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JAHRGANG 2016 - irum.de · Hans-Bodo Markus Wilhelm-Josef Gussen Georg Pahlke Lucas Ostrau Thomas...

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2. NUMMER 50. JAHRGANG 2016 Eine Reise zum Ich, zum Du, zum Wir! Tage der Orientierung Religionsnacht am „IKG“ Mit Oberstufen- schülern auf Taizéfahrt „Religionsunterricht baut Vorurteile ab“ Von der Bedeutung religionspädagogischer Studienreisen Seite 4 Seite 7 Seite 11 Seite 14 Seite 18 Seite 22 Schwerpunkt Dafür gibt´s Geld. Finanzielle Unterstützung schulpastoraler Projekte
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Page 1: JAHRGANG 2016 - irum.de · Hans-Bodo Markus Wilhelm-Josef Gussen Georg Pahlke Lucas Ostrau Thomas Wrede Bianca Behle Benjamin Eckert „Geht es bei der Kirche eigentlich immer nur

2.N U M M E R

50.J A H R G A N G

2016

Eine Reise zum Ich, zum Du, zum Wir!

Tage der Orientierung

Religionsnacht am „IKG“

Mit Oberstufen -schülern auf

Taizéfahrt

„Religionsunterricht baut Vorurteile ab“

Von der Bedeutung religionspädagogischer

Studienreisen

Seite 4

Seite 7

Seite 11

Seite 14

Seite 18

Seite 22

Schwerpunkt

Dafür gibt´s Geld. Finanzielle Unterstützung schulpastoraler Projekte

Page 2: JAHRGANG 2016 - irum.de · Hans-Bodo Markus Wilhelm-Josef Gussen Georg Pahlke Lucas Ostrau Thomas Wrede Bianca Behle Benjamin Eckert „Geht es bei der Kirche eigentlich immer nur

3Editorial

Editorial: Dafür gibt´s Geld. Finanzielle Unterstützung schulpastoraler Projekte

Eine Reise zum Ich, zum Du, zum Wir!

Förderung von Maßnahmen im Bereich Religionsunterricht und Schulpastoral

Tage der Orientierung am Pelizaeus-Gymnasium Paderborn

Orientierungstage im Erzbistum Paderborn

Religionsnacht am „Immanuel-Kant-Gymnasium“ in Bad Oeynhausen

„Wer sich selbst nichts gönnt, wem kann der Gutes tun?“

Leben wie Gott in Frankreich – Mit Oberstufenschülern auf Taizéfahrt

Hoffnungsbilder an kahlen Wänden. Flüchtlingsarbeit in Hamm und wie sich Schulen beteiligt haben

„It sounds go(o)d!“ – Glaube zum Klingen bringen

Erzbischof Hans-Josef Becker: „Religionsunterricht baut Vorurteile ab“

Von der Bedeutung religionspädagogischer Studienreisen. Von der „Kirche in Rom“ zur „römischen Kirche“ – ein Beispiel

Impressum

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4

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7

9

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Inhaltsverzeichnis

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Titelbild: Sparschwein

Steht das Sparschwein auf dem Titelbild für eine Sparrunde? Oder gar „geiz ist geil“? Im Gegenteil: Das Geld im Bauch des Sparschweins leistet symbolisch einen finanziellen Beitrag zur Umsetzung von Ideen in der Schulpastoral an den Schulen in unserem Erzbistum.

Dompropst Joachim Göbel

17

31

22

Gerhard Krombusch

Melina Lohmann

Hans-Bodo Markus

Wilhelm-Josef Gussen

Georg Pahlke

Lucas Ostrau

Thomas Wrede

Bianca Behle

Benjamin Eckert

„Geht es bei der Kirche eigentlich immer nur um Geld“, könnte der auf-merksame Beobachter des Zeitge-schehens meinen. Denn die Bericht-erstattung der letzten Wochen und Monate über Kirche in Deutschland war mitgeprägt von Zahlen. Wie se-hen die Bilanzen aus, wie gestalten sich Einnahmen und Ausgaben? Und jetzt folgt auch noch die Schulabtei-lung in Paderborn?

Weit gefehlt! Denn Geld ist kein Selbstzweck. Entscheidend ist seine Verwendung. Daher haben wir den Themenschwerpunkt dieses Heftes auf die Fragestellung konzentriert: Wie können schulpastorale Projekte und Maßnahmen finanziell gefördert werden. Denn zur guten Idee gehört auch die Frage der Finanzierung.

In Teil 1 des vorliegenden Heftes der Schulinformationen stellen wir Ihnen eine Vielzahl von Projekten, Aktionen und Maßnahmen aus dem Bereich der Schulpastoral vor und verweisen gleichzeitig auf die Möglichkeit eines finanziellen Zuschusses. Die Beispie-le sind trägerunabhängig.

So berichtet Melina Lohmann von Schülerinnen und Schülern des Edith-Stein-Berufskollegs, die sich mit begleitenden Lehrerinnen und Lehrern auf den Jakobsweg nach Santiago de Compostela begeben haben, Wilhelm-Josef Gussen und Lucas Ostrau von Orientierungstagen und Religionsnächten. Die Jugendbil-dungsstätten Jugendhaus Hardehau-sen (Warburg), Kupferberg (Detmold), Jugendhof Pallotti-Haus (Olpe) und Oase in Meschede werden vorgestellt als Orte für Orientierungs- oder Be-sinnungstage und als Kooperations-partner für Schulen. Bianca Behle berichtet von einer jährlich stattfin-

denden Taizéfahrt des Gymnasiums Wilnsdorf, Benjamin Eckert von ei-nem Flüchtlingsprojekt in Hamm und der Beteiligung von Schulen vor Ort. Musikalisch Interessierte erhalten ei-nen Hinweis auf das neu aufgelegte Projekt „Christliche Popularmusik“ und Thomas Wrede stellt die einmal jährlich stattfindenden Einkehrtage der Fachkonferenz Religion an wech-selnden Orten vor.

Zahlreiche Beispiele schulpastora-ler Projekte, die den Leser zunächst über die Bandbreite schulpastoraler Möglichkeiten informieren, ihn mit-unter bei der Lektüre begeistern und vielleicht ermutigen, selbst ähnliches einmal anzupacken. Wege der Mitfi-nanzierung werden konsequent auf-gezeigt. Nutzen Sie die Möglichkei-ten!

In Teil 2 des Heftes – Neues aus Schulen und Schulabteilung – infor-mieren wir Sie über die „Gemeinsame Erklärung aller sieben Bekenntnisse zur Bedeutung des Religionsunter-richts“. Darin wird die Bedeutung des bekenntnisorientierten Religi-onsunterrichts für ein friedliches und respektvolles Miteinander bekräftigt. Erzbischof Hans-Josef Becker bringt es auf den Punkt: „Religionsunter-richt baut Vorurteile ab“. Angesichts der jüngsten Ereignisse in Frankreich und in unserem Land können wir uns nur wünschen, dass diese Wirkung des Religionsunterrichtes tatsächlich eintritt. Wirken wir da mit, wo es in unseren Kräften steht.

Von der Bedeutung religionspäda-gogischer Studienreisen am Beispiel Rom berichtet Gerhard Krombusch. In seiner markanten Schreibweise gelingt es ihm ausführlich, die Brücke zuschlagen von dem, was die Teil-

nehmer in Rom gesehen haben, auf das, was uns als Christen im Alltag und als Religionslehrer im Unterricht bewegt. Praxisorientierte Hinweise über neu erschienene Arbeitshilfen und eine Übersicht neuer AV-Medien, die zur Ausleihe im IRUM Dortmund und Paderborn bereitstehen, runden das Heft ab.

Die Schulferien sind nun zu Ende, die Schule beginnt. Ich hoffe, dass die letzten Wochen Ihnen und Ihren Fa-milien Ruhe und Erholung verschafft haben. Längst haben Sie schon den Blick auf das neue Schuljahr gerich-tet, die Unterrichtsvorbereitung läuft, Sie übernehmen neue Klassen oder dürfen vertraute Schülerinnen und Schüler weiter unterrichten.Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins neue Schuljahr!

Ihr

Dompropst Msgr. Joachim Göbel, Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung

Dafür gibt´s Geld! Finanzielle Unterstützung schulpastoraler Projekte

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„Wir sind Schüler einer sozialen Schule. Und ich glaube, kein Buch und kein Praktikum kann so viele wichtige Erfahrungen liefern wie eine zehntägige Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela.“

Die Pilgerin, die dieses Statement ab-gegeben hat, beschreibt an anderer Stelle, wie sie es zeitweise bereute, sich auf den Weg gemacht zu haben. Der Wunsch nach ihrem Bett, nach ei-ner warmen Dusche oder einer Pause sei streckenweise übermächtig ge-wesen. Trotzdem ist sie voller Dank-barkeit für diese Erfahrung, die sie mit sich selbst und mit ihrer Gruppe ma-chen durfte. Diese Gruppe, das sind sieben Schülerinnen und ein Schüler, Lehrerin Caroline Knaup und Lehrer Norbert Wenner des Edith-Stein-Be-rufskollegs, die sich im Herbst 2015 aufgemacht haben, einen Teil des Ja-kobswegs nach Santiago de Compo-stela zu pilgern.

Am 30.10.2015 starten die motivier-ten Pilger nach einer langen und in-

An einem bunten Turm mit Fäden und Wün-schen hängen die Paderborner das Plakat: „Zeichenhaft Handeln“ auf. Es steht symbolisch für eine bunte Zukunft.

Eine Reise zum Ich, zum Du, zum Wir!Auf dem Weg nach Santiago de Compostela und in den eigenen pastoralen Raum Melina Lohmann

tensiven Planungsphase. Vorher, von Juli bis Oktober, war die Gruppe in verschiedenen Gemeinden unter-wegs, um ihr Projekt vorzustellen und um Anliegen, Gebete und Wünsche von den Gemeindemitgliedern auf ihre Reise nach Santiago de Compo-stela mitzunehmen. Mit dem Reise-segen und den Worten: „Pilgern heißt auf dem Weg zu Gott und sich selbst zu sein“, bricht die Gruppe auf. Die erste Etappe, die die Pilger von Sarria nach Ferreiros führt, ist für viele noch ungewohnt, das Gepäck wiegt spür-bar schwer. Die ersten 16 Kilometer sind anstrengend und alle sind froh, den Abend bei einem guten Essen zu beenden. Während die Reise die nächsten Tage gut weiterverläuft und die Gruppe jeden Tag um die zwanzig Kilometer zurücklegt, machen die Pil-gerinnen und Pilger unterwegs beein-druckende Begegnungen. Sie singen zusammen mit Einheimischen, fühlen sich in den Gottesdiensten heimisch und erleben täglich die herzliche Gastfreundschaft der Spanier. Allen fällt es leicht, mit Menschen unter-

schiedlicher Nationen ins Gespräch zu kommen. Nicht zuletzt auch des-halb, weil Caroline Knaup zwischen-durch immer wieder „Spanischunter-richt“ erteilt und bei Vokabellücken weiterhelfen kann. Norbert Wenner hält in seinem Reisetagebuch fest: „Vielleicht ist etwas dran am Spruch: „Europa entstand auf dem Pilger-weg.“

Als die Pilgerinnen und Pilger endlich ihr Ziel erreichen, eine beeindrucken-de Pilgermesse in der Kathedrale erleben dürfen und auf andere Pilge-rinnen und Pilger treffen, die enthu-siastisch ihr Ankommen in Santiago feiern, wird ihnen bewusst, dass San-tiago de Compostela im Grunde nicht ihr Ziel ist, sondern vielmehr ein neuer Anfang, der sich aus den Erfahrungen der Wanderschaft speist.

An ihrem zweiten Tag in Santiago setzt sich die Gruppe intensiv mit dem Zukunftsbild auseinander. Nach intensiver Lektüre überlegen sich alle spontan, wie sie hier, an diesem be-

sonderen Ort, das Zukunftsbild sze-nisch umsetzen können. Aber nicht nur das Zukunftsbild hat die Gruppe ihren Weg über begleitet, sondern auch die mitgebrachten Anliegen ih-rer Gemeinden hat die Gruppe noch dabei. Im Fischerort „Fisterra“ wer-den Steine symbolisch im Meer für die Last versenkt, die einige mit sich tragen, die mitgebrachten Muscheln und Gebete abgelegt. An einem bun-ten Turm mit Fäden und Wünschen hängen die Paderborner das Plakat: „Zeichenhaft Handeln“ auf. Es steht symbolisch für eine bunte Zukunft, die sich alle erhoffen. Paderborn ist vertreten am „Ende der Welt“.

An einer Feuerstelle werden Klei-dungsstücke oder Gegenstände ver-brannt, die nur Asche hinterlassen und als Rauch in die Luft steigen. Das Gefühl von Schwäche wird mit dem Ankommen in Santiago zurückgelas-sen, Hartnäckigkeit und Zielstrebig-keit, das Gefühl, etwas Großartiges geschafft zu haben, nehmen alle zu-rück mit nach Hause. Die Pilgerer-fahrung hat alle nachhaltig geprägt. Das Auseinandersetzen mit sich und den Anderen, die Wahrnehmung der Natur als Schöpfung, die Wertschät-zung der kleinen Dinge, das nehmen alle mit – aber Norbert Wenner denkt auch darüber nach, ob es nicht gera-de das ist, was die Gruppe in Santi-ago de Compostela lässt, was sie in den Alltag rettet. Es ist nicht leicht, die Offenheit der Begegnungen, die Einfachheit des Lebens und die erleb-te Spiritualität der Erfahrung Gottes im Alltäglichen mit in den durch Ge-wohnheiten und Aufgaben geprägten Alltag zu übertragen.

In einem Erfahrungsbericht ist zu le-sen: „Mich hat der Camino beson-ders in Fisterra (lat. Ortsbezeichnung: finis terrae, das Ende der Welt) reli-giös berührt. Dort habe ich gemerkt, dass wir angekommen sind und wie schön das Leben und die Natur sind. Als ich raus auf das Wasser geblickt habe, da ist mir bewusst geworden, wie groß Gott eigentlich ist!“

Zurück in Deutschland geben die jungen Menschen das Erlebte weiter. Sie berichten von ihren Erfahrungen in den pastoralen Räumen ihrer Hei-mat. Vor anderen Schülerinnen und Schülern, aber auch vor Seniorinnen und Senioren berichten sie von ihren Erlebnissen, zeigen Fotopräsentati-onen. Auch im Schulalltag ist es ein anderes Miteinander, das von einem tiefen Vertrauen und Zusammenhalt geprägt ist. Die Pilgerinnen und Pil-ger haben nicht nur zu sich, zu einer Auseinandersetzung mit ihrem Glau-ben gefunden, sondern auch zu ihrer Gemeinschaft, die durch Schwächen und Stärken geprägt ist. Und schließ-lich haben alle wieder zurückgefun-den in ihre vertrauten Umgebungen und geben auf eine mutige und be-sondere Weise Zeugnis von ihrem Christsein.

Innovative ProjekteDas Projekt der Pilgergruppe des Edith-Stein-Berufskollegs und der beteiligten katholischen Kirchenge-meinden und pastoralen Räume ist mitfinanziert worden durch die Förde-rung der Innovativen Projekte. Sie ist Bestandteil der Umsetzung des Zu-kunftsbildes in den Pastoralen Räu-men.

Die Idee ist folgende: Im Rahmen der Aneignung des Zukunftsbildes steht eine Förderung für Projekte aus, die alltägliche Vollzüge in der Pastoral zum Ausgangspunkt für neue Wege und Formen machen. Gefördert wer-den Projekte, Modelle und Konzepte, die in der Alltagspraxis der Pastora-len Räume neue Formen und Wege des Kircheseins aufzeigen; die auf die differenzierten Lebensweisen einge-hen, die ein zeichenhaftes, exempla-risches und ermöglichendes Handeln erproben; die Experimente wagen; in denen die vor Ort vorhandenen Cha-rismen entdeckt, begleitet und geför-dert werden. Inhaltliche Orientierung geben die vier Handlungsfelder, die im Zukunftsbild als Schwerpunkte pastoralen Handelns benannt sind:

• Evangelisierung – Lernen aus der Taufberufung zu leben

• Ehrenamt – Engagement aus Beru-fung

• Missionarisch Kirche sein – Pasto-rale Orte und Gelegenheiten

• Caritas und Weltverantwortung – Diakonisch Handeln

Die Projekte müssen weder alle Kri-terien erfüllen, noch eindeutig einem Handlungsfeld zuzuordnen zu sein. Es geht vielmehr darum, vielen Initi-ativen die Möglichkeit einzuräumen, Zuschüsse zu beantragen. 10% der Kosten müssen selbst erbracht wer-den, da es sich um eine Bezuschus-sung von Maßnahmen handelt. Es können Sachkosten, Honorarkosten und Anschaffungen für die Projektab-sicherung gefördert werden.

Für die Gewährung des Zuschusses wird vorausgesetzt, dass ein schrift-liches Konzept sowie ein Finanzie-rungsplan vorgelegt werden. Der nicht geförderte Betrag muss gesi-chert finanziert sein. Nach der Durch-führung der Maßnahme wird ein Ab-schlussbericht eingereicht. Ferner wird eine aussagefähige Dokumen-tation erstellt zur Kommunikation im Rahmen der Bistumsentwicklung.

Das Ende des Jakobsweges in Finisterre markierte für das mittelalterliche Weltbild das Ende der Welt, finis terrae.

