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Kampf für die Freiheit

Date post: 04-Jan-2017
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für meine geliebte Debbie STAR TREK-Raumschiff Exeter Kampf für die Freiheit (von Tobias J. Ruppert) Vorgeschichte: Seit den Ereignissen in „Zwischen den Fronten“ sind nunmehr vier Jahre vergangen. Die Monarch ist weit in die Tiefen des Gamma- Quadranten vorgestoßen. Leider musste die Wellington schon nach einem ¾ Jahr umkehren, da sich bei dem neuen Schiff die Systemausfälle häuften. Die Monarch entdeckte auf sich allein gestellt viele neue Planeten und meisterte einige Erstkontaktsituationen mit fremden Völkern. Der Aufregenste davon war mit dem Volk der Selasi und der Andianer. Die Monarch befindet sich nach einem 4-monatigen Aufenthalt auf Antipa, dem Heimatplaneten der beiden Völker, auf dem Rückweg in den Alpha-Quadranten. Branford und seine Stabsoffiziere fassen nun die Ergebnisse der „Operation Hope“ zusammen. „Missionsbericht Operation Hope, Sternzeit 55143,2, Lt.Cmdr. Frank Delany, Wissenschaftsoffizier der Monarch. Nach unserem viermonatigen Aufenthalt bei den Selasi und den Andianern, deren Heimatplanet Antipa heißt, befinden wir uns nun auf dem Rückflug. Noch immer ist die Crew begeistert von diesen friedliebenden Wesen. Wir schwenkten zur Sternzeit 55025,1 in die Umlaufbahn von Antipa ein. Unser erstes Außenteam, geführt von Lt.Cmdr. Celine Parker, dachte zuerst, daß die Selasi kleine Kinder wären. Sie besaßen das Erscheinungsbild von Mädchen,die etwa zehn- bis maximal dreizehn Jahre alt sein mochten. Erst mit der Zeit und mit dem Kennenlernen diese Volkes erfuhren wir ihre Lebensumstände: Die Selasi sind die domierende Spezies, die Andianer, die wie normale, humanoide Männer aussehen, sind ihre „Betreuer“, wie sie genannt werden. Die Selasi altern sehr langsam. Sie sind nach menschlichem Ermessen dazu fähig, bis zu tausend Jahren alt zu werden. Sie sind die Führer der Völkergemeinschaft Selasi/Andianer. Mit der Zeit fanden wir heraus, daß sie unglaubliche telepathische Fähigkeiten besitzen, mit denen sie in der Lage sind, die meisten anderen Spezies zu täuschen. Die Andianer versorgen die Selasi mit allem Notwendigen, z.B. Nahrung, Kleidung,Wohnung u.s.w. Sobald die Selasi ein Alter von etwa 850-900 Erdenjahren erreicht haben, sorgen die Andianer als männlicher Gegenpart für die Fortpflanzung. Die Selasi werden in diesem Alter erst geschlechtsreif. Captain Branford hat rasch mit der Führerin der Selasi, Alina Demesia, Freundschaft geschlossen. Sie zeigte uns auch das einzige Schiff des Planeten, die Ariana. Es sieht ähnlich aus wie ein Meeresrochen. Bemerkenswert ist, daß dieses Schiff lebt, selbstständig steuert, sich verteidigt und denkt. Die Geschwindigkeit ist für unsere Sensoren nicht messbar. Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf für die Freiheit- - 1 -
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  • fr meine geliebte Debbie

    STAR TREK-Raumschiff Exeter Kampf fr die Freiheit

    (von Tobias J. Ruppert)

    Vorgeschichte: Seit den Ereignissen in Zwischen den Fronten sind nunmehr vier Jahre vergangen. Die Monarch ist weit in die Tiefen des Gamma-Quadranten vorgestoen. Leider musste die Wellington schon nach einem Jahr umkehren, da sich bei dem neuen Schiff die Systemausflle huften. Die Monarch entdeckte auf sich allein gestellt viele neue Planeten und meisterte einige Erstkontaktsituationen mit fremden Vlkern. Der Aufregenste davon war mit dem Volk der Selasi und der Andianer. Die Monarch befindet sich nach einem 4-monatigen Aufenthalt auf Antipa, dem Heimatplaneten der beiden Vlker, auf dem Rckweg in den Alpha-Quadranten. Branford und seine Stabsoffiziere fassen nun die Ergebnisse der Operation Hope zusammen.

    Missionsbericht Operation Hope, Sternzeit 55143,2, Lt.Cmdr. Frank Delany, Wissenschaftsoffizier der Monarch. Nach unserem viermonatigen Aufenthalt bei den Selasi und den Andianern, deren Heimatplanet Antipa heit, befinden wir uns nun auf dem Rckflug. Noch immer ist die Crew begeistert von diesen friedliebenden Wesen. Wir schwenkten zur Sternzeit 55025,1 in die Umlaufbahn von Antipa ein. Unser erstes Auenteam, gefhrt von Lt.Cmdr. Celine Parker, dachte zuerst, da die Selasi kleine Kinder wren. Sie besaen das Erscheinungsbild von Mdchen,die etwa zehn- bis maximal dreizehn Jahre alt sein mochten. Erst mit der Zeit und mit dem Kennenlernen diese Volkes erfuhren wir ihre Lebensumstnde: Die Selasi sind die domierende Spezies, die Andianer, die wie normale, humanoide Mnner aussehen, sind ihre Betreuer, wie sie genannt werden. Die Selasi altern sehr langsam. Sie sind nach menschlichem Ermessen dazu fhig, bis zu tausend Jahren alt zu werden. Sie sind die Fhrer der Vlkergemeinschaft Selasi/Andianer. Mit der Zeit fanden wir heraus, da sie unglaubliche telepathische Fhigkeiten besitzen, mit denen sie in der Lage sind, die meisten anderen Spezies zu tuschen. Die Andianer versorgen die Selasi mit allem Notwendigen, z.B. Nahrung, Kleidung,Wohnung u.s.w. Sobald die Selasi ein Alter von etwa 850-900 Erdenjahren erreicht haben, sorgen die Andianer als mnnlicher Gegenpart fr die Fortpflanzung. Die Selasi werden in diesem Alter erst geschlechtsreif. Captain Branford hat rasch mit der Fhrerin der Selasi, Alina Demesia, Freundschaft geschlossen. Sie zeigte uns auch das einzige Schiff des Planeten, die Ariana. Es sieht hnlich aus wie ein Meeresrochen. Bemerkenswert ist, da dieses Schiff lebt, selbststndig steuert, sich verteidigt und denkt. Die Geschwindigkeit ist fr unsere Sensoren nicht messbar.

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 1

  • Meiner Meinung nach sollte der freundschaftliche Kontakt zu diesem Volk auf jeden

    Fall aufrechterhalten werden.

    Das Kabinenfenster zeigte die Sterne, die an der Monarch vorbeiglitten. Das Schiff flog

    mit Warpgeschwindigkeit. Branford hatte sich in sein Quartier zurckgezogen. Er sa in

    seinem Lieblingssessel und sah durch das Fenster hinaus. Wenn er sich so

    zurckerinnerte an die vergangenen vier Jahre, dann fiel ihm auf, da er lter geworden

    war. Nicht uerlich, das hielt sic h in Grenzen. Aber innerlich. Er wollte fters seine

    Ruhe, besonders nach den letzten Monaten. Der Aufenthalt bei den Selasi hatte ihm

    einiges an Ruhe gegeben. Lchelnd nahm er aus einer Schatulle ein Medaillon. Es war

    einfach gearbeitet, das Material erinnerte etwas an irdische Bronze. Es war oval geformt

    und hatte ein kleines Dreieck in der Mitte eingraviert.

    Das Einzige, was wir von den Selasi mitgenommen haben. dacht er sich.

    Alina Demesia, die Anfhrerin der Selasi, hatte es ihm am Tage vor dem Abflug um

    den Hals gelegt.

    Sie knnen jederzeit mit uns Kontakt aufnehmen. Tragen Sie das Medaillon, wenn Sie

    schlafen. Dann sind Sie wieder hier und wir knnen uns unterhalten. Versprechen Sie

    mir, da Sie wiederkommen, Christopher. hatte Alina mit ihrer warmen und

    unschuldigen Stimme dazu gesagt.

    Branford konnte sie immer noch vor sich sehen. Alina hatte das optische

    Erscheinungsbild einer Fnfzehnjhrigen, wenn man irdische Mastbe anlegte. Im

    Laufe der vier Monate, in denen Branford die Selasi immer wieder besuchte, hatte sich

    eine tiefe Freundschaft zwischen ihr und ihm entwickelt. Man sah deutlich, da Alina

    traurig war, als Branford ihr mitteilte, da die Monarch wieder nach Hause fliegen

    wrde.

    Der Trsummer ertnte und unterbrach Branfords Gedankengnge.

    Er legte das Medaillon auf seinen Scho. Ja bitte?

    Die Tr ffnete sich und Counselor Sandra Galen betrat das Quartier. Seine Beraterin

    trug zur Abwechslung mal eine Standard-Uniform.

    Hallo Chris. Stre ich Dich? fragte sie mit ihrer sanften Stimme, die eigentlich keine

    negative Antwort erwartete.

    Branford schttelte den Kopf und deutete auf den zweiten Sessel neben sich.

    Nein. Nimm doch bitte Platz.

    Langsam setzte sich der Counselor. Sie blickte auf das Medaillon.

    Das Geschenk von Alina? fragte sie.

    Ja. Mit ihm knnte ich Kontakt zu ihr aufnehmen, wenn ich es will.

    Hast Du es schonmal probiert, Chris? Galen schaute interessiert drein.

    Er schttelte erneut den Kopf und lehnte sich in den Sessel zurck. Nein.

    Tue es, Chris. Ich spre, da es Dir eine Menge bedeutet. sagte sie.

    Eigentlich wollte Branford nicht soviel reden an diesem Tage. Er war mde und

    erschpft und wute nichtmal warum.

    Ich habe festgestellt, da durch unsere Mission die eigentlichen neuen Crewmitglieder

    sehr fest mit der Crew zusammengeschweit wurden. Ich meine Celine Parker, Jeri

    Talma und auch Tim Russ. bemerkte sie nachdenklich.

    Branford lie seinen Kopf sinken. Ich wei, Sandra.

    Soll ich Dich besser in Ruhe lassen? fragte sie und tippte ihn an der Schulter an.

    Er lchelte sie an: Ist wohl besser, Sandra. Gute Nacht.

    Leise verlie sie sein Quartier. Er blickte wieder aus Fenster.

    Einige Minuten lang sa er einfach nur so da. Dann tippte er seinen Kommunikator an:

    Branford an Parker.

    Sein 1.Offizier meldete sich sofort: Parker hier, Sir.

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  • Nummer 1, wrden Sie mir einen Gefallen tun? fragte er bittend.

    Natrlich, Captain. Welchen?

    Branford entgegnete: Knnten Sie meine Schicht in einer halben Stunde bernehmen?

    Ich wre Ihnen sehr verbunden.

    Parker antwortete erfreut: Kein Problem, Captain. Gute Nacht.

    Ich danke Ihnen, Nummer 1. Branford Ende.

    Er lehnte sich zurck und legte das Medaillon um.

    Also, versuchen wir es. meinte er zu sich.

    Langsam ffnete Branford seine Augen. Er erblickte den klaren blauen Himmel.

    Verwundert sah er sich um.

    Ich bin auf Antipa! dachte er sich.

    Er erkannte den weitlufigen Park des Planeten wieder. In einiger Entfernung, es

    mochten gut drei- oder vierhundert Meter sein, stand das Haus von Alina Demesia.

    Mit langsamen Schritten ging er zu Alinas Haus. Es war nicht besonders gro, aber

    sehr schn gebaut. Es besa zwei kleine Trmchen und war weiss gestrichen. Ohne

    anzuklopfen betrat er das Gebude. Er durchschritt den Flur und betrat das

    Wohnzimmer.

    Captain Branford.

    Ein junger Mann hatte von ihm unbemerkt das Zimmer betreten. Er hie Tellor und war

    der Betreuer, der bei Alina lebte.

    Ich gre Sie, Tellor. erwiderte Branford erfreut.

    Tellor deutete auf die Terasse hinaus: Alina ist drauen, Captain. Bitte.

    Alina Demesia war ein bildhbsches Mdchen, wie Branford fand. Sie hatte

    hellbraunes, lockiges Haar, das bis ber ihre Schultern ging. Eines war etwas

    unheimlich an ihr: ihre pechschwarzen Augen. Wie alle Selasi trug sie eine leichte, blau

    gefrbte Stoffho se und ein rmeloses,weisses Oberteil.

    Sie drehte sich herum. Christopher! rief sie erfreut und sprang auf.

    Branford umarmte sie herzlich. Hallo Alina.

    Ich freue mich, da Sie mich besuchen kommen. Setzen Sie sich. bat sie lchelnd.

    Tellor, bring dem Captain bitte etwas zu trinken. bat sie den Andianer.

    Sie blickte ihn interessiert an. Wieso sind Sie erst jetzt gekommen?

    Branford nahm die Tasse, die Tellor ihm hingestellt hatte und trank etwas. Es war der

    Tee, den er whrend seines Aufenthalts immer gern getrunken hatte.

    Ich war mir nicht sicher, ob ich es gleich probieren soll, Alina. sagte er knapp.

    Es mu Ihnen nicht leid tun, Christopher. Ich verstehe es. meinte sie.

