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Johannstadt Campus Perspektiven · > 01/12 Treffpunkt BA 3 Liebe Leserinnen, liebe Leser, Sprache...

Date post: 18-Mar-2020
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500.000 500.000 Demograscher Wandel 6. Jahrgang >1/12 TREFFPUNKT BA Zeitschrift der Berufsakademie in Dresden Campus Johannstadt Perspektiven Foto: L. Sprenger, Dresden 4-7_ Investition in Bildung ist eine Investition in die Zukunft: Freundeskreis der BA Sachsen veranstaltete Podi- umsdiskussion mit Gästen aus Politik, der Wirtschaft und den Akteuren der Berufsakademie Sachsen 19-39_ Campus Johannstadt: von Verschiedenartigkeit, Schnittstellen, Migration, Potentialen und Chancen auf dem drittgrößten Campus Dresdens 8-18_ Qualitätssicherung in Studium und Lehre: Die ESF-Projekte der BA Sachsen sowie Praxispart- nerbefragung 2011
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50+

Deutschland 2050

500.000 500.000

Demografi scher Wandel

6. Jahrgang

>1/12TREFFPUNKTBA Zeitschrift der

Berufsakademie in Dresden

Campus Johannstadt Perspektiven

Foto

: L. S

pren

ger,

Dres

den

4-7_ Investition in Bildung ist eine Investition in die Zukunft: Freundeskreis der BA Sachsen veranstaltete Podi-umsdiskussion mit Gästen aus Politik, der Wirtschaft und den Akteuren der Berufsakademie Sachsen

19-39_ Campus Johannstadt: von Verschiedenartigkeit, Schnittstellen, Migration, Potentialen und Chancen auf dem drittgrößten Campus Dresdens

8-18_ Qualitätssicherung in Studium und Lehre: Die ESF-Projekte der BA Sachsen sowie Praxispart-nerbefragung 2011

3> 01/12 Treffpunkt BA

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Sprache kann mehrdeutig sein! Als wir über den Schwerpunkt für die erste

Ausgabe des »Treffpunkt BA« im neuen Jahr nachgedacht haben, hatten wir die Idee,

uns unter dem Titel »Campus Johannstadt. Perspektiven« mit den Möglichkeiten

unseres neuen Campus auseinanderzusetzen. Um den Schwerpunkt bekannt zu

machen und zu Beiträgen anzuregen, hatten wir folgendes formuliert: "Was für ein schöner Standort!« möchte man ausrufen, wenn man den Campus in der

Dresdner Johannstadt mustert. Da sind die Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit (ehs Dresden), ein Standort der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK Dresden), die Staatliche Studienakademie Dresden und – gleich nebenan – die Fakultät Maschinenwesen der Technischen Universität (TU) Dresden. Bei aller Verschiedenartigkeit der Inhalte und der prägenden Hauskulturen: Was für ein Potential, was für Chancen! Potentiale müssen jedoch genutzt werden, Chancen müssen ergriffen werden! Ihr bloßes Vorhandensein allein nutzt gar nichts. Deswegen möchten wir die Diskussion zu den Potentialen unseres Campus, zu den Kooperationschancen in Forschung, Lehre und Praxis gern publik machen. Wir möchten gern wissen und beschreiben, was da ist, was wir am Standort haben. Dann möchten wir darüber nachdenken, was man daraus machen könnte und schließlich – auf dieser Basis, und dann in unserer zweiten Ausgabe – Empfehlungen für die Ausgestaltung der Zusammenarbeit zusammentragen.“

Es ging uns vor allem um Perspektiven in der Zeit, um „zeiträumliche“ Pers-

pektiven also, um potentielle materielle und inhaltliche Synergien der am Campus

Johannstadt versammelten Bildungseinrichtungen. Herausgekommen ist auch ein

Heft mit Perspektiven. Aber nicht immer so, wie wir das im Hinterkopf hatten. Und

so lernen wir aus dem vorliegenden Heft, beiläufi g versteht sich, was Perspektive

so alles bedeuten kann. Da sind tatsächlich die Entwicklungsperspektiven, das heißt,

die Perspektive des „Zeitraums“. In diese Kategorie fällt z. B. unser Bericht über die

vom Freundeskreis der BA Sachsen veranstaltete Podiumsdiskussion mit Vertretern

aus Politik, Wirtschaft und Akademie in deren Rahmen mögliche „Zukünfte“ der

Berufsakademie Sachsen thematisiert wurden – eine davon die Entwicklung der

Berufsakademie in Sachsen hin zu einer Hochschule in Anlehnung an die Duale

Hochschule Baden-Württemberg (DHBW). Dass „zeiträumliche“ Perspektiven nicht

nur in die Zukunft verweisen müssen, sondern ebenso bereits Zurückliegendes

thematisieren können, zeigen uns die Beiträge über ganz verschiedene Veranstal-

tungen und Projekte, die bereits stattgefunden haben: über den Offenen Campus

Ihr

Prof. Dr.-Ing. Detlef Kröppelin

Vorsitzender der Direktorenkonferenz der BA Sachsen und

Direktor der Staatlichen Studienakademie Dresden

der Staatlichen Studienakademie Dresden, über den 4. Mastertag an unserer Aka-

demie, den Girls-Day oder über die erfolgreiche Teilnahme unserer Studierenden

am Mastercup 2012.

Die Perspektive im Raum, in unserer 3-dimensionalen Realität, ist der gedankliche

Anknüpfungspunkt eines der Gastbeiträge der Evangelischen Hochschule für Soziale

Arbeit (ehs) Dresden, in dem die Autoren der Frage nachspüren, ob Schnittstellen

nicht auch rund sein könnten. Wir meinen, dass sie das sehr wohl sein können und

unterstreichen diese Auffassung optisch durch den Satz des Textes. Wenn Wissen

verbindet und Brücken schafft, dann tun dies sicher auch die sozialwissenschaft-

lichen Einwürfe zum Thema Fußball.

Auch den eingenommenen Standpunkt – den je individuellen Blickwinkel – vermag

das Wort Perspektive zu bezeichnen. Vertreter dieser Interpretation kommen in unse-

rem Heft durch Beiträge wie den über das Studentenwerk Dresden, die gemeinsame

Bibliothek der Berufsakademie in Dresden und der ehs Dresden oder den Artikel

über Die Kunst des Nähens der Hochschule für Bildende Künste Dresden zu Wort.

Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, Ver-

treter aus den verschiedenen Häusern am Campus Johannstadt dafür gewinnen zu

können, sich an Überlegungen zu den Perspektiven des Campus zu beteiligen und

übermitteln den Autoren dafür unseren herzlichen Dank. Wir haben gelernt, wie

mehrdeutig Sprache sein kann. Wir wissen aber auch, dass Sprache, „das menschliche

Ausdrucksvermögen[,] .. die Kraft der Objektivation“ besitzt, wie dies Berger und

Luckmann nennen. Gemeint ist damit der Umstand, dass Sprache Realität schafft,

dass das Ausdrucksvermögen „sich in Erzeugnissen menschlicher Tätigkeit [mani-

festiert], welche sowohl dem Erzeuger als auch anderen Menschen als Elemente

ihrer gemeinsamen Welt »begreifl ich« sind“ (Berger, P. L./Luckmann, Th. 1992, S.

36). Sehr eindrücklich bringt das eine Stelle aus dem Talmud zur Geltung, in der es

heißt, "Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten. Achte auf Deine Worte,

denn sie werden zu Handlungen." Und wir möchten Realität schaffen genauso wie

Realität gestalten. Deswegen haben wir uns auch dafür entschieden, das Thema

nicht für abgeschlossen zu erklären, sondern uns weiterhin viele Gedanken darüber

zu machen und diese auch Wort werden zu lassen. Im festen Glauben und in der

Hoffnung, dass darauf auch Handlungen folgen. Wir werden unsere (entwicklungs-)

perspektivischen Überlegungen mit den folgenden Heften unseres »Treffpunkt BA«

fortsetzen. Dann mit den richtigen Fragen, mit Fragen deren Antworten uns dabei

weiterhelfen, herauszufi nden wie wir die uns vom Freistaat Sachsen zur Verfügung

gestellten Mittel effektiv und effi zient dafür nutzen können, die Erwartungen unse-

rer Studierenden und unserer Praxispartner nicht nur zu erfüllen, sondern sogar

darüber hinaus Mehrwert zu stiften.

Liebe Leserinnen und Leser, wie in jedem unserer Hefte fi nden Sie auch in der

aktuellen Ausgabe Beiträge und Informationen zu unserer alltäglichen Arbeit oder

zu im Haus laufenden Projekten. Zwei davon möchte ich besonders hervorheben:

Zum einen den Beitrag von Herrn Professor Dr.-Ing. Frank Schweitzer zum Abschluss

des Projektes Campus Dual, welches über Jahre viel physische und psychische

Energie erfordert hat. Wir freuen uns mit den Kollegen über das nahende Projekt-

ende und den Übergang in den „Routinebetrieb“. Zum anderen einen Beitrag über

die Arbeiten der Mitarbeiter des Rechenzentrums, die vor, während und nach dem

Umzug unserer Häuser von der Weinbergstraße und der Heideparkstraße zum

Campus Johannstadt unter teilweise recht abenteuerlichen Bedingungen für die

„rechentechnische“ Arbeitsfähigkeit unserer Akademie gesorgt haben. Auch Ihnen

sei bei dieser Gelegenheit herzlich gedankt.

Nun aber, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei

der Lektüre

INHALTHOCHSCHULPOLITIK

4_ Investition in Bildung ist eine Investition in die Zukunft! - Freundeskreis der BA Sachsen veranstaltete Podiumsdiskussion mit 120 Gästen aus Politik, der Wirtschaft und den Akteuren der Berufsakademie Sachsen

QUALITÄTSSICHERUNG

8_ ESF-Projekt Didacticum: Neue Impulse für Lehre und Lernen | 10_ Das ESF-Projekt FLEX | 12_ ESF Projekt: Zusatzqualifi kation Interkulturelle Kompetenz | 14_ Praxispartnerbefragung 2011

LEITTHEMA: CAMPUS JOHANNSTADT UND PERSPEKTIVEN

19_ Perspektiven | 20_ Balanceakt oder Flügelschlag? — Career Service und seine Angebote | 21_ Können Schnittstellen auch rund sein? | 22_ Gemeinsame Bibliothek der BA Dresden und ehs Dresden | 23_ Girls‘ Day an der Berufsaka-demie | 24_ Zusammen. Wirken. — Das Studentenwerk Dresden – ein wichtiger Partner der Hochschulen | 27_ Rückblick: Offener Campus an der Berufsakade-mie in Dresden | 29_ Man lernt nie aus — 4. Mastertag an der Berufsakademie | 32_ Nebenläufi ge Migration | 34_ Der Countdown hat begonnen — Einführung von Campus Dual | 36_ Die Kunst des Nähens — Historische Kostüme im Palais im Großen Garten | 38_ Laborbereiche der Staatlichen Studienakademie Dresden

AUS DEM STUDIENGESCHEHEN

40_ Sozialversicherungspfl icht der Studierenden der Berufsakademie Sach-sen | 41_ BA-Studierende mit Führungsqualitäten | 43_ Praxistransfer durch studentische Projektarbeiten

FACHWISSENSCHAFT

46_ Quo vadis Europa? | 47_ Neue Fachbuchreihe „Grundwissen für Holzinge-nieure“ | 48_ Verkaufserfolg durch Preiskompetenz | 50_ Wissenschaftliche Tagungen am Studiengang Holz- und Holzwerkstofftechnik

TERMINE/ AUSBLICK

51_ Treffen Sie uns vor Ort! | 51_ Feierliche Exmatrikulation und Absolventen-ball der Matrikel 2009 | 51_ Ausblick: Heft 02/2012

Prof. Dr. -Ing. Detlef Kröppelin

4 > 01/12 Treffpunkt BA 5> 01/12 Treffpunkt BA

Hochschulpolitik

20 Jahre Berufsakademie Sachsen – unter dieser

Prämisse stand das Festjahr 2011. Unter dem Motto

„Wie gestalten wir die (mindestens) nächsten 20 Jahre“

veranstaltete der Freundeskreis der Berufsakademie

Sachsen am Mittwochnachmittag, den 18. April 2012

eine Podiumsdiskussion mit ca. 120 geladenen Vertre-

tern der Politik, der Wirtschaft und den Akteuren der

Berufsakademie Sachsen (BAS) im Sparkassencenter der

Ostsächsischen Sparkasse Dresden. Die hohe Beteiligung

beweist das starke Interesse seitens Wirtschaft und

Politik an einer Fortschreibung der Erfolgsgeschichte.

Auf dem Podium nahmen neben Herrn Prof. Säu-

berlich, dem Gastgeber und Vorsitzenden des Freun-

deskreises, Frau Prof. Dr. Dr. Freifrau von Schorlemer,

Staatsministerin des Sächsischen Staatsministeriums

für Wissenschaft und Kunst (SMWK), Herr Prof. Dr.

Kröppelin, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der

Berufsakademie Sachsen, Herr Geert W. Mackenroth,

Abgeordneter des sächsischen Landtages, und Herr Dr.

Haupold, Praxispartner der BA Sachsen, Platz (v.r.n.l.).

Die Staatsministerin des Sächsischen Staatsmi-

nisteriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK), Frau

Prof. Dr. Dr. Freifrau von Schorlemer schloss sich dem

Grußwort von Prof. Säuberlich an und hob die starke

Beteiligung an der Podiumsdiskussion hervor. In ihrem

Impulsreferat betonte sie, dass die Berufsakademie

Sachsen mit Stolz auf 20 Jahre zurückschauen könne,

denn diese habe sich als leistungsstark gezeigt, eta-

bliert und bewährt, sei anerkannt und beliebt bei

Wirtschaft und Studenten zugleich. Die Abschlüsse

der Berufsakademie Sachsen seien deutschland- und

europaweit anerkannt, der Bachelorabschluss der BA

ist jenen der Hochschulen nach KMK-Beschluss von 2010

gleich gestellt und die Durchlässigkeit vom Bachelor

zum Master sei grundsätzlich gegeben.

Jedoch sei die Berufsakademie im Freistaat nicht

bei ihren Erfolgszahlen stehen geblieben, sondern

habe sich, ebenso wie die Hochschulen den Heraus-

forderungen des Bologna-Prozesses und den daraus

folgenden Akkreditierungen und der Einführung eines

Qualitätsmanagementsystems erfolgreich gestellt.

Frau Prof. Dr. Dr. Freifrau von Schorlemer würdigte

die besondere Sicherung der Studienqualität durch

die (Weiter)Qualifi zierung der Dozenten, die Auswahl

der Praxispartner, deren Beteiligung durch paritätisch

besetzte Gremien und regelmäßige Evaluationen.

Ebenso habe sich die Berufsakademie Sachsen

mit dem aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds

geförderten Projekt „FLEX“ u.a. den Veränderungen des

demografi schen Wandels mit der Akquise alternativer

Bewerbergruppen gestellt.

Darüber hinaus sicherte die Staatsministerin der

Berufsakademie Sachsen weitere Mittel für Ersatz- und

Neuinvestitionen zur Aufrechterhaltung der modernen

Ausstattung, trotz zurückgehender Ressourcen im

Bereich EFRE (Europäischer Fonds für Regionale Ent-

wicklung) zu und fügte hinzu, dass zur Verbesserung

der Studienbedingungen an einigen Standorten auch

weitere Baumaßnahmen durchgeführt werden sollen.

Mit Blick auf die drei Säulen des Hochschulbereichs

im Freistaat Sachsen mit ihren differenzierten Aufga-

ben: Universität - grundlagenorientierte Forschung,

Fachhochschule – anwendungsbezogene Forschung

und Berufsakademie – Ausbildung einsatzfähiger

Fach- und Führungskräfte, rief die Staatsministerin

dazu auf, diese sich in der Nachfrage widerspiegelnde

Differenzierung zu bewahren. Bezüglich einer künftig

möglichen Umwandlung in eine Duale Hochschule

nach dem Modell in Baden-Württemberg kündigte

die Staatsministerin die Einsetzung einer externen

Expertengruppe an, die mit Blick auf die bundesweiten

Entwicklungen und auf Basis der dem SMWK seit 2009

vorliegenden Entwicklungskonzeption der BA Sachsen

Handlungsempfehlungen erarbeiten werde.

Es muss der Bologna-Prozess fortgeführt werden,

sodass 2014/2015 alle Studienangebote auf die konseku-

tive Studienstruktur umgestellt sind. Außerdem müsse

dabei die Option zur Aufnahme eines Masterstudiums

für BA-Absolventen hergestellt werden. Als zweiten

Punkt benannte sie die Unterstützung der Wirtschaft,

die notwendig sei, damit Studenten und Absolventen

nicht abwandern und wies dabei insbesondere auf

eine angemessene Vergütung während und nach dem

Studium hin. Darüber hinaus sei es in den Grenzen des

Machbaren zu fördern, dass anwendungsorientierte

Weiterbildung und Technologietransfer an der Berufs-

akademie Sachsen ausgebaut würden. Dabei hob sie

klar hervor, dass dies als zusätzliches Angebot kosten-

pfl ichtig sein müsse. Zuletzt forderte Frau Prof. Dr. Dr.

Freifrau von Schorlemer auf, den Fokus auch bezüglich

der Internationalisierung zu schärfen.

Abschließend appellierte die Staatsministerin an

die sächsische Wirtschaft, weiterhin ihren Beitrag zu

leisten, Sachsen als attraktiven Standort zu erhalten

und gemeinsam erfolgreich in die Zukunft zu gehen.

Herr Geert W. Mackenroth, MdL und hochschulpo-

litischer Sprecher der CDU-Fraktion, schloss sich dem

Lob der Staatsministerin für die Leistungen der Berufs-

akademie Sachsen an. Er unterstrich die anhaltende

Nachfrage und Übernahme von Absolventen seitens

der Wirtschaft und riet davon ab, den Gedanken an

einen Ausbau der BA Sachsen zu weit nach hinten zu

verschieben. Gleichzeitig sei ein sächsischer Weg für

die Weiterentwicklung der Berufsakademie zu fi nden

und es müssten Strukturen geschaffen werden, die im

zweiten Schritt die Weiterentwicklung der Organisati-

onsform ermöglichen.

Die absolut einzigartige Kombination mit der Wirt-

schaft und ,,Kundenorientierung“ der Berufsakademie

Sachsen hob anschließend Dr. Haupold, Praxispartner

der BA, hervor und wünschte sich durchaus eine Ent-

wicklung wie in anderen Bundesländern als Vision für

einen eigenen, sächsischen Weg.

Prof. Dr. Kröppelin dankte in seinem Statement

dem Freundeskreis für die erneute Ausrichtung des

Augenmerks auf die Zukunft der Berufsakademie

mit dieser Veranstaltung und begrüßte es, dass auf

diesem Wege gemeinsam mit den Unterstützern der

Vergangenheit aus der sächsischen Wirtschaft und

Abgeordneten des sächsischen Landtages nun wieder

eine Plattform für einen Gedankenaustausch über die

Schaffung von Voraussetzungen für eine erfolgreiche

Arbeit der nächsten 20 Jahre geben werde.

Der Bundestagsabgeordnete Herr Andreas Lämmel

richtete in seinem Grußwort den Dank an die Praxis-

partner, die in unsicheren Zeiten nach der politischen

Wende und den daraus folgenden Umstrukturierungen

in die Berufsakademie investierten und damit den Erfolg

prägten. Herr Lämmel bezeichnete die Veranstaltung als

Auftakt für eine öffentliche Diskussion über die Zukunft

und wies darauf hin, dass es um die besten Köpfe in

Sachsen ginge. Herr Prof. Dr. Andreas Schmalfuß, 3.

Vizepräsident und Mitglied des Sächsischen Landtages

(MdL), betonte ebenso die Wichtigkeit gleicher Wettbe-

werbsbedingungen für die Berufsakademie gegenüber

den Fachhochschulen und Universitäten und sicherte die

Unterstützung des sächsischen Landtages zu. Auch MdL

Holger Mann verwies auf einen notwendigen Entwick-

lungsplan für die Berufsakademie im Freistaat mit ihrer

Investition in Bildungist eine Investition in die Zukunft!

Freundeskreis der BA Sachsen veranstaltete Podiumsdiskussion mit 120 Gästen aus Politik, der Wirtschaft und den Akteuren der Berufsakademie Sachsen

Auf dem Podium nahmen neben Herrn Prof. Säuberlich, dem Gastgeber und Vorsitzenden des Freundeskreises, Frau Prof. Dr. Dr. Freifrau von Schorlemer, Staatsministerin des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK), Herr Prof. Dr. Kröppelin, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Berufsakademie Sachsen, Herr Geert W. Mackenroth, Abgeordneter des sächsischen Landtages, und Herr Dr. Haupold, Praxispartner der BA Sachsen, Platz (v.r.n.l.).

Die Staatsministerin führte in ihrem Impulsreferat die Stärke der BA Sachsen als „Dritte Säule“ in der sächsi-schen Hochschullandschaft aus

MdL G. W. Mackenroth mahnt, die Weiterentwicklung der BA Sachsen nicht zu lang abzuwarten

Als Vertreter der Unternehmen plädiert Herr Dr. Haupold für eine Entwicklung der BA Sachsen

6 > 01/12 Treffpunkt BA 7> 01/12 Treffpunkt BA

Sehr geehrter Bundestagsabgeordneter Herr Lämmel,

Sehr geehrter Vizepräsident des Sächsischen Landtags Herr Prof. Dr. Schmalfuß,

Sehr geehrter Landtagsabgeordneter Herr Mackenroth,

Sehr geehrte Staatsministerin des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft,

und Kunst Frau Prof. Dr. Dr. Freifrau von Schorlemer,

Sehr geehrter Vorsitzender des Freundeskreises Herr Prof. Säuberlich,

Sehr geehrte Damen und Herren,

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

im vergangenen Jahr hat die Berufsakademie Sachsen ihr 20jähriges Bestehen

gefeiert und konnte eine positive Bilanz dieser 20 Jahre ziehen. Die Entscheidung

– die Gründung der Berufsakademie in Sachsen Anfang der 90er Jahre – war richtig.

Die Entwicklung der Berufsakademie hat allen Entscheidungs-trägern Recht gege-

ben! Erfolgsfaktoren waren u.a.:

› hohe Vermittlungsquoten,

› hoher „Output“,

› hohe Akzeptanz!

Die Direktoren haben vor ca. drei Jahren ihre Vorstellungen zur weiteren

Entwicklung der Berufsakademie gegenüber dem zuständigen SMWK geäußert

und den Entwicklungsstand einschließlich der vorhandenen Defi zite analysiert.

Wir sind dem Freundeskreis dankbar, dass er mit der heutigen Veranstaltung das

Augenmerk wieder auf die Zukunft legt und wir gemeinsam mit den Unterstützern

der Vergangenheit, der sächsischen Wirtschaft, den Vertretern der sächsischen

Kommunen und Verbänden und insbesondere den Vertretern des Volkes im sächsi-

schen Landtag, den Abgeordneten des sächsischen Landtags ein Podium für einen

Gedankenaustausch haben und die Voraussetzungen für die erfolgreiche Arbeit der

nächsten 20 Jahre schaffen können.

Wir sind es gewohnt in der Realität zu leben. Dazu zwingt uns die Zusammen-

arbeit mit unseren Partnern in der Wirtschaft. Wir wissen um die Probleme, die in

den nächsten Jahren vor dem Freistaat stehen. Wir wollen diese aber nicht nur mit

verwalten, sondern unseren aktiven Beitrag zur Zukunftsgestaltung leisten.

Unsere Antwort auf die demographische Entwicklung ist es, gemeinsam mit den

Unternehmen junge Menschen hier in Sachsen zu halten, und wenn möglich junge

Mitarbeiter wieder gemeinsam mit den Unternehmen nach Sachsen zu holen. Dafür brauchen wir ein attraktives Studienangebot, dass im Wettbewerb mit den anderen Anbietern konkurrenzfähig ist.

Wir sind uns der Haushaltsituation der nächsten Jahre bewusst. Wir wissen aber

auch, dass wir eine effi ziente Studienform sind, deren Effi zienz noch durch höhere

Studentenzahlen und Spezialisierungen an den Standorten gesteigert werden könnte.

Die neueren Entwicklungen in Baden-Württemberg zeigen, dass mit Bundesmitteln

und Förderprogrammen neue Finanzierungsquellen erschlossen werden können,

die in ihrer Summe das Gesamtsystem für das duale Studium stärken.

Wie ist die Situation heute und welcher dringender Handlungsbedarf besteht:

Seit Jahren existiert ein Widerspruch zwischen der Nachfrage seitens der

Unternehmen und Studierwilligen und den quantitativen und qualitativen Ausge-

staltungsmöglichkeiten an den Studienakademien. (Flächen, Personal, Attraktivität

für Dozenten und Leitertätigkeiten, Niveau der nebenberufl ichen Lehrkräfte und

angemessene Bezahlung, personelle Sicherstellung des Qualitätsmanagements…).

Wenn wir gute Leute in Sachsen halten wollen bzw. diese hierher holen wollen, dann

müssen wir im Wettbewerb mit anderen dualen Studienangeboten bestehen können.

Dies betrifft insbesondere die nach dem traditionellen Berufsakademiekonzept arbei-

tenden Hochschulen in Baden-Württemberg, in Berlin und wahrscheinlich auch bald

in Thüringen. Dabei müssen wir materiell aber auch strukturell bestehen können.

Mit dem Ziel der mittelfristigen Gründung einer Dualen Hochschule in Sachsen

wäre ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunftssicherung verbunden. Die Attrak-

tivität der Berufsakademie Sachsen für Studierwillige wird erhöht und für die

Absolventen würde die Durchlässigkeit zu Masterstudiengängen an Universitäten

oder Fachhochschulen erleichtert.

Um konkurrenzfähig innerhalb des Freistaates Sachsen und mit den anderen

Bundesländern zu bleiben, muss die Berufsakademie Sachsen weiter entwickelt

werden! Gegenwärtig eröffnen sich für uns Problemfelder u.a. wie folgt:

› Unter dem fehlenden Hochschulstatus leidet die Attraktivität der Berufsaka-

demie für Firmen und Bewerber - Abwanderung in andere Bundesländer und

in der Regel auch ein Verbleib dort!

› Fehlende duale Masterangebote unter Einbindung der Praxispartner – auch in

Kooperation mit Universitäten

› Universitäten lehnen Bachelor aus der Berufsakademie für ein weiterführendes

Masterstudium ab - fehlender Hochschulstatus

› Einbindung in internationale Aktivitäten ist schwierig, da Berufsakademien

nicht gelistet, wegen fehlendem Hochschulstatus

› Fehlende Hochschulstrukturen behindern die Arbeit intern (Auslandsamt, Pres-

sestelle, Öffentlichkeitsarbeit, etc.)

› Unzufriedenheit wächst bei Absolventen, da die Anerkennungsfrage (Akzep-

tanz/ Status) unklar ist

Fazit ist: Wir müssen gemeinsam den Weg zur Dualen Hochschule vorbereiten und für unsere Partner in dieser Entwicklung kalkulierbar sein.

Unsere Praxispartner unterstützen diesen Weg, da die besten Studierwilligen

für dieses Studium gewonnen werden können und in der Regel auf dem sächsi-

schen Arbeitsmarkt verbleiben. Unser bisheriges Konzept ist richtig – wir sind die

Experten in den dualen praxisintegrierten Studien. Was uns fehlt, ist der Status

einer Hochschule. Unser Ziel mit der Umwandlung ist auch eine Konsolidierung im

Personalbereich, um die anstehenden Aufgaben qualitäts- und marktgerecht sowie

hochschulgemäß zu erledigen.

unerreichten Praxisintegration und die Erschließung

neuer Arbeitsfelder, z.B. der Weiterbildung. Abschließend

richtete Herr MdL Karl-Friedrich Zais sein Grußwort

an die Teilnehmer der Veranstaltung und bekräftigte,

dass die Durchlässigkeit zu Masterstudiengängen im

Sinne der Studierenden ermöglicht und alle Entwick-

lungsmöglichkeiten für die Berufsakademie Sachsen

offen bleiben müssten.

Bei der anschließenden Diskussion mit dem Podium

und dem Auditorium gab es rege Beteiligung. Hier

betonte Frau Staatsministerin, Prof. Dr. Dr. Freifrau von

Schorlemer, dass bei einer Diskussion um eine Duale

Hochschule in Sachsen die gegebenen Rahmenbedin-

gungen im Freistaat, insbesondere in Bezug auf den

Hochschulpakt, berücksichtigt werden müssen.

Das abendliche „Get-together“ gab der Veranstaltung

einen angemessenen Abschluss und ermöglichte den

Teilnehmern den intensiven gedanklichen Austausch.

Herr Prof. Hans Säuberlich, Vorsitzender des

Freundeskreises der Berufsakademie Sachsen, bedankte

sich abschließend im Namen aller Teilnehmer an dieser

Veranstaltung bei der Ostsächsischen Sparkasse

Dresden, die durch ihr Sponsoring diese erfolgreiche

Veranstaltung ermöglicht hat.

Dem kritischen Redebeitrag von Prof. Kröppelin, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der BA Sachsen, folgte langanhaltender Applaus

MdB A. Lämmel richtet sein Grußwort und den Dank an die Praxispartner im Auditorium

MdL und Vizepräsident des Sächsischen Landtages, Prof. Dr. A. Schmalfuß sichert der BA Sachsen weiterhin die Unterstützung des Landtages zu.