Anschrift der Autorin:

Melina Lohmann

Hauptabteilung Schule und ErziehungAbteilung Schulpastoral

Domplatz 15 (Konrad-Martin-Haus)33098 Paderborn05251 / 125-1483melina.lohmann@

erzbistum-paderborn.de

Weitere Informationen und Antragsformulare finden Sie hier: http://bit.ly/2anUC3w

4 5Themenschwerpunkt

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Seit vielen Jahren unterstützt das Erzbistum Paderborn Maßnahmen für Schülerinnen und Schüler, die sich in der Regel aus dem Katholischen Religionsunterricht heraus entwickelt haben. So können Exkursionen zu re-ligiös bedeutsamen Orten im Erzbis-tum Paderborn, Museumsbesuche, religiöse Freizeiten, Schulendtage, Schülerexerzitien und sonstige reli-giöse Veranstaltungen in schulpas-toralen Zusammenhängen finanzielle Unterstützung finden. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, die Seelsor-gestunde oder den Religionsunter-richt durch einen Zuschuss bei der Anschaffung von Materialien für die Hand der Schülerinnen und Schüler – ausgenommen Schulbuchwerke – zu unterstützen.

Diese Hilfestellung des Erzbistums wurde früher aus einem eigens ein-gerichteten „Fonds“ gespeist, daher die noch häufig verwendeten Begriffe „Schulgeldfonds“ oder „Fonds Kate-chese / Schule“. Wie immer die Be-grifflichkeit auch verwendet wird – es geht um die „Förderung von Maßnah-men im Bereich Religionsunterricht und Schulpastoral“ im Erzbistum Pa-derborn.

Wie können Sie einen An- trag auf Förderung stellen?Der Antrag ist rechtzeitig (vier Wo-chen) vor Durchführung einer Maß-nahme beim Erzbischöflichen Ge-neralvikariat, Hauptabteilung Schule und Erziehung, Postfach 1480, 33098 Paderborn einzureichen (Formulare s. http://bit.ly/2awL31Q). Die Haupt-abteilung Schule und Erziehung prüft alle Anträge und entscheidet über Genehmigung bzw. Ablehnung. Die Auszahlung der bewilligten Zuschüs-

se erfolgt nach Vorlage der Abrech-nungsunterlagen mit Originalbelegen direkt an die Antragsteller.

Welche unterschiedlichen Förderpositionen gibt es?

II. Förderposition – Material/ExkursionenMaterialien, die für die Gestaltung von Schulgottesdiensten Verwen-dung finden, können mit bis zu 50 % der anerkennungsfähigen Kosten be-zuschusst werden. Für die Durchfüh-rung der Seelsorgestunde können Zuschüsse zu den anerkennungsfä-higen Kosten für Arbeitsmaterialien für die Hand der Schülerinnen und Schüler bis zu 50 % gewährt werden, jedoch nicht mehr als 6,00 € pro Per-son. Dabei ist die Vorschlagsliste für Lernmaterialien zur Seelsorgestun-de im Erzbistum Paderborn zu be-rücksichtigen (http://bit.ly/2avZFjY). Arbeitshilfen und Medien für die Gestaltung außerschulischer Sakra-mentenkatechese werden nicht be-zuschusst. Alternativ zu den Arbeits-materialien kann auch ein Zuschuss zu einer Exkursion im Rahmen der Seelsorgestunde gefördert werden. Dem Antrag ist eine Kurzbeschrei-bung des Vorhabens beizufügen.

Zur Anschaffung von Materialien für die Hand von Schülerinnen und Schüler im Religionsunterricht (bspw. Wandkreuze, Bibeln oder Ausgaben des Gotteslobs) können Zuschüsse bis zu 50 % der anerkennungsfähigen Kosten gewährt werden. Vorausset-zung für die Gewährung eines Zu-schusses ist, dass alle Möglichkeiten des Lernmittelfreiheitsgesetzes und des Schuletats ausgeschöpft worden sind.

Im Rahmen einer Unterrichtsreihe oder eines Unterrichtsvorhabens können Zuschüsse zu eintägigen Ex-kursionen gewährt werden. In den vergangenen Jahren waren z. B. die Wewelsburg, das Bibeldorf in Riet-berg, die Caritasausstellung in Pa-derborn oder die Stadt Köln Ziele von erlebnisreichen Exkursionen. Der Zuschuss für diese beträgt 50 % der Eintrittsgelder für Museen usw. Dem Antrag ist eine thematische Übersicht der Unterrichtsreihe beizufügen.

Zur Ausgestaltung und Profilierung der religiösen Dimension des Schul-lebens, insbesondere an katholi-schen Bekenntnisschulen für die För-derung von besonderen Projekten zur Intensivierung der Kooperation von Gemeinde und Schule und zur Förderung von Projekten, die aus dem Religionsunterricht erwachsen, können Zuschüsse im Einzelfall (bis zu 70 % der ausgewiesenen Ge-samtsumme, jedoch nicht mehr als 250,00 €) bewilligt werden. Erfolg-reich durchgeführte Projekte waren in der Vergangenheit u.a eine afrika-nische Weihnachtsgeschichte der Jo-sefschule Lendringsen oder ein gro-ßes Musikkonzert der Marienschule in Lippstadt.

III. Förderposition: Förderung religiöser VeranstaltungenFolgende schulbezogene Veranstal-tungen für Grund-, Haupt-, Sonder- und Realschulen, Gymnasien, Beruf-liche Schulen und Gesamtschulen können gefördert werden: Religiöse Freizeiten, religiöse Schulend-tage, Besinnungstage, religiöse Bildungsveranstaltungen, Schü-lerexerzitien und Einkehrtage für

Lehrerinnen und Lehrer. Der Zu-schuss beträgt bis zu 70 % der aner-kennungsfähigen Gesamtkosten, je-doch nicht mehr als 8,00 € je Tag und Teilnehmer mit Übernachtung und mindestens 5 Zeitstunden Bildungs-programm je Tag. An- und Abreisetag werden als ein Veranstaltungstag ge-rechnet. Für zweitätige Veranstaltun-gen mit einer Übernachtung beträgt der Zuschuss bis zu 70 Prozent der anerkennungsfähigen Gesamtkosten, jedoch nicht mehr als 12,00 € je Teil-nehmer, wenn ein Bildungsprogramm von mindestens 10 Zeitstunden (ver-teilt auf beide Tage) durchgeführt wird. Für Tagesveranstaltungen be-trägt der Zuschuss bis zu 70 % der

Förderung von Maßnahmen im Bereich Religionsunterricht und Schulpastoral

Orientierungstage, früher Besin-nungstage genannt, gehören schon seit Jahrzehnten zum Schulpro-gramm des Pelizaeus-Gymnasiums in Paderborn und viele Generationen von Schülerinnen und Schülern haben daran teilgenommen. Zu Zeiten von G9 sind die Schülerinnen und Schü-ler unserer Schule zweimal im Verlauf ihrer Schullaufbahn nach Hardehau-sen gefahren. In der Jahrgangsstufe 10 waren sie im Klassenverband dort und dann in der Jahrgangsstufe 12.

Im Zuge der Umstellung auf G8 war schnell klar, dass zwei Termine nicht zu halten waren. So fiel die Entschei-dung, die Orientierungstage in der Jahrgangsstufe EF in der Woche nach dem Halbjahreswechsel von Montagmittag bis Donnerstagnach-mittag stattfinden zu lassen. Eine Besonderheit bei den Orientierungs-tagen am Pelizaeus-Gymnasium ist die Tatsache, dass stets die gesamte Jahrgangsstufe daran teilnimmt. Das

war zu Zeiten von G9 so und ist auch bis heute so geblieben. Im Anschrei-ben an die Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern heißt es dazu: „Die Teilnahme an den Orientierungstagen ist unabhängig von einer Konfessi-onszugehörigkeit. Diese Tage sind ein Angebot an alle Schülerinnen und Schüler, einmal außerhalb von Schule über sich selbst, über wichtige Fra-

gen des Lebens und des Zusammen-lebens nachzudenken, in Gesprächen hierzu Gedanken auszutauschen und Erfahrungen zu sammeln.“

Wenn die Jahrgangsstufe 12 früher zu den Orientierungstagen nach Harde-hausen fuhr, lag die Gestaltung und Durchführung der Tage in den Hän-den eines Teams der Abteilung

Hans-Bodo Markus

anerkennungsfähigen Gesamtkosten, jedoch nicht mehr als 5,00 € je Teil-nehmer mit mindestens 5 Zeitstun-den Bildungsprogramm. Als Kosten werden anerkannt: Vorbereitungskos-ten bis zu 10 % der Gesamtkosten, Arbeitsmaterial, Verpflegungs- und Übernachtungskosten, Fahrtkosten bis zu DB 2. Klasse oder Bus und Kosten für Leiter, Referenten, Mit-arbeiter und Begleitperson. Weiter können auch sonstige religiöse Ver-anstaltungen, die im Zusammenhang mit dem Schulleben stehen (Wallfahr-ten, Teilnahme von Schülergruppen an Katholikentagen, religiöse Ferien-akademien o. ä.) mit 2,00 € je Tag und Teilnehmer bezuschusst werden.

Anträge zu der Förderposition II (Materialien /Exkursionen) richten Sie bitte an:

Hauptabteilung Schule und Erziehung, IRUMMarilies Risse05251 / [email protected]

Bei Anträgen zur Förderposition III (Förderung religiöser Veranstaltungen) wenden Sie sich bitte an:

Hauptabteilung Schule und Erziehung, Abteilung SchulpastoralMonika Tigges05251 / [email protected]

Tage der Orientierung am Pelizaeus-Gymnasium Paderborn Wilhelm-Josef Gussen

In einem Gemälde skizzierten die Teilnehmer der Orientierungstage Ziele im Leben.

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Ich habe in den Tagen viel nachge-dacht, aber auch sehr viel Spaß ge-habt und die größte Erfahrung war für mich, dass ich jetzt weiß, dass ich viel mehr kann als ich denke. Mein Selbstbewusstsein ist um ei-niges größer!“

Ich würde sehr gerne wiederkom-men, um Kontakte in unserer Stufe zu knüpfen. Außerdem wäre es in-teressant für mich, an Workshops über die (berufliche) Zukunft teilzu-nehmen.“

Ich habe mehr über mich selbst ge-lernt, auch aus der Sicht von ande-ren und habe Zeit zum Nachdenken gefunden.“

Man muss sich auf etwas einlas-sen; auch wenn man am Anfang et-was skeptisch ist, wird man positiv überrascht.“

Schulseelsorge der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Erzbischöf-lichen Generalvikariat, das eigens zu diesem Zweck nach Hardehausen kam. Etwa zeitgleich mit der Umstel-lung auf G8 hat eine Umstrukturie-rung innerhalb der Abteilung Schul-seelsorge stattgefunden mit dem Ergebnis, dass dieses Team, das mit den Schulen die Orientierungstage in der Oberstufe durchgeführt hat, auf-gelöst wurde.

Die Schulen werden nun bei Anfra-gen an die Bildungshäuser und deren Teams verwiesen. Damit standen wir am Pelizaeus-Gymnasium vor einem Problem, denn das hauseigene Team von Hardehausen war und ist zu klein, um eine ganze Jahrgangsstufe unserer Größe (180 bis 200 Schüler/ -innen) zu betreuen. Was also sollten wird tun: Unser bisheriges Konzept aufgeben und nur noch einer kleinen Gruppe von Schülerinnen und Schü-

lern die Teilnahme ermöglichen oder die Orientierungstage gleich ganz aus dem Schulprogramm streichen? Die guten Erfahrungen und überwie-gend positiven Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler haben uns ermutigt, auch weiterhin allen die Teil-nahme an diesen Tagen zu ermög-lichen. Das bedeutet aber, dass wir nun die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe EF auf mehrere Bil-dungshäuser aufteilen müssen, was die Planung sehr aufwändig macht, vor allem da nicht alle Bildungshäu-ser über ein Team verfügen, das diese Tage mit den Schülerinnen und Schü-lern durchführt. Eine Schülergruppe fährt stets ins Jugendhaus Harde-hausen, eine zweite in die Jugendbil-dungsstätte Kupferberg bei Detmold und eine dritte in das Jugendhaus St. Kaspar in Neuenheerse. Die Auftei-lung der Schülerinnen und Schüler auf die drei Bildungshäuser erfolgt nach Religions- und Philosophiekursen.

Auch wenn die Arbeitsweise der Teams in den Häusern etwas unter-schiedlich ist, so sind die Themen, mit denen sich die Jugendlichen auseinandersetzen, doch meist die gleichen: die Fragen nach dem Sinn des eigenen Lebens und nach der Zukunft, Freundschaft und Liebe, Sterben und Tod. Und immer wieder zeigt sich, mit welcher Ernsthaftigkeit die Schülerinnen und Schüler sich mit diesen Themen beschäftigen und nach Antworten suchen. Diese Ernst-haftigkeit und gute Mitarbeit unserer Schülerinnen und Schüler in den Ge-sprächskreisen und Arbeitsgruppen wird auch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bildungshäuser bestätigt. Einige Statements aus den Auswertungsbögen der Schülerinnen und Schüler sollen deren Blick auf die Tage dokumentieren:

Während Hardehausen und Kupfer-berg Häuser mit Vollverpflegung sind und ein entsprechendes Team zur Verfügung haben, ist das Jugendhaus St. Kaspar ein reines Selbstversorger-haus ohne ein pädagogisches Team. Daher müssen wir von Seiten der Schule dort sowohl die Verpflegung als auch ein Team für die inhaltliche Durchführung der Orientierungstage organisieren. Gerade letzteres ist je-des Jahr mit großer Unsicherheit ver-bunden, da wir manchmal bis einige Wochen vor Beginn der Tage noch kein passendes Team gefunden ha-ben. Bei Anfragen an die Schulabtei-lung erfolgt nur die stereotype Rück-meldung, dass man dafür keine Leute mehr zur Verfügung habe.

Unterstützung haben wir erfreulicher-weise durch Jugendreferent Hendrik Zernke vom Evangelischen Kirchen-kreis Paderborn erhalten, der schon zweimal mit einem von ihm zusam-mengestellten Team die Tage ge-staltet hat. Und um den Ausfall der Orientierungstage zu verhindern, ist auch schon ein Teil des Teams aus Hardehausen kurzfristig eingesprun-gen und nach Neuenheerse gefah-ren. An diesem Punkt vermissen wir Religionslehrerinnen und Religions-lehrer am Pelizaeus-Gymnasium die Unterstützung von Seiten der Abtei-lung Schulseelsorge. Diese ist umso notwendiger, da bei allem Rückhalt seitens der Schulleitung und vieler Kolleginnen und Kollegen die Orien-tierungstage zur Disposition stehen,

Ich habe hier sehr viel über mich und meine Freunde nachgedacht, was mir wirklich wichtig ist und was sie ausmachen. Dabei hat mir be-sonders gut gefallen, dass wir ihnen das durch kleine Briefe mitteilen konnten.“

Ehrlich gesagt hätte ich nicht ge-dacht, dass es für mich persönlich so emotional werden würde. Ich hab mich mit den wichtigsten Din-gen in meinem Leben beschäftigt und mir ist vieles klargeworden. Ich weiß jetzt, dass ich meine Prioritä-ten anders setzen sollte.“

Mir haben die Workshops und Ge-spräche sehr gut gefallen, da es immer kreativ war und wir alleine etwas auf die Beine stellen sollten. Der Tageseinstieg und Tagesaus-stieg waren eine gute Idee, aber ich weiß nicht, ob man sie unbedingt jeden Tag braucht.“

Zu viel Kirche; für Andersgläubige oder Atheisten macht das bestimmt nicht so viel Spaß.“

Ich habe viele Workshops zu reli-giösen Themen erwartet, die mich nicht wirklich interessieren. Nein, meine Erwartungen haben sich nicht bestätigt, ich wurde eines Besseren belehrt.“

Abgesehen von der Nachtruhe, die zu früh begann, war alles ok bis lus-tig; zum Beispiel die Workshops, die wir uns selber aussuchen konnten. Die Workshops durften wir teilweise mit gestalten, weswegen diese auch sehr viel Spaß machten. Außerdem haben wir uns in Gruppen einge-teilt, um Projekte wie Stop Motion und Poetry Slam vorzubereiten und vorzustellen, was sehr interessant war. Alles in allem, waren die Be-sinnungstage eine schöne und gute Erfahrung, die uns Schüler einander näher gebracht hat.“

„ „

wenn es uns nicht gelingt, das Ange-bot für alle Schülerinnen und Schü-ler aufrecht zu erhalten. Sehr vielen Schülerinnen und Schülern wäre dann die Möglichkeit genommen, einmal im Schulalltag zu pausieren, gemeinsam mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern den grundlegenden Fragen des Lebens nachzugehen und die Erfahrungen zu machen, die in den oben zitierten Statements zum Ausdruck kommen.

Anschrift des Autors:

Wilhelm-Josef Gussen

Lehrer für Katholische Religion und Latein am Pelizaeus Gymnasium

Gierswall 233102 Paderborn

www.pelizaeus.de

dies von uns an den Themen „Zukunft“ und „Selbstbild/Fremdbild“ aufgezeigt. Am Ende des Tages steht das Kennenlernen von neuen erlebnispädagogischen Methoden, die Sie in vielen unterschiedlichen Schulzusammenhän-gen einsetzen können.

Haben wir Sie mit unserem Angebot neugierig gemacht? Dann melden Sie sich bei uns und vereinbaren Sie einen Schulungstermin für Ihre Fachschaft! Wir freuen uns auf den Tag mit Ihnen.

Seit einem Grundsatzbeschluss aus dem Jahr 2008 ist es der Abteilung Schulpas-toral nicht mehr möglich Orientierungsta-ge selbst anzubieten. Für Schulen, die die Orientierungstage in eigener Regie durch-führen, bietet die Abteilung Schülerpasto-ral folgendes Unterstützungsangebot an:

Methodenschulung für Ihre Fachschaft Religion

Sie möchten sich als Fachschaft ge-meinsam fortbilden und ganz konkrete Ausschnitte unserer Religiösen Schulwo-chenarbeit kennenlernen? Sie möchten Ihr Methodenrepertoire zu ausgewählten Themen vertiefen? Sie bringen die Bereit-schaft mit, neue Methoden miteinander auszuprobieren?

