Energy & Commodity Solutions
Rohstoffmärkte :Finanzmarktprognosen auf dem Prüfstand
Kehl, 20. Mai 2014
Andreas Speer · 5090 · Seite 2
Agenda
» Überprüfung von Prognosen (Soll-Ist-Vergleich)
» Mögliche Gründe für Abweichungen
» Sind Prognosen dennoch hilfreich?
» Ausblick auf ausgewählte Rohstoffmärkte (Rohöl)
Andreas Speer · 5090 · Seite 3
Agenda
» Überprüfung von Prognosen (Soll-Ist-Vergleich)
» Mögliche Gründe für Abweichungen
» Sind Prognosen dennoch hilfreich?
» Ausblick auf ausgewählte Rohstoffmärkte (Rohöl)
Andreas Speer · 5090 · Seite 4
Zur Einstimmung Der Blick in die Zukunft gestaltet sich schwierig
Andreas Speer · 5090 · Seite 5
BIP-Erwartungen für 2014Quelle: IWF World Economic Outlook Januar 2014, Consensus Forecast
» Das Welt-BIP soll um 3,7% expandieren, nach 3,0% 2013
» Haupttreiber sind die USA (2,8%), GB (2,4%) und Japan (1,7%)
» Der Euroraum soll mit 1,0% vergleichsweise moderat wachsen
» China stabil bei 7,5%, die übrigen Schwellenländer dagegen verhalten (Brasilien: 2,3%; Indien: 5,4%; Russland: 2,0%; Südafrika: 2,8%)
Andreas Speer · 5090 · Seite 6
Finanzmarkt-Erwartungen für 2014Quelle: IWF World Economic Outlook, Januar 2014, Consensus Forecast
» Die Aktienmärkte sollten ansteigen, aber nicht mehr so stark wie 2013
» Wachstum und „Tapering“ in den USA führen zu einem Renditeanstieg
» Der US-Dollar soll demzufolge gegenüber dem Euro aufwerten, aber auch gegenüber den Schwellenländerwährungen, was „ungesunde“ Leitzins-erhöhungen zur Folge haben dürfte
» Die Rohstoffpreisperspektiven werden unterschiedlich eingeschätzt -Brent: 102 USD, -8%; Kupfer: 6.825 USD, -7%; Steinkohle: 79,0 USD, -3%; Gold: 1.225 USD, +2%; EUAs: 5,45 Euro, +17%; Erdgas NBP: 71,4 Gbp, +5%
Andreas Speer · 5090 · Seite 7
Risiken für 2014Quelle: IWF World Economic Outlook, Januar 2014, Consensus Forecast
» Die US-Notenbank könnte im Jahresverlauf unter Druck kommen, die Leit-zinsen früher als erwartet (Mitte 2015) anzuheben - Erinnerung an 1994
» Trügerische Überzeugung, die Euroraumkrise sei überwunden
» Im Euroraum könnten sich die Deflationsrisiken bewahrheiten
» Die Probleme im Bankensystem Chinas könnten sich verschärfen
» Anmerkung: Die Konsenserwartungen sind ungewöhnlich uniform !!!
Andreas Speer · 5090 · Seite 8
US-BIP: Erhebliche Revisionen sind die RegelSchätzung lt. Consensus Forecast im jeweiligen Monat für den preisbereinigten
Anstieg des Bruttoinlandsprodukts im jeweiligen Jahr
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für 2007 für 2008 für 2010 für 2011 für 2012 für 2013 für 2009 (rS)
Andreas Speer · 5090 · Seite 9
IWF: Expertenwissen schützt vor Fehlern nichtSchätzung lt. IWF im jeweiligen Quartal für den preisbereinigten Anstieg des Welt-
Bruttoinlandsprodukts im jeweiligen Jahr
Andreas Speer · 5090 · Seite 10
DAX: Erhebliche Abweichung sowie TrendfolgeIndex in Punkten
Quelle: Bloomberg, Reuters, Handelsblatt
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Prognose Ist-Wert
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Andreas Speer · 5090 · Seite 11
Rohöl: Wer folgt hier wem?...WTI bzw. Brent in USD je Fass vs. 3-Monatsprognosen, Monatsendwerte
Quelle: Bloomberg, Consensus Forecast, bis März 2013 WTI, danach Brent
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Andreas Speer · 5090 · Seite 12
Rohöl: …Das Herrchen dem Hund!WTI bzw. Brent in USD je Fass vs. 3-Monatsprognosen, Monatsendwerte
Quelle: Bloomberg, Consensus Forecast, bis März 2013 WTI, danach Brent
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WTI/Brent (Ist-Werte) WTI/Brent (3-Monatsprognosen)
Andreas Speer · 5090 · Seite 13
Brent: Märkte funktionieren nicht besserRohöl Brent vs. jeweilige Januar Futures;
Quelle: IMF WEO, April 2014
Andreas Speer · 5090 · Seite 14
Zwischenruf
„Those who have knowledge, don´t predict. Those whopredict, don´t have knowledge“ Lao Tzu
„The herd instinct among forecasters makes sheep looklike independent thinkers“ Edgar R. Fiedler
Andreas Speer · 5090 · Seite 15
Agenda: Mögliche Gründe für Abweichungen (1)
» Unterschiedliche ökonomische Ansätze (Friedman vs. Keynes)
» Absolutheitsanspruch vs. „Reflexivitätstheorie“
» Der Aufschwung ist die Regel – die Rezession ist die Ausnahme
» Gute Nachrichten verkaufen sich besser als Schlechte
Andreas Speer · 5090 · Seite 16
Agenda: Mögliche Gründe für Abweichungen (2)
„Reflexivitätstheorie“ von George Soros (geb.: 1930 ):
� Basiert auf der These des Philosophen Karl Popper (1902 – 1994), dass die Summe aller Indizien niemals ausreicht, um irgendetwas auf der Welt zu beweisen => Theorien müssen „offen“ sein.