MdL K.-F. Zais beim Grußwort an das Podium und das Auditorium

Autoren

Prof. Hans SäuberlichVorsitzender des Freundeskreises derBerufsakademie Sachsen

KontaktFreundeskreis der Berufsakademie SachsenRosenbergstr. 19 in 01277 Dresden, Tel.: 0351 2842436 E-Mail: [email protected]

Franziska Wels, M. A.ReferentinStaatliche Studienakademie Dresden

KontaktHans-Grundig-Str. 25 in 01307 DresdenTel./Fax: 0351 44722-203/299E-Mail: [email protected]

Bei der anschließenden Diskussion mit dem Podium und dem Auditorium gab es rege Beteiligung

„Get-together“ zum intensiven Gedankenaustausch

8 > 01/12 Treffpunkt BA 9> 01/12 Treffpunkt BA

Neue Impulse für Lehre und LernenDas ESF-Projekt ,,Didacticum" stellt sich vor

Qualitätssicherung

Eine Lehrveranstaltung ist wie eine Reise: gut

geplant sollte sie sein, mit Bedacht gewählte Etappen

und Ziele enthalten, spannend sollte sie sein und doch

nicht überfordernd, möglichst viele Sinne ansprechen

und eigene Erfahrungen und Bedürfnisse einbeziehen.

Eine gute Atmosphäre in der Reisegruppe trägt ebenso

dazu bei, dass die Lernreise Studierende und Lehrende

inspiriert und lange im Gedächtnis bleibt.

Übersetzen wir diese Lernreise-Metapher (vgl.

Schumacher: Eine Lernreise-Metapher; http://www.

lehridee.de) in die Erkenntnisse moderner Hochschul-

didaktik sollen Studierende dabei unterstützt werden,

effektiver zu lernen und sich den Anforderungen des

Arbeitsmarktes gemäß zu entwickeln. In diesem Sinne

werden Lehrenden Möglichkeiten und Methoden aufge-

zeigt, diesen Lernprozess zu gestalten, ihn anzuregen

und zu begleiten.

Mit dem Projekt „Didacticum“ werden Qualifi-

zierungsangebote entwickelt und erprobt, welche

die Erkenntnisse aus der Hochschuldidaktik mit dem

Konzept des dualen praxisintegrierten Studiums ver-

knüpfen. Auf diese Weise entsteht die „Didaktik der

Berufsakademie Sachsen“. Umgesetzt und diskutiert

wird dieser Ansatz in Lehrgängen und Coachings. Mit

Erfolg: rund 200 Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben

bereits das Zertifi kat zur „Didaktik der BA Sachsen“

erworben oder sind aktuell dabei.

Im vierstufi gen Lehrgang „Didaktik der BA Sachsen“

und im individuellen Coaching werden Honorardozenten

und Praxisbetreuer für pädagogische Prozesse sen-

sibilisiert. Daraus entwickeln sich neue Sichtweisen:

Lehrinhalte sowie Lehr- und Lernmethoden werden aus

der Perspektive der Studierenden betrachtet. Im Fokus

steht die Erhöhung der Aufmerksamkeit, der Motiva-

tion und der aktiven Beteiligung der Studierenden am

Lernprozess und somit die Verbesserung der Effi zienz

des Studiums. Ziel der Qualifi kationsangebote ist es,

die hervorragenden Ressourcen und Kompetenzen der

Lehrenden bestmöglich mit der Fähigkeit zu kombinie-

ren, Studierende zum effektiven Lernen zu ermutigen.

Im Gegenzug zur Optimierung der Lernbedingungen

lassen sich auch die Arbeitsbedingungen der Lehren-

den verbessern, denn wer ist nicht zufriedener, wenn

klare Strukturen und Erfolg den Arbeitsprozess sichern

und begleiten? In diesem Sinne wollen wir gemeinsam

„Lernreisende“ sein und dabei alle verfügbaren Poten-

tiale aufspüren, ausschöpfen und weiterentwickeln.

Samstag, 14:00, eine der sieben Staatlichen Studienakademien in Sachsen

Eine Gruppe Erwachsener hat sich an diesem Tag

in den Räumen der Studienakademie eingefunden. Es

sind Teilnehmer einer Fortbildung. Sie diskutieren,

lachen, beraten, beschriften Flipcharts und Kärtchen,

vergleichen und stellen einander Arbeitsergebnisse vor.

Man erkennt eine Referentin, sie erklärt, initiiert, mode-

riert und lenkt. Doch Hauptakteure sind die Teilnehmer

dieses Kurses. Wir schauen genauer hin und erfahren:

Hier lernen Honorardozenten und Praxispartner der

Berufsakademie Sachsen. Thema dieser Kurseinheit:

Vorbereitung und Durchführung von Lehrveranstal-

tungen, Unterweisungen und Refl exionsgesprächen.

INTERVIEW

Mein Name ist Susann Beyer. Seit Februar 2012 bin ich

Mitarbeiterin im Projekt „Didacticum“. Um mehr über

den Lehrgang, das Lehren an der BA Sachsen und das

Lernen im Erwachsenenalter zu erfahren, spreche ich

mit Frau Centeno. Sie ist Referentin dieser Kursstufe.

Susann Beyer, Mitarbeiterin im Projektteam „Didac-

ticum“ (SB): Frau Centeno, Sie sind freiberufliche

Dozentin und begleiten viele unserer Kursteilnehmer

durch die ersten beiden Lehrgangsstufen zur „Didaktik

der Berufsakademie Sachsen“. Wie gelingt es Ihnen, die

Teilnehmer für Didaktik zu begeistern?

Anja Centeno García (AC): Aus der Sicht der Gehirnfor-

schung lernen wir besonders nachhaltig, wenn die zwei

„S“ gegeben sind: Spaß oder Sinn, am besten beides

zusammen. Sinn ergibt sich für die Teilnehmenden,

weil Ihre Fragen und Praxisbeispiele im Mittelpunkt

stehen. Mit Hilfe von Lerntheorie und Didaktik erfährt

ihr professionelles Handeln eine Fundierung. Wenn man

im alltäglichen Tun neue Facetten entdeckt, Erkennt-

nisse und Ideen entwickelt, dann spürt man, dass

Lernen Spaß macht. Wissen erarbeiten wir im Kurs mit

aktivierenden Lehrmethoden, die damit gleich auf ihre

BA-Praxistauglichkeit geprüft werden. Oft staunen die

Teilnehmenden, wie kurzweilig acht Stunden intensives

Arbeiten und Lernen sein kann. Gibt es einen besseren

Indikator für aktivierende Lehre?

SB: Ein Satz taucht immer wieder auf: „shift from

teaching to learning“. Wie lernen die Teilnehmer in

Ihren Seminaren?

Entwicklung und Erprobung pädago-gischer Qualifi zierungsangebote für Praxisbetreuer und Honorardozenten der BA Sachsen.

>> Lehrgang>> E-Learning>> Coaching>> Beratung

ProjektleitungBirgit Walther, Dipl.-Berufspäd.

Verwaltung:Annett Wappler

E-LearningClaudia Staudte, M.Sc.

CoachingBärbel Meinert, Dipl.-Päd.

Susann Beyer, Dipl.-Berufspäd.

KontaktProjektteam „Didacticum“

Berufsakademie Sachsen

Staatliche Studienakademie Leipzig

Schönauer Str. 113a

04207 Leipzig

Webseite des Projektswww.ba-leipzig.de/ projekte_und_veranstaltun-

gen/ didacticum

Das Projekt „Didacticum“ wird aus Mitteln des

Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Freistaates

Sachsen fi nanziert.

AC: Lernen ist immer ein individueller Prozess, daher

kann ich natürlich diese Frage nur aus der Außenpers-

pektive beantworten. Jeder Mensch bringt individuelle

Lernvoraussetzungen mit, hat im Laufe seines Lebens

mannigfaltige Lernerfahrungen gemacht, eigene Lern-

strategien entwickelt, Wissen erworben. Die Teilneh-

menden sind alle Profi s in ihren Fachgebieten, haben

unterschiedliche Erfahrungen und Vorstellungen zu

Lehre und Praxisbetreuung. Im Kurs übersetzen wir

dies in die Sprache der Didaktik. Wir analysieren mit

Hilfe lerntheoretischer und didaktischer Grundlagen

die Herausforderungen der Lehr- und Betreuungspra-

xis. Dabei entdecken die Teilnehmenden Bewährtes im

eigenen Tun, aber auch neue Gestaltungsmöglichkei-

ten. Gleichzeitig dürfen sie sich als Lernende erleben.

Moderne Hochschuldidaktik regt dazu an, die Lehre

vom Lernen her zu denken. Dieser Perspektivwechsel,

der so genannte „shift from teaching to learning“, der

insbesondere durch Prof. Johannes Wildt in die deutsche

Hochschullandschaft getragen wurde, bildet auch die

Grundlage für die Kursgestaltung. Die Theorie in der

praktischen Umsetzung zu erleben, das ist mein Credo.

SB: Welche Voraussetzungen sind wichtig, um diese

Form des Lehrens und Lernens auf den Vorlesungsalltag

in der Berufsakademie zu übertragen?

AC: Das duale Studium bietet mit der engen Verknüpfung

von Theorie und Praxis nahezu perfekte Grundvoraus-

setzungen für nachhaltiges Lernen. Wie bei jedem Ideal

liegen die Herausforderungen darin, es mit Leben zu

füllen. Jede(r) Lehrende/Betreuende kann sich dabei

mehr oder weniger große Spielräume für die Gestaltung

gehirngerechten Lernens erschließen. Eine Vorlesung

bleibt am Ende eine Vorlesung, aber mit Minimalinter-

ventionen, wie Schätzfragen, Visualisierungen oder

Lernstopps kann ich aktivierende Elemente einbinden.

Um die hervorragende Ausgangssituation der BA zu

nutzen bedarf es auf übergeordneter Ebene einer

guten Abstimmung. Nur so entsteht ein kohärentes

Lehrkonzept, das von den Studierenden auch als solches

wahrgenommen wird. Lernen vom Lehren her denken,

betrifft alle Beteiligten, einschließlich die Studierenden.

Diese dürfen Verantwortung für ihren Lernprozess

übernehmen, was nicht immer leicht fällt. Dozenten

dürfen, ja müssen, diese Verantwortung fördern und

einfordern. Im Sinne einer modernen Didaktik ist es die

Aufgabe der Lehrenden, Lernumgebungen zu gestalten

und Lernprozesse zu unterstützen.

SB: Worin besteht aus Ihrer Sicht die Herausforderung

und wo sehen Sie die Chancen dieser Fortbildung?

AC: Beginnen wir mit den Chancen. Dozierende und

Praxispartner denken gemeinsam über Vermittlung

und Lernprozesse nach. Der Austausch wird in jeder

Feedbackrunde als großer Mehrwert benannt. Die

theoretische Fundierung liefert Mess- und Steuergrö-

ßen, um auch langfristig die eigene Lehrtätigkeit zu

refl ektieren und zu optimieren.

Die Herausforderungen liegen vor allem im Transfer

des Gelernten in die Praxis. Es kommt vor, dass Teil-

nehmende das Seminar mit dem Gedanken verlassen:

„Der Workshop war super, aber das kann ich alles gar

nicht umsetzen“. Sicher kann eine Lehrkultur nicht

sofort umgekrempelt werden. Das ist auch nicht das

Ziel. Es gibt keine Rezepte, denn jede Gruppe und

Lernsituation ist genauso einzigartig wie der oder die

Lehrende. Nicht jede Methode passt für jede Gruppe.

Ich muss immer wieder neu didaktisch begründete

Entscheidungen treffen. Außerdem heißt Aktivierung

auch für die Studierenden, dass sie so manche bequeme

Wissenskonsumnische verlassen müssen.

Doch jede Veränderung beginnt mit einem ersten Schritt,

bedarf der Beharrlichkeit und am Ende zählt, dass alle

Beteiligten Sinn und Spaß im Lehren und Lernen fi nden.

SB: Vielen Dank…

Autorin

Dipl.-Berufspäd. Susann BeyerCoach für pädagogisch-didaktische Beratungim Projektteam „Didacticum"Berufsakademie SachsenStaatliche Studienakademie Dresden

KontaktHans-Grundig-Str. 25 in 01307 DresdenTel./Fax: 0351 44722-702E-Mail: [email protected]

Abb: Frau Anja Centeno Garcia, Referentin im Projekt ,,Didacticum"

10 > 01/12 Treffpunkt BA 11> 01/12 Treffpunkt BA

Qualitätssicherung

Das ESF-Projekt FLEX„Flexibilisierung des Zugangs zum Berufsakademiestudium für Studieninteressierte ohne klassische Zugangsvoraussetzungen und Sicherung der Studierfähigkeit von Studienanfängern und Studierenden“ (FLEX)

Einleitung:Das Projekt FLEX ermöglicht es, dem Fachkräfteman-

gel der sächsischen Wirtschaft durch die Erschließung

alternativer Bewerbergruppen für das Berufsakademie-

studium zu begegnen. Zuvor mussten Personen, die nicht

über eine Hochschulreife oder einen Meisterabschluss

verfügten, in eigenständig zu leistender Vorbereitung

die notwendige Zugangsprüfung bewältigen. Durch das

Projekt FLEX wird diese Vorbereitungsphase seit dem

Jahr 2010 in Form von Vorbereitungskursen unterstützt

und begleitet. In Sachsen wird so effektiv auch für

Sachsen ausgebildet.

1. Bildungspolitische und demografi sche Ausgangssituation

Wer ohne Hochschulreife studieren möchte, hat

es aufgrund unterschiedlichster Zugangsbedingungen

in den einzelnen Bundesländern und schwierigen Prü-

fungsmodalitäten nicht leicht. Es ist daher verständlich,

dass dieser Weg der tertiären Bildung bisher lediglich

geringen Zuspruch fand: Im Studienjahr 2007 hatten

nur etwas mehr als 1 % der Studienanfänger/innen

in Deutschland ein Studium ohne Hochschulreife

aufgenommen (vgl. Nickel & Leusing, 2009: 15, 19). Die

Notwendigkeit dieser Form der Hochschulöffnung ergibt

sich unter anderem aus dem Fachkräftemangel in den

sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik,

Naturwissenschaften, Technik). Das Institut für Wirtschaft

ermittelte beispielsweise einen Ingenieurmangel von

48.000 unbesetzten Stellen im Jahr 2006, was einen

Wertschöpfungsverlust von 3,5 Milliarden Euro für

die deutsche Wirtschaft bedeutete (vgl. Oppel, 2007).

Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt „Flexi-

bilisierung des Zugangs zum Berufsakademiestudium

für Studieninteressierte ohne klassische Zugangsvor-

aussetzungen und Sicherung der Studierfähigkeit von

Studienanfängern und Studierenden“ (FLEX, 2009 - 2013)

ins Leben gerufen. Es richtet sich an Menschen mit einer

abgeschlossenen Berufsausbildung, die den Wunsch

haben, an der Berufsakademie Sachsen zu studieren,

jedoch nicht über die notwendigen Zugangsvorausset-

zungen (SächsBAG, § 7, vom 11. Juni 1999, rechtsbereinigt

mit Stand 1. Januar 2011) verfügen. So ist dies auch

eine wertvolle Option der Personalentwicklung für

Unternehmen, die Ihre Mitarbeiter weiterqualifi zieren

möchten. Personen ohne Hochschulreife oder Meister-

abschluss müssen in Sachsen eine Zugangsprüfung

erfolgreich bestehen, um zum Berufsakademiestudium

zugelassen zu werden (vgl. SächsBAG § 7). Vor dem

Projekt FLEX war die Vorbereitung auf die Prüfung

in eigenständiger Arbeit zu leisten. Durch die nun

angebotenen Vorbereitungskurse wird dieser Prozess

unterstützt und begleitet.

Die besondere Eignung der Berufsakademie als

in dem Projekt fokussierte Ausbildungsstätte für ein

Studium ohne klassische Zugangsvoraussetzungen liegt

darin, dass sie den Bedürfnissen berufl ich erfahrener

beziehungsweise tätiger Personen in besonderer Weise

durch die Praxisnähe des Studiums sowie der damit

verbundenen Gelegenheit, eigene Berufserfahrung

einzubringen und das Gelernte hinsichtlich seiner

Praxistauglichkeit zu hinterfragen, entgegen kommt.

Das Lernen in kleinen Gruppen und die Möglichkeit,

den aktuellen Arbeitgeber als Praxispartner in das

Studienprozedere zu integrieren, sind weitere Vorteile

eines BA-Studiums. Dem Betrieb bliebe dann außerdem

die Arbeitskraft, dem Studenten die Finanzierungs-

quelle erhalten. Arbeitsplatzsicherheit, Sicherung der

Beschäftigungsfähigkeit und der unternehmerischen

Wettbewerbsfähigkeit durch Fachkräftebindung und

-entwicklung gehen unter diesen Bedingungen Hand

in Hand.

2. Zielstellung und Zielgruppe(n)Das Projekt FLEX beabsichtigt die Unterstützung

des alternativen Studienzugangs bzw. eines nicht

traditionellen Studienwegs besonders für berufl ich

Qualifi zierte ohne klassische Zugangsvoraussetzungen

(aber mit abgeschlossener Berufsausbildung). Insbe-

sondere für Unternehmen bietet sich so die Möglichkeit

einer direkten Personalentwicklungsstrategie. Die

hierfür im Rahmen des Projektes konzipierten und

eingeführten Vorbereitungskurse sollen in ihrer Wir-

Autorin

Dipl.-Psych. Elisa HausteinWissenschaftliche MitarbeiterinStaatliche Studienakademie Dresden

KontaktHans-Grundig-Straße 25Tel./Fax: 0351 44722-741/299E-Mail: [email protected]

Das Projekt wird mit Mitteln des ESF und des Freistaates Sachsen gefördert. Investition in Ihre Zukunft.

Anmeldungen für Vorbereitungskurse 2013 werden ab sofort entgegen genommen.

Besuchen Sie unsere Homepage http://www.ba-dresden.de/fl ex/fl ex.index.html oder setzen Sie sich mit den Mitarbeiterinnen Frau Haustein oder Frau Glöckner in Verbindung

E-Mail: fl [email protected]

Telefon: 0351 44722742.

kung analysiert und optimiert werden. Darüber hinaus

soll ein Beitrag zur Sicherung der Studierfähigkeit der

Zielgruppe, aber auch von Personen mit Hochschulreife,

die sich entweder für ein Berufsakademiestudium

interessieren oder bereits studieren, geleistet werden.

Alles in allem kann so dem drohenden akademischen

Fachkräftemangel in Sachsen durch die Erschließung

alternativer Studierendengruppen effektiv begegnet

und eine größere Studienbewerbergruppe für die

Berufsakademie Sachsen erschlossen werden.

3. Organisation und Struktur: Vorbereitungs-kurse, Teilnehmer und Dozenten

Unter Berücksichtigung des Studienangebots und

der Studieninhalte des Erprobungsstandorts Staatli-

che Studienakademie Dresden, werden die folgenden

Vorbereitungskurse angeboten: Mathematik, Englisch,

Technik/Physik, Wirtschaft. Diese werden berufsbeglei-

tend angeboten, um Berufstätigen die Möglichkeit zu

geben, an ihrer berufl ichen Entwicklung zu arbeiten

und dennoch fi nanziell abgesichert zu sein. Mit einer

auf die notwendige Zugangsprüfung ausgerichteten

Laufzeit von Anfang Januar bis Mitte Juni eines

Jahres ergibt sich eine durchschnittliche wöchentli-

che Stundenzahl von 12,5 Unterrichtseinheiten. Die

Teilnahme war aufgrund der Förderung durch den ESF

und des Freistaates Sachsen in den Jahren 2010 - 2012

kostenfrei, es konnten sogar Leihbücher und Kopien

bereitgestellt werden.

Die Teilnehmer/Innen bildeten in den Jahren 2010

bis 2012 immer eine eher heterogene Gruppe. Dies

zeigte sich insbesondere bei den verschiedensten

Berufsausbildungsabschlüssen (Beispiele: Maurer,

Steuerfachangestellte/r, Technischer Assistent für

Informatik, Weinküfer). Es zeigte sich ein Überhang

von männlichen Teilnehmern mit einem Verhältnis von

etwa 2:1; der höchste Schulabschluss war überwiegend

der Realschulabschluss und mit etwa 25 Jahren waren

die Teilnehmer/Innen im Durchschnitt eher jung. Die

Dozenten – Gymnasiallehrer oder nebenberufl iche Dozen-

ten der Berufsakademie Sachsen – hatten langjährige

Berufserfahrung, teilweise sogar bei einer ähnlichen

Zielgruppe und willigten für die gesamte Förderlaufzeit

(2010 - 2012) ein, die Module zu unterrichten.

4. Ergebnisse1 Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Zahl der

Anmeldungen von Jahr zu Jahr anstieg. Waren es im

Jahr 2010 noch ca. 40 Anmeldungen, beliefen sich diese

im Jahr 2012 bereits auf 58. Der Bedarf bestätigte

sich somit über die Jahre der Förderung, es liegen

ebenfalls bereits Anfragen für das Jahr 2013 vor. Da

diese Zahl nicht gleichbedeutend mit der Gruppe der

regelmäßig Teilnehmenden war, konnte dennoch eine

hohe Unterrichtsqualität erreicht werden. Die Beste-

hensquoten der Zugangsprüfung sind letztendlich die

für die Hauptzielgruppe (berufl ich Qualifi zierte ohne

Hochschulzugangsberechtigung) die relevanten Zahlen.

In den letzten Jahren zeigte sich für diese alternative

Studienzugangsmöglichkeit konstant die höchste Zahl

an Immatrikulationen. Zwar sank die Zahl der Bewerber/

Innen im Jahr 2011 leicht, dennoch zeigte sich die Quote

von Bewerbern/Innen zu tatsächlichen Immatrikulati-

onen als erfreulich hoch; umso mehr, wenn man nur

auf diejenigen Personen schaut, die aus dem Projekt

FLEX daran teilgenommen haben. Es wird weiterhin eine

Evaluierung innerhalb der Studienzeit vorgenommen,

die aber erst am Studienende des ersten Jahrganges

(2010), in dem auch ehemalige FLEX-Teilnehmer/Innen

studieren, abgeschlossen sein wird (voraussichtlich

im Herbst 2013).

5. AusblickAb dem Jahr 2013, in dem die Förderung der Vorberei-

tungskurse endet, gilt es, andere Finanzierungsoptionen

zu aktivieren. Hier wurden verschiedene Möglichkeiten

in Betracht gezogen: bspw. Teilnahmegebühren oder

Unterstützung durch den ggf. vorhandenen Arbeitgeber.

Diesbezüglich werden die Mitarbeiter/Innen der Staatli-

chen Studienakademie Dresden den Interessierten der

nächsten Jahre beratend zur Seite stehen.

Als Fazit lässt sich schon jetzt festhalten, dass

diese Maßnahme der erweiterten Studienakquise für

die Berufsakademie Sachsen erfolgreich einen Beitrag

zur Stärkung der sächsischen Wirtschaft durch die

Nutzung des Potenzials insbesondere berufl ich Quali-

fi zierter und folglich zur Begegnung der Problematik

des akademischen Fachkräftemangels geleistet hat.

1 Die wissenschaftliche Begleitung (Bedarfsanalyse, Evaluierung der Module und Studienevaluierung) führten Mitarbeiter/Innen der Technischen Universität Dresden (Fakultät Erziehungswissen-schaften, Institut für Berufspädagogik) durch.

Literatur:Gesetz über die Berufsakademie im Freistaat Sachsen (Säch-sisches Berufsakademiegesetz –SächsBAG) vom 11. Juni 1999, rechtsbereinigt mit Stand vom 1. Januar 2011.

Nickel, S., Leusing, B. (2009). Studieren ohne Abitur: Entwick-lungspotenziale in Bund und Ländern. Eine empirische Analyse. Gütersloh (CHE Arbeitspapier Nr. 123).

Oppel, O. (2007). Ingenieurmangel in Deutschland – Ausmaß und gesamtwirtschaftliche Konsequenzen. IW-Trends – Vier-teljahresschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln, 34. Jahrgang, Heft 2/2007. Deutscher Instituts-Verlag: Köln.

12 > 01/12 Treffpunkt BA 13> 01/12 Treffpunkt BA

Qualitätssicherung

Am Mittwoch, den 9.5.2012, fand

an der Staatlichen Studienakademie

Breitenbrunn von 14.00 Uhr bis

17.00 Uhr die Auftaktveranstaltung

zum neuen ESF-Projekt „Zusatz-

qualifikation zur Förderung der

interkulturellen Kompetenz von

Studierenden der Berufsakademie

Sachsen“ statt. Das zweijährige

Projekt wird von der Berufsakademie

Sachsen am Standort Breitenbrunn

in Kooperation mit der Technischen

Universität Dresden und der Daetz-

Stiftung Lichtenstein durchgeführt.

Die Auftaktveranstaltung wurde von

den Tagungsgästen aus Politik und

Wirtschaft, dem Sächsischen Staats-

ministerium für Wissenschaft und

Kunst sowie von den Dozenten und

Studierenden der Berufsakademie

Sachsen aus dem Fachbereich Wirtschaft mit großem

Interesse aufgenommen.

Nach der Begrüßung zur Veranstaltung durch den

Direktor der Staatlichen Studienakademie Breitenbrunn,

Herrn Prof. Dr. Anton Schlittmaier und einem Grußwort

des Vorsitzenden der Direktorenkonferenz der Berufs-

akademie Sachsen, Herrn Prof. Dr.-Ing. Detlef Kröppelin,

hob der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und

Handelskammer (IHK) Chemnitz, Herr Hans-Joachim

Wunderlich, in seinem Vortrag die wachsende Bedeu-

tung und Notwendigkeit einer Zusatzqualifikation

interkulturelle Kompetenz „für alle Studierenden aller

Studienakademien“ hervor. Darüber hinaus wies er auf

die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen

in der Industrie- und Wirtschaftsregion (Südwest-)

Sachsen hin: z.B. die Entwicklung von Kooperationen

in den Grenzregionen und die Etablierung einer „aus-

geprägten Willkommenskultur“. Mit der Entwicklung

und Implementierung einer solchen praxisintegrierten

Zusatzqualifi kation stelle die Berufsakademie Sachsen

die Weichen für die Ausbildung von wissenschaftlich

und interkulturell qualifi ziertem Fach- und Führungs-

kräftenachwuchs für klein- und mittelständische

Unternehmen in den nächsten Jahren.

Daran anschließend wurden vom Projektleiter

Dr. Maik Arnold und der Projektmitarbeiterin Sylvia

Schilling M.A., die Projektziele, Inhalte und Vorgehens-

weise vorgestellt. Herr Dr. Arnold betonte, dass durch

die neue Zusatzqualifi kation die Qualifi kationsziele

der Berufsakademie Sachsen um „berufspraktische,

wissensbasierte und kultursensible Fähigkeiten und

Fertigkeiten“ im Umgang mit ausländischen Geschäfts-

partnern und für die Gestaltung von Arbeitsprozessen

im eigenen Unternehmen erweitert werden können.

Interkulturelle Kompetenz zeige sich — im Anschluss

an die weitverbreitete Defi nition des Regensburger

Psychologen Alexander Thomas, 2003, S. 143 – eben

in der Fähigkeit, „kulturelle Bedingungen und Einfl uss-

faktoren im Wahrnehmen, Denken, Urteilen, Empfi nden

und Handeln bei sich selbst und gegenüber anderen

Personen zu erkennen, zu würdigen und produktiv

im Arbeitsalltag zu nutzen.“ Mit der Integration des

neuen Studienmoduls in den Bachelorstudiengang

Industrie am Standort Breitenbrunn solle schließlich

das Verständnis für andere Kulturen gefördert und für

eine Anerkennung, Wertschätzung

und Toleranz von häufi g als fremd

wahrgenommenen Handlungs- und

Denkweisen anderer sensibilisiert

werden. Frau Schilling wies darüber

hinaus darauf hin, dass ebenso

der Aufbau von internationalen

Kontakten und vertrauensvollen

Geschäftsbeziehungen sowie

die dafür notwendigen Manage-

mentkompetenzen zum Gegen-

stand des neuen Studienmoduls

gehören. Nach der Konzeption

sowie pilothaften Durchführung,

Evaluation und Optimierung der

Zusatzqualifi kation bis zum drit-

ten Quartal 2013 ist schließlich

eine Übertragung und nachhaltige

Implementierung des Moduls auf

die anderen sechs Standorte der

Berufsakademie Sachsen anvisiert.

Anschließend präsentierten Herr Prof. Dr. Hanno

Hortsch und Herr Dipl.-Berufspäd. Marcel Köhler von der

TU Dresden, Institut für Berufspädagogik, die Ergebnisse

der im ersten Quartal 2012 mit den Praxisunterneh-

men der Staatlichen Studienakademie Breitenbrunn

im Studiengang Industrie durchgeführten Interviews.

Die Analyse zeige überzeugend, so Herr Köhler, dass

aufgrund der sich rapide ändernden Marktbedingungen

zukünftig verstärkt interkulturell qualifi ziertes Fach-

personal in den Praxisunternehmen gebraucht werde.

