Werden Sie Prüfer bei der IHK! Seite 16
OSTTHÜRINGER WIRTSCHAFT
6+7 / 2015JUNI · JUL I
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IHK AKTUeLLAuch im Tourismus: Ohne Geld geht nichts
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ZAHLeN UNd FAKTeNBürokratieabbau:Konkrete Taten gefordert
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INTeRNATIoNALeSPhilippinen: Unterschätzt, aber mit starkem Wachstum
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1Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Wir Unternehmer brauchen Mitarbeiter mit fundiertem und vor allem aktuellem Fachwissen – praxisorientiert. Damit Aus und Weiterbildung diesem Anspruch genügen, haben die Unternehmer die Verantwortung dafür selbst in die Hand genommen. Sowohl die duale Ausbildung als auch die Abnahme von Aus und Fortbildungsprüfungen liegt in den Händen des größten Unternehmernetzwerkes in den einzelnen Regionen – den IHKs.
Ob wir diesen weltweit einmaligen Vorteil für uns nutzen, liegt an jedem Unternehmer selbst. Meine Meinung: Mitarbeiter aus und weiterbilden gibt nicht nur jungen Leu
ten eine Perspektive, sondern auch den Unternehmen – gerade auch im ländlichen Raum und in meiner Branche, dem Tourismus.
Es reicht aber nicht, dass nur die Ausbildung durch die Anforderungen der betrieblichen Praxis geprägt ist. Auch die Prüfungen müssen dem gerecht werden. Das macht den Qualitätsanspruch der IHKPrüfungen aus – egal ob in Gera, Hamburg oder Berlin abgelegt. Nur weil wir Unternehmer hinter „IHK geprüft“ stehen, ist das die TopMarke der Berufsbildung.
Damit das so bleibt, müssen wir Unternehmer uns stark machen. Deshalb bilde ich nicht nur aus, sondern bin auch selbst ehrenamtlich aktiv in Prüfungsausschüssen
(mit einer kleinen Aufwandsentschädigung) und stelle Mit arbeiter dafür frei.
Im kommenden Jahr müssen die IHKPrüfungsausschüsse neu besetzt werden. Neben den „alten Hasen“, die ihre jahrelange Berufserfahrung einbringen, sind auch neue kluge Köpfe gefragt, die frischen Wind und neuen Schwung mitbringen – damit Prüfungen und Abschlüsse praxisnah und auf aktuellstem Stand sind. Auf die richtige „Mischung“ kommt es an.
Wir müssen uns stark machen, dass „IHK geprüft“ Top-Marke der Berufsbildung bleibt!Engagieren auch Sie sich ehrenamtlich als Prüferin oder Prüfer! Stellen Sie Ihre Mitarbeiter für dieses wichtige IHK-Ehrenamt frei! Ihr fachliches Urteil, Ihre neuen Ideen, Ihr Engagement zählt!
Editorial
Frischer Wind für eine bewährte Marke – werden Sie ehrenamtlicher Prüfer bei der IHK!
Michael Marx Inhaber Hotel „Am Schlossberg“Vizepräsident der IHK Ostthüringen zu Gera
2 Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Auch im Tourismus: Ohne Geld geht nichts
Finanzierungs und Vermarktungsstrategien der Tourismusverbände standen im Mittelpunkt des jüngsten Treffens des IHKTourismusausschusses. Diskutiert wurden die unterschiedlichen Ansätze in Ostthüringen. Fazit: Marktfähige Strukturen können nur durch die Zusammenarbeit aller Akteure erhalten werden. Seite 4
Bürokratieabbau:Konkrete Taten gefordert
Die Bürokratielasten steigen weiter – das ist das Fazit des Jahresberichts der Bundesregierung zum Bürokratieabbau. Fast 2.000 neue Vorgaben wurden 2014 erlassen, davon richten sich mehr als die Hälfte an die Wirtschaft. Auf diese Erkenntnis müssen endlich konkrete Taten beim Bürokratieabbau folgen. Seite 14
Philippinen: Unterschätzt, aber mit starkem Wachstum
Nach einer sehr positiven Entwicklung in den letzten Jahren sind die Philippinen heute eine der am schnellsten wachsenden Wirtschaften Asiens. Peter Kompalla, Geschäftsführer der AHK Philippinen, über die Fortschritte des einstigen Entwicklungslandes zum starken Schwellenland. Seite 30
Inhalt
Titelthema
Werden Sie Prüfer bei der IHK!Anspruchsvolle, praxisnahe und bundeseinheitliche Berufs- und Weiterbildungsabschlüsse – dafür steht die Marke „IHK“. Erfolgsgarant sind 2.400 ehrenamtliche IHK-Prüfer (Unternehmer, Ausbilder, Berufsschullehrer), die mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung dafür sorgen, dass theoretisches Wissen auch im Unternehmen um-gesetzt werden kann. 2016 werden die IHK-Prüfungsaus-schüsse neu besetzt. Neben der Erfahrung „alter Hasen“ ist auch das aktuelle Wissen und der frische Schwung von Newcomern gefragt. Seite 16
Beilagenhinweis:Dieser Ausgabe ist eine Übersicht der IHKAngebote „Weiterbildung 2. Halbjahr 2015“ beigelegt.
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Unsere Rubriken
1 Editorial
3–8 IHK aktuell
10–12 Aus- und Weiterbildung
13–15 Zahlen und Fakten
16–20 Titelthema
22–24 Firmen und Menschen
26 Innovationen
28–29 Recht
30–32 Internationales
32 Impressum
3Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
IHK aktuell
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Das „IHK vor Ort“Veranstaltungskonzept bietet mit Wirtschafts und Unternehmergesprächen, Informationsveranstaltungen und Sprechtagen aktuelles Wissen, kom petente Beratungen und Erfahrungsaustausch mit anderen Firmenchefs. Die Themen reichen von Regionalentwicklung bis Unternehmensnachfolge.
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IHKvor Ort
Stadtentwicklung nur gemeinsam möglichIHK lud alle Akteure zur Diskussionsrunde „Altenburg – Lebensgefühl ist Trumpf“ ein
Altenburg hat viele Trümpfe, die andere Städte nicht haben. Aber ohne eine gemeinsame Strategie können sie nicht ausgereizt werden. Das war der Tenor einer Diskussionsrunde über Chancen und Perspektiven für ein attraktiveres Altenburger Zentrum. Die IHK Ostthüringen hatte dazu am 8. Mai Stadtverwaltung, Händler und Gastronomen, aber auch Vereine, Kulturanbieter sowie Bürger eingeladen.
Diskussionsgrundlage für die rund 30 Gäste war eine gemeinsame Untersuchung der Universität Jena und der IHK, zu der Besucher und Bewohner der Altenburger Innenstadt befragt wurden. Kriterien waren u. a. Aufenthaltsqualität, Geschäfts und Angebotsvielfalt, Einkaufsatmo sphäre sowie Besuche der Märkte und Feste. „Altenburgs Innenstadt bietet eine attraktive Einzelhandelslandschaft mit einmaliger historischer Markt und Altstadtatmosphäre. Darüber waren sich zwei Drittel der Befragten einig“, konstatierte IHKBereichsleiterin Wirtschaft und Technologie, Almut Weinert. Über die insgesamt hohe Zufriedenheit der Befragten waren die Diskussionsteilnehmer teil weise erstaunt, denn zu wenig Parkplätze und Toiletten werden häufig als Manko gesehen. Ebenso wünschen sich die Akteure eine längere Aufenthaltsdauer der Gäste und Altenburger in der Innenstadt.
Nicht gegenseitig blockieren!
Die Handlungsempfehlungen aus der Studie deckten sich mit den Wünschen der Gesprächsteilnehmer. So fasste Oberbürgermeister Michael Wolf die Vorschläge zusammen, als er sagte, der Markt brauche Sitzgelegenheiten und Grün zum Verweilen sowie die Innenstadt Spielgelegenheiten für Kinder. Hier dürfe man sich nicht gegenseitig blockieren. Ebenso seien einheitliche Öffnungszeiten vorteilhaft. Andere Teilnehmer schlugen vor, junge Köpfe aus der Kreativwirtschaft einzubinden, um die Innenstadt für Familien mit Kindern noch erlebbarer zu machen und weitere Magneten für Einwohner und Gäste zu schaffen. MDRModerator Marian Riedel regte an, über Stadtgrenzen hinweg nach Gera zu schauen. Hier habe es der Verein „Ja für Gera“ geschafft, Leute zusammen zu führen, die etwas bewegen wollen.
Altenburgs Innenstadt bietet eine attraktive Einzelhandelslandschaft mit einmaliger histori-scher Markt- und Altstadtatmosphäre. Von Sitzgelegenheiten auf dem Markt, über mehr Grün sowie Spielgelegenheiten für Kinder in der Innenstadt bis hin zu einheitlichen Öffnungszeiten reichten die Vorschläge aus der Diskussionsrunde. Die konkrete Umsetzung der vorhandenen Ideen erfordert die enge und koordinierte Zusammenarbeit aller Beteiligten.
Zielgerichtete Zusammenarbeit nötig
„Die konkrete Umsetzung der vorhandenen Ideen erfordert die enge und koordinierte Zusammenarbeit aller Beteiligten. Einen Weg zu finden, möglichst viele Gewerbetreibende, engagierte Bürger, die aktiven Vereine und die Stadtverwaltung zu einer zielgerichteten Zusammenarbeit für die Innenstadt Altenburgs zu gewinnen, muss Aufgabe für kommende Wochen und Monate sein,“ resümierte Marian Riedel.
4 Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
IHK aktuell
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Auch im Tourismus: Ohne Geld geht nichtsFinanzierungs und Vermarktungsstrategien der Tourismusverbände standen im Mittelpunkt des jüngsten Treffens des IHKTourismusausschusses. Die Unternehmer informierten sich über die unterschiedlichen Ansätze Ostthüringer Akteure. Christine Büring, Geschäftsführerin der Altenburger Tourismus GmbH, erläuterte die Vor und Nachteile der privatwirtschaftlich organisierten Lösung für das Altenburger Land. „Landkreis und Stadt brauchen keine eigenen Strukturen aufzubauen und zu unterhalten und können sich auf vertraglich geregelte Festpreise für touristische Leistungen verlassen. Organisatorisch liegt alles in einer Hand: Information, Produkterstellung, Werbung und Buchung“, stellt sie die positiven Aspekte heraus. Finanzieren ließe sich das alles aber nicht allein aus GmbHEinnahmen. Vor allem bei Marketingaktivitäten, wie Printprodukten, Messeauftritten oder Themenkampagnen ginge es nicht ohne Kofinanzierung von Kommune und anderen Partnern. Ähnliche Erfahrungen machten auch Dr. Andreas Kraus vom Tourismusverband Vogtland e. V. und Barbara Mendra von Jena Kultur – auch wenn sie anders aufgestellt sind. Der Erfolg der touristischen Unternehmen und Leistungsanbieter sei immer abhängiger von strategischer Hin
tergrundarbeit, wie strategische Planungen, Netzwerke knüpfen, Marketingkonzepte erstellen. Arbeit, die unabdingbar sei, deren Nutzen für Geldgeber und Kooperationspartner aber nicht direkt gemessen werden könne. „Marktfähige
Strukturen im Tourismus können nur durch die Zusammenarbeit aller Akteure erhalten werden“, fasste Ausschuss vorsitzende Monika Lips die Diskussion zusammen.