    Mit ihren durchdringenden schwarzen Augen sah sie ihn an.

    Sie sind voller Erwartung. stellte sie fest.

    Branford nickte: Sie spren das?

    berdeutlich. Es ist ihre Lebenspartnerin, Jadzia.

    Branford fragte berrascht:Habe ich Ihnen von ihr erzhlt?

    Ein nettes Lcheln war die einzige Antwort.

    Ich verstehe, Alina. Aber an Empathen habe ich mich mittlerweile gewhnt. Meine

    Beraterin, Sandra Galen, ist auch eine Empathin. fgte er hinzu.

    Sie nickte:Ich wei. Sandra ist eine auergewhnliche Frau, Christopher. Behalten Sie

    sie gut im Auge.

    Das werde ich,Alina. Wie geht es Ihnen? erwiderte Branford.

    Es geht mir gut, Christopher. Aber ich werde alt. Sie lchelte.

    Branford lachte knapp. Es fllt mir immer noch schwer zu akzeptieren, da Sie beinahe

    900 Erdenjahre alt sind.

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  • Das war schwierig fr Sie zu verstehen,oder?

    Er nickte zustimmend. Richtig. Als mir Commander Parker von ihrer ersten

    Begegnung erzhlte, war ich verwundert. Ich wollte mich selbst davon berzeugen, was

    hier vorgeht.

    Das haben Sie ja auch. Und wir sind froh darber. meinte Alina lchelnd.

    Branford wachte ganz langsam wieder auf. Er hob seinen Kopf und schaute sich um. Er

    lag in seinem Bett.

    Unglaublich. dachte er sich. Es kam ihm alles noch so real vor. Er dachte nach, wie er

    sich noch kurz zuvor mit Alina unterhalten hatte.

    Er stand auf und ging zu einem Schrank. Die Schatulle, in der das Medaillon gelegen

    hatte, stand noch geffnet da. Er nahm es ab und legte es wieder hinein. Anschlieend

    verstaute er es.

    Computer, ein Glas Wasser, Temperatur fnf Grad. ordnete er an.

    Im Ausgabeschacht des Replikators erschien das Glas. Er nahm es und trank einen

    Schluck davon. Er setzte sich wieder in seinen Lieblingssessel.

    Seine Gedanken schweiften wieder zu den Selasi zurck. Noch genau konnte er sich an

    seine erste Begegnung mit Alina erinnern. Das junge Mdchen hatte ihn mit ihrem

    genauen Wissen ber ihn, sein Schiff und die Mission berrascht. Sandra Galen hatte

    ihm gesagt, da Alina eine Telepathin war, aber diese Strke ihrer

    Wahrnehmungsfhigkeit war auergewhnlich.

    Er lehnte sich zurck und schloss die Augen.

    Computerlogbuch der Monarch, Sternzeit 55146,8 , Captain Branford.

    Wir haben das Wurmloch erreicht, das uns zurck in den Alpha-Quadranten fhrt. Die

    ganze Crew, ich eingeschlossen, fiebern dem Zeitpunkt unserer Rckkehr entgegen.

    Einsatzoffizier Jacobs drehte seinen Sessel zu Branford um.

    Captain, wir nhern uns dem Wurmloch. berichtete er mit gutgelaunter Miene.

    Branford nickte. Er konnte gut die Gefhle der Crew verstehen. Seine Gedanken

    sehnten den Moment herbei, wenn die Monarch an Deep-Space-Nine andocken wrde

    und er Jadzia Dax wieder in seine Arme schlieen knnte. Vier Jahre waren eine

    verdammt lange Zeit, in der man von seiner Partnerin getrennt sein konnte.

    Miss Waringthon, setzen Sie einen Kurs direkt hinein. Halber Impuls.

    Celine Parker gab die Navigationsanweisungen. Das strte Branford nicht im

    Geringsten. Er fand, da seine Stellvertreterin sich mehr engagieren knnte.

    Die junge Frau wendete das Schiff nur leicht. Noch war vor dem Bug nichts zu sehen.

    Pltzlich erschien es. Wie immer war die Brckencrew fasziniert von dem

    Naturereignis.

    Fliegen Sie uns rein. befahl Branford.

    Der Durchflug dauerte erwartungsgem nur wenige Augenblicke. Dann trat die

    Monarch wieder aus dem Wurmloch aus. Sie befand sich wieder im Alpha-Quadranten

    und zwar genau im bajoranischen System.

    Talma, der intensiv die Region gescannt hatte, berichtete sofort mit aufgeregter Stimme:

    Captain, ich orte nur schwache Energieausste von Deep-Space-Nine!

    Mister Jacobs, schalten Sie die Station auf den Hauptschirm.

    Branford beugte sich im Kommandosessel nach vorne.

    Aye, Sir.

    Der Bildschirm wechselte seine Anzeige. Was die Brckencrew nun sah, lie allen den

    Atem stocken. Deep-Space-Nine war schwer beschdigt. Mehrere Dockpylonen waren

    abgerissen worden, der innere Habitatring von Dutzenden von Einschssen berst.

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  • Der Kommandant erhob sich rasch. Scannen Sie die Station, Mister Jacobs.

    Ja, Sir. nickte er gefasst.

    Schwere Beschdigungen an den Dockeinrichtungen. Der innere Habitatring wurde

    mehrfach von Quantentorpedos und Phaserschssen getroffen. Minimale

    Lebenserhaltung in diesem Sektor. Die Waffensysteme der Station sind samt und

    sonders vernichtet worden. berichtete er analytisch.

    Branford sah ihn an: Lebenszeichen, Lieutenant?

    Er schttelte bedauernd den Kopf: Nein, Captain.

    Roter Alarm! ordnete Branford an. Im gleichen Augenblick wurde die dunklere

    Gefechtsbeleuchtung eingeschaltet, die Sirenen ertnten kurz.

    Wir sollten die weitere Gegend abtasten, Sir. schlug Parker vor.

    Branford deutete mit seinem Finger auf Talma. Tun Sie das, Lieutenant.

    Keine Schiffe in Sensorenreichweite, Captain. erwiderte der Saurianer.

    Er fgte hinzu: Es knnten jedoch auch getarnte Schiffe in der Nhe sein.

    Branford lie seinen Blick kreisen. Die Gesichter seiner Kameraden waren teilweise

    besorgt, teilweise auch geschockt. Celine Parker versuchte, mglichst neutral zu

    blicken. Sie konnte ihre Sorge aber nicht verbergen. Jenny Waringthon war immer eines

    von den Crewmitgliedern gewesen, die ihre Gefhle nicht versteckten. Ihr sah man den

    Schock an. Jacobs ging es hnlich, ebenso Counselor Galen. Jeri Talma, der

    saurianische Sicherheitschef, blickte gefasst. Aber selbst ihm, der beinahe immer

    beherrscht war, sah man die Sorge an.

    Meinungen? fragte er khl.

    Captain, wir sollten rberbeamen. Vielleicht finden wir Hinweise, was hier passiert

    ist. lautete der Vorschlag von Jacobs.

    Parker widersprach: Ich halte das fr gefhrlich, Sir. Wir wissen nicht, ob sich in der

    Nhe feindliche Krfte aufhalten.

    Gut, Commander. Aber wir mssen Informationen beschaffen. sagte Jacobs.

    Branford sah seine Stellvertreterin lange an.

    Ich stimme Mister Jacobs zu. Steueroffizier, bringen Sie uns auf Transporterreichweite

    heran und halten Sie die Position.

    Waringthon nickte und fhrte die Anweisungen aus. Die Monarch glitt mit niedriger

    Impulskraft an die Station heran. In einem ausreichenden Abstand hielt sie das Schiff

    mit den Manvertriebwerken auf einer Position.

    Branford nickte seiner Stellvertreterin zu:

    Wir bilden ein Auenteam. Mister Jacobs, Mister Talma, Sie kommen mit mir. Ich

    wnsche, da uns ein Sicherheitsteam begleitet. Zustzlich halten Sie zwei

    Sicherheitsteams in Bereitschaft.

    Talma nickte: Verstanden, Sir.

    Captain, ich mchte Sie ersuchen, da Sie mich das Auenteam fhren lassen. Es

    knnte gefhrlich sein. Sie werden auf der Brcke gebraucht.

    Parker blickte Branford ernst an.

    Nummer 1, ich verstehe Sie. Unter anderen Umstnden wrde ich Ihnen auch den

    Vortritt berlassen. Hier aber nicht. Sie haben die Brcke. entgegnete Branford.

    Parker nickte: In Ordnung, Sir. Viel Glck.

    Branford an Cassels. Melden Sie sich in Transporterraum 3. befahl er weiter.

    Das Auenteam materialisierte auf dem Promenadendeck der Station. Branford zog

    automatisch seinen Phaser und schaltete den Scheinwerfer ein.

    Phaser auf Betubung. ordnete er an.

    Er nahm seinen Tricorder und untersuchte die Umgebung.

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  • Die Station wurde geentert. Hier sind Einschusslcher, die definitiv von Waffen der

    JemHadar stammen. bemerkte er ruhig.

    Talma blickte auf die zerstrten Innenbereiche des Decks.

    Captain, ich bitte um die Erlaubnis, den Habitatring untersuchen zu drfen.

    Branford berlegte kurz. Der Habitatring, der vorwiegend Wohnquartiere enthielt,

    knnte Hinweise auf die Geschehnisse geben.

    Er nickte seinem Sicherheitschef zu: In Ordnung. Nehmen Sie Mister Jacobs mit und

    berichten Sie mir rasch.

    Aye, Sir. erwiderte Talma. Er deutete auf zwei seiner Sicherheitsoffiziere.

    Begleiten Sie uns.

    Branford warf dem Chefingenieur einen kurzen Blick zu.

    Jake, wir sehen uns auf der OPS um. sagte er.

    Die Kommandozentrale der Station, kurz OPS genannt, war eine der am strksten

    getroffenen Sektionen. Die Konsolen waren grtenteils zerstrt.

    Branford betrat langsam und bedchtig die Zentrale. Er leuchtete die Ecken des Raumes

    aus. In einer Ecke lag ein Phasergewehr.

    Sehen Sie. sagte er leise und hob die Waffe auf.

    Cassels fletschte seine ausgeprgten Zhne: Sie haben ehrenvoll gekmpft.

    Versuchen Sie, ob Sie den Zentralcomputer aktivieren knnen. meinte er.

    Cassels runzelte die Stirn, was bei seinen klingonischen Stirnhckern besonders zur

    Geltung kam. Er trat an die Hauptkontrollkonsole.

    Er versuchte, das System einzuschalten. Ich habe was. Den letzten Logbucheintrag des

    Kommandanten.

    Zeigen Sie mir ihn. Branford blickte angestrengt auf den Monitor der Konsole.

    Der Bildschirm erwachte zum Leben. Er zeigte Captain Benjamin Sisko, der die Station

    kommandiert hatte. Sein Gesicht und der Hintergrund der Aufzeichnung lieen den

    schweren Kampf erahnen.

    Computerlogbuch Deep-Space-Nine, Sternzeit 52036,3 , Captain Sisko.

    Nach einem siebentgigen Kampf mit den JemHadar sind wir gezwungen, die Station

    zu rumen. Es ist uns nicht mehr mglich, Widerstand zu leisten. Ich mu versuchen,

    alle Bewohner zu evakuieren. Es bleibt die Hoffnung, da wir dies alles berleben

    werden.

    Branford hob seinen Kopf. Was ist mit den Runabouts und der Defiant?

    Cassels checkte kurz das System und erwiderte: Kein Runabout ist mehr in der

    Dockschleuse und der Andockplatz der Defiant ist leer.

    Talma an Captain. meldete sich der Sicherheitschef.

    Branford tippte seinen Insignienkommunikator an: Sprechen Sie.

    Sir, wir haben die Wohnbereiche durchsucht. Es sind keinerlei menschliche berreste

    zu entdecken. Wir haben aber auch keine Hinweise auf das, was hier passiert ist,

    entdeckt. berichtete er.

    Beamen Sie auf die Monarch zurck, Lieutenant. Ende. ordnete er an.

    Hier knnen wir nichts mehr tun, Jake. Wir kehren auch zurck.

    Der Halb-Klingone nickte bedauernd: Ja, Sir.

    Branford an Monarch. rief er sein Schiff.

    Parker hier, Captain. antwortete seine Stellvetreterin.

    Beamen Sie Mister Cassels und mich zurck, Nummer 1.

    Intensiv musterte Branford seine Stabsoffiziere, die am Tisch saen. Er hatte eine

    Besprechung in der Aussichtslounge einberufen, da er diese Situation genauer mit

    seinen Untergebenen errtern wollte.

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 6

  • Mister Talma, ihren Bericht. forderte er den Sicherheitschef auf.

    Der Saurianer nickte: Wir haben, wie bereits gesagt, keine menschlichen berreste im

    Habitatring gefunden, Sir. Die persnliche Aufzeichnungen der Crew zeigen, da sich

    die Station lngere Zeit im Belagerungszustand befunden haben mu.

    Celine Parker hob den Kopf. Allein durch diese Bewegung war ihr die Aufmerksamkeit

    sicher. In den letzten vier Jahren hatte sie sich zu einer absoluten Respektsperson

    gemausert, wie es Branford immer wollte.

    Nummer 1? fragte der Kommandant.

    Captain, ich schlage vor, erstmals keinen Kontakt zur Sternenflotte aufzunehmen. Wir

    wissen nicht, was wirklich mit der Fderation passiert ist.

