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Jahreshefte des Oumlsterreichischen archaumlologischen institutes in Wien
Band 78
Jahreshefte desOumlsterreichischen
archaumlologischen institutes in Wien
Band 78
2009
Vorgelegt von w M Johannes Koder in der sitzung am 18 Juni 2010
alle rechte vorbehalten
issn 0078-3579isBn 978-3-7001-6909-3
copyright copy 2009 byOumlsterreichische akademie der Wissenschaften
Wien
herstellung satz und layout andrea sulzgruberdruck Prime rate Kft Budapest
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herausgeber Oumlsterreichisches archaumlologisches institut franz Klein-gasse 1 a-1190 Wien httpwwwoeaiat
redaktionskomitee Maria aurenhammer Barbara Beck-Brandt Johannes Koder Michael Kerschner sabine ladstaumltter helga sedlmayer
scientifc Board necmi Karul istanbul stefanie Martin-Kilcher Bern Marion Meyer Wien felix Pirson istanbul susan i rotroff st louis Mo r r r smith oxford lutgarde Vandeput ankara
redaktion Barbara Beck-Brandt andrea M Puumllz
sigel OumlJh
gedruckt mit unterstuumltzung des Oumlsterreichischen archaumlologischen instituts
die verwendete Papiersorte ist aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff hergestelltfrei von saumlurebildenden Bestandteilen und alterungsbestaumlndig
Inhalt
Editorial 7
Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
Kleinfunde aus der Weststadt von Limyra Grabungen 1982 ndash 1989 und 2002 ndash 2005 9
Huumllya Bulut
The Destruction Date of the Bulla Archive at Daskyleion Reconsidered The Evidence from the Black-Glazed and Partially-Glazed Pottery 55
Michael DonDerer
Zur Datierung des Augustus-Mausoleums 69
Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana
Aumlgina-Kolonna 2008 Vorbericht uumlber die Grabungen des Fachbereichs AltertumswissenschaftenKlassische und Fruumlhaumlgaumlische Archaumlologie der Universitaumlt Salzburg 79
Rita GautSchy
Eine Sternbilddarstellung auf einem Gefaumlszlig der Xenon-Gruppe 109
Asuman laumltzer
Studien zu einem spaumlthellenistisch-fruumlhroumlmischen Fundkomplex aus dem Hanghaus 2 in Ephesos 123
Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner
Die Grabungen in Sondage 303637 in der Weststadt von Limyra Der archaumlologische Befund und die Keramik 221
Nicholas K rauh ndash Rhys F townSenD ndash Michael C hoFF ndash Matthew Dillon ndash Martin W Doyle ndashCheryl A warD ndash Richard M rothauS ndash Huumllya caner ndash Uumlnal akkemsumk ndash LuAnn wanDSniDer ndash F Sancar ozaner ndash Christopher D Dore
Life in the Truck Lane Urban Development in Western Rough Cilicia 253
Patrick SaumlnGer
Neue Inschriften aus dem Domitiansdepot in Ephesos 313
Alexander Sokolicek
Zwischen Stadt und Land Neues zum Magnesischen Tor in Ephesos Erste Ergebnisse 321
Editorial
Bereits seit dem Band 69 (2000) werden die raquoJahreshefte des Oumlsterreichischen Archaumlologischen Institutes in Wienlaquo als referierte Zeitschrift gefuumlhrt Mit dem vorliegenden Band 78 (2009) wurde das Peer-Review-Ver-fahren durch Einrichtung eines Scientific Board standardisiert Die internationalen Kolleginnen und Kollegen die sich dankenswerterweise bereit erklaumlrt haben fuumlr fuumlnf Jahre als wissenschaftlicher Beirat zu fungieren uumlbernehmen nicht nur die Begutachtungen der eingegangenen Beitraumlge sondern koumlnnen auch weitere Gut-achter vorschlagen Artikel aus ihrem wissenschaftlichen Umfeld vorlegen und sind eingeladen sich in das Konzept der Zeitschrift insgesamt einzubringen Fuumlr ihr Engagement danken wir Necmi Karul (Istanbul) Ste-fanie Martin-Kilcher (Bern) Marion Meyer (Wien) Felix Pirson (Istanbul) Susan I Rotroff (St Louis MO) R R R Smith (Oxford) und Lutgarde Vandeput (Ankara)
Der Begutachtungspflicht unterliegen alle fuumlr den Druck eingereichten Beitraumlge Eine Ausnahme bilden ndash wie auch schon in der Vergangenheit gehandhabt ndash Berichte uumlber Grabungen Prospektionen und Surveys Diese werden von den Herausgebern der Zeitschrift beurteilt
Neu ist hingegen dass der Jahresbericht des Oumlsterreichischen Archaumlologischen Instituts der seit dem Jahr 2000 Bestandteil der Jahreshefte war nun nicht mehr in gedruckter Form erscheinen wird Zukuumlnftig ist er auf der Homepage des Instituts lthttpwwwoeaiatgt abrufbar und in den Jahresheften wird somit mehr Raum fuumlr wissenschaftliche Beitraumlge zur Verfuumlgung stehen
Unveraumlndert bleibt hingegen dass das Oumlsterreichische Archaumlologische Institut internationalen Gepflogen-heiten und den Empfehlungen des Archaumlologischen Rates folgend keine Erstpublikation antiker Objekte unge-klaumlrter Herkunft vornehmen wird
Sabine Ladstaumltter
C h r i s t i a n e B l e i e r ndash U l r i k e S c h u h
Kleinfunde aus der Weststadt von LimyraGrabungen 1982 ndash 1989 und 2002 ndash 2005
Die vorliegende Arbeit gibt einen Uumlberblick uumlber das Spektrum der Kleinfunde aus der Weststadt von Limy-ra (Abb 1)1 und umfasst Fundstuumlcke der Jahre 1982 ndash 1989 aus den Sondagen SO 3 4 5 und 92 Den zentra-len Befund dieser Grabungen bildeten eine Toranlage das sog Suumldtor von Limyra sowie die noumlrdlich daran anschlieszligende Wehrmauer klassischer Zeit Letztere wurde auch in der ca 70 m weiter oumlstlich gelegenen Sondage (SO 9) angetroffen Des Weiteren konnten ein Abschnitt der aumllteren Phase des Stadtmauerringes sowie daran angesetzte Strukturen dokumentiert werden
SO 9 bildete auch den Ausgangspunkt fuumlr die in den Jahren 2002 ndash 2005 durchgefuumlhrten Grabungen in der Weststadt von Limyra3 deren Kleinfundmaterial hier ebenfalls vorgestellt wird Hauptaugenmerk lag dabei auf der Erfassung der vorhellenistischen Siedlungsgeschichte Limyras (SO 9 Ost und West SO 31 SO 35)4 Bei den Grabungen wurden insgesamt 14 Straten unterschieden5 und so eine Siedlungssequenz von fruumlharchaischer bis in mittelalterliche Zeit nachgewiesen In vier kleinflaumlchigen Sondagen (SO 32 ndash 34 SO 39) an der Auszligenseite der klassischen Stadtmauer konnte eine 20 m oumlstlich des Suumldtores gelegene Bastion lokalisiert werden
In den zwischen der klassischen Stadtmauer und der ersten Phase des byzantinischen Mauerringes ge-legenen Schnitten SO 30 SO 36 und SO 37 wurde eine spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinische Struktur groszligflauml-chig ergraben6 Noumlrdlich davon wurde eine Sondage (SO 40) angelegt welche die Situation zwischen der fruumlheren Weststadtmauer der Pforte in ihr und der spaumlteren Weststadtmauer abklaumlren sollte7 Die Grabung erbrachte dass das dazwischenliegende Gelaumlnde mit mehreren Fuumlllstraten eingeebnet worden war Dar-uumlber hinaus wurden innerhalb des Mauerringes der Weststadt drei weitere kleinflaumlchige Sondagen (SO 38
1 Fuumlr die Anregung zu dieser Arbeit sowie die Uumlberlassung des Fundmaterials sei dem ehemaligen Grabungsleiter und Ausgraumlber T Marksteiner sowie dem fruumlheren Grabungsleiter J Borchhardt gedankt Dank gebuumlhrt auch den Kolleginnen und Kollegen des Grabungsteams in Limyra fuumlr die Unterstuumltzung bei der Aufnahme der Funde ndash Zitate und Abkuumlrzungen folgen den Richtlinien des Oumlsterreichischen Archaumlologischen Instituts lthttpwwwoeaiatpublikautorenhtmlgt bibliographische Angaben zu den zusaumltzlich verwendeten Kurzzitaten finden sich am Ende des Beitrages
2 Zu den Grabungen am sog Suumldtor von Limyra (SO 3 und 5) T Marksteiner Das Suumldtor von Limyra OumlJh 59 1989 Beibl 39 ndash 110 T Marksteiner Die befestigte Siedlung von Limyra in J Borchhardt (Hrsg) Forschungen in Limyra I (Wien 1997) 59 ndash 63 Mark-steiner u a 2008 mit vollstaumlndiger Literatur
3 Vorberichte zu den Grabungen T Marksteiner Limyra 2002 Anmed 1 2003 20 ndash 22 T Marksteiner Bericht der Grabungskampa-gne in Limyra 2002 KST 25 1 2003 55 ndash 68 T Marksteiner ndash A Konecny Bericht der Grabungskampagne in Limyra 2003 KST 26 2 2004 167 ndash 180 T Marksteiner Limyra Kazı ve Ccedilalışmaları 2003 Anmed 2 2004 33 ndash 36 T Marksteiner ndash A Konecny Be-richt der Grabungskampagne in Limyra 2004 KST 27 1 2005 331 ndash 342 T Marksteiner Limyra Kazı Ccedilalışmaları 2004 Anmed 3 2005 47 ndash 50 T Marksteiner Limyra Kazı Ccedilalışmaları 2005 Anmed 4 2006 37 ndash 40 Konecny ndash Marksteiner 2007 15 ndash 28
4 s dazu auch H Schwaiger Vorhellenistische Wohnarchitektur in Lykien (ungedr Mag Universitaumlt Wien 2007) 5 Zur Schichtabfolge und Datierung der einzelnen Straten s Konecny ndash Marksteiner 2007 17 ndash 24 6 s dazu in vorliegendem Band T Marksteiner ndash B Yener-Marksteiner Die Grabungen in Sondage 303637 in der Weststadt von
Limyra Der archaumlologische Befund und die Keramik OumlJh 78 2009 221ndash252 7 Zu den beiden Phasen vgl T Marksteiner Die nachantiken Befestigungen von Limyra in J Borchhardt Bericht der Grabungs-
kampagne in Limyra 2001 KST 24 2 2002 308 f A Puumllz ndash P Ruggendorfer Kaiserzeitliche und fruumlhbyzantinische Denkmaumller in Limyra Ergebnisse der Forschungen in der Oststadt und am Ptolemaion (1997 ndash 2001) MiChA 10 2004 77 f T Marksteiner Die spaumltantiken und byzantinischen Befestigungen von Limyra im Bereich des Ptolemaions in M Seyer (Hrsg) Studien in Ly-kien ErghOumlJh 8 (Wien 2007) 29 ndash 45
10 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
SO 41 SO 42) angelegt die vor allem darauf abzielten spaumltmittelalterliche und neuzeitliche Siedlungspha-sen zu erfassen
Dieser Bericht beschraumlnkt sich auf eine typologische Auswertung des zeitlich wie thematisch breit gefauml-cherten Kleinfundmaterials Durch die grobe chronologische Gliederung des Katalogteiles und die Angabe der jeweiligen Fundkontexte8 sollte es dennoch moumlglich sein den Zusammenhang zwischen Fund und ar-chaumlologischem Befund herzustellen sowie einen Uumlberblick uumlber die wesentlichen Abschnitte der Siedlungs-geschichte der Weststadt zu erlangen
8 Bei den Fundstuumlcken aus den Grabungen der 80er Jahre war es anhand der zur Verfuumlgung stehenden Unterlagen nicht in allen Faumll-len moumlglich den Fundkontext eindeutig zu bestimmen sodass bei einzelnen Stuumlcken die Angabe im Katalog fehlt Ihre zeitliche Einordnung erfolgte wie auch jene der Stuumlcke aus rezenten oder gestoumlrten Straten nach rein typologischen Kriterien
1 Limyra Sondagen in der Weststadt Ausschnitt aus dem schematischen Gesamtplan M 1 1000
11kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra
I Metallobjekte
Die Metallobjekte bilden den groumlszligten Teil der Kleinfunde Sie bestehen aus Eisen Bronze und Blei wo-bei Eisen das am haumlufigsten verwendete Metall ist Thematisch sind sie acht unterschiedlichen Kategorien zuzuordnen und bieten somit ein weites Spektrum an Zeugnissen des taumlglichen Lebens 1 Waffen 2 Ge-brauchsgegenstaumlnde 3 Toilettegegenstaumlnde 4 Schmuck und Trachtbestandteile 5 Pferdegeschirrteile 6 Ziergegenstaumlnde 7 Werkzeug und Geraumlte 8 Bleche und Beschlaumlge 9 Varia
1 Waffen
Pfeil- und Speerspitzen (Kat 1 ndash 4 50 74 ndash 77)Es sind insgesamt zehn Geschossspitzen unterschiedlicher Formen vertreten Die Pfeilspitzen sind blattfoumlr-mig mit Dorn (Kat 1 50 74 ndash 75) vierkantig pyramidal (Kat 2) dreifluumlgelig mit Tuumllle (Kat 3) und drei-kantig mit Tuumllle (Kat 76) An Wurfwaffen sind eine blattfoumlrmige Wurfspeerspitze mit Tuumllle (Kat 4)9 und eine Plumbata (Kat 77) erhalten
Die Formgebung eines Pfeiles wird laut M Korfmann von der erwuumlnschten Aufschlag-Durchschlag-Wir-kung beim Zielobjekt beeinflusst10 Die mechanischen Vorgaumlnge die beim Abschuss Flug und Aufprall der Pfeile wirksam werden spielen hierbei eine Rolle So ist auch bei Kat 50 der Schwerpunkt in der unteren Haumllfte der Spitze durch eine Verdickung zusaumltzlich verstaumlrkt um eine optimale Flugbahn zu gewaumlhrleisten
Die Form Kat 1 mit deutlich laumlnglichem Blatt findet beispielsweise in Paphos ein Vergleichsstuumlck11 Kat 74 und 75 gehoumlren zu einem Wurfspitzentyp mit deutlich abgesetztem rhombischem Blatt dessen breiteste Stelle unterhalb der Mitte liegt Spitzen dieser Form sind ab dem spaumlten 6fruumlhen 7 Jahrhundert n Chr bis in spaumltbyzantinische Zeit verbreitet12 Die verbogene Form von Kat 2 deutet darauf hin dass das Objekt auf ein hartes Zielobjekt aufgeschlagen haben koumlnnte und aus zu weichem Eisen hergestellt worden war Vierkantige pyramidale Pfeilspitzen wie Kat 2 sind zeitlich schwer einzuordnen Nach E Erdmann wurden sie bis in byzantinische Zeit verwendet Vorlaumlufer in Kleinasien reichen bis in das 14 Jahrhundert v Chr zuruumlck13 In Griechenland gibt es vierkantige Pfeilspitzen ab dem 11 Jahrhundert v Chr besonders haumlufig waren sie auf Zypern14 Vierkantige Pfeilspitzen aus Eisen wurden vor allem vom 7 ndash 4 Jahrhundert v Chr verwendet15 Die bronzene Pfeilspitze Kat 3 entspricht einer in Anatolien Griechenland den grie-chischen Kolonien und im Nahen Osten uumlblichen Form des 6 ndash 4 Jahrhunderts v Chr16 Fuumlr Stuumlcke wie Kat 76 zieht W Gaitzsch auch eine Interpretation als Armbrustbolzenspitze in Betracht17 Die Lanzenspitze Kat 4 ist von einem Formentyp der chronologisch unempfindlich ist Vergleichsstuumlcke reichen bis in das Mittelalter18 und Parallelen in Kleinasien stammen aus phrygischer bis hellenistischer Zeit19 Bei Kat 77 handelt es sich hingegen um eine in der Spaumltantike neu eingefuumlhrte Handwurfwaffe die Plumbata20 Ihre Verwendung laumlsst sich noch im 67 Jahrhundert n Chr belegen schriftliche Quellen geben aber Hinweise auf eine Zunahme von Groumlszlige und Gewicht21
9 Erdmann 1977 4 fuumlhrt als Regel an dass Geschossspitzen die mehr als 10 cm lang sind als Speerspitzen gelten koumlnnen Bei der Unterscheidung der limyraumlischen Waffenkoumlpfe zwischen Pfeil- und Speerspitzen wurde dieser Vorgabe gefolgt
10 Korfmann 1972 40 11 Vgl Erdmann 1977 Kat 407 vgl auch ein aumlhnliches Stuumlck aus Bronze Waldbaum 1983 Taf 4 49 12 Waldbaum 1983 37 f Gaitzsch 2005 139 ndash 141 13 Erdmann 1977 7 32 14 Robinson 1941 392 bezeichnet diese Form auch als zyprischen Typ 15 Erdmann 1977 7 16 C H Greenewalt Jr Sardis Archaeological Research in 1995 KST 18 1 1997 516 527 Abb 9 Robinson 1941 397 f Erdmann
1977 9 zur Entwicklung dieser Pfeilspitze s auch die Vergleiche im Katalog 17 Gaitzsch 2005 146 18 Schaltenbrand-Obrecht 1996 170 19 Erdmann 1977 52 H Baitinger Die Angriffswaffen aus Olympia OF 29 (Berlin 2001) 47 (Form A4) 20 s dazu ausfuumlhrlich Voumllling 1991 287 ndash 298 21 Voumllling 1991 294
12 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
Ruumlckschluumlsse auf Pfeil und Bogen sind nur schwer zu treffen Ausgehend von steinernen Pfeilkoumlpfen liefert M Korfmann verschiedene Aufstellungen von Relationsmoumlglichkeiten zwischen Bogengewicht Pfeilgewicht Schussentfernung und Pfeillaumlnge22 Diese koumlnnen leider nicht auf Waffenkoumlpfe aus Metall angewendet werden da Korrosionsschaumlden das urspruumlngliche Gewicht verfaumllschen Als Regel gilt aber dass ein leichter Pfeil zwar schneller ist als ein schwerer jedoch nicht so tief eindringt23 Da die limyraumlischen Pfeilspitzen sehr leicht sind werden auch die zugehoumlrigen Boumlgen nicht besonders schwer gewesen sein
Bei Kat 1 50 74 und 75 handelt es sich um Pfeilspitzen die mit einem Dorn in eine geschnitzte Ver-tiefung des Holzpfeiles eingelassen wurden Die tuumlllenfoumlrmige Spitze Kat 3 hingegen wurde auf den Pfeil aufgesteckt Aufgrund des inneren Tuumlllendurchmessers laumlsst sich fuumlr diesen eine Staumlrke von etwa 038 cm ermitteln ndash ein sehr schlanker und leichter Pfeil fuumlr die Jagd Das kleine Loch in einem der drei Fluumlgel dien-te wohl der zusaumltzlichen Befestigung24 Bei Kat 77 kann man bezuumlglich der Tuumllle auf einen Holzstab von etwa 08 cm Staumlrke schlieszligen Der Holzspeer von Kat 4 hatte denselben Durchmesser
2 Gebrauchsgegenstaumlnde
Eine Datierung der Gebrauchsgegenstaumlnde ist nach rein typologischen Kriterien meist nicht moumlglich da sie wegen ihrer Funktionalitaumlt keinen besonderen Zeitstroumlmungen oder Veraumlnderungen unterliegen Aus diesem Grund werden im Katalog kaum Vergleiche angefuumlhrt
Kuumlchengeraumlte (Kat 5 78 ndash 79)Kleine Messerklingen sowie zwei Bratschaufeln alle stark korrodiert sollen vorerst als Kuumlchengeraumlte be-zeichnet werden wenngleich sie auch von anderer Funktion gewesen sein koumlnnten
Die Klingen weisen unterschiedliche Formen auf Kat 5 und 78 sind Klingen mit geradem Ruumlcken und geschwungener Schneide Im Fundmaterial treten aber auch Messer gekruumlmmter Form auf Die Messer-klingen waren jeweils in einen Griff aus organischem Material eingelassen Der Verwendungszweck der Messer kann natuumlrlich vielseitig sein es muss sich nicht unbedingt um Kuumlchengeraumlte handeln Weitere Ein-satzbereiche von Messern in der Antike sind Schlachter- Handwerks- und Landwirtschaftsgeraumlte bis hin zu Waffen oder auch Toilettegegenstaumlnden (Rasiermesser)25
Was die Brat- oder Backschaufeln (Kat 79) betrifft so werden diese in der gleichen Form noch heute von den Einheimischen der Region verwendet Aumlhnliche Geraumlte treten z B in Pergamon vor allem in spaumlt-byzantinischen und mittelalterlichen Fundkontexten auf 26
Geschirr und Gefaumlszligteile (Kat 6 ndash 8 80 ndash 84)Unter dieser Kategorie werden nur jene Funde aufgelistet die eindeutig als Geschirr oder Gefaumlszligreste zu benennen sind ein Atramentarium27 Teller oder Schalen mehrere Henkel und ein Gefaumlszligfuszlig Zahlreiche Blechfragmente die im hier vorliegenden Katalog nicht explizit angefuumlhrt sind koumlnnten allerdings auch Wandfragmente von Metallgeschirr darstellen
Saumlmtliche Objekte sind aus Bronze weshalb der Erhaltungszustand der Funde recht gut ist und die Be-arbeitungs- und Verzierungstechniken noch zu erkennen sind
22 Korfmann 1972 23 ndash 31 33 M Korfmann verweist zwar auf ein arabisches Lehrbuch uumlber das Bogenschieszligen nach dem der Pfeilkopf ⅟₇ ndash ⅟₉thinsp des Gesamtgewichts des Pfeiles ausmachen sollte hierbei waumlren aber wieder Variablen wie Pfeillaumlnge und Schaft-material zu beachten welche die Wirkung des Pfeilkopfes beeinflussen Genaue Richtwerte bei der Interpretation von Pfeilspitzen werden also nie moumlglich sein
23 Korfmann 1972 43 meint dass beim Aufprall besonders der Schaftdruck bzw die Schaumlftung welche in Symmetrie mit der Pfeil-spitze stehen sollte entscheidend sind
24 Die im Katalog angefuumlhrten Vergleiche weisen ein Nagelloch in der Tuumllle oder gar kein Loch auf Das Nagelloch in der Tuumllle macht auch mehr Sinn da die Pfeilspitze auf diese Weise am Holzstab der in der Tuumllle steckte angenagelt werden konnte
25 Deschler-Erb 1996 48 26 Gaitzsch 2005 25 f 27 Hier kann es sich auch um eine einfache Buumlchse oder ein Schaumllchen handeln vgl Robinson 1941 189 Taf 46 588
13kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra
Der Gefaumlszliggriff Kat 82 mit plastischem Dekor wurde gegossen28 ebenso der Gefaumlszligfuszlig Kat 83 welcher anschlieszligend aufgeloumltet wurde Es handelt sich dabei um einen Gefaumlszligfuszlig wie er fuumlr kleine flache Bronzege-faumlszlige verwendet wurde Er ist mit einem vertieften Kreisdekor versehen der wegen seiner Einfachheit chrono-logisch unbeeinflusst blieb und sich auf den unterschiedlichsten Objekten aus Metall und Bein findet
Waagen und Gewichte (Kat 51 85 ndash 87)Einfache Balkenwaagen mit Mittelaufhaumlngung und kleinen runden Waagschalen an beiden Enden sind ein weit verbreiteter Typ29 Unter den Funden der limyraumlischen Weststadt finden sich mehrere Waagschalen wie Kat 85 ndash 87 Diese leicht gewoumllbten Scheiben sind aus duumlnnem Bronzeblech gefertigt und zur Anbringung der Kette randnah mit drei oder vier kleinen Loumlchern versehen Fuumlr die hier vorliegenden zarten Waagscha-len ist auch an eine Verwendung im medizinischen Bereich zu denken30
Die Deutung des Objektes Kat 51 eines Bronzegusses in Form einer Miniaturvase ist ungewiss Zwei Parallelen in Korinth wurden von G R Davidson aber als Gewicht bezeichnet ein Vorschlag dem hier vorlaumlufig gefolgt wird31 Der Eisennagel im Henkel duumlrfte sekundaumlr angebracht worden sein Er verhindert leider die exakte Bestimmung des urspruumlnglichen Gewichtes es duumlrfte aber ndash ohne Nagel ndash etwa einer hal-ben Unze entsprochen haben32 Durch Aufsetzen der zweiten hier fehlenden Gewichtshaumllfte kaumlme man auf eine ganze Unze
Glocke (Kat 88)Kleine Gloumlckchen wie Kat 88 sind von zahlreichen Fundorten ndash nicht nur im mediterranen Raum ndash be-kannt33 Groumlszligere Exemplare koumlnnten zur Kennzeichnung von Ziegen oder anderen Kleintieren verwendet worden sein kleinere Stuumlcke auch von Pferdegeschirr stammen34 Daruumlber hinaus wurden Glocken auch im haumluslichen und religioumlsen Bereich benutzt35
Naumlhnadeln (Kat 9 89)Wie bei allen Objekten bei denen die Form primaumlr von der Funktion bestimmt wird ist eine zeitliche Ein-ordnung der Naumlhnadeln nach rein typologischen Kriterien schwierig So ist z B an Stuumlcken aus Olympia von klassischer bis in roumlmische Zeit keine typologische Entwicklung festzustellen36
Man benutzte Naumlhnadeln in der Antike sowohl zum Zusammennaumlhen als auch zum Aufnaumlhen von Besaumlt-zen und Flicken Naumlhnadeln aus Bein kamen aufgrund ihres groumlszligeren Durchmessers wahrscheinlich bei eher groben Stoffen oder vorgelochten Lederstuumlcken zur Verwendung waumlhrend die im Allgemeinen duumlnneren metallenen Naumlhnadeln wohl eher fuumlr feinere Naumlharbeiten geeignet waren37 Daruumlber hinaus ist auch eine Funktion als Haar- oder Gewandnadel nicht auszuschlieszligen38 Groszlige Naumlhnadeln mit starkem Durchmesser konnten auch vom Sattler als Ahle zum Vorstechen von Loumlchern verwendet werden39
28 Vgl Griff gleicher Technik bei Blinkenberg 1931 221 Taf 30 731 (archaisch) Deonna 1938 120 Abb 145 (hellenistisch) 29 z B Waldbaum 1983 82 ndash 84 V Gassner Das Suumldtor der Tetragonos-Agora Keramik und Kleinfunde FiE 13 1 1 (Wien 1997)
221 30 Hauff 1995 116 Kat 226 31 Davidson 1952 Taf 94 1576 ndash 1577 32 O A W Dilke Mathematik Maszlige und Gewichte in der Antike (Stuttgart 1991) 98 1 unica (Unze) entspricht 27 ndash 275 g 33 z B Fluumlgel 1993 99 ndash 103 A Houmlck Archaumlologische Forschungen in Teriola I Die Rettungsgrabungen auf dem Martinsbuumlhel bei
Zirl von 1993 ndash 1997 FOumlMat A14 (Wien 2003) 54 Kat 19 (spaumltantik) 34 Waldbaum 1983 42 H van Enckevort ndash W J H Willems Roman cavalry helmets in ritual hoards from the Kops Plateau at Nij-
megen The Netherlands JRomMilSt 5 1994 128 35 Fluumlgel 1993 99 ndash 103 Gaitzsch 2005 114 ndash 116 36 Baitinger ndash Voumllling 2007 52 ndash 56 37 Zu Naumlharbeit und Nadeln vgl auch J P Wild Textiles in Archaeology (Aylesbury 1988) 53 38 Ruprechtsberger 1979 38 weist auf diese Moumlglichkeit hin die aufgrund der Fundlage einiger Grabfunde wahrscheinlich er-
scheint 39 Schaltenbrand-Obrecht 1996 154
14 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
3 Toilettegegenstaumlnde
Ziernadel Ohrloumlffelchen (Kat 90 ndash 93)Die genaue Zweckbestimmung der Ziernadeln Kat 90 und 91 ist unklar ihre Verwendung kann in kosme-tischem oder medizinischem Zusammenhang gesehen werden (vgl Kat 114)
Das Ohrloumlffelchen Kat 92 wurde zum Ohrenreinigen zur Entnahme kleiner Portionen aus Parfuumlmflaumlsch-chen oder ndash mit seiner Spitze ndash auch zum Aufstechen und Ausschaben von Geschwuumlren verwendet40 Eben-falls kosmetische oder medizinische Verwendung kann wohl fuumlr die Loumlffelsonde Kat 93 angenommen wer-den41 Aumlhnliche Spateln werden allgemein in spaumltroumlmischfruumlhbyzantinische Zeit datiert42
4 Schmuck und Trachtbestandteile
Da es sich bei Schmuckstuumlcken meist um Einzelobjekte handelt koumlnnen im Katalog nur Formvergleiche nicht aber exakte Parallelen angefuumlhrt werden
Fingerringe (Kat 94 ndash 96)Bei den beiden Fingerringen Kat 94 und 95 die jeweils ein Dekorfeld aufweisen handelt es sich aufgrund des geringen Innendurchmessers um Frauenringe Kat 96 ist etwas groumlszliger Die Ringe wurden in einem Stuumlck gegossen ndash Bronze wird wegen seiner geringen Dehnbarkeit nur selten gehaumlmmert ndash und vermutlich am Dekorfeld mit einer Feile nachbearbeitet Der Guss erfolgte laut F Henkel in einer senkrecht stehenden oder liegenden Form bei Ringen mit Dekorfeld von der dem Feld gegenuumlberliegenden Seite aus43 Die Gra-vur von Kat 94 wurde mit einem feinen Grabstichel angebracht44 Ihr Sinngehalt ist bislang unklar
Bei Kat 94 handelt es sich gemaumlszlig F Henkel um eine roumlmische Form der fruumlhen Kaiserzeit45 Fuumlr die ka-rofoumlrmige Dekorplatte von Kat 95 konnte kein exaktes Vergleichsstuumlck gefunden werden Ein Beispiel aus Sardis mit aumlhnlichem Dekorfeld ist von offener Ringform46
Anhaumlnger und Schmuckelemente (Kat 10 52 ndash 53 97)Da Kat 52 und 53 nicht in Autopsie aufgenommen werden konnten und auch keine bildliche Dokumentati-on vorliegt wurden ihre Daten zwar der Vollstaumlndigkeit halber und auch deshalb weil Kat 53 den einzigen Goldfund darstellt im Katalog angefuumlhrt es koumlnnen aber keine daruumlber hinausgehenden Aussagen getroffen werden
Kat 97 ist ein silbernes Amulett in geschlossener Roumlhrchenform und stellt als Grabbeigabe einen Son-derfall im Fundmaterial der Weststadt dar Es stammt vom Hals des Bestatteten im Ziegelgrab von SO 5 A47 Die Kette an welcher das Amulett mit zwei Oumlsen hing ist nicht erhalten Ein direkter Vergleich zu dem Anhaumlnger kann bislang nicht angefuumlhrt werden allerdings weist ein Bronzeamulett aus Harran eine aumlhnliche Form auf 48 Kat 10 ein offener Ring ist wegen seiner dekorartig gestalteten Troddelenden ebenfalls dem Schmuckbereich zuzuordnen
40 İ Uzel İstanbul Arkeoloji Muumlzelerinde Bulunan Antik Tıp ve Cerrahlık Aletleri AST 18 1990 30 Davidson 1952 184 Deschler-Erb 1996 58
41 Hauff 1995 114 42 Waldbaum 1983 107 f 43 Zur Herstellung von Bronzeringen vgl Henkel 1913 280 f 44 Henkel 1913 290 f uumlber Ringgravuren 45 Henkel 1913 52 80 f Taf 19 32 46 Waldbaum 1983 Taf 48 829 47 Marksteiner u a 2008 184 f 48 Yardımcı 1988 291 303 Abb 16
15kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra
Ohrring und Armreifen (Kat 11 98 ndash 99)Der kleine Ring Kat 11 mit Manschette als Dekor koumlnnte ein Anhaumlnger eines Ohrringes sein Ring sowie Manschette sind einfach zusammengebogen und nicht verloumltet Ein Formvergleich reicht in archaische Zeit zuruumlck49
Die Armreifen Kat 98 und 99 sind aus einem duumlnnen Bronzestreifen gefertigt und waren von offener Form Der Kreisdekor wurde mit einem kleinen Stanzeisen eingeschlagen Die im Katalog angefuumlhrten Ver-gleiche aus byzantinischer Zeit unterscheiden sich zwar im Dekor die Technik ist jedoch aumlhnlich
Fibel- oder Schnallennadeln (Kat 12 ndash 13)Stellvertretend wurden hier nur zwei Beispiele von Fibel- bzw Schnallennadeln im Katalog aufgenommen bei denen zumindest noch eine Windung der Spirale erhalten ist Bei weiteren Stuumlcken ist aufgrund der Fragmentierung nicht eindeutig zu entscheiden ob sie von Fibeln Schnallen Schmuck- oder Naumlhnadeln stammen Sie sind von rundem Querschnitt und gerader gebogener oder geknickter Form50
Schelle (Kat 14)Schellen wie Kat 14 wurden meist in zwei Haumllften hergestellt und zusammengefuumlgt was auch durch die horizontale Naht am Koumlrper belegt wird die kleine Oumlse diente der Aufhaumlngung51 Schellen koumlnnten z B als Riemenanhaumlnger interpretiert werden52
Guumlrtelschnallen und -beschlaumlge (Kat 100 ndash 103)Guumlrtelschnallen waren laut G R Davidson seit der Kaiserzeit in der roumlmischen Welt bekannt und ver-breitet53 Schnallen in Rahmenform wie Kat 100 stellen im Gegensatz zu den Schnallen mit Dekorplatte (Kat 101 ndash 103) die einfachere und auch billigere Variante dar Wohl deshalb ist diese Form auch heute noch vorherrschend Die Guumlrtelschnallen wurden im Guss hergestellt konnten also im Sinne einer hohen Produk-tivitaumlt leicht abgeformt werden
Schnallen wie Kat 101 mit Blattmuster an der Oberseite sind ein weit verbreiteter Typ und von Suumld-england bis Nordafrika ebenso anzutreffen wie auf der Krim54 Diese Form wird auch als Typ Syrakus bezeichnet da einige der fruumlhesten Funde dieser Schnallenform aus Graumlbern in Syrakus stammen Zeitlich sind Stuumlcke dieses Typs in das spaumlte 6 bzw fruumlhe 7 Jahrhundert n Chr zu setzen55 Die Schnalle Kat 102 traumlgt auf der gesamten Flaumlche Wuumlrfelaugenpunzierungen Aumlhnlicher Dekor findet sich z B auch auf Rie-menzungen des spaumlten 4Anfang des 5 Jahrhunderts n Chr56 Kat 103 ist von aumlhnlicher Grundform jedoch ist die Platte durchbrochen Sie steht den sog Maskenschnallen nahe Ein fast identisches Vergleichsstuumlck aus Sardis fuumlr das auch eine Verwendung als Guumlrtel- oder Riemenbeschlag vorgeschlagen wird wird in das spaumlte 6 Jahrhundert n Chr datiert57
49 I Margreiter Die Kleinfunde aus dem Apollon-Heiligtum Alt-Aumlgina 2 3 (Mainz 1988) 65 Taf 2 46 ndash 47 50 Vgl z B gerade gebogene und geknickte Fibelnadeln bei Robinson 1941 Taf 22 357 358 611 51 Waldbaum 1983 126 52 Fluumlgel 1993 101 53 Davidson 1952 266 54 Zur Verbreitung vgl Werner 1955 46 Karte 1 55 Werner 1955 37 Waldbaum 1983 118 56 M Sommer Die Guumlrtel und Guumlrtelbeschlaumlge des 4 und 5 Jahrhunderts im roumlmischen Reich BonnHVg 22 1984 Taf 35 14
I Greuszliging Zur Punzverzierung auf Metallgegenstaumlnden des 4 bis 6 Jahrhunderts n Chr (ungedr Mag Universitaumlt Wien 2008) Taf 51 1
57 Waldbaum 1983 119
16 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
5 Pferdegeschirrteile
Die V-foumlrmigen Riemenbeschlaumlge Kat 104 und 105 werden nicht unter den Trachtbestandteilen (als End-besaumltze von Guumlrteln) angefuumlhrt da sie auch zu einem Pferdegeschirr gehoumlren koumlnnten Das Rankenmuster gleicht aber dem der typischen Guumlrtelschnallen des 7 Jahrhunderts n Chr58
6 Ziergegenstaumlnde
Mobiliarreste Zierbeschlaumlge (Kat 15 ndash 16 54 106 ndash 107)Moumlbelstuumlcke aus organischem Material sind nur noch anhand von Metallelementen nachzuweisen Der lan-zettfoumlrmige Riegel Kat 106 ist an der Oberflaumlche mit Kerbschnittdekor versehen und diente wohl als Ver-schluss beispielsweise eines Kaumlstchens
Ob es sich bei den Zierstiften Kat 15 54 und 107 um Mobiliarreste handelt ist nicht eindeutig Sie koumlnnten aber auch Wagenbeschlaumlge oder Reste anderer Geraumlte sein
Eine Sonderstellung nimmt Kat 16 ein Der halbplastische Delphin darf wohl als Einlage in ein anderes Material angesehen werden Aufgrund fehlender Spuren von Befestigungstechnik koumlnnen aber keine Aussa-gen uumlber das Traumlgerobjekt gemacht werden bei dem es sich vielleicht um ein Moumlbelstuumlck handelte
7 Werkzeug und Geraumlte
Schere (Kat 55)Scheren wurden fuumlr verschiedene haumlusliche und handwerkliche Taumltigkeiten eingesetzt59 Aufgrund der starken Fragmentierung des vorliegenden Stuumlckes ist keine Zuordnung zu einem bestimmten Scherentyp und damit auch keine konkrete Aussage uumlber die Verwendung moumlglich
Meiszligel (Kat 17 56 108 ndash 109)Die Funde lassen zwei Typen von Meiszligeln erkennen 1 Flachmeiszligel runden Querschnitts im unteren Drittel abgeflacht und von vierkantigem Querschnitt sowie 2 Flachmeiszligel vierkantigen Querschnitts Das Kopfen-de ist bei diesem Typ verbreitert und abgeflacht60
Beide Formen sind fast ausschlieszliglich aus Eisen Fuumlr Kat 17 dem einzigen Exemplar aus Bronze scheint eine Verwendung als Stempel moumlglich Die vierkantigen Geraumlte (Typ 2) sind vermutlich deshalb haumlufiger weil sich die Form aus der Herstellungsmethode dem Haumlmmern ergibt Das gilt fuumlr die meisten Werkzeuge und Geraumlte aus Eisen auch fuumlr Haken und Naumlgel Die unterschiedlichen Groumlszligen der Geraumlte leiten sich aus deren Funktion ab
Die Form des Flachmeiszligels war weit verbreitet und wegen ihrer Funktionalitaumlt aumluszligerst bestaumlndig61 Eine Datierung nach typologischen Kriterien ist daher nicht moumlglich
Ringe und Reifen (Kat 57 110)Die genaue Zweckbestimmung von Ringen und Reifen ist oft schwierig da sie sowohl Schmuck- als auch Geraumltelemente sein koumlnnen Dies trifft auf Ringe wie Kat 5762 und den Reif Kat 110 alle aus Bronze ge-
58 s Kat 101 vgl auch Werner 1955 37 Taf 5 9 11 59 s dazu z B Gaitzsch 2005 37 ndash 40 60 Schaltenbrand-Obrecht 1996 181 187 Taf 62 Nr 779 ndash 788 bezeichnet diese Geraumlteform auch als Plattkopfnagel dessen Schaft zu
einer Schneide verbreitert ist Er diente dazu Bretter an den Kanten festzunageln 61 Vgl etwa einen fruumlhhelladischen Flachmeiszligel bei D N Tripathi Bronzework of Mainland Greece from c 2600 BC to c 1450
BC (Ankara 1988) 309 Kat 742 mit einem seldschukischen Exemplar bei A Harmankaya Bucak-İncirhan Ccedilevresinde 1991 Yılında Yapılan Kurtarma Kazısı in 3 Muumlze Kurtarma Kazıları Semineri 27 ndash 30 Nisan 1992 Efes (Ankara 1993) 325 332 Abb 12
62 Vgl Robinson 1941 231 ndash 241 Taf 62 f
17kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra
fertigt zu Bei einfachen Bronzeringen muss es sich nicht unbedingt um Schmuckringe handeln sie koumlnnen auch Teile von Aufhaumlngungen Verbindungen o Auml sein
Wurde Kat 110 ein offener Reif mit zwei kleinen Manschetten als Armreif gefertigt so gehoumlrte er auf-grund des geringen Durchmessers eher einem Maumldchen als einer Erwachsenen Manschetten sind als Ver-zierung von Schmuckstuumlcken bekannt (s o Kat 11) hier koumlnnte es sich aber auch um die fragmentarische Befestigungsvorrichtung des Reifes handeln
Kat 57 hat zwar eine aumlhnliche Form wie Tragringe wie sie etwa fuumlr Moumlbel verwendet wurden63 ist aber von geringerem Durchmesser und koumlnnte deshalb auch als Fingerring interpretiert werden64 Der funktionale Zusammenhang der uumlbrigen Stuumlcke im Fundmaterial ist wegen der vielfaumlltigen Verwendungsmoumlglichkeiten nicht festzulegen
Tuumlllen (Kat 111)Eisentuumlllen gibt es in den unterschiedlichsten Formen Eine Deutung als Geschossspitze oder als Endauf-satz eines Geraumltes ist ebenso denkbar wie eine Verwendung als Punze oder Meiszligel65 Hier soll mit Kat 111 nur ein Stuumlck exemplarisch vorgestellt werden Die konische Tuumllle endet in einem massiven Knauf Sie ist wohl als Geraumltaufsatz oder Griff zu interpretieren auch eine Verwendung als Bestandteil eines Wagens waumlre moumlglich
NaumlgelEisennaumlgelDie Eisennaumlgel werden aufgrund ihrer Menge nicht im Katalog angefuumlhrt Insgesamt wurden mehrere hun-dert Stuumlck meist sehr fragmentarisch und stark korrodiert gefunden Anhand des Nagelkopfes des Schaftes und der Groumlszlige wurden folgende Typen festgestellt
1 Nagel mit flachem Kopf und gebogenem Schaft vierkantigen Querschnitts2 Nagel mit flachem Kopf und geradem Schaft vierkantigen Querschnitts 3 Nagel mit gewoumllbtem Kopf und gebogenem Schaft vierkantigen Querschnitts4 Nagel mit gewoumllbtem Kopf und geradem Schaft vierkantigen Querschnitts5 Nagel mit flachem Kopf und geradem Schaft vierkantigen Querschnitts der in der unteren Haumllfte
gegabelt ist6 Nagel mit flachem bis leicht gewoumllbtem Kopf und hakenfoumlrmig gebogenem Schaft vierkantigen
Querschnitts7 T-foumlrmiger Nagel mit geradem Schaft vierkantigen Querschnitts8 Kleiner Nagel mit pilzfoumlrmigem Kopf und geradem sehr kurzem Schaft vierkantigen Querschnitts9 Kleiner Nagel mit pilzfoumlrmigem Kopf und gebogenem sehr kurzem Schaft vierkantigen Quer-
