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Karriere Guide 2012

Date post: 28-Mar-2016
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Leitfaden für den Berufseinsteig - dritte Auflage.
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Uni Career Center Karl-Franzens-Universität Graz Karriere Guide Der Leitfaden für den erfolgreichen Jobeinstieg Ausgabe 2012
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Uni Career CenterKarl-Franzens-Universität Graz

Karriere GuideDer Leitfaden für den er folgreichen Jobeinstieg

Ausgabe 2012

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CMS Reich-Rohrwig Hainz zählt mit über 125 Juristen zu den größten Anwaltssozietäten Österreichs. Mit acht Auslandsstandorten sind wir führend in Südosteuropa und beraten nationale und internationale Mandanten in allen Bereichen des Wirtschaftsrechts.

In welcher Funktion sie auch immer bei uns starten – CMS Reich-Rohrwig Hainz bietet Ihnen ein kollegiales Arbeitsumfeld mit guter Intrastruktur, weitreichenden Freiräumen und täglich neuen Herausforderungen. Verwandeln Sie Ihre Befähigung und Begeisterung in Erfolge.

Ansprechpartnerin Mag. Gudrun Hamal | [email protected]

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Page 3: Karriere Guide 2012

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VORWORT

Liebe Studierende!

Liebe AbsolventInnen!

Mehr als 100 moderne Bachelor-, Master-, Diplom- und Doktorats-studien an sechs Fakultäten machen die Karl-Franzens-Universität Graz zur größten Bildungseinrichtung am Standort Steiermark. Die-ser umfassende Fächerkanon ermöglicht ein solides Fundament, das sich spezialisieren und bestens an persönliche Bedürfnisse an-passen lässt. Allen Studien gemeinsam ist das eigenverantwortli-che, wissenschaftliche Arbeiten, das AbsolventInnen nicht nur eine exzellente fachliche Basis für die Zukunft garantiert, sondern auch für die persönliche Entfaltung eine große Unterstützung sein kann.

Die Universität möchte Sie aber auch über das Studium hinaus auf Ihrem Bildungsweg begleiten. Mit dem Career Center steht Ihnen dabei eine kompetente Schnittstelle bei den ersten Schritten am be-ruflichen Parkett hilfreich zur Seite. Die Erstellung von aussagekräf-tigen Bewerbungsunterlagen, das richtige Verhalten im Assessment Center sowie nützliche Ratschläge für die ersten Arbeitstage – all diese Informationen und noch viele mehr finden Sie in kompakter Form im Karriere Guide der Uni Graz. ExpertInnen geben hier zu-dem wertvolle Tipps für eine gelungene Jobsuche.

Ich wünsche Ihnen für Ihren Einstieg in den Arbeitsmarkt alles Gute und viel Erfolg!

Christa Neuper

Rektorin der Karl-Franzens-Universität Graz

VORWORT DER REKTORIN

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Wirtschaft, Recht, Pädagogik, Kunst & Kultur, Medizin & Gesundheit, Pflege, Medien & Design, Theologie

Berufsbegleitend!

WEITERBILDUNG an der UNIVERSITÄT GRAZ

FÜR ALLE, DIE PERSÖNLICH UND BERUFLICH WACHSEN WOLLEN

UNI for LIFE GmbH, Beethovenstraße 9, 8010 Graz

0316/380-1013 | [email protected] | www.uniforlife.at

in General Management an der UNI GrazEXECUTIVE MBABerufsbegleitender

i n t e r n a t i o n a lm a n a g e m e n tc e n t e r / g r a z

International Management Center Graz GmbH & Co KG | Beethovenstraße 9, 8010 Graz +43 316/380-1280 | [email protected] | www.managementcentergraz.at

in General Management an der UNI Graz

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EXECUTIVE MBA m a n a g e m e n tc e n t e r / g r a z

an der UNI Graz

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Export, International Management

and Marketing

Controlling, Finance and Accounting

Internationales Projektmanagement

SPEZIALISIERUNGEN

DAUER16 Monate

MIT

UNIVERSITÄREM ABSCHLUSS

STARTAnfang Oktober

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VORWORT

VORWORT UNI CAREER CENTER

Liebe Leserin,lieber Leser!

Tagtäglich sind wir fasziniert von den zahlreichen Studierenden und AbsolventIn-nen, die unser Career Center auf- und besuchen: Was sie aus ihrem Studium ma-chen, wie sie ihr Leben gestalten, und welche beruflichen Wege sie einschlagen.

Sind auch Sie aktuell beim „berufliche Wege einschlagen“ angelangt?

Wenn ja, kann Ihnen diese vorliegende Broschüre einen umfassenden Einblick in die wesentlichen Themen und Aufgabenstellungen des Bewerbungsprozesses lie-fern. Wenn nein, dann finden auch Sie dennoch wesentliche Hinweise, die Ihnen beim Weichenstellen behilflich sein werden. Die einzelnen Kapitel, Teile und Informationskästen sind weitgehend unabhängig voneinander, sodass Sie überall einsteigen oder die Stelle Ihrer Wahl herausfiltern können.

Weitere praktische und individuelle Tipps erhalten Sie gerne im Rahmen unseres umfassenden Beratungs- und Veranstaltungsangebot. Schauen Sie vorbei und ho-len Sie sich kostenfrei alle für Sie relevanten Informationen.

Wir wünschen Ihnen jede Menge „Aha-Momente“ beim Lesen und viel Freude bei Ihrer zukünftigen beruflichen Tätigkeit!

Ihr Uni Career Center

Page 6: Karriere Guide 2012

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Gemeinsam wachsen!

alumni UNI graz. Das Netzwerk für deine beruflichen Perspektiven!

Lerne deine zukünftigen ArbeitgeberInnen kennenalumni.Business-Tour: zu Gast bei UnternehmenKarriere.Praxis: Personalverantwortliche stehen dir Rede und Antwort

Kontakt zu AbsolventInnen deiner FachrichtungEXPEDITION Zukunft: Berufswelten entdecken!Sektions-Veranstaltungen zum Netzwerken innerhalb deiner Fachrichtung

LEARN TO FLY - Mentoring-ProgrammAbsolventInnen unterstützen beim Berufseinstieg und helfen beim Schärfen deiner Ziele.

Der Besuch der Veranstaltungen ist kostenfrei und nicht an eine Mitgliedschaft gebunden.

h t t p : / / a l u m n i . u n i - g r a z . a t

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INHALT

Vom Studium zur Stellensuche/Berufsrecherche

Services des Uni Career Centers ........................

Die ersten Schritte .............................................

Von der Bewerbung zum Auswahlverfahren

Bewerbung ......................................................

Online-Bewerbung und Internetauftritt .............

Besuch von Karrieremessen ..............................

Bewerbungsgespräch .......................................

Weitere Auswahlverfahren ...............................

Bewerben im Ausland ......................................

Umgang mit Absagen ......................................

Von der Verhandlung zur Zusage

Gehalt und arbeitsrechtliche Informationen ......

Die ersten Arbeitstage ......................................

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IMPRESSUMKarriere Guide – 3. AuflageVerleger, Medieninhaber und Herausgeber: UNI CAREER CENTER, Karl-Franzens-Universität GrazGesamtredaktion: MMag. Sigrid Studler, Mag. Angela Lipp, Andrea Leitold, MA, Mag. Barbara Royer, Mag. Karin IngolitschVerantwortlich für den Inhalt des Karriere Guides: Uni Career Center, Liebiggasse 9/1. Stock, 8010 GrazDesign, Satz & Layout: Mag. Angela Lipp, Karl-Franzens-Universität Graz (c) 2012Fotos: (c) alumni UNI graz, (c) Schiffer, (c) fotolia.com: vgstudio, nyul, pressmaster, artivista|werbeatelier, Ro-bert Kneschke, Photo_Ma, Blue-Fox, Manuel Tennert, Radu Razvan, PictureArt, Coka Druck: Reprozwölf Spannbauer Ges.m.b.H. & Co KG, Fockygasse 29-31, A-1120 WienOffenlegung gem. § 25 Mediengesetz: Der Karriere Guide verfolgt das Ziel, Studierenden und AbsolventInnen anhand berufsbezogener Inhalte den Einstieg in das Berufsleben zu erleichtern.Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Karl-Franzens-Universität Graz ge-stattet.

INHALT

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Services des Uni Career Centers

Das Career Center als Schnittstelle zwischen Universität und Wirtschaft steht mit einem pro-fessionellen Programm, aktuellen Informatio-nen und persönlicher Beratung kostenfrei zur Seite. Hier eine Übersicht:

Website

Die Homepage des Career Centers bietet jede Menge Karriere-Informationen: Hinweise zu Bewerbungsunterlagen, Antworten auf häufige Fragestellungen, Berufsbilder bzw. Berufspers-pektiven einzelner Studien, eine Linksammlung zu diversen Jobbörsen und dergleichen mehr. www.uni-graz.at/careercenter

Job- und Praktikaportal

Die Web-Adresse http://jobportal.uni-graz.at führt Sie zu unserem Online-Jobportal mit täg-lich aktualisierten Ausschreibungen.

Uni Job News

…nennt sich die 4x jährlich erscheinende Print-ausgabe des Career Centers vollgepackt mit Jobinseraten und Praktika-Ausschreibungen, erhältlich am Campus und im Center vor Ort.

Kostenfreie Beratungen

Einzelberatungsgespräche sind vertrauliche Ter-mine, die man mit den Beraterinnen des Career Centers vereinbart. Inhalte können sein:

• Unterstützung bei Bewerbungsunterlagen• Tipps zu Bewerbungsgesprächen • Bewerbungsgespräch-Simulation• Stärken-Schwächen-Analyse• Berufsfeldanalyse• Persönlichkeitsanalyse• Verfassen von Zeugnissen und

Referenzschreiben• Hilfestellung bei individuellen Anliegen

Dauer: ca. eine Stunde, Anmeldung erforderlich

Speed-Beratung – montags von 9–12 Uhr

Sie haben allgemeine Fragen zum Thema Be-werbung oder möchten eine kurze Rückmel-dung zu Ihrem Lebenslauf? Dann besuchen Sie uns vor Ort, Anmeldung ist keine erforderlich. Dauer: max. 15 Minuten

Veranstaltungen & Workshops

Jedes Semester wird ein kostenfreies, umfassen-des Programm erstellt, das speziell an Studie-rende und AbsolventInnen der Karl-Franzens-Universität Graz gerichtet ist. Näheres unter: www.uni-graz.at/careercenter

EXCELLENCE – die Karriere-Messe

Die EXCELLENCE ist Steiermarks größte Berufs- und Karrieremesse für AkademikerInnen.

Gleich notieren: 21.11.2012

Details unter: www.excellence-messe.at

Newsletter

Der monatliche Newsletter des Career Centers informiert Sie gerne über aktuelle Veranstaltun-gen, Neuigkeiten und Stellenausschreibungen. Anmeldung unter: www.uni-graz.at/careercenter

Literatur

Das Career Center verfügt über eine Samm-lung aktueller Karriere-Literatur. Gerne werden Bücher auch verliehen.

SERVICES

Kontakt - Uni Career Center

Liebiggasse 9/1. Stock, 8010 GrazTel.: 0316 / [email protected]/careercenter

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Die ersten Schritte

DIE ERSTEN SCHRITTE

Im Mittelpunkt jedes Bewerbungsverfah-rens stehen Sie selbst mit Ihrer Persönlichkeit, Ihren Fähigkeiten und Kenntnissen. Für manche scheinen vorrangig Ausbildung und fachliche Qualifikation der Schlüssel für eine Jobzusage zu sein. Aktuell gewinnen jedoch persönliche Kompetenzen immer mehr an Bedeutung. Es lohnt sich also im Vorhinein eine „Bestandsauf-nahme“ über die eigenen Potenziale durchzu-führen. Lernen Sie folglich sich und Ihre Fähigkeiten erst selbst kennen, bevor Sie diese Personalver-antwortlichen anbieten.

Eigene Fähigkeiten und Kompetenzen

Hard Skills

Dieser Begriff beschreibt Ihr Fachwissen und beinhaltet alle Aus- und Weiterbildungen, Computer- und Sprachkenntnisse, Berufser-fahrung sowie Spezialqualifikationen, die zur gewissenhaften Ausführung des Aufgabenbe-reichs befähigen.

Soft Skills – der persönliche Erfolgsvorteil

Soft Skills sind persönliche Fähigkeiten z.B. in Bezug auf Kommunikation und Auftreten, die zusätzlich zum Fachwissen für den privaten und beruflichen Erfolg verantwortlich sind. Bei einem Vorstellungsgespräch sind letztendlich diese Soft Skills entscheidend dafür, ob man für den Job, für die Mitarbeit im Team geeignet ist.

Für Personalverantwortliche können je nach Po-sition u.a. folgende persönliche Kompetenzen hoch im Kurs stehen: kommunikative Kompe-tenz, Selbstbewusstsein, Teamfähigkeit, Ein-fühlungsvermögen, Kritikfähigkeit, analytisches Denkvermögen, Konfliktfähigkeit, Durchset-zungsvermögen, Selbsteinschätzung etc.

Die gute Nachricht: Viele Soft Skills sind erlern-bar. Neben der Kompetenzerweiterung durch private und berufliche Anforderungen behan-

deln zahlreiche Weiterbildungskurse relevante Themen wie z.B. Präsentationsfähigkeit, Ge-sprächsführung, Körpersprache und geben so eine großartige Hilfestellung zur Kompetenzer-weiterung. Vorab ist es jedoch notwendig, sich mit den eigenen Stärken und Schwächen kritisch auseinanderzusetzen und abzugrenzen, welche Kompetenzen der persönlichen Wunschvorstel-lung und welche der Realität entsprechen. Äu-ßerst hilfreich ist es, eine zweite Person um eine Einschätzung zu bitten. Erst die Abstimmung von Selbst- und Fremdbild verspricht eine er-folgreiche Reflexion und eine gezielte Weiterbil-dung im Bereich der sozialen, kommunikativen und personalen Kompetenzen.

TIPP

Erstellen Sie eine Liste mit all Ihren Hard Skills und Soft Skills und notieren Sie zusätz-lich, wo Sie diese erworben haben (Ausbil-dung, Praktika, Vereinstätigkeit, Gruppen-arbeiten usw.). Überlegen Sie auch, welche Bereiche Sie beruflich einsetzen wollen bzw. wo es noch Weiterbildungsbedarf gibt. Die Ergebnisse lassen sich zur anschließenden Auswertung der Stellenanzeigen nutzen und können in die Bewerbungsunterlagen aufge-nommen werden.

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Jobsuche

Es gibt viele Wege, um den Arbeitsmarkt nach der optimalen Stelle zu durchstöbern. Neben der Bewerbung auf ausgeschriebene Positionen in Zeitungen, Magazinen, beim Arbeitsmarkt-service oder im Internet sollten auch Initiativ-bewerbungen in Betracht gezogen werden. Nur etwa 20–40 Prozent der Stellen für Akademi-kerInnen werden tatsächlich auch veröffent-licht. Alle weiteren werden „unter der Hand“ vergeben. Überlegen Sie daher für sich, wel-che Firmen den persönlichen Vorstellungen hinsichtlich Unternehmensgegenstand und Ar-beitsumfeld entsprechen.

Stelleninserate in Zeitungen und Magazinen

Trotz zunehmender Präsenz der Internet-Job-börsen ist das Zeitungsinserat nach wie vor eine hervorragende Möglichkeit, um einen passen-den Job zu finden. Karriere-Teile mit Ausschrei-bungen finden Sie meist in den Wochenendaus-gaben, teilweise auch an Wochentagen. Achten Sie hier vor allem auf regionale Printmedien.

Internetrecherche

Viele Unternehmen nützen ausschließlich oder zusätzlich zum Printinserat Online-Stellenmärk-te von Zeitungen, einschlägige Portale oder die eigene Firmenwebsite zur Ausschreibung von Stellen. Von dieser effizienten Variante des Job-postings profitieren sowohl Unternehmen als auch Jobsuchende gleichermaßen. Per Maus-klick werden 24 Stunden am Tag Stelleninserate auf der ganzen Welt geboten. Wenn möglich sollte auch die Erstellung eines Online-Job-profils genutzt werden, um über passende Stel-lenausschreibungen per E-Mail informiert zu

werden. Achten Sie hier jedoch unbedingt auf seriöse Anbieter.

Zusätzlich zu den Online-Jobbörsen gibt es sogenannte Metasuchmaschinen, die sowohl Jobbörsen als auch Firmen-Websites nach pas-senden Ausschreibungen durchstöbern.

AMS-Jobbörse

Das österreichische Arbeitsmarktservice führt ebenso eine Online-Jobbörse, die sowohl über das Internet als auch vor Ort im AMS-Foyer zugänglich ist. Die Jobsuche ist auch ohne Re-gistrierung möglich. Der Link zum Webportal: http://jobroom.ams.or.at/jobroom/

Netzwerke

Für das „Job-Networking“ eignen sich beson-ders Kontakte in Zusammenhang mit Studi-um, Vereinen, Mitgliedschaften, Verbindungen zu Institutsangehörigen oder zu aktuellen und ehemaligen KollegInnen, Kontakte auf Ba-

DIE ERSTEN SCHRITTE

EXPERT/INNENTIPPMag. Tanja Baumgartner, alumni UNI graz:

Ob Sie im privaten oder beruflichen Um-feld, face to face oder im World-Wide-Web netzwerken, ein bedeutender Teil des Aus-tauschs ist Ihr „Elevator-Pitch“: In ca. 30 Sekunden stellen Sie sich und Ihr spezielles Können in leicht verständlicher Sprache vor. Wichtig zum Schluss: Zeigen Sie aktiv Inte-resse an Ihrem Gegenüber und laden Sie mit einer Frage zum weiteren Gespräch ein! www.uni-graz.at/alumni

TIPPwww.uni-graz.at/careercenter

Das Career Center bietet auf seiner Web-site eine Sammlung von Links zu diversen Online-Jobbörsen, Firmenverzeichnissen, uvm. und stellt eingehende Inserate auf http://jobportal.uni-graz.at.

TIPPInformieren Sie sich auch über einschlägi-ge Magazine in Ihrer Fachrichtung. Sehr oft sind darin Stellen ausgeschrieben oder es-sentielle Kontakte zu finden.

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Personalleasing/Zeitarbeit

Hierbei besteht ein Dreiecksverhältnis zwischen Personalleasingunternehmen, Arbeitgeber und ArbeitnehmerIn. Zeitarbeit spielt im akademi-schen Umfeld aber eine untergeordnete Rolle.