    Der medizinische Offizier, Doctor Frank Sanders, schttelte energisch den Kopf.

    Halten Sie das wirklich fr klug? Ich mchte nicht anmaend wirken, Commander,

    aber wir sind lange Jahre unterwegs gewesen. Unsere Crew ist erschpft,unsere Vorrte

    dezimiert. Wie lange sollen wir ohne Kontakt herumfliegen?

    Parker entgegnete mit ihrer ungeheuren sanften und doch bestimmten Art:

    Ich verstehe Sie, Doctor. Aber sollte die Fderation mehr als nur DS9 an das

    Dominion verloren haben, dann sind wir im Nachteil, wenn wir unsere Position

    preisgeben und eine Hyperraum-Transmission losschicken.

    Branford lie seinen Blick kreisen: Meinungen?

    Ich stimme Commander Parker zu, Sir. gab Jacobs sofort zur Antwort.

    Ehrlicherweise, mute sich der Captain eingestehen, war er von Jacobs Zustimmung

    nicht sonderlich berrascht. Er arbeitete gerne mit dem 1.Offizier zusammen. Auch

    hatte Branford schon des fteren beobachtet, wie sie in der Freizeit zusammensaen.

    Cassels hob die Hand: Meine Meinung kennen Sie, Captain.

    Ja, Jake. Sie sind auch dafr, Funkstille zu wahren. nickte Branford.

    Der Chefingenieur hatte ihm seine Ansicht noch im Transporterraum mitgeteilt.

    In Ordnung. Mister Talma, wir behalten gelben Alarm bei. Ich mchte drei

    Sicherheitsteams in Bereitschaft. Mister Jacobs,scannen Sie stndig die nhere

    Umgebung und berichten Sie mir jede Stunde. gab Branford die Anweisungen.

    Die angesprochenen Offiziere nickten sofort.

    Jake, wie ist der Gesamtzustand des Schiffes? fragte er.

    Cassels lehnte sich in den Sessel zurck.

    Wir sind ausreichend mit Rohdilitzium und Deuterium versorgt. Die Warp- und

    Impulsmaschinen sind voll einsatzbereit. berichtete er.

    Jacobs fgte hinzu: Sollten wir in ein Gefecht verwickelt werden und dabei Schden

    erleiden, knnte es Probleme geben, notwendige Teile zur Reparatur des Schiffes zu

    replizieren.

    In Ordnung. Ich habe das zur Kenntniss genommen. antwortete Branford.

    Er nickte seinen Stabsoffizieren zu: Das wre alles. Wegtreten.

    Eher bedchtig lie sich Branford in den ledernen Kommandosessel gleiten. Die

    Offiziere sahen erwartend drein.

    Er nickte Jenny Waringthon zu: Kurs setzen auf Sternenbasis 220, Geschwindigkeit

    Warp 8.

    Kurs und Geschwindigkeit eingegeben. meldete sie.

    Branford hob die Hand: Beschleunigen.

    Er wendete seinen Kopf nach links, wo Counselor Sandra Galen sa.

    Kann ich Sie kurz im Bereitschaftsraum sprechen? fragte er leise.

    Sie nickte: Ja natrlich.

    Branford blickte Celine Parker an: Sie haben die Brcke.

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 7

  • In Branfords Bereitschaftsraum stand neben seinem Schreibtisch und drei

    dazugehrenden Sesseln auch eine Couch und ein niederer Tisch. Branford setzte sich

    auf die Couch und bot Galen ebenfalls einen Platz an.

    Sie blickte ihn auf die gleiche allwissende Art an, wie sie es immer tat, wenn sie allein

    waren. Sie wute, was er von ihr wollte.

    Wieso hast Du in der Besprechung vorhin nichts gesagt, Sandra?

    Ein kurzes Lcheln huschte ber ihre Lippen.

    Ich bin kein taktischer Offizier, Chris. Ich kann Dir nicht raten, was Du in dieser

    Situation tun sollst.

    Branford faltete seine Hnde: Dennoch, Du hast bisher immer etwas gesagt.

    Chris, ich stimme Celine durchaus zu. Es ist richtig, Funkstille zu halten.

    Sie nahm seine Hnde in die ihren. Aber beschftigt Dich nicht etwas anderes?

    Ja, Du hast recht.Jadzia. sagte er leise.

    Ich spre, da Du den Glauben, da sie noch lebt, noch nicht aufgegeben hast. Behalte

    ihn weiterhin, Chris. ermahnte sie ihn.

    Kurz lchelte er: Ich will es versuchen. Danke, Sandra.

    Gern geschehen. erwiderte sie knapp.

    Computerlogbuch der Monarch, Sternzeit 55147,6 , Captain Branford.

    Wir halten seit nunmehr einem Tag Kurs auf Sternenbasis 220. Ich habe mich

    entschlossen, keinen Kontakt aufzunehmen, da ich befrchte, da das Dominion die

    Fderation tiefer getroffen hat, als wir im Moment wissen.

    Branford hatte die Gamma-Schicht bernommen. Das war eine alte Angewohnheit von

    ihm. Er mochte es, in der Nachtschicht Dienst zu tun.

    Wie ist der Status, Mister Jacobs? fragte er den Einsatzoffizier.

    Er erwiderte: Ich habe bisher keine Schiffe geortet, Sir. Durch die Begebenheiten des

    Weltraums habe ich jedoch einige Schwierigkeiten, auf grere Entfernung Scans

    vorzunehmen.

    Erklren Sie das. forderte ihn Branford auf.

    Das Auftreten von Gamma-Strahlung ist in diesem Teil des Alls weit verbreitet,

    Captain. Unsere Sensoren vermgen das nicht auszugleichen.

    Branford wandte seinen Kopf ber die Schulter und blickte Delany an. Der

    Wissenschaftsoffizier arbeitete an der achteren Arbeitsstation, die hinter der taktischen

    Konsole lag.

    Mister Delany, haben Sie einen Lsungsvorschlag? fragte er ihn.

    Er trat nach vorne: Ich glaube ja, Sir.

    Samuel, modifizieren Sie den Niedrigfrequenz-EM-Flux-Sensor so, da er den

    Hauptsensorphalanxen zuarbeitet. Damit mssten wir die Reichweite erhhen knnen.

    sagte er mit Blick auf Jacobs.

    Und wie? fragte der Einsatzoffizier und drehte seinen Sessel herum.

    Delany erwiderte: Bauen Sie eine EM-Weiche ein, Samuel. Ganz einfach.

    In Ordnung. sagte Jacobs. Er erhob sich: Captain, ich bitte um Genehmigung, die

    Brcke verlassen zu drfen. Die Modifizierung mu ich auf Deck 6 vornehmen.

    Branford nickte: Gehen Sie. Und gute Arbeit, Mister Delany.

    Danke, Sir. Der Wissenschaftsoffizier ging zurck an seine Station.

    Fhnrich Tim Russ bernahm den Posten an der OPS.

    Einige Minuten spter meldete sich Jacobs ber Interkom.

    Captain, die EM-Weiche ist installiert.

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 8

  • Branford nickte Russ zu: Scannen Sie die Umgebung und vergleichen Sie die

    Ergebnisse mit den frheren Scans, Fhnrich.

    Nur kurz dauerte die Abtastung, dann berichete Russ: Die Sensoren arbeiten um 35%

    besser als beim letzten Scan. Er stockte kurz.

    Was ist, Fhnrich? fragte Branford sofort.

    Sir, ich orte ein Schiff, Richtung 326.044. Enfernung 2,9 Lichtjahre.

    Knnen Sie es identifizieren?

    Russ schttelte den Kopf:Leider nein,Sir.

    Steuermann,Abfangkurs auf das Schiff.Warp 9,5. ordnete er an.

    Fhnrich Percano nickte:Aye,Sir.

    Zeit bis zu Abfangen?

    Bei gleichbleibender Geschwindigkeit erreichen wir es in 11,6 Stunden,Sir.

    Branford lehnte sich angespannt zurck. Wer ist das blo? fragte er sich leise.

    Talma schnalzte aufgeregt mit der Zunge.Sofort wandte Branford seinen Kopf nach

    hinten zur taktischen Station.

    "Haben sie etwas,Mister Talma?"

    Knapp nickte er,whrend er auf seine Konsole sah:"Ja,Captain.Das nicht identifizierte

    Schiff gehrt zur Nova-Klasse.Es ist die Saratoga."

    Branford atmete auf.Die Saratoga war das Flaggschiff der Sternenflotte und unterstand

    dem Kommando von William Riker,einem guten Freund von ihm.

    "Wann sind wir in Sichtweite,Mister Jacobs?" fragte er den Einsatzoffizier.

    "In zwei Minuten,Sir."

    Er lehnte sich angespannt zurck.Was wrde Riker ihm wohl alles erzhlen knnen?In

    Gedanken hatte er sich in den letzten Stunden die schlimmsten Dinge ausgemalt.Was

    war mit dem Rest der Fderation geschehen,was mit Jadzia?

    "Sir,wir sind in Sichtweite." meldete Jacobs.

    Branford erhob sich hastig:"Auf Impulsgeschwindigkeit gehen."

    Die beeindruckende Front der Saratoga zeichnete sich auf dem Sichtschirm ab.Das

    Schiff war um etwa 50% grer als die Monarch,und sie war wahrlich nicht klein.

    "Wir werden gegrt,Sir." berichtete Talma.

    Branford nickte:"Auf den Schirm."

    Das vertraute Gesicht von Captain William T. Riker erschien auf dem Bildschirm.Sein

    Gesicht lchelte,als er Branford sah.Jedoch bemerkte er das vernderte Design der

    Sternenflottenunformen.Anstelle der Farben Rot,Gold oder Blau war ein Grau

    getreten.Das Untershirt der Uniform hingegen wies nun diese Farben der

    Kommandoebene,der Technik/Taktik oder der Wissenschaft auf.

    "Chris,wie schn,dich zu sehen." sagte er mit bewegter Stimme.

    Branford erwiderte:"Das gebe ich zurck,Will." Er seufzte tief. "Was ist mit Deep-

    Space-Nine passiert,groer Bruder?"

    Rikers Ausdruck verfinsterte sich:"Ein JemHadar-Vorsto hat die Station

    erwischt,Chris.Leider hat keiner berlebt.Es tut mir leid."

    Branford war bemht,gefasst zu wirken. "Ich verstehe." flsterte er.

    "Wir konnten die JemHadar bei Adelphis Prime zurckschlagen,aber haben sieben

    Schiffe verloren.Unter anderem die Valley Forge." fuhr Riker fort.

    Branford wandte seinen Blick vom Schirm ab und blickte auf der Brcke umher.Sein

    Sicherheitschef Talma warf ihm einen deutlichen Blick zu.Branford begriff und sah auf

    die Armlehne seines Sessel.Ein rotes Signal blinkte dort.Das bedeutete,das er eine

    Gefahr entdeckt hatte.

    "Will,warte bitte einen Moment." bat Branford mit Blick zum Schirm.

    Er nickte Talma zu,der die Verbindung unterbrach.

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 9

  • "Was haben sie,Lieutenant?" wollte Branford wissen.

    Talma antwortete ruhig:"Ich habe JemHadar-Lebensformen an Bord dieses Schiffes

    geortet,Captain.Mister Riker spielt ein falsches Spiel."

    "Was denken sie,Nummer 1?" wandte sich Branford an seinen 1.Offizier.

    Celine Parker hob aufmerksam ihren Kopf:"Das Dominion knnte die Fderation

    berrannt haben,Sir.Captain Riker ist vielleicht nicht der,der er zu sein scheint."

    "Mister Talma,auf mein Zeichen aktivieren sie die Schilde und die

    Waffensysteme.Vorher nicht,verstanden?" ordnete Branford an.

    Der Saurianer nickte:"Aye,Sir."

    "Verbindung wiederherstellen."

    "Was dauert denn so lange bei euch,Chris?" fragte Riker etwas gereizt.

    Er erwiderte ruhig:"Mein Sicherheitschef hat mir beunruhigende Neuigkeiten

    erzhlt.Kann es sein,da das Dominion tiefer vorgedrungen ist,als du mir erzhlt hast?"

    Riker hob die Schultern:"Wieso sollte ich dich belgen,Chris?"

    "Tut mir leid.Wir waren lange weg,und ich sehe vielleicht Dinge,die gar nicht da sind."

    entschuldigte sich Branford.Er hoffte,Riker bluffen zu knnen.

    "Wenn du mchtest,knnen wir dich nach Sternenbasis 220 eskortieren."

    Branford strich sich ber das Kinn. "Das ist nicht ntig,Will.Aber danke."

    "Doch,das ist es." entgegnete Riker hart.

    Branfords Augen weiteten sich:"Aus welchem Grunde?"

    "Befehle,Chris." Rikers Augen sahen kalt aus.Jetzt wute Branford,was vorging.

    Er schttelte langsam den Kopf:"Ich habe keine Befehle vorliegen,Will.Ich werde

    alleine nach Sternenbasis 220 fliegen.Ende der Diskussion."

    "Also gut." nickte Riker grimmig.Die Verbindung wurde aprupt beendet.

    Branford hob die Hand.

    "Ausweichmanver einleiten,voller Impuls!" befahl er.

    Diese Anweisung kam keine Sekunde zu frh.Die Saratoga feuerte ihre vorderen

    Waffensysteme ab.Nur haarscharf verfehlten die Phaserschsse die Monarch.