Wir möchten Ihnen an diesem Tag die Arbeit in den Gesprächsgruppen unserer Religiösen Schulwoche vorstellen und Ih-nen Anregungen geben, wie mit Hilfe der Themenzentrierten Interaktion (TZI) auch schulinterne Besinnungstage durchge-führt werden können. Wir möchten aber auch, dass Sie ganz konkrete Methoden unserer Arbeit kennenlernen und vor al-lem selber erleben! Exemplarisch wird

Zielgruppe: Fachschaften Religion an weiterführenden Schulen

Termin: nach Vereinbarung

Zeit: 9.00–16.00 Uhr

Ort: an Ihrer Schule

Ansprechpartner und Leitung:

Hans-Bodo Markus [email protected] / 125-1450

Indra [email protected] / 125-1483

Orientierungstage im Erzbistum PaderbornGeorg Pahlke

Die Jugendbildungsstätten Jugend-haus Hardehausen in Warburg, Kupferberg in Detmold, Jugendhof Pallotti-Haus in Olpe und Oase in Meschede führen in Kooperation mit Schulen Orientierungstage, Be-sinnungstage u. ä. Veranstaltungen durch. Im Jugendhaus Hardehausen,

der Jugendbildungsstätte Kupferberg und im Jugendhof Pallotti-Haus ist der BDKJ-Diözesanverband Pader-born Träger der Veranstaltungen.

Orientierungstage richten sich an Schülerinnen und Schüler der Sekun-darstufe I (ab Jahrgangsstufe 8) und

der Sekundarstufe II aller Schulfor-men. Die Orientierungstage setzen bei der Lebenswirklichkeit der Ju-gendlichen an und haben somit den jungen Menschen selbst mit seinen Fragen, Wünschen und Bedürfnissen im Blick. Die Arbeit beruht auf den Grundsätzen der Gruppen-

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„Wir bräuchten eigentlich noch ein attraktives Angebot außerhalb des regulären Religionsunterrichtes und der Schulgottesdienste. Ein Angebot, bei dem unsere Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, in Ge-meinschaft zum einen über ihren per-sönlichen Glauben nachdenken und reflektieren zu können und zum an-deren über aktuelle Ereignisse mehr zu erfahren und aus christlicher Sicht zu diskutieren.“ Dieses Anliegen, wel-ches von einem Religionslehrer in der Fachkonferenz geäußert wurde, war der Anstoß für die Idee der Religions-nächte am „Immanuel-Kant-Gymna-sium“ in Bad Oeynhausen. Schnell bildete sich ein Team aus Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q1, die bereit waren, eine solche Nacht zu organisieren. Aus schulorganisato-rischen Gründen hat sich das Team dazu entschieden, jeweils im Herbst eine Religionsnacht für die Jahr-gangsstufen 9 und EF und jeweils im Frühling eine Religionsnacht für die Jahrgangsstufe 6 anzubieten.

Dabei sind beide Religionsnächte nach dem gleichen Prinzip aufgebaut. Nach dem Ankommen und der Be-grüßung startet der Abend mit einem thematischen Einstieg in Form eines

Interviews, eines Films oder einer Po-wer-Point. Im Anschluss daran gehen die Schülerinnen und Schüler in einen „Identitätsworkshop“, wo persönliche Aspekte des Glaubens thematisiert und besprochen, aber auch neue Fa-cetten des Glaubens kennengelernt werden. Diese Workshops werden von externen Referenten (katholische und evangelische Jugendreferenten aus verschiedenen Gemeinden) ge-leitet, damit sich die Schülerinnen und Schüler bewusst öffnen können. Nach dem Abendessen folgen un-terschiedliche Angebote, bei denen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, sich kreativ mit dem Thema der Religionsnacht aus-einanderzusetzen. Diese kreativen Workshops werden von den Schüle-rinnen und Schülern der Q1 beglei-tet und geleitet. Den Abschluss der Workshops bilden freie Angebote wie Sport, meditative Nachtwanderun-gen, Spielerunden oder Taizégebete. Die ganze Nacht steht ein „Raum der Stille“ zur Verfügung, der zum Auftan-ken und Beten einlädt. Im Mittelpunkt des nächsten Vormittages steht die Vorbereitung eines Gottesdienstes, der in der Schule oder in einer der be-nachbarten Gemeinden gefeiert wird. Den Abschluss bilden eine Reflexion und eine kurze Andacht.

Zum Thema „Nächstenliebe – nur ein frommes Wort oder Basis für das Zusammenleben?“ fand vom 24. bis 25. Oktober 2015 die Religionsnacht für die Jahrgangsstufen 9 und EF mit über 100 Teilnehmern statt. Hier stan-den Fragen wie „Was ist das eigent-lich, Nächstenliebe?“, „Darf ich mich selbst lieben oder ist das egoistisch?“, „Jeden lieben wie mich selbst… Ver-langt Jesus da nicht ein bisschen zu viel?“ oder „Was ist das für ein Gefühl, Flüchtling zu sein, fremd zu sein?“ im Mittelpunkt. Den Auftakt bildete ein von einem Schüler selbst produzier-ter Film über die aktuelle Flüchtlings-situation. Anschließend setzten sich die Schülerinnen und Schüler in den Identitätsworkshops mit dem Aspekt der Selbst- und Nächstenliebe aus-einander. Bei den kreativen Angebo-ten wurde unter anderem ein neues Bild für den Religions-Fachraum der Oberstufe gesprayt, Gipsmasken hergestellt und Kerzen gestaltet. Des Weiteren wurde ein Bibliolog zum Thema „Nächstenliebe“ angeboten. Beeindruckend war ein im Anschluss daran von Schülerinnen und Schülern vorbereitetes Interview mit einer sy-rischen Familie, die von ihrem Leben in Syrien, ihrem christlichen Glauben, ihrer Flucht sowie ihrer aktuellen Situ-ation in Deutschland berich-

Religionsnacht am „Immanuel-Kant-Gymnasium“ in Bad Oeynhausen

Lucas Ostrau

pädagogik. Es wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der die Persönlich-keit und Lebenswirklichkeit des Ju-gendlichen zum Ausgangspunkt hat. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstehen sich in der Kurswoche als personales Angebot für die Teilneh-merinnen und Teilnehmer. Durch die personale Beziehungskultur setzen sie je eigene Akzente spiritueller, in-haltlicher und methodischer Art, die durch Partizipation und Kooperation, Zumutung und Zutrauen, Wertschät-zung und Anerkennung einen ganz-heitlichen Bildungsansatz verfolgen. So unterstützen sie junge Menschen dabei, ihre Berufung zu entdecken und ihr Leben zu verstehen und zu gestalten.

Ziele der Orientierungstage• Die Jugendlichen erhalten Impulse

für ihre Identitätsfindung und die Weiterentwicklung ihrer Persönlich-keit.

• Sie erweitern ihre interaktionellen Fähigkeiten und ihre sozialen Kom-petenzen.

• Sie lernen die Orientierung am Glauben und an der christlichen Werthaltungen als eine Option für ihre Lebensorientierung kennen.

Inhalte der OrientierungstageIn Orientierungstagen erhalten junge Menschen die Möglichkeit, sich mit ihrer eigenen Person auseinanderzu-setzen Die Jugendlichen können sich entdecken und in unterschiedlichen Rollen erproben und so ihre eigenen Ausdrucksformen erweitern.

Jugendliche können ihr Sozialverhal-ten trainieren und soziale Kompeten-

zen erwerben. Sowohl in den inhalt-lichen Angeboten als auch in den Freizeitangeboten geschieht dies, indem Räume zur Verfügung gestellt werden, die dieses Lernen unterstüt-zen und ermöglichen.

Orientierungstage bieten eine religi-öse und spirituelle Dimension. Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Möglichkeit, über ihre Glaubens- und Wertevorstellung ins Gespräch zu kommen und sich damit auseinan-der zu setzen. Jugendgemäße Aus-drucksformen des Glaubens werden erlebbar gemacht.

Die Jugendlichen bestimmen die the-matische Schwerpunktsetzung ent-sprechend ihrer Lebenswirklichkeit, ihren Wünschen, Fragen und Bedürf-nissen selbst. Sie erhalten somit die Möglichkeit sich in nicht alltäglichen Situationen mit Themen auseinander zu setzen und neue Orientierungen zu erhalten.

Je nach örtlichen Gegebenheiten, inhaltlichen und spirituellen Schwer-punkten gestalten die Jugendbil-dungsstätten ihr je eigenes Konzept, das auf der jeweiligen Internetsei-te zu finden ist oder in der Jugend-bildungsstätte angefordert werden kann. In den Jugendbildungsstätten bekommen Sie auch Informationen zu den Kosten und Fördermöglich-keiten für die Veranstaltungen.

Jugendbauernhof HardehausenSeit 1991 wird die Landwirtschaft in Hardehausen, die dort seit der Zeit der Mönche eine wichtige Rolle ge-spielt hat, als pädagogische Einrich-tung betrieben. Die zunehmende

Betonung der Notwendigkeit von Umwelterziehung und die Entde-ckung der Schöpfungsverantwortung als Aufgabe der Christen waren An-lass, die Idee eines Jugendbauernho-fes im Jugendhaus Hardehausen zu realisieren. Kindern und Jugendlichen wird in Hardehausen die Möglichkeit gegeben, praktische Erfahrungen mit Natur und Umwelt zu machen und durch das Erleben von Fauna und Flora die Bedeutung einer intakten Umwelt und die Verantwortung der Menschen dafür zu erfahren. Pesta-lozzis didaktischer Grundsatz vom Lernen mit Kopf, Herz und Hand steht bei den Überlegungen im Vor-dergrund.

Zum Tierbestand des Hofes gehö-ren Mutterkühe, Schweine, Schafe, Ziegen, Kaninchen und Hühner, zehn Hektar Weide-, Garten-, Acker und Parkfläche sowie eine Streuobstwie-se, ein Feuchtgebiet und eine voll-ständig erhaltene historische Kloster-mauer. Eine Scheune, eine Werkstatt und die notwendigen landwirtschaftli-chen Fahrzeuge, Maschinen und Ge-räte ergänzen den Bestand. Der Hof wird nach ökologischen Gesichts-punkten bewirtschaftet und gehört dem Bioland-Anbauverband an. Da die Selbstverpflegung zum Konzept der Arbeit des Jugendbauernhofes gehört, werden die Gruppen aus-schließlich im Danielhaus (Selbstver-sorgerhaus) untergebracht, das sich direkt an die Scheune und das Stall-gebäude anschließt.

Schulklassen ab der Sekundarstufe I aller Schulformen können auf dem Jugendbauernhof mitarbeiten. In der Regel dauert der Aufenthalt vier Tage (Montag bis Freitag). Es kann eine Klasse im Danielhaus untergebracht

Der Mensch benötigt im Leben einen Kompass, nach dem er sich ausrichten kann.

© Jordan McQueen, Quelle instagram.com/jordanfmcqueen

Anschrift des Autors:

Dr. Georg Pahlke

Jugendhaus HardehausenKardinal-Degenhardt-HausAbt-Overgaer-Straße 134414 Warburg-Hardehausen05642 / [email protected]

werden (max. 30 Personen). Die Gruppe bzw. Klasse wird während des Aufenthalts in vier Gruppen ein-geteilt, die jeweils einen Tag in einem der vier Arbeitsbereiche unter Anlei-tung eines Mitarbeiters oder einer Mitarbeiterin tätig sind:• Hof und Stall,• Garten, Feld, Obstwiese,• Küche (Zubereitung der Mahlzeiten)

und• Wald (in Kooperation mit dem För-

derverein „Lernort Natur“ und dem Forstamt Hochstift).

Weitere Informationen zum Jugend-bauernhof finden Sie unter der An-schrift Jugendhauses Hardehausen.

Jugendhaus HardehausenKardinal-Degenhardt-HausAbt-Overgaer-Straße 134414 Warburg-Hardehausen05642 [email protected] www.jugendhaus-hardehausen.de

Jugendbildungsstätte KupferbergAuf dem Kupferberg 1 32758 Detmold05231 6120mail@jugendbildungsstaette -kupferberg.de www.jubi-kupferberg.de

Jugendhof „Pallotti Haus“ Olpe gGmbHIm Osterseifen 157462 Olpe02761 608 [email protected] www.jugendhof-olpe.de

Oase – Haus der Begegnung und BesinnungKlosterberg 1159872 Meschede0291 2995210www.koenigsmuenster.de/ gaeste-angebote/oase

Anschriften der Einrichtungen

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Die Einkehrtage 2016 gestaltete die Fachkonferenz Religion in der Benediktinerinnenabtei Varensell in Rietberg.

Die oben zitierte Weisheit aus dem Liber Ecclesiasticus stellt wohl eine anthropologische Grundeinsicht dar: Es gibt einen inhärenten Zusammen-hang zwischen Selbst- und Nächs-tenliebe. Oder anders formuliert: Zwischen Kontemplation und Aktion. Dieser Einsicht folgen seit nunmehr fünf Jahren die Religionslehrer und – lehrerinnen des Gymnasiums St. Xa-ver in Bad Driburg.

Zum einen bietet die bereits bemühte biblische Tradition einen immer wie-der erfrischenden und zum Teil auch überraschenden Gedanken, den auf vielfältige Weise zu verfolgen es sich lohnt. Zum anderen hält die kontem-plative Tradition der Klöster ein Re-fugium bereit, das die Möglichkeit des Rückzugs, der Einkehr und der Sammlung gewährt, und dadurch – aus der Erfahrung der Stille und des gelebten Glaubens – zu neuem Tun befähigt und ermutigt.

Aus diesem Grund suchen die Mit-glieder der Fachkonferenz Religion bewusst jedes Jahr nach der Vergabe der Halbjahreszeugnisse das Haus einer Ordensgemeinschaft für ihr Ein-kehrwochenende auf, um „sich selbst etwas zu gönnen“. Dabei geht es allerdings weder um Wellness noch um eine Gaudi. Das Programm wird durch die klösterliche Tagesstruktur vorgegeben: Gebets-, Arbeits- und Essenszeiten stellen somit den Rah-men für die Einkehr dar.

Nach dem Abendessen und der Komplet am Freitagabend eröffnet ein meditativer Impuls die gemeinsa-me Zeit. Am Vormittag des folgenden Tages findet ein Vortrag mit anschlie-ßendem Gespräch statt, in dem eine

Schwester, ein Pater oder ein Bruder über die Geschichte und Spiritualität der jeweiligen Gemeinschaft infor-miert und oftmals auch einen Bezug zum Berufsfeld Schule herstellt. Der Samstagnachmittag steht dann im Zeichen der aktuellen Anliegen der Fachkonferenz: Schulseelsorge, Cur-ricula und die Didaktik des Religions-unterrichts, aber auch persönliche (An-)Fragen und Probleme werden hier erörtert bzw. ausgetauscht. Der Tag klingt nach der Vesper mit einem gemütlichen Beisammensein aus, das meistens in einer gastronomi-schen Lokalität außerhalb der Klos-termauern begangen wird. Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen setzt sich die Gruppe dann wortwörtlich in Bewegung, um bei einem längeren Spaziergang im Gespräch zu bleiben, bevor mit dem Hochamt und der letz-ten gemeinsamen Mahlzeit am Mittag die Einkehrtage beschlossen werden.

Neben den gesetzten Zeiten für Ge-bet und Stille und dem Impuls von ei-nem geistlichen Profi, der der eigenen Spiritualität unter Umständen wieder „auf die Beine helfen“ kann, möch-ten die Mitglieder der Fachkonferenz Religion dieses mittlerweile fest ins-titutionalisierte Einkehrwochenende auch aufgrund des lebendigen und in

Ruhe stattfindenden Austauschs un-tereinander nicht mehr missen. Denn im Schulalltag wird doch vieles leider zwischen „Tür und Angel“ bzw. „Un-terricht und Pause“ verhandelt.

So haben die Aufenthalte in der Be-nediktinerabtei Gerleve (2012), in der Benediktinerinnenabtei Herstelle (2013), im Mutterhauses der Heili-genstädter Schulschwestern (2014), im Canisiushaus in Münster (2015) sowie in der Benediktinerinnenabtei Varensell (2016) allen Beteiligten nicht nur eine persönliche Auszeit erbracht, sondern auch für die Arbeit am Gym-nasium St. Xaver „Gutes“ bewirkt.

Und: Die nächsten Einkehrtage sind natürlich geplant! Anfang Februar 2017 fahren wir, wie bereits in den Vorjahren durch die Abteilung Schul-pastoral finanziell unterstützt, im Zei-chen des Reformationsgedenkens ins Priesterseminar nach Erfurt.

Anschrift des Autors.

Thomas Wrede

c/o Gymnasium St. XaverDringenberger Str. 32

33014 Bad Driburg05253 / 402-0

[email protected]

tete. 100 Schülerinnen und Schüler saßen trotz später Stunde schwei-gend im Kreis und hörten gespannt den Schilderungen der Familie Ailo zu. Das freie Angebot (Sport und medita-tive Nachtwanderung) wurde nur von wenigen in Anspruch genommen, die meisten wollten lieber weiter Fragen stellen und sich mit den Ailos unter-halten. Niklas aus der Jahrgangsstufe 9 meinte: „Ich möchte alles von dem Schicksal dieser Familie erfahren und begreifen, warum diese Menschen trotz des erlebten Leids immer noch an Gott glauben!“ Der gemeinsame Gottesdienst am nächsten Vormittag wurde in der Eingangshalle der Schule gefeiert. Bei der Reflexion kamen von den Schülerinnen und Schülern aus-schließlich positive Rückmeldungen! So formulierte Teresa, eine Schülerin der Jahrgangsstufe EF: „Ich finde es toll, dass es in unserer Schule so ein Angebot gibt.“

Die Religionsnacht für die Jahrgangs-stufe 6 fand vom 15. bis 16. April statt. 35 engagierte Schülerinnen und Schüler nahmen teil. Das Thema knüpfte an das Osterfest an: „Kriechst du noch oder fliegst / lebst du schon?“ In den Identitätsworkshops erarbeiteten die Kinder zunächst, was sie sich unter „Auferstehung“

vorstellen und was diese mit ihrem eigenen Leben zu tun haben könnte. Bei den kreativen Workshops wurden in einer Musikgruppe neue geistliche Lieder eingeübt, beim Actionpainting sprayten die Teilnehmer großforma-tige, sehr farbintensive Bilder, eine andere Gruppe malte ausdrucksstar-ke Bild-Sequenzen zu den Themen „Leben“, „Tod“ und „Auferstehung“, beim Geocaching konnte man mit den gefundenen Stichwörtern einen biblischen Lückentext ergänzen, und weitere Teilnehmer übten einen Dialog von Engerlingen ein, welche sich über den Sinn des Lebens unterhalten. Am fortgeschrittenen Abend konnte man sich bei Spiel und Sport austoben, eine meditative Nachtwanderung zur katholischen Kirche unternehmen, Brettspiele machen oder Kerzen ge-stalten. Nach dem Frühstück am kommenden Morgen erbrachte das Feedback gute und sehr gute Ergeb-nisse für sämtliche Workshops, ver-bunden mit einzelnen Vorschlägen, was künftig noch optimiert werden könnte. Nach dem gemeinsamen Singen der von den Musikgruppen eingeübten Lieder wurden die Teil-nehmer nach Hause entlassen. Der Gottesdienst wurde am Sonntag, den 17. April in der benachbarten „Heilig-Geist-Kirche“ gefeiert.

