Overjets, Re-

duzierung stärkereÜberbisse bzw. offe-ner Bisse, Beginn derKorrektur von Kreuz-bissen). So sei hiervor allem zu beach-ten, dass nach In -sertion des vorge-

formten Hauptbo-gens (.016� High Ten-

sile Stainless, z. B. BowFlexTM) die Kraft der vom oberen Eckzahn zum unte-ren 1. Molaren eingehängten

Gum mizüge maximal 50 g betrage. Zudem ging er aufdie cuspid ties ein, welche nurin Phase I Anwendung findenund u. a. das „Hin-und-Her-Schlenkern“ des Bogens un -terbinden sollen. Im Anschluss konnten dieKursteilnehmer dann selbst„Hand anlegen“, indem siedas Inserieren von Haupt -bogen sowie Einhängen vonKlasse II-Gummizügen amTypodonten übten.

2. Behandlungsphase

Das Schließen letzter Lücken(durch Retraktion bzw. Pro-traktion), die Korrektur derMittellinie, der Abschluss derKreuzbiss-Korrektur, die De-rotation von Molaren sowieder Erhalt bisheriger Korrek-turen stehen im Mittelpunkt

von Phase II der Behandlung.Auch hier präsentierte Prof.Parkhouse zahlreiche Fällezur Verdeutlichung und gingdabei u. a. auf den Einsatz derSide-Winder Spring und ins-besondere auf das Alignmentder Prämolaren ein. Ist der .016?er-Bogen ent-fernt, wird in Phase II statt-dessen ein .020?er-Stahl-draht einligiert. Liegt hierbeiein zu stark rotierter Prämo-lar vor, bietet sich der Einsatzv o nE-Links an. Die Derotationsollte jedoch erst dann erfol-gen, wenn die Lücken bereitsgeschlossen sind.Im zweiten Hands-on-Teil wur -de das Gezeigte erneut in die Tat umgesetzt. Den ersten Kurstag rundeteneine Reihe klinischer Fall -beispiele ab, die die Vielseitig-

Über die Schulter geschaut

Am Holzmodell erläutert Prof. Dr. Richard Parkhouse die Vorteile des sogenannten deep tunnel (Zusatzslot).

So mancher nutzte die Gelegenheit, um Erfahrungen mit Tip-Edge-Experte Professor Parkhouse auszutau-schen.

Wer für seine Praxis gleich ein paar Bestellungen erledigen oder sich über neueste Produkte der veranstal-tenden Firma TP Orthodontics informieren wollte, konnte dies in den Pausen tun.

Tip-Edge PLUS-Bracket als Metall- und keramische Variante sowie die Rückansicht mit Zusatzslot.

Bevor u. a. das Anpassen und Einbringen der Bögen am Typodonten geübt wurde, demonstrierte der Referent nochmals alle Arbeitsschritte.

In insgesamt drei Hands-on-Blöcken konnte das soeben Erlernte gleich in die Tat umgesetzt werden.

Standen stets mit Rat und Tat zur Seite – Dr. Joy Hickman und Prof. Dr. Richard Parkhouse im Kreise der Kursteilnehmer.

Fortsetzung von Seite 1

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keit dieses Bracketsystemsverdeutlichten. 3. Behandlungsphase

Der Samstag stand dann ganzim Zeichen der 3. Behand-lungsphase und deren Me -chaniken wie individuelle Torqueapplikation und Tip-ping-Korrekturen, Aufrechter -halten der Bogenrelation, Er-zielen eines optimalen Profilssowie präzises Finish. In derletzten Phase schließen sichdie Slots wieder. Durch dasAufrichten der Zähne wird der.022�er-Slot auf einen .0215�er-Hauptbogen rotiert. Dadurcharbeite das Bracket ohne jeg -liche Torqueverluste. „Sobaldsich der Slot aufgrund des Auf-richtens der Zähne schlie ße,definiere der Bogen den vollenTorque“, so Park house.In dieser III. Phase kämen nundie Vorteile des Zusatzslots(deep tunnel) zum Tragen. Die-sem kommt primär die Auf-gabe zu, die Wurzeln aufzu-richten. Der deep tunnel dürfejedoch ausschließlich in dieserdritten Behandlungsphase An -wendung finden und das nie-mals ohne gleichzeitiges Ein -li gieren eines Stahlbogens derDimension .0215� x .028� imHauptslot. Würde der Zusatz -slot bereits in den Phasen I und II zum Einsatz kommen,wäre eine zu frühe Kontrolleder Wurzeln gewährleistet.Zudem würde eine frühzeitigeVerwendung des deep tunnelszu einem Schließen des Haupt-slots führen. Dies würde dasspätere Inserieren des voll di-mensionierten Vierkantbogensunmöglich machen. Für den deep tunnel verwen-den die Referenten in der Re-gel einen .014?er-NiTi-Bogen(Reflex®), der stets vor demHauptbogen einzubringen sei.Wie das Einfädeln und Anpas-sen des NiTi’s praktisch umzu-