Herr Köhler betonte außerdem, dass sich dies insbe-

sondere „in den Strategien der Personalentwicklung

und der Rekrutierung von neuen Mitarbeiterinnen und

Mitarbeitern der befragten Unternehmen“ äußere. Im

Hinblick auf spezifi sche Zielregionen und Zielkulturen

ergab die Umfrage unter den Praxisunternehmen, dass

zukünftig neben den grenznahen Märkten in Tschechien,

Polen und im deutschsprachigen Raum auch Russland,

China, Indien und der arabische Kulturraum für inter-

nationale Kooperationen und Geschäfte an Bedeutung

gewinnen wird. Aus didaktischer Sicht empfi ehlt Herr

Köhler daher u.a. sowohl eine Grundsensibilisierung

ESF Projekt: Zusatzqualifi kation Interkulturelle KompetenzTagungsbericht zur Auftaktveranstaltung des ESF-Projekts „Zusatzqualifi kation zur Förderung der interkulturellen Kompetenz von Studierenden der Berufsakademie Sachsen (BA)“ am 9.5.2012

der Studierenden für fremde Regionen, Kulturen und

Märkte als auch eine Einbeziehung zielkulturspezifi -

scher Wissensbestände, die in handlungsorientierten

und praxisnahen Seminaren gelehrt werden sollten.

Einen weiteren Höhepunkt der Auftaktveranstaltung

bildete der Vortrag vom Kuratoriumsvorsitzenden der

Daetz-Stiftung Lichtenstein, Herr Dipl.-Ing. Peter Daetz.

Er wies auf die besondere kulturelle und soziale Bedeu-

tung und zugleich gesellschaftliche Herausforderung

der Installation einer solchen Zusatzqualifi kation "Inter-

kulturelle Kompetenz" an der Berufsakademie Sachsen

hin. Eine gesteigerte Sensibilität für kulturelle Vielfalt

und für Anderes und Fremdes stelle ganz allgemein eine

der wichtigsten Zukunftsprojekte mit Jugendlichen bzw.

jungen Erwachsenen dar. Die Daetz-Stiftung stehe mit

ihren Projekten für eine nachhaltige Investition in die

interkulturelle Ausbildung von Schülern, Auszubildenden

und Studierenden des Freistaates Sachsen (Stichwort:

„Lichtensteiner Modell“).

Durch das gesamte Veranstaltungsprogramm

führte der Studiengangsleiter Tourismuswirtschaft an

der Staatlichen Studienakademie Breitenbrunn, Herr Dr.

Uwe Schneider. In seinen Worten zum Abschluss des

Informationsteils der Auftaktveranstaltung betonte er,

dass der Erwerb interkultureller Kompetenz mindestens

in zwei Dimensionen angegangen werden soll: „einer-

seits wird diese Schlüsselqualifi kation zum Aufbau und

für die Pfl ege internationaler Geschäftsbeziehungen

gebraucht, andererseits ist die Thematisierung von

interkultureller Kompetenz eine aktuelle soziale und

politische Aufgabe nicht nur, aber besonders gegenüber

der jungen Generation.“

Die Auftaktveranstaltung fand einen angenehmen

Ausklang in individuellen Gruppengesprächen zwischen

den Studierenden und Vertretern der Praxisunternehmen

unter Einsatz der Workshop-Methode „World Café“: In

den Gesprächen konnten sich die Studierenden über ihre

Erwartungen an die neue Zusatzqualifi kation äußern. Es

zeigte sich, dass die Studierenden ein großes Interesse

an praxisnahen Fallbeispielen und Informationen über

Geschichte, Kultur, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft

der genannten Zielkulturen haben.

Über das ESF-Projekt „Zusatzqualifi kation Inter-kulturelle Kompetenz“:

Die Berufsakademie Sachsen sieht sich in erster

Linie für die duale akademische Ausbildung von Fach-

und Führungspersonal der sächsischen Wirtschaft

verantwortlich. Daher zielt auch dieses zweijährige

Projekt (Laufzeit: 01.01.2012 – 31.01.2014) vordergründig

auf die bedarfsgerechte Konzeption, Erprobung und

Evaluation eines Studienmoduls zur Förderung der

interkulturellen Handlungskompetenz von Studierenden

im Studiengang Industrie an der Staatlichen Studien-

akademie Breitenbrunn. In dem Studienmodul werden

nicht nur fundiertes Wissen über andere Kulturen,

Länder und Lebenswelten, sondern auch Fähigkeiten

vermittelt, mit kulturell bedingten Unterschieden im

Wahrnehmen, Denken, Fühlen und Handeln umzugehen.

Außerdem wird trainiert, wie eine wechselseitige Ver-

ständigung, Wertschätzung und (Um-)Gestaltung einer

gemeinsamen Berufs- und Arbeitswelt erfolgen kann. Im

Sinne eines Blended-Learning Ansatzes wird in diesem

Studienprogramm das klassische Präsenzstudium mit

dem onlinebasierten Selbststudium verbunden. Nach

erfolgreicher Evaluation an der Staatlichen Studien-

akademie Breitenbrunn soll die Zusatzqualifi kation

an den anderen sechs Staatlichen Studienakademien

der Berufsakademie Sachsen nachhaltig implementiert

werden. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt

zwischen der Berufsakademie Sachsen und der Tech-

nischen Universität Dresden, vertreten durch das

Institut für Berufspädagogik, Professur für Didaktik

des berufl ichen Lernens und Lehrens (Prof. Dr. paed.

habil. Hanno Hortsch, Dipl.-Berufspäd. Marcel Köhler,

Lars Leidl, M.A., M.Sc.) sowie mit der Daetz-Stiftung

Lichtenstein, vertreten durch den Kuratoriumsvorsit-

zenden Dipl.-Ing. Peter Daetz und dem Projektteam

Constanze Bräunig M.A., Katrin Hallmann M.A. und

Dipl.-Wirt.-Ing. Mandy Weikelt. Es ist ein Anliegen dieses

Projektes, einen kontinuierlichen Austausch zwischen

den Praxisunternehmen und Studierenden der Berufs-

akademie sowie den Projektkooperationspartnern

zu führen. Das Projektvorhaben wird aus Mitteln der

Europäischen Union (Europäischer Sozialfonds, ESF)

und des Freistaates Sachsen fi nanziert.

LiteraturThomas, Alexander (2003): „Interkulturelle Kompetenz - Grundlagen, Probleme und Konzepte“. In: Erwägen Wissen Ethik, Jahrgang 14, Heft 1, S. 137-150.

Weitere Informationenhttp://www.ba-breitenbrunn.de/ikk

Kontakt/ Autor

Dr. Maik ArnoldProjektleitung — ESF-Projekt Zusatzqualifi ka-tion Interkulturelle KompetenzStaatliche Studienakademie Breitenbrunn

KontaktSchachtstraße 128 in 08359 BreitenbrunnTel./Fax: +49 37756 70-550/-2105E-Mail: [email protected]

Foto: Projektmitarbeiter, Kooperationspartner und Förderer (v.l. Prof. Dr. Anton Schlittmaier, Sylvia Schilling, Peter Daetz, Dr. Maik Arnold, Prof. Dr.-Ing. Detlef Kröppelin, Constanze Bräunig, Dr. Uwe Schneider, Marcel Köhler, Hans-Joachim Wunderlich, Lars Leidl, Prof. Dr. Hanno Hortsch, Mandy Weikelt)

14 > 01/12 Treffpunkt BA 15> 01/12 Treffpunkt BA

Qualitätssicherung

DIE BEFRAGTEN PRAXISPARTNER2.464 Praxispartner der BA Sachsen wurden zur Teilnahme an der Online-

Befragung von der jeweiligen Studienakademie eingeladen, mit der eine Kooperation

besteht. Das Anschreiben wurde postalisch zugestellt. Von einigen Studienakade-

mien wurden die Praxispartner per E-Mail ein zweites Mal angeschrieben und an

die Erhebung erinnert.

Insgesamt haben 522 Unternehmen bzw. Organisationen den Fragebogen aus-

gefüllt. Damit wurde eine minimale Rücklaufquote von 21,2% erzielt. Berücksichtigt

man jene Praxispartner mit mehreren Kooperationen, so erhöht sich der Rücklauf

geringfügig auf 22,3%.

Angeschriebene Rücklauf Studienakademie Praxispartner Praxispartner in %

Bautzen 352 104 29,5

Breitenbrunn 511 94 18,4

Dresden 398 88 22,1

Glauchau 432 75 17,4

Leipzig 140 47 33,6

Plauen 307 43 14,0

Riesa 324 71 21,9

Gesamt 2.464 522 21,2

Die befragten Praxispartner verteilen sich über das gesamte Bundesgebiet,

erwartungsgemäß aber hauptsächlich auf Sachsen. Wie auch bereits in der Befragung

von 2008 hat der größte Teil der Unternehmen seinen Sitz im Postleitzahlenbereich

01 rund um Dresden. Bei der Mehrheit der befragten Praxisunternehmen bzw. -orga-

nisationen handelt es sich um kleine und mittlere Firmen bis zu 200 Beschäftigten.,

wie Abbildung 1 zeigt. Die Größe der Unternehmen hat sich seit der Befragung von

2008 nicht wesentlich verändert. Leicht gestiegen ist der Anteil der Firmen von 51

bis 100 sowie von 201 bis 500 Mitarbeiter/inne/n.

(n=484)

10,1

28,1

17,8

13,8

17,4

4,8

8,1

weniger als 10 11 bis 50 51 bis 100 101 bis 200 201 bis 500 501 bis 1.000 mehr als 1.000

Abbildung 1 : Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zurzeit im Unternehmen beschäftigt sind (in %)

Bautzen Breiten-brunn

Dresden Glauchau Leipzig Plauen Riesa

Studienbereich Wirtschaft

105 73 250 158 97 66 97

Studienbereich Technik

127 59 120 46 31 110

Studienbereich Sozialwesen

178

Gesamt 232 251 309 278 143 97 207

Die Praxispartner wurden anschließend nach dem tatsächlichen Bedarf an

Bewerber/inne/n gefragt. 85 der 521 befragten Praxispartner gaben an, dass ihr

Unternehmen bzw. ihre Organisation im genannten Studiengang mehr Studierende

ausbilden wollte als geeignete Bewerber zur Verfügung standen. Die Praxispartner

konnten darüber hinaus angeben, ob sie im umgekehrten Fall zwar genügend Bewer-

ber/innen hatten, aber zu wenige Studienplätze an einer der Studienstandorte im

betreffenden Studiengang zur Verfügung standen. Einen solchen Bedarf haben 42

der insgesamt 521 befragten Unternehmen angegeben (vgl. Abb. 2). Von diesen

Praxispartnern hätte die Hälfte zwei Theorieplätze an der BA Sachsen benötigt,

um ihre Bewerber/innen einstellen zu können. Ein Drittel hätte Bedarf an einem

Studienplatz gehabt.

Abbildung 2: Bedarf an Studienplätzen (in %)

Erstmalig konnten die Praxispartner die Qualifi kation der Bewerberinnen und

Bewerber auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 5 (sehr schlecht) einschätzen. Für mehr

als zwei Drittel der befragten Praxispartner bringen die Bewerber/innen gute bis

sehr gute Qualifi kationen mit.

Praxispartnerbefragung 2011Auftraggeber: Berufsakademie (BA) SachsenAuftragnehmer: Sächsisches Kompetenzzentrum für Bildungs- und Hochschulplanung (HfBK)

Tabelle 1: Rücklauf je Studienakademie (ohne Differenzierung nach Studiengang).

Tabelle 2: Anzahl der ausgebildeten BA-Studierenden nach Studienbereich und Studien-akademie (Summe 2009 bis 2011)

Abbildung 3: Qualifi kation der Bewerber/innen

sehr gut gut befriedigend schlecht sehr schlecht

Der Großteil der BA-Studierenden (86%) erhält während des Studiums eine

Ausbildungsvergütung (vgl. Tab 3). Rund zwei Drittel der BA-Studierenden erhalten

zwischen 300 und 900 Euro. Der Anteil an Unternehmen bzw. Organisationen, die

ihren BA-Studierenden eine Ausbildungsvergütung zahlen, ist seit dem Jahr 2008

geringfügig von 83% auf nunmehr 86% gestiegen. Die Höhe der Ausbildungsver-

gütung ist ebenfalls leicht gestiegen.

Anzahl der Praxispartner in %

Ja 418 86,0

Nein 68 14,0

Gesamt 486 100,0

Tabelle 3: Ausbildungsvergütung für BA-Studierende (in %)

Bei einem Fünftel dieser Praxispartner besteht die Möglichkeit, einen Teil des

Studiums im Ausland zu verbringen (vgl. Abb. 4).

(n=488)

Nein; 79,3

Ja; 20,7

Abbildung 4: Möglichkeit eines Auslandsaufenthaltes während des Studiums (Mittelwert)

EINSTIEG ALS PRAXISPARTNER UND ZUSAMMENARBEIT MIT DER BA SACHSEN

Mit Abstand am häufi gsten genutzte Informationsquellen, wie die Unternehmen

bzw. Organisationen von der Berufsakademie Sachsen und deren Ausbildungs-

möglichkeiten erfahren haben, sind gezielte Anfragen von Abiturient/inn/en, die

auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind. Darüber hinaus erweist sich die

Öffentlichkeitsarbeit der Berufsakademie Sachsen insgesamt bzw. der einzelnen

Studienakademien als sehr wirksam (vgl. Abb. 5).

Abbildung 5: Informationsquellen (Mehrfachnennung, in %)

Betrachtet man einzelne Aspekte des Studiums, so sind mehr als drei Viertel

der Befragten (sehr) gut informiert sowohl über die Studienziele des Studiengangs,

den Ablauf des BA-Studiums und den Rahmenplan für die Praxisphasen. Über Stu-

dieninhalte in den Theoriephasen gibt deutlich mehr als die Hälfte eine gute und

sehr gute Informationsbasis an.

Abb. 6: Gründe für die Einstellung von BA-Studierenden und -Absolvent/inn/en (Mittelwerte)

16 > 01/12 Treffpunkt BA 17> 01/12 Treffpunkt BA

Qualitätssicherung

Bewertung studentischer Prüfungsleistungen, der Organisation des Studiums, der

Verbindung von Theorie und Praxis sowie der Akquise von geeigneten Bewerber/inne/n.

ZUKÜNFTIGE AUSBILDUNG VON STUDIERENDEN UND EINSTELLUNG VON ABSOLVENT/INN/EN

Die Praxispartner wurden gebeten, die Anzahl der Ausbildungsplätze für

BA-Studierende in den Jahren 2012 bis 2014 anzugeben bzw. zu prognostizieren.

Von den 521 Befragten geben 376 an, dass sie auch in den Jahren 2012 bis 2014

(weitere) Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen wollen. Diese Angaben wurden

wieder auf Studiengangsebene erhoben, d. h. für jeden angegeben Studiengang

sollte die Anzahl der zukünftigen Ausbildungsplätze pro Jahr angegeben werden.

Für die Auswertung auf Studienakademieebene bzw. für die BA Sachsen insgesamt

wurden diese summiert. Diejenigen, die angegeben haben, dass ihnen die Anzahl

noch nicht bekannt ist, fallen aus dieser Berechnung raus.

Fast jedes zweite Unternehmen plant, zwei bis fünf Plätze zu schaffen, während

rund ein Viertel angibt, insgesamt einen Ausbildungsplatz bereitstellen zu wollen

(vgl. Abb. 11). Für diese drei Jahre wollen rund 23 Prozent insgesamt sechs bis zehn

Ausbildungsplätze für BA-Studierende bereithalten.

Abbildung 11: Anzahl der zukünftigen Ausbildungsplätze für BA-Studierende (Summe 2012 bis 2014, in %)

Des Weiteren wurden die Praxispartner gefragt, wie viele Absolvent/inn/en

des tertiären Bildungsbereichs sie voraussichtlich in den Jahren 2012 bis 2014

einstellen wollen. Dazu zählen neben jenen der BA auch die der Fachhochschulen

und Universitäten. Insgesamt 797 BA-Absolvent/inn/en werden voraussichtlich in

den kommenden drei Jahren in den befragten Unternehmen eingestellt (vgl. Tab. 6).

In deutlich geringerem Umfang, nämlich weniger als die Hälfte, planen die Unter-

nehmen die Einstellung von FH-Absolvent/inn/en. In noch mal geringerem Umfang

wollen sie auf Uni-Absolvent/inn/en zurückgreifen.

2012 2013 2014BA-Absolventinnen und -Absolventen 294 249 254

FH-Absolventinnen und -Absolventen 135 131 123

Uni-Absolventinnen und -Absolventen 131 117 111

Gesamt 560 497 488

Tabelle 6: Anzahl der Einstellungen von Absolventinnen und Absolventen des tertiären Bildungsbereichs in den Jahren 2012 bis 2014

Rund jede/s zehnte Unternehmen bzw. Organisation erwägt die Zulassung in

weiteren Studiengängen, die bereits an der BA Sachsen angeboten werden. Damit

plant der Großteil der Befragten keine Änderung der aktuellen Ausbildungssituation

oder eine Erweiterung des Studiengangsspektrums.

Knapp 30 Prozent der Unternehmen bzw. Organisationen sehen keinen weiteren

Qualifi zierungsbedarf ihrer BA-Absolvent/innen.

Besteht aus Sicht der Praxispartner Weiterbildungsbedarf im Unternehmen bzw.

in der Organisation, so konnten sie mehrere Formen angeben. In erster Linie sehen

sie Bedarf an fachspezifi scher Weiterbildung (53%). An der Form der berufsbeglei-

tenden Weiterbildung wären rund 40% der befragten Praxispartner interessiert.

Einzelne Trainings zu den Themen Kommunikation, Präsentation, Führung oder (Zeit-)

Management werden von jedem vierten Unternehmen benannt (vgl. Abbildung 12).

Abbildung 12: Weiterbildungsbedarf im Unternehmen (Mehrfachnennung, in %)

BEWERTUNG DES BA-STUDIUMSDie Praxispartner wurden gebeten, die Theorie-Ausbildung an der Studien-

akademie hinsichtlich verschiedener Aspekte einzuschätzen. Insgesamt fällt die

Bewertung deutlich positiv aus, während lediglich rund zehn Prozent und weniger

eher gegenteiliger Meinung sind (vgl. Abbildung 13).

72,158,9 58,8

66,1

Abbildung 13: Bewertung der Theorie-Ausbildung (Werte 1 und 2 sowie 4 und 5 zusam-mengefasst, in %)

Knapp drei Viertel der Praxispartner bestätigen, dass die fachliche Breite des

Studiums optimal ist. Für zwei Drittel der Befragten repräsentiert die Wissensver-

mittlung den neuesten Stand der Wissenschaft und Technik. Ähnlich optimal werden

der Grad der Spezialisierung sowie die Studienanforderungen bewertet. Für rund die

Hälfte aller Praxispartner ist das Studium auf die Erfordernisse der zunehmenden

Internationalisierung eingestellt.

Die Gründe für die Einstellung von BA-Studierenden sowie BA-Absolvent/inn/

en werden in der Bedeutsamkeit differenziert eingeschätzt. In erster Linie wollen

die Praxispartner ihre Studierenden während des gesamten Ausbildungsprozesses

kennen lernen. Dies zeigt sich als zentrale Motivation für die Einstellung von BA-

Studierenden (vgl. Abb. 6). Stellen die Praxispartner Absolvent/inn/en der BA Sachsen

ein, dann vor allem weil diese das Unternehmen bzw. die Organisation kennen. Eine

gezielte, längerfristige Personalbeschaffung sowie die geringe Einarbeitungszeit der

Absolvent/innen sind ebenfalls wichtige Motive für die Rekrutierung von (einstigen)

BA-Studierenden. Eher irrelevant sind hingegen das geringe Alter der BA-Absolvent/

inn/en im Vergleich zu jenen der Fachhochschulen und Universitäten sowie eine

vermeintlich kostengünstigere Personalbeschaffung.

Im Rahmen der Befragung wurden die Praxispartner gebeten, verschiedene

Möglichkeiten des Fachkräftebedarfs zu bewerten. Hier werden vor allem die

eigene Ausbildung von BA-Studierenden (83%) sowie die eigene Ausbildung von

Facharbeiter/inne/n (80%) als (sehr) wichtig erachtet. (vgl. Abb. 7).

79,5 83,4

24

50,8 43,647,7

Abbildung 7: Wichtigkeit der Möglichkeiten zur Deckung des Fachkräftebedarfs (in %)

Formen und Organisation der Zusammenarbeit wurden 2011 erstmalig erhoben

(vgl. Abb. 8 und Abb. 9).

14,88,7 9,8

18,9

Abbildung 8: Bestehende Formen der Zusammenarbeit (Werte 1 und 2 sowie 4 und 5 zusammengefasst, in %) – Teil 1

In mehr als 90 Prozent der Unternehmen bzw. Organisationen gelten klare personelle

Verantwortlichkeiten, wenn es um die Betreuung und Ausbildung der BA-Studierenden

geht (vgl. Abb 10). Fast ebenso viele Praxispartner geben an, dass der Ablauf und die

Ergebnisse regelmäßig kontrolliert werden. In gut drei Viertel aller Unternehmen

Abbildung 9: Bestehende Formen der Zusammenarbeit (Werte 1 und 2 sowie 4 und 5 zusammengefasst, in %) – Teil 2

existiert ein unternehmensspezifi scher Ausbildungsplan. Bei weniger als der Hälfte

der befragten Praxispartner werden Ablauf und Ergebnisse der praktischen Ausbil-

dung in Zusammenarbeit mit dem/der Studiengangsleiter/in regelmäßig ausgewertet.

Abbildung 10: Organisation der praktischen Ausbildung (in %)

Positive Aspekte der Zusammenarbeit zwischen Studienakademie und Praxis-

partner wurden mittels einer offenen Frage erhoben. 292 Befragte haben zu diesem

Aspekt Angaben gemacht, die zusammengefasst, systematisiert und kategorisiert

wurden. Mit Abstand am positivsten wird die Verbindung von Theorie und Praxis

erachtet, die sich durch die Zusammenarbeit ergibt. Darüber hinaus werden die

Integration der Studierenden im Unternehmen, die Organisation des Studiums,

der Wissenstransfer sowie die inhaltliche Ausrichtung als wichtige Aspekte der

Kooperation benannt. Am dualen Studium, im Zusammenhang mit den positiven

Aspekten der Zusammenarbeit erhoben, schätzen die Befragten insbesondere die

gute Kommunikation und Kooperation zwischen Studienakademie und Praxispart-

ner. Dies beinhaltet einen offenen, zielorientierten, vertrauensvollen, direkten

und schnellen Austausch miteinander sowie insgesamt kurze Entscheidungswege,

die auch oft durch die räumliche Nähe befördert werden. Die Befragten schätzen

regelmäßige Treffen zwischen Praxispartnern und Studiengangsleiter/inne/n, die

Vernetzung mit anderen Praxispartnern durch ihre Studierenden sowie die beid-

seitige Verantwortung für die Studierenden. Darüber hinaus wird die gemeinsame

Durchführung von Projekten als gewinnbringend erachtet und auch der Einfl uss

der Praxispartner auf die Studieninhalte als gut bewertet.

Zur Frage nach der Optimierung der Zusammenarbeit haben sich lediglich 139

Praxispartner geäußert. Diese sehen insbesondere Verbesserungspotential bei der

Kommunikation zwischen Studienakademie, Praxispartner und Studierenden, bei der

18 > 01/12 Treffpunkt BA 19> 01/12 Treffpunkt BA

Qualitätssicherung

Campus Johannstadt Perspektiven

Die Hälfte aller Befragten ist der Ansicht, dass die Verbindung theoretischer und

praktischer Inhalte gut gelingt. Für fast ein Viertel ist sie sogar sehr gut, während

ebenso viele weder positiv noch negativ werten. Nur eine geringe Anzahl von Pra-

xispartnern (entspricht 6%) ist der Meinung, dass die Theorie-Praxis-Verknüpfung

nur schlecht gelingt.

Die Praxispartner konnten speziell für den Theorieteil Verbesserungsvor-

schläge angeben. Erstere betreffen die Breite und Spezialisierung der Inhalte,

Fremdsprachenausbildung und Praxisorientierung im Theorieteil, letztere spezifi -

sche Fachgebiete, die zusätzlich zum vorhandenen Fächerkanon gelehrt werden

sollten. Weiteres Verbesserungspotential sehen Praxispartner in der Verbindung

von Theorie und Praxis, der Ausbildung methodischer Kompetenzen, der Didaktik,

der Herausbildung von Soft Skills, der Organisation des Studiums, der Aktualität

sowie der internationalen Ausrichtung.

Welche Erwartungen die Unternehmen bzw. Organisationen an die Abschluss-

arbeiten von BA-Studierenden haben, ist in Abbildung 14 dargestellt.

Abbildung 14: Erwartungen an Abschlussarbeiten (Mehrfachnennung, in %)

Die Praxispartner wurden ferner gebeten, Verbesserungsvorschläge zum

Studium insgesamt zu benennen. Bei der Organisation des Studiums im weiteren

Sinne sehen Praxispartner das größte Verbesserungspotential. Darüber hinaus

wünschen sie sich Verbesserungen in der inhaltlichen Ausgestaltung der Studi-

enangebote, bei der Verbindung von Theorie und Praxis, der Didaktik sowie der

internationalen Ausrichtung.

Die Ergebnisse der Befragung wurden auch auf Studiengangsebene und studien-

akademiebezogen erstellt und fl ießen in die Maßnahmen der Studiengangsleitungen

zur Qualitätssicherung unmittelbar ein. Sie sind aber auch, wie alle Befragungen,

Basis für eine Qualitätsentwicklung auf Ebene der Studienakademien und für die

Berufsakademie Sachsen. Weitere Befragung zeigen auf, ob Maßnahmen fruchtbar

waren bzw. Erwartungen und Bewertungen der Praxispartner sich verändert haben.

Die nächste Praxispartnerbefragung fi ndet im Frühjahr 2013 statt.

Quelle:Rosenkranz, D. (2001). Gesamtauswertungsbericht der Praxispartnerbefragung 2011 an der Berufsakademie Sachsen. Sächsisches Kompetenzzentrum für Bildungs- und Hochschulplanung.

Autorin

Dina Rosenkranz M.A.Sächsisches Kompetenzzentrum für Bildungs-und Hochschulplanung (KfBH) derTU Dresden

KontaktChemnitzer Straße 48a in 01187 DresdenTel.: 0351 46335311E-Mail: [email protected]

Co-Autorin

Franziska Wels, M. A.Referentin / EvaluierungsbeauftragteStaatliche Studienakademie Dresden

KontaktHans-Grundig-Str. 25 in 01307 DresdenTel./Fax: 0351 44722-203/299E-Mail: [email protected]

Leitthema

»Was für ein schöner Standort!« möchte man ausrufen, wenn man den Campus in der Dresdner Johannstadt mustert.

Da sind die Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit (ehs Dresden), ein Standort der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK Dresden), die Staatliche Studi-

enakademie Dresden und – gleich nebenan – die Fakultät Maschinenwesen der Technischen Universität (TU) Dresden. Bei aller Verschiedenartigkeit der Inhalte und der

prägenden Hauskulturen: Was für ein Potential, was für Chancen! Potentiale müssen jedoch genutzt werden, Chancen müssen ergriffen werden! Ihr bloßes Vorhanden-

sein allein nutzt gar nichts. Mit diesem ersten Heft des Jahres 2012, möchten wir die Diskussion zu den Potentialen unseres Campus, zu den Kooperationschancen in

Forschung, Lehre und Praxis gern beginnen. Wir möchten zunächst in ersten Auszügen beschreiben und publik machen, was da ist, was wir am Standort haben. Dann

möchten wir - in weiteren Ausgaben des "Treffpunkt BA" – darüber nachdenken, was man daraus machen könnte und schließlich – auf dieser Basis, Empfehlungen für die

Ausgestaltung der Zusammenarbeit zusammentragen.

20 > 01/12 Treffpunkt BA 21> 01/12 Treffpunkt BA

Leitthema: Campus Johannstadt und Perspektiven

„Wege in professionelle Praxis“ – so

lautet der Untertitel des seit Frühjahr

2009 bestehenden Career Service der

ehs. Als Schnittstelle und Bindeglied

zwischen Hochschule und berufl icher

Praxis werden Studierende auf ihrem

Weg in die eigene berufl iche Praxis

begleitet. Schließlich drängen sich

neben dem hohen Gefühl des Glücks und

der Erleichterung beim erfolgreichen

Abschluss des Studiums auch Fragen

ins Ohr, die den neuen Abschnitt im

Leben bedenken: Wie soll, kann und

möchte dieser Weg denn beschritten

werden? Was braucht man außer einem

erfolgreichen Studienabschluss noch dafür? In Form von

Beratungen, Coachings und Bildungsveranstaltungen

werden diese Fragen teilnehmer-, ressourcen- und

handlungs-orientiert bearbeitet, mit dem Ziel, berufl iche

Perspektiven zu entwickeln und Schlüsselkompeten-

zen für den Berufsalltag zu fördern. Und dies immer

mit der Prämisse, sich selbst im Zusammenleben mit

anderen, mit den eigenen Hoffnungen und Ängsten

zu refl ektieren und zu verstehen und sich in ethische

Diskurse einzubringen.

Seit dem Bezug der neuen Liegenschaft zum Win-

tersemester 2011/12 dürfen neben den Studierenden der

ehs auch Studierende der Staatlichen Studienakademie

Dresden die Angebote des Career Service wahrnehmen.

Das stellt den Career Service vor eine neue Herausfor-

derung – ein Balanceakt? Schließlich haben wir es mit

zwei AdressatInnengruppen zu tun, die von Karriere

und deren Gestaltung oder gar ihrer Planung sowohl

verschiedene Vorstellungen, als auch unterschiedliche

Erfahrungen haben.