� Märkte und damit Menschen können die Realität nicht korrekt beurteilen und mit einem adäquaten Preis versehen. Zum einen, weil menschliches Wissen über die Welt niemals perfekt sein kann (Popper), zum anderen, weil Menschen, in dem Moment, in dem sie versuchen, Phänomene zu interpretieren, diese gleichzeitig verändern, weil sie Teil des Ergebnisses sind, das sie begreifen wollen (Beispiel: US-Immobilienmarkt).
Andreas Speer · 5090 · Seite 17
Agenda
» Überprüfung von Prognosen (Soll-Ist-Vergleich)
» Mögliche Gründe für Abweichungen
» Sind Prognosen dennoch hilfreich?
» Ausblick auf ausgewählte Rohstoffmärkte
Andreas Speer · 5090 · Seite 18
Im Einklang mit konjunkturellen ÜberraschungenS&P GSCI Buntmetallindex (Spot) vs. „Surprise-Index“, Tageswerte
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1. Jan. 08 16. Okt. 08 1. Aug. 09 17. Mai. 10 2. Mrz. 11 16. Dez. 11 30. Sep. 12 16. Jul. 13 1. Mai. 14
S&P GSCI Buntmetallindex (Spot), in Punkten (lS) Surprise-Index, 31.12.2007=100 (rS)
Andreas Speer · 5090 · Seite 19
Das gilt für Erdöl seit 2011 nur eingeschränkt…Rohöl Brent (Front) vs. „Surprise-Index“, Tageswerte
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Rohöl Brent (Front), in USD je Fass (lS) Surprise-Index, 31.12.2007=100 (rS)
Andreas Speer · 5090 · Seite 20
und seit Mitte 2012 nicht mehr für die ParallelweltDAX Aktienindex vs. „Surprise-Index“, Tageswerte
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26.7.2012: Draghi DAX, in Punkten (lS) Surprise-Index, 31.12.2007=100 (rS)
Andreas Speer · 5090 · Seite 21
Keine konjunkturelle Belebung in ChinaSchätzung lt. Consensus Forecast im jeweiligen Monat für den preisbereinigten
Anstieg des Bruttoinlandsprodukts im jeweiligen Jahr
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2011 Mai Sep 2012 Mai Sep 2013 Mai Sep 2014 Mai
Rohöl Brent, ME, in USD je Fass (rS) für 2012 für 2013 für 2014 für 2015
Andreas Speer · 5090 · Seite 22
Favoritenwechsel seit Mitte 2013Stimmung der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, Salden, Monatswerte
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2010 2011 2012 2013 2014
Schwellenländer (BRIC) Industrieländer (G4) 50%-Expansions-/Kontraktionsschwelle
Andreas Speer · 5090 · Seite 23
G4-Fiskalpolitik bremst seit 2011, vor allem 2013General Government Structural Balances, in Prozent des BIP
Quelle: IMF World Economic Outlook, Oktober 2013, Tab. B7 and B8
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2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014p
Welt Industrieländer Schwellenländer
Andreas Speer · 5090 · Seite 24
G4-Geldpolitik bleibt in realer Rechnung expansivLeitzinsen in % p.a., BIP-Gewichtet, deflationiert mit nationalen VPIs, Monatswerte
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Sep 09 Jan 10 Mai 10 Sep 10 Jan 11 Mai 11 Sep 11 Jan 12 Mai 12 Sep 12 Jan 13 Mai 13 Sep 13 Jan 14
Beginn des Rohstoffpreisanstiegs G4-Länder BRIC-Länder
Andreas Speer · 5090 · Seite 25
Rohstoffe: Die Konstellation ist entscheidendJahreswerte
Quelle: Bloomberg Financials
Performance von Rohstoffen, Aktien und Renten in verschiedenen US-Wirtschaftszyklen
� � Jahre Jahre � �1983-1989 1971-19731992-2000 1976-1978
2004-2007Historische Performance in % p. a. Historische Performance in % p. a.