setzen ist, wurde anschließenderläutert. Dieses Einfädelnkann entweder von der Mittel-linie aus oder mithilfe der dis-talen Methode erfolgen. Danach erfuhren die Teil neh -mer, wie der Hauptbogen ent-sprechend vorbereitet und ein-gebracht wird. Hierbei wurdeinsbesondere auf den Torquesowie die Frage kein Torqueoder vorgetorquter Bogen (z. B.wenn Bite Sweeps benötigtwerden oder zur anteriorenKompensation bei Klasse III-Fällen) eingegangen. Während dieser dritten Phasesollte es keinesfalls versäumtwerden, einzelne Aspekte derBehandlung nochmals zu prü-fen. So sei es u. a. wichtig, denVerlauf des Aufrichtens genauzu verfolgen oder zu prüfen,ob hierfür genügend Platz zurVerfügung stehe. Auch soll tenochmals die Bogenrelationgecheckt werden. Welche Fehler unter Umstän-den passieren und wie diesevon vornherein verhindert wer-den können, wurde anschlie-ßend erläutert. Des Weiterenzeigten die Referenten ein Vi-deo, welches zusammenfas-send demonstrierte, wie Tip-Edge PLUS erst ausschließlichmit Tip- und erst zum Schlussmit Torquekräften Zahnfehl-stellungen korrigiert.Im letzten Hands-on-Blockgalt es dann, den NiTi-Bogenim deep tunnel zu inserieren,den Hauptbogen anzupassen(Sweep einbiegen, Torque kon-trollieren) und entsprechendeinzubringen. Zum Abschluss dieser inte -ressanten Fortbildungsver -an staltung wurden neben derDe monstration weiterer kli-nischer Fälle noch einmal alleVorteile des PLUS-Bracketsfür Patient, Behandler sowieStuhl assistenz zusammenge-tragen sowie einzelne Techni-

Nr. 11 | November 2010 www.kn-aktuell.de | 19EVENTS

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bewegungen durch Aligner,Behandlung von Teenagernmit Kunststoffschienen, neueErkenntnisse über die immergrößer werdenden Indikatio-nen der Aligner Behandlung,Bleaching mit Alignern u.v.m.Der 1. Wissenschaftliche Kon-gress für Aligner Orthodontie

ist die bisher größte, herstel-lerunabhängige Veranstaltung,die ganz gezielt ausschließlichfür die Alignertherapie ein ent-sprechendes Forum bietet. Daswissenschaftliche Programmwird begleitet von einer umfas-senden Industrieausstellung(nähere Informationen unterangegebenen Kontakt). Die Deutsche Gesellschaft für Aligner Orthodontie e.V.(DGAO) wurde im November2007 gegründet und hat ihrenSitz in Stuttgart. Ihr primäresZiel ist es, durch Wissenschaft,Lehre, Forschung und Öffent-lichkeitsarbeit unabhängig die Vorteile der immer popu -lärer werdenden metallfreienKieferorthopädie aufzuzeigenund bekannter zu machen.Den Vorstand der DGAO bil-den Prof. em. Dr. Rainer-Regi-

nald Miethke (Präsident), Dr.Boris Sonnenberg (Vizeprä -sident), Dr. Jörg Schwarze (Generalsekretär), Prof. Dr. Dr. Gernot Göz, Dr. ThomasDrechsler, Dr. Julia Haubrichund Dr. Werner Schupp.

Experten berichten aus Praxis und WissenschaftDie Deutsche Gesellschaft für Aligner Orthodontie e.V. (DGAO) begrüßt international

anerkannte Referenten auf ihrem 1. Wissenschaftlichen Kongress für Aligner Orthodontie am 26. und 27. November 2010 in Köln.