schnitts10 Kleiner Nagel mit flachem Kopf und gebogenem sehr kurzem Schaft vierkantigen Querschnitts
Alle Schaumlfte verjuumlngen sich regelmaumlszligig zu einer Spitze Ihre vierkantige Form laumlsst die handgeschmiedete Herstellung erkennen Die Nagelkoumlpfe sind meist unregelmaumlszligig rund Laumlnge und Staumlrke des Schaftes sowie die Maszlige der Koumlpfe sind unterschiedlich sodass sich keine Massenproduktion einer Nagelgroumlszlige feststellen laumlsst
Die Typen 1 ndash 2 3 ndash 4 und 8 ndash 9 koumlnnen jeweils zusammengefasst werden Ihre Unterscheidung gibt ledig-lich den Erhaltungszustand des Schaftes wieder Dieser gestattet Schluumlsse bezuumlglich der Anbringung Die Naumlgel mit gebogenem bzw verbogenem Schaft waren offensichtlich houmlheren Belastungen ausgesetzt oder wurden an den Enden noch umgehaumlmmert um eine bessere Befestigung zu erzielen Die am haumlufigsten vorkommenden Formen sind die der Typen 1 und 2 Es handelt sich um einen einfachen Holznagel der
63 Vgl Deschler-Erb 1996 40 Taf 6 68 ndash 69 64 Vgl Deschler-Erb 1996 78 Taf 20 292 ndash 296 65 Vgl Tuumlllenmeiszligel bei A Muumlller-Karpe Altanatolisches Metallhandwerk Offa 75 (Neumuumlnster 1994) Taf 74 2 75 22
18 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
sich nur durch den Scheibenkopf von Typ 3 und 4 unterscheidet Die Naumlgel vom Typ 1 ndash 4 konnten fuumlr die unterschiedlichsten Holzkonstruktionen verwendet werden66
Der Nagel vom Typ 5 erreicht durch seine Schaftgabelung mehr Halt im Holz67 Die Schaftspitzen die abgebrochen sind konnten an der Ruumlckseite des durchschlagenen Gegenstandes wie beim Splint Kat 60 umgebogen werden Nageltyp 6 diente eventuell als Vorsteherhaken Die Form kann aber auch vom Um-biegen des Schaftes zur sicheren Befestigung herruumlhren Mit T-foumlrmigen Naumlgeln wie Typ 768 bei denen der Kopf dieselbe Breite wie der Schaft aufweist nagelte man Bodenbretter oder houmllzerne Wandverkleidungen fest Groumlszligere Exemplare wurden auch als Haltevorrichtung fuumlr Verkleidungsplatten aus Stein gebraucht69
Die Typen 8 ndash 9 wurden eventuell bei Stoff und Leder verwendet ndash aumlhnlich den Noppen bei heutigen Textilmoumlbeln70 Es kann sich aber auch um Beschlaumlge von Tuumlren Truhen usw handeln Typ 10 in der Form eines Reiszlignagels71 wurde womoumlglich als Schuhnagel gebraucht Der flache Kopf kann in diesem Fall von der Abnuumltzung herruumlhren
BronzenaumlgelDie Anzahl der Bronzenaumlgel ist weitaus geringer Kat 14 54 und 107 gehoumlren eigentlich auch in die Kate-gorie der Bronzenaumlgel da sie aber einen dekorativen Zweck erfuumlllten sind sie unter den Ziergegenstaumlnden angefuumlhrt Anhand der den Eisennaumlgeln gleichen Kriterien wurden bei den Bronzenaumlgeln sechs Typen fest-gestellt
1 Nagel mit flachem Kopf und gebogenem Schaft vierkantigen Querschnitts2 Nagel mit flachem Kopf und geradem Schaft vierkantigen Querschnitts3 Nagel mit gewoumllbtem Kopf und gebogenem Schaft vierkantigen Querschnitts4 Nagel mit gewoumllbtem Kopf und gebogenem Schaft vierkantigen Querschnitts5 Nagel mit flachem Pilzkopf und gebogenem Schaft vierkantigen Querschnitts6 Kleiner Nagel mit gewoumllbtem Kopf und geradem Schaft vierkantigen Querschnitts
Wie bei den Exemplaren aus Eisen verjuumlngen sich alle Schaumlfte zu einer Spitze die Nagelkoumlpfe sind meis-tens unregelmaumlszligig rund
Typ 1 und 2 sind wiederum zusammenzufassen sie unterscheiden sich nur durch den Erhaltungszustand des Schaftes Die Formen Typ 1 ndash 3 entsprechen jenen der Eisennaumlgel ein Schaft runden Querschnitts wie bei Typ 4 kommt dort allerdings nicht vor Dies liegt wohl an den unterschiedlichen Bearbeitungsmoumlglich-keiten der Metalle Typ 5 unterscheidet sich von den eisernen Pilzkopfnaumlgeln dadurch dass seine Kappe flach und sein Schaft lang ist Er hat damit nicht den Noppencharakter wie die eisernen Typen 8 ndash 9 Auch der bronzene Reiszlignagel Typ 6 hat einen anderen Kopf als sein eiserner Verwandter Typ 10 Er wirkt zudem viel filigraner
Da die Anzahl der Bronzenaumlgel im Vergleich zu den Eisennaumlgeln geradezu verschwindend ist ist fuumlr sie eine andere Funktion anzunehmen Eisennaumlgel waren zudem billiger und viel belastbarer Bronzenaumlgel ver-wendete man eher in dekorativem Zusammenhang bei Mobiliar72
Varia (Kat 58 ndash 60 112)Im Fundmaterial zahlreich vertretene streifen- und plattenfoumlrmige Fragmente werden hier nicht explizit er-fasst Sie alle stellen Reste von Werkzeugen oder Geraumlten dar sind aber weder in Form und Funktion noch in ihrer zeitlichen Einordnung genauer bestimmbar Es kann sich auch um Schmiedeabfallstuumlcke handeln73
66 Das laumlngste vollstaumlndig erhaltene Exemplar misst 154 cm (Inv Li 1986 KF 8 Typ 1) 67 Inv Li 1989 KF 26 Maszlige St max 07 times 067 cm Dm Kopf 25 times 22 cm FO SO 9 68 Vgl Davidson 1952 Taf 72 Nr 1056 69 Inv Li 198227 Maszlige St max 074 times 044 cm Dm Kopf 113 times 05 cm FO SO 3 B vgl Schaltenbrand-Obrecht 1996 187
Taf 61 771 ndash 777 70 Schaltenbrand-Obrecht 1996 186 Taf 61 762 71 Vgl Waldbaum 1983 69 Taf 22 341 (roumlmisch) 72 Vgl die Bronzenaumlgel bei Robinson 1941 309 ndash 323 Taf 91 ndash 94 73 Schaltenbrand-Obrecht 1996 195 f Taf 72 ndash 73
19kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra
Unter dem Begriff rsaquoHakenlsaquo werden hier exemplarisch Stifte und Baumlnder zusammengefasst die eine gebo-gene Form aufweisen oder hakenfoumlrmig auslaufen Sie bestehen ndash abgesehen von wenigen Ausnahmen aus Bronze ndash aus Eisen nur Kat 59 ist aus Blei Die Objekte sind fast ausschlieszliglich vierkantigen Querschnitts Die Verwendung als Haken ist nicht immer eindeutig Bei mehreren Stuumlcken koumlnnte es sich auch um das Ende einer kleinen Klammer oder das Fragment eines Kettenringes handeln
Die L-foumlrmig gebogenen Objekte wie Kat 76 mit spitz zulaufender Angel koumlnnen Schaftreste umge-bogener Naumlgel darstellen (vgl o Nageltyp 6) Es gibt aber auch Haken dieser Form Sie wurden mit dem zugespitzten Ende in Holz eingeschlagen und dienten laut V Schaltenbrand-Obrecht als Verschlusshaken74
Eindeutige Hakenfunktion hatten Objekte wie Kat 59 mit rundem oder oumlsenfoumlrmigem Ende Sie koumlnnten als Verbindungselemente oder Aufhaumlngungen gedient haben
Stiftfragmente sind sowohl aus Bronze wie auch aus Eisen erhalten Bei den Bronzestuumlcken koumlnnte es sich eventuell um Reste von Toilettegeraumlt z B Nadelfragmente oder Spatelgriffe handeln Es sind gerade bis leicht gebogene Stifte vierkantigen oder runden Querschnitts Da die Interpretation all dieser Objekte aber nicht eindeutig ist wurden sie unter dem Uumlberbegriff der Geraumlte vereinigt
Die eisernen Fragmente wie Kat 112 werden wohl als Werkzeuge oder Geraumltteile gedient habenUnter den Splinten erlaubt nur Kat 60 genauere Aussagen Dieser zu einer Oumlse geschwungene Stab ist
eine sehr haumlufige Befestigungsform fuumlr bewegliche Teile75 Splinte dieser Art wurden mit den Spitzen wel-che dann auf der Ruumlckseite umgebogen wurden in das Holz geschlagen Meist wurden darin Ringe Haken oder Griffe eingehaumlngt
Aus fast allen Bereichen der Weststadt stammen einfache Draumlhte die wegen ihrer geringen Aussagekraft nicht in den Katalog aufgenommen wurden
8 Bleche und Beschlaumlge
Die Blechfragmente aus Eisen und Bronze sind Reste von Beschlaumlgen Sie koumlnnen von Holzkaumlstchen und anderen Moumlbelstuumlcken von Wagenteilen und Pferdegeschirr von Ruumlstzeug u a stammen lassen aber kei-ne eindeutigen Interpretationen zu und werden ndash auch aufgrund ihrer groszligen Stuumlckzahl ndash nicht im Katalog angefuumlhrt Da keine typischen Randstuumlcke oder gewoumllbten Wandfragmente gefunden wurden ist es unklar ob auch Gefaumlszligfragmente unter den Funden sind Einige der Bleche weisen noch winzige Nagelloumlcher oder Nieten auf und lassen eine bestimmte Form erkennen so z B Kat 18 oder 19 Die Streifen und Plaumlttchen76 hatten verstaumlrkende Funktion
Bei Kat 113 handelt es sich um das Fragment eines Hufeisens Vergleichsstuumlcke aus Pergamon stammen aus spaumltbyzantinischen oder juumlngeren Kontexten77
9 Varia
Abgesehen von den im Katalog angegebenen Metallfunden wurden auch Schmiedeabfaumllle (aus SO 4) und mehrere Kilo Metallschlacke gefunden wobei der Groszligteil aus SO 5 (besonders Raum 3) stammt Hinzu kommen noch 54 g Eisenspaumlne aus diesem Bereich78 In SO 9 wurde eine Gussform geborgen79 Da jedoch bislang keine Metallanalysen moumlglich waren wurden diese Reste der Metallverarbeitung aus der Bearbei-tung genommen
74 Vgl Schaltenbrand-Obrecht 1996 192 Abb 178 Taf 66 997 ndash 1005 75 Laut Schaltenbrand-Obrecht 1996 179 sind solche Splinte von der Lategravenezeit bis in die Neuzeit hinein bekannt 76 Exakte Parallelen zu Kat 18 finden sich bei Robinson 1941 302 ndash 304 Taf 88 1313 ndash 1315 1322 ndash 1324 auch die Form der Nietnauml-
gel ist die gleiche 77 Gaitzsch 2005 126 f 78 SO 5 D R3 Abh 6 79 Da das Stuumlck aufgrund der zahlreichen Einbruumlche in den 80er Jahren im Depot nicht mehr auffindbar war koumlnnen hier nur die aus
der Fundkartei vorliegenden Daten uumlbernommen werden Leider liegt zu diesem Objekt auch keine bildliche Dokumentation vor Rechteckige Gussform mit seitlich gebohrten Gusskanaumllen fuumlr ein laumlngliches Geraumlt (erh L 7 cm B 21 cm H 065 cm)
20 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
II Beinobjekte
Auch bei der Aufnahme der Beinobjekte stehen Typologie und Technik der Funde im Vordergrund Die bei den Grabungen 2002 ndash 2005 gefundenen Stuumlcke wurden zudem osteologisch untersucht80
Die Form der Beinobjekte ist jeweils vom Material beeinflusst Das heiszligt dass die Auswahl eines be-stimmten Knochentyps fuumlr die Anfertigung eines speziellen Geraumltes oder Gegenstandes funktional begruumln-det ist81 So wurden z B Muscheln fuumlr Loumlffelchen (Kat 20) oder abgesaumlgte Roumlhrenknochen fuumlr Scharniere (Kat 28) verwendet Man nutzte also die Dinge so wie sie von der Natur vorgegeben waren Die Bearbei-tung reduzierte sich dadurch bei diesem Material in vielen Faumlllen auf das Zurechtschneiden und eine Ober-flaumlchenbehandlung (Polieren Verzieren)
1 Gebrauchs- und Toilettegegenstaumlnde
Loumlffel (Kat 20 61)Bei rundlaffigen Loumlffeln wie Kat 61 handelt es sich um einen gebraumluchlichen Loumlffeltyp (lat cochlear -is) der besonders in roumlmischer Zeit zum Verspeisen von Ei Muscheln und Schnecken diente82 Neben der Ver-wendung bei Tisch ist aber der Gebrauch von cochlearia auch in der Medizin wahrscheinlich83 Das feine Loumlffelchen Kat 20 das aus einer Muschel gefertigt ist und urspruumlnglich an einem Stiel aus Holz oder Metall befestigt war wurde vielleicht fuumlr Kosmetika verwendet
Nadeln (Kat 62 114 ndash 115)G R Davidson schreibt der auch als Pfriem bezeichneten Nadelform wie sie Kat 114 aufweist ebenfalls kosmetische Zwecke zu84 Sie koumlnnte zum Aufstecken der Haare zum Ziehen eines Lidstriches oder zum Schlieszligen von Gewaumlndern gedient haben85 Vorgeschlagen wurde auch eine Verwendung als Schreibge-raumlt86 Dieser Nadeltyp war von roumlmischer bis in byzantinische Zeit weit verbreitet87 Eine Nadel mit einfach geformtem Kopf stellt Kat 62 dar deren Form typologisch und chronologisch wenig signifikant ist Ver-gleichsstuumlcke aus Enns werden in das 2 ndash 3 Jahrhundert n Chr datiert88 Aufgrund des fehlenden Kopfes und des fragmentierten Schaftes ist Kat 115 keinem bestimmten Nadeltyp89 eindeutig zuordenbar Aumlhnliche Profilierungen sind auch auf Fingerrocken90 oder Stili91 anzutreffen
2 Schmuck
Die Ringe Kat 21 und 116 ndash 118 stammen von Halsketten oder anderem Schmuck ndash eventuell sind sie Teile von Armbaumlndern oder Ohrgehaumlngen92 Zwei der Objekte weisen eine Ritzverzierung in Form umlaufender
80 Fuumlr die Bestimmung der Knochenfragmente sei G Forstenpointner A Galik und G Weissengruber hier nochmals herzlich ge-dankt
81 Obladen-Kauder 1996 288 f uumlber Beinfunde 82 Davidson 1952 191 Sackett 1992 382 fuumlr weitere Vergleiche s Katalog 83 Gostenčnik 2005 79 f 84 Davidson 1952 287 Taf 120 2385 ndash 2387 85 Sackett 1992 381 86 Ruprechtsberger 1979 39 Sackett 1992 381 A Rauchenwald Die Funde der Ausgrabungen 1986 ndash 1990 in der Zivilstadt Carnun-
tum ndash Insula VI CarnuntumJb 1996 1997 85 Deschler-Erb 1998 165 87 s dazu die Vergleiche im Katalog 88 Ruprechtsberger 1979 32 f 89 Vgl z B Deschler-Erb 1998 Taf 32 2070 (Haarnadel mit Pinienzapfenkopf) 35 3398 (Haarnadel mit schmalem profiliertem
Kopf) Ruprechtsberger 1979 Kat 37 (Nadel mit kegelfoumlrmigem Aufsatz) 90 Vgl z B Gostenčnik 2005 Taf 53 4 91 Vgl z B Deschler-Erb 1998 Taf 23 860 92 Vgl eine Kette mit ringfoumlrmigen Elementen bei Ccedilambel u a 1986 66 Abb 11 b
21kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra
Kreise (Kat 117 118) auf die den Schmuckcharakter der Form betont Aufgrund des groszligen Innendurch-messers koumlnnte Kat 21 auch als Fingerring angesprochen werden
Auch die Ringe Kat 22 ndash 25 und 119 aus Bein gehoumlren wohl zur Gruppe der Ringperlen die als Hals-ketten getragen wurden Solche einfachen Ringe koumlnnten auch als Moumlbel- oder Kleidungsteile interpretiert werden93 G R Davidson bezeichnet dicke Ringe wie Kat 118 auch als Knoumlpfe94
3 Spielsteine
Waumlhrend Spielsteine in roumlmischer Zeit haumlufig auftreten und in verschiedensten Formen und Materialien hergestellt wurden sind Spielsteine griechischer Zeit verhaumlltnismaumlszligig selten95 Es scheint daher nahelie-gend dass Fischwirbel oder Astragale teils unbearbeitet diese Funktion uumlbernahmen Dies macht auch die Zuordnung von Beinfunden unter die Rubrik rsaquoSpielsteinelsaquo mitunter schwierig da einzelne Formen formale Aumlhnlichkeiten mit anderen Gattungen aufweisen
Astragale gehoumlren zu den wesentlichen Bestandteilen antiker Spiele Fehlen deutliche Gebrauchsspuren ist eine Unterscheidung zwischen rsaquoSpielsteinlsaquo oder rsaquoKuumlchenabfalllsaquo meist jedoch nicht moumlglich Zusaumltzlich zu natuumlrlichen Astragalen wurden auch Astragale aus Glas oder Bronze hergestellt was ihre Beliebtheit un-terstreicht96 Astragale wurden nicht nur fuumlr Kinder- oder Geschicklichkeitsspiele benutzt sie wurden auch in so unterschiedlichen Bereichen wie fuumlr Gewichte97 oder als Talismane eingesetzt98 Des Weiteren fanden sie auch Verwendung bei Losorakeln99 Dabei hatte die Kombination der Zahlen die den einzelnen Seiten zugeordnet waren spezielle Bedeutung Besonders in vorroumlmischer Zeit finden sich Stuumlcke mit abgearbei-teten Seiten wie Kat 26 fuumlr die eine Interpretation als Zaumlhlstein vorgeschlagen wird100
Auch Fischwirbel wurden moumlglicherweise als Spielsteine verwendet101 Im Fundmaterial von Limyra sind mehrere Stuumlcke vertreten die mit wenigen Ausnahmen unbearbeitet sind Durchlochte Fischwirbel wie Kat 27 stellen laut F Berti Kettenelemente dar102 Eine Deutung als Spielstein ist aber nicht auszuschlieszligen103
Flache runde Scheiben wie Kat 120 eine darstellt wurden vor allem bei Brettspielen verwendet104 laut S Deschler-Erb daruumlber hinaus auch als Rechensteine105 Ebenso waumlre fuumlr Kat 120 eine Zuordnung als Py-xisdeckel denkbar Mehrteilige Pyxisdeckel bestehen aus einem Ring und einer flachen profilierten Scheibe als Einsatz Die Unterscheidung dieser beiden Formen ist insbesondere schwierig als es sich um ein Einzel-stuumlck im behandelten Fundmaterial handelt das auch keine Hinweise auf die Verwendung wie etwa die bei Spielmarken relativ haumlufigen Zahlzeichen aufweist106
93 Vgl z B Harrison 1986 262 94 Davidson 1952 298 Taf 122 2514 ndash 2518 (5 Jh v Chr bis hellenistische Zeit) Taf 123 2542 (byzantinisch) weist zwar eine
andere Form als Kat 118 auf dafuumlr aber die gleiche Verzierung 95 Davidson 1952 217 96 Davidson 1952 218 97 z B Topbaş 1993 Abb 25 98 Deonna 1938 332 f 99 Vgl dazu J Nolleacute Suumldkleinasiatische Losorakel in der roumlmischen Kaiserzeit AW 18 H 3 1987 41 ndash 49 mit aumllterer Literatur
Gostenčnik 2005 196 f mit weiterer Literatur 100 Davidson 1952 218 101 Davidson 1952 218 102 Berti 1988 3 10 Abb 3 5766 103 Laut Deonna 1938 331 wurden aber eher Fischwirbel ohne Lochung als Spielsteine verwendet waumlhrend solche wie Kat 27 Teile
von Schmuckketten waren 104 Deonna 1938 335 105 Deschler-Erb 1998 146 106 Gostenčnik 2005 166
22 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
4 MoumlbelteileEinrichtungsgegenstaumlnde
Nicht mit Sicherheit bestimmen laumlsst sich die Verwendung von Kat 63 Es koumlnnte sich dabei um den Zier-knopf eines nicht naumlher bestimmbaren Gegenstandes handeln107 Ebenso moumlglich waumlre eine Verwendung als Endstuumlck einer Scharnierkonstruktion108
Scharniere (Kat 28)Scharniere aus Roumlhrenknochen wurden besonders fuumlr Kaumlstchen und Schraumlnke verwendet109 Mehrere Kno-chenstuumlcke wurden dabei durch einen langen Stab vermutlich aus Holz miteinander verbunden Die End-stuumlcke waren jeweils gelocht und mithilfe eines Holzstiftes oder Duumlbels am Moumlbelstuumlck befestigt110 Die vorliegenden Stuumlcke wie Kat 28 sind nicht gelocht In Rekonstruktionszeichnungen wird vielfach vorge-schlagen dass sich solche ungelochten Stuumlcke mit gelochten abwechselten S Deschler-Erb weist allerdings darauf hin dass Kurzscharniere ohne Loch im Fundmaterial von Augst ein Indiz fuumlr eine spezielle Monta-getechnik sein koumlnnten111
5 Abfallprodukte der Knochenverarbeitung
Insgesamt sieben Objekte koumlnnen als Abfallprodukte der Knochenverarbeitung oder als Rohprodukte an-gesprochen werden Die Stuumlcke stammen ndash sofern bestimmbar ndash vom Rind (Tibia Scapula) und weisen streifige Abarbeitungen Arbeitskanten etc auf die eine Interpretation als Schlachtspuren ausschlieszligen112 Kat 29 ist moumlglicherweise als Drechselzapfen und somit als Abfallprodukt der Knochendrechslerei anzuse-hen113 obwohl aufgrund der deutlichen Profilierung auch eine Interpretation als Grifffragment nicht gaumlnzlich auszuschlieszligen ist
Die Oberflaumlche von Kat 30 wirkt poliert was moumlglicherweise auf eine Verwendung als Glaumlttwerkzeug hinweist
III Glasobjekte
Die im Folgenden angefuumlhrten Glasobjekte stammen ausschlieszliglich aus dem Schmuckbereich da die Glas-gefaumlszlige separat vorgelegt wurden114 Die Glasgefaumlszlige der Weststadt datieren vom 34 Jahrhundert v Chr bis mindestens in das 7 Jahrhundert n Chr115
1 Schmuck
Armreifen (Kat 121 ndash 123)Von den drei Armreiffragmenten aumlhneln einander zwei in ihrer Form (Kat 122 ndash 123) Es handelt sich dabei um den einfachsten Typ von Armreifen ndash schmucklos und monochrom Reizvoller ist Kat 121 mit seiner
107 Ein aumlhnliches Stuumlck wird auch als Teil einer Dolchscheide angesprochen vgl W Zanier Das roumlmische Kastell Ellingen Limesfor-schungen 23 (Mainz 1992) 277 G47
108 Zur Konstruktion solcher Scharniere s u 109 Vgl Scharniere eines Holzschrankes in Pompeji bei Ciarallo ndash De Carolis 1999 118 Kat 68 (1 Jh n Chr) 110 Davidson 1952 128 111 Deschler-Erb 1998 186 112 Um Knochenmark aus Langknochen zu gewinnen wurden diese mit einem Beil zerhackt sodass selbst abgesaumlgte Enden als Werk-
stattabfall gedeutet werden koumlnnen Vgl A von den Driesch ndash J Boessneck Tierknochenabfall aus einer spaumltroumlmischen Werkstatt in Pergamon AA 1982 1982 563 ndash 574
113 Zur Technologie vgl Deschler-Erb 1998 98 ndash 100 Gostenčnik 2005 308 ndash 323 114 SO 5 und SO 9 Ninfuumlhr 1999 bes 128 ndash 156 Kat 239 ndash 385 Grabungen 2002 ndash 2005 Baybo 2005 211 ndash 239 115 Ninfuumlhr 1999 27 f Baybo 2005 211
23kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra
mehreckigen Schauseite Wegen seines geringen Innendurchmessers wird er einem jungen Maumldchen gehoumlrt haben dasselbe trifft auf Kat 123 zu Alle drei Armreifen sind schwarz und undurchsichtig Die linienfoumlr-mige Oberflaumlchenstruktur von Kat 123 weist auf eine andere Herstellungstechnik als bei Kat 121 ndash 122 mit glatter Oberflaumlche hin und zwar mittels Glasfaumlden Da alle drei Exemplare nur fragmentarisch erhalten sind ist heute nicht mehr festzustellen ob es sich um offene oder geschlossene Armreifen handelte
Glasreifen aus Harran zeigen dass dieser Schmuck bis in islamische Zeit beliebt war116 Eine Datierung ist daher schwierig es ist aber anzunehmen dass die limyraumlischen Stuumlcke aus roumlmischer oder byzantinischer Zeit stammen
Perlen und Schmuckeinlagen (Kat 31 ndash 32 64 ndash 67 124 ndash 125)Unter den Glasperlen sind unterschiedlichste Koumlrperformen vertreten Die Perle Kat 31 ist monochrom und annaumlhernd kugelfoumlrmig Kat 124 ebenfalls monochrom hat die Form einer kleinen Halbkugel mit abgeflachtem Pol und zentraler Lochung Diese Form begegnet uns wenn auch deutlich groumlszliger bei den Spinnwirteln (vgl Kat 37)117
Eine weitere Perlenform die im Fundmaterial vertreten ist ist die mit geripptem Koumlrper (Kat 32 125) Daruumlber hinaus gibt es polychrome Perlen die wie Kat 64 mit weiszligen Einlagen (Punkte oder Linien) ver-sehen sind Die gelochten Perlen waren Teil von Hals- Arm oder Ohrschmuck Zwei Halsketten und ein Armband aus Esentepe zeigen dass in roumlmischbyzantinischer Zeit die unterschiedlichsten Perlenformen an ein und derselben Kette kombiniert wurden118
Die monochromen Glassteine Kat 65 ndash 67 die keine Lochung aufweisen werden hier zur besseren Unter-scheidung nicht als Perlen sondern als Schmuckeinlagen bezeichnet119 Sie waren fuumlr Ringe Anhaumlnger oder Ohrgehaumlnge in einer Fassung befestigt und weisen halbkugelige (Kat 65) oder runde bis ovale Form D-foumlr-migen Querschnitts auf Die Objekte Kat 66 ndash 67 koumlnnen auch als Spielsteine fuumlr Brettspiele gedeutet wer-den120 Die eher ovale Form von Kat 67 weist auf eine Datierung in roumlmischer Zeit hin Laut G R Davidson wurden griechische Glassteine in eine runde Form gegossen waumlhrend die roumlmischen Exemplare einfach erkaltete Glastropfen darstellen121 Dieser Glasstein ist auch das einzige Objekt aus durchsichtigem Glas
IV Tonobjekte
1 Gebrauchsgegenstaumlnde
Webgewichte (Kat 33 ndash 36 68 126 ndash 128)Unter den Funden befinden sich insgesamt 15 Webgewichte bzw -fragmente sowie fuumlnf Spinnwirtel Die Webgewichte lassen sich in zwei Grundtypen unterteilen und zwar in 1 Gewichte mit pyramidaler Form und 2 einfache runde Scheiben
Typ 1 ist eine gebraumluchliche Form des Webgewichtes relativ selten ist aber die zweifache Durchlochung die bei zwei der drei limyraumlischen Stuumlcke dieses Typs anzutreffen ist (Kat 33 ndash 34) Formvergleiche weisen wie Kat 35 meist nur ein Loch auf 122
Typ 2 kann wiederum in Stuumlcke mit randnaher Lochung und solche mit zentralem Loch unterteilt wer-den Mit einer Ausnahme sind die vorliegenden Exemplare mit zwei Loumlchern versehen (Kat 126 ndash 128)
116 Yardımcı 1984 91 Abb 24 vgl auch C S Lightfoot ndash M Arslan Anadolu Antik Camları Yuumlksel Erimtan Koleksiyonu Ancient Glass of Asia Minor The Yuumlksel Erimtan Collection (Ankara 1992) 221 ndash 235
117 Aus diesem Grund variiert auch die Deutung bei Objekten dieser Form aus Stein und Ton zwischen Perlen und Spinnwirteln oder gar Knoumlpfen vgl Davidson 1952 304 Taf 125 2612
118 Yenisoğancı 1991 217 222 Abb 6 119 Vgl besonders die Schmuckeinlagen bei Deonna 1938 308 f Taf 90 794 795 120 P Steiner Roumlmisches Brettspiel und Spielgeraumlt aus Trier SaalburgJb 9 1939 34 ndash 45 Parallelen zu glaumlsernen Spielsteinen finden
sich im gesamten Roumlmischen Reich vgl z B B Ruumltti Die Glaumlser Vitudurum 4 (Zuumlrich 1988) Taf 27 2015 2020 121 Davidson 1952 223 122 Vgl etwa Topbaş 1993 6 28 Abb 28 (archaischhellenistisch) Omura 1994 281 291 Abb 93 (hethitisch) Boehringer ndash Krauss
1937 115 Taf 54 a6 ndash 10 Blinkenberg 1931 146 Taf 15 Abb 404
24 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
Bemerkenswert ist dass im vorliegenden Fundmaterial doppelt gelochte scheibenfoumlrmige Webgewichte nur aus byzantinischen oder spaumlter gestoumlrten Kontexten vorliegen Eine allgemeine typologische Entwicklung kann daraus aber nicht abgeleitet werden wie Vergleichsstuumlcke von anderen Fundorten belegen123
Fuumlr die Stuumlcke mit zentraler Lochung die im Fundmaterial der Weststadt mit vier Exemplaren vertreten sind (Kat 36 68) sind teilweise auch andere Verwendungsmoumlglichkeiten z B Netzbeschwerer denkbar
Die Webgewichte weisen im Allgemeinen eine geglaumlttete Oberflaumlche ohne Glasur oder Uumlberzug auf Die Loumlcher wurden vor dem Brand mit einem runden Stab gebohrt die Produktion erfolgte bei solch ein-fachen Gegenstaumlnden wahrscheinlich lokal Die Vertiefungen an der Oberflaumlche von Kat 126 sind vermut-lich Kennzeichnungen oder Zaumlhlzeichen
Auch an anderen Fundstellen in Limyra etwa in den Hanghaumlusern in der Nordweststadt zeigt sich dass fuumlr Webgewichte die Form der flachen gelochten Scheibe uumlberwiegt Webgewichte und Spinnwirtel unter-liegen aufgrund ihrer Funktionalitaumlt kaum zeitlichen Veraumlnderungen124 Webgewichte koumlnnen rein theoretisch auch uumlber mehrere Jahrhunderte verwendet werden da keine Abnutzungsgefahr besteht Eine Datierung ist deshalb nicht moumlglich
Spinnwirtel (Kat 37 ndash 40)Auch die toumlnernen Spinnwirteln sind unverziert und mit Ausnahme von Kat 127 ohne Uumlberzug Drei der vorliegenden Exemplare (Kat 37 ndash 39) haben die Form einer Halbkugel mit abgeflachtem Pol waumlhrend Kat 40 zylindrisch ist
Die Lochung mit der die Wirtel von unten auf die Spindel gesteckt wurde laumlsst bei den vorliegenden Exemplaren einen Spindelstab in der Staumlrke von 07 ndash 08 cm rekonstruieren Je leichter die Wirtel umso mehr Gewicht sollte der Spindelstab haben und umgekehrt125
2 Varia
Eine Tonscheibe mit eingeritzter Inschrift (Kat 69) erinnert in ihrer Form an Typ 2 der Webgewichte Sie weist auszligerdem zwei oberflaumlchlich angedeutete Loumlcher auf was darauf hindeutet dass sie urspruumlnglich als Webgewicht gedacht war und erst sekundaumlr als Inschriftenplakette verwendet wurde W Deonna zufolge dienten solche Tonplaketten der Markierung von Haumlndlerballen126
Ein kleines leicht gewoumllbtes Terrakottafragment mit Bluumltendekor (Kat 70) kann entweder als Schmuck-stein oder als Spielmarke interpretiert werden127
123 Vgl z B Blinkenberg 1931 Taf 152 3226 ndash 3227 Harrison 1986 395 Taf 267 13 ndash 14 124 Die Scheiben- oder Linsenform gibt es laut Deonna 1938 159 f beispielsweise schon seit praumlhistorischer und protohistorischer
Zeit Die Scheiben aus Ton wurden besonders im Hellenismus und in griechisch-roumlmischer Zeit verwendet 125 Obladen-Kauder 1996 235 und Anm 529 mit weiteren Literaturverweisen Von Groumlszlige und Gewicht der Spindel haumlngt auch die
Fadenstaumlrke ab 126 Deonna 1938 159 f 127 Vgl S Mollard-Besques Catalogue raisonneacute des figurines et reliefs en terre-cuite grecs eacutetrusques et romains IV 1 Epoques hel-
leacutenistique et romaine Italie meridionale Sicile Sardaigne (Paris 1986) Taf 96
25kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra
V Steinobjekte
Die Steinfunde sind thematisch Gebrauchsgegenstaumlnden (Spinnwirteln Gefaumlszligen) und Schmuck (Perlen) zu-zuordnen Mehrere unbestimmte Objekte sind unter rsaquoVarialsaquo vermerkt
1 Gebrauchsgegenstaumlnde
Spinnwirtel (Kat 41 ndash 43)Vier Gegenstaumlnde unterschiedlicher Groumlszlige weisen die fuumlr Spinnwirtel typischen Formen auf das konische Objekt Kat 41128 das bikonische Exemplar Kat 42 die relativ flache Scheibe Kat 43 sowie das zylin-drische Stuumlck Kat 71 Alle besitzen eine zentrale Lochung die wiederum auf die Staumlrke des verwendeten Spindelstabes schlieszligen laumlsst Kat 41 zeigt eine Verjuumlngung des Stabes von 09 auf 06 cm an die drei uumlbrigen Exemplare deuten auf Staumlbe von 06 ndash 08 cm Dicke hin Fuumlr diese Stuumlcke sind aber auch andere Interpretationen moumlglich So werden Objekte aumlhnlicher Form wie Kat 42 und mit kleineren Maszligen auch als Perlen129 bezeichnet solche mit noch groumlszligerem Durchmesser und Gewicht als Keulenkoumlpfe130
Beispiele fuumlr bikonische Spinnwirteln allerdings aus Ton reichen in Kleinasien zeitlich weit zuruumlck131 Eine steinerne Wirtel rundlicher Form aus Aphrodisias zeigt dass Steinwirteln in Kleinasien bis in roumlmische Zeit existierten132
Gefaumlszlige (Kat 72 129 ndash 138)Die Steingefaumlszlige bestehen aus weiszligem Marmor oder Kalkstein wobei Kalkstein wegen seiner geringen Haumlr-te und guten Polierfaumlhigkeit gern verwendet wurde Meist sind die Gefaumlszlige innen geglaumlttet und auszligen eher grob belassen sodass z T noch Spuren des Zahneisens oder Spitzmeiszligels erkennbar sind Als Schleifmittel koumlnnen Quarzsand Bims- und Wetzsteine verwendet worden sein
Die erhaltenen Formen sind Handmoumlrser (Kat 129 ndash 136) Teller (Kat 137) eine Schuumlssel (Kat 138) und Schalen (Kat 72) Zahlreiche Wandfragmente bleiben im Katalog unberuumlcksichtigt da sie keine Aussage uumlber die Form des Gefaumlszliges erlauben
Die Handmoumlrser entsprechen im Prinzip alle derselben Schalenform und zwar handelt es sich um dick-wandige Schalen mit schmalem abgeflachtem Rand nach auszligen gebogener Wand einem Ausguss und drei Randleistengriffen die am oberen Schalenrand sitzen und direkt in das Gefaumlszlig uumlbergehen133 Nur bei Kat 129 ist der Randleistengriff leicht abgesetzt womoumlglich geht er in einen Ausguss uumlber134 Kat 129 und 132 ndash 134 sind zudem mit Boden einem abgesetzten Scheibenfuszlig erhalten Eine Einteilung in Gruppen wie sie T Korkut vornimmt135 ist anhand des Materials aus der Weststadt Limyras nicht moumlglich Parallelen zu diesen sog Handmoumlrsern mit Randleistengriffen sind etwa in Patara136 Pergamon137 Sardis138 Korinth139
128 Vgl beispielsweise eine Wirtel aumlhnlicher Form allerdings aus Ton bei Blinkenberg 1931 139 Taf 13 368 (archaisch) 129 Baykal-Seeher 1996 180 Taf 85 19 (Perle Dm 27 cm St 13 cm Dm Loch 04 cm) Ccedilambel u a 1986 66 Abb 11 a (Perle) 130 Baykal-Seeher 1996 180 Taf 83 11 (bronzezeitlicher Keulenkopf Dm 57 cm St 37 cm G 100 g Dm Loch 17 cm) vgl auch
Blinkenberg 1931 63 Taf 2 11 (neolithischer Waffenkopf in der Form etwas rundlicher als das limyraumlische Stuumlck aber mit sehr aumlhnlichen Maszligen)
131 Vgl z B U Esin Değirmentepe (Malatya) Kurtarma Kazısı 1983 Yılı Raporu KST 6 1984 13 22 Abb 4 Nr 13 (chalkolithisch) Omura 1995 320 330 Abb 102 (2 Jt v Chr) Z Derin ndash E Oumlner Ulucak Houmlyuumlk Kazıları ve Paleo-Coğrafa-Araştırmaları 1995 KST 18 1 1997 417 438 Abb 16 (fruumlhe Bronzezeit) H Metzger Les ceacuteramiques archaiumlques et classiques de lrsquoacropole lycienne FdX 4 (Paris 1972) 182 f Taf 89 421 ndash 423 429
132 Tulay 1992 149 161 Abb 14 (roumlmisch) 133 Korkut 2002 233 Harrison 1986 262 vgl Stephens Crawford 1990 Abb 298 f 134 Vgl den abgesetzten Randleistengriff bei Davidson 1952 122 f Taf 61 819 zu einer moumlglichen Ausgussform s Deonna 1938
Abb 136 135 Korkut 2002 235 f 136 İşkan Yılmaz ndash Ccedilevik 1995 194 215 Abb 15 (2 Haumllfte 2 Jh v Chr ndash 2 Haumllfte 1 Jh v Chr) Korkut 2002 137 Pinkwart ndash Stammnitz 1984 110 Taf 18S8 138 Stephens Crawford 1990 64 Abb 298 f (5 ndash 7 Jh n Chr) 139 Davidson 1952 122 f Taf 61 819 (roumlmisch)
26 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
oder Delos140 zu finden141 und werden ab hellenistischer Zeit hergestellt Die Stuumlcke aus Sardis welche in byzantinische Zeit datieren sind den limyraumlischen besonders aumlhnlich und werden ebenfalls als Moumlrser ange-sprochen Die Ganzform weist drei knauffoumlrmige Randleistengriffe einen Scheibenfuszlig und einen Ausguss auf Die mehrfachen Griffe dienen der besseren Handhabung
Kat 137 ist ein duumlnnwandiger Teller mit eckig verdicktem oben abgeflachtem Rand nach auszligen ge-bogener Wand und Standring Eine Sonderstellung nimmt die Schuumlssel Kat 138 ein Sie ist als einziges Steingefaumlszlig mit Dekor versehen Der ausschwingende Rand dieses offenen Gefaumlszliges ist an der Auszligenseite mit einem eierstabartigen Relief versehen Die verbleibenden Schalen weisen wiederum nur eine Form auf naumlmlich einfach abgerundeten Rand und leicht nach auszligen gebogene Wand (Kat 72)
2 Schmuck
Perlen (Kat 44 ndash 45 73)Mehrere Steinperlen zeigen dass Schmuck in allen Materialgruppen ndash mit Ausnahme der Tonobjekte ndash ver-treten ist
Kat 44 ist ein Vertreter einer einfachen Perlenform Die bikonische Perle Kat 45 vermutlich aus Achat entspricht einem weit verbreiteten Typ Parallelen dazu stammen etwa aus chalkolithischer und archaischer Zeit142 Die laumlngliche Perle Kat 73 ist aus Quarz und mit mehreckig geschliffenen Seitenflaumlchen versehen Alle Exemplare sind durchlocht es handelt sich also nicht um Schmuckeinlagen sondern um Anhaumlnger von Ohr- Hals- oder Armschmuck
3 Varia
Nicht immer ist bei Steinfunden klar ob es sich um eine natuumlrliche Form handelt ob es bearbeitete Stuumlcke sind oder ob sie als Geraumlt verwendet wurden So befinden sich unter den nicht im Katalog angefuumlhrten Funden u a mehrere Objekte fuumlr die eine Verwendung als Wetz- Schleif- oder Mahlsteine wahrscheinlich ist Zwei Steinkugeln sind vermutlich behauen und als Wurfgeschosse anzusehen143
Der Flintabschlag Kat 46 und die Obsidianklinge Kat 47 sind wie die Silexgeraumlte Kat 48 und 49 fruumlhe Werkzeuge144
Zusammenfassung
Die Kleinfunde aus dem hier bearbeiteten Grabungsbereich der Weststadt von Limyra sind zeitlich wie thematisch breit gefaumlchert Dem Grabungsbefund entsprechend sind zahlreiche Fundstuumlcke klassischer und vorklassischer Zeitstellung vertreten Gebrauchsgegenstaumlnde sind ebenso wie Schmuck und Trachtbestand-teile in allen Materialgruppen anzutreffen Abfallprodukte der Knochenverarbeitung koumlnnten Hinweise auf eine handwerkliche Nutzung einzelner (Wohn-)Bereiche sein
Auch wenn Funde aus hellenistischer und roumlmischer Zeit nur in relativ kleiner Menge vorliegen und vor-wiegend aus Fuumlllstraten oder nachantik gestoumlrten Kontexten stammen belegen sie doch jenen zeitlichen Ho-rizont dessen bauliche Hinterlassenschaften im hier bearbeiteten Grabungsbereich nicht oder nur rudimentaumlr
140 Deonna 1938 111 f Taf 44 317 f Taf 55 319 ndash 321 141 Zur Verbreitung s auch Korkut 2002 237 142 s die Vergleiche im Katalog 143 Vgl Schleudersteine bei Yardımcı 1984 91 Abb 26 (islamisch) 144 Vgl Obsidianklingen bei Yener 1994 286 290 Abb 4 (akeramisches Neolithikum) O Bilgi İkiztepe Kazılarının 1995 Doumlnemi
Sonuccedilları KST 18 1 1997 147 161 Abb 24 (Bronzezeit) vgl Flintabschlaumlge bei U Esin ndash S Harmankaya Değirmentepe (Mala-tya) Kurtarma Kazısı 1986 KST 9 1 1987 104 125 Abb 39 7 (chalkolithisch) Esin ndash Harmankaya 1986 111 Abb 33 D85 ndash 72 (chalkolithisch)
27kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra
erhalten geblieben sind Diese Beobachtung ist mit intensiver Bautaumltigkeit in spaumltantik-fruumlhbyzantinischer Zeit zu erklaumlren145 und deckt sich auch mit den Ergebnissen der Keramikauswertung
Der Groszligteil der Fundstuumlcke stammt aus spaumltantik-byzantinischen Kontexten Es sind Objekte aus al-len Materialgruppen und verschiedensten Bereichen des taumlglichen Lebens vertreten Ein silbernes Amulett nimmt als einzige Grabbeigabe eine Sonderstellung innerhalb des Fundmaterials ein