Das Angebot wird bereits genutzt und erste

Erfahrungen geben wichtige Hinweise zur weiteren

Entwicklung des Career Service. Studierende der BA

nehmen an Bildungsveranstaltungen teil und nehmen

Beratungen in Anspruch. Ihre Fragen und Impulse

gestalten den inhaltlichen Prozess in den Veranstal-

tungen mit. So kann sich ein Diskurs entwickeln, der

für alle Teilnehmenden gewinnbringend sein kann:

andere Perspektiven wahrnehmen zu können, bietet

die Chance, auch über die eigenen nachzudenken und

gemeinsam neue zu entwickeln. So betrachtet, hat die

Zusammenarbeit von Studierenden der BA und der

ehs an ihren eigenen aktuellen Themen das Potenzial

des Flügelschlags: zum Fliegen braucht es zwei Flügel.

Somit soll dieser Beitrag vor allem eines sein: eine

Einladung – genau genommen sind es zwei Einladungen!

Zum einen sind die Studierenden der BA und der

ehs eingeladen, das Career Service-Programm wahr-

zunehmen: unsere Klassiker „Stress- und Burnout-

prävention“ und „Zeitmanagement“ starten im Juni.

Bereits im Mai begann das Kommunikationsseminar

„Sprechdenken“, in dem spielerisch das freie Sprechen

für Präsentationen, Prüfungen und Wortmeldungen

trainiert werden konnte. Um den Berufseinstieg mit

all seinen Tücken geht es im Workshop „Neustart im

Job — Berufseinstieg und Einarbeitung“, der ebenfalls

im Mai begann. Für das Vorstellungsgespräch bietet der

Workshop im Juli „Überzeugen im Vorstellungsgespräch“

entsprechende Impulse.

Werden individuellere Settings bevorzugt, stehen

kompetente und qualifi zierte BeraterInnen mit langjähriger

Berufserfahrung zur Verfügung, um bei der Orientierung

in berufl ichen Konfl ikt- und Entscheidungs-Situationen

behilfl ich zu sein. Themen könnten beispielsweise die

Entwicklung von berufl ichen Perspektiven sein, das

Erstellen des eigenen Kompetenzprofi ls oder Zeitmanage-

ment. Das Angebot der Beratung ist zudem kostenfrei.

Die andere Einladung möchte die Kommunikation

von Bedarfen und Erwartungen der Studierenden an den

Career Service aktivieren. Ganz gleich ob per Mail, am

Telefon, mit der Post oder im persönlichen Gespräch:

Hinweise über die Wünsche unserer AdressatInnen

nehmen wir gern in unsere Überlegungen

und Planungen auf.

Wir freuen uns auf ein spannendes

Semester mit interessanten Begegnungen

auf einem lebendigen Campus!

Das aktuelle Programm ist auf der

Homepage des Career Service unter

www.ehs-careerservice.de zu finden.

Wer lieber in Papier stöbert, kann sich

auch gern den Flyer zur Hand nehmen,

der seit Anfang April in der BA ausliegt.

Dort sind auch die AGB’s und die Preise

für die Bildungsveranstaltungen zu fi nden.

Kontakt:

Projektleitung:

IRENE SPERFELD

Dipl. Sprechwissenschaftlerin

Tel.: 0351 46902-80

E-Mail: [email protected]

Beratung und Coaching:

SABINE GRIMM, M.A.

Erziehungswissenschaften, Beraterin (personzentriert),

Career Consultant

Tel.: 0351 46902-82

E-Mail: [email protected]

FRANK THORAUSCH

Dipl. Sozialpädagoge (FH), Sozialmanager,

Systemischer Berater

Tel.: 0351 46902-83

E-Mail: [email protected]

Bildungsangebote:

ANNA GROSCHWITZ (Autorin dieses Beitrags)

Dipl. Sozialpädagogin (FH)

Spielleiterin für Theaterarbeit

Tel.: 0351 46902-80

E-Mail: [email protected]

Balanceakt oder Flügelschlag?Auf dem Johannstädter Campus angekommen. In der Nachbarschaft auch angenommen? Seit mehr als einem halben Jahr besteht

zwischen der BA und der ehs ein Kooperationsvertrag, der die Nutzung der Angebote des ehs-Career Service auch für BA-Studierende möglich macht. In diesem Beitrag sollen Sie etwas über den Career Service und seine Angebote für die Studierenden der BA erfahren.

Können Schnittstellen auch rund sein?

Nachdem die

Berufsakademie in Dresden

(BA) und die Evangelische Hochschule

(ehs) in den gemeinsamen neuen Campus

Johannstadt eingezogen waren, kam die Frage

nach dem Gemeinsamen und nach Schnittstellen

zwischen beiden Institutionen und deren Disziplinen

auf. Nicht ganz einfach: Auf der einen Seite u.a. Finanz- und

Betriebswirtschaft, Holz- und Holzwerstofftechnik, Informati-

onstechnik und Medieninformatik, auf der anderen Seite Soziale

Arbeit, Erziehungs- und Pfl egewissenschaften. Unzweifelhaft als

Schnittstelle ist neben der Mensa die gemeinsame Bibliothek. Darüber

hinaus sind die in ersten Gesprächen der beiden Hochschulleitungen

und zwischen Lehrenden entstandenen Ideen noch etwas vage: ethische

Fragestellungen und übergreifende Themen zu Wirtschaft, Psychologie

oder Informationstechnologien.

Aber das Leben ist auch in und um akademische Lehranstalten reichhal-

tiger, als Themenkataloge auf den ersten Blick vermuten lassen. Dabei drängt

sich als ganz anderer Schnittstellenbereich der Campus-Innenhof zwischen

BA-Lehrgebäude, Mensa und Bibliothek und ehs-Gebäude auf. Hier ist ein Ort

spontaner und zufälliger Begegnungen von Studierenden und Lehrenden

über die Grenzen zwischen den beiden Institutionen. Bemerkenswert ist aber

noch etwas anderes: So rechtwinklig und damit eckig dieser Campushof in

seiner ganzen Gestaltung auch daher kommt, gegen „das Runde“ scheint

auch er machtlos – gemäß der alten Fußballweisheit: „Das Runde muss

ins Eckige“. Schon in den ersten wärmeren Tagen bilden sich in den

Veranstaltungspausen Grüppchen von BA-Studierenden, die sich

jeweils ein kleines ballartiges Etwas zuspielen, nach Auskunft

der Akteure einen foot-bag, präziser vielleicht beschrieben

als Häkel-Sack, der mit Kopf, Brust oder Fuß aufgenommen

und in der Runde weitergespielt wird. Eine zufällige

Beobachtung, ein kurzlebiges Modephänomen oder

mehr? Noch ist diese Aktivität weitgehend auf

BA-Studierende beschränkt, aber sie trifft

auf eine ehs, die alles andere als

eine fußballfreie Zone

ist. Nicht nur, dass es

gelegentlich Spiele studen-

tischer ehs-Teams gegen solche der

Evangelischen Hochschule in Moritzburg

gibt und auch schon mal die berufsbegleitenden

gegen die grundständigen Studierenden der ehs

gegeneinander angetreten sind. Für die Hochschule

selbst ist auch durchaus nicht abwegig, Fußball als Thema

und Ansatzpunkt sozialer Arbeit in Lehrveranstaltungen aufzu-

greifen. Hieraus ist sogar eine umfangreichere eigene Publikation

entstanden: „Hauptsache Fußball – Sozialwissenschaftliche Einwürfe“

(Psychosozial-Verlag 2006), herausgegeben vom jetzigen Rektor Ralf

Evers und den ehs-Professoren Holger Brandes und Harald Christa.

Insofern ist es kein Zufall, dass die gemeinsame Bibliothek der BA

und der ehs anlässlich der Fußball- Europameisterschaft diesen Ball auf-

genommen hat und die erste einer geplanten lockeren Reihe von Lesungen

in den Bibliotheksräumen unter das Thema „Fußball“ stellte: Am 7. Juni,

unmittelbar vor dem offi ziellen Anstoß zur Europameisterschaft, gaben

Holger Brandes, Ralf Evers und Harald Christa eigensinnige, kurzweilige

und humorvolle Anstöße aus ganz unterschiedlichen belletristischen und

fachwissenschaftlichen Publikationen: Dabei kamen Schriftsteller zu Wort

wie Péter Esterházy („Deutschlandreise im Strafraum“), Friedrich Delius

(„Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde“), Eduardo Galeano („Der

Ball ist rund“) oder Javier Marías („Alle unseren frühen Schlachten“),

aber auch Fachwissenschaftler wie der Historiker Eric Dunning oder

der Sozialpädagoge Lothar Böhnisch. Studierende und Dozierende

beider Hochschulen nahmen diesen Ball auf und trafen sich in

dieser „Vorlesung“ ganz anderen Stils.

„Hauptsache Fußball – Sozialwissenschaftliche Einwürfe“ (Psychosozial-Verlag 2006),

Herausgeber: Ralf Evers, Holger Brandes, Harald Christa

Prof. Dr. Holger BrandesProrektor der ehs Dresden, Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit Dresden

KontaktDürerstraße 25 in 01307 DresdenTel.: 0351 46902-42E-Mail: [email protected]

22 > 01/12 Treffpunkt BA 23> 01/12 Treffpunkt BA

Agrarmanagement, Holztechnik,

Naturwissenschaften, Informationstechnik,

Ingenieurwissenschaften…

Wirtschaftswissenschaften, Finanz- und Bankwesen,

Steuerlehre…

Philosophie, Politik,

Theologie, Soziologie,

Psychologie…

Sozialpädagogik, Soziale Arbeit,

Elementarpädagogik, Heilpädagogik,

Diakonie, Pfl egewissenschaften

Die Gemeinsame Bibliothek der BA Dresden und

der ehs Dresden ist eine zentrale Einrichtung auf dem

Campus Johannstadt Süd und unterstützt vorrangig

Studium und Lehre der Berufsakademie in Dresden und

der Evangelischen Hochschule Dresden. Als öffentliche

Bibliothek steht sie darüber hinaus allen interessierten

Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.

Dank modernster RFID Technologie können die

Medien an einem Selbstverbuchungsterminal entliehen

und zurückgegeben werden.

Wissenschaftlich Arbeiten - kein Problem!Unser Bestand bietet Ihnen Fachliteratur zu allen Stu-

diengängen der beiden Hochschulen, Fachzeitschriften

sowie Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten. Ein breites

Angebot an elektronischen Medien und Datenbanken

wie zum Beispiel:

› die Zeitschriftendatenbank (ZDB)

› die Elektronische Zeitschriften Datenbank (EZB) mit

Volltexten von E-Journals

› die Perinorm mit DIN-Normen

› E-Books und E-Journals im SpringerLink

› Rechtsprechung und Gesetzestexte bei Beck-Online

› Sozialwissenschaftliche Literatur unter SoLit

› Wirtschaftswissenschaftliche Literatur unter WISO

Angenehmes Arbeiten ermöglichen wir Ihnen durch:

› 14 Computerarbeitsplätze mit Internetzugang und

Verbindung zum Drucker

› 2 Steh-Rechercheplätze

› ein Gruppenarbeitsraum mit max. 20 Arbeitsplätzen

› eine bequeme Lese-Couch

› den Kopierer / Drucker

› WLAN-Zugang

› unmittelbare Nähe zur Mensa

› Damit Sie unsere Angebote effektiv und erfolgreich

nutzen können, bieten wir Ihnen individuelle Schu-

lungen für die Nutzung der Bibliothek und ihrer

Onlineangebote an!

Anmeldung/Nutzung

Voraussetzung für die Nutzung der Bibliothek ist

die persönliche Anmeldung unter Vorlage eines gülti-

gen Personalausweises. Mit Anmeldung und Erhalt des

Bibliotheksausweises wird die Benutzungsordnung der

Bibliothek anerkannt. Die Benutzung der Bibliothek ist

kostenfrei.

Die Ausleihfrist beträgt für alle Medien 28 Tage.

Nicht ausleihbar sind Präsenzbestände, Zeitschriften

und Loseblatt-Werke.

Eine Verlängerung der Leihfrist ist möglich (vor-

ausgesetzt, das Medium ist von keinem anderen Nutzer

vorbestellt).

Die Verzugsgebühr beträgt 1 € pro Medium und

angefangener Woche.

Wir haben für Sie geöffnet:Montag – Donnerstag 09:00 – 19:00 Uhr

Freitag 09:00 – 15:00 Uhr

GEMEINSAME BIBLIOTHEK der BA Dresden und der ehs Dresden

Kontakt

GEMEINSAME BIBLIOTHEKder BA Dresden und ehs Dresden

KontaktCampus Johannstadt, Haus 1, Eingang Gerokstraße 01307 DresdenTel.: 0351 44722-410/ 0351 46902-21E-Mail: [email protected] [email protected] Themenschwerpunkte unseres Bestandes

Mit der bundesweiten Initiative „Girls‘ Day“, ein

Projekt des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-

Chancengleichheit e.V., gefördert durch das Bundes-

ministerium für Bildung und Forschung (BMBF), vom

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und

Jugend (BMFSFJ) sowie aus Mitteln des Europäischen

Sozialfonds, wurde eine Plattform geschaffen, die Mäd-

chen und jungen Frauen frühzeitig Karrierewege in so

genannten M(athematik) I(nformatik) N(aturwissenschaften)

T(echnik)-Fächern bzw. (informations)technischen

und mathematisch-naturwissenschaftlichen Berufen

aufzeigen soll.

Laut statistischem Bundesamt hat sich die Berufswahl

von Mädchen und Jungen in den letzten zehn Jahren

nicht sichtlich verändert. Obwohl junge Frauen und

Mädchen besonders gute Schulleistungen vorweisen,

entscheiden sie sich noch häufi g nach überholten

Rollenbildern für typisch „weibliche Berufsfelder“.

Besonders im technischen Bereich werden aber fähige

Nachwuchskräfte von der Wirtschaft abgefragt. Und:

Frauen sind ganz klar auch Abnehmer von Technik – und

damit sind ,,weibliche“ Betrachtungs- und Vorgehens-

weisen, beispielsweise bei der Programmierung von

User-Interfaces von besonderer Bedeutung. Dennoch:

selten hört man z.B. von Programmiererinnen. Mäd-

chen und Frauen nutzen demnach ihre berufl ichen

Möglichkeiten und Karrierechancen nicht ausreichend

aus. Mit dem Girls‘ Day sollen junge Frauen die Möglich-

keit erhalten, sich frühzeitig mit Berufswünschen zu

beschäftigen und insbesondere attraktive technische

Berufe kennen zu lernen.

Die Berufsakademie in Dresden nahm nach ihrem

Umzug auf den Campus in Dresden-Johannstadt in

diesem Jahr wieder an der Veranstaltung teil. Auch

diesmal ging es insbesondere darum, Schülerinnen im

Alter zwischen 13 und 18 Jahren für Technik zu begeis-

tern, gegebenenfalls verborgene Talente zu entdecken

und technisch-ingenieurwissenschaftliche und infor-

mationstechnische Studieninhalte zu beschnuppern.

Unter dem Motto „Von Frauen für Frauen“ stellten

Studentinnen der Studiengänge Holz- und Holzwerk-

stofftechnik, Informationstechnik, Medieninformatik und

Wirtschaftsinformatik Projekte aus ihren Studiengängen

vor und gaben den Mädchen Tipps zu Vorkenntnissen

und schulischen Entscheidungen wie z.B. die Wahl von

Leistungskursen im Gymnasium.

20 Mädchen hatten sich für die Veranstaltung von

der Schule freistellen lassen und angemeldet. Schnell

kamen sie mit den BA-Studentinnen ins Gespräch und

diskutierten über und probierten sich an „(Green) IT“,

Elektrotechnik, Design und Konstruktion, Sozialen

Netzwerken: Von Facebook bis XING und Grafikpro-

grammen sowie Anwendungen für 3D-Animationen.

„Keine Angst vor Mathe“ – so die Devise, die auch die

BA-Studentinnen den Mädchen mit auf den Weg gaben.

Die fünfzehnminütigen Schnuppervorlesungen

der Professoren im Anschluss verfolgten die Mädchen

ebenso mit großer Begeisterung und erfuhren auf

spannende Weise, welche datenschutzrechtlichen

Risiken im „Tatort Internet“ bestehen, was “Werkstoff

aus grünem Holz“ ist und alles kann, wie „Virtuelle

3D-Welten“ geschaffen werden und welche Rolle die

Wirtschaftsinformatik als Mittler zwischen Technik

und Wirtschaft spielt.

„Ich hätte nicht gedacht, dass die Studieninhalte

so spannend sind, dass die Zeit so schnell verfl iegt…

Ich weiß jetzt, was ich will: ein Informatik-Studium an

der BA“, sagt eine der 13-Jährigen Besucherinnen, die

sich nun schon nach einem Schüler-Praktikumsplatz bei

einem Praxispartner der BA in Dresden umsehen möchte.

Bei dem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa

auf dem Campus, mischten sich die Mädchen selbst-

verständlich unter die Studentenschaft, bevor eine

Laborführung durch ausgewählte Labore folgte, die

den „Schnuppertag“ an der Berufsakademie in Dresden

abrundete.

Beim Feedback wurde klar: diese Mädchen sind nicht

nur frühzeitig an ihrem weiteren berufl ichen Werdegang

interessiert, sondern wollen ganz klar ihre Chancen

und Potentiale nutzen. Sie haben erkannt, dass es im

technischen Bereich hochinteressante Arbeitsfelder

gibt, in denen gut ausgebildete Frauen gebraucht

werden und innovationsfördernd sein können. Zahlrei-

che Beispiele auf der Website der Initiatoren des Girls‘

Day, aber auch aus dem Kreis der BA-Studentinnen und

BA-Absolventinnen belegen, welche herausragend gute

Leistungen Frauen in technischen Studienbereichen

erbringen können.

Deutschland braucht als Innovationsstandort weiter-

hin gut ausgebildete und engagierte Nachwuchskräfte,

insbesondere im technisch-naturwissenschaftlichen

Bereich. Zu wünschen bleibt schließlich, dass nicht nur

durch den jährlichen Girls‘ Day, junge Frauen bewogen

werden können und den Mut fi nden, unabhängig von

Rollenbildern, ihre Talente und Fähigkeiten in ,,Män-

nerberufen“ einzubringen.

Girls‘ Day an der BerufsakademieMädchen für Technik begeistern

Autorin

Franziska Wels, M. A.ReferentinStaatliche Studienakademie Dresden

KontaktHans-Grundig-Str. 25 in 01307 DresdenTel./Fax: 0351 44722-203/299E-Mail: [email protected]

24 > 01/12 Treffpunkt BA 25> 01/12 Treffpunkt BA

Leitthema: Campus Johannstadt und Perspektiven

Das Studentenwerk Dresden bietet Service für ca.

48.000 Studierende von acht Hochschulen in Dresden,

Zittau und Görlitz und für die Studierenden der Berufs-

akademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Dresden.

Getreu seinem Slogan „Zusammen. Wirken.“ versteht

sich das Studentenwerk Dresden als enger Partner der

Studierenden und Hochschulen. Zum Aufgabenspektrum

gehören die Studienfi nanzierung, Bereitstellung von

Wohnraum in den Wohnheimen, Verpfl egung in den

Mensen und Cafeterien, Kulturförderung und interna-

tionale Austausche (Tallahassee/USA, Lyon/Frankreich,

Trient/Italien). Darüber hinaus gibt es eine Sozial- und

Rechtsberatung, Psychosoziale Beratungsstelle, zwei

Kindertageseinrichtungen (SpielWerk und Miniforscher),

die Kinderkurzzeitbetreuung Campus-Nest sowie das

Campusbüro Uni mit Kind, eine Kooperationseinrichtung

mit der TU Dresden.

Mit seinen 564 Mitarbeitern (2011) ist das Stu-

dentenwerk Dresden das größte der vier sächsischen

Studentenwerke. Umfassende Informationen zum

Service des Studentenwerks Dresden sind im Inter-

net unter www.studentenwerk-dresden.de zu fi nden.

Die Geschäftsstelle des Studentenwerks Dresden ist

Anlaufpunkt für viele Beratungssuchende.

Hochschulgastronomie Durch die Mensa Johannstadt, die am neuen

Campus Johannstadt am 16. Mai 2011 eröffnet wurde,

ist das Studentenwerk Dresden in besonderer Weise

in den Fokus der Studierenden der Berufsakademie

Sachsen – Staatliche Studienakademie Dresden (BA),

der Evangelischen Hochschule Dresden (ehs), der

Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK) und

einem Teil der Fakultät Maschinenwesen der Technischen

Universität Dresden (TUD) gerückt.

Die Mensa in der 1. Etage des Gebäudekomplexes an

der Gerokstraße verfügt über 212 Sitzplätze im Innen-

bereich und 42 auf der Loggia – mit Aussicht auf den

inzwischen begrünten Innenhof. Das Architekturbüro

Rohdecan Architekten GmbH hat eine interessante Lösung

für die Mensa gefunden: Durch viele verschieden große

Fenster strömt Licht ins großzügige Treppenhaus. Der

Lichteinfall setzt sich in der ersten Etage fort. Selbst

zwischen Saal und Speisetheke gibt es ein Fenster, das

Blickbeziehungen zwischen beiden Räumen erlaubt.

Das durch die Fenstergestaltung erzeugte moderne,

helle Ambiente lädt Studierende und Mitarbeiter der

Hochschulen zum Essen und Verweilen ein.

Modernste Küchenausstattung und qualifi zierte

Köche bieten täglich bis zu 750 Essenportionen an,

darunter zwei Komplettgerichte und Thementheken

mit Pizza, Pasta, Wok und Grill. Es gibt eine Salatbar

und ein Imbiss-Sortiment. An der Hipp & Tipp-Theke

können sich die Mensabesucher ein Essen aus mehreren

Komponenten selbst zusammenstellen.

Die Mensa Johannstadt hat sich in kurzer Zeit zu

einem beliebten Treff- und Kommunikationspunkt am

neuen Campus entwickelt.

Kontakt

Küchenleiter

Enrico Möckel

Tel.: 0351 44722780

E-Mail: [email protected]

ÖFFNUNGSZEIT: 08:00 – 16:00 Uhr

MITTAGESSEN: 11:00 – 14:30 Uhr

Zusammen. Wirken. Das Studentenwerk Dresden – ein wichtiger Partner der Hochschulen

www.studentenwerk-dresden.de

Mensa Johannstadt

Allgemeiner KontaktStudentenwerk DresdenAnstalt des öffentlichen RechtsFritz-Löffl er-Str. 1801069 Dresden

Tel.: 0351 4697-50Fax: 0351 4718154E-Mail: [email protected]

Wohnen Studenten, die Ihre Theorie- und Praxisphasen in

Dresden absolvieren, können in den Wohnheimen des

Studentenwerks Dresden wohnen. Die Bewerbung ist

nach Erhalt des Zulassungsbescheides möglich.

Kontakt:

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01069 Dresden

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Tel.: 0351 4697-615

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Mo 09:00 - 12:00 Uhr

Di 09:00 - 12:00 Uhr, 13:00 - 15:00 Uhr

Mi 09:00 - 12:00 Uhr

Do 09:00 - 12:00 Uhr, 13:00 - 17:00 Uhr

Für Studenten, die nur die Theoriephasen in Dresden

absolvieren und somit nur in diesen Zeiten eine Unter-

kunft in Dresden benötigen, steht unser Internationales

Gästehaus zur Verfügung.

Kontakt:

Internationales Gästehaus

Hans-Joachim Lange

Hochschulstraße 50

01069 Dresden

Erdgeschoss (Büro Gästehaus)

Tel.: 0351 4692 -781/-780,

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SPRECHZEITEN

Mo – Fr 07:00 – 15:30 Uhr

ANMELDEFORMULAR unter http://www.studenten-

werkdresden.de/wohnen/gaestehaus_formular.html

Studienfi nanzierung Bei allgemeinen Fragen zur Studienfi nanzierung können

Sie auch die Beratung im Servicebüro des Studenten-

werks Dresden in Anspruch nehmen:

Kontakt:

Servicebüro

Studienfi nanzierung

Fritz-Löffl er-Straße 18

01069 Dresden

Zimmer 402/403

Tel.: 0351 4697-526

E-Mail: [email protected]

SPRECHZEITEN

Mo 09:00 - 16:00 Uhr

Di 12:00 - 16:00 Uhr

Mi 09:00 - 16:00 Uhr

Do 09:00 - 13:00 Uhr

Fr 09:00 - 15:00 Uhr

Für die BAföG-Anträge der Studierenden der Berufs-

akademie Sachsen ist jedoch das Landratsamt Erzge-

birgskreis zuständig.

Kontakt:Amt für Ausbildungsförderung

Paulus-Jenisius-Straße 24

09456 Annaberg-Buchholz

Tel.: 03733/831-0

Fax: 03733/831-3560

E-Mail: [email protected]

SPRECHZEITEN

Mo 0800 - 12:00 Uhr

Di 08:00 - 18:00 Uhr

Mi 08:00 - 12:00 Uhr

Do 08:00 - 18:00 Uhr

Fr 08:00 - 12:00 Uhr

Psychosoziale Beratungsstelle Offene Sprechstunde zur Klärung Ihres Anliegens und

Terminvergabe

Kontakt

Psychosoziale Beratungsstelle

Fritz-Löffl er-Str. 18

01069 Dresden

Zimmer 129 (unten rechts)

E-Mail: [email protected]

Tel.: 0351 4697-693

SPRECHZEITEN

Di 10:00 - 11:00 Uhr

Do 13:00 - 14:00 Uhr

Die Studierenden der Berufsakademie Sachsen – Staatliche

Studienakademie Dresden können auch die weiteren

Beratungsangebote des Studentenwerks Dresden nutzen.

Kontakt

Sozialberatung

Sandra Simond

Fritz-Löffl er-Str. 18

01069 Dresden

2. Geschoss, Zimmer 204

Tel.: 0351 4697-704

E-Mail: [email protected]

Rechtsberatung

Gerd Sureck

Justiziar des Studentenwerks Dresden

Fritz-Löffl er-Str. 18

01069 Dresden

3. Geschoss, Zimmer 309 (Anmeldung Zimmer 308)

Tel.: 0351 4697-809

E-Mail: [email protected]

Ansprechpartnerin Kita-Anmeldung

Silke Wulf

Fritz-Löffl er-Str. 18

01069 Dresden

2. OG, Zi. 203

Tel.: 0351 4697-703

E-Mail: [email protected]

ALLGEMEINE SPRECHZEITEN:

Di 09:00 – 12:00 Uhr

Do 13:00 – 17:00 Uhr

Internationales Gästehaus des Studentenwerks Dresden (Hochschulstraße 50, 01069 Dresden)

26 > 01/12 Treffpunkt BA 27> 01/12 Treffpunkt BA

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Studieninteressierte und Neugierige machten

sich am Samstag, den 31. März vor Ort ein Bild vom

Erfolgskonzept des zukunftsfähigen, die Praxis integ-

rierenden Studiums an der Dresdner Studienakademie

der BA Sachsen.

Auf dem im Jahr 2011 eröffneten Campus präsentier-

ten sich die Studienbereiche Ingenieurwissenschaften/

Technik, Informatik und Wirtschaftswissenschaften mit

ihren insgesamt zehn Studienangeboten. Die Beteiligung

zahlreicher Unternehmen erlaubte es der Berufsakade-

mie, sich Ihren Studieninteressierten so zu zeigen, wie

es ihrem Alleinstellungsmerkmal entspricht – nämlich

als Einheit aus Studienakademie und Praxispartnern,

aus Theorie und Praxis.

Darüber hinaus konnten die begeisterten Besucher

an spannenden Führungen durch die hochmodernen

holz- und messtechnischen sowie medien- und informa-

tionstechnischen Labore teilnehmen. Fachvorträge der

Studienangebote und Informationen zum Studienkonzept

der BA, zum Studienzugang ohne Abitur, zu berufl ichen

Entwicklungsperspektiven und Auslandsaktivitäten

rundeten das Angebot ab. Ferner informierte das

Studentenwerk Dresden u.a. zu studentischen Wohn-

angeboten und zur Studienfi nanzierung.

Ein Studium an der Berufsakademie bedeutet nicht

nur Studieren auf wissenschaftlichem Niveau, sondern

ist ein Studium mit deutlicher Praxis-Fokussierung.

Denn mit der Praxis steckt die BA unter einer Decke!

Zahlreiche Unternehmen unterstützten daher die Ver-

anstaltung vor Ort und nutzten die Gelegenheit, Ihre

Arbeit als Praxispartner der Studienakademie Dresden

vorzustellen und auch freie Studienplätze anzubieten.

Die Unternehmen nutzten den Anlass, potentielle

Nachwuchskräfte kennen zu lernen und so bot sich

den Studieninteressierten gleich noch die tolle Chance,

im Gespräch mit Unternehmensvertretern den Weg

für eine erfolgreiche Bewerbung zu sondieren oder

sogar schon Nägel mit Köpfen für den Studienbeginn

im Oktober 2012 zu machen.

Auffallend und gleichzeitig erfreulich war, dass

die Studieninteressierten in diesem Jahr umfassend

vorinformiert waren und gezielt ganz konkrete Fragen

zum Bewerbungsverfahren, Studieninhalten und Studi-

enbedingungen stellten. Beratungen durch die Profes-

soren und Unternehmensvertreter wurden dabei von

Schülern, Eltern und sonstigen Interessenten ebenso

dankbar angenommen wie der Erfahrungsaustausch

aus erster Hand mit den zahlreichen BA-Studentinnen

und Studenten, die die Veranstaltung tatkräftig und

kompetent unterstützten.

Rückblickend auf einen erfolgreichen Tag der

offenen Tür, hoffen wir, einen großen Teil der Inter-

essenten im Oktober 2012 als neue Studenten an der

Berufsakademie begrüßen zu können.

Rückblick:

Offener Campus an der Berufsakademie in Dresden EINBlick in Bildung, die aufgeht!

Autorin

Franziska Wels, M. A.ReferentinStaatliche Studienakademie Dresden

KontaktHans-Grundig-Str. 25 in 01307 DresdenTel./Fax: 0351 44722-203/299E-Mail: [email protected]

28 > 01/12 Treffpunkt BA 29> 01/12 Treffpunkt BA

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Die Arbeitswelt hat sich verändert. Zunächst

bedingt der demografi sche Wandel, dass spätestens

ab 2020 weniger Studierende zu erwarten sind und

somit der Anteil älterer Akademiker steigen wird, die

ihr akademisches Wissen erneuern und aktualisieren

müssen, da der technologische und wissenschaftliche

Fortschritt rasch voranschreitet. Darüber hinaus ist ein

lebenslang beständiges Arbeitsverhältnis heutzutage

immer seltener. Vielmehr ist es üblich, im Laufe eines

Lebens die berufl iche Position und ausgeübte Tätigkeit

zu wechseln.

Die Begriffe Lebenslanges Lernen und Weiterbil-

dung haben deshalb seit geraumer Zeit ihren festen

Platz in bildungs- und hochschulpolitischen Debatten.

Wie die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) schon vor

vielen Jahren feststellte, kann „ein abgeschlossenes

Studium […] nicht mehr eine das ganze Berufsleben

überdauernde Qualifi kation bieten"1.

Der seit 1999 laufende Bologna-Prozess wurde nun

wiederum als neuer Anlass zur Chancenergründung

wissenschaftlicher Weiterbildung – d.h. Weiterbildungsak-

tivitäten der Einrichtungen im tertiären Bildungsbereich

– gesehen. Man sieht neue Möglichkeiten zur Verknüpfung

zwischen Erstausbildung und Weiterbildung durch die

Reorganisation der Studienstrukturen – besonders aber

auch durch die Diskussion um Master-Programme und

deren Durchlässigkeit (vgl. z.B. HRK 2007,4). Die Rückkehr

zur Weiterbildung - z.B. zum Master-Studium - nach

1 HRK. Entschließung des 170. Plenums v. 12. Juli 1993

einer zwischenzeitlichen Berufstätigkeit wird damit

immer selbstverständlicher (vgl. DGWF-Empfehlungen

v. 17.09.2005).

Masterstudium – not for everybodyDer „Mastertag“ an der Berufsakademie in Dresden

ist ein Tag mit Tradition und Perspektive zugleich. Eine

Perspektive, um die es hier geht, ist die unserer Absol-

ventinnen und Absolventen, aber auch die unserer Stu-

dentinnen und Studenten, im Anschluss an ihr Studium

an der Berufsakademie die Möglichkeit zu haben, ein

weiteres Studium aufzunehmen, sich wissenschaftlich

weiterzubilden.

Der BA-Abschluss macht die Absolventen zu wert-

vollen Mitarbeitern für die Partner-Unternehmen. Und

für viele unserer Studierenden ist der Einstieg in eine

verantwortungsvolle Position im Unternehmen die ver-

lockendste, die vertrautere Alternative - vor allem nach

drei Jahren intensiven Studiums. Die Statistiken zeigen:

Viele – immerhin 80-90 Prozent der Absolventen der

Berufsakademie nehmen dann zunächst das Angebot

des Praxispartners für eine Weiterbeschäftigung an

oder fi nden eine lukrative Anstellung in einem anderen

Unternehmen. Eines der Ziele des Bologna-Prozesses:

die Etablierung des berufsbefähigenden Bache-

lorabschlusses als Regelabschluss und die zeitnahe

Bereitstellung von akademischen Nachwuchskräften,

erfüllt die Berufsakademie damit in ausgezeichneter

Weise. Auch künftig wird dies vorrangiges Ziel des

praxisintegrierenden Studiums bleiben: akademisch

gebildete Fach- und Führungskräfte – mit und für v.a.

die sächsische Wirtschaft zur Verfügung zu stellen.

Dennoch – wir bilden Menschen aus. Menschen,

denen alle Wege offen stehen sollen.

Sechs Semester BA-Studium gehen schnell vorüber.

Manche, besonders gute und an (anwendungsorientier-

ter) Forschung interessierte Absolventen möchten sich

Man lernt nie aus 4. Mastertag an der Berufsakademie in Dresden öffnet Perspektiven

Gemäß Europäischer Kommission, ist Lebenslanges Lernen defi niert als “all learning activity undertaken throughout life, with the aim of improving knowledge, skills and competences within a personal, civic, social and/or employment-related perspective” .

Die BLK formuliert: „Lebenslanges Lernen umfasst alles formale, nicht-formale und informelle Lernen an ver-schiedenen Lernorten von der frühen Kindheit bis einschließlich der Phase des Ruhestands. Dabei wird 'Lernen' verstanden als konstruktives Verarbeiten von Informationen und Erfahrungen zu Kenntnissen, Einsichten und Kom-petenzen". (BLK 2004, 13).

Weiterbildung sind alle organisierten oder informellen Aktivitäten im Rahmen des Lebenslangen Lernens, die der Vertiefung, Erweiterung oder Erneue-rung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten von Menschen dienen, die eine erste Bildungsphase abgeschlossen haben und in der Regel erwerbstätig waren oder in der Familie gearbeitet haben (vgl.: Nagel 2007, 3).

30 > 01/12 Treffpunkt BA 31> 01/12 Treffpunkt BA

Leitthema: Campus Johannstadt und Perspektiven

direkt nach dem Studium nochmal Zeit nehmen und in

einem wissenschaftlichen Thema ,,versinken“. Manche

wollen im Anschluss oder später anwendungsorientiert

forschen, manche stellen nach einigen Jahren Berufs-

tätigkeit fest, dass Bildung auch dem nutzen kann, der

sich bildet, indem sie den eigenen „Marktwert“ steigert

und so manches Unternehmen ist bereit, diesen Wunsch

nach einem Aufbau- oder Erweiterungsstudium, im

Sinne der Investition in Bildung, die sich in bares Geld

auszahlen kann, zu unterstützen.

Insbesondere einige der älteren Semester richten

daher ihre Aufmerksamkeit auch auf solche Überle-

gungen wie „Ist ein Masterstudium etwas für mich?“,

„Welche Voraussetzungen muss man erfüllen?“, „Welche

Angebote gibt es überhaupt und wie kommt man dann

an den gewünschten Studienplatz?“, „Wie kann man

das fi nanzieren?“ usw. usw. Für alle, die sich diese

und andere Fragen stellen, ist der „Mastertag“ an der

BA in Dresden eine Gelegenheit, einige Antworten zu

fi nden und Anregungen/Impulse zum weiteren Abwägen

möglicher Zukunftswege mitzunehmen.

Die Qual der WahlAllein an deutschen Hochschulen gibt es laut

Hochschulkompass aktuell insgesamt über 16.000

Studiengänge an Hochschulen, Fachhochschulen sowie

Kunst- und Musikhochschulen. Davon sind mehr als

6.000 Studiengänge postgraduale Studiengänge. Das

Angebot neuer Bachelor- und Masterstudiengänge hat

seit 2008 um mehr als 25 Prozent zugenommen. Diese

Vielzahl von Angeboten ist beides – Fluch und Segen.

Segen ist sie, weil im Idealfall jedem Absolventen die

Möglichkeit geboten wird, tatsächlich ein auf seine

individuellen Interessen zugeschnittenes Studium

aufzunehmen. Fluch ist die Angebotsmenge, weil mit

ihr die Qual der Wahl einhergeht. Den Interessenten

ist daher mit dem Mastertag auch eine Plattform

gegeben, die es ermöglichen soll, sich über konkrete

Studienmöglichkeiten im Anschluss an das BA-Studium

zu informieren. Deshalb standen auch in diesem Jahr

wieder ausgewählte Hochschulvertreter vor Ort Rede

und Antwort.

Vor der Qual der Wahl, gibt es jedoch noch einiges

mehr zu bedenken. Die Entscheidung für ein weiterfüh-

rendes Studium sollte

überlegt getroffen

werden: „Will ich wirk-

lich weiterstudieren?“,

„Bin ich bereit Zeit und

Geld zu investieren?“,

„Sollte ich ein weiteres

Studium ggf. zu einem

späteren Zeitpunkt

angehen?“, „Lohnt

sich (in meinem Fach)

der Master überhaupt?“.

Mögliche Argumente,

die für eine Aufnahme

eines Masterstudiums

sprechen sind vielfäl-

tig; hingegen gibt es

aber auch einige Argu-

mentationen, die ins

Leere laufen (vgl. Abb.

1). Bedenken Sie, ein weiteres Studium ist eine Heraus-

forderung auf vielen Ebenen: Zeit, Familienplanung,

Geld, wissenschaftliches Arbeiten usw..

Ist die Entscheidung nun für ein weiterführendes

wissenschaftliches Studium gefallen, so gibt es eine

Vielzahl von Überlegungen, die dann auch noch zu

treffen sind.

Und schon wieder - die Qual der Wahl: › Vollzeit oder Teilzeit/berufsbegleitend - ggf. gemein-

sam mit dem Praxispartner,

› im Fernstudium oder als Direktprogramm,

› konsekutiv, nicht-konsekutiv2 oder weiterbildend3,

› praxisnah, anwendungs- oder forschungsorientiert,

› im Ausland oder an einer deutschen Hochschule,

› in welchem Studiengang, an welcher Hochschule

› …..?

2 Konsekutive Studiengänge setzen einen bestimmten Bachelor-Abschluss voraus (Wissen-vertiefend), während nicht-konsekutive Masterprogramme die Neuorientierung auf ein anderes Fach ermöglichen (Wissen-erweiternd bzw. „Generalisten-Studium“).

3 Weiterbildende Masterstudiengänge sind häufi g stark praxis- und anwendungsorientiert ausgerichtet, setzen i.d.R. Erfahrungen in einem Beruf von mindestens einem Jahr voraus und eignen sich daher besonders für berufstätige Akademiker, die sich fachnah oder fachfremd zum Bachelor- Abschluss für neue Herausfor-derungen in ihrem Berufsfeld, ihrem Arbeitsverhältnis bzw. auf dem Arbeitsmarkt qualifi zieren möchten. Sie setzen wie nicht-konsekutive Studiengänge i.d.R. keinen Bachelorabschluss in einem bestimmten Themengebiet voraus.

Autorin

Franziska Wels, M. A.ReferentinStaatliche Studienakademie Dresden

KontaktHans-Grundig-Str. 25 in 01307 DresdenTel./Fax: 0351 44722-203/299E-Mail: [email protected]

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Auch hier gibt es zahlreiche Entscheidungshilfen. Es

würde allerdings den Rahmen sprengen auf alle diese

Fragen detailliert einzugehen, die zudem je nach Fall

individuelle Antworten ergeben würden . Grundsätzlich

gibt es jedoch einige Überlegungen, die speziell für

BA-Absolventen zutreffen und auch im einführenden

Impulsreferat der Autorin am ,,Mastertag“ mit auf den

Weg gegeben wurden: Als BA-Absolvent oder -student

sind Sie mit der Integration der Praxis in ein wissen-

schaftliches Studium vertraut. Sie sind sozusagen

Experten darin, wie Theorie und Praxis sich einander

ergänzen und fördern, Sie haben drei Jahre in einem

Unternehmen studiert, probiert, gearbeitet. Sie haben

sich gezielt für ein Studium an der Berufsakademie

entschieden und damit einen Weg gewählt, der Ihnen

Praxisnähe – ja sogar deren Integration – im Studium

ermöglicht. Insofern bietet es sich nahezu hervorra-

gend an, ein berufsbegleitendes, ggf. weiterbildendes,

praxisnahes Studium in Augenschein zu nehmen. Nicht

umsonst hat die vom BMBF geförderte Studie „InDuS -

Innovationen für die Durchlässigkeit

von Studiengängen“ der TU Dresden

- ergeben, dass hochschulische

Studiengänge dann passfähig mit

jenen der BA sind, wenn sie eine

hohe Anwendungsorientierung,

berufsbegleitende Studiengestaltung

und nach Möglichkeit Fachadäquanz

aufweisen. Übergänge empfi ehlt die

Studie daher besonders in anwen-

dungsorientierte, fachnahe und

berufsbegleitende Studiengänge.

Und am Rande bemerkt: Der

Markt für berufsbegleitende Stu-

diengänge wächst derzeit rasant.

Man hat also auch auf postgradualer

Ebene die Genialität der Verbindung

von Beruf und Wissenschaft erkannt.

Im Übrigen wird das Bildungsmi-

nisterium in den kommenden Jahren zusätzliche Mittel

für die Entwicklung solcher Studiengänge bereitstellen

(vgl. BMBF v. 18.07.2011).

Durchlässigkeit: selektiv und wettbewerblich, aber bitte fair

Nun denn – ist die Entscheidung gefallen und die

Wahl getroffen, folgt die Bewerbung. Unsere Erfah-

rungen zeigen immer wieder, dass BA-Bachelor- oder

Diplom(BA)-Absolventen ernüchtert, erschrocken,

demotiviert oder gar empört reagieren, wenn eine

Hochschule der Wahl den Zugang bzw. Übergang

zum gewünschten Masterstudiengang verwehrt oder

zusätzliche Qualifi zierungen vom Bewerber fordert.

Das deutsche Hochschulwesen orientiert sich

hierbei jedoch am anglo-amerikanischen Vorbild mit

Bachelor- und Masterstudiengängen. Ähnlich wie in den

USA und England ist der Übergang von „undergraduate“

zu „postgraduate“ selektiv und wettbewerblich gestaltet.

Einen „automatischen“ Übergang vom BA-Studium in das

Master-Studium gibt es deshalb – generell – nicht. Ein

guter Bachelor-Abschluss ist in der Regel zwar notwendige

Bedingung für die Bewerbung zu einem Master-Programm,

hinreichend ist er jedoch nicht. Individuelle Einschät-

zung und Bewertung von Motivation und Leistung der

Bewerber durch die einzelnen Fachbereiche ist bei der

Auswahl für ein postgraduales Studium gängige Praxis.

Die Hochschulen haben das Recht, im Einzelfall durch

selbst festgelegte Aufnahmekriterien und -instrumente

zu entscheiden. Ein Recht auf einen Masterstudienplatz

hingegen gibt es nicht, dies ist ein Privileg.

Und trotzdem darf nicht einfach übergangen

werden: Immer wieder und leider häufi ger kommt es

vor, dass Hochschulen – entgegen der Beschlüsse der

Kultusministerkonferenz (KMK) zur Gleichwertigkeit

von Diplom(BA) und BA-Bachelor-Abschlüssen, BA-

Absolventen grundsätzlich den Zugang zum Master

verwehren. Begründungen gehen hier von es handle

sich nicht um einen akademischen (Hochschul)Abschluss

bis hin zu, dass die Berufsakademie im Hochschulkom-

pass nicht gelistet ist. Dies widerspricht ganz klar dem

KMK-Beschluss vom 15.10.2004, der aussagt, dass akkre-

ditierte Bachelorstudiengänge von Berufsakademien

jenen der Hochschulen hochschulrechtlich (!) gleich

gestellt sind. In solchen Fällen bitten wir betroffene

BA-Absolventen, sich mit uns in Verbindung zu setzen.

Gern stellen wir Ihnen ein Äquivalenzschreiben des

Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und

Kunst (SMWK) aus, das diese bei Ihrem Studiengang

anfordern können. An dieser Stelle darf hinzugefügt

werden, dass die sächsische Wissenschaftsministerin,

Frau Prof. Dr. Dr. Freifrau von Schorlemer in der Podiums-

diskussion des BA-Freundeskreises am 18.04.2012 klar

gestellt hat, dass die Durchlässigkeit für BA-Studenten

zum Masterstudiengang grundsätzlich gewährleistet

sein muss! Das SMWK sicherte hier den Studenten und

Absolventen seine Unterstützung zu.

Der Übergang in weiterführende und aufbauende

Studienangebote muss für besonders begabte Absol-

ventinnen und Absolventen der Berufsakademie, die

wissenschaftlich arbeiten wollen, grundsätzlich ermöglicht

sein. Schließlich sollten die fachliche und persönliche

Qualität und das Engagement des Bewerbers im Fokus

stehen. Und viele Universitäten und Fachhochschulen

haben das erkannt und schätzen BA-Absolventen als

besonders studierfähige Masterstudenten – so auch das

Feedback der Hochschulvertreter, die zum Mastertag,

am 03.05.2012 vor Ort waren. Aber auch dann ist der

Zugang nicht garantiert – nochmals zur Erinnerung:

die Hochschulen haben ein Auswahlrecht, z.B. durch

Assessments, Interviews etc. Zudem kann es durchaus

passieren, dass im Vorfeld zusätzliche Module an der

Hochschule absolviert werden

müssen, um in bestimmte Mas-

terprogramme einzusteigen.

Schließlich sind Masterprogramme

u.U. sehr spezialisiert und bauen

auf bestimmte Grundkenntnisse

auf, die ggf. nachgeholt werden

müssen – auch das gilt nicht nur

für BA-Absolventen.

Deshalb abschließend der

Appell an interessierte BA-Absol-

venten: Ihr Engagement ist gefragt!

Informieren Sie sich im Vorfeld

gut, wägen Sie ab, ob ein weiteres

Studium Ihnen tatsächlich beruf-

lichen Nutzen bringt, welches

Masterprogramm ggf. passfähig

ist und prüfen Sie, wie viel Sie

bereit sind zu investieren und wie

Sie bei einer Bewerbung von Ihrer Qualität überzeugen

und den Kriterien der Hochschulen genügen können.

Quellen:BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG (BMBF) (2011). Konferenzdokumentation: Nationale Bologna-Konferenz 2011. <http://www.bmbf.de/de/16818.php> (09.05.2012).

EUROPÄISCHE KOMMISSION (Comission of he European Commu-nities) (2001). COMMUNICATION FROM THE COMMISSION. Making a European Area of Lifelong Learning a Reality.. <http://www.bologna-berlin2003.de/pdf/MitteilungEng.pdf>, S. 9 (08.05.2012).

HOCHSCHULREKTORENKONFERENZ (HRK) (1993). Die wissen-schaftliche Weiterbildung an den Hochschulen. Entschließung des 170. Plenums vom 12. Juli 1993 <http://www.hrk.de/de/beschluesse/109_492.php> (01.08.2008).

Abbildung 1

Gute und schlechte Argumente für ein weiteres Studium

› Es macht mir Spaß wissenschaftlich zu arbeiten

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› Meine Studienergebnisse sind gut bis sehr gut

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› ….

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E-Mail: [email protected]

Das vollständige Studienprogramm finden Sie unter www.di-uni.de.

Health Care Management, MBAHuman Communication, M.A.Kultur + Management, M.A.Logistik, MBAManagement Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, M.Sc.Medizinrecht, LL.M.

Palliative Care, M.Sc.Präventionsmedizin, M.Sc.Unternehmensführung, MBAVerkehrsunfallforschung und Fahrzeug-sicherheit, M.Sc.Wirtschaft und Recht, MBA/LL.M.Zerstörungsfreie Prüfung, M.Sc. NDT

Masterstudiengänge (Auszug aus dem Gesamtprogramm)

32 > 01/12 Treffpunkt BA 33> 01/12 Treffpunkt BA

Leitthema: Campus Johannstadt und Perspektiven

Ausgangslage - ArchäologieGrob gesagt gliedert sich die informationstech-

nische Ausstattung der Staatlichen Studienakademie

Dresden in fünf Bereiche: Die Infrastrukturdienste,

die Verwaltungsnetze als Oberbegriff für die durch

Mitarbeiter der Akademie genutzte Technik, die

Informatik-Labore, die fachspezifi schen Labore und

das CRM-System „Campus Dual“.

Campus Dual umfasst immerhin ein ganzes 19“-Rack,

ist jedoch physikalisch ein großes Gerät mit Strom- und

Internetanschluss. Die dort erbrachten Dienste konnten

durch ein geplantes Wartungsfenster von 36 Stunden

offl ine per LKW zum neuen Campus in der Dresdner

Johannstadt umgezogen werden. Alle anderen Berei-

che sind physikalisch und logisch verteilte Systeme.

Natürlich konnte der Umzug nicht an einem Tag

geschehen sondern musste, um die Maßgabe des Erhalts

des Betriebes zu erfüllen, schrittweise, also nebenläufi g,

erfolgen. In Sinne der IT-Systemlandschaft bedeutete

das einen länger andauernden zeitgleichen Betrieb von

Arbeitsplätzen und Informatik-Laboren in den zwei alten

Liegenschaften Heideparkstaße und Weinbergstraße,

sowie auf dem neuen Gelände Hans-Grundig-Straße (vgl.

Grafi k). Damit war das Herunterfahren aller Dienste an

den alten Standorten mit nachfolgender Verbringung

sämtlicher Hardware zur Hans-Grundig-Straße, wie sie

bei Campus Dual möglich war, keine Option. Es musste

ein Vorgehensmodell gewählt werden, welches

a) über mehrere Monate hinweg den Betrieb dreier

Standorte erlaubt

b) während dieser Zeit die schrittweise, nebenläufi ge

Migration der IT-Systemlandschaft ermöglicht.

Die erste Forderung kann durch VPN-Verbindungen

und verteilte Systeme erreicht werden, letztere setzt

vor Allem eine genaue Ablaufplanung voraus.

Um belastbare Daten für die Ablaufplanung zu

gewinnen, musste zunächst ein Ist-Zustand erfasst

werden. Eine Tätigkeit, die, aufgrund veralteter Doku-

mentationen, hin und wieder an die eines Archäologen

erinnert hat. In Tabelle 1 sind die wichtigsten Dienste

zusammengefasst. Insgesamt musste ein Datenvolu-

men von 3TB, welches sich zu etwa gleichen Teilen

auf Nutz- und Systemdaten aufteilt, bewegt werden.

Zur Koppelung der Standorte Heideparkstraße 8 und

Hans-Grundig-Straße 25 stand eine Datenleitung mit

10 MBit/s Netto-Bandbreite zur Verfügung, so dass die

Bewegung der Daten schon rechnerisch einen Monat

dauern sollte.

Active-Directory-

Forrest

Informatik-Labore

2 Domänencontroller

(1x physisch, 1x virtuali-

siert), 2 DFS-Fileserver, 2

Applikationsserver

Active-Directory-

Forrest Verwaltung

und Management

5 Domänencontroller

(2x physisch, 3x virtua-

lisiert), 2 DFS-Fileserver,

Exchange, Edge Transport,

8 Applikationsserver

Netzwerk-Basis-

dienste

DNS, DHCP, SMTP-

Smarthost, Spamfi lter,

Proxy

Services MSDN-AA, Webportal

Tabelle 1

Vorgehen – Forward foreverDie Redundanz aller Systeme, deren Ausfall einen

Show-Stopper für den Betrieb der Studienakademie

darstellen würde, war das erklärte Ziel des Aufbaus

des Rechenzentrums am Standort Hans-Grundig-Straße.

Diese Redundanz muss im Sinne des Schichtenmodells

von unten her aufgebaut werden. Deshalb wurde in

Vorbereitung des Aufbaus der logischen Infrastruktur

zunächst die dem entsprechende Netzwerk-Grundlage

auf Basis eines Virtuellen Switching Systems hergestellt.

Virtuelles Switching stellt verteilte und hochverfügbare

Netzwerk-Koppelelemente logisch als ein einziges

Gerät dar. Durch die Inbetriebnahme der Datenverbin-

dung zum Deutschen Forschungsnetz und das Bilden

einer rudimentären DMZ durch die Installation zweier

Firewalls wurde die Netzwerkstruktur an die Außenwelt

angebunden. Mit dem sich anschließenden Einrichten

einer VPN-Verbindung, die durch zwei Integrated-

Services-Router abgewickelt wurde, konnten erste

Mitarbeiter-Arbeitsplätze, in den Grenzen der verfüg-

baren Bandbreite der Standortverbindung, sofort in

Betrieb gehen.

Mit steigender Anzahl an Nutzern in der Johannstadt

stiegen auch die auf dieser Verbindung übertragenen

Volumina schnell an. Um diese zu reduzieren, musste

die Einrichtung lokaler Server für die verteilten Sys-

teme im Intranet, wie AD und DFS, sofort folgen. Dazu

wurden zunächst als Hosts für die am neuen Standort

zu betreibenden Dienste sechs Rackserver, sowie ein

Bladecenter mit angeschlossenem Storage-Array für

die virtuelle Infrastruktur, in Betrieb genommen. Auf

dieser Hardware wurden die Forrests dann um je einen

Domain-Controller und einen DFS-Fileserver erweitert.

Die Replikation des Active Directory erfolgte ohne

besondere Vorbereitung innerhalb weniger Minuten. Für

die Replikation der Inhalte des DFS wurde ein offl ine-

prestaging (man unterschätze nie die Bandbreite von

Festplatten, die in einem Auto mit Behördenkennzeichen

reisen!) der Nutzdaten mit Robocopy (vgl. Listing 1)

Nebenläufi ge Migration Nachdem bereits seit dem Jahr 1999 Gerüchte über den Umzug der Staatlichen Studienakademie Dresden in die zuvor durch die Fakultät Informatik der Technischen Universität Dresden genutzten Gebäude existierten, wurde das Gerücht im Jahr 2011 zur Realität. Der Umzug einer Einrichtung des tertiären Bildungssektors, mit immerhin über 80 Mitarbeitern und mehr als 1000 Studenten als weitere Nutzer, umfasst nicht nur das pure Bewegen vieler Tonnen Mobiliar, sondern auch die Migration einer komplex gewachsenen, informationstechnischen Infrastruktur. Im Folgenden werden wesentliche Eckpunkte und Erkenntnisse aus diesem Vorhaben dargelegt.

Listing 1

DFS-Prestaging mit Robocopy

robocopy.exe “\\quellserver\laufwk$\pfad” “zielpfad” /b /e /copyall /r:6 /xd dfsrprivate /log:robo.log /tee

durchgeführt, bevor die lokalen Server in die Replika-

tionsgruppen eingebunden wurden.

Die in den Nachstunden etwas üppiger verfügbare

Bandbreite der Standortverbindung wurde genutzt, um

Cold-Migrations der Netzwerk-Basisdienste und Applikati-

onsserver, die allesamt auf Basis des Hypervisors VMWare

ESXi virtualisiert waren, zum neuen Campus durchzuführen.

Nachdem die Nutzung der Altniederlassungen

eingestellt wurde, konnten die dort noch verbliebenen

Domain-Controller und Fileserver zur Hans-Grundig-

Straße verbracht, bzw. außer Betrieb genommen

werden. Den Abschluss des logischen Umzuges bildete

die Migration der Exchange-Infrastruktur, wieder über

den Weg einer Replikation zu einem am neuen Standort

neu installierten Exchange-Server und nachfolgender

Außerbetriebnahme der Server am alten Standort.

Challenges – Bandbreite, Bandbreite, BandbreiteWährend das DFS beider Forrests an allen drei

Standorten im Einsatz war um die Verfügbarkeit der

Nutzdaten sicherzustellen, entstand eine Situation,

in der das Änderungsaufkommen im DFS die Replika-

tionsrate überstieg. Damit wurden die Inhalte des DFS

inkonsistent – ein faux pas, durch den eine Abschaltung

sämtlicher File-Services für einige Stunden notwendig

wurde. Solche Probleme sind ein designbedingter

Nachteil der Multi-Master-Replikation, wie sie bei AD

und DFS Anwendung fi ndet. Waren 10MBit/s zu langsam?

Die Ursache fand sich bei den die VPN-Verbindung

realisierenden Routern. Trotz hardwareunterstützter

Verschlüsselung waren diese nur zu einer VPN-Bandbreite

von etwa 3Mbit/s in der Lage. Das Problem konnte durch

den Austausch der Router gegen schnellere Modelle

verbessert, durch anschließende, gezielte Eingriffe in

die Topologie der Replikationsverbindungen und die

Nutzung von Traffi c-Shaping behoben werden.

Ein weiterer Problemfall betraf das Kopieren von

VMWare-Festplattenabbildern von und auf die an die

Bladecenter angeschlossenen Storage-Systeme, was

trotz einer Layer2-Geschwindigkeit von 8GBit/s nur

mit etwa 10Mb/s von statten ging. Trotz eingehender

Analyse des Problems konnte keine Ursache ermittelt

werden – auf der Hardware laufende virtuelle Server sind

in der Lage, die verfügbaren Kapazitäten zu sättigen.

In der Summe dauerte der Umzug der IT-System-

landschaft der Staatlichen Studienakademie Dresden

sechs Monate mit einem Personaleinsatz von bis zu

vier Ingenieuren. Während dieser Zeit gab es nur

einen ernstzunehmenden Ausfall, der das DFS betraf,

ansonsten war die Verfügbarkeit der Kerndienste im

gesamten Zeitraum, mit geringen Abstrichen in der

Nutzung von IT-Academy, gegeben und somit ein

Andauern des Lehrbetriebes möglich.

Ausblick - ExponentiellNachdem der Umzug nun seit einigen Wochen

bewältigt ist, besteht die aktuelle Aufgabe darin, den im

Netzwerkaufbau begonnenen und mit der Einrichtung

eines Firewall- und IPS-Clusters bereits fortgeführten

Aufbau einer hochverfügbaren IT-Systemlandschaft auf

dem Campus abzuschließen. Doch wenn der Regelbetrieb

endlich erreicht ist, werden nach dem mooreschen

Gesetz die Anforderungen schon soweit gewachsen

sein, dass über den Ausbau entschieden werden muss.

Über das Zentrum für Informationsdienste

Mit Ausnahme der CRM-Software „Campus Dual“ erbringt das ZID alle stu-

diengangübergreifenden informationstechnischen Infrastrukturdienste

für die Lehre und sämtliche Dienste für die Verwaltung der Staatliche

Studienakademie Dresden und entwickelt diese weiter. Zu diesen Diensten

gehören das campusweite drahtlose Netzwerk, Ausstattung und Betrieb der

Informatik-Labore, das Microsoft-IT-Academy-Programm und der Betrieb der

öffentlichen Webdienste.

BegriffeAD: Active Directory

Cold-Migration: Verschieben einer ausgeschalteten virtuellen Maschine auf ein neues Hostsystem

DFS: Distributed File System

DMZ: Demilitarisierte Zone

Prestaging: einer Erstreplikation vorausgehende, manuelle Kopie von Daten

VPN: Virtuelles Privates Netzwerk

Hans-Grundig-Straße 25

Heideparkstraße 8 Weinbergstraße 24

PrivateStandleitung

10 Mbit/s

DFN

Öffentliches Netz30 Mbit/s

aVP

N-V

erbindungh

Öffentliches Netz10 Mbit/s

Autor

Dipl.-Softwaretechnologe, Dipl.-Ing (BA), Thomas NindelLeiter des RechenzentrumsStaatliche Studienakademie Dresden

KontaktHans-Grundig-Str. 25 in 01307 DresdenTel./Fax: 0351 44722-446/299E-Mail: [email protected]

34 > 01/12 Treffpunkt BA 35> 01/12 Treffpunkt BA

Leitthema: Campus Johannstadt und Perspektiven

a. ProjektstandDas Jahr 2012 begann aus Sicht der Projektgruppe

mit dem Umzug der Hardware in den Serverraum unse-

res neuen Campus (Abbildung 1). Die Server befi nden

sich nunmehr in einem hochmodernen Serverraum

mit redundant ausgeführter Klimaanlage und einer

ausreichend dimensionierten unterbrechungsfreien

Stromversorgung (USV). Die Anbindung an das deut-

sche Forschungsnetzt garantiert entsprechend schnelle

Zugriffe aller Standorte.

Funktionell stellt sich die Situation wie folgt dar.

Am Pilotstandort Dresden werden inzwischen alle

Studierenden, Praxispartner und nebenberufl ich tätige

Lehrbeauftragte über unser neues Campusmanagement

System verwaltet. Wir sind in der Lage, alle wesentlichen

Studiendokumente - von der Zulassungsbescheini-

gung bis zum Zeugnis - aus Campus Dual heraus zu

drucken und wenn gewünscht, in der elektronischen

Studentenakte zu hinterlegen. Die Planung von Prü-

fungen (Erst- und Wiederholungsprüfungen) ist an

den Besuch von Lehrveranstaltungen gekoppelt, aus

denen wiederum Prüfungsverfahren resultieren. Auf

dieser Basis können Noten erfasst und Abschlüsse

generiert werden. Die Erstellung von Lehraufträgen

ist ebenfalls in einen Gesamtprozess integriert, der

beginnend bei der akademischen Struktur (entspricht

der Studienordnung) über die Semesterplanung bis

zum Druck der Lehraufträge führt. Alles basierend auf

einer einheitlichen zentralen Datenbasis. Wir können

die sogenannte „Kamenzer-Statistik“ auf „Knopfdruck“

erstellen und jederzeit aktuelle Informationen zu

Studierenden oder den am Studienprozess beteiligten

Personen und Institutionen erhalten.

In der Testphase befi nden sich derzeit eine grafi sche

Stundenplantafel (Abbildung 2) zur Semesterplanung

und die Self-Services für Studierende (Noteneinsicht,

Einsicht in die Stundenpläne etc.). Hinzu kommen

weitere Dokumente und Reports, die für den Studien-

betrieb notwendig sind.

Eine besondere Herausforderung stellen die

vielen inzwischen identifizierten Sonderfälle und

Standortspezifi ka dar. So muss zum Beispiel die Mög-

lichkeit bestehen, Module entgegen der eigentlichen

Semesterlage vorzuziehen oder nachzuholen, diverse

unterschiedliche Unterschriftsrichtlinien abzubilden

oder die Zusammenlegung von mehreren Studien-

richtungen in einer Seminargruppe. Die Stichworte

BA-Gesetz, Rechtssicherheit, Bologna-Konformität,

Harmonisierung und Datenschutz sind dabei die ent-

scheidenden Kriterien für die Umsetzung der Standort-

und Studiengangsspezifi ka.

An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass alle

Funktionen (des durch die Standorte bestätigten Leis-

tungsverzeichnisses) der Ausschreibung im Rahmen des

Projektes umgesetzt werden. Die ca. 300 Positionen des

Leistungsverzeichnisses umfassen alle wesentlichen

Kernprozesse der Berufsakademie Sachsen und ermög-

lichen eine fast lückenlose Abbildung des studentischen

Lebenszyklus inklusive des damit zusammenhängenden

Lehrauftragsmanagements.

Im ersten Schritt haben wir uns auf die Abbildung

dieser Kernfunktionen und den damit zusammenhän-

genden Formularen und Reports konzentriert. Mit den

verfügbaren personellen Ressourcen ist es praktisch

unmöglich jede Funktion und jedes Formular, welche

in den letzten 20 Jahren an den einzelnen Standorten

entwickelt wurden, sofort mit der Einführung von

Campus Dual für alle verfügbar zu machen. Um auch

für diese Anforderungen eine Lösung anzubieten, haben

wir an vielen Stellen recht fl exible Funktionsbausteine

und Reports zur Verfügung gestellt, mit denen diese

standortspezifi schen Erfordernisse abgedeckt werden

können. Des Weiteren erfolgt im Lauf der nächsten Jahre

selbstverständlich eine kontinuierliche Anpassung des

Systems an unsere Bedürfnisse.

Der Countdown hat begonnenDie Überschrift ist in zweierlei Hinsicht zu verstehen. Zum einen nähert sich das Projekt dem offi ziellen Ende und zum

anderen hat die Einführung von Campus Dual an den Standorten begonnen. Beide Ereignisse stehen im direkten Zusam-menhang und werden in diesem Newsletter näher erläutert.

Autor

Prof. Dr.-Ing. Frank SchweitzerStellvertretender DirektorStaatliche Studienakademie Dresden

KontaktHans-Grundig-Str. 25 in 01307 DresdenTel./Fax: 44722-200/299E-Mail: [email protected]

Abbildung 1: Umzug der Server auf den neuen Campus

b. Einführung von Campus Dual an den Standorten

Mit der Produktivsetzung der Staatlichen Studi-

enakademie Glauchau hat die sachsenweite Einfüh-

rung von Campus Dual (das sog. „Ausrollen“) bereits

im letzten Jahr begonnen. Verantwortlich dafür ist

Projektmitarbeiterin Frau Heike Böhme, die auch die

Leitung Arbeitsgruppe Campus Dual innehat. Diese

Arbeitsgruppe ist für den Betrieb, den Support und

die Weiterentwicklung zuständig und löst mit dem

Abschluss der Entwicklungsarbeit die Projektgruppe

ab. Als zentrales Steuergremium wird, in Abstimmung

mit der Direktorenkonferenz, zusätzlich ein Beirat

gegründet, dem Mitglieder aus mehreren Akademien

angehören (Abbildung 3). Dieser hat die Aufgabe, stand-

ortübergreifend Campus Dual betreffende Themen zu

erörtern und entsprechende Entscheidungsvorlagen

für die Direktorenkonferenz zu erarbeiten. Er erstattet

der Direktorenkonferenz Bericht und fungiert ferner

als Schlichter bei Interessenkonfl ikten zwischen den

beteiligten Standorten und der AG Campus Dual.

Die Einführung an den Standorten ist ein komple-

xer Vorgang. Neben den technischen Voraussetzungen

müssen umfangreiche standortspezifi sche Stammdaten

und Einstellungen in Campus Dual eingepfl egt werden,

sowie die organisatorischen Rahmenbedingungen erfüllt

sein. Zu den durch die AG Campus Dual einzupfl egenden

Daten gehören die hauptberufl ichen Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter der Standorte sowie weitere recht

umfangreiche Stammdaten, wie zum Beispiel die Räume,

die Standortadressen oder die Blockpläne. Weitere Daten

werden durch die sogenannten Key-User eingetragen.

Key-User sind Verwaltungs-Mitarbeiter/innen an den

Standorten, die umfangreicher geschult werden und

damit über tiefergehende Kenntnisse zum Campus

Management System verfügen. Neben dem Pfl egen

einiger standortspezifi scher Stammdaten gehört es

auch zu den Aufgaben der Key-User, Kollegen bei der

Nutzung zu unterstützen („fi rst-level-support“) . Des

Weiteren sind sie die ersten Ansprechpartner für die AG

Campus Dual, wenn es um Belange und Besonderheiten

des Standorts geht.

Ein sehr wichtiger Schritt ist das Einpfl egen der

Studienordnungen - die sogenannten akademischen

Strukturen - in die Software. Dazu wurden an jedem

Standort Key-User geschult und in die Handhabung

eingewiesen. Inzwischen sind ca. 70 Prozent aller Stu-

dienordnungen in Campus Dual eingepfl egt. Damit ist

eine erste Grundlage für den Produktivstart gegeben.

Die Standorte Breitenbrunn und Plauen starteten mit

Campus Dual Web im April 2012. Nach diesem Schema

- Beratungen mit den Verantwortlichen, Schulungen und

Produktivstart - werden im Frühjahr und Sommer 2012

die restlichen Standorte an das Campus Management

System angeschlossen. Innerhalb der Beratungen werden

mit den Verantwortlichen konkrete Termine festgelegt

und standortspezifi sche Regelungen erarbeitet.

Neben den eigentlichen Schulungen stehen den

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umfangreiche Schu-

lungsmaterialien und ein spezielles Trainingsportal

zu Verfügung.

Bezugnehmend auf die Überschrift bleibt zu resü-

mieren, dass mit dem Projektende der Startschuss für

die eigentliche Nutzungsphase an allen Standorten

erfolgt. Dazu wünsche ich allen Beteiligten viel Erfolg.

Abbildung 2: Screenshot Semesterplanung

Abbildung 3: Organigramm Gremien Campus Dual

36 > 01/12 Treffpunkt BA 37> 01/12 Treffpunkt BA

Leitthema: Campus Johannstadt und Perspektiven

Wer die Hose zum Kürzen weggeben und sich beim

Knöpfe annähen überwinden muss oder wer beim

Einnähen eines Reißverschlusses scheitert, der wird

die Ausstellung „Zeitsprünge“ voller Bewunderung

erkundet haben. Denn die kunstfertigen Bekleidungs-

träume, die alle in mehrhundertstündiger Handarbeit

entstanden sind, dokumentieren sowohl höchste

Fertigkeit in der Erarbeitung eines Schnittes nach

historischen Vorlagen als auch eine bemerkenswerte

Souveränität bei der Umsetzung.

Die Kostüme zeigen eine beeindruckende Fülle

an Formen, Farben, Texturen und Materialien: selbst-

gefärbte, bedruckte und bestickte Stoffe, Spitzen,

kunstvoll hergestellte Accessoires oder Phantasie-

konstrukte verführen das Auge des Betrachters und

machen deutlich, dass die Haute Couture in der Mode

früherer Jahrhunderte anders interpretiert wurde.

Studierende der Fachrichtung Kostümgestal-

tung der Hochschule für Bildende Künste Dresden

präsentierten zum wiederholten Male Ergebnisse

aus dem Studium in den dafür bestens geeigneten

Räumlichkeiten des Palais im Großen Garten. Dieser

wunderbare barocke Bau wurde im letzten Drittel des

17. Jahrhunderts vom sächsischen Oberlandbaumeister

Johann Georg Starcke für den damaligen Kurprinzen

Johann Georg III. errichtet. Er diente als Lusthaus,

war also ein Ort der Vergnügungen und Festivitäten.

Beim Flanieren durch die Ausstellung im Erdgeschoß

wurde man unwillkürlich in diese Atmosphäre der

aristokratischen Lustbarkeiten zurück versetzt. Ja,

man wünschte sich, dass diese Zaubergebilde aus

Stoff von leibhaftigen Menschen getragen werden,

die im Gespräch vertieft durch die Räume wandeln.

Wer sich auf eine kleine Phantasiereise einlassen

konnte, der fand in dieser Ausstellung viele kleine

Anlaufstationen, die einen Streifzug durch die Jahr-

hunderte ermöglichten.

Claudia Aurbach zeigte ein Kostüm aus dem engli-

schen Rokoko, das nach dem Gemälde „The honorable

Frances Duncombe“ von Thomas Gainsborough im

Jahr 1777 entstanden ist. Auch Adriane Göhls Kostüm

der Madame de Pompadour, der Mätresse Ludwig XV.

nach einem Gemälde von François Boucher aus dem

Jahr 1756, und Laura Brandts Kostüm des Jean-Baptiste

Grenouille, inspiriert vom Film „Das Parfum“, sind in

die Epoche des Rokoko zu verorten.

Ganz anschaulich wurden hier mittels Erzeugnissen

der Mode einige Merkmale dieser Epoche erlebbar. Die

aufwändige Robe der Madame Pompadour beispielsweise

verlockt mit verspielten Schleifen, üppigen Falten und

schimmernden Stoffen. Opulenz und Zartheit mischen

sich zu einem Kleidungstil, der deutlich macht, dass der

Adel, der nicht durch körperliche Arbeit gefordert war,

die Selbstinszenierung genoss, welche jedoch bei allem

verführerischen Reiz zugleich große Beschränkungen

auferlegte. Die aufwändigen Unterkonstruktionen,

geschnürten Korsetts, die vielen Schichten, die überei-

nander zu legen und zu befestigen waren, erforderten

Die Kunst des Nähens Historische Kostüme im Palais im Großen Garten

Fabelhafte Wesen von Adriane Göhl und Antje Wiedemann

Historisches Kostüm: Mme de Pompadour von Adriane Göhl

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ebenso wie die komplizierten Frisuren zahlreiche Hilfen

– ohne Personal war der große Auftritt somit unmöglich.

Die Unterkonstruktionen dieser Gewänder sah der

Besucher der Ausstellung nicht und doch waren sie

da, denn es gehört zu der überaus anspruchsvollen

Herstellung eines Kostüms nach historischer Vorlage,

dies auch so korrekt wie möglich nachzubilden.

Künstlerisch-kreative Phantasie und handwerkliche

Fertigkeiten sind für eine solche Aufgabe gleichermaßen

gefordert. So wird auch erklärlich, dass das Studium der

Kostümgestaltung ganz besondere Voraussetzungen

hat – so auch eine abgeschlossene Schneiderlehre.

Antje Wiedemann und Theresa Nicolai widmeten

sich zwei Renaissancekostümen nach der Vorlage eines

Gemäldes von Lucas Cranach, der darauf Agnes von

Hessen und Kurfürst Moritz von Sachsen abbildete.

Franka Ehret ließ sich zu ihrem Kostüm von der

Darstellung eines Dandys Anfang des 19. Jahrhunderts

inspirieren. Der Dandyismus, ein extravaganter Klei-

dungs- und Lebensstil, wurde durch Georges Brum-

mell, genannt Beau Brummell initiiert. Ihm wird die

legendäre Aussage „Bleibe, bis du gefallen hast, aber

ziehe dich im Moment nach deinem Erfolge zurück.“

zugeschrieben. Der Dandy strebte nach einem höchst

kultivierten, verfeinerten Lebensstil, der mehr sein

sollte als ein modischer Kleidertrend, sondern vielmehr

Resultat geistiger Unabhängigkeit war.

Im Zeitalter der Männeruniformierung - Jeans

oder ewig gleicher Businessanzug – könnte man

sich nach einem derartig elaborierten modischen

Statement der Männerwelt geradezu sehnen, müsste

man nicht befürchten, dass dies in das Format einer

Castingshow münden würde.

Rebekka Grimms Jugendstilrobe hat Giovanni

Boldini‘s Gemälde der Katherine Duer Mackay aus

dem Jahr 1905 zur Vorlage. Nahezu zeitentrückt

mutet diese Abendrobe des Jugendstils an, die

sicherlich bei der einen oder anderen Besucherin

des Semperopernballs Sehnsüchte wecken würde.

Besonders reizvoll ist, dass die nach historischen

Vorlagen entwickelten Kostüme mit phantastischen

Kleider“skulpturen“ gemischt wurden. Diese schufen

eine wunderbare – zugleich sehr heutige – Verbindung

zu den musikalischen und theatralischen Ereignissen,

die in diesem Palais in früheren Jahrhunderten auf-

wändig inszeniert, ja als Mittel der Repräsentation

zelebriert wurden.

Franziska Hasse und Anne-Marie Miene haben sich

Oscar Wildes „Salome“ gewidmet, Sabine Schowes hat

die Titania aus Shakespeares Sommernachtstraum

umgesetzt, ein wundervoll transparentes Kostüm nach

eigenem Entwurf. Drei weitere Kostüme für ein fi ktives

Tanzprojekt "Fabelhafte Wesen - Unterwasserwelt",

stammen von Janette Lifzik/Theresa Nicolai, Adriane

Göhl/Antje Wiedemann, Claudia Aurbach/Rebekka Grimm.

Die Roben, die Frauenherzen höher schlagen

lassen und auch Männer verzaubern können, waren

von 6. April bis 13. Mai 2012 zu sehen.

Wer durch diese Beschreibung auf den Geschmack

gekommen ist, der sei auf das große Sommerfest der

Bühnen- und Kostümbildner und Theaterausstatter

am 21. Juli 2012 in der Güntzstraße 34 verwiesen. Hier

wird der Bogen noch viel weiter gespannt - nicht nur

mit Nadel und Faden.

Historisches Kostüm: Katherine Duer Mackay von Rebekka Grimm

Autorin

Andrea WeippertPresse- und ÖffentlichkeitsarbeitHochschule für Bildende Künste Dresden

KontaktSitz: Brühlsche Terrasse 1 in 01067 DresdenPost:PF 160 153 in 01287 Dresden

Tel./Fax: 49 (0) 351. 49267-16/ 21

E-Mail: [email protected]

Diplom: Titania von Sabine Schowe

38 > 01/12 Treffpunkt BA 39> 01/12 Treffpunkt BA

Leitthema: Campus Johannstadt und Perspektiven

Ein Umfeld an der Studienakademie Dresden, das

von sehr vielen unterschiedlichen Nutzern in Anspruch

genommen wird, ist der Laborbereich.

„Logisch“ - sagen die Anwender z.B. aus dem

Bereich der Sprachlehre – wo sollen sonst die Kennt-

nisse vermittelt und vertieft werden, wenn nicht

im Sprachlabor. In diesem Bereich stehen moderne

multimediale Lernumgebungen, Zugriffe auf inter-

nationale muttersprachliche Nachrichten, interaktive

Kommunikationsszenarien und Vieles mehr für eine

qualifi zierte Sprachausbildung zur Verfügung. Diese

Angebote werden von den unterschiedlichen Studi-

engängen genutzt, um den Studierenden eine breite

Plattform zur sprachlichen Weiterbildung zu bieten

und eine solide Basis und die Freude am Erlernen von

Sprachen zu vermitteln. Ebenso ist in diesem Bereich

auch ein modernes Videokonferenzsystem verfügbar,

um sich mit Partnern an unterschiedlichsten Standor-

ten auszutauschen! Diese Variante, Arbeitsstände und

Ergebnisse zu kommunizieren, stellt andere Forderungen

an die handelnden Akteure als übliche Präsentationen

und sollte in unserer heutigen medial geprägten Zeit

durchaus trainiert werden.

Multimediale Informationen spielen in unserer Welt

eine immer größere Rolle. Der qualifi zierte Umgang mit

diesen Medien, die programmiertechnische Umsetzung

geforderter Inhalte und deren technische Steuerme-

chanismen können in den Bereichen des Multimediala-

bors, des MAC-Labors und des Aufnahme- / Tonstudios

praktisch untersucht und in ihren unterschiedlichen

Wechselwirkungen getestet werden. Dazu werden Pro-

jektaufgaben unterschiedlicher Studiengänge mit sehr

differenzierten Inhalten in diesen Bereichen bearbeitet

und entsprechenden Nutzerkreisen vorgestellt.

Die Präsentationen der Ergebnisse können dem

jeweiligen Inhalt angemessen realisiert werden. Dazu

steht den Studierenden unter anderem auch ein Labor

mit einem stereometrischen Rückprojektionssystem und

entsprechender Peripherie zur Verfügung. Mit diesem

System können auch Daten aus dem Bereich der Mess- und

Prüftechnik als 3D-Präsentation besonders anschaulich

dargestellt und ausgewertet werden. Diese vielfältigen

Möglichkeiten der Datengenerierung, Teileprüfung und

Präsentation werden studiengangübergreifend sowie

durch unterschiedliche Bildungseinrichtungen Sachsens

genutzt. Die gemeinsame Nutzung vorhandener techni-

scher Ressourcen innerhalb spezieller Fachbereiche ist

eine Bereicherung der jeweiligen Studentenschaft und

der Labore, werden doch je nach Art der Bildungsstätte

sehr unterschiedliche Nutzungsansätze und Metho-

den verfolgt. Stehen bei der einen Nutzergruppe die

unmittelbar praktisch umzusetzenden Anwendungen

im Vordergrund, so ist der Anspruch an anderer Stelle

eher von wissenschaftlichem und grundlegendem

Charakter. Im Endeffekt profi tieren alle von der hier

praktizierten Nutzung der Laborkapazitäten.

Diese Spannungsbereiche auszuloten und die

Motivation und Freude der Studierenden bei den jewei-

ligen Untersuchungen zu erhalten und zu befördern,

ist eine Herausforderung, der sich die Mitarbeiter in

den Laborbereichen der Staatlichen Studienakademie

Dresden gern stellen.

Eine über viele Jahre an der BA in Dresden aufge-

baute Lernumgebung ermöglicht es den Studierenden,

Erfahrungen durch Nutzung einer reinen virtuellen

ERP- Systemumgebung (virtuelle Fertigungsfabrik)

zu sammeln. Hier können z.B. entsprechende ferti-

gungstechnische und logistische Abläufe in dieser

Software abgebildet und ausgewertet werden. Eine

weitere und neue Handlungsebene besteht in einer

Laborbereicheder Staatlichen Studienakademie Dresden

Abbildung 1: Stereoprojektionssystem

Abbildung 2: Computervisualisierung gefertigte Holzmaus Lasergeschnittene Holztastatur (Quelle: Marcel Wagner)

gegenständlichen Modellfabrik (CIM-Labor), die einen Teilausschnitt aus dem o.g.

virtuellen Fertigungsunternehmen darstellt. Hier können im Modellmaßstab exis-

tierende Lager- und Fertigungsbereiche genutzt werden, um die Ergebnisse aus

der virtuellen Umgebung real zu testen und zu vergleichen. Entsprechende hard-

und softwareseitige Mechanismen ermöglichen einen integrierten oder autarken

Betrieb dieser Anlage. Als abschließende Anwendung in diesem Gesamtkonzept

steht eine Fertigungszelle im realen Industriemaßstab zur Verfügung. Mit Hilfe

dieser Fertigungszelle können ermittelte Zeiten und Vorgaben der vorangegange-

nen Arbeitsbereiche in wahrer Dimension dokumentiert, überprüft, korrigiert oder

anderweitig ausgewertet werden.

Die Nutzung dieser Systeme erfolgt selbstverständlich auch hier wieder stu-

diengangübergreifend und auch durch andere Bildungseinrichtungen. Es konnten

zum Aufbau dieser realen Fertigungstechnik Fördermittel der EU im Rahmen von

EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) genutzt werden.

Die Arbeit in Gruppen ermöglicht eine sehr intensive und qualifi zierte Betreuung

der Studierenden in den Seminaren und Praktika in diesem Bereich.

Weitere interessante Speziallabore ergänzen das Studium an der Staatlichen

Studienakademie Dresden inhaltlich und werden in folgenden Beiträgen näher

vorgestellt.

Abbildung 3: Laserpuls – mikroskopische Untersuchung

Abbildung 5: CIM-Fabrik Modell (Quelle: Dokumentation Fa. FESTO)

Abbildung 4: Schichtenaufbau – mikroskopische Untersuchung

Abbildung 6: CIM-Fabrik real

Autor

Dipl.-Ing. (FH) Dirk SiebrechtLaborleiterStaatliche Studienakademie Dresden

KontaktHans-Grundig-Straße 25 in 01307 DresdenTel./Fax: 0351 44722-441/399E-Mail: [email protected]

Gefördert aus Mitteln der Europäischen Union

40 > 01/12 Treffpunkt BA 41> 01/12 Treffpunkt BA

Aus dem Studiengeschehen

Änderung der bisherigen Regelungen ab 01.01.2012

Der Deutsche Bundestag hat am 22.12.2011 Änderungen für die Sozialversicherungspfl icht von Studierenden in praxisorientierten dualen Studien-gängen, also auch für BA-Studierende, beschlossen:Die Regelung stellt sicher, dass Teilnehmer an dualen Studiengängen künftig wieder einheitlich in der Kranken- und Pfl egeversicherung, Rentenversicherung und Arbeitsförderung (Arbeitslosenversicherung) versicherungspfl ichtig sind.

Bekanntlich hatte das Bundessozialgericht am 1.12.2009 entschieden, dass die berufspraktischen Phasen des praxisorientierten dualen Studiums als Bestandteil des Studiums zu werten sind. Damit waren die Teilnehmer am dualen Studium nicht mehr sozialversicherungspfl ichtig. Davon waren auch die BA-Studierenden betroffen.Die Studierenden hatten demnach selbst für einen ausreichenden Kranken- und Pfl egekostenschutz zu sorgen, etwaige Ansprüche aus der Renten- oder insbesondere Arbeitslosenversicherung fi elen weg.

Die Neuregelung bedeutet, dass die Studierenden künftig während der gesamten Dauer des Studiengangs, also in den Praxisphasen sowie den Theoriephasen als versicherungspflichtige Beschäftigte in allen Zweigen der Sozialversicherung gelten.Die Regelung dient auch der Rechtssicherheit. Sie entspricht den Stellungnahmen der Spitzenor-ganisationen der Sozialversicherung.

Hinweis: Die derzeitigen Regelungen zur Absi-cherung in der gesetzlichen Unfallversicherung gelten weiterhin.

Was bedeutet die Neuregelung ab 01.01.2012?1. Die volle Sozialversicherungspflicht für BA-

Studierende wird wieder eingeführt.2. Ab 1.1.2012 sind wieder Beiträge zur Rentenver-

sicherung, Kranken- und Pflegeversicherung sowie zur Arbeitslosenversicherung zu zahlen. Die Höhe der Beiträge bemisst sich, wie früher, nach der Höhe des Entgelts. Entgelt ist jedwede Leistung des Praxispartners. Beträgt dies nicht mehr als 325 Euro im Monat, trägt der Praxis-partner alleine die Beiträge.

3. Die privaten Zahlungen zur Kranken- und Pfl e-geversicherung bzw. zur studentischen Kranken-versicherung fallen weg.

4. Die künftige Versicherungspfl icht in der Kran-ken- und Pflegeversicherung bedeutet, dass die bisherige gesetzliche Familienversicherung oder private Mitversicherung bei den Eltern nicht mehr möglich ist.

Was ist vom BA-Studierenden zu veranlassen:

1. Grundsätzlich sind die Praxispartner verpfl ichtet, die Änderungen ab 1.1.2012 selbst vorzunehmen. Erfolgt dies nicht (siehe Entgeltbescheinigung, Lohnzettel), sollte sich der BA-Studierende an den Praxispartner wenden.

2. Gleiches gilt für die bisherigen Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung. Um sicher zu gehen, wird eine Kontaktaufnahme mit der Krankenkasse empfohlen.

3. Zahlt der Praxispartner keine Vergütung, so werden die von ihm zu leistenden Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung fi ktiv ermittelt.

4. Wegen der notwendigen Beiträge zur Kranken- und Pfl egeversicherung sollte sich der BA-Studierende mit dem Praxispartner bzw. seiner Krankenkasse in Verbindung setzen.

Weitere Informationen im Bundesgesetzblatt Nr. 71 vom 29.12.2011 (http://www.bgbl.de/Xaver/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl) und im GKV-Spitzenverbandsrundschreiben 2011/656 vom 29.12.2011 (dialog.gkv-spitzenverband.de).

Wichtige Information: Sozialversicherungspfl icht der Studierenden der Berufsakademie Sachsen

Wer künftige Geschäftsführer sucht, fi ndet diese

Talente beim Exist-Prime-Cup, einem Planspielwettbe-

werb für Studierende von Universitäten, Hochschulen

und Berufsakademien in Deutschland mit mehr als

2.500 Teilnehmern.1

Dieser Wettbewerb sensibilisiert Studierende

besonders in Richtung unternehmerisches Denken,

trägt zu Unternehmensgründungen bei und trainiert

die ganzheitliche Führung gepaart mit gesellschaftli-

cher Verantwortung.

Der Cup läuft unter der Regie des Bundesministeri-

ums für Wirtschaft und Technologie als ein vierstufi ger

Planspielwettbewerb. Die Campus-Cups stellen die erste

Stufe im Wettbewerb dar. Die besten Teams spielen in

den Master-Cups (zweite Stufe) um den Einzug in die

Professional-Cups (dritte Stufe). Das Finale (vierte Stufe)

bestreiten die 15 besten Hochschulteams (Erst- und

Zweitplatzierte sowie die drei besten Drittplatzierten

der Professional-Cups).2

Studierende der Berufsakademie in Dresden

haben bisher zweimal am Mastercup mit großem

Erfolg teilgenommen: Einen 1. Platz erreichten 2010 die

Handelsstudenten Andreas Menke und Henry Scholz;

einen 3. Platz erkämpften 2011 unsere Studenten Nadine

Steinhaus, Jens Lath, Christin Wolf (Studiengang Steu-

ern/Prüfungswesen). Für den aktuellen Mastercup

2012 wurden erstmalig zwei Teams von Dresdener

Industriestudenten nominiert — alle waren gespannt,

wie wird der Wettbewerb mit den besten Teams von

Universitäten und Hochschulen ausgehen. Im Folgendem

1 Vgl., Prime Projekt gGmbH((2011): Exist-prime-Cup — Nachhaltig für ein besseres Gründungsklima an den Hochschulen, S.6.

