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JusKnacker_Ausgabe 6

Date post: 10-Mar-2016
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Fakultätszeitung der Studienvertretung Juridicum an der Universität Salzburg
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J usKnacker Jänner 2011 6. Ausgabe Interview Neuzugang Prof. Rabl im Ge- spräch. Seite 13 StV-Exkursionen Was geschah in den letz- ten Monaten? S. 4/5 + 31 Historie Die Geschichte unserer Fakultät erfährt ihr ab Seite 12 Foren-Fusion & Vorsitz-Wechsel Zum neuen Jahr möchten wir alle Studierenden unserer Fakultät auf einige Neuerungen hinweisen: Wie viele schon wissen, ist Manfred „Mani“ Krippel, der vier Jahre sehr engagiert die StV Juridicum geleitet hat, vom Vorsitz zurückgetreten, da er sein Studium abgeschlossen hat. Er hat seine Aufgabe an Markus Hinterseer (Bakk- und Diplomstudium) über- geben. Unterstützt wird Markus im Vorstand von Svjetlana Vulin (Diplomstudium) und Clemens Greischberger (Bakk-Studium). Wir möchten an dieser Stelle im Na- men der ganzen StV Mani für sein Engagement und seine richtungs- weisende Arbeit ganz herzlich dan- ken und ihm für den Berufseinstieg alles Gute wünschen! Auch im Netz hat sich bei der StV einiges geändert. Bisher gab es sowohl für das Studium „Recht und Wirtschaft“ als auch für das Diplomstudium jeweils ein Forum. Diese beiden Portale sind nun zusammengelegt worden und unter www.rechtundwirtschaft.at abrufbar. Für das Forum ist eine kostenlose Registrierung mög- lich, durch die man Zugriff auf alle Beiträge und Downloads (Lernun- terlagen, Prüfungsfragen) erhält sowie Themen und Fragen posten und beantworten kann. Wer schon im vorherigen Forum registriert war, hat es noch besser: Diese Accounts bleiben gültig. Außerdem ist unsere „StV-Bibliothek“ weiter gewachsen! Alle Studierende kön- nen bei im StV-Büro Kodices und Lehrbücher kostenlos ausleihen. Natürlich bestehen auch unsere anderen Angebote, wie beispiel- weise 30 kostenlose Kopien oder Ausdrucke pro Woche weiterhin. Einfach zu den Journaldienstzeiten (s. Aushang an der Tür) im StV- Büro vorbeischauen! Euer StV-Team Auf der Suche nach Übungsklausuren oder Tipps zu Prüfungen? Dann besuch uns im Forum unter www.rechtundwirtschaft.at!
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Page 1: JusKnacker_Ausgabe 6

JusKnacker Jänner 2011

6. Ausgabe

Interview

Neuzugang Prof. Rabl im Ge-spräch. Seite 13

StV-Exkursionen

Was geschah in den letz-ten Monaten? S. 4/5 + 31

Historie

Die Geschichte unserer Fakultät erfährt ihr ab Seite 12

Foren-Fusion & Vorsitz-Wechsel

Zum neuen Jahr möchten wir alle Studierenden unserer Fakultät auf einige Neuerungen hinweisen:

Wie viele schon wissen, ist Manfred „Mani“ Krippel, der vier Jahre sehr engagiert die StV Juridicum geleitet hat, vom Vorsitz zurückgetreten, da er sein Studium abgeschlossen hat. Er hat seine Aufgabe an Markus Hinterseer (Bakk- und Diplomstudium) über-geben. Unterstützt wird Markus im Vorstand von Svjetlana Vulin (Diplomstudium) und Clemens Greischberger (Bakk-Studium). Wir möchten an dieser Stelle im Na-men der ganzen StV Mani für sein Engagement und seine richtungs-weisende Arbeit ganz herzlich dan-ken und ihm für den Berufseinstieg alles Gute wünschen!

Auch im Netz hat sich bei der StV einiges geändert. Bisher gab es sowohl für das Studium „Recht und Wirtschaft“ als auch für das Diplomstudium jeweils ein Forum. Diese beiden Portale sind nun zusammengelegt worden und

unter www.rechtundwirtschaft.at abrufbar. Für das Forum ist eine kostenlose Registrierung mög-lich, durch die man Zugriff auf alle Beiträge und Downloads (Lernun-terlagen, Prüfungsfragen) erhält sowie Themen und Fragen posten und beantworten kann. Wer schon im vorherigen Forum registriert war, hat es noch besser: Diese Accounts bleiben gültig. Außerdem ist unsere „StV-Bibliothek“ weiter

gewachsen! Alle Studierende kön-nen bei im StV-Büro Kodices und Lehrbücher kostenlos ausleihen. Natürlich bestehen auch unsere anderen Angebote, wie beispiel-weise 30 kostenlose Kopien oder Ausdrucke pro Woche weiterhin. Einfach zu den Journaldienstzeiten (s. Aushang an der Tür) im StV-Büro vorbeischauen!

Euer StV-Team

Auf der Suche nach Übungsklausuren oder Tipps zu Prüfungen?Dann besuch uns im Forum unter www.rechtundwirtschaft.at!

Page 2: JusKnacker_Ausgabe 6

JusKnacker

BULGARIEN | EUROPÄISCHE UNION | KROATIEN | ÖSTERREICH | POLEN | RUMÄNIEN | SERBIEN | SLOWAKEI | SLOWENIEN | TSCHECHIEN | UKRAINE | UNGARN

2011summerassociateprogram

Für diejenigen, die eine außergewöhnliche Learning & Growing Experience suchen und das Leben eines Wirtschaftsanwaltes im „Echtbetrieb“ erleben wollen: Einsätze im In- und Ausland, Workshops, Vorträge, Weiterbildungsveranstaltungen und prakti-sches Arbeiten anhand von Fallstudien.

Compliance & White Collar CrimeEU & Competition Mergers & AcquisitionsReal Estate

Schreiben Sie uns, wer Sie sind, was Sie machen und warum wir gerade Sie in unserem Assessment Center kennen lernen sollen. Bewerbungen (CV mit Foto und Motivationsschreiben) schicken Sie bitte bis 05. Dezember 2010 an unsere Personalabteilung:

Dr. Karin Medved, Director Human ResourcesTuchlauben 17, 1010 Wien,

E: [email protected]: Schönherr Summer

Associate Program

Infos & Anmeldungwww.schoenherr.eu/ssap

Bewerbungsschluss05. Dezember 2010

Assessment Center 14. bis 15. Januar 2011

Praktikum Juli 2011

let your career take off!

infoworkshop: 8.11.2010, 14 Uhr

assessment center: türöffner oder höllentrip?

Uni Salzburg, Raum 210, Churfürststraße 1, 5020 Salzburg

Page 3: JusKnacker_Ausgabe 6

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das Wintersemester ist schon fast vorbei und es wird Zeit für eine neue Ausgabe des Juskna-ckers!

Mit Beginn des Semesters haben viele neue Mitarbeiter ihre Arbeit an der Universität aufge-nommen. Einer der Neuzugänge, der neue Lehrbeauftragte am Fachbereich Privatrecht, ist Prof. Rabl. Er hat sich für ein Interview für den Jusknacker Zeit genom-men (S. 13/14). Allen „Neuzugän-gen“ an der Universität Salzburg (nachträglich) ein herzliches Willkommen!

Für diese Ausgabe des Jus-knackers hat Prof. Hanke die spannende Geschichte unserer Fakultät beleuchtet. Ein sehr lustiger und interessanter Artikel

darüber wartet ab S. 18!Zu den Erfahrungsberich-

ten der diesjährigen „Excellent Talents“ und den Artikel über die Förderung der Auslandspraktika haben wir viele Rückmeldungen erhalten. Das BEP weist übrigens aktuell auf ein Praktikum in einer Wirtschaftskanzlei in Mailand hin, nähere Infos dazu und wie man sich bewerben kann, erfährt ihr auf S. 27.

Eine andere Möglichkeit, ein Sommerpraktikum zu absolvie-ren, ist natürlich der „Excellent Talents“-Wettbewerb! Bereits zum dritten Mal konnten wir namhaf-te Kanzleien und Unternehmen als Partner gewinnen und bieten so eine tolle Gelegenheit, einen Einblick in die Arbeitswelt zu

bekommen. Die Bewerbungsfrist läuft noch, also seid nicht zu schüchtern, euch zu bewerben! Die GewinnerInnen der letzten Ausschreibung erhielten nicht nur eine Urkunde aus den Händen von LH Gabi Burgstaller, sondern konnten alle von sehr interes-santen und intensiven Praktika mit toller Betreuung berichten. Nähere Infos sind auch in unse-rem Forum (http://juridicum.oeh-salzburg.at/forum/) zu finden, wo es ein eigenes Formular, in dem alle wichtigen Infos gesammelt sind, gibt.

Wir hoffen, ihr hattet einen guten Start ins neue Jahr und wünschen euch erfolgreiche Prü-fungswochen!

Eure StV Juridicum

Liebe Leserinnen und Leser,liebe KommiltonInnen,

Editorial

Impressum

Österreichische HochschülerInnenschaft an der Universität Salzburg

Studierendenvertretung Juridicum

Churfürststraße 1 I 5020 Salzburg I Tel.: 0662/8044 -6014 oder -6015 I E-Mail: [email protected]

Zeitung der Studierendenvertretung Juridicum (Salzburg)

Redaktion: Ulrike Aichhorn, Martin Ellmauthaler, Michael Fasching, Marcus Hanke, Stephanie Herr-werth, Michael Höllbacher, Thomas Horvath, Manfred Krippel, Claudia Laimer, Boris Levtchev, Igor Murkovic, Jochen Probst, Johannes Rainer, Michael Ritter, Harald Stolzlechner, Svjetlana Vulin, Jakob Wöran

Layout: Svjetlana Vulin I Fotos (sofern nicht angegeben): StV

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Wie sieht‘s in einem Handels-unternehmen wie Hofer hinter den Kulissen aus? Hr. Feichter, der Geschäftsführer der Zweig-niederlassung Sattledt lud uns zu einem Betriebsbesuch ein.

Hofer verwaltet österreichweit über acht Regionalzentren. Eine davon ist Sattledt, von dort aus werden insgesamt 66 Hoferfilialen versorgt bzw. gemanagt.Nach einer Unternehmensvorstel-lung am Mittwoch, den 12. Jänner 2011 durften wir das riesige Lager besichten. Den Höhepunkt stellt

dabei das Tiefkühllager bei -22 Grad Celsius.

Danach bekamen wir Informa-tionen über etwaige Einstiegs-möglichkeiten als Akademike-rInnen bei Hofer bzw. hörten von Erfahrungsberichten zum Berufseinstieg, wie z.B. als Regi-onalverkaufsleiterIn. Der Aufga-benbereich von diesen erstreckt sich über die Leitung von fünf bis sechs Filialen und inkludiert die Personalverantwortung für ca. 40 MitarbeiterInnen. Hofer bietet im Zuge dessen acht-monatige Traineeships an.

Igor Murkovic

JusKnacker

Ein Blick hinter die Kulissen:Zu Besuch bei Hofer

Bei Hofer kann man sich für 8-monatige Traineeships bewerben.

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Exkursion zum Landesgericht Linz

Die StV Juridicum organisierte am 6.12.2010 eine Exkursion zum Landesgericht Linz. Die teilnehmenden StudentInnen erhielten dort die Möglichkeit, einen Eindruck von der Arbeit am Gericht zu bekommen. Rede und Antwort stand den Studierenen dort Vizepräsiden-tin Mag.a Katharina Lehmayr. Die Gruppe durfte sogar an einer Strafverhandlung teilneh-men. Nicht weniger interessant war die Führung durch die Kanzlei GLP am selben Nach-mittag. Durch die abschließen-de Gesprächsrunde mit den Anwälten der Kanzlei bekamen die Studierenden auch einen Eindruck vom Anwaltsberuf. Die ExkursionsteilnehmerIn-nen können nun getrost von sich behaupten, die Vor- und Nachteile der Berufsbilder von RechtsanwältInnen und Richte-rInnen zu kennen.

Nach den gründlichen Sicher-heitschecks am Eingang des Lan-desgerichts Linz wurden wir von Frau Lehmayr empfangen. Nach einem kurzen Überblick über den Tagesablauf, der im Haus üblich ist, erfuhren wir wissenswertes über das Gerichtsgebäude selbst. Anschließend wurde uns die Mög-lichkeit, bei einer Strafverhand-lung als Zuhörer anwesend zu sein, geboten. In der Verhandlung ging es um die Delikte Körperver-letzung, Nötigung und gefährliche Drohung. Der Angeklagte fiel

unter das Jugend-gerichtsgesetz.Aus juristischer Perspektive war der Prozessaus-gang vorherseh-bar, es war aber trotzdem äußerst interessant, weil die Richterin in diesem Fall eine äußerst ausge-prägte soziale Kompetenz an den Tag legen musste. Diese Verhand-lung war ein gutes Besipiel dafür, dass einE RichterIn nicht nur fachlich kompetent sein muss, sondern auch ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl benötigt. Im Anschluss daran gab uns die Gastgeberin einen Einblick in das Berufsbild der RichterInnen. Sie erklärte uns die Voraussetzungen für eine Karriere im richterlichen Dienst.

Etwas später lud uns die Kanz-lei GLP zu einem Mittagessen in den Klosterhof ein. Während des gemeinsamen Mahls gab es Gelegenheit, in Kontakt mit den Anwälten der Kanzlei zu kommen, so konnten sich viele Studierende einen Eindruck über das Leben als AnwältIn bilden.

RA Dr. Norbert Mooseder LLM, einer der Partner der Sozietät, gab uns eine Führung durch die Räume der Kanzlei GLP. Sehr interessant war der Aufbau einer

solchen Rechtsanwaltskanzlei. Die einzelnen Besprechungszim-mer und – kojen, sowie die haus-eigene Bibliothek beeindruckten die Anwesenden. Zum Schluss gab es noch Kaffee, Getränke und kleine Snacks zu einem ausführlichen Gespräch mit den Anwälten der Kanzlei. Beeindru-ckend war vor allem die offene Art und Weise der Rechtsanwälte mit den Studierenden der Exkursions-gruppe. Auch so manche kritische Fragen wurden sehr souverän beantwortet.

Der Ausklang des Tages fand am Weihnachtsmarkt im Linzer Volksgarten statt.

Einen herzlichen Dank an das Landesgericht Linz und die Kanz-lei Grassner Lenz Thewanger & Partner für den freundlichen Empfang und einen sehr interes-santen Tag!