Deutsche Gesellschaft für AlignerOrthodontie e.V. (DGAO)Olgastraße 3970182 StuttgartTel.: 07 11/24 75 04Fax: 07 11/2 36 07 14E-Mail: [email protected]

Anmeldung bei: Frau Stephanie SchwarzeE-Mail: [email protected]

Adresse

Zum mittlerweile vierten Mallädt das Universitätsklinikumdes Saarlandes zum Hom-burger KFO-Tag. In diesemJahr wird sich die Veranstal-tung verstärkt kieferortho-pädischen Themen widmenund einen Blick auf nicht all-tägliche Lösungen für Pro-bleme bei der Behandlungwerfen. Namhafte Referenten wieDr. Peter Kleemann (Dinsla-ken), Dr. Dr. Marc Schätzle(Klinik für Kieferorthopä-die und Kinderzahnmedi-zin, Zürich) oder ELSO-Prä-sident Dr. Thomas Drechsler(Wiesbaden) werden sich mit

Laseranwendungen, verla-gerten Zähnen und unsicht -baren Behandlungsmetho-den auseinandersetzen. Eineparallele Industrieausstel-lung wird den Teilnehmernzudem die Möglichkeit ge-ben, sich über neueste Pro-duktlösungen zu informie-ren. Veranstalter sind erneut die Universitätskliniken fürZahn-, Mund- und Kiefer-heilkunde (Klinik für Kie-ferorthopädie) in Zusam -menarbeit mit der Ärzte-kammer des Saarlandes(Abteilung Zahnärzte). DieTeilnahmegebühr beträgt120,– € (Nie der gelassene)bzw. 50,– € (Assistenten mitBescheinigung). Studentenkönnen kostenlos teilneh-men. Nähere In for mationenunter angege bener Kontakt-adresse.

4. Homburger KFO-TagNicht alltägliche kieferorthopädische

Problemlösungen werden am 8. Januar 2011im Mittelpunkt stehen.

Anmeldung unter: Universitätsklinikum des SaarlandesKlinik für KieferorthopädieFrau Bärbel Rosenkranz66421 Homburg/SaarTel.: 0 68 41/1 62 49-10E-Mail: [email protected]

Adresse

Lädt am 8. Januar 2011 herzlich zum 4. HomburgerKFO-Tag – Univ.-Prof. Dr. Jörg A. Lisson.

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Seit Frühjahr 2010 plant undproduziert Permadental auchfür Kieferorthopäden und kie-ferorthopädisch tätige Zahn-arztpraxen KFO-Apparatu-ren, und dies zu Konditio-nen von 30 % unter BEL II-Preisen. Um die Qualität und den Service gleichfalls in die-sem Bereich sicherzustellen,wurden KFO-Spezialisten in ’s-Heerenberg (Niederlande)eingestellt, welche u. a. diePlanung der patienten indivi -duellen Angebote vorneh-men. Der Workflow umfasstalle Arbeiten, beginnend beimAusgießen des Modellpaars,über den 3-D-Modell befund,der Ermittlung des Behand-

lungsbedarfsgrades (KIG),der Fernröntgenauswertung,der Erstellung eines unver-bindlichen Behandlungsvor-schlags und der abschließen-den Planung und Fertigungder KFO-Geräte. Nach Angaben des Unter -nehmens ist das kompletteKFO-Gerätespektrum liefer-bar. Dazu zählen einfacheGeräte wie Lückenhalter, Di-astema-, Dehn- oder aktivePlatten, FKO-Geräte wie Ak -tivatoren, Fränkel-Apparatu-ren oder Bionatoren, festsit-

zende Geräte wie Pendulum-und Nance-Apparaturen, GNEoder Quad Helix sowie TPA.Für sportbegeisterte Patien-ten hat Permadental zudemverschiedenste Sportmund-schutze (Mouthguards) imProgramm.Mit dieser Offerte der Rund -umbetreuung will Perma-dental dem Behandler mehrFreiräume für andere Arbei-ten in der Praxis schaffen. Zu-sätzlich möchte man durchdie angebotenen Preisvor-teile einem größeren Patien-tenkreis eine kieferorthopä-dische Behandlung ermögli-chen. Permadental bietet zurEinführung und zum Kennen-

lernen des neuen KFO-Ser -vices spezielle Angebote, diedie Leistungsfähigkeit desHerstellers von Zahnersatzauch im KFO-Bereich unterBeweis stellen.

PRODUKTE20 | Nr. 11 | November 2010

Schwer auf DrahtPermadental erweitert Angebot um kieferortho -

pädische Dienstleistungen.

Im Dezember bringt Sirona,T e c h n o l o g i e f ü h r e r der Dentalindustrie, mit demORTHOPHOS XG 3D einRöntgengerät auf den Markt,das die Vorteile von zwei- und dreidimensionaler Bild-gebung auf besonders effi-ziente Weise vereint: Umfang-reiche Panorama- und Fern-röntgen-Programme minimie-ren die Strahlenbelastung fürdie Patienten, während dieneue 3-D-Funktion die diag -nostische und forensische Si-

cherheit steigert und dem Anwender in Verbindungmit CEREC neue Mög-lichkeiten im Bereichder Implantologie er-öffnet.Das vollwertige Hybrid-gerät auf Basis des be-währten ORTHOPHOSXGPlus ist optimiert fürdie täglichen Aufgabenin der niedergelassenenPraxis. Sein „kleinesgroßes“ Field of View von 8 x8 cm kann mit nur einer Auf-