Unternehmenssuche/Initiativbewerbung

Macht man sich auf eigene Faust auf die Suche nach Stellenausschreibungen in der gewünsch-ten Branche, stößt man häufig auf die Frage, welche Firmen nun in der gewünschten Ziel-region ansässig sind. Auf dem Internetportal www.leitbetriebe.at finden Sie die in Österreich ansässigen Unternehmen nach Regionen und Branchen geordnet (weitere Verzeichnisse fin-den Sie auch auf der Career Center Website). Nutzen Sie diese Art von Verzeichnissen, um sich einen Überblick über die für Sie passenden Unternehmen zu verschaffen. Hier können Sie sich auch über Firmengröße, Unternehmensin-halt uvm. informieren. Bei Interesse bringen Sie auf der Unternehmens-Website in Erfahrung, ob derzeit vakante Stellen verfügbar sind. Gibt es aktuell keine Ausschreibungen, dann macht sich eine Initiativbewerbung besonders bei Aka-demikerInnen häufig bezahlt.Lesen Sie mehr auf S. 24 zu Vorgehensweise und Aufbau von Initiativbewerbungen.

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DIE ERSTEN SCHRITTE

sis absolvierter Praktika, Internet-Netzwerke, alumni-Verband und dergleichen mehr. Gute Kontakte verschaffen einen klaren Vorteil in der Bewerbungsphase, da viele Jobs schon vor der offiziellen Ausschreibung durch Mundpropa-ganda weitervermittelt werden.

Karriere-Messen

Karriere-Messen an Universitäten bzw. ein-schlägige Job-Messen stellen eine wichtige Möglichkeit in Hinblick auf Job, Praktikum oder Abschlussarbeit dar. Nähere Details dazu erfahren Sie auf S. 31.

Firmenpräsentationen/Events

Immer mehr Unternehmen präsentieren sich direkt an der Universität vor potenziellen ArbeitnehmerInnen. Nutzen Sie diese Chan-cen für die erste Kontaktanbahnung. Auch das Career Center bietet hierzu Möglichkeiten, die entsprechenden Veranstaltungen finden Sie auf der Website www.uni-graz.at/careercenter bzw. im Newsletter.

Personalberatungsbüros/Headhunters

Darunter versteht man Personen oder Unterneh-men, die passendes Personal an Arbeitgeber vermitteln und dafür in der Regel eine Provision seitens der Firma erhalten. Gesucht werden z.B. Fach- und Führungskräfte für Unternehmen, die meist bei der Ausschreibung nicht namentlich erwähnt werden. Sehr oft führen Personalbe-ratungsbüros auch die ersten Gespräche bzw. Auswahlverfahren durch und geben einen Vor-schlag an die auftraggebenden Unternehmen weiter.

TIPPInstitutstage, Firmenmessen und Tagungen Recruiting-Veranstaltungen sollten unbedingt für den Ausbau des Netzwerkes genutzt wer-den, um sich als potenzielle/r MitarbeiterIn zu präsentieren. Engagement lohnt sich!

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DIE ERSTEN SCHRITTE

• Leistungen von Seiten des Unternehmens• Angaben zu Umfang, Inhalt und Übermitt-

lung von Bewerbungsunterlagen• Kontaktadresse, ev. Ansprechperson

Einige Ausschreibungen enthalten eine Bewer-bungs-Deadline. Fehlt diese Angabe, dann ein-fach das Unternehmen telefonisch kontaktieren, um abzuklären, ob die Stelle noch frei ist. Dies ist außerdem eine hervorragende Möglichkeit für die erste Kontaktaufnahme.

Den Inhalt richtig deuten

Die von Ihnen erwarteten Qualifikationen sind in der Anzeige unterschiedlich detailliert ange-führt, doch nicht sämtliche Kriterien müssen un-bedingt erfüllt werden.

Grundsätzlich kann zwischen Fähigkeiten, die Sie unbedingt mitbringen müssen (Muss-Kri-terien) und Kenntnissen, die Sie optional mit-bringen können (Kann-Kriterien) unterschieden werden. Um diese beiden Formen zu erken-nen, achten Sie auf Signalwörter und typische Formulierungen.

Muss-Anforderungen

Hierbei handelt es sich um Kern-Qualifikatio-nen, die Ihrem persönlichen Profil entsprechen sollten und für das Erledigen der zukünftigen Aufgaben maßgeblich sind.

Typische Formulierungen:

• Erforderlich sind…• Sie verfügen über…• Gute Englisch- und Französischknntnisse

werden vorausgesetzt…

Auswertung von Stellenanzeigen

Um perfekte Bewerbungsunterlagen zu ge-stalten müssen die Inhalte der Stellenanzeige richtig interpetiert werden. Hier ein paar Infor-mationen und Tipps zur „Geheimsprache“ von Stelleninseraten.

Arten von Stellenanzeigen

Derzeit lassen sich vor allem folgende Inserats-varianten sowohl im Print- als auch im Online-Stellenmarkt finden:

Jobanzeige von Unternehmen: Die Bewerbung wird direkt an die inserierende Firma gerichtet.

Stellenanzeige von einem Personalberatungs-büro: Das Unternehmen bleibt unbekannt, wird aber umschrieben, wie z.B. „Unser Auftraggeber ist die österreichische Tochter eines innovativen Pharmakonzerns.“ Die Auswahl der Bewerber-Innen übernimmt ein Personalberatungsbüro.

Chiffreanzeigen: Der Arbeitgeber bleibt vorerst inkognito. Seriöse Chiffreanzeigen erkennen Sie daran, dass sie von einer Personalbera-tungsfirma ausgeschrieben werden.

Sammelanzeigen: Das Unternehmen bietet in einem Inserat gleich mehrere Stellen an.

Imagekampagne: Bei diesen Inseraten geht es nicht wirklich um die Suche nach Mitarbeiter-Innen, sondern um Personalmarketing allge-mein. Meist wird die Unternehmensphilosophie in den Vordergrund gestellt.

Aufbau

Sowohl in Zeitungen als auch im Internet sind die Ausschreibungen meist nach dem folgen-den Schema gegliedert:

• Unternehmensvorstellung• Bezeichnung der ausgeschriebenen Stelle• Aufgabenbereiche und erwartete Qualifi-

kationen

Page 13: Karriere Guide 2012

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Kann-Anforderungen

Diese Kriterien werden bei der BewerberInnen-auswahl weniger schwer gewichtet, sind jedoch bei gleich guter Qualifizierung mehrerer Kandi-datInnen entscheidend.

Typische Formulierungen:

• Idealerweise verfügen Sie über…• Von Vorteil sind…• Wünschenswert ist Erfahrung im Bereich ...

Qualifikationen und Soft Skills

Ausbildung, Computer- und Sprachkenntnisse, Berufserfahrung und Fachkenntnisse gehören zu den so genannten Hard Skills und werden von Seiten des Unternehmens für die gewissen-hafte Ausführung der übertragenen Aufgaben erwartet. Immer größere Bedeutung wird aber den persönlichen Kompetenzen beigemessen, den sogenannten Soft Skills (siehe S. 9).

Fremdsprachige Stellenbezeichnungen

Fremdsprachige Stellenbezeichnungen werden von Unternehmen häufig verwendet, um auf den zukünftigen internationalen Handlungs-raum und die relevanten Sprachkenntnisse hinzuweisen. Recherchieren Sie vorab, welcher Aufgabenbereich sich hinter der Stellenaus-schreibung verbirgt. Wurde die Ausschreibung nicht in Deutsch verfasst, so erwartet sich der Arbeitgeber eine Bewerbung in der jeweiligen Sprache des Inserats.

Fehlendes Anforderungsprofil in der Anzeige

Ist eine Ausschreibung weniger detailliert aus-geführt, können Sie ruhig telefonisch Kontakt aufnehmen. Dadurch lässt sich auch das Be-werbungsschreiben persönlicher gestalten, in-dem Sie das Gespräch mit einbeziehen. Dazu ein Beispiel: „Vielen Dank für das Gespräch am

DIE ERSTEN SCHRITTE

EXPERT/INNENTIPP

Mag. Jessica Ghahramani, Steuer-Beratung Gaedke & Partner GmbH

Kreativität, Teamfähigkeit, Flexibilität – Fähigkei-ten, die sich in fast jeder Stellenausschreibung finden. Diese „Soft Skills“ gewinnen neben der fachlichen Qualifikation im Berufsleben immer mehr an Bedeutung. Unternehmen suchen nach persönlichen Stärken, die nicht auf dem Papier stehen. Wer die Karriereleiter hinauf klettern möchte, muss neben fachlicher Kompetenz eben-so durch Eigeninitiative, Veränderungsbereit-schaft oder Belastbarkeit überzeugen. Machen Sie daher vorab eine gründliche Bestandsauf-nahme Ihrer eigenen Persönlichkeitsmerkmale.

www.gaedke.at

TIPPBewerben Sie sich nach der 70% Regel! Stimmt Ihr Profil mit mehr als 2/3 der An-forderungen überein, stehen Ihre Chan-cen sehr gut. Doch auch wenn Sie weni-ger erfüllen: Eine Bewerbung lohnt sich immer. Sie können nie wissen, ob die Mit-bewerberInnen qualifizierter sind als Sie.

TT.MM.JJJJ. Das Telefonat hat mein Interesse bestärkt, mich bei Ihnen als xxx zu bewerben.“

Überlegen Sie sich zusätzlich Anforderungen aus Unternehmenssicht für diese Stelle. Je de-taillierter und genauer Sie Ihre Fähigkeiten ent-sprechend der Aufgaben in Ihrer Bewerbung beschreiben können, desto motivierter und qualifizierter werden Sie auf die Personalverant-wortlichen wirken.

Page 14: Karriere Guide 2012

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BEWERBUNG - ANSCHREIBEN

Steuer-Beratung gaedke & Partner gmBH

unterneHmenS-Beratung gaedke & Partner gmBH

8010 Graz, ElisabEthstrassE 46tEl 0316 327941 0, Fax 0316 327941 [email protected], www.GaEdkE.at

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weitere bewerbungsinfos finden sie auf www.GaEdkE.at

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Page 15: Karriere Guide 2012

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BEWERBUNG - ANSCHREIBEN

Bewerbung

Die Bewerbungsunterlagen sind das wichtigste Element des Bewerbungsverfahrens und ent-scheidend für die Einladung zu einem persön-lichen Gespräch. Daher ist es ausgesprochen wichtig, dass Sie sich bestmöglich und auf die jeweilige Stelle angepasst präsentieren.

Das Anschreiben wird nicht unbedingt als erste Information gelesen, dazu dient vorrangig der Lebenslauf. Es ist daher hilfreich, erst mit der Formulierung des Anschreibens zu beginnen, wenn der Lebenslauf erstellt ist.

Bewerbungsunterlagen

Vollständige Bewerbungsunterlagen setzen sich wie folgt zusammen (siehe Abbildung):1. ev. Deckblatt (eine Seite)2. Anschreiben, auch Motivationsschreiben genannt (eine Seite)3. Lebenslauf mit Foto (max. drei Seiten)4. ev. „Dritte Seite“ (eine Seite)5. Ausbildungszeugnisse 6. Arbeitszeugnisse

Das Deckblatt

Ein Deckblatt ist vollkommen frei gestaltbar und könnte Informationen zu Ihrer Person, zur Stelle und/oder zum Unternehmen beinhalten. Auch das Bewerbungsfoto kann darauf platziert sein.

„Einfache“ Bewerbungsmappe

AnschreibenLebenslauf

(1–3 Seiten) Zeugnisse

Erweiterte Bewerbungsmappe

Anschreibenev. Deckblattev. Deckblatt

zum Lebenslauf

Lebenslauf (1–3 Seiten)

„Dritte Seite“ Zeugnisse

EXPERT/INNENTIPP

Mag. Gabriele Högler, HR ManagerinUp to Eleven Digital Solutions GmbH

Schreiben Sie in Ihr Motivationsschreiben, für welchen Bereich Sie sich interessieren bzw. welche Position Sie anstreben. Heben Sie dies ruhig optisch hervor. Erläutern Sie, warum Sie dies wollen und führen Sie Ihre Stärken und Interessen dazu an. Folgendes kommt nicht gut an: „Hier ist meine Bewer-bung. Sagen Sie mir, in welchen Bereich ich in Ihrem Unternehmen passen würde. Ich bin für alles offen.“ Wenn Sie selbst nicht wissen, was Ihre Stärken und Interessen sind bzw. sich vor Ihrer Bewerbung nicht die Zeit dafür nehmen, dies herauszufinden, das Unternehmen macht dies nicht oder sehr selten für Sie.

http://ut11.net

Page 16: Karriere Guide 2012

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Das Anschreiben/Motivationsschreiben

Das Anschreiben bzw. Motivationsschreiben dient als Anhaltspunkt, wie Sie später voraus-sichtlich arbeiten werden und sollte bei den Personalverantwortlichen Spannung und Neu-gierde wecken. Achten Sie hier besonders auf die korrekte Rechtschreibung, kurze Sätze und den formalen Aufbau. Wählen Sie eine gut les-bare Schrift (Arial, Verdana…), stellen Sie die Silbentrennung ein und bleiben Sie im Rahmen von einer DIN A4 Seite.

Aufbau des Anschreibens

Anschrift und Datum

Beginnen Sie mit Ihren Kontaktdaten (Name, Adresse, E-Mail und Telefonnummer) an obers-ter Stelle. Danach folgt die Empfangsanschrift inkl. Kontaktperson. Ort und Datum nicht ver-gessen.

Betreff

Hier sollte die Stelle angeführt werden, für die Sie sich bewerben sowie eine Referenznummer, falls in der Ausschreibung angeführt. Diese dient der leichteren Zuordnung beim Bewer-bungseingang.

Anrede

Eine namentliche Anrede macht das Anschrei-ben persönlicher. Sollte auf der Ausschreibung keine Kontaktperson vermerkt sein, erkundigen Sie sich telefonisch, wer die Bewerbung bear-beiten wird.

Einleitung

Umfang: 1 Absatz

Im ersten Absatz sollten Sie kurz erklären, wa-rum Sie sich bewerben und wie Sie von der freien Stelle erfahren haben. Verwenden Sie emotional positiv behaftete Worte, um auf sich aufmerksam zu machen. Stellen Sie eine Ver-bindung zwischen sich und der Firma her.

BEWERBUNG - ANSCHREIBEN

Hauptteil

Umfang: 2–4 Absätze

Der Hauptteil zeigt nun, warum gerade Sie die optimale Besetzung für die Stelle sind. Passen Sie Ihre Qualifikationen und Qualitäten jeweils an die Anforderungen laut Stellenausschrei-bung an und nennen Sie Ihre persönlichen Am-bitionen, die dem Unternehmen nützlich sind. Eine ausgewogene Mischung aus Hard Skills und Soft Skills sollte immer anhand von prak-tischen Beispielen vermittelt werden.

Schlussteil

Umfang: 1 Absatz

An dieser Stelle können Sie nochmals Ihre Mo-tivation bekräftigen. Zeitliche Hinweise bzw. organisatorische Details (z.B. Eintrittsdaten) können hier ebenso Raum finden. Wesentlich ist es, eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch zu initiieren.

Fehlerquellen beim Anschreiben

• Name/Firmenkontakt fehlerhaft• Referenznummer des Job-Angebotes nicht

anführen• Serienbriefe versenden, die sich nicht auf

die konkrete Stelle beziehen• kein einheitliches Schriftbild durch die

gesamte Bewerbungsmappe• Unterschrift vergessen• Rechtschreibfehler!

BEISPIEL „Mit großem Interesse habe ich der Kar-riereseite Ihrer Homepage entnommen, dass Sie eine Marketingassistentin suchen. Aufgrund meiner fundierten Ausbildung in diesem Bereich möchte ich mich gerne als potentielle Mitarbeiterin in Ihrem Team bewerben.“

Page 17: Karriere Guide 2012

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Marianne Muster, Bakk.Wiesengrund 28/2, 8010 GrazTelefon: +43 (0) 664 123 4567E-Mail: [email protected]

Wunschfirma Austria AGHerrn Dr. Mario SommerStubitzstraße 661060 Wien

Graz, 17.05.2012

Bewerbung als Mitarbeiterin in Ihrer MarketingabteilungKennzahl: 28 258

Sehr geehrter Herr Dr. Sommer,

eine herausfordernde Tätigkeit, bei der unternehmerisches Denken und eine offene, kom-munikative Persönlichkeit gefragt sind, ist genau das, was ich suche!

Ich bin Studentin der Studienrichtung Betriebswirtschaft und verfasse derzeit meine Diplom-arbeit am Institut für Marketing zum Thema „Neue Methoden der Marktforschung“. Durch individuelle Schwerpunktsetzung konnte ich mir daher im Laufe des Studiums fundierte Kenntnisse in der Marktforschung sowie Marketingkommunikation aneignen.

Bei einem Praktikum in der Marktforschungsagentur „Marketing On Air“ hatte ich bereits die Möglichkeit, auch praktische Erfahrungen zu sammeln. So konnte ich unter anderem die einfache Auswertung von Daten mittels SPSS und die Arbeit mit verschiedenen Grafik-programmen weiter vertiefen. Als Assistentin des Projektleiters war ich neben der Projekt-koordination auch für die Erstellung von Präsentationsunterlagen verantwortlich.

Bei meiner Mitarbeit in einem Call Center war besonders meine Freude am Umgang mit anderen Menschen entscheidend für den Erfolg der Arbeit. Zudem habe ich als Teamleite-rin in einem Feriencamp für Kinder gelernt, mit kleinen und größeren Krisen umzugehen.

Mit Engagement und Einsatzbereitschaft möchte ich gerne zum Erfolg Ihres Unternehmens beitragen.

Ich freue mich auf Ihre Einladung zu einem persönlichen Gespräch.

Mit freundlichen Grüßen,

Marianne Muster

Anlagen: Lebenslauf, „Dritte Seite“, Maturazeugnis, Bakkalaureatszeugnis, Arbeitszeugnis „Marketing On Air“

BEWERBUNG - ANSCHREIBEN

Page 18: Karriere Guide 2012

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Der Lebenslauf

Nicht nur das Anschreiben, sondern auch der Lebenslauf sollte auf die jeweilige Stelle ange-passt werden. PersonalistInnen müssen erken-nen, was Sie für die ausgeschriebene Stelle qualifiziert. Jeder Lebenslauf sollte die Über-schrift „Lebenslauf“ oder lateinisch „Curriculum Vitae“ tragen. Zusätzlich ist im deutschsprachi-gen Raum ein Foto einzufügen.

Aufbau

Grundsätzlich kann der Lebenslauf 1–3 DIN A4-Seiten in gut lesbarer Schrift umfassen. Achten Sie auch hier auf ein durchgängiges, modernes Schriftbild durch alle Unterlagen.

Im deutschsprachigen Raum ist ein tabella-rischer, rückwärts-chronologischer Aufbau üblich. Man beginnt also mit den aktuellsten Inhalten und geht anschließend in die Vergan-genheit. Eine Ausnahme besteht dann, wenn ein roter Faden verloren ginge.

Für die übersichtliche Gestaltung werden Zwi-schenüberschriften verwendet. Reihenfolge und Formulierung können hier variabel sein und sollen den eigenen Bedürfnissen bzw. der ausgeschriebenen Stelle angepasst werden (Beispiele S. 19, 20 und 21).