2 Quelle: http://www.exist-primecup.de/wettbewerb/ (13.4.2012).

fi nden Sie die spannenden Orginalberichte der Exist

Prime GmbH, die von den Wettbewerben in Lauta und

Leipzig berichten.3

Master-Cup bei Rygol in Lauta am 07./08.02.2012

„Trotz einer Außentemperatur von -16 Grad haben

sich 15 Teilnehmer aus 3 Hochschulen in Lauta zum

Master-Cup beim bekannten Dämmstoff-Unternehmen

Rygol getroffen. Zu den „todesmutigen“ gehörten die

Berufsakademie in Dresden, die Freie Universität Berlin

und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus.“4

„In den ersten zwei Perioden des Planspiels sicherte

sich die BTU Cottbus die Poleposition, wobei in der zweiten

Periode alle Aktienkurse etwas gefallen sind. Nur die

FU Berlin konnte ihren Aktienkurs etwas steigern und

3 Quellen für Berichte und Fotos: Mit freundlicher Zustimmung der Prime Project GmbH, vertreten durch Herrn Thorsten Ottmüller. (im April 2012).

4 Quelle: http://www.exist-primecup.de/2012/02/master-cup-bei-rygol-in-lauta-am-07-08-02-2012(16. Mai 2012).

sich somit vom letzten auf den zweiten Platz hochar-

beiten. Zum Abschluss des ersten Tages ging es dann

für alle Studierenden auf eine Werksführung bei Rygol.

Am nächsten Tag wurden die drei Unternehmen

mit einer Adhoc Meldung aus China überrascht, in der

mit einer Verknappung der seltenen Erden gedroht

wurde. Die FU Berlin wusste aber mit dieser Situation

gut umzugehen, traf die richtigen Entscheidungen und

konnte sich mit etwas Vorsprung zur BTU Cottbus auf

den ersten Rang hocharbeiten. Zwischen der BTU Cottbus

und der BA in Dresden begann ein Kopf-an-Kopf-Rennen,

das sich auch noch durch die vierte Periode zog.

In den Präsentationen gingen alle Teams auf die

geforderte Umsetzung einer Corporate Social Res-

ponsibility Strategie ein. Die BA in Dresden konnte

durch ihre Präsentation einen Rang aufsteigen und

ist somit auchder Gesamtsieger und der Vertreter

beim Professional-Cup bei der IHK zu Leipzig am 21.

und 22. Juni 2012.“5

5 Quelle: http://www.exist-primecup.de/2012/02/master-cup-bei-rygol-in-lauta-am-07-08-02-2012 (16. Mai 2012).

BA-Studierende mit FührungsqualitätenSpitzenpositionen im Mastercup 2012

Unsere Gewinner: (vlnr.) Franka Reichel, Paul Sengebusch, Rocco Klinke, Jonas Mann, Katrin Paul, Maria Lange,Studenten der Matrikel 2009, Studiengang Betriebswirtschaft-Industrie

Tab. 1: Master-Cup-Ranking (Quelle: http://www.exist-primecup.de/wp-content/uploads/2012/02/12-02-08_Ergebnis_MC_Rygol.gif(16. Mai 2012))

Abb.: Ebenen des Wettbewerbes (Quelle:Prime Projekt gGmbH((2011): Exist-prime-Cup — Nachhaltig für ein besse-res Gründungsklima an den Hochschulen, S.6)

42 > 01/12 Treffpunkt BA 43> 01/12 Treffpunkt BA

Aus dem Studiengeschehen

Master-Cup bei BMW in Leipzig am 15./16.03.2012

„Sieben Teams trafen sich an den ersten beiden

frühlingshaften Tagen des Jahres bei BMW in Leipzig:

das Team der Telekom/HTWK/Uni Leipzig, das Team der

Universität Leipzig, die HS Zittau/Görlitz1, die Universität

Potsdam, die BA in Dresden 2, die HS Merseburg1 und

das zweite Mischteam der HTWK und Telekom Leipzig,

insgesamt 28 Teilnehmer. Der Leiter des Recruiting BMW,

Herr Sauer, hat den diesjährigen Master-Cup bei BMW

Leipzig mit einem kurzen Einblick in das Unternehmen

sowie das BMW-Werk Leipzig eingeleitet.“ 6

„Nach einer Einführung in das Planspiel durch die

Spielleiter Prof. Dr. Gerhard Stützle und Werner Bosch

gingen alle Teams schnell in ihre Entscheidungsfi ndung

der ersten Periode. Nach dieser Periode lagen alle

Teams mit einem leichten Gewinn eng zusammen. Jetzt

galt es, sich von der Konkurrenz abzusetzen und in ein

neues Produkt und in einen neuen Markt zu investieren.

Tatsächlich sind alle sieben Unternehmen sofort in

den zweiten Markt eingestiegen und boten sich dort

einen harten Kampf. Nach der zweiten Periode führte

Zittau/Görlitz1 vor der HS Merseburg 1. Aber natürlich

war noch nichts entschieden und nach der Planung

der Periode 3 gab es zum Abschluss des ersten Tages

eine spannende Werksführung für alle Studierenden.

Der zweite Tag begann mit einer kurzen Einführung

in die Deckungsbeitragsrechnung und der Auswertung

der Periode 3, in der das Team Zittau/Görlitz1 weiterhin

in Führung lag. Doch die BA in Dresden war ihnen stets

dicht auf den Fersen. An dieser Konstellation sollte sich

auch in den Folgeperioden nichts ändern. Mit einer

beeindruckenden Präsentation festigte das Zittauer

Team seinen Vorsprung in der Gesamtwertung und

sicherte sich damit auch den Sieg beim Master-Cup

in Leipzig. Aber auch die anderen Teams haben die

Jury mit ihren Präsentationen sehr beeindruckt insbe-

6 Quelle: http://www.exist-primecup.de/2012/03/master-cup-bei-bmw-in-leipzig-am-15-16-03-2012/(16. Mai 2012).

sondere mit der Darstellung des CSR – Leitbilds. Nach

Bekanntgabe der Platzierungen und der Überreichung

der Teilnehmerzertifi kate traten alle wohl gestimmt,

mit vielen positiven Eindrücken und mit dem Gefühl,

viel gelernt und erfahren zu haben, ihre Heimreise an.“7

Das Team 1 (Franka Reichel, Paul Sengebusch,

Rocco Klinke, Jonas Mann, Katrin Paul, Maria Lange)

der Berufsakademie in Dresden konnte am 22. Juni in

Leipzig den Wettbewerb der Besten – den Professional

Cup Ost – gewinnen. Unser zweites Team (Isabel Cario,

Franziska Dinor, Michael Hädrich, Nicole Krist, Franziska

Thiele) erreichte im Wettbewerb der insgesamt 300

Teams den 11. Platz. Dieses Ergebnis liefert einen weite-

ren Beweis, dass die Studierenden der Berufsakademie

Dresden hervorragend für Führungsaufgaben geeignet

sind, unternehmerisch Denken und Handeln und neue

Herausforderungen exzellent meistern.

Wir wünschen dem Team der BA Dresden viel

Erfolg, das sich, ebenso wie die HTW/TU Dresden für

das Bundesfi nale in Berlin am 20./21. September 2012

qualifi ziert hat und suchen geeignete studentische

Teams, die unsere Studienakademie beim Mastercup

2013 vertreten.

7 http://www.exist-primecup.de/2012/03/master-cup-bei-bmw-in-leipzig-am-15-16-03-2012/(16. Mai 2012).

Unsere Teilnehmer in Leipzig: (vlnr.) Isabel Cario, Franziska Dinor, Michael Hädrich, Nicole Krist, Franziska Thiele (alle Seminargruppe BA 09ID)

Tab. 2. Master-Cup-Ranking (Quelle: http://www.exist-primecup.de/wp-content/uploads/2012/03/12-03-16_Ergebnis_MC_BMW-Leipzig.gif(16. Mai 2012))

Autoren

Dr. Eberhard ZeißDozent Studiengang Betriebswirtschaft-HandelStaatliche Studienakademie Dresden

KontaktHans-Grundig-Str. 25 in 01307 DresdenTel./Fax: 0351 44722-708/9610E-Mail: [email protected]

Dr. Ulrich FrankeStudiengangleiter Betriebswirtschaft-IndustrieStaatliche Studienakademie Dresden

KontaktHans-Grundig-Str. 25 in 01307 DresdenTel./Fax: 0351 44722-651/9640E-Mail: [email protected]

Dr. Christine Schmidt, Studiengangsleiterin

Finanzwirtschaft – Bank: Die Vermittlung von fachlichen

Kenntnissen und das Beherrschen von Methoden ist

primäre Aufgabe einer Bildungseinrichtung - so auch

an der Berufsakademie in Dresden. Gleichzeitig stellt

ein Studium eine Vorbereitung auf die komplexen und

sich ständig ändernden Anforderungen im Berufsleben

dar, die heute umso mehr auf die Herausbildung von

sozialen und persönlichen Kompetenzen ausgerichtet

sind. Eine geeignete Form diese Herausforderungen

gut zu meistern, bieten studentische Projektarbeiten

zu fachlichen wie auch fachübergreifen-

den Themen.

Im Studiengang Finanzwirtschaft –

Bank haben wir mit dem Praxismodul

„Entwicklungen der Bankwirtschaft“ im 4.

Semester unsere Praxispartner aufgerufen,

interessierende Themen zu benennen. Die

Resonanz war so gut, dass zwei Themen

zurückgestellt wurden und erst ein Jahr

später in Auftrag gegeben werden können.

Hauptanliegen der Projektarbeit war Fach-

wissen mit Unternehmensrelevanz und

Praxisorientierung zu verbinden, damit

die Studierenden und der Praxispartner

von der Projektarbeit profi tieren.

Im Praxismodul „Entwicklungen der

Bankwirtschaft“ haben die Studierenden

zusätzlich zu Ihrer Tätigkeit in Ihren Kre-

ditinstituten gemeinsam in Gruppen von vier bis fünf

Studierenden Ihre Projekte bearbeitet. Die Themen

umfassten Social Media, Stresstest in Banken, Bewer-

bersituation in Banken, Gestaltung der Praxisphasen und

der Jugendmarkt. Zu den verschiedenen Projektarbeiten

folgt eine kurze Zusammenfassung des Herangehens

und der Ergebnisse der studentischen Projektgruppe

sowie der Meinungen einzelner Projektauftraggeber.

Bewerbersituation in Banken: Mark Eberst, Katarina Komkowa, Susanne Supke,

Katharina Zippack, Anna Baumgarten: „Als wir uns

zum ersten Mal als Gruppe zusammenfanden, um uns

mit dem Projekt und der möglichen Herangehensweise

auseinander zu setzen, befanden wir uns bildlich gespro-

chen in einem scheinbar undurchdringlichen Chaos,

obwohl sich bereits jedes Projektmitglied zunächst

selbstständig in die Thematik eingelesen hatte. Es

galt zu untersuchen, wie sich die Bewerbersituation

für eine berufl iche Erstausbildung in Banken vor dem

Hintergrund der demografischen Entwicklung und

der PISA-Problematik entwickeln wird und inwieweit

Banken ihre Erwartungen an Bewerber überprüfen

müssen bzw. welche weiteren Maßnahmen ergriffen

werden sollten, um die erforderliche Nachwuchsre-

krutierung zu sichern. Fünf Köpfe mit zig Ideen und

Vorstellungen multipliziert mit einem weit gefassten

Projektauftrag führten dazu, dass es sich bereits als

schwierig gestaltete, ein einheitliches Verständnis der

Aufgabe zu erlangen. Uns fehlten Plan und Struktur. An

diesem Punkt war die kompetente Betreuung durch

den Auftraggeber Prof. Dr. Löhr ungemein hilfreich. Wir

erfuhren von ihm zwar in keiner Weise eine inhaltliche

Begleitung, jedoch erhielten wir viele Hinweise für das

so dringend benötigte methodische Vorgehen. Durch

die Vermittlung methodischer Kenntnisse waren wir

nun in der Lage die Problematik anzupacken. Wir waren

motiviert, weil wir stets eine klare Struktur vor Augen

hatten, uns aber inhaltlich eigenverantwortlich an die

Lösung heranwagen konnten. Diese Motivation führte

letztendlich zum Erfolg und somit konnten wir stolz

und mit viel Selbstbewusstsein am Präsentationstag

unser Projektergebnis vorstellen.

Die im Projekt durch die Gruppenarbeit erlangten

Erfahrungen und insbesondere die vermittelten wis-

senschaftlichen Methoden werden uns in zukünftigen

Projekten sowohl im weiteren Verlauf des Studiums als

auch sicher im zukünftigen Berufsleben weiterhelfen.“

Prof. Dr. Löhr, Projektauftraggeber der Commerzbank

AG: „Die Studenten haben eine vom Praxispartner

beauftragte Aufgabe unter Nutzung der Projektmethode

eigenverantwortlich bearbeitet und neben der Präsen-

tation vor den Prüfern eine hochwertige Dokumentation

vorgelegt. Die Anwendung der im unternehmerischen

Alltag häufi gen Arbeitsmethode Projekt ermöglichte

eine forschende Herangehensweise, die auch zu

neuen Informationen und Einsichten führte - nicht

nur für die Studenten. Als Auftraggeber konnte ich

das Arbeitsergebnis gut nutzen, so dass der Auftrag

sehr gut erledigt wurde. Ich hatte den Eindruck, dass

die Studenten sowohl methodisch wie auch inhaltlich

zu neuen Erkenntnissen und Erfahrungen gekommen

sind, weswegen ich die Projektarbeit

empfehle beizubehalten.“

Gestaltung der PraxisphasenJenny Rüdiger, Kim Hoang, Michael

Schulze, Nick Weber: “Unser Pro-

jektteam bestand ausschließlich aus

BA-Studenten der Ostsächsischen

Sparkasse Dresden. Daher hatten wir

das Bestreben, uns mit einem Projekt-

thema zu beschäftigen, welches einen

Mehrwert für unser Unternehmen

schafft. Auf Grund der Akkreditierung

des Studienganges Finanzwirtschaft-

Bank, die vor noch nicht allzu langer

Zeit stattfand, entschieden wir uns,

die Konformität der neu entstandenen

Anforderungen mit unserer praktischen

Ausbildung zu betrachten. Die Projektarbeit stand dem-

nach unter dem selbstgewählten Titel „Neuausrichtung

der Praxismodule für BA-Studenten im Rahmen der

Umstellung auf den Bachelorstudiengang“.

Gerade der enge Bezug zur Praxis machte die Bear-

beitung dieses Themas besonders interessant für uns

und wir hoffen, dass unsere Ergebnisse – zumindest zu

einem gewissen Teil – durch die Personalentwicklung

unseres Hauses umgesetzt werden.“

Social MediaTina Kabella, Claudia Kusche, Adrian Reinke, Marleen

Tarra, Stefanie Uhlig: „Die Projektarbeit bestand in der

Entwicklung eines Leitfadens für die Implementierung

von Social Media in einer regionalen Bank. Bevor es

in die praktische Umsetzung ging, mussten vorerst

theoretische Grundlagen gelegt werden. Dabei wurden

schwerpunktmäßig verschiedene Plattformen betrachtet

und deren Chancen sowie Risiken aufgezeigt. Durch die

steigenden Nutzerzahlen der vergangenen Jahre legte

Praxistransfer durch studentische Projektarbeiten

Abbildung 1: Studentinnen und Studenten der Matrikel 2009, Studiengang Finanzwirt-schaft-Bank

44 > 01/12 Treffpunkt BA 45> 01/12 Treffpunkt BA

Aus dem Studiengeschehen

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die Gruppe dabei ein besonderes Augenmerk auf das

soziale Netzwerk Facebook. Die Aktualität des Themas

spiegelte zudem eine Mitarbeiterbefragung in den

teilnehmenden Instituten: Ostsächsische Sparkasse

Dresden, MAS Finanz AG sowie Sparkasse Oberlausitz

Niederschlesien und die Volksbank Raiffeisenbank

Meißen Großenhain eG wider. Diese Umfrage zeigte

zudem, dass sich die Mehrzahl der Mitarbeiter auch

privat mit diesem Kommunikationsmittel beschäftigt

und einer Umsetzung in ihrem Unternehmen gegenüber

positiv gestimmt ist.

Als Resultat der Projektarbeit entstand ein ausführ-

licher Leitfaden, welcher eine Step-by-Step-Anleitung

für die Implementierung von Social Media darstellt.

Um die regionalen Distanzen während der Praxis-

phase bewältigen zu können, nutzte das Projektteam eine

selbstgegründete Facebookgruppe zur Kommunikation.

Des Weiteren erfolgten vielzählige Projekttreffen, welche

der Ideenfi ndung sowie der Besprechung von Ergeb-

nissen dienten. Während der gesamten Projektphase

standen dem Team Herr Zwiebel und Herr Richter als

Projektauftraggeber stets hilfreich zur Seite. Mit einer

abschließenden Präsentation wurden die Ergebnisse

vorgestellt.“

Uwe Richter, Projektauftraggeber der Volksbank

Raiffeisenbank Meißen Großenhain eG: „Eine projekt-

bezogene Bearbeitung komplexer Themen halten wir

prinzipiell für sehr praxisnah. Die Durchführung des

Projektes im 4. Semester mit Teilnehmern verschiedener

Banken hat dabei aus unserer Sicht die Ideenfi ndung

positiv beeinfl usst und den Rahmen für vorhandene

Sichtweisen erweitert. Die Betreuung der Projektgruppe

durch einen fachlich kompetenten Mitarbeiter des Pra-

xispartners, die straffe Projektorganisation, aber auch

einen hohen Grad an Eigeninitiative aller

beteiligten Studenten sehen wir hierbei als wichtige

Erfolgsfaktoren. Das vorliegende Projektergebnis der

von unserem Haus betreuten Projektarbeit halten wir

für eine geeignete Grundlage, um sich als regionales

Kreditinstitut strukturiert mit dem Thema "Social Media"

auseinanderzusetzen."

JugendmarktElisa Buntzel, Paul Hillmann, Heiko Schäfer, Ste-

phanie Schreier, Linda Wegele: „Der Jugendmarkt ist

in Sachsen ein schwieriges Kundenfeld, da einerseits

sinkende Kundenzahlen aufgrund des demographischen

Wandels nachgewiesen werden können und anderseits

das Sparverhalten bzw. die Kundenbindung instabil ist.

Dennoch ist die Jugend die Kundschaft von morgen und

bietet ein großes Umsatzpotential für die Bankenbranche.

Aus diesem Grund setzte sich unsere Projektgruppe

das Ziel, den Jugendmarkt im ostsächsischen Raum

im Hinblick auf wirkungsvolle Kundengewinnungs- und

Kundenbindungsinstrumente zu analysieren. Moti-

viert begannen wir den ostsächsischen Jugendmarkt

zu charakterisieren und in seiner Entwicklung zu

beobachten. Dazu gehört es, die Anforderungen der

Jugendlichen klar vor Augen zu halten. Dies brachte

uns erstaunliche Ergebnisse: Jugendliche legen neben

dem Online-Banking sehr großen Wert auf einen engen

Kontakt zu ihrem persönlichen Berater. Die aktuellen

Kundengewinnungs- und Kundenbindungsinstrumente

der Kreditinstitute im ostsächsischen Raum können einen

guten Ansatz durch Konzepte wie „Der Jugendberater“

oder „Das Konto, das mitwächst“ vorweisen. Um jedoch

eine nachhaltige Umsatzsteigerung durch erfolgreiche

Kundenbindung gewährleisten zu können, bedarf es

einem zukunftsorientierten Marketingmanagement.

Das Projekt gab uns die Chance, unser Fachwissen

auszubauen, unsere Fähigkeiten im Hinblick auf Teamarbeit

und Präsentation unter Beweis zu stellen und unsere

Praxispartner in ihrer Analyse des Jugendmarktes zu

unterstützen. Herausforderungen, wie die regionalen

Distanzen aufgrund unterschiedlicher Praxispartner

oder Projektorganisation neben den Arbeitszeiten,

konnten erfolgreich überwunden werden.“

Mindestanforderungen an das Risikomanage-ment & Stresstests

Alexander Wagner, Stephanie Casper, Lisa

Eggerstorff, Robert Hagedorn: „Um im Zuge der

Weltwirtschaftskrise den strengen Anforderungen

der Bankenaufsichten gerecht zu werden, ist auch die

Sächsische Aufbaubank-Förderbank (SAB) verpfl ichtet

die aktuelle Fassung der Mindestanforderungen an

das Risikomanagement (MaRisk) intern umzusetzen.

Gerade vor dem Hintergrund der Förderbanktätigkeit

wird besonders stark auf die Einhaltung von Standards

im Kreditgeschäft geachtet. Da der Modulschwerpunkt

im vierten Semester in den Bereichen Risikomanage-

ment und Gesamtbanksteuerung liegt, erwies sich

die Umsetzung der MaRisk Novelle (3) in der SAB als

optimales Projektthema für uns BA Studenten, um die

Theorie mit der Praxis zu verknüpfen.

Besonderes Augenmerk legten wir im Rahmen

der Projektarbeit auf die Implementierung neuer

Stresstestanforderungen mit der Spezialisierung auf

„inverse“ Stresstests, die im Zuge der MaRisk Novelle

(3) erforderlich wurden. Wir machten uns zum Vorteil,

dass es aufgrund der Aktualität von inversen Stresstests

noch keine Praxiserfahrung gibt, um uns frei von allen

Zwängen kreativ mit der auf die SAB anzupassende

Gestaltung auseinanderzusetzten. Dabei galt es, zuerst

ein Grundverständnis für die Mindestanforderungen an

das Risikomanagement zu entwickeln. Die Erarbeitung

eines Konzepts zur Umsetzung neuer inverser Stresstests

in der SAB nahm den Hauptteil der Projektarbeit ein. Um

dem Projekt die nötigen Erfahrungswerte einzuhauchen,

konnten wir auf die reichhaltigen Kenntnisse von Vor-

standsmitgliedern, Abteilungsleitern und Mitarbeitern

der Abteilung Risikomanagement und Controlling bauen.

Um nie unser Ziel, dem Praxispartner so gut wie möglich

bei der Umsetzung zu helfen und Lösungsansätze zu

entwickeln, aus den Augen zu verlieren, kämpften wir

uns gemeinsam aber auch in einsamen Stunden durch

die Weiten der MaRisk. Nach vielen Diskussionen über

Umsetzbarkeit, Relevanz und realistischen Darstellung

und tagelangem Lesen, Analysieren und Bearbeiten

der MaRisk, sowie scheinbar nicht enden wollenden

Projekttreffen, waren wir sehr erleichtert, eine Punkt-

landung bezüglich des Abschlusses hingelegt zu haben.

Resümierend ist zu sagen, dass es sich für jeden

Einzelnen und auch für unseren Praxispartner gelohnt

hat. Und wenn der ein oder andere unserer Projektgruppe

noch ein Thema für seine Bachelorthesis sucht, dann

kann er mit Sicherheit daran anknüpfen.

Frau Spinger, Projektauftraggeberin der Sächsi-

schen Aufbaubank: „Ich, als ehemalige BA-Studentin

(Jahrgang 1995), fi nde eine derartige Projektarbeit

insbesondere vor dem Hintergrund der Teamarbeit

fast „revolutionär“. Diese Team-Projektarbeit unter-

stützt das Ziel, Studium und Praxis eng miteinander zu

verknüpfen und ist sehr gut geeignet, die Studenten

auf das „Leben nach dem Studium“ vorzubereiten.

Aus meiner Sicht sollte die Team-Projektarbeit fester

Bestandteil des BA-Lehrplanes (mit abschließender

Prüfungsleistung) werden.“

Die Premiere zur Projektarbeit im neuen Bache-

lorjahrgang ist gut angelaufen und das Angenehme

für die Zukunft - das Modul „Entwicklungen der Bank-

wirtschaft“ lässt aufgrund seines breit angelegten

Charakters genügend Spielraum in jedem Jahr neue

Projektaufträge zu defi nieren.

Autorin

Dr. oec. Christine SchmidtLeiterin des Studienganges Finanzwirtschaft-BankStaatliche Studienakademie Dresden

KontaktHans-Grundig-Straße 25 in 01307 DresdenTel.:/Fax: 0351-44722-640/9640E-Mail: [email protected]

46 > 01/12 Treffpunkt BA 47> 01/12 Treffpunkt BA

Fachwissenschaft

Diese sind Folge des gegenseitigen Misstrauens der

Banken untereinander und des dadurch eingefrore-

nen Interbankenmarkts, welcher normalerweise diese

Funktion übernimmt. Das heißt, solange das zusätzliche

Geld nicht zu übermäßigen Nachfragewirkungen und

damit verbundenen Preissteigerungen führt, ist keine

erhöhte Infl ation zu befürchten. Sicherlich wandelt die

EZB mit dieser recht freigiebigen Geldpolitik auf einem

schmalen Grat. Sie muss einerseits genug Liquidität in

den Markt pumpen, um ihrer Aufgabe der Versorgung

der Volkswirtschaft mit Geld gerecht zu werden. Ande-

rerseits muss sie die Geldwertstabilität sicherstellen.

Doch was wäre die geldpolitische Alternative? War

es nicht die zu wenig freigiebige Geldpolitik, welche

den wirtschaftlichen Karren Ende der 1920er Jahre erst

richtig in den Dreck gefahren hat? Der Spagat gelingt

(bisher) bravourös, die Teuerung liegt aktuell minimal

über den anvisierten 2%. Selbst die von manchen

wieder herbeigesehnte „harte“ D-Mark war gemessen

an der Entwicklung der Verbraucherpreise weniger

wertstabil als es der Euro aktuell ist. Das heißt, den

Vertrauensentzug der EZB anzulasten, scheint auch

nicht gerechtfertigt. Woher rührt dann das Misstrauen?

Notwendigkeit politischer ReformenBei diesem Loblied auf unsere geldpolitische

Führung gilt es aber dem Refrain besondere Beach-

tung zu schenken. Die EZB kann nur Zeit kaufen! Zeit,

welche einerseits die Politik dringend benötigt, um

die maroden Staatsfi nanzen zu sanieren (Italien und

Griechenland) und anderseits die die Banken brauchen,

um ihre Bilanzen zu entlasten (Spanien). Hier liegt der

Hase im Pfeffer! Das Misstrauen resultiert aus dem

Zweifel an der Reformfähigkeit und -willigkeit der

kriselnden Eurostaaten.

Dabei stimmt mich ein Blick nach Italien optimis-

tisch. Das durch Berlusconi moralisch und ökonomisch

verwüstete Land ist Dank der staatlich eingeforderten

besseren Steuermoral und der schrittweisen Reduzie-

rung öffentlicher Verschwendung auf dem besten Weg

zu einem ausgeglichenen Budget. Der Blick nach Grie-

chenland lässt mich schaudern. Führungslos und mit

einer auf Blockade eingestellten Verwaltung taumelt

das Land am Abgrund.

Auf europäischer Ebene hat sich einiges getan.

Es wurde ein Fiskalpakt verabschiedet, welcher die

Implementierung von Verschuldungsgrenzen auf

Verfassungsebene vorsieht. Hierdurch ist eine höhere

Budgetdisziplin der Nationalstaaten zu erwarten. Die

nationale Umsetzung dieser Beschlüsse steht aber in

vielen Staaten der Eurozone noch aus.

Unterm Strich lohnt es sich politisch und öko-

nomisch für uns Deutsche in den Euro bzw. in die in

ökonomischen Schwierigkeiten steckenden Euroländer

zu investieren. Um die Erfolgschancen dieser Investiti-

onen zu erhöhen, ist es sinnvoll einige Bedingungen an

die Zahlungen zu knüpfen. Allerdings ist reines Sparen

allein, d.h. das unrefl ektierte Zusammenstreichen der

Staatsausgaben, sozial- und wirtschaftspolitischer Unsinn.

Strukturreformen und nachhaltige Investitionen sind

gefragt. Südeuropa hat sehr viel Sonne. Wir brauchen

viel Energie und haben das entsprechende Know-how.

Ließe sich daraus nicht was machen?

Neue Fachbuchreihe „Grundwissen für Holzingenieure“Ab Mai 2012 erscheint im Berliner LOGOS-Verlag die Buchreihe „Grundwis-

sen für Holzingenieure“. Als Herausgeber fungieren Prof. Hänsel und Dr. Linde

vom Studiengang „Holz- und Holzwerkstofftechnik“ der Berufsakademie in

Dresden. Ein wichtiges Anliegen der Herausgeber ist es, fachlich ausgewiesene

Autoren zu gewinnen und mit ihnen gemeinsam Bücher zu veröffentlichen,

die dem speziellen Anspruch an eine Berufsakademieausbildung standhalten.

Manche Fachbücher refl ektieren zwar den hohen Stand der Wissenschaften,

sind aber wenig für ein duales BA-Studium geeignet. Und manches Buch

gleicht eher einer Werbeschrift.