    "Phaser Feuer frei!Volle Breitseite!" rief Branford energisch.

    Talma befolgte die Anweisungen.Die Monarch drehte ab,whrend die Phaserbanken der

    Untertassensektion das Feuer erffneten.Einige Schsse trafen die Saratoga.Diese

    drehte auf einen neuen Kurs und erwiderte das Feuer.Die Monarch mute mehrere

    Schsse einstecken. "Schadensbericht!" Branford lie sic h in den Kommandosessel gleiten. "Schilde auf 80%,Sir.Keine Schden." meldete Jacobs.

    "Captain,ich mchte empfehlen,da wir uns zurckziehen.Wir haben nur geringe

    Chancen,die Saratoga zu bezwingen." Talmas Stimme klang ernst.

    Branford nickte:"Ausweichmanver nach steuerbord,neuer Kurs 117.055."

    "Brcke an Maschinenraum."

    "Cassels hier." meldete sich der Chefingenieur.

    "Jake,ich brauche Warp 9.8,wenn wir die Saratoga abschtteln wollen."

    "Aye,Captain.Kriegen sie." besttigte Cassels sofort.

    Branford nickte Waringthon zu:"Sie haben es gehrt.Warp 9,8.Beschleunigen!"

    Die Monarch beschleunigte auf berlichtgeschwindigkeit.

    "Verfolgt uns die Saratoga?" fragte Branford.

    Talma nickte:"Ja,Captain.Entfernung 0,2 Parsec.Sie fliegt mit Warp 9,7."

    "Diese Geschwindigkeit kann sie nicht sehr lange halten.Versuchen wir,diese Zeit noch

    etwas zu verkrzen." meinte Branford mit Blick auf Parker.

    Seine Stellvertreterin verstand. "Aye,Sir.Quantentorpedos aktivieren,volle

    Streuung.Erfassen sie den Gegner."

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 10

  • "Ziel erfasst." besttigte der Sicherheitschef. Sie nickte knapp:"Feuer." Eine ganze Salve wurde aus den achteren Launchern abgeschossen.Die Saratoga wich nicht rechtzeitig aus und wurde von den Geschossen getroffen. "Sie wird langsamer,Sir." berichtete Talma khl. Ein knappes Lcheln huschte Celine Parker ber die Lippen. "Berufen sie eine Konferenz der leitenden Offiziere ein,Commander." Branford deutete mit der rechten Hand zur Aussichtslounge.

    Der Captain lehnte sich in seinem Sessel zurck und blickte der Reihe nach seine

    Stabsoffiziere an,die am Tisch saen.

    "Meinungen?"

    Seine Stimme klang fordernd.Er wollte nicht alleine entscheiden,sondern erst die

    Ansichten der Offiziere hren.

    Jacobs war der Erste,der etwas sagen wollte.

    "Sir,ich denke,da das Dominion die gesamte Fderation erobert hat.Die Tatsache,da

    das Flaggschiff der Flotte unter dem Kommando eines Formwandlers steht,lt diesen

    Schluss zu." meinte er.

    Talma nickte knapp:"Ich stimme Samuel zu.Wir mssen von diesem Szenario

    ausgehen,Captain.Leider."

    Branford mute den beiden zustimmen,auch wenn das erschreckend war.Wenn das

    Dominion wirklich die Herrschaft ber die gesamte Fderation hatte,dann war das wohl

    das Ende.Aber das wollte er sich nicht eingestehen.

    "Nummer 1?Was meinen sie?" fragte er seine Stellvertreterin.

    Sie machte eine vielsagende Handbewegung.

    "Sir,leider keimt in mir der Verdacht,da Mister Jacobs und Mister Talma recht

    haben.Das stellt uns vor eine ganz andere Ausgangsposition."

    Doctor Sanders beugte sich pltzlich nach vorne:"Knnten sie das erklren?"

    "Gerne." nickte sie und lehnte sich zurck. "Wenn wir von der Tatsache ausgehen,da

    die Fderation in der Hand des Dominion ist,sollten wir herausfinden,ob wir noch

    Freunde da drauen haben."

    Ihr Blickt wandte sich zu Branford hin. "Meiner Meinung nach mssen wir Kurs auf

    Sternenbasis 220 halten.Es ist die strategisch wichtigste Stellung in diesem Sektor.Dort

    knnen wir vielleicht herausfinden,was vorgeht."

    Sanders wandte ein:"Was passiert,wenn wir dort auf feindliche Krfte stoen?"

    Der Einwand war aus Branfords Sicht durchaus gerechtfertigt.Er wollte diese Sache

    klarstellen.

    "Jake,wie sieht es mit unserer Hchstgeschwindigkeit aus?" fragte er.

    Der Halb-Klingone antwortete:"Sie liegt bei Warp 9,8,Sir.Wir sind in der Lage,fast alle

    Schiffe,die in diesem Sektor stationiert sind,abzuhngen.Bis auf die drei Schiffe der

    Tarawa-Klasse.Aber das sind,wie sie wissen,kleinere Kreuzer.Kein Problem fr unsere

    Waffen."

    "Gut." nickte Branford. "Noch Vorschlge?"

    Keiner der Offiziere hob die Hand oder sagte etwas.

    "Dann wre das alles.Wegtreten." befahl Branford.

    "Computerlogbuch der Monarch, Sternzeit 55148,2 , Captain Branford.

    Wir halten weiter Kurs auf Sternenbasis 220 in der Hoffnung,dort Hinweise ber das

    Geschehene zu erhalten.Alarmstufe Gelb gilt weiterhin."

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 11

  • Die wachhabende Brckenbesatzung war hochkonzentriert.Jetzt,da klar war,da sie in

    feindlichem Gebiet unterwegs waren,mute jeder Handgriff sitzen.

    Jeri Talma fhrte das Kommando.Er berprfte zum bestimmt zehnten Male in dieser

    Schicht die Waffensysteme,die ihm als taktischem Offizier unterstanden.Es war mehr

    als wahrscheinlich,da sie in ein Gefecht verwickelt werden wrden.

    "SIR!" rief Tim Russ,der an der Konsole des Einsatzleiters sa.

    Sofort richtete sich Talmas Blick zu dem jungen Fhnrich. "Was haben sie?"

    "Die Sensoren erfassen ein Schiff,Peilung 224.044.Entfernung 0,8 Parsec."

    Der Saurianer erhob sich aus dem Kommandosessel und ging zu Russ.Ein kurzer

    Blick,dann war auch er sich ganz sicher. "Talma an Branford." rief er den Kommandanten ber Interkom. "Branford hier.Was gibt es?" meldete er sich sofort. "Sir,wir haben ein unbekanntes Schiff geortet." meldete Talma.

    Keine Minute spter war Branford auf der Brcke.Talma erstattete Bericht.

    "Mister Russ hat das Schiff identifiziert.Es ist die U.S.S. Swordfish,Constellation-

    Klasse."

    Branford hob die Augenbrauen. "Die Swordfish?"

    "Sie ist normalerweise eingeteilt zur Sicherheitspatrouille am ueren Rand,Captain."

    fgte Talma hinzu.

    "Abfangkurs auf die Swordfish,Miss Waringthon.Maximum-Warp."

    Branford lie sich nach dieser Anordnung in den Kommandosessel gleiten.

    "Was denken sie,Sir?" fragte Celine Parker.

    Er antwortete leise:"Das uns da die nchsten Probleme ins Haus

    stehen,Commander.Aber wir brauchen Informationen."

    Die Schiffe der Constellation-Klasse waren zum grten Teil ber fnfzig Jahre alt und

    technisch nicht auf dem neusten Stand.Die Swordfish,die sich jetzt auf dem

    Hauptbildschirm zeigte,war ein besonders altes Schiff.

    "Scannen sie die Swordfish,Mister Talma." ordnete Branford an.

    Talma fhrte den Scan durch und meldete:"Keinerlei Anzeichen von JemHadar,Sir.Sie

    hat ihre Waffensysteme aktiviert."

    "Roter Alarm,Waffensysteme und Schilde aktivieren." befahl der Captain.

    Er war fest entschlossen,sich auf kein Risiko einzulassen.Die Fregatte vor ihnen stellte

    rein taktisch gesehen keine grere Bedrohung dar,aber man konnte nie wissen.

    "Wir werden gerufen." Talmas Stimme klang erstaunt.

    Branford nickte:"Auf den Schirm."

    Der Captain,der auf dem Bildschirm erschien,war nach Branfords Einschtzung etwa

    vierzig Jahre alt.Sein Gesichtausdruck wirkte auf ihn sehr unfreundlich.

    "Ich bin Captain Milford von der Swordfish.Identifizieren sie sich."

    "Captain Christopher Branford von der U.S.S.Monarch.Ich gre sie."

    Milford erwiderte barsch:"Sparen sie sich besser die Hflichkeiten,Captain.Es sind

    Dinge im Gange,die einer sofortigen Klrung bedrfen."

    "Knnten sie sich etwas genauer ausdrcken?" fragte Branford im selben Tonfall.

    Sein Gegenber schttelte den Kopf:"Nicht ber Kommunikationskanle.Ich mchte zu

    ihnen an Bord kommen,um diese Sache persnlich zu bereden."

    "In Ordnung.Wir beamen sie herber.Branford Ende." erwiderte Branford.

    Der Bildschirm erlosch und zeigte wieder die Fregatte vor ihnen.

    Er blickte Jeri Talma kurz an:"Empfangen sie bitte unsere Gste,Mister Talma.

    Schilde deaktiveren.Waffensysteme bleiben auf Gefechtsbereitschaft."

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 12

  • Die hintere Turbolifttr der Brcke ffnete sich und Talma betrat zusammen mit

    Milford und einem weiteren Mann die Brcke.Die dritte Person trug eine blaue

    Sternenflottenuniform.

    "Sir,Captain Milford und Doctor Sveigert." stellte Talma die beiden vor.Dann deutete er

    auf seinen Kommandanten:"Captain Branford."

    Branford ging auf Milford zu.Wieder sah ihn der Offizier argwnisch an.

    "Gehen wir am besten in die Aussichtslounge,meine Herren.Mister Talma,begleiten sie

    uns bitte." meinte er.

    Die beiden Angesprochenen nickten.Branford ging zur Tre,die zur Lounge

    fhrte.Pltzlich griff Sveigert seinen Arm und setzte einen Injektor an.Er fhlte einen

    kurzen Schmerz,dann hrte er das Zischen.Der Arzt hatte ihm Blut entnommen.

    Sein Sicherheitschef hatte im selben Moment schon seinen Phaser in der Hand.

    "Keine Bewegung,Doctor." rief er sofort.

    Die auf ihn gerichtete Waffe machte Sveigert nervs.Er hielt mit zittriger Hand den

    Injektor mit Branfords Blut.

    "Captain,ich mu mich bei ihnen entschuldigen.Wrden sie mir gestatten,den Injektor

    kurz zu nehmen?" sagte Milford in einem pltzlich verwandelten Tonfall.

    Branford nickte langsam:"Aber keine Spielchen,Captain."

    Der Arzt gab Milford den Injektor.Dieser schttelte ihn und betrachtete intensiv das

    Blut darin.

    Jetzt begriff Branford,was Milford wollte.Er hatte ihn getestet um festzustellen,ob er ein

    Formwandler war.

    "Sie sind noch einer von uns,Captain." stellte er mit einem Lcheln fest.

    "Ich verstehe sie nun.Wollen wir jetzt in den Besprechungsraum gehen?"

    Milford deutete zur Tre:"Nach ihnen,Captain.Und nichts fr ungut."

    Mit einem tiefen Seufzer lehnte sich Milford in seinem Sessel zurck.

    "Ein Jahr,nachdem sie zu ihrer Mission aufgebrochen waren,griff das Dominion die

    Fderation auf breiter Basis an.Wir wehrten uns,so gut es ging,aber nach vier Monaten

    war der Kampf verloren.Die JemHadar und die cardassianischen Verbnde hatten das

    Gebiet der Fderation erobert,die Sternenflotte geschlagen.Nur ein paar Schiffe konnten

    der letzten Schlacht entkommen."

    Talma warf ein:"Und sie waren eines davon."

    "So ist es,Lieutenant.Das Dominion ersetzte alle Offiziere der Sternenflotte sowie den

    Fderationsrat durch Angehrige ihres Volkes."

    "Sie meinen,smtliche Offiziere und Regierungsmitglieder sind Wechselblger?"

    Branfords Gesichtsausdruck war besorgt.Zwar hatte er so etwas geahnt,aber wollte es

    dennoch noch nicht so richtig wahrhaben.

    Milford nickte traurig:"So ist es,Captain.Wie gesagt,einige von uns konnten

    entkommen.Im ganzen sind wir jetzt noch sechs Schiffe,die einen Partisanenkrieg gegen

    das Dominion fhren.Fleet-Admiral Lucas Franklin und der ehemalige Fderationsprsident Jarish Indio sind die Anfhrer." Er machte eine kurze,nachdenklich Pause.Dann fuhr er fort. "Ich will ihnen nichts vormachen,Captain Branford.Die Lage ist hoffnungslos.Das

    Dominion bekommt stndig Nachschub und verfgt ber die restlichen,verbliebenen

    Schiffe der Flotte."

    Branford faltete seine Hnde und blickte Milford an:"Wie knnen wir helfen?"

    "Schlieen sie sich uns an,Captain.Eine groartige andere Alternative haben sie auch

    gar nicht." erwiderte er.