Christine Büring, Monika Lips und IHK-Bereichsleiterin Almut Weinert: Marktfähige Strukturen im Tourismus können nur durch die Zusammenarbeit aller Akteure erhalten werden.
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6 Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
IHK aktuell
Gründungs-Ideen zum AnfassenThEx-Gründertreffen in Gera
Frisch gerösteter Kaffee, gleich zum Genießen oder zum Mitnehmen für zu Hause – mit der Kaffeerösterei „Mahlwerk“ hat der Geraer Marco Franze Ende vergangenen Jahres seine Vision eines eigenen Unternehmens umgesetzt. Marco Meinhardt hat sich als StyroporKünstler selbstständig gemacht. Ihre Erfahrungen während der Gründung und der ersten Schritte als Unternehmer diskutierten sie bei einer Tasse frisch gerösteten Kaffees mit rund 30 anderen Jungunternehmern. Die IHK und die Handwerkskammer Ostthüringen sowie das Beratungsnetzwerk PRO Gründen hatten zum ersten Gründertreffen des Thüringer Zentrum für Existenzgründungen und Unternehmertum (ThEx) eingeladen. Neben Erfahrungsaustausch aus „erster Hand“ gab es viele wertvolle Tipps von
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Nutzen Sie die Vielfalt des Internets!Über zwei Drittel der Bürger ab 14 Jahren sind regelmäßig online
Werben Sie im Internet? Wenn nicht, dann soll-ten Sie das tun! Denn 76,5 Prozent der Bürger in Deutschland ab 14 Jahren sind regelmäßig online1. Und das gilt nicht nur für die jungen Generatio-nen. Deutliche Zuwächse in der Internetnutzung werden bei Personen ab 50 Jahren erreicht, bei den 60- bis 69-Jährigen wird der höchste Anstieg verzeichnet1.
■ Suche nach Produkten und Dienstleistungen über das Internet
Fast drei Viertel aller Internetnutzer suchen im Internet nach Dienstleistungsanbietern. Dabei werden zu 46 Prozent Suchmaschinen und zu 27 Prozent Branchenverzeichnisse angesteuert.2
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Erfahrungsaustausch im Atelier von Styropor-Künstler Marco Meinhardt
Experten. Den Businessplan vorrangig für sich selbst zu gestalten, riet MentalCoach Matthias Kreuzberg in einem Vortrag zum Thema „Vision meets Business – Mit klaren Zielen zu einer erfolgreichen Unternehmensgründung“. „Zufälle positiv nutzen und eigene Stärken mit Angeboten anderer bündeln“, war der Tipp von Andreas Dürer, der seine Gründungserfahrungen vorstellte. Ein kurzer Impulsvortrag der Mikrofinanzagentur zum Thema „Finanzierung“ rundete die Vortrags reihe ab. Gründertreffen soll es künftig jedes Jahr geben.
7Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Ein Biomarkt mit regionalen ProduktenClaudia Ortloff überzeugte bei der Innenstadtinitiative in Rudolstadt
Claudia Ortloff ist die Gewinnerin der Innenstadtinitiative „Eigener Chef im Zentrum von Rudolstadt. Die junge Frau wurde am 29. Mai im Rathaus für ihre Geschäftsidee mit einem Preisgeld von 2.500 Euro und einem Starterpaket ausgezeichnet. Beides zusammen hat einen Wert von über 10.000 Euro. An dem Wettbewerb zur Innenstadtinitiative der IHK und weiterer Partner beteiligten sich insgesamt zwei Frauen und zwei Männer.
Claudia Ortloff will in der Marktstaße im Zentrum einen Biomarkt eröffnen. Dabei setzt sie soweit wie möglich auf regionale Produkte aus zertifiziertem biologischen Anbau. Dazu zählen Gemüse der Debra Natur GmbH, Honig von Schloss Tonndorf und Backwaren der Lebensgemeinschaft Wickersdorf. „Insbesondere sind mir Qualität und Frische bei allen Produkten sowie gute fachliche Beratung in angenehmer Einkaufsatmosphäre wichtig“, erklärte die überraschte Gewinnerin. Auch die anderen Bewerber punkteten mit gut durchdachten Konzepten. Diese reichen von der Gestaltung, Fertigung und dem Vertrieb kundenindividueller Cartoons auf verschiedenen Kleidungsstücken und Accessoires über ein CoWorking Büro für die Kreativwirtschaft bis zum Kosmetikstudio „Beauty & Relax“. Von der fachkundigen Jury bekamen sie wertvolle Hinweise, um das ein oder andere bis zur Umsetzung des Gründungsvorhabens noch zu verbessern.
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8 Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 20158
IHK aktuell
IHK-Veranstaltungskalender (Auszug)
Juli / August + Vorschau September 2015 (Stand: 12. Mai 2015)
Berufliche Bildung sichert jungen Menschen erfolgreich den Weg ins Berufsleben und den Unternehmen die dringend benötigten Fach und Führungskräfte. Kein Jugendlicher, aber auch kein Ausbildungsplatz darf „verloren“ gehen – das ist das Ziel der „Allianz für Aus und Weiterbildung“. Die IHKOrganisation, die Bundesagentur für Arbeit und andere Wirtschaftsvertreter wollen mit ehrgeizigen Zielen ein Zeichen setzen. Die Wirtschaft hat zugesagt, in diesem Jahr 20.000 zusätzliche Ausbildungs plätze gegenüber den 2014 bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Stellen zur Verfügung zu stellen und dieses Niveau auch in den Folgejahren zu sichern.
Lehrgänge Veranst.-Nr. AnsprechpartnerEnergiefachwirt IHKInfoveranstaltung: 18. August, Gera Beginn: 18. September, Gera
15459914 Thomas WittTel.: 0365 8553405
Fachmann Betriebliches GesundheitsmanagementBeginn: 1. September, Gera
15467484 Marion DanowskiTel.: 0365 8553406
Ausbildung der Ausbilder (AdA)Beginn: 1. September, JenaBeginn: 2. September, UnterwellenbornBeginn: 7. September, Gera
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Denise BayerTel.: 0365 8553409
BilanzbuchhalterInfoveranstaltung: 2. September, GeraBeginn: 18. September, Gera
15411095 Marion DanowskiTel.: 0365 8553406
Seminare Suchmaschinenmarketing – Wie beeinflussen Sie Ihre Position bei Google & Co.?, 1. Juli, Gera
15473076 Patricia ElbingerTel.: 0365 8553202
Fragen in der Immobilienverwaltung2. Juli, Gera
15440764 Marion DanowskiTel.: 0365 8553406
Vergaberecht für Fortgeschrittene2. September, Gera
15474545 Haike SchlagTel.: 0365 8553102
Gesprächstechniken für den Verkauf7. September, Gera
15467375 Denise BayerTel.: 0365 8553409
E-Mails und Business Writing – Englische Korres-pondenz erfolgreich führen, 9. September, Gera
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10 Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Aus- und Weiterbildung
Mehr Berater als VerkäuferKaufmann / Kauffrau für Versicherungen und Finanzen
Da Daniel Kästner um den nicht immer positiven Ruf von „Versicherungsvertretern“ weiß, hat die ehrliche Kommunikation mit den Kunden für den Geraer Geschäftsstellenleiter der DEBEKA Versicherungen und Bausparkasse oberste Priorität. Beratung sei wichtiger als Verkauf. Auf den Kunden und seine Bedürfnisse einzugehen sei der richtige Weg, um Vertrauen für langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen. „Schon die Azubis werden mit den hohen Qualitätsanforderungen des Versicherungsunternehmens vertraut gemacht“, so Kästner.
Kundenkontakt vom ersten Tag an
Schon von Beginn der Ausbildung an steht den Auszubildenden ein Pate zur Seite, der sie in den beruflichen Alltag einführt. Das fachliche Wissen aus der Berufsschule wird durch innerbetrieblichen Unterricht zu den Versicherungs und Finanzierungsprodukten für Privat und Firmenkunden der Debeka ergänzt. „Wir bilden in unseren Geschäftsstellen vor Ort ausschließlich Kaufleute für Versicherungen und Finanzen aus, die im Außendienst unsere Kunden betreuen. Das setzt ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeiten voraus“, erläutert Daniel Kästner. „Es ist eine tägliche Herausforderung,
die Bedürfnisse der Kunden im Gespräch zu analysieren und individuelle Lösungen zu finden.“ Neben gutem Fach und Allgemeinwissen sind da seriöses Auftreten und Kommunikationsfähigkeiten gefragt. „Darauf achten wir besonders in den Einstellungsgesprächen mit unseren Azubis, nachdem sie sich unserem versicherungsinternen Auswahlverfahren gestellt haben.“
Mitarbeiter aus der Region an das Unternehmen binden
Es schließt sich eine viermonatige Probezeit an – Gelegenheit herauszufinden, ob die Berufs bzw. Azubiwahl die richtige war. Denn: „Wir legen großen Wert darauf, Mitarbeiter aus der Region langfristig an das Unternehmen zu binden, garantieren bei einem guten Abschluss die Übernahme in ein unbefristetes festangestelltes Arbeitsverhältnis und bieten auch viele Aufstiegsmöglichkeiten.“ Drei von sechs heutigen Vorstandsmitgliedern haben ihre Karrieren als Lehrling im Unternehmen begonnen. Jeder Mitarbeiter werde bei Weiterbildungsambitionen unterstützt – egal ob er sich fachlich qualifizieren will, zum Beispiel für betriebliche Altersvorsorge, oder für Managementaufgaben als Fachwirt. www.debeka.de
Ausbildungszeit:36 Monate (3 Jahre)
Berufsschule:Staatliche Berufsbildende Schule Wirtschaft/Verwaltung Gera
Vom Bewerber wird erwartet:Mittlerer Bildungsabschluss bis Hochschulreife
Fachrichtungen: Versicherung Finanzberatung
Arbeitsort: Unternehmen oder Agenturen der Finanzdienstleistungs bzw. Versicherungsbranche
Selbständig als Makler, Vermittler oder Berater
Tätigkeitsprofil: Erstellen individueller Finanz bzw. Versicherungskonzepte für gewerbliche und private Kunden
Verkauf von Versicherungs und Finanzprodukten
Betreuen bestehender Verträge Bearbeiten von Schadens und Leistungsfällen
kaufmännische Tätigkeiten wie Rechnungswesen und Controlling
Neue Ausbildungsinhalte seit 2014: fondsgebundene Lebensversicherungen
Pflicht und Wahlqualifikationen für praktische Ausbildung
FR Finanzberatung: Zusätzliche Wahlqualifikationen
FR Versicherung: Schadensservice und Leistungsmanagement
Weiterbildung: Fachwirt für Finanzberatung Fachwirt für Versicherungen und Finanzen
Ansprechpartnerin für Unternehmen:
Silvia Ziegler, Tel.: 0365 8553337, [email protected]
Der Arbeitsplatz von Florian Kößl (2. Ausbildungsjahr) ist nicht immer am Schreibtisch.
11Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Aus- und Weiterbildung
Kostenfreie Informationsveranstaltungen zum IHK-Studiengang:
26. Juni 2015 28. August 2015 IHKBildungszentrum Gera
Beginn des nächsten IHK-Studiengangs*:
18. September 2015 IHKBildungszentrum Gera
* Bekannte Lehrgangsangebote weiterer regionaler Bildungseinrichtungen können bei der IHK erfragt werden.
Förderung: Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (www.meisterbafoeg.info)
Begabtenförderung Berufliche Bildung (www.sbbstipendium.de)
Mehr Informationen und Anmeldung:www.gera.ihk.de/veranstaltungen(Veranst.Nr.: 15459914)
Beratung:
Thomas WittTel.: 0365 8553[email protected]
Profis für das betriebliche EnergiemanagementGeprüfter Energiefachwirt (IHK)
Weiterbildung eröffnet Chancen, Fachkräfte praxisnäher für weitere Berufstätigkeiten zu befähigen. „Ostthüringer Wirtschaft“ stellt regelmäßig Weiterbildungsprofile vor und gibt damit einen Überblick über Möglichkeiten und Chancen beruflicher Qualifizierung.
Was macht ein Energiefachwirt?
Mit ihrem Fachwissen im Bereich Energiewirtschaft, verbunden mit fundierter betriebswirtschaftlicher Ausbildung, sind Energiefachwirte die Profis im Energiemanagement. Sie sorgen in Unternehmen aller Branchen für optimale Energieeffizienz – ob im Produktionsablauf, bei Energieeinkauf oder bei der Weiterbildung der Mitarbeiter.
Energiefachwirte … erkennen Entwicklungen des energiewirtschaftlichen Marktes und leiten entsprechende Marktstrategien ab
wenden Marketinginstrumente ergebnisorientiert an
wirken bei der Aus und Weiterbildung mit
ZielgruppeFachkräfte aus dem energiewirtschaftlichen Bereich, Energiebeauftragte, Energiemanager
Qualifikationsinhalte
Wirtschaftsbezogene Qualifikationen Volks und Betriebswirtschaft Rechnungswesen Recht und Steuern Unternehmensführung
Handlungsspezifische Qualifikationen Rahmenbedingungen für die Energiewirtschaft
Energierecht und Energiepolitik Energiemarketing und Vertrieb Betriebsspezifisches Management
Schneller zum AdA-Schein!Weniger Prüfungsstress, weniger Kosten und Zeit gespart!
Wer den Abschluss als Energiefachwirt hat, ist von der schriftlichen Prüfung zur Ausbildereignung befreit und muss lediglich die praktische ablegen.
Energiefachwirte sind die Profis im Energiemanagement.
12 Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
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Über ein Schülerpraktikum zur LehrstellePräzisionsoptik Gera setzt auf „Karriere mit Lehre“ und Nachwuchs aus der Region
„Auch in Gera gibt es gute Ausbildungsplätze für angehende Feinoptiker, junge Leute müssen dafür nicht nach Jena gehen“, schmunzelt Manfred Schubach, zuständig für die Organisation von Berufsvorbereitung und Ausbildung bei der POG Präzisionsoptik Gera GmbH. Das Unternehmen im Gewerbepark Keplerstraße war 1992 aus dem Geraer Betriebsteil des Carl Zeiss Kombinates hervorgegangen. Heute werden hier optische Komponenten, Systeme sowie Mikrostrukturen für den deutschen, europäischen und weltweiten Markt entwickelt und gefertigt. Zwei Drittel des Produktionsumfanges gehen in den Export.
Azubis nach der Lehre übernommen
Derzeit sind im Unternehmen 130 Mitarbeiter beschäftigt und man setzt dabei seit vielen Jahren auf die Ausbildung des eigenen Nachwuchses. „Alle jungen Leute wurden bis auf eine Ausnahme bisher übernommen“, so Manfred Schubach. „Neben dem Feinoptiker bilden wir Industriemechaniker und ab nächstem Lehrjahr Mikrotechnologen aus. Ein weiterer junger Mann beginnt im Herbst ein duales Studium der Laser und Optotechnologien an der ErnstAbbeHochschule Jena.“
Über Schülerpraktikum zur Lehrstelle
Zu den aktuell neun Auszubildenden gehört Markus Kriewitz aus Pölzig. Wie alle Lehrlinge bei POG empfahl er sich für die OptikerLehrstelle über ein FirmenPraktikum. Da er zuvor bereits die Ferien für
Markus Kriewitz (l.) erlernt den Beruf des Feinoptikers. Sebastian Kirste kann ihm aus seinen elf Jahren Berufserfahrung dabei so manchen guten Tipp geben. Er absolviert derzeit ein IHK-Meisterstudium.
Praktika in verschiedenen IHKBerufen nutzte, hat er sich sehr zielorientiert für die Ausbildung bei POG entschieden und es nicht bereut. Für ihn war wichtig, nach dem Regelschulabschluss in der Region lernen und leben zu können. So ging es auch Sebastian Kirste aus Triptis, der sich gerade bei der IHK zum Industriemeister Optik qualifiziert. Er nahm bereits an der Führungskräfteschulung teil und gehört zum Kompetenzteam der Firma. Vor elf Jahren hat er seine OptikerAusbildung in Neustadt / Orla absolviert. Da hat es mit der Übernahme nicht geklappt. Ein damaliger MitLehrling hat ihn auf POG aufmerksam gemacht. Das hat sich inzwi
schen für beide Seiten gelohnt und weitere gute Leute angelockt.
Schüler für Technik begeistern
Junge Menschen schon in der Schule für Feinoptik und Technik zu begeistern ist zum Lebensinhalt für Manfred Schubach geworden. Sowohl im Geraer Arbeitskreis SchuleWirtschaft, bei der Schulpartnerschaft in Debschwitz oder im IHKSchülercollege ist der Firmengründer noch mit vollem Engagement dabei und setzt wichtige Impulse, damit es auch künftig genügend „Lokalmatadore“ in der Region gibt. www.pog.eu
13Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Zahlen und Fakten
Getragen wird die wirtschaftliche Erholung vor allem durch binnenwirtschaftliche Faktoren. Steigende Beschäftigung bei gleichzeitig zunehmenden Einkommen lassen den privaten Konsum florieren. Gestützt wird diese Situation von niedrigen Öl und Energiepreisen sowie günstigen Kreditkonditionen. Auch aus der Außenwirtschaft gibt es positive Effekte. Der niedrige EuroDollarKurs macht hiesige Produkte im internationalen Wettbewerb günstiger. Zumindest vom amerikanischen Markt gibt es positive Konjunktursignale. Frankreich, Russland oder Italien bleiben jedoch wichtige Ostthüringer Absatzmärkte. Die konjunkturelle Situation in diesen drei Ländern bleibt deflationär.
Dienstleistungsgewerbe boomt weiter
Treiber der aktuellen Trendwende ist das Ostthüringer Dienstleistungsgewerbe. Sechs von zehn Dienstleistungsunternehmen profitieren von der guten Geschäftslage. Die Erwartungen sind im Branchenvergleich nirgends so positiv. Auch im Ver
Konjunkturmotor kommt in FahrtFrühjahrsumfrage der IHK Ostthüringen
Die Ostthüringer Konjunktur hat in den ersten Monaten 2015 deutlich an Fahrt gewonnen. Nach zuletzt drei Rückgängen in Folge konnte der Konjunkturklimaindikator für die Ostthüringer Wirtschaft erstmals wieder zulegen (plus sechs Punkte).
kehrsgewerbe Ostthüringens setzt sich der positive Trend fort. Der Konjunkturklima steigt um 13 auf den neuen Rekordwert von 126 Punkten. Auch wenn aktuell gerade die Personenbeförderer mit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zu kämpfen haben, verbessert sich der Branchenausblick.
Vernetzung der Wirtschaftsräume gewinnt an Bedeutung
Im regionalen Vergleich bleibt Jena der Ostthüringer Konjunktur und Jobmotor. Neben dem Landkreis Greiz gewinnt die wirtschaftliche Dynamik im Altenburger Land mehr an Fahrt. Immer stärker wirkt sich die Vernetzung mit dem Wirtschaftsraum LeipzigChemnitzZwickau aus. In Jena, im Landkreis Greiz und im Altenburger Land ist der Beschäftigungsaufbau am wahrscheinlichsten.
Download der Konjunkturanalyse:www.gera.ihk.de/konjunktur
IHK-Konjunkturklimaindikator in Ostthüringen
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Klima Trend Ostthüringen
So sehe ich das
Aktuelle Entwicklung kein Grund zur Euphorie
Albrecht PitschelGeschäftsführer der Köstritzer SchwarzbierbrauereiPräsident der IHK Ostthüringen zu Gera
Trotz positiver Konjunkturtrends sollten wir die Gefahren nicht übersehen: Steigende Löhne führen nicht automatisch zu steigender Produktivität. Dafür wären Innova tionen in Produkte, An lagen oder Rationalisierung notwendig. Gerade dort hemmen jedoch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu sehr. Dadurch hält die Investitionsflaute weiter an, obwohl die Eigenkapitalquote der Unternehmen überdurchschnittlich hoch und die Kreditzinsen historisch niedrig sind. Umso mehr ist die Politik gefordert, die Investitionstätigkeit der Unternehmen durch planbare, verlässliche und unternehmensfreundliche Rahmenbedingungen zu stärken.Bildungsurlaub gehört nicht dazu.