Führen Sie sämtliche (Zusatz-)Qualifikationen an. Dadurch gelingt es, sich aus der Menge an BewerberInnen abzuheben. Lücken sollen mit sinnvollen Tätigkeiten gefüllt werden, z.B. belegte Computer- oder Sprachkurse, soziales Engagement, Kindererziehung etc.

Bewerbungsfoto

Ihr Foto vermittelt einen ersten persönlichen Eindruck. Wählen Sie daher Ihre Kleidung sorgfältig und der Stelle entsprechend aus. Um bei Personalverantwortlichen zu punkten, lohnt sich der Weg ins Fotostudio. Vollkommen aus-geschlossen sind Bilder aus dem privaten Um-feld (z.B. Aufnahmen aus dem Urlaub). Für die professionelle Gestaltung empfiehlt sich, das digitale Foto in den Lebenslauf einzufügen.

Sprachkenntnisse

Besitzen Sie keinen zertifizierten Abschluss, so gibt es folgende Möglichkeit, Ihre Sprachkennt-nisse zu spezifizieren:

Die Reihenfolge Ihrer sprachlichen Kenntnisse richtet sich nach dem Grad: die beste Sprache zuerst, danach in entsprechender Abstufung alle weiteren.

Europass - europäischer ReferenzrahmenEine weitere Möglichkeit der Beschreibung Ihrer sprachlichen Qualifikationen ist die Einstufung anhand der Niveaurichtlinien des europäischen Referenzrahmens des Europarates. Die Anfüh-rung dieser Bezeichnungen (A1 bis C2) emp-fiehlt sich dann, wenn Fremdsprachenkennt-nisse Kernbereiche Ihrer zukünftigen Arbeit darstellen. Details zur Selbsteinstufung finden Sie auf der Website www.europass.at.

BEWERBUNG - LEBENSLAUF

Grundkenntnisse besitzt man dann, wenn man z.B. einen Grundkurs belegt bzw. sich im Selbststudium mit einer Sprache befasst hat.

Schulkenntnisse bezeichnet man 2–3 Jahre Unterricht in der entsprechenden Sprache.

Gut in Wort und Schrift ist man in der Regel bei mehr als 3 Jahren Unterricht.

Sehr gut in Wort und Schrift kann z.B. als sehr gutes Abschneiden im Rahmen der Matu-ra gesehen werden.

Fließend in Wort und Schrift ist dann der Fall, wenn man eine Sprache auch nach der Matura eingesetzt bzw. erweitert hat.

Verhandlungssicher bedeutet, dass der Ar-beitsalltag jederzeit in dieser Sprache bewäl-tigt werden kann.

Nearly Native bezeichnet man Sprachkennt-nisse, die fast auf dem Niveau der Mutter-sprache anzusiedeln sind – z.B. aufgrund von mehrjährigen Aufenthalten in einem entspre-chenden Land.

Native Speaker/Muttersprache entspricht dem höchsten Niveau.

Page 19: Karriere Guide 2012

19

BEWERBUNG - LEBENSLAUF

19

Elemente des Lebenslaufes

Überschrift „Lebenslauf“

Persönliche Daten/Zur Person

Muss-Bestandteile: Name und Vorname, TitelAdresse E-MailTelefonGeburtsdaten: TT.MM.JJJJ, OrtPräsenzdienst (wenn) abgeleistet

Kann-Bestandteile: Staatsangehörigkeit (wenn z.B. der Name etwas anderes als Österreich vermuten lässt)Familienstand (nach Belieben)Religion (wenn relevant, z.B. bei kirchennahen Einrichtungen)

Ausbildung

seit MM/JJJJ Bachelorstudium, UniversitätSchwerpunkte ggf. Thema der Bachelorarbeit, wenn zur Stelle passendAuszeichnungen, Leistungsstipendien

MM/JJJJ – MM/JJJJ Schultyp, Ort Abschluss mit Matura, eventuell Auszeichnung

Berufserfahrung

MM/JJJJ – MM/JJJJ 1. Firma, 2. Ort3. Berufsbezeichnung/Position/Dienstverhältnis

4. Tätigkeiten Besondere Kenntnisse/Zusatzqualifikationen

Fremdsprachen (siehe Spezifizierung auf S. 18)EDV-KenntnisseKurse/Fortbildungen: wann, wo, was genau?Ehrenamtliches EngagementPublikationenBesondere LeistungenFührerschein

Hobbys/Interessen

Persönlichkeit zeigen: künstlerisches, sportliches, politisches, soziales Engagement

ev. Unterschrift, Ort & Datum

Professionelles

Bewerbungsfoto

Page 20: Karriere Guide 2012

2020

BEWERBUNG - LEBENSLAUF

Lebenslauf

Persönliche Daten

Name Robert Muster, BAAdresse Karriereweg 7, 8010 GrazE-Mail [email protected] 0664 / 12 34 567

Geburtsdaten 17.10.1986, GrazPräsenzdienst abgeleistet

Ausbildung

seit 03/2009 Masterstudium der Umweltsystemwissenschaften Fachschwerpunkt Geographie, Karl-Franzens-Universität Graz

Fokus: Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung; GISMasterarbeit: Erneuerbare Energien – Potenziale und finanzielle Förderungen im Raum Steiermark.

Leistungsstipendium im Studienjahr 2009/2010

10/2010 – 01/2011 ERASMUS-Auslandssemester, Uppsala Universitet, Schweden mit Fokus auf Erneuerbare Energien

10/2006 – 02/2009 Bachelorstudium UmweltsystemwissenschaftenFachschwerpunkt Geographie, Karl-Franzens-Universität Graz

09/1997 – 06/2005 Akademisches Gymnasium Graz Matura mit ausgezeichnetem Erfolg abgelegt

Berufserfahrung

07/2009 – 08/2009 Energie Consulting GesmbH, GrazPraktikumDurchführung von Interviews mit ExpertInnen internationaler Groß-unternehmen zur Erstellung eines Energie-Konzepts, Auswertung und Berichtslegung

08/2005 & 08/2006 Camp & Co – das Feriendorf, Faak am SeeTeamleiterinBetreuung von Kindern und Jugendlichen im Alter von 8-12 Jahren, Leitung des Animtions-Teams, Event-Organisation

Sommer 2006 Möbelhaus Sonnenbank, Wien& 2007 Ferialmitarbeit Mitarbeit in der Logistik, Wareneingang sowie Warenausgabe

Page 21: Karriere Guide 2012

21

Weitere Aktivitäten

03/2011 – 06/2011 Buddy für internationale Austausch-Studierende an der Karl-Franzens-Universität Graz

2002/2003 Schulsprecher und SGA-Mitglied (Schulgemeinschaftsausschuss) am Akademischen Gymnasium, Graz

Zusatzqualifikationen

Fremdsprachen Englisch – verhandlungssicher

Französisch – fließend in Wort und Schrift

Schwedisch – Grundkenntnisse

Latein – Schulkenntnisse

EDV-Kenntnisse MS Office (Word, Excel, PowerPoint)

Adobe – InDesign, Illustrator, Photoshop

Ehrenamtliche Tätigkeiten

seit 10/2011 Mithilfe bei der Team Österreich Tafel Graz des Roten Kreuzes

seit 2008 Trainer für Sportklettern des Österreichischen Alpenvereins

Weiterbildungen

09/2011 Zentrum für Soziale Kompetenz, Karl-Franzens-Universität Graz

Prozessorientiertes Leiten von Gruppen und Teams

Interessen

Freizeit Volleyball, Wandern, Gitarre spielen

Robert Muster Graz, 17.06.2012

BEWERBUNG - LEBENSLAUF

Page 22: Karriere Guide 2012

22

Die „Dritte Seite“

Die sogenannte „Dritte Seite“ können Sie dazu nützen, um sich von den übrigen BewerberIn-nen hervorzuheben. Im Mittelpunkt sollen In-halte stehen, die Sie bisher noch nicht in die-ser Form betont haben und einen besonderen Mehrwert für LeserInnen bieten. Für Umfang und Gestaltung gibt es keine Richtlinien, jedoch gilt gerade hier: weniger ist mehr. Seien Sie kre-ativ und machen Sie auf sich aufmerksam!

Besonders interessant ist die „Dritte Seite“ für AbsolventInnen von Studienrichtungen mit we-niger klar definierten Berufsfeldern, um auf die entsprechenden Qualifikationen einzugehen und die Relevanz für die ausgeschriebene Stelle hervorzuheben.

Aufbau und Inhalt

• max. 1 Seite (kurz und knackig)

• Layout und Schrift dem Anschreiben und

Lebenslauf anpassen

• Überschrift soll neugierig machen

• Text kurz und prägnant formulieren

• Eignung für die Stelle betonen

Beispiele dazu finden Sie auf S. 23.

Weitere Inhalte können sein:

• Fragestellungen, die man selbst beantwortet

z.B.: „Wie entsteht der Wunsch bei einem

weltweit führenden Handelsunternehmen

tätig zu werden?“

• Begründung für eine längere Studiendauer

• Verdeutlichung der Motivation

Zeugnisse

Vollständige Bewerbungsunterlagen sollten im Idealfall auch 2–3 aussagekräftige Zeugnisse beinhalten. Aussagekräftig bedeutet, es sind entweder Noten oder verbale Beurteilungen (wie z.B. bei Arbeitszeugnissen) darauf zu fin-den. Ein Übermaß an Bestätigungen und weite-ren Beilagen kann manchmal auch zu viel des Guten sein und wichtige Informationen gehen dabei unter. Überlegen Sie daher genau, wel-che Anlagen sinnvoll sind.

Formen der Versendung

Bewerbungsunterlagen können persönlich, per Post oder per E-Mail übermittelt werden. Es gibt dabei nicht die optimalste Form, da es von den Vorlieben und Vorstellungen der PersonalistIn-nen abhängig ist.

Persönliche bzw. postalische Versendungen haben den Vorteil, dass der Ausdruck den ei-genen Vorstellungen entspricht (z.B. in Farbe, Verwendung von stärkerem Papier). In Papier-fachgeschäften gibt es professionelle Mappen bzw. Kuverts mit verstärktem Rücken, um die optimale Übermittlung zu garantieren.

Versendungen per E-Mail sollten im Anhang ein PDF-Dokument mit allen Unterlagen bein-halten. Versehen Sie das Dokument auch immer mit Ihrem Namen. Der Inhalt des Mails selbst umfasst einen verhältnismäßig kurzen Text mit Hinweis auf Stelle und Attachement. Führen Sie auch Ihre Signatur mit den Kontaktdaten an.

BEWERBUNG - ANHANG

BEISPIEL Sehr geehrte/r Herr/Frau ...,

mit den beigefügten Bewerbungsunterla-gen bewerbe ich mich für die ausgeschrie-bene Stelle als [Position]. Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören!

Mit freundlichen Grüßen,

Name inkl. Kontaktdaten/Signatur

Page 23: Karriere Guide 2012

23

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Page 24: Karriere Guide 2012

24

Initiativbewerbung

Neben der Bewerbung auf ausgeschriebene Stellen sollten Sie sich bei Wunschunternehmen in Eigeninitiative bewerben. Besonders bei der Vergabe von Praktikumsplätzen wird häufig nur auf eingehende Initiativbewerbungen Bezug genommen und keine Ausschreibung veröffent-licht. Von Seiten der Personalverantwortlichen wird Ihr Engagement als zielstrebig und stark motiviert auffallen.

Vor allem auch Klein- und Mittelunternehmen schätzen dieses Bewerbungsverfahren, da so Kosten für die Ausschreibung gespart werden können. Ist derzeit keine Stelle frei, werden die Unterlagen zumindest in Evidenz gehalten. Oft wird das Unternehmen erst durch die qualifi-zierte Initiativbewerbung auf den Bedarf neuer MitarbeiterInnen aufmerksam.

Die Strategie

Das Unternehmen kennenlernen

Wichtig ist, sich einen fundierten Einblick über das Unternehmen zu verschaffen, etwa durch Internetrecherche, derzeitige oder ehemalige MitarbeiterInnen und zurückliegende Stellenin-serate des Unternehmens. Ebenso können Be-richte aus den Medien Aufschluss über die der-zeitige Entwicklung der Firma geben. Bringen Sie etwa in Erfahrung, welche Projekte in naher Zukunft geplant sind (z.B. neue Niederlassun-gen, etc.) und nehmen Sie darauf in Ihrem An-schreiben Bezug. Damit zeigen Sie großes In-teresse und liefern außerdem gleich Ideen, wo Sie als MitarbeiterIn zukünftig einsetzbar wären.

Anforderungsprofil erstellen

Überlegen Sie vorab, welche Aufgaben Sie gerne übernehmen möchten und die dazuge-hörige Stellenbezeichnung. Zu diesem Zweck können Sie auch im Internet nach ähnlichen

Stellenausschreibungen aus der Vergangenheit suchen und Ihr selbst entworfenes Aufgaben-profil inhaltlich daran anlehnen. So punkten Sie mit einer auf das Unternehmen zugeschnittenen Bewerbung inklusive passgenauem Qualifikati-onsprofil.

Kontakt aufnehmen

Durch eine telefonische Anfrage können Sie wichtige Details in Erfahrung bringen, etwa geplante Stellenausschreibungen oder eine Ansprechperson, an die Sie Ihre Bewerbung richten können (Siehe Anleitung S. 25). Nicht jedes Unternehmen freut sich über diese Art von Kontaktaufnahme, einen Versuch ist es aber al-lemal wert. Und wenn Sie positiven Eindruck hinterlassen, wird man sich an Sie erinnern!

Passgenaues Anschreiben

Sie sollten möglichst eine persönliche An-sprechperson anführen. Bei einem „Sehr geehr-te Damen und Herren“ fühlt sich ev. niemand zuständig. Auch der Betreff sollte klar zeigen, dass Sie sich initiativ bewerben. Falls Sie noch kein klares Bild von Ihrer angestrebten Position haben, eignet sich zumindest das Nennen der Abteilung. Hier einige Beispiele:

• Meine Mitarbeit in Ihrem Marketing-Team

• Initiativbewerbung für eine Stelle in Ihrer

Forschungs-Abteilung

• Initiativbewerbung als ControllerIn

Beziehen Sie sich zu Beginn auf ein vorherge-gangenes Telefongespräch oder beschreiben Sie, wie Sie auf das Unternehmen aufmerksam geworden sind. Hier sollte unbedingt der es-sentielle Grund Ihrer Bewerbung und Anknüp-fungspunkte zwischen Ihnen und der Firma er-läutert werden.

BEWERBUNG - INITIATIV

Page 25: Karriere Guide 2012

25

BEWERBUNG - INITIATIV

Telefonanruf: Ja! Aber wie?

Um eine Initiativbewerbung gewinnbringend zu versenden, empfiehlt sich durchaus ein Anruf vorab. Nehmen Sie sich aber vor dem Griff zum Hörer unbedingt Zeit, um Ihr Vor-haben zielgerichtet zu formulieren und einen Gesprächsleitfaden aufzusetzen:

• Lassen Sie sich zunächst mit einer verant-wortlichen Ansprechperson verbinden.

• Beginnen Sie das Gespräch mit einer kur-zen Selbstvorstellung: Name, Studium inkl. (voraussichtlichem) Abschluss, ev. Schwer-punkte und (berufliche) Erfahrungen.

• Stellen Sie eine Verbindung zum Unter-nehmen her: Was haben Sie auf der Website gesehen/gelesen? Welche Inhalte empfinden Sie als besonders spannend und als Verbin-dung zu einer möglichen Anstellung?

• Stellen Sie anschließend offene Fragen, um umfassendere Informationen zu erhalten als ein bloßes „ja“ oder „nein“: „Gerne möchte ich meine Kenntnisse in Ihr Unternehmen ein-bringen. Welche Möglichkeiten sehen Sie?“ Nennen Sie konkrete Kenntnisse und recher-chieren Sie vorab nach passenden Abteilun-gen für sich.

• Folgt eine Form der Verneinung sollten Sie sich dennoch nach zukünftigen Ausschrei-bungen erkundigen. Überlegen Sie sich daher bei jeder Frage Ihres Gesprächsleitfa-dens, wie Sie bei „nein“ und wie Sie bei „ja“ reagieren.

Nicht zuletzt sollten Sie für optimale Ge-sprächsbedingungen sorgen. Dazu zählen ein guter Empfang, eine ruhige Umgebung und die Möglichkeit des Mitschreibens. Auch Ihren aktuellen Lebenslauf sollten Sie griffbe-reit haben.

Beschreiben Sie die angestrebte Position und Ihre Qualifikationen dafür. Zeigen Sie, was Sie in das Unternehmen mit einbringen können und wie Sie zum Erfolg beitragen. Hier dürfen Sie auch ruhig den Fachjargon verwenden und belegen, dass Sie über die Struktur und Arbeits-weise der Firma Bescheid wissen.

Finger weg von Standard-Anschreiben

Jedes Motivationsschreiben sollte genau auf Unternehmen und Stelle zugeschnitten werden. Massen-Bewerbungen und fehlende Recherche über das Unternehmen erkennen Personalver-antwortliche sofort.

Seien Sie optimistisch

Lassen Sie sich von negativen Rückmeldungen nicht entmutigen. Natürlich müssen Sie damit rechnen, dass eventuell keine Zusage zurück-kommt, aber es gibt auch viele Beispiele mit erfolgreichem Verlauf. Auf jeden Fall ist diese Art von Bewerbung eine Chance für Sie, Ihre beruflichen Ziele (noch) klar(er) zu definieren.

Page 26: Karriere Guide 2012

26

BEWERBUNG - PRAKTIKA

PraktikaWer beim Einstieg ins Berufsleben die Nase vorne haben möchte, sollte unbedingt bereits möglichst früh relevante (!) Berufserfahrung sammeln. Denn durch interessante Praktika in der jeweiligen Branche oder dem gewünschten Berufsfeld kann man sich im späteren Bewer-bungsprozess von anderen BewerberInnen ab-heben. Auch wer noch nicht genau weiß, wohin die berufliche Reise gehen soll, kann Praktika nutzen, um sich einen Überblick über mögliche Arbeitsbereiche zu verschaffen. Und: Motivier-te, engagierte und selbstständige PraktikantIn-nen haben später gute Chancen, eventuell im Unternehmen Fuß zu fassen. Denn viele Posi-tionen werden nicht öffentlich ausgeschrieben, sondern intern z.B. an ehemalige PraktikantIn-nen vergeben. Daher ist es besonders wichtig, Kontakte, die man sich während eines Prakti-kums aufbaut, auch weiterhin zu pflegen.