Insgesamt spiegelt das Fundspektrum den zivilen Charakter der ergrabenen Bereiche wider und ergaumlnzt so das durch Grabungsbefund und Auswertung anderer Materialgruppen gewonnene Bild der Bebauungsge-schichte der Weststadt Limyras
Katalog
Die Aufnahme der Objekte konzentrierte sich auf das Formenspektrum und die Technik (Herstellungskrite-rien Oberflaumlchenbehandlung Zustandsbeschreibung Maszlige) Die Kleinfunde wurden dazu wenn moumlglich zeichnerisch und photographisch dokumentiert und vermessen146
Um einen besseren Uumlberblick uumlber das Fundspektrum einzelner zeitlicher Abschnitte zu geben wurde der Katalog in drei Zeitabschnitte unterteilt Archaische bis klassische Zeit Hellenismus bis roumlmische Kaiser-zeit Spaumltantike bis byzantinische Zeit147 Sofern eine Datierung aus dem Befund nicht moumlglich war erfolgte die Zuordnung anhand typologischer Kriterien Innerhalb dieser grob chronologischen Einteilung wird eine typologische Gliederung analog zum Textteil vorgenommen
Die Kleinfunde befinden sich mit wenigen Ausnahmen im Grabungsdepot in Limyra Davon abweichen-de Verwahrorte werden im Katalog explizit angefuumlhrt
Im Katalog werden zusaumltzlich zu den sonst empfohlenen folgende Abkuumlrzungen verwendet
Abh Abhub Rfrgt Randfragment
AO Aufbewahrungsort St Staumlrke
Bfrgt Bodenfragment Wfrgt Wandfragment
Erh Erhaltungszustand WSt Wandstaumlrke
G Gewicht Das Objekt konnte nicht in Autopsie aufgenommen werden die Angaben zur Beschaffenheit sind deshalb un-vollstaumlndig In Einzelfaumlllen liegt auch keine bildliche Dokumentation vor
KE Keramik
NUM Numismatik
Ofl Oberflaumlche
rek rekonstruiert(eer)
Die Angabe der Maszlige erfolgte in Zentimetern jene des Gewichts in Gramm Wegen der starken Korrosion bei Eisenfunden entsprechen deren heutige Maszlige nicht immer den urspruumlnglichen
Die Abbildungen sind mit Ausnahme der Steingefaumlszlige im Maszligstab 1 2 Steingefaumlszlige sind im Maszligstab 1 5 abgebildet
145 s dazu auch Konecny ndash Marksteiner 2007 26 146 Vgl Obladen-Kauder 1996 209 f zu Methoden der Aufnahme und Auswertung von Kleinfunden Die Aufnahme der Funde im
Grabungsdepot Limyra erfolgte durch C Bleier (Grabungen 1982 ndash 1989) und U Schuh (Grabungen 2002 ndash 2005) in einem zeit-lichen Abstand von mehreren Jahren wodurch kleine Uneinheitlichkeiten im Katalog begruumlndet sind
147 Neuzeitliche Fundstuumlcke wurden in dieser Arbeit nicht beruumlcksichtigt
28 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
Archaische bis klassische Zeit
Kat 4 Taf 1 4WurfspeerspitzeInv Li 1986 KF 5 EisenMaszlige L 110 cm Dm Tuumllle innen 08 times 07 cm erh G 16 gErh Riss am SchaftFO SO 5 D R3 Abh 3Fundkontext Einschuumlttung (rezent)Flache blattfoumlrmige Spitze mit tuumlllenfoumlrmigem Schaft runden QuerschnittsLit Vgl Deonna 1938 209 Taf 70 558 (Bronze) Robinson 1941 413 Taf 127 2146 (54 Jh v Chr) Davidson 1952 201 f Taf 92 1556 Erdmann 1977 Taf 10 477 Schalten-brand-Obrecht 1996 170 Taf 53 E337
GebrauchsgegenstaumlndeKat 5 Taf 1 5MesserfragmentInv Li 04-939EisenMaszlige L 57 cm B 18 cm D 04 cmErh Ofl stark verrostetFO SO 9 WestRiegelFundkontext Stratum VIStark geschwungene Klinge Ruumlcken annaumlhernd gerade und leicht verdickt
Kat 6 Taf 1 6TellerInv Li 1985 KF 2Bronze Ofl glatt z T profiliertMaszlige rek Dm auszligen 288 cm WSt max 035 cmErh RfrgtFO SO 5 A R3 M1 Osterweiterung SchuttlageFundkontext rezentTeller mit leicht nach auszligen gebogener Wand und profilierter RandzoneLit Vgl Robinson 1941 184 Taf 43 Nr 573A (1 Haumllfte 4 Jh v Chr)
Kat 7 Taf 1 7HenkelInv Li 02-243BronzeMaszlige B 12 ndash 13 cm D 06 cmErh Palmette teilweise abgebrochenFO SO 9 West1 Abh 97Fundkontext Stratum VIGriff eines (kannenartigen) Gefaumlszliges Oberseite eingesattelt am oberen Ende Einkerbung (zur Befestigung am Rand) am unteren Ende leicht verbreitert mit Rest einer Palmette parallel zum Rand je eine Rille
Metall
WaffenKat 1 Taf 1 1PfeilspitzeInv Li 05-1263EisenMaszlige L 81 cm B Spitze 16 cm D Spitze 05 cm Dm Dorn 04 cmErh vollstaumlndig Ofl korrodiertFO SO 35 OstFundkontext Stratum VIBlattfoumlrmige laumlngliche Spitze mit spitz-ovalem Querschnitt zum Dorn hin annaumlhernd runder Querschnitt Dorn deutlich abgesetztLit Vgl Erdmann 1977 Kat 407 (6 ndash 4 Jh v Chr) Wald-baum 1983 Taf 4 49 (Bronze)
Kat 2 Taf 1 2PfeilspitzeInv Li 19824 EisenMaszlige erh L 59 cm St max 07 cm erh G 4 gErh FrgtFO SO 3 B Abh 1Fundkontext rezent (Schwemmlage)Dat 7 ndash 4 Jh v ChrVierkantige pyramidale Spitze an einem Ende leicht ge-schwungenLit Vgl Robinson 1941 392 394 415 Taf 123 1986 1997 124 2161 (4 Jh v Chr) Davidson 1952 Taf 92 1557 Erd-mann 1977 32 43 Taf 5 227 243 7 341 Obladen-Kauder 1996 314 Taf 155 4 11
Kat 3 Taf 1 3PfeilspitzeInv Li 1985 o Nr BronzeMaszlige L 315 cm Dm Tuumllle innen 038 cm G 02 gErh vollstaumlndigFO SO 5 AFundkontext StreufundDat 6 ndash 4 Jh v ChrDreifluumlgelige Spitze mit Befestigungstuumllle runden Querschnitts In einem der Fluumlgel befinden sich ein rundes Loch und eine EinkerbungLit Vgl Deonna 1938 209 Taf 69 556 (r u) Robinson 1941 Taf 125 f 2073 ndash 2094 2027 ndash 2071 Davidson 1952 Taf 91 1517 1518 Erdmann 1977 Taf 1 9 ndash 55 Blinkenberg 1931 195 Taf 23 608 Waldbaum 1983 35 Taf 3 41 Mikami ndash Omura 1987 4 19 Abb 151 S Omura 1987 Yılı Kaman-Ka-lehoumlyuumlk Kazıları KST 10 1 1988 363 Abb 6 7 S Omura 1991 Yılı Kaman-Kalehoumlyuumlk Kazıları KST 14 1 1993 314 Abb 7 4
29kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005
Kat 8 Taf 1 8Henkel ()Inv Li 03-663BronzeMaszlige erh L 10 cm Dm max 08 cmErh FragmentFO SO 35 Abh 113Fundkontext Stratum VIIIRundstabiges Bronzeobjekt an einem Ende durch Benutzung ausgeleierte Oumlse
Kat 9 Taf 1 9NaumlhnadelInv Li 04-1082BronzeMaszlige L 74 cm B 04 cm Dm 015 cmErh am Oumlhr abgebrochenFO SO 9 West Abh V041Fundkontext Stratum IX ()Naumlhnadel am Kopfende zusammengebogen
Schmuck und TrachtbestandteileKat 10 Taf 1 10RingInv Li 1987 KF 5 Bronze Ofl glattMaszlige Dm 415 times 37 cm St 037 cmErh verbogenFO SO 9 Suumld Schnitt am Ostprofil Abh 5 (Schicht 7)Fundkontext KE 76 Jh v Chr z T ostgriechische Ware148
Offener Ring runden Querschnitts an den Enden troddelfoumlrmig verdickt Am Ring haumlngt ein flaches zusammengewundenes Band
Kat 11 Taf 1 11OhrringInv Li 198430 BronzeMaszlige Dm 17 cm St 011 cmErh vollstaumlndig ()FO SO 5 C Ostkante der Nord-Suumld-MauerFundkontext OberflaumlcheOffener Ring runden Querschnitts mit beweglicher Man-schetteLit Vgl I Margreiter Die Kleinfunde aus dem Apollon-Heilig-tum Alt-Aumlgina 2 3 (Mainz 1988) 65 Taf 2 46 ndash 47
Kat 12 Taf 1 12FibelnadelInv Li 04-965BronzeMaszlige L 36 cm B 06 cm Dm 02 cmErh Spirale fragmentiertFO SO 9 West1 RiegelFundkontext Stratum VIII (a)
148 Mader 1997 12
Nadel einer Fibel von Spirale nur noch eine Windung erhal-ten
Kat 13 Taf 1 13FibelnadelInv Li 04-947BronzeMaszlige L 61 cm B 06 cm D 02 cmErh in zwei Teile gebrochenFO SO 9 Ost1Fundkontext Stratum IX (a)Nadel einer Fibel von Spirale nur eine Windung erhalten
Kat 14 Taf 1 14SchelleInv Li 03-596BronzeblechMaszlige H 19 cm (inkl Oumlse) Dm 20 cmErh untere Halbkugel fehlt leicht verformtFO SO 9 Ost1 Abh 121Fundkontext Stratum IXBlech durchlocht halbkugelfoumlrmig bandfoumlrmige Oumlse von in-nen durchgesteckt und innen auseinandergebogenLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 46 799 (mittel- bis spaumltbyzan-tinisch) Fluumlgel 1993 Taf 34 192 (roumlmisch)
ZiergegenstaumlndeKat 15 Taf 2 15ZiernagelInv Li 1983 ohne Nr Bronze Ofl z T mit EinkerbungenMaszlige erh L 205 cm St Dorn max 025 cmErh Spitze abgebrochenFO SO 4 Abh 18 NFundkontext KE schwarz- und rotfigurige KeramikZiernagel mit doppelkonischem Kopf und Dorn runden Quer-schnitts
Kat 16 Taf 2 16DelphinInv Li 05-1250BronzeMaszlige L 92 cm B 49 cm D 005 cmErh Schwanz und Teil der Flosse abgebrochenFO SO 35 OstFundkontext Stoumlrung VIHalbplastischer Delphin aus Bronzeblech getrieben keine Spuren von Befestigungstechnik
Werkzeug und GeraumlteKat 17 Taf 2 17MeiszligelStempel ()Inv Li 02-269BronzeMaszlige L 98 cm Dm 06 cm Dm Kopf 08 cmErh vollstaumlndig Abnutzungsspuren
30 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
FO SO 9 Ost1 Abh 1011Fundkontext Stratum VIII cKopfende abgeflacht vom Draufschlagen abgenuumltzt eventuell Stempelflaumlche am unteren Ende aber kein Motiv erkennbar Querschnitt unten quadratisch am Kopfende rund
Bleche und BeschlaumlgeKat 18 Taf 2 18Inv Li 1989 KF 13a BronzeblechMaszlige Plaumlttchen L 52 cm und 53 cm B 19 cm und 16 cm WSt 01 cm Nietnaumlgel L 36 cm St max 03 cm Dm Kopf max 07 cmErh fragmentiert die Nietnaumlgel sind verbogen einer davon abgebrochenFO SO 9 B Abh 13Fundkontext KE fruumlhe Keramik und attischer Import 6 Jh v Chr149
Zwei rechteckige leicht gewoumllbte Plaumlttchen mit abgerundeten Ecken an den Enden jeweils einmal gelocht Die Plaumlttchen sind uumlberlappend durch einen Nietnagel verbunden in den zwei frei-en Enden stecken zwei weitere Nietnaumlgel derselben Form Die drei Nietnaumlgel haben einen flachen Kopf einen Schaft runden Querschnitts und ein leicht verbreitertes Ende als HalterungLit Vgl Robinson 1941 302 ndash 304 Taf 88 1313 ndash 1315 1322 ndash 1324
Kat 19 Taf 2 19BlechInv Li 03-788BronzeMaszlige L 29 cm B 12 cm Dm Nieten 04 ndash 06 cmErh in zwei Teile gebrochen am Ende fragmentiertFO SO 9 Ost3 Abh 71Fundkontext Stratum V bZwei Bronzeblechstreifen durch zwei Nieten verbunden
Bein
Gebrauchs- und ToilettegegenstaumlndeKat 20 Taf 2 20LoumlffelchenInv Li 1982299 Muschel Ofl poliertMaszlige erh L 24 cm B 20 cm T 065 cmErh Loumlffel mit Griffansatz Rand z T ausgebrochenFO SO 3 A Abh 26Fundkontext NUM 4 Jh v ChrOvales Loumlffelchen Loumlffelteil und Stiel weisen dieselbe Tiefe bzw Staumlrke auf
SchmuckKat 21 Taf 2 21RingInv Li 1987 KF 10 b
149 Mader 1997 14
Bein Ofl geglaumlttetMaszlige Dm innen 18 cm B 055 cm St 038 cmErh fragmentiertFO SO 9 N Schnitt 1 suumldlich M12 Abh 8 (Schicht 3)Fundkontext KE 6 Jh v Chr150
Dekorloser Ring flach-ovalen QuerschnittsLit Vgl B Yalman Bolu Hisartepe Kazısında Bulunan Tapınak Kalıntısı in 9 Tuumlrk Tarih Kongresi Ankara 21 ndash 25 Sept 1981 (Ankara 1986) 446 Abb 24
Kat 22 Taf 2 22RingperleInv Li 02-49BeinMaszlige D 06 cm Dm 18 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Ost Abh 45Fundkontext Stratum V (mit IV kontaminiert)Ober- und Unterseite uneben Oberseite leicht eingesattelt zen-tral durchlocht Mittelwulst
Kat 23 Taf 2 23RingperleInv Li 02-49BeinMaszlige D 04 cm Dm 17 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndig Rand z T ausgebrochenFO SO 9 Ost Abh 45Fundkontext Stratum V (mit IV kontaminiert)Bei hoher Temperatur weiszlig klazinierend verbrannt vgl Kat 22
Kat 24 Taf 2 24PerleInv Li 02-49BeinMaszlige D 06 cm Dm 18 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Ost Abh 45Fundkontext Stratum V (mit IV kontaminiert)Kreisrund vgl Kat 22
Kat 25 Taf 2 25PerleInv Li 02-257Bein eventuell GeweihMaszlige D 05 ndash 06 cm Dm 16 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndigFO SO 31 Abh 103Fundkontext Stratum VAnnaumlhernd runder Ring in der Mitte durchlocht Ober- und Un-terseite leicht gewoumllbt
150 Mader 1997 11
31kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005
SpielsteineKat 26 Taf 2 26AstragalInv Li 03-729KnochenMaszlige L 25 cm B 14 cm Dm max 15 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Ost Abh 32Fundkontext Stratum VVIAstragal an der Unterseite abgeschliffen linker Astragal (Ta-lus) einer Ziege plane Abarbeitung der medialen Flaumlche
Kat 27 Taf 2 27FischwirbelInv Li 1982281 KnochenOfl geglaumlttet z T RitzverzierungMaszlige Dm 15 cm St 06 cm Dm Loch 045 cmErh verwittertFO SO 3 B Abh 42Knopffoumlrmiges Knoumlchelchen mit zentralem Loch und kreisfoumlr-miger Ritzverzierung an der Ober- und UnterseiteLit Vgl Deonna 1938 331 333 Abb 418 Taf 93 818 f Pinkwart ndash Stammnitz 1984 161 Taf 35 B 11 Berti 1988 3 10 Abb 3 5766
MoumlbelteileEinrichtungsgegenstaumlndeKat 28 Taf 2 28Knochenring Scharnier ()Inv Li 04-942KnochenMaszlige D 15 cm Dm max 26 cm Dm Loch 13 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Ost1Fundkontext Stratum IX (b)Knochenring ausgesaumlgt aus Rindermetatorsus Oberflaumlche mo-difiziertLit Vgl Deonna 1938 242 ndash 244 Taf 78 643 ndash 651 Davidson 1952 128 Sackett 1992 383
Kat 29 Taf 2 29DrechselzapfenInv Li 02-288BeinMaszlige L 21 cm B 07 ndash 08 cm Dm 055 cmErh fragmentiertFO SO 9 Ost1 Abh 113Fundkontext Stratum VIII c (mit Stoumlrung aus Klassisch VIII b)Fragment eines Griffes () bei nicht allzu hoher Temperatur schwarz verbrannt Koumlrper annaumlhernd quadratisch mit abge-schraumlgten Ecken Ende abgebrochen am anderen Ende deutlich profiliert ndash Querschnitt wird rundLit Vgl Deschler-Erb 1998 Kat 5481
Kat 30 Taf 2 30Glaumlttwerkzeug ()Inv Li 04-1101
KnochenMaszlige L 57 cm B 43 cm D 05 ndash 08 cmErh leicht fragmentiertFO SO 9 Ost1Fundkontext Stratum XI b2Rind Tibia links disto-caudales Fragment von proximo-crani-al nach disto-caudal laufende Schnittflaumlche wirkt poliert moumlg-licherweise als Gaumlttwerkzeug verwendet
Glas
SchmuckKat 31 Taf 2 31PerleInv Li 03-551Glas blauMaszlige D 06 cm Dm 08 cm Dm Loch 03 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Suumld1 Abh 83Fundkontext KlassischPerle aus blauem Glas kugelfoumlrmig oben und unten abgeflacht in der Mitte durchlocht
Kat 32 Taf 2 32PerleInv Li 04-1045Glas gruumlnlichMaszlige H 14 cm Dm max 16 cm Dm Loch 04 cmErh stark korrodiert in drei Teile gebrochenFO SO 31 Abh IV048Fundkontext Stratum VIII bPerle mit sechs vertikalen Rippen
Ton
GebrauchsgegenstaumlndeKat 33 Taf 3 33WebgewichtInv Li 1982135Ton roumltlich fein Ofl geglaumlttet keine Glasur oder VerzierungMaszlige H 50 cm St 15 ndash 36 cmErh vollstaumlndigFO SO 3 B Abh 19Trapezfoumlrmiges Webgewicht mit zwei runden Loumlchern in Rand-naumlheLit Vgl Davidson 1952 171 Taf 76 Nr 1196 1198 ndash 1199 (5 ndash 4 Jh v Chr) A Topbaş Kuumltahya Seyitoumlmer Houmlyuumlğuuml 1990 Yılı Kurtarma Kazısı in 2 Muumlze Kurtarma Kazıları Semineri Ankara 29 ndash 30 Nisan 1991 (Ankara 1992) 14 25 Abb 10
Kat 34 Taf 3 34WebgewichtInv Li 03-568TonMaszlige H 67 cm B 43 cm D 36 cm Dm Loch 04 cm
32 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
Erh Oberseite leicht fragmentiertFO SO 9 West1 Abh 143Fundkontext Stratum VIIIWebgewicht mit rechteckiger Grundflaumlche trapezoide Seiten-flaumlchen doppelt durchlocht
Kat 35 Taf 3 35WebgewichtInv Li 04-1082TonMaszlige H 62 cm B 38 cm Dm Loch 05 cmErh Grundflaumlche leicht abgeschlagenFO SO 9 West1 Abh V041Fundkontext Stratum IX ()Webgewicht mit annaumlhernd quadratischer Grundflaumlche stumpf-pyramidaler Aufbau am oberen Ende durchlocht Loch nach oben erweitert
Kat 36 Taf 3 36WebgewichtInv Li 03-582TonMaszlige D 24 ndash 29 cm Dm 85 ndash 86 cm Dm Loch 14 ndash 15 cmErh Ofl leicht beschaumldigtFO SO 31 Abh 157Fundkontext Stratum VII a (gestoumlrt )Annaumlhernd rundes Webgewicht Durchlochung nicht ganz zen-tral
Kat 37 Taf 3 37SpinnwirtelInv Li 198415Ton 10 YR 52 graubraun grob mit weiszligen Einschluumlssen Ofl geglaumlttet keine Glasur oder VerzierungMaszlige Dm ca 315 cm H ca 20 cm Dm Loch ca 08 cm erh G 18 gErh stark verwittert aber vollstaumlndigFO SO 5 C Abh 9Wirtel in Form einer Halbkugel mit abgeflachtem Pol und zen-traler LochungLit Vgl Blinkenberg 1931 134 138 f Abb 365 368 (8 ndash 6 Jh v Chr) H Metzger Les ceacuteramiques archaiumlques et classiques de lrsquoacropole lycienne FdX 4 (Paris 1972) 182 f Taf 89 Nr 428 432 Esin ndash Harmankaya 1986 112 132 Abb 28 D 85-781 (eisenzeitlich) Omura 1995 319 328 Abb 84
Kat 38 Taf 3 38SpinnwirtelInv Li 05-1205TonMaszlige H 18 cm Dm 29 cm Dm Loch 08 cmErh vollstaumlndigFO SO 35 OstFundkontext rezente StoumlrungUnterseite flach leicht gerippter halbkugeliger Koumlrper zentral durchlochtLit Vgl Kat 37
Kat 39 Taf 3 39SpinnwirtelInv Li 02-288TonMaszlige D 19 cm Dm ca 34 cm Dm Loch 07 cmErh mehr als die Haumllfte abgebrochenFO SO 9 Ost1 Abh 113Fundkontext Stratum VIII c (mit Stoumlrung aus Stratum VIII b)Unterseite flach Oberseite halbkugelig gewoumllbt zentral durch-locht schwarzer Uumlberzug
Kat 40 Taf 3 40SpinnwirtelInv Li 02-293TonMaszlige D 28 cm Dm 39 ndash 40 cm Dm Loch 07 cmFO SO 9 Ost1 Abh 114Fundkontext Stratum VIII ()Annaumlhernd runder Spinnwirtel an den Polen abgeflacht zentral durchlocht Koumlrper leicht nach auszligen gebaucht laumlngs-ovaler Querschnitt
Stein
GebrauchsgegenstaumlndeKat 41 Taf 3 41SpinnwirtelInv Li 1982192 Stein Ofl grob geglaumlttetMaszlige Dm max 195 cm erh H 11 cm erh G 2 g Dm Loch 06 ndash 09 cmErh an einem Ende abgebrochen an der Seite z T abgesplit-tertFO SO 4 Abh 1Fundkontext rezent gestoumlrtKonisches Objekt mit abgesetztem Wulstring und zentralem sich verbreiterndem LochLit Vgl Boehringer ndash Krauss 1937 115 Taf 45 c 2 4 5
Kat 42 Taf 3 42SpinnwirtelInv Li 1982204 glimmerhaumlltiger Stein Ofl geglaumlttetMaszlige Dm max 405 cm H 31 cm erh G 48 g Dm Loch 08 ndash 12 cmErh Ofl z T abgesplittertFO SO 4 Abh 3Fundkontext rezent gestoumlrtBikonisches Objekt mit zentraler Lochung
Kat 43 Taf 3 43SpinnwirtelInv Li 04-1075SteinMaszlige D 14 cm Dm 34 ndash 35 cm Dm Loch 07 cmErh leicht fragmentiertFO SO 31 Abh IV043Fundkontext Stratum VIII b
33kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005
Wirtel mit relativ flacher Ober- und Unterseite Loch etwas schraumlg
SchmuckKat 44 Taf 3 44PerleInv Li 02-202SteinMaszlige D 05 cm Dm 135 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Ost1 Abh 811Fundkontext Stratum VIII bc ()Relativ flache runde Perle zentral durchlocht Oberflaumlche po-liert
Kat 45 Taf 3 45Perle Inv Li 1989 KF 1Achat () Ofl glatt geschliffenMaszlige L 14 cm Dm 07 ndash 08 cmErh vollstaumlndigFO SO 9NW Abh 5 (Schicht 1)Fundkontext KE 6 Jh v Chr bis byzantinisch151
Laumlngliche bikonische Perle ovalen Querschnitts mit Laumlngs-durchbohrungLit Vgl Blinkenberg 1931 94 Taf 10 162 (archaisch) Esin ndash Harmankaya 1986 106 136 Abb 32 D85-50 (chalkolithisch) Ccedilambel u a 1986 66 Abb 11 a M Oumlzdoğan ndash A Oumlzdoğan ndash D Bar-Yosef ndash W van Zeist Ccedilayoumlnuuml Kazısı ve Guumlneydoğu Anadolu Karma Projesi 30 Yıllık Genel Bir Değerlendirme KST 15 1 1994 117 Abb 1 b
VariaKat 46 Taf 3 462 FlintabschlaumlgeInv Li 198451Maszlige G 4 g und 2 gErh fragmentiertFO SO 5 B Abh 1Fundkontext rezentFragmente von zwei Steingeraumlten Kanten intentionell modifi-ziert
151 Mader 1997 12
Lit Vgl U Esin ndash S Harmankaya Değirmentepe (Malatya) Kurtarma Kazısı 1986 KST 9 1 1987 104 125 Abb 39 Nr 7 Esin ndash Harmankaya 1986 111 Abb 33 Nr D85-72
Kat 47 Taf 3 47KlingeInv Li 1989 KF 15Obsidian Ofl glatt seitlich retuschiertMaszlige L 50 cm B 20 cm St 04 cmErh fragmentiertFO SO 9 BW Abh 25Fragment einer Klinge mit sorgfaumlltig bearbeiteten KantenLit Vgl Baykal-Seeher 1996 76 f Yener 1994 286 290 Abb 4 O Bilgi İkiztepe Kazılarının 1995 Doumlnemi Sonuccedilları KST 18 1 1997 147 161 Abb 24
Kat 48 Taf 3 48SteingeraumltInv Li 03-456SilexMaszlige L 38 cm B 31 cm D 05 cmErh fragmentiertFO SO 32Fundkontext byzantinisch ()Fragment eines Steingeraumltes Kanten nicht erhalten eine Seite stark patiniert (Auszligenkante einer Knolle)
Kat 49 Taf 3 49SteingeraumltInv Li 05-1220SilexMaszlige L 24 cm B 31 cm D max 17 cmErh Spitze abgebrochenFO SO 9 West1Fundkontext Stratum XII bFragment eines Steingeraumltes Kanten bearbeitet eine Seite pati-niert (Auszligenkante einer Knolle)
Metall
WaffenKat 50 Taf 4 50PfeilspitzeInv Li 1982279EisenMaszlige erh L 605 cm max B 21 cm erh G 14 gErh Dorn abgebrochen Ofl durch Korrosion z T abgeblaumlt-tert
Hellenismus bis roumlmische Kaiserzeit
FO SO 4 Abh 4Fundkontext rezentDat roumlmischFlache blattfoumlrmige Spitze mit Dorn ovalen Querschnitts Oberhalb des Dornansatzes befindet sich beidseitig eine runde VerdickungLit Vgl Gaitzsch 2005 P20 P63 (kaiserzeitlich)
GebrauchsgegenstaumlndeKat 51 Taf 4 51Gewicht ()Inv Li 198411Bronze Ofl glatt
34 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
FO SO 36Fundkontext hellenistisch IFragment einer Schere
Kat 56 Taf 4 56FlachmeiszligelInv Li 1983100EisenMaszlige L 562 cm B max 115 cm St max 045 cmErh Kopfende verbogen korrodiertFO SO 4 Abh 10 SFundkontext NUM KE 4 Jh v Chr ndash 3 Jh n ChrFlachmeiszligel vierkantigen QuerschnittsLit Vgl Deonna 1938 213 Taf 71 573 ndash 574 Waldbaum 1983 Taf 12 153 ndash 154 Tulay 1992 150 162 Abb 18
Kat 57 Taf 4 57RingInv Li 1983109Bronze Ofl auszligen gerieft innen glattMaszlige Dm innen 14 cm B 085 cm St 03 cmErh vollstaumlndigFO SO 4 Abh 11 SDat roumlmisch ()Breiter Ring mit umlaufender Spirale im Querschnitt annauml-hernd vierkantigLit Vgl Deschler-Erb 1996 40 78 Taf 6 68 ndash 69 Taf 20 292 ndash 296
VariaKat 58 Taf 4 58HakenInv Li 1982 o NrEisenMaszlige erh L 395 cm St 04 cmErh an beiden Enden abgebrochen stark korrodiertFO SO 3 A Abh 20Fundkontext NUM 2 und 4 Jh n ChrL-foumlrmig gebogener Haken quadratischen Querschnitts der sich regelmaumlszligig verjuumlngt
Kat 59 Taf 4 59HakenInv Li 198314BleiMaszlige erh L 56 cm B max 09 cm St ca 04 cm erh G 8 gErh an beiden Enden abgebrochen () Ofl rissigFO SO 4 Abh 6Fundkontext KE NUM 4 Jh v Chr ndash 3 Jh n ChrLeicht geschwungenes in der Mitte verbreitertes Band das in einem runden Haken auslaumluft
Kat 60 Taf 4 60SplintInv Li 198315 BronzeMaszlige L 96 cm St max 06 cmErh verbogen
Maszlige G 14 g (inkl Nagel) L 26 cm B max 11 cm St gesamt 12 cmErh vollstaumlndigFO SO 5 BFundkontext ReinigungsfundDat roumlmisch ()Der Laumlnge nach halbierte hohle Miniaturvase mit einem Hen-kel An der Schnittstelle befinden sich drei Noppen zur Befes-tigung der zweiten Haumllfte Durch den Henkel laumluft ein Eisen-nagelLit Vgl Davidson 1952 Taf 94 Nr 1576 ndash 1577 Omura 1994 281 Abb 85
Schmuck und TrachtbestandteileKat 52 ohne AbbAnhaumlngerInv Li 1982282BronzeMaszlige Dm ca 195 times 26 cmErh gebrochenFO SO 3 B Abh 42Fundkontext KE hellenistischkaiserzeitlichSechseckiger Anhaumlnger (Polyeder) mit zentraler Lochung
Kat 53 ohne AbbGoldplaumlttchenInv Li 1982312Gold Ofl glatt und unverziertMaszlige Dm 08 cmErh fragmentiertFO SO 3 A Abh 27AO Museum Antalya (Inv Li 198310)Fundkontext NUM 1 Haumllfte 1 Jh n ChrRundes Plaumlttchen mit zwei seitlichen Oumlsen
ZiergegenstaumlndeKat 54 Taf 4 54Zierstift ()Inv Li 03-558BronzeMaszlige L 22 cm Dm Knopf max 12 cmErh Schaft abgebrochenFO SO 39 Abh 1Fundkontext rezentDat hellenistischroumlmischZierstiftNadel mit leicht bikonischem Kopf mit acht einge-druumlckten Einkerbungen dekoriert durch Ringwulst vom Schaft abgesetztLit Vgl H Goldman (Hrsg) Excavations at Goumlzluuml Kule Tar-sus 1 The Hellenistic and Roman Periods (Princeton NJ 1950) Taf 264 32 (Nadel)
Werkzeug und GeraumlteKat 55 Taf 4 55SchereInv Li 03-693EisenMaszlige L 64 cm B 37 cm D 03 cmErh Ofl stark verrostet Griff abgebrochen beide Spitzen ab-gebrochen
35kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005
FO SO 4 Abh 6Fundkontext KE NUM 4 Jh v Chr ndash 3 Jh n ChrSplint von vierkantigem bis rundem Querschnitt Lit Vgl Blinkenberg 1931 204 Taf 26 636 (archaisch) Schaltenbrand-Obrecht 1996 179 Taf 59 650 ndash 660 (roumlmisch)
Bein
Gebrauchs- und ToilettegegenstaumlndeKat 61 Taf 4 61LoumlffelchenInv Li 03-617Bein eventuell GeweihMaszlige D max 04 cm Dm 20 cmErh Stiel abgebrochenFO SO 9 Suumld Abh 2Dat roumlmischKreisrunder Loumlffel entlang Rand und im Zentrum je ein geritz-ter Kreis Stielansatz an Unterseite deutlich abgesetztLit Vgl z B Sackett 1992 Taf 316 2 (augusteisch)
Kat 62 Taf 4 62NadelInv Li 02-130BeinMaszlige L 48 cm Dm max 04 cm Dm Kopf 05 ndash 06 cmErh Spitze abgebrochenFO SO 9 Ost Abh 6Fundkontext seldschukisch ()Dat roumlmischNadel mit laumlnglichem KopfLit Vgl Ruprechtsberger 1979 Kat 71 A Rauchenwald Die Funde der Ausgrabungen 1986 ndash 1990 in der Zivilstadt Carnun-tum ndash Insula VI CarnuntumJb 1996 1997 192 Kat 453
MoumlbelteileEinrichtungsgegenstaumlndeKat 63 Taf 4 63EndstuumlckInv Li 02-236BeinMaszlige H 24 cm Dm max 15 cm Dm innen 07 cmErh EndeSpitze abgebrochenFO SO 31 Abh 101Fundkontext rezentEichelfoumlrmiger Aufsatz zentrale Bohrung fuumlr Schaft zum Ende durch scharfe Profilierung abgesetztLit Vgl Deonna 1938 241 Abb 267 Deschler-Erb 1998 Kat 4515
Glas
SchmuckKat 64 Taf 4 64PerleInv Li 02-137Glas blau mit weiszligen EinlagenMaszlige H 08 cm Dm 10 cm Dm Loch 03 cm
FO SO 9 West1 Abh Mauer 2 ProfilFundkontext Stratum IIIIV ()Annaumlhernd runde Perle Einlagen teilweise herausgefallen zen-tral durchlocht neun weiszligecremefarbene Einlagen unregelmaumlszligg verteilt
Kat 65 Taf 4 65Schmuckeinlage ()Inv Li 1982241Glas gelblich undurchsichtig hohe Dichte Ofl linienfoumlrmig irisierend am Bruch groszligporig (phoumlnikisches Glas)Maszlige rek Dm ca 24 cm St 105 cmErh FragmentFO SO 3 B Abh 32Dat hellenistischroumlmischPolychromer Glasstein in Form einer Halbkugel mit abge-flachtem PolLit Vgl Deonna 1938 308 f Taf 90 794 f
Kat 66 Taf 4 66Schmuckeinlage ()Inv Li 1982144 Glas kupferfarben undurchsichtig Ofl porig irisierendMaszlige L 118 cm B 112 cm St 055 cmErh vollstaumlndigFO SO 3 B Abh 21Dat hellenistischroumlmischMonochromer Glasstein annaumlhernd runder Form und D-foumlrmi-gen QuerschnittsLit Vgl Deonna 1938 308 f Taf 90 794 f Davidson 1952 223 Taf 101 1782 ndash 1784 (hellenistisch) 1786 ndash 1789 (12 Jh n Chr) B Ruumltti Die Glaumlser Vitudurum 4 (Zuumlrich 1988) Taf 27 2015 2020 (roumlmisch)
Kat 67 Taf 4 67Schmuckeinlage ()Inv Li 1982405Glas hellgruumln durchsichtig Ofl glatt irisierendMaszlige L 135 cm B 115 cm St 055 cmErh vollstaumlndigFO SO 4 Abh 6Dat roumlmischMonochromer Glasstein ovaler Form und D-foumlrmigen Quer-schnittsLit Vgl Kat 66
Ton
GebrauchsgegenstaumlndeKat 68 Taf 4 68WebgewichtInv Li 02-207TonMaszlige L 61 cm B 65 cm D erh 22 cm Dm 65 cm Dm Loch 04 ndash 05 Dm Vertiefung 22 cmErh fragmentiertFO SO 31 Abh 96
36 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
Fundkontext Stratum IIIOber- und Unterseite flach eine Seite mit weiszligem Uumlberzug (partiell erhalten) um die Durchlochung konisch zulaufende Vertiefung
VariaKat 69 Taf 4 69Tonplakette ()Inv Li 1983104Ton leicht kreidend Ofl geglaumlttetMaszlige Dm 635 cmErh Rand z T weggebrochenFO SO 4 Abh 10 NFundkontext NUM 4 Jh v Chr ndash 3 Jh n ChrRunde Scheibe auf einer Seite mit eingeritzter Inschrift und zwei oberflaumlchlich angedeuteten LoumlchernLit Vgl Deonna 1938 160 Taf 57 Abb 454
Kat 70 Taf 4 70Spielstein ()Inv Li 03-433TonMaszlige D 07 cm Dm 19 cmErh vollstaumlndigFO SO 35 Nord-Erweiterung Abh 31Fundkontext umgelagertDat hellenistisch ()Annaumlhernd runde Terrakottascheibe Unterseite flach leicht gewoumllbt Oberseite reliefiert bluumltenfoumlrmiges Motiv mit acht rsaquoBluumltenblaumltternlsaquoLit Vgl S Mollard-Besques Catalogue raisonneacute des figuri-nes et reliefs en terre cuite grecs eacutetrusques et romains IV 1 Epoques hellenistique et romaine Italie meacuteridionale Sicile Sardegne (Paris 1986) Taf 96 Kat D3901 (Schmuckstein hel-lenistisch)
Stein
GebrauchsgegenstaumlndeKat 71 Taf 4 71Spinnwirtel ()Inv Li 02-289SteinMaszlige H 27 cm Dm 37 ndash 38 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Suumld1 Abh 5Fundkontext roumlmisch (gestoumlrt)Zylindrisch leicht dezentral durchlocht
Kat 72 Taf 4 72SchaleInv Li 1982 o NrKalkstein Ofl innen und auszligen sehr grob geglaumlttetMaszlige a) rek Dm innen ca 200 cm erh WSt max 46 cm b) rek Dm innen ca 180 cm erh WSt max 70 cmErh 2 RfrgteFO SO 3 A Abh 27Fundkontext roumlmisch ()Dickwandige tiefe Schale mit einfach abgerundetem Rand und leicht nach auszligen gebogener Wand
SchmuckKat 73 Taf 4 73Inv Li 1982171 Quarz 25YR 58 orange leicht durchsichtig Ofl geschliffenMaszlige L 09 cm B 055 cm St 04 cmErh vollstaumlndigFO SO 3 B Abh 24Fundkontext NUM 21 Jh v ChrLaumlngliche vierkantige Perle mit abgeschraumlgten Seitenflaumlchen und Laumlngsdurchbohrung
Metall
WaffenKat 74 Taf 5 74PfeilspitzeInv Li 04-927EisenMaszlige L 71 cm B Spitze 19 cm D 03 cm Dm Dorn 04 cmErh Spitze und Dorn abgebrochenFO SO 9 WestRiegelFundkontext StoumlrungDat Ende 6Anfang 7 Jh n Chr bis spaumltbyzantinischSehr flache blattfoumlrmige Spitze zum Dorn hin eingezogen Dorn durch Verdickung deutlich abgesetztLit Vgl z B Waldbaum 1983 Kat 70 Gaitzsch 2005 P15 P28
Spaumltantike bis byzantinische Zeit
Kat 75 Taf 5 75PfeilspitzeInv Li 04-1122EisenMaszlige L 77 cm B Spitze 18 cm D Spitze 03 cm Dm Dorn 05 cmErh korrodiert vollstaumlndigFO SO 42Fundkontext rezentDat Ende 6Anfang 7 Jh n Chr bis spaumltbyzantinischFlache blattfoumlrmige Spitze Dorn deutlich durch Verdickung abgesetztLit Vgl z B Davidson 1952 Taf 91 1530 Gaitzsch 2005 P15 P28
Kat 76 Taf 5 76PfeilspitzeInv Li 02-10Eisen
37kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005
Maszlige L 70 cm B Spitze 09 cm Dm max 11 cmErh korrodiert Tuumllle leicht fragmentiertFO SO 9 Ost Abh 23Fundkontext byzantinisch gestoumlrtKurze Spitze mit dreieckigem Querschnitt deutlich abgesetzt von TuumllleLit Vgl z B Waldbaum 1983 Taf 2 17 (roumlmischfruumlhbyzan-tinisch) Gaitzsch 2005 Taf 14 G39 ndash 40 (spaumltbyzantinisch)
Kat 77 Taf 5 77Wurfpfeil (Plumbata)Inv Li 198229 Eisen BleiMaszlige erh L 106 cm Dm Tuumllle innen 08 times 07 cm erh G 70 gErh fragmentarische Spitze stark korrodiertFO SO 3 B Abh 2Fundkontext byzantinisch-mittelalterliche SchuttauffuumlllungDat spaumltantikFlache Spitze mit seitlichen Widerhaken langer Schaft vier-kantigen Querschnits roumlhrenfoumlrmige BleimanschetteLit Vgl D Cahn Waffen und Zaumzeug Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig (Basel 1989) 79 f Nr W50 Abb 52
GebrauchsgegenstaumlndeKat 78 Taf 5 78MesserklingeInv Li 1989 KF 5 EisenMaszlige L 95 cm B max 13 cm St max 03 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 NW Abh 6 (Schicht 1)Fundkontext KE 6 Jh v Chr bis byzantinisch152
Klinge mit geradem Ruumlcken und geschwungener Schneide im Querschnitt dreikantig
Kat 79 Taf 5 792 BratschaufelnInv Li 198417 EisenMaszlige a) L 169 cm St 03 ndash 07 cm Schaufel B 46 cm b) L 154 cm St 025 ndash 065 cm Schaufel erh B 40 cmErh Schaufelteil jeweils beschaumldigtFO SO 5 AFundkontext OberflaumlcheZwei laumlngliche Bratschaufeln mit flachem rund-ovalem Schau-felteil Der Stiel ist von vierkantigem Querschnitt und endet in einer kernartigen Verdickung
Kat 80 Taf 5 80Atramentarium ()Inv Li 198283b Bronze Ofl glatt und unverziertMaszlige rek Dm auszligen 40 cm WSt 02 cm
152 Mader 1997 12
Erh RfrgtFO SO 3 B Abh 8Fundkontext NUM hellenistischndashislamisch (1 Haumllfte 15 Jh n Chr)Schaumllchen mit steiler Wand und einfachem RandabschlussLit Vgl Robinson 1941 189 Taf 46 Abb 588 ndash 591 David-son 1952 72 Taf 50 546 ndash 547 (byzantinisch) Tulay 1992 149 161 Abb 13 İşkan Yılmaz ndash Ccedilevik 1995 213 Abb 13
Kat 81 Taf 5 81TellerSchale ()Inv Li 03-574BronzeMaszlige H 15 cm B 095 cm D 01 cm rek Dm ca 16 cmErh Rfrgt Ofl stark korrodiertFO SO 36 Abh 41Fundkontext byzantinischRandfragment eines Bronzegefaumlszliges mit leicht ausladendem RandLit Vgl z B Fluumlgel 1993 Taf 32 134 (roumlmisch)
Kat 82 Taf 5 82GefaumlszlighalterungInv Li 1985 KF 35 Bronze Ofl glatt plastischer DekorMaszlige gesamt L 78 cm B 70 cm H (mit Ranke) 54 cm in-nerer Dm Halterung 57 cm St 038 ndash 07 cmErh Gefaumlszlighalterung mit abgebrochenem GriffFO SO 5 B R1 Abh 3Fundkontext KE Ende 4 ndash Anfang 7 Jh n Chr153
U-foumlrmige flache Halterung fuumlr ein Gefaumlszlig eventuell fuumlr einen Glasbecher oder eine Vase In der Mitte der Halterung die leicht asymmetrisch gearbeitet ist setzt ein nach unten gebo-gener Griff an Am Grat des Griffes sowie an der Halterung befinden sich plastische Blattverzierungen
Kat 83 Taf 5 83GefaumlszligfuszligInv Li 1984 ohne Nr Bronze Ofl Ritzdekor Maszlige L 17 cm B 07 cm St 01 cmErh vollstaumlndigFO SO 5 CFundkontext StreufundDat roumlmischbyzantinischPeltafoumlrmiges flaches Plaumlttchen mit drei Kreisaugen an der Schauseite an der Ruumlckseite glatt und unverziertLit Vgl Davidson 1952 71 Taf 50 539 O Ziegenaus ndash G de Luca Das Asklepieion Der noumlrdliche Temenosbezirk und an-grenzende Anlagen in hellenistischer und fruumlhroumlmischer Zeit AvP 11 2 (Berlin 1975) 137 Taf 75 754 Deschler-Erb 1996 22 Taf 2 ME 12
153 Marksteiner u a 2008 Kat C5 C40 C83
38 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
Kat 84 Taf 5 84AttascheInv Li 04-1042BronzeMaszlige L 37 cm B max 11 bzw 06 cm D 01 ndash 02 cmErh leicht fragmentiertFO SO 40 Abh 2Fundkontext Stratum 40IBlattfoumlrmiger Beschlag doppelt durchlocht (fuumlr Nieten) band-foumlrmiger Haken mit D-foumlrmigem QuerschnittLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 36 566 ndash 568 (byzantinisch)
Kat 85 Taf 5 85WaagschaleInv Li 02-2BronzeblechMaszlige D 005 cm Dm 49 cmErh vollstaumlndig Risse im RandbereichFO SO 301 Abh 1Fundkontext rezentDat byzantinischGewoumllbtes Bronzeblech randnah dreifach gelochtLit Vgl Davidson 1952 Taf 98 1675 ndash 1678 Waldbaum 1983 Taf 29 462
Kat 86 Taf 5 86WaagschaleInv Li 02-18BronzeblechMaszlige D 003 cm Dm 34 cmErh vollstaumlndigFO SO 30 Abh 23Fundkontext byzantinisch ()Gewoumllbtes Bronzeblech dreifach durchlocht kleine Vertiefung im Zentrum
Kat 87 Taf 5 87WaagschaleInv Li 02-2BronzeblechMaszlige D 004 cm Dm 46 cmErh vollstaumlndigFO SO 30 Abh 1Fundkontext rezentDat byzantinischGewoumllbtes Bronzeblech in Randnaumlhe vierfach gelocht
Kat 88 Taf 6 88GlockeInv Li 02-2BronzeMaszlige H 45 cm B 17 times 26 cm D 01 cm Dm Oumlse innen 06 cmErh leicht fragmentiertFO SO 301 Abh 1Fundkontext rezentDat fruumlhbyzantinisch
Zylindrische Glocke am Koumlrper vier doppelte RitzlinienLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 8 100 (spaumltes 6fruumlhes 7 Jh n Chr)
Kat 89 Taf 6 89NaumlhnadelInv Li 02-245BronzeMaszlige L 51 bzw 28 cm Dm max 02 cmErh in zwei Teile gebrochenFO SO 30 Abh 610Fundkontext byzantinischNadel mit rundem Querschnitt am Kopfende abgeflacht und abgerundet leicht ovales OumlhrLit Vgl z B Baitinger ndash Voumllling 2007 Kat 152
ToilettegegenstaumlndeKat 90 Taf 6 90ZiernadelInv Li 1982 o Nr Bronze Ofl glatt am Kopfende gerilltMaszlige L 628 cm Dm max 03 cmErh vollstaumlndigFO SO 3 B Abh 31Fundkontext spaumltantikNadel ovalen Querschnitts am Kopfende mit Rillendekor ver-sehen regelmaumlszligige Verjuumlngung
Kat 91 Taf 6 91NadelInv Li 03-StreufundBronzeMaszlige L 134 cm Dm 04 cmErh Kopf abgebrochenFO Streufund WeststadtDat spaumltantik ()Nadel mit mehrfach durch Querprofilierung gegliedertem Schaft Kreuzgitterdekor
Kat 92 ohne AbbOhrloumlffelchenInv Li 1986 KF 1Bronze Ofl Rillendekor unterhalb des LoumlffelsMaszlige L 101 cm Dm 032 cmErh vollstaumlndig ()FO SO 5 D R3 Abh 1AO Museum Antalya (Inv Li 19863)Dat roumlmischbyzantinischFundkontext NUM KE bis seldschukische ZeitLanges nadelartiges Geraumlt mit kreisrundem Loumlffelchen an ei-nem EndeLit Vgl Waldbaum 1983 106 Taf 41 626 İ Uzel İstanbul Arkeoloji Muumlzelerinde Bulunan Antik Tıp ve Cerrahlık Aletle-ri AST 18 1990 33 Abb 3
Kat 93 Taf 6 93LoumlffelsondeInv Li 03-550
39kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005
BronzeMaszlige L 108 cm B max 05 cm Dm Kopf 04 cm Dm Schaft max 03 cmErh ein Ende (Loumlffel) abgebrochen Ofl schlecht erhaltenFO SO 36 Abh 1313Fundkontext byzantinisch IIKopf deutlich abgesetzt Schaft teilweise tordiert durch dop-pelte Querrillen gegliedert vor dem Loumlffel leicht verdicktLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 41 642 (spaumltroumlmisch-fruumlh-byzantinisch)