Jochen Probst

Die Gesprächsbereitschaft der Gastgeber überraschte viele TeilnehmerInnen

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Liebe KollegInnen,

wir sind am Ende eines Semes-ters und am Anfang eines neuen Jahres. Aus gegebenem Anlass möchten wir euch einige gute Vor-sätze für das 2011 vorschlagen:

Der Umgang miteinander • sollte stets respektvoll und höflich erfolgen. Wenn ich es, aus welchem • Grund auch immer (da gibt es viele legitime), nicht schaffe, zu einem vereinbarten Termin zu erscheinen, melde ich mich ab.Ich verhalte mich in der • Bibliothek so wie ich es auch von meinen Mitstudierenden erwarte.

Immer wenn viele miteinander arbeiten und auskommen sollen/müssen, tauchen Probleme auf. Der Artikel soll dazu anregen, sich das eigene Verhalten vor Augen zu führen und vielleicht in der einen oder anderen Situation überlegter zu handeln. Nehmen wir das Beispiel Prüfungstermine:

Wenn jemand seinen Prüfungs-termin nicht wahrnehmen kann, sollte die betreffende Person sich rechtzeitig abmelden. Es ist eine Unart einfach nicht zu erscheinen und es zeugt von Respektlosig-keit den ProfessorInnen und auch den Mitstudierenden gegenüber. Egal ob Studierende zuhören wollen oder selbst keine Termine bekommen, weil andere ange-meldet sind und nicht erscheinen. Studierende vereinbaren Sonder-

termine und halten diese dann nicht ein, bleiben Prüfungen oder Pflichtveranstaltungen unent-schuldigt fern etc. und wundern sich dann, wenn es Konsequen-zen gibt: Zusatztermine sind immer schwerer zu bekommen, Anwesenheitskontrollen werden immer genauer, (wahre) Ent-schuldigungen werden nicht mehr geglaubt etc. Zu allem Überfluss tragen diese Konsequenzen meist die anderen. Im Gegenzug bitten wir die ProfessorInnen ihre Ter-mine rechtzeitig anzukündigen. Entgegen einigen Erwartungen ist es nicht jedem möglich den Stoff jeden Faches jederzeit bestens zu beherrschen. Auch wir Studen-tInnen haben vielfach zusätzliche Verpflichtungen, müssen uns vorbereiten können und Prüfungs-termine planen.

Eigeninitiative ist gefragt

Die Studienvertretung ist bemüht, den Dialog zwischen Studie-renden und ProfessorInnen zu fördern und Probleme nach Mög-lichkeit zu minimieren. Wir möch-ten euch helfen, den Unialltag bestmöglich zu meistern, jedoch erwarten wir ein Mindestmaß an Selbstständigkeit. Wir möchten Unterstützen, aber wir sind keine KindergärtnerInnen. Damit wollen wir sagen, das es einfach zu spät ist, einen Tag vor einer Klausur in die StV zu kommen und Übungs-fälle zu verlangen.

Auch sollte jedem klar sein, dass Fragenkataloge niemals abschließend den Stoff wieder-

geben. Dennoch gibt es immer wieder Studierende, die bei einer Prüfung sitzen und dann wirklich sagen: „Die Prüfung ist unfair, weil die Fragen nicht im Katalog der StV standen.“ Auch sehr beliebt sind Aussagen, wie z.B. „Habt ihr die Klausuren vom letzten mal, weil dann kann ich ja schon mal was ausschließen...“- völliger Blödsinn! Bei jeder Klausur kann alles kommen. Nicht wirklich sinnvoll ist es, im Forum oder wo auch immer Kommentare wie „Prof XY ist so leicht“ oder „bei dem hab ich gar nichts lernen müssen“ zu posten, da manche Profs auch mitlesen.

Jeder lernt anders, präsentiert sich anders, ist anders. Auch die Tagesverfassung von PrüferInnen und Prüflingen spielt sicher eine Rolle. Derartige „Erfahrungswer-te“ sind deshalb eher relativ und mit Vorsicht zu genießen.

Solche Negativbeispiele sind die Ausnahme, nicht die Regel. Diese und ähnliche Vorfälle häu-fen sich aber leider und wirken sich schlecht auf das Klima un-serer Universität aus. Auf beiden Seiten bitten wir um Respekt, Verständnis, höflichen Umgang miteinander, Pünktlichkeit und die rechtzeitige Ankündigung oder Absage von Terminen.

Wir wünschen allen Universitäts-bediensteten und Studierenden ein erfolgreiches und gesundes neues Jahr und eine gute Zusam-menarbeit.

Euer StV-Team

JusKnacker

Uni-Knigge: Teil 2

Page 7: JusKnacker_Ausgabe 6

7Bachelorarbeit: How to start?

Dieser Bericht soll euch einen groben Überblick darüber geben, wie man seine erste Bachelorarbeit verfassen kann und sagt euch, worauf ihr ach-ten müsst.

1. Wie bekommt man ein The-ma?

Zunächst sollte ein präferier-tes Themengebiet ausgewählt werden. Dies erfolgt über ein bestimmtes interdisziplinäres Seminar, in dem die schriftliche Arbeit zu verfassen ist.

Die konkrete Themenzuteilung erfolgt grundsätzlich in der 1. LV-Einheit. Der/Die SeminarleiterIn legt zudem Zwischenbesprech-nungstermine und den Präsentati-onstermin fest.

2. ZeitplanHat man schließlich ein Thema

zugeteilt bekommen, stellt sich die Frage, wie an die konkrete Abarbeitung des Themas her-an gegangen wird. Zu Beginn sollte ein strukturierter Zeitplan zu Recht gelegt werden. Dabei soll beachtet werden, dass zum Zeitpunkt der Zwischenbespre-chung ein Großteil der wichtigsten Punkte bereits behandelt wurden. Das hat den Grund, dass noch etwaige „Kurskorrekturen“ vorge-nommen werden können. Da es sich bei einer wissenschaftlichen Arbeit nicht gerade um leichte Themen handelt, ist dies nicht so unwahrscheinlich.

3. RechercheHat man sich einen Zeitplan

zurechtgelegt, so wird mit der Recherche begonnen. Der Re-cherchearbeit, der Literatursuche und dem Einlesen in die Materie sollte besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, das sie das Fundament einer jeden guten Arbeit darstellen. Zeitlich gesehen sollten dafür mindestens 2 – 3 Wochen eingeplant werden.

Die Literatursuche beinhaltet zudem die Dokumentation der Recherche. Darunter ist zu ver-stehen, dass es für das spätere Verfassen der Arbeit eine extreme Erleichterung darstellt, wenn die Recherche strukturiert abgelegt bzw. aufgearbeitet wurde (bspw. in Themengebieten).

4. FormalesEin wichtiges Beurteilungs-

kriterium neben dem Inhalt stellt die formale Richtigkeit der Arbeit dar. Damit ist vor allem richtiges Zitieren gemeint. Man sollte sich dabei an gewissen Richtlinien halten (zB AZR - Abkürzungs- und Zitierregeln der österreichischen Rechtssprache und europarechtli-cher Rechtsquellen).

Darüber hinaus kann man sich auch an Rahmenvorgaben oder Musterarbeiten des jeweiligen Fachbereichs orientieren, falls diese vorhanden sind.

In die Rubrik „Formales“ gehö-ren auch ein richtiges Inhalts- und Literaturverzeichnis sowie die Gliederung der Arbeit. (zB gibt es kein 2.1, wenn es kein 2.2 gibt!). Diese Punkte sollten, wenn mög-lich, vor Beginn der Abfassung der Arbeit beachtet werden.

5. Abfassen der ArbeitIst die Recherchearbeit ordent-

lich durchgeführt worden, dann erweist sich das Abfassen eigent-lich als unproblematisch. Man sollte sich zu Beginn ein grobe Gliederung zurechtlegen (Einlei-tung/Problemstellung – Hauptteil – Fazit (Einleitung-Schluss-Verbindung) und beim Zitieren einzelner Passagen (zB Artikel) die Quellen gleich anführen, um sich mühevolles Nachtragen zu ersparen. Die Formatierung der Arbeit erfolgt üblicherweise zum Schluss.

Von Vorteil wäre es, wenn die Arbeit vor Abgabe von einem Dritten Korrektur gelesen wird, um auch Rechtschreibungs- und Formulierungsfehler kontrollieren zu lassen! Viel Erfolg!

Martin Ellmauthaler

Wichtige Datenbanken:

Wichtige Datenbanken (abrufbar

unter: Uni-Homepage -> Bibliothek

-> Digitale Bibliothek -> Datenban-

ken -> Rechtswissenschaften/Wirt-

schaftswissenschaften):

Recherche Österreich

Rechtsinformationssystem RIS•

LexisNexis•

Lindeonline•

RIDA plus•

RDB (Zugang über Plusonline) •

Recherche Deutschland:

Beck-online•

Juris•

WISO (Wirtschaftswissen.)•

EconBiz (Wirtschaftswiss.)•

Page 8: JusKnacker_Ausgabe 6

JusKnacker

Wie es bei Prof. Graf üblich ist, wird die gelernte Theorie sogleich anhand von einigen Fallbeispielen veranschaulicht. Soweit so gut.

Wenn dann jedoch im einen oder anderen Fall die Rede von einem konkreten Urteil des Obersten Gerichtshofes ist, kön-

nen wohl vorerst nur die wenigs-ten unter den Erstsemestrigen etwas mit den genannten Ge-schäftszahlen, die zum Auffinden eines bestimmten Urteils dienen, anfangen.

Das ist zunächst einmal keine Schande, vor allem deshalb, weil das entsprechende Wissen um die Bedienung der Datenbank

RIS (Rechtsinformationssystem), in der sich die Urteile des OGH mithilfe der Geschäftszahlen problemlos finden lassen, erst am Beginn des zweiten Studien-abschnittes vermittelt wird.

Daher ist erstmal Eigeninitia-tive der Studierenden angesagt, um sich das Wissen um die

Handhabung der RIS Datenbank selbst anzueignen. Eine Mühe, die sich rasch bezahlt macht.

Denn wer regelmäßig in den Urteilen eines Höchstgerichts liest, kann gewiss sein, dass sich das auch positiv auf den Studie-nerfolg auswirkt.

Das RIS eignet sich jedoch nicht nur zur Findung von

Rechtssätzen, auch ganze Ge-setzestexte können, stets aktuell, aufgerufen werden.

Insbesondere wenn es darum geht etwas Bestimmtes innerhalb eines Gesetzes zu finden, emp-fiehlt sich das RIS, da man sich mithilfe der Suchfunktion aufwen-diges Herumblättern im Kodex vermeiden kann. Das spart Zeit und Nerven. Zudem lassen sich auch mühelos Rechtslagen aus vergangenen Tagen aufrufen.

Die Studienvertretung emp-fiehlt daher den jüngeren Se-mestern sich möglichst rasch mit dem RIS vertraut zu machen.

Mag. Manfred Krippel

RIS-fit? Tipps für Beginners

Hörsaal 230 in der Kapitelgasse, Wintersemester 2010/11, folgendes Szenario:

Konzentriert und aufmerksam lauschen mehr als 300 Studierende, vorwiegend Neulinge, der Vorlesung „Bürgerliches Recht Allgemeiner Teil“ von Prof. Graf. ..

Wenn man im RIS einen Gesetzes-text zur Gänze aufrufen möchte und nicht jeden Paragraphen als einzel-nen „Treffer“ der Suche aufgelistet haben möchte, sondern das Gesetz fortlaufend angezeigt sehen möchte (wie in der gedruckten Version), gibt man in der RIS-Suchmaske unter„Kurztitel“ das gewünschte Ge-setz ein (zum Beispiel „abgb“) und bei „Paragraph“ einfach nur 0! Klickt man dann auf „geltende Fassung“, so erscheint das Gesetz chronolo-gisch aufgebaut.

(Quelle: ris.bka.gv.at)

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Berufungskommission Finanz-recht I

Nach dem Weggang von Prof.in Sabine Kirchmayr-Schliesselberger an die Universität Wien hat der Se-nat jüngst eine Berufungskommis-sion an der RW-Fakultät eingesetzt, die einen Vorschlag für die Beset-zung der ab 1.7.2011 vakanten Pro-fessorInnenstelle für Finanzrecht I erarbeiten soll. Es besteht daher Hoffnung, dass rechtzeitig mit 1.7.2011 bzw allenfalls mit Beginn des nächsten Wintersemesters (WS 2011/2012) die Professur für Finanzrecht I wieder besetzt wird. Dies ist für einen geordneten Studi-enbetrieb sowohl im Regelstudium Jus als auch im Bachelor- bzw. Masterstudium Recht und Wirt-schaft unbedingt erforderlich.

Preis für öffentlichrechtliche Diplomarbeit

Mag.a Michaela Eva Maria Langer hat für ihre am FBÖR eingereichte und hier approbierte

Diplomarbeit (Note: Sehr gut) zum Thema „Verkehrsüberwachung mit-tels bildverarbeitender technischer Einrichtungen – aus datenschutz-rechtlicher Sicht“ (Betreuer: Prof. Stolzlechner; Mitbetreuer: Mag. Horvath) einen Peter-Faller-Förder-preis 2010 erhalten. Der Preis wird von der WU Wien für herausragen-de Arbeiten auf dem Gebiet des Verkehrswesens und der Transport-wirtschaft verliehen. Wir gratulieren Mag.a Langer aufrichtig.

Interdisziplinäres Doktoranden-kolleg

Das seit einigen Semestern erfolgreich laufende interdiszipli-näre Doktorandenkolleg (Strasser/Lagodny/Winner) findet auch heuer im WS mit einem Blocktermin in Vent/Ötztal statt. Durch hinrei-chende Vorbereitungen sollen DoktorandInnen in einer offenen Werkstatt-Atmosphäre über den Stand ihrer Arbeit berichten. Das Besondere an der Veranstaltung ist, dass dies gerade auch gegenüber

Fachfremden erfolgen soll: Wer z.B. im Strafrecht arbeitet, soll sein Thema nicht nur einem Doktoran-den aus dem Zivilprozessrecht oder dem Völkerrecht erläutern können, sondern auch z.B. einer Doktoran-din aus der Politikwissenschaft oder der Volkswirtschaft. Der erhoffte Ertrag besteht namentlich darin, dass für die eigene Dissertation aufgezeigt wird, wo man mit der eigenen Arbeit steht, wo noch Fra-gen offen sind, wo man selbst noch „Erklärungsbedarf“ hat.

o.-Prof. Harald Stolzlechner

Fachbereichsnews

FB Öffentliches Recht

Auch in dieser Ausgabe des Jusknackers gibt‘s interessante Infos aus dem Fachbereich Öffentliches Recht, sowie dem FB der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.