Auch wenn die Vorbereitung der Re-ligionsnächte für das Team viel Arbeit und Zeit erfordert, hat sich gezeigt, dass sie wertvolle Angebote sind, die von den Schülerinnen und Schülern des „Immanuel-Kant-Gymnasiums“ sehr gerne angenommen werden und zur Gemeinschaft untereinander bei-tragen.

Auch Taizé-Andachten gehören zum festen Bestandteil der Religions-nächte und werden mit viel Engagement vorbereitet.

Anschrift des Autors:

Lucas Ostrau

c/o Immanuel Kant Gymnasium Grüner Weg 2832547 Bad Oeynhausen05731 / 27839Immanuel-Kant-Gymnasium @badoeynhausen.de

„Wer sich selbst nichts gönnt, wem kann der Gutes tun?“ (Sir 14, 5)Einkehrtage der Fachkonferenz Religion des Gymnasiums St. Xaver Thomas Wrede

Da der Schulalltag sowohl Er-füllung(en) als auch Erschöpfung(en) generiert, gilt es immer wieder die Frage zu beantworten, wie vor al-lem mit der Hektik und der Schnell-lebigkeit des schulischen Alltags umgegangen werden kann. Neben systemischen Veränderungen und der Optimierung von Arbeitsabläufen fordert gerade eine religiös-theologi-sche Perspektive die Vergewisserung

über die Grundlagen schulischen Handelns ein. Dies betrifft in beson-derer Weise den Religionsunterricht, da dieser mit Blick auf die Lehrenden nicht nur mit einem spezifischen Wis-sen, sondern auch mit einer spezifi-schen Überzeugung verbunden ist bzw. verbunden sein sollte. Wie kann ich also der drohenden „Zerstreuung, die den Tod der Religion bedeutet“ (Leo Langemeyer), entgegenwirken?

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„Frau Behle, ab wann können wir uns denn für die Taizéfahrt anmelden?“ Diese Frage ist jedes Jahr aufs Neue zu hören, spätestens vor den Oster-ferien beginnt die heiße Phase der Vorbereitung, um dann vor den Som-merferien mit 30-40 Schülerinnen und Schülern nebst begleitenden Kolle-gen Richtung Frankreich aufbrechen zu können.

Die jährliche Fahrt zur ökumenischen Gemeinschaft der Brüder von Taizé hat am – mit 26 Jahren noch jungen – Gymnasium Wilnsdorf Tradition, sie ist fest im Schulprogramm verankert. Ermöglicht wird Taizé in Teilen durch einen ebenso jährlichen Zuschuss durch das Erzbistum Paderborn. Wenn nach den Osterferien Bus und Unterkunft gebucht werden, geht auch immer ein Antrag in die Schul-abteilung nach Paderborn. Dank der Zuschüsse war es möglich, in den vergangenen Jahren einen relativ sta-bilen Kostenrahmen (120–160 € pro Person) zu halten und so dem selbst gesteckten Ziel treu zu bleiben, die Fahrt für alle Schüler möglichst er-schwinglich zu machen. Den Tipp für die Zuschüsse gab es vor 12 Jahren für eine junge Referendarin von ihrem damaligen Mentor, der vorher selbst viele Jahre Schülergruppen begleitet hatte. In Taizé vor Ort erlebt man in Gesprächen mit Kollegen aus ande-ren Bundesländern und Bistümern immer wieder ungläubiges Staunen, dass an einer staatlichen Schule Jahr für Jahr eine so große Schülergruppe völlig freiwillig fährt, die Schulleitung dieses Vorhaben seit Jahren unter-stützt und dass es vom Erzbistum Paderborn Zuschüsse für alle Teil-nehmer gibt.

Wanderstrecken für den nächsten Klas-senausflug gesucht? Dann kann bei der Suche nach Weg und Ziel diese Internet-seite behilflich sein.

„Orte verbinden“ – so heißt der Titel ei-ner neuen Internetseite, die dazu einlädt, die Pastoralen Räume im Erzbistum Pa-derborn zu erkunden und neue, auch un-gewohnte Orte darin zu entdecken. Unter der Adresse www.orte-verbinden.de wer-den (Wander-)Wege durch die Pastoralen Räume vorgestellt. Sie verbinden Orte, zu denen Kirchen, Kapellen und Bildstöcke, aber auch landschaftliche Höhepunkte, historisch bedeutsame Orte sowie spiri-tuell gedeutete Wegmarken zählen.

Die Wege werden von Haupt- und Eh-renamtlichen vor Ort selbst erarbeitet und auf der Internetplattform eingestellt. Fast 40 Wege gibt es bereits. Wer einen der Wege anklickt, bekommt die Route auf einer interaktiven Karte angezeigt. Gleichzeitig beschreibt ein Text die Be-sonderheiten des Weges. Der Weg kann mit Karte ausgedruckt werden oder die Daten zur Nutzung mit einem GPS-Gerät heruntergeladen werden. An den Weg-punkten sollen Tafeln mit einem QR-Code angebracht werden, durch die man mit Mobilgeräten Informationen und weiteres Material abrufen kann.

Kontakt und weitere Informationen: Erzbischöfliches Generalvikariat Paderborn, Hauptabteilung Pastorale Dienste, Domplatz 3, 33098 Paderborn

Barbara BogedainTel. 05251 / 125-4453 barbara.bogedain@ erzbistum-paderborn.de

Michael BogedainTel. 05251 / 125-4469 michael.bogedain@ erzbistum-paderborn.de

Leben wie Gott in FrankreichMit Oberstufenschülern auf Taizéfahrt Bianca Behle

Wie sieht eine Woche in Taizé aus? Angelehnt an das benediktinische „Ora et labora“ treffen sich die Gäs-te mit den Brüdern der Communau-té dreimal am Tag zum Gebet in der Kirche, zudem gibt es täglich eine Bibeleinführung, die in Gesprächs-kreisen ihre Vertiefung findet. Weitere Workshops können nach individuel-len Interessen besucht werden. Da es keine Angestellten gibt, müssen die Gäste jedoch auch täglich Arbeits-dienste wie z. B. Putzen, Kochen, Essensausgabe oder Kirchendienste übernehmen. Neben all diesen Ak-tivitäten bleibt für jeden Einzelnen immer noch genügend Zeit für sich selbst. Untergebracht sind die Gäste entweder in schlichten Mehrbettzim-mern oder in Zelten. Das Essen ist einfach und für manchen sicher ge-wöhnungsbedürftig, Luxus und Kom-fort sind Fehlanzeige.

Dennoch muss für die Taizéfahrt an der Schule quasi kaum Werbung nicht gemacht werden, sie ist seit jeher ein Selbstläufer. Angesprochen ist jeweils besonders die aktuelle Jahrgangsstu-fe 11, zudem fahren aber auch immer einige „Wiederholungstäter“ wie Abi-turienten und ehemalige Schüler mit, sofern es Studium oder Ausbildung zulassen.

Was fasziniert an Taizé? Spricht man mit Teilnehmern während oder nach der Fahrt, so fallen immer wieder Sät-ze wie „Die Gottesdienste tun gut, sie sind so ganz anders als bei uns.“ „Die Lieder sind sehr schön, dabei kann ich gut nachdenken.“ „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal gerne freiwil-lig Klos putze, aber wenn alle in der Gruppe das machen, dann macht das

echt Spaß!“ „Wir haben uns mit den Schweden aus dem Nachbarzimmer angefreundet, wir wollen sie nächstes Jahr nach dem Abi besuchen.“ „Es sind die Entspannung und die Ruhe, endlich habe ich mal keine Termine.“ „Die 10 Minuten Stille im Gebet sind mir am Anfang richtig schwergefallen, aber jetzt genieße ich sie.“ Die Schü-ler erleben nach einem an Terminen und Verpflichtungen vollen Schuljahr nun eine Woche der Entschleunigung und wie es ist, Zeit und Muße für Ge-spräche und Begegnungen zu haben. Sei es mit Gott, mit den eigenen Mit-schülern, die man nun ganz anders kennenlernt, oder mit anderen Gäs-ten. Gerade ein Jahr vor dem Abitur bietet die Taizéwoche auch eine gute Gelegenheit, sich über den zukünf-tigen Lebensweg Gedanken zu ma-chen. Letztlich scheint es eine bunte Mischung zu sein, ein vielfältiges An-gebot, das jeden Besucher irgendwie anspricht.“ Daher fasst die Aussa-ge eines Schülers „Taizé kann man nicht beschreiben, man muss einfach selbst hinfahren!“ alles Nichtgesagte treffend zusammen.

Bianca Behle unterrichtet die Fächer ka-tholische Religion, Musik und Deutsch am Gymnasium Wilnsdorf und ist zuständig für die Schulpastoral. In diesem Jahr war sie zum zwölften Mal mit einer Schüler-gruppe in Taizé.

Die Taizéfahrt am Wilnsdorfer Gymnasium ist ein Selbstläufer und

richtet sich besonders an Schülerin-nen und Schüler der Jahrgangs -

stufe 11 – ein Jahr vor dem Abitur.

Anschrift der Autorin:

Bianca Behle

c/o Gymnasium WilnsdorfHoheroth 9457234 Wilnsdorf02739 8706-0 [email protected]

Moderne Pilgerwege im Erzbistum PaderbornDie Internetseite www.orte-verbinden.de präsentiert Wanderwege durch die Pastoralen Räume

Erste-Hilfe-Koffer Klassenfahrten und Wandertage durchführen

Jürgen Piepenbrock

Erste-Hilfe-Koffer: Wandertage und Klassenfahrten durchführen

To-dos, Checklisten, Vorlagen; Berlin/ München: Cornelsen, 2015: 72 S.; CD-ROM. 17,99 €

ISBN 9783589160570

Eine gute Vorbereitung ist die beste Voraussetzung für eine gute Durchführung! Sie ist zwar keine Garantie für das optimale Gelingen der Aktion, aber sie hilft schon im Vorfeld Fallstricke zu entdecken und auszuräumen. So kann Gelassenheit entstehen und es können Freiräume für Abwei-chungen vom Plan entstehen.

Auf diesen kurzen Nenner ge-bracht kann man das hier vor-gestellte Buch von Jürgen Pie-penbrock beschreiben. Wer „Neu-Einsteiger“ in das Thema Klassenfahrten, Exkursionen und Wandertage ist und im Sekundar-bereich I arbeitet, findet hier gut strukturierte Hilfen.Die Haltung von Lehrern und Lehrerinnen gegenüber Klassen-fahrten ist sicher nicht eindeutig: für die einen bedeutet das purer Stress, weil man permanent ver-antwortlich ist und Klassenfahr-ten, Wandertage etc. auch mit Risiken verbunden sind; für die anderen sind diese Aktivitäten wirkliche Highlights, ermöglichen sie den Schülerinnen und Schü-lern doch, gemeinsam mit den Lehrern aus dem Alltag abzu-tauchen und sich auf einer ganz anderen Ebene zu begegnen und anders/neu kennenzulernen.

Aber ob man Klassenfahrten liebt oder nicht – der Erste-Hilfe-Koffer bietet (vor allem Unsicheren und „Anfängern“) wirklich Hilfe, denn auf ganz strukturierte Art und Weise führt er durch alle Schritte, die im Hinblick auf die Planung, Durchführung und Auswertung

einer Fahrt mit Schülern nötig sind. Auch pädagogische und rechtliche Rahmenbedingungen (für das Land NRW) werden nicht ausgespart. Wel-che pädagogische Idee liegt dem Wandertag/der Klassenfahrt zugrun-de, passt es in den unterrichtlichen Rahmen, sind Eltern und Schüler mit in die Planungen einbezogen worden, wie sieht es hinsichtlich des Verzichts auf Reisekosten aus, wie kann nach der Fahrt sinnvoll evaluiert werden? Zwei erprobte und durchdachte Bei-spiele für Exkursionen, bzw. Wan-dertage werden auch mitgeliefert, so dass Klassen- und Fachlehrer/innen, die sich vielleicht zum ersten Mal auf den Weg machen wollen, gutes „An-schauungsmaterial“ erhalten.Alle To-do-Listen finden sich – auch zum Abändern für den persönlichen Bedarf– auf der beiliegenden CD, so dass man sich von der ersten Idee des Wandertags, über die Abklä-rung auf der schulischen Ebene, der Eltern- und Schülerinformation, der Organisation und Durchführung und schließlich der Auswertung, klein-schrittig und überschaubar dem Thema Klassenfahrt/Wandertag/Ex-kursion nähern kann, um diese Veran-staltungen gut und verantwortungs-voll durchführen zu können.Fazit: Wer Listen mag, wird dieses Heft als sehr hilfreich empfingen. Wer zum ersten Mal eine Klassenfahrt, ei-nen Wandertag vorbereiten darf, fin-det hier hilfreiche Unterstützung; aber auch „alte Hasen“, die schon -zig Fahrten durchgeführt haben, finden vielleicht sogar noch einen hilfreichen Vordruck für Anfragen bei Busunter-nehmen. Der Preis für das Buch ist gut angelegtes Geld – vor allem wenn man Neuling in diesem Bereich ist.

Adelheid Büker-Oel

Fast 40 Wege durch die Pastoralen Räume weist die Internetseite „Orte verbinden“ bereits nach und kann so Ideengeber für die Wahl des nächsten Klassenausflugs sein.

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Page 9: JAHRGANG 2016 - irum.de · Hans-Bodo Markus Wilhelm-Josef Gussen Georg Pahlke Lucas Ostrau Thomas Wrede Bianca Behle Benjamin Eckert „Geht es bei der Kirche eigentlich immer nur

Unter dem Leitwort „It sounds go(o)d!“ fördert das Erzbistum Paderborn jetzt aus einem eigens dafür bereitgestellten Fonds „Christliche Popularmusik“. Das heißt: moderne Musik aus der aktuellen Jugendkultur, bei der es mit christlichen Texten um Erfahrungen mit Gott oder um Sinn- und Orientierungsfragen geht. Das Wortspiel im Slogan „It sounds go(o)d!“ ist Programm: It sounds god, it sounds good – es klingt nach Gott, das klingt gut. Infos zum neuen Fonds liefert die Internetseite www.it-sounds-good.de. Wie gut Glaube klingen kann, wird außerdem bald ein Videoclip im Kino und Internet zeigen.

„Wir fördern dich und dein musikali-sches Projekt“ – so bringt der Slogan des Fonds für Christliche Popularmusik dessen Hauptanliegen auf den Punkt. Dies gilt natürlich auch für die Schu-len im Erzbistum Paderborn, die sich über christliche Popularmusik den Fra-gen des Lebens und Glaubens nähern möchten. Die Förderbeispiele sind viel-seitig: Das Veranstalten von Konzerten mit der eigenen Schulband kann geför-dert werden, genauso wie das Ausrich-

Fatima, eine junge Frau aus Syrien hat nur einen Traum: Sie wünscht sich einfach nur, dass ihre ganze Familie nach Deutschland kommen kann.

Ein gemeinschaftliches Kunstprojekt in der Zentralen Flüchtlingsunterbrin-gung in Hamm. Es ist Mittagszeit in der zentralen Unterbringungseinheit für Geflüchtete in Hamm. Gleich ne-ben der Pforte der ehemaligen briti-schen Kasernen sammeln sich eini-ge der rund 800 Bewohner mit ihren Plastikbechern und Besteck und war-ten auf die Essensausgabe. Gleich nebenan, dort wo sich Schlafräume für die männlichen Bewohner befin-den, tönt Musik aus zwei Computer-boxen. Es wird mit Pinseln und Farbe hantiert, es wird laut gelacht. Hier im Flur der ersten Etage sieht es anders aus als auf dem restlichen Gelände.

Die Einrichtung hat Gäste: mehr als ein dutzend Freiwillige aus der Um-gebung sind mit ebenso vielen Be-wohnern zusammengekommen und bemalen die kahlen Wände des Flu-res, der sonst den Weg zu Kiosk und Aufenthaltsräumen weist. Pfadfin-derinnen und Pfadfinder aus Berge, Schülerinnen und Schüler der Ma-rienschule und des St. Franziskus-Berufskollegs in Hamm – sie alle sind dem Aufruf von Maria „Mio“ Reker gefolgt. Die Schulsozialarbeiterin des St. Franziskus Berufskollegs koordi-niert in diesen Herbstferien ein Kunst-projekt mit Flüchtlingen.