Schmuck und TrachtbestandteileKat 94 Taf 6 94FingerringInv Li 198292Bronze Ofl RitzverzierungMaszlige Dm innen 16 times 18 cmErh Teile abgesplittert verbogenFO SO 3 A Abh 5 (Ofen)Fundkontext byzantinischDat roumlmischbyzantinischFingerring mit ovalem Dekorfeld das dem Ringverlauf folgt In das Feld sind Zeichen eventuell Initialen eingraviert Links und rechts der Zeichen verjuumlngt sich der Ring und geht jeweils in eine pinienkernfoumlrmige Verdickung als Begrenzung des De-korfeldes uumlberLit Vgl Henkel 1913 52 80 f Taf 19 32 Deonna 1938 317 f Abb 391 Waldbaum 1983 Taf 47 816 ndash 822
Kat 95 Taf 6 95FingerringInv Li 1985 KF 5b Bronze Ofl glatt und unverziertMaszlige Dm innen 14 cm B 03 cm St 02 cmErh vollstaumlndigFO SO 5 A R3 Osterweiterung Mauer 1 Abh 1Fundkontext KE byzantinischFingerring ovalen Querschnitts und mit karofoumlrmigem Dekor-feld
Kat 96 Taf 6 96FingerringInv Li 02-167BronzeMaszlige D 02 cm Dm auszligen 23 cmErh vollstaumlndigFO SO 301 Abh 44Fundkontext byzantinischRelativ schmaler Fingerring oben rechts und links der Mitte zwei halbrunde Houmlcker
Kat 97 Taf 6 97AmulettInv Li 1986 KF 17 Silber Ofl glatt und unverziertMaszlige L 38 cm Dm 065 cm Dm Oumlsen innen 04 times 033 cm erh G 2 gErh Bruchstelle in der Mitte (restauriert)
FO SO 5 A Nord ZiegelgrabFundkontext durch Raubgraumlber gestoumlrtDat byzantinisch ()Roumlhrchenfoumlrmiges an den Enden geschlossenes Schmuckstuumlck (Amulett) das von zwei ovalen Doppeloumlsen zur Befestigung an einer Kette umschlossen ist Die Doppeloumlsen bestehen aus jeweils drei bis vier zusammengeloumlteten SilberdraumlhtenLit T Marksteiner Das Suumldtor von Limyra Die Grabung und ihre Ergebnisse (ungedr Mag Universitaumlt Wien 1987) 25 Marksteiner u a 2008 184 f Abb 14
Kat 98 Taf 6 98ArmreifInv Li 1986 KF 1 Bronzeblech Ofl gestanzter Dekor an der Schauseite Innen-seite glattMaszlige erh L 63 cm B 105 cm St 005 cmErh Fragment mit einem originalen Ende leicht verbogenFO SO 5 D R3 Abh 1Fundkontext NUM KE bis seldschukische ZeitDat byzantinischAbgerundetes Ende eines offenen Armreifens der mit einem Kreisdekor verziert ist Dieser besteht aus einem doppelten zickzackfoumlrmigen Ornamentband durchsetzt von kleinen Bluuml-ten und eingerahmt von einem weiteren Band aus KreisenLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 47 804 W Radt Bergama 1980 Kazı ve Onarım Ccedilalışmaları KST 3 1981 35ndash37 Taf 16 Abb 10 Berti 1988 3 9 Abb 2 5750
Kat 99 Taf 6 99ArmreifInv Li 03-467BronzeblechMaszlige L 122 cm B 15 cm D 01 cmErh verbogen an den Seiten mehrere kleine RisseFO SO 38 Abh 2Fundkontext rezentDat byzantinischBandfoumlrmiger Armreif mit kreisfoumlrmigen Punzverzierungen in RankenmusterLit Vgl Davidson 1952 Taf 112 2131 (4 Jh n Chr) 2132 (spaumltroumlmischfruumlhbyzantinisch) G Ploug ndash E Oldenbourg ndash E Hammershaimb ndash R Thomsen ndash F Loslashkkegaard Les objets meacutedieacutevaux sauf les verreries et poteries Hama 4 3 (Kopenha-gen 1969) Taf 31 13 Waldbaum 1983 Taf 47 805 ndash 806
Kat 100 Taf 6 100GuumlrtelschnalleInv Li 198472EisenMaszlige L 36 cm B 32 cm St max 04 cmErh vollstaumlndig aber stark korrodiertFO SO 5 B Suumld Abh 6Fundkontext KE spaumlthellenistisch ndash 5 Jh n Chr154
Guumlrtelschnalle in Form eines rechteckigen flachen Rahmens Sowohl Rahmen als auch Dorn sind von vierkantigem Quer-schnitt
154 Marksteiner u a 2008 Kat B20 B28 C8
40 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
Lit Vgl R Madyda-Legutko Die Guumlrtelschnallen der Rouml-mischen Kaiserzeit und der fruumlhen Voumllkerwanderungszeit im mitteleuropaumlischen Barbaricum BAR IntSer 360 (Oxford 1986) Taf 13 Typ 1 8
Kat 101 Taf 6 101GuumlrtelschnalleInv Li 04-1182BronzeMaszlige L 32 cm B 23 cm D 02 bzw 08 cmErh am oberen Ende abgebrochenFO SO 42Fundkontext rezent gestoumlrtDat 67 Jh n ChrSchnalle mit zwei quergestellten Oumlsen an der Unterseite an der Oberseite nicht naumlher bestimmbarer BlattdekorLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 44 689 ndash 690
Kat 102 Taf 6 102SchnalleInv Li 03-401BronzeMaszlige L 38 cm B 28 cm D 015 cm Oumlsen 09 cm Dm Kreis-augen 03 ndash 09 cm Dm Loch 04 cmErh GebrauchsspurenFO SO 36 Abh 11Fundkontext rezentDat 4 ndash 6 Jh n ChrSchnalle an der Unterseite drei Oumlsen in Laumlngsrichtung an der Oberseite Wuumlrfelaugenpunzierungen (zwei groszlige in der Mittel-achse rechts und links davon je drei kleinere) an der Oberseite mittig gelochtLit Dekor vgl M Sommer Die Guumlrtel und Guumlrtelbeschlaumlge des 4 und 5 Jahrhunderts im roumlmischen Reich BonnHVg 22 1984 145 Taf 35 14 I Greuszliging Zur Punzverzierung auf Metallgegenstaumlnden des 4 bis 6 Jahrhunderts n Chr (ungedr Mag Universitaumlt Wien 2008) Taf 51 1
Kat 103 Taf 6 103SchnalleInv Li 04-1063BronzeMaszlige L 31 cm B 27 cm D 07 cm Wst 02 cmErh GebrauchsspurenFO SO 40IFundkontext umgelagert ()Dat 2 Haumllfte 6 Jh n ChrDurchbrochene Schnalle mit Wuumlrfelaugenpunzierungen an der rsaquoSpitzelsaquo quergestellte am geraden Ende laumlngsgestellte Oumlse durchlochtLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 44 694
PferdegeschirrKat 104 Taf 6 104RiemenverzierungInv Li 198434 Bronze Ofl erhabener DekorMaszlige erh L 53 cm B max 062 cm St max 009 cm
Erh an beiden Enden abgebrochenFO SO 5 C Abh 1 Ostseite Mauer 6Fundkontext KE osmanisch NUM islamischDat byzantinischBeschlag in Form eines breiten V im Querschnitt leicht ge-woumllbt Die beiden Enden sind nach hinten gebogen Im Zen-trum befindet sich ein abgesetztes Rankenornament
Kat 105 Taf 6 105RiemenverzierungInv Li 198474Bronze Ofl erhabener DekorMaszlige erh L 38 cm B max 05 cmErh an einem Ende abgebrochenFO SO 5 B Suumld Abh 6Fundkontext KE spaumlthellenistisch ndash 5 Jh n Chr155
Dat byzantinischForm und Verzierung gleichen Kat 106
ZiergegenstaumlndeKat 106 Taf 6 106RiegelInv Li 03-454BronzeEisenMaszlige L 73 cm B max 11 bzw 03 cm D 12 bzw 02 ndash 04 cm Dm Ring 15 cmErh Eisenring fragmentiertFO SO 36 Abh 23Fundkontext rezentDat fruumlhbyzantinischLanzettfoumlrmiger Bronzeriegel Oumlse am Ende darin fragmen-tierter Eisenring Ende eingerollt an der Oberflaumlche Kerb-schnittdekorLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 26 412
Kat 107 Taf 6 107ZiernagelInv Li 1986 KF 9 BronzeMaszlige L 345 cm Dm max 065 cm Nagel L 11 cm St 02 cm Dm Kopf 07 cmErh FragmentFO SO 5 D R3 Abh 6Fundkontext KE bis Mittelalter NUM Gordian ()Dat roumlmischbyzantinischZiernagel vierkantigen Querschnitts der sich regelmaumlszligig ver-juumlngt Das Kopfende ist spulenfoumlrmig und schlieszligt mit einer Halbkugel In der unteren Haumllfte des Stiftes steckt ein Nagel mit flachem KopfLit Vgl Davidson 1952 Taf 63 854 ndash 856 Deschler-Erb 1996 40 ndash 43 Taf 7 78
Werkzeug und GeraumlteKat 108 Taf 7 108FlachmeiszligelInv Li 198458a
155 Marksteiner u a 2008 Kat B20 B28 C8
41kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005
EisenMaszlige erh L 53 cm B max 095 cm St max 032 cmErh Spitze abgebrochen Kopfende verbogenFO SO 5 B R1 Abh 2Fundkontext KE 78 Jh n Chr156 NUM lykischkaiserzeit-lichFlachmeiszligel mit vierkantigem Querschnitt
Kat 109 Taf 7 109FlachmeiszligelInv Li 198467EisenMaszlige erh L 56 cm B max 18 cm St max 07 cmErh Spitze abgebrochen korrodiertFO SO 5 B R1 Abh 3Fundkontext KE Ende 4 ndash Anfang 7 Jh n Chr157
Flachmeiszligel mit vierkantigem Querschnitt
Kat 110 Taf 7 110ReifInv Li 1989 KF 6 Bronze Ofl glattMaszlige Dm innen max 435 cm St 02 cmErh stark verbogen eine Endspitze abgebrochenFO SO 9 NW Abh 7 (Schicht 1)Fundkontext KE 6 Jh v Chr bis byzantinisch158
Offener Reif runden Querschnitts mit zwei kleinen Manschet-ten
Kat 111 Taf 7 111Geraumltaufsatz ()Inv Li 1985 KF 4b EisenMaszlige erh L 116 cm Dm max 22 cm WSt max 02 cmErh am staumlrkeren Ende ausgerissenFO SO 5 A R3 Abh 5Fundkontext KE 5 Jh v Chr ndash Ende 6 Jh n Chr159
Tuumllle die sich zu einem Ende hin verjuumlngt und dort in einem runden Knauf endet
Kat 112 Taf 7 112Stift ()Inv Li 1989 KF 4 EisenMaszlige erh L 492 cm St 04 cm Dm Kopf max 082 times 07 cmErh am Kopf beschaumldigtFO SO 9 NW Abh 5 (Schicht 1)Fundkontext KE 6 Jh v Chr bis byzantinisch160
Gerader Stift runden Querschnitts der sich leicht zu einer Spit-
156 Marksteiner u a 2008 Kat C71 E3 E4 157 Marksteiner u a 2008 Kat C5 C40 C83 158 Mader 1997 12 159 Marksteiner u a 2008 Kat A7 A18 B16 C6 C15 C25
C26 C52 ndash 54 C59 160 Mader 1997 12
ze verjuumlngt Das Kopfende ist abgesetzt verstaumlrkt und ebenfalls von rundem Querschnitt
Bleche und BeschlaumlgeKat 113 Taf 7 113Inv Li 1989 KF 2EisenMaszlige erh L 106 cm St max 038 cmErh Fragment verbogenFO SO 9 NW Abh 5 (Schicht 1)Fundkontext KE 6 Jh v Chr bis byzantinisch161
Dat spaumltbyzantinisch ()Rute eines Hufeisens mit drei Nagelloumlchern in Randnaumlhe Der Rand ist umgebogenLit Vgl Mikami ndash Omura 1987 3 12 Abb 8 Nr 18 Gaitzsch 2005 HU 34
Bein
Gebrauchs- und ToilettegegenstaumlndeKat 114 Taf 7 114NadelInv Li 1985 KF 38 Bein Ofl geglaumlttet und poliertMaszlige Dm max 06 times 08 cm erh L 83 cmErh Spitze abgebrochenFO SO 5 B R1 Abh 4Fundkontext KE 6 ndash 7 Jh n Chr162 NUM roumlmischspaumltantikDat roumlmischbyzantinischNadel mit regelmaumlszligiger Verjuumlngung gewoumllbtem Kopf und an-naumlhernd rundem QuerschnittLit Vgl Deonna 1938 277 f Taf 84 717 Nr 2 5 7 David-son 1952 287 Taf 120 2385 ndash 2386 (12 Jh n Chr) 2387 (spaumltroumlmischbyzantinisch) Pinkwart ndash Stammnitz 1984 161 Taf 35 B 8 A Evren ndash Uuml Yuumlğruumlk Efes Antik Kanal Boyu Lacirchit Kazısı in 4 Muumlze Kurtarma Kazıları Semineri Marma-ris 26 ndash 29 Nisan 1993 (Ankara 1994) 409 422 Abb 19 (rouml-mischspaumltroumlmisch) Topbaş 1993 25 Abb 22 M Metin Ulus Kazısı 1995 in 7 Muumlze Kurtarma Kazıları Semineri Kuşadası 8 ndash 10 Nisan 1996 (Ankara 1997) 206 216 Abb 11
Kat 115 Taf 7 115NadelInv Li 03-550BeinMaszlige L 38 cm Dm max 06 cmErh Schaft und Kopf abgebrochenFO SO 36 Abh 1313Fundkontext byzantinisch IINadel mit dreifacher Profilierung am oberen Ende des SchaftesLit Vgl Sackett 1992 Taf 315 7
161 Mader 1997 12 162 Marksteiner u a 2008 Kat C64
42 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
SchmuckKat 116 Taf 7 116RingInv Li 1985 KF 23Bein Ofl geglaumlttetMaszlige Dm innen 06 cm St 02 cmErh FragmentFO SO 5 A R3 Abh 10Fundkontext KE 1 Jh v Chr ndash 7 Jh n Chr163 NUM weite Streuung bis in byzantinische ZeitDekorloser Ring ovalen Querschnitts
Kat 117 Taf 7 117RingInv Li 1985 KF 39 Bein Ofl geglaumlttet und poliert RitzverzierungMaszlige Dm innen 06 cm B 03 cm St 015 cmErh FragmentFO SO 5 B R1 Abh 4Fundkontext KE 6 ndash 7 Jh n Chr164 NUM roumlmischspaumltantikFlacher Ring mit kreisfoumlrmiger Ritzverzierung auf beiden Sei-ten
Kat 118 Taf 7 118RingInv Li 1986 KF 3 Bein Ofl geglaumlttet und poliert RitzverzierungMaszlige Dm innen 06 cm B 028 cm St 03 cmErh vollstaumlndigFO SO 5 D R3 Abh 1Fundkontext rezent gestoumlrt KE 67 Jh n Chr165
Dicker Ring mit querlaufender Ritzverzierung im Querschnitt D-foumlrmigLit Vgl Davidson 1952 298 f Taf 122 Nr 2514 ndash 2518 (un-verziert 5 Jh v Chr ndash hellenistische Zeit) Taf 123 2542 (byzantinisch)
Kat 119 Taf 7 119PerleKnopf ()Inv Li 05-1222BeinMaszlige D 05 cm Dm 17 cm Dm Loch 06 cmErh Gebrauchsspuren vollstaumlndigFO SO 35 OstFundkontext roumlmischbyzantinischFlache Knochenscheibe zentral durchlocht eine Seite abge-schraumlgt (Abnutzungsspuren)
SpielsteineKat 120 Taf 7 120SpielmarkeInv Li 02-104
163 Marksteiner u a 2008 Kat B26 C1 C3 C12 C2 C36 C44 C51 C61 C69 C78 C80
164 Marksteiner u a 2008 Kat C64 165 Marksteiner u a 2008 Kat C16 C19 C62 C81
Bein eventuell GeweihMaszlige D 03 cm Dm 27 cmErh vollstaumlndigFO SO 30 Abh 37Fundkontext byzantinischKreisrunde Knochenscheibe Unterseite glatt in der Mitte Ver-tiefung vom Bearbeiten an der Oberseite in der Mitte stumpfke-gelige Erhebung umgeben von geritztem Kreis leicht gewoumllbtLit Vgl z B Harrison 1986 Kat 514 ndash 521
Glas
SchmuckKat 121 Taf 7 121ArmreifInv Li 1982130 Glas schwarz undurchsichtig Ofl glattMaszlige Dm innen 40 cm B max 085 cm St 02 ndash 04 cmErh Fragment mit SinterablagerungenFO SO 3 B Abh 19Dat byzantinisch ()Monochromer Armreif mit glatter Innenflaumlche und mehreckiger Schauseite im Querschnitt laumlnglich-oval
Kat 122 Taf 7 122ArmreifInv Li 1982216Glas schwarz undurchsichtig Ofl glatt irisierendMaszlige Dm innen 60 cm B 085 cm St 05 cmErh FragmentFO SO 3 B Abh 28 (Suumldostecke)Fundkontext byzantinischMonochromer dekorloser Armreif im Querschnitt D-foumlrmigLit Vgl Davidson 1952 264 Taf 113 2159 Yardımcı 1988 291 304 Abb 18 ndash 19 Yenisoğancı 1991 217 222 Abb 8
Kat 123 Taf 7 123ArmreifInv Li 198425Glas schwarz undurchsichtig Ofl linienfoumlrmigMaszlige Dm innen ca 44 cm B 045 ndash 06 cm St 04 ndash 051 cmErh FragmentFO SO 5 CFundkontext OberflaumlcheDat byzantinisch ()Monochromer dekorloser Armreif unrunder Form im Quer-schnitt D-foumlrmigLit Vgl Davidson 1952 263 Taf 112 2142 Yenisoğancı 1991 217 222 Abb 8
Kat 124 Taf 7 124PerleInv Li 1982209 Glas schwarz undurchsichtig Ofl glattMaszlige Dm 09 cm H 057 cm Dm Loch 025 cmErh vollstaumlndig
43kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005
FO SO 3 A Abh 28Fundkontext byzantinisch ()Winzige monochrome Glasperle in Form einer Halbkugel mit abgeflachtem Pol im Zentrum durchbohrtLit Vgl Davidson 1952 292 Taf 121 Nr 2438
Kat 125 Taf 7 125PerleInv Li 03-630Glas cremefarbenweiszlig opakMaszlige H 12 cm Dm 15 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Suumld Abh 4Fundkontext byzantinischAbgeflachte Perle zentral durchlocht am Koumlrper unregelmaumlszligi-ge schraumlge Rillen
Ton
GebrauchsgegenstaumlndeKat 126 Taf 7 126WebgewichtInv Li 04-952TonMaszlige D 26 cm Dm 80 cm Dm Loch 05 cmErh leicht fragmentiertFO SO 37 Abh 22Fundkontext byzantinisch IpostbyzantinischAnnaumlhernd rundes Webgewicht doppelt durchlocht an der Oberseite zwischen den Loumlchern beginnend fuumlnf parallele Ver-tiefungen
Kat 127 Taf 7 127WebgewichtInv Li 03-550TonMaszlige D 24 cm Dm 99 cm Dm Loch 08 cmErh vollstaumlndigFO SO 36 Abh 1313Fundkontext byzantinisch IIAnnaumlhernd rundes Webgewicht doppelt durchlocht zentrums-nah dritte Bohrung begonnen
Kat 128 Taf 7 128WebgewichtInv Li 03-703TonMaszlige H 91 cm B 86 cm D 26 cm Dm Loch 04 ndash 06 cmErh vollstaumlndig Rand z T ausgebrochenFO SO 9 Ost3 Abh 22Fundkontext umgelagert (seldschukisch)Unregelmaumlszligig rund-ovales Webgewicht doppelt durchlocht
Stein
GebrauchsgegenstaumlndeKat 129 Taf 8 129SteingefaumlszligInv Li 1982 o Nr b Kalkstein Ofl innen geglaumlttet auszligen ZahneisenspurenMaszlige WSt max 22 cmErh Rfrgt (mit Griff) bis BodenFO SO 3 A Abh 28Fundkontext byzantinisch ()Dat roumlmisch ()Dickwandige sehr flache Schale mit schmalem abgeflachtem Rand leicht nach auszligen gebogener Wand abgesetztem Schei-benfuszlig und einem Randleistengriff der ebenfalls leicht abge-setzt ist Eventuell ist hier ein spitz zulaufender Ausguss im Ansatz erhaltenLit Vgl Davidson 1952 122 f Taf 61 819
Kat 130 Taf 8 130SteingefaumlszligInv Li 02-268KalksteinMaszlige H 65 cm D 21 cm Dm 18 ndash 20 cmErh Rfrgt (mit Griff) bis BodenFO SO 301Fundkontext byzantinischrezentSteingefaumlszligfragment mit Randleistengriff Standflaumlche abge-setzt
Kat 131 Taf 8 131SteingefaumlszligInv Li 1982 o Nr Kalkstein Ofl innen und auszligen grob geglaumlttetMaszlige rek Dm innen 260 cm erh WSt max 27 cmErh Rfrgt mit GriffFO SO 3 B Abh 22Dat roumlmischbyzantinischDickwandige flache Schale mit schmalem abgeflachtem Rand nach auszligen gebogener Wand und einem Randleistengriff der direkt in das Gefaumlszlig uumlbergehtLit Vgl Pinkwart ndash Stammnitz 1984 110 Taf 18S8 Stephens Crawford 1990 64 298 ndash 299 Topbaş 1993 6 22 Abb 16 İşkan Yılmaz ndash Ccedilevik 1995 194 215 Abb 15
Kat 132 Taf 8 132SteingefaumlszligInv Li 03-414Maszlige H 56 cm rek Dm Boden auszligen ca 14 cm WSt 26 cmErh BfrgtFO SO 36 Abh 12Fundkontext rezentSteinschale an der Wand knapp oberhalb des Bodens begin-nend Rest einer plastischen Dekoration (wahrscheinlich Ansatz eines Ausgusses) Boden deutlich abgesetzt am Boden deutli-che WerkzeugspurenLit Vgl Davidson 1952 Taf 61 818 (1 Jh n Chr)
44 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
Kat 133 Taf 8 133SteingefaumlszligInv Li 1982 o Nr Kalkstein Ofl innen geglaumlttet auszligen ZahneisenspurenMaszlige rek Dm innen ca 280 cm WSt max 315 cmErh Rfrgt (mit Griff) bis BodenFO SO 3 A Abh 28Fundkontext byzantinisch ()Dat roumlmischbyzantinischDickwandige flache Schale mit schmalem abgeflachtem Rand nach auszligen gebogener Wand abgesetztem Scheibenfuszlig und einem Randleistengriff der direkt in das Gefaumlszlig uumlbergehtLit Vgl Kat 131
Kat 134 Taf 8 134SteingefaumlszligInv Li 03-437Kalkstein Ofl Innenseite geglaumlttetMaszlige H 66 cm Dm Boden 96 Dm Rand 194 cmErh RfrgtFO SO 9 West2 Abh 1103Fundkontext rezentSteinschale mit Randleistengriff Standflaumlche abgesetzt
Kat 135 Taf 8 135SteingefaumlszligInv Li 19822371 Kalkstein Ofl innen geglaumlttet auszligen ZahneisenspurenMaszlige rek Dm innen ca 320 cm erh WSt max 41 cmErh Rfrgt mit GriffFO SO 3 B Abh 32 (Schwemmlage)Fundkontext spaumltantikDat roumlmischbyzantinischDickwandige flache Schale mit schmalem abgeflachtem Rand nach auszligen gebogener Wand und einem tiefen Randleistengriff der direkt in das Gefaumlszlig uumlbergehtLit Vgl Kat 131
Kat 136 Taf 8 136SteingefaumlszligInv Li 03-556Kalkstein Ofl Innenseite geglaumlttetMaszlige H 57 cm Dm Ausgussloch 11 cmErh Rfrgt mit AusgussFO SO 9 SuumldFundkontext rezentRandfragment eines Steingefaumlszliges mit Ausguss Auszligenseite re-lativ grob bearbeitet (Werkzeugspuren sichtbar)
Kat 137 Taf 8 137TellerInv Li 19822372 Kalkstein Ofl innen geglaumlttet auszligen ZahneisenspurenMaszlige rek Dm innen ca 240 cm WSt max 20 cmErh Rfrgt bis BodenFO SO 3 B Abh 32 (Schwemmlage)Fundkontext spaumltantik
Duumlnnwandiger Teller mit eckig verdicktem oben abgeflachtem Rand nach auszligen gebogener Wand und Standring
Kat 138 Taf 8 138SteingefaumlszligInv Li 03-550KalksteinMaszlige H ca 93 cm D 25 cm Dm nicht rekonstruierbarErh RfrgtFO SO 36 Abh 1313Fundkontext byzantinisch IIOffenes Steingefaumlszlig mit ausschwingendem Rand Rand auszligen mit eierstabartigem Relief verziert Innenseite geglaumlttet
Archaische bis klassische Zeit Funde aus Metall M 1 2
Tafel 1
Archaische bis klassische Zeit Funde aus Metall Bein und Glas M 1 2
Tafel 2
Archaische bis klassische Zeit Funde aus Ton und Stein M 1 2
Tafel 3
Hellenismus bis roumlmische Kaiserzeit Funde aus Metall Bein Glas Ton und Stein M 1 2 (mit Ausnahme Kat 72 M 1 5)
Tafel 4
Spaumltantike bis byzantinische Zeit Funde aus Metall M 1 2
Tafel 5
Spaumltantike bis byzantinische Zeit Funde aus Metall M 1 2
Tafel 6
Spaumltantike bis byzantinische Zeit Funde aus Metall Bein Glas und Ton M 1 2
Tafel 7
Spaumltantikebis byzantinische Zeit Funde aus Stein M 1 5
Tafel 8
53kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005
Abgekuumlrzt zitierte Literatur
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2008 171 ndash 277Mikami ndash Omura 1987 T Mikami ndash S Omura 1986 Yılı Kaman-Kalehoumlyuumlk Kazıları KST 9 2 1987 1 ndash 20Ninfuumlhr 1999 M Ninfuumlhr Glasgefaumlszlige aus Limyra (ungedr Mag Universitaumlt Wien 1999)Obladen-Kauder 1996 J Obladen-Kauder Die Kleinfunde aus Ton Knochen und Metall in M Korfmann (Hrsg) Demirci-
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54 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh
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Tulay 1992 A S Tulay Afrodisias Muumlzesi Bahccedilesi Kurtarma Kazısı ndash 1990 in 2 Muumlze Kurtarma Kazıları Semi-neri 29 ndash 30 Nisan 1991 Ankara (Ankara 1992) 147 ndash 166
Voumllling 1991 T Voumllling Plumbata ndash mattiobarbulus ndash μαρτζοβάρβουλον Bemerkungen zu einem Waffenfund aus Olympia AA 1991 287 ndash 298
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1993 Marmaris (Ankara 1994) 285 ndash 296Yenisoğancı 1991 H V Yenisoğancı Reyhanlı-Esentepe Kaya Mezarları Kurtarma Kazısı in 1 Muumlze Kurtarma Kazı-
ları Semineri 19 ndash 20 Nisan 1990 Ankara (Ankara 1991) 215 ndash 224
Mag Christiane BleierHabichergasse 2042 A-1160 Wien
Ulrike SchuhBergstraszlige 13 A-3433 KoumlnigstettenE-Mail ulrikeschuhunivieacat
Abbildungsnachweis Abb 1 Lykien-Archiv OumlAI Wien Kat 1 ndash 138 Zeichnungen S Baybo C Bleier N Fuchshu-ber S Mayer B Schretzmayr U Schuh K Zhuber-Okrog Umzeichnungen C Bleier U Schuh Kat 10 82 97 107 Lykien-Archiv OumlAI Wien Photo L Fliesser Kat 16 26 30 34 ndash 36 68 126 ndash 128 Lykien-Archiv OumlAI Wien Photo M Guumlngoumlr Kat 33 45 69 94 105 Lykien-Archiv OumlAI Wien Photo R Schiele Kat 73 Lykien-Archiv OumlAI Wien Photo W Reiter
H uuml l y a B u l u t
The Destruction Date of the Bulla Archive at Daskyleion Reconsidered The Evidence from the Black-Glazed and
Partially-Glazed Pottery
Discussions about the identification of the site1 of Daskyleion2 the satrapal centre in northwest Anatolia where the palace of Pharnabazos (Xen hell 4 1 15 ndash 25) was located came to an end when bullae were uncovered in 1952 to 1955 The pottery which was uncovered in the same context as the bullae and some of which has been taken under the protection of the Bandırma Museum in 2001 has been mentioned but never published An evaluation of this pottery may suggest forth a new proposal for the closing date of the satrapal archive
Daskyleion3 which was one of the four satrapal centres in Anatolia at the time of the expedition of Xerxes I into Greece is located on top of Hisartepe Houmlyuumlk to the west of Ergili village on the southwest coast of Manyas Lake (Daskylitis Limne4) HisartepeDaskyleion was an administrative centre containing residential buildings together with the nearby paradeisos5
The seal impressions which cleared up the debate concerning the identification of Daskyleion were un-covered in the raquoburnt levellaquo in Trench C only one came from the sounding excavated on the south slope of Hisartepe in 19526 Trench C (50 times 125 m) and its extension Trench C1 (50 times 5 m) located on the south-west of Hisartepe constitute a large trench as seen in the topographic plan of the site (fig 1) Excavations initiated in 1952 in Trench C continued until 1959 In the course of the 1955 campaign the foundations of
I am most grateful to Prof Dr Tomris Bakır for her support during my studies and for giving me the opportunity to work on the material The material was studied under the permission of the Ministry of Culture and Tourism General Directorate for Cultural Heritage and Museums I would like to also thank Elmas Kaya and Tuumllin Tan for their help during my work at Bandırma Mu-seum I am indebted to my friend and colleague Dr Maria Mili for checking the text The original topographic plan given in fig 1 belongs to the Daskyleion Excavation Archive and it has been redrawn by the author The colour of the material presented in the catalogue is described by reference to the Munsell Soil Colour Chart (Baltimore 1975) Abbreviations are Diam diameter Est diam estimated diameter H height PH preserved height PW preserved width For abbreviations additional to those published in lthttpwwwoeaiatpublikautorenhtmlgt s the end of this contribution
1 Research on the identification of the site of Daskyleion started with R Kiepert in 1905 and was accomplished by the surveys of K Bittel in the region and excavations at ErgiliHisartepe by E Akurgal in 1953 See R Kiepert Die Lage der bithynischen Stadt Daskylion und des Daskylitis-Sees Klio 5 1905 241 ndash 243 F W Hasluck Cyzicus Being Some Account of the History and Antiqu-ities of that City and of the District Adjacent to it with the Towns of Apollonia AD Ryndacum Miletupolis Hadrianutherae Pria-pus Zeleia etc (Cambridge 1910) 55 ndash 58 J A R Munro Dascylium JHS 32 1912 57 ndash 67 K Bittel Zur Lage von Daskyleion AA 1953 1 ndash 16 Akurgal 1956a 47 ndash 51 Akurgal 1956b 335 Akurgal 1957a 350 Akurgal 1957b 662 Akurgal 1958 632 ndash 633 Akurgal 1959 692 Akurgal 1967 32 ndash 33 Bakır 1988 75 ndash 84
2 Major ancient sources are Arr an 1 17 2 Hdt 3 120 126 6 33 Hell Oxyrh 22 3 Steph s v Daskyleion Thuk 1 29 2 67 1 Xen hell 14 1 15 ndash 25
3 J M Balcer The ancient Persian satrapies and satraps in western Anatolia AMI 26 1993 81 4 Strab 12 550 575 ndash 576 13 587 Hell Oxyrh 22 3 5 E Akurgal established the link between the raquoencircled parks full of trees and gameslaquo mentioned by Xenophon (Xen hell 4 1
15 ndash 16 33) ie the Persian period paradeisos and the bird sanctuary of Manyas Lake discovered by C Kosswig in Sığırcı Atik Mevkii to the northeast of DaskyleionHisartepe (Akurgal 1956a 48 ndash 49 n 32) This hypothesis was later supported by Bakır (Bakır 1988 81 fig10 Bakır-Akbaşoğlu 1997 229 ndash 230 n 4 Bakır 2001 172 ndash 173)
6 E Akurgal Propontis AnatSt 5 1955 21 Akurgal 1956a 50 Akurgal 1956b 335 Akurgal 1967 32 ndash 33 Balkan 1959 124 126 Bakır 1988 80 Kaptan-Bayburtluoğlu 1990 17 E Akurgal Eski Ccedilağda Ege ve İzmir (Izmir 1993) 66 Kaptan 2002 I 9 ndash 10
56 Huumllya Bulut
1 Topographic plan of the site of Daskyleion
57the DeStruction Date oF the Bulla archive at DaSkyleion
a building first thought belonging to the palace of Pharnabazos and then a megaron-type temple But finally due to the absence of an altar it is considered a raquolarge house of megaron layoutlaquo which is dated to the first half of the 2nd century BC7 The trench was extended southwards when large foundation blocks of another building were discovered in the east of it and the terrace wall partially standing today and built of reused blocks from a late 6th century BC building and from the mid-5th century satrapal palace was uncovered8 In the course of excavations in Trench C architectural fragments of Ionic order dated to the 4th century BC9 and also fragments of Attic black-figure pottery dated between the first quarter of the 6th century and 480470 BC were documented10
Other finds which were recorded together with the seal impressions include bronze and silver coins of Kyzikos Attic black-glazed pottery a glass unguentarium fragment leaf shaped spear heads and fragmen-tary horse-bits11
The clay seal impressions which bear traces of the fire they were exposed to bear inscriptions in cu-neiform12 Aramaic13 and Greek and their obverses have depictions from Persian and Greek art The Ach-aemenid bullae with inscriptions uncovered from 1952 to 1955 were first published by K Balkan14 Balkan linked the seal impressions with cuneiform inscriptions containing the name of Xerxes to the first decade of his reign and considered them as proof for his close connections with the Daskyleion satrapy during his expedition to Greece15 D Kaptan however disputed this suggestion16 while R Schmitt proposed that the Daskyleion bullae should be dated to the last years of Xerxesrsquos reign if they were to be dated to his reign at all17
The most comprehensive study of the style of the Daskyleion bullae is that of D Kaptan18 The collec-tion has 185 seal impressions on 406 bullae and 74 of them display Achaemenid and Persianising stylistic features19 The seal impressions in question are grouped by her in terms of their styles as in the following
7 Akurgal 1957a 350 Akurgal 1957b 662 Akurgal 1958 632 Akurgal 1959 692 8 Akurgal 1959 692 Akurgal 1961 168 171 fig 115 Bakır 1988 83 fig 14 For the architectural elements of the terrace wall s Ba-
kır-Akbaşoğlu 1997 236 Ateşlier 2001 147 ndash 160 figs 1 ndash 21 Ogan 2007 6 ndash 13 pls 3 andashb figs 1 ndash 7 pl 4 andashb figs 8 ndash 9 16 ndash 18 pl 10 a fig 18 a 20 ndash 23 pls 2 3 andashb 12 bndash15 a figs 19 b 20 ndash 24 26 b 38 ndash 39 pl 17 a figs 26 b 30 b 31 a 48 ndash 53 A Erdoğan Beobachtungen zur achaumlmenidischen Architektur Daskyleions in I Delemen (ed) The Achaemenid Impact on Local Populations and Cultures in Anatolia (SixthndashFourth Centuries BC) Papers Presented at the International Workshop Istanbul 20 ndash 21 May 2005 (Istanbul 2007) 181 ndash 183 figs 4 ndash 76 E Akurgal claimed that the architectural elements re-used in the construction of the terrace wall must have come from the palace of Pharnabazos Later S Ateşlier dated the pieces with cyma with egg-and-darts dentils and window lintels of the Prokonnessian marble to the 2nd quarter of the 5th c BC while the architrave blocks were dated to the last quarter of the 6th c BC Ateşlier proposed a reconstruction based on the hypothesis that this building which was built in the reign of Artabazos I (477 ndash 468 BC) and reused the blocks of another building constructed in the last quarter of the 6th c BC was a palace or an andron that stayed in use for a long time until the reign of Pharnabazos Based on the presence of a single Persian element (a horn-shaped fascia) on the window lintel while all the rest were Ionian elements S Ateşlier suggested that an Ionian architect was employed for the construction by Artabazos (Ateşlier 2001 156 ndash 157 159 ndash 160 fig 21) G Bakır the director of the excavations considers the proposal of an andron more plausible (Bakır 1995 276 Bakır-Akbaşoğlu 1997 236 Bakır 2001 171) On the other hand D Ogan proposed a new point to the reconstruction by Ateşlier based on a new lintel fragment uncovered in 2005 (Ogan 2007 49 ndash 50 figs 11 37)
9 Akurgal 1956a 50 ndash 51 Akurgal 1957a 350 10 For more information on the Attic black-figure pottery comprising mostly cups and skyphoi s Goumlrkay 1999 4 ndash 7 11 Kaptan 2002 I 9 ndash 10 n 46 In the course of writing the article it has not been possible to access the other materials uncovered
together with the seal impressions 12 Balkan 1959 125 figs 1 ndash 3 pl 33 cndashd Kaptan 2000 pl 35 no 1 Kaptan 2001 58 Schmitt 2002 194 ndash 197 13 Akurgal 1956a pl 12 Akurgal 1961 fig 123 Balkan 1959 128 A Lemaire Les Inscriptions Arameacuteennes de Daskyleion in
T Bakır et al (eds) Achaemenid Anatolia Proceedings of the First International Symposium on Anatolia in the Achaemenid Pe-riod Bandırma 15 ndash 18 August 1997 (Leiden 2001) 32 ndash 34 W Roumllling Aramaic Inscription in Kaptan 2002 198 ndash 210
14 Balkan 1959 123 ndash 128 figs 1 ndash 3 pls 33 ndash 34 15 Balkan 1959 127 16 Kaptan 2001 58 ndash 60 17 Schmitt 2002 195 18 Kaptan-Bayburtluoğlu 1990 15 ndash 27 D Kaptan The Great Kingrsquos Audience in F Blakolmer et al (eds) Fremde Zeiten Fest-
schrift Juumlrgen Borchhardt I (Vienna 1996) 259 ndash 271 figs 1 4 ndash 7 Kaptan 2000 213 ndash 223 Kaptan 2001 57 ndash 64 figs 1 ndash 2 Kaptan 2002 Kaptan 2007 figs 2 ndash 7
19 Kaptan 2002 Kaptan 2007 280
58 Huumllya Bulut
Neo-Babylonian style (group 1) Court style (group 2) Achaemenid Persian koine styles (groups 3 ndash 15) Persianising styles (groups 16 ndash 29) Greek styles (30 ndash 36) Considering the bullae together with the pottery they were found with Kaptan dated the seals according to their stylistic features to the period between the reign of Xerxes (486 ndash 465 BC) and the first quarter of the 4th century BC20 Apart from the single seal in the Neo-Babylonian style21 the earliest examples in the Daskyleion bulla collection are those containing the name of Xerxes in the Groups 2 3 and 422 According to D Kaptan the latest bullae are those in groups 35 and 3623
After D Kaptan G Coşkun in his doctoral study on the activities of Daskyleion in the Middle Achaeme-nid period suggests a new date based on the Agesilaosrsquos destruction level of 395 BC which was unearthed in 2004 The destruction was attested over a wide area to the south of the raquolarge house of megaron layoutlaquo but did not extend inside the building itself where the sounding by E Akurgal was done G Coşkun how-ever accepting that the archive room containing the seal impressions burnt in the fire by Agesilaos of 395 BC argued that the seal impressions must be placed in between 477 and 395 BC24
Evidence from the black-glazed and partially-glazed pottery uncovered together with the bullae
In the excavation reports E Akurgal mentions Greek pottery dated to the beginning of the 4th century BC and uncovered together with the bullae25 D Kaptan dated these Attic black-glazed pottery fragments including bolsal and fish-plate fragments to the turn of the 5th and the first half of the 4th century BC26 18 pieces of the pottery found together with the bullae could be accessed ndash 6 of them (Cat 1 2 8 15 16 18) are at the Bandırma Museum and 12 (Cat 3 ndash 7 9 ndash 14 17) are at Ankara University27 9 have a label reading raquoErgili C together with the bullaelaquo while the labels of the other 9 read raquoErgili C level of the bullaelaquo Both phrases must indicate a single context excavated carefully
It is worth noting that Daskyleion as a Persian satrapal centre imported notable amounts of figured28 and black-glazed pottery29 produced in Attica in the 5th century BC By the 4th century BC the imported wares decreased while non-Attic local production pottery increased considerably According to G Coşkun this decrease in imported pottery was linked with the decline in the economic power and shrinking relations of the satrapy and its inclination to non-Attic production30 In the 4th century BC with the local workshops gaining superiority over the market the imported Attic pottery lost its market share gradually31 Now the
20 Kaptan 2002 I 27 Furthermore Kaptan takes her suggestion a step further and proposes 479478 BC narrowing the possible beginning date by relating the earliest bullae containing the name of Xerxes to the period when Artabazos was appointed the satrap following the defeat at Plataia in 479478 BC
21 Kaptan 2002 I 106 ndash 107 Kaptan 2002 II 3 pls 3 ndash 4 22 For bulla DS 2 in group 2 (the Royal Sphinx Group) s Kaptan 2002 II pls 5 ndash 8 For the bullae DS 3 DS 11 in group 3 (Achaeme-
nid Persian koine styles) s Kaptan 2002 II pls 9 ndash 46 75 ndash 76 For the bulla DS 4 in group 4 (the Audience Group) s Kaptan 2002 II pls 47 ndash 59
23 For the bullae DS 169 ndash 172 in group 35 (the Nike Group) s Kaptan 2002 II pls 441 ndash 447 For the bullae DS 173 ndash 177 in group 36 (the Apollo Group) s Kaptan 2002 II pls 448 ndash 457
24 G Coşkun Daskyleionrsquoda Orta Akhaemenid Doumlnem (unpubl Diss Izmir 2005) 434 25 Akurgal 1956b 335 26 Kaptan 2002 9 ndash 10 raquoThese finds which consist of Attic black-glazed pottery sherds some of which are bolsal and fish plate frag-
ments dated to the turn of the fifth and first half of the fourth centuries BC and a few bronze and silver coins which are heavily corroded due to exposure to the conflagration were labelled rsaquotrench C together with the bullaelsaquolaquo
27 I would like to thank Prof Dr Coşkun Oumlzguumlnel and Assoc Prof Dr Kutalmış Goumlrkay for their help during the work at the Ankara University
28 Tuna-Noumlrling 1999 Goumlrkay 1999 29 The Attic black-glazed pottery is greater in number than the figured and rsaquointentional redlsaquo group Attic pottery The Attic black-glazed
pottery first appearing in the late 6th c BC exhibits a rapid increase in the early 5th c BC (period of satrap Megabazos) For more information s Coşkun 2004 89 ndash 134 pls 13 ndash 20
30 Coşkun 2006 84 ndash 114 figs 1 ndash 5 31 The emigration of the potters from Athens during and soon after the Peloponnesian Wars in the late 5th c BC negatively affected