nahme den gesamten Kie-fer eines Patienten erfassen.Damit ist das Volumen ei -nerseits groß genug, um zuvermeiden, dass bei größe-ren Indikationen mehrereAufnahmen angefertigt unddurch sogenanntes Stitchingzusammengesetzt werdenmüssen, was eine mehrfa-che Strahlendosis bedeutet.Andererseits ist es klein ge-nug, um die Strahlenbelas-tung des Patienten und denZeitaufwand in der Diag -nostik so gering wie möglichzu halten.Der platzsparende ORTHOPHOS XG3D ist leicht undkomfortabelzu bedienen, denn

im Gegen-satz zu ver-gleichbaren

Geräten muss derSensor beim Wech-sel vom 2-D- auf den3-D-Modus nicht ma -nuell getauscht wer-den, sondern drehtsich entsprechenddes eingestelltenProgramms auto-matisch in die rich-

tige Position. So bestehtkeine Gefahr der Be-

schädigung deshochwertigenBauteils durchH a n d h a -bungsfehler.Die einfacheund sichereB e d i e n u n ggilt selbstver-

ständlich auch für die zwei -dimensionale Panoramaauf-nahme: Mithilfe des Ok -klusalaufbisses wird der Patient vollautomatisch po -sitioniert – ein weiterer Garant für beste Bildquali-tät.Wie bei Sirona üblich, standnicht zuletzt das Thema In -vestitionssicherheit für den(Fach-)Zahnarzt bei der Ent-wicklung des Gerätes imMittelpunkt. Wer nach dem 1. März 2009 einen ORTHOPHOS XGPlusoder XG 5 gekauft hat oderdieses vor Januar 2011 plant,kann sein Gerät später mit einem entsprechenden Up-

grade-Modul problemloszu einem vollwertigenORTHOPHOS XG 3D auf-

rüsten.

Im Lieferumfang des OR-THOPHOS XG 3D und inden Upgrade-Modulen sinddie Softwarepakete SIDE-XIS und GALAXIS sowiewährend der Markteinfüh-rung auch GALILEOS Im-plant enthalten. Damit istnicht nur mit GALILEOS,sondern jetzt auch mit demORTHOPHOS XG 3D die in-tegrierte Implantatplanungmit CEREC möglich. Mit der Summe seiner Produkt-eigenschaften und -nutzenbietet der ORTHOPHOS XG3D für die Weiterentwick-lung des niedergelassenenGeneralisten ebenso wie fürSpezialisten der Endodon-tie, Implantologie oder Kie-ferorthopädie alle Möglich-keiten.

Durchbruch für 3-D in der niedergelassenen PraxisNeues Hybridgerät kombiniert zwei- und dreidimensionale Röntgentechnologie – ORTHOPHOS XG 3D bietet leichten Einstieg in DVT-Technologie –

Höhere Diagnosesicherheit und mehr Anwendungsmöglichkeiten durch 3-D.

Sirona Dental Systems GmbH Fabrikstraße 31 64625 Bensheim Tel.: 0 62 51/16-0 Fax: 0 62 51/16-25 91 E-Mail: [email protected]

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Plus-Bracket verbindet dieVorteile konventioneller Bra-ckets mit denen selbstligieren-der Systeme. Bei der Gestal-tung des Brackets wurde be-sonderer Wert auf Patienten-

komfort und Hygie-nefähigkeit gelegt. Sosorgt das ergonomi-sche und offene Designfür bestmögliche Com-pliance und ungehindertenZugang für eine optimaleMundhygiene. Weiter ermög-

licht die gewohnte rhomboideTwin-Bracket-Form ein leich-tes und akkurates Platzierendes Brackets sowie die pro-blemlose Verwendung vonElastikketten. Eine absolute Besonderheitstellt der sehr leicht und ohneKraftaufwand zu öffnende

Verschlussclip dar. Im Gegen-satz zu vielen anderen Syste-men wird dieser nicht aufge-schoben, sondern mit ei nerSon de und ei ner rotierendenBewegung geöffnet. Der Clipselbst ist aus thermoaktivemNickel-Titan gefertigt für Fle-xibilität und langer Lebens-

dauer. Das passive De-sign des Lotus-

C l i p ssorgt

bei geringenBogenstärken für

ein überlegenes Gleitvermö-gen. Falls gewünscht, kann derClip aber auch leicht währendder Behandlung entfernt wer-den. Dies ermöglicht dem Be-handler die volle Kontrolle,z. B. in der Finishing-Phase.Das Lotus® Plus-Bracket ist in der Damon*-, MBT*- undRoth-Variante über ORTHO-DEPOT erhältlich und wirdwie alle Artikel der Firma zudauerhaft attraktiven Kondi-tionen angeboten.