Es ist die Absicht der beiden Herausgeber, Bücher zu veröffentlichen, die

dem interessierten Leser eine kompakte Einführung in die jeweilige Proble-

matik geben und ihm gleichzeitig den konkreten Bezug zur Anwendung in der

berufl ichen Praxis aufzeigen. Dem Einsteiger werden sichere Grundkenntnisse

für die Anwendung im Studium und in der betrieblichen Praxis vermittelt

und für den erfahrenen Holzingenieur birgt das Buch viele Anregungen in

seinem berufl ichen Alltag. Insofern werden in diesen Fachbüchern konkrete

und praxisrelevante Beispiele behandelt, nachvollzieh- und nachnutzbar

beschrieben sein. Eine große Anzahl von Abbildungen und Beispielen wird

dabei die Anschaulichkeit erhöhen und das Verständnis erleichtern.

Die Anregungen und Erfahrungen für die Herausgabe der Fachbuchreihe

resultieren aus den langjährigen Erfahrungen in der praktischen Ausbildung

Studierender an der Berufsakademie in Dresden sowie aus verschiedenen

projektbezogenen wissenschaftlichen Arbeiten.

Beide Herausgeber veröffentlichen mit den ersten Bänden ihr jeweiliges

Buch. Die Bände werden im Mai 2012 erscheinen und sind über den Buchhandel

beziehbar. Im Band 1 wird die Problematik der methodischen Verbesserung

von Produkten und Prozessen (ISBN 978-3-8325-3100-3) behandelt. Der Band

2 behandelt die Programmierung von CNC-Holzbearbeitungsmaschinen für

die Stationärbearbeitung (ISBN 978-3-8325-3160-7).

Demnächst, d. h. noch in diesem Jahr, werden in dieser Fachbuchreihe

der Band 3 zum Thema „Fabrikplanung“ und der Band 4 zu „Strukturen und

Eigenschaften von Holzwerkstoffen“ erscheinen.

Autor

Dr.-Ing. Hans-Peter LindeDozent Holz- und HolzwerkstofftechnikStaatliche Studienakademie Dresden

KontaktHans-Grundig-Straße 25 in 01307 DresdenTel./Fax: 0351 44722-712/9530E-Mail: [email protected]

Den Rettungsschirmen zum Trotz lässt

uns die Euro-Krise nicht los. Im Gegenteil,

sie nimmt immer groteskere Formen an.

Jetzt will der Bundesrechnungshof die

Goldbarren der Bundesbank nachzählen

lassen (Handelsblatt vom 15.5.12), dass

auch ja kein Barren fehlt!

Dies zeigt uns zweierlei. Erstens geht es

jetzt ans Eingemachte und zweitens ist nicht

nur das Vertrauen zwischen den handelnden

Akteuren aus Politik und Wirtschaft stark

gestört, sondern auch das Vertrauen der wirtschafts-

politischen Protagonisten untereinander. Dass es um

unsere Wohlstandsgesellschaft nicht so gut bestellt ist,

würden wir Deutschen gar nicht merken, wenn es nicht

fast alltäglich eine neue Katastrophenmeldung zu lesen/

hören/sehen geben würde – „Weltuntergangsprogramm“

auf allen Kanälen sozusagen. Realwirtschaftlich geht

es uns glänzend: niedrigste Arbeitslosigkeit seit der

Wiedervereinigung, Rekordgewinne der Unterneh-

men und sogar die in den vergangenen Jahren sehr

zurückhaltenden Gewerkschaften fordern mit neuem

Selbstbewusstsein ein großes Stück vom Kuchen und

zwar mit Sahnehäubchen. Wenn doch da nur die hohe

Staatsverschuldung nicht wäre.

Politische und ökonomische ArgumenteAber heißt das jetzt, wie wir es sicherlich schon

lange gewusst haben, dass die Medien mal wieder

übertreiben? Natürlich tun sie das, dafür bezahlen wir

sie ja. Allerdings steckt auch ein nicht unerheblicher

wahrer Kern dahinter. Fahren Sie mal nach Portugal

oder Spanien, da gibt es gerade jede Menge günstige

Ferienhäuschen, nur leider keine Käufer. Das liegt

daran, dass ein Großteil der Einheimischen um ihre

Existenz bangt. Die Arbeitslosigkeit in Spanien beträgt

über 20%, die Jugendarbeitslosigkeit gar 50%. Wobei

der von marktliberalen Ökonomen vielgescholtene

Sozialstaat zumindest die ärgsten materiellen Folgen

abmildert und dadurch das Fass innergesellschaftlicher

Spannungen vor dem Überlaufen bewahrt.

Ein konsequenter Egoist respektive der homo

oeconomicus fragt sich natürlich, was ihn das angeht.

Politisch betrachtet, fördert die gemeinsame Währung

und der dadurch intensivierte europäische Binnenhandel

eine Verbesserung der innereuropäischen Beziehungen

und eine Zunahme der wechselseitigen Abhängigkeiten.

Das bedeutet, die Währungsunion ist einer langfris-

tigen Sicherung des friedlichen Zusammenlebens in

Europa sehr zuträglich. Die Politik war so erfolgreich,

dass wir Jüngeren es gar nicht mehr anders kennen.

Dies ist einerseits sehr schön aber andererseits auch

sehr gefährlich, da Selbstverständlichkeiten schnell

an Wert verlieren. Das kann ich auch gut in meiner

Lehrpraxis beobachten. Wenn ich in einer Diskussion

das Argument der innenpolitischen Stabilisierung und

Friedenssicherung anführe, ernte ich im besten Fall

skeptische Blicke und Kommentare.

Ökonomisch betrachtet, profi tiert Deutschland

sehr stark von der Eurozone. Unser Wohlstand gründet

auf unseren Exporterfolgen. Über die Hälfte unseres

Einkommens generieren wir aus der Produktion für

ausländische Märkte, fast die Hälfte davon geht nach

Europa. Des Weiteren verhindert die Mitgliedschaft

in der Eurozone, deren Gesamtleistungsbilanz leicht

negativ ist, die Aufwertung unserer Währung. Hätten

wir noch bzw. wieder eine nationale Währung würde

diese aufgrund des hohen deutschen Leistungsbilanz-

überschusses stark aufwerten

und damit unsere Exporterfolge

und unseren Wohlstand gefähr-

den. Das heißt, der Euro sichert

unsere ausgezeichnete interna-

tionale Wettbewerbsfähigkeit.

Aufgrund der beschriebenen

Abhängigkeiten betreffen uns die

ökonomischen Schwierigkeiten

der südeuropäischen Staaten

eher langfristig und indirekt,

was erklärt weshalb wir davon (noch) nichts spüren.

Berechtigter Vertrauensmangel?Womit wir uns Punkt zwei, dem geschwundenen

Vertrauen, zuwenden können. Dieses ist aus zwei

Gründen besonders schwerwiegend. Erstens, die Wie-

derherstellung enttäuschten Vertrauens ist aufwendig

und zeitintensiv. Zweitens, Vertrauen ist essentiell für

das Funktionieren unserer modernen Volkswirtschaft.

Das liegt an der hochgradigen Arbeitsteilung aufgrund

der fortschreitenden Spezialisierung, welche ein

Zwischentauschmittel, sprich unser Geld, unabding-

bar macht. Nun hat sich Geld in den letzten Jahren

weitestgehend entstoffl icht und dort, wo physische

Transaktionen stattfinden, werden bunt bedruckte

Schuldscheine, ohne direkten materiellen Gegenwert,

verwendet. Denn seit dem Scheitern des Bretton Woods

Abkommens 1973 resultiert der Wert des Geldes nicht

mehr aus dem dahinter stehenden Goldwert. Statt-

dessen ergibt er sich aus der relativen Knappheit der

Geldmenge in Relation zur vorhandenen Gütermenge

und aus dem Vertrauen in die geldpolitische Führung

durch die Europäische Zentralbank (EZB). Aber liegt hier

die Ursache des akuten Vertrauensmangels internati-

onaler Investoren in den Euro?

Die Entstoffl ichung des Geldes bereitet den Investo-

ren sicherlich kein Kopfzerbrechen. Sie ist international

gängige Praxis. Bleiben noch mögliche Zweifel an der

EZB. Diese hat in den vergangenen Monaten, langfristig

und gegen Sicherheiten fragwürdiger Bonität, ca. 1.000

Mrd. € an Zentralbankgeld ausgegeben. Viele befürchten

nun eine stark infl ationäre Entwicklung und bangen um

ihr Vermögen. Dabei folgt ihre Argumentation der Logik

„mehr verfügbares Geld bei konstanter Gütermenge gleich

höhere Preise“, d.h. Infl ation. So einfach ist es jedoch

nicht. Die EZB will mit diesen großzügigen Geldspritzen

vor allem Liquiditätsengpässe vermeiden und eine zu

restriktive Kreditvergabepraxis der Banken verhindern.

Quo vadis Europa? Eine Polemik

Autor

Dipl.-Vw. Steffen EliasNebenberufl icher Dozent insbesondere im Bereich Geld & Währung und WirtschaftspolitikStaatliche Studienakademie Dresden

KontaktHans-Grundig-Str. 25 in 01307 DresdenE-Mail: [email protected]

48 > 01/12 Treffpunkt BA 49> 01/12 Treffpunkt BA

Fachwissenschaft

zu teuer!“ und „Die Konkurrenz ist doch preiswerter!“

um? Welche Fähigkeiten besitzen sie, im Zuge der

Auftragserlangung und der Rechnungserklärung, das

Preis-Leistungsverhältnis in ein positives Licht zu rücken

und kundenseitige Preisschocks zu vermeiden? Wie

gelingt es, dass Preise erst gar nicht zum Gegenstand

des Verkaufs- oder Beratungsgespräches werden?

In der Preisforschung haben sich immer wieder

neue Methoden und Techniken herauskristallisiert,

die Berater und Verkäufer in der Preisdurchsetzung

unterstützen können. Die Abbildung 2 fasst dieses

Know-how in einem Baukasten der professionellen

Preisgesprächsführung zusammen. Sein situations-

adäquater Einsatz im Kundenkontakt verhilft zu mehr

Verkaufserfolg durch Preiskompetenz:

In der aktuellen Veröffentlichung „10 fabelhafte

Regeln, Preisgespräche erfolgreich zu navigieren.“

sowie im Buch „Preise im Servicegeschäft erfolgreich

durchsetzen“ (2010) erfahren Sie mehr darüber, wie

Preisgespräche kompetent und souverän geführt werden

können. Ferner liefert das Buch mit dem Preis-Kompass

ein praktikables Instrument zur Wettbewerbsanalyse

und führt in die Theorie und Praxis der kostenorien-

tierten Preisbildung ein.

LiteraturDeckow, F.: 10 fabelhafte Regeln, Preisgespräche erfolgreich zu navigieren, 2. Aufl age, D.D.V.M. Verlag, Claußnitz, 2012.

Deckow, F.: Preise im Servicegeschäft erfolgreich durchsetzen, München, 2010.

Diez, W.: Automobilmarketing. Navigationssysteme für neue Absatzstrategien, 5. Aufl age, Landsberg/Lech, 2006.

Diller, H.: Preispolitik, 4. Aufl age, Stuttgart, 2008.

Grey Strategic Planning: Smart Shopping. Erste Spuren einer neuen Konsumenten-Haltung, in: Marketing Journal, Heft 1, 1996, S. 10-12.

Jung, H.: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 10. Aufl age, München/Wien, 2006.

Lüders, Ch.: Im Armani zum Aldi. Das Sparbuch für Lebens-künstler und Genießer, Frankfurt/M., 2005.

Siems, F.: Preismanagement. Konzepte – Strategien – Instru-mente, München, 2009.

Abbildung 2: Der Baukasten erfolgreicher Preisgesprächsführung (Quelle: Deckow, 2012, S. 21)

Autorin

Prof. Dr. Frauke DeckowLeiterin des Studienganges Mittelständische WirtschaftStaatliche Studienakademie Glauchau

KontaktKopernikusstraße 51 in 08371 GlauchauTel.:/Fax: 03763 173-133/161E-Mail: [email protected]

Was ist das für eine Welt, in der die „Geiz ist Geil!“

und die „Wir hassen teuer!“ – Mentalitäten glorifi ziert

werden, in der Schnäppchenjäger wie „Im Armani zum

Aldi“ angesagt sind und in der am Wochenende in den

Factory Outlet gefahren wird, um diverse Markenklei-

dung zur Hälfte des Ladenverkaufspreises zu erobern.

In was für einer Welt leben wir, in der es als besonders

clever gilt, seine Reifen bei eBay zu ersteigern und in

der diejenigen Kunden, die nicht auf den Preis achten

bereits medial als „…schön blöd“ abgestempelt werden.

Woran liegt es, dass Kunden anscheinend von Tag

zu Tag preissensibler, wenn nicht sogar preisaggressiver

werden und ihre Ausgaben – branchenübergreifend –

auf den Prüfstand stellen? Selbstkritisch hinterfragt,

ist diese Tatsache hausgemacht, d.h. durch die Unter-

nehmen selbst verursacht. Die Fakten:

FAKT 1Wo man hinschaut Preiskampfstrategien der Super-

lative. Jede Woche ein neues Schnäppchen, gepaart mit

einer unmissverständlich sprachlichen Etikettierung

des Preises (z.B. Knüller-, Sonder- oder Vorteilspreis,

Preisfasten, Preishammer, Preisschnäppchen, Gele-

genheitspreis, Preisoffensive oder Preisgipfel). Hinzu

kommt der gezielte Einsatz preisoptischer Maßnahmen:

Über 73 Prozent aller Discountpreise enden auf die

Endziffer 9 (z.B. 9,90 €). In der Preispsychologie wird

von gebrochenen Preisen gesprochen, die aufgrund des

Preisfi gureneffektes die Preisanmutung des Kunden

positiv beeinflussen und infolge dessen stärkere

Absatzeffekte versprechen. Neben gebrochenen Prei-

sen werden Konsumenten zudem durch den gezielten

Einsatz von Mondpreisen, durchgestrichenen Preisen

und Rabattierungen zu mehr Preissensibilität erzogen.

FAKT 2Der Wertewandel bewirkt sein Übriges. Kunden

von heute sehen sich stärker als jemals zuvor kon-

kurrierenden Bedürfnissen gegenüber. Da verspricht

nicht mehr allein der mobile Markenuntersatz das

gewünschte Lebensglück: Erlebnis-, Reise-, Mode-,

Wohn-, Technik- und Sportwelten wollen finanziert

sein und machen den Geldbeutel – in Zeiten sinkender

Realeinkommen – schmaler.

FAKT 3Und so verwundert es nicht, immer häufiger

auf den sog. „Smart Shopper“ zu treffen. Er kauft

zwar markenloyal, muss aber nicht unbedingt einer

bestimmten Marke treu sein. Vielmehr ist er äußerst

preissensibel und versucht, dass beste Markenangebot

zum besten Preis zu erhalten. Die brachenübergreifend

abnehmenden Marken- und Händlerloyalitäten sind

somit nicht unbedingt zufriedenheits-, sondern in

erster Linie preisbedingt zu erklären.

Im Ergebnis eröffnet die „unternehmerische

Eigenkreation“ des preissensiblen Kunden existenzielle

Preisfallen. Stellt sich die Frage, wo des Rätsels Lösung

liegt, aus diesen Preisfallen herauszukommen oder

besser noch, gar nicht erst hineinzugeraten?

Des Rätsel`s Lösung liegt in einer 3-stufigen

Preisbildung (Abbildung 2), die zwar in der einschlä-

gigen Fachliteratur durchweg etabliert ist, die in ihrer

Umsetzung aber oftmals vor dem operativen Tages-

geschäft kapituliert.

Die kostenorientierte Preisbildung hat zum Ziel,

langfristig kostendeckende und renditewirksame

Preise – oft unter dem Preisdruck der Konkurrenz – zu

kalkulieren. Sicherlich können Preisforderungen unter

bestimmten Bedingungen (z.B. zur Auftragserlangung)

auch kurzfristig allein die variablen Kosten decken. Lang-

fristig schnappt die Preisfalle allerdings zu, wenn durch

die Preiskalkulation die Deckung der fi xen Kosten und

die Gewährleistung des unternehmerischen Gewinnes

nicht sichergestellt sind. Die Kompetenz im Umgang mit

den bewährten Verfahren der Unternehmensrechnung

entscheidet darüber, wie erfolgreich kostenorientierten

Preisfallen ausgewichen werden kann.

Die wettbewerbsorientierte Preisbildung hat

zum Ziel, das aktuelle Preisgebaren der Konkurrenz

zu kennen und die Preisforderungen an denen der

Mitwettbewerber zu orientieren. Zugegeben, eine

aufwendige Angelegenheit, denn Einzelpreise, Kon-

ditionen, Rabatte, Liefer- und Zahlungsbedingungen

wollen im Tagesgeschäft kontinuierlich recherchiert

sein. Die wettbewerbs-orientierte Preisfalle schnappt

jedoch zu, wenn dieses Wissen im Preisgespräch nicht

abrufbar ist. Weder wird man auf Preiseinwände hin

sachlich und kundenorientiert reagieren können, noch

kann Preisgesprächen präventiv vorgebeugt werden,

indem scheinbare Preis- “Nachteile“ durch ein „Mehr“

an Leistung herausgestellt werden.

Die kundenorientierte Preisbildung hat schließlich

zum Ziel, dem Preisverhalten einzelner Kundensegmente

auf den Grund zu gehen, indem das Preisinteresse, die

Preiswahrnehmung und die Preisbeurteilung dieser

Kundensegmente analysiert werden. Mangelt es im

Preisgespräch an diesbezüglichem Wissen, schnappt

die kundenorientierte Preisfalle zu, indem betriebswirt-

schaftlich „gesund kalkulierte“ sowie wettbewerbsfähige

Preise letztlich nicht durchgesetzt werden.

Insbesondere die Kompetenz zur Preisgesprächs-

führung stellt mit Blick auf die Erlangung eines posi-

tiven Preisimages eine entscheidende Hürde dar: Wie

setzen Verkäufer, Berater oder Vertriebler – auch

höhere – Preise durch? Wie gehen sie souverän mit

Rabattfragen und den Kundeneinwänden „Das ist mir

Verkaufserfolg durch PreiskompetenzWege aus der Preisfalle

Abbildung 1: Die Wege aus der Preisfalle (Quelle: Deckow, 2010, S. 17)

50 > 01/12 Treffpunkt BA

Treffen Sie uns vor Ort! Wir sind im 2. Quartal 2012 auf folgenden Bildungs- und Fachmessen:21.-23. September 2012: Der Studiengang Agrarmanagement stellt sich vor auf

der AGREDA - 10. Agrar-, Erzeuger- und Verbrauchermesse in Elsterwerda, Messe in

Elsterwerda Parkplatz Hoffmann Möbel GmbH.

Nähere Informationen in Kürze auf www.ba-dresden.de sowie im Veranstaltungs-

kalender unter www.elsterwerda.de

22.-23. September 2012 – mit dem Gemeinschaftsstand der Berufsakademie Sachsen

auf der Messe „horizon“ in der Kongresshalle Leipzig von 10 bis 16 Uhr. Eintritt frei

Nähere Informationen unter www.horizon-messe.de

29. September 2012 – IHK-Bildungsmesse in Dresden „19. Aktionstag Bildung“ IHK

Bildungszentrum Dresden, Mügelner Str. 40 in 01237 Dresden von 10:00-16:00 Uhr.

Stand Nr.: 305, Eintritt frei.

06. Oktober 2012 - Berufsfi ndungs- und Hochschulmesse 2012 - Agentur für Arbeit

Halberstadt

10. November 2012 – Hochschultag im BIZ der Agentur für Arbeit Pirna

24. November 2012 – mit dem Gemeinschaftsstand der Berufsakademie Sachsen

auf der Messe „stuzubi“ in Berlin, Postbahnhof - Straße der Pariser Kommune 8 in

10243 Berlin. Nähere Informationen unter www.stuzubi.de

Ausbildungsmesse Erzgebirge 2012 - Das breite Spektrum der Ausbildungsmög-

lichkeiten im Dualen System sowie praxisnahe Studienmöglichkeiten stehen dabei

im Mittelpunkt der Messen. Nähere Informationen in Kürze auf www.ba-dresden.de

22. September in Annaberg-Buchholz in der Silberlandhalle

29. September in Stollberg in der Dreifeldsporthalle

13. Oktober in Aue in der Dreifeldsporthalle des BSZ Erdmann Kircheis

Darüber hinaus besuchen wir weitere regionale Hochschultage in Gymnasien, Berufs-

bildungszentren der Arbeitsagenturen und (Aus)Bildungsmessen in Sachsen. Nähere,

aktuelle Informationen unter www.ba-dresden.de

28. SEPTEMBER 2012 – Feierliche Exmatrikulation und Absolventenball der Matrikel 2009

Am 28.09.2012 werden ca. 300 Studentinnen und Stu-

denten der Matrikel 2009 feierlich exmatrikuliert. Die

feierliche Übergabe der Diplom- und Bachelorzeugnisse

fi ndet in diesem Jahr im Rundkino, Prager Straße statt.

Im Anschluss daran krönt ein gemeinsamer Absol-

ventenball der Studiengänge im Ball- und Brauhaus

Watzke den Abschluss des Studiums. Dieser wurden

von den Studentenvertretern organisiert. Damit der

Abschlussball für alle Beteiligten der Höhepunkt des

Studiums wird, bitten wir, die Absolventen, um fi nanzi-

elle Unterstützung mittels eines kleinen Geldbeitrages

(Spende). Als Dankeschön drucken wir auf Wunsch gern

Ihr Firmenlogo auf die Eintrittskarten oder legen Ihr

Werbematerial auf den Tischen aus.

Die Studenten des Matrikel 2009 möchten die Gelegen-

heit nutzen, Ihnen als Praxispartner für die Begleitung

und Unterstützung beim Erreichen des Studienzieles

zu danken!

Für die wohlwollende Prüfung unseres Anliegens

und die damit verbundene fi nanzielle Unterstützung

bedanken wir uns im Voraus!

Bitte spenden Sie auf folgendes Konto:

Kontoinhaber: Staatliche Studienakademie DresdenKTO: 3120234760, BLZ: 850 503 00Ostsächsische Sparkasse DresdenVerwendungszweck: Spende Absolventenball Matrikel 2009

Die Ausstellung einer Spendenbescheinigung ist auf

Anfrage möglich.

Bei Fragen können Sie sich gern an Karina Tanneberger

(Tel.: 0176 34600528 oder karinaklinke1984@hotmail.

com) wenden.

Wir danken Ihnen für die Unterstützung!Studentenvertretung, Matrikel 2009

Wissenschaftliche Tagungen am Studiengang Holz- und Holzwerkstofftechnik

In den vergangenen fünf Jahren konnte der Stu-

diengang Holz- und Holzwerkstofftechnik im Rahmen

verschiedener Projekte im Bereich des Technologie-

transfers in die Industrie bzw. das Handwerk sowie

der Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen

seine ingenieurwissenschaftliche Leistungsfähigkeit

unter Beweis stellen und weiterentwickeln. Ausdruck

der gewonnen Reputation ist u.a., dass zwei wichtige

holztechnologische Fachtagungen im Jahr 2012 an der

Berufsakademie stattfi nden bzw. bereits stattgefunden

haben. Vom 29. Bis 30. März 2012 war die Berufsakademie

Gastgeber des 15. Holztechnologischen Kolloquiums,

das traditionsgemäß vom Institut für Holz- und Papier-

technik der TU Dresden veranstaltet wird.

Thematisch befasste sich die Tagung mit einem

breiten Themenspektrum. Ausgehend von Fragen des

Holzeinschlags und der Holzverarbeitung in Deutsch-

land über Probleme der Holzwerkstoffentwicklung und

-herstellung bis hin zur Bearbeitung und Veredlung

von Holz und der Holzwerkstoffe, wurden von der

angewandten bis zur Industrieforschung verschiedene

Arbeiten vorgestellt.

Der Studiengang selbst war fachlich in kollektiven

Vorträgen zu folgenden Themen vertreten: „ Einfl uss

verschiedener mechanischer Holzbearbeitungsverfahren

auf die Verklebungsgüte von Buchenholz“ (Prof. Hänsel

in Kooperation mit der ETH Zürich) sowie „Betrachtung

von Prozessparametern beim Laserstrahltrennen von

Sandwichplatten“ (Dr. Linde in Kooperation mit der

TU Dresden).

Im Rahmen von Laborrundgängen zeigten sich die

Konferenzteilnehmer von der an der Berufsakademie

vorhandenen Maschinen-, Prüf- und Messtechnik

begeistert. Spontane fachliche Diskussionen bis hin zu

Möglichkeiten einer Zusammenarbeit bei der Lösung

aktueller technischer Probleme wurden erörtert, erste

Projektideen konnten formuliert werden. Dazu zählt

in der Folge beispielhaft eine Kooperation mit dem

IPA Fraunhofer Institut Stuttgart zur Modellierung

und Optimierung der UV-Härtung komplexer Bauteile.

Besonders Vertreter der Industrie bezeichneten das

Konzept einer praxisnahen und dennoch wissenschaft-

lichen Ingenieurausbildung, wie sie an der Berufsaka-

demie gelebt wird, als ausbauwürdig und notwendig

für die Wirtschaft.

In der Zeit vom 28. bis 29.11.2012 kann die Berufsaka-

demie weiterhin die Teilnehmer der 9. Internationalen

Möbeltage als Gäste begrüßen. Veranstalter ist das

Institut für Holztechnologie Dresden, Co-Veranstalter

die BA Sachsen. Die Tagung steht unter der Überschrift

„Demografi scher Wandel – veränderte Kundenanforde-

rungen“ und wird Vertreter aus Wissenschaft, Industrie

und Handel zusammenführen, um die Herausforderun-

gen interdisziplinär entlang der Wertschöpfungskette

zu diskutieren. Kombiniert ist diese Veranstaltung mit

einem Karriere-Treff, zu dem auch Studenten der TU

Dresden sowie der Hochschule für nachhaltige Ent-

wicklung (HNEE) eingeladen sind.

Autor

Prof. Dr.-Ing. habil. Andreas HänselLeiter des Studienganges Holz- und HolzwerkstofftechnikStaatliche Studienakademie Dresden

KontaktHans-Grundig-Straße 25 in 01307 DresdenTel.:/Fax: 0351-44722-531/9530E-Mail: [email protected]

Ausblick: Heft 02/2012: Unser Versprechen — Bildung, die aufgeht!Wie können wir auch in Zukunft sicherstellen, dass wir unseren Studierenden Bildung

mitgeben, die aufgeht? Wie können wir dem Umstand, „dass Studierende .. Hoch-

schulen auch aufsuchen, weil sie ein spezifi sches Milieu und eine Ausprägung von

Stil und Habitus mit ihnen verbinden ... [, dass] Studium als soziale Praxis ... mehr

und anderes [ist] als die Summe der vermittelten Wissensbestände und Qualifi ka-

tionen“ gerecht werden; an der Berufsakademie Sachsen im Allgemeinen und an

der Staatlichen Studienakademie Dresden im Besonderen? Das sind die zentralen

Fragestellungen, mit denen wir uns im zweiten Heft des diesjährigen »Treffpunkt BA«

auseinandersetzen werden. Dafür sind ganz unterschiedliche Szenarien denkbar: Von

der einfachen Fortschreibung des Bestehenden bis hin zu wirklich „quergedachten“

Alternativen. Wir sind an allen Perspektiven und Standpunkten interessiert: Wie

können und sollten wir unsere Studienangebote weiterentwickeln? Wie werden wir

exzellent in dem was wir tun, wie sichern wir Exzellenz in der Lehre? Wie fördern

wir das studentische Leben in unseren Häusern? Usw. usw. Wie breit wir unsere

Überlegungen angelegt wissen wollen, zeigen Ihnen einige ausgewählte Schlag-

worte, deren Spektrum Sie gern um Ihre Gedanken und Ideen erweitern können:

Technologietransfer, Studienorganisation, Studium Generale, Masterstudium, Wei-

terbildung, Qualitätssicherung, Internationalisierung, unterschiedliche Szenarien

wettbewerbsfähiger Organisationsstruktur(en) der Berufsakademie Sachsen.

Darüber hinaus sind selbstverständlich spannende Beiträge aus den bekannten

Rubriken „Studiengeschehen“, „Quo Vadis“ - Absolventen berichten über ihren

Weg nach dem BA-Studium usw. gern willkommen.

Redaktionsschluss: 31. August 2012Das „Call for Papers“ für Heft 2/2012 können Sie in Kürze unter

www.ba-dresden.de abrufen.

>

TREFFPUNKT BA Zeitschrift der Berufsakademie in DresdenHans-Grundig-Straße 2501307 Dresden

Telefon: 0351 44722-0E-Mail: [email protected]: www.ba-dresden.de

>>Impressum6. Jahrgang, 1. Ausgabe ISSN: 1864-7863

HerausgeberDer DirektorProf. Dr.-Ing. D. Kröppelin (kr)Berufsakademie Sachsen, Staatliche Studienakademie Dresden

RedaktionFranziska Wels, M.A. (fw), Dr. Thomas Grassmann (tg),

KontaktHans-Grundig-Straße 25 in 01307 DresdenE-Mail: [email protected]/Fax: 0351 44722-203/299

Korrektorat:sui generis - Sprachenservice für Englisch und Deutsch, Meike Möller

Design/SatzPI | IMAGE | AGENTURSchönherrstraße 8 in 09113 Chemnitz

Fotos: Titelfoto: Lothar Sprenger, Dresden, Foto S. 15 : Lothar Sprenger, Dresden, fotolia, eigene Bestände

Druck: Druckerei Wagner GmbH, Siebenlehn

Druckaufl age: 3.500

Erscheinungsort: Dresden

Erscheinungstermin: zweimal jährlich

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