W Weitere Informationen
Ausführliche Informationen zu
jeder einzelnen Historischen
Stätte bietet die GDCh-Home-
page www.gdch.de/gdch/histo
rischestaetten. Dort finden sich
auch Hinweise, welche Schritte
von der Antragstellung bis zur
festlichen Enthüllung der Ge-
denktafel erforderlich sind. Es
lassen sich auch PDFs der Bro-
schüren herunterladen.
Analyse und bildete Generationen
von Analytikern aus.
W 2013: Das Forschungslaboratori-
um der Ruhr-Chemie, Oberhausen,
wo Otto Roelen (1879–1993) die
Oxo-Synthese entwickelt und in die
industrielle Produktion eingeführt
hat.
W 2014: Das Alte Chemische Insti-
tut der Universität Bonn, das, noch
von August Wilhelm von Hofmann
(1818–1892) geplant, vom Jahr 1867
an mit Friedrich August Kekulé
(1829–1896) zur Wirkungsstätte des
Begründers der organischen Struk-
turchemie wurde.
W Bewilligte Anträge:
Das Hüttenlaboratorium des bis ins
17. Jahrhundert zurückreichenden
Blaufarbenwerks Aue und Marburg,
wo im Jahr 1609 die weltweit erste
Professur für Chymiatrie, verbunden
mit einem Universitätslaboratorium,
eingerichtet wurde.
Christoph Meinel, Regensburg
817BGesellschaft Deutscher ChemikerV
Nachrichten aus der Chemie| 62 | Juli I August 2014 | www.gdch.de/nachrichten
Das alte Chemische Institut in Bonn kurz
nach der Eröffnung im Jahr 1868.
Berlin
3. Berliner Chemiesymposium in Berlin-Adlershof
W Am 9. April fand im Erwin-Schrö-
dinger-Zentrum auf dem Wissen-
schaftscampus Berlin-Adlershof das
3. Berliner Chemie-Symposium statt.
Die eintägige, vom JCF Berlin organi-
sierte Veranstaltung, verlief für Teil-
nehmer und Organisatoren überaus
erfolgreich. Etwa 100 junge Wissen-
schaftler aus den Berliner und Pots-
damer Universitäten und Instituten
nutzten die Gelegenheit, sich bei Vor-
trägen und Postern zu präsentieren
und sich mit anderen Teilnehmern
auszutauschen. Höhepunkt im wis-
senschaftlichen Programm war zwei-
felsohne der Plenarvortrag von Pro-
fessor David M. Haddleton (Universi-
ty of Warwick). Seine robusten Poly-
merisationsreaktionen in verschiede-
nen alkoholischen Getränken als Re-
aktionsmedium faszinierten die Zu-
hörer. Die Ergebnisse stellen elegan-
te Lösungen zur Kostensenkung dar,
welche für die industrielle Anwen-
dung interessant sind.
Thomas Hendel, JCF Berlin
Braunschweig
5. Braunschweiger Jungchemiker-Kolloquium
W Zahlreiche Nachwuchswissen-
schaftler aus der Region Braun-
schweig folgten der Einladung des
JCF-Regionalforums Braunschweig
zum 5. Jungchemiker-Kolloquium. In
der Aula im Haus der Wissenschaft,
kamen am 15. April etwa 220 Dokto-
randen und Studenten zusammen.
14 Vorträge und 40 Poster machten
deutlich, wie vielfältig die For-
schungslandschaft an der TU Braun-
schweig und in deren Umfeld ist.
Der Sprecher des JCF-Regionalfo-
rums, Johannes Wefer, eröffnete als
einer der Organisatoren das eintägi-
ge Symposium. Da es thematisch kei-
ne Beschränkungen gab – lediglich
Englisch war als Tagungssprache vor-
geschrieben –, erhielten die Teilneh-
mer einen Einblick in eine Vielzahl
von Forschungsfeldern. Neben Er-
gebnissen aus der Grundlagenfor-
schung wurde auch Arbeiten mit
sehr starkem Anwendungsbezug
präsentiert.