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Nr. 11 | November 2010 www.kn-aktuell.de | 21PRODUKTE

Im Oktober 1970 fing allesan. Unter dem Namen RockyMountain® Germany wurdeder Grundstein für eine bisheute währende Erfolgsge-schichte gelegt – die derFirma dentalline. Einst von RMO und ScheuDental als deutsche Nie -derlassung des amerika -nischen Dentalanbie-ters in Iserlohn ge-gründet, gingen bei -de Unternehmenschon bald eigeneWege. Nach derTrennung und Über -siedelung nach Düs-seldorf wurde mit Be-ginn der 90er-Jahre daseuropäische Zentrallagernach Straßburg verlegt. Esfolgte der Verkauf von RockyMountain Germany, worauf-hin das Unternehmen in den-talline umfirmiert wurde.Heute zählt die von den In -habern Willi und dessen Sohn Ralph Bäuerlein ge-führte Firma zu den erfolg-reichsten Anbietern im in -ternationalen Dentalmarkt.Nach wie vor untrennbarmit Rocky Mountain Ortho-dontics verbunden (dental-line vertreibt deren Produkteexklusiv in Deutschland undder Schweiz), agiert das inPforzheim ansässige Unter-nehmen darüber hinaus alskompetenter Kooperations-partner bekannter Weltmar-ken wie Leone, PSM/Mondealoder Erkodent. Ob Brackets, Bögen, Mini -implantate oder funktions-kieferorthopädische Geräte – die Produktpalette ist breitgefächert und umfasst das gesamte Spektrum moder-ner Kieferorthopädie. Rund22.000 Produkte, darunterselbstligierende Bracketsys-teme wie abc®, SIDUS oderF1000, Molarenbänder, Ket-ten, die Miniimplantat-Sys-teme LOMAS und BENEFIToder die Wilson-Apparaturgehören momentan zum Port-folio – Tendenz steigend. Sowird das Unternehmen künf-tig unter anderem das Aus-landsgeschäft seiner dental-line wires, einer eigenenMarke kieferorthopädischerDrähte, weiter ausbauen. Zu-dem ist neben der Vergröße-rung der Produktpalette dieErweiterung des Kurspro-gramms geplant.Natürlich wäre diese Erfolgs-geschichte ohne das Ver-trauen und die jahrelangeTreue der dentalline-Kundennie möglich gewesen. Des-halb möchte sich dentallineanlässlich des runden Jubi-läums bei all seinen Kundenmit attraktiven Angeboten

bedanken. So konnten bei-spielsweise schon die Besu-cher der soeben zu Ende ge-gangenen DGKFO-Jahresta-gung in Frankfurt am Mainvon kräftigen Rabatten bis zu 50 % profitieren. Doch

auch weitere Aktionen sindgeplant und werden bereits inKürze so manches Kieferor-thopädenherz höher schla-gen lassen.

Das lässt er sich nicht nehmenund schreibt seinen Kundenund Händlern persönlich: Dr.Dan Fischer verlängert die Ga-rantie für alle – auch für bereitsgekaufte – VALO-Polymerisa-tionsleuchten auf drei Jahre. Man merkt ihm an, dass erstolz auf seine vielfach ausge-zeichnete Leuchte ist und dank-bar, dass auch sehr viele neueKunden sich für VALO ent-schieden haben. Fünf Ster neund die Nr. 1 bei Reality sowie

weitere Auszeichnungen bele-gen eindrucksvoll, dass Ultra-dent Products nun auch imSegment der Polymerisations-leuchten zur Spitze gehört.Für VALO gilt die Vollgarantievon drei Jahren ohne jede Ein-schränkung. Andere Herstellerschließen in den meisten Fällenden Akku oder andere Geräte-teile von dieser Garantie aus. Mit einem feinen, geschmeidi -gen Netzkabel garantiert VALOstets die höchste Leistungs-dichte (bis zu 3.200 mW/cm²)und stellt durch die niedrigeBauhöhe (geringer als eineZahnbürste) sicher, dass dieEnergie wirklich in der Tiefeder Kavität ankommt.

Qualität hat schon lange einen Namendentalline begeht Jubiläum und blickt dabei auf 40-jährige Erfolgsgeschichte zurück.