Der frühe Vogel fängt den Wurm

Mit dem Sammeln erster Berufserfahrung sollte man nicht warten, bis man die Sponsionsurkun-de in den Händen hält, sondern ab Beginn des Studiums die Augen für interessante Praktikums-möglichkeiten offen halten. Ein Orientierungs-praktikum von wenigen Wochen kann bereits in den ersten Semestern ein konkreteres Bild von späteren Tätigkeitsfeldern schaffen. Viele Un-ternehmen wünschen sich allerdings Praktikant-

Innen, die ein gewisses fachliches Grundwissen mitbringen und bevorzugen daher Studierende ab dem vierten Semester. Grundsätzlich gilt: Je mehr Erfahrung und Fachwissen man bereits mitbringt, desto verantwortungsvoller sind die Aufgaben, die man übernehmen darf und des-to mehr kann man vom Praktikum profitieren.

Wer suchet, der findet

Das „erste richtige Praktikum“ ist oft beson-ders schwierig zu finden. Schließlich wollen viele Unternehmen PraktikantInnen, die bereits Erfahrung mitbringen. Die richtige Suchstra-tegie, hervorragende Bewerbungsunterlagen und eine entsprechende Vorlaufzeit von 6–12 Monaten (!) sind daher entscheidend. Da vie-le Universitäten bereits über ein Career Center verfügen, lohnt es sich besonders bei der Suche nach einem Praktikum auf die Stellenportale der am Zielort/im Zielland ansässigen Career Services einen Blick zu werfen.

Lust auf Auslandserfahrung?

Für Praktika im europäischen Ausland gibt es sowohl für Studierende als auch für (Jung-)Ab-solventInnen der Karl-Franzens-Universität Graz Stipendien-Möglichkeiten. Näheres finden Sie auf S. 52 (siehe Mobilitätsprogramme).

TIPPEine umfassende Linksammlung zu (inter-)na-tionalen Praktikumsbörsen finden Sie unter:www.uni-graz.at/careercenter

oder werfen Sie einen Blick auf das Job- und Praktikaportal des Career Centers:

http://jobportal.uni-graz.at

Page 27: Karriere Guide 2012

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PeoplehavePriority

PEOPLE HAVE PRIORITY

Wer die berufliche Herausforderung sucht, ist bei W&H genau richtig: als einerder weltweit führenden Hersteller zahnmedizinischer Präzisionsgeräte bietenwir Ihnen die Chance auf spannende, abwechslungsreiche Aufgaben.

W&H Dentalwerk, Ignaz-Glaser-Straße 53, 5111 Bürmoos, Austria, wh.com

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Page 28: Karriere Guide 2012

28

Bewerbung per E-Mail

Wie bereits erwähnt bevorzugen sehr viele Unternehmen die Zusendung von Bewerbun-gen per E-Mail. Ihre Unterlagen sollten dabei im Anhang als ein PDF-Dokument, versehen mit Ihrem Namen, übermittelt werden. Der Inhalt des Mails selbst umfasst einen verhältnis-mäßig kurzen Text mit Hinweis auf die Stelle und das Attachement (siehe Beispiel S. 22). Führen Sie auch Ihre Signatur inkl. Kontaktdaten an.

Bewerbung auf Unternehmens-Portalen

Immer mehr Unternehmen verfügen über eine Online-Bewerbungsplattform, auf der sich BewerberInnen auf eine spezielle Stelle oder initiativ bewerben können. Diese Vorgehens-weise vereinheitlicht und vereinfacht für Unter-nehmen das Bewerbungsverfahren, außerdem bleiben die Daten meist über längere Zeit ge-speichert, wodurch ein ständiger Pool an Be-werberInnen verfügbar ist.

So einfach es aussieht, es lohnt sich, hier ge-wissenhaft vorzugehen. Wichtig ist ein professi-onelles, strukturiertes und authentisches Auftre-ten und echtes Interesse für das Unternehmen zu zeigen.

Anmeldung

Für die meisten Online-Applications müssen Sie sich anmelden. Notieren Sie sich Benut-zername und Kennwort, damit Sie auch später Ihre Daten ändern können. Unbedingt die Nut-zungsbedingungen sorgfältig lesen!

Inhalte vorab notieren

Notieren Sie sich die Felder des Online-Formu-lars in einem Textverarbeitungsprogramm und füllen Sie diese dort aus. Die meisten Online-Formulare laufen nach einiger Zeit ab. Auf die-se Weise können Sie dem Zeitdruck entgehen sowie Ihre Angaben genau überlegen und for-

mulieren. Anschließend kopieren Sie die Daten in die Online-Version.

Schlüsselwörter präzise einsetzen

Bei der späteren Datenabfrage durch die Perso-nalabteilung werden die notwendigen Qualifi-kationen für die Stelle unter Umständen in Form von Schlüsselwörtern gesucht – am Beispiel einer Marketingposition: Marketing, Verkauf, Kommunikation etc.

Damit Ihr Profil bei einer derartigen Abfrage aufscheint, sollten Ihre so genannten Key Words genau überlegt und gezielt eingesetzt werden. Schreiben Sie keine Romane, sondern geben Sie stichwortartig Ihre Informationen zu Ausbil-dung, Berufserfahrung etc. ein und passen Sie Ihre Spezialisierungen und Tätigkeiten auf die jeweilige Stelle an.

Vollständigkeit

Achten Sie darauf, dass die Angaben zu Ausbil-dung und beruflichen Erfahrungen vollständig sind und keine Lücken enthalten. Lassen Sie auch keines der vorgegebenen Felder aus.

Raum für individuelle Angaben

Meist gibt Ihnen ein Freitextfeld mit der Be-schriftung „Weitere Angaben“ oder einer ähn-lichen Überschrift die Möglichkeit, Ihr Profil zu schärfen. Hier sollten Sie in komprimierter Form zeigen, warum Sie sich bewerben, welche Vorteile Ihre Mitarbeit dem Unternehmen bringt und welche Ihrer Qualifikationen mit dem An-forderungsprofil der ausgeschriebenen Stelle übereinstimmen.

Anhang

Besteht die Möglichkeit, Dokumente hochzula-den, sollten Sie Ihre Unterlagen in einem PDF-Dokument (max. 4–5 MB) abschicken.

ONLINE-BEWERBUNG UND INTERNETAUFTRITT

Online-Bewerbung und Internetauftritt

Page 29: Karriere Guide 2012

29

Der persönliche Internetauftritt

Viele Personalverantwortliche nutzen das In-ternet gerne dazu, um noch mehr Informatio-nen über BewerberInnen zu erhalten. Im Web vertreten zu sein, ist daher auch während der Bewerbungszeit ein wichtiger Faktor, da man sich so selbst in ein professionelles Licht rücken kann und ein gewisses Maß an Web-Kompe-tenz zeigt. Doch Vorsicht: Die Online-Präsenz kann sehr schnell zur Karrierefalle werden!

Den eigenen Auftritt prüfen

Bereits vor der heißen Bewerbungsphase sollte ein Blick ins Internet geworfen werden, um dort gezielt nach Informationen über die eigene Per-son zu suchen. Am Besten eignet sich hier die Recherche mittels Suchmaschinen, z.B. nach dem eigenen Namen. Nicht-repräsentative In-halte sollten so schnell wie möglich entfernt, positive Meldungen gezielt gepostet werden.

Online-Communities

Soviel Spaß es auch macht – in Online-Com-munities ist Vorsicht geboten: Bilder äußerst sorgfältig auswählen, ungünstige Abbildungen nicht veröffentlichen. Auch die eigene (radikal politische oder religiöse) Meinung und zu per-sönliche Details sollten nicht öffentlich zugäng-lich sein, sondern maximal für eine bestimmte Gruppe frei geschaltet werden. Achten Sie auf Äußerungen über andere Personen (v.a. Kolleg-Innen und Vorgesetzte) und über die Arbeitsmo-ral. Und nicht zuletzt ist auch hier die richtige Rechtschreibung ein unbedingtes Muss.

Persönliche Websites

Immer häufiger erstellen BewerberInnen eine eigene Website und führen den entsprechen-den Link bei den Bewerbungsunterlagen an. Diese Form der Präsentation ist nicht für jede/n empfehlenswert, setzt sie doch ein großes Pro-grammier- und Gestaltungswissen voraus. Pro-fessionalität steht schließlich an erster Stelle.

ONLINE-BEWERBUNG UND INTERNETAUFTRITT

Video-CV

Eine etwas ausgefallenere Variante der Be-werbung stellt der Video-CV dar, der er-gänzend zu den klassischen Unterlagen per E-Mail übermittelt werden kann. Im Mittel-punkt steht hier die Person an sich, deren Kreativität und Wirkung – eine 1:1 Nach-erzählung des Lebenslaufs ist wenig zielfüh-rend. Die Dauer sollte max. 1,5 Minuten betragen. Achten Sie besonders auf ein pro-fessionelles und authentisches Auftreten vor der Kamera. Wichtig ist auch hier, dass der Inhalt an das jeweilige Unternehmen, bzw. die jeweilige Stelle angepasst wird, sonst hat das Video wenig Potenzial, Ihnen einen Vor-sprung zu verschaffen.

Die Qualität des Videos spielt ebenso eine maßgebliche Rolle. Es ist daher ratsam, die Datei selbst nicht im Anhang zu versenden, sondern das Video auf einer Web-Plattform online zu stellen und den Link per Mail an die jeweiligen RecruiterInnen zu übermitteln. Achten Sie hier unbedingt darauf, dass Ihre Daten geschützt werden und nicht für jeden zugänglich sind. Informieren Sie sich vorab über die notwenigen Systemanforderungen, damit die Datei auch von einem PC mit Stan-dardausstattung geöffnet werden kann.

Page 30: Karriere Guide 2012

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ONLINE-BEWERBUNG UND INTERNETAUFTRITT

DIE GRÖSSTE BERUFS- UND KARRIEREMESSEFÜR STUDIERENDE UND AKADEMIKER/INNENIN DER STEIERMARK

MI, 21. NOVEMBER 2012KARL-FRANZENS-UNIVERSITÄT GRAZ 09.30–16.30 UHR

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Ein Nachteil im Falle mehrerer Bewerbungen ist, dass eine individuelle Anpassung an einzel-ne Arbeitgeber nur schwer möglich ist. Sollten Sie also zu dieser Methode greifen, holen Sie sich guten Rat von Layout- und Web-ExpertIn-nen und stimmen Sie die Inhalte gut ab.

Erfolgsfaktor Internet

Der vollkommene Rückzug aus dem Internet und das systematische Löschen aller Spuren sind jedoch genauso wenig zielführend, schließ-lich wird von den zukünftigen MitarbeiterInnen ein gewisses Maß an Web-Kompetenz erwartet. Unser Rat: Zeigen Sie im Internet Persönlichkeit, indem Sie die Inhalte mit Bedacht auswählen und authentisch bleiben. Wer sich gezielt im In-ternet präsentiert, kann unter Umständen auch ohne explizite Bewerbung den passenden Job finden.

Hier ein paar Tipps:

• Nutzen Sie Online-Karriereportale zum Netzwerken. Im Vorfeld sollte ein ein-heitliches Berufsprofil überlegt werden, um Zielstrebigkeit und Selbstkenntnis zu beweisen. Mehrere verschiedene ange-strebte Betätigungsfelder wirken oft we-nig entscheidungsfreudig.

• Wer schlaue Beiträge in Blogs und Foren postet, zeigt nicht nur seinen KollegIn-nen, sondern auch zukünftigen Arbeitge-bern das eigene ExpertInnenwissen.

• Auch für den Internetauftritt rentiert sich der Weg in ein Fotostudio, um sich den zukünftigen Arbeitgebern optimal zu prä-sentieren. Trend: Ein Bewerbungs-Video, das ergänzend zu den Unterlagen ver-schickt wird. Auch hier steht Professiona-lität an erster Stelle (siehe S. 29).

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BESUCH VON KARRIEREMESSEN

Messen, auf denen sich Unternehmen zum Zwecke des Recruitings präsentieren, finden re-gelmäßig im In- und Ausland statt. An der Uni-versität Graz gibt es alljährlich im November die EXCELLENCE, Steiermarks größte Karriere-messe für AkademikerInnen.

Der Besuch lohnt sich nicht nur für Personen auf der Suche nach einem Praktikum, einem Aus-bildungsplatz oder einem Job. Auch ein umfas-sendes Veranstaltungsprogramm am Messetag schärft den Blick für das Wesentliche, wenn es um die eigene berufliche Laufbahn geht.

Jeder Messebesuch ist ein Gewinn

Ergreifen Sie die Gelegenheit! Die Chancen, die sich durch einen Messebesuch ergeben, können weichenstellend für die berufliche Zu-kunft sein. Dazu zählen unter anderem:

• Aufbau von Kontakten zu Unternehmen

• Kennenlernen von Verantwortlichen

• besseres Verständnis der Berufsbilder

• Kompetenzerweiterung durch Besuch von

Diskussionsrunden/Workshops

• bessere Beurteilung eigener Potenziale

• Vermittlung einer Stelle, eines Praktikums

oder Kontakte für Abschlussarbeiten

• Sammeln von Informationen

Umfassende Vorbereitung

Wesentlich ist zunächst die Informationseinho-lung, welche Messen wann und wo stattfinden. Die Website des Uni Career Centers bietet nä-here Informationen zu Messen und Karriere-Events auch außerhalb der Grazer Universität.

Zur Vorbereitung zählt die ausführliche Re-cherche der vertretenen Unternehmen inklusi-ve Berücksichtigung bereits ausgeschriebener Stellen. Versuchen Sie Informationen zu den

für Sie interessanten Unternehmen per Internet, Printmedien und dergleichen zu sammeln.

Parallel dazu sollte die Erstellung professioneller Bewerbungsunterlagen erfolgen. Wesentlich sind dabei Lebenslauf, Motivationsschreiben und 2–3 aussagekräftige Zeugnisse. Wer sich bereits ganz gezielt bewerben will, sollte auch jeweils ein firmenbezogenes Motivationsschrei-ben verfassen. Ansonsten empfiehlt sich ein allgemeines Anschreiben, das umreißt, warum man für eine Branche oder ein Aufgabengebiet gut geeignet ist. Nähere Informationen zur Er-stellung von Bewerbungsunterlagen finden Sie ab S.15.

Es kann auch vorkommen, dass PersonalistIn-nen am Messestand keine Bewerbungsunterla-gen annehmen, sondern um eine Zusendung per Mail bitten. Bereiten Sie daher auch diese entsprechend vor, sodass die Unterlagen im Anschluss übermittelt werden können.

Weiters ist es von großem Vorteil eine Selbst-präsentation vorzubereiten. Diese dient der Vorstellung am Messestand und soll 3–4 gut strukturierte Sätze umfassen und dabei Studi-um, (relevante) Arbeitserfahrung und Interesse am Unternehmen inhaltlich umfassen.

Im Rahmen des Gespräches am Messestand kann es in der Folge zu einem ersten Bewer-bungsgespräch kommen. Bereiten Sie daher Antworten auf klassische Bewerbungsfragen vor (siehe S. 34).

Stellen Sie auch eine Liste eigener Fragen zu-sammen, die Sie gerne an die PersonalistInnen stellen möchten. Dabei nichts wiederholen bzw. fragen, was nicht durch Homepage oder das Gespräch vorab schon geklärt wurde. Packen Sie sich dazu auch Block und Stift ein, um sich wesentliche Inhalte während des Gesprächs zu notieren.

BESUCH VON KARRIEREMESSEN

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Last but not least ist eine angemessene Kleidung wesentlich und zeigt, wie ernst Sie die potenziel-le Jobchance nehmen. Jeans und T-Shirt zählen nicht zu einem passenden Bewerbungs-Outfit.

Das Gespräch am Messestand

Was passiert nun an einem Messestand? Ne-ben Begrüßung und Smalltalk werden oft Un-ternehmen und mögliche Positionen seitens der PersonalvertreterInnen vorgestellt. Achten Sie auf alle Informationen und stellen Sie bei Unklarheiten Fragen. Prägen Sie sich auch die Namen der UnternehmensvertreterInnen ein.

Geht es über die allgemeine Informationsein-holung hinaus, so kann danach eine Art erstes Bewerbungsgespräch folgen. Nutzen Sie dazu Ihre vorbereitete Selbstpräsentation und be-antworten Sie mögliche Fragen zu Ausbildung, Fachwissen, Gründe für Ihr Interesse und der-gleichen mehr.

Wenn Sie im Gespräch den Eindruck einer inte-ressanten Jobmöglichkeit haben, sollten Sie Ih-rem Gegenüber die vorbereiteten Bewerbungs-unterlagen anbieten.

Auch nähere Informationen zum allgemeinen Bewerbungsprozedere bzw. weitere Schritte gleich notieren.

Getränke und anderen kleine Geschenke am Messestand sind durchaus üblich und können gerne in Maßen konsumiert werden. Doch Vorsicht: Lassen Sie sich durch eine scheinbar lockere Atmosphäre nicht zu falschen Themen oder einem Lästern über Firmen und KollegIn-nen verleiten.

Nachbereitung

Auch nach der Messe ist es wesentlich, diese nochmals Revue passieren zu lassen: Was wa-ren meine Erfolge? War die Vorbereitung aus-reichend? Wo gibt es Verbesserungspotenzial?

Nach einem Messetag kommt man mit vielen Unterlagen nach Hause. Sortieren Sie diese und notieren Sie sich allenfalls noch Dinge, die relevant sein könnten (Kontakte, Termine…).

Im Idealfall haben Sie auch bereits die ersten Schritte mit PersonalistInnen vereinbart. Erstel-len Sie daher einen Plan, welches Unternehmen wie kontaktiert wird, und dann kann es losge-hen mit der Versendung Ihrer Unterlagen, Tele-fonaten und der Aussicht auf eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch.

BESUCH VON KARRIEREMESSEN

Checkliste im Rahmen der Vorbereitung

• Informationen einholen

• Bewerbungsunterlagen erstellen

• Selbstpräsentation vorbereiten

• Antworten auf gängige

Bewerbungsfragen überlegen

• eigene Fragen formulieren

• Schreibutensilien einpacken

• Dresscode beachten

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Page 34: Karriere Guide 2012

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Gratulation! Durch eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch sind Sie Ihrem Ziel schon ein großes Stück näher gekommen.

Kein Vorstellungsgespräch gleicht dem ande-ren: Die Dauer, die Anzahl der Gesprächs-partnerInnen und die Art der „Befragung“ (z.B. Stressinterview) können natürlich variieren.

Vorbereitung

Auch hier gilt der Grundsatz: Der erste Eindruck zählt. Genau deshalb bedarf es einer gründli-chen Vorbereitung:

• Recherchieren Sie möglichst genau über das Unternehmen (Informationen z.B. über Homepage, Artikel in Zeitungen, Kontakt-personen einholen).

• Gehen Sie noch einmal Ihre Bewerbungs-unterlagen und das Inserat durch.

• Bereiten Sie sich auf die häufigsten Fragen im Vorstellungsgespräch vor.

• Bereiten Sie eine kurze Selbstpräsentation vor.• Sammeln Sie die Argumente, die für Sie als

BewerberIn sprechen.• Achten Sie auf Ihre Einstellung: Sehen

Sie sich nicht als BittstellerIn, sondern als gleichberechtigte/n GesprächspartnerIn.

• Überlegen Sie sich Fragen, die Sie stellen möchten.

• Nehmen Sie Ihre vollständigen Unterlagen (Inserat, Bewerbungsunterlagen, Recherche-ergebnisse, Frageliste) mit.

• Planen Sie genug Zeit für die Anreise ein, um pünktlich zu erscheinen.

Die passende Kleidung

Ihre äußere Erscheinung wird zuerst wahrge-nommen, und es werden daraus Rückschlüsse auf Charakter, Verhaltensweisen und Arbeits-haltung gezogen.

Wählen Sie die passende Kleidung aus und kleiden Sie sich in der Regel etwas „gehobener“ als im Alltag. Sie sollen sich natürlich wohl und nicht „verkleidet“ fühlen. Die Wahl der Klei-dung ist auch von dem Unternehmen bzw. der Branche abhängig. Handelt es sich um einen eher konservativen Bereich, in dem Anzug oder Kostüm erwünscht sind oder um eine kreative/legere Branche? Bei weiter Anreise ev. Ersatz-kleidung mitnehmen.

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DAMEN

BEWERBUNGSGESPRÄCH

BEWERBUNGSGESPRÄCH

• Kleidungsstück: - gut geschnittener Anzug - Kombination aus Blazer,

Hemd und Hose• Krawatte• keine weißen Tennissocken• geputzte Schuhe• keine Kopfbedeckung

• Kleidungsstück: - gut geschnittenes Kostüm - Kleid mit Jacke

- Kombination aus Blazer, Bluse und Hose - Hosenanzug

• Verzichten Sie auf Tiefaus-geschnittenes, enge, durch-sichtige, zu kurze Kleidung.

• Tragen Sie nur eine Tasche.• niedrige bis mittlere Absätze• dezentes Make-up und eher

wenig, dezenten Schmuck• Nylonstrümpfe, auch im

Sommer• geputzte Schuhe• keine Kopfbedeckung

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Ablauf und Gesprächsinhalte

Folgende Komponenten werden bei einem Be-werbungsgespräch gemessen:

• Fachkompetenz - Kann man Ihnen die Be-wältigung des Jobs zutrauen?

• Persönlichkeit - Wirken Sie sympathisch? Passen Sie zur Institution/zum Unternehmen/zum bestehenden Team? Sind Sie anpassungs- und teamfähig?

• Leistungsmotivation - Bringen Sie Engage-ment mit? Identifizieren Sie sich mit den Aufga-ben? Sind Sie lernfähig und arbeitswillig?

Die Fachkompetenz ist meist durch die Inhalte des Lebenslaufes schon im ersten Schritt abge-deckt. Hier können noch praktische Aufgaben-stellungen auf Sie zukommen. Im Wesentlichen geht es aber beim Gespräch um Ihre Persön-lichkeit und Ihre Leistungsmotivation.

Sympathie ist ein ausschlaggebendes Kriterium, um bei Gesprächen zu punkten. Diese wird ausgelöst durch:

• Freundlichkeit, Höflichkeit• Ruhe, Geduld• Attraktivität, Gewandtheit• Anpassung, gleiche/ähnliche Interessen

Sympathiefördernd sind vor allem:

• Identifizierungsprozesse (mein Gegenüber ist genauso/ähnlich wie ich) und

• biographische Gemeinsamkeiten (z.B. Wohnorte, frühere Arbeitgeber…)

Antipathie entsteht hingegen durch:

• Unfreundlichkeit, Unhöflichkeit• Nervosität, Unruhe • Angespanntheit, Ungelduld• abstoßendes Äußeres• unangenehme Gerüche (z.B. Zigaretten,

Alkohol)

Beispielhafter Ablauf

Nach einer Begrüßung und eventuellem Small-talk (Anreise, Wetter…) kommt es in der Regel zu einer Vorstellung der GesprächspartnerIn-nen. Danach folgt der Interview-Teil, in dem Sie mit Fragestellungen zu Ihrer Person/zu Ihrer Be-werbung konfrontiert werden. Durch ergänzen-de Fragestellungen versuchen InterviewerInnen in die Tiefe gehende Informationen zu gewin-nen und Sie ev. aus der Reserve zu locken.

Auch praktische Übungen bzw. Tests können Inhalte sein. Versuchen Sie dies bereits bei der Terminvereinbarung in Erfahrung zu bringen. Auch zeitliche Angaben können Hinweise für umfangreichere Auswahlverfahren sein.

Gegen Ende eines Interviews erhalten Sie meist die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen.

Zu guter Letzt sollte das weitere Vorgehen (z.B. wann eine Entscheidung getroffen wird) in Erfahrung gebracht werden.

10 typische Fragen

1. Erzählen Sie etwas über sich!

• Nutzen Sie Ihre vorbereitete Selbstpräsen-tation.

• Sprechen Sie zuerst immer die berufliche Ebene an und erst später (wenn überhaupt notwendig) die private.

• Beginnen Sie mit der Gegenwart und erzäh-len Sie, warum Sie für die Stelle qualifiziert sind. Passen Sie Ihre Qualifikationen der ausgeschriebenen Stelle an.

• Versuchen Sie zu ermitteln, wen bzw. was das Unternehmen tatsächlich braucht.

BEWERBUNGSGESPRÄCH

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2. Wie ist es eigentlich zu Ihrer Bewerbung in unserem Unternehmen gekommen?

Wieso haben Sie sich bei uns beworben?

• Hier handelt es sich um die wichtigsten Fragen im ganzen Gespräch!

• Sie sollten gut vorbereitet sein und ca. fünf Minuten frei referieren können.

• Nutzen Sie Ihr Wissen aufgrund der voran-gegangenen Recherche.

• Bei Wiederholungsfragen Geduld zeigen und variantenreich argumentieren.

3. Warum haben Sie sich für diesen Ausbil-dungsschwerpunkt entschieden?

Welche Berufserfahrung bringen Sie mit?

Warum haben Sie so lange studiert?

• Geben Sie angemessen Auskunft.

• Zeigen Sie Leidenschaft hinsichtlich Ihrer Berufswahl.

• Lassen Sie sich auch durch unangenehme Fragen nicht aus der Ruhe bringen.

• Verzetteln Sie sich nicht in Rechtfertigungen.

4. Was wissen Sie über uns?

• Haben Sie Eckdaten, ev. Leitbilder, aktuelle Medienberichte etc. der Firma im Kopf.

5. Was sind Ihre größten Stärken? Was waren Ihre größten Erfolge?

• Legen Sie sich bereits zuvor 3–5 Stärken zurecht und untermauern Sie Ihre Stärken/Erfolge mit Beispielen: „Eine meiner größ-ten Stärken ist meine schnelle und flexible Anpassungsfähigkeit an mir übertragene Aufgaben. Dies war beispielsweise ein wichtiges Kriterium im Zuge meiner Anstel-lung im Sekretariat, wo ich neben konkreter Projektbetreuung auch das Tagesgeschäft und die Kundenbetreuung über hatte.“

6. Was sind Ihre größten Schwächen?

Was waren Ihre größten Misserfolge?

Erzählen Sie mir über eine Situation, in der Ihre Arbeit kritisiert wurde!

• Überlegen Sie sich zuvor mindestens 3 Schwächen (mit Beispielen).

• Erzählen Sie bei Misserfolgen über die Dinge, die Sie daraus gelernt haben.

• Führen Sie fachliche Punkte an, z.B. feh-lende Kenntnisse einer Sprache oder eines PC-Programms. Aber Vorsicht: Die fachliche Schwäche darf nicht in der Muss/Kann-Kri-terien Liste der Ausschreibung stehen, sonst nehmen Sie sich selbst aus dem Rennen!

• Führen Sie harmlose Schwächen an oder verkaufen Sie Schwächen als Stärken. Seien Sie hierbei aber kreativ und verwenden Sie keine Standardfloskeln!

• Nicht vergessen: Sie sind nicht im Beicht-stuhl.

7. Welche Erwartungen haben Sie an den Job? Wie stellen Sie sich im Idealfall Ihre Arbeit vor?

• Hier soll Ihre Leistungsmotivation gemessen werden. Stellen Sie diese ins beste Licht.

• Sagen Sie nicht, was Sie vom Unternehmen erwarten, sondern zeigen Sie, was Sie dem Unternehmen bieten können: „Eine Position, in der ich meine Fähigkeiten und Kenntnisse wie z.B. (...) einbringen kann…“

BEWERBUNGSGESPRÄCH

Page 37: Karriere Guide 2012

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BEWERBUNGSGESPRÄCH

8. Was sind Ihre beruflichen Ziele? Was möch-ten Sie in fünf bis zehn Jahren erreicht ha-ben? Wo sehen Sie sich in drei Jahren?

• Zeigen Sie Zuversicht, was Ihre berufliche Zukunft angeht, aber schüren Sie keine Konkurrenzangst.

• Vermitteln Sie Interesse daran, sich auch in einigen Jahren noch in diesem Unterneh-men sehen (ggf. in weiterführender Positi-on). Sind Ihre Vorstellungen hinsichtlich der Aufstiegschancen realistisch?

9. Warum sollten wir gerade Sie einstellen? Warum sind Sie für uns der/die richtige KandidatIn?

• Dazu erforderlich ist eine genaue Analyse des Anforderungsprofils und der vorange-henden Gesprächsinhalte.

• Nennen Sie Begründungen, die genau die Bedürfnisse des Unternehmens treffen.

„Verschärfte“ Frage: Nennen Sie einen einzi-gen Grund, warum wir unbedingt Sie nehmen sollten und einen, warum auf keinen Fall?

10. Wie sehen Ihre Gehaltsvorstellungen aus?

• Fragen Sie in einem ersten Gespräch nicht selbst nach dem Gehalt. Warten Sie ab, bis GesprächspartnerInnen auf Sie zukommen.

• Informieren Sie sich über Vergleichswerte, Kollektivverträge (z.B. bei der Arbeiterkam-mer) anhand der Branche und Region. Dann können Sie selbstbewusst sagen: „Meine Vorstellung ist es, im ersten Jahr XY Euro brutto pro Monat zu verdienen.“

NEU: Seit 1.1.2012 sind Unternehmen dazu verpflichtet, das Bruttomonats- bzw. -jahresgehalt in österreichischen Stellenaus-schreibungen anzuführen.

• Wenn Sie aber vorher bereits verdient haben und im neuen Job mindestens genau

soviel oder mehr verdienen möchten, müssen Sie es unbedingt nennen, damit potenzielle Arbeitgeber eventuell Ihre Ein-schätzungen korrigieren können.

• Eine bessere Ausgangssituation ist es, wenn Ihr Gegenüber den Betrag zuerst nennt: „Wo stufen Sie mich in Ihrem Gehaltssche-ma ein?“

Weitere Fragen mit Beispielen

• Welche Rolle nehmen Sie in einem Team ein?• Wie gehen Sie mit Stress/Konflikten um?• Wie treffen Sie Entscheidungen?

Wie gehen Sie an ein Problem heran?• Was bedeutet für Sie Erfolg?• Was machen Sie, wenn Sie nicht arbeiten?• Wie organisieren und planen Sie Projekte?• Wie lange sind Sie bereits auf Jobsuche?• Was halten Sie von Ihrem/r jetzigen/letzten

Vorgesetzten?

Unzulässige Fragen

Werden unzulässige Fragestellungen nicht wahrheitsgemäß beantwortet, können keine negativen rechtlichen Folgen daraus entstehen.Unzulässig sind Fragen nach:

• bestehender oder geplanter Schwanger-schaft (Ausnahme: berufliche Tätigkeiten, die die Gesundheit beeinflussen wie z.B. radioaktive Strahlung)

• Konfession, Partei- oder Gewerkschaftszu-gehörigkeit (Ausnahme: Tendenzbetriebe wie z.B. Kirche etc.)

• Lohnpfändung (Ausnahme: Position mit intensivem Geldverkehr)

• Vorstrafen (Ausnahme: Tätigkeiten, für die die Vorlage eines Leumundszeugnisses nötig ist)

• Gesundheitszustand, Behinderungen, Erkrankungen (Ausnahme: wenn die Ausübung der Tätigkeit aufgrund einer Einschränkung nicht möglich wäre)

• Persönliches, wie z.B. Scheidungsgrund, Partnerschaft

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BEWERBUNGSGESPRÄCH

Der Umgang mit diesen Fragen muss jedem/r selbst überlassen werden, da es sich dabei um eine sehr persönliche Entscheidung handelt, die von mehreren Faktoren abhängt, wie z.B.:

• Wie dringend brauche ich die Stelle?• Wo ist die Grenze zu meiner Privatsphäre?• Wie genau nehme ich es mit der Wahrheit,

ist eine „Notlüge“ vertretbar?• Traue ich mich, auch NEIN zu sagen?

Stellen Sie ev. die Gegenfrage: „Welche Bedeu-tung hat diese Frage für die ausgeschriebene Stelle?“

Als BewerberIn ist man grundsätzlich verpflich-tet, den Arbeitgeber über alle Umstände zu in-formieren, die für den Abschluss des Arbeitsver-trages von Bedeutung sein könnten.

Eigene Fragen

Fragen Sie nichts, was man auch auf der Homepage finden kann oder im Gespräch schon erwähnt wurde.

Gute Beispiele sind:

• Wie groß ist das Team?• Welche Schnittstellen gibt es zu anderen

Abteilungen?• Welche Budgetverantwortung ist mit der

Position verbunden?• Wie ist die Einarbeitungsphase geplant?• Wie sind die Arbeitszeiten gestaltet?• Was wären meine ersten Aufgaben?• Wird es eine zweite Gesprächsrunde geben?

Abschluss des Gesprächs, Verabschiedung

Verabschieden Sie sich höflich und selbstsicher mit einem festen Händedruck und bedanken Sie sich für das Gespräch. Sollte bis jetzt kein weiteres Vorgehen erwähnt worden sein, ist es legitim z.B. zu fragen: „Bis wann darf ich mit einer Antwort rechnen?“

Allgemeine Fehlerquellen

• rauchen (auch wenn es Ihnen gestattet wird)• hinsetzen, bevor Sie dazu aufgefordert werden• sich ängstlich oder gelangweilt geben• auf die Uhr schauen• heikle Themen ansprechen (sexuelle Orientie-

rung, Religion, Alter…)• Proben Ihrer Arbeit vorlegen (außer Sie wer-

den darum gebeten)• nach Urlaubsregelungen fragen• eine unterwürfige Rolle einnehmen• auf ein rasche Entscheidung drängen

Das Setting

Neben der Beantwortung der Fragen werden auch der Umgang mit den Fragen und die Re-aktionen darauf beobachtet. So kann ein Ge-spräch als Stressinterview konzipiert sein und es können auf ein paar harmlose Fragen z.B. provokante oder unzulässige Fragen folgen, die Sie in die Defensive drängen sollen. Sie werden absichtlich unter Stress gesetzt, um unvorher-sehbare und schwierige Arbeitssituationen zu simulieren.

Fragenfolgen:

• „Können Sie in schwierigen Situationen Ruhe bewahren?“

• „Beschreiben Sie mir bitte eine Situation, in der Sie dies bewiesen haben.“

• „Wie ist es zu dieser Situation gekommen?“• „Wann hat dieses Ereignis stattgefunden?“• „Was an Ihrem Verhalten hätte man Ihrer

Meinung nach verbessern können?“• „Glauben Sie, dass andere beteiligte Perso-

nen noch besser hätten handeln können?“• „Wer trägt die Verantwortung für diese

Situation?“• „Wie kann in Zukunft eine solche Situation

vermieden werden?“

Page 39: Karriere Guide 2012

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Körpersprache

Um überzeugend zu wirken, müssen sprachli-che und nicht-sprachliche Anteile übereinstim-men. Ist dies nicht der Fall, gibt man in der Re-gel dem nonverbalen Anteil mehr Gewichtung.

Die Begrüßung

• Achten Sie auf trockene, warme Hände.• Fester, freundlicher Händedruck, begleitet

von einem offenen Lächeln.• Geben Sie Ihrem/r GesprächspartnerIn Zeit,

Ihnen die Hand zu reichen.

Kopf, Augen und Mimik

• Keine ausweichenden Blicke (suggeriert Un-sicherheit oder, dass etwas verborgen wird).

• Betrachten Sie nicht über einen längeren Zeit-raum die Körperzone unterhalb des Kopfes.

• Ständiges sich an den Mund oder in die Haare greifen kann als Schwäche bzw. Nervosität in-terpretiert werden.

• Das Lächeln ist eines der wichtigsten positiven Körpersignale. Aber: Vermeiden Sie ununter-brochenes Grinsen während des gesamten Gespräches. Ein gezwungenes Lächeln weist auf einen Mangel an Nervenstärke hin.

Negative Körpersignale

• Verschränken Sie nie Ihre Arme oder „schüt-zen“ Sie Ihren Oberkörper nicht, indem Sie Ihre Hände, Aktenmappe oder sonstiges davor halten. Achten Sie darauf, dass Ihre Hände immer sichtbar sind.

• Hinter dem Kopf verschränkte Hände signa-lisieren Selbstgefälligkeit und Überlegenheit.

• Kein Zurechtrücken der Krawatte.

• Unverschämt und als Potenzgehabe inter-pretiert: Hände in die Hosentasche stecken oder Daumen in den Gürtel haken.

• Überschlagene Beine schaffen eine Barriere. Ausnahme: Manche Kleidung begünstigt ein „anständiges“ Überschlagen der Beine.

Positive Körpersignale

• Offene Armhaltung.

• Aufrechte Sitzhaltung, mit dem Rücken an der Stuhllehne.

• Versuchen Sie positive Signale Ihres Gegen-übers zu erwidern, z.B. leichtes Vorneigen.

• Bewegen Sie Ihren Blick im so genannten „Magischen Dreieck“ (Augen-Mund).

Eine bewusste Kontrolle Ihrer Körpersprache über einen längeren Zeitraum ist kaum mög-lich. Versuchen Sie daher nicht, gewisse Gesten einzustudieren oder zu sehr zu unterdrücken. Da sich Ihre Gefühlszustand in der Körperspra-che zeigt, sollten Sie sich vor dem Interview mit Ihrem inneren Zustand befassen und sich ggf. in eine zuversichtliche Stimmung versetzen und dem bevorstehenden Gespräch positiv entge-genblicken.

Nachbereitung

Auch wenn das Gespräch vorüber ist, sollten Sie sich Zeit für folgende nachbereitende Tätig-keiten und Überlegungen nehmen:

• Namen und Titel der Personen notieren.• Welche Anforderungen stellt die Arbeit?• Wieso sind Sie für die Stelle geeignet?• Welche Teile des Gesprächs sind schlecht

verlaufen? Warum?• Welche sind gut verlaufen? Warum?• Möchten Sie den Job haben?• Welches weitere Vorgehen wurde fixiert?

BEWERBUNGSGESPRÄCH

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AUSWAHLVERFAHREN - TESTS

TestverfahrenIm Zuge von Einstellungsverfahren kann es immer wieder zu Tests kommen. Diese zielen darauf ab, Ihre psychologischen Eigenschaften (wie z.B. Intelligenz, Neigung zu Ängstlichkeit, Belastbarkeit etc.) zu messen. Mit Hilfe der ent-sprechenden Testergebnisse werden Profile und Gutachten über die BewerberInnen erstellt, die für die Auswahl herangezogen werden können. Ziel ist es, möglichst objektiv die besten Bewer-berInnen auszuwählen.

Standardisierte psychologische Tests sind (an-ders als „Psycho“-Tests in Zeitschriften) wissen-schaftlich kontrolliert und unterliegen Qualitäts-standards. Im Folgenden sind die wichtigsten Qualitätsmerkmale angeführt.

Theorie: Psychologischen Tests liegen theore-tische Überlegungen zu Grunde, z.B. über die Struktur der Intelligenz oder die wichtigsten Ei-genschaften der Persönlichkeit. Wissenschaftli-che Theorien sollten mit Hilfe von empirischen Untersuchungen und Experimenten zumindest in Teilen belegt worden sein.

Durchführung: Psychologische Tests müssen für alle BewerberInnen unter den gleichen Test-bedingungen durchgeführt werden. Sind ein-ige BewerberInnen beispielsweise nach einem langen Interview schon erschöpft, andere aber nicht, kann das die Testergebnisse beeinflussen. Testanweisung, -durchführung und -auswertung sollten von qualifizierten Personen (Psycholo-gInnen) vorgenommen werden.

Fairness: Psychologische Tests dürfen be-stimmte Personengruppen nicht systematisch benachteiligen (z.B. aufgrund der Sprachkennt-nisse). Deshalb werden auch häufig sprachfreie Intelligenztests eingesetzt.

Objektivität: Das Messergebnis ist unabhän-gig von der Person, die die Messung durchführt. Verschiedene Personen kommen zum selben Messergebnis.

Messgenauigkeit (Reliabilität): Wenn ein Test zweimal bei einer Person kurz hintereinander durchgeführt wird, sollten die Testergebnisse möglichst wenig voneinander abweichen.

Gültigkeit (Validität): Die Validität gibt den Grad der Genauigkeit an, mit dem ein Test das-jenige Persönlichkeitsmerkmal, das es messen soll oder zu messen vorgibt, tatsächlich misst.

Psychologische Einstellungstests unterschei-den sich jedoch hinsichtlich Fehlerintervall und Messgenauigkeit oft deutlich. Es lohnt sich da-her bei Testergebnissen auch nach dem Mess-fehler bzw. dem Fehlerintervall zu fragen.

LeistungstestsIm Rahmen von Leistungstests werden Intelli-genz und/oder besonderes Leistungsvermögen ,wie z.B. Konzentration, Ausdauer und Ge-dächtnisleistung, ermittelt.

Intelligenztests

In der Psychologie ist der Begriff „Intelligenz“ ziemlich uneindeutig. Erfasst werden dabei Be-reiche wie Allgemeinwissen, logisches Denken, Umgang mit Zahlen, Sprachverständnis, räum-liches Vorstellungsvermögen und technisches Verständnis.

Beispiel: Numerisch-logisches Denken

Ergänzen Sie diese Zahlenreihe:

6 10 14 18 22 26 30 …

Beispiel: Sprachlogisches Denken

Bilden Sie Analogien:

Schaf: Wolle verhält sich wie Vogel: ?

a) Leiter b) Gras c) Federn

d) Krallen e) Körner

Weitere Auswahlverfahren

(Lösung: 34)

(Lösung: c)

TIPPDas Uni Career Center verfügt auch über Fachbücher und Übungsmaterialien, die ger-ne verborgt werden.

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AUSWAHLVERFAHREN - TEXTS

Leistungs-Konzentrationstests

Bei diesen Tests geht es meist um Ausdauer, Be-lastbarkeit, Geschwindigkeit und Genauigkeit.

Beispiel: d2 Aufmerksamkeits-Belastungs-Test

Aus einer Liste verschiedener Zeichen müssen alle „d“s herausgestrichen werden, die ins-gesamt zwei Striche haben. Für jede Zeile (in Summe 14) hat man nur 20 Sekunden Zeit.

Ausgewertet werden:

• die Menge der bearbeiteten Zeichen als Hin-weis auf Arbeitstempo sowie

• die Anzahl der Fehler im Verhältnis zur bear-beiteten Menge als Hinweis auf Sorgfalt und Arbeitsqualität.

PersönlichkeitstestsWas ist Persönlichkeit und/oder Charakter? Die Psychologie ist sich auch hier uneinig.

In solchen, sozusagen psychologischen Selbst-einschätzungsverfahren werden Persönlich-keitsmerkmale wie z.B. Leistungsmotivation, Dominanzstreben, Kontaktorientierung, Belast-barkeit, Flexibilität, Offenheit etc. abgefragt. Ziel ist es herauszufinden, über welche Eigen-heiten und Vorlieben die Person verfügt und zu welchen Verhaltensweisen (z.B. Reaktion in Konfliktsituationen) sie neigt.

Mögliche Fragestellungen lauten:

• „Ich träume davon, in meinem Beruf so gut zu sein, dass mein fachlicher Rat immer ge-fragt ist.“

• „Meine Gefühle offen zu zeigen, fällt mir eher schwer.“

Die Fragen können in Form einer zwei- oder mehrstufigen Ratingskala beantwortet werden (z.B. stimmt/stimmt nicht oder trifft völlig bis gar nicht zu). Antworten Sie zügig und spontan, da es hier kein richtig oder falsch gibt!

Bei Persönlichkeitsfragebögen sind des Öfteren sogenannte Lügen- oder Offenheits-Items ein-gebaut, die die Tendenz zu sozialer Erwünscht-heit (Befragte geben Antworten, von denen Sie glauben, sie träfen eher auf Zustimmung) offen-legen sollen und ev. die Aussagekraft des Fra-gebogens infrage stellen können. Dazu zählen Aussagen wie: „Ich habe noch nie gelogen.“ oder „Ich habe manchmal hässliche Bemerkun-gen über andere Menschen gemacht.“

WissenstestsImmer wieder wird auch (Fach-)Wissen per Tests abgefragt und als wesentliches Kriterium in ein Auswahlverfahren aufgenommen.

Vorbereitung und Tipps

• Gehen Sie ausgeruht/ausgeschlafen zum Test.• Nehmen Sie keine Beruhigungsmittel ein.• Lesen Sie die Instruktion aufmerksam durch.• Sehen Sie sich die Beispielaufgaben gründ-

lich an. Dabei lässt sich das Lösungsprinzip erkennen.

• Fragen Sie nach, wenn die Aufgabe nicht ganz klar ist.

• Halten Sie sich genau an die Instruktionen.• Achten Sie (wenn möglich) selbst auf die Zeit.• Achten Sie auf Genauigkeit. Bei den meisten

Tests genügt es, wenn man 2/3 der Aufga-ben richtig gelöst hat. (Die Zeitvorgaben sind meist so gesetzt, dass nicht alle Aufgaben zu schaffen sind.)

• Nach Möglichkeit sollten Sie die Aufgaben der Reihe nach bearbeiten. Oft werden diese fortlaufend schwieriger.

• Bleiben Sie aber nicht zu lange an einer Auf-gabe hängen, das kostet sonst Zeit. Über-springen Sie diese im Zweifelsfall.

• Nicht abschreiben. Oft haben die Sitznach-barInnen eine andere Testversion.

• Wenn noch Zeit übrig bleibt, kontrollieren Sie nochmals Ihre Ergebnisse.

Intelligenztests bzw. typische Aufgabenstellun-gen lassen sich trainieren!

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AUSWAHLVERFAHREN - ASSESSMENT CENTER

Assessment Center Das Assessment Center (AC) setzt sich meist aus mehreren nacheinander folgenden Übungen zusammen, die von den BewerberInnen ab-solviert werden müssen – gemeinsam in einer Gruppe mit bis zu 12 KandidatInnen oder im Einzel-Setting. Die teilnehmenden KanditatIn-nen werden dabei permanent von geschulten BeobachterInnen beurteilt. Die Dauer kann zwi-schen wenigen Stunden bis hin zu mehreren Ta-gen variieren. Unter Umständen kann auch ein „normaler“ Arbeitstag simuliert werden, d.h. Bedingungen und Aufgaben entsprechen den realen Problemstellungen des Unternehmens.

Aufgrund der hohen Objektivität und der damit steigenden Trefferquote ist dieses Auswahlver-fahren sehr beliebt, jedoch für kleinere Unter-nehmen meist zu zeit- und kostenintensiv.

Was wird im AC gemessen?

Ihre fachlichen Qualifikationen haben Sie be-reits in Ihren Bewerbungsunterlagen vermit-telt. Nun geht es darum, dieses Wissen auch praktisch einzusetzen und mit Persönlichkeit zu überzeugen. Geben Sie sich natürlich profes-sionell, achten Sie auf Ihre zwischenmenschli-chen Qualitäten und vergessen Sie nicht, dass Sie bereits ab dem Öffnen der Eingangstüre sowie in den Pausen unter Beobachtung stehen.

Typische Aufgabenstellungen

Die nachfolgenden Übungen sind oftmals Teile eines Asessment Centers und können unter-schiedlich zusammengestellt sein. Die Aufga-benstellungen hängen dabei wesentlich von der ausgeschriebenen Position und den Tätigkeiten ab.

1. Eröffnung/Vorstellungsrunde

Zu Beginn kann eine Vorstellung der Moderator-Innen und BeobachterInnen sowie eine Unter-nehmenspräsentation erfolgen.

Im Anschluss werden die KandidatInnen meist dazu aufgefordert, sich vorzustellen. Die häu-

figste Form ist hierbei die Selbstpräsentation.Eine festgelegte Vorbereitungszeit dient der Überlegung, wie Sie sich selbst darstellen möchten. Im Anschluss sollen Sie über sich und Ihren beruflichen Werdegang berichten.

Vorbereitungszeit: z.B. 10 Minuten

Vortragsdauer: z.B. 3 Minuten

Beginnen Sie mit der aktuellen (Berufs-)Situ-ation und machen Sie deutlich, welche Ihrer bisherigen Erfahrungen Sie für diesen Job qua-lifizieren. Anschließend können Sie kurz auf die einzelnen beruflichen Stationen eingehen, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Am Ende sollten Sie unbedingt bemerken, warum gerade Sie für die Stelle geeignet sind.

Neben der Selbstpräsentation sind auch andere Vorstellungsformen denkbar, z.B. PartnerInnen-Interviews oder Gruppenvorstellungen.

2. Tests

Wissenswertes zum Thema Testverfahren finden Sie ab S. 40.

3. Gruppendiskussion

Die TeilnehmerInnen werden aufgefordert, als Gruppe ein bestimmtes Thema zu diskutieren. Zu welchem inhaltlichen Ergebnis die Gruppe kommt, spielt für die Auswertung der Übung oft keine Rolle. Beobachtet und bewertet wird Ihr Verhalten während der Diskussion.

TIPPVergleichen Sie zu Beginn Ihre Informatio-nen untereinander, da Angaben unter den TeilnehmerInnen variieren können. Infor-mieren Sie sich auch über das Vorwissen der MitstreiterInnen und überprüfen Sie, ob die Aufgabe richtig verstanden wurde.

TIPPNotieren Sie sich die Namen und Eckdaten im Rahmen der Firmen-Präsentation.

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AUSWAHLVERFAHREN - ASSESSMENT CENTER

4. Vorträge/Präsentationen/Kurzreferate

Die TeilnehmerInnen erhalten die Aufgabe, zu einem frei gewählten, vorgegebenen Inhalt oder einer spezifischen Fragestellung eine Prä-sentation zu halten.

Die Präsentationsdauer sowie die Vorberei-tungszeit variieren je nach Inhalt und Aufgabe. Oftmals können bereitgestellte Medien (Flip-Chart, Pinnwand etc.) verwendet werden.

Während der Vorbereitungszeit sollten Sie sich neben den inhaltlichen Punkten auch eine Struktur und Dramaturgie überlegen, um einen guten Vortrag zu liefern. Achten Sie besonders auf eine klare Gliederung, die Sie zu Beginn umreißen und passen Sie Sprache und Laut-stärke der Umgebung an. Werden während der Präsentation Fragen und Einwände eingewor-fen, gehen Sie damit freundlich und gelassen um. Mit einer lebendigen, flüssigen Präsentati-on sammeln Sie Pluspunkte.

5. Rollensimulation

Je nach Tätigkeit werden berufliche Gesprächs-situationen durchgespielt, wie z.B.:

• MitarbeiterInnengespräche

• Verkaufsgespräche

• KundInnenreklamationen

• Planungsgespräche oder andere

In dieser Übung wird Ihr Gesprächsverhal-ten in schwierigen (Zweier-)Situationen ein-geschätzt. Der/die GesprächspartnerIn kann ein/e andere/r KandidatIn sein, in der Regel übernimmt diese Rolle aber ein/e Beobachter-In. Unter Umständen kann auf das Rollenspiel eine Nachbesprechung folgen.

6. Fallstudien

Hierbei geht es um analytische und organisa-torische Kompetenzen, aber auch darum, wie TeilnehmerInnen an ein schwieriges Problem herangehen und wie eine Lösung erarbeitet wird.

Die Fallstudien können mit den Bereichen Lo-gistik, Personalpolitik, Organisation und der-gleichen mehr zu tun haben. Die Ergebnisse müssen meist schriftlich abgegeben, ev. auch präsentiert werden.

Gehen Sie ruhig und systematisch heran. Le-sen Sie die Angabe genau durch und notieren Sie sich Stichworte zu den wichtigsten Punkten, Daten, Terminen etc. Achten Sie auf die Zeit und versuchen Sie, zu den Problemstellungen zumindest Lösungsansätze zu skizzieren statt Aufgaben gar nicht zu lösen (Anleitung S. 47).

Eine 100%-ig richtige Lösung gibt es meist nicht, daher sollten Sie Ihre Entscheidung ge-nau begründen.

TIPPWenn Medien zur Verfügung gestellt wer-den, nutzen Sie diese auch und gestalten Sie die Inhalte übersichtlich und leserlich.

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7. Unternehmensplanspiel

Simuliert wird die Entwicklung eines ganzen Unternehmens über einen längeren Zeitraum.Dazu erhalten Sie Informationen und müssen für einen bestimmten Planungszeitraum ver-schiedene Entscheidungen treffen. Diese wer-den in den Computer eingegeben, der nach den festgelegten Regeln die Auswirkungen Ihrer Entscheidungen ermittelt. Nach Erhalt der In-formationen über die neue Situation sind aber-mals Entscheidungen zu treffen.

8. Turmbauübung

Eine Kleingruppe (ca. 3–5 Personen) bekommt die Aufgabe, gemeinsam unter Beobachtung einen Turm zu bauen. Dazu werden bestimmte Materialien zur Verfügung gestellt, meist Papier, Schere, Klebestift und Lineal.

Ziel: Es „gewinnt“ jene Gruppe, die den höchs-ten, kreativsten, aber auch stabilsten Turm baut. Als Test wird z.B. das Lineal auf die Spitze des Turmes gelegt.

Hier werden das Arbeiten in der Gruppe (Ver-halten, Strategie, Führungsstil…), Ihre Prob-lemlösungskompetenz sowie Ihre Kreativität geprüft.

9. Postkorbübung

Die Postkorbübung simuliert eine Entschei-dungssituation, wie sie täglich in Unternehmen anzutreffen ist.

Die Arbeitsanweisung kann so oder ähnlich lauten: Stellen Sie sich vor, Sie sind eine Füh-rungskraft (SpezialistIn, SachbearbeiterIn). Sie kommen in der Früh zur Arbeit (oft vor oder nach einer Dienstreise/Urlaub) und finden auf Ihrem Schreibtisch einen Stapel von geschäft-lichen und privaten Briefen, Notizen und Mel-

dungen vor, die Sie unbedingt innerhalb von X Minuten bearbeiten müssen, denn schon bald müssen Sie das Büro wieder für eine Dienstreise verlassen.

Die Postkorbübung wird in der Regel schriftlich bearbeitet und ev. danach mündlich bespro-chen.

Um diese Aufgabe zu lösen, sind folgende Hin-weise wesentlich:

• Prioritäten festlegen: Unterscheiden Sie Wichtiges von Unwichtigem!

• Dringlichkeit festlegen: Was ist dringend, was kann warten?

• Zugehörigkeit: Was ist privat, was ist ge-schäftlich?

• Erledigung: Was kann delegiert werden? Sie müssen entscheiden, was Sie unbedingt selbst erledigen müssen und was andere MitarbeiterInnen übernehmen können.

• Vernetzungen: Achten Sie auch auf Zusam-menhänge innerhalb der Nachrichten.

Entscheidungs-Matrix

AUSWAHLVERFAHREN - ASSESSMENT CENTER

wic

htig

nich

tw

icht

ig

nicht dringend dringend

verschiebenumgehend

selbst erledigen

delegierenKübel

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AUSWAHLVERFAHREN - ASSESSMENT CENTER

10. Interview

Das Interview ist ein Einzelgespräch mit einem/r oder mehreren RecruiterInnen und Beobachter-Innen. Hier kommen die klassischen Fragen aus dem Bewerbungsgespräch zum Einsatz (siehe S. 34 ff.).

11. Abschlussrunde/Rückmeldung

Eine Abschlussrunde findet nicht bei jedem AC statt. Manche Unternehmen wünschen sich ein Feedback durch die TeilnehmerInnen, ande-re lassen ein AC in entspannter Atmosphäre ausklingen und organisieren einen abschlie-ßenden Programmpunkt wie ein gemeinsames Essen. Achtung: Auch hier stehen Sie unter Be-obachtung!

Die Beurteilung

Ihre Leistung wird in jeder Übung durch die BeobachterInnen beurteilt, die entsprechende Aufzeichnungen führen und dazu vorgege-bene Beobachtungsbögen heranziehen. Schrift-liche Tests oder die Postkorbübung werden hin-sichtlich der richtigen Ergebnisse gewertet. Bei Übungen, in denen Sie reden müssen, werden Sie durch mindestens zwei BeobachterInnen eingeschätzt. Die Ergebnisse können je nach Stelle unterschiedlich gewichtet werden.

Tipps zur Vorbereitung

Eine gezielte Vorbereitung ist hier in mehre-ren Punkten möglich. Wichtig ist, sich bereits im Vorfeld via Firmenhomepage, Medien und Kontakte über das Unternehmen zu informie-ren. Auch branchenrelevante Informationen sowie Neuigkeiten aus dem entsprechenden Geschäftsfeld sollten recherchiert werden - die-se können bei Fallstudien oder Gruppendiskus-sionen aufgegriffen werden.

Die eigene Selbstpräsentation und Antworten auf Interviewfragen können gut vorbereitet werden. Da es meist die Möglichkeit gibt ein Flipchart zu gestalten, empfiehlt es sich vorab zu Hause und in stressfreier Umgebung einen Entwurf zu gestalten. Auf diese Weise können Sie vor Ort schneller reagieren und haben ein ansprechendes Poster im Kopf, das den Asses-sorInnen im Gedächtnis bleibt.

Sind Sie unsicher beim Präsentieren? Üben Sie, wenn immer Möglichkeit besteht, vor Publikum zu sprechen! Ihre Selbstvorstellung können Sie sich außerdem zu Hause vor dem Spiegel selbst vortragen, so haben Sie die Möglichkeit Ihre ei-gene Körpersprache und Ausdrucksweise ken-nenzulernen.

Wählen Sie Ihr Outfit sorgfältig aus (siehe S. 34). Nutzen Sie weiters die Möglichkeit ei-ner Assessment Center Simulation. Auch das Career Center bietet dazu jedes Semester ein-schlägige Workshops an, die Ihnen die Mög-lichkeit bieten, in einer Kleingruppe klassische Übungen eines ACs zu trainieren. Besonders profitieren kann man hier vom Feedback der AssessorInnen. Auf diese Weise erfahren Sie mehr über Ihre Wirkung nach außen im beruf-lichen Kontext.

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AUSWAHLVERFAHREN - CASE STUDY INTERVIEW

Case Study Interview

Case Studies bzw. Fallstudien können nicht nur Teil eines Assessment Centers sein, sondern auch im Rahmen eines Bewerbungsgespräches im Einzel-Setting gestellt werden. Dabei wird eine Situation, oft aus dem eigenen Unterneh-men, beschrieben oder allgemeine Problem-stellungen aus der Wirtschaft aufgeworfen. Ihr Gegenüber prüft, wie strukturiert, logisch und umfassend Ihr Lösungsweg ist. Bedenken Sie, dass es bei Ihrer Darstellung nicht um Bauch-entscheidungen geht, sondern um fundierte An-nahmen, die Sie z.B. mit Hilfe von grob über-schlagenen Zahlen untermauern sollten.

Sehr oft ist nur eine Skizzierung Ihres Lösungs-ansatzes wesentlich. Beschäftigen Sie sich daher vorab mit aktuellen branchen- und fir-menrelevanten Meldungen in den Medien und frischen Sie Ihr Fachwissen dahingehend auf – so schaffen Sie sich einen Pool an Basiswissen, auf den Sie im Zuge des Verfahrens zurück-greifen können. Vor allem geht es bei diesem Verfahren aber darum, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und sich gut zu verkaufen, auch wenn womöglich kein Hintergrundwissen vorhanden ist.

Vorgehensweise

Das Um und Auf sind strukturiertes Vorgehen und Nachvollziehbarkeit – behalten Sie die we-sentlichen Eckdaten und wichtigsten Punkte von Beginn an im Auge. Gute Unterstützung bietet das „7 Schritte Programm“, an dem Sie sich während der Erarbeitung orientieren können (siehe rechte Spalte).

Vorbereitung

Um für eine Case Study gerüstet zu sein ist es ratsam, eine solche vorab durchzuarbeiten und gemeinsam mit anderen zu diskutieren. Testen Sie in einem „sicheren“ Rahmen Ihr Analyse-

und Leistungsgeschick. Einmal eingesetzt, kön-nen Sie auf diese Vorgehensweise des Case-Lösens zukünftig jederzeit zurückgreifen und haben so einen Leitfaden, um sicher und zielge-richtet auf die Lösung hinzuarbeiten.

Es gibt Sammlungen von Fallstudien und ein-schlägige Literatur – fragen Sie dazu gerne auch im Career Center nach!

Case Study: Herangehensweise

Schritt 1 – Gehen Sie die Angabe genau durch und stellen Sie sicher, dass Sie die Frage korrekt verstanden haben.

Schritt 2 – Kontrollieren Sie, ob Sie weitere Details zur Lösung des Case benötigen und erfragen Sie Informationslücken.

Schritt 3 – Nun gehört die Zeit Ihnen, um selbstständig über das Problem und mögli-che Vorgehensweisen zur Bearbeitung nach-zudenken.

Schritt 4 – Strukturieren Sie Ihren Fall. Vergessen Sie nicht, sich nachvollziehbare Begründungen für die von Ihnen gewählte Vorgehensweise zurechtzulegen.

Schritt 5 – Arbeiten Sie sich methodisch vor, um lösungsorientiert zum Ziel zu kommen und starten Sie mit den wichtigsten Punkten.

Schritt 6 – Falls InterviewerInnen Tipps ein-bringen, sollten diese auf jeden Fall in Ihren Lösungsansatz integriert werden – oft weist Ihnen dieser Input den richtigen Weg!

Schritt 7 – Im letzten Schritt geht es darum, die Analyse auf das Wesentliche zusammen-zufassen und zu präsentieren. Datenbasierte Empfehlungen nicht vergessen!

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48Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung (Mit teilung) trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin ent haltenen Angaben.

alumni UNI graz. Mobility Programme

KontaktUniversität Graz

Abteilung Fundraising & AlumniMag. Martina Mayer-Krauss

[email protected] / 380 - 1823

http://alumni.uni-graz.at

Persönliche Beratung nach VereinbarungPersönliche Beratung nach Vereinbarung

Das Stipendium für dein Auslandspraktikum nach Studienabschluss!

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Bewerben im Ausland

Länderspezifische InformationenSie haben vor, sich im Ausland zu bewerben? Ganz gleich, ob Praktikum oder langfristig ge-plante Stelle, Auslandserfahrungen sind immer mehr gefragt und oftmals Sprungbrett für den weiteren Karriereweg. Damit verbunden sind aber meist viele Hürden und die beginnen be-reits bei der Stellensuche bzw. der Bewerbung selbst.

Bewerbungen im deutschsprachigen Raum, also neben Österreich auch Deutschland und Teile der Schweiz, sind zum Großteil einheitlich zu sehen und unterscheiden sich nur gering. So ist z.B. auf die länderspezifische Ausdruckswei-se zu achten (wie Abitur anstelle von Matura). Ein Foto hingegen wird immer angeführt.

Und in Brasilien, Island, Taiwan…?

Jedes Land hat gewisse länderspezifische Be-sonderheiten, wenn es um den Bewerbungs-prozess geht. Einige Ausführungen zu Groß-britannien und den USA finden Sie auf den nachfolgenden Seiten. Doch was tun, wenn es sich um andere Destinationen handelt?

Europass LebenslaufDer Europass bietet allen europäischen Bürge-rInnen die Möglichkeit, ihre in der Schule, an der Universität oder im Rahmen von Lern- oder Ausbildungsaufenthalten im Ausland erworbe-nen Fähigkeiten einheitlich darzustellen. So gibt

es unter anderem eine allgemeine Vorlage zur Erstellung eines Lebenslaufes, zu finden unter www.europass-info.at.

Vorteile:

• Musterformulare sind auch in Fremdspra-chen erhältlich

• Vollständigkeit durch vorgegebene Felder inkl. Anleitung

• geringere Fehleranfälligkeit

Nachteile: Der Europass Lebenslauf lässt nur wenig Spielraum, sich durch individuelle Ge-staltung von anderen BewerberInnen abzu-heben. Nicht immer ist diese Form daher die beste.

Englischsprachige UnterlagenDie Bewerbung bzw. Job Application unter-scheidet sich je nach englischsprachigem Land. Allgemein lässt sich aber sagen, dass erreich-te Leistungen, ehrenamtliche Tätigkeiten, Mit-gliedschaften und Soft Skills einen sehr hohen Stellenwert einnehmen.

Bewerbung in Großbritannien

In Großbritannien sind 40% der ausgeschrie-benen Stellen für alle Studienabschlüsse offen, ohne im Vorfeld auf eine bestimmte Richtung fokussiert zu sein (z.B. nur Betriebswirtschaft). Entscheidend sind daher Ihre „transferable skills“, wie Problemlösungsorientierheit, Flexibi-lität, Motivation… .

Zu den vollständigen Unterlagen zählen:

• Covering Letter und• Curriculum Vitae (CV).

Curriculum Vitae

Der CV hat im englischsprachigen Raum eine Länge von idealerweise 2 Seiten, kann aber auch bis zu maximal 5 Seiten einnehmen, wenn es sich um einen akademischen CV handelt.

Hinsichtlich Layout gibt es keine strikten forma-len Anforderungen, sondern insgesamt mehr Möglichkeiten zur freien Gestaltung.

BEWERBEN IM AUSLAND

TIPPDie Websites www.prospects.ac.uk sowie www.justlanded.com enthalten umfassende Informationen zu länderspezifischen Details. So erhält man Auskunft zu über 50 Ländern hinsichtlich Arbeitsmarkt, Jobquellen, post-gradualen Ausbildungen, Gehältern, Visa und Immigration, Anlaufstellen innerhalb des Landes, Informationen zu den Bewerbungs-unterlagen im akademischen Bereich.

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Elemente eines CVs können sein:

• Personal Details (jedoch kein Foto bzw. keine Informationen zu Familienstand und Religi-on)

• optional ein Career Objective oder Personal Profile (maximal 3–4 Zeilen zu Ihrem Karrie-re-Ziel, Ihren Stärken bzw. Leistungen)

• Education• Employment/Work Experience (mit Fokus auf

erreichte Leistungen)• ev. Responsibilities (z.B. Mitgliedschaften,

Organisation von sozialen Events…)• Skills/Achievements• Interests (nicht nur bloße Auflistung, sondern

auch Beschreibung der erworbenen Fähig-keiten oder erreichten Leistungen)

• References (idealerweise zwei Kontakt-An-gaben, z.B. universitärerer Natur oder aber ein/e ArbeitgeberIn; unbedingt Erlaubnis von den genannten Personen einholen!)

Zeugnisse werden in der Regel nicht beigelegt, diese werden durch die Referenzen ersetzt.

Weitere Kategorien könnten sein:

• Professional Licences/Certifications• Academic/Teaching Experiences• Related other Experience (z.B. Reisen)• Professional/Academic Honors • Research/Scholarly Activities

(z.B. papers presented)• Grants • Academic/Community Service, Volunteer Work

Arten von CVs

Je nach Position und Unternehmen können drei verschiedene CV-Arten eingesetzt werden:

1. Chronological CV

• häufigste Form• tabellarischer Aufbau • invers chronologisch sortiert

2. Skills based CV

• Fokus liegt auf den Fähigkeiten, die man bei diversen Tätigkeiten erworben hat.

• Sinnvoll, wenn man kaum relevante Be-rufserfahrung hat, aber viele „transferable skills“.

• Gliederung nach einzelnen Fähigkeiten.

3. Academic CV

• Schwerpunkt liegt auf Forschungsinteresse und Publikationen.

• Akademische Mitgliedschaften und Teilnah-me an Konferenzen ebenso einbeziehen.

Covering Letter

Der Covering Letter sollte nicht länger als eine Seite sein. Ein besonderes Augenmerk ist auf korrekte Sprache und guten Schreibstil zu le-gen. Lassen Sie daher die Unterlagen am bes-ten von einem Native Speaker kontrollieren.

Verwenden Sie durchgängig eine moderne, gut lesbare Schrift.

Aufbau

• Erklären Sie in einem ersten Absatz, warum Sie schreiben. Wie haben Sie vom Unterneh- men/der zu besetzenden Stelle erfahren?

• Im Hauptteil geht es um Sie! Erzählen Sie, warum Sie interessiert sind. Passen Sie Ihre Kenntnisse dem Arbeitgeber/der Position an und nennen Sie spezifische Qualifikatio- nen, die der Firma Nutzen stiften.

• Zuletzt geht es darum, eine Einladung zu ei- nem Interview zu initiieren.

Bewerbung in den USA

Neben dem gleich aufgebauten Cover Letter (GB: Covering Letter!) wird in den USA ein Ré-sumé anstelle eines CVs verlangt.

BEWERBEN IM AUSLAND

TIPPBeispiele zu allen CV-Arten und dem Covering Letter erhalten Sie im Career Center. In jedem Semester bieten wir außerdem einen kosten-freien Workshop zum Thema englische Bewer-bungsunterlagen an.

Page 51: Karriere Guide 2012

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BEWERBEN IM AUSLAND

Dies ist ein lediglich einseitiger Lebenslauf mit folgenden Inhalten:

• Name • Contact Details: Adresse, E-Mail und Telefon• Career Objective • Education: invers chronologisch • Work Experience: Zeitraum, Firma, Ort, Tä-

tigkeiten und erlernte Fähigkeiten bzw. er-reichte Leistungen

• Activities/Special Skills: EDV- und Sprach-kenntnisse, Mitgliedschaften, Publikationen, Auszeichnungen, Interessen und Aktivitäten

Nicht enthalten sind: Foto, Altersangaben, Ge-schlecht und Familienstand. Grund dafür sind strenge Antidiskriminierungsrichtlinien.

Kontaktaufnahme

Im Allgemeinen spielt die persönliche Kontakt-aufnahme eine größere Rolle als in Österreich. Nicht selten gibt es auch Bewerbungsformula-re, die man zunächst bei der Firma anfordern muss bzw. Online-Portale, über die man sich bewirbt.

US-Briefformat

In den USA wird vorwiegend das US-Letter For-mat mit den Maßen 8.5 x 11 inches (215,9 x 279,4 mm) verwendet. Es ist etwas breiter, aber kürzer als das in Europa übliche DIN A4-For-mat (210 x 297 mm). Achten Sie daher beim Verfassen Ihrer Unterlagen auf die Format-Ein-stellung!

Telefonische InterviewsTelefoninterviews werden vorwiegend bei Be-werbungen im Ausland, aber auch zunehmend von heimischen Unternehmen eingesetzt. Der Nutzen ist vielfältig: Zum Einen ist das Verfah-ren für beide Seiten kostensparend und zum Anderen lässt sich die spontane Reaktionsfä-higkeit und die Fremdsprachenkompetenz sehr einfach überprüfen.

Grundsätzlich sind die zu erwartenden Fragen denen im Rahmen des Face-to-Face Interviews recht ähnlich (siehe ab S. 34). Ein weiterer

Grund für ein Telefoninterview kann in der Klä-rung von Unstimmigkeiten liegen, die durch die schriftlichen Bewerbungsunterlagen hervor-gegangen sind, und gleichzeitig kann geprüft werden, ob diese Angaben mit den mündlichen überein stimmen (Bsp.: „Warum möchten Sie sich beruflich verändern?“).

Eine gezielte Vorbereitung ist auch hierbei die „halbe Miete“. Recherchieren Sie im Vorfeld über das Unternehmen, überlegen Sie sich Antworten zu Standardfragen (siehe S. 34) und überprüfen Sie die Texte auf Ihrem Anrufbeant-worter oder der Mailbox. Üben Sie beispiels-weise mit FreundInnen ein Telefoninterview oder nehmen Sie sich selbst auf Band auf, um ein Gefühl für Ihre Stimme zu bekommen. Haben Sie einen Termin vereinbart, achten Sie darauf, dass Sie pünktlich erreichbar sind und für die Dauer des Gespräches weder durch die An-klopffunktion Ihres Handys noch von anderen Personen gestört werden. Der beste Platz um ein Telefoninterview zu führen ist der Schreib-tisch zu Hause mit einer bereitgelegten Kopie der versandten Bewerbungsunterlagen, um ge-naue Angaben wiedergeben zu können. Ziehen Sie sich auch ruhig etwas schicker an, denn Ihr Wohlbefinden wirkt sich darauf aus, was Sie Ih-rem Gegenüber vermitteln.

Während dem Gespräch empfiehlt es sich auf Ihre Körperhaltung zu achten: Sitzen Sie auf-recht und sprechen Sie so mit Ihrem/Ihrer Ge-sprächspartnerIn als würden Sie ihm/ihr gegen-übersitzen. Stellen Sie während des Gespräches ruhig Zwischenfragen bzw. fragen Sie nach dem weiteren Verlauf des Bewerbungsverfahrens.

Vergessen Sie nicht: Ein Lächeln ist hörbar und auch die Zigarette ist am Telefon bemerkbar.

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BEWERBEN IM AUSLAND

Online Interview per Kamera

Neue Internetdienste ermöglichen die Durch-führung des Bewerbungsgesprächs per Video-Konferenz. Neben einem Interview mittels Voice-Übertragung wie z.B. Skype, das einem telefonischen Interview gleicht, liegt hier die Herausforderung in der Bildübertragung. Positiv für BewerberInnen ist das visuelle Kennenlernen einer Person aus dem Unternehmen und die Möglichkeit der nonverbalen Untermalung des Gesprächsinhaltes (Gestik, Mimik, ...).

Sind Termin und Zugangsdaten erst einmal geklärt, können negative Überraschungen hinsichtlich der Datenübertragung auftreten. Technische Hürden sollten nicht zum Hauptin-halt Ihres Gespräches werden. Ein guter PC mit entsprechender Kamera und Tonübertragung sind daher erste wesentliche Voraussetzungen. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Raum und Ihre Um-gebung frei von Störeinflüssen sind (z.B. laute Nebengeräusche, weitere Personen im Raum) und möglichst neutral bis positiv in Erinnerung bleiben. Ein Poster des Jugend-Idols im Hinter-grund kann keinen gewinnbringenden Punkt er-zielen. Auch Ihre Kleidung, selbst bei geringem Bildausschnitt, sollte angepasst sein (z.B. Hemd oder Bluse). Testen Sie vorab Ihre Kamera-einstellungen und die Beleuchtung, sodass ihr Teint im schlimmsten Fall nicht an eine Was-serleiche erinnert. Und vergessen Sie nicht die Körpersprache: Direkter Blickkontakt und ein positiver Ausdruck, z.B. in Form eines Lächelns, hinterlassen positive Eindrücke.

Mobilitätsprogramme

Ein Auslandspraktikum ist das gewisse Extra für jeden Lebenslauf und man kann gleich mehr-fach profitieren: Neben einer einmaligen Erfah-rung und dem Knüpfen internationaler Freund-schaften werden dabei vor allem Fähigkeiten wie Selbstständigkeit, Organisationstalent so-wie interkulturelle und sprachliche Kompetenz entwickelt. Solche Kernkompetenzen werden von Unternehmen hoch geschätzt und können im Zweifelsfall den Ausschlag geben.

Für Praktika im europäischen Ausland gibt es die Möglichkeit eines Stipendiums:

• ERASMUS-Praktika für Studierende Kontakt: Büro für Internat. Beziehungen

• Leonardo da Vinci – Mobilitätsstipendium für AbsolventInnen. Kontakt: alumni UNI graz

Für internationale Praktika bieten auch die Studierendenorganisationen AIESEC und IAESTE Unterstützung bei der Vermittlung.

Wussten Sie ...

Ergebnisse der Studie „Arbeitssituation von Universitäts- und FachhochschulabsolventIn-nen“ (ARUFA 2010) vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung zeigen, dass 34% der AbsolventInnen über Auslands-aufenthalte (Auslandstudien bzw. –semes-ter, Praktika; im Durchschnitt 7,6 Monate) während ihres Studiums berichten. 63% der AbsolventInnen wurden bei ihrem Auslands-aufenthalt finanziell gefördert, vor allem über EU-Mobilitätsprogramme wie ERASMUS.

Quelle: http://www.bmwf.gv.at/fileadmin/user_upload/

aussendung/ARUFA_Endbericht_Maerz_2011.pdf

Page 53: Karriere Guide 2012

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UMGANG MIT ABSAGEN

Umgang mit Absagen

Eine Absage ist immer enttäuschend und weckt oft Zweifel an der eigenen Person. Hier ein paar Tipps, wie die negativ anmutende Rückmeldung zur Chance wird.

Absage nach der schriftlichen Bewerbung

Werden Sie nur selten bis gar nie zu einem Gespräch eingeladen, sollten Sie Ihre Bewer-bungsunterlagen nochmals genauer unter die Lupe nehmen und eventuell von ExpertInnen kritisch betrachten lassen. Prüfen Sie Ihre Un-terlagen hinsichtlich folgender Kriterien:

• Entspricht die Stellenanzeige meinen Qualifikationen?

• Stimmen Strukturierung und Layout von Lebenslauf und Anschreiben?

• Nenne ich klare Argumente, die mich für die Stelle qualifizieren?

• Ist der Grund meiner Bewerbung klar?

• Stimmen die Formulierungen?

• Ist der Lebenslauf lückenlos und klar?

Zusätzlich sollte auch die Bewerbungsstrate-gie überdacht und bei Bedarf geändert wer-den. Bewerben Sie sich auf Stellen, die Ihrem Profil entsprechen und kommunizieren Sie die jeweiligen Quailfikationen in Anschreiben und Lebenslauf. Für eine Jobzusage ist es meist nicht genug, der/die beste aller KandidatInnen zu sein, man muss zu der bestimmten Aufgabe passen. Und diese Einschätzung liegt im Ermes-sen der RecruiterInnen.

Absage nach dem Bewerbungsgespräch

Sie hatten den Eindruck das Interview ist gut verlaufen und trotzdem erhalten Sie eine Absa-ge? So schwer es im ersten Moment fällt, lernen Sie aus den gewonnen Erfahrungen.

Ihre Bewerbungsunterlagen sind zunächst in Ordnung, sonst wäre keine Einladung erfolgt. Daher sollten Sie nun das Gespräch Revue pas-sieren lassen und überlegen, ob Ihnen ein „Ka-pitalfehler“ unterlaufen ist, wie z.B. zu lässiger Umgang, fehlende Unternehmens-Recherche im Vorfeld, etc.

Rekonstruieren Sie das Interview gemeinsam mit einer Vertrauensperson und lassen Sie sich eine Fremdeinschätzung geben. Dies hilft beim Erkennen von Fehlern und der Verbesserung der Selbstdarstellung.

Selbstverständlich ist es in Ordnung, wenn Sie das Unternehmen kontaktieren und sich nach den Gründen für die Absage erkundigen. Ge-ben Sie sich nicht mit Standardfloskeln zufrie-den, sondern lassen Sie sich ein kritisches Feed-back geben, das Ihnen für die Vorbereitung auf weitere Gespräche hilft.

Trainieren Sie gezielt vor weiteren Bewerbungs-gesprächen, z.B. in Form einer Simulation.

Antwort auf die Absage

Sowohl bei Absagen nach schriftlicher Bewer-bung als auch nach einem Interview ist eine freundliche Antwort per Post oder E-Mail an das Unternehmen möglich. Mit diesem Schritt zeigen Sie persönliche Größe und soziale Kom-petenz.

Bringen Sie Ihr Bedauern zum Ausdruck. Hier können Sie nochmals erläutern, was Sie an die-ser Aufgabe besonders gereizt hätte bzw. war-um Sie glauben, dafür ausgesprochen geeignet zu sein und welchen Beitrag Sie zum Erfolg des Unternehmens hätten leisten können.

Ein überzeugendes Schreiben kann Initiative sein, ev. doch noch eingeladen zu werden, beispielsweise wenn ein/e WunschkandidatIn abspringt oder Ihr Kontakt wird für weitere Neu-besetzungen intern weitergeleitet.

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GEHALT UND ARBEITSRECHTLICHE INFORMATIONEN

Besonders für BerufseinsteigerInnen stellt sich die Frage, wie viel man bei Gehaltsverhandlun-gen verlangen kann und vor allem auch: Wie gehe ich es an?

Brutto oder Netto?Unternehmen denken immer in Brutto-Ge-hältern. Gehen Sie also mit Ihrer monatlichen Brutto-Vorstellung in die Verhandlung (Achtung: Nicht überall gibt es ein 13. und 14. Gehalt!). Um den Netto-Verdienst zu berechnen, emp-fiehlt sich der Brutto-Netto-Rechner auf der Website des Bundesministeriums für Finanzen.

Die Höhe des Gehalts …hängt nicht nur von Ihrem Verhandlungsge-schick, sondern von vielen weiteren Einflussfak-toren ab. Dazu zählen:

Besuchte Universität/Studienrichtung

Ausschlaggebend bei der Höhe des Verdienstes sind vor allem die belegte Studienrichtung sowie die besuchte Universität. AbsolventInnen der Montanuniversität Leoben liegen innerhalb Ös-terreichs im Spitzenfeld. Hier sind durchschnittl. € 2.700,- brutto am Beginn der Karriere mög-lich. AbsolventInnen von Kunst-Universitäten haben hingegen durchschnittl. die geringsten Einstiegsgehälter mit ca. € 1.400,- brutto, je-doch mit großem Spielraum nach oben.

An der Universität Graz liegen PharmazeutIn-nen mit bis zu € 3.000,- brutto Einstiegsge-halt im obersten Bereich, während Sozial- und WirtschaftswissenschafterInnen, JuristInnen und GeisteswissenschafterInnen im Schnitt zwischen € 1.800,- und € 2.400,- brutto monatlich ver-dienen. All diese Angaben sind natürlich mit Vorsicht zu genießen, hängt das Gehalt doch von vielen weiteren Faktoren ab.

Markt

Angebot und Nachfrage sind auch am Arbeits-markt entscheidend. Besteht also ein Mangel in bestimmten Fachbereichen, kann man auch mit höheren Gehältern rechnen. Ein Überangebot an Arbeitskräften verschlechtert hingegen die Ausgangsposition für Verhandlungen.

Branche

Die Branche, innerhalb der ein Unternehmen tätig ist, stellt ebenso einen Richtwert dar. Re-cherchieren Sie daher vorab hinsichtlich übli-cher Branchengehälter. MedienanbieterInnen und einschlägige WebsitebetreiberInnen publi-zieren dazu regelmäßig Branchen-Übersichten.

Tätigkeiten/Arbeitsinhalte

Stellenbeschreibungen liefern darüber hinaus Indizien für die Bezahlung: Welche Verantwor-tungsbereiche liegen vor? Welche Aufgaben werden gestellt? Wie sind die Arbeitszeiten geregelt? Wie viel Erfahrung ist mitzubringen? Schauen Sie sich daher die Ausschreibung ge-nauestens an.

NEU: Seit 1.1.2012 sind Unternehmen dazu verpflichtet, das Bruttomonats- bzw. -jahresge-halt in österreichischen Stellenausschreibungen anzuführen.

Arbeitsort

Gehaltsunterschiede sind nicht nur zwischen Stadt und Land zu verzeichnen, sondern auch in Bezug auf Österreichs Bundesländer.

Während Wien an erster Stelle steht, wird die gleiche Arbeit in Kärnten am geringsten vergü-tet. Im internationalen Vergleich zahlen allge-mein südliche Länder niedrigere Gehälter als nördliche.

Gehalt und arbeitsrechtliche Informationen

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GEHALT UND ARBEITSRECHTLICHE INFORMATIONEN

Unternehmensgröße

Unabhängig von der Art des Studienabschlus-ses stehen Einstiegsgehälter in Relation zur Un-ternehmensgröße: Je größer die MitarbeiterIn-nen-Anzahl, umso höher die Verdienstaussicht.

Kollektivvertrag

Viele Unternehmen unterliegen Kollektivverträ-gen, die gesetzlich vorgeschriebene Mindest-bruttogehälter für die jeweilige Branche, der Position und Tätigkeit vorgeben. Vereinbarun-gen, die ein geringeres Entgelt vorsehen, sind ungültig. Auskünfte zum Tarif laut Kollektivver-trag erhalten Sie bei der Arbeiterkammer. Die geltenden Verträge für Privatangestellte finden Sie außerdem online unter www.gpa-djp.at.

Gehaltstabellen

Besonders öffentliche Einrichtungen und Groß-unternehmen führen Gehaltstabellen. Die Ein-teilung erfolgt meist aufgrund von Vordienstzei-ten und Art der Tätigkeit.

Selbstvermarktung

Nicht zuletzt ist Ihr Verhandlungsgeschick ge-fragt! Treten Sie selbstbewusst auf und überle-gen Sie sich im Vorfeld, welche Qualifikationen Sie mitbringen und welchen Nutzen Sie dem Unternehmen stiften. Fixieren Sie für sich auch unbedingt Ihre unterste Grenze und fordern Sie zunächst immer etwas mehr, denn der zukünf-tige Arbeitgeber wird mit Ihnen in Verhandlung treten.

Gehaltserhöhung

Mit der Anzahl an Jahren der Berufserfahrung steigt natürlich auch das Gehalt. Bei bestehenden Arbeitsverhältnissen ist dabei eine Neuverhand-lung von 5%, in besonderen Fällen bis zu 10%

denkbar. Bei einem Wechsel des Arbeitsplatzes ist eine Steigerung von 10–25% möglich.

Stellen Sie bei diesen Neuverhandlungen Ihre bisherigen Leistungen und Erfahrungen in den Vordergrund. Tabu hingegen sind Vergleiche mit ArbeitskollegInnen – frei nach dem Motto „Frau Meier arbeitet viel langsamer, verdient aber gleich viel wie ich.“ Darauf reagieren Vorgesetzte meist empfindlich und Ihnen fehlt in der Regel der Einblick für eine objektive Be-urteilung.

Vergütung von Abschlussarbeiten und Praktika

Bei Abschlussarbeiten gibt es keine explizite Rege-lung hinsichtlich der Entgelthöhe. Sehr oft kom-men hier Prämienregelungen zum Einsatz: Eine Bezahlung erfolgt bei gutem Erfolg der Arbeit.

Bei Ferialarbeit ist ein Entgelt wie bei regulären DienstnehmerInnen vorgesehen. Man unterliegt daher kollektivvertraglichen Bestimmungen. Steht der Lernzweck im Vordergrund und ist keine Arbeitspflicht erforderlich, besteht keine Verbindlichkeit zur Zahlung eines Entgelts.

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GEHALT UND ARBEITSRECHTLICHE INFORMATIONEN

Spätestens wenn das Bewerbungsverfahren im-mer konkretere Aussichten für eine Stelle oder ein Praktikum liefert, kommen auch arbeits-rechtliche bzw. vertragliche Fragestellungen auf.

Arbeitsvertrag - schriftlich, mündlich, schlüssig

Der Abschluss eines Arbeitsvertrages ist an kei-ne Formvorschrift gebunden. Daher kann er nicht nur schriftlich, sondern auch mündlich oder durch „schlüssige Handlung“ entstehen. „Schlüssig“ bedeutet, dass jemand Arbeitsleis-tung für einen anderen erbringt und dieser die Leistung annimmt.

Nur bei Arbeitsverhältnissen, die länger als ein Monat dauern, ist der Arbeitgeber zur Ausstel-lung eines schriftlichen Dienstzettels verpflich-tet. Besteht ein schriftlicher Arbeitsvertrag, der alle Punkte des Dienstzettels beinhaltet, muss jedoch kein Dienstzettel zusätzlich ausgefolgt werden.

Ein schriftlicher Arbeitsvertrag ist also kein Muss. Aus Gründen der Rechtssicherheit ist dennoch die schriftliche Form unbedingt zu empfehlen.

Kommt es zu einem schriftlichen Arbeitsvertrag, so werden diese in der Praxis vom Arbeitgeber formuliert. Lesen Sie daher den Vertrag vor der Unterzeichnung genauestens durch bzw. las-sen Sie ihn kontrollieren. Wenn Bestimmungen unklar sind, so besteht die Möglichkeit, den Vertrag bei der Arbeiterkammer oder Gewerk-schaft überprüfen zu lassen.

Unvorteilhafte Inhalte könnten sein: jederzeiti-ge Versetzbarkeit hinsichtlich des Arbeitsortes, Vereinbarung von Konventionalstrafen, Konkur-renzklauseln oder Rückzahlungsvereinbarun-gen von Ausbildungskosten.

Zu den weiteren Arbeitsverhältnissen und Ver-tragstypen zählen unter anderem:

Freier Dienstvertrag: Hier besteht keine bzw. eine nicht so strenge Bindung an Arbeitszeit und Dienstort.

Werkvertrag: Ein bestimmtes Werk oder ein bestimmter Erfolg wird gegen Entgelt erbracht.

Bei freien Dienst- und Werkverträgen besteht kein Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krank-heitsfall, auf bezahlten Urlaub oder kollektiv-vertragliches Mindestentgelt. Auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld sind nicht vorgesehen.

Geringfügige Beschäftigung: Liegt der Ver-dienst monatlich unter € 376,26 bzw. täg-lich € 28,89 (Werte 2012), so spricht man von einer geringfügigen Beschäftigung. Die Bestimmungen hinsichtlich Urlaubsanspruch, Weihnachts- und Urlaubsgeld sind gleich zu sehen wie bei „normalen“ ArbeitnehmerInnen, jedoch sind geringfügig Beschäftigte nur unfall-versichert. Um € 53,10 pro Monat besteht die Möglichkeit, sich in der Kranken- und Pensions-versicherung selbst zu versichern, Arbeitslosen-versicherung besteht jedoch keine.

Anlaufstellen bei Fragen

Arbeitsrechtliche Gesetze sind von einer Fülle von Sondergesetzen geprägt, wie z.B. Urlaubs-gesetz, Angestelltengesetz, Arbeitszeit-/Arbeits-ruhegesetz, die den Umfang der Broschüre sprengen würden. Telefonische und persönliche Auskunft bei individuellen Anliegen und Frage-stellungen bieten daher Gewerkschaft und Ar-beiterkammer.

TIPPInformieren Sie sich auch, woraus sich die Gesamtvergütung zusammensetzt: Zusatz-leistungen wie z.B. Mobiltelefon, Firmenwa-gen, Essens-Bons können zu einer wesentli-chen Aufwertung des Entgelts führen.

Page 57: Karriere Guide 2012

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DIE ERSTEN ARBEITSTAGE

Sie haben den Job in der Tasche und freuen sich auf den ersten Arbeitstag? Da der ers-te Eindruck bekanntlich entscheidend für die zukünftige Zusammenarbeit ist, hier ein paar wertvolle Hinweise.

Arbeitszeiten und KleidungSchon am ersten Tag ist absolute Pünktlichkeit ein Muss. Auch Ihre Garderobe sollten Sie an Ihr Umfeld anpassen. Sind Sie sich am ersten Tag in diesem Punkt unsicher ist ein förmliches Outfit besser als zu leger.

Fragen Sie nach ArbeitNicht jede Firma verfügt über ein abgestimmtes Einarbeitungsprogramm für neue MitarbeiterIn-nen. Wenn Ihnen Ihr Arbeitsbereich nicht erklärt wird, fragen Sie nach, welche Tätigkeiten von Ihnen erwartet werden, an welchem Projekt Sie mitarbeiten sollten und dessen aktueller Stand. In den ersten Tagen sind Fragen abso-lut erwünscht. Hören Sie aufmerksam zu und notieren Sie sich die Informationen, um rasch selbstständig arbeiten zu können. Fragen Sie außerdem nach regelmäßigen Terminen und Meetings, an denen Sie teilnehmen sollten.

Verschaffen Sie sich einen Überblick Lassen Sie sich von Ihren Vorgesetzten oder KollegInnen die Firmenstruktur erklären und besorgen Sie sich ein Organigramm.

OrganisatorischesEin eigener Büroschlüssel oder Zutrittskarte, PC-Benutzername sowie Telefon werden in der Regel gleich in den ersten Arbeitstagen an Sie übertragen. Wichtig sind eine Einführung in die Funktionsweise und deren Handhabung. Zudem sind für einen reibungslosen Ablauf In-formationen zu Poststelle, Firmentelefonbuch, Materiallager, Kantine, Pausenzonen sowie Parkplatz wichtig.

Seien Sie offen und kommunikativSollte es keine Kennlernrunde geben, stellen Sie

sich zu Beginn persönlich bei Ihren KollegInnen vor und prägen Sie sich deren Namen ein. Das „Du“ sollte allerdings erst verwendet werden, wenn es Ihnen angeboten wird. Auch eine klei-ne Einstandsfeier ist unter Umständen gerne gesehen - fragen Sie hier Ihre KollegInnen nach dem Brauch. Geben Sie Ihren KollegInnen die Möglichkeit, Sie besser kennen zu lernen, seien Sie jedoch nicht zu aufdringlich und vermei-den Sie Details über Ihr Privatleben. Zeigen Sie durch Fragen zu den Aufgabenbereichen Inter-esse, dadurch erfahren Sie auch wichtige Infor-mationen über Ihre Firmenumgebung.

Keinesfalls sollten Sie sich in der ersten Zeit mit einzelnen Personen oder Gruppen verbünden. Lernen Sie Ihr Umfeld erst besser kennen und klären Sie die Machtverhältnisse in einzelnen Abteilungen ab.

Machen Sie sich mit der Arbeit vertrautSuchen Sie sich eine Bezugsperson, die ein of-fenes Ohr für Ihre Fragen hat und die Ihnen hilft, sich schnell in der Firma zurechtzufinden. Diese kann Sie auch mit den offiziellen und inoffiziellen Spielregeln des Unternehmens ver-traut machen.

Versuchen Sie nicht mit Fachwissen und revolu-tionären Veränderungsvorschlägen in den ers-ten Tagen zu punkten. Das wird oft als Besser-wisserei gedeutet und ist wenig hilfreich für die Eingliederung im Unternehmen. Genausowe-nig müssen Sie alles selbst erledigen, sich über-mäßige Aufgaben aufladen und sich mit Arbeit überhäufen, um positiv aufzufallen - lassen Sie sich ruhig helfen.

Keine Angst auch vor Fehlern. Diese sind menschlich und können jedem/jeder passieren.

Bleibt uns nur noch, Ihnen viel Freude

und Erfolg bei Ihrer beruflichen

Laufbahn zu wünschen!

Ihr Uni Career Center

Die ersten Arbeitstage

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