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Jeder Mensch besitzt eine unverlierbare Würde, die sich nicht am Nutzen misst. Er ist eine...

Date post: 06-Apr-2015
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Jeder Mensch besitzt eine unverlierbare Würde, die sich nicht am Nutzen misst. Er ist eine einmalige unverwechselbare und nicht austauschbare Person. So ist er auf seine eigene Weise zur Nachfolge Jesu berufen und darf, kann, muss sich einsetzen für Versöhnung und solidarisches Handeln.
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Page 1: Jeder Mensch besitzt eine unverlierbare Würde, die sich nicht am Nutzen misst. Er ist eine einmalige unverwechselbare und nicht austauschbare Person. So.

Jeder Mensch besitzt eineunverlierbare Würde, die sich nicht am Nutzen misst. Er ist eine einmaligeunverwechselbare und nicht austauschbare Person.

So ist er auf seine eigene Weise zur Nachfolge Jesu berufen und darf, kann, muss sich einsetzen für Versöhnung und solidarischesHandeln.

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Demenz und gutes Leben

Stuttgart Rohr 18.10.2014

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Faktoren des demografischen Wandels

• Anstieg der Lebenserwartung ( bis zu 120 / 125 Jahre)• Abnahme der Geburtenhäufigkeit• Zunahme des Generationenabstandes ( Spätgeburten)• Erhöhung des Durchschnittalters der Bevölkerung• Der langfristige Trend von der Pyradmide zur Tonne

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Faktoren des sozialen Wandels

• Singlehaushalte steigen, Individualisierung der Lebensstile

• Wandel im Berufsleben, Flexibilität, Mobilität, Stetigkeitsverlust

• Zunehmende materielle Differenziertheit• Wandel der Geschlechterrollen• Virtualisierung der Kultur

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Entwicklungsprognose bezüglich Alzheimer/ Demenzdiagnose

• Zur Zeit leben in der BRD 1,4 Millionen Menschen mit der Diagnose Demenz / Alzheimer

• Nach neusten Kenntnisstand wird sich diese Zahl bis 2030 weltweit verdoppeln

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Auswirkungen dieses Wandels mit Blick auf Demenz

• Zunehmendes Wissen über Demenz• Steigende Angst vor Erkrankung• Rückgang der häuslichen Betreuung• Pflegeproblem• Intensiver Kostenfaktor• Steigender Bedarf an seelsorgerischen Begleitung der

Betroffenen, aber auch der Pflegenden ( Mitarbeiter und Angehörige)

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Angstfaktor Demenz / Alzheimer

• Gunther Sachs hat sich das Leben genommen, da er befürchtete an Alzheimer erkrankt zu sein.

• Lieber tot als dement.• Die Diagnose ist sterben auf Raten.• Die Forschung muss unbedingt ein Mittel dagegen

entwickeln.• Alzheimer ist ansteckend, oder vererblich…..

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War das immer so?• König Lear:

“ Spottet mich bitte nicht! Ich bin ein ganz törichter, einfältiger, alter Mann, achtzig und mehr, nein keine Stunde mehr, und auch nicht weniger! Offen gesagt ich fürchte, ich bin nicht ganz bei Trost. Ich glaub, ich sollt euch kennen und den Mann da, doch ich bezweifle es, denn ich weiß gar nicht, wo ich hier bin und kann mich bei aller Mühe nicht erinnern an die Kleider; und ich weiß auch gar nicht wo ich in der Nacht war. Lacht mich nicht aus.

• Imanuel Kant: • Mit dem Alter nimmt Urteilskraft und Genie ab. Hab den Mut dich des Verstandes zu

bedienen.

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Wenn sie heute leben würden?

• Ihnen würde heute die Diagnose Demenz oder Alzheimer gestellt werden.

• Sie wären krank• Sie bekämen Medikamente• Sie würden therapiert• Sie wären eine Belastung für die Sozialversicherungen

und der Gesellschaft

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Was ist geschehen?