14 Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
papier für den Kampf gegen BürokratieWindmühlen aus dem November 2014 – haben es kürzere Aufbewahrungsfristen von Steuerunterlagen, einfache Abschreibungsregeln oder Entlastungen bei der Steueranmeldung nicht geschafft – Erleichterungen, die Unternehmen sich seit Langem wünschen. Lediglich vier Maßnahmen wurden im März
2015 mit dem Bürokratieentlastungsgesetz um
gesetzt – Entlastungswirkung
Zahlen und Fakten
Bürokratieabbau: Statt „One in, one out“ gilt „Much in, nothing out“Die Bürokratielasten steigen weiter – das ist das Fazit des Jahresberichts der Bundesregierung zum Bürokratieabbau. Fast 2.000 neue Vorgaben wurden 2014 erlassen, davon richten sich mehr als die Hälfte an die Wirtschaft. Auf diese Erkenntnis müssen endlich konkrete Taten beim Bürokratieabbau folgen.
Lasten eigentlich noch höher
Nach einem Anstieg von 1,6 Milliarden Euro im Jahr 2013 hat der Erfüllungsaufwand 2014 um weitere 10,3 Milliarden Euro zugenommen, so der Bericht. Wesentliche Verursacher sind der Mindestlohn und die Mietpreisbremse. Viele Belastungen sind dabei noch nicht eingerechnet: Die Hälfte der 191 belastenden Regelungsvorhaben aus 2014 wurden nicht vollständig quantifiziert. Bürokratielasten, die erst nach Inkrafttreten eines Gesetzes entstehen, zum Beispiel die Dokumentati
onspflichten beim Mindestlohn, werden nicht ansatzweise erfasst. Hinzu kommen bedeutsame, aber nicht quantifizierte EUrechtliche Vorschriften, z. B. die Allergenkennzeichnung.
Gute Projekte, wenig Konsequenzen
Der Jahresbericht führt zwar viele gute Projekte auf. Sucht man aber nach der
Umsetzung, heißt es: Fehlanzeige. Über Projektberichte, Prüfung von Handlungsfeldern und Pilotphasen geht es nicht hinaus. Auch die Chancen von EGovernment werden weder von der Bundesregierung weder systematisch betrachtet noch hinreichend genutzt, obwohl die digitale Kommunikation zwischen Unternehmen und Verwaltung erhebliche Kosten einsparen könnte. Selbst in die 21 Eckpunkte der
Bundesregierung zum Bürokratieabbau – das Grundlagen
Immer mehr Bürokratie per Gesetz verursacht nicht nur höheren Aufwand, sondern verschlingt viel Geld, das dann nicht mehr für Investitionen
und Arbeitsplatzerhalt zur Verfügung steht.
15Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Zahlen und Fakten
gerade einmal 700 Millionen Euro. Und „One in, one out“, also die Pflicht der Ministerien zur Kompensation von neuer Bürokratie, greift erst Mitte 2015 und enthält zahlreiche Ausnahmen für „politisch gewollte Maßnahmen“. Der Verdacht drängt sich auf, dass „One in, one out“ eine Alibiveranstaltung ist.
Abbau statt Bremse!
Die Belastung mit sogenannten Informationskosten, die der Wirtschaft aus Melde und Berichtspflichten erwachsen, ist laut Bericht 2014 zwar um 80 Millionen Euro zurückgegangen. Angesichts der Gesamtbelastung durch Informationspflichten von 42 Milliarden Euro sind das aber gerade einmal 0,2 Prozent. Wirklicher Bürokratieabbau sieht anders aus. Der Schwung der Bundesregierung beim Abbau der Informationskosten zwischen 2007 und 2012 in Höhe von 12 Milliarden Euro ist dahin. In anderen Ländern hat man solch einen Abbauschritt mehrfach gemacht. In Deutschland redet die Politik dagegen nicht mehr über Bürokratieabbau, sondern nur noch über das Bremsen des BürokratieAnstiegs.
„Much in, nothing out“
Ansatzpunkte für konkrete Entlastungen gibt es viele, neben der Mindestlohndokumentation etwa die Verkürzung der Aufbewahrungsfristen, die Anhebung der Grenze für die Abschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter, der Verzicht auf die monatliche Umsatzsteuervoranmeldung für Existenzgründer oder das Formular für die EinnahmeÜberschussRechnung, um nur einige zu nennen. Statt eines Abbaus oder Stopps von Belastungen setzt die Bundesregierung jedoch auch 2015 auf neue Regulierungen, die ihren Ursprung im Koalitionsvertrag haben. Dazu gehören z. B. die Elektroschrottentsorgung, die Frauenquote, das Entgeltgleichheitsgesetz und die Regulierung bei Zeitarbeit und Werkverträgen. Die „One in, one out“Regel wird so aktuell zu „Much in, nothing out“.
Dr. Ulrike Beland, DIHK Berlin
Bürokratie macht auch Ihnen zu schaffen?Sagen Sie uns rechtzeitig, wo es besonders schlimm ist! Wir setzen uns für Sie ein!
Der DIHK ist aktiv beim Bundes- und der EU – mit konkreten Vorschlägen
Die IHKOrganisation hat das Regierungsprogramm „Bürokratieabbau und bessere Rechtsetzung“ von Beginn an unterstützt – bis heute unterbreitete sie kontinuierlich mehr als 100 konkrete Vorschläge zum Bürokratieabbau.Zudem begleitet der DIHK kritisch Vorhaben und Entwürfe der EU und des Bundes mit Stellungnahmen und Politikkontakten.
Mehr dazu:www.dihk.de (Themenfelder – Wirtschaftspolitik – Bürokratieabbau
IHK kann vor allem auf Landes- und Regionalebene punkten
Aktivitäten Messbar: Stellungnahmen zu (Gesetz) entwürfen und Strategiepapieren (2014: über 60 Vorhaben geprüft / Stellungnahmen abgegeben!)
nicht messbar: hinter den Kulissen über Politikberatung auch während der Koalitionsverhandlungen
Weiteres – LAGGutachten Abbau kommunaler Standards
– Mitwirkung im Beirat „Funktional und Gebietsreform“
– Forderungspapiere u. a. zur Landtagswahl
– Mitwirkung in Arbeitsgruppen zur ESF / EFREFörderung insb. Förderkriterien
Erfolgsbeispiele: Entschärfung „Bildungsurlaub“ (Teilerfolg)
Verhinderung „Thür. Erneuerbare EnergienWärmegesetz“ (zunächst)
Verhinderung „Wassercent“ (zunächst)
Schadensreduzierung bei Vergabegesetz (Novellierung bis 2016 geplant)
Verbesserungen bei GRWFörderung (auch wenn nicht alle Forderungen erreicht wurden)
Ihre IHK-Ansprechpartnerin:
Almut WeinertTel.: 0365 8553[email protected]
Mehr über die IHK-Forderungen zum Bürokratieabbau:www.gera.ihk.de (Dok.Nr. 113331)
Erfolge in Sachen Bürokratieabbau sind hart erkämpft und dünn gesät. Die besten Chancen haben wir vor allem dann, wenn wir rechtzeitig vorher eingreifen können bzw. einbezogen werden und vor beugend wirken! Unsere langjährige und immer noch aktuelle Forderung: Beteiligung der Wirtschaft bei Gesetzgebungsprozessen schon im Vorfeld!
Almut Weiner t , Geschäf t sbereichsleiter in Wir t schaf t und Technologie der IHK Ost thüringen zu Gera
16 Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Titelthema
Werden Sie Prüfer bei der IHK!Anspruchsvolle, praxisnahe und bundeseinheitliche Berufs- und Weiterbildungs-abschlüsse – dafür steht die IHK. 2.400 ehrenamtliche IHK-Prüfer nehmen in Ostthüringen jährlich rund 5.000 Prüfungen in der Berufsausbildung, der Fortbildung sowie zu Sach- und Fachkunde ab. Dahinter steckt Kompetenz, Fachwissen und nicht zuletzt zeitlicher und organisatorischer Aufwand. „Frischer Wind“ ist durchaus erwünscht. Jeder, der in Aus- und Weiterbildung aktiv ist und die Voraussetzungen erfüllt, kann ehrenamtlicher IHK-Prüfer werden.
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17Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Titelthema
Qualitätsgarantie der Berufsbildung: IHK-geprüft!IHK-Prüfungen sind das „Aushängeschild“ der beruflichen Bildung in Deutschland. Sie stehen für anspruchsvolle, praxisnahe und bundeseinheitliche Berufs- und Weiterbildungsabschlüsse. So wie die duale Berufsausbildung werden auch die Prüfungen von der Wirtschaft selbst organisiert – von den Aufgaben über die Durchführung bis zur Bewertung der Ergebnisse. Das garantiert einerseits praxisnahe Prüfungsbedingungen und andererseits ständige Anpassung der Prüfungsinhalte.
2.400 Unternehmer, Mitarbeiter aus den Ausbildungsbetrieben und Berufsschullehrer sind die Menschen hinter dem Erfolg. Sie arbeiten ehrenamtlich in den 207 IHKPrüfungsausschüssen für Ausbildung, Fortbildung sowie Sach und Fachkunde. Mit ihrer Berufserfahrung und ihrem Engagement garantieren sie die Qualität der IHKAbschlüsse.
Qualitätskriterien der IHK-Abschlüsse
PraxisnahFachleute aus der Wirtschaft werden in den gesamten Prozess von der Festlegung der Prüfungsaufgaben über die Prüfungsabnahme bis hin zur Prüfungsbewertung einbezogen. Damit wird sichergestellt, dass sich der Leistungsmaßstab möglichst eng an den tatsächlichen Anforderungen in den Unternehmen orientiert.
KosteneffizientDie Ausschüsse für die Erstellung von Prüfungsaufgaben und für die Durchführung der Prüfung bestehen aus ehrenamtlich arbeitenden Vertretern der Arbeitgeber, der
Arbeitnehmer und der Berufsschulen. Sie werden in der Regel für diese Aufgabe freigestellt, ohne dass zusätzliche Kosten entstehen.
AnerkanntOb in Hamburg oder Gera: alle Azubis eines Ausbildungsberufes stellen sich identischen Prüfungsanforderungen. Schriftliche Prüfungen finden in ganz Deutschland zur gleichen Zeit und mit gleichen Prüfungsaufgaben statt. Die Aufgaben werden zentral erstellt – übrigens auch für Fortbildungs und Sachkundeprüfungen. Bundesweit gleiche Abschlüsse fördern die Mobilität von Fachkräften.
DynamischDie immer komplexer werdende Ausbildung erfordert auch neue, moderne Prüfungsmodelle – näher an den Berufsanforderungen und näher an den tatsächlichen betrieblichen Arbeitsabläufen. Praktische Prüfungen werden nach einheitlichen Maßstäben von den Prüfungsausschüssen vor Ort, meist in den ausbildenden Unternehmen, organisiert.