    Talma nickte:"Ich frchte,Captain Milford hat recht,Sir."

    "In Ordnung,Captain.Wohin sollen wir fliegen?" wollte er weiter wissen.

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 13

  • "Folgen sie meinem Schiff,Captain.Unsere Basis ist im Cottesmoore-System."

    Milford und Sveigert erhoben sich.

    "Haben sie noch Fragen?"

    Branford schttelte den Kopf:"Nein,Captain.Wir werden ihnen folgen."

    "Wir erreichen das Cottesmoore-System,Captain." meldete Jenny Waringthon.

    Branford nickte ihr zu:"Standardorbit,Lieutenant."

    "Was sagen die Scanner,Mister Talma?" Er drehte den Kopf zu seinem taktischen

    Offizier um,der schon eifrig mit der Analyse des Systems beschftigt war.

    "In einem extrem niedrigen Orbit liegen fnf Schiffe,Sir.Es ist uerst schwierig,sie zu

    orten.Die Interferenzen dieses Systems machen eine Erfassung von auerhalb her fast

    unmglich." berichtete er.

    Jacobs bemerkte:"Captain,die Swordfish nimmt einen hnlichen Orbit wie die anderen

    Schiffe ein." Der Kommandant nickte knapp:"Steueroffizier,folgen sie der Swordfish." "Aye,Sir." nickte Waringthon. Die Fregatte verlangsamte und glitt in eine tiefe Umlaufbahn um den Planeten.Vorsichtig lie Waringthon die Monarch folgen.

    "Kommunikation vom Planeten,Mister Jacobs?" fragte er den Einsatzleiter.

    Dieser war noch mit der Untersuchung der Oberflche beschftigt,antwortete aber

    sofort:"Bisher negativ,Captain."

    Celine Parker sah Branford frage nd an. "Was tun wir,Sir?"

    Er erwiderte,whrend er sich in den Kommandosessel setzte:"Wir warten."

    Die berlegungen ber die Situation hatte er whrend des ganzen Fluges bisher

    fortgefhrt.War er sich wirklich der ganzen Tragweite der Geschichte bewut,die

    passiert war?Immerhin htte er solch eine Niederlage gegen das Dominion nie fr

    mglich gehalten.Es mochte auch sein,da er einfach nur zu sehr auf die Strke der

    Sternenflotte vertraute.Sie hatte sich stets erfolgreich im Kampf bewhrt.Dies war die

    erste groe Niederlage in ihrer Geschichte.

    "Wir werden gerufen,Sir." meldete Talma.

    Branford nickte:"Auf den Schirm."

    Das altehrwrdige Gesicht von Fleet-Admiral Lucas Franklin erschien auf dem

    Bildschirm.Er lchelte.Das machte Branford etwas Mut.

    "Christopher,ich gre sie.Schn,da sie zurck sind." sagte er bewegt.

    Branford erhob sich langsam.

    "Admiral,es sind leider traurige Umstnde,unter denen wir uns wiedersehen." erwiderte

    er mit einer gewissen Gerhrtheit in seiner Stimme.

    Der Admiral nickte:"So ist es.Wir wollen keine Zeit verschwenden.Bitte seien sie so

    freundlich und beamen sie herunter,damit wir einiges besprechen knnen."

    "Natrlich,Sir.Branford Ende." schloss er die Verbindung.

    Er blickte kurz seinen 1.Offizier und seine Beraterin an:"Nummer 1,Counselor,sie

    begleiten mich auf den Planeten.Mister Talma,sie haben die Brcke."

    Der Saurianer nickte:"Zu Befehl,Captain."

    "Computerlogbuch der Monarch, Sternzeit 55152,6 , Captain Branford.

    Wir sind auf der Basis der Partisanen,wie sich die letzten freien Menschen und

    Sternenflottenoffiziere selbst nennen.Fleet-Admiral Franklin hat uns zu einem Treffen

    gebeten,um die Lage zu errtern."

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 14

  • Franklin erwartete die drei in einem Konferenzraum,der so improvisiert wirkte wie der

    Rest der Basis.Sie war auf der Oberflche angelegt worden,inmitten eines riesigen

    Dschungelgebietes.

    "Willkommen auf Cottesmoore,Captain." sagte er und reichte Branford die Hand.

    Branford erwiderte:"Danke,Sir.Commander Parker und Counselor Galen kennen sie ja

    bereits."

    "Ja,natrlich." meinte er.Die beiden nickten dem Admiral zu.

    "Setzen wir uns." bat er und deutete auf den runden Tisch.

    Branford kam nicht umhin,sofort eine Frage zu stellen,die ihn qulte.

    "Sir,knnen sie mir etwas ber den Verbleib von Commander Dax sagen?"

    Kummervoll schttelte Franklin den Kopf:"Leider nein.Ich wnschte,ich knnten ihnen

    etwas sagen.Wenigstens etwas."

    "Was denken sie,was mit den Menschen passiert ist,die durch Formwandler ersetzt

    wurden,Sir?" fragte Galen vorsichtig.

    "Counselor,ich wnschte auch hier,etwas sagen zu knnen.Aber ich wei es nicht." gab

    er zur Antwort.

    Sie fhlte deutlich,da Franklin diese Fragen schon oft gehrt haben

    mute.Andererseits bewegten sie ihn tiefer,als er zu erkennen gab.

    "Darf ich ihnen kurz unsere Lage erklren?" wollte er wissen.

    Sofort nickte Branford:"Gerne,Sir."

    "Wir fhren beinahe pausenlos Anschlge auf die vom Dominion besetzten Schiffe und

    Sternenbasen durch,um sie zu schwchen."

    Er schluckte kurz und fuhrt dann fort:"Jedoch,einen durchschlagenden Erfolg konnten

    wir noch nicht verbuchen.Wir haben in den letzten sechs Monaten sieben Schiffe

    verloren.Unsere Flotte besteht jetzt noch aus sechs Schiffen.Allerdings,drei von denen

    sind Fregatten der Constellation-Klasse,eines ein Kreuzer der Ambassador-Klasse."

    "Also nicht die Modernsten unserer ehemaligen Flotte,Sir." stellte Parker fest.

    "Richtig,Commander." erwiderte der Admiral.

    Branford fragte:"Was hat das Dominion,Sir?"

    "Sie haben etwas vierzig Raumschiffe unserer Flotte bernommen,darunter drei Schiffe

    der Nova-Klasse.Dazu etwa zwanzig JemHadar-Kreuzer und ein Dutzend

    cardassianischer Galor-Klassen." gab er zur Antwort.

    Er seufzte tief.Das war man von dem immer gefassten Oberbefehlshaber nicht

    gewhnt.Branford stellte fest,da es wirklich ernst sein mute.

    "Wir haben so langsam keine Hoffnung mehr,Christopher.Ich habe jede erdenkliche

    Strategie getestet,aber gegen eine derartige bermacht ist es sinnlos."

    Branford beugte sich vor. "Wie verhalten sich die Klingonen?"

    "Sie haben eine neutrale Position bezogen.Jedwede Einmischung wurde vom Fhrer des

    hohen Rates abgelehnt."

    Branford schttelte ratlos den Kopf:"Narek war immer ein Ehrenmann,Sir.Ich kann

    nicht verstehen,da er uns jetzt im Stich lt."

    "Ich habe versucht,ihn zu berzeugen.Aber es hatte keinen Sinn.Wir haben vor

    eineinhalb Jahren die Gesprche mit ihm eingestellt." gab Franklin zurck.

    Das ist nicht unbedingt die Art der Klingonen,Admiral.Einfach so Abmachungen oder

    Versprechen zu brechen.Narek mu tiefere Grnde fr sein Tun haben.

    Leise,fast bedchtig sprach Branford die Worte aus,die er dachte.

    Franklin faltete seine Hnde und blickte ihn an.

    Christopher,ich mu ehrlich eingestehen,da wir am Ende unserer Weisheit sind.Lange

    knnen wir einen solchen Partisanenkrieg nicht fortfhren.

    Er nickte zustimmend:Natrlich.Ich wrde das Dominion weiter schwchen und es auf

    eine Entscheidungsschlacht ankommen lassen,allerdings erst,sobald wir Untersttzung

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 15

  • von auen haben.

    Wen meinen sie? fragte Franklin.

    Ein kurzer Hoffnungsschimmer war in den Augen des Admiral zu erkennen.

    Nun,wir haben im Gamma-Quadranten Einiges erlebt,Sir.Wenn sie gestatten,werde ich

    ihnen das nher erlutern.Wir begegnetem einem Volk namens Selasi,die..."

    Branfords Erklrung des Zusammentreffens mit den Selasi dauerte fast eine

    Stunde.Franklin hrte gebannt zu,unterbrach ihn kein einziges Mal.Als er mit seinen

    Erzhlungen am Ende war,wiegte der Admiral wohlmeinend den Kopf.

    Ja,ich knnte mir vorstellen,da das die Verbndeten sind,die wir ganz dringend

    brauchen.Gut,Christopher. Er stockte kurz.

    Nehmen sie bald mglichst Kontakt mit den Selasi auf und bitten sie sie um

    Hilfe.Allerdings knnen wir auer unserer Freundschaft nichts anbieten,zumindest im

    Moment nicht. fuhr er fort.

    Branford hob nervs die Hand:"Sir,ich mchte aber eines anmerken.Die Selasi sind

    unsere Freunde,werden aber vermutlich kaum in einen bewaffneten Konflikt

    eingreifen.Vielleicht sollten wir es doch noch an anderen Stellen probieren."

    "Wenn sie meinen.Aber ehrlich gesagt,ich glaube an keine andere Rettung.Wir werden

    das noch errtern." entgegnete Franklin.

    Nach einer kurzen Pause fgte Franklin hinzu:Ich habe vorher aber noch etwas,das sie

    erledigen sollten,Christopher.

    Was haben wir zu tun,Sir? wollte Branford wissen.

    Das Dominion unterh lt im Delphi-System eine Versorgungsstation.Diese bietet ihnen

    die Mglichkeit,die Konvois zum Gamma-Quadranten mit allem auszursten,was sie

    bentigen.Es wre eine groer Erfolg fr uns,wenn wir die Station ausschalten.

    erklrte Franklin.

    Branford nickte:Verstanden.

    Viel Erfolg,Christopher.Und kommen sie zurck. schloss der Admiral das Gesprch

    mit einem ermahnenden Tonfall.

    Der Blick von Jeri Talma wandte sich sofort zur Tr des Turboliftes um,als diese sich

    ffnete.Offenbar schien er geahnt zu haben,da der Captain zurck war.

    Lieutenant Waringthon,setzen Kurs auf das Delphi-System.Geschwindigkeit Warp 7.

    befahl er mit ernster Stimme. Sie nickte knapp:Eingegeben,Sir. Beschleunigen sie. ordnete er an. Seine Augen richteten sich auf seinen Sicherheitschef. Mister Talma,ich mu sie im Bereitschaftsraum sprechen.Jetzt gleich.

    Der Saurianer erhob sich aus dem Kommandosessel:Ja,Sir.

    Branford warf Samuel Jacobs einen kurzen Blick zu:Lieutenant Jacobs,bernehmen sie

    das Kommando.

    Nehmen sie Platz,Lieutenant.

    Branford deutete auf die Sitzgruppe,die vor seinem Schreibtisch stand.

    Danke,Sir. nickte Talma.

    Der Kommandant lie sich in seinen Sessel gleiten.

    Wir haben einen Angriffsbefehl erhalten.Das Dominion hat eine Versorgungsbasis im

    Delphi-System,die wir vernichten sollen.

    Talma nickte gleichfrmig.Die Neuigkeiten schienen ihn nicht zu berraschen.

    Weiter:Wir halten stndigen gelben Alarm,solange wir diesen Einsatz fliegen.Checken

    sie die taktischen Systeme und setzen sie Kampfbungen an,Lieutenant. befahl

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 16

  • Branford.

    Zu Befehl,Sir.Ich werde das veranlassen. gab er zur Antwort.

    Branford blickte Talma eindringlich an:Ich verlasse mich voll auf sie.Ich wei,ich

    kann das.Denn sie sind der Beste.

    Kurz meinte Branford,da der Saurianer lcheln wrde.Aber das war vllig undenkbar

    bei dem 1.taktischen Offizier.

    Vielen Dank,Captain. erwiderte er.

    Branford schloss das Gesprch:Das wre im Moment alles,Lieutenant.

    Es war mit Sicherheit einige Monate vergangen,seitdem Branford im botanischen

    Garten des Schiffes gewesen war.Er hatte einfach keine Zeit whrend der Mission im

    Gamma-Quadranten.Aber jetzt wollte er einmal wieder durch den Garten

    schlendern,nur etwas abschalten.

    Die Gedanken an Jadzia beschftigten ihn sehr,auch wenn er sich stndig in Erinnerung

    rief,da er die Verabtwortung fr die knapp 1200 Menschen an Bord trug und sich von

    diesen Emotionen nicht verwirren lassen sollte.Aber ganz konnte er die Gedanken an

    seine Partnerin nicht abschtteln.

    Captain?

    Eine vertraute Stimme holte ihn aus seinem Tagtraum heraus.Er hob den Kopf und

    erblickte Jenny Waringthon,die am Rande des Weges auf einer Bank sa.

    Lieutenant Waringthon,guten Abend.Suchen sie auch etwas Ablenkung?

    Die junge Frau nickte:Ja,Sir.Bei so vielen neuen Eindrcken,mit denen man nicht

    gerechnet hat,mu man etwas abschalten.Zu sich selbst finden.