• 1910 wurde eine neue Krankheit namens Alzheimer benannt

• Ein Imperium entsteht• Forscher und Pharmaindustrie versprechen den Sieg

gegen diese Krankheit• Immer neue Medikamente werden auf den Markt

gebracht• Es werden Unsummen verbraucht

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Neue Siege?

• Alzheimer bei Mäusen geheilt• Eine schrumpfende Nase kann auf Alzheimererkrankung

deuten• Farbstoff in Wildpflanze stoppt Alzheimer• Alzheimerfliegen mit Lithium geheilt• Raucher, Kurzbeinige, Fettleibige sind besonders

gefährdet…….

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Auswirkungen

• Wirtschaftsfaktor• Forschung, Pharmaindustrie• Büchermarkt• Fort und Weiterbildungssektor• Alzheimer kommt aus der Tabuzone• Angst der Menschen vor dieser Krankheit wächst und

wird teilweise geschürt

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Demenz wird ein Teil unseres Alltagsleben werden

• Es werden immer mehr• Demenz/ Alzheimer ist individuell• Ansätze für Inklusion werden verfolgt-

Demenzfreundliche Kommune, Allianzen für Menschen mit Demenz werden geschlossen

• Teilhabe, Begegnung, soziale Kontakte werden ermöglicht

• Entpathologisierung und eine neue Sprache sind im Werden

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Was brauchen Menschen zum Wohlbefinden?

• Das Gefühl etwas Wert zu sein

• Das Gefühl gebraucht zu werden, etwas tun zu können

• Das Gefühl mit anderen in den Kontakt zu treten

• Das Gefühl von Hoffnung zu haben, Urvertrauen haben zu dürfen

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Was brauchen Menschen zum Leben?

• Liebe• Identität• Sinn• Trost• Bindung• Einbeziehung • Beschäftigung

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Förderung der Lebensqualität

• So viel Normalität, wie irgend möglich• Niederschwellige Angebote, Tagesbetreuung• Validation• Basale Stimmulation• Angebote für pflegende Angehörige• Neue Erfassungsmethoden der Wohlbefinden und

Lebensqualität ( Hilde, ALeWo )

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Was können wir von ihnen lernen?

• Entschleunigung des Alltags• Langsamkeit• Emotionalität leben• Genau wahrnehmen im hier und jetzt• Es ist nichts so wie es scheint• Versöhnlich leben

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Leitbilder für Menschen mit Demenz• Nehmt mich in meiner mir eigenen Würde wahr und geht

respektvoll mit mir und meiner Wirklichkeit um• Sucht mich auf, seht mich an, sprecht mit mir und hört

mir zu. Nehmt mich in eure Mitte, begegnet mir unvoreingenommen

• Lasst mir Freiheit in meinem Handeln, ich kann noch Vieles. Begleitet mich in meinem Sein – es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen.

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• Schenkt mir euren Glauben, nicht eure Angst. Auch ich befinde mich in der Nachfolge Jesu, auch durch mich hört ihr Seine Stimme

• Respektiert meinen Willen und nehmt mein „Ja“ und mein „Nein“ ernst.

• Ich bin wie Ihr ein von Gott geliebter und gewollter • Mensch. Bitte nehmt mich in Seiner Liebe an.

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Demenz und gutes Leben• Wenn wir uns einlassen auf die Herausforderung, die

diese Krankheit an uns alle stellt, ist ein gutes Leben möglich.

• Schärfen wir die Sinne positive Veränderungen wahrzunehmen.

• Nehmen wir uns Zeit, lassen wir uns auf das Gegenüber ein ohne zu interpretieren, zu urteilen, zu bewerten.

• Geben wir unseren Seelen die Chance sich zu begegnen, wenn es auch manchmal unmöglich erscheint.

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Jeder Mensch besitzt eineunverlierbare Würde, die sich nicht am Nutzen misst. Er ist eine einmaligeunverwechselbare und nicht austauschbare Person.

So ist er auf seine eigene Weise zur Nachfolge Jesu berufen und darf, kann, muss sich einsetzen für Versöhnung und solidarischesHandeln.


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