Gemeinsamer Erfolg: Die Wirtschaft hat mit einem starken Netzwerk ehrenamtlicher Akteure die Berufsbildung in Deutschland zu einem Erfolgsmodell gemacht.
So sehe ich das
Andreas KümmelAusbilder bei der Volksbank Saaletal e GVorsitzender des Berufsbildungs-ausschusses der IHK
Ich engagiere mich seit 2005 ehrenamtlich als Prüfer. Mir ist es wichtig, unserem „Nachwuchs“ das notwen dige Fachwissen, aber auch Werte zu vermitteln und sie optimal auf das Berufsleben vorzubereiten. Die Unternehmer Ostthüringens brauchen qualifizierte und enga gierte Mitarbeiter. Ausbildung und Weiterbildung hat deshalb einen hohen Stellwert. Die Prüfungen vor der IHK sind eine Qualitätsgarantie für die hohe Qualifikation. Ehrenamtliche Prüferinnen und Prüfer leisten mit viel Sachverstand und Engagement einen entscheidenden Beitrag. Rund 2.400 Prüfer sind im IHKBezirk ehrenamtlich aktiv – eine stolze Zahl und dennoch suchen wir Verstärkung, um die Vielzahl der Prüfungen abzusichern. Je mehr Prüfer mitwirken, desto geringer wird die Beanspruchung des Einzelnen. 2016 werden die Prüfungsausschüsse neu berufen. Der Berufsbildungsausschuss der IHK ruft Sie deshalb auf:
Engagieren auch Sie sich ehrenamtlich als Prüferin oder Prüfer!Ihr fachliches Urteil wird gebraucht!Stellen Sie Mitarbeiter für die Prüfertätigkeit frei!
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18 Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Titelthema
Erfahrung und „frischer Wind“ – Die ideale MischungIHK-Prüfer: Anforderungen, Herausforderungen und Chancen
2.400 ehrenamtliche IHK-Prüfer nehmen in Ostthüringen jährlich rund 4.000 Prüfungen in der Berufsausbildung, 650 Fortbildungsprüfungen, 650 Sach- und Fachkundeprüfungen sowie 460 Ausbildereignungsprüfungen ab. Hinter diesen Zahlen steckt ein breites Spektrum an Fachwissen, Verantwortungsbewusstsein, pädagogische Kompetenz und nicht zuletzt zeitlicher und organisatorischer Aufwand. Ein Engagement, das sich durchaus lohnt: Für jeden Unternehmer, denn sie können auf die hohe Qualität und Vergleichbarkeit der IHK-Abschlüsse bauen. Für jeden Prüfer, denn sie profitieren von aktuellem Fachwissen und vom regelmäßigen Austausch in den Prüfungs-ausschüssen. „Frischer Wind“ ist durchaus erwünscht. Denn die „alten Hasen“ brauchen unbedingt Unterstützung von „Newcomern“ – Jeder, der in Aus- und Weiterbildung aktiv ist und die Voraussetzungen erfüllt, kann ehrenamt-licher IHK-Prüfer werden.
Ehrenamt Prüfer? Vieles spricht dafür und es lohnt sich!
Als ehrenamtlicher Prüfer der IHK …
… sammeln Sie Erfahrungen, die für die Ausbildung im eigenen Unternehmen nützlich sind
… sind Sie bei allen Neuerungen, Änderungen und Tendenzen in der Aus und Weiterbildung auf dem neuesten Stand und bilden sich ganz nebenbei weiter
… ermöglichen Sie ein wirtschafts und betriebsnahes Prüfungswesen
… stärken Sie die regionale Wirtschaft
… unterstützen Sie die Selbstverwaltung der Wirtschaft
… übernehmen Sie Verantwortung für Ihre Region und stärken das Ansehen Ihres Unternehmens
… arbeiten Sie eng mit den IHKMitarbeitern des Sachgebietes Prüfungen, IHKAusbildungsberatern und berufsbildenden Schulen zusammen
Welche Aufgaben haben IHK-Prüfer?
Die Aufgaben der IHKPrüfer konzentrieren sich auf die Durchführung der Prüfung und die Auswertung der Ergebnisse. Sie sind sowohl bei schriftlichen als auch bei Fertigkeitsprüfungen vor Ort.Sie übernehmen:
Erstellen bzw. Zulassen von Prüfungsaufgaben Prüfen der Ausbildungsnachweise Führen des Prüfungsgespräches Bewerten der Prüfungsleistung Feststellen des Gesamtergebnisses Protokollieren des Prüfungsverlaufes
Wer kann IHK-Prüfer werden?
An Prüfer werden die gleichen Anforderungen gestellt wie an Ausbilder, um den Qualitätsanspruch von „IHKgeprüft“ gerecht werden zu können. Wer Prüfer werden will, muss sowohl praktisches Wissen des jeweiligen
Berufsfeldes mitbringen als auch Einfühlungs und Urteilsvermögen sowie berufspädagogische Kenntnisse. Gefragt sind:
Fachkompetenz Berufserfahrung menschliche Reife und pädagogisches Gespür Interesse am Fach und Führungskräftenachwuchs Verantwortungsbewusstsein
Wie bereitet die IHK die Prüfer auf ihre Aufgaben vor?
Die Prüfungsausschüsse treffen sich regelmäßig zu Weiterbildung und Erfahrungsaustausch. „Neulinge“ werden intensiv
auf die Arbeit als IHKPrüfer vorbereitet. In den ein oder zweitägigen Schulungen geht es schwerpunktmäßig um:
Informationen über die Arbeit der IHK und des DIHK Rechtsgrundlagen Durchführung und Organisation von Prüfungen Aufgabenerstellung für Prüfungen
19Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Titelthema
Bewertung von Prüfungen Infos zu neuen Ausbildungsberufen und Fortbildungsabschlüssen
Umgang mit Täuschungshandlungen und Ordnungsverstößen
Wie unterstützt die IHK die Arbeit der Prüfer?
Die IHK übernimmt die umfangreiche organisatorische Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Prüfungen. Dazu gehören u. a.:
Berufen der Mitglieder in die Prüfungsausschüsse Auffordern der Ausbildungsbetriebe zur Prüfungsanmeldung und Zulassen der Azubis zur Prüfung
Festlegen und Koordinieren der Prüfungstermine und Prüfungsorte für schriftliche und mündliche bzw. praktische Prüfungen
Einladen der Prüfungsteilnehmer Einladen des Prüfungsausschusses Vorbereiten der Prüfungsunterlagen Aufsicht während der schriftlichen Prüfungen Ausstellen der Prüfungszeugnisse
Prüfungszeugnisse gibt es übrigens auch in englischer und französischer Übersetzung. Außerdem beraten die IHKMitarbeiter auch Unternehmen und Azubis rund um die Prüfung, z. B. bei vorzeitiger Anmeldung oder bei nichtbestandener Prüfung.
Ich bin Prüfer / Prüferin, weil …
… ich als Berufsschullehrerin und Dozentin viele Ausbildungsbetriebe kennenlerne und meinen Unterricht so praxisnah gestalten kann. So erhalte ich einen Überblick über die Prüfungsanforderungen und bekomme gleichzeitig ein Feedback, wie zielführend mein Unterricht ist. Für die Berufsschulen ist es generell sehr wichtig, dass es engagierte Lehrer gibt, die sich in den Prüfungsausschüssen einbringen und ihre Erfahrungen an die Fach-kollegen weiterleiten (auch wenn es nicht immer leicht ist, die Abwesenheit der Prüfer ohne Unterrichtsausfall zu realisieren).
Regine Heß, Beruf s schullehrer in in der SBBS Technik Gera und Dozentin Stellv. Vor s it zende IHK-Prüfungsausschuss Industr iemeister Metall , Mitglied in den IHK-Prüfungs ausschüssen Industr iemechaniker Gera
und Industr iemeister Kunst stof f und Kaut schuk
… das Wissen aus der Ausbildung im beruflichen Alltag anwendbar und erlebbar sein muss. Durch meine berufliche Erfahrung die Prüfung praxisnah zu gestalten ist mein Anspruch. Prüfungsanforderungen sind somit immer auch Maßstab und „Impulsgeber“ für meine Arbeit als Ausbilderin und Herausforderung, mein Wissen immer auf dem aktuellen Stand zu halten. Ich finde, viel mehr Unternehmer sollten die ehrenamtliche Arbeit der IHK-Prüfer als Chance für die eigene Ausbildung sehen und Mitarbeiter dafür freistellen.
Ker st in F ischer, Ausbilder in in der Beruf sförderungswerk Thüringen GmbH, Seelingstädt , Vor s it zende im IHK-Prüfungsausschuss Per sonaldienst leis tungskauf leute
… diese Tätigkeit fachliche Fitness und Sachkunde erfordert und sie einen mit der Zeit gehen lässt. Es macht Spaß, sich mit Kollegen auszutauschen. Das ist ein Vorteil für die Qualität der Ausbildung und den Berufsnachwuchs. Deshalb ärgert es mich auch, dass die Anforderungen und das Leistungsvermögen in den letzten Jahren gesunken sind. Hinzu kommt, dass gerade die Berufsgruppe der Restaurant- und Hotelfachleute mehrfach durch die Medien sowie die Politik und ihre Entschei-dungen zur Buh-Branche degradiert wird. Kein Wunder, dass es gerade in den Dienstleistungsbranchen Nachwuchsprobleme gibt.
Volker Kullmann, Waldhotel am Stausee, BuchaVor sit zender des IHK-Prüfungsausschusses Restaurant fachleute Saalfeld
und Mitglied im IHK-Prüfungsausschuss Hotelfachleute
20 Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Titelthema
Wie viel Zeit muss ein IHK-Prüfer investieren?
Der zeitliche Aufwand als IHKPrüfer beträgt, je nach Prüfungsausschuss, durchschnittlich zwei bis acht Tage im Jahr. Den zeitlichen Aufwand bestimmt jeder Prüfer in Abstimmung mit der IHK selbst. Mitglieder im Prüfungsausschuss arbeiten mit
mindestens zwei weiteren qualifizierten Prüfern zusammen. Die meisten Unter nehmer stellen ihre Mitarbeiter für die Prüfertätigkeit frei.
Gibt es Geld für die Arbeit als IHK-Prüfer?
Die Arbeit als IHKPrüfer ist ehrenamtlich. Die IHK zahlt jedoch eine Entschädigung. Zusätzliche Kosten für Fahrt, Telefon etc. werden ebenfalls erstattet. Aufwandsentschädigungen sind zurzeit bis zu 2.400 Euro pro Jahr steuer
frei. Die IHK Ostthüringen zu Gera unterstützt die Prüfertätigkeit jährlich mit insgesamt einer halben Million Euro.