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JusKnacker

Brandaktuelle News gibt es die-ses Mal vom kleinsten Mitglied des Fachbereichs Sozial- und Wirtschaftswissenschaften - der Rechtsgeschichte - zu berichten:

Erstmals wurde der Erika-Weinzierl-Preis - der von der Universität Salzburg für hervor-ragende Abschlussarbeiten aus dem Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung vergeben wird – an eine Dissertantin der

Rechtswissenschaftlichen Fakul-tät vergeben. In einer gelunge-nen Feier fand am Mittwoch, 19. November, in der Max-Gandolph-Bibliothek die Preisverleihung statt. Als Namensträgerin für den Preis fungiert die „Grande Dame“ der österreichischen Zeitgeschichts-forschung, em. Univ.-Prof.in Erika

Weinzierl, die durch ihren Sohn Grußworte überbringen ließ. Erika Weinzierl wirkte viele Jahre lang an der Universität Salzburg, als eine der ersten Professorinnen Öster-reichs. Der nach ihr benannte Preis wird vom Frauenbüro der Stadt Salzburg und der Stabsstelle für Chancengleichheit, Anti-Diskrimi-nierung und Frauenförderung des Landes Salzburg gestiftet und ist mit € 1.500,- dotiert.

Dissertation wies rechtliche und politische Brisanz auf

Diesjährige Preisträgerin war Frau Dr.in Anna Wildt mit ihrer Dissertation über „Frauenspezifi-sche Aspekte im Flüchtlingsrecht“. Die prämierte Doktorarbeit aus dem Dissertationsfach Frauenrecht wurde von Frau ao.Univ.-Prof.in Ulrike Aichhorn (FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Bereich Rechtsgeschichte) betreut, Zweit-betreuer war ao.Univ.-Prof. Rudolf Feik (FB Öffentliches Recht).

Dr.in Anna Wildt hat mit ihrer Dissertation ein Thema aufgegrif-fen, das politisch, wie rechtlich besondere Brisanz hat. Immer mehr Menschen fliehen vor belas-tenden und gefährlichen Lebens-umständen in ihrer Heimat. Nach Asylstatistiken ist ein Drittel der in Österreich auf hältigen Asylantrag-stellerInnen weiblich. Ausgehend von der Tatsache, dass vermehrt frauenspezifische Verfolgung an das Tageslicht rückt, stellt sie die

Frage, wie die Rechtsprechung den Flüchtlingsbegriff bei frauenspe-zifischer Verfolgung auslegt und welche Schwierigkeiten die Praxis hat, einen frauenspezifischen Verfolgungssachverhalt unter den Flüchtlingsbegriff zu stellen. Dabei geht es auch um die Frage, wie die Praxis Verfolgung „aufgrund des Geschlechts“ unter einen an und für sich geschlechtsneutral formu-lierten Flüchtlingsbegriff stellt.

Durch die langjährige Tätigkeit der Preisträgerin als Rechtsberate-rin für Frauen in Krisensituationen sowie Flüchtlinge und Asylwerbe-rInnen zeichnet sich die Disserta-tion auch durch eine gelungene Verbindung zwischen Theorie und Praxis aus. Die Dissertation wurde bereits publiziert und ist im Herbst 2010 im Jan-Sramek-Verlag, Wien, unter dem Titel „Frauen im Asyl-recht“ erschienen.

Ao. Univ. Prof. Mag. Dr. Ulrike Aichhorn

Dissertantin der Rechtswissenschaften erhielt Erika-

Weinzierl-Preis für hervorragende Abschlussarbeit

FB Sozial- und Wirtschaftswissenschaften

Univ.-Prof. Dr. Eva Haus-bacher, Dr. Anna Wildt, Dr.Ulrich Weinzierl, Dr. In-grid Schmutzhart (Gendup)

Die glückliche Gewinnerin Anna Wildt nach der Über-reichung der Urkunde

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Wie schon Titel der Veranstaltung vermuten lässt, ist dieser Event eine „lebendige“ Leistungsdar-stellung der Universität, die es Professoren, Assistenten und Studenten unterschiedlicher Fa-kultäten und Fachbereichen der Universität Salzburg ermöglicht, ihre Tätigkeiten im Bereich der Forschung, ihre alltägliche Arbeit und weitere Highlights ihres En-gagements darzustellen.

Dieses Jahr waren 10 Projekte dabei, von der Gastrosophie über den Flugsimulator bis zur Zelle waren die verschiedensten Fach-bereiche vertreten.

Alle Projekte waren sehr gut vorbereitet, mit dem Ziel, nicht nur Forschungsergebnisse den akademisch gebildeten „insider“ zu präsentieren, sondern ihre Arbeit einem allgemeinen Pu-blikum vorzustellen. In dieser Veranstaltung geht es somit nicht darum, komplizierte Forschungs-ergebnisse den akademischen Kollegen vorzustellen, sondern die alltägliche Arbeit der Forscher allgemein verständlich aufzube-

reiten und den Menschen, die ge-rade im Europark einkaufen, auch näher zu bringen. Hier liegt also die Besonderheit und auch die Schwierigkeit der Veranstaltung – die einfache, und dennoch at-traktive Darstellung von eigentlich schwierigen und komplizierten Inhalten. Diese Darstellung muss auch noch jedem zugänglich sein, besucht wurden die Stände von allen möglichen Berufs- und Altersgruppen – von Politikern über Lehrer und Handwerker, und von kleinen Kindern über Ju-gendliche bis zu Senioren. Diese Vielfältigkeit macht die Schwierig-keit aus, die Veranstaltung für ein inhomogenes Publikum attraktiv zu gestalten – bietet aber auch eine große Herausforderung, sich mit dem eigenen Fach einmal aus einem anderen Blickwinkel zu beschäftigen.

Dieses Jahr war nach vielen Jah-ren erstmals wieder ein Projekt der Rechtswissenschaftlichen Fakultät dabei. Da diese Veran-staltung auch eine große mediale Öffentlichkeitswirkung bietet, ist die Präsenz unsere Fakultät

auch sehr wichtig. Uni:hautnah ist von zahlreichen Presse- und Fernsehjournalisten gut besucht, und neben der Vorstellung des eigenen Projektes kann man die Veranstaltung auch dazu nützen, Studieninformationen zu verbrei-ten, also ein bisschen „Marketing“ für das Studium zu machen. Auch wichtige Sponsoren sind bei der Veranstaltung vertreten, von Eu-ropark über Red-Bull bis Saturn ermöglichen sie es, durch finanzi-elle Unterstützung und Sachleis-tungen, die Forschungsprojekte der Universität zu präsentieren.

Dieses Jahr waren wir Juristen mit einem Projekt im Bereich des römischen Rechts erfolgreich da-bei. Der Name des Projektes war „Ein Tag am römischen Gerichts-hof“. Gezeigt wurde unter ande-rem, wie sich eine Verhandlung im alten Rom abspielte. So konn-ten wir die Vorteile des römischen Systems im Vergleich zu den modernen Systemen zeigen. Der Praetor, also der Magistrat (ein Art von Justizminister), der für die rechtlichen Verfahren zuständig ist, war ein Politiker, der nur auf

uni:hautnah 2010

„Forschung

zum

Anfassen“

11

Page 12: JusKnacker_Ausgabe 6

bestimmte Zeit seine Arbeit leisten konnte. Er beriet die Menschen zu ihren Rechten, und konnte eine Klage zulassen oder auch nicht. Die Beratung durch den Praetor war unentgeltlich, weiters konnte er die Verhandlung eröffnen oder auch nicht, wenn er das für recht-mäßig hielt. Auch die Richter, die über den Fall entscheiden sollten, waren Privatrichter und der Prae-tor wählte Sie mit der Zustimmung beider Parteien aus. Die Verhand-lungen dauerten üblicherweise ei-nen Tag (undenkbar im Vergleich zu Heute) und beide Seiten hatten somit am Ende des Tages die Lösung des Falles vorliegen.

Ein sehr schnelles Verfahren also, bei dem nicht nur die Richter eine aktive Rolle spielten sondern auch ein Rechtspolitiker und die Parteien.

Um das Geschehen noch lebendiger zu gestalten, wurde vom Projektteam mit Studenten (Andrea Longo, Walter Schwar-zenbrunner, Julia Hüttinger, Mar-tina Pluda, Christoph Filip, Ines Palfy) eine kurze Filmsequenz in römischen Kostümen gedreht, die einen Tag am römischen Gerichts-hof zeigte. Dieser Kurzfilm wurde beispielsweise den Kindern im Europark gezeigt, und wurde auch einem großen Bildschirm durch-gehend abgespielt.

Die Antike war jedoch nicht das einzige Thema unseres Projektes. Auf einer großen Posterwand wurde gezeigt, dass das römische Recht die Grundlage unseres modernen Rechts ist, und seine Bedeutung für die modernen Privatrechtsordnungen in allen europäischen und zahlreichen au-ßereuropäischen Ländern. Auch die Römische Verfassung als Vorbild der Verfassung der USA findet Beachtung. Genau diese Forschung des römischen Rechts als Grundlage der modernen Pri-vatrechtsordnungen und als Basis des Rechtsvergleichs stellt den größten Teil der alltäglichen Tätig-keit des Studiums des römischen Rechts an unserer Universität dar. Auch weitere Ergebnisse und Tä-tigkeiten des Studiums, wie zum Beispiel zahlreiche internationale Kontakte sowie die inzwischen international berühmte Summer

School for European Private Law wurden präsentiert. Prof. Rainer hielt außerdem im Rahmen der SchülerUni einen Vortrag über das „heutige Römische Recht“, der von vielen Schulklassen besucht wurde.

Am meisten besucht wurden die Projekte von Kindern und Jugendlichen zwischen 4 und 16 Jahren. Für sie wurden auch Spiele geboten, und bei einem römischen Quiz konnten Sie ihr Wissen testen.

Den Studieninteressierten baten die Studentenvertreter der rechtswissenschaftlichen Fakul-tät, die am Projektstand vertreten waren, nützliche und wertvolle Informationen. Ihnen danken wir besonders für die wertvolle Unterstützung, und kompetente Beratung von zukünftigen Studie-renden.

Zum Abschluss war die Teil-nahme an diesem Projekt eine interessante und erfolgreiche Er-fahrung für uns Juristen, die auch in verschiedenen Presseberichten nachgelesen werden kann. Es würde uns natürlich sehr freuen, wenn auch nächstes Jahr unser Fachbereich wieder teilnehmen würde, und ein weiterer For-schungsbereich einem allgemei-nen Publikum präsentiert wird.

o.Univ.-Prof. DDr. Johannes Rainer

JusKnacker

(Quelle: wildbild)

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Neubesetzung der Professur für Zivilrecht:

Interview mit Christian Rabl

JK: Haben Sie sich bewusst für das Jus-Studium entschieden?Rabl: Zu meiner Schande, nein. Die Idee kam von meinem Vater.

JK: Wie ist die Leidenschaft für das Zivilrecht entstanden? Haben bestimmte Lehrer oder Mentoren eine Rolle gespielt?Rabl: Personen waren nicht pri-mär ausschlaggebend, wobei ich meinem Lehrer Welser sehr für die Toleranz gegenüber von ihm abweichenden Ideen dankbar bin. Tatsächlich hat mein besonderes Interesse der Gegenstand selbst geweckt. Wer sich näher mit pri-vatrechtlichen Fragen beschäftigt, kommt der Faszination nicht aus. Immer verbirgt sich hinter den Rechtsfragen das reale Leben. Und immer stellen sich neue kniff-lige Fragen, die es zu lösen gilt.

JK: Wie beurteilen Sie die Situ-ation der Studierenden heute im Vergleich zu Ihrer Studentenzeit? Haben sich die Anforderungen stark geändert?Rabl: Salzburg hat im Vergleich zur Wiener Fakultät, an der ich studiert habe, den unschätzba-ren Vorteil, das ein persönlicher Kontakt zwischen Lehrendem und Student möglich ist. Die Betreu-ung empfinde ich persönlich - jedenfalls in der kurzen Zeit, in der ich nun hier bin - als hervor-ragend. Im Vergleich zu meiner Jugend haben sich allerdings die

äusseren Rahmenbedingungen für die Studierenden massiv ver-ändert. Der allgemeine ökonomi-sche Druck ist spürbar. Zu meiner Studienzeit galt noch als sicher, dass jeder Absolvent einen guten Job erhalten wird. Dieses Grund-gefühl existiert nicht mehr. So sind denn die heutigen Studenten nach meinem Gefühl doch wesentlich „Besser“ als vor 25 Jahren.

JK: Sie sind mehrmals ausge-zeichnet geworden, unter an-derem mit dem Förderpreis der Juristischen Blätter. Was emp-fehlen Sie Studenten, die sich bei solchen Ausschreibungen bewer-ben möchten? Was sollte man für eine erfolgreiche Bewerbung

unbedingt beachten?Rabl: Zunächst braucht es natür-lich eine preisverdächtige Arbeit. Sodann schadet es sicher nicht, sich mit einem Professor über die einschlägigen Möglichkeiten zu beraten.

JK: Sie sind nicht nur Wissen-schaftler, sondern auch Praktiker: 2006 haben Sie die RA-Prüfung mit ausgezeichnetem Erfolg bestanden. Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach die praktische Erfahrung für die Lehre?Rabl: Diese Frage lässt sich sicherlich nur individuell beant-worten. Schaden kann Praxiser-fahrung nicht. Für mich persönlich brachte sie ganz enorme Vorteile, weil hinter vielen Beispielen nun auch reale Erfahrungen stehen, welche die Vermittlung des Stoffes hoffentlich erleichtern. Ob die Übung gelingt, werden freilich meine Hörer entscheiden.

JK: Warum sind Sie gerade dem Ruf nach Salzburg gefolgt?Rabl: Der Ruf bedeutete für mich nicht nur eine wirkliche Ehre, sondern gerade auch aus privaten Gründen einfach nur ein großes Glück. Ein Teil meiner Familie lebt hier, so dass die Annahme des Rufes auch eine Art Heimkehr bedeutete.

JK: Sie sind nun seit einigen Wo-chen im „Lehrbetrieb“ an der hie-

„Die heutigen Studierenden sind meinem Gefühl nach doch wesentlich ‚beser‘ als vor 25 Jahren“, so Rabl.

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sigen Fakultät eingebunden. Gibt es Ihrer Meinung nach – neben dem offensichtlichen Unterschied der Größe – wesentliche Unter-schiede zwischen den Fakultäten in Wien und Salzburg?Rabl: Dafür brauche ich noch ein wenig mehr Erfahrungszeit. Ich sehe jedenfalls an beiden Fakultä-ten das Bestreben der Lehrenden, einen möglichst guten Lehrbetrieb auf die Beine zu stellen.

JK: Sie haben 2005 zusammen mit Prof. Welser ein Buch über den Fall Klimt veröffentlicht. Diese Causa wurde nicht nur in Fachkreisen, sondern auch in der Öffentlichkeit heiß diskutiert. Wie beurteilen sie den Ausgang des Falles?Rabl: Ausnahmsweises öffentli-ches Interesse interessiert mich grundsätzlich nicht. Es ging ausschließlich um Rechtsfragen, die durchaus diffizil waren. Der Ausgang des Falles entsprach meiner Rechtsauffassung.