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die Vollgarantie von drei Jahren.

dentalline HandelsgesellschaftGmbH & Co KGKarlsruher Str. 9175179 PforzheimTel.: 0 72 31/97 81-0Fax: 0 72 31/97 81-15E-Mail: [email protected]

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Ultradent ProductsAm Westhover Berg 3051149 KölnTel.: 0 22 03/35 92 15Fax: 0 22 03/35 92 22E-Mail: [email protected]

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Heil- und Kostenpläne, Ver -gütungsvereinbarungen, Auf-klärungsbögen, Mahnbriefeoder Merkblätter – im Praxis -

alltag nimmt der Schriftver-kehr immer mehr zu. Dabeiraubt die Beschäftigung mitdem lästigen Papierkram denPraxen kostbare Zeit für diePatienten. Dank einer neuenvom Orthos Fachlabor zu-sammengestellten Formular-sammlung geht künftig derkieferorthopädische Schrift-verkehr einfach von der Hand.Der Wegweiser erleichtert Be-handlern die Kommunikation

mit Krankenkasse, Eltern undPatienten bei Behandlungenzur frühkindlichen Gebiss -regulierung. Enthalten sind

Meldungen zu KIG Iund II-Einstufungenüber Form-, Merk- undErklärungsblätter zurDiag nostik bis hin zu wichtigen Richtli-nien, Ver ein ba rungen und Briefvorlagen zurKom munikation mitKran ken kassen undPatienten. Muster-vor lagen für kie -fer orthopädischeBehandlungspläneund Mel dungen beiunplanmäßigen Be-handlungsverläufen,-abschlüssen sowie-abbrüchen helfen,den Schriftverkehrso einfach wie mög-lich und so umfang-reich wie nötig zugestalten.

Interessierte erhalten die For-mularsammlung unter [email protected]

Neuer WegweiserFormularsammlung vom Orthos Fachlabor erleichtert

KFO-Schriftverkehr.

Orthos FachlaborFeldbergstraße 5761440 OberurselTel.: 0 61 71/91 20-0Fax: 0 61 71/ 91 20-33E-Mail: [email protected] www.orthos.de

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Durch kleine Hilfsmittel kann die Stabilität von Miniimplantaten verbessert und deren klinischer Einsatz op-timiert werden. Im Bild: Mittels BENEPLATE gekoppelte BENEFIT-Minischrauben (PSM/Mondeal) zur Mola-rendistalisation im Oberkiefer. (Foto: B. Wilmes)

Von Preisnachlässen bis zu 50% konnten die Besucher des dentalline-Messestandes zur DGKFO-Jahresta-gung in Frankfurt am Main profitieren.

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Ab sofort sind die selbstligie-renden QuicKlear®-Bracketsvon FORESTADENT in zwei-ter Generation erhältlich. Dienochmals verbesserte Kera-mikversion des bekanntenQuick®-Systems weist u.a.deutlich abgerundetere Bra-cket- und Slotkanten auf.Diese gewährleisten einenoch geringe Reibung sowiebesten Tragekomfort. Zudemverfügt die Verschlussklam-mer der neuen Generationüber eine matt polierte Ober-fläche, die dadurch wenigerreflektierend und somit nochunauffälliger im Mund er-scheint. Waren QuicKlear®-Brackets bislang nur von5–5 im Oberkiefer erhältlich,sind diese nun auch von 3–3im Unterkiefer verfügbarund perfektionieren damitden ästhetischen Gesamtein-druck. Davon konnten sichMitte November auch diezahlreichen Besucher des

FORESTADENT-Messestan-des der KFO-Sonderausstel-lung bei der zahnmedizini-

schen Gemeinschaftstagungin Frankfurt am Main über-zeugen. Zudem zeigte das Pforzhei-mer Traditionsunternehmen

seine neuen BioCosmetic®-Bögen, die kombiniert ein-gesetzt mit den QuicKlear®-

Brackets eine optisch fastunsichtbare Behandlung er-möglichen. Und das für dieDauer der gesamten Multi-bandtherapie. Denn BioCos-

metic®-Bögen sind die erstenzahnfarbenen Bögen, diedauerhaft weiß bleiben. Un-

ter der weißen Ummantelungverbergen sich superelasti-sche NiTi-Bögen, die auf-grund ihres äußerst niedri-gen Kraftniveaus außerdem

eine schnelle und schonendeBehandlung gewährleisten.Einer starken Nachfrage er-

freuten sich auch die neuenBioPassive®-Brackets vonFORESTADENT. Diese pas-sive Variante der bewährtenselbstligierenden BioQuick®-

Brackets verfügt – im Ver-gleich zur aktiven Version –über einen tiefer gestaltetenSlot. Die Vergrößerung bietetdem Bogen mehr Spiel, wo-durch dessen Reibung imBracketslot signifikant redu-ziert wird und schnelle wiesanfte Korrekturen gewähr-leistet werden. In Kombina-tion mit der flexiblen Ver-schlussklammer ermöglichtdieses passive Design bereitsin der Nivellierungsphaseeffektive Behandlungsfort-schritte.