the distribution of Attic pottery (Cook 1965 143 B B Macdonald The Emigration of Potters from Athens in the Late Fifth Cen-tury BC and Its Effect on the Attic Pottery Industry AJA 85 1981 159 ndash 168) Evidence of local productions appearing as a result
59the DeStruction Date oF the Bulla archive at DaSkyleion
market which had once been under Athenian hegemony was full of inexpensive products easily accessible due to the increasing number of local workshops and almost as good in quality as the Attic products The reasons for the dominance of the locally manufactured Attic-imitation pottery in comparison to their Attic counterparts at Daskyleion in the 4th century BC must have been the easy access and the lower prices which were due to the availability of various alternatives in the market rather than due to the decline in the economic power of the satrapy This was also the case in many other sites In the Troad region for instance recent excavation results from Ilion indicate the presence of Atticizing pottery with forms very similar to those found in the Athenian Agora in the 4th century BC32
Attic-type skyphos (Type A fig 2 1)
Attic-type skyphoi emerged in Athens under the influence of Corinthian-type skyphoi of the mid-6th century BC and attained their canonical forms in the early years of the 5th century BC33 The standard form of Attic-type skyphoi has an S-shaped body and handles rising immediately below the rim The body tapers down towards the foot which has the form of a ring foot with a torus The handles were bell-shaped at the beginning but in imitation of the Corinthian-type they also became horseshoe-shaped Towards the end of the 5th century BC they became triangular Attic-type skyphoi first appeared at Daskyleion from 500 BC onwards late examples dated to the 4th century BC are also found34 Furthermore it is possible to find partially glazed versions of skyphoi at the satrapal centre35
The rim and body fragment belonging to a skyphos (Cat 1) has an out-turned rim and a body profile making a considerable curve starting from the bottom of the handle and tapering down toward the bottom Handles are attached just below the rim and rise their roots approaching each other On both surfaces wheel marks are visible and not well finished The clay and glaze properties of this skyphos point to non-Attic production Although the poor preservation of the form prevents dating precisely its shape suggests a date in the third quarter of the 4th century BC36
Bolsal (figs 2 2 ndash 3)
The shape appeared in large numbers at Daskyleion during the 5th and 4th centuries BC37 and partially glazed examples are also seen in the 4th century BC38 There are two examples of bolsal uncovered together with the bullae one piece (Cat 2 ) gives full profile while the other is a rim fragment (Cat 3)
of this emigration are found in Thurii Taras in Lucania Italy Falerii in Etruria Italy in Syracusa and Lipari in Sicily in Olympia Corinth and Olynthos in mainland Greece and in Old-Smyrna in western Anatolia A decree from Ephesos dated to the late 4th c BC and which refers to an award of citizenship to two Athenian brothers Kittos and Backhios on the condition that they produced black pottery for the city and hydriae for the goddess (J Keil Ephesische Buumlrgerrechts- und Proxeniedekrete aus dem vierten und dritten Jahrhundert v Chr OumlJh 16 1913 232 239 E Preuner Archaumlologisch-Epigraphisches JdI 35 1920 69 ndash 72 J D Beazley Panathenaica AJA 47 1943 456 ndash 457 and recently B Kratzmuumlller ndash E Trinkl Von Athleten und Toumlpfern ndash ephesischen Buumlrgern auf der Spur in B Brandt ndash V Gassner ndash S Ladstaumltter (eds) Synergia Festschrift Friedrich Krinzinger I [Vienna 2005] 157 ndash 167) indicates the presence of Athenians working in local workshops in western Anatolia (Cook 1965 143)
32 A M Berlin Ilion Before Alexander A Fourth Century BC Ritual Deposit StTroica 12 2002 138 pl 4 nos 11 ndash 14 pl 5 nos 19 ndash 22 pl 6 nos 23 ndash 31 pl 8 no 39 pl 10 nos 47 ndash 50 pl 11 nos 52 ndash 59 pls 13 ndash 14 nos 70 ndash 81 pl 15 nos 89 ndash 92 For a preliminary report of a comprehensive study on Atticizing pottery in the 4th c BC s A M Berlin ndash K Lynch Going Greek At-ticizing Pottery in the Achaemenid World StTroica 12 2002 167 ndash 178
33 For more information on the shape and its development s Sparkes ndash Talcott 1970 84 ndash 85 34 For the examples from the 5th c BC s Coşkun 2004 fig 1 nos 9 ndash 10 fig 2 nos11 ndash 15 for the examples from the 4th c
BC s Coşkun 2006 fig 1 no 1 (400 ndash 375 BC) no 2 (ca 330 BC) no 3 (ca 320 BC) 35 Tunuz 1993 fig 22 nos 1 ndash 2 fig 23 nos 3 ndash 5 36 It is not clear whether these so-called non-Attic or Atticizing pottery was produced around Daskyleion in northwest Anatolia or
somewhere else further south 37 Coşkun 2004 95 fig 5 nos 44 ndash 47 Coşkun 2006 90 fig 2 nos 20 ndash 27 38 Tunuz 1993 fig 24 nos 1 ndash 3 fig 27 nos 4 ndash 6 fig 28 nos 7 ndash 8
60 Huumllya Bulut
This vessel form with a shallow bowl-shaped body two horizontal handles and an elaborate low ring foot is attested at the Athenian Agora from the third quarter of the 5th century BC39 Bolsals gained in popularity from the third quarter of the 5th century BC and their popularity reached its zenith in the late 5th century BC Although the popularity of the shape declined in the 4th century BC with the appearance of the kantharos a new drinking vessel its production continued until the end of the century even into the early years of the 3rd century40
The bolsal fragment displayed in Cat 2 is entirely black-glazed except for the concave profiled reserved band in the lower part of the body Its rim is slightly out-turned It has a reserved groove on the lower part of wall The inner face of the flaring foot is black-glazed and the underside is reserved with a glazed circle The roots of the handles which join the rim horizontally are closer to each other The early 4th century examples from the Athenian Agora41 and the specimens from Daskyleion are very similar42 The rim body reserved groove beneath the body and the concave profile right below it match the example from Daskyleion On the other hand the handles of the example from the Athenian Agora get thinner as they extend while the handles of the bolsal (Cat 2) are short and wide Cat 2 can be dated to the early 4th century BC judging from its form
Fish plate (fig 2 4)
Only few examples of body and foot fragments from Daskyleion belong to fish plates43 and one rim and body fragment from the assemblage were uncovered within the bullae context (Cat 4) The fish plate has a reserved band on the transition from the lip to the body both on the interior
These plates named after the red figured fish motifs which decorated them have a deep lip hanging down a body descending with a slope down toward the centre a depression in the centre and a wide ring foot44 The earliest fish plates are dated to the end of the 5th century BC and the black-glazed examples which appeared just before 400 BC continued well into the Hellenistic period Changes are observed on the fish plates in the course of the 4th century BC The 4th century BC examples from the Athenian Agora have a sharp angle at the junction of the rim and the body but in the 3rd century BC this angle softened45 The vertical rim became gradually sloped and the curve reached about 45deg in the late 3rd and 2nd century BC46 The rim fragment (Cat 4) has a clay in reddish yellow and somewhat dark grey due to firing (5 YR 66 ndash 5 YR 41) and black glaze (5 YR 251) Its rim is neither vertical as with the early examples of the 4th cen- tury BC nor sloped as much as the Hellenistic examples
Partially glazed bowls with projecting rims47 (fig 3 5 ndash 10 fig 4 11 ndash 18)
The majority of the pottery uncovered together with the bullae belongs to bowls with projecting rims This type of bowl has a delicate projecting rim and a wide and shallow body resting on a low ring foot Their en-tirely glazed forerunners appear in the last quarter of the 5th century BC according to the examples from the
39 For more information about the shape and its development s Sparkes ndash Talcott 1970 107 ndash 108 40 Sparkes ndash Talcott 1970 108 Rotroff 1997 97 41 Sparkes ndash Talcott 1970 fig 6 no 557 42 Coşkun 2006 fig 2 no 20 43 Coşkun 2004 100 fig 7 no 76 Coşkun 2006 94 fig 3 nos 38 ndash 40 44 For more information s Sparkes ndash Talcott 1970 147 ndash 148 Rotroff 1997 146 ndash 148 45 Rotroff 1997 148 46 Rotroff 1997 148 47 The term of raquoout-turnedlaquo (Cook 1965 148 Sparkes ndash Talcott 1970 147 Rotroff 1997 156 ndash 160) raquoout-rolledlaquo (Waageacute 1948 9)
and raquoprojectinglaquo (Rotroff ndash Oliver 2003 24) are used in describing the shape of the rim S Rotroff and A Oliverrsquos terminology is preferred in this article
61the DeStruction Date oF the Bulla archive at DaSkyleion
Athenian Agora48 They gained popularity in the 4th century BC and continued into the Hellenistic period49 Besides Attic examples the non-Attic products of the bowls with projecting rim are found in many sites from Greek mainland islands Anatolia and to Levant by starting from the 4th to through out the 3rd century BC50 Most probably the Daskyleion examples51 had been produced locally unfortunately the comparisons with the Attic material and distant parallel are not useful for dating
It is indeed not surprising as they formed the dominant group of the Daskyleionrsquos ceramic repertory from the second quarter of the 4th century BC Partially glazed pottery a less expensive alternative to the entirely glazed pottery became a standard of local production in the Hellenistic period52 These bowls were dipped into the glaze by holding them from their foot and their interiors are usually glazed As they were left to rest standing before firing on most examples there are traces showing that the glaze flowed from the middle of the body down towards the foot53
The bowls with projecting rim found together with bullae have a rim diameter of about 15 ndash 16 cm and a foot diameter varying from 55 ndash 8 cm The bowl Cat 5 has a full profile and a height of 54 cm The clay is hard and non-porous sometimes may be fairly porous refined and usually does not contain any mica One example has very little amount of lime temper (Cat 18 body fragment) The colour range varies from red and its shades (10 R 58 25 YR 68 25 YR 63 5 YR 56) to reddish brown shades (5 YR 63 ndash 64 5 YR 44 10 YR 63) One example (Cat 5 5 YR 41) has the clay core in grey shades due to firing The unglazed lower part of the bodies are usually yellowish red (5 YR 56) and light reddish brown (5 YR 64) The glaze on the exterior surface is usually black (5 YR 251 25 YR 251) but can sometimes be in the shades of brown (75 YR 32 5 YR 32) due to firing The glaze on the interior is in the shades of red (25 YR 48) black (25 YR 251 5 YR 251 10 YR 21) and brown (75 YR 32 5 YR 32 ndash 33)
Cat 6 ndash 7 9 13 ndash 14 have a projecting rim slightly downward with a round turn while Cat 5 and 10 ter-minate more sharply Bowls Cat 11 and 12 have a more concave sloped junction of rim and the upper body Bowl Cat 8 has a junction from the mouth to the body with a considerable thinning of the profile Bowl Cat 5 has a rounded transition to the resting surface on the exterior of the foot Cat 16 has a foot thinner than those of Cat 5 and 17 and the inner surface of the foot is slightly concave The bowl Cat 5 which gives a full profile resembles the partially glazed bowl with projecting rim from the Samian Heraion54 Its rim body and foot profiles suggest a date between 375 and 350 BC The fragments of Cat 6 ndash 17 do suggest a date in the second and third quarters of the 4th century BC based on analogies with similar profiles despite the fact that they do not give full profiles
Evaluation
The fact that numerous bullae providing evidence for the recording of bureaucratic and economic activities within the satrapy were uncovered together in the same place reveals the presence of a satrapal archive at
48 Sparkes ndash Talcott 1970 128 49 Rotroff 1997 156 50 The bowls with projecting rim appeared at Eretria (Metzger 1978 229) in the early 4th c BC and at Thasos (Blondeacute 1985 294 fig
8 nos 61 ndash 66) in the 1st quarter of the 4th c BC The non-Attic bowl with out-turned rim uncovered in the Well H at Kofinagrave Ridge Khios is dated to the last quarter of the 4th c BC( J K Anderson Excavation on the Kofinagrave Ridge Chios BSA 49 1954 123 ndash 181 fig 15 no 145) Bowls with projecting rim occurred in Antiokheia (Waageacute 1948 9 pl 1 nos H9 ndash 10) in the late 4th c BC and 3rd c BC at Dura-Europos (D H Cox The Greek and Roman Pottery The Excavation at Dura-Europos Final Report 4 [London 1949] 3 ndash 4 figs 10 ndash 11) At Samaria these series begins with bowls with rolled rims in the early 4th c and survived until the 3rd c BC (J W Crowfoot ndash G M Crowfoot ndash K M Kenyon The Objects from Samaria Reports of the Work of the Joint Expedition in 1931 ndash 1933 and of the British Expedition in 1935 Samaria-Sebaste 3 [London 1957] 245 ndash 246 fig 48) The partially-glazed bowls with projecting rim uncovered in Sardis and dated to the 4th c BC due to their similarity in form with the black-glazed one-handler of the Classical period and due to the quality of both their clay and glaze (Rotroff ndash Oliver 2003 25 pl 10 nos 51 ndash 53)
51 For further information about Daskyleion examples s Tunuz 1993 11 ndash 21 52 Rotroff ndash Oliver 2003 24 53 Further information for dipping technique s T Schreiber Dipping as a Glazing Technique in Antiquity in Greek Vases in the
J Paul Getty Museum Occasional Papers on Antiquities 2 (Malibu CA 1986) 143 ndash 148 54 Technau 1929 fig 33 no1
62 Huumllya Bulut
Daskyleion55 For the time being any archaeological evidence is recorded by the excavators that be firmly linked to a fire or a destruction taking place in 375 BC which would have damaged the seal impressions and coins in the satrapal centre On the other hand D Kaptan considers the possibility that records were kept here at the satrapal centre until its invasion by Alexander the Great in which case there could have been another later archive on the mound56 The available excavation on the site however does not reveal any archive belonging to the later times G Coşkun had proposed the date of the destruction of the archive as 395 BC which is the date for the destruction of satrapal centre by Agesilaos But it is known that three more satraps57 came to power from this date until the invasion by Parmenion58 The reigns of the first two satraps namely Ariobarzanes and Artabazos II stand out particularly because of the revolts Diodoros men-tions that the people living in the western part of the Persian Empire revolted against the Persians and that some Achaemenid officials in office in Anatolia joined them59 In addition to economic activities we must also take into consideration the need for archiving the correspondence with the Great King other governors and local leaders in the region which must have been intensive during that disturbance in between 395 and 334 BC
It is obvious that there must have been correspondences in the following years after the destruction by Agesilaos in 395 BC Furthermore the lack of available archaeological evidence that does not indicate a fire causing damage at the site in 375 BC and the latest finds from the same level that go down to the third quarter of the 4th century BC suggest that the archive may have been destroyed down at the end of the sat-rapy Most likely it can be associated with 334 BC when Parmenion invaded the city The above analysis pointed out that the skyphos fragment is the piece with the latest date indicating a date in the third quarter of 4th century BC However it must be kept in mind that the coins and any remaining pottery uncovered together with the bullae but which could not be accessed for this study may lead in the future to new in-terpretations for the closing date of the archive at Daskyleion
55 Akurgal 1956a 50 Balkan 1959 126 Bakır-Akbaşoğlu 1997 236 Kaptan 2002 I 21 ndash 23 56 Kaptan 2002 I 27 57 Ariobarzanes (388 ndash 3632 BC) Diod 15 90 3 17 17 6 Xen hell 1 4 5 ndash 7 5 1 28 Xen Kyr 8 8 4 Dem or 23 141 Arta-
bazos II (363362 ndash 352 BC) Arr an 3 21 4 Diod 16 52 4 Plut Alexandros 21 Xen hell 5 1 28 Xen Ag 3 3 Arsites vice satrap () (352 ndash 334 BC) Arr an 1 12 8 ndash 9 116 3 2 14 5 Diod 16 75 1 Paus 1 29
58 Alexander the Great set off on his expedition onto Hellespont in the spring of 334 BC (Arr an 1 11 3) Crossing the Dardanelles he set foot on Asia Minor presented his offering to the deities at Troia and continued his march (Arr an 1 11 7 ndash 8) He defeated the joint Persian army of Arsites the last officer (vice satrap) of Daskyleion and Spithridates the satrap of Lydia-Ionia at Grani-kos (modern Biga) 90 km west of Daskyleion (W Judeich Die Schlacht am Granikos Klio 8 1908 372 ndash 397 K Lehmann Die Schlacht am Granikos Klio 11 1911 230 ndash 244 N Th Nikolitsis The Battle of the Granicus [Stokholm 1974] N G L Hammond The Battle of the Granicus River JHS 100 1980 73 ndash 88) Following the victory at Granikos Parmenion the commander of Alex-ander captured Daskyleion We learn from Arrianos ndash supported until recently by the excavations at Daskyleion ndash that Parmenion captured an raquoalready abandoned citylaquo raquoHe also sent Parmenion to take over Daskylion and this he duly did the guards having evacuated the placelaquo (Arr an 1 17 2) However a destruction level of this period has been recently uncovered and this suggests that we have to approach the account by Arrianos with some doubt now (Bakır 1995 278) The evidence reveals that the satrapal centre was not deserted by the habitants before Macedonians attacked to the city
59 Diod 15 90 1 For more information on this so-called Great Satrapsrsquo Revolt s P Meloni La Grande Rivolta dei Satrapi contro Artaserse II Rivista Storica Italiana 63 1951 2 ndash 27 M Weiskopf The So-Called rsaquoGreat Satrapsrsquo Revoltlsaquo 366 ndash 360 Concerning Local Instability in the Achaemenid Far West Historia Einzelschriften 63 (Stuttgart 1989)
63the DeStruction Date oF the Bulla archive at DaSkyleion
Catalogue
Attic-type (Type A) skyphos
Cat 1 fig 2 1Rim and body fragmentFind spot Ergili C level of the bullaeBandırma Museum inv 99Diam of rim 104 cm PH 73 cmClay Fairly hard non-porous slightly shiny (contains mica-like inclusion) 5 YR 68 reddish yellowGlaze Exterior slightly metallic 5 YR 251 black interior 75 YR 32 dark brown around rim 5 YR 251 blackPublication Bulut 2007 fig 21b 6
Cf Sparkes ndash Talcott 1970 fig 4 no 352 Pemberton 1989 fig 7 pl 12 no 80 C K Williams II ndash J E Fisher Corinth 1975 Forum Southwest Hesperia 45 1976 120 no 37 pl 21 Edwards 1975 pl 13 no 320 C Abadie ndash Th Spyro-poulos Fouilles agrave Helleacuteniko (Elia de Thyreacuteatide) BCH 109 1985 385 ndash 466 fig 86 inv147 J L Caskey Objects from a Well at Isthmia Hesperia 29 1960 168 ndash 176 pl 54 no 2 Sabattini 2000 fig 2 2 5 (Fat Boy Group) Blondeacute 1985 fig 17 no 138
Bolsal
Cat 2 fig 2 2Rim body and base fragment Find spot Ergili C level of the bullaeBandırma Museum inv 98Diam of rim 132 cm H 68 cm Diam of foot 8 cmClay Hard non-porous slightly shiny 2 YR 41 dark grey partly 25 YR 68 light red because of the firingGlaze Exterior lustrous 5 YR 251 black in the junction of the wall and foot 5 YR 32 dark reddish brown interior mat soot-black
Cf Sparkes ndash Talcott 1970 fig 6 no 557 Coşkun 2006 fig 2 no 20
Cat 3 fig 2 3Rim and upper body fragment Find spot Ergili C together with the bullaeDiam of rim 122 cm PH 33 cmClay Hard non-porous slightly shiny 25 YR 68 light redGlaze 25 YR 251 blackSimilar Cat 2
Fish Plate
Cat 4 fig 2 4Rim and body fragment Find spot Ergili C together with the bullaeDiam of rim 21 cm PH 18 cmClay Fairly hard 5 YR 66 reddish yellow ndash 5 YR 41 dark grayGlaze 5 YR 251 blackPublication Bulut 2007 fig 21b7 ndash 7a
Partially-glazed bowls with projecting rim
Cat 5 fig 3 5Rim body and base fragmentFind spot Ergili C level of the bullaeDiam of rim 152 cm H 54 cm Diam of foot 8 cmClay Hard 25 YR 64 light reddish brown ndash 5 YR 41 dark grayGlaze Exterior 5 YR 251 black interior metallic 25 YR 251 blackPublication Bulut 2007 fig 21c9 ndash 9aCf Py ndash Sabattini 2000 fig 3 no 1904 (375) Technau 1929 fig 33 no1 Rotroff ndash Oliver 2003 pl 10 no53
Cat 6 fig 3 6Rim and body fragment
Find spot Ergili 55 C1 100 ndash together with the bullaeDiam of rim 148 cm H 47 cmClay Hard 25 YR 68 light redGlaze Exterior 5 YR 251 black interior slightly metallic 5 YR 251 blackPublication Bulut 2007 fig 21b8 ndash 8a
Cat 7 fig 3 7Rim and body fragment Find spot Ergili C level of the bullaeDiam of rim 146 cm PH 42 cmClay Hard non-porous 5 YR 64 light reddish brownGlaze 5 YR 251 black
64 Huumllya Bulut
Cat 8 fig 3 8Rim and body fragment Find spot Ergili C level of the bullaeBandırma Museum inv 102Diam of rim 166 cm PH 5 cmClay Hard non-porous 5 YR 56 yellowish red partly 10 YR 63 pale brown because of the firingGlaze 75 YR 32 dark brown
Cat 9 fig 3 9Rim and body fragment Find spot Ergili 1955 C1 together with the bullaeDiam of rim 144 cm PH 44 cmClay Fairly hard 25 YR 68 light redGlaze Exterior 5 YR 251 black interior 25 YR 48 red partly blackCf Metzger 1978 fig 3 no 12
Cat 10 fig 3 10Rim and upper body fragment Find spot Ergili C level of the bullaeBandırma Museum inv 101Diam of rim 16 cm PH 47 cmClay Hard non-porous 25 YR 63 weak red 5 YR 63 64 light reddish brownGlaze 5 YR 32 dark reddish brownReserved surface 5 YR 64 light reddish brown
Cat 11 fig 4 11Rim and upper body fragment Find spot Ergili 1955 C together with the bullaeEst diam of rim 16 cm PH 29 cmClay Hard 5 YR 44 reddish brownGlaze 10 YR 21 black
Cat 12 fig 4 12Rim and upper body fragmentFind spot Ergili 1955 C1 together with the bullaeDiam of rim 162 cm PH 25 cmClay Hard non-porous 25 YR 66 light redGlaze mat 5 YR 251 black
Cat 13 fig 4 13Rim and upper body fragment Find spot Ergili 1955 C1 together with the bullaeDiam of rim 164 cm PH 31 cmClay Fairly hard 25 YR 68 light redGlaze mat 5 YR 251 black
Cat 14 fig 4 14Rim and upper body fragment Find spot Ergili 1955 C1 together with the bullaeDiam of rim 148 cm PH 28 cmClay Hard 5 YR 68 reddish yellow partly 25 YR 68 light red
Glaze mat 5 YR 251 blackCf Py ndash Sabattini 2000 fig 3 no1904
Cat 15 fig 4 15Rim and body fragment Find spot Ergili C level of the bullaeDiam of rim 162 cm PH 29 cmClay Fairly hard 25 YR 68 light redGlaze 25 YR 251 black
Cat 16 fig 4 16Lower body and base fragment Find spot Ergili C level of the bullaeBandırma Museum inv 108Diam of foot 76 cm PH 33 cmClay Fairly hard and porous 5 YR 56 yellowish redGlaze Exterior 5 YR 251 black interior partly 75 YR 32 dark brownReserved surface 5 YR 56 yellowish redPublication Bulut 2007 fig 21c10
Cat 17 fig 4 17Lower body and base fragment Find spot Ergili 1955 C together with the bullaeDiam of foot 72 cm PH 19 cmClay Hard 10 R 58 redGlaze mat 5 YR 251 black
Cat 18 fig 4 18Body fragment Find spot Ergili C level of the bullaeBandırma Museum inv 114PH 59 cm PW 48 cm Clay Fairly hard little amount lime temper 5 YR 56 yel-lowish red Glaze Exterior 25 YR 251 reddish black core partly 5 YR 33 dark reddish brown interior 25 YR 48 dark redReserved surface 5 YR 56 yellowish red
65the DeStruction Date oF the Bulla archive at DaSkyleion
2 Cat 1 ndash 4
3 Cat 5 ndash 10
66 Huumllya Bulut
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References of figures All drawings by the author
M i c h a e l D o n d e r e r
Zur Datierung des Augustus-Mausoleums
Seit dem bekannten Aufsatz von Konrad Kraft1 wird von der Forschung mehrheitlich akzeptiert2 dass Oc-tavian im Jahre 32 v Chr propagandistisch auf eine Entscheidung seines Gegenspielers reagiert hat Anlass fuumlr die Errichtung seines Grabmals in Rom (Abb 1) soll demnach das Faktum gewesen sein dass Marc An-ton in seinem Testament angeordnet hatte in Alexandria begraben zu werden Seine letztwillige Verfuumlgung war bei den Vestalinnen hinterlegt worden aber auf dunklen Wegen an Octavian gelangt und von diesem zumindest partiell veroumlffentlich worden3 Zudem scheint fuumlr die Konzeption oder gar den Baubeginn vor der Seeschlacht von Actium eine Nachricht des Sueton zu sprechen4 Allerdings wurde der These und damit dem fruumlhen zeitlichen Ansatz Krafts gelegentlich widersprochen selten mit meist aber ohne Begruumlndung5
Fuumlr Hinweise sei Ch Boumlrker (Berlin) B Kremer (Erlangen) und J Raeder (Kiel) sehr herzlich gedankt ndash Zitate und Abkuumlrzungen folgen den Richtlinien des Oumlsterreichischen Archaumlologischen Instituts lthttpwwoeaiatpublikautorenhtmlgt bibliographische Angaben zu den zusaumltzlich verwendeten Kurzzitaten finden sich am Ende des Beitrags
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70 Michael DonDerer
Passt die Erbauung aber uumlberhaupt in die all-gemeine historische Situ-ation die sich Octavian vor Actium bot6 Im Jahr 33 v Chr als Octavian den zweiten Consulat be-kleidete hatte Marcus An-tonius den seit Laumlngerem geplanten Partherfeldzug abgeblasen und begonnen seine Truppen fuumlr eine In-vasion Italiens zuerst in Ephesos dann in Athen zu sammeln7 Umstritten ist ob Octavian als Tri-umvir im folgenden Jahr uumlberhaupt noch amtierte oder zumindest uumlber ein imperium verfuumlgte wenn-gleich nur als Privatmann der Adoptivsohn Caesars
befand sich demzufolge in einer schwachen Rechts- und Machtposition8 Diese zeigte sich nicht zuletzt da-rin dass die beiden amtierenden Consuln samt mehr als 300 Senatoren ndash etwa einem Drittel der damaligen Koumlrperschaft ndash Rom in Richtung Ephesos verlieszligen In dieser Phase durch den Bau des Grabmals einen raquomonarchischen Anspruchlaquo manifestieren zu wollen9 erscheint absurd
Hinzu trat die Scheidung Marc Antons von Octavia der Schwester seines vormaligen Kollegen im Tri-umvirat10 die einer Kriegserklaumlrung gleichkam Mitte 32 v Chr brachten die beiden Consulare L Munatius Plancus und M Titius die sich von Antonius abgesetzt hatten die Nachricht mit nach Rom dass dessen Testament bei den Vestalinnen hinterlegt sei11 Aufgrund dieser Information konnte Octavian die letztwillige Verfuumlgung seines Gegners in die Hand bekommen und propagandistisch ausschlachten Musste dies jedoch mit einem derartig monumentalen und daher kostspieligen Bau geschehen12
Das Mausoleum ist als Familiengrabstaumltte kaum auf oumlffentlichem Grund errichtet13 obwohl das Mars-feld damals groumlszligtenteils unbebaut war14 und sich in seinem suumldlichen Teil mehrere Staatsgraumlber fuumlr Ein-
Funerary Monuments from Augustus to Marcus Aurelius (Cambridge MA 2000) 13 M Brinke ndash P Kraumlnzle Rom Ein archaumlolo-gischer Fuumlhrer (Stuttgart 2002) 155 Kolb (Anm 2) 339 f W V Harris The Finale of Roman Topography JRA 16 2003 544 D Favro Making Rome a World City in The Cambridge Companion to the Age of Augustus (Cambridge 2005) 245 Rehak 2006 32 I Koumlnig Caput Mundi Rom Weltstadt der Antike (Darmstadt 2009) 118 ndash Vgl auch Anm 28
6 Vgl dazu allgemein Kienast 1969 444 ndash 446 Bleicken 1998 269 ndash 275 Kienast 1999 59 ndash 70 Schlange-Schoumlningen (Anm 2) 73 ndash 77
7 Fadinger 1969 189 ndash 191 8 Fadinger 1969 104 ndash 130 H W Benario Octavianrsquos Status in 32 BC Chiron 5 1975 301 ndash 309 Kienast 1999 63 f (mit Quellen
und Lit) 78 9 So von Hesberg 1996 236 10 Kienast 1969 444 Fadinger 1969 223 ndash 233 Bleicken 1998 272 f Kienast 1999 65 mit Quellen 11 s o Anm 3 12 So schon Richard 1970 378 13 So jedoch Attilia (Anm 5) 29 Wesch-Klein 1993 109 f ndash Richtig dagegen Waurick 1973 115 ndash 117 1592 wurde naumlmlich in der
Via del Seminario ndash nahe dem Pantheon ndash eine Inschrift gefunden die hier privaten Grundbesitz in der Zeit des Augustus nennt Id quod intra cippos ad Camp(um) versus soli est Caesar August(us) redemptum a privato publicavit (CIL VI 874 Ch Huel-sen Trajanische und Hadrianische Bauten im Marsfelde in Rom OumlJh 15 1912 135 B Goumltze Ein roumlmisches Rundgrab in Falerii [Stuttgart 1939] 36 Waurick 1973 116 Anm 66 [Lit])
14 F Rakob Die Urbanisierung des noumlrdlichen Marsfeldes Neue Forschungen im Areal des Horologium Augusti in LrsquoUrbs Espace urbain et histoire Ier siegravecle av JC ndash IIIe siegravecle ap JC Actes du colloque international Rome 8 ndash 12 mai 1985 (Rom 1987) 687 f
1 Rom Mausoleum des Augustus Rekonstruktion
71zur DatierunG DeS auGuStuS-mauSoleumS
zelpersonen befanden15 Zudem gibt es keinen Hinweis darauf dass die Baukosten von der Oumlffentlichkeit getragen worden waumlren sicher haumltte Augustus dies in seinem Tatenbericht nicht unerwaumlhnt gelassen16 In der damaligen Situation in der es um die Vorherrschaft ja gar um Leben und Tod ging benoumltigte Octavian zumal ihm dafuumlr zunaumlchst offensichtlich keine oumlffentlichen Gelder zur Verfuumlgung standen alle vorhandenen Mittel fuumlr die bevorstehenden kriegerischen Auseinandersetzungen was offenbar eine hohe Besteuerung und daraus resultierende Unruhen in ganz Italien zur Folge hatte17 Bezeichnenderweise gibt es keine Belege uumlber anderweitige Bauvorhaben Octavians die kurz vor Actium begonnen worden waumlren18 nur von aumllteren Projekten19 und Instandsetzungen20 wird berichtet doch wird man kaum fehlgehen die uumlberraschend langen Bauzeiten damit zu erklaumlren dass der Triumvir die Fortfuumlhrung der Bauten in dieser fuumlr ihn so entschei-denden politischen Phase unterbrochen hat
Waumlre es nur um eine propagandistische Antwort auf das Vorhaben Marc Antons gegangen sich in Ale-xandria bestatten zu lassen haumltte ndash wenn denn die Reaktion seitens des Octavian nicht nur verbal sondern auch visuell haumltte deutlich gemacht werden sollen ndash ein bescheidenes Monument vor den Toren Roms ge-nuumlgt Allein die Groumlszlige des Grabbaus die alle bisherigen Dimensionen italischer Vorlaumlufer sprengte spricht eindeutig gegen einen zeitlichen Ansatz vor Actium und laumlsst sich auch durch Konrad Krafts These von der Reaktion auf den testamentarischen Willen des Antonius nicht begruumlnden Denn bei dem Mausoleum han-delt es sich ndash im Gegensatz zu den anderen Staatsgraumlbern auf dem Marsfeld ndash nicht um ein Einzelgrab son-dern um einen Familientumulus der ndash kaum von vorneherein21 sondern wohl erst nachtraumlglich aber noch unter Augustus ndash in eine dynastische Grablege verwandelt worden ist da auch die nicht zur gens Iulia bzw Claudia gehoumlrenden Marcellus Octavia und Agrippa darin bestattet worden sind22 Sowohl die Monumen-talitaumlt als auch die aus dem Bauplan ersichtliche Absicht ein Familiengrab mit dynastischen Anspruumlchen zu errichten erscheinen in einer Zeit politischer Instabilitaumlt und kostspieliger Kriegsruumlstungen unvorstellbar23
Einige Jahre spaumlter hatte sich die politische Lage hingegen vollkommen geaumlndert Infolge des Sieges bei Actium und der Einnahme Alexandrias standen Octavian nach seinem dreifachen Triumph im August des Jahres 29 v Chr ungeheure Geldmittel zur Verfuumlgung24 die im Jahre 28 v Chr immerhin ausreichten um 82 Heiligtuumlmer Roms zu restaurieren25 Zudem wurde seine machtpolitische Stellung dadurch gefestigt dass
15 z B die des Sulla der Iulia () der Tochter Caesars sowie der gefallenen Consuln A Hirtius und C Vibius Pansa ndash Vgl allgemein dazu F Castagnoli Il Campo Marzio nellrsquoantichitagrave MemLinc 8 Serie 1 1948 188 ndash 190 Waurick 1973 109 115 E La Rocca La riva a mezzaluna Culti agoni monumenti funerari presso il Tevere nel Campo Marzio occidentale (Rom 1984) 95 ndash 99 Wesch-Klein 1993 10 ndash 13 15 88 109 f F Coarelli Il Campo Marzio dalle origini alla fine della repubblica (Rom 1997) 591 ndash 602 Rehak 2006 36
16 So zu Recht Waurick 1973 116 17 Kraft 1967 195 K Bringmann in Bringmann ndash Schaumlfer 2002 41 18 Ausnahmen bilden einige Zweckbauten Agrippas aus dieser Zeit die der Freund und spaumltere Schwiegersohn des Augustus wohl aus
seinem Privatvermoumlgen finanziert hat ndash Vgl dazu F W Shipley Chronology of the Building operations in Rome from the Death of Caesar to the Death of Augustus MemAmAc 9 1931 47 f F W Shipley Agripparsquos Building Activities in Rome (St Louis MI 1933) 37 ndash 55 P Grimal Agrippa et le champ de Mars RA 19 19421943 24 ndash 30 J-M Roddaz Marcus Agrippa BEFAR 253 (Rom 1984) 249 ndash 260 E Tortorici Lrsquoattivitagrave edilizia di Agrippa a Roma in Il bimillenario di Agrippa XVII Giornate filologiche genovesi Genova 20 ndash 21 febbrario 1989 (Genua 1990) 19 ndash 55 V Kaumlstner Die roumlmische Baukunst zur Zeit des Augustus in Mo-dus in rebus Gedenkschrift Wolfgang Schindler (Berlin 1995) 82 f Scheithauer 2000 80 f (Lit)
19 Curia Iulia 44 begonnen 29 v Chr eingeweiht LTUR I (Rom 1995) 332 ndash 334 s v (E Tortorici) ndash Tempel des Divus Iulius 42 begonnen 29 v Chr eingeweiht LTUR III (Rom 1996) 116 ndash 119 s v Iulius divus aedes (P Gros) ndash Palatinischer Apollotempel 36 begonnen 28 v Chr eingeweiht LTUR I (Rom 1995) 54 ndash 57 s v Apollo Palatinus (P Gros) ndash Vgl allgemein zum Bauprogramm Octavians in dieser Zeit Shipley (Anm 181931) 47 ndash 49 D E Strong ndash J B Ward Perkins The Temple of Castor in the Forum Romanum BSR 30 1962 4 f Kienast 1999 408 ndash 413 Scheithauer 2000 27 Rehak 2006 31
20 Scheithauer 2000 27 21 Zanker 1987 83 22 Wesch-Klein 1993 110 f S Panciera in von Hesberg ndash Panciera 1994 88 ndash 98 Nr IndashIII Taf 12 e 13 a CIL VI 40356 40357
40358 ndash Spaumlter fanden dort noch Vespasian (zeitweise) und Nerva ihre letzte Ruhe S Panciera in von Hesberg ndash Panciera 1994 142 ndash 147 Nr XIXndashXX CIL VI 40375 40376
23 So schon richtig Kraft 1967 193 ndash 195 der jedoch den Widerspruch zu seiner Interpretation und Chronologie nicht bemerkt ndash Vgl auch Richard 1970 377 380
24 Vgl allein die immensen Ausgaben fuumlr Landzuteilungen sowie die Geldspenden an seine Veteranen und die Bevoumllkerung Roms R Ges div Aug 15 16 ndash s dazu Rehak 2006 32
25 R Ges div Aug 20 ndash Kienast 1999 82 412 f
72 Michael DonDerer
er im Jahre 28 princeps senatus wurde und im folgenden Jahr neben dem imperium proconsulare auf zehn Jahre mit dem Titel rsaquoAugustuslsaquo sowie mit den bekannten Ehrenzeichen ndash Lorbeerbaumlume Ehrenschild und Eichenkranz26 ndash geehrt wurde27 Zwar wird mehrfach in der Forschung darauf hingewiesen28 dass ein Bau-beginn in diese Phase in der Octavian die Restitution der Republik predigte nicht passe doch gibt es einige weitere Fakten die in dieser Hinsicht uumlberraschend wirken29 So hatte der Sieger in Alexandria auch das Sema30 Alexanders des Groszligen besichtigt dessen genaues Aussehen zwar nicht bekannt ist von dem jedoch angenommen wird dass es die Form eines Tumulus gehabt habe31 Auf dieses hellenistische Vorbild koumlnnte wie manche Forscher meinen32 der tumulus Iuliorum zuruumlckzufuumlhren sein33 Zudem sei daran erinnert dass Octavian nach Actium eine Periode der Alexander-Imitatio begann34 das Andenken Alexanders auch in Rom pflegte35 und wohl seit 29 v Chr fuumlr einige Jahre mit dem Bild des Makedonenkoumlnigs siegelte36