„Hier passiert etwas nicht Alltägliches im Alltag der Bewohner“, sagt Mio Reker und verweist auf die großen, farbenfrohen Bilder an den Türen des Flures. Sie hat Flüchtlinge und junge Menschen aus Hamm zusam-

In vielen Kirchengemeinden des Erzbistums Paderborn wird schon jetzt konkrete ehren-amtliche Hilfe für Flüchtlinge geleistet. Diese Solidarität möchte das Erzbistum Paderborn wirksam fördern: Erzbischof Hans-Josef Be-cker hat aus den Mitteln des Katastrophen-fonds des Erzbistums Paderborn 3 Millionen Euro bereitgestellt, um die Aufnahme und Be-treuung von Flüchtlingen in den Gemeinden zu unterstützen. Aus dem zweckgebundenen

Hoffnungsbilder an kahlen WändenFlüchtlingsarbeit in Hamm und wie sich Schulen beteiligt haben Benjamin Eckert

mengebracht, die an drei Tagen einen ganzen Flur und die angrenzenden Aufenthaltsräume verschönern. Die Motive sind ebenso vielfältig wie die Künstlerinnen und Künstler: Susan, eine kurdische Architektin, malt aus der freien Hand symmetrische For-men an die Wand, während gegen-über junge Schülerinnen einen Erd-ball aus bunten Puzzleteilen kreieren.

Entstanden ist das Projekt aus einem Dialog zwischen der Einrichtungslei-tung und den Schulleitungen, als die Flüchtlingsunterkunft im August die-ses Jahres eröffnet wurde. „Wir ha-ben gefragt, wie wir hier als Schulen langfristig mitwirken können. Denn das müssen wir – so will es unser Selbstverständnis“, betont Mio Re-ker. Die Einrichtung benötigte schon lange keine Kleider- oder Sachspen-den mehr. Viel dringlicher sei es ge-wesen, etwas Farbe in die Räumlich-keiten zu bringen. Aus diesem Bedarf entstand schließlich ein konkretes Angebot, das nicht nur den Alltag der Bewohner ein Stück bunter machen, sondern auch zu echten Begegnun-gen führen sollte. So wurden schließ-lich die drei Tage organisiert, Motive überlegt und Materialien besorgt. Fi-nanziell wird das Projekt durch den Flüchtlingsfond des Erzbistums Pa-derborn gestützt.

Auf dem Boden eines Nebenraumes sitzt Celine und zeichnet mit ihren Bleistiften Manga-Figuren auf eine mittelgroße Leinwand. Die 15-Jähri-ge ist Schülerin der Marienschule in

Hamm und an einem Freitag in den Herbstferien nicht mit ihren Freunden unterwegs, sondern schon den drit-ten Tag in der Unterbringungseinheit. Celines Lehrerin hatte mitbekommen, dass sie gerne zeichnet und sie ge-fragt, ob sie bei dem Projekt mitma-chen wolle. Für sie und einige Freun-de war das keine Frage.

„Alle sind sehr freundlich und haben direkt mitgemacht. Das Malen hier ist echtes Teamwork“, erklärt Celine be-geistert. Auch die Verständigung sei kein Problem, zur Not gehe das mit Händen und Füßen. Sie zeigt eine ih-rer Zeichnungen an den Flurwänden: eine schlafende Katze in einem Bü-cherregal, darunter eine Spur aus Tat-zen. Das Bild verweist auf die kleine Bücherei, die hier für die Bewohner eingerichtet wurde.

Auch am gemeinsamen Erstellen von „Hoffnungsbildern“ war Celine beteiligt, die schon jetzt neben den Türen zwischen Aufenthaltsräumen und Kleiderkammer hängen. Zusam-men mit Fatima, einer jungen Frau aus Syrien, hatte sie sich mit dem Thema „Träume“ beschäftigt. Die Sy-rerin kommt dazu und präsentiert ihr Hoffnungsbild. Es zeigt ein großes Bett mit einer schlafenden Frau, um sie herum dunkle Nacht, einige Ster-ne und der Mond. In einem gelben Kreis in der Mitte erstrahlt der eigent-liche Traum: eine vierköpfige Familie, Arm in Arm vor einem braunen Haus. „Sie wünscht sich einfach nur, dass ihre ganze Familie nach Deutschland

„It sounds go(o)d!“ – Glaube zum Klingen bringenErzbistum Paderborn startet Fonds für Christliche Popularmusik

ten von Konzerten mit externen Künst-lern, Workshops, Coachings oder die Aufnahme von CDs oder Videos. Oder steht ein Schuljubiläum an, bei dem ein großer Gottesdienst gefeiert werden soll – vielleicht sogar unter Beteiligung der Musikgruppen der umliegenden Gemeinden?

Wer Beratung braucht, ist bei Ute Bal-kenohl an der richtigen Adresse. Sie hat seit Februar 2015 im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn die Projekt-stelle „Christliche Popularmusik in der Jugendarbeit“. Hier laufen die Fäden auf Bistumsebene koordinierend zu-sammen. „Wir möchten mit dem neuen Fonds Menschen fördern, die schon ein eigenes Projekt haben. Aber genauso wichtig ist uns die Unterstützung aller, die erst einmal nur eine Idee haben und dafür Beratung, Impulse und Vermitt-lung brauchen“, sagt Ute Balkenohl.

Dreh- und Angelpunkt für den neu-en Fonds ist die Internetseite www.it-sounds-good.de, auf der es umfas-sende Infos zu finden gibt – kompakt, übersichtlich und in modernem Design.

Der Menüpunkt „Was ist Sounds go(o)d?“ beantwortet die wichtigsten Fra-gen: Wer kann was genau beantragen? Was sind die Förderbedingungen? Wer kann einen Antrag stellen? Darüber hi-naus finden sich Interviews mit jungen Leuten, die im Erzbistum Paderborn bereits Christliche Popularmusik ma-chen und von sich erzählen: „Das ist es, was mich sehr überzeugt an dieser Musik. Dass es mich berührt. Es ist eine ganz starke Form von Gebet. Durch die angestoßenen Emotionen habe ich die Möglichkeit, dem Glauben eine neue Tiefe zu geben“ – solche und weitere Aussagen geben einen Eindruck, was Christliche Popularmusik bedeuten kann.

Ebenso deutlich wird dies schließlich in einem Video-Clip, der auf der Internet-seite, aber auch im Youtube-Channel des Erzbistums Paderborn und dem-nächst auch auf vielen großen Kino-Leinwänden im Vorprogramm zu sehen sein wird: In einem Trailer werden hier die althergebrachten Vorstellungen von kirchlicher Musik und die Realität der Christlichen Popularmusik

kommen kann“, weiß Celine aus dem gemeinsamen Austausch und Fati-ma strahlt stolz mit ihrem Bild in der Hand.

Der Nachmittag neigt sich dem Ende zu – und damit auch das Projekt in der Flüchtlingsunterkunft. Die Wände des Flures sind verschönert und viele Be-gegnungen haben stattgefunden. Mio Reker spicht von einem Erfolg: „Das war ein guter Anfang. Jetzt schauen wir, wie es weitergehen kann.“ Die Idee sei ein langfristiges Gestaltungs-angebot in der Flüchtlingsunterbrin-gung.

Was daraus wird, muss sich erst noch zeigen. Zum Abschluss des Ta-ges werden sich alle Beteiligten noch einmal zusammensetzen und bei

Hilfsfonds können ab sofort Fördermittel bean-tragt werden.

Über die Zuweisung der Fördermittel entschei-det ein Vergabeausschuss. Die vollständi-gen Förderrichtlinien und ein entsprechendes Antragsformular stehen zum Download zur Verfügung. Anfragen können per E-Mail an [email protected] gerich-tet werden.

Auskunft gibt auch Michael Mendelin, Refe-rent für „Caritas und Pastoral“ beim Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Paderborn05251 / [email protected]

Flüchtlingsfond

Hier finden Sie die Vergaberichtlinien und Antragsformulare: www.erzbistum-paderborn.de von A bis Z Flüchtlingsfonds des Erzbistum Paderborn

Benedikt Bohn

Kaffee und Kuchen über das Erlebte sprechen. „Erst jetzt ist es wichtig zu erklären, was ein BDKJ, Pfadfinder oder eine Gemeinde überhaupt ma-chen“, erklärt Mio Reker. Das Projekt solle den Flüchtlingen eine Perspek-tive aufzeigen: „Die Bewohner sollen wissen, dass es gute Anlaufstellen gibt, wenn sie weiterhin auf der Su-che nach Gemeinschaft sind – auch außerhalb dieser Unterbringung.“

Anschrift des Autors:

Benjamin Eckert

BDKJ – Referent für Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitAm Busdorf 733098 Paderborn05251 / [email protected]

Maria Reker, Schulsozialarbeiterin des St. Franziskus Berufskollegs, koordinierte in den Herbstferien ein Kunstprojekt mit Flüchtlingen in Hamm.

16 17Themenschwerpunkt

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Paderborn/Düsseldorf. (pdp). Erz-bischof Hans-Josef Becker gehörte Anfang Juni gemeinsam mit NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann zu den Unterzeichnern, der „Gemein-samen Erklärung zum Religionsun-terricht in Nordrhein-Westfalen“, die von allen am schulischen Religions-unterricht beteiligten Bekenntnissen unterzeichnet wurde. Darin wird die Bedeutung des bekenntnisorientier-ten Religionsunterrichts für ein fried-liches und respektvolles Miteinander bekräftigt.

Mit der Erklärung wolle man ein wich-tiges gemeinsames Zeichen setzen: „Im Religionsunterricht lernen die Schülerinnen und Schüler, dass uni-verselle Werte wie Mitmenschlich-keit, Respekt und Achtung vor dem Nächsten den Religionen gemeinsam sind. Religionsunterricht trägt dazu bei, eine eigene Wertehaltung zu ent-wickeln und sie zu reflektieren. Darü-ber hinaus wird der interreligiöse Dia-log an Schulen als Orte religiöser und kultureller Vielfalt gestärkt“, so Löhr-mann. „An diesem Markenzeichen

Stellten das neue Angebot für die Mitarbeiter der vom Erzbistum Paderborn getragenen Schulen vor (v. l. n. r.): Angelika Hüppmeier, Dompropst Monsignore Joachim Göbel, Thea Dieninghoff, Frank Wengenmaier.

Paderborn (pdp). Beratung und Un-terstützung stehen im Vordergrund der neuen Telefon-Hotline, die allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der neunzehn vom Erzbistum Paderborn getragenen Schulen ab sofort zur Verfügung steht. Die Caritas-Service-line setzt auf individuelle Kontakte und Lösungen: Wenn Konfliktfelder im privaten und familiären Bereich oder im Dienst in der Schule auftre-ten, möchte die Hotline verlässlicher und vor allem vertraulicher Ansprech-partner sein.

„Ich bin dankbar, dass wir den Mit-arbeitern der von uns getragenen Schulen ein solches Angebot machen können und durch Begleitung und Unterstützung präsent sind“, so der Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Erzbischöflichen Ge-

Erzbischof Hans-Josef Becker:

„Religionsunterricht baut Vorurteile ab“Gemeinsame Erklärung aller sieben Bekenntnisse zur Bedeutung des Religionsunterrichts im NRW-Schulministerium

Nordrhein-Westfalens wollen wir alle gemeinsam weiter arbeiten.“

Ministerin Löhrmann betonte, dass der Religionsunterricht an den Schu-len seinen festen Platz habe und viele Schulen die in Nordrhein-Westfalen bestehende Möglichkeit nutzen, ne-ben dem katholischen und evan-gelischen Religionsunterricht auch Angebote für jüdische, islamische und alevitische sowie orthodoxe und syrisch-orthodoxe Bekenntnisse zu machen.

„Wir haben heute die gemeinsame Erklärung unterzeichnet, um unseren Beitrag für ein friedliches Zusammen-leben in unserem Land zu leisten. Für uns ist dafür der Religionsunterricht in der Schule ein bedeutendes Instru-mentarium“, sagte Erzbischof Hans-Josef Becker in Düsseldorf.

Die Worte aus dem politischen Spek-trum Deutschlands, die Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng absprechen wollten, ein willkomme-ner Nachbar zu sein, hätten ihn er-

schreckt. Mit großer Sorge betrachte er, dass derartige fremdenfeindliche und rassistische Positionen wieder zu diesem Land gehörten, so der Erz-bischof. Es sei die gemeinsame Auf-gabe aller Menschen guten Willens, dem gelassen, aber entschieden ent-gegenzutreten. Erzbischof Becker: „Ebenso entschieden müssen wir denjenigen entgegentreten, die im Namen der Religion und vorgeblich im Namen des Gottes Abrahams Un-frieden und Tod in die Welt predigen und bringen.“

Nicht selten würde die Auffassung vertreten, die Religionen seien die Ursache, weil sie ein wesentlicher Grund für Angst vor Andersartigkeit, Fremdenfeindlichkeit, Fanatismus und Fundamentalismus sei. Der Re-ligionsunterricht, der in der eigenen Religion beheimatet sei und über die anderen Religionen informiere, baue Missverständnisse und Vorurteile ab. Erzbischof Becker: „Deshalb leistet der an die Konfessionen und Religi-onen gebundene Religionsunterricht in der Schule einen unverzichtbaren

Freuen sich über die gemeinsame Erklärung (v.l.n.r.): Mehmet Soyhun, Erzbischof Hans-Josef Becker, Aziz Aslandemir, Ministerin Sylvia Löhr-mann, Dr. Oded Horowitz, Metropolit Dr. h.c. Augoustinos, Erzbischof Mor Philoxenus Mattiyas Nayis, Präses Manfred Rekowski Foto: Sepp Spiegl

Verlässlicher und vertraulicher AnsprechpartnerBeratungs-Hotline für Mitarbeiter von Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn

neralvikariat Paderborn, Dompropst Monsignore Joachim Göbel. Es sei wichtig, einerseits „nah-dran“ zu sein an den Mitarbeitern und deren Her-ausforderungen, aber auch jedem die Distanz zu gewähren, die er benötige. „Auf Wunsch können die Gesprä-che mit den Beratern auch anonym stattfinden oder der Kontakt wird via E-Mail geführt. Lediglich der Ar-beitgeber muss angegeben werden“, erläutert Angelika Hüppmeier, die das Projekt an allen neunzehn Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Pader-born vorgestellt hat. Das kostenlose Angebot für alle Mitarbeiterinnen der Schulen in Trägerschaft des Erzbis-tums wird durch den Arbeitgeber im Rahmen des Betrieblichen Gesund-heitsmanagements finanziert. „An den Arbeitgeber werden keinerlei In-formationen zur Person und zu den

Gesprächsinhalten weitergegeben“, versichert Angelika Hüppmeier, die in der Personalabteilung des Erzbi-schöflichen Generalvikariats Pader-born für den Bereich „Gesundheits-förderung an Schulen“ zuständig ist. Damit sei auch eine Unabhängigkeit

Information

Die Beratungs-Hotline ist ein Angebot der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn. Sie wird umgesetzt durch die Serviceline der Caritasverbände Arnsberg/Sundern, Soest und Hamm. Es stehen insgesamt 12 Fachleute für den Dienst am Telefon zur Verfügung. Eine Vermittlung an Fachdienste der Caritas (Erziehungsberater, Suchtberater, Familientherapeuten, Psychologen), aber auch an andere Spezialisten ist auf Wunsch des Anrufenden möglich.

unter dem vielsagenden Slogan „Ver-staubt war gestern“ gegenübergestellt – Schmunzeln garantiert.

Abgerundet wird die Internetseite durch den Menüpunkt „Erfolgsgeschichten“ – hier ist Platz für all diejenigen vorge-sehen, die ihre erfolgreiche Projektför-derung durch den Fonds für Christliche Popularmusik mit anderen teilen möch-ten. Wer als Besucher der Homepage schon für sich erkannt hat, dass er hier mit seiner Idee oder seinem konkreten Projekt richtig ist und eine Förderung beantragen möchte, kann dies gleich über das Online-Antragsformular tun. Wer noch Fragen hat und sich weiter beraten lassen möchte, dem hilft Ute Balkenohl gern weiter. „Interessierte

können uns einfach einen Antrag sch-reiben oder ihre Idee schicken. Wir un-terstützen von der Antragstellung bis zur Durchführung und darüber hinaus“, so Balkenohl.

Kontaktmöglichkeit:

Ute Balkenohl

Projektreferentin für Christliche PopularmusikAbteilung Jugendpastoral, Hauptabteilung Pastorale DiensteDomplatz 333098 Paderborn05251 / 125-1515ute.balkenohl @erzbistum-paderborn.dewww.it-sounds-good.de

Beitrag zur Bildung der Kinder und Jugendlichen in unserem Land und er leistet einen unverzichtbaren Beitrag zu einem friedlichen und gedeihlichen Zusammenleben.“

Abschließend würdigte Ministerin Sylvia Löhrmann die überaus kons-truktiven Gespräche mit den Vertre-tern der verschiedenen Bekenntnis-se, die der gemeinsamen Erklärung vorausgegangen waren. Sie dankte darüber hinaus den Fachlehrkräften an den Schulen für ihre Arbeit und ihr Engagement.

Die Erklärung wurde unterzeichnet von:• Hans-Josef Becker, Erzbischof des

Erzbistums Paderborn, für die ka-tholischen (Erz-)Bistümer in Nord-rhein-Westfalen,

• Dr. h.c. Augoustinos von Deutsch-land, Metropolit und Erzbischof, für die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland,

• Mor Philoxenus Mattias Nayis, Erz-bischof der syrisch-orthodoxen Kir-che von Deutschland,

• Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, für die Evangelischen Landeskir-chen in Nordrhein-Westfalen,

• Dr. Oded Horowitz für die Jüdi-schen Landesverbände,

• Mehmet Soyhun, Vorsitzender des Beirats für den Islamischen Religi-onsunterricht in Nordrhein-Westfa-len,

• Aziz Aslandemir, stellvertretender Bundesvorsitzender der Aleviti-schen Gemeinde Deutschlands.

pdp-n-123-31.05.2016

Fordern und fördern, dass Glaube gut klingen kann (v.l.): Pressesprecher Ägidius Engel, Projektreferentin Ute Balkenohl und Thomas Klöter, Koordinierender Leiter der Hauptab-teilung Pastorale Dienste im Erzbischöflichen Generalvikariat und Vorsitzender des Verga-beausschusses zum Fonds für Christliche Popularmusik.Foto: pdp

18 19Neues aus Schulen und Schulabteilung

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Neun Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn beteiligten sich mit acht unterschiedlichen Beiträgen am diesjährigen SynErgeia- Wettbewerb. Erzbischof Becker lud Schüler und Lehrer der mit einem Preis gewürdigten Schulen zur Preisverleihung nach Paderborn ein.