Erfolgreiche Messetage in FrankfurtFORESTADENT bei KFO-Sonderausstellung der zahnmedizinischen Gemeinschaftstagung mit interessanten Produktneuheiten am Start.

22 | www.kn-aktuell.de Nr. 11 | November 2010PRODUKTE

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| 23SERVICE Nr. 11 | November 2010

Das Rasteder KFO SpezialLabor ist mit seiner paten-tierten Schienentherapie fürdie Korrektur von Zahnfehl-stellungen bei Erwachsenenweiter auf Wachstumskurs.Jetzt hat sich das Dentallaborin neuen Räumen auf mehrals 1.000 Quadratmeter ver-größert. Nach einer umfang -reichen Umbauphase voninsgesamt sechs Monatensind in enger Zusammenar-beit mit einer Physiothera-peutin mehr als 50 Arbeits-plätze nach modernsten ergonomischen Erkenntnis-sen gestaltet worden. VolkerHinrichs, Geschäftsführerdes Rasteder KFO SpezialLabors, begründet diesenSchritt wie folgt: „Wir habenin den neuen Räumen opti-male Bedingungen für un-sere Mit arbeiter und damitauch für die Herstellung un-serer innovativen In-Line-Schienentherapie geschaffen.

Das ist notwendig, weil dasSchienensystem internatio-nal immer mehr nachgefragtwird und wir die Kunden zu-künftig genauso schnell wiebisher und mit dem gewohnt hohen Qualitätsstandard ver-sorgen wollen.“In den kommenden Monatenwird das Labor noch einigelogistische Weiterentwick-lungen einführen, z. B. kön-nen Kunden bald die Herstel-lung der Schienensätze vonder Bestellung bis zum Ver-packen und Versand onlineverfolgen. Volker Hinrichsplant mit Blick auf die nächs -ten drei Jahre zudem, seinqualifiziertes Team konti -nuierlich zu vergrößern. DasRasteder KFO Spezial Laborist mit In-Line® in Deutsch-land, Großbritannien, Spa-nien, Belgien, Frankreichund Südafrika präsent.Vor sechs Jahren begannZTM Hinrichs mit der Ferti-

gung der In-Line-Schienenaus nahezu transparentemKunststoff. Mit seiner Begeis -terung für innovative mo-derne Technologien hat er imJahr 2008 in eine vollkom-men digitale Herstellungs-technologie für die Schieneninvestiert: Die Gipsmodelle

vom Kiefer eines Patientenwerden zunächst mit einemdreidimensional arbeiten-den Scanner erfasst. DieseAufnahme zeigt die Aus-gangssituation. Die Zahn-techniker berechnen dannmithilfe einer speziell für In-Line programmierten Soft-

ware die einzelnen Korrek-turschritte pro Schiene biszur gewünschten Endsitua-tion. Die Herstellung der Mo-delle für die Kunststoffschie-nen übernimmt ein moder-ner 3-D-Plotter. Die Schie-nensätze werden exakt nachden Berechnungen produ-ziert. Das Resultat: Der Pa-tient erhält für die Korrekturseiner Zahnfehlstellung prä-zise gefertigte Schienen, dieeinen optimalen Druck aufseine Zähne ausüben. In -nenseitig sind die Schienenmit einem elastischen Ma -terial ausgestattet. So kön-nen sie die Zähne optimalgreifen.Pro Schiene werden – je nachIndikation – Zahnbewegun-gen bis zu 0,7 mm erreicht.Um diese relativ großen Be-wegungen mit einer Schienerealisieren zu können, ma-chen Dehnungsschlitze dieIn-Line®-Schienen flexibler.

Wegen der größeren Bewe-gungsschritte können diePatienten eine Schiene ca.sechs Wochen tragen.Zu den klassischen Indika-tionen für die Schienenthe-rapie zählen z. B. frontaleRotations- und Engstände,die – wenn erforderlich – inKombination mit einer ap-proximalen Schmelzreduk-tion korrigiert werden, diebukkale Nonokklusion, dieEx- und Intrusion einzel-ner Zähne, ein Diastemaund lückig protrudierteFronten.

Mit Schienentherapie auf WachstumskursRasteder KFO Spezial Labor jetzt in größeren Räumen.

Dentaurum präsentierte aufder DGKFO 2010 in Frankfurtam Main seinen neuen inter-aktiven Orthodontie-Katalog.Bequem und schnell könneniPad-Nutzer per Fingertippblättern, zoomen, Videos zu den Produkten anschauen undim Online-Shop bestellen.