Die erste der vier Sessions eröffne-
te Ray Runge vom Institut für Parti-
kelforschung mit einem Vortrag über
Nanopartikel zur Energiespeiche-
rung. Susann Hötling vom Institut
für Organische Chemie stellte aus ih-
ren Studien zur chemischen Ökologie
Jungchemikerforum
W Kleinanzeigen
Abzugeben:
Nachrichten aus der Chemie, 2008 – 2013.
Kontakt: Dr. Dieter Vogel, Stuttgart, Tel. 0711
4797900
Abzugeben:
Angewandte Chemie (1954 – 1973), Berichte der
Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie (1954
– 1998); alle Jahrgänge sind massiv gebunden. Au-
ßerdem zahlreiche naturwiss. Zeitschriften (auch
Firmenzeitschriften) der vergangenen Jahrzehnte.
Kontakt: Dr. Ernst Bankmann, Kelkheim, Tel. 06195
64835
Morgenstern Schulen feiern
Zum 101-jährigen Bestehen laden die Dr. von Mor-
genstern Schulen alle ehemaligen Schüler der Aus-
bildung zum biologisch-, chemisch- oder pharma-
zeutisch-technischen Assistenten zu einer Feier
nach Braunschweig in die Freisestraße 14 einladen.
Wer mit uns am 6. September von 13 bis 18 Uhr
feiern möchte, sendet seine Kontaktdaten mit
Angabe des Jahrgangs an 101@morgenstern-
schulen.de
Daniel Werz bei der Postersession. (Foto: Alex Sudakow)
die Identifizierung und Synthese von
Lockstoffen eines Weizenschädlings
vor. Die Frage nach alternativen d-Or-
bitalen warf Kai Brandhorst vom In-
stitut für Anorganische und Analyti-
sche Chemie auf. GDCh-Altpräsident
Henning Hopf ließ im Plenarvortrag
„Research – a trip into the blue“ aus
seinen Forschungsarbeiten Highlight
auf Highlight folgen.
Zu den Themen der zweiten und
dritten Session gehörten der Einfluss
von mechanischem Stress auf Li-Io-
nen-Batterien (Tom Patrick Heins, In-
stitut für Ökologische und Nachhalti-
ge Chemie), Polymorphie aus der
Sicht eines Kristallographen (Cindy
Döring), die Entwicklung von Hoch-
temperatur-Glasfasern (Daniel Za-
remba, Institut für Hochfrequenz-
technik), Untersuchungen des Argo-
naut-Proteins mit FRET (Adrian Zan-
der, Institut für Physikalische und
Theoretische Chemie), Cu-katalysier-
te Additionsreaktionen von Silylbora-
nen (Jacqueline Plotzitzka), DNA-Ori-
gami als Plattform für superaufgelös-
te Fluoreszenzmikroskopie (Susanne
Beater) und realitätsnähere Testme-
thoden zur Charakterisierung von Fa-
ser/Gummi-Verbünden für Reifen
(Nadja Golfinger, Continental).
Der abschließende Vortragsblock
umfasste Methoden zur Quantifizie-
rung von phenolischen Polymeren in
Wein mit Mixed-mode-Phasen-HPLC
(Eva Schmalfuß, Institut für Lebens-
mittelchemie), Ferrocene in der Koor-
dinationschemie (Kristof Jess) und
Naturstoffsynthese, gezeigt am Bei-
spiel der Cubitenoide (Johannes We-
fer).
Zu den wissenschaftlich hochwer-
tiger Vorträgen kam noch das Net-
working während der ersten Poster-
session am Nachmittag und beim ge-
meinsamen Abendessen. Besonders
erfreulich war dabei das rege Interes-
se vieler Studierender.
Die Tagung wird aufgrund der po-
sitiven Resonanz nach einer sieben-
jährigen Pause wieder in jährlichem
Rhythmus stattfinden. Langfristig
sollen die JCF-Regionalforen der Um-
gebung mit einbezogen werden.
Johannes Wefer, Martin Hoffmann,
JCF Braunschweig
W Ausschreibung Ernst-Bayer-Preis des AK Separation Science
Der Arbeitskreis Separation Sci-
ence der GDCh-Fachgruppe Ana-
lytische Chemie schreibt erneut
den Ernst-Bayer-Preis für eine
herausragende Publikation auf
dem Gebiet der analytischen
Trenntechniken für junge Nach-
wuchswissenschaftler aus. Der
mit 1000,– Euro dotierte Preis
wird auf dem 25. Doktoranden-
seminar des Arbeitskreises, das
vom 11. bis 13. Januar 2015 in
Hohenroda stattfindet, verge-
ben. Der Preisträger erhält hier
die Gelegenheit zu einem Vor-
trag.
Die Bewerber sind Erstautor ei-
ner 2013/2014 erschienenen be-
ziehungsweise akzeptierten Pu-
blikation in einer internationalen
wissenschaftlichen Zeitschrift
mit Gutachtersystem und sollten
ein Alter von 30 Jahren nicht
überschritten haben. Entschei-
dendes Auswahlkriterium für die
Vergabe des Preises ist die wis-
senschaftliche Qualität der ein-
gereichten Arbeit. Eigenbewer-
bungen und Vorschläge für diese
Auszeichnung sind möglich. Über
die Preisvergabe entscheidet ein
vom Vorstand des AK Separation
Science benanntes Gutachtergre-
mium.
Die Vorschläge oder Bewerbun-
gen müssen die Publikation des
Kandidaten, den Lebenslauf so-
wie eine Begründung oder Emp-
fehlung enthalten. Unterlagen als
Datei im PDF-Format mit maxi-
mal 4 MB bis zum 31. Oktober an
die Vorsitzende des Arbeitskreises
Separation Science, Prof. Dr. Caro-
lin Huhn, carolin.huhn@uni-tue
bingen.de
W Ich bin dabei: Henning Steinhagen
Die moderne Chemie ist als Wis-
senschaft eine der großen Errun-
genschaften der Menschheit. Sie
umfasst dabei eine enorme und
stets wachsende Bandbreite von
der Grundlagenforschung über die
Wirkstofffindung im biomedizini-
schen und Agrarbereich bis hin zu
innovativen Materialien.
Daher wird es immer schwieriger,
die unterschiedlichen und hoch-
spezialisierten Bereiche der Che-
mie zusammenzubringen und ei-
ne Klammer und Identität zu
schaffen. Hierin sehe ich einen
Hauptauftrag für die GDCh, die
ich mit großer Freude seit mei-
nem Studium unterstütze und de-
ren Engagement ich aufmerksam
verfolge. Neben der Bündelung
von Interessen und der Bildung ei-
ner gemeinsamen Plattform ge-
fallen mir dabei besonders Aktivi-
täten, die den wissenschaftlichen
Nachwuchs in der Chemie fördern
und begeistern. Dies spielt eine
wichtige Rolle im Studium, fängt
aber bereits weit früher im Kin-
desalter an. Um die Erfolgsge-
schichte der Chemie weiterzu-
schreiben, brauchen wir neben in-
novativen Forschern und Entwick-
lern auch exzellente (Hochschul-)
Lehrer und Professoren. Dies ist
klar erkannt und auch in der Zu-
kunft ein zentraler Punkt für die
GDCh. Alles in allem: Es macht
Spaß und lohnt sich, dabei zu
sein.
Dr. Henning Steinhagen,
Leiter Global Drug Discovery,
Grünenthal Innovation, Aachen
818 BGesellschaft Deutscher ChemikerV
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Erlangen-Nürnberg
Sprecherwahlen
W Am 7. Mai fand im Jungchemiker-
forum Erlangen-Nürnberg die Neu-
wahl des Sprecherteams statt. René-
Chris Brachvogel wurde als neuer Re-
gionalsprecher und Bettina Glie-
mann, Torben Schindler sowie
Kathrin Knirsch als neue Stellvertre-
ter gewählt. Marc Rudolf bleibt Kas-
senwart. Aus dem Sprecherteam
scheiden Xenia Kostrov und Andreas
Späth aus. Kommende Aktionen und
Vorträge sind auf unserer Homepage
www.jcf-erlangen.de zu finden. Inte-
ressierte Jungchemiker aus der Regi-
on Erlangen-Nürnberg sind herzlich
eingeladen, uns bei Events oder un-
serem monatlichen Stammtisch ken-
nenzulernen.