Paderborn (pdp). Im September 2010 setzte Erzbischof Hans-Josef Becker das „Leitbild der katholischen Schu-len in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn“ in Kraft. Ziel ist eine ge-meinsame Ausrichtung der 19 vom Erzbistum Paderborn getragenen Schulen sowie eine lebendige Verbin-dung zum Erzbistum als Träger. Um

1.500 Schüler und ihre Lehrer kamen zur Domwallfahrt der vom Erzbistum Paderborn getragenen Schulen, um mit Erzbischof Hans-Josef Becker einen Gottesdienst zu feiern.

Paderborn (pdp). Eigentlich sind die Bewohner der Bischofsstadt Pa-derborn mit dem Anblick großer Prozessionen vertraut, doch als am Mittwoch, 6. Juli 2016, rund 1.500 Schüler mit ihren Lehrern feierlich in den Paderborner Dom einzogen, um mit Erzbischof Hans-Josef Becker ei-nen Gottesdienst zu feiern, war dies für alle eine eindrucksvolle Erfahrung. Die Sechsklässler der sechzehn an der Wallfahrt teilnehmenden Schu-len in Trägerschaft des Erzbistums

Thema Qualitätsmanagement

Die in den Schulinformationen Pa-derborn, Heft 1/2015 gestartete Themenreihe „Qualitätsmanage-ment an kath. Schulen in freier Trä-gerschaft des Erzbistums Pader-born“ wird wie zugesagt fortgesetzt: Institutsleiter Dr. Michael Gerhardts (Institut für Schule, Erziehungs- und Fachwissenschaften) interviewte zur Jahreswende 2015/16 den Lei-tenden Regierungsschuldirektor i. R. Haymo Amonat.

Das ausführliche Interview ist in vol-lem Umfang auf der Homepage der Schulabteilung verfügbar unter www.schuleunderzihung.de Katholische Schulen Qualitätsanalyse

SynErgeia-Wettbewerb: mit Kreativität, Ideenreichtum und Herzblut das Leitbild katholischer Schulen umsetzen

das Leitbild im Schulalltag zu veran-kern, rief der Paderborner Erzbischof im Jahr 2011 den jährlichen Wett-bewerb „SynErgeia“ ins Leben, bei dem sich die Schulen kreativ mit dem Leitbild auseinandersetzen. Am Mon-tag zeichnete Erzbischof Hans-Josef Becker die diesjährigen drei Preisträ-ger des SynErgeia-Wettbewerbs aus.

In diesem Jahr beteiligten sich neun Schulen mit acht unterschiedlichen Beiträgen. Den ersten Platz im Wett-bewerb belegt die Hildegardis-Schule in Hagen, den zweiten das Mallinck-rodt-Gymnasium in Dortmund und den dritten Platz das Edith-Stein-Be-rufskolleg in Paderborn.

„Gott ist uns ein treuer Begleiter“

1.500 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern bei Domwallfahrt der vom Erzbistum Paderborn getragenen Schulen

Paderborn waren gemeinsam mit ihren Lehrern und Schulseelsorgern der Einladung von Erzbischof Be-cker zur Domwallfahrt nach Pader-born gefolgt. Die Wallfahrt fand jetzt bereits zum sechsten Mal kurz vor dem Beginn der Sommerferien statt. Das Leitwort für die jungen Pilger aus dem ganzen Erzbistum lautete „Zu den Quellen“ und das nicht nur im wörtlichen Sinn als Pilgerweg an die Quellen der Pader.

Im Bildungs- und Gästehaus Li-borianum hatten sich am Montag Schülerinnen und Schüler, Lehre-rinnen und Lehrer und auch Eltern von Schülern der beim diesjährigen SynErgeia-Wettbewerb drei erstplat-zierten Schulen versammelt, um bei der Preisverleihung durch Erzbischof Hans-Josef Becker dabei zu sein. Er sei beeindruckt von der guten Beteili-gung und den hervorragenden Ergeb-nissen der Beiträge, so der Paderbor-ner Erzbischof in seiner Würdigung. Der Wettbewerb sei mittlerweile an den Schulen angekommen und im-mer mehr im Schulalltag selbstver-ständlich präsent. „Alle Beiträge wei-

sen einen engen Bezug zum Leitbild der katholischen Schulen auf und set-zen es sehr bemerkenswert um. Das Thema Flüchtlinge spielt dabei in die-sem Jahr eine besondere Rolle: fünf der acht Beiträge beschäftigen sich intensiv mit dieser Thematik.“ Erzbi-schof Becker weiter: „Es beeindruckt mich sehr, dass unsere Schulgemein-schaften aktiv Position zu unserer christlichen Überzeugung beziehen und dabei die Bedeutung des Wortes ‚Gemeinschaft‘ beispielhaft umset-zen. Das geschieht mit überaus gro-ßer Kreativität, Ideenreichtum und er-kennbar viel Herzblut und gilt für alle Schulformen und Jahrgangsstufen.“

Erzbischof Becker stellte dann die im Jahr 2016 mit einem Preis gewürdig-ten Projekte vor und überreichte die Urkunden und Preise.

„Dass sich in diesem Jahr neun Schulen mit insgesamt acht Projek-ten am Wettbewerb beteiligen, ist eine sehr erfreuliche Entwicklung, die die Lebendigkeit unserer Schul-gemeinschaften zeigt“, sagte Dom-propst Monsignore Joachim Göbel, Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Erzbischöflichen Gene-ralvikariat.

(pdp-n-27.06.2016)

zur Hauptabteilung Schule und Erzie-hung im Erzbischöflichen Generalvi-kariat sichergestellt und gewahrt.

„Sie bekommen eine qualifizierte Be-ratung bei wichtigen privaten Fragen, Kinder- oder Elternsorgen, zum Be-reich pflegende Angehörige, Such-terkrankungen, finanzielle Engpässe oder sonstige aktuelle Lebenssitua-tionen, die Sie beschäftigen“, lautet der Selbstanspruch der Caritas-Ser-viceline. Die Serviceline möchte der Entlastung bei persönlichen Heraus-forderungen der Mitarbeiter an den vom Erzbistum Paderborn getrage-nen Schulen dienen.

Krankheit, Sucht oder psychische Probleme gehören oft zu Tabu-The-men, über die man ungern spricht

oder schon gar nicht von Dritten an-gesprochen werden möchte, weiß Thea Dieninghoff als Ansprechpart-nerin des Unternehmensservice der Caritasverbände Hamm, Soest und Arnsberg-Sundern e. V. Die Service-line will Vertrauen schaffen und mit Gesprächen Lösungen erarbeiten.

Welche Beratungsformen nach einer ersten Kontaktaufnahme dann an-genommen werden, bleibt eine indi-viduelle Entscheidung des Anrufers. Einem Telefonat könnte sich auch ein persönliches Gespräch anschließen. Aber diese Entscheidung liegt beim Ratsuchenden. „Für die Mitarbei-ter unserer Schulen ist die Beratung kostenlos, sie liegt in der Fürsorge des Dienstgebers“, erläutert Angelika Hüppmeier. Lediglich eine anonyme

Auswertung geht an die Hauptabtei-lung Schule und Erziehung des Erzbi-schöflichen Generalvikariats, um die Rentabilität und Nutzung zu prüfen. Das Angebot läuft im Jahr 2016 als Pilotprojekt, je nach Frequentierung und Analyse könnte der Service auch in den kommenden Jahren fortge-setzt werden.

Das Hilfsangebot können dabei nicht nur die Angestellten der Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Pader-born nutzen, vielmehr auch deren Familienmitglieder. Die Serviceline steht werktags von 8 bis 17 Uhr zur Verfügung. Hüppmeier: „Ein großes Zeitfenster, um für die Beratung eine entsprechende Zeit und Ruhe zu fin-den.“

(pdp-n-09.06.16)

20 21Neues aus Schulen und Schulabteilung / Veranstaltungshinweise

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tralen Projektes Bistumsentwicklung, und Gerhard Krombusch, Direktor des Instituts für Religionspädagogik und Medienarbeit (IRuM). Dr. Bredeck wurde mit einer Arbeit über das Kon-zil promoviert („Das Zweite Vatika-num als Konzil des Aggiornamento“). Durch viele (Studien-) Aufenthalte in Rom hat er die Stadt, ihre Geschich-te, … und nicht zuletzt ihre Sprache! kennen und lieben gelernt. Der Reli-gionspädagoge Gerhard Krombusch beschäftigt sich inzwischen seit mehr als drei Jahrzehnten mit der Frage, wie der Glaube der Kirche in eine Wechselbeziehung (Korrelation) mit den Erfahrungen der Kinder und Ju-gendlichen treten kann. Dabei nutzt er die Erkenntnisse der Bilddidaktik und seine Erfahrungen als Kirchen-führer bzw. Kirchenerkunder.

Erinnern und hoffenWarum ist Rom für die frühen Chris-ten so bedeutsam geblieben – ob-wohl Kaiser Konstantin seine neue Hauptstadt schon 330 in den Osten (Konstantinopel) verlegte? Ambrosius von Mailand (339–392) ist sich sicher: Durch die Gräber von Petrus und Paulus wird Rom zum „Caput genti-um“, zum Haupt der Völker.

Die Gräber! Bereits auf dem Weg vom Flughafen zu unserem Hotel „Casa Bonus Pastor“, dem ehemaligen Priesterseminar der Diözese Rom, di-rekt an der Vatikanischen Mauer gele-gen, machen wir Station am Grab des Hl. Paulus (2006 nach umfangreichen Ausgrabungen wiedergefunden). Die Basilika S. Paul vor den Mauern geht auf das 4. Jahrhundert zurück. Wir

sehen einen Sakralbau von Ehrfurcht gebietender Größe und Ausstrah-lungskraft; wir beginnen mit dem ge-nauen Hinsehen und dem Entdecken der Botschaften der Mosaiken und Portale (Lebensbilder von Petrus und Paulus). Uns wird die Weite der Bot-schaft durch die Apostelfürsten be-wusst: sie stehen am Anfang für eine „Kirche der Beschnittenen“ und für die „Kirche der Heidenchristen“. Bei-de führt Christus (nicht nur in dieser Basilika) zu einer Kirche für alle Men-schen zusammen.

Wir nehmen uns Zeit für die Erinne-rung an den „Apostel der Völker“ (Röm 11,13), dessen Anspruch es war, das Evangelium unter „Griechen und Nichtgriechen, Gebildeten und Ungebildeten“ (Röm1, 14) zu verkün-den. Und genau hier an seinem Grab kündigte am 25. Januar 1959 der erst vor drei Monaten gewählte Papst Jo-hannes XXIII. ein ökumenisches (die ganze bewohnte Erde betreffend) Konzil an. „Hört ihr das Wort Aggi-ornamento? Seht da unsere heilige Kirche, immer jugendlich und bereit, dem verschiedenen Verlauf der Le-bensumstände zu folgen mit dem Zweck, anzupassen, zu korrigieren, zu verbessern, anzuspornen … .“, so hatte Angeli Roncalli noch als Pat-riarch von Venedig ein Jahr vor sei-ner Papstwahl seinen Blick auf eine pfingstliche Kirche beschrieben.

Die Gräber sind auch Thema des nächsten Studientages in Rom. Wir besuchen die Katakombe Santa Pris-cilla. Hier erfahren wir, dass das Wort „ecclesia“ nicht immer nur für ein Kultgebäude über der Erde verwen-

det wurde. Oft werden damit auch die unteririschen Heiligtümer bezeich-net. Die Gemeinschaft derer, die von Christus gerufen sind, das Evangeli-um in die Welt zu tragen, endet nicht mit dem Tod. In den Gängen und Räu-men der Katakombe, die wegen der Vielzahl der dort bestatteten Märtyrer den Ehrentitel „regina catacumba-rum“ (Königin der Katakomben) führt, sehen wir Grabanlagen und Kapellen, die der Erinnerung an die Toten in der gemeinschaftlichen Feier dienen. In späteren Kapellen finden sich Grab-altäre, an denen die Feier von Jesu Tod und Auferstehung mitten un-ter den Toten stattfand. Die ältesten Fresken übernehmen zunächst antike Unsterblichkeitssymbole (Pfau, Kreis-lauf der Jahreszeiten, …) und zeigen dann explizit jüdisch-christliche Hoff-nungsbilder (Mose, der Wasser aus dem Felsen schlägt, die drei Jünglin-ge im Feuerofen, die Rettung der Su-sanna, der gute Hirte, …). Besonders begeistern uns zwei christliche Bild-motive aus dem 2. Jahrhundert: das „Eucharistische Mahl“ mit fünf Broten und zwei Fischen über einer Grablege und die älteste Darstellung der allein gestellten Figurengruppe „Gottes-mutter mit Kind“.

Das regelmäßige Feiern der Eucha-ristie über den Gräbern der Märtyrer nimmt seinen Anfang in einem der ersten großen christlichen Sakral-bauten Roms: Santa Agnesa an der Via Nomentana. Constantina, Tochter des Kaisers Konstantin (der 313 im sog. Toleranzedikt von Mailand jedem im Reich erlaubt, der Religion anzu-gehören, die er/sie für sich erwählt hat) stiftet eine mächtige Kirche über dem Grab der von ihr glühend verehr-ten Märtyrerin Agnes von Rom und den um sie herum begrabenen Glau-benszeugen. Aus dem 4. Jahrhundert hat sich das angebaute Mausoleum der Constantina bis heute erhalten. Wir staunen über die spätantiken Mosaiken, die uns zum Sarkophag der Kaisertochter führen. Noch gibt es keine oder nur angedeutete Dar-stellungen christlicher Glaubenshoff-nung (vgl. Bilderverbot des

„Dominus pacem dat“ – Christus übergibt das Gesetz an Petrus. Apsismosaik aus der Kirche Santa Agnesa (4. Jh.).

„Die beste Bildung findet ein geschei-ter Mensch auf Reisen.“ Von dieser Erkenntnis des zweifelsohne gebilde-ten Herrn von Goethe lässt sich seit vielen Jahren die Schulabteilung bzw. ihr Institut für Religionspädagogik und Medienarbeit (IRuM) leiten, wenn regelmäßig Studienreisen für Religi-onslehrerinnen und Religionslehrer angeboten werden. Die Bildung derer, die die Bildungsangebote im Religi-onsunterricht gestalten, soll vor allem durch Erkundungen im Heiligen Land („Jerusalemseminar“) und in Rom (beide Angebote im jährlichen Wech-sel) angeregt und bereichert werden.

Bewusst charakterisiert das IRuM seine Bildungsreisen als „religionspä-dagogisch“, obwohl nicht bei jedem Besuch von Kirchen und anderen Se-henswürdigkeiten nach ihrer Relevanz im Unterricht gefragt wird und mögli-che Übersetzungsangebote in den Schulalltag aufgezeigt werden. Es geht vielmehr darum, dass sich Leh-rerinnen und Lehrer selbst ein „Bild“ (vgl. „Bildung“) von dem machen, was Thema des Religionsunterrichts ist oder zumindest als Verstehens-voraussetzung mit bedacht werden sollte. Aus dem, was selber gesehen, gehört, erlebt und im besten Sinn er-fahren wurde, entstehen am ehesten authentische Erzählungen – nicht nur im Unterricht.

Die religionspädagogische Perspekti-ve fungiert als Filter für die Auswahl der Inhalte der Studienreisen; sie färbt die Vorträge und Sehhilfen vor Ort. Sie setzt die Lehrenden der Reli-gion in Beziehung zur Sache am ori-ginalen Ort, „in situ“ – und ist damit Grundbildung und oft auch schon Teil der Unterrichtsvorbereitung, z. B. bei der Entscheidung für bestimmte Fo-toaufnahmen, die im Unterricht Ver-wendung finden werden.

Der Spannungsbogen des KonzilsIn den Herbstferien des letzten Jah-res konnte eine 35köpfige Reise- und Studiengruppe in Rom Lernerfahrun-gen machen, die grundlegend für das Verständnis und die Entwicklung der Kirche sind.

Die Idee: Am Ende des 50-jährigen Jubiläums des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962–1965) die Spur der „rö-mische Kirche“ in Geschichte und Gegenwart sehen.

Die Kirche hat von Anfang an die Auf-gabe, in die Welt hinein zu wirken. Das ist die Programmatik des Zwei-ten Vatikanischen Konzils– zusam-mengefasst im „aggiornamento“ von Papst Johannes XXIII. Mitten in die-ser Welt mit den sich stetig wandeln-

den Anforderungen an die Menschen stehen Religionslehrerinnen und Re-ligionslehrer mit einem besonderen Verkündigungsauftrag in der Schule (Missio canonica). Wenn wir heute im Unterricht von der Kirche und ih-rem Glauben sprechen, so geschieht dieses aus dem Bewusstsein heraus, Teil der Kirche zu sein, die einen lan-gen Weg durch die Geschichte ge-gangen ist …, und dabei spielt „Rom“ eine herausgehobene Rolle.

Wie verbindet sich der neue Auf-bruch der Kirche im Konzil („ein neu-es Pfingsten“) mit den Anfängen der christlichen Gemeinden, von denen der Gemeinde in Rom grundlegende Bedeutung zukommt? Am 8. Dezem-ber 1965 endete das Konzil. 50 Jahre später spannen die Paderborner Leh-rerinnen und Lehrer den Bogen des Konzils über ein Studienprogramm in Rom, das sie in der Begegnung mit den steingewordenen Bekenntnissen im Kirchenbau und seiner Ausstat-tung von der Spätantike bis in unsere Tage führt. Dabei ist die Begegnung mit Menschen an eben diesen Orten integrativer Bestandteil religionspäd-agogischer Studienreisen – nicht nur nach Rom.