    Ja,sie haben recht. nickte Branford.Er deutete auf die Bank:Haben sie noch einen

    Platz fr mich frei?

    Ein kurzes Lcheln huschte ber ihr Gesicht:Natrlich,Captain.Bitte.

    Er nahm Platz und betrachtete sich die verschiedenartigen Pflanzen,die um ihn herum

    wuchsen.Es strte ihn nicht,da er Jenny Waringthon getroffen hatte.Gesprche mit ihr

    waren stets unterhaltsam und sie war nie aufdringlich.

    Captain,knnten sie mir eine Frage beantworten?

    Ihre Stimme klang sehr vorsichtig.

    Branford nickte:Sicher.Nur zu.

    Glauben sie nicht,da unsere Lage ziemlich hoffnungslos ist angesichts der bermacht

    des Dominion?

    Der Kommandant war kurz berrascht.Mit einer derartigen Frage hatte er nicht

    gerechnet.Er suchte nach den passenden Worten.

    Doch.Aber ich selbst habe schon einige hoffnungslose Situationen

    erlebt.Zugegbenermaen noch keine derartig hoffnugslose.Aber das ndert nichts an

    unserem Auftrag: Wir sind in solch einem Fall dazu verpflichtet,die Brger der

    Fderation zu schtzen.

    Die junge Frau nickte langsam. Sicher,Captain.Aber sie wissen sicherlich, da die

    Crew in groer Sorge ist.

    Wortlos nickte Branford.Seine Beraterin hatte ihn schon darauf hingewiesen,das es mit

    der Moral an Bord nicht zum Besten stand.Aber zu diesem Partisanenkrieg konnte er in

    diesem Moment keine Alternative sehen.

    Ich wei das,Lieutenant. sagte er schlicht.

    Branford hegte an diesem Tage das Gefhl,da wo immer er auf dem Schiff

    hinging,jemand mit ihm sprechen wollte.berall sah er nur mutlose Gesichter in den

    Korridoren und Rumen.

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 17

  • Auch in Zehn-Vorne,dem Gemeinschaftsraum und Speisesaal der Crew,war es nicht

    anderst.Schon als er durch die doppelflgelige Tre den Raum betrat sah er,da Sandra

    Galen an einem Ecktisch sa.

    Mit langsamen Schritten nherte er sich ihr.Natrlich hatte sie ihn schon bemerkt,ohne

    auch nur den Kopf zu heben und in seine Richtung zu blicken.

    Chris,setz dich. Ihre Stimme klang irgendwie fordernd.

    Branford lie sich auf dem ihr gegenberliegenden Stuhl nieder.

    Sie lchelte ihn knapp an:Mit wem hast du gesprochen?

    Woher weit du denn jetzt schon wieder,da ich mit jemanden geredet habe?

    Er schttelte wiedermal fassungslos den Kopf.

    Deine Gefhlslage war vorhin auf der Brcke anderst,Chris. analysierte sie.

    Nun nickte er:Richtig.Jenny Waringthon war im botanischen Garten.

    Der Kellner kam an den Tisch und blickte Branford an.

    Kann ich ihnen etwas bringen,Sir?

    Branford erwiderte:Gin-Tonic,bitte.

    Er entfernte sich wieder.

    brigens,sie teilt deine Meinung zur Lage der Crew. fuhr er fort.

    Ihre schwarzen Augen blitzten auf.Branford konnte diesen Blick bei ihr nie so recht

    deuten.Es konnte sein,da sie meinte,er htte ihren Rat nicht ernst genommen.

    Was hast du? wollte er wissen.

    Sie hob ihre Augenbrauen:Chris,sei vorsichtig mit der Crew.Sie hat lange Jahre ihre

    Familien und Freunde nicht gesehen.Jetzt kommen wir zurck in den Alpha-Quadranten

    und finden die Fderation besiegt vor.Und jetzt sollen wir in einem mglicherweise

    tdlichen Kampf gegen einen zahlenmig berlegenen Feind die Niederlage der

    Fderation in einen Sieg verwandeln.Das ist eine groe Herausforderung fr diese

    Crew.

    Natrlich,da wei ich.Aber mir geht es nicht anderst,Sandra.Ich wei nicht,was mit

    meiner Familie oder Jadzia ist. Bei diesen Worten sprach er sehr leise.

    Verstndnisvoll nickte sie:Ich verstehe dich.Aber wie immer,du trgst die

    Verantwortung.Die Leute sehen zu dir auf und erwarten,da du sie fhrst.

    Branford nahm einen Schluck aus seinem Glas. Das werde ich. sagte er knapp.

    Computerlogbuch der Monarch, Sternzeit 55154,0 , Captain Branford.

    Wir nhern uns der Versorgungsstation im Delphi-System.Die Crew ist kampfbereit,alle

    Waffensysteme auf ihre Einsatzbereitschaft geprft.Wir erwarten den Gegner.

    Branford lie sich langsam in den Kommandosessel gleiten.Die Brcke war von der

    sogenannten Alpha-Crew bemannt.Jacobs sa an der OPS,Waringthon an der

    Steuerstation,Talma an der taktischen Station.Zustzlich waren Lieutenant Commander

    Parker und Sandra Galen da,die links und rechts neben Branford Platz genommen

    hatten.Cassels hatte die Maschinenstation besetzt.

    Klare Scannererfassung der Station,Sir. meldete Talma.

    Branford hob den Blick zum Hauptbildschirm.Noch war das Ziel nicht in

    Sichtweite,aber das wrde nicht mehr lange dauern.

    Roter Alarm! ordnete er an.

    Augenblicklich wurde das Schiff in den Status Klar zum Gefecht versetzt.Die

    dunklere Gefechtsbeleuchtung wurde eingeschaltet.

    Irgendwelche anderen Schiffe zu erkennen,Mister Talma? fragte Branford.

    Der Saurianer verneinte:Negativ,Captain.

    Branford war stark beunruhigt.Das Dominion wrde eine derartig wichtige Station nicht

    ungesichert lassen.Aber wo war der Gegner?

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 18

  • Wann sind wir in Waffenreichweite?

    Celine Parker wandte ihren Blick zu dem taktischen Offizier.

    In Torpedoreichweite in vier Minuten,Commander. erwiderte er.

    Branford fragte seinen 1.Offizier:Schlagen sie eine kombinierte Attacke vor?

    Nein,Sir.Dies wre zwar wirkungsvoller,aber fr volle Phaserwirkung brauchen wir

    mindestens drei Minuten lnger.Am besten wir schicken zwei Salven rber und

    verschwinden schnellstens. antwortete sie.

    Der Kommandant nickte:Einverstanden.Mister Talma,Quantentorpedos

    aktivieren,Phaser ebenso.Einstellung 7 bei den Torpedos.

    Aye,Sir. lautete die sofortige Besttigung.

    Captain,die Sensoren erfassen eine leichte Tachyon-Emission in Richtung 233.033.Ich

    habe keine Erklrung dafr. meldete Einsatzoffizier Jacobs.

    Talma ergnzte:Ein getarntes Schiff vielleicht,Sir.

    Verneinend schttelte Jacobs den Kopf:Zu geringe Mengen,Lieutenant.

    Schilde hoch.Ich wnsche eine permanenten Nahbereichabtastung,Mister Talma.Wenn

    sich irgendwo ein Schiff enttarnt,dann werden wir das Feuer erffnen.Sofort,und ohne

    jede Vorwarnung. entschied Branford.

    Mit halber Impulskraft glitt die Monarch auf die scheinbar ungesicherte Station

    zu.Branford war mitrauisch ob der Ruhe.

    Angespanntheit machte sich auf der Brcke breit.Irgendwie schien jeder zu spren,da

    etwas da drauen war,das die Monarch bedrohte.Es war nur nicht greifbar.

    Sensorabtastung hat keine Schiffe in Sensorreichweite erkannt,Sir. meldete

    Talma.Seine Stimme war wie immer sehr ruhig und beherrscht.

    Celine Parker wiegte bedchtig den Kopf:Abwarten.Da kommt noch etwas.

    Was meinen sie,Commander? wollte der Kommandant wissen.

    Langsam strich sie sich ihre kurzen,schwarzen Haare.Branford kannte diese Geste

    mittlerweile.Parker war dann immer kurz davor,etwas sehr Schwerwiegendes von sic h

    zu geben.

    Da drauen ist in jedem Fall ein getarntes Schiff,Captain.Aber nicht diese Art

    Schiff,den wir erwarten. meinte sie.

    Branford faltete seine Hnde und blickte Parker an.

    Wrden sie etwas genauer werden,Commander?

    Ich wei es auch nicht,Sir.Aber wieviele unbekannte Schiffe hielt die Sternenflotte

    unter Verschluss in den Flottenwerften?Es mag sein,da es ein Waffensystem hat,dem

    wir nichts oder nur wenig entgegensetzen knnen.

    Der Kommandant lehnte sich zurck.

    Gut,seine Stellvertreterin hatte im Prinzip recht.Aber er konnte sich auf keinerlei

    Spekulationen einlassen.Das knnte das Leben der Crew gefhrden.

    Wann sind wir in Torpedoreichweite?

    Jacobs erwiderte:In 45 Sekunden,Captain.

    Angestrengt blickte Branford auf den Hauptbildschirm.Er ho ffte nicht,da sich die

    Befrchtungen bewahrheiteten,aber es deutete vieles auf die Anwesenheit eines anderen

    Schiffes hin.

    Unbekanntes Schiff entarnt sich auf 085.023! schrie Jacobs heraus.

    Branford ballte die Faust:Phaser Feuer frei,Mister Talma!

    Aye Sir! besttigte der taktische Offizier.

    Die oberen Phaserbanken der Untertassensektion feuerten gebndelte Feuerste auf

    das andere Schiff,da rechts von der Monarch Position bezogen hatte.

    Ich kann ein Schiff der Excelsior-Klasse erkennen,Sir. meldete Jacobs.

    Keine Hoheitsabzeichen oder Subraumkennzeichen. fgte Talma hinzu.

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 19

  • Branford nickte:Ich kenne das Schiff.Erinnern sie sich,Samuel.

    Der Einsatzoffizier brauchte das nicht zu berlegen:Natrlich,die Repulse.Das

    Basisschiff der Force Omega,Captain.

    Genau.Leider ist sie diesmal nicht dazu da uns zu helfen,sondern um uns zu

    vernichten. stellte der Captain trocken fest.

    Die Repulse ging auf einen Angriffskurs.Dann erffnete sie ihrerseits das Feuer aus den

    Phaserbanken.Die Treffer lagen entlang des Achterrumpfes der Monarch.

    Schilde auf 85%,Sir.Steuerbord-Energiekupplung ausgefallen. meldete Jacobs.

    Branford antwortete:Phaser auf Maximum,Feuer erwidern.Delta-Ausweichmanver.

    Sofort. besttigte Waringthon und drehte die Monarch um 30 Grad nach rechts.Dann

    rollte sie das Schiff zweimal um die eigene Achse,whrend Talma die Phaser

    aktivierte.Die Repulse mute einige Frontaltreffer einstecken,als sie die Verfolgung der

    Monarch aufnahm.

    Leichte Schden am Gegner,er hat am Bug noch etwa 85% Schildniveau. berichtete

    Talma.

    Feuer fortsetzen.Wie sieht es mit den Torpedos aus?

    Einsatzbereit,Sir. erwiderte Talma.

    Dann kombiniertes Feuer,Lieutenant.Los! ordnete Branford an.

    Zwei Phaserattacken folgten zwei Salven Quantentorpedos.Die Repulse manvrierte

    jedoch geschickt um den Groteil der Feuerste herum.Sie mute nur wenige Treffer

    verkraften.

    Keine weitere Beschdigungen beim Gegner,Sir.

    Schon erschtterten zwei Explosionen die Monarch.Branford sah sofort zu Jacobs.

    Was ist los,Lieutenant? fragte er energisch.

    Der erwiderte:Achterschilde auf 50%,Captain.Wir haben den achteren

    Torpedolauncher verloren.Impulsantrieb auf 80% verringert.

    Nach steuerbord auf 227.033,volle Impulskraft.Phaserfeuer fortsetzen. befahl er.

    Whrend des Ausweichmanvers wurde die Monarch erneut getroffen.

    Es sieht ernst aus. sagte Cassels sofort.Er koordinierte die Reparaturmanahmen und

    sah,da ein grerer Schaden aufgetreten war.

    Branford fragte nach:Was ist,Jake?

    Der Impulsantrieb kollabiert,Captain.Noch ein Treffer in dem Bereich,und...

    Er fhrte den Satz nicht zu Ende.

    Gegen diesen Gegner werden wir nicht sehr lange bestehen. stellte Branford fest.

    Talma warf ein:Wir mssen unseren Auftrag zu Ende fhren,Sir.

    Natrlich. Branford berlegte. Erfassen sie die Station,Lieutenant.

    Ziel erfasst,Sir. meldete er sofort.

    Branford drehte sich zu ihm um:Bestimmen sie die notwendige Torpedomenge und

    machen sie die Launcher feuerbereit. Alles bereit,Captain.Auf ihren Befehl lschen wir die Station aus. Der Kommandant erhob sich.Er hob die Hand. Feuer,Mister Talma! Drei aufeinanderfolgende Salven verlieen die Launcher der Monarch.Ohne eine

    Mglichkeit sich zu schtzen wurde die Raumstation vernichtet.