Welche rechtlichen Bestimmungen gelten für IHK-Prüfer?
Rechtliche Grundlage für die Arbeit der IHKPrüfer sind das Berufsbildungsgesetz und die Prüfungsordnung der IHK. Dort wird unter anderem geregelt:
Paritätische Zusammensetzung der IHKPrüfungsausschüsse mit Vertretern der Arbeitgeber, der Berufsschulen und der Arbeitnehmer
Voraussetzungen, die IHKPrüfer erfüllen müssen Festlegungen zum Prüfungsablauf
Wo gibt es mehr Informationen?
Telefonisch und persönlich bei Ihrer IHK:Andreas DrosdzollTel.: 0365 8553220, [email protected]
oder
im Internet:www.gera.ihk.de/pruefungenwww.prueferportal.org
Zahlen und Fakten 2014 zu Aus- und Weiterbildung in Ostthüringen
Aus- und Weiterbildung 4.800 Ausbildungsverhältnisse insgesamt, davon 1.800 neu abgeschlossen
1.300 ausbildende Unternehmen 200 Weiterbildungsveranstaltungen mit 2.800 Teilnehmern
Prüfungen 4.000 Prüfungen in der Berufsausbildung 650 Fortbildungsprüfungen 650 Sach und Fachkundeprüfungen 460 Ausbildereignungsprüfungen
Prüfungsausschüsse 166 Prüfungsausschüsse in der Ausbildung mit 2.000 ehrenamtlichen Prüfern
34 Prüfungsausschüsse in der Fortbildung mit 310 ehrenamtlichen Prüfern
7 Prüfungsausschüsse für Sach und Fachkunde mit 35 ehrenamtlichen Prüfern
Überzeugt? – Herzlich willkommen als neuer IHK-Prüfer!Nichts wie hin zur IHK!Möglichkeiten erfragen!Eignung prüfen lassen!Loslegen!
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550
Nicht nur seine robuste Beschaff enheit macht das Xcover 550 zu einem erstklas-sigen Begleiter unter fordernden Bedin-gungen, sondern durch seine kompakte Größe mit geringem Gewicht ist es auch leicht zu verstauen. Zudem ermöglicht eine solide Befestigungs-Öse am Rahmen des Featurephones, ein Trageband zu befestigen. So lässt sich immer ein Platz für diesen praktischen Begleiter fi nden.
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22 Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Firmen und Menschen
Lacos-Mitarbeiterin Firuza Kasimova erklärt der Schülerin Hannah Köber, wie sie eine eigene App entwickeln kann.
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IT-Nachwuchs aus der Region gesuchtLACOS Computerservice setzt auf selbst ausgebildeten Berufsnachwuchs
Quirliges Treiben herrschte Ende April bei Lacos in Zeulenroda. Computer montieren, Freiflächen vermessen und geologische Daten erstellen, eine App fürs eigene Smartphone programmieren – sieben Schülerinnen aus Zeulenroda nutzen den Girls Day, um sich in verschiedenen IT Berufen auszuprobieren. Geschäftsführer Thomas Damme öffnet die Unternehmenstüren gern für Schüler der Region, bietet Schülerpraktika an und geht zu Berufsinfotagen in die Schulen. „Das ist für uns eine gute Chance, uns als attraktiver Arbeitgeber der Region zu präsentieren und für unsere Ausbildung zu werben“, erläutert er. Sein kontinuierliches Wachstum will das Unternehmen mit selbst ausgebildetem Berufsnachwuchs und gezielter Weiterbildung meistern. Das Durchschnittsalter der 35 Mitarbeiter liegt bei 38 Jahren. Zum Team gehören derzeit auch zwei Azubis und zwei BAStudenten. Im August kommen zwei neue Lehrlinge hinzu. „Wenn die Chemie stimmt, haben alle eine berufliche Perspektive bei Lacos, Karrieremöglichkeiten durch Weiterbildung inklusive“, so der Firmenchef, denn das Geschäft läuft gut. Die 1990 gegründete LACOS Computerservice GmbH entwickelt unter anderem GPS und Automatisierungslösungen für die Landwirtschaft. Zu den Kunden gehören Landtechnikhersteller weltweit. Navis aus Zeulenroda kennen Schlaggren
zen, Feld und Waldwege und führen landwirtschaftliche Dienstleister sicher zum Feld ihrer Kunden. Automatisierungstechnik weiß, wo welcher Dünger oder Pflanzenschutz ausgebracht werden muss und merkt sich, welche Flächen bereits bearbeitet wurden. Die ITSpezialisten arbeiten an eigenen Produkten aber auch an
kundenspezifischen Anwendungen. „Die Entwicklung von Ernterobotern und das Thema ‚automatische Feldbearbeitung‘ stehen erst am Anfang. Das ist ein Markt mit hohem Potenzial. Um diese Chancen nutzen zu können, brauchen wir gut ausgebildete Fachleute.“ www.lacos.eu
Infos zur Berufsbildung im Internet
www.gera.ihk.de
23Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Firmen und Menschen
In Deutschland, Australien und sogar am Polarkreis: Klavierteile aus Gera sorgen für den guten Ton
„Tausende Bestandteile werden für Klaviere und Flügel gebraucht, und die meisten können wir liefern!“ Stolz schwingt mit, wenn Klaus Baumgärtel über das Familienunternehmen spricht. Klavierbauer in Deutschland, Europa, aber auch in Australien und nahe am Polarkreis in Kanada zählen zu seinen Kunden. Das setzt viel Vertrauen in Qualität und Service voraus, denn der Wettbewerb schläft nicht – weder vor der Haustür noch in Fernost. „Längst sind Hersteller und Bestandteilelieferanten aus China erfolgreich in den Markt eingestiegen. Wir müssen der Wettbewerbssituation Rechnung tragen – durch technische Innovationen, hohe Effektivtät in unserer Arbeit und einem TopService.“
Der lange Weg zum Kunden: Zuverlässigkeit und Service zählen
Sich gegen den Wettbewerb durchzusetzen war von Anfang an eine große Herausforderung für das kleine Unternehmen. Klaus Baumgärtels Frau Birgit hat die B.&K. Baumgärtel GmbH 1990 gegründet – übrigens eine der ersten GmbHEintragungen in Gera. Sie kam aus der Branche, hatte als Angestellte einer Geraer Firma Klavierbauer mit Einzelteilen und Werkzeug beliefert. Dieses Fachwissen und die guten Kundenkontakte gaben ihr Mut, den Schritt in die Selbstständigkeit nach der Wende zu wagen. Doch als „Neuling“ in der Branche musste die Firma erst das Vertrauen neuer Kunden gewinnen. „Das war schon ein längerer Prozess vom ersten Messeauftritt in Frankfurt am Main und ersten einzelnen Aufträgen bis zum heutigen Kundenstamm in über 50 Ländern“,
erinnert sich Klaus Baumgärtel. „Unser Ansatz, mit gutem Service zu punkten, war genau richtig. Unsere Kunden bekommen von uns immer eine schnelle Antwort und optimale Lösungen für ihre Anfragen. Die Lieferungen verlassen meistens am gleichen Tag unser Lager.“
Investition in Produktentwicklung und effizientere Abläufe
Die Rechnung ging auf. B.&K. wuchs. Neben dem Großhandel mit Klavierbestandteilen, Werkzeugen, Transportmitteln und Zubehör entstand eine Produktionsstätte für Reparaturen und Restauration von Klaviaturen, der Herstellung von BassSaiten und spezieller Werkzeuge für den Klavierbau im Gewerbegebiet BieblachOst. Außerdem haben die Geraer ein innovatives Transportsystem für Flügel – TRANSkip – entwickelt und patentiert. „TRANSkip“ ermöglicht das Kippen und
Klaus Baumgärtel: Tausende Bestandteile werden für Klaviere und Flügel gebraucht, und die meisten können wir liefern.
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Anzeigenschluss für die August-Ausgabe
ist am 14. JuliBerliner Straße 26
07545 Gera
Tel. +49(0) 365-83369904 • Fax +49(0) 365-43281516 E-Mail: [email protected] • WEB: www.hconsult.info
Transportieren des sperrigen Flügels durch nur eine Person. Sonst sind dafür drei kräftige Männer nötig. Unternehmensgründerin Birgit Baumgärtel ist längst keine „Einzelkämpferin“ mehr. Heute führen Birgit und Klaus Baumgärtel das Unternehmen gemeinsam und können auf die Unterstützung von 15 Mitarbeitern zählen. Im Frühjahr ist die Geraer Firma umgezogen: Lager und Versand in den Stadtteil Langenberg in eine geräumige Industriehalle, Verkauf und Buchhaltung in das historische Fabrikgebäude der „Ersten Reußischen KlaviaturenFabrik Raaz & Gloger“ aus der Gründerzeit – praktisch die Rückkehr zu den Wurzeln des Klavierbaus in Langenberg. „Die neuen Räume bieten mehr Platz für effektivere Abläufe und nicht zuletzt auch bessere Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiter.“ www.pianoteilebaumgaertel.de
24 Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Firmen und Menschen
TIP Jena: Warteliste für neues TechnikumNach knapp zwei Jahren Bauzeit sind die ersten Firmen bereits im April in das neue Technikum des Technologie- und Innovationsparks Jena (TIP) eingezogen. Weitere werden in den nächsten Wochen folgen. Eine klein-teilige Raumgestaltung, vielseitige Nutzungsmöglichkeiten und moderate Mietkonditionen machen auch das neueste Angebot der Gründerzentrums attraktiv für junge, technologieorientierte Firmen aus dem universitären Umfeld von Jena.
„Die Liste weiterer Interessenten ist bereits zu einer neuen Warteliste geworden, denn mit den neu geschaffenen ca. 1.500 m² können wir nur einen Teil des bei uns nachgefragten Bedarfs nach Labor, Werkstatt oder Büroräumen abdecken.“ Darauf verweist Randolf Margull. Der Geschäftsführer des TIP sieht das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits freut er sich über das große Interesse, andererseits sieht er zusätzlichen Handlungsbedarf, und so ist er dabei, weitere Angebotsflächen auszuloten und zu entwickeln. Der gute Ruf des TIP bei Jenas Jungunternehmern kommt nicht von ungefähr. Zeitweise bis zu 60 Firmen finden an den beiden Standorten auf dem Beutenbergcampus und nahe der Fachhochschule gute Bedingungen für Start und Wachstum. „Aus dieser Standortgemeinschaft haben wir in den letzten fünf Jahren 22 Firmen zu einer erfolgreichen Ansiedlung in Jena begleitet“, berichtet Randolf Margull. Zwei weitere siedelten sich in der näheren Umgebung an, andere folgten ihren Investoren nach Bayern bzw. Berlin.
Gleichzeitig wurden 36 neu gegründete Unternehmen aufgenommen. „Trotz äußerst moderater Mietkonditionen, die seit Eröffnung des ersten TIPGebäudes 1993 im Wesentlichen unverändert geblieben sind, konnten wir die vergangenen Geschäftsjahre stets mit einer gesunden Null abschließen“, freut sich Randolf Margull. Auch dies ist wohl ein Grund dafür, dass die TIP Jena GmbH nach 2009 im vergangenen Jahr erneut mit dem international renommierten 3. Preis des „Best Knowledge Based Incubator Award“ ausgezeichnet wurde. www.tipjena.de
Neue Räume für Ideen: Das TIP-Technikum in der Nähe der Fachhochschule Jena.
Fotomontage: Peter Mühlfriedel
Keine Chance für Diebe: Schmeissner macht Vitrinen sicherSicherheitstechnik, die man auf den ersten Blick nicht erkennt und die trotzdem zuverlässig Alarm schlägt, präsentiert die Hermsdorfer Schmeissner GmbH im Juni zum 22. Innovationstag Mittelstand in Berlin. Das neuartige modulare Sicherungssystem für Ausstellungsvitrinen ist das Ergebnis einer Kooperation mit dem Institut für Festkörperelektronik der TU Dresden. Es sorgt nicht nur für eine frühzeitige Alarmmeldung zur Absicherung wertvoller Vitrineninhalte, sondern ist auch kaum sichtbar. Zugleich verhindert es Fehlalarme, die als Folge von Temperaturschwankungen, Sonneneinstrahlung oder Vibrationen auftreten können. Der jährlich stattfindende Innovationstag präsentiert 200 neue Produkte, Technologien und Dienstleistungen aus dem gesamten Bundesgebiet. Diese Innovationen wurden vorrangig über das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) gefördert. Seit Programmstart im Jahr 2008 erhielten Thüringer Firmen für rund 1.900 Projekte über 275 Millionen Euro Fördermittel.www.schmeissnergmbh.dewww.zimbmwi.de
Thüringer punkten mit digitalen Innovationen
3DModelle historischer Globen und ein interaktives Kulturlexikon für Schüler sind unter den deutschlandweit 100 besten digitalen Innovationen. Die beiden Thüringer Projekte gehörten zu den 1.000 Bewerbungen zum Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“. Das Jenaer Fraunhofer IOF entwickelte gemeinsam mit der Uni Jena einen 3DScanner, der räumliche Abbilder historischer Globen aus Museumsmagazinen erstellt. Die Bilder sollen demnächst im Internet frei zugänglich sein. Die Klassik Stiftung Weimar lädt Schüler ein, auf ihrer Wissensplattform die Kulturgeschichte der Goethestadt zu erforschen.www.ausgezeichneteorte.de
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26 Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Innovationen
Forschen für die Wirtschaft (11)Die Ernst-Abbe-Hochschule Jena
Die Ernst-Abbe-Hochschule Jena ist seit ihrer Gründung vor nunmehr 24 Jahren ein enger und zuverlässiger Partner für die Unternehmen und Einrichtungen der Region. Die Umbenennung im Jahr 2014 in Ernst-Abbe-Hochschule Jena unterstreicht ihren Anspruch, ihren Studenten ein wissenschaftlich fundiertes, interdisziplinäres und praxis-nahes Studium zu bieten und auf hohem Niveau angewandte Forschung und Entwicklung zu betreiben.
Forschung und Qualifizierung verbindend
Die angewandte Forschung und Entwicklung an der ErnstAbbeHochschule lässt sich durch fünf Schwerpunkte charakterisieren: Präzisionstechnologien, Gesundheit/Life Sciences, Werkstoffe, Sozialwissenschaft, Gründung und Führung von Unternehmen. In diesen Feldern wird jährlich eine Vielzahl von Projekten umgesetzt, die sowohl konkrete Problemstellungen lösen, aber auch wissenschaftlichen Mitarbeitern Qualifizierungsmöglichkeiten bieten. Finanziert werden diese Aktivitäten durch Drittmittel, insbesondere aus Programmen der Bundesministerien für Forschung bzw. Wirtschaft. Allein in den Jahren 2013 und 2014 konnten jeweils über sechs Millionen Euro eingenommen werden.
Kooperation mit Unternehmen der Region
Das Innovationspotenzial dieser Projekte stärkt die eingebundenen Firmen, hilft Ar
beitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen und erhöht somit die Wertschöpfung in der Region. Neben Verbundprojekten (Kooperationsprojekte von Hochschule und Unternehmen mit öffentlicher Förderung) spielt auch die Auftragsforschung (FuEAuftrag aus Unternehmen) eine wichtige Rolle. Die in den letzten Jahren aufgebaute hervorragende technische Ausstattung und das erarbeitete Wissen bieten vielfältige Möglichkeiten. Die Erfahrungen der EAH Jena bei der Beantragung von Forschungsprojekten (z. B. ZIM oder Landesförderung über die Thüringer Aufbaubank) können auch Unternehmer der Region für gemeinsame Anträge nutzen. Das ServiceZentrum Forschung und Transfer (SZT) unterstützt als Transferstelle der EAH Jena die Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Unternehmen dabei umfangreich.
Dr. Dirk Schlegel www.eahjena.de/forschung
Labor im Bereich UmwelttechnologienFoto: EAH Jena
Die ErnstAbbeHochschule Jena ist eine forschungsstarke Fachhochschule, an der gegenwärtig ca. 123 Professorinnen und Professoren lehren und forschen. Den aktuell ca. 4.700 Studierenden stehen 23 Bachelor und 19 Masterstudiengänge in den Fachbereichen der Ingenieurwissenschaften, in Betriebswirtschaft und Sozialwesen offen. Die Absolventen der EAH Jena sind gefragte Fachkräfte für Unternehmen in Thüringen, aber auch deutschlandweit sehr umworben.
Forschungsschwerpunkte
Präzisionstechnologien Fertigungstechnologien Optiktechnologien Mechatronik Systemtechnik und Systemintegration IuKTechnologien Bauteiloptimierung
Werkstoffe Funktionskeramiken Metall. Hochtemperaturwerkstoffe Mikrostrukturanalytik und thermische Analyse
Biokompatible Materialien Schadensfallanalytik
Gesundheit | Life Sciences Medizintechnik Mikrosystemtechnik PharmaBiotechnologie Umwelttechnologien Augenoptik Pflege Gesundheitsmanagement
Sozialwissenschaft Soziale Gerechtigkeit Soziale Integration und Teilhabe
Gründung und Führung von Unternehmen Gründungs und Innovationsmanagement
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28 Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Recht
Befristeter oder unbefristeter Arbeitsvertrag?Befristung immer schriftlich vereinbaren
Bei Befristungen von Arbeitsverträgen gibt es viele Fallstricke für Arbeitgeber. Dazu gehört auch, die Befristungen schriftlich zu vereinbaren. Wird das versäumt oder kann nicht nachgewiesen werden, entsteht ein unbefristetes Arbeitsverhältnis.
Das Bundesarbeitsgericht (BAG) musste sich im vergangenen Jahr mit der Frage beschäftigen, welche Anforderungen an eine wirksame Unterschrift zu stellen sind (Urteil vom 20. August 2014, AZ: 7 AZR 924/12).
„Ba“ und „Ei“ sind keine Unterschrift!
Im konkreten Fall stritten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmerin um die Frage, ob der zwischen beiden geschlossene Arbeitsvertrag befristet war oder nicht. Entscheidend war: Was wurde schriftlich vereinbart? Der Arbeitgeber legte einen mit „Entwurf“ überschriebenen Arbeitsvertrag vor. Das Dokument enthielt die Unterschrift der Arbeitnehmerin, für den Arbeitgeber war es aber nur mit den Buchstaben „Ba“ und „Ei“ abgezeichnet. Ein vollständiges unterzeichnetes Vertragsexemplar war bei dem Arbeitgeber nicht vorhanden. Er gab an, das von beiden Seiten unterzeichnete
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Viele Rechtstipps finden Sie unter
www.gera.ihk.de (Dokument-Nr. 2699)
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IHK-Tipp: Arbeitsverträge nur schriftlich vereinbaren!
29Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Recht
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Exemplar der Arbeitnehmerin ausgehändigt zu haben. Sie bestritt das.
Beweislast liegt in der Regel beim Arbeitgeber
Dass eine Befristung wirksam vereinbart wurde, muss die Seite nachweisen, die sich darauf beruft – in der Regel also der Arbeitgeber. Problematisch in diesem Fall war, dass nur ein mit Namenkürzeln abgezeichnetes Dokument vorgelegt werden konnte. „Schriftform“ verlangt aber, Unterzeichnung mit vollem (Familien) Namen (§ 126 BGB). Damit konnte der Arbeitgeber die Befristung nicht beweisen.
IHK-Tipp: Arbeitsverträge nur schriftlich vereinbaren!
Arbeitsverträge sollten, gleichgültig ob befristet oder unbefristet, grundsätzlich schriftlich abgefasst werden. Bei Befristungen ist die Schriftform gesetzlich vorgeschrieben. Wird diese nicht eingehalten (oder kann dies nicht bewiesen werden), entsteht ein unbefristetes Arbeitsverhältnis. Die Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts zeigt, dass befristete Arbeitsverträge immer in zwei Exemplaren ausgefertigt und von beiden Parteien auf beiden Exemplaren vollständig unterschrieben werden sollten.
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Arbeitsverträge rechtssicher gestalten
Wichtige arbeitsvertragliche Klauseln, aktuelle rechtliche Entwicklungen, Formulierungsbeispiele der häufigsten Vertragsbestimmungen – das bietet das IHKSeminar „Arbeitsverträge rechtssicher gestalten“.Kaum ein Rechtsgebiet unterlag in den letzten Jahren einer solchen dynamischen Entwicklung wie das Arbeitsrecht. Sowohl der Gesetzgeber als auch die Rechtsprechung leisteten dazu ihren Beitrag. Das IHKSeminar bietet einen informativen Überblick und viele praktische Tipps.
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Arbeitsrecht: Wissenswertes für Arbeitgeber
Jeder Arbeitgeber sollte im Arbeitsrecht fit sein. Die IHK hält eine Reihe von Informations und Beratungsangeboten vor.
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30 Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Internationales
Die philippinische Wirtschaft wuchs in den vergangenen drei Jahren jeweils um über sechs Prozent. Welche Sektoren bieten das größte Potenzial?
Für die nächsten zwei Jahre prognostiziert die Weltbank sogar ein Wachstum von über sieben Prozent, das wäre führend in der Region. Dies resultiert aus einem Leistungsbilanzüberschuss, starken Auslandsinvestitionen und den Rücküberweisungen von Filipinos aus dem Ausland, die zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausma
Was hat Sie als langjährigen Kenner der asiatischen Märkte an der wirtschaftlichen Entwicklung der Philippinen am meisten beeindruckt?
Die Konsequenz, mit der die Regierung seit der Wahl von Präsident Bengino Aquino 2010 die wirtschaftliche Entwicklung vorantreibt. Sie hat den Staatshaushalt saniert, sodass es jetzt solide öffentliche Finanzen gibt, und sie hat die Rahmenbedingungen für ausländische Investitionen deutlich verbessert.
Philippinen: Unterschätzter Markt mit starkem WachstumFünf Fragen an Peter Kompalla, Geschäftsführer der AHK Philippinen
Nach einer sehr positiven Entwicklung in den letzten Jahren sind die Philippinen heute eine der am schnellsten wachsenden Wirtschaften Asiens. Zugleich sind die ausländischen Direktinvestitionen allein im Zeitraum 2011 bis 2013 um über 90 Prozent gestiegen. Ein Gespräch mit Peter Kompalla, Geschäftsführer der AHK Philippinen, über die Fortschritte des einstigen Entwicklungslandes zum starken Schwellenland.
chen. Immenses Potenzial gerade für deutsche Lieferanten haben die Bauwirtschaft und die Lieferanten von Bauausrüstungen wegen der großen Infrastrukturmaßnahmen. Der Medizin und Gesundheitsmarkt ist fast vollständig ein Importmarkt, weshalb er ebenfalls sehr große Chancen bietet. Hinzu kommen die stark wachsenden Sektoren Umwelt und Energietechnik sowie Nahrungsmittel.
31Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Internationales
Eine Ihrer AHK-Dienstleistungen ist das „Office-in-Office“. Worum handelt es sich dabei?
Mit OfficeinOffice unterstützen wir vor allem kleine und mittelständische Unternehmen, die in den Markt einsteigen wollen, aber kein Budget für den Aufbau eigener Strukturen von Anfang an haben. Die Unternehmen haben einen festen Mitarbeiter, der nur für sie arbeitet, der aber unsere Infrastruktur sowie Kapazitäten nutzt. Damit hat das Unternehmen eine
Das Gewähren des neuen Handelspräfe-renzprogramms durch die EU (GSP+) soll die Rahmenbedingungen weiter verbessern. Profitieren davon auch deutsche Unter-nehmen?
Von GSP+ profitieren gerade Einkäufer in Deutschland. Sie können den Beschaffungsmarkt auf den Philippinen sondieren und feststellen, dass es hier zum Beispiel eine große Zahl von Lieferanten im Bereich Automotive gibt, was vielen Unternehmen in Deutschland gar nicht bewusst ist. Der Wegfall der Einfuhrzölle macht die Philippinen als Handelspartner noch attraktiver.
Bei den Philippinen denkt man aber auch an mangelnde Rechtssicherheit, wie der jahrelange Streit um den Hauptstadtflug-hafen in Manila gezeigt hat. Was sind die größten Risiken für deutsche Unterneh-men?
Die rechtlichen Institutionen sind noch nicht voll entwickelt, aber auf einem sehr guten Weg. Die drei größten Risiken, die wir häufiger beobachten, sind erstens mangelnde Vorbereitung auf dem hiesigen Markt, zweitens die Wahl der falschen Geschäfts und Dienstleistungspartner und drittens der Export von Produkten, für die es hier noch keinen Bedarf gibt. Großes Potenzial geht mit Risiken einher. Diese sind aber abwendbar, nicht zuletzt durch Informationen, Marktanalysen und Beratungen unserer Kammer.
Zur PersonPeter Kompalla ist seit Anfang dieses Jahres Geschäftsführer der AHK Philippinen. Zuvor war er nach Stationen bei der Deutschen Bank als Marktanalyst
für Zentralasien und der IHK Nürnberg im Bereich Internationale Beziehungen bereits für drei Jahre stellvertretender Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Vietnam.
Foto: Peter Kompalla
BIP pro Kopf, in USD, 2014*:2.913,3
Wirtschaftswachstum, 2014 in %, real*: 6,2
Beziehungen zu Deutschland 2014 (Veränderung ggü. 2013):
Dt. Einfuhren, in Mio. ¤: 2.731,4 (+ 16 %)
Dt. Ausfuhren, in Mio. ¤: 2.036,0 (+ 18 %)
Hermes Länderkategorie, 2014: 3
Ease of Doing Business 2015: 108 von 189 Ländern
Quellen: GTAI 2014, Destatis * Schätzung
Über Philippinengeringe Kapitalbindung und umgeht Lizensierungsverfahren, das komplizierte Buchhaltungssystem, den Aufbau einer Rechtsform usw. So kann es sich bei minimalen Risiken eine eigene Struktur aufbauen.
Bitte ergänzen Sie: „Der philippinische Markt bietet sich für deutsche Unterneh-men als Investitionsstandort und Absatz-markt an, weil ...“
… der Markt stetig wächst, die Filipinos einen sehr guten Ausbildungsstand und ausgezeichnete Englischkenntnisse haben, es hervorragende Sonderwirtschaftszonen mit separater Zollabwicklung gibt und die Regierung attraktive Förderkonditionen für ausländische Investoren gewährt.
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32 Ostthür inger Wir tschaft · Juni / Juli 2015
Internationales
„Ostthüringer Wirtschaft“ ist das offizielle Organ der Industrie und Handelskammer Ostthüringen zu Gera
26. Jahrgang Nr. 6+7 / 2015
Herausgeber:Industrie und Handelskammer Ostthüringen zu GeraGaswerkstraße 23, 07546 Gera · Telefon: 0365 85530 · Telefax: 0365 855377100Internet: http://www.gera.ihk.de
Verantwortlich: Peter Höhne, Hauptgeschäftsführer
Redaktion: AnneKatrin Schnappauf ([email protected])Mit Namen oder Initialen gezeichnete Beiträge geben nicht un bedingt die Meinung der IHK wieder.
Anzeigen + Verlag: Verlag Dr. Frank GmbHLudwigJahnStraße 2 · 07545 Gera · Verlagsleiter: Dr. Harald Frank · Anzeigenleiterin: Sigrid WaltherTelefon: 0365 4346258 · Telefax: 0365 4346280 · EMail: anzeigen@verlagfrank.de
Gestaltung und Titelcollage: Marofke Werbung ZeulenrodaFlur Moos 1, 07937 ZeulenrodaTriebes · Telefon: 036628 83030 · Telefax: 036628 89443
Druck: Druckhaus Gera GmbHJacobA.MorandStraße 16, 07552 Gera · Telefon: 0365 737520 · Telefax: 0365 7106520
Jedes IHKMitgliedsunternehmen kann die IHKZeitschrift kostenfrei beziehen.
Nachdruck und Verbreitung des Inhalts – auch auszugs weise – ist nur mit Quellenangabe, die fotomechanische Vervielfältigung von Teilen dieser Zeitschrift nur für den innerbetrieblichen Gebrauch des Beziehers gestattet.
Erscheinungsweise: monatlich
Impressum
Kasachstan hofft auf Zukunft als Transitland Markterkundungsreise gibt Einblick in Projekte für Stadt- und Verkehrsplanung
Kasachstan möchte seine günstige geographische Lage zwischen China, Russland und dem Kaukasus künftig generell stärker nutzen. Es will zu einem regionalen Transitknotenpunkt werden und somit auch internationale Transporte zwischen Asien und Europa schneller abwickeln, als es bisher möglich ist. Dazu ist allerdings ein starker Ausbau der Infrastruktur in Kasachstan nötig.
Güterverkehr erhöhen
Bis 2020 will die kasachische Regierung den Gütertransport verdoppeln, bis 2050 sogar verzehnfachen. Bisher entfällt der größte Teil des Transitverkehrs auf die Bahn, gefolgt vom Straßenverkehr und dem Transport über Wasser. Für die Umsetzung aller Vorhaben zur Modernisierung und für den Ausbau von Straßen, Eisenbahnstrecken, Flughäfen, Bahnhöfen und Logistikzentren sind bis 2020 Investitionen in Höhe von umgerechnet 28,4 Mrd. USD geplant.
Markterkundungsreisevom 7. bis 12. September
„Das sind wichtige und erfolgversprechende Anknüpfungspunkte für deutsche Unternehmen“, sagt Dr. Galya Shunusalieva von der Delegation der Deutschen Wirtschaft für Zentralasien und verweist auf eine vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Markterkundungsreise nach Kasachstan vom 7. bis 12. September. Eingeladen sind Unternehmen aus den Bereichen Stadt und Verkehrsplanung sowie Straßenbau, Baustoffindustrie oder Architektur. Es sind unter anderem Gespräche mit Entscheidungsträgern in Ministerien und Behörden geplant, um wichtige Kontakte für den Zugang zu Projekten zu knüpfen. Schwerpunkte der Reise sind die Städte Almaty und Astana.
Mehr Informationen und Anmeldung: http://zentralasien.ahk.de (Events)
Die kasachische Eisenbahn Kazakhstan Temir Zholy wird bis 2020 rund 8,3 Mrd. USD in Neubau und Sanierung ihres Strecken-netzes investieren.
Fit for Export?Schnelleinstieg mit der IHK in drei Tagen
Einen kompletten Überblick über die Vielzahl von Regularien und Formalitäten und das erforderliche Handwerkszeug, um Exporte kompetent zu bearbeiten und sicher abzuwickeln, vermittelt ein dreitägiges IHKSeminar im Juni. In WorkshopAtmosphäre und mit intensiver und praxisnaher Wissensvermittlung lernen die Teilnehmer die wichtigsten Grundlagen bei der Gestaltung von internationalen Lieferverträgen kennen. Sie machen sich mit Risiken des Auslandsgeschäftes vertraut und erfahren, wie sie diese geschickt und rechtssicher umschiffen können.
Was?Fit for Export – Schnelleinstieg in drei Tagen
Wann? 18. Juni, 09:00 – 17:00 Uhr 19. Juni, 09:00 – 17:00 Uhr 20. Juni, 08:00 – 15:00 Uhr
Wo?IHKBildungszentrum Gera
Referent:Stefan Schuchardt(langjährige Praxis im internationalen Investitionsgütergeschäft)
Mehr Informationen und Anmeldung: Nadine TretnerTel.: 0365 8553[email protected] www.gera.ihk.de/veranstaltungen(Veranst.Nr. 15469200)
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