Für die Führungen in Rom stehen zwei Experten zur Verfügung: Msgr. Dr. Michael Bredeck, Leiter des zen-

Von der Bedeutung religionspädagogischer Studienreisen Von der „Kirche in Rom“ zur „römischen Kirche“ – ein Beispiel Gerhard Krombusch

Monsignore Dr. Michael Bredeck (4.v.l.) und Direktor Gerhard Krombusch (5.v.l.) führten sachkundig durch Rom.

22 23Neues aus Schulen und Schulabteilung

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Dekalogs). Aber die in den Umgangs-gewölben kunstvoll abgebildete Fest-lichkeit und Glückseligkeit (im Wein) und die Lebensfülle der Natur ganz in der Nähe des Bestattungsortes lässt ahnen, wonach sich die Menschen sehnen – und was sie glauben: die Er-füllung des Lebens bei Gott. Aus dem Mausoleum wurde eine Kirche, der der „Gemeinschaft der Gläubigen“ Raum gibt und die Hoffnung wach hält. Sie hat die Zusage des aufer-weckten Christus vor Augen. Und an diesem Christus fasziniert uns in die-sem Kirchenraum etwas besonders: In einem Mosaik aus dem 4. Jahr-hundert findet sich eine der frühes-ten Darstellungen der Übergabe des Gesetzes durch Christus an Petrus („Traditio Legis“). Auf der Rolle steht nicht – wie erwartet – „der Herr über-gibt das Gesetz“, sondern „Dominus pacem dat“, der Herr übergibt den Frieden. Wie hoffnungsvoll, wenn das „Gesetz“ der Weg zum Frieden ist!

In der „Würzburger Synode“ (1971–1975) wurde die Rezeption des Zwei-ten Vatikanischen Konzils unter den Bedingungen in der Bundesrepublik Deutschland erarbeitet. Nicht von ungefähr gaben die Synodalen dem Grundsatztext den Titel „Unsere Hoff-nung“!

Schauen und meditierenImmer wieder begegnen wir in der Studienwoche den großen Hoff-nungsbildern des Glaubens – be-sonders intensiv in den ersten Ge-meindekirchen, allen voran in der Basilika San Clemente (in der wir tatsächlich dank der unglaublichen Ausgrabungsleistungen in die Ge-schichte hinabsteigen können). Tief unter dem heutigen Kirchbau wird uns am Mithräum bewusst, dass die Christen von Anfang an mit anderen (mächtigen) Sinnanbietern in Kon-kurrenz standen. – Dann laden die Fresken der Unterkirche(n), das über-wältigende Apsismosaik der Oberkir-che (das Kreuz als Lebensbaum und Lebenspender) und nicht zuletzt die Masolino-Fresken in der Katharinen-

kapelle zum Schauen und Meditieren ein. Viele dieser Bilder kennen wir aus unseren Religionsbüchern. Hier haben wir die Chance, das Original zu erleben – und das wird zukünfti-ge Bild erschließungen im Unterricht ganz neu beleben.

Aus den vielen Sehangeboten unse-rer Wege durch Rom seien einige he-rausgestellt:Aus dem Frühbarock um 1600 stammt Caravaggios „Berufung des Matthäus“, eine Großleinwand, die wir in der französischen Nationalkir-che San Luigi dei Francesi bestaunen. Jesus wirft sein Licht im Vorbeigehen auf den mehr als erstaunten Zöllner (und Sünder) Matthäus – und ruft ihn zur Nachfolge. Er tut dieses mit einer Geste seiner Hand, die wir als solche später im Gewölbe der Sixtinischen Kapelle bewundern dürfen: es ist die Hand des gerade von Gott erschaf-fenen Adams, die der Malermeister Caravaggio in sein Bild kopiert. Und wir fragen: Warum ist die Hand Jesu identisch mit der des Adam, wäre nicht die Kopie der Hand Gottes an-gemessener, oder …?

Aus der gleichen Zeit stammt die faszinierende Moses-Statue für das Grab Julius II., eines der Hauptwerke Michelangelos. Das Grabmal steht in der Kirche San Pietro in Vincoli (Pet-rus in Ketten, Apg 12, 6.7). Die Aus-drucksstärke und die in Marmor fest-gehaltene Bewegung des Mose, der gerade sein Volk ums Goldene Kalb tanzen sieht, machen uns sprachlos. Vor dem Monument weisen wir uns gegenseitig auf Entdeckungen hin; wir wechseln immer wieder unseren Standort. Das „Bild“ beginnt zu spre-chen. Und wir vergessen die Zeit und verpassen den Bus …

Dass Bilder auch mit (kirchen-) poli-tischen Absichten Geschichten er-zählen, erschließt sich uns beim Be-trachten der einzigartigen Fresken aus dem 13.Jahrhundert in der Sil-vesterkapelle der alten Klosteranlage Santo Quattro Coronati. Geschickt wird hier bei der Verbildlichung der

Silvesterlegende (Legenda Aurea) die sagenumwobene, augenscheinlich gefälschte Urkunde (-nübergabe) des Konstantin an den römischen Bischof in Szene gesetzt, um Gebiets- und Machtansprüche des Papstes zu fes-tigen („Konstantinische Schenkung“).Eine wirkliche „Schau“ von und durch Bilder erwartet uns in dem Proto-typ aller Barockkirchen, in „Il Jesu“, dem Stammsitz der Gesellschaft Jesu („Jesuiten“). Wie in einem heili-gen Theater öffnet sich der Vorhang zum Himmel. Die Gläubigen schauen im lichtumfluteten Deckenfresko die „Verherrlichung des Namens Jesu“. Der Himmel scheint das Steingewöl-be zu durchbrechen. Die Himmels-sehnsucht des Gläubigen erfährt die Idee einer Antwort. Bei all dem Schauen in dem Festsaal bleibt uns die gegenreformatorische Polemik, z. B. bei der Gestaltung der Grabmä-ler in dieser Kirche nicht verborgen. Als „Kinder der Konzils“ haben wir längst gelernt, den ökumenischen Dialog zu führen – und das nicht nur zwischen den Konfessionen!

Ausführlich ließe sich noch vom Glück der Gruppe berichten, das uns in den

Vatikanischen Museen und alsdann in der Sixtinischen Kapelle zufiel. Ob in den Stanzen Raphaels, vor den einzigartigen Bildern und Skulpturen – wir konnten uns „ins Bild setzen“, denn unser Besuch am späten Nach-mittag schenkte uns weitgehend lee-re Räume.

Nahezu andächtig genießen wir die Werke der großen Künstler: von Raffa-el über Michelangelo, Giotto, Leonar-do und Caravaggio. Beim Betrachten des Laokoon und des Apollon vom Belvedere erinnern sich einige an die eigene Schulzeit und das damals noch kaum vorhandene Verständnis für diese größten Kunstwerke des Klassischen Altertums. Und wieder ist es zum Schluss die Himmelsschau, die uns in der Sixtina erwartet: In der Mitte des in leuchtenden Farben von Michelangelo gemalten Weltgerichts erwartet uns ein sich windender, ein tanzender Christus. Wir erinnern uns an unsere Lieder: „´I am the Lord of the dance´, said he.“

Sicher gehört zur Freude des Schau-ens in Rom auch die Begegnung mit der Stadt selber, die sich uns bei bes-tem (Herbst-) Wetter präsentierte. Der berühmte „Schlüssellochblick“ durch ein Gartentor auf dem Hügel Aventin auf den Petersdom weckt den foto-graphischen Wettbewerb in der Grup-

pe. Die Einführung in die Stadt-und Architekturgeschichte Roms gelingt hervorragend vom „Orangengarten“ aus, einem Kleinod mit Stadtblick direkt neben Santa Sabina, einer der ältesten Kirchen Roms (5. Jahrhun-dert) und Sitz der Dominikaner. Wer dann am Ende der Studientage alles Gelernte noch einmal mit einem an-deren Blick auf Rom – vom Pincio oberhalb der Piazza del Popolo aus – Revue passieren lässt, kann gar nicht anders, als schon jetzt die nächste Romreise zu planen … Gut, dass wir „schauen“ konnten!

Menschen begegnen gemeinsam Gottesdienst feiern

Eigentlich braucht es, um Kirche zu sein, nicht notwendig Gebäude aus Stein. „Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus auf-bauen, …“ (1 Petr 2,5), so die Ermu-tigung des Petrus an die verstreuten Gemeinden in Kleinasien. Das Konzil lehrt das „gemeinsame Priestertum der Gläubigen“, das sich darin äu-ßert, dass „sie in allen Werken eines christlichen Menschen geistige Op-fer darbringen und die Machttaten dessen verkünden, der sie aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat.“ (Lumen Gentium, 10). Das (geistige) Haus Kirche – ein Werk uns allen zum Auftrag gegeben! Von

diesem Geist sind die Diskussionen in und nach den Besuchen der Kir-chenbauten in der Studiengruppe be-stimmt. Es wird „offen“ nachgefragt und diskutiert – auch und gerade vor dem Hintergrund des „Zukunftsbildes für das Erzbistum Paderborn“.

Augenscheinlich haben sich in unse-rer Gruppe Menschen gefunden, de-nen die Kirche am Herzen liegt. Letzt-lich sind sie es, die durch ihr Fragen und „Nachhaken“ die Bezüge der be-staunten Geschichte zur Gegenwart herstellen.

Wie gegenwartsbezogen der Glaube ist, erleben wir bei der Generalaudi-enz auf dem Petersplatz. Papst Fran-ziskus, der nicht müde wird, in den Spuren von Johannes XXIII. gegen jeden Versuch zu wettern, den Geist des Konzils, den Heiligen Geist zu „zähmen“, spricht nachdenklich und geerdet zur Aufgabe der gerade be-gonnenen Bischofssynode (Ehe und Familie). Seine Ausstrahlung ist unge-brochen. Es ist gut, ihn (fast) persön-lich erlebt zu haben. Das spornt an.

Am Abend treffen wir gerade auf die-sem Platz der Weltkirche den Osna-brücker Bischof Franz-Josef Bode, früher Weihbischof in Paderborn. Er berichtet von den Chancen und den Schwierigkeiten der Familiensynode, und wir verstehen wie anspruchsvoll das Vorhaben ist, sich weltübergrei-fend über verbindende und verbindli-che Positionen zu „Ehe und Familie“ zu verständigen.

Ganz aus dem Geist des Konzils wirkt die Gemeinschaft S. Egidio (gegrün-det 1968), mit deren Vertretern wir nach einem bewegenden Abendgot-tesdienst in der Basilika Santa Maria in Trastevere ins Gespräch kommen. Die Erklärungen und Erfahrungsbe-richte des jungen Priesters und des Studenten zeigen eine Begeisterung, die ansteckend wirkt. In mehr als 70 Ländern stellt sich die ökumenische Gemeinschaft in den Dienst der Wei-tergabe des Evangeliums und der Ar-men. „Der Dialog im Sinne

Mit der Rolltreppe „himmerwärts“ – zu den Schätzen der Vatikanischen Museen

Der Bau der Kirche San Liborio in einem Arbeitervorort Roms wurde vom Erzbistum Paderborn unterstützt.

24 25Neues aus Schulen und Schulabteilung

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Paderborn, 27. Juni 2016. Fünf Mitar-beiterinnen aus Katholischen öffentli-chen Büchereien (KÖB) im Erzbistum Paderborn haben die Weiterbildung zur Kirchlichen Büchereiassisten-tin erfolgreich abgeschlossen. Anke Feldmann aus Dortmund-Sölde, Anja Schirm aus Delbrück-Lippling, Simo-ne Stachelscheid aus Drolshagen, Inge Tanger aus Delbrück und Ma-rilies Tete aus Paderborn haben ihr Zertifikat aus der Hand von Gerhard Krombusch, Direktor des Instituts für

Freuen sich über den Abschluss der Fortbil-dung (v. l. n. r.): Simone Stachelscheid (KÖB Drolshagen), Petra Bartoldus, Anja Schirm (KÖB Delbrück-Lippling), Marlies Tete (KÖB St. Julian Paderborn), Direktor Gerdhard Krombusch.Es fehlen: Anke Feldmann aus Dortmund-Sölde, Inge Tanger aus Delbrück

Information

In den 219 Katholischen öffentlichen Büche-reien im Erzbistum Paderborn waren 2015 insgesamt 1.836 Ehrenamtliche engagiert. Zusammen haben sie insgesamt 152.617 Arbeitsstunden für die Büchereien ihrer Kir-chengemeinden gearbeitet. Das entspricht der Arbeitszeit von über 90 Vollzeitstellen. Durchgeführt wurden 2.640 Veranstaltun-gen für Kinder, Jugendliche und Erwachse-ne. Rund 800.000 Medien wurden an fast 45.000 Benutzer fast 1.000.000 mal entlie-hen. Über 420.000 Besuche wurden im letz-ten Jahr registriert.

In der vorletzten Ausgabe der Schul-informationen (Heft 3/2015, S. 28) hatten wir das pünktlich zum Jahr der Barmherzigkeit erschienene Arbeits-heft ausführlich vorgestellt.

Im Religionsunterricht und im Rah-men der Firmvorbereitung in den Ge-meinden konnten erste gute Erfah-rungen mit den in sieben Bausteinen zusammengestellten, abwechslungs-reichen und kreativen Lern- und Ar-beitsangeboten gesammelt werden.

Papst Franziskus nutzt jede Gelegen-heit in diesem Heiligen Jahr auf die dringende Notwendigkeit einer „Zeit der (für) Barmherzigkeit“ hinzuweisen: „Es ist wichtig, dass die Gläubigen

„Barmherzigkeit“ein Arbeitsheft für Sekundarstufe und Katechese

sie leben und in alle Gesellschaftsbe-reiche hineintragen. Vorwärts!“

An uns ist es, in Unterricht und Ka-techese den Zusammenhang von Nächstenliebe und Barmherzigkeit als Kernbegriffe und Grundhaltun-gen des christlichen Glaubens aufzu-zeigen – nicht nur aber vor allem im „Jahr der Barmherzigkeit“.

Für 4 Euro kann die Arbeitshilfe im IRuM an den Standorten in Dortmund und Paderborn erworben werden.

Bestellungen bitte an [email protected] oder telefonisch unter 05251 / 1251900.

Neue Kirchliche Bücherei-Assistentinnen im Erzbistum Paderborn

Religionspädagogik und Medienar-beit (IRuM), erhalten. Er überreichte in Vertretung von Diözesanpräses Dom-propst Monsignore Joachim Göbel die Zertifikate an die Absolventinnen des Weiterbildungskurses.

Das Zeugnis bestätigt die höchste Stufe bibliothekarischer Ausbildung, die die beiden katholischen Büche-reiverbände in Deutschland; der Bor-romäusverein in Bonn und der St. Michaelsbund in München seit 1965

anbieten. „Als Absolventinnen dieser Ausbildung gehören Sie nun zu den Spitzenkräften der kirchlichen Büche-reiarbeit im Erzbistum Paderborn“, so die anerkennenden Worte des Direk-tors.

Die Feierstunde in Paderborn an-lässlich der Zertifikatsüberreichung war durch die Fachstelle für Büche-reiarbeit im IRuM vorbereitet wor-den. Petra Bartoldus, Mitarbeiterin der Fachstelle, schenkte den Kurs-

absolventen, die sich zumeist schon längst als Leiterinnen von KÖBs in den Pfarrgemeinden engagieren, das bunte Zukunftskreuz des Erzbistums. „Wie wichtig für Sie die Arbeit in der Katholischen öffentliche Bücherei in den Pfarrgemeinden ist, beweist Ihre Bereitschaft, diese zeitaufwendige Fortbildung wahrzunehmen. Nicht nur die Erweiterung der bibliotheka-rischen Kenntnisse, sondern auch die Vergewisserung um die Bedeutung der Bücherei für die pastorale Arbeit war Bestandteil Ihrer mehrmonatigen Ausbildung. Durch Ihre Arbeit in den Büchereien bringen Sie eine beson-dere Farbe in die Gemeinden.“

„Wenn im Zukunftsbild für das Erzbis-tum Paderborn von ‚Pastoralen Orten und Gelegenheiten‘ gesprochen wird, dann dürfen wir auch auf unsere Ar-beit in den Büchereien verweisen. Hier stehen die Türen offen für alle in den Gemeinden, auch für solche, die sich aus dem sonstigen Gemeindele-ben verabschiedet haben“; so Direk-tor Krombusch.

Im gemeinsamen Rückblick auf den Kursus wurde die Bedeutung der Weiterbildung für die Praxis in den Büchereien vor Ort unterstrichen. Für die konkrete Arbeit sehr hilfreich, so die Absolventinnen, sei neben den intensiven E-Learning-Phasen vor al-lem die Begegnung mit anderen eh-renamtlichen Büchereikräften in den Präsenzphasen des Kurses gewesen. „Wir unterstützen die Fortbildung der Ehrenamtlichen auch finanziell. Un-sere Aufgabe ist es, in den verschie-denen Regionen des Erzbistums Mitarbeiterinnen besonders zu quali-fizieren“, berichtete Petra Bartoldus. „Das Ziel des Kurses besteht darin, zukunftsfähige Konzepte für die ei-gene Bücherei zu entwickeln und Ko-operationen mit benachbarten KÖB anzustoßen. Das ist in der Vergan-genheit meist gut gelungen. Für die weitere Entwicklung der Büchereiar-beit im Rahmen des Zukunftsbildes wird die Zusammenarbeit der Büche-reien einen noch größeren Stellen-wert haben.“

Die nächste religionspädagogische Studienreise nach Rom findet vom 21.–27. 10.2017 statt.