Aber auch das Mausoleum selbst vermag Hinweise auf seine Entstehungszeit zu geben37 Es nimmt wo-moumlglich nicht nur Bezug auf das Sema Alexanders des Groszligen sondern erinnert wie mehrfach festgestellt
26 I Lugli Fontes ad topographiam veteris urbis Romae VIII (Rom 1962) 156 ndash 158 Nr 159 ndash 168 A Alfoumlldi Die zwei Lorbeerbaumlume des Augustus Antiquitates 3 14 (Bonn 1973) W K Lacey Octavian in the Senate January 27 BC JRS 64 1974 176 ndash 184
27 K Galinsky Augustan Culture An interpretive Introduction (Princeton NJ 1996) 80 ndash 90 Kienast 1999 83 f 92 ndash 98 mit Quellen und Lit
28 R Syme The Roman Revolution sup2(Oxford 1952) 194 Anm 25 Kraft 1967 194 Reeder 1992 272 Kienast 1999 412 29 Vgl Kienast 1969 432 f mit Lit 30 H Thiersch Die Alexandrinische Koumlnigsnekropole JdI 25 1910 59 ndash 61 P Graindor Alexandrie Recherche de la tombe drsquoAlexan-
dre ChronEg 10 1935 276 ndash 281 M-L Bernhard Topographie drsquoAlexandrie Le tombeau drsquoAlexandre et le mausoleacutee drsquoAuguste RA 47 1956 129 ndash 156 A Adriani Repertorio drsquoarte dellrsquoEgitto greco-romano Serie C IndashII (Palermo 1966) 242 ndash 245 P M Fra-ser Ptolemaic Alexandria (Oxford 1972) I 15 ndash 17 II 33 ndash 42 Arce 1990 65 ndash 67 G Fiaccadori The Tomb of Alexander the Great PP 47 1992 128 ndash 131 Reeder 1992 276 f M J Johnson The Mausoleum of Augustus Etruscan and other influences on its design in Etruscan Italy (Provo Utah 1996) 230 G Grimm Alexandria Die erste Koumlnigsstadt der hellenistischen Welt (Mainz 1998) 67 A Adriani La tomba di Alessandro Realtagrave ipotesi e fantasie (Rom 2000) A Erskine Life after Death Alexandria and the Body of Alexander GaR 49 2002 163 ndash 167 A Chugg The Lost Tomb of Alexander the Great (London 2004) Ortolani 2004 200 f Rehak 2006 50 f
31 Bernhard (Anm 30) 142 Fraser (Anm 30) II 35 Anm 83 Reeder 1992 276 f 32 Thiersch (Anm 30) 88 Coarelli (Anm 5) 275 M Verzar Fruumlhaugusteischer Grabbau in Sestino (Toscana) MEFRA 86 1974
416 Eisner (Anm 5) 322 Coarelli 1983 44 V Kockel Die Grabbauten vor dem Herculaner Tor in Pompeji (Mainz 1983) 35 Anm 293 M Eisner Zur Typologie der Grabbauten im Suburbium Roms RM Ergh 26 (Mainz 1986) 214 Anm 802 F Coarelli ndash Y Theacutebert Architecture funegraveraire et pouvoir Reacuteflexions sur lrsquohelleacutenisme numide MEFRA 100 1988 791 G Cresci Marrone Ecumene Augustea (Rom 1993) 29 f Bertrand-Ecanvil (Anm 5) 512 Favro (Anm 5) 117 Grimm (Anm 30) 160 Kolb (Anm 5) 340 Ortolani 2004 199 Kuumlhnen 2008 111 Koumlnig (Anm 5) 118 ndash Dagegen Kienast 1969 431 Anm 3
33 Zum Begriff rsaquoTumuluslsaquo vgl zuletzt U-W Gans Der Eichelstein in Mainz Monumentum Drusi oder roumlmisches Siegsmal in Miscellanea Archaeologica (Espelkamp 1997) 24 f
34 Kienast 1969 447 ndash 449 O Weippert Alexander-Imitatio und roumlmische Politik in republikanischer Zeit (Diss Universitaumlt Wuumlrz-burg 1970 [1972]) 215 ndash 223 Coarelli 1983 44 f
35 Kienast 1969 452 f G Cresci Marrone Alessandro fra ideologia e propaganda in etagrave augustea GiornItFil 30 1978 245 ndash 259 G Marrone Imitatio Alexandri in etagrave augustea AeR 25 1980 35 ndash 41
36 H U Instinsky Die Siegel des Kaisers Augustus (Baden-Baden 1962) 31 ndash 33 (Lit) Kienast 1969 435 Weippert (Anm 34) 219 ndash 223 G Hafner Das Siegel Alexanders des Groszligen in Festschrift Frank Brommer (Mainz 1977) 140 R Thomas Hellenis-tische Wurzeln roumlmischer Herrscherikonographie Zur Alexanderangleichung des Augustus JdI 110 1995 379 f Kuumlhnen 2008 115 f
37 Ohne chronologische Aussagekraft ist ein Gebaumllkfragment mit aumlgyptischen Motiven das beim Augustus-Mausoleum gefunden wurde jedoch kaum zum Bau selbst sondern eher zu einer Aumldikula-Architektur gehoumlrt haben duumlrfte M de Vos Lrsquoegittomania in pitture e mosaici romano-campani della prima etagrave imperiale (Leiden 1980) 74 Frontispiz Coarelli ndash Theacutebert (Anm 32) 792 Arce 1990 66 Bellen (Anm 2) 35 Abb 11 Reeder 1992 274 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 35 f Anm 225 von Hesberg 1996 234 H Bellen Politik Recht Gesellschaft Studien zur Alten Geschichte Historia Einzelschriften 115 (Stuttgart 1997) 74 Abb 11 M Soumlldner Aumlgyptische Bildmotive im augusteischen Rom in H Felber ndash S Pfisterer-Haas (Hrsg) Aumlgyp-ter Griechen Roumlmer Begegnungen der Kulturen Kanobos 1 (Leipzig 1999) 107 M Soumlldner raquoFruchtbar im Sommer der Nil stroumlmt voll erquickender Flutlaquo (Tibull 1 7 21 ff) Aumlgyptenrezeption im augusteischen Rom AW 31 2000 387 f K Parlasca Aumlgyptisierende Tempelreliefs und Architekturelemente aus Rom in Isis en Occident Actes du IIegraveme Colloque international sur les Eacutetudes Isiaques Lyon III 16 ndash 17 mai 2002 (Leiden 2004) 419 Abb 14 R M Schneider Nicht mehr Aumlgypten sondern Rom Der neue Lebensraum der Obelisken StaumldelJb NF 19 2004 167 Abb 19 von Hesberg 2006 355 Rehak 2006 39 ndash Desgleichen keinen chronologischen Hinweis liefert das Obeliskenpaar das wohl noch unter Augustus vor dem Mausoleum aufgestellt wor-den ist D Boschung Tumulus Iuliorum ndash Mausoleum Augusti Ein Beitrag zu seinen Sinnbezuumlgen HASB 6 1980 39 Buchner (Anm 21996) 161 ndash 168 Buchner (Anm 22000) 182 f Schneider a O 167 von Hesberg 2006 349 Rehak 2006 52 f
73zur DatierunG DeS auGuStuS-mauSoleumS
wurde38 in Form (Siegesmal des Pompeius in den Pyrenaumlen39 Monumente von La Turbie40 und Adamklissi41) und Ausstattung (Statue auf Spitze Waffen- undoder Tropaia-Applikationen auf Platten42) an ein trium-phales Siegesdenkmal Sollten diese auf den Betrachter zielenden Assoziationen bereits der Konzeption des Baus zugrunde gelegen haben muumlsste auch dies als ein Hinweis auf den Baubeginn erst nach Actium gewertet werden
Zu dem Augustus-Mausoleum von dem nun seit einiger Zeit eine vorlaumlufige Baubeschreibung vorliegt43 gehoumlrt mit Sicherheit ein Block auf dem der Stamm eines Lorbeerbaumes wiedergegeben ist44 (Abb 2) In Analogie zum Haus des Princeps auf dem Palatin45 liegt es nahe die Darstellung je eines Lorbeerbaumes zu Seiten des Grabeinganges anzunehmen Diese symboltraumlchtigen Zeichen erhielt Octavian wie oben schon geschildert zusammen mit einem Ehrenschild und dem Beinamen rsaquoAugustuslsaquo zu Beginn des Jahres 27 v Chr46 Unter der Praumlmisse dass das Mausoleum bereits vor Actium begonnen worden waumlre muumlsste es sich bei dem Relief um eine sekundaumlre Ausschmuumlckung handeln Gleiches wuumlrde fuumlr den Block mit dem Rest des clipeus virtutis gelten der am ehesten uumlber dem Eingang angebracht gewesen sein duumlrfte47 (Abb 3) In der schon genannten Baubeschreibung wurde vermutet48 die entsprechenden Reliefbloumlcke seien nachtraumlg-lich eingefuumlgt worden nachdem die originalen Quader entfernt worden waren Dies erscheint wenig wahr-scheinlich besitzt der Block mit dem Teil des Lorbeerbaumes doch eine Tiefe von immerhin 88 cm49 jener mit dem Schildrest 44 cm allerdings muss dieser urspruumlnglich tiefer gewesen sein da die ruumlckwaumlrtige Seite eine Bruchkante ist
Statt des schwierigen und aufwendigen Austausches der Quader haumltte es jedoch genuumlgt die nachtraumlg-lich gearbeiteten Reliefplatten in einer neu hergestellten Vertiefung anzubringen Andererseits waumlre es auch
38 Boschung (Anm 37) 41 Zanker 1987 82 von Hesberg 1988 99 248 Arce 1990 69 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 53 Kolb (Anm 2) 339 Th Schaumlfer in Bringmann ndash Schaumlfer 2002 178 Knell (Anm 2) 60
39 Rehak 2006 58 Picard 1957 183 f G Castellvi u a Le tropheacutee de Pompeacutee dans les Pyreacuteneacutees (71 avant J-C) (Paris 2008) Y Schmuhl Roumlmische Siegesmonumente republikanischer Zeit Antiquitates 43 (Hamburg 2008) 126 ndash 129
40 J Formigeacute Le tropheacutee des Alpes La Turbie (Paris 1949) G-Ch Picard Le tropheacutee augusteeacuten de la Turbie RA 34 1949 151 ndash 156 Picard 1957 291 ndash 294 N Lamboglia Le tropheacutee drsquoAuguste agrave La Turbie 5(Bordighera 1983) Schmuhl (Anm 39) 174 ndash 176
41 G G Tocilesco Das Monument von Adamklissi Tropaeum Traiani (Wien 1895) Picard 1957 391 ndash 406 D Kreikenbom Grie-chische und roumlmische Kolossalportraumlts bis zum spaumlten ersten Jahrhundert nach Christus JdI Ergh 27 (Berlin 1992) 52 54 f F B Florescu Monumentul de la Adamklissi Tropaeum Traiani (Bukarest 1959) F B Florescu Das Siegesmal von Adamklissi Tropaeum Traiani (Bukarest 1965)
42 H von Hesberg in von Hesbeerg ndash Panciera 1994 18 53 Polito (Anm 2) 27 von Hesberg 2006 354 43 von Hesberg ndash Panciera 1994 ndash Rez Th Lorenz AnzAW 48 1995 36 ndash 39 Ch Reusser Gnomon 70 1998 277 ndash 280 ndash Eine leicht
modifizierte Rekonstruktion jetzt bei Ortolani 2004 216 ndash 221 44 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 14 58 Nr Vu 12 Abb 16 Taf 6 e Th Schaumlfer in Bringmann ndash Schaumlfer 2002
177 M Schwarz Tumulat Italia tellus Gestaltung Chronologie und Bedeutung der roumlmischen Rundgraumlber in Italien (Rahden 2002) 177 Rehak 2006 39 ndash Zum Mausoleum haben auch Statuenbasen gehoumlrt von denen zumindest eine auf den Seitenflaumlchen ebenfalls die Darstellung eines Lorbeerbaumes getragen hat H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 18 59 Nr Pf 5 Abb 23 24
45 M Donderer Zu den Haumlusern des Kaisers Augustus MEFRA 107 1995 622 ndash 660 (Lit) LTUR II (Rom 1995) 46 ndash 48 s v Do-mus Augustus (I Iacopi) 130 ndash 132 s v Domus Livia (I Iacopi) P Pensabene Elementi architettonici dalla Casa di Augusto sul Palatino RM 104 1997 149 ndash 192 M Royo Domus Imperatoriae Topographie formation et imaginaire des palais impeacuteriaux du Palatin Ier siegravecle av J C ndash Ier siegravecle ap J C BEFAR 303 (Rom 1999) 119 ndash 171 M A Tomei I palazzi imperiali sul Palatino a Roma come esempi di ville urbane in Le ville romane dellrsquoItalia e del Mediterraneo antico Academic meeting at the University of Tokyo November 13 ndash 15th 1996 (Tokio 1999) 10 ndash 20 F Coarelli Rom Ein archaumlologischer Fuumlhrer (Mainz 2000) 159 ndash 162 M A Tomei Le case di Augusto sul Palatino RM 107 2000 7 ndash 36 C Cecamore Palatium Topografia storica del Palatino tra III secolo aC e I secolo dC (Rom 2002) 155 ndash 179 M A Tomei Die Residenz des ersten Kaisers in A Hoffmann ndash U Wulff (Hrsg) Die Kaiserpalaumlste auf dem Palatin in Rom (Mainz 2004) 6 ndash 17 I Iacopi La casa di Augusto Le pitture (Mailand 2007)
46 Vgl o Anm 26 27 47 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 14 f 58 Nr Vu 11IX Abb 15 15 a Taf 5 b CIL VI 40365 Rehak 2006 40 48 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 14 f 45 vgl auch von Hesberg 1988 246 248 von Hesberg 1996 236 von
Hesberg 2006 353 f 49 Erstaunlicherweise verwendet H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 in der Baubeschreibung zwar zweimal die Bezeich-
nung raquoBlocklaquo (S 14) aber zweimal auch raquoPlattelaquo (S 14 58) Bei einer derartigen Tiefenerstreckung des Blockes kann jedoch per definitionem nicht mehr von einer Platte gesprochen werden
74 Michael DonDerer
moumlglich gewesen den Hintergrund fuumlr das Reli-ef innerhalb eines Profilrahmens50 oder von allen Seiten her unmerklich tiefer zu legen sodass eine erhabene Reliefdarstellung haumltte herausgearbeitet werden koumlnnen Fuumlr beide technische Vorgehens-weisen gibt es bezeichnenderweise Belege am Augustus-Mausoleum Innerhalb des dorischen
Frieses des oberen Zylinders wurden nach dem Tod eines oder beider Augustus-Enkel (2 bzw 4 n Chr) durch Einsatz neuer Reliefplatten Schilde als Zeichen fuumlr die von Gaius und Lucius Caesar ausgeuumlbte Funk-tion als principes iuventutis angebracht51 Fuumlr eine Inschrift die Gaius Caesar nennt wurde das Feld auf einem Architravblock des dorischen Gebaumllks nachtraumlglich vertieft wie an der noch links auszligen erhaltenen urspruumlnglichen Oberflaumlche deutlich zu sehen ist52
Das handwerkliche Vorgehen bei den nachtraumlglichen Ergaumlnzungen die anlaumlsslich des Todes der Adop-tivsoumlhne des Kaisers moumlglich gewesen sind waumlre allein schon aus arbeitsoumlkonomischen und finanziellen Gruumlnden auch eine Generation zuvor gewaumlhlt worden Dies aber bedeutet Die Reliefs mit Lorbeerbaum und clipeus virtutis muumlssen bereits im ersten Arbeitsgang angebracht worden sein53
Abschlieszligend sollen diejenigen drei literarischen Nachrichten zum Mausoleum gepruumlft werden die ndash al-lerdings divergierende ndash Datierungshinweise betreffend die Vollendung des Baus bieten (Vergil 23 v Chr oder kurz zuvor Cassius Dio 23 v Chr bzw kurz danach Sueton 28 v Chr)
Vergil laumlsst Anchises seinem Sohn Aeneas gegenuumlber eine Prophezeiung uumlber den fruumlhzeitigen Tod des Marcellus verkuumlnden54 Entscheidend ist der Ausdruck tumulus recens Das Adjektiv kann sich in diesem
50 Zwar hat H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 14 einen solchen postuliert doch laumlsst er sich unter den publizierten Fragmenten nicht nachweisen
51 von Hesberg 1988 246 249 f Nr 113 Abb 148 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 60 Nr Dg 5 Abb 57 Taf 10 f von Hesberg 1996 235 Th Schaumlfer in Bringmann ndash Schaumlfer 2002 178 Heinemann 2007 56 ndash 59 Abb
52 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 24 60 Nr Dg 1VI Abb 34 Taf 9 a CIL VI 40362 Heinemann 2007 56 Rehak 2006 40 ndash Allerdings stellt sich die Frage warum uumlberhaupt eine Vertiefung fuumlr notwendig erachtet wurde Gab es dort eine aumlltere Inschrift oder musste ein Schreibfehler korrigiert werden
53 Stilistische Kriterien als Argumente fuumlr eine Fruumlhdatierung anzufuumlhren erscheint bei einem Zeitraum von ca fuumlnf Jahren vermes-sen H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 41 ndash 45 von Hesberg 1996 234 f
54 Verg Aen 6 872 ndash 874 Quantos ille virum magnam Mavortis ad urbem campus aget gemitus vel quae Tiberine videbis funera cum tumulum praeterlabere recentem (raquoWelch groszliges Seufzen der Maumlnner wird jenes Marsfeld bei der Groszligstadt hervorbringen
3 Fassadenblock mit dem Rest des clipeus virtutis
2 Fassadenblock mit dem Rest eines Lorbeerbaumes
75zur DatierunG DeS auGuStuS-mauSoleumS
Zusammenhang inhaltlich nur auf das genannte Begraumlbnis des Neffen und Schwiegersohnes des Augustus beziehen das im Jahre 23 v Chr stattgefunden hat Das Grabmal konnte also zu diesem Zeitpunkt die Aschenreste eines Verstorbenen problemlos aufnehmen Allerdings ist Vergil hier bei der Formulierung durchaus eine gewisse dichterische Freiheit bei der Wortwahl zuzugestehen sodass er nicht unbedingt genau das Todesjahr des Marcellus gemeint haben muss55
In einer Passage seines Geschichtswerkes berichtet Cassius Dio uumlber das genannte Leichenbegaumlngnis des Marcellus56 In der Forschung entzuumlndete sich der Streit daran wie der Relativsatz zu verstehen sei naumlmlich ob das Imperfekt zwangslaumlufig eine noch nicht abgeschlossene Handlung ausdruumlcken muumlsse57 Dies ist zwar nicht unter allen Umstaumlnden erforderlich58 doch wuumlrde man im vorliegenden Nebensatz bei Vorzeitigkeit unbedingt den Aorist erwarten Zudem ergibt der Relativsatz mangels anderer Informationen nur einen Sinn wenn der Aspekt des Unvollendetseins ausgedruumlckt werden sollte59 denn dass das Grabmonument erbaut worden ist versteht sich von selbst und haumltte nicht expressis verbis angegeben werden muumlssen Das Mauso-leum war demnach im Jahre 23 v Chr zwar noch nicht vollendet jedoch zumindest so weit fertiggestellt dass es als Begraumlbnisstaumltte dienen konnte und die Form eines Tumulus erkennen lieszlig
Dem gerade Gesagten widerspricht eine Nachricht des Sueton auf die sich die Befuumlrworter der Fruumlh-datierung des Mausoleums stuumltzen60 Hier wird ein festes Datum genannt an dem das Grabmal vollendet worden ist wenn sich denn die Bedeutung des Verbums exstruere nicht von dem Sinngehalt unterscheidet der in zahlreichen Inschriften begegnet61 allerdings ist zu bedenken dass die Literatursprache groumlszligere Frei-heiten bietet und nicht an die Formelhaftigkeit der epigraphischen Belege gebunden ist Dass das Verbum an dieser Stelle wegen des Zusatzes iam tum (raquobereits damalslaquo) auf den Baubeginn Bezug nimmt62 ist kaum anzunehmen waumlren doch die Bauarbeiten durch die das Monument umgebenden Parkanlagen mit ihren Pflanzungen stark behindert worden Zudem waumlre es fuumlr die Roumlmer sicher kein Vergnuumlgen gewesen auf oder neben einer Baustelle zu flanieren Sinn bekommt die Aussage dadurch dass die das Privatgrab umgebenden Parkanlagen und Promenaden63 nicht erst durch die letztwillige Verfuumlgung des Augustus der
oder welch Leichenbegaumlngnis wirst du erblicken Tiberinus wenn du am frisch aufgeschuumltteten Grabhuumlgel vorbeistroumlmen wirstlaquo) ndash Vgl dazu Kraft 1967 191 Rehak 2006 38
55 So Kraft 1967 191 56 Cass Dio 53 30 5 Καigrave αὐτograveν ὁ Αὔγουστος δημοσίᾳ τε ἔθαψεν ἐπαινέσας ὥσπερ εἴθιστο καὶ ἐς τὸ μνημεῖον ὃ ᾠκοδομεῖτο
κατέθετο (raquoUnd ihn [Marcellus] lieszlig Augustus auf Staatskosten bestatten nachdem er ihm wie es Sitte war eine Leichenrede gehalten hatte und er lieszlig ihn in dem Grabmal das gerade in Bau war beisetzenlaquo) ndash Vgl dazu Kraft 1967 192 Richard 1970 376 Arce 1990 65
57 Bezeichnenderweise verwendete Cassius Dio bei der Beschreibung des Grabmals der Kleopatra dessen Dach noch unfertig war (51 10 8) gerade das Imperfekt (51 8 6) Ἡ γὰρ Κλεοπάτρα πάντα τε αὐτὰ ἐς τὸ μνημεῖον ὃ ἐν τῷ βασιλείῳ κατεσκεύαζεν ἠθροίκει (raquoKleopatra naumlmlich hatte all ihre Schaumltze im Grabbau sammeln lassen den sie sich gerade im Palastviertel erbauen lieszliglaquo) ndash Vgl Kraft 1967 193 mit Anm 20 ndash Korrekterweise waumlhlte Cassius Dio (69 23 1) demgemaumlszlig fuumlr das Mausoleum Ha-driani den Aorist denn der Grabbau war zwar erst 139 n Chr ein Jahr nach dem Tod des Kaisers aber noch vor der Bestattung fertiggestellt worden Ἐτάφη δὲ πρὸς αὐτῷ τῷ ποταμῷ πρὸς τῇ γεφύρᾳ τῇ Αἰλίᾳ ἐνταῦθα γὰρ τὸ μνῆμα κατεσκευάσατο (raquoEr [Hadrian] wurde nahe dem Fluss selbst beim Pons Aelius beigesetzt dort naumlmlich hatte er sein Grabdenkmal anlegen lassenlaquo) ndash Vgl faumllschlich Kraft 1967 192 Anm 17
58 So grundsaumltzlich zu Recht Kraft 1967 192 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 54 59 So schon richtig F Matz Rezension zu B Goumltze Das Rundgrab in Falerii Gnomon 17 1941 220 ndash Daher gibt auch die Konjektur
der Plusquamperfektform ᾠκοδόμητο (vgl Kraft 1967 192 mit Anm 17) inhaltlich keinen Sinn 60 Suet Aug 100 4 Reliquias legerunt primores equestris ordinis tunicati et disiuncti pedibusque nudis ac Mausoleo condiderunt Id
opus inter Flaminiam viam ripamque Tiberis sexto suo consulatu exstruxerat circumiectasque silvas et ambulationes in usum po-puli iam tum publicarat (raquoSeine [= des Augustus] sterblichen Reste sammelten die vornehmsten Mitglieder des Ritterstandes die nur mit der Tunica bekleidet waren ohne Guumlrtel und barfuszlig und setzten sie im Mausoleum bei Dieses Bauwerk hatte er zwischen der Via Flaminia und dem Tiberufer in seinem sechsten Consulat [28 v Chr] errichten lassen und die umgebenden Waldungen und Promenaden bereits damals dem Volk zur Verfuumlgung gestelltlaquo) ndash Vgl Kraft 1967 192 f Richard 1970 378 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 54
61 Vgl Kraft 1967 192 f mit Anm 19 62 So jedoch Richard 1970 378 63 Zu Grabgaumlrten vgl G L Gregori Horti sepulchrales e cepotaphia nelle iscrizioni urbane BullCom 92 19871988 175 ndash 188
O Draumlger Religionem significare Studien zu reich verzierten roumlmischen Altaumlren und Basen aus Marmor RM Ergh 33 (Mainz 1994) 147 ndash 151
76 Michael DonDerer
Bevoumllkerung zur Nutzung uumlbergeben wurden wie dies z B bei den Horti Caesaris64 und den Horti Agrip-pae65 der Fall gewesen ist sondern ausnahmsweise schon zu Lebzeiten
Unter Beruumlcksichtigung der oben genannten Vorbehalte gegenuumlber einem Baubeginn bereits vor Actium der zu postulieren waumlre wenn das Mausoleum im Jahre 28 v Chr benutzbar gewesen waumlre und der in Be-zug auf die Chronologie abweichenden Nachrichten bei Vergil und Cassius Dio ergibt sich die Frage ob sich Sueton auch hier in der Zeitangabe geirrt haben koumlnnte wie das an anderer Stelle nachweisbar ist66 Dass Zahlen als Ziffern besonders leicht zu Abschreibfehlern fuumlhren ist ein bekanntes Phaumlnomen So werden fuumlr das spaumltklassische Artemision von Ephesos literarisch 127 Saumlulen uumlberliefert67 doch waren es moumlglicher-weise nur 11768 Fuumlr den Hera-Tempel von Samos werden 150 Saumlulen genannt69 doch der Rhoikos-Tempel hatte 134 fuumlr den Nachfolgebau waren 15570 oder 165 Saumlulen71 geplant Der Umfang des Mausoleions von Halikarnass wird in den Handschriften teils mit 411 (CCCCXI) teils mit 440 (CCCCXL) Fuszlig uumlberliefert72 Aber auch in offiziellen Inschriften begegnen entsprechende Fehler In einer Ehreninschrift Iberiens fuumlr Kai-ser Trajan stimmen die Ziffern der tribunizischen Gewalt und der Imperatorenakklamation sowie der Beina-me rsaquoParthicuslsaquo chronologisch nicht uumlberein73 In der Gruumlndungsinschrift des Legionslagers von Regensburg erscheint Marc Aurel mit der Angabe dass er zum 36 Mal die tribunizische Gewalt innegehabt habe richtig waumlre in diesem Zusammenhang das 33 Mal gewesen (also XXXIII statt XXXVI)74 Es ist daher leicht moumlg-lich dass urspruumlnglich die Zahl XI (23 v Chr) vorlag Sueton oder ein spaumlterer Abschreiber sich jedoch auf eine fehlerhafte Vorlage stuumltzte in der irrtuumlmlich daraus die Zahl VI geworden war Wahrscheinlich besaszlig das Mausoleum Augusti keine Dedikationsinschrift wie das Mausoleum Hadriani75 zumal sich keine Reste erhalten haben und die passende Stelle dafuumlr oberhalb des Einganges wohl vom clipeus virtutis eingenom-men wurde Es sprechen also zahlreiche Argumente dafuumlr den Baubeginn des Mausoleums erst nach 31 ja wahrscheinlich erst nach der Ruumlckkehr Octavians aus dem Osten im Jahre 29 oder sogar nach 27 v Chr anzusetzen76
Die bei Sueton uumlberlieferte Zeitangabe duumlrfte somit kaum zutreffen Im Jahre 23 wurde die erste Ablage der Urne mit den Knochenresten des Marcellus im Tumulus vorgenommen Somit war das Grabmal damals funktionsbereit auch wenn noch nicht alle Ornamentarbeiten vollendet gewesen sein sollten77 was die Tem-puswahl bei Cassius Dio nahelegt
Aus dem Gesagten ergibt sich als Konsequenz fuumlr die Datierung des Baus Er kann unter den geschilderten Umstaumlnden nicht schon in den 30er-Jahren begonnen worden sein das Mausoleum muss erst nach Actium
64 P Grimal Les jardins romains sup3(Paris 1984) Index 496 s v Horti Caesaris trans Tiberim LTUR III (Rom 1996) 55 f s v Horti Caesaris trans Tiberim (E Papi) J H DrsquoArms Between Public and Private The epulum publicum and Caesarrsquos horti trans Ti-berim in Horti Romani Atti del Convegno internazionale Roma 4 ndash 6 maggio 1995 (Rom 1998) 33 ndash 43
65 Grimal (Anm 64) Index 495 s v Horti Agrippae LTUR III (Rom 1996) 51 f s v Horti Agrippae (F Coarelli) Coarelli (Anm 15) 548 ndash 555
66 So uumlberliefert Sueton dass der Concordia-Tempel am Forum von Tiberius im Jahre 12 n Chr eingeweiht worden sei (Tib 20) waumlhrend dieses Ereignis nach einer anderen Quelle (Cass Dio 56 25) in Wirklichkeit im Jahre 10 n Chr stattfand S B Platner ndash Th Ashby A Topographical Dictionary of Ancient Rome (London 1929) 139 s v Concordia Aedes Templum LTUR I (Rom 1993) 317 s v Concordiae aedes (A M Ferroni)
67 Plin nat 36 95 68 G Gruben Griechische Tempel und Heiligtuumlmer 5(Muumlnchen 2001) 386 f 391 ndash Anders B Wesenberg Beitraumlge zur Rekonstruk-
tion griechischer Architektur nach literarischen Quellen AM Beih 9 (Berlin 1983) 49 ndash 51 H Svenson-Evers Die griechischen Architekten archaischer und klassischer Zeit (Frankfurt 1996) 83
69 Plin nat 36 90 70 Gruben (Anm 68) 386 f 71 Svenson-Evers (Anm 68) 9 ndash 11 72 K Jeppesen ndash A Luttrell The Maussolleion at Halikarnassos 2 The Written Sources and their Archaeological Background (Aarhus
1986) 53 73 J Gonzaacutelez Trajano Part(h)icus trib pot XIIX imp X AEspA 60 1987 237 ndash 250 Abb 1 74 K Dietz ndash Th Fischer Die Roumlmer in Regensburg (Regensburg 1996) 84 ndash 87 Abb 28 75 CIL VI 984 ILS 322 ndash Zum Mausoleum Hadriani allgemein LTUR Suburbium I (Rom 2001) 15 ndash 22 s v P Aelii Hadriani sepul-
crum (Lit) (P Liverani ndash M G Granino Cecere) 76 Dafuumlr koumlnnte die Inschrift mit der Nachricht uumlber den Ankauf von Gelaumlnde auf dem Marsfeld sprechen (o Anm 13) in der bereits
der Ehrentitel rsaquoAugustuslsaquo erscheint Allerdings ist nicht voumlllig sicher ob damit auch das Gelaumlnde gemeint ist auf dem das Mauso-leum errichtet worden ist
77 Belege und Literatur bei Kraft 1967 193 Anm 20
77zur DatierunG DeS auGuStuS-mauSoleumS
wahrscheinlich sogar erst nach der Ruumlckkehr Octavians aus dem Osten im Jahre 29 v Chr konzipiert und errichtet worden sein vielleicht war es auch nur Teil eines einheitlichen Projektes das auch andere Anlagen des Marsfeldes umfasste wie Saepta Iulia Pantheon Stagnum und Thermen des Agrippa78 Nach der Be-zwingung des letzten groszligen Diadochenreiches war der Bau des Mausoleums nicht weniger aussagekraumlftig Rom ist und bleibt die Hauptstadt des Imperiums
Abgekuumlrzt zitierte Literatur
Arce 1990 J Arce Funus Imperatorum Los funerales de los emperadores romanos sup2(Madrid 1990)Bleicken 1998 J Bleicken Augustus Eine Biographie (Berlin 1998)Bringmann ndash Schaumlfer 2002 K Bringmann ndash Th Schaumlfer Augustus und die Begruumlndung des roumlmischen Kaisertums (Berlin 2002)Coarelli 1983 F Coarelli Il Pantheon lrsquoapoteosi di Augusto e lrsquoapoteosi di Romolo in Cittagrave e architettura nella
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von Hesberg 1996 H von Hesberg Mausoleum Augusti in LTUR III (Rom 1996) 234 ndash 237von Hesberg 2006 H von Hesberg Das Mausoleum des Augustus Der Vater des Vaterlandes und sein Grabmal in Erin-
nerungsorte der Antike Die roumlmische Welt (Muumlnchen 2006) 340 ndash 361Kienast 1969 D Kienast Augustus und Alexander Gymnasium 76 1969 430 ndash 456Kienast 1999 D Kienast Augustus Prinzeps und Monarch sup3(Darmstadt 1999)Kraft 1967 K Kraft Der Sinn des Mausoleums des Augustus Historia 16 1967 189 ndash 206 (= K Kraft Gesammelte
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Zanker 1987 P Zanker Augustus und die Macht der Bilder (Muumlnchen 1987)
Prof Dr Michael DondererArchaumlologisches Institut Universitaumlt Erlangen Kochstraszlige 419 D-91054 ErlangenE-Mail mmhdondererwebde
Abbildungsnachweis Abb 1 nach von Hesberg 2006 341 Abb 43 Abb 2 3 nach von Hesberg ndash Panciera 1994 Taf 6 e 5 b
78 Coarelli 1983 43 f
F l o r e n s F e l t e n ndash C l a u s R e i n h o l d t ndash E d u a r d P o l l h a m m e r ndash Wa l t e r G a u szlig ndash R u d o l f i n e S m e t a n a
Aumlgina-Kolonna 2008Vorbericht uumlber die Grabungen des Fachbereichs AltertumswissenschaftenKlassische und
Fruumlhaumlgaumlische Archaumlologie der Universitaumlt Salzburg
Einleitung
Die Arbeiten der Kampagne des Jahres 20081 betrafen den Westkomplex (Nordbau Raum I und III oumlst-licher Anschluss Nordostbau mit Nordstraszlige Suumldbau Hof Straszlige suumldlich des Diateichismas) umfassten weitere stratigraphische Untersuchungen im Bereich rsaquoSuumldhuumlgellsaquo sowie Mauerfestigungsmaszlignahmen an den praumlhistorischen Befestigungen noumlrdlich des Apollontempels
1 Westkomplex
a Nordbau
Ein Arbeitsziel der Kampagne 2008 bildete die abschlieszligende bauliche und stratigraphische Untersuchung des Nordbaus mit seinen bislang nicht ergrabenen Raumeinheiten am West- und Ostende (Raum I und III) seinem suumldlich vorgelagerten Annex sowie seiner moumlglichen oumlstlichen Ausdehnung und seinen unter ihm befindlichen aumllteren Nutzungshorizonten (Abb 1 2)
Sondage oumlstlich des NordbausZur Klaumlrung des ostseitigen Abschlusses des Nordbaus wurde unmittelbar oumlstlich der bereits 2007 freige-legten byzantinischen Strukturen eine 9 m lange und 150 m breite Sondage angelegt die nach Suumlden bis in Houmlhe der Nordstraszlige sowie bis zu einem hier bereits fruumlher freigelegten Pflasterrest reichte (Abb 3) Im untersuchten Areal zeigte sich eine dichte Abfolge von Laufflaumlchen die nach Ausweis der Fundkeramik von spaumltantik-byzantinischer bis in die klassische Zeit datieren Die oberen Nutzungshorizonte enthielten neben geringfuumlgigen aumllteren Streufunden etwa einem spaumltarchaischen Terrakottakopf und Fragmenten stempelde-korierter Schwarzfirnisware vor allem hellenistische Reliefbecher Westabhangware und gestempelte Am-
1 Gesamtleitung der Arbeiten F Felten Grabungsleitung Westkomplex C Reinholdt Grabungsleitung Suumldhuumlgel R Smetana W Gauszlig G Klebinder-Gauszlig Photographie und Layout M Del-Negro C Reinholdt W Gauszlig R Smetana Architekturaufnah-me E Pollhammer Fundbearbeitung V Jarosch-Reinholdt G Klebinder-Gauszlig Fundverwaltung Koordination und Museumsar-beiten V Felten Mitarbeiter-innen T Aspacher A Irnberger A Kurz K Lunzner S Tischler A Urthaler Fundrestaurierung T Zikou B Schneider Finanzierung Paris-Lodron-Universitaumlt Salzburg Fonds zur Foumlrderung der wissenschaftlichen Forschung (Wien) Institute of Aegean Prehistory (Philadelphia) Dr G Schuhfried (Moumldling) Dr H Wiesmuumlller (Salzburg) Die Unter-zeichneten danken Dr E Ligouri und E Papastavrou ΚΣΤ Ephorie fuumlr Praumlhistorische und Klassische Altertuumlmer (Piraumlus) fuumlr freundliche Unterstuumltzung zu den fruumlheren Kampagnen vgl F Felten u a Aumlgina-Kolonna 2002 OumlJh 72 2003 41 ndash 65 F Felten u a Aumlgina-Kolonna 2003 OumlJh 73 2004 97 ndash 128 F Felten u a Aumlgina-Kolonna 2004 OumlJh 74 2005 7 ndash 37 F Felten u a Aumlgina-Kolonna 2005 OumlJh 75 2006 9 ndash 38 F Felten u a Aumlgina-Kolonna 2006 OumlJh 76 2007 89 ndash 119 F Felten u a Aumlgina-Kolonna 2007 OumlJh 77 2008 47 ndash 76
80 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana
1 Westkomplex Gesamtplan BndashE53 ndash 56 mit Phasenkenn-zeichnung
81aumlGina-kolonna 2008
2 Westkomplex Nordbau Nordostbau und Nordstraszlige Ansicht von Suumldosten
3 Westkomplex Nordbau mit Ostsondage Ansicht von Osten
82 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana
phorenhenkel2 sowie ein konisches Webgewicht (Abb 4) In den unteren Straten befand sich fast ausschlieszliglich klassische Keramik nebst einem geringen Anteil archaischer und aumllterer Fragmente (Abb 5) Zu diesen fruumlhen Nutzungshorizonten ge-houmlrt auch eine monolithe durch eine unregelmaumlszligige Steinplatte verschlossene Brunnenmuumlndung aus Por-os (OK +1001 m) mit einer Kantenlaumlnge von 1 m die aber da sie sich unter der Ostmauer der spauml-teren Uumlberbauung befindet wegen der aufsitzenden Mauerzuumlge unzugaumlnglich blieb (Abb 1) Zwei der hier festgestellten tieferen Fuszligboumlden (+996 m und +985 m) deren Unterfuumltterungen klassische und aumlltere Keramikfragmente zum Inhalt hatten fuumlh-ren an die Muumlndung heran und sind nutzungszeit-lich mit dem Brunnen zu verbinden waumlhrend ein tieferer Laufhorizont (+976 m) mit dem die Gra-bung an dieser Stelle beendet wurde von dessen ca 10 cm breiter Baugrube durchschlagen wird Abgesehen von einer vermoumlrtelten Ziegelrinne mit ost-westlicher Verlaufsrichtung (OK +1106 m) so-wie einer 080 m langen und 070 m breiten grob-steinigen Podestsetzung auf tieferem Niveau (OK +1074 m) wurden in der Sondage keine baulichen Strukturen festgestellt (Abb 3) Die Ziegelrinne ist zeitlich wohl mit der groszligen tonnenuumlberwoumllbten Zisterne im Westen zu verbinden da die Ver-laufsrichtung des offenen Gerinnes genau auf die Einlaufsoumlffnung in der Nordostecke des Kollek-
tors hinfuumlhrt Ihr sekundaumlrer Verschluss durch die uumlber dem Nordbau befindliche spaumltere Uumlberbauung belegt zugleich eine mehrphasige Nutzung dieses Areals in spaumltantik-byzantinischer Zeit
Ostmauer und Nordostecke des Nord-bausUnter der byzantinischen Bebauung kam der 4 m lange Rest der oumlstlichen Abschlussmauer des Nordbaus (OK +1084 m) zutage diese ist allerdings im weiteren noumlrdlichen Verlauf und ins- besondere im Bereich der Nordostecke
2 Zum Toumlpfernamen ΣΤΡΑΤΙΠΠΟΣ vgl G Jacopich Il museo archeologico di Rodi ClRh 1 (Rom 1928) 34 Abb 14 C Boumlrker ndash J Burow Die hellenistischen Amphorenstempel aus Pergamon PF 11 (Berlin 1998) 155 Der zweite unvollstaumlndig abgepraumlgte Stempel ist moumlglicherweise als ΑΡΙΣΤΙ [ΩΝΟΣ] zu ergaumlnzen vgl V Grace The stamped Amphora handles found in the American excavation in the Athenian Agora 1831 ndash 1932 (Neudruck Chicago 1976) 227 Nr 46 G Joumlhrens Amphorenstempel im National-museum von Athen (Mainz 1999) 324
4 Ostsondage Keramik und Kleinfunde aus den oberen Lauf-flaumlchen Auswahl
5 Ostsondage Keramik aus den unteren Laufflauml-chen Auswahl
83aumlGina-kolonna 2008
komplett ausgerissen (Abb 2) Hier fand sich auf einem ca 20 cm tieferem Niveau eine grobstei-nige Rollierung (OK +1035 m) die sich anschlieszligend im Bereich der Nordostecke weiter nach We-sten hin fortsetzt und mit dem Rest der tiefer liegenden noumlrdlichen Ruumlckmauer des Nordbaus zu ver-binden ist Diese war bereits 2007 in Ansaumltzen freigelegt worden wobei sie auf einer identischen Rollierung aufsitzt Offensichtlich bildet die Ostmauer mit ihrem houmlheren Niveau eine spaumltere Erneue-rung einer urspruumlnglich an derselben Stelle vorauszusetzenden oumlstlichen Abschlussmauer des Nordbaus
Nordbau Raum IIIDie oumlstliche Sondage ergab dass sich der Nordbau nicht weiter nach Osten erstreckt Entsprechend wurde nun das Niveau innerhalb von Raum III kontinuierlich abgesenkt Dabei zeigte sich auch hier dass die byzantinische Bebauung unmittelbar auf der aumllteren Ostmauer aufsitzt und diese partiell sogar ummantelt hat So ist die aumlltere Mauer nur noch suumldlich der Nordostecke zu verifizieren (Abb 3) Ihr zuzurechnen ist ein Fuszligboden der in Raum III (+1049 m) angetroffen und von mehreren byzantinischen Vorratsgruben durchschlagen wurde (Abb 6) Auf dem Boden fand sich neben wenigen byzantinischen Einsprengseln vor-wiegend hellenistische Keramik darunter Westabhangware Megarische Becher eine Schwarzfirnislampe sowie der Hals eines grautonigen Unguentariums (Abb 7 1) Einen rein hellenistischen Keramikbefund mit Haushaltsware3 u a lieferte dagegen eine der Abfallgruben in der Suumldostecke des Raumes (Abb 7 2) Ebenfalls in den Kontext der genannten Ostmauer gehoumlrt eine bereits 2007 angeschnittene noumlrdliche Be-grenzungsmauer (Abb 6) Sie ist aus hergerichteten sorgfaumlltig in Laumlufer- und Bindertechnik verlegten Spo-lien gebaut und stoumlszligt stumpf an die 2007 freigelegte Westmauer wie auch an die Ostmauer von Raum III an Zeitlich voraus geht ihr die bereits oben erwaumlhnte tiefer gelegene noumlrdliche Ruumlckmauer die als Fortsetzung der Nordmauer von Raum II zu sehen ist Sie wurde zusammen mit der Westmauer von Raum III errichtet und bildete offenbar in aumllterer Zeit den Nordabschluss des Komplexes