    Ausweichmanver Omega,kombiniertes Feuer auf die Repulse. ordnete Branford

    an.Er hatte etwas im Hinterkopf.Jetzt,da die Station vernichtet war,mute er sein Schiff

    schnellstens von diesem Gegner in Sicherheit bringen.

    Miss Waringthon,vorbereiten,auf Warp zu gehen.

    Er wandte sich an seinen Chefingenieur.

    Was knnen sie mir geben,Jake?

    Die Miene sah nicht zuversichtlich aus. Warp 9,5,Captain.

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 20

  • Gut,mu wohl reichen.Lieutenant Talma,was schafft die Repulse etwa?

    Der Saurianer antwortete:Mit Sicherhe it etwa Warp 9,7,Sir.

    Dann mu sie wohl langsamer werden.Konzentrieren sie unser Feuer auf ihre

    Triebwerke. befahl Branford.

    Die Monarch drehte fr einen weiteren Angriff auf die Repulse zu.Talma steuerte das

    Feuer im Hinblick darauf,da die Warpgondeln getroffen wurden.Dies gelang auch bei

    einigen Angriffen.

    Status,Mister Jacobs? wollte Branford nach dem letzten Treffer wissen.

    Der Einsatzoffizier schttelte den Kopf:Sir,wir werden die Repulse kaum vernichten

    knnen.Ihre Schilde sind nach wie vor bei 70%,wir haben ihnen kaum Schden

    beibringen knnen.

    Unsere Schilde sind bei 20%,Captain.Auf Deck 21 hat die Lebenserhaltung

    versagt,zudem haben wir zwei Phaserbanken verloren. fgte Talma hinzu.

    Branford rieb sich das Kinn.Lange konnte er die Monarch hier nicht mehr halten.

    Was denken sie,wann knnen wir die Repulse abschtteln? fragte er.

    Cassels erwiderte:Zwei weitere direkte Treffer an den Warpgondeln mssten

    reichen,Captain.

    Feuer fortsetzen.Miss Waringthon,abdrehen nach steuerbord,Richtung 115.030.

    Das Schiff wendete und drehte der Repulse die Breitseite zu.Die Taktik war klar: Man

    mute die Antriebssektion des Gegners treffen um eine realistische Chance auf ein

    Entkommen zu haben.Gleichzeitig war es notwendig,so wenig als mglich die eigenen

    Triebwerke zu prsentieren.

    Drei weitere Phasersalven erreichten ihr Ziel,die Warpgondeln der Repulse.Branford

    richtete seinen Blick zu Chefingenieur Cassels.

    Captain,ich denke,das hat gereicht. meinte er knapp.

    Jacobs ergnzte ironisch:Gereicht hat es uns auch,Jake.

    Maximum-Warp,Kurs 227.066.Beschleunigen. befahl Branford.

    Jenny Waringthon programmierte den neuen Kurs,die Monarch ging auf

    Warpgeschwindigkeit.Ein kurzer Blick auf die taktische Anzeige,dann wute

    Lieutenant Talma,was Sache war.

    Captain,die Repulse kann uns nicht folgen.Sie fllt zurck. meldete er.

    Branford nickte erleichtert:Mister Cassels,stellen Schadensbericht zusammen.In einer Stunde bei mir Aye,Captain. erwiderte der Halb-Klingone.

    sie im

    einen Bereit

    vorlufigen schaftsraum.

    Computerlogbuch der Monarch, Nachtrag. Die Station im Delphi-System wurde von uns zerstrt,allerdings haben wir dabei ein

    schweres Gefecht mit der U.S.S. Repulse gefhrt.Wir konnten uns aus der

    Gefahrenzone retten.Das Gefecht hat leider 15 Todesopfer an Bord gefordert,35 wurden

    verletzt.

    Herein.

    Branford sah von seinem Monitor auf und die Tr glitt auf.Cassels betrat den

    Bereitschaftsraum.

    Jake,setzen sie sich. bat Branford.

    Der Chefingenieur nahm sich einen Stuhl.Sein Gesicht sah dster aus.

    Was haben sie? wollte der Captain wissen.

    Es sieht beileibe nicht gut aus.Wir bentigen mindestens 36 Stunden,um alle Schden

    zu beheben.Das Schildniveau ist derzeit auf 30%,die zwei Phaserbanken noch nicht

    wieder einsatzbereit.Die evakuierten Crewmitglieder von Deck 21 knnen vermutlich in

    etwa zehn Stunden wieder zurck.Was schlimmer ist: die Dilitziumkristalle haben durch

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 21

  • den Beschuss gelitten.Unsere Hchstgeschwindigkeit sinkt erstmal auf Warp

    9,5.Zumindest bis wir sie austauschen knnen. fasste er zusammen.

    Hrt sich so an,als knnte die Geschwindigkeit noch weiter sinken,Jake. stellte

    Branford nchtern fest.

    Er nickte:Ja,Captain.So ist es.

    Gut.Wann haben wir wieder volle Gefechtsbereitschaft? fragte Branford.

    In frhestens 40 Stunden,Captain. meinte er.

    Branford blickte seinen Chefingenieur lange wortlos an.Wenn Cassels derartig

    hoffnungslos wirkte,dann war die Lage wirklich ernst.Er war normalerweise

    derjenige,der die Crew bei Laune hielt.Aber so hatte er den Mann noch nie gesehe n.

    Jake,was haben sie?

    Er hob den Kopf:Was meinen sie,Captain?

    Es ist nicht ihre Art,derartig niedergeschlagen zu sein.Selbst in einer solch

    hoffnungslosen Situation wie jetzt.

    So eine Situation hatten wir noch nie,Captain.Wir alle nicht. erwiderte er.

    Branford nickte:Da haben sie recht.Aber von ihnen kam immer Auftrieb,Jake.

    Auch ich kann nicht immer nur optimistisch sein,Captain.

    Branford beugte sich vor und blickte ihm fest in die Augen.

    Jake,im Ernst: Glauben sie etwa nicht daran,da wir dies alles meistern knnen?

    Cassels antwortete nicht sofort,sondern wandte seinen Blick im Raum

    umher.Schlielich sagte er:Captain,ich gebe nicht auf.Aber ich denke,unsere Chancen

    stehen nicht allzu gut.

    Sie haben schon wieder recht.Wie dem auch sei,wir versuchen unser Bestes.So wie

    immer. schloss der Captain.

    Cassels erhob sich. Natrlich,Captain.

    Counselor Galen betrat die Krankenstation des Schiffes.Es fhrte sie kein Befehl oder

    irgendeine Anweisung hierher.Die brauchte es auch nicht.

    Doctor Frank Sanders,der medizinische Offizier,sa in seinem Bro.Er ging

    Krankenberichte durch,wie sie erkannte.

    Doctor? fragte sie sanft.

    Sanders hob seinen Kopf:Ah,Counselor.Kommen sie rein.

    Seine grnen Augen musterten sie aufmerksam.Galen nahm sich einen Stuhl.

    Was ist mit den Verletzten,Doctor? fragte sie.

    Alle sind ber den Berg.Dennoch,gut geht es ihnen deswegen noch lange nicht.

    Er stockte kurz,dann fuhr er mit leiser Stimme fort:Ich hatte hier einen achtjhrigen

    Jungen,dessen Eltern beide gettet wurde.Was sage ich so einem Jungen,Counselor?

    Wo ist der Junge,Doctor? fragte sie.

    Im Quartier.Eine meiner Krankenschwestern ist bei ihm.Wrden sie...

    Sie stand auf:Natrlich.Danke fr die Information,Doctor.

    Deck 9,Quartier 331. ergnzte Sanders.

    Computerlogbuch der Monarch, Sternzeit 55156,2 , Captain Branford.

    Wir sind wieder zurck im Cottesmoore-System.Hier habe ich nun eine Entscheidung

    zu fllen,die vielleicht von vielen nicht verstanden wird,die ich aber dennoch fr

    wichtig halte.

    Standardorbit,Lieutenant. befahl Branford.

    Er erhob sich aus dem Kommandosessel und ging nach vorne,wo er zwischen den

    Pltzen fr Navigation und Einsatzleitung stehen blieb.

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 22

  • Commander Parker,veranlassen sie,da alle Zivilisten von Bord gebeamt werden.

    sagte er knapp.

    Parker blickte ihn unglubig an:Sir?

    Haben sie mich nicht verstanden,Nummer 1? entgegnete Branford sofort.

    Sie nickte:Doch,natrlich.

    Sie haben die Brcke,Commander.Ich bin in meinem Quartier.

    Branford sa in seinem Lieblingssessel und hrte die Feuerwerksmusik von

    Hndel,als ein Ruf ber Interkom ertnte.

    Parker an Captain Branford.

    Branford erwiderte:Sprechen sie,Nummer 1.

    Die Evakuierung der Zivilisten auf den Planeten ist in vollem Gange.Sie wird in etwa

    zwei Stunden abgeschlossen sein,Sir. meldete sie.

    Danke.Und Nummer 1:Ich wei,da sie meine Entscheidung reichlich kurzfristig

    fanden.Ich hoffe,sie verstehen sie.

    Sicherlich,Captain.Parker Ende. schloss sie die Verbindung.

    Schon fast instinktiv drehte sich Lieutenant Talma im Kommandosessel um,als sich die

    Turbolifttre ffnete.So als htte er geahnt,da der Captain die Brcke betreten wrde.

    Branford ging die Empore hinab zu den drei Sesseln,whrend sich der taktische Offizier

    erhob.

    "Bericht." ordnete er an.

    Der Saurianer erwiderte:"Keine Nachricht von der Oberflche,Sir.Mister Cassels hat

    den Warpantrieb abgeschaltet,um die notwendigen Reparaturen vorzunehmen.Schilde

    haben wieder Maximum,Waffen sind ebenfalls zu 100% einsatzbereit."

    "Danke,Mister Talma.Ich bernehme." nickte Branford und lie sich in den

    Kommandosessel sinken.

    Ohne ein weiteres Wort verlie der Saurianer die Brcke.

    Branford hatte sich in der Zeit,als er in seinem Quartier sa,viele Gedanken

    gemacht.Was wrden sie als nchstes tun?Ewig konnten solc he Aktionen nicht den

    Erfolg bringen.Man wrde das Dominion dadurch nicht stopppen.Also war ein groer

    Schlag ntig,und der wrde nur mit einem Verbndeten gelingen.Die Klingonen hatten

    zwar gesagt,da sie keine Verwicklung wnschen.Aber Branford hatte noch das

    Versprechen des Kanzlers der Klingonen,Narek.Als er ihm vor sechs Jahren auf diesen

    Posten geholfen hatte versprach er,da er ihm helfen wrde,falls er irgendwann einmal

    Hilfe bruchte.Das war nun soweit.

    "Brcke an Transporterrraum 3."

    "Lamar hier,Captain." meldete sich der Transporterchief.

    Branford erwiderte:"Ich beame auf den Planeten,Chief.Bereiten sie alles vor."

    Er erhob sich und warf Jacobs einen kurzen Blick zu.

    "Sie haben die Brcke,Mister Jacobs."

    Dieser nickte:"Aye,Captain."

    "Ein khner Plan,Christopher."

    Admiral Franklin wiegte bedchtig den Kopf.Soeben hatte ihn Branford um die

    Erlaubnis gebeten,in die klingonische Heimatwelt fliegen zu drfen,um mit Narek zu

    sprechen.

    "Sir,ich habe groe Hoffnung,da mir es gelingt,Narek umzustimmen.Er hat mir dieses

    Versprechen gegeben.Er ist ein Klingone und wird es halten."

    Franklin blickte Branford lange an.Dann sagte er:"Wir haben die Klingonen um Hilfe

    gem unserem Abkommen gebeten,Christopher.Aber sie haben uns ihren Beistand

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 23

  • verwehrt.Glauben sie,wenn sie den Kanzler persnlich bei seiner Ehre packen,da sie

    damit mehr Erfolg haben?"

    Branford zuckte mit den Schultern:"Ich wei es nicht,Sir.Aber die Mglichkeit

    besteht.Die Chance ist grer,da er mir persnlich seine Hilfe zugesichert hat."

    Eine Augenblick lang wute er nicht,ob Franklin nicht doch den Plan als zu unsicher

    abtun wrde.Immerhin riskierte er die Monarch,die dringend bei diesem Kampf

    gebraucht wurde.

    "In Ordnung,Christopher.Fliegen sie zur klingonischen Heimatwelt.Viel Erfolg."

    Branford nickte:"Danke,Sir."

    Die Turbolifttr ffnete sich und der Captain betrat wieder die Brcke.Seine Mission

    war nicht einfach,aber sie war die nach seiner Ansicht beste Chance,gegen das

    Dominion anzugehen.

    "Wir verlassen den Orbit,Fhnrich Percano.Setzen sie Kurs auf die klingonische

    Heimatwelt,Warp 7." befahl er knapp.

    Der Steuermann gab die Daten ein und besttigte:"Bereit,Captain."

    "Beschleunigen sie." sagte Branford mit einer Handbewegung.

    Langsam lie er sich in den Kommandosessel sinken.

    Sandra Galen,die neben ihm sa,sah ihn fragend an.Doch sie wute genau,er wrde ihr

    jetzt im Moment keine Antwort geben.Auch wenn sie gute Freunde waren,er teilte es

    entweder allen Stabsoffizieren oder keinem mit.

    "Lieutenant Talma?"

    Beim Klang der Stimme seines Kommandanten horchte der Saurianer auf.

    "Ja,Sir?" erwiderte er.

    "Durch die besonderen Umstnde,in denen wir uns befinden,ordne ich an,da ab sofort

    die Protokolle fr Verteidigungssituationen Stufe 3 gelten.Alle Besatzungsmitglieder

    haben ab sofort einen Phaser Typ II bei sich zu tragen.Die restlichen Manahmen

    wissen sie." ordnete er an.Dabei sprach er ruhig,fast mechanisch.Die Brckencrew

    schaute sich teils verwundert an.So kannten sie den Captain wirklich nicht.

    "Aye,Sir." nickte der taktische Offizier.

    Auch die Beraterin war berrascht.Sie wute,was die mit "den restlichen Manahmen"

    gemeint war.Stufe 3 umfasste eine Abgrenzung innerhalb des Schiffes,Ausgangssperren

    und das Sperren bestimmter Bereiche.Dazu kam natrlich noch,das ab jetzt jedes

    Crewmitglied stndig einen Phaser bei sich haben mute,um auf ein eventuelles Entern

    des Schiffes vorbereitet zu sein.

    Sie selbst hasste Waffen.Von allen Offizieren war sie diejenige,die wann immer

    mglich,fr ein friedliches Vorgehen eintrat.

    "Lieutenant Jacobs,sie berufen eine Konferenz der leitenden Offiziere ein.In einer

    halben Stunde."

    Der Einsatzoffizier besttigte knapp,ohne sich umzudrehen:"Ja,Captain."

    "Auerdem stndig Alarmstufe Gelb,Mister Talma." fgte Branford hinzu.

    Die Antwort seines taktischen Offizieres bekam Branford gar nicht mehr mit.Er war

    schon in sein Datendisplay versunken,welches die Aufzeichnungen des letzten

    Kontaktes zwischen der Fderation und den Klingonen beinhaltete.

    "Computerlogbuch der Monarch, Sternzeit 55160,4 , Captain Branford.

    Wir haben die Grenze zum klingonischen Raum erreicht, ohne von den Schiffen des

    Dominion entdeckt worden zu sein.Ich bin gespannt,wie sich die Klingonen verhalten

    werden."

    "Grenze in Sichtweite,Sir." meldete Jacobs.

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 24

  • Branford erhob sich langsam.Bald schon wrden sie mit Grenzpatrouillen

    zusammentreffen,das war ihm klar.Nicht klar war indes,wie sich dieses Treffen

    entwickeln wrde.Immerhin gingen die Klingonen davon aus,da smtliche Schiffe der

    Fderation von Formwandlern bevlkert waren.Wrden sie gleich das Feuer erffnen?

    "Scannen sie die Umgebung,Mister Talma." befahl er.

    Nur ein kurzer Augenblick,dann hatte der taktische Offizier die Ergebnisse.

    "Keine Schiffe in Sensorenreichweite,Captain." meldete er.

    Er schttelte den Kopf:"Und wenn schon.Sie knnten sich getarnt haben."

    "Sicher,Sir." nickte Talma zustimmend.

    "Wir berqueren die Grenze.Mister Percano,Kurs weiter auf die klingonische

    Heimatwelt,Warp 8.Und los." entschied der Captain.

    Die Monarch nahm ihren Flug wieder auf und lie die Grenze hinter sich.

    Branford war besorgt.Wenn die Klingonen ihre Schiffe tarnten,dann hatten sich

    meistens vor,ohne viel Aufhebens anzugreifen.

    "Tachyon-Spuren auf 227.044,Captain!Ein Schiff entarnt sich!" rief Jacobs.

    Auf dem Sichtschirm erschien ein klingonischer Bird-of-Prey,eine

    Kampfkreuzerklasse.Er hatte sich direkt in der Flugbahn der Monarch enttarnt.

    "Unter Warp gehen,voller Stop!" befahl Branford.

    Talma berichtete:"Die Waffensysteme des Bird-of-Prey sind aktiviert,seine Schilde

    oben.Sie sind kampfbereit!"

    "Roter Alarm,Schilde hoch." ordnete Branford ruhig an.

    Die Brcke wurde in die dunkle Gefechtsbeleuchtung getaucht.

    "Captain,sollten wir nicht die Waffen..." fragte Jacobs.

    Branford hob die Hand,was ihn zum Verstummen brachte.Er duldete keinen

    Widerspruch,das wute der Einsatzoffizier.

    Aus den an den Flgeln angebrachten Disruptorkanonen blitzte es kurz,dann wurde die

    Monarch von den Geschossen frontal getroffen.Ein kurzes Vibrieren war zu spren.

    "Schadensbericht." forderte Branford.

    Jacobs sah nicht besonders angespannt aus:"Schilde auf 95%,kein System

    beschdigt.Das war wohl nur ein Warnschuss,Sir."

    "ffnen sie einen Kanal,Mister Jacobs." ordnete Branford an und stand auf.

    Die Anzeige des Hauptbildschirmes wechselte und zeigte einen Klingonen,der aufgrund

    seiner Uniform wohl der Kommandant des Kreuzers war.

    "Ich bin Captain Christopher Branford von der U.S.S.Monarch.Wir reprsentieren die

    letzten freien Menschen der ehemaligen Fderation der vereinten Planeten." begrte er

    sein Gegenber.

    Der Klingone nickte knapp,was Branford auch als Begrung auffasste.

    "Ich bin Commander Talep von der I.K.C. Tartok.Was ist ihr Anliegen,Mensch?Und

    warum soll ich glauben,da sie kein Wechselbalg sind?"

    Branford hob beschwichtigend die Hnde.

    "Commander,ich kann mir denken,warum sie mitrauisch sind.Aber ich habe eine

    wichtige Mission.Ich mu den Fhrer des hohen Rates sprechen."

    Talep fletschte seine Zhne:"Wenn sie weiter in den klingonische Raum

    vordringen,dann werde ich sie zerstren!Kehren sie um!"

    "Ich bitte sie,Commander.Kann ich sie nicht berzeugen,da ich kein Wechselbalg

    bin?" fragte Branford.

    "Ich glaube,dazu gibt es nur eine Mglichkeit,Captain.Sie kommen an Bord meines

    Schiffes,schalten ihre Schilde ab.Ihre Waffensysteme bleiben deaktiviert.Hier an Bord

    werden wir dann testen,ob sie ein Mensch sind." erwiderte der klingonische

    Kommandant entschlossen.

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 25

  • "Ich akzeptiere,Commander.Ich werde rberbeamen." willigte Branford ein.

    Talep nickte:"Wir erwarten sie.Ende."

    Der Bildschirm erlosch und zeigte wieder den Weltraum.

    "Sir,ich halte das fr keine gute Idee.Wir sind ohne Verteidigungsmglichkeit,sie sind

    in deren Gewalt." protestierte sein 1.Offizier.

    Branford blickte Celine Parker an und lchelte knapp:"Nummer 1,wir haben keine

    andere Wahl.Glauben sie,die Klingonen helfen uns,wenn wir uns den Weg zu ihrer

    Heimatwelt freikmpfen?Mit diesem Bird-of-Prey wrden wir fertigwerden,keine

    Frage.Aber das ist keine Alternative."

    "Ja,Captain.Passen sie auf sich auf." nickte sie.

    "Das werde ich.Sie bernehmen das Kommando,Nummer 1." sagte Branford und

    verlie die Brcke.

    Als er Commander Talep Auge in Auge gegenberstand bemerkte er,da er fr einen

    kommandierenden Offizier noch reichlich jung war.Aber nichtdestotrotz,er hatte es in

    der Hand,ob die Mission erfolgreich sein wrde.

    "Nun,Commander.Wollen wir beginnen?" fragte Branford.

    Talep erwiderte:"Sofort,wenn sie es wnschen.Ihren Arm,Captain."

    Branford krempelte seinen rmel hoch und bot seinen Arm Talep dar.Dieser setzte

    einen Autoinjektor an.Ein kurzes Ziehen,dann war es vorbei.Talep nahm den Injektor

    und sah sich das Blut aufmerksam an.Wre Branford ein Formwandler gewesen,dann

    htte sich das Blut nach kurzer Zeit verflchtigt.Aber es war immer noch da,selbst als er

    den Injektor geschttelt hatte.

    "Sie sind ein Mensch,Captain.Wenigstens etwas." meinte Talep.

    "Sie wollen also zu Narek,unserem Fhrer?"

    Branford nickte:"So ist es."

    "Gut,ich werde unsere Heimatwelt kontaktieren.Kehren sie auf ihr Schiff zurck,sie

    werden Nachricht erhalten." beschloss der Klingone.

    Es war wohl so,da Branford der Forderung nachgeben mute.Er tippte den

    Kommunikator an:"Branford an Monarch,eine Der Transporterstrahl erfasste und entmateralisierte ihn.

    Person zurckbeamen."

    "Captain,wir werden von dem Bird-of-Prey gerufen." meldete Jacobs. Branford erhob sich aus dem Kommandosessel "Auf den Schirm,Mister Jacobs." befahl er. Commander Taleps Gesicht erschien auf dem Hauptbildschirm.

    und nickte.

    "Captain Branford,der Fhrer des hohen Rates hat angeordnet,da sie passieren

    knnen.Sie werden sich auf direktem Wege zu unserer Heimatwelt begeben."

    Die Stimme klang eisig.Irgendwie kam Branford es so vor,als wrde Talep am liebsten

    das Feuer erffnen.

    Branford nickte nochmals ergeben:"Danke,Commander.Branford Ende."

    Er blickte Commander Parker an,kein Wort brauchte er zu sagen.

    "Mister Percano,Kurs wiederaufnehmen,Warp 8.Energie." sagte sie.

    Der Captain berlegte kurz,dann fuhr er fort:"Sie haben die Brcke,Nummer 1.Ich bin

    im Bereitschaftsraum,wenn etwas ist."

    "Computerlogbuch der Monarch, Sternzeit 55161,2 , Captain Branford.

    Nach weiteren 24 Stunden des Wartens haben wir die klingonische Heimatwelt

    erreicht.Mir ist es nicht ganz wohl bei meinem Anliegen,da ich nicht wei,wie der

    Fhrer des hohen Rates reagieren wird."

    Raumschiff Exeter/Monarch 9 -Kampf fr die Freiheit- - 26

  • Der dunkle Planet,der als die klingonische Heimatwelt bekannt war,erschien eigentlich

    immer bedrohlich.Branford hatte ihn schon zweimal besucht,aber dieses Gefhl der

    Bedrohung hatte er immer.

    Fhnrich Percano hatte die Monarch in einen hohen Orbit um den Planeten

    manvriert.Auf dem Hauptbildschirm zeichneten sich zwei Kreuzer der Vorcha-Klasse

    ab,die ebenfalls in einer Umlaufbahn den Planeten umkreisten.

    "Was knnen sie berichten,Mister Talma?" fragte Celine Parker,die im

    Kommandosessel sa.

    "Die beiden Kreuzer verhalten sich ganz normal,Commander.Keine Transmissionen zu

    orten,die Waffen und Schilde sind deaktiviert."

    Wie immer klang die Stimme des Saurianers ruhig und berlegt.

    Sie aktivierte das Interkom-System. "Parker an Captain Branford."

    Gerade eben hatte sich Branford eine Strategie zurechtgelegt,als ihn der Ruf seines

    1.Offiziers erreichte.

    "Sprechen sie,Nummer 1." erwiderte er.

    "Sir,wir haben die klingonische Heimatwelt erreicht." berichtete sie.

    Branford stand auf:"Ich komme sofort.Branford Ende."

    Schnellen Schrittes betrat Branford die Brcke.Parker erhob sich aus dem

    Kommandosessel.

    "Keine Meldungen von der Oberflche,Sir." ergnzte sie ihren Bericht.

    Branford warf Jacobs einen kurzen Blick zu:"Rufen sie den hohen Rat."

    "Aye,Sir." nickte der Einsatzoffizier.

    Ein kurzes Signal zeigte an,da offenbar kein direkter Funkkontakt zustande kam.

    "Sir,wir haben eine Textnachricht empfangen.Man erwartet sie."

    Der Captain wandte sich an seine Stellvertreterin.

    "Nummer 1,sie bernehmen das Kommando.Ich beame runter."

    Besorgnis machte sich in ihrem Gesicht breit.

    "Captain,sie gehen alleine runter?"

    Er nickte knapp:"Ja,so ist es."

    Eigentlich war es fr Branford verwunderlich,da sie nichts weiter sagte.In seiner

    bisherigen Laufbahn hatte er noch nie einen 1.Offizier gehabt,bei dem er so deutlich

    gesprt hatte,da er oder sie besorgt um ihn war.

    Er bat sie zur Seite und sprach leise,so,da sie niemand hren konnte.

    "Ich wei,sie machen sich Sorgen.Aber wir knnen es uns nicht erlauben,mit einem

    kompletten Auenteam runterzugehen.Ich gehe alleine."

    Sie nickte nur,ohne etwas zu erwidern.

    "Sie haben die Brcke." sagte er abschlieend betrat den Turbolift.

    Die Hallen des hohen Rates waren ein dsterer Ort,nur durch wenige Lichtquellen

    erhellt.Die hohen Sulenhallen,die dem hohen Rat als Herberge dienten,wurden nur sehr

    selten von Nicht-Klingonen betreten.

    Branford sah sich um.Er war alleine in dem groen Saal.Hier hatte er vor einigen Jahren

    dem heutigen Fhre


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