Rohstoffe: 9,82% Rohstoffe: 23,03%Renten: 9,58% Renten: 6,22%Aktien: 14,54% Aktien: 4,40%
Jahre Jahre2001-2003 1968-19702008-2012 1974-1975
1979-19821990-1991
Historische Performance in % p. a. Historische Performance in % p. a.Rohstoffe: 1,67% Rohstoffe: 9,21%Renten: 3,59% Renten: 8,40%Aktien: -1,95% Aktien: 5,09%
� � � �
Wachstum
Inflation
Andreas Speer · 5090 · Seite 26
Agenda
» Überprüfung von Prognosen (Soll-Ist-Vergleich)
» Mögliche Gründe für Abweichungen
» Sind Prognosen dennoch hilfreich?
» Ausblick auf ausgewählte Rohstoffmärkte (Rohöl)
Andreas Speer · 5090 · Seite 27
Rohöl: Kräftige Expansion außerhalb der OPECÖlangebot in Mio. Fass pro Tag, Quartalswerte
Quelle: US-Energiebehörde (EIA), ab Q1 2014 Prognosen
Andreas Speer · 5090 · Seite 28
Rohöl: Entspannte Versorgungslage seit 2012Weltweites Rohölangebot - Weltweite Rohölnachfrage, in Mio. Fass pro Tag
Quelle: jeweilige Monthly Oil Reports, ab 2014 Prognosen der EIA
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2010 2011 2012 2013 2014p 2015p
IEA OPEC EIA U.K. Energy Intelligence
Andreas Speer · 5090 · Seite 29
Rohöl: WTI auf den Spuren von Henry Hub?Monatswerte
Quelle: Federal Reserve Bank of St. Louis
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1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013
US-Erdgas Henry Hub, in USD je MMBtu (lS) Rohöl West Texas Intermediate, in USD je Fass (rS)
Andreas Speer · 5090 · Seite 30
Rohöl Brent: Analysten (zu) zaghaftFrontmonat, in USD je Fass, Tageswerte,
Quelle: Goldman Sachs Energy Weekly
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Rohöl Brent (Spot) GS: in 3 Monaten GS: in 6 Monaten GS: in 12 Monaten Rohöl Brent (4 Jahre)
Andreas Speer · 5090 · Seite 31
Fazit: „Scio me nihil scire“
=> Vertrauen Sie Ihrem eigenen Urteil!
„Ein sicheres Wissen findet man bei den Menschen
grundsätzlich nicht, deshalb kann man von seinen
Ansichten nur vorläufig überzeugt sein.
Die Aussage birgt vordergründig das Paradoxon, dass auch
das Wissen über das „Nichtwissen“ ein Wissen ist, von dem
man nicht sicher wissen kann.“
Sokrates
Handelsschwerpunkte infinanziellen Energie- und Metallprodukten
Platin
Kohle CO2BuntmetalleEdelmetalleÖlprodukte Gas
Silber
Gold
Stahl
Blei
Zink
Zinn
Nickel
Kupfer
Aluminium
Peak DE
Base DE
BAFA
API#6
API#2
API#4
EUA
Strom
Rohöl
Gas Oil
Fuel Oil
Heizöl leicht Rheinschiene
Heizöl schwer Deutschland
NCG monthly index
NCG month ahead
Gaspoolday ahead
Gaspool month ahead
NCG day ahead
TTF monthly index
TTF month ahead
TTF day ahead
Palladium
Diesel
Kerosin
CER
ERU
Energy & Commodity SolutionsBreites Angebot an Analysen
Blickpunkt (Diverse): Vertiefte Analysen und Prognosen einzelner Rohstoffe
Wochenbericht Commodities:Wöchentlicher Kommentar zum Rohstoffmarkt (ohne Metalle und Agrarrohstoffe)
Chartheft - Rohstoffe: Monatliche Aufbereitung wichtiger makroökonomischer Ereignisse
Blickpunkt Commodities:Spezialreport zu Sonderthemen, z.B. Libyen
Wochenbericht Metalle:14-tägiger Kommentar zu den sechs Buntmetallen sowie Stahl und Gold
Technische Analyse ausgewählter RohstoffeMonatliche Einschätzung zu zahlreichen Rohstoffen aus charttechnischer Sicht sowie Überblick zwischen Konsensschätzungen und Terminpreisen
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christoph.braun
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Dr. Michael Lange
Abteilungsleiter
+49 89 217-27322
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Matthias Hennig
+49 89 2171-25192
matthias.hennig
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Karin Lück
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Melanie Schneider
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Manuel Schermer
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Bernhard Lehner
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Andreas Speer · 5090 · Seite 35
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