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Japan 2010 - mandolinenorchester.files.wordpress.com · Text Tim Cappelmann Oh, wie schön ist...

Date post: 28-Oct-2019
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Japan 2010 - Die Reise meines Lebens - Im Zauber der Töne Beitrag aus dem Lufthansa Magazin 12/10 Seite 62
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Japan2010

- Die Reise meines Lebens -

Im Zauber der TöneBeitrag aus dem

Lufthansa Magazin 12/10 Seite 62

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Text Tim Cappelmann

Oh, wie schön ist PanamaTropical island paradise

Wo selbst die Strände blenden Auf unserem Weg durch die Karibik segeln wir am San-Blas-Archipel vorbei, einer Inselgruppe vor Panamas Küste. Wir werden seekrank, aber nur kurz, wechseln uns am Ruder ab, auch nachts, und hören Manu Chao, weil der elfjährige Kapitänssohn dazu gern tanzt: „Mama was queen of the mambo, Papa was king of the Congo“ … Wir ankern vor einer der über 350 Inseln und treffen dort die Kuna Yala, die Ureinwohner. Mit ihnen tauschen wir Brot gegen Reis, wir staunen so sehr über sie wie sie über uns – und verstehen uns mit Händen, Mimik und viel Lachen. Einer zeigt uns die Fernsehantenne auf seiner Hütte, mit der er auf einem kleinen TV Fuß-ballspiele empfängt, ein verrosteter Generator liefert den Strom. Vielleicht ist er der Häuptling, vermuten wir. Und liegen falsch: Die Kuna leben im Matriarchat. Es heißt, sie glauben, ein Oktopus hat die Welt gegründet. Irgendwie versteht man das hier. Der Sandstrand ist so weiß, dass er blendet. Außer uns ist niemand da. Nur Palmen, Wellen, Muscheln, Schildkröten. Ich tauche ins Meer und fühle mich frei.

Looking forward to a swim Sailing through the Caribbean, we come across the San Blas archipel-ago off the Panama coast. We are seasick, but that soon passes, so we take turns at the helm, listening to Manu Chao (“Mama was queen of the mambo, Papa was king of the Congo…”) Dropping anchor at one island, of which there are more than 350, we encounter the native Kuna, with whom we trade our bread for rice, gesturing and laughing in an attempt to communicate. One man shows us the antenna on his hut. He uses it to receive soccer games on a small TV powered by a rusty generator. We assume he’s the chief, but we’re wrong. The Kuna live in a matriarchal society. They supposedly believe that the world was created by an octopus. Sounds plau-sible here somehow. The beach is so white it’s daz-zling and there’s nothing but palms, seashells and turtles. I dive into the water, feeling liberated.

Die Welt ist doch genugThe world is enough

Wo vor Panama die Freiheit grenzenlos ist. Warum Kopfschmerzen am Kilimand-scharo glücklich machen. Wie man seine persönliche Kubakrise meistert und Musik zur gemeinsamen Sprache wird. Wir lassen Mitglieder der Redaktion des Lufthansa Magazins erzählen. Sie alle berichten von der Reise ihres Lebens

Find out what freedom feels like off the coast of Panama, why a headache can lead to happiness on Mount Kilimanjaro, how a day on the beach in Cuba went awry and how music broke down cultural barriers far from home. Lufthansa Maga-zin staff describe the journey of their life

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Lufthansa Magazin 12/10

5352 Travel Entdeckungen

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Text Gunnar Herbst

Im Zauber der TöneThe language of music

In Japan ließen wir Musik sprechen Diesen Sommer in Japan. Ich bin als Klarinettist mit einem Amateurorchester auf Konzertreise. Knapp zwei Wochen lang, nach Kyoto und Takamatsu, Nara und Osaka. Wir wohnen im Gästehaus einer Universität, im Tempel, bei Familien. Und obwohl uns die Gastgeber sehr herzlich empfangen, füh-len wir uns wie auf einem fremden Planeten. Die Sprache? Unverständlich. Die Schrift? Rätselhaft. Das Essen? Wirft Fragen auf, deren Antworten wir gar nicht erst wissen wollen. Aber das spielt alles keine Rolle mehr, sobald wir mit dem Orchester der Tezukayama High School in Nara proben, darunter Stücke von Arrigo Cappelletti und Dora Pejačević. Zusammen besuchen wir auch den Tempel Todaiji in Nara (links), das größte Holzge-bäude der Welt. Am Ende unserer Reise geben wir ein gemeinsames Konzert. Und der Zauber wirkt: An diesem Abend sprechen wir dieselbe Sprache, Japaner wie Deutsche. Die Sprache der Musik. A magical moment far from home Last sum-mer I took my clarinet to Japan and toured with an amateur orchestra for almost two weeks. We visit-ed Kyoto, Takamatsu, Nara and Osaka, staying the night in university guest houses, temples, with Jap-anese families. Our hosts were very welcoming, but we felt like we had landed on another planet. The language? Incomprehensible. The writing? Baffling. The food? A mystery we didn’t necessarily want solved. But once we began rehearsing with the Tezukayama High School orchestra in Nara none of that mattered anymore. Together we visit-ed Nara’s Todaiji Tempel (pictured left), the largest wooden building in the world, and then we gave a concert at the end of our trip. That night, some-thing magical happened: We Germans and Japa-nese found we were able to communicate after all – through music.

62 Travel Entdeckungen

Lufthansa Magazin 12/10


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