3 Zu Kannen mit Randrippe und flachen Becken vgl S I Rotroff The Hellenistic pottery The plain wares Agora 33 (Princeton NJ 2006) Taf 3 ndash 7 70 71
6 Nordbau Raum III Ansicht von Norden
84 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana
Der offenkundigen Zweiphasigkeit der Anlage entspricht die im Inneren von Raum III angetroffene Fuszligbodenabfolge Unter dem oberen Fuszligboden (+1049 m) der rein hellenistisches Material vor allem Westabhang-Ware4 daneben ein toumlnernes konisches Webgewicht und das Fragment eines Terrakottafluumlgels (Abb 8 1) enthielt wurde ein zweiter Fuszligboden angetroffen (+1030 m) der unter der juumlngeren Nordmauer durchlaumluft und an die aumlltere Nordmauer anstoumlszligt Auch dieser hatte ausschlieszliglich helleni-stisches Material zum Inhalt darunter ein Reliefbecherfragment und ein gestem-pelter Amphorenhenkel (Abb 8 2)5
Unklar bleibt wie das Verhaumlltnis dieses tiefer liegenden Fuszligbodens zur Ostmauer von Raum III und zum oumlst-lichen Teil der Suumldmauer zu bewerten ist Beide liegen mit ihren Unterkanten houmlher als der betreffende Fuszligboden und muumlssen demnach einer spaumlteren Errich-tungszeit angehoumlren Es ist in jedem Fall damit zu rechnen dass hier noch in hellenistischer Zeit ein durchgreifender Umbau vorgenommen wurde Der Ver-band der zugehoumlrigen Mauer wurde noch in wesentlich spaumlterer Zeit von der by-zantinischen Bebauung mitbenutzt Wie erwaumlhnt ist davon auszugehen dass sich der Nordbau urspruumlnglich nicht weiter nach Osten erstreckte da die Situation in der oumlstlichen Sondage mit ihrer dichten Schichtenabfolge offener Laufflaumlchen ein vollstaumlndig anderes stratigraphisches Bild ergibt
Unter dem tieferen Fuszligboden war bei einer anschlieszligenden Tiefgrabung zunaumlchst keine weitere klare Stratifikation zu erkennen Hier wurde vielmehr eine massive Erdauffuumlllung festgestellt in ihrem oberen Bereich (ca 20 cm) durchsetzt mit hellenistischer Ware gemischt mit klassischer Keramik (bis +1010 m) Dazu zaumlhlen attisch Rotfiguriges und Schwarzgefirnisstes z T mit Stempeldekor Westabhang-Ware Fragmente hellenistischer Reliefbecher und Gebrauchskeramik sowie ein gestempelter Amphorenhenkel (Abb 9)6 In der folgenden ca 70 cm dicken Verfuumlllung wurden dann nur noch Fragmente klassischer Kera-mik angetroffen darunter attisch Schwarzgefirnisstes z T mit Stempeldekor Fragmente attisch rotfiguriger Kratere gefirnisste und ungefirnisste Lampen Kochtopfware eine Bronzemuumlnze mit Quadratum incusum
4 Zweihenkelige Amphora der Westabhang-Ware vgl S I Rotroff Hellenistic pottery Athenian and imported wheelmade table ware and related material Agora 29 (Princeton NJ 1997) Taf 40 ndash 44
5 ΦΙΛΟΦΩ [Ν] ΤΟΣ der Name ΦΙΛΟΦΩΝ ist u a auf einer Reihe von Kykladeninseln belegt vgl P M Fraser ndash E Matthews A lexicon of Greek personal names I (Oxford 1987) 471
6 ΕΠΙΠΑΥΣΑΝΙΑ vgl W Hoepfner Das Pompeion und sein Nachfolgerbauten Kerameikos 10 (Berlin 1976) 213 Abb 241 ferner V Grace Stamped Amphora handles found in 1931 ndash 32 Hesperia 3 1934 224 Nr 36 37 Joumlhrens (Anm 2) 30 Nr 58 ndash 61 zum Stempel ΠΑΥΣΑΝΙΑ Grace (Anm 2) 224 Nr 30 ndash 35 Joumlhrens (Anm 2) 17 Nr 16
7 Raum III Keramik auf Fuszligboden +1049 m (1) und aus der Abfallgrube (2) Auswahl
8 Raum III Keramik in den Fuszligboumlden +1049 m (1) und +1030 m (2) Auswahl
85aumlGina-kolonna 2008
ein Amphorenhenkel mit Palmettenstem-pel7 sowie ein scheibenfoumlrmiges Webge-wicht (Abb 10) Dem Beginn dieser in spaumltklassischer Zeit aufgebrachten obe-ren Verfuumlllungsschicht gehen die beiden Laufflaumlchen in der oumlstlichen Sondage (+996 m +985 m) die mit der Nut-zungszeit des dortigen Brunnens zu ver-binden sind offenbar voraus
Unter der dicken Verfuumlllungsschicht verlaumluft ein Fuszligboden (+938 m) dessen Unterfuumltterung ausschlieszliglich attische und korinthische Keramik archaischer und subgeometrischer Zeitstellung ent-hielt (Abb 11) Dieser Boden bildet mit einer dunklen festen Erdschicht sowie einer darunter aufgebrachten grobstei-nigen Rollierung eine Abgleichung des unregelmaumlszligig nach Suumlden abfallenden Felsens Be-merkenswert ist dass unter Raum III entsprechend dem Befund in der oumlstlichen Sondage hier mit Aus-nahme des Brunnens keinerlei aumlltere architektonische Strukturen festgestellt werden konnten
Nordbau Raum IWeitere Arbeiten im Nordbau betrafen die bereits 2003 bis zum hellenistischen Fuszligboden (+940 m) freigelegte westliche Raumeinheit Raum I (vormals rsaquoSchwellenbaulsaquo)8 Aumlhnlich wie in dem 2007 aufge-deckten mittleren Raum II in dem eine nunmehr ab-schlieszligende Sondage in der Suumldostecke eine Bestauml-tigung des hellenistischen Nutzungshorizontes u a mit der Auffindung hellenistischer Reliefkeramik so-wie einer fast vollstaumlndigen linsenfoumlrmigen Chytra erbrachte (Abb 12) lieszligen sich auch hier im Rahmen einer Tiefgrabung ndash im Gegensatz zu den bisher be-handelten Grabungsteilflaumlchen der Kampagne 2008 ndash Reste aumllterer Bebauung in den tieferen Straten fest-stellen (Abb 13)
Nach Abnahme des hellenistischen Fuszligbodens in dem sich neben Aumllterem Fragmente hellenistischer Keramik sowie ein Webgewicht fanden wurde auf
7 Der Beginn der Bronze-Emission auf Aumlgina wird gemeinhin mit der Zeit nach 404 v Chr und der durch Lysander ermoumlglichten Ruumlckkehr der vertriebenen aumlginetischen Bevoumllkerung gleichgesetzt vgl B V Head Historia Numorum A manual of Greek Nu-mismatics (Chicago 1967) 397 f B V Head Catalogue of the Greek coins in the British Museum 11 Attica-Megaris-Aegina (Bologna 1963) 142 f Durchmesser und Gewicht der Muumlnze entsprechen auch bei schwer deutbarer Darstellung auf dem Avers (Delphine) der Typenklasse IV Head a O LXVIIndashLXVIII auch der Palmettenstempel auf dem Amphorenhenkel weist mit den geflammten einwaumlrts gebogenen Blaumlttern ebenfalls in das ausgehende 5 Jh v Chr vgl H Moumlbius Die Ornamentik der grie-chischen Grabstelen klassischer und nachklassischer Zeit (Muumlnchen 1968) 17 G Huumlbner Dachterrakotten aus dem Kerameikos von Athen Ein Beitrag zur Bauornamentik des 5 und 4 Jhs v Chr AM 88 1973 123 U Wallat Ornamentik auf Marmorsimen des griechischen Mutterlandes (Frankfurt am Main 1997) 119 mit Anm 708
8 Felten u a (Anm 12004) 99 Abb 2 100 Abb 3
9 Raum III Keramik aus der oberen Verfuumlllungsschicht Auswahl
10 Raum III Keramik aus der unteren Verfuumlllungsschicht Auswahl
86 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana
tieferem Niveau auf der gesamten Gra-bungsflaumlche ein festgetretener grauer Lehmfuszligboden angetroffen (+925 m)9 Er enthielt neben spaumltarchaischen Frag-menten darunter Schwarzgefirnisstes und spaumltschwarzfigurig Dekoriertes auch Aumllteres wie die Muumlndung eines ko-rinthischen Aryballos und geometrische Keramik (Abb 14) Diesem Laufhori-zont sind ein groszliger schraumlggelegter Qua-der in der Suumldostecke des Raumes sowie eine Brunnenmuumlndung zuzurechnen die von dem hellenistischen Fuszligboden uumlber-deckt und in spaumlterer Zeit durch einen byzantinischen Ziegelkanal teilweise zerstoumlrt worden ist wodurch auch eine genauere Untersuchung nicht moumlglich war (Abb 13) Es fand sich lediglich in der obersten Schicht seiner Fuumlllung ein korinthischer Miniaturkrater des 5 Jahr-hunderts v Chr (Abb 15)10
Aus der lockeren Erdunterfuumltterung unter dem archaischen Laufhorizont stammt Keramik fruumlhmykenischer bis geometrischer Zeitstellung sowie eine konische Steinperle (Abb 16) In der noumlrdlichen Grabungsflaumlche von Raum I reichte diese Auffuumlllung bis zu einem dunklen lehmigen Fuszligboden (+874 m) der mit einem Ost-West verlaufenden grobsteinigen Mauerzug zu verbinden ist Dieser nimmt in etwa die Richtung einer Mauer auf die bereits fruumlher als aumll-teste Bausubstanz westlich von Raum I
festgestellt worden war11 Im Fuszligboden und in der bis zum Fels (+841 m) reichenden Verfuumlllung war Kera-mik mykenischer bis protogeometrischer Zeit vertreten (Abb 17)
In Verbindung mit den Ergebnissen der Kampagne des Jahres 2007 unter Raum II lassen sich nun unter der gesamten westlichen Haumllfte des Nordbaus sowie im westlich anschlieszligenden Zwickel Nutzungshori-zonte und bauliche Reste der Fruumlhen Eisenzeit dokumentieren Zusaumltzlich zu dem bereits fruumlher freigelegten Bestattungskomplex unter Kern- und Suumldbau sowie nordwestlich des Kernbaus wird die Nutzung des Areals in geometrischer Zeit als Nekropole auch durch eine weitere nur in geringen Resten erhaltene Bestattung bestaumltigt Diese Bestattung kam unter dem geometrischen Fuszligboden in einem Erdgrubengrab unter Raum I zutage Im Gegensatz zu den Graumlbern im suumldlichen Areal des Westkomplexes mit Kindern und adulten In-dividuen handelt es sich hier im Norden bislang ausschlieszliglich um Saumluglingsbestattungen Die unter Raum I und II angetroffenen baulichen Reste der geometrischen Zeit zu denen auch eine 2007 unter der groszligen
9 Das Areal in der Suumldwestecke von Raum I wurde aufgrund einer hier befindlichen byzantinischen Abfallgrube und dem dadurch gestoumlrten stratigraphischen Kontext von der Sondage ausgenommen vgl Felten u a (Anm 12004) 99 Abb 2 101 Abb 4
10 Aufgrund des geringen Oumlffnungsdurchmessers von 055 m koumlnnte es sich auch um eine birnenfoumlrmige Zisterne handeln vgl W Brinker Wasserspeicherung in Zisternen Ein Beitrag zur Frage der Wasserversorgung fruumlher Staumldte (Braunschweig 1990) 21 ndash 56 zum Miniaturkrater vgl A Newhall Stillwell ndash J L Benson The potterrsquos Quarter The pottery Corinth 15 3 (Princeton NJ 1984) 314 f Taf 68 U Knigge Der Bau Z Kerameikos 17 (Muumlnchen 2005) Taf 81
11 Felten u a (Anm 12004) 98 Abb 1
11 Raum III Keramik aus dem archaischen Laufhorizont + 938 m Auswahl
12 Raum II Reliefkeramik und Chytra aus der Suumldostecke auf Fuszligboden + 994 m
87aumlGina-kolonna 2008
Orthostatenstruktur freigelegte starke Mauer gehoumlren duumlrfte sprechen fuumlr eine intramurale Bestattung der Saumluglingsgraumlber im Norden anders als der Komplex unter dem Suumldbau welcher in Verbindung mit den un-ter dem Kernbau befindlichen runden Plattformen als sepulkral-rituelle Zone zu sehen ist12
AnnexDie Fortsetzung und der Abschluss der 2007 begonnenen Tiefgrabung unter dem Annex der dem Nordbau suumldlich vorgelagert ist erbrachten einen stratigraphischen Befund der dem unter Raum III unmittelbar ver-gleichbar ist Auch hier hatte sich bereits im Jahre 2007 eine nach Aussage des Scherbenmaterials offen-bar in klassischer Zeit eingebrachte ho-mogene Erdauffuumlllung (OK +1007 m) feststellen lassen die in der Nord-westecke des Annexes bis zum Fels (+874 ndash 841 m) reichte In der uumlbrigen Flaumlche des Raumes wurde dagegen eine festgetretene von Osten nach Westen leicht abfallende Laufflaumlche freigelegt (+911 m) deren dichte mit mittelgroszlig-en Steinen durchsetzte Unterfuumlllung bis zum gewachsenen Fels reichte Die Fuumll-lung enthielt ausschlieszliglich attische und korinthische Keramik archaischer bis geometrischer Zeitstellung (Abb 18) sodass Auffuumlllung und Fuszligbodenschicht mit dem in Raum III getaumltigten Befund zeitlich zusammen zu sehen sind
12 D C Kurtz ndash J Boardman Greek burial customs (London 1971) 188 ndash 190
13 Raum I Brunnen Ziegelkanal und aumlltere Strukturen Ansicht von Norden
14 Raum I Keramik aus dem archaischen Fuszligboden + 925 m Auswahl
88 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana
Bei der Untersuchung der daruumlber-liegenden baulichen Strukturen lieszlig sich die Suumldwand des Annexes inklusive ei-ner 1 m breiten Tuumlroumlffnung uumlber eine Laumlnge von 610 m feststellen wobei diese am oumlstlichen Ende in eine grob-steinige Mauerung uumlbergeht welche eine eindeutige Scheidung von der aufsitzen-den nachantiken Uumlberbauung nicht mehr erlaubt (Abb 2) Dies gilt insbesondere fuumlr das suumldliche Ende der Ostwand des Annexes welches in seinen baulichen Strukturen stark verunklaumlrt ist da es von spaumlteren Mauerzuumlgen sowie einer by-zantinischen Abfallgrube durchschlagen wird In dieser fand sich neben Spaumlterem der Kopf einer hellenistischen Terrakot-tafigur (Abb 19)
Auffallend gegenuumlber den Befunden in den uumlbrigen Teilarealen des Westkom-plexes (Suumldbau Ostbau Ostterrasse) ist das Fehlen jeglicher aumllterer Baumasse in der Ostsondage unter Raum III so-wie unter dem vorgelagerten Annex des Nordbaus Dies duumlrfte mit der hier hoch anstehenden Felsformation zusammen-haumlngen die gegenuumlber dem Areal unter dem Kern- und Suumldbau nach Norden um bis zu 2 m ansteigt Hier befindliche Bau-reste fruumlherer Zeit sind vermutlich einer durchgreifenden Planierung und Saumlu-berung des spaumlteren 6 Jahrhunderts v Chr zum Opfer gefallen welche mit den erwaumlhnten grobsteinig rollierten Fuszligbouml-den unter Raum III und unter dem An-nex (+ 938 m + 911 m) fassbar ist
Die Teilstrukturen des Nordbaus sind insbesondere im Bereich der Nordost-ecke sowie des Annexes durch byzan-tinische Ein- und Aufbauten schwer in
Mitleidenschaft gezogen und teilweise verunklaumlrt worden lassen aber anhand der Fundamente der unteren Nordmauer der Rollierung unter der Nordostecke sowie dem Ansatz der Ostmauer die wesentlichen Aus-maszlige wiederherstellen Danach praumlsentiert sich der hellenistische Nordbau in einer ersten Phase als eine rechteckige Dreiraum-Anlage mit einer Laumlnge von 15 m und einer Breite von 525 m Die Ausrichtung seiner Laumlngsachse nach Nordost-Suumldwest weicht geringfuumlgig von den uumlbrigen Strukturen der hellenistischen Neukonzeption (Scherwand Hof Suumldwand Kernbau und Diateichisma) ab und duumlrfte sich am natuumlrlichen Verlauf des Kap-Abbruchs im Norden des Westkomplexes orientiert haben Er bildet damit einen abschlie-szligenden Architekturriegel der gesamten Anlage des hellenistischen Westkomplexes Die drei Raumeinheiten (IndashIII) des Nordbaus weisen mit je 425 m eine identische Laumlnge auf die Breite differiert geringfuumlgig zwi-schen 4 m (Raum I) und 415 m (Raum IIndashIII) Raum I und III besitzen eine suumldliche leicht aus der Mitte ge-ruumlckte Eingangsschwelle von 1 m Laumlnge der Eingang zu Raum II wurde bei dem Einbau der byzantinischen Zisterne entfernt Fuszligboumlden und Mauerunterkanten zeigen dass die Abfolge der Raumlume nach Osten in einer
15 Raum I Miniaturkrater aus der Brunnenmuumlndung
16 Raum I Keramik und Kleinfund aus der Fuumlllung unter Fuszligboden +925 m Auswahl
89aumlGina-kolonna 2008
Niveaustaffelung um jeweils ca 05 m erfolgte (Fuszligboden Raum I +940 m Fuszligboden Raum II +994 m Fuszligboden Raum III +1030 m) welcher auch der kontinuierliche Anstieg der vorgelager-ten Pflasterung (von +942 m im Westen auf +1088 m im Osten) folgt13
Einer spaumlteren aber noch hellenis-tischen Phase zugehoumlrig ist der Einbau der oberen Nordwand von Raum III welche mit ihrem schraumlgen Verlauf die Raumbreite auf 345 ndash 365 m verkuumlrzt Sie steht im Zusammenhang mit ei-ner erhoumlhten Laufflaumlche in Raum III (+1049 m) Zu diesen sekundaumlren Ver-aumlnderungen duumlrfte auch eine grundle-gende Umgestaltung des suumldlichen An-schlusses des Annexes des Nordbaus
gehoumlrt haben Die in der Suumldhaumllfte des Annexes in Resten festgestellte Pflasterung welche mit jener der Nordstraszlige in Material und Verlegetechnik uumlbereinstimmt spricht fuumlr eine komplette Pflasterung des Vor-platzes in einer fruumlheren Phase bis zu den Eingaumlngen des Nordbaus Mit dem Einzug der Suumldmauer des Annexes wird zumindest dem Raum III nun eine trapezoide 400 ndash 470 m breite Struktur vorgeblendet die von der Nordstraszlige aus durch eine 1 m breite Tuumlroumlffnung zu betreten war Der an ihrer Suumldwestecke er-haltene 160 m lange Mauerstumpf belegt aber dass die Suumldmauer des Annexes weiter nach Westen ge-fuumlhrt wurde und somit auch vor Raum II ein aumlhnliches vorgelagertes Geviert angenommen werden darf Ob auch die Ostwand des Nordbaus fuumlr die Anlage des Annexes sekundaumlr nach Suumlden verlaumlngert wurde bleibt aufgrund der angefuumlhrten durchgreifenden Einwirkungen durch die byzantinische Bebauung noch unklar Auch die bauliche Situation im Anschluss an den Kernbau ist durch die byzantinische Zisterne sowie die Altgrabungen weitgehend zerstoumlrt Aber es zeigt sich dass die vor Raum I befindliche Pflasterung partiell unter den byzantinischen Strukturen hindurchlaumluft und ein ansteigendes Niveau in Richtung und Houmlhe des
13 Eine solche dem Gelaumlndeanstieg folgende Niveaustaffelung der Raumeinheiten ist auch im Heiligtum der Demeter und Kore in Korinth zu beobachten vgl N Bookidis ndash R S Stroud The sanctuary of Demeter and Kore Topography and architecture Corinth 18 3 (Princeton NJ 1997) 47 Abb 8 90 Abb 11 107 Abb 13 173 Abb 24
17 Raum I Keramik aus geometrischem Fuszligboden +841 m Auswahl
18 Nordbau Annex Keramik aus Fuszligbodenfuumlllung +911 m Auswahl
19 Nordstraszlige Ostende Terrakottakopf aus byzantinischer Abfallgrube
90 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana
Pflasters der Nordstraszlige erkennen laumlsst So ist zu vermuten dass die Suumldwand des sekundaumlr dem Nordbau vorgeblendeten Annexes urspruumlnglich bis zur Nordostecke des Kernbaus gefuumlhrt hat Die gegenuumlber den Waumlnden des Nordbaus geringere Breite der Vorbauten spricht dafuumlr dass es sich bei dieser sekundaumlren Nachbebauung um kleine hypaumlthrale Houmlfe oder Vorplaumltze gehandelt hat Zumindest im Annex vor Raum III wird deren Nutzung durch einen uumlber dem alten Pflaster verstrichenen sehr harten Kalkestrich (+1068 m) belegt
Problematisch bleibt der vorauszusetzende Wechsel des urspruumlnglichen Niveaus von der Nordstraszlige (+1023 m) hinunter auf den durch die Schwelle in der Ostwand des Kernbaus (+948 m) sowie der Pfla-sterung suumldlich des Kernbaus (+939 m) festgelegten Laufhorizont Ein solcher Abgang muss sowohl von Norden wie aufgrund des hohen Unterkantenniveaus an der Westwand des Nordostbaus (+975 m) auch von Osten her erfolgt sein Hinweise hierfuumlr bildet eine sekundaumlre Nachbearbeitung der unter dem Nordbau befindlichen groszligen spaumltarchaischen Orthostatenstruktur Der an ihrer Suumldostecke verbliebene Block ist an seiner suumldlichen Schmalseite mit einer auffallenden treppenfoumlrmigen Abarbeitung versehen welche in ihrer schraumlgen Ausrichtung dem Verlauf der Nordstraszlige genau entspricht Dies laumlsst darauf schlieszligen dass der hier verbliebene Block der Orthostatenstruktur (OK + 998 m) zum Zweck der Anlage eines stufenfoumlrmigen Abganges von der Houmlhe der Nordstraszlige hinunter auf das Nutzungsniveau im Hof oumlstlich des Kernbaus ab-gearbeitet worden ist Diese Abkantung duumlrfte der Auflage oder dem Anschub einer vermutlich dreistufigen Treppe gedient haben Wie erwaumlhnt ist ein entsprechender Abgang auch von Osten her anzunehmen die Einwirkungen der Altgrabung die sich bis in den Hof des Kernbaus verfolgen lieszligen14 haben hier allerdings den urspruumlnglichen baulichen Zusammenhang voumlllig zerstoumlrt
b Areal Nordostbau
Ein weiteres Arbeitsziel betraf die Untersuchung einer moumlglichen oumlstlichen Begrenzung des Westkomplexes waumlhrend seiner vorhellenistischen Nutzungsphase Hinweise hatten sich bereits in der Kampagne 2007 mit der Auffindung von Resten einer massiven Terrassierungsmauer mit nord-suumldlicher Verlaufsrichtung unter Raum II des Nordostbaus ergeben15 In dem unmittelbar suumldlich anschlieszligenden Areal das partiell auch den Bereich der Ostterrasse einbezieht wurde innerhalb der Mauern eines byzantinischen Gebaumludes eine Sondage angelegt Die untersuchte Flaumlche war durch eine Reihe spaumlter Abfallgruben die bis in die klassischen und archaischen Straten hinunterfuumlhrten stark gestoumlrt (Abb 20) Sowohl die Abfallgruben als auch die uumlbrige Auffuumlllung erbrachten zeitlich durchmischte stark zerscherbte Keramik aus mykenischer bis byzantinischer Zeit (Abb 21) Lediglich in einem sorgfaumlltig mit Ziegelfragmenten ausgelegten Bothros (Abb 20) fand sich ein geschlossener Keramikkomplex mit groumlszligeren Fragmenten byzantinischer Haushaltsware (Abb 22)
Unter der Auffuumlllung und den Bothroi lieszlig sich der 150 m lange Rest einer Ost-West verlaufenden Mau-er feststellen Sie ist aus sorgfaumlltig hergerichteten mittelgroszligen Steinen gesetzt und besitzt eine gut schar-rierte Sichtseite nach Norden sowie eine unregelmaumlszligige bis zu 080 m dicke ruumlckseitige Hinterfuumltterung aus unbearbeiteten Steinen (Abb 23) Der Mauerzug bildet die untere Lage fuumlr die nordseitige Abstuumltzung der Ostterrasse und verlaumlngert unter der byzantinischen Uumlberbauung hindurch die bereits fruumlher freigelegte material- und bautechnisch identische Struktur welche das Areal noumlrdlich und nordoumlstlich von Ostbau II nach Suumlden begrenzt Ihre Reste befinden sich unter der spaumlter aufgesetzten hellenistischen Scherwand oumlst-lich des Kernbaus16 Der weitere oumlstliche Teil dieser Terrassenmauer ist durch eine der byzantinischen Ab-fallgruben zerstoumlrt die unmittelbar oumlstlich ihres Ausrisses hoch anstehende praumlhistorische Bebauung belegt aber dass auch diese Terrassierung nach Osten hin stark angestiegen sein muss Das Verhaumlltnis der klein-steinigen Terrassenmauer zu dem erwaumlhnten groszligsteinigen Mauerzug unter Raum II des Nordostbaus der aufgrund seiner bruchrauen Ruumlckseite sowie seiner Steinhinterfuumlllung ebenfalls als Terrassenmauer zu sehen ist (Abb 24) erscheint bautechnisch zunaumlchst nicht ganz klar Die Ausrichtung beider Strukturen bildet ei-nen stumpfen Winkel Das unterschiedliche Werkmaterial der Mauern sowie die Tatsache dass die sorgfaumlltig
14 Felten u a (Anm 12004) 105 15 Felten u a (Anm 12008) 60 16 Felten u a (Anm 12007) 90 Abb 1 105 f Abb 29
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hergerichtete noumlrdliche Sichtseite der kleineren Mauer uumlber den anzunehmenden Treffpunkt hinaus weiter nach Osten verlaumluft schlieszligt einen konstruktiven Zusammenhang beider Mauern aus Allerdings belegen deutliche Spuren einer Ausrissgrube in der suumldlichen Fortsetzung des groszligsteinigen Mauerzuges bis dicht an die kleinere Terrassenmauer heran dass die beiden Strukturen in sekundaumlrem baulichem Zusammenhang zu sehen sind An eine wohl fruumlhere nach Osten hin ansteigende Terrassierung wurde zu einem spaumlteren Zeitpunkt ein massives nun nach Norden fuumlhrendes Analemma angesetzt Dieses Verhaumlltnis wird auch durch einen festen grauen Lehmfuszligboden nahegelegt (+945 m) der im Bereich beider Terrassenstruk-turen festgestellt wurde Waumlhrend er un-ter der Ausrissgrube des groszligsteinigen Analemmas hindurch laumluft und damit belegt dass hier die Bloumlcke direkt auf-gelegt wurden fuumlhrt er bei der kleineren Terrassenmauer an die Fundamentlagen heran
Aufgrund der tiefreichenden nachan-tiken Eingriffe konnte in diesem Bereich kein aussagekraumlftiger keramischer Be-fund erzielt werden Das angetroffene Keramikmaterial reicht von praumlhisto-rischer bis in byzantinische Zeit
20 Areal Ostterrasse und Nordostbau Byzantinische Abfallgruben und noumlrdliche Terrassenmauer Ansicht von Suumlden
21 Areal Ostterrasse und Nordostbau Keramik aus Abfallgruben und Auffuumll-lung Auswahl
92 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana
Fuumlr die aufsitzenden Strukturen des Nordostbaus lieszligen sich durch die Analyse der Werkmaterialien sowie der Bauweise zwei unterschiedliche Phasen feststellen Die Waumlnde von Raum I bestehen zum uumlberwiegenden Anteil aus spoliensortierten Mauern die denen des Nordbaus naumlchstverwandt sind waumlhrend fuumlr die Waumlnde des oumlstlich anschlieszligenden Raums II vorwiegend Roll- und Bruchsteine partiell aber auch Platten aus der Pflasterung der Nordstraszlige verwendet wurden Daruumlber hinaus zeigen die Auszligenseite der Nordostecke von Raum I und der Anschluss der Nordmauer von Raum II eine deutliche Baunaht Zudem hat ndash entsprechend dem Befund an der Suumldwand des Annexes ndash der sekundaumlre Einzug der Strukturen auch hier noumlrdlich von Raum II zu einer Stoumlrung in der Pflasterung gefuumlhrt Es liegt nahe diesen nachtraumlglich angesetzten Raum II
22 Areal Ostterrasse und Nordostbau Byzantinische Keramik aus Abfallgru-be Auswahl
23 Areal Ostterrasse und Nordostbau Noumlrdliche Terrassenmauer und aufsit-zende byzantinische Bebauung
93aumlGina-kolonna 2008
des Nordostbaus mit der Anbauphase des Annexes suumldlich des Nordbaus in zeitlichen Zusammenhang zu setzen Uumlber die suumldliche Begrenzung des Nordostbaus lassen sich aufgrund der byzantinischen Einbauten bzw der Vorkriegsgrabungen keinerlei Aussagen treffen Es kann nur vermutet werden dass die Mauern bis zur hellenistischen Scherwand uumlber Ostbau II reichten da sich suumldlich von dieser in den Grabungen der vergangenen Jahre keine Spuren hellenistischer Bautaumltigkeit mehr feststellen lieszligen In der Baumasse der noumlrdlichen Langseiten von Raum I und II des Nordostbaus fanden sich keine Reste von Tuumlroumlffnungen oder Eingangsschwellen Ein markanter Lagerfugenwechsel am Suumldende der erhaltenen Westwand von Raum I sowie Zapfenloumlcher in einem Quader seiner Ostwand weisen auf Eingaumlnge durch die beide Raumlume jeweils von Westen her zu betreten waren Sofern wie angenommen die Seitenwaumlnde von Raum I und II tatsaumlchlich bis zur Scherwand gefuumlhrt worden sind waumlren beide Tuumlren ndash im Gegensatz zu den Kammern des Nordbaus ndash in stark ausmittiger Position angelegt gewesen
Zusammenfassung
Die sich bereits waumlhrend fruumlherer Kampagnen in ihren Grundzuumlgen abzeichnende Bau- und Nutzungsge-schichte des Westkomplexes hat sich durch die Grabungsergebnisse 2008 in den Bereichen von Nord- und Nordostbau bestaumltigt Danach erfolgte im Rahmen der hellenistischen Neukonzeption der Akropolis auch eine umfassende Neugestaltung des Areals am Westende von Kap Kolonna welche nun vorwiegend seine noumlrdliche Haumllfte betroffen hat Die bereits in der zweiten Haumllfte des 5 Jahrhunderts v Chr verfuumlllten Struk-turen des Suumldbaus wurden mit einer Pflasterung uumlberdeckt17 die teilweise noch oberirdisch sichtbare aber durch starke Erosionswirkung ruinoumlse Baumasse18 im Bereich des Kernbaus wurde in die Neukonzeption integriert Kernbau Nordbau Nordostbau und Nordstraszlige bildeten die neuen baulichen und funktionalen
17 Felten u a (Anm 12003) 43 Abb 1 44 Abb 4 Felten u a (Anm 12006) 12 Abb 3 4 17 Abb 11 18 Dies zeigt sich nicht nur an der stark abgewitterten Oberseite der Suumldwand des Kernbaus auf welche die hellenistischen Aufbau-
ten Ruumlcksicht genommen haben auch die Houmlhlungen der stark erodierten Nordwand wurden zur Aufnahme des Wandstucks mit einer Lage aus Moumlrtel und Scherben abgeglichen vgl Felten u a (Anm 12006) 17 Abb 11 Felten u a (Anm 12008) 54 mit Anm 13
24 Nordostbau Raum II Reste der groszligsteinigen oumlstlichen Terrassenmauer Ansicht von Osten
94 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana
Elemente der hellenistischen Konzeption des Westkomplexes wobei die direkt auf die helle-nistische Bautengruppe westlich des Apollon-tempels ausgerichtete Wegefuumlhrung der Nord-straszlige wohl auch ein gesamttopographisches Konzept impliziert19 Nach Suumlden hin wird die Anlage nun durch den Kernbau und die lan-ge Scherwand abgeschlossen zwischen ihr und dem groszligen Diateichisma im Suumlden haben sich auszliger der Spolienpflasterung suumldlich des Kernbaus keine baulichen Reste hellenistischer Zeit nachweisen lassen so ist hier uumlber den verfuumlllten Strukturen der archaischen und klas-sischen Zeit eine partiell spoliengepflasterte freie Zugangsflaumlche anzunehmen Aufgrund des Niveaus der hellenistischen Scherwand die uumlber eine laumlngere Strecke auf der Nord-wand des spaumltklassischen Ostbaus II direkt aufsitzt und im Folgenden ansteigt anhand der hohen Nutzflaumlche des Nordostbaus sowie nicht zuletzt durch die bereits fruumlher festgestellten hellenistischen Laufflaumlchen welche die Reste des klassischen Analemmas der Ostterrasse abdecken20 darf angenommen werden dass die gesamte Osthaumllfte des Westkomplexes bis hin zur Suumldstraszlige eine nach Osten ansteigende Hangformation gebildet hat
Problematisch bleibt die bauliche Gestal-tung des Kernbaus Vor der hellenistischen Neukonzeption wurde seine Grundflaumlche von einer offensichtlich freien trapezfoumlrmigen und moumlglicherweise gepflasterten Hofanlage eingenommen21 Auf die Reste der suumldlichen
westlichen und noumlrdlichen Orthostatenmauer dieser Hofbegrenzung setzte man nun die Seitenwaumlnde des Kernbaus auf waumlhrend die oumlstliche Langseite mit dem Eingang sowie die beiden inneren Raumkammern aus groszligformatigen Spolien komplett neu errichtet wurden Zu diesem neuen Gestaltungskonzept gehoumlrte vermutlich auch der innere Schacht der bei Grabungsbeginn im Kernbau noch in Resten erkennbar war22 Auch wenn der Kernbau mit seiner internen Gliederung der Doppelraumlumigkeit und dem vorgelagerten Hof die Anlage des zur Zeit der hellenistischen Neukonzeption bereits verfuumlllten Suumldbaus aufnimmt23 und damit nicht zuletzt einen funktionalen Bezug nahelegt so bleibt doch die auffallende zeitliche Luumlcke zwischen dem Ende der Nutzungszeit der klassischen Anlage in der zweiten Haumllfte des 5 Jahrhunderts v Chr und der hellenistischen Um- bzw Neugestaltung des Westkomplexes waumlhrend des 3 Jahrhunderts v Chr zu beto-
19 Dazu E Pollhammer Das Kap Kolonna auf Aumlgina zur Zeit der pergamenischen Herrschaft Untersuchungen zum Bauprogramm und der Baupolitik der Attaliden auf Aumlgina (ungedr Diss Universitaumlt Salzburg 2004) 130 ndash 171 E Pollhammer Andron-Architek-tur auf Aumlgina-Kolonna in C Reinholdt ndash P Scherrer ndash W Wohlmayr (Hrsg) AIAKEION Beitraumlge zur Klassischen Altertums-wissenschaft zu Ehren von Florens Felten (Wien 2009) 120 ndash 123
20 Felten u a (Anm 12007) 103 f 105 Abb 27 28 21 Felten u a (Anm 12005) 8 Abb 1 Felten u a (Anm 12008) 53 Abb 9 IIndashIII 22 Felten u a (Anm 12004) 105 Abb 8 23 Sowohl im alten Suumldbau wie auch im Kernbau sind die Ausmaszlige der vorgelagerten Houmlfe zu groszlig um sie im Sinne der Wohn-
haustypologie als Prostas- bzw Pastas-Anlagen ansprechen zu koumlnnen vgl dazu F Lang Archaische Siedlungen in Griechenland Struktur und Entwicklung (Berlin 1996) 98 ndash 101
25 Suumldbau Hof Grobsteinige Verfuumlllung und Reste der praumlhisto-rischen Bebauung Ansicht von Osten
95aumlGina-kolonna 2008
nen welche eine kontinuierliche Kulttradition zumindest an dieser Stelle zunaumlchst ausschlieszligen moumlchte Die Wiederaufnahme der architektonischen Struktur des alten Suumldbaus im Kernbau ist bemerkenswert und liegt moumlglicherweise in spezifischen lokalen religioumlsen Aspekten hellenistischer Kultpolitik begruumlndet Welche Funktion die beiden aus groszligformatigen Spolien errichteten Raumlume besessen haben bleibt fraglich Nach der erwaumlhnten Praumlparierung der Erosionsloumlcher an der alten Nordwand zur Aufnahme der neuen Wandverklei-dung zu urteilen duumlrften die Raumwaumlnde in ihrer Gesamtheit mit einem plastischen Quader-Inkrustationsstil ausgestattet gewesen sein der bei den Grabungen G Welters partiell wohl noch erhalten war24 Aufgrund der Innenraummaszlige lassen sich fuumlr die Kammern auffallend geringe Nutzflaumlchen von ca 45 msup2 bzw 7 msup2 veranschlagen wodurch eine Funktion als mehrklinige Speiseraumlume fraglich erscheint Da die Altgrabungen hier bereits bis zu den Unterkanten der Waumlnde gefuumlhrt worden sind lassen sich zur Fuszligbodengestaltung der Kammern keine Aussagen mehr treffen25
Der neu errichtete 15 m lange Nordbau repraumlsentiert mit seiner parataktischen Raumstaffelung eine gaumln-gige Grundform der Banketthaus-Architektur26 Auch wenn im Inneren der Raumlume keine Hinweise auf die Installation von Liegemoumlglichkeiten festgestellt werden konnten wie dies anderorts etwa durch die gemau-erten und gemoumlrtelten Klinensockel in den Speiseraumlumen des Heiligtums der Demeter und Kore in Korinth belegt ist27 so sprechen doch die durchgehend gleichen Innenmaszlige von Raum IndashIII sowie ihre separaten Eingaumlnge fuumlr eine Funktion als Speiseraumlume Zwar gehoumlrt bedingt durch die spezifische Klinenverteilung an den Wandseiten haumlufig eine exzentrische Position der Eingaumlnge zur baulichen Grundgestaltung von Ban-kettraumlumen28 sie bildet jedoch offensichtlich keine verbindliche Regel da vielfach Speiseraumlume auch mit mittigen Eingaumlngen belegt sind29 Unter Zugrundelegung arithmetischer Mittelwerte fuumlr die Klinenlaumlnge und Klinenbreite30 mit 165 m und 080 m wuumlrde sich fuumlr die drei Raumlume des Nordbaus ndash abgesehen von der Eingangsseite ndash eine Wandverteilung von je zwei Klinenlaumlngen und einer Klinenbreite ergeben womit die Raumlume als Heptaklinia bezeichnet werden koumlnnten
c Suumldbau Hof
Im bereits fruumlher partiell untersuchten Hof des Suumldbaus31 wurde eine abschlie-szligende Sondage angelegt um eine moumlg-liche suumldliche Ausdehnung der unter West- und Ostraum festgestellten pro-to- und fruumlhgeometrischen Nekropole zu untersuchen (Abb 25) Aumlhnlich wie in den unteren Straten der beiden Raumlu-me war auch im Hof das Areal mit ei-ner kompakten mittel- bis groszligsteinigen Verfuumlllung versehen in der sich bereits fruumlher Reststrukturen der praumlhistorischen Bebauung identifizieren lieszligen Wenn im
24 G Welter Aeginetica XXVndashXXXVI AA 69 1954 46 25 Fuumlr die Kampagne 2009 ist eine Tiefgrabung in beiden Raumlumen geplant um moumlgliche fruumlhere Nutzungsstraten zu klaumlren 26 C Leypold Bankettgebaumlude in griechischen Heiligtuumlmern (Wiesbaden 2008) 176 f 27 Zusammenfassend Bookidis ndash Stroud (Anm 13) 397 f rechtwinkelig an die Wand angeschobene Steinsockel als Klinenauflager
u a auch in Troizen G Welter Troizen und Kalauria (Berlin 1941) 32 28 R A Tomlinson Ancient Macedonian symposia in B Laurdas ndash C Makaronas (Hrsg) Ancient Macedonia (Thessaloniki 1970)
310 Leypold (Anm 26) 152 29 Bookidis ndash Stroud (Anm 13) 396 Leypold (Anm 26) 152 mit Anm 770 und Beispielen aus Aumlgina Delos und Labraunda Kat 10
21 ndash 23 30 Leypold (Anm 26) 170 f zu Klinenmaszligen auch M S Goldstein The setting of the ritual meal in Greek sanctuaries 600 ndash 300 BC
(Ann Arbor 1982) 356 Tab A Bookidis ndash Stroud (Anm 13) 414 f App I Tab 2 31 Felten u a (Anm 12005) 11 Abb 4
26 Suumldbau Hof Fruumlhmykenische Keramik aus der Steinverfuumlllung Aus-wahl
96 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana
Hof auch keine Bestattungen angetroffen wurden so ist doch nicht auszuschlieszligen dass mehrere auffallende Leerstellen in dieser Verfuumlllung von einstmals vorhan-denen Graumlbern herruumlhren koumlnnten In-mitten und unter der Verfuumlllung wurde ein hoher Anteil an zerscherbter Keramik festgestellt die einheitlich aus fruumlhmyke-nischer Zeit stammt (Abb 26)32
d Areal suumldlich des Diateichismas