René-Chris Brachvogel
Leipzig
Exkursion zur BASF Schwarzheide und Vortrag über Polarforschung
W Das Jungchemikerforum Leipzig
veranstaltete am 8. Mai gleich zwei
Events an einem Tag: an eine Exkursi-
on zur BASF Schwarzheide schloss
sich am Abend ein nicht weniger
spannender Vortrag von Dr. Julia Reg-
nery vom Alfred-Wegener-Institut
Bremerhaven an.
Nach einer Einführung in die Ge-
schichte des Werkes sowie der hier
hergestellten Produkte sah die
19-köpfige Jungchemiker-Gruppe
während einer Bustour durch das
Werk der BASF-Tochter in Schwarz-
heide die technischen Anlagen aus
der Nähe. Am Standort werden un-
ter anderem Kunststoffe, Schaum-
stoffe sowie Pflanzenschutzmittel
hergestellt. In zwei Gruppen besich-
tigten die Teilnehmer die Wasserba-
sislackproduktion sowie die Poly-
esteranlage.
Jedes Jahr überwintern neun Mit-
arbeiter des Alfred-Wegener-Insti-
tuts (Helmholtz-Zentrum für Polar-
und Meeresforschung, Bremerha-
ven) in der Antarktis. Julia Regnery
war eine von ihnen. Die promovierte
Chemikerin verbrachte vierzehn Mo-
nate auf der deutschen Forschungs-
station Neumayer III und betreute
während dieser Zeit das luftchemi-
sche Observatorium.
In ihrem spannenden Vortrag
sprach Julia Regnery über ihre Aufga-
ben, Erfahrungen und Eindrücke
während der Zeit in der Antarktis.
Neben Diagrammen über die Größe
des Ozonlochs oder Skizzen über den
Aufbau der Forschungsstation sah
das Auditorium eindrucksvolle Bilder
von Pinguinen und Polarlichtern. Die
Arbeit auf der deutschen For-
schungsstation Neumayer III ist kein
gewöhnlicher Job. Neben dem not-
wendigen Fachwissen und techni-
schem Geschick, welches jeder Expe-
ditionsteilnehmer haben muss,
nimmt man in Kauf, für viele Monate
abgeschieden von der Außenwelt
mit acht anderen Personen unaus-
weichlich zusammen zu leben – nur
via Telefon und Internet mit der Zivi-
lisation verbunden.
Torsten John, Benjamin Schäfer
[email protected]. Julia Regnery vom Alfred-Wegener-Institut (3. von links) nach Ihrem Vortrag „Polarfor-
schung in der Antarktis“ beim JCF Leipzig.
W Ich bin dabei: Kurt Wagemann
Eine starke GDCh ist wichtig im
Konzert der international aufge-
stellten Chemieorganisationen.
Ähnlich wie die Dechema im
Chemieingenieurwesen bildet
die GDCh ein Gegengewicht zu
den großen Vereinigungen in UK
und den USA. Im internationalen
Diskurs vertritt sie die Interessen
ihrer Mitglieder, fungiert ab und
an als Moderator zwischen den
Konkurrenten und gibt wichtige
Anstöße.
In Europa kam und kommt der
GDCh ebenfalls eine entschei-
dende Rolle zu. So war sie eine
treibende Kraft beispielsweise
bei der Etablierung des EuCheMS
Chemistry Congress und hat die
europäischen Chemiejournale
mit initiiert.
All das kann nur eine wissen-
schaftliche Gesellschaft leisten,
die national gut verankert ist und
die sich auf eine breite Mitglie-
derbasis stützen kann. Für Che-
mikerinnen und Chemiker, ob aus
Hochschule oder Industrie, sind
die Vernetzung im Inland und der
internationale Austausch heute
gleichermaßen unerlässlich. Die
GDCh unterstützt beides. Sie bie-
tet ihren Mitgliedern damit
gleichzeitig eine Heimat und eine
gute Basis, um sich dann auch in
größerem Rahmen zu engagie-
ren.
Prof. Dr. Kurt Wagemann,
Geschäftsführer der Dechema,
Frankfurt
819BGesellschaft Deutscher ChemikerV
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