In den Osterferien 2018 bieten wir erneut das „Paderborner Jerusalemseminar“ in Israel an.Für beide Reisen werden bereits Interessentenlisten (noch keine verbindlichen Anmeldungen) im IRuM geführt. Bei Interesse bitte um Rückmeldung an Marilies Risse, 05251 / 125-1343, [email protected]

Anschrift des Autors:

Direktor Gerhard Krombusch

c/o IRUMAm Stadelhof 10-1233098 Paderborn05251/125-1320gerhard.krombusch @erzbistum-paderborn.de

des Zweiten Vatikanums als Weg des Friedens und der Zusammenarbeit unter den Religionen ist das, was wir versuchen zu leben“, so unsere Ge-sprächspartner.

Eine Teilnehmerin berichtet, dass sie im Rahmen einer früheren Studi-enfahrt des IRuMs S. Egidio in Rom kennenlernt habe. Zuhause habe sie nicht anders gekonnt, als bei der Gründung einer Gemeinschaft S. Egi-dio in ihrer Stadt mitzuwirken.

Eine ebenso begeisternde Begeg-nung mit gläubigen Menschen gab es in der (Arbeiter-) Gemeinde San Libo-rio, einer Pfarrei vor den Toren Roms. Das Erzbistum Paderborn hatte vor Jahren den Bau einer Kirche dort un-terstützt, wo bislang Gottesdienste in Garagen u. ä. gefeiert wurden. Eigens für uns spielt die Gemeindeband, eigens für uns gibt es eine Führung durch den Kirchbau, dessen Archi-

tektur vom Gemeindeverständnis des Konzils zutiefst geprägt ist. Bei einem kleinen, liebevoll gestalteten Empfang ergibt sich Begegnung: ein Dialog beginnt …

Wenn im Nachgang zur Fahrt Höhe-punkte erinnert werden, dann stehen die Gottesdienste der Gruppe sofort vor Augen: In und mit der Gemeinde S. Liborio, in und mit der Gemein-schaft S. Egidio, bei einer schlichten Tauferneuerung im ältestes Baptiste-rium an der Lateranbasilika, („Mutter und Haupt aller Kirchen der Stadt Rom und des Erdkreises“), am Mor-gen und am Abend im Gästehaus und nicht zuletzt im Petersdom über dem Grab von Johannes XXIII., dem „Papa buono“,dem Vater des Konzils, über dessen Leben als Priester, Bischof, Diplomat und Papst wir zuvor in der Kirche Santa Maria in Monte Santo an der Piazza del Popolo gemeinsam nachgedacht hatten.

Unsere „religionspädagogische Stu-dienreise Rom“ endet im Zentrum. Nach der Messe mit dem heiligen Konzilsvater in unserer Mitte ist es noch ruhig in San Pietro. Geführt durch den Experten entdecken wir die Geschichte des Gebäudes und seiner Ausstattung, deuten (Grab-) Inschriften und versuchen das (neu) Gelernte mit unseren Kirchenerfah-rungen zusammenzudenken. Und das alles in der Basilika über der von uns besuchten Totenstadt („Scavi“), die den Leib des gekreuzigten Petrus aufgenommen hat, auf dem Christus seine Kirche bauen wollte.

26 27Veranstaltungshinweise / Rezensionen, Hinweise, Materialien

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Noahs Arche

Animierte Bildes des Künstlers Dieter Kon-sek machen die Ge-schichte von Noah und der Arche leben-dig. Die Erzählung der Sintflutgeschichte aus dem Alten Testament verdeutlicht, dass wir Menschen von Gott ange-nommen sind – auch wenn wir Fehler machen. DVD-ROM-Teil: 8 Arbeitsblätter, PDF, 8 Arbeitsblätter Word, 14 Bilder, 1 Filmkommentar/Filmtext

DVD, 10 Min.; 14 Bilder, ab 6 Jahre

Jahrzehntelang wurde es fast tagtäg-lich in der Bildungsarbeit eingesetzt: das Bild, präsentiert als Dia oder Fo-lie. Man benötigte einen Diaprojektor, einen Tageslichtschreiber oder ein Episkop. Heute zieht man die Bilder auf einen USB-Stick, Chipkarte oder DVD/CD. Ein digitales Abspielgerät hat fast jeder zu Verfügung.

Früher schien es so zu sein: Je mehr Bildmaterial zum Thema, um so bes-ser. Heute überfordert diese Bilderflut oft, lässt keine Zeit zu fragen, welche Bedeutung dieses Foto, dieses Bild hat.

In letzter Zeit gibt es jedoch eine ver-stärkte Nachfrage nach Fotos auf

Karten im DIN A 6 Format oder grö-ßer. Diese Fotokarten dienen als Ein-stiegsmedium in das Thema. Nach der Methode der „Freien Arbeit“ sucht sich jede Teilnehmerin und je-der Teilnehmer das Bild aus, was ihn anspricht. Diese Fotokarten helfen dem Einzelnen ins Gespräch oder in die Diskussion zu kommen.

Unter dem Begriff „Themenbox“ ha-ben wir „Inspirationskarten“ mit Bü-chern, Arbeitsheften, Literatur-, und Medienlisten (Medien im IRUM Pa-derborn vorhanden) und in einigen Fällen mit DVDs zusammengefügt.

Für zahlreiche Themenbereiche bie-ten wir Themenkarten an. Eine aus-

Neue Audiovisuelle Medien im VerleihDie nachfolgende Liste gibt eine Aus-wahl an Neuerwerbungen des IRUM im Bereich Audiovisueller Medien an den Standorten Dortmund (DO) und Paderborn (PB).

Wenn Sie sich umfassend über die Bestände informieren wollen, stehen Ihnen Bestandskataloge zur Verfü-gung, die Sie über Internet abfragen können.

Über die Website www.irum.de ge-langen Sie mit Buttons in der rechten Spalte direkt auf die Web-Kataloge.

Die AV-Medienliste hat dankenswerterweise Michael Müller, Lektorat IRUM Paderborn, zusammengestellt

Bestand DO + PBKurzfilme für KinderMit Prädikat!

1. Brei Brumm Bumm (8:39) Spielfilm, (Elisa Klement). | 2. Lämmer (4:12) Animationsfilm, (Gottfried Mentor). | 3. Wombo (7:51) Spiel-, Animations-film, (Daniel Acht). | Für Kinder ab 6 Jahre: 4. Das große Geschäft (6:13) Spielfilm, (Alexander Buch). | 5. Die Igel und die Stadt (10:23) Animations-film, (Ewalds Lacis). | 6. Emil (5:08) Animationsfilm, (Martin Schmidt). Bo-nusfilm: Ralle und Bolle fernsehsüch-tig (8:43). | Für Kinder ab 8 Jahre: 7. Bhavini – Ich will nur tanzen (14:45) Dokumentation, (André Hörmann). | 8. Das Mädchen aus Gori (13: 52) Spielfilm, (Eka Papiashvili). | 9. Krake (8:55) Animationsfilm, (Regina Welker. Extras: Bildergalerien zu den Filmen. Arbeitsmaterial auf DVD-ROM-Ebene.DVD, 10 Filme (4 bis 15 Min.), ab 4 Jahre

Bestand DO + PB

Alles steht Kopf

Aus dem lebensfrohen Kind entwickelt sich ein düster dreinbli-ckender Pre-Teen. Die Emotionen tief in ihrem Innersten sind kein ein-gespieltes Team mehr: Kummer drängt sich immer mehr in den Vordergrund, während die Freu-de versucht, so viel wie möglich von den positiven Erinnerungen von Riley zu retten. Kummer ist jedoch auch diejenige, die Riley schließlich wieder fröhlich macht, weil Freude erkennt, dass Traurigkeit ebenso zum Leben dazugehört und manchmal sogar hilft, sein seelisches Gleichgewicht wieder zu erlangen. Zusatz-DVD: Arbeitsmaterial.DVD, 95 Min.; ab 8 Jahre

Bestand PB

Bestand PB DVD1370

Das brandneue Testament

Im Eingangsmonolog von Ea (Gottes Toch-ter) vor dem um sechs Personen ergänzten Abendmahlsbild von Leonardo da Vinci er-ahnt man, auf welche Fragen und Antworten der Zuschau-er sich einlassen kann. Das junge Mädchen wohnt mit ihrem misanth-ropisch-despotischen Vater und der schweigsamen Mutter in einer her-

Kinder (Jugend) Spiritualität

Die Themen-Box ist für die „Freie Arbeit“ konzipiert. Ausgangs-punkt sind Fotokarten und Texte, die helfen sollen miteinander ins Gespräch zu kommen. Jede Box enthält zusätzlich Bücher, Literaturlisten, die das Thema ver-deutlichen oder ergänzen. Die Medi-en, die in den Listen stehen, können teilweise im IRUM zu den jeweiligen Benutzungsbedingungen ausgelie-hen werden.Kleinmedien, 32 Karten DIN A 4.; 88 Karte DIN A5, 4 Arbeitsmaterial (1CD), ab 14 Jahre

Bestand PB

untergekommen, dunklen Wohnung in Brüssel. JC (für Jesus Christus) ist schon vor langer Zeit ausgezogen und steht als Statue in Eas Zimmer, die in Notfällen zum Leben erwacht. Nach der Erschaffung der Welt ist es Gott einzige Freude, Gesetze zu erschaffen, die den Menschen das Leben schwer machen. Bevor Ea auf die Erde flieht (um auf dem Rat von JC die sechs neuen Apostel zu fin-den, und mit deren Hilfe das "Brand-neue Testament" zu schreiben) hackt sie sich in Gottes Computer ein und schickt jedem Menschen per SMS sein genaues Todesdatum.Zusatz-DVD: Arbeitsmaterial.DVD, 115 Min.; ab 14 Jahre

führliche Medienliste erhalten Sie auf der Homepage unter www.irum.de

Medienverleih Downloads Me-dienlisten. Die Bestände beziehen sich auf das IRUM Paderborn.

• Inspirationskarten für Teamarbeit, Elternabende und Seminare

• Inspirationskarten für Schule, Ge-meindearbeit, Gruppenarbeit

• Kindergarten, Grundschule und mehr

• Kita-Praxis-Karten für den Morgen-kreis und Arbeitsmaterial für die Grundschule.

Das Medium Foto in der Bildungsarbeit wiederentdeckt!

Aachen. Was ist rot, hängt am Haken und erinnert an einen Heiligen? Wer so nicht gleich auf die Lösung kommt, dem hilft ein Blick auf die Titelseite der aktuellen Martinsmaterialien vom Kindermissionswerk, Die Sternsin-ger‘. Dort hängt der rote Mantel zwi-schen den Kleiderhaken von Lisa und Jonas. Auf dem eigenen Haken ist zu lesen, wie kann es anders sein, Mar-tin. Der Martinsmantel steht auch im Mittelpunkt der kompletten Martins-materialien in diesem Jahr. Sogar die Martinsgeschichte wird aus der Sicht des Mantels erzählt, und im Anspiel haben es Anna und Max mit einem ganz besonderen Martinsmantel zu tun.

Unter dem Motto „Mach es wie St. Martin – Teile!“ hatte das Kindermissi-onswerk Pfarrgemeinden, Kindergär-ten, Schulen und weitere Einrichtun-gen, die den Heiligen Martin in ihrem

Alles dreht sich um den roten MantelMartinsmaterial im Jubiläumsjahr vom Kindermissionswerk erschienen

Namen tragen, zu einer Mitmachak-tion aufgerufen. „Wo wird heute ge-teilt?“, „Was teilen Menschen mitei-nander?“ und „Wo sind Menschen heute für andere wie St. Martin?“ lauteten die Leitfragen für Fotos oder Bilder. Alle eingesendeten Beiträge finden sich auf dem Plakat wieder und werden auf der Rückseite durch didaktische Impulse ergänzt.

In der Martinsbroschüre ist auch die Wildgans Auguste wieder im Ein-satz. Sie wird von Martin nach Ke-nia geschickt und kommt mit einer spannenden Geschichte aus einem Kindergarten zurück. Ein Wortgot-tesdienst mit Anspiel zur Feier des Martinsfestes, ein Backrezept für ei-nen leckeren Martinsmantel, der faire Martinsriegel und die Aktion „Meins wird Deins“ runden das Angebot in der Broschüre ab.

Die Martinsmaterialien richten sich an Multiplikatoren in Kindertagesstätten, Schulen und Gemeinden. Die neuen Materialien können Ende September beim Kindermissionswerk „Die Stern-singer“ in Aachen kostenfrei bestellt werden: telefonisch unter 02 41 / 44 61-44, im Internet unter: www.sternsinger.de/martin

Urte Podszuweit, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

28 29Rezensionen, Hinweise, Materialien / Neue Medien im Verleih

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MausemärchenRiesengeschichte

Zwei Geschichten in einem Bilderbuch, die sich in der Mitte treffen und ein gemeinsames Ende haben: Da ist einmal das Mäusemär-chen, das von einer kleinen tapferen Haselmaus erzählt, und zum anderen die Riesengeschichte vom furcht-samen Riesen Bartolo. Beide haben keine Freunde, und jeder findet genau den, der zu ihm passt. Siehe auch D0571 (20 Dias, Buch, Begleitheft)Medienpaket, DVD mit Begleitmaterial, ab 6 Jahren

Bestand Do + PB TDVD0163

Die Schätze des Franziskus von Assisi

Franziskus ereignisreiche und radi-kale Lebensform macht ihn zu einem Gesprächsthema für wichtige theo-logische, christliche Fragen. Fünf „Schatzkisten“ regen zum kreativen Umgang mit franziskanischen Grund-sätzen an. Einen kürzeren Lernweg bietet sich über die "Schlüsselerleb-nisse" des Franz von Assisi an. Papst Franziskus zeigt in der 5. Schatzkiste wie man als Bruder des Franziskus heute leben kann.Kleinmedien, Arbeitsheft, ab 8 Jahre

Bestand DO + PB

Rätselspaß im Religionsunterricht

Spielerisch mit dem Inhalt der Bibel vertraut machen. Lückentexte, Kreuz-worträtsel, Bildzuordnungen, Quiz-Fragen, Rätsel kann man zur Wieder-holung oder Vertiefung einsetzten. Themen aus dem Inhalt: Schöpfung, Sintflut, Das Buch Jona, Lebenslauf Abrahams und die Geschichte von Josef, Die Geburt Jesu, Die ersten Jünger, Die Bergpredigt, Petrus, Kar-woche, Ostern, Zuordnung von Per-sonen, Ereignissen, Begriffe; Fang-fragen, Tiere in der Bibel, Brauchtum, Kirchenjahr, Weltreligionen.Kleinmedien, 44 Kopiervorlagen; 50 Sei-ten, ab 6 Jahre

Bestand DO + PB

Bestand PB

Grundkenntnisse Christentum

Die Themen-Box ist für die „Freie Ar-beit“ konzipiert. Ausgangspunkt: ge-zeichnete Bildkarten. Jede Box ent-hält zusätzlich Arbeitsmaterial die das Thema verdeutlichen oder ergänzen. Kleinmedien, 30 Karten (DIN A 6) (2X, mit Begleitheft), 3 Arbeitshefte, ab 5 Jahre

Weihnachtszeit in der Grundschule

Brauchtum zur Advents-, und Weih-nachtszeit. Schwerpunkt:

1. Lesen oder Vorlesen: Weihnach-ten in Niederlanden, England, Italien, Frankreich, Schweden. In Deutsch-land: Bräuche in Dezember, Barba-ratag, 21. Dezember (Sonnenwende), Nikolaus und Wunschzettel, Advents-kranz, Lebkuchen und Lebzeiter.

Bestand PB

Verfehlung

Drei befreundete ka-tholische Priester, sympathische, um-gängliche Männer, in der Mitte ihres Lebens, Gott und den Men-schen, aber auch ihrer Kirche, sehr verbunden. Jakob ist Ge-fängnispfarrer, Oliver macht Karriere in der Bistumsverwaltung und Domi-nik ist Gemeindepfarrer. Dominik wird verhaftet, weil er einen Jungen miss-braucht haben soll. Oliver will nichts davon wissen, hat nur den Skandal und die Öffentlichkeit im Blick. Jakob grübelt, zweifelt und bedrängt Domi-nik, bis der schließlich murmelt: „Es war ja eigentlich gar nichts“. Dominik wird freigesprochen. Jakob erfährt, dass Dominik auch schon früher se-xuell übergriffig war. Die Amtskirche will ihr Ansehen wahren und versucht, alles unter den Tisch zu kehren. Wie wird sich Jakob entscheiden?DVD, 95 Min.; ab 14 Jahre

Bestand DO + PB

Der Marsch

Um nicht zu verhun-gern macht sich eine Gruppe von Menschen auf dem Weg vom Su-dan nach Europa. Dort erhoffen sie sich Zu-flucht und ein besse-res Leben. Diese Aktion verzweifelter Menschen wird zu einem Marsch der Millionen. Die Europäische Gemein-schaft wird zu einer Festung Europa. Der 1990 gedrehte Film hat nichts von seiner Aktualität verloren und ist von der Realität längst eingeholt wor-den.DVD, 93 Min.; ab 14 Jahre

Bestand PB 2. Weihnachtsbäckerei: Lucienhäus-chen, Lebkuchenherzen, Schokokla-denkuchen, Bratapfelrezept, Knus-perhaus.

3. Basteln: Sterne, Advents-Laterne, Christrose, Anhänger, Spiegelbilder, Leporello, Neujahrsglücksbringer.

4. Warten auf das Christkind: Geschichtenschreiben.

5. Spiele.

6. Gedichte. Schmuckleisten, Blan-ko-Schmuckrahmen, LösungenKleinmedien, 54 Kopiervorlagen, ab 6 Jahre

Impressum

Herausgegeben und verlegt vom Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn.Verantwortlich für den Inhalt: Dompropst Joachim Göbel, Leiter der HA Schule und ErziehungRedaktion: Christoph Quasten M. A., Tel.: 0 52 51 / 125-1910, E-Mail: [email protected]

Layout: Typographen GmbH, PaderbornHerstellung: Bonifatius Druck-Buch-Verlag GmbH, Paderborn

Die Schulinformationen erscheinen dreimal im Jahr.

Ältere Ausgaben der Schulinformationen stehen als PDF-Datei zum Download zur Verfügung unter: www.schuleunderziehung.de Schulinformationen

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