Mit der Orthodontie-Katalog-App für dasiPad schafft das Unter-nehmen eine neue Ver-bindung zwischen Ka -talog und Dentaurum-Online-Shop. Das iPadvereint die Vorteile desApp-Katalogs mit derFunktionalität des On-line-Shoppings. Kun-den können nun mitwenigen Fingertipps imInhaltsverzeichnis di -rekt auf die gewünsch teRubrik springen odermit der Suchfunktiondas Produkt finden.Hilfreiche Videos zuden einzelnen Produk-ten im App-Katalogkönnen außerdem ab-gerufen werden. Überwww.dentaurum.de/

App und dem deutschen AppStore von Apple gelangenKunden zur kostenlosen App„DENTAURUM OrthodontieiPad“. Der gesamte interak-tive Katalog lässt sich auf demEndgerät mit der Touch-Funktion einfach und schnellinstallieren. So können iPad-

Nutzer jederzeit auf ihremGerät bequem im Katalogblättern und im Online-Shopvon Dentaurum ausgewählteProdukte in den Warenkorblegen und direkt bestellen.Der schnelle Lieferservice so-wie der hohe Sicherheitsstan-dard beim Dentaurum-Online-Shop kann jetzt auch für mo-bile Endgeräte genutzt wer-den. Als Vorreiter im Bereichdes mobilen Online-Shoppingsim Dentalmarkt bietet Den-taurum seinen Kunden die-sen neuen Service an.

Weltneuheit präsentiertInteraktiver Orthodontie-Katalog auf dem Apple iPad – jetzt im App Store.

DENTAURUM GmbH & Co. KGTurnstr. 3175228 IspringenTel.: 0 72 31/8 03-0Fax: 0 72 31/8 03-2 95E-Mail: [email protected]

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Rasteder KFO Spezial Labor GmbHWilhelmshavener Straße 3526180 RastedeTel.: 0 44 02/8 25 75Fax: 0 44 02/8 31 64E-Mail: [email protected]

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Registrierte Nutzer fin-den auf medimart.dejetzt auch Bürobedarf.Anfang Oktober hat deramerikanische Versand-händler Office Depotseinen Produktkatalogauf der E-Business-Ser-vice-Plattform bereit -gestellt. So können seitdem 1. Oktober regis-trierte Praxen über medimart.de – die E-Business Service-Platt-form für die gesamteDental- und kieferor-thopädische Branche – auchBüromaterial bestellen. Alserster Lieferant für Büroarti-kel hat Office Depot seinenProduktkatalog mit einemspeziell auf den Dentalmarktzugeschnittenen Sortimentbereitgestellt. Dabei ist dastägliche Verbrauchsmaterialwie Papier, Kuverts, Ordner,Stifte, Toner und Tintenpatro-

nen genauso enthalten wieGeldkassetten, Beschriftungs-und Diktiergeräte. Getreu seinem Motto „TakingCare of Business“ kümmertsich der BüroartikellieferantOffice Depot jeden Tag um dieGeschäfte von Millionen vonKunden in der ganzen Welt.Das Unternehmen bietet Bü -roartikel und Dienstleistun-

gen, die es weltweit inüber 1.500 Einzelhan-delsgeschäften, durchVertriebsmitarbeiter, Ka -taloge und einen On -line ver sand vertreibt.Office Depot erwirt-schaftet einen Jahres-umsatz von etwa 12,1Mrd. US-$ und beschäf-tigt weltweit rund 41.000Mitarbeiter.Wer das Angebot aufmedi mart.de nutzenwill, kann sich kosten-los unter https://www.

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Das Team des Rasteder KFO Spezial Labors vor den neuen Räumen.

LinuDent KFO powered byPHARMATECHNIK bietetvon innovativen und moder-nen Hard- und Software -lösungen für die KFO-Pra -xisverwaltung bis hin zum di gitalen Röntgen Komplett-lösungen für die Dental-branche. „Eine reibungslo-se Datenübernahme bei derNeuinstallation der Verwal-tungssoftware ist bei unsselbstverständlich, da Aus-fallzeiten für den Kiefer -orthopäden kritisch sind“, soLinuDent-GeschäftsleiterHolger Reinhoff. Um dies und das einmaligeServicekonzept zu gewähr-leisten, kümmern sich bun -

desweit über 670 Mitarbeiterin 14 Geschäftsstellen um dasKundenwohl. Durch die en -ge Zusammenarbeit mit demetablierten Partner Morita,werden den Kieferorthopä-den zudem absolute Spitzen-produkte aus der Welt des di-gitalen Röntgens angeboten.Mit seinem Full-Service-Kon-zept unterstützt LinuDentKieferorthopäden optimal inihrer Praxis.

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