Abschlieszligend wurde auf einer Teilflaumlche suumldlich des groszligsteinigen Diateichismas das den gesamten Westkomplex nach Suuml-den begrenzt und abschlieszligt der rezente Schutt entfernt Bei der Quadermauer handelt es sich offenbar um das westliche Ende der hellenistischen Umfassungs-mauer die im Zusammenhang mit der pergamenischen Neugestaltung der Akro-polis von Aumlgina zu sehen ist und die ver-mutlich uumlber eine groumlszligere Strecke hinweg das alte Heiligtumsareal nach Westen hin
eingefasst hat Zwei vorgelegte mit schraumlgen Spurrillen versehene Quader (Abb 27) am Westende legen die Vermutung nahe dass sich an dieser Stelle ein Zugangstor befunden hat welches allerdings im Vergleich zu dem suumldlich des Apollontempels befindlichen Propylon bescheidenere Ausmaszlige besessen haben muss Da-
32 Zur bereits fruumlher freigelegten fruumlhmykenischen Keramik vgl Felten u a (Anm 12005) 12 Abb 5
27 Diateichisma Zugangsstraszlige und Schwellen des Tores Ansicht von Suumldosten
28 Terrakottasima aus dem Mischbefund uumlber der Zugangsstraszlige Zeich-nung
97aumlGina-kolonna 2008
29 Reliefkeramik aus den Laufflaumlchen der Zugangsstraszlige Auswahl
fuumlr spricht auch dass dieser Zugang gerade am Kreu-zungspunkt von Ost- und Suumldtrasse positioniert gewe-sen waumlre und damit einen zentralen topographischen Erschlieszligungspunkt fuumlr die Gesamtanlage des West-komplexes gebildet haumltte (Abb 1)
Die Abnahme der obersten Schichten suumldlich des Diateichismas erbrachte zunaumlchst einen durchgehend gemischten keramischen Befund unter dem das Frag-ment einer bemalten Terrakottasima mit erhaltenen Partien von Unterseite Sockelband und Profilwelle mit Lotusbluumlten-Palmettenband zu erwaumlhnen ist (Abb 28)33 Die knapp vor den Sockel springende Profilwelle in Form eines Kyma reversa weist eine langgezogene untere Kurve mit einem steilen Anlauf auf der gering-fuumlgig hinter die Vertikale fuumlhrt Von dem Anthemion auf der Hauptzone sind zwei Blaumltter einer Palmette ein Teil des rot bemalten Blattkerns sowie partiell die sich nach innen volutenfoumlrmig einrollenden S-Ran-ken erhalten welche die Basis der stehenden Palmette bilden Der schlechte Erhaltungszustand schlieszligt eine Datierung anhand des Anthemionornaments zwar aus doch weist das Kyma in die zweite Haumllfte des 5 Jahrhunderts v Chr34
In der suumldlichen Verlaumlngerung des vermuteten Eingangstores fand sich unter geringfuumlgigen Resten nachan-tiker Strukturen eine Abfolge festgetretener Laufhorizonte mit weiterhin gemischtem keramischem Befund in dem neben Spaumlterem die reiche Anzahl qualitaumltsvoller Schwarzfirniskeramik mit Stempeldekor und hel-lenistischer Reliefbecher sowie ein Fuszligfragment mit Ritzdekor auffallen (Abb 29) Diese Laufflaumlchen wer-den nach Westen hin durch eine nordsuumldlich verlaufende aus Spolien zugerichtete Mauer begrenzt an deren Ostseite sorgfaumlltig verlegte Platten anschlieszligen die zur Pflasterung einer zum Eingangstor fuumlhrenden Straszlige gehoumlren koumlnnten (Abb 30) Gegenuumlber den aus Roll- und Bruchsteinmaterial grob zusammengefuumlgten der byzantinischen Uumlberbauung zuzurechnenden Mauerzuumlgen sind die erwaumlhnten westseitig an die Reste der Pfla-sterung anschlieszligenden Strukturen sorgfaumlltig spoliensortiert und weisen einen sauberen Verband von Stoszlig- und Lagefugen auf Werkmaterial und Mauerungstechnik entsprechen damit der im Rahmen der hellenistischen Neukonzeption der Akropolis von Aumlgina uumlblichen Bauweise
33 Der stark abgeriebene 44 cm hohe Sockel steht leicht schraumlg zur Simaunterseite und bildet mit dieser einen Winkel von 87deg Ein schraumlger Sockel ist zwar ungewoumlhnlich kommt jedoch gelegentlich vor so z B bei Dach 14 von Olympia aus dem letzten Viertel des 5 Jhs v Chr Der Sockel steht in einem Winkel von 85deg zur Simaunterseite s J Heiden Die Tondaumlcher von Olympia OF 24 (Berlin 1995) 50
34 Zur Entwicklung des Kymas s L T Shoe Profiles of Greek mouldings (Cambridge 1936) 78 f Unmittelbar vergleichbar im Profilanlauf wie auch im schraumlgen Sockel ist die Sima von Dach 70 in Delphi (S 58) aus der Zeit zwischen 420 und 400 v Chr Ch Le Roy Les terres cuites architecturales FdD 2 (Paris 1967) 142 Taf 112 Das Profil ist cavettofoumlrmig und biegt erst am Ende seines Verlaufs in eine Welle um Zu aumlhnlichen Simaprofilen s auch Dach 58 von Delphi (S 44) um 460ndash450 v Chr (Le Roy a O 44 Taf 48 103) und die sog Blasse Sima von Olympia um die Mitte des 5 Jhs v Chr (Heiden [Anm 33] 43 Abb 6 1) Eine Zuweisung des im Westkomplex gefundenen Exemplars zu einem der bekannten Bauten auf Kap Kolonna ist derzeit nicht moumlglich allerdings findet die Sima im Ornamentschema im schraumlgen Sockel sowie in den erhaltenen Maszligen eine Entsprechung in zwei Fragmenten die K Hoffelner dem Ersatzdach des sog Artemistempels zuordnete und nach stilistischen Kriterien anhand des An-themions sowie anhand des weit ausladenden Kymas in das 1 Viertel des 4 Jhs v Chr datierte K Hoffelner Die Dachterrakotten des Artemistempels vom Apollon-Heiligtum in Aumlgina in N A Winter (Hrsg) Greek Architectural Terracottas of the Classical and Hellenistic Periods International Conference 1991 Hesperia Suppl 27 (Princeton 1994) 108ndash111 109 Abb 5 Taf 29 a K Hof-felner Das Apollon-Heiligtum Tempel Altaumlre Temenosmauer Thearion Alt-Aumlgina 1 3 (Mainz 1999) 115 Abb 124 Taf 54 3 4 Die Uumlbereinstimmungen in Dekoration und saumlmtlichen Detailmaszligen legen unabhaumlngig von dem differenten Verlauf der Profilwelle eine Zusammengehoumlrigkeit der Fragmente deren Zuordnung zum Ersatzdach des sog Artemistempels keinesfalls zwingend ist mit dem neu gefundenen Stuumlck nahe Der Neufund koumlnnte von der Errichtungsphase die beiden bekannten Fragmente von einer Reparaturphase ein und desselben Baus stammen und waumlren damit vom Ersatzdach des sog Artemistempels auszuscheiden
98 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana
30 Areal suumldlich des Diateichismas Straszligenpflasterung und byzantinische Uumlberbauung An-sicht von Suumlden
2 Areal rsaquoSuumldhuumlgellsaquo
Einleitung
Die Arbeiten am Suumldhuumlgel (Abb 31) konzentrierten sich auf die Freilegung des sog Groszligsteinbaus (im Folgenden GSB) und die Klaumlrung seiner Bauphasen35 Vor den Grabungen der Kampagne 2008 lieszlig sich die Baugeschichte des GSB folgendermaszligen zusammenfassen36 Zu Beginn des Mittelhelladikums vermut-lich gegen Ende des MH I wurde der aumllteste GSB errichtet Die zweite Phase des GSB im Wesentlichen MH II zuzurechnen37 definierte sich bis zur Grabungssaison 2008 durch eine auffallend starke Erhoumlhung des Fuszligbodenniveaus innerhalb des Hauptraumes38 Mindestens sieben duumlnne Fuszligbodenschichten koumlnnen hier unterschieden werden Die unterste dieser Fuszligbodenlagen versiegelt eine aus aschiger Erde Knochen und Keramik bestehende Packung die in den bisherigen Vorberichten auch als die sog minoische Schicht be-zeichnet wurde Auf der obersten Fuszligbodenlage der Phase 2 wurden 2007 eine Schaftschuhlanzenspitze und zahlreiche Keramik gefunden39 Die aumluszligeren Mauern des GSB in Phase 2 waren dieselben wie in Phase 1 Die Anlage der dritten Phase ist in die Periode MH III zu datieren und wird wiederum durch eine merkliche Anhebung der inneren Laufhorizonte charakterisiert40 ebenso wie durch die Errichtung neuer Mauern die den Innenseiten der aumllteren Mauern (West und Nord) direkt vorgelegt sind Fuumlr die Ost- und Suumldseite des Gebaumludes war daher von einer entsprechenden Situation auszugehen Die dritte Phase des GSB war sicher bis in SH I in Benuumltzung moumlglicherweise sogar bis in das beginnende SH II
35 Zur Methode s Felten u a (Anm 12002) 56 36 Zum GSB s Felten u a (Anm 12008) 66 ndash 76 mit weiterfuumlhrenden Verweisen 37 Es ist nicht auszuschlieszligen dass der GSB der Phase 2 bis in MH III hinein in Benutzung war bevor das Gebaumlude aufgegeben wurde 38 Zur sog minoische Schicht s Felten u a (Anm 12006) 112 mit Anm 61 114 mit Anm 69 39 Felten u a (Anm 12008) 68 mit Anm 54 40 Uumlber dem obersten Fuszligboden der 2 Bauphase wurde eine maumlchtige Packung aus zerbrochenen Lehmziegeln und verstuumlrzten Stei-
nen gefunden Felten u a (Anm 12008) 67 Vgl dazu das Erdprofil von Q6 mit der Schichtenabfolge von SH III ndash FH III Felten u a (Anm 12004) 35 Abb 31
99aumlGina-kolonna 2008
31
Are
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hen
2008
100 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana
Die Ausgrabungen des Jahres 2008 konzentrierten sich vor allem auf die Suumld- und Ostseite des Ge-baumludes um hier in erster Linie den Verlauf der Auszligenmauer von Bauphase 2 zu klaumlren Zu diesem Zweck wurden verschiedene Schnitte in den Planquadraten Q2 Q5 und Q6 angelegt die im Uumlbersichtsplan mit den Buchstaben AndashD gekennzeichnet sind (Abb 31)
a Grabung innerhalb des GSB in Q2 und Areal 12 (Abb 31 A)
Die Arbeiten in diesem Bereich konzentrierten sich auf die Freilegung der Nord-Suumld verlaufenden Au-szligenmauer des GSB der Phase 3 (2002162) Durch die Bautaumltigkeit in historischer Zeit waren die Mau-ern teilweise ausgerissen und die stratigraphische Abfolge vor allem durch zwei spaumltroumlmisch-byzantinische
Gruben gestoumlrt worden Die Gruben (200230 und 200810) enthielten eine Fuumllle zerschlagener Ziegel und Kera-mik die von der fruumlhmykenischen bis in die spaumltroumlmisch-byzantinische Zeit reicht (Abb 32 1 ndash 5)41 Die beiden Gru-ben durchschlugen eine Abfolge von Fuszligbodenhorizonten (MH III ndash SH I) die bereits bei den Grabungen 2002 2003 und 2007 erreicht worden waren42 Un-ter dieser Fuszligbodenabfolge befand sich eine Schicht aus zerschlagenen Lehm-ziegelbrocken Steinen und einer Fuumllle von Keramikfragmenten43 die wiede-rum auf dem juumlngsten Fuszligboden des GSB Phase 2 auflagen (200823) Grouml-szligere Teile dieses Fuszligbodens waren bei den Grabungen im Jahr 2007 (200748) freigelegt worden (Abb 33)44 In Abbil-dung 34 ist eine repraumlsentative kleine Auswahl der Keramikfunde zusammen-gestellt45 Die Schale mit einziehendem Rand und Wellenbanddekor (Abb 34 4) ist auf der Innenseite vollkommen be-malt und duumlrfte nach makroskopischer Analyse aus Thera oder Melos stammen Lokal hergestellte rsaquoPanelled Cupslsaquo (wie
41 Abb 32 1 ndash 5 (Q243-5 Q243-4 Q242-8 Q243-21 Q243-2) Zu Abb 32 1 s S Hiller Mykenische Keramik Alt-Aumlgina 4 1 (Mainz 1975) Taf 3 38 5 83 Abb 32 2 vgl zur Dekorvariante I S Lemos The Protogeometric Aegean (Oxford 2002) Abb 7 4 7 6 31 5 hier Abb 32 3 Eine Lampe des gleichen Typs wurde bereits bei den Grabungen 2006 gefunden s Felten u a (Anm 12007) 117 Abb 44 Anm 77 hier Abb 32 5 Zur Zeichnung des Faltenwurfs vgl E Walter-Karydi ndash W Felten ndash R Sme-tana-Scherrer Ostgriechische Keramik Lakonische Keramik Attische schwarzfigurige und rotfigurige Keramik Spaumltklassiche und hellenistische Keramik Alt-Aumlgina 2 1 (Mainz 1982) Taf 26 342 346 aus dem 5 ndash 4 Jh v Chr
42 Felten u a (Anm 12002) 61 (Fuszligboden 2002194) Felten u a (Anm 12003) 121 mit Anm 59 60 (Fuszligboumlden 2002194 und 200328) Felten u a (Anm 12008) 67
43 Zu dieser Schicht s bereits Felten u a (Anm 12002) 61 Felten u a (Anm 12004) 32 W Gauszlig ndash R Smetana Aegina Kolonna The Stratigraphic sequence of the SCIEM 2000 project in F Felten ndash W Gauszlig ndash R Smetana (Hrsg) Middle Helladic Pottery and Synchronisms Proceedings of the International Workshop held at Salzburg October 31st ndash November 2nd 2004 Contributions to the chronology of the Eastern Mediterranean (Vienna 2007) 63 ndash 65
44 Felten u a (Anm 12008) 68 45 Abb 34 1 ndash 7 (Q249-12 Q248-1 Q249-1 Q249-3 Q249-63 Q249-64 Q249-55) Lokal aumlginetische Produkte sind nach
makroskopischer Analyse Abb 34 1 ndash 3
32 Q2 und Q5 Keramik aus den Gruben und dem Bereich der Brunnenein-fassung (200844)
33 Q2 GSB-Mauer 2002162 (Phase 3) Ansicht von Nordosten
101aumlGina-kolonna 2008
Abb 34 2) mit aumlhnlichem Dekor wurden bereits bei den Grabungen 2007 gefunden46 Besonders erwaumlh-nenswert ist ein fast vollstaumlndig erhaltener mino-ischer Steindeckel (Abb 34 7) Es handelt sich um die ersten auf Kap Kolonna in stratigraphischem Zu-sammenhang dokumentierten Steingefaumlszlige da bei den aumllteren Funden aus den Grabungen vor dem 2 Welt-krieg Informationen zum Fundzusammenhang fehlen Der Deckel vom Typ 1C nach P Warren hat gute Ent-sprechungen auf Kreta und an zahlreichen Fundstel-len am griechischen Festland47
Im noumlrdlich an Q2 anschlieszligenden Areal 12 wa-ren bereits zwischen 1995 und 1997 Grabungen durchgefuumlhrt und Teile des GSB freigelegt worden48 Der schmale Erdsockel zwischen der alten und neu-en Grabungsflaumlche wurde abgetragen um die Fort-setzung des Fuszligbodens 200748 freizulegen49 Die verfuumlllten alten Grabungsflaumlchen wurden teilweise wieder ausgehoben um den Mauerverlauf der ver-schiedenen Phasen des GSB zeichnerisch und photo-graphisch vollstaumlndig dokumentieren zu koumlnnen Ab-bildung 33 und 35 zeigen den Verlauf der Ostmauer des GSB Phase 3 Im Bereich der Grabungsflaumlchen 19951997 fehlen leider groumlszligere Teile der Mauer des GSB Phase 3 Diese muumlssen bei den in unmittelbarer Naumlhe durchgefuumlhrten Baumaszlignahmen in historischer Zeit abgetragen worden sein (hellenistischer Quaderbau spaumltroumlmisch-byzantinische Haumluser und Zisterne)50 Bereits im Steinplan der 1930er Jahre sind dort wo die Mauer des GSB Phase 3 verlaufen sollte nur noch wenige verstuumlrzt liegende Steine eingezeichnet die wahrscheinlich zur Mauer des Groszligsteinbaus gehoumlrten Die tiefer liegende Mauer des aumllteren GSB (Phase 1 und 2 200833) war dagegen von den Zerstoumlrungen nicht betroffen und wurde vollstaumlndig freigelegt (Abb 35) Im Fundamentbereich dieser Mauer liegen sehr groszlige unbehauene Kalksteine unmittelbar uumlber aumllteren Mauerresten die nach bisherigem Kenntnisstand an das Ende von FH III und den Beginn von MH datiert werden (200830)
b Grabung in der Nord-Suumld verlaufenden rsaquoStraszligeWeglsaquo (2002161) in Q2 (Abb 31 B)
Die in Areal 12 freigelegte Ostmauer des GSB Phase 2 wird weiter suumldlich in den Planquadraten Q2 und Q5 durch einen hoch anstehenden Nord-Suumld verlaufenden Weg (2002161) uumlberlagert Entsprechend der Situation an der Nord- und Westseite des GSB wurde in den vergangenen Jahren davon ausgegangen dass die aumllteren Mauern des GSB der Phasen 1 und 2 parallel und auf etwas tieferem Niveau unmittelbar vor den Mauern der dritten und juumlngsten Phase des Gebaumludes liegen Um hier die aumlltere Phase des GSB freizulegen waren bereits in den vergangenen Jahren in Q5 im Bereich des Weges Grabungen durchgefuumlhrt worden je-doch ohne Erfolg51 Um die Fortsetzung von Mauer 200833 von Beginn an zu erreichen wurde ein langer
46 Felten u a (Anm 12008) 69 Abb 27 47 P Warren Minoan Stone Vases (Cambridge 1969) 68 ndash 71 Der Neufund aus Aumlgina entspricht am ehesten Warrens Variante 1C1
Warren a O 69 259 D187 P 349 48 F Felten ndash S Hiller Ausgrabungen in der vorgeschichtlichen Innenstadt von Aumlgina-Kolonna (Alt-Aumlgina) Die Kampagnen
1993 ndash 1995 Ein Vorbericht OumlJh 65 1996 Beibl 40 ndash 49 49 Felten u a (Anm 12008) 68 50 Felten ndash Hiller (Anm 48) 49 Fundamentgrube des hellenistischen Quaderbaus Pollhammer (Anm 192004) 141 ndash 148 Wir dan-
ken E Pollhammer fuumlr diese Information 51 Felten u a (Anm 12008) 69
34 Q2 MH-Keramik und Deckel eines minoischen Steinge-faumlszliges aus dem Lehmziegelversturz uumlber dem Boden der GSB-Phase 2
102 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana
schmaler Schnitt im Straszligen-Wegverlauf angelegt Die stratigraphische Abfolge der Straszligen-Wegerhouml-hungen war durch mehrere Gruben aus historischer Zeit gestoumlrt Wie an allen anderen Stellen an denen im Straszligen-Wegbereich bislang gegraben worden war fand sich auch hier eine sehr groszlige Menge an Tierknochen und Keramik (Abb 36 1 ndash 10)52 Ne-
ben lokal aumlginetisch mattbemalter und vollkommen bemalter Keramik53 wurden zahlreiche kleinzerscherbte Fragmente importierter minoischer sowie kykladischer Keramik gefunden wie auch das Fragment eines vermutlich FK II-zeitlichen Marmorgefaumlszliges (Abb 36 11)54 Das mit Spritzdekor bemalte und mit plastischer Leiste verzierte Wandfragment (Abb 36 4) zaumlhlt zu den bislang wenigen groszligformatigen minoischen Vor-ratsgefaumlszligen55 Ausgesprochen selten ist auch ein suumldostaumlgaumlisches Gefaumlszligfragment hier mit Hell-auf-Dun-klem-Dekor (Abb 36 9)56
Die freigelegte Fortsetzung der Mauer 200833 war teilweise von den spaumlten Gruben zerstoumlrt worden Besonders uumlberraschend war der Umstand dass die Mauer 200833 nicht ndash wie angenommen ndash parallel zur spaumlteren GSB-Mauer 2002162 verlaumluft sondern schraumlg dazu Am suumldlichen Ende des Grabungsbereiches B
52 Abb 36 1 ndash 10 (Q258-1 Q258-53 Q258-13 Q258-85 Q258-8 Q258-88 Q258-9 Q255-19 Q258-10 Q255-38) 53 Zu Abb 36 5 Uumlberkreuzende Diagonalen sind ein haumlufiges Motiv bei groszligen Schuumlsseln mit einziehendem Rand H B Sieden-
topf Mattbemalte Keramik der mittleren Bronzezeit Alt-Aumlgina 4 2 (Mainz 1991) Taf 82 443 54 Abb 36 11 (Q254-16) Aumlhnliche Schalen wurden etwa in Dhaskalio Kavos gefunden C Renfrew u a Dhaskali Kavos Keros
The Investigations of 1987 ndash 88 in N Brodie u a (Hrsg) Horizon Όρίζων A colloquium on the prehistory of the Cyclades McDonald Institute monographs (Cambridge 2008) 112 Abb 12 7 C Renfrew u a Keros Dhaskalio and Kavos early Cycladic Stronghold and Ritual Centre Preliminary Report of the 2006 and 2007 excavation seasons BSA 102 2007 119 f
55 Allgemein zu kretischen Vorratspithoi s K S Christakis Cretan Bronze Age pithoi Traditions and trends in the production and consumption of storage containers in Bronze Age Crete Prehistory monographs 18 (Philadelphia PE 2005) und K S Christakis The politics of storage Storage and sociopolitical complexity in neopalatial Crete Prehistory monographs (Philadelphia PE 2008) Zum plastischen Dekor von Abb 36 4 s Christakis a O (2005) 25 (Group III Ropes 7 ndash 11) Abb 28
56 Zu suumldostaumlgaumlischen Importen und deren Verbreitung N Momigliano Kamares or not Kamares This is [not] the question South-east Aegean Light-on-Dark (LoD) and Dark-on-Light (DoL) pottery Synchronisms production centres and distribution (with a contribution by Carl Knappett) in Felten ndash Gauszlig ndash Smetana (Anm 43) 257 ndash 272 Ein weiteres Fragment wurde 2007 gefunden s Felten u a (Anm 12008) 72 Abb 33 13
35 Q2 und Areal 12 GSB Phase 1 und 2 (200830 33) GSB Phase 3 (2002162) und MH-Hausmauer (2002136) An-sicht von Norden
36 Q2 MH- und importierte Keramik sowie Randfragment eines vermutlich fruumlhkykladischen Marmorgefaumlszliges aus dem Bereich der Straszlige
103aumlGina-kolonna 2008
ist die aumlltere Mauer vollkommen unter der juumlngeren verschwunden (Abb 31 35) In diesem Bereich wurden auszligerdem an der Maueroberkante und -auszligenseite Brandspuren festgestellt zudem fanden sich im Straszligen-Wegbereich Holzkohlereste und Asche
Fuumlr die allgemeine Gestaltung der mittelbronzezeitlichen Siedlung bestaumltigten die Arbeiten im Grabungs-bereich B aumlltere Beobachtungen Die Nord-Suumld verlaufende StraszligeWegfuumlhrung 2002161 muss urspruumlng-lich wesentlich breiter gewesen sein sie wurde aber offensichtlich im fortgeschrittenen Mittelhelladikum teilweise uumlberbaut (Mauer 2002136 Abb 35) Aumlhnliche Beobachtungen konnten bereits 2005 im Bereich des sog Pithoshauses57 und 2007 im Bereich von Q5 gemacht werden58 Demnach scheint es als ob im spaumlten Mittelhelladikum innerhalb der Siedlung vermutlich aus Gruumlnden des Platzmangels die Straszligen- und Wegfuumlhrungen teilweise mit Gebaumluden uumlberbaut wurden
c Grabungsbereich C (Q5 Q6 Abb 31 C)
In diesem Bereich wurden an verschiedenen Stellen Untersuchungen vorgenommen die wesentlich zum Verstaumlndnis des GSB beitragen konnten
Nordwestlicher Teil von Q5 innerhalb des GSBBereits 2002 zeichnete sich bei der Oberflaumlchenreinigung im nordwestlichen Teil von Q5 eine groszlige Grube ab (200231) und zudem sollte hier auch die Nord-Suumld verlaufende Mauer des GSB Phase 3 (2002126+200262) durchziehen Dieser Abschnitt der Mauer (200262) wird von der byzantinischen Gru-be 200231 und einem Brunnen aus vermutlich klassischer Zeit (200844+51) stark gestoumlrt (Abb 37) Die Funde aus den oberen Schichten waren dementsprechend gemischt Zu den wichtigsten unter ihnen zaumlhlt eine vollstaumlndige einhenkelige Schale die am Ende der Stoumlrung gefunden wurde (Abb 38 1) Eine Reihe von Fuszligbodenhorizonten und Fuumlllschichten konnte im ungestoumlrten praumlhistorischen Schichtenverlauf beobachtet werden Die Keramikfunde erlauben eine zeitliche Einordnung von MH III bis in eine fortgeschrittene Phase von SH I ndash SH II (Abb 38)59 Neben einem Deckel mit geritztem Dekor (Abb 38 12) und zwei importierten mykenischen Fragmenten (Abb 38 5 6) sind besonders zwei kykladische Fragmente mit wahrscheinlich naturalistischem und figuumlrlichem Dekor hervorzuheben (Abb 38 10 11)60
Abtragen des Erdsteges zwischen Q2 und Q5 sowie Q3 und Q6 Die Erdstege zwischen Q2 und Q5 sowie zwischen Q3 und Q6 wurden teilweise abgetragen um die Aus-maszlige und den Grundriss des GSB besser zur Geltung zu bringen Die Nord-Suumld verlaufende Mauer des GSB Phase 3 und die darunterlie-gende MH II-zeitliche Fuszligbodenpa-ckung sind nun uumlber eine Laumlnge von ca 10 m sichtbar (Abb 33)
57 Felten u a (Anm 12005) 36 58 Felten u a (Anm 12006) 112 f Felten u a (Anm 12008) 70 59 Abb 38 1 ndash 12 (Q5110-1 Q6229-1 Q5119-2 Q5115-1 Q5110-3 Q5114-3 Q5119-1 Q6231-1 Q5121-1 Q6229-17
Q6229-21 Q6229-9) 60 Abb 38 10 Vgl I Nikolakopoulou u a Trapped in the Middle New Stratigraphic and Ceramic Evidence from Middle Cycladic
Akrotiri Thera in Brodie (Anm 54) 316 Abb 323e R L N Barber The Middle Cycladic pottery in C Renfrew u a (Hrsg) Excavations at Phylakopi in Melos 1974 ndash 77 Supplementary volume (London 2007) 205 Nr 130 Taf 25 e 130 Zu Abb 38 11 vgl A Papagiannopoulou From Pots to Pictures Middle Cycladic Figurative Art from Akrotiri Thera in Brodie (Anm 54) 442 Abb 40 20 448 Abb 40 28
37 Q5 und Q6 MH-Hausmauer (200770) Nord-Suumld-StraszligeWeg (2002161) Mauern der GSB-Phase 3 (200262 67) und des vermutlich klassischen Brunnens (200851) mit Einfassung (200844)
104 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana
Tiefschnitt in Q5 innerhalb des GSB Die hier im Jahr 2006 eingestellten Arbeiten wurden wieder aufgenommen und die sog minoische Auf-fuumlllungsschicht wurde abgegraben61 Genau im Be-reich des Tiefschnittes tritt die Innenschale der GSB-Mauer der Phasen 1 und 2 (200841) unter der houmlher liegenden Mauer der Phase 3 wieder hervor (Abb 39 s o Abschnitt b) Eine duumlnne Lage von Erde und Steinen trennt in diesem Bereich die beiden Mauern voneinander Weitere wesentliche Erkenntnisse wur-den vor allem zur ersten Bauphase des GSB erzielt Zusammen mit einer Fuszligbodenpackung (200842) wurden die Reste einer Ost-West verlaufenden Mauer (200843) freigelegt die sicher zu einer Trennmauer zwischen Eingangsraum und Hauptraum des GSB ge-houmlrt (Abb 31 39)
Unmittelbar unter der Fuszligbodenpackung (200842) und Mauer (200843) wurden aumlltere Mau-ern freigelegt auf denen der GSB offensichtlich er-richtet worden war Bereits die 19951997 in Areal 2 und 10 durchgefuumlhrten Grabungen zeigten dass der
GSB auf aumllteren Mauern errichtet worden war die wiederum uumlber dem Brandhorizont der Kolonna-V-Zer-stoumlrungen lagen62
Schnitt im Bereich der Ost-West verlaufenden Quermauer des GSB in Q6 Ein weiterer Schnitt wurde unmittelbar westlich davon im Planquadrat Q6 angelegt um die Ost-West ver-laufende Quermauer (200843) und ihre Anbindung an den GSB zu untersuchen Teile der Quermauer im westlichen Abschnitt mit 200859 bezeichnet wurden auch hier festgestellt
Grabung in derdem Nord-Suumld verlau-fenden rsaquoStraszligeWeglsaquo (2002161) in Q5 (Abb 31)In Q5 wurde die suumldliche Fortsetzung derdes Nord-Suumld verlaufenden StraszligeWeges (2002161) abgetieft um auch hier die noch hoch anstehenden Reste der GSB-Mauer Phase 3 vollstaumlndig dokumentieren zu koumlnnen Dafuumlr wurden auch Teile des Erdsteges zwischen den Planquadraten Q2 und Q5 abgebaut und die massive Steineinfassung (200844) eines Brunnens vollstaumlndig freigelegt63 Die Einfassung des Brunnens hat einen maumlchtigen aumluszligeren Durchmesser von 2 ndash 25 m waumlhrend der bislang sichtbare Teil des Brunnenschachts (200851) ei-nen geringen Durchmesser von etwa
61 Felten u a (Anm 12006) 112 Abb 36 37 62 Felten ndash Hiller (Anm 48) 39 Abb 8 S 40 (raquoStraszligenbereich 10laquo) S 43 ndash 44 Abb 10 63 Bei den Grabungen in Q2 und Q5 wurden Teile der Einfassung bereits 2005 freigelegt und als Mauern 20056 200526 bezeich-
net
38 Q5 Lokale und importierte MH- bis SH-zeitliche Kera-mik aus der stratigraphischen Abfolge
39 Q5 Innenschale der GSB-Mauer (200841) Ost-West-Mauer des GSB (200843)
105aumlGina-kolonna 2008
06 m hat Der Brunnen wurde teilweise uumlber der Mauer des GSB errichtet und zerstoumlrte diese dabei (Abb 31 37)64
d Grabungsbereich D suumldliche Erwei-terung in Q6 (Abb 31 40)
In der suumldlichen Erweiterung von Q6 wurden die Grabungen von 2006 fort-gesetzt um den suumldoumlstlichen Teil des GSB zu erforschen und um den Mau-erverlauf im Bereich der Gebaumludeecke zu klaumlren65 Wie bereits 2006 beobachtet wurde ist der gesamte Bereich der suumld-lichen Erweiterung von Q6 stark von spaumltroumlmisch-byzantinischen Gruben ge-stoumlrt66 Trotz dieser z T tief in die prauml-historischen Schichten reichenden Stoumlrungen wurde eine Abfolge von Fuszligbodenhorizonten von SH I ndash MH II festgestellt Die juumlngeren Bodenpackungen aus getretenem Lehm konnten entsprechend der groszligflaumlchigeren Stoumlrungen nur an wenigen Stellen beobachtet werden Zwei groszligteils erhaltene dreifuumlszligige aumlginetische Koch-toumlpfe (Abb 41 1 2)67 lagen zusammen mit weiterer Keramik auf dem houmlchsten Fuszligboden (20082) Der dreifuumlszligige Kochtopf in den Varianten mit gerunde-tem und flachem Boden war bislang noch nicht fuumlr die Keramikphase K belegt und stellt eine wichtige Ergaumlnzung fuumlr das fruumlhmykenische Formenspektrum dar68 Andere SH I-zeitliche Keramik wie eine beina-he vollstaumlndige Goblet kann ebenso mit diesem Fuszlig-boden in Verbindung gebracht werden (Abb 41 3)69 Unter diesem Fuszligboden wurden die Reste eines mit Kieseln gefuumlllten Herdes freigelegt auf dessen Bo-den die Unterteile von zwei teilweise verbrannten Ge-faumlszligen noch in situ standen In Abbildung 42 ist eine kleine Auswahl an Keramikfunden zusammengestellt die aus dem Grabungsbereich D stammt70 Besonders hervorzuheben ist die groszlige Anzahl importierter Ge-faumlszlige u a von der Peloponnes (Abb 42 3) von den
64 Aus diesem Grabungsbereich stammt die schwarzfigurige Wandscherbe Abb 32 6 (Q2Q5) mit der Darstellung eines Pferdege-spanns oder -wagens moumlglicherweise Szene einer Gigantomachie dem letzten Viertel des 6 Jhs zuzuordnen vgl M B Moore ndash M Z P Philippides Attic Black Figured Pottery Agora 23 (Princeton NJ 1986) Taf 10 87 J Boardman Schwarzfigurige Vasen aus Athen (Mainz 1977) Abb 206 Leagros-Gruppe
65 Zu den Arbeiten von 2005 und 2006 s Felten u a (Anm 12006) 114 66 Die obersten gestoumlrten Schichten enthielten vor allem spaumltroumlmische und fruumlhmykenische Keramik 67 Abb 41 1 2 (Q6186-2 Q6186-1) 68 Zur Keramikphase K s W Gauszlig ndash R Smetana Aegina Kolonna The Stratigraphic sequence of the SCIEM 2000 project in Felten ndash
Gauszlig ndash Smetana (Anm 43) 65 f vgl auch ltwwwoeawacatsciem2000Pr15mainhtmlgt (Stand 26 2 2009) 69 Abb 41 3 (Q6185-6) vgl dazu aus Keramikphase K von Kolonna W Gauszlig ndash R Smetana Aegina Kolonna The Stratigraphic
sequence of the SCIEM 2000 project in Felten ndash Gauszlig ndash Smetana (Anm 43) 80 Abb 12 sowie aus Lerna VI M Lindblom Early Mycenaean mortuary meals at Lerna VI with special emphasis on their Aeginetan components in Felten ndash Gauszlig ndash Smetana (Anm 43) 128 Abb 11
70 Abb 42 1 ndash 12 (Q6197-4 Q6202-1 Q6195-2 Q6187-3 Q6198-15 Q6225-6 Q6216-1 Q6206-1 Q6214-4 Q6214-40 Q6197-5 Q6197-9)
40 Q6 Erweiterung Gesamtansicht von Suumlden
41 Q6 SH-Keramik aus dem Erweiterungsbereich
106 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana
Kykladen (Abb 42 10 ndash 12)71 und aus Kreta (Abb 42 9) Bei der lokal hergestellten aumlginetischen Keramik ist ferner auf ein weiteres moumlglicherweise figuumlrlich be-maltes Fragment (Abb 42 2) hinzuweisen72 Die neuen Grabungen erbrachten zudem gut stratifizierte Belege fuumlr die Form des Deckels mit Griff (Abb 42 4) die bislang vor allem im Fundmaterial der alten Grabungen belegt war73
Im Norden wird der Grabungsbereich D durch die hoch anstehende Ost-West verlaufende Mauer 200267 begrenzt Die Mauer war seit der ersten Grabung 2002 bekannt und gehoumlrt zum GSB der Phase 3 (Abb 40 43)74 Sie trennt den Hauptraum des GSB im Norden von einem kleineren Raum im Suumlden ab der moumlglicherwei-se als Vorraum und Eingangsbereich diente Die Mauer 200267 wurde durch den in historischer Zeit errichte-ten Brunnen 200217 teilweise zerstoumlrt und in zwei Teile geteilt wobei der oumlstliche Teil in den obersten Steinla-gen stark nach innen geneigt ist75 Bei der Reinigung der gesamten suumldlichen Mauerschale von 200267 wurden die Reste einer Tuumlrschwelle sichtbar Die Tuumlroumlffnung zeichnet sich in Form einer horizontal verlaufenden Aschenlage ab (Abb 43 s Pfeil) Zu einem spaumlteren uns noch unbekannten Zeitpunkt wurde die Tuumlroumlffnung verfuumlllt und teilweise von dem Brunnen 200217 uumlber-baut (Abb 43)
Unmittelbar suumldlich und unter der Mauerunterkante von Mauer 200267 liegt eine aumlltere ebenfalls Ost-West verlaufende Mauer (200829 200838 Abb 40) Diese aumlltere Mauer ist mit einiger Wahrscheinlichkeit die Quermauer des GSB Phase 2 Ist diese Annahme richtig bedeutet das dass die Quermauer des GSB Phase 3 an die Innenseite der Quermauer Phase 2 angesetzt wurde76 Auszligerdem kann in Folge angenommen werden dass der GSB der Phase 2 eine aumlhnliche Raumgliederung wie das juumlngere Gebaumlude hatte Die im Tiefschnitt von Q5 und Q6 freigelegte und oben in Abschnitt c besprochene Ost-West verlaufende Mauer (200843+200859) gehoumlrt nach bisherigem Kenntnisstand zu einer noch aumllteren Quermauer und wird ge-genwaumlrtig mit dem GSB Phase 1 in Verbindung gebracht Andere Mauern die in diesem Grabungsbereich 2008 freigelegt wurden (Abb 31 40) sind durch die spaumltroumlmischen Gruben teilweise stark zerstoumlrt gehoumlren aber houmlchstwahrscheinlich zur Innengliederung des GSB
Nahe der Suumldostecke des GSB der Phase 3 wurde die Fortsetzung der GSB-Mauer der Phasen 1 und 2 freigelegt (200848 Abb 31 40) Wie bereits oben in den Abschnitten b und c beschrieben verlaumluft diese aumlltere Auszligenmauer des GSB nicht parallel sondern schraumlg zur juumlngeren Mauer Entscheidend fuumlr die Grund-rissrekonstruktion des aumllteren GSB im Suumldteil ist die Frage wo die Gebaumludeecken liegen Bei der suumldwest-
71 Abb 42 10 Fragmente eines aumlhnlich dekorierten Gefaumlszliges wurden 2004 gefunden s Felten u a (Anm 12005) 32 Abb 28 6 72 Vgl Siedentopf (Anm 53) Taf 97 597 73 Zu nichtstratifizierten Deckeln von Kolonna mit Toumlpferzeichen M Lindblom Marks and makers Appearance distribution and
function of Middle and Late Helladic manufacturersrsquo marks on Aeginetan pottery SIMA 128 (Jonsered 2001) Taf 56 Nr 1107 (Kolonna ST-436) 1108 (Kolonna ST-435) Zur Form Lindblom a O 28 Abb 6 (FA-11) 31 FA-11 mit weiteren Verweisen Aumlgi-netische Deckel dieser Form wurden auch in Lerna VI gefunden s M Lindblom Early Mycenaean mortuary meals at Lerna VI with special emphasis on their Aeginetan components in Felten ndash Gauszlig ndash Smetana (Anm 43) 127 Abb 10
74 Die Mauerabschnitte 200223 200227 und 200267 gehoumlren zu ein und derselben Mauer s Felten u a (Anm 12006) 111 112 Abb 35
75 Felten u a (Anm 12006) 111 76 Das Ansetzen der juumlngeren Mauern an die Innenschale der aumllteren ist bereits von der westlichen und suumldlichen Auszligenmauer des
GSB bekannt
42 Q6 Erweiterung Lokale und importierte MH- bis SH-zeitliche Keramik aus der stratigraphischen Abfolge
107aumlGina-kolonna 2008
lichen Ecke war der archaumlologische Befund aufgrund der spaumltroumlmischen Stoumlrungen nicht eindeutig77 Im Suumldostbereich wurden die Grabungen mit dem Erreichen von MH II-zeitlichen Schichten bei Grabungsende eingestellt Daher koumlnnen nur Vermutungen zur Lage der suumldoumlstlichen Gebaumludeecke des GSB der Phasen 1 und 2 angestellt werden wobei die beiden folgenden Theorien am wahrscheinlichsten erscheinen
1 Die Suumldostecke des GSB Phase 1 ist identisch mit jener von Phase 2 (entsprechend der Situation an den beiden Laumlngsseiten) Die Gebaumludeecke von Phase 1 und 2 liegt unmittelbar suumldlich der Gebaumludeecke von GSB Phase 3 (200632 und 200825 Abb 31 40) Ist diese Annahme zutreffend dann gehoumlren die in einer Flucht liegenden Ost-West verlaufenden Mauerstuumlcke 200849 und 200681 zur suumldlichen Auszligen-mauer des GSB Phase 1 und 278 Die unmittelbar davor (suumldlich) liegenden Mauern 200650 200716 und 200664 gehoumlren dann zu einem weiteren Gebaumlude
2 Die Suumldostecke des GSB Phase 1 ist nicht identisch mit jener von Phase 2 (entsprechend den vermuteten drei Quermauern des Hauptgebaumludes) Die Ecke von GSB Phase 1 liegt direkt unter jener von Phase 3 (200632 und 200825) Am Ende der Grabung wurde unter der Mauerunterkante von 200632 eine bislang erst einlagige Steinsetzung festgestellt (200849 Abb 40) Diese koumlnnte zur Suumldostecke der Pha-se 1 gehoumlren In der zweiten Bauphase des GSB wird die suumldliche Auszligenmauer des GSB neu errichtet und liegt unmittelbar vor (suumldlich) der Mauer von Phase 1 (Mauern 200650 200716 und 200654 Abb 31 40) In Phase 3 wird der gesamte GSB neu errichtet Die Suumldostecke liegt entsprechend der Situation an den Laumlngsseiten an der Suumldmauer bzw der Suumldostecke von Phase 2 Fuumlr die naumlchsten Grabungskampagnen wird eine eindeutige Klaumlrung dieser entscheidenden Fragen erhofft
e Reinigung im Bereich des Spaumlt-MH-Hauses in Q5 (Abb 37)
Beim Reinigen der Ost-West verlaufenden Mauer 200770 (Abb 37) eines Hauses des spaumlten Mittelhella-dikums wurde das Randfragment eines weiteren minoischen Steingefaumlszliges zwischen den Steinen gefunden (Abb 44)79
77 Felten u a (Anm 12006) 115 117 Abb 43 78 Zu Mauer 200849 s u (2) zu Mauer 200681 s Felten u a (Anm 12006) 117 Abb 43 79 Abb 44 (Q5118-1)
43 Ost-West verlaufende Quermauer (200267) des GSB Phase 3 mit horizontaler Aschenlage (Pfeil)
44 Q5 Randfrag-ment eines minoischen Steinschaumllchens
108 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana
Zusammenfassung
Die Ausgrabungen 2008 lieferten weitere Erkenntnisse zur Sonderstellung der Siedlung von Kap Kolonna waumlhrend der Bronzezeit mit einem ihrer wichtigsten Gebaumlude dem Groszligsteinbau Unter den zahlreichen Einzelfunden ist besonders auf die Fragmente zweier minoischer Steingefaumlszlige zu verweisen die erstmals in der Grabungsgeschichte von Kap Kolonna in einem stratigraphischen Zusammenhang stