Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
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dgdg
Kann Zuwanderung Mismatch auf dem Arbeitsmarkt verringern?Herbert Brücker
30. April 2008
dgdg
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung,Nürnberg
Fachkräftekonferenz
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Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
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Thesen:
1. Internationale Migration kann kurzfristig zur Reduzierung von regionalem und sektoralem Mismatch beitragen.
2. Langfristig hat Migration zwar nur geringe Auswirkungen auf Fachkräftemangel und Arbeitslosigkeit, kann aber die demographische Struktur verbessern und Wachstum fördern.
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Fehlende Übereinstimmung von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt
ImplikationenFachkräftemangel und Arbeitslosigkeit existieren gleichzeitig
Regionaler MismatchSektoraler MismatchQualifikatorischer Mismatch
Was ist Mismatch?
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Migration kann zur Besetzung von Arbeitsplätzen führen, ohne dass andere Arbeitskräfte verdrängt werdenTatsächlich siedeln sich Migranten in prosperierende Regionen mit hohen Löhnen, geringer Arbeitslosigkeit und einer hohen Anzahl offener Stellen anKonsequenz: Steigendes Sozialprodukt, konstante oder fallende Arbeitslosigkeit
Was kann Migration bewirken?
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Arbeitslosenquoten bezogen aufabh. Erwerbspersonen in ProzentDatengrundlage: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Nord12,2
Niedersachsen-Bremen10,2
Nordrhein-Westfalen10,6
Hessen8,6
Rheinland-Pfalz-Saarland7,7
Baden-Württemberg5,5
Bayern6,1
Berlin-Brandenburg17,3
Sachsen-Anhalt-Thüringen16,0 Sachsen
16,4
<= 5,0 (14)<= 6,8 (39)<= 12,0 (76)<= 17,5 (36)<= 22,2 (15)
Arbeitslosenquoten 2007 (nach Agenturbezirken, Jahresdurchschnitt)
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Nord4,9
Niedersachsen-Bremen4,7
Nordrhein-Westfalen8,5
Hessen10,9
Rheinland-Pfalz-Saarland7,3
Baden-Württemberg12,1
Bayern8,7
Berlin-Brandenburg4,5
Sachsen-Anhalt-Thüringen0,9 Sachsen
1,0
Ausländeranteil 2007
<= 1,9 (36)<= 4,0 (27)<= 8,3 (64)<= 10,4 (24)<= 18,6 (29)
an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort in Prozent
Datengrundlage: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
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Vakanz- und Arbeitslosenquoten in den Bundesländern
1) Quelle: IAB-Erhebung zum gesamtwirtschaftlichen Stellenangebot IV/20062) Vakanzen ohne geförderte Stellen, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen3) Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Arbeitslosenquote3) in % (ALO/EP)- November 2006
Vakanzquoten1)
in % (Vak.2)/EP)- IV. Quartal 2006
0.0
1.0
2.0
3.0
4.0
0 5 10 15 20
BW
BY
RPSHE
SH/HNSB
NRW
TH
BB
SA
SaAnMV
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Simulation der Migrationseffekte bei regionalem Mismatch
-0.2
0
0.2
0.4
0.6
0.8
1
1.2
1.4
1.6
BIP Löhne geringqalifizierte
LöhneQualifizierte
EinkommenEinheimische
Arbeitslosigkeit
mit regionalen Mismatchohne regionalen Mismatch
Verä
nder
ung
in %
(Arb
eits
lose
nrat
e: %
-Pun
kte)
bei
ein
er
Zuw
ande
rung
von
1 %
Quelle: Eigene Berechnungen.
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In Deutschland wie auch allen anderen entwickelten Staaten der OECD ist das Verhältnis von Kapital zu Output konstantAuch große Arbeitsangebotsschocks wie etwa im Zuge der deutschen Vereinigung haben das Verhältnis von Kapital zu Output in Westdeutschland nicht beeinflusstUmgekehrt wird auch der demographiebedingte Rückgang des Arbeitsangebots nicht zu einer höheren Kapitalausstattung pro Arbeitskraft und folglich nicht zu einer höheren Arbeitsnachfrage führen
Langfristig beeinflusst Migration weder Fachkräftemangel noch Arbeitslosigkeit, weil sich die Kapitalausstattung an das Arbeitsangebot anpasst
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Migration kann den Belastungskoeffizienten spürbar senkenDie fiskalischen Effekte der Zuwanderung für den Sozialstaat sind insgesamt positiv, insbesondere durch die Gewinne der Rentenversicherung (Bonin et al., 2000)Die fiskalischen Gewinne der Zuwanderung steigen mit der Qualifikation der Migranten
Migration kann aber die demographische Struktur, d.h. das Verhältnis von Nichterwerbstätigen zu Erwerbstätigen, erheblich beeinflussen
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Positive Produktivitätseffekte kultureller Diversität (Niehbuhr2006)Komplementarität von Einheimischen und Ausländern im ProduktionsprozessEmpirische Hinweise, dass Migration zusätzliche Arbeitsnachfrage nach einheimischen Arbeitskräften schafft (Brücker/Jahn, 2008; D‘Amuri et al., 2008; Felbermayr et al., 2008)
Migration kann die langfristige Wachstumsrate durch die Überwindung von qualifikatorischen Engpässen erhöhen
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Die Qualifikation der Zuwanderer in Deutschland ist im internationalen Vergleich niedrigHohes Bildungsgefälle zwischen Einheimischen und MigrantenDie Arbeitslosenrate von Migranten ist rund doppelt so hoch wie von Einheimischem in DeutschlandFolglich trägt Migration gegenwärtig wenig zur Überwindung von qualifikatorischem Mismatch beiFolglich können die fiskalischen Gewinne und langfristigen Wachstumspotenziale nur unvollkommen realisiert werden
Geringe Qualifikation der Migranten gefährdet potenzielle Wanderungsgewinne
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Die Zuwanderung insbesondere von qualifizierten Migranten kann zur Reduzierung von regionalem, sektoralem und qualifikatorischem Mismatch beitragenDie Zuwanderung von qualifizierten Migranten führt durch den demographischen Wandel zu hohen WohlfahrtsgewinnenDurch eine Ausweitung und Steuerung der Zuwanderung nach Humankapitalkriterien kann die Zahl der qualifizierten Zuwanderer erhöht werdenDie Integration von Migranten in Arbeitsmarkt und Bildungssystem muss verbessert werden
Handlungsempfehlungen