JK: In einem Artikel, der 2007 in Die Presse („Der Pflichtteil hat seine Berechtigung verloren“, 15.5.2007) erschienen ist, fordern Sie die Abschaffung des Pflicht-teils im Erbrecht. Können Sie kurz die wesentlichen Argumente darlegen?Rabl: Der Beitrag sollte eine rationale Diskussion über die-ses Rechtsinstitut initiieren. Die

emotionalen Reaktionen haben diese Hoffnung enttäuscht. Der Pflichtteil ist offenbar vielen als solcher ans Herz gewachsen. Tatsache ist, dass bisher keines der vorgebrachten Argumente widerlegt wurden. Der zwingende Anteil der Kinder am Vermögen des Erblassers sollte vor 200 Jahren - ja so alt ist unser ver-ehrtes ABGB - deren Versorgung sichern. Aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung sind die pflicht-teilsberechtigten Kinder von heute typischerweise im Pensionsalter. Das Pflichtteilsrecht der Eltern ist überhaupt unerklärlich. Jenes des Ehegatten zwar relativ neu (etwas über 30 Jahre), aber deshalb auch nicht überzeugt erklärt.

JK: Welche Themenstellungen interessieren Sie als Betreuer von wissenschaftlichen Arbeiten besonders?Rabl: Da bin ich wirklich völlig offen.

JK: Haben Sie bestimmte Projek-te oder Ziele, die Sie in nächster Zeit an der Universität verwirkli-chen wollen?Rabl: Da gibt es eine Menge, aber zunächst einmal geht es darum, möglichst rasch so richtig anzukommen.

Herzlichen Dank für das Interview!

Stephanie Herrwerth

JusKnacker

Zur Person

Christian Rabl war nach sei-nem Studium der Rechtswis-senschaften an der Universität Wien seit 1993 Assistent bei Prof. Rudolf Welser. Er wurde seitdem mit mehreren Preisen ausgezeichnet, so auch z.B. 1997 mit dem Förderpreis der Juristischen Blätter oder dem Kurt-Wagner-Preis der Öster-reichischen Notariatskammer im Jahr 2002. Seit 2002 wurde ihm die Lehrbefugnis als Uni-versitätsdozent für Zivilrecht verliehen. Die Ausbildung zum Rechtsanwalt begann er 2003, er schloss sie 2006 mit ausge-zeichnetem Erfolg ab.

Seit 2010 wurde er als Uni-versitätsprofessor für Bürger-liches Recht und Recht der Finanzdienstleistungen an den Fachbereich Privatrecht an der Universität Salzburg berufen.

Forschungssschwerpunk-te sind sämtliche Gebiete des Bürgerlichen Rechts, insbe-sondere das Bank- und Ka-pitalmarktrecht, Kreditsiche-rungsrecht, Schadenersatz-, Insolvenz- und Erbrecht.

Außerdem ist er Rechts-anwalt bei Kosch & Partner Rechtsanwälte GmbH und hält laufend Vorträge.

Klimt und Pflichtteil: Faszination Zivilrecht

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Beim Gedanken an die Zeit nach dem Studium denkt man meistens an die Berufe, die man ergreifen möchte, oder mit welchen Thematiken man sich fachlich auseinandersetzen möchte. Dass dazwischen ein ganz entscheidender Schritt liegt, bei dem viele Stolper-fallen warten, wird gern ver-drängt: Die erfolgreiche Bewer-bung.

Auch für AbsolventInnen des Jus-Studiums reicht es heute nicht mehr, einen schnell abge-tippten Lebenslauf den Zeugnis-sen und Bescheiden beizulegen und sich ein paar generell gehal-tene Zeilen für das Anschreiben auszudenken. Gerade Unterneh-men nehmen ihre BewerberIn-nen genau unter die Lupe und erwarten eine ausgefeilte, auf den Adressaten zugeschnittene Prä-sentation von Person und Werde-gang. Deswegen hat das Career Center der Universität in diesem Semester ein Bewerbungstrai-ningsseminar speziell für Jus-StudentInnen und AbsolventInnen unter der Leitung von Dr.in Silvia Augeneder angeboten.

Seminar speziell abgestimmt auf JuristInnen

Am ersten Tag des Seminars wurde beim gegenseitigen Ken-

nenlernen der TeilnehmerInnen schnell klar, dass viele sich noch nie „richtig“ beworben haben, da Praktika und Ferialjobs oft durch Beziehungen vergeben werden oder eine ausführliche schriftli-che Bewerbung nicht verlangt wurde. Umso größer ist die Hemmschwelle vor dem Bewer-bungsvorgang: Wie baut man ein Anschreiben und den CV richtig auf, vor allem wenn man noch nicht allzu viel vorangegangene Erfahrungen und Tätigkeiten aufweisen kann? Was sagen die einzelnen Elemente einer Stel-lenausschreibung aus und wie verknüpft man das Anschreiben damit? Wie findet man überhaupt Ausschreibungen?

Dazu wurden viele hilfreiche Tipps und Tricks vermittelt und durch Hinweise darauf, was sich die „Gegenseite“, die Persona-listInnen in den Unternehmen erwarten, viele Hürden beseitigt.

Die TeilnehmerInnen hatten die Aufgabe, ihren Lebenslauf bis zum nächsten Seminartermin zu adaptieren und hatten dabei die Möglichkeit, in Einzelgesprächen ihre Unterlage mit der Seminarlei-terin durchzugehen.

Auch beim Bewerben gilt: Übung macht den Meister!

Beim nächsten Termin wurde der nächste Schritt geprobt: Das

Vorstellungsgespräch. Hier gilt es, trotz Nervosität einen guten und unverfälschten Eindruck der eigenen Person zu hinterlassen. Dass das gar nicht so einfach ist, zeigte sich im Rollenspiel zwischen den einzelnen Teilneh-merInnen, welches auf Video auf-gezeichnet und später analysiert wurde. Das Feedback war sehr aufschlussreich: Die Bedeutung einer gleichbleibenden Mimik und Gestik wurde deutlich, sowie die Unterschiede, den zum Beispiel allein schon der Tonfall ausma-chen kann. Es ist auch wichtig, den Inhalt der Aussagen zu ana-lysieren, schließlich kann man „im Ernstfall“ nichts zurücknehmen.

Danach wurden die Teilnehmer den verschiedenen Unternehmen zugeteilt, die sich bereit erklärt haben, bei dem Seminar zu parti-zipieren. Sie boten die einmalige Gelegenheit, mit den Studie-renden Bewerbungsgespräche unter realen Bedingungen zu simulieren. Dazu mussten – wie bei einem „echten“ Bewerbungs-verfahren – zunächst die Bewer-bungsunterlagen eingeschickt werden, mit denen sich die Per-sonalverantwortlichen auf die Ge-spräche vorbereitet haben. Sol-che Übungen ohne den üblichen Druck sind eine sehr lehrreiche Erfahrung. „Die Gespräche sind eine gute Möglichkeit, im Rahmen einer geschützten Werkstätte Per-

Erfolgreiches Bewerben für JuristInnen

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sonalvertreterInnen zu treffen und seine persönliche „Visitenkarte“ zu hinterlassen“, sagt Igor Murkovic, einer der Kursteilnehmer.

Viele TeilnehmerInnen haben die Erfahrung gemacht, dass detaillierte Fragen zum Unter-nehmen gestellt wurden. Eine Recherche auf der Firmenwebsite in der Vorbereitungsphase ist also zwingend notwendig! Auch auf das Anschreiben wurde sehr großen Wert gelegt. Dieses sollte kurz zusammenfassen, warum man sich als BewerberIn für die ausgeschriebene Stelle für geeignet hält und welche eigenen Stärken und Fähigkeiten man mitbringt. Sehr empfehlenswert ist es auch, das Anschreiben direkt – wenn bekannt – an die Bearbei-terInnen der eingehenden Bewer-bungen zu richten. Sogenannte Massenbewerbungen, bei denen AbsolventInnen die identische Bewerbung an möglichst viele Un-ternehmen aussendet, sind also nicht zielführend.

Ein weiteres Highlight es Seminar war der Nachmittag bei der „Wüstenrot“. Die Personalab-teilung hatte sich nicht nur bereit erklärt, mit drei Seminarteilneh-merInnen Übungsbewerbungs-gespräche zu führen, sondern hat es den übrigen Studierenden auch ermöglicht, bei diesen Ge-sprächen anwesend zu sein! Die beobachteten Interviews wurden danach zusammen besprochen und die Spezialisten von „Wüs-

tenrot“ verrieten, auf was sie bei solchen Gesprächen besonders achten und welches die „does and don‘ts“ in solchen Situationen sind. So vorbereitet fühlen sich die StudentInnen besser gewappnet und gehen nun wesentlich gelas-sener in solche Gespräche.

Intelligenztest und Assessment Center

Schließlich wurden am letzten Seminartag neben den Feedbacks zu den einzelnen Probebewer-bungen auch die üblichen Intel-ligenz- und Persönlichkeitstest, die manche Unternehmen von ihren Bewerbern absolvieren lassen, und das sog. „Assessment Center“ besprochen. Solche Tests dienen nämlich nicht nur dazu, die mathematisch-logischen oder sprachlichen Fähigkeiten der Testpersonen auszuloten, son-dern auch zu prüfen, wie sie unter Druck Aufgabenstellungen erle-digen können. Es ist also absolut normal, dass die Zeit zum Lösen zu kurz bemessen ist und man nicht fertig wird. Natürlich kann man solche Tests nicht wirklich „üben“, aber durch Kenntnisse über die Art und Zielrichtung der Aufgabenstellung ist es durchaus möglich, einen gewissen Vorteil gegenüber MitbewerberInnen zu entwickeln.

Dasselbe gilt übrigens auch für sog. „Assessment Center“. Meistens wird hier zu Beginn von

allen TeilnehmerInnen eine kurze Selbstpräsentation (komprimier-te Darstellung des bisherigen Werdegangs und der Person) verlangt. Der erste Eindruck, den die Unternehmen dabei von KandidatInnen erhält, hat einen hohen Stellenwert bei der späte-ren Gesamtbewertung. Durch das Üben solcher Vorstellungen und die spätere Videoanalyse konnten die SeminarteilnehmerInnen be-stimmte „Hoppala`s“, die wirklich jedem passieren, erkennen und vermeiden lernen.

Das Seminar hat allen Teil-nehmerInnen in entspannter Atmosphäre viel Hilfreiches und Nützliches zum Thema Bewer-bung vermittelt und ist für jeden nur empfehlenswert.

Wir danken Frau Dr.in Auge-neder für das tolle und aufwendi-ge Seminar!

Stephanie Herrwerth

Zusammenfassung

Das Seminar „Bewerbungs-training für JuristInnen“ wird vom Career Center angeboten. Voraussetzungen für die Teil-nehmerInnen war, dass sie sich in der Mitte bis Ende des Studi-ums befinden und vorweg einen Lebenslauf an die Kursleiterin Frau Augeneder schicken soll-ten. Die StV hat das Seminar im WS 2010/2011 übrigens mit € 500,- gesponsert!

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Schönherr Rechtsanwälte (www.schoenherr.eu) sponserten im Dezember mit € 200,- einen Punsch- und Glühweinstand an der Juridischen Fakultät. Die Ver-treterInnen der Studienvertretung brachten diesen an die Studie-renden und sammelten Spenden für die Kinderkrebshilfe Salzburg. Insgesamt konnten fast €200,- ge-sammelt werden. An dieser Stelle möchten wir uns herzlich für eure rege Teilnahme bedanken!

Svjetlana Vulin

Es weihnachtete sehr...

Der Ansturm war so groß, dass der Glühwein noch vor Einbruch der Dämmerung ausging!

Die Spenden gingen an die Kinderkrebshilfe Salzburg.

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JusKnacker

Wenn man gebeten wird, etwas zur Geschichte der Juridi-schen Fakultät in Salzburg zu erzählen, was soll man da bloß sagen? Natürlich kann man die geneigte Leserschaft mit einer Masse von Zahlen und Namen langweilen, dozieren, dass die Fakultät 1965 (wieder) gegründet wurde, mit sage und schreibe vier Professoren, fünf Assistenten und 158 Studentin-nen und Studenten (obwohl ich argwöhne, dass dazumal der Damenanteil unter den Studie-renden noch weitaus kleiner war als heute). Dann kommen Listen von Lehrstühlen, Institu-ten und schließlich Fachberei-chen, Professorinnen und Pro-fessoren, und so weiter, und so weiter. Das ist irgendwie nur für Archivare und Statistiker interessant.

Ich könnte aber auch erzählen, wie es so war, in einer ehema-ligen Schuhfabrik zu studieren, die – ruhig und zentral hinter dem Hauptbahnhof gelegen – eigent-lich immer schon baufällig war und einen gewissen morbiden Charme versprühte. Damals war das „Buffet“ – eine Mensa im heu-tigen Sinn gab es nicht – lediglich eine Theke mit vielleicht sechs, sieben Tischchen davor. Ein warmes Mittagessen gab es nur

auf Vorbestellung, dafür war es im Gegensatz zu heute im Toskana-trakt immer frisch zubereitet. Und weil der Haupteingang zu den Hörsälen und Instituten direkt an den Tischerln vorbei führte, war es halt ein bisserl peinlich, dort vom Professor beim Kaffee trat-schend angetroffen zu werden, zumal man sich nur zwei Stunden zuvor bei ebendiesem wegen „plötzlicher Erkrankung“ von der Übung abgemeldet hatte ...

Provinziell und weltoffen, mo-dern und traditionsbeladen

Aber diese Erzählungen haben al-lenfalls noch nostalgischen Wert, und kommen wohl nur bei jenen gut an, die es selbst erlebt haben; hat was vom „Damals, beim Gold-schürfen am Klondike“-Gerede alter Männer.

Stattdessen habe ich mir überlegt, was denn wohl den Charakter dieser Fakultät, oder besser: Dieser Universität in Salzburg so stark bestimmt hat, dass sie heute noch ganz eigen ist, d.h. gleichzeitig provinziell und weltoffen, modern und traditions-beladen. Und um das erklären zu können, muss ich eben ganz am Anfang ansetzen:

Wie hoffentlich allgemein be-kannt, war Salzburg bis zum Jah-re 1803 nicht Teil von Österreich,

sondern ein quasi-souveränes Territorium des Heiligen Römi-schen Reiches deutscher Nati-on, und zwar nicht irgendeines: Wenn nicht an Größe, so aber an Einfluss und Reichtum gehörte das Fürsterzbistum Salzburg zu den wichtigsten des Reiches. Darüber hinaus fungierte es in den häufigen Konflikten zwischen Kaiser und Papst im Mittelalter stets als Bollwerk päpstlicher Machtansprüche. Nicht umsonst wurde der Bau der Festung Ho-hensalzburg 1077, im Jahre des Investiturstreits begonnen. Wenn man als einziger Papsttreuer in der ganzen Region von lauter Anhängern eines starken Kaiser-tums umgeben ist, tut man wohl gut daran, sich einen Schildkrö-tenpanzer zuzulegen.

Bei aller Machtfülle in Salzburg, die natürlich vornehmlich vom Erdöl jener Zeit, nämlich dem

„Von der Schuhfabrik in den Landkartensaal“

oder:

„Die Geschichte der Juridischen Fakultät“

Prof. Hanke erzählt die Ent-stehungsgeschichte der Uni(Quelle: Universität Salzburg)

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Salz finanziert wurde, ist sehr erstaunlich, dass es bis zur Grün-dung einer eigenen Universität noch lange dauerte. Im vierzehn-ten und fünfzehnten Jahrhundert sprossen in Europa die Hoch-schulen, nur der Alpenraum blieb offenbar ein weißer Fleck auf der intellektuellen Landkarte. Die Hauptgründe dafür waren einmal das große Misstrauen gegenüber den damaligen Monopolisten in Sachen Bildung, nämlich den Je-suiten, und – was Wunder, denn so etwas ändert sich wohl nie – der Geiz jener, die die Universität bezahlen sollten. Erzbischof Wolf Dietrich hatte ja fürwahr wichti-gere Projekte zu finanzieren: das Bauen und Abreißen von Paläs-ten, ein Krieg gegen Bayern, und so weiter. Erst 1617 wurde daher die Vorstufe der heutigen Universität gegründet: Ein Gymnasium, das von bayrischen Benediktinern betrieben wurde. Auch hier war der erzbischöfliche Spenden-wille sehr begrenzt, sodass das Lehrangebot überschaubar blieb. Erst Erzbischof Paris Lodron griff wesentlich tiefer in den Geldbeu-tel, was letztendlich zur formellen Gründung der Universität im Jahre 1622 führte; und ihm mit Recht das Privileg zuteilte, noch heute als Namensgeber unserer Uni zu wirken. Untergebracht war sie schon damals im Bereich der heutigen theologischen Fakultät und Universitätsbibliothek. Attrak-tiv wurde die Salzburger Universi-tät für Studierende dadurch, dass sie eine der wenigen, von der

„Vorherrschaft“ des Jesuitenor-dens unabhängigen Hochschulen im deutschsprachigen Raum war. Ihren hervorragenden Platz im damaligen Universitätenranking – so es das schon gegeben hätte – verdankte sie aber der weltpoli-

tischen Situation: In Mitteleuropa tobte von 1618 bis 1648 der Drei-ßigjährige Krieg, der in den be-troffenen Gebieten unglaubliche Zerstörungen, Bevölkerungsver-lust und wirtschaftlichen Kollaps hervorrief. Nicht so in Salzburg, denn Paris Lodron hatte – obwohl katholischer Erzbischof – sich in dem Konflikt zwischen Katholi-ken und Protestanten für neutral erklärt, was verfassungsrechtlich bedenklich war, aber akzeptiert wurde. Glücklicherweise gab sich der Landesherr – anders als seine ös-terreichischen Nachfolger – nie-mals dem Irrglauben hin, fromme Worte und eine Neutralitätserklä-rung allein würden ausreichen, um Salzburg vor dem Krieg zu bewahren. Mit gigantischem Geldaufwand verwandelte er die Stadt in eine der am stärksten befestigten Siedlungen Europas,

und ließ sie von kampferfahrenen Söldnern beschützen. Es waren diese Mauern, die sowohl die bayrischen als auch die schwedi-schen Heere dazu bewegten, von einem Angriff und der Besetzung abzusehen, und statt dessen zu verhandeln. Hinter dem steiner-nen Schutzschirm gedieh die Uni-versität durch den Zustrom von Professoren und Studenten aus den kriegszerstörten Gebieten, was sie damals zu einer echten „Ausländer-Uni“ machte. Das polyglotte Klima brachte einen Höhenflug in theologischer und juristischer Lehre und Forschung mit sich, und auch nach Ende des Krieges blieb die Salzburger Uni äußerst populär und renom-miert: Allein die große Anzahl der bestellten Fakultätsgutachten zu bedeutenden theologischen und juristischen Problemen spricht Bände.

Philosophischen Fächer galten eher als „Studieneingangspha-se“

Damals wurde auch das Recht zumeist von Geistlichen gelehrt, und die philosophischen Fächer galten eher als „Studieneingangs-phase“ von Theologie und Jus. Mit den Naturwissenschaften hat-te man es anfangs ebenfalls nicht so. Das änderte sich mit der Auf-klärung, als man der Physik und Mathematik mit eigenen Lehr-stühlen endlich Aufmerksamkeit schenkte. Das Jusstudium wurde durch Hinzuziehung von Medizin, Pädagogik und Philosophie sehr

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(Quelle: Universität Salzburg)

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JusKnacker

modernisiert. Dennoch konnten diese Schritte nicht verhindern, dass die Anzahl der Studenten im ausgehenden achtzehnten Jahr-hundert stetig sank. Schuld daran waren nationalistische Tendenzen der zwei mächtigen Nachbarn, Österreich und Bayern. Beide ver-boten ihren Studenten das Stu-dium im Ausland, was der Salz-burger Universität etwa die Hälfte ihrer Studenten kostete. Damit einher gingen der Verlust an Ein-künften, Kompetenz, Prestige und akademischen Nachwuchs; dies nur als kleine Nebenbemerkung, gerichtet an jene, die am liebsten ausländischen Bürgern das Studi-um bei uns verbieten würden ...1803 wurde das Fürsterzbistum Salzburg aufgelöst, verblieb aber noch für kurze Zeit unter dem Kurfürsten von Toskana souve-rän. Diesem „Gastspiel“ und dem späteren Wohnsitz seiner Familie verdankt das heutige juridische Fakultätsgebäude auch seinen Namen. In dieser Zeit kam es nochmal zu einer späten Blüte der Universität, jetzt sogar mit einer medizinischen Fakultät.Dann ging es jedoch Schlag auf Schlag, Salzburg kam an Ös-terreich, dann Bayern, danach wieder an Österreich. 1810, unter bayerischer Vorherrschaft, wurde die Universität Salzburg, unliebsame Konkurrenz zur Uni in Landshut (später in München), aufgelöst. Wenigstens die theolo-gische Fakultät wurde später im 19. Jahrhundert, und nach vielen Interventionen, wieder errichtet. Weitere Fakultäten blieben in einem langen Streit, in welchem

es darum ging, ob die Uni jetzt eine „freie katholische“, oder eine „staatliche“ werden sollte, auf der Strecke. Das währenddessen für eine neue Universität gesammelte Geld löste sich in der dem Ersten Weltkrieg folgenden Inflation ins Nichts auf, sodass dann nicht nur politische, sondern vor allem auch finanzielle Gründe gegen weitere Fakultäten sprachen. Die natio-nalsozialistische Machtübernah-me in Österreich 1938 beendete schließlich auch die Tätigkeit der theologischen Fakultät, und bis zum Ende des Zweiten Welt-krieges gab es überhaupt keine Hochschule in Salzburg.

Professoren und Assistenten konnten damals mit „Mädchen für alles“ umschrieben werden

Glücklicherweise war das politi-sche Engagement für die Bildung unter den Politikern der Nach-kriegszeit größer als man bei ihren Nachfolgern in heutiger Zeit erkennen kann, und so wurde zusätzlich zu der unmittelbar nach Kriegsende wiedererrichteten theologischen Fakultät 1962 eine philosophische gegründet, und 1965 endlich mit einer rechtswis-senschaftlichen Fakultät ergänzt, sodass man spätestens ab dann mit Fug und Recht wieder von ei-ner ausgewachsenen Universität sprechen kann. Die schon damals in Aussicht gestellte medizinische Fakultät jedoch ist bis heute ein Wunschtraum geblieben.Wie man sich denken kann, hatte die Frühzeit der juridischen Fakul-tät durchaus etwas von Pionier-

zeit an sich: Bürokratis-mus existierte kaum, die wenigen Professoren und Assistenten waren eher „Mädchen für alles“. Dementsprechend war das Lehr-angebot zwar beschränkt, aber bunt gemischt, und alle wesent-lichen Fächer waren bald durch mehrere Lehrende vertreten.Untergebracht wurde die Fakultät, wie schon eingangs erwähnt, in einem unscheinbaren Gebäude hinter dem Bahnhof, in der Wei-serstraße 22. Es war alles andere als repräsentativ, und platzte schon damals aus allen Nähten, sodass man zusätzliche Räume in der noch weniger eindrucksvol-len Lokation Ferdinand-Porsche-Straße 8, im damaligen Rotlicht-bezirk der Stadt, gegenüber vom Hotel Europa, anmieten musste. Dort wurde dann ab 1971 das Ins-titut für Wirtschaftswissenschaf-ten untergebracht, während das ebenfalls 1971 gegründete Institut für Forensische Psychiatrie in der Landesnervenklinik, heute Christian-Doppler-Klinik einzog.Von Anfang an war die Unterbrin-gung der juridischen Fakultät ein Provisorium gewesen, aber wie gerade am Bau des Uniparks

(Que

lle:

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burg

)

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in Nonntal eindrucksvoll bewie-sen wird, lautet die Gleichung in Österreich: „provisorisch = ewig – ein bisserl was“. Anders als die geisteswissenschaftliche Fakultät hatten wir Juristen noch das Glück, nur siebenundzwan-zig Jahre lang „provisorisch“ logieren zu müssen: Die natur-wissenschaftliche Fakultät hatte ihren großartigen Neubau auf der grünen Wiese erhalten, die restlichen Fakultäten sollten unter dem Schlagwort „Altstadt-universität“ die außerhalb der Touristenstoßzeiten verschlafene Altstadt beleben, zumal mit dem Finanzamt und der Bundespoli-zeidirektion zwei große Behörden aus dem Stadtzentrum abgewan-dert waren.

Für die juridische Fakultät war der sogenannte „Toskanatrakt“ der Residenz vorgesehen. Ur-sprünglich prachtvolle Herrscher-residenz des Fürsterzbischofs Wolf Dietrich, hatte die Nutzung als Beamtenburg unter Graf Col-loredo, Wohnung der verarmten Familie des ehemaligen Kurfürsts von Toskana, Asyl und schließ-lich Polizeihauptquartier zahllose Umbauten und Veränderungen mit sich gebracht. Dementspre-chend ging man bei der Planung der Fakultät davon aus, dass kaum noch historisch wertvolle Bausubstanz vorhanden sei, die es zu berücksichtigen galt. Doch beinahe jede einzelne Phase des Umbaus brachte Freude für Kunsthistoriker und Denkmalpfle-ger, aber Hiobsbotschaften für die Universitätsplaner: Die Sala Ter-rena und die Landkartengalerie

wurden wiederentdeckt, zahllose Hallen mit schönen Dekorationen und Fresken freigelegt, sodass am Ende feststand, die neue Fa-kultät, ursprünglich ausgelegt für mindestens achtzig bis hundert Jahre Wachstum, war schon für den damaligen status quo an Personal und Studierenden viel zu klein. Letztlich brachte nur die Adaptierung zusätzlicher Räum-lichkeiten in der Kapitelgasse Abhilfe, und man musste auch noch Jahre ohne großen Hörsaal auskommen, bis ebendort ein solcher gegraben worden war.

Was wäre ein großes Baupro-jekt ohne die „Salzburger Würze“ an Querschüssen und Protesten? Die entdeckten und restaurierten baulichen Schätze des Toskana-traktes brachten Unruhe in die besorgte Bevölkerung: Wie all-gemein bekannt, sind Studenten ja rücksichtslose Schmierfinken, und dementsprechend ruiniert würden die schönen Gebäude nach nur wenigen Jahren der Nut-zung durch sie sein. Um wie viel sinnvoller sei es doch, den Tos-kanatrakt künftig als – Museum zu nutzen, und die Uni möglichst weit weg anzusiedeln, oder doch gleich „noch ein bisserl“ in ihren Provisorien zu belassen. Verges-sen war das Schlagwort von der „Altstadtbelebung“, schien ein Museum wohl eher dem Ruhebe-dürfnis der ansässigen Bevölke-rung entgegen zu kommen.

Erfreulicherweise prallten die entsprechenden Unterschriften-listen sowohl an den Oberen der Stadt als auch des Landes ab, indem man auf bestehende

Vereinbarungen mit dem Bund verwies, und die juridische Fakul-tät im Toskanatrakt wurde 1992 fertig gestellt – bis auf die Land-kartengalerie, an der noch einige Zeit restauriert wurde. Heute ist dieses Gebäude ohne Zweifel ein ganz besonderes asset unserer Fakultät, um das uns andere Uni-versitäten beneiden, und auf das wir mit Recht stolz sein können. Selbst wenn sich die organisatori-sche Gliederung unserer Fakultät, die Studienrichtungen und -pläne noch so oft ändern mögen, wird der Toskanatrakt als solches doch ihr beständiger Rahmen von großer Schönheit und Würde bleiben.

Und ruiniert haben sie ihn bis heute nicht, die Studenten; ätsch.

Marcus Hanke

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Zum Autor

Marcus Hanke absolvierte das Diplom- und Dokto-ratsstudium der Rechtswis-senschaften an der Univer-sität Salzburg und schloss 1989 mit der Promotion zum Dr.iur.ab. Seit 2003 ist er Assistenzprofessor.

Seine Forschungs-schwerpunkte sind Glo-balisierungsgeschichte, Europäische Rechts- und Verfassungsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, Rechtsgeschichte des Nationalsozialismus sowie die Geschichte des Kriegs- und Konfliktrechts.

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JusKnacker

Am 5. Dezember wird jedes Jahr auf der ganzen Welt der „Tag des Ehrenamts“ gefeiert. Bei Ehren-amt denkt man zuerst an ein Engagement bei der Feuerwehr oder im Sportverein. Dass ein Ehrenamt auch ganz anders sein und sogar eine Verbindung zum Jus-Studium aufweisen kann, zeigt der Salzburger Verein „hel-ping hands“.

helping hands verbindet Ehren-amt mit juristischem Inhalt

Seit 15 Jahren gibt es den Verein, der sein Büro in der Kaigasse in der Altstadt hat und Haupttätigkeit fremdenrechtliche Beratung bie-tet. Das Besondere: Der Verein wurde 1995 von zehn Studieren-den der hiesigen juridischen Fa-kultät nach einem Wiener Vorbild gegründet – und bis heute im Wesentlichen von Studierenden getragen! Bei seiner Arbeit wird „helping hands“ unter anderem von dem Magistrat der Stadt Salz-burg, der Österreichischen Hoch-schülerschaft Salzburg und dem Rektor der Universität Salzburg unterstützt. „Durch die Mitwirkung bei „helping hands“ kann man

auf optimale Weise humanitäres Engagement mit juristischer An-wendungspraxis verbinden“, wird beispielsweise Prof. Eilmansber-ger in der Informationsbroschüre des Vereins zitiert. Doch wie wird man vom Studie-renden zum hilfreichen Berater? „Keiner wird hier ins kalte Wasser geworfen“, versichert Ines Lorup, eine der studentischen BeraterIn-nen und Vorsitzende des Vereins. Jeder „Neuzugang“ wird sorgfältig eingeschult und wohnt zuerst bei Beratungen bei, bevor er selb-ständig solche durchführt. Außer-dem gibt es für alle Mitarbeiter regelmäßige interne Schulungen zu den relevanten Rechtsgebie-

ten, damit eine konstant hohe Beratungsqualität gewährleistet werden kann. Ehemalige Mitglie-der, die inzwischen Anwälte oder Konzipienten sind, unterstützen das Team. Es ist deshalb auch möglich und sogar gewünscht, schon in den ersten Semestern der Studienzeit bei „helping hands“ mitzuarbeiten!

Erfahrungen bereits während der Studienzeit sammeln

Der Vorteil für die beratenden StudentInnen sind die Erfahrun-gen, die sie hier schon während des Studiums sammeln können. So sagt zB Ines Lorup, dass

helping hands

(Quelle: helping hands)

Page 23: JusKnacker_Ausgabe 6

die praktische Umsetzung von theoretischem Wissen in ihrem Ehrenamt positive Auswirkungen auf die Art und Weise hat, wie sie mit dem – manchmal trockenen – Stoff im Studium umgeht: „Ich habe durch meine Arbeit einen anderen Zugang zu den Studien-inhalten. Das hat sich zum Bei-spiel bei der Übung „Verfassung und Verwaltungsrecht“ gezeigt.“ Außerdem werden praxisrelevan-te Kenntnisse, wie der Umgang mit Klienten und der professi-onelle Abstand zu den Fällen, vermittelt, die im klassischen Lehrbetrieb der Universität nicht vermittelt werden können. Dass diese Zusatzqualifikationen und ein Dienstzeugnis von „helping hands“ auch bei Bewerbungen sehr hilfreich sein können, versi-chert Mag. Anita Steindl von der Wirtschaftskammer, eine ehema-lige Beraterin, in der Broschüre des Vereins: „Dadurch kann man Sozialkompetenz und Einsatzbe-reitschaft vorweisen“.Nina Herzog, ein aktives Mitglied, betont vor allem die zwischen-menschlichen Erfahrungen, die sie im Verein sammeln konnte. „Wie reagiert man, wenn ein

Hilfesuchender in der Beratung anfängt zu weinen?! Ich denke, ich konnte durch die Tätigkeit bei „helping hands“ ein Stück mehr lernen, was Menschlichkeit und tragische Schicksale in der Praxis tatsächlich bedeuten können.“

Unterschiedlichste Fälle und Klienten

Die Klienten, die meist durch Behörden oder andere Institutio-nen auf die Beratungsmöglichkeit aufmerksam werden, vereinba-ren telefonischen Termin oder kommen zu den Öffnungszeiten im Büro vorbei. Am häufigsten werden Fragen zu den Rechtsmit-teln beantwortet und Hilfestellung beim Verfassen von Berufungen geleistet. Dabei wird man mit den unterschiedlichsten Fallkonstella-tionen konfrontiert, von der Bean-tragung eines Fremdenpasses bis zur Berufung gegen eine negative Entscheidung der Behörde über eine Niederlassungsbewilligung.Im vergangenen Jahr wurden auf diese Weise 271 Anfragen, davon 151 bei persönlichen Beratungen, beantwortet. Eine beeindrucken-de Bilanz!

Wer also diese tolle Möglichkeit nutzen und sich engagieren will, ist herzlich eingeladen, im Büro zu einem unverbindlichen Ge-spräch vorbeizuschauen bzw. den Verein per Mail oder Telefon zu kontaktieren! Der zeitliche Aufwand richtet sich nach Deinen persönlichen Möglichkeiten und Wünschen. Man sollte einmal die Woche zu den Bürozeiten einen Journaldienst übernehmen und vorhaben, sich mindestens ein Jahr lang zu engagieren.

Stephanie Herrwerth

Infobox

helping hands – Verein für

fremdenrechtliche Beratung,

Integration und anitrassistische

Projekte

(ZVR 175 399 428)

Kaigasse 28

5020 Salzburg

Tel.: 0662/8044 – 6033

Mail: [email protected]

www.8ung.at/helping-hands-

salzburg

Der Verein sucht interessierte und

kommunikative Studierende zum

Mitarbeiten!

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Praxiserfahrung im Ehrenamt sammeln

Page 24: JusKnacker_Ausgabe 6

JusKnacker

Erstsemestrigenberatung: Rückblick/Ausblick

Im Oktober 2010 haben wir für interessierte Erstsemestrige ein Erstsemestrigentutorium organisiert, in dem wir neben einer Führung durch die Universität die wichtigsten Infos, die man am Studienan-fang benötigt, erklärt. Auch im SS 2011 werden an folgenden Terminen Beratungen für Erstsemestri-ge abgehalten:

Donnerstag, 3.2.2011 17:00 - 18:00• Donnerstag, 17.02.2011 13:00 - 14:00• Dienstag, 22.02.2011 15:00 - 16:00• Montag, 28.02.2011 18:00 - 19:00•

Unten sind ein paar Eindrücke vom anschließenden Stammtisch, der montatlich unter dem Namen „Juridicum-Treff“ stattfindet.

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Heißhunger!

Afro Cafe

Zusammenfassung

Bürgerspitalsplatz 5, 5020 Salzburg

Tel.: 0662 844 888

https://www.afrocoffee.com/

Zusammenfassung: Gutes exotisches Essen und ein Ambien-te, das für Abwechslung sorgt.

Ambiente: Das Interior bezeichnet man am besten als lebhaft und farben-froh. Zeitweise kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, ein Flamingo hätte durch Explosion im Lokal das Zeitliche gesegnet. In einem Teil der Gaststube befindet sich ein Afro-Cafe-Souveniershop.

Schnelligkeit: Die Speisen wurden nach ca. 15 Minuten serviert

Qualität des Essens: Das Afro-Cafe bietet exotische Variationen den Testern teils geläufiger, teils völlig unbekannter Gerichte. Die Zutaten der Speisen sind durchwegs hochwertig. Geschmacklich sind die Gerichte vor allem Liebhabern der internationalen Küche zu empfehlen.

Service: Der Service war in Ordnung.

Quantität des Essens/der „Sattmach-Effekt“: Beide Testesser verfügen über gesegneten Appetit und wurden nahezu satt.

Preis: Mittagsmenü aus Suppe/Salat und zwei Hauptgerichten zur Wahl ohne Getränk: € 6.70.

Nähe zur Fakultät: ca. 10 Gehminuten vom der Fakultät entfernt.

Angebot für VegetarierInnen: Das Afro-Cafe bietet zahlreiche vegetari-sche Speise, darunter eines der Mittagsmenüs. Nähere Erhebungen wur-den aufgrund der Präferenzen der Tester unterlassen.

In der nächsten Ausgabe:

Mensa Toskanatrakt

Autoren: Mag. Michael Höllbacher, Mag. Thomas Horvath

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JusKnacker

Do you ELSA?

Im Jahr 1981 hatten einige StudentInnen aus Österreich, Polen, Ungarn und der Bundes-republik Deutschland eine Vision. Sie träumten von „a just world in which there is respect for human dignity and cultural diversity“ (einer gerechten Welt, in der Respekt vor der Menschenwürde und kulturel-len Unterschieden vorherrschte).

Eben jene Studierende legten den Grundstein für die „ European Law Students Association“, kurz ELSA. Bis zum heutigen Tag ist Elsa gewachsen. Und das be-trächtlich, nämlich zur weltgrößten Vereinigung von Jus-StudentInnen. ELSA hat ungefähr 30.000 Mitglie-der, die an über 200 Fakultäten in 41 europäischen Ländern tätig sind.

Was kann ich mir genau unter ELSA vorstellen? Was hat sie zu bieten?

ELSA ist eine Plattform für Jus-

StudentInnen, die die Möglichkeit

bietet, sich zu engagieren und weiterzubilden. Eine gründliche Ausbildung zu sozial kompetenten JuristInnen und die Völkerverstän-digung sind nur wenige der Grund-

anliegen von ELSA.Sie bietet viele Aktivitäten,

sowohl akademische, als auch praxisbezogene. ELSA ermöglicht Studierenden, Auslandserfahrun-gen zu sammeln und mit KollegIn-nen aus der ganzen Welt zu kom-munizieren. ELSA organisiert die verschiedensten Projekte, wie zum

Beispiel die „Austrian Moot Court Competion“ (AMCC), das STEP (Students‘ Trainee Exchange Pro-gramme) oder die „Seminars and Conferences“ (S&C).

Im Rahmen des Wettbewerbs AMCC bekommen junge engagier-te Jus-StudentInnen die Chance, ihr theoretisch erlerntes Wissen praktisch anzuwenden. Die AMCC ist also ein fiktiver Zivilprozess in dritter Instanz, in dem sich Studie-rende, von kompetenten Kanzleien betreut, erstmals in die Rolle von

European Law Students Association

Nach einigen inaktiven Jahren wird es einen Neubeginn für ELSA an unserer Fakultät geben. Die Idee zur Wiederaufnahme von ELSA an unserer Universi-tät entstammt aus der Studienvertretung. Sie freut sich über das Engagement einer weiteren unpolitischen Vereinigung und wird ELSA unterstützen.

ELSA ist eine Plattform für Jus-Studierende, die Studierenden u.a. ermöglicht, Auslandserfahrungen zu sammeln

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AnwältInnen schlüpfen. Die Gewin-nerteams der jeweiligen Bundes-länder treten dann im Endfinale gegeneinander an.

Das STEP vermittelt Jus-Studie-renden und jungen JuristInnen ein hochwertiges Praktikum in Unter-nehmen und Kanzleien im Ausland. Dies ist eine gute Möglichkeit einen Einblick in verschiedene Rechts-systeme zu gewinnen.

S&C gibt Studierenden aus unterschiedlichen Ländern die Möglichkeit, miteinander und vonei-nander zu lernen und über Themen zu diskutieren, die normalerweise nicht im Lehrplan der Universitäten zu finden sind. Diese Diskussionen leisten einen wichtigen Beitrag für eine bessere juristische, kulturel-le und soziale Ausbildung. Das Programm wird in Seminaren und Konferenzen abgehalten.

Wie ist ELSA aufgebaut? Die ELSA agiert auf drei Ebe-

nen. Es gibt ELSA International, ELSA National (z.B. ELSA Austria) und die Ebene der Lokalgruppen, nämlich die der einzelnen Fakultä-ten. Geleitet wird die Lokalgruppe

vom „President“ und jedem Ressort steht ein „Vice President“ vor. (Zum Beispiel VP Marketing, VP Acade-mic Activities, VP STEP, etc.).

Aufgrund der unzähligen Aktivitäten in der internationalen Gemeinschaft hat ELSA einen speziellen Status in verschiedenen Institutionen. Seit 2000 hat ELSA beim Europäischen Rat den soge-nannten „participatory status“ inne und bei den Vereinten Nationen eine beratende Funktion in ver-schiedenen Organisationen.

Claudia Laimer

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Infobox

Wenn ihr Interesse habt beim Wie-deraufbau dieses Projekts mitzuwirken, meldet euch mit via E-Mail bei Claudia Laimer ( [email protected]) oder kommt einfach in der Studienvertretung vorbei!Dort erhält ihr weitere Informationen. Das Ganze gibt‘s auch unter www.elsa.org zum Nachlesen.

Wir freuen uns auf eure Mails!

Praktika in Unterneh-men und Kanzleien im Ausland bieten die Möglichkeit, Einblicke in verschiedene Rechtssys-teme außerhalb Öster-reichs zu bekommen.

Das ELSA-Team Salzburg startet motivert ins Jahr 2011

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Rechtsanwalt sein schon

während des Studiums

Die ELSA Austria Moot Court Competition geht in die nächs-te Runde: Auch in diesem Jahr werden wieder StudentInnen aller juridischen Fakultäten in Österreich um den Gesamtsieg dieses prestigeträchtigen Wett-bewerbs kämpfen.

Der Moot Court im Zivilrecht bietet den TeilnehmerInnen bereits während des Studiums die einmalige Möglichkeit, sich in der praktischen Umsetzung ihres theoretischen Wissens zu probieren und in die tägliche Arbeitswelt von AnwältInnen „hineinzuschnuppern“. Dabei ist sowohl ein Schriftsatz zu einem realen Sachverhalt zu verfassen, als auch die Standpunkte im Rah-men einer Verhandlung vor einem fiktiven Höchstgericht mündlich zu vertreten.

Auch dieses Jahr wird der Richtersenat mit Dr. Wolfgang Fi-lip (Vorsteher des Bezirksgerichts Salzburg), Univ.-Prof. Dr. Chris-tian Rabl (Universität Salzburg, Fachbereich Privatrecht) und Dr. Clemens Thiele (Rechtsanwalt in Salzburg) wieder exzellent besetzt sein.

Diese Verhandlung wird öffent-lich sein, alle Studierende und Interessierte sind herzlich einge-laden!

Die beiden Teams, die an der Vorausscheidung teilnehmen, hat-ten beim Entwerfen ihrer Schrift-sätze Unterstützung von zwei der renommiertesten Kanzleien Salzburgs, nämlich PEHB und Haslauer & Partner. Beide Kanz-leien betreuten schon mehrfach und sehr erfolgreich Salzburger TeilnehmerInnen, wir sind sehr froh, dass wir sie auch dieses Jahr dafür gewinnen konnten. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle!

Von universitärer Seite wird das Salzburger Team von Mag.a Georgia Neumayer und Mag. Andreas Bayer (Lehrstuhl Prof. Kletecka) betreut. Auch ihnen ein großes Dankeschön für die kom-petente Hilfestellung!

Die GewinnerInnen der Salz-burger Vorausscheidung werden im nächsten Semester zeitgleich mit den Teams der anderen Fa-kultäten einen neuen Fall zur Be-arbeitung ausgehändigt bekom-men. Am 20. Mai 2011 werden sie sich dann im Bundesfinale, das dieses Jahr in Graz stattfinden wird, mit Studierenden aus dem ganzen Land messen.

Stephanie Herrwerth

VIII. AMCC

Infobox

Salzburger Vorausschei-dung des AMCC findet am Fr, 28.1.2011 um 17:00 Uhr (s.t.) im HS 206 statt.Infos zum AMCC gibt‘s unter www.mootcourt.at und www.elsa.org

Betreunde Kanzleien:Hauslauer, Eberl, Hub-• ner, Krivanec & Partner Rechtsanwälte (www.haslauer-partner.at)Pressl Endl Heinrich • Bamberger Rechtanwälte GmbH (www.pehb.at)

Universitäre BetreuerInnen:Mag.• a Georgia NeumayrMag. Andreas Bayer •

JusKnacker

Mag.a Georgia Neumayer und Mag. Andreas Bayer unter-stützen die Studierenden mit ihrem Fachwissen bei den Vorbereitungen. (Quelle: Universität Salzburg)

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Die meisten Studierenden wissen, dass man sich wäh-rend des Studiums auch für ein Studiensemester oder gleich für ein ganzes Studienjahr im Ausland entscheiden kann. Obwohl sich einige früher oder später auch dazu entschließen, ist ihre Anzahl im Verhältnis zur Gesamtzahl der Studierenden an der Universität Salzburg eher gering.

Viele sind über die bestehenden Möglichkeiten vermutlich un-zureichend informiert, darüber hinaus besteht manchmal die Angst, man würde ein Semester „verlieren“, weil die dort abgeleg-ten Prüfungen in Salzburg nicht angerechnet würden. Auch das Ablegen der Prüfungen in einer Fremdsprache ruft bei manchen Befürchtungen hervor.

Mein Tipp – informieren! Fragen kostet schließlich nichts. Die meisten, die es tun, finden heraus, dass der Weg dorthin nicht so steinig ist, wie anfäng-lich vermutet. Nach ihrer Rück-kehr haben die Studierenden viel Positives zu berichten und mir gegenüber hat noch keiner behauptet, das Auslandssemester sei ein verlorenes gewesen. Im Gegenteil – viele möchten ihren bestehenden Auslandsaufenthalt

verlängern oder erkundigen sich gleich nach neuen Zielen, die es zu erobern gilt.

Ich bin Boris Levtchev, Assis-tent von Prof. Geistlinger und bin für die Abwicklung der Uni-Partnerschaften mitverantwortlich, die von Prof. Geistlinger betreut werden. In meiner Studienzeit habe ich mich für ein Auslands-semester in Moskau entschieden und habe diesen Entschluss alles andere als bereut. Dieser „Tape-tenwechsel“ hat meinen Horizont erweitert, ich habe dabei eine andere Kultur und Sprache ken-nengelernt, interessante Bekannt-schaften gemacht, gute neue Freunde gewonnen und natürlich auch viel gelernt.

Studierende können von den vielzähligen Partnerschaften profitieren

Die Universität Salzburg ist um ihre guten internationalen Bezie-hungen sehr bemüht, was vor allem an der Vielzahl an Partner-schaften mit ausländischen Uni-versitäten ersichtlich ist. Studie-rende der Uni Salzburg können daraus Profit schlagen! Jeder hat schon von Erasmus gehört, daneben existieren aber auch zahlreiche Partnerschaftsverträge mit Universitäten außerhalb des

Erasmus-Raums. Zu letzteren, die auch von Prof. Geistlinger und mir betreut werden, zählen z.B. Unis in Russland, der Ukraine und Serbien. Allein in Moskau gibt es vier Partnerinstitutionen: Die Moskauer Staatliche Universität, die Völkerfreundschaftsuniver-sität, die Rechtsakademie beim Justizministerium der Russischen Föderation und die private Aka-demie für Wirtschaft und Recht. Weitere Partnerunis in Russ-land gibt es in St. Petersburg, Kaliningrad (Königsberg) und Irkutsk. In der Ukraine zählen die Rechtsakademie in Odessa und die Staatliche Universität in Lviv (Lemberg) zu den Partnern. Um die Liste der von uns betreuten (nicht-Erasmus) Partnerschaften zu vervollständigen seien hier noch die serbischen Universitä-ten in Niš, Novi Sad und Belgrad genannt. An alle hier genannten Universitäten sind Salzburger Studierende im Rahmen des Austauschs von Studiengebühren befreit. Als finanzielle Stütze kann z.B. ein Joint-Study-Stipendium im Büro für Internationale Bezie-hungen (BIB) der Uni Salzburg beantragt werden. Über dieses und andere Stipendienmöglichkei-ten informieren die kompetenten Mitarbeiter des BIB. Angeführt von Markus Bayer betreuen auch

Studieren im Ausland

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Wo?Wie?

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die übrigen Mitarbeiter – Hed-wig Gratzer, Irina Veliz-Delgado, Reinhard Bachinger und Sylvia Humer die sog. „Incoming“ und „Outgoing“ – Studierenden. Wenn sich das Interesse an einem Auslandsaufenthalt mel-det, sollte man aber zuvor noch den Koordinator der konkreten Partnerschaft(en) kontaktieren. Auf der RW-Fakultät sind das in der Regel Prof. Geistlinger und Prof. Rainer. Prof. Geistlinger betreut im Erasmus-Bereich Partnerschaften aus folgenden Ländern: Tschechi-en, Slowakei, Slowenien, Polen, Türkei, Estland, Lettland, Litauen und Bulgarien. In manchen dieser Länder bestehen auch mehrere Partnerschaften. Sobald sich ein Studierender und der Koordinator auf einen Studienplatz in einem dieser

Länder geeinigt haben, nimmt der Koordinator mit dem Koordinator der Gegenseite Kontakt auf, um die Details zu klären. Der Student / die Studentin erhält Informatio-nen, welche LV besucht werden können und kann mit dieser Information Frau Dr. Augeneder aufsuchen, die auf der RW-Fakul-tät für die Anrechnungen von LV verantwortlich ist. Auf diese Art einigt man sich schon im Vorfeld auf eine „to-do“ Liste, wobei hier natürlich auch im Nachhinein Änderungen möglich sind. Alle Universitäten im Ausland bieten etwa auch englischsprachige LV an, sodass man die begehrten ECTS-Punkte auf jeden Fall ein-fahren kann. Abschließend bleibt noch der Gang zum BIB, wo man bei einem netten Gespräch über die wenigen verbleibenden Formalitäten aufgeklärt wird. Man

kann also sagen, dass mit einem Entschluss und einem guten Zeitmanagement all das an einem einzigen Tag erledigt werden kann. Große bürokratische Hür-den wie in „Asterix erobert Rom“ bestehen also nicht, allenfalls in den Köpfen – nicht unbedingt immer zurecht. Daher – lasst es euch nochmal durch den Kopf gehen und, wie schon gesagt, fragen kostet nichts! Bis bald ;-)

Mag. Boris Levtchev

JusKnacker

Kontakt

Mag. Boris Levtchev Fachbereich Öffentliches Recht / Völkerrecht [email protected] Tel. +43 662 8044 3658

1) Rödl & PartnerDas Büro für Europäische Pro-gramme (BEP) möchte Jus-StudentInnen auf ein Praktikum bei den weltweit tätigen Beratern Rödl & Partner aufmerksam machen. Gesucht werden Jus-Studierende mit Italienisch- (und ggf. Englisch-) Kenntnissen für ein Praktikum in Mailand. Die Be-werberInnen sollten Kenntnisse im Gesellschafts-, Arbteits- und

Wirtschaftsrecht haben.

Kontaktdaten:Rödl & PartnerLargo Donegani 220121 Milano (Italien)Tel: +39 02 63 288 41Fax: +39 02 63 288 420Kontakt: Evelyn ZiebsE-Mail: [email protected]: [email protected]/it

2) Kanzlei in ItalienStudierende können sich auch für eine zweite Anwaltskanzlei in Mai-land, die sich auf Gesellschafts- und Wirtschaftsrecht spezialisert hat, als PraktikantInnen bewer-ben. Voraussetzung sind perfekte Italienisch-Kenntnisse.

Kontaktdaten:Andrea Colorio Mail: [email protected]

Interesse an einem Praktikum im Ausland?

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Mai 2009, wieder geht ein Semester langsam aber sicher zu Ende und die lange ersehn-ten Sommerferien stehen vor der Tür – doch nicht immer ist überwiegt die Freude. Vor allem für die Erasmus-Studierenden heißt es dann immer, die Koffer zu packen, dem lieb geworde-nen Salzburg und vor allem neu gewonnene FreundInnen wieder good bye zu sagen und in Richtung Heimat aufzubre-chen. Klar, man bleibt in Kon-takt und besucht sich so oft es geht, versprochen! Doch wie oft klappt das wirklich? Wie Juristen so gerne sagen: es kommt darauf an…

In folgendem Fall ist es bes-tens gelungen: Ich bin sicher, einige von euch erinnern sich noch an den italienischen Ronal-dinho-Doppelgänger Benji, der zwei Semester lange zu Gast an unserer Fakultät war und durch seine freundliche und hilfsbe-reite Art schnell zu einem fixen Bestandteil unserer Studienver-tretung wurde. Der Kontakt blieb aufrecht, ebenso wie die einstige Idee, ein Treffen zwischen den beiden Studienvertretungen von Ravenna und Salzburg zu orga-nisieren. Dank der Unterstützung der Universitäten, der ÖH Salz-burg sowie viel ehrenamtlichem Engagement blieb es aber nicht nur eine Idee, denn Anfang die-ses Semesters war es endlich so

weit! Nachdem bereits letzten Mai eine kleine Gruppe Salzburger Studierender in Ravenna zu Gast war, durften wir Anfang dieses Semesters endlich auch Benjamin

und 15 seiner Kollegen für eine knappe Woche in Salzburg will-kommen heißen – geboren war unser eigenes kleines Austausch-programm!

Workshop und ein intensives Freizeitprogramm bildeten das Rahmenprogramm

Während der erste Teil des Austauschprogrammes in Ra-venna in erster Linie noch dem gemeinsamen Kennenlernen und der Sensibilisierung für eine

fremde Kultur diente, wobei wir von Mario D’Agostino, Experte für interkulturelle Programme und Trainer der italienischen Euorpa-ratsabgeordneten, tatkräftig unter-

stützt wurden, konnten wir uns in Salzburg sofort an die Arbeit machen. Gemeinsam mit den für Außenbeziehungen zuständigen Professoren hatten wir uns zum Ziel gesetzt, einen Plan für ein zeitgerechtes Jus-Studium für einen modernen „europäischen Juristen“ zu entwickeln. Dass die Teilnehmer alle mit viel Engage-ment bei der Sache waren, zeig-ten vor allem unzählige hitzige Diskussionen, die zum Teil auch spät abends noch in der einen oder anderen Bar fortgeführt

Zu Gast bei Freunden: Austauch zwischen Ravenna und Salzburg

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Prof. Hanke erklärte sich bereit, uns durch die Universität zu führen und den Studirenden aus Italien sogar den Landkar-tensaal zu zeigen, der auf große Begeisterung stieß.

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Am 7. Dezember letzten Jah-res fand auf der Edmundsburg die Kick-Off-Veranstaltung zum “Generali Group Innovation Internships Programme” statt. Dieses auf drei Jahre angelegte Kooperationsprojekt zwischen der Paris-Lodron-Universität und der Generali Group wurde abge-schlossen, um Studierenden aller Fachrichtungen die Chance zu geben, sich bei einem Auslands-praktika im Bereich Innovation zu beweisen. Die TeilnehmerInnen

bekommen die Möglichkeit, direkt vor Ort in Italien als Junior Assis-tant im Generali Group Innovation Team Erfahrungen zu sammeln. Diese Kooperation stellt ein absolutes Novum für die Generali Gruppe dar, wofür die Paris-Lod-ron-Universität Salzburg als erster Partner ausgewählt wurde.Nach dieser Veranstaltung, bei der auch Rektor Heinrich Schmi-dinger anwesend war, hat die Leiterin des Generali Group Inno-vation Teams, Frau Dr.in Patrizia

Traineeship in Italien erwünscht?

Dann bewirb dich jetzt!

Infobox

Fragen zum Programm be-antwortet das Career Center der Universität.

Nähere Infos gibt‘s bei Dr. Martin Mader unter der E-Mail-Adresse [email protected] oder der Telefonnr. +43(0)662/8044 - 2332 .

JusKnacker

wurden.Neben den diversen Work-

shops sollte natürlich auch der Spaß nicht zu kurz kommen. So ließ es sich unser Dekan Harrer etwa, der uns immer mit Rat und Tat zur Seite stand, nicht nehmen, unsere Gäste zu empfangen, persönlich durch die Universität zu führen und anschließend zu einem kleinen Empfang zu laden. Außerdem durften natürlich eine kleine Stadtführung, eine Wanderung zur Festung sowie ein Besuch im Müllnerbräu mit traditioneller Jause nicht fehlen

– die Klischees sollten bedient werden! Als kleine Abschieds-überraschung ließen wir diese netten und produktiven Tage noch bei einem kleinen Fest auf einer Hütte auf dem Gaisberg ausklin-gen, ehe sich unsere Gäste und Freunde wieder auf den Heimweg machten.

Das Versuchsprojekt soll fort-geführt werden

Grund zur Traurigkeit besteht jedoch keiner! Da wir mit unse-rem gelungenen Versuchsprojekt,

welches europaweit bisher seines Gleichen sucht und das einzige rein von Studierenden initiiere und organisierte seiner Art ist, auch die letzten SkeptikerInnen überzeugen konnten, sind wir guten Mutes, dass dies nicht das letzte Treffen dieser Art war.

Daher möchten wir uns auf diesem Wege auch noch einmal bei allen bedanken, die dieses Projekt mit Ihrer Unterstützung zu einem Erfolg gemacht haben.

Michael Ritter

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Legovini, dem Jusknacker (JK) ein kurzes Interview gegeben.Dort findet ihr nähere Infos zum Ausbildungsprogramm und den Voraussetzungen. Neugierig geworden? Dann ließ weiter und zögere nicht, dich zu bewerben!

JK: Dr. Legovini, what kind of people do you want to apply for this internship?Legovini: As a matter of fact the easy answer would be the very top end, but at a closer look the academic achievement is only one side of the matter, I want enthusiastic people ready to chal-lenge themselves on a regular base, curious being, willing to explore and point out new views and opinions

JK: What is your offer to the stu-dents? Why should they choose the Generali Group over any

other company to make some first experiences in the working environment? Legovini: Because we offer a real experience not just a “side” one, real project with the real people involved, in different com-panies with different profiles and businesses.

JK: Please explain to our readers why the Generali-program is a great opportunity for students of all faculties.Legovini:I think having the opportunity to have a close look to corporate life is something that may take a real long time just to get to not quite a close feeling of it, here instead you’ll be taken by hand and guided in the maze.

JK: Why did you choose an Austrian university for the co-

operation?Legovini: Because in within our group the German speaking mar-ket is quite relevant and robust and therefore we wanted to have more of an insight.

JK: Why is innovation so impor-tant for Generali? Legovini: Innovation is the key to our future.

JK: Students from all faculties are welcome to apply, the job defini-tion does not necessarily contain legal topics. Why should law stu-dents still send their applications?Legovini: Innovation can’t do and go without regulation.

Thank you very much for the interview!

Stephanie Herrwerth

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This semester, the Generali Group started the Inno-vation Internship Progam in cooperation with the University of Salzburg.Three students of our facul-ty were already accepted as trainees and will start working soon.Dr. Legovini, a Generali Group Innovation Mana-ger herself, conducted the kick-off event on the 7th of December at the Edmunds-burg.

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Was sind die Voraussetzungen?

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der Wettbewerb „Excellent Talents“ der StV Juridicum geht in die nächste Runde! Wieder lautet das Ziel, einigen unter euch ein bezahltes Praktikum bei einer Top-Kanzlei bzw. einem Top-Unternehmen in Salzburg, Linz oder Wien zu vermitteln. Diese Praktika dauern in der Regel einen Monat und werden während der Sommermonate absolviert.

Bewerben können sich Jus-Studierende, die im 2. Abschnitt sind sowie Recht&Wirtschaft-Stu-dierende, die mindestens kurz vor dem Ende des Bachelorstudiums stehen. Die GewinnerInnen erhalten – neben einer Auszeichnung der Universität Salzburg – einen bezahlten Praktikumsplatz (€ 1000,- netto/Monat). Damit Du letzten Endes ein Praktikum vermittelt bekommst, ist es keines-wegs notwendig nur 1er und 2er im Zeugnis vorweisen zu können – vielmehr werden vielseitige Studierende gesucht, die außerhalb des Studiums bereits Erfahrungen gesammelt haben, bei-spielsweise durch Praktika oder Nebenjobs, sich in einer Organisation ehrenamtlich engagieren oder interessante Hobbys haben.

Du hast Interesse? Dann bewirb dich bis spätestens 15. Februar 2011 unter der E-Mail-Adresse [email protected]. Deine Bewerbung kannst du sofort abschicken!

Was soll die Bewerbung enthalten?

Wir brauchen Deinen Lebenslauf, ein Motivationsschreiben und einen Auszug Deiner bisherigen Noten. Wir bitten Dich, uns Deine Bewerbungsunterlagen ausschließlich in digitaler Form zu über-mitteln. Unmittelbar nach der Bewerbungsfrist wird eine Auswahlkommission aus Studierenden, MittelbauvertreterInnen und ProfessorInnen die GewinnerInnen auswählen.

Viel Glück bei Deiner Bewerbung wünscht Dir das Excellent Talents Team der StV Juridicum Salzburg, das sich aus gor Murkovic, Clemens Greischberger, Manfred Krippel, Ines Palfy, Raffa-ela Lebesmühlbacher, David Unterberger zusammensetzt.

PS: Unter folgenden Links findest Du eine Pressemeldung über die GewinnerInnen 2010 sowie einen Online-Artikel der SN über Excellent Talents: http://www2.sbg.ac.at/pr/News/news.shtm ... l&id=14844 http://www.salzburg.com/online/karriere ... xt=&mode=&

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Gesucht: Excellent Talent 2011Bewirb dich jetzt!

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JusKnacker

Von KritikerInnen als die „gehei-men“ Newcomer Salzburgs 2010 gelobte oder von großen Teilen der Musikszene als die „neuen U2 der Mozartstadt“ beschriebe-ne Band Purple Souls ist derzeit in aller Munde.

Fakt ist seit dem Gewinn der Salz-burgentscheidung beim Austrian Band Contest im Rockhouse am Samstag den 20. November 2010 gelang der 4-köpfigen Band nun endgültig der lokale Durchbruch. Publikumsvoting Platz 1 und Platz 1 in der Jurywertung verwiesen die Konkurrenz mit deutlichem Ab-stand auf die hinteren Ränge!

Erst im Frühling 2009 begannen die vier musikbegeisterten Jungs aus Salzburg Jakob Wöran (22), Dominik Nießl (22), Stefan Weiß (24) und Lukas Froschauer (21), nach langjähriger Freundschaf auch musikalisch an einem Strang

zu ziehen. Obwohl jeder einzelne aus einem anderen Genre der Mu-sik kam, konnte man sich schnell auf den gemeinsamen Nenner des

Indiepop einigen.Große Melodien, Spannungsbö-

gen, abwechslungsreiche Klänge, energiegeladene Gitarren, treiben-de Rythmen sowie die unvergleich-liche Stimme des Sängers Jakob Wöran zeichnen den Gesamtsound der Band aus. Es ist faszinierend wie sie durch ihr Wechselspiel aus energiegeladenen Gitarren und treibenden Rhythmen eingängige Melodien kreieren und somit den

Hörer immer wieder von neuem in ihren Bann ziehen. Trotz Ein-flüssen von großen Namen wie Editors, Bloc Party, Kooks, Cold-play, Snow Patrol oder auch U2 und The Rolling Stones, besticht die Band durch ein buntes Konglo-merat, das sich schwer einordnen lässt, jedoch vor allem durch Worte wie Musikalität, Sphäre, Energie, Spielfreudigkeit, Leidenschaft, Klang, Kreativität und unglaubli-cher Eigenständigkeit beschreiben

lässt. „Ziel unserer Musik ist es die Leute aus der Hektik des Alltags-stress ein bisschen herauszuholen oder zu unterstützen und auf die Wichtigkeit der zwischenmenschli-chen emotionalen Komponente im Leben hinzuweisen.“

Erste EP „From Loving and Lea-ving“ war kurz darauf vergriffen

Die im Juli 2009 veröffentlichte EP „From Loving and Leaving“, von der Band in Eigenregie in der Auflage von 500 Stück produziert, war schon kurze Zeit später bereits vergriffen. Damaliger musikali-scher Höhepunkt war Platz 69 der weltweit geführten „Myspace-Indiecharts“.

Seit August diesen Jahres widmet sich die Band wieder der Aufnahme einer neuen CD (tba), diesmal jedoch unter der profes-

Purple Soul: Die Nr. 1 am SalzburgerRockhimmel!

Jakob Wöran ist nicht nur ambitionierter Musiker, sondern auch Student der Rechtswissenschaf-ten in Salzburg!

Eindrück von einem Konzert im Rockhouse in Salzburg(Quelle: Arne Müseler)

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sionellen Leitung von Produzent Harald Mörth. Bis Februar/März 2011 wird an einem Longplayer gearbeitet, der den Bekanntheits-grad der Band auf ganz Österreich ausdehnen soll.

Spaß an der Musik ist stärkster Motivatonsfaktor

Die erste Singleauskopplung „The Safety“, mit der man unter anderem bei der diesjährigen Ausgabe des Rockhouse-Sampler „Xtraordinary Vol 14“ vertreten ist, begeisterte Fans und KritikerInnen, nach der es reihenweise positive Rückmeldungen hagelte.

Auch die darauffolgende Ver-öffentlichung des epischen Songs „Where is home?“ erfreut sich großer Beliebtheit. Die Bandmitglie-

der selbst geben sich bescheiden, so Stefan Weiß: „Das Wichtigste für uns ist Spaß an der Musik zu haben und Diesen mit unseren Hörern zu teilen.“

Trotzdem hofft man in Wien beim Viertelfinale für die eine oder andere Überraschung sorgen zu können.

Großer medialer Erfolg spricht für die Bekanntheit der Band

Eins ist jedenfalls unumstritten: Das musikalische Rüstzeug und die nötige Energie haben Purple Souls um auch live jede Konzert-halle Österreichs zum beben zu bringen. Man darf gespannt sein – Die Stadt brennt!

Jakob Wöran

Die Newcomer wurden über Nacht berühmt, der Ruhm ist ihnen aber noch nicht zu Kopf gestiegen!(Quelle: Arne Müseler)

Steckbrief

Bandname: Purple Souls

Mitglieder:

Jakob Wöran (Vocals, •

Guitar)

Stefan Weiß (Lead-•

guitar, Synthesizer &

Accordion)

Lukas Froschauer •

(Keyboard, Synthesi-

zer & Backingvocals)

Dominik Nießl •

(Drums)

Homepage: www.myspace.com/the-

purplesouls

Facebook: http://www.facebook.com/pages/Purple-Souls#!/pages/Purple-Souls/129437013770075

Kontakt: [email protected]

Stil:Indiepop

Nächster Gig: 02.05.2011 (Rockhouse Salzburg)

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JusKnacker

Mit Beginn des Studiums wird für jeden Studierenden das Schreiben quasi zum täglichen Brot. Egal ob Seminararbeiten, Hausübungen oder am Ende die Diplomarbeit – das wissen-schaftliche Arbeiten begleitet uns das gesamte Studium.

Bei den Überlegungen, wie ich in einer juristischen Zeitung einen „fachfremden“ journalistischen Kommentar schreiben soll, ist mir aufgefallen, dass es sogar ziemlich viele Parallelen zwischen qualitativem Journalismus und wissenschaftlichem Arbeiten gibt. Auch wenn es auf den ersten Blick zwei völlig konträre Berei-che sind, haben beide sehr viele Ähnlichkeiten miteinander. Den folgenden Zeilen sollen daher meine persönlichen Erfahrungen mit qualitativem Schreiben im Printjournalismus gewidmet wer-den, die aber keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erheben.

Recherche ist das A und O

Die Anfänge eines eigenen Textes beginnen meist mit der Recherche; man liest vorhandene Artikel oder Texte und blättert in Büchern, um sich einen Überblick über die Thematik zu verschaffen. Auch das Internet hat hierbei in

den vergangenen Jahren zuneh-mend an Bedeutung und Akzep-tanz gewonnen. Man versucht unter Wahrung der Objektivität Meinungen und Gegenmeinungen zu verstehen und sich derer anzu-nehmen. Schon an dieser Stelle beginnen die Grenzen zwischen wissenschaftlichem und qualitativ-

journalistischem Arbeiten zu verschwimmen.

Der nächste Schritt ist, die spezifischen Informationen aus vertrauensvollen und moralisch vertretbaren Quellen zu be-schaffen: Sei es ein Interview via Telefon, die Verwendung von Presseaussendungen oder das Durcharbeiten von Fachlitera-tur. Völlig abgelehnt wird nach journalistischen Ehrenkodizes das illegale oder nicht autorisierte Erschleichen von Informationen. Darunter fällt zum Beispiel das heimliche Mitschneiden von Gesprächen, Erpressung von Personen zu gewünschten Aussa-gen oder Plagiate von Texten;

auch hier registriert man klare Analogien zwischen Journalismus und Wissenschaft.

Mindmaps und Strukturkonzep-te erleichtern die Arbeit

Dann folgt der schwierigste und am meisten gefürchtete Pro-zess des Schreibens, der meist unter Orientierung von Mindmaps oder Strukturkonzepten beginnt. Diese Ordnung vieler Gedanken vor Beginn des Schreibens kann überaus hilfreich sein, um Ge-hirnknoten oder Schreibblocka-den zu vermeiden. Nun gilt es, die RezipientInnen so exakt wie möglich zu definieren. Je genauer dies erfolgt, desto mehr erreicht man das höchste Ziel eines jour-nalistischen Textes: Die LeserIn-nen zu fesseln, in den Bann zu ziehen, ja sogar dazu zu bringen, die Lektüre überall mit hinzuneh-men, bis man sie verschlungen hat. Dass das leichter gesagt als „geschrieben“ ist, ist mir mehr als nur bewusst. Unzählige Male war ich mit dem Resultat eines Textes völlig unzufrieden. Da lautet die Devise: Nur Mut und nochmal Schreiben! Doch mit einem klar verständlichen roten Faden, mit dem man dem Leser eine Orien-tierung in einem Buchstabensalat geben kann, ist das Wichtigste

Ein Gastkommentar aus dem Journalismus

Der rote Faden im Buchstabensalat

Unzählige Male war ich mit dem Resultat eines Textes völlig unzufrieden. Da lautet die Devise: Nur Mut und nochmal Sch-reiben!

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schon geschafft.Auch bei wissenschaftlichen

Arbeiten ist die Orientierung an der Objektivität einer der elemen-tarsten Aspekte. Zumindest im Qualitätsjournalismus wird ver-sucht, möglichst sachlich zu argu-mentieren, jede involvierte Partei oder Person zu Wort kommen zu lassen und dies auch in einer an-gemessenen Ausgewogenheit zu präsentieren: Die LeserInnen soll sich seine eigene Meinung über die Thematik bilden können.

Zum Schluss ist es im Jour-nalismus üblich, dass die Texte vor der Veröffentlichung und der Rechtschreibprüfung von Kolle-gInnen inhaltlich gegengelesen werden. Dies ermöglicht eine außenstehende Meinung und

vermeidet mögliche Fehler oder Ungenauigkeiten. Auch das emp-fiehlt sich bei wissenschaftlichen Arbeiten.Nur wenige Bereiche decken sich nicht zur Gänze: Im Journalis-mus steht man im Gegensatz zur Wissenschaft unter ständigem Konkurrenzdruck. Es gibt zu viele qualifizierte JournalistInnen, die ebenso Anspruch auf den beschränkten Seitenplatz eines Printmediums haben. Das ver-stärkt wiederum die Verpflichtung mit allen verfügbaren Mitteln, eigene Geschichten zu finden. Dieser Zeit-, Leistungs- und Konkurrenzdruck spiegelt sich in der Wissenschaft nur begrenzt wieder.

Auch JuristInnen können in den Journalismus gehen

Besonders für JuristInnen ist die Aufklärungs- und Beratungs-funktion der Massenmedien zu beobachten: Sehr oft geht es in Geschichten um persönliche Schicksale, die von einer juristi-schen Seite beleuchtet werden. So habe ich zum Beispiel Artikel über Telefonabzocken von Pen-sionistInnen oder Beratung bei Studiengebühren bei Mehrfach-studierenden geschrieben. Der Journalist entdeckt einen Miss-stand, es wird bei zuständigen Personen nachgefragt und natür-lich muss ein Kommentar eines Spezialisten zur Hilfe genommen

werden. Viele Zeitungen haben sogar eigene Mitarbeiter, die eine juristische Ausbildung haben und dann ihre Berufung im Journalis-

mus gefunden haben. Spätestens an dieser Stelle erkennt man, dass Recht und Gesetze auch für den Journalismus eine zent-rale und unverzichtbare Position einnehmen.

Michael Fasching

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Fasching listet die Parallelen zwischen wissenschaftlichem Arbeiten und qualitativen Journalismus auf

Das Korrektur- bzw. Gegenlesen von schriftlichen Texten ist wichtig, somit ver-meidet man mögliche Fehler!

Zur Person

Michael Fasching studiert Publizistik- und Kommu-nikationswissenschaften sowie Musikwissenschaf-ten in Wien. Seit 7 Jahren ist er im Printjournalismus aktiv und arbeitet seit mehreren Jahren bei dem Bezirksblatt „Badener Zeitung“ in Niederöster-reich. Er hat als freier Journalist u.a. Erfahrungen bei der „Kronen Zeitung“ und bei der „Presse“, d.h. im Boulevard- und Quali-tätsjournalismus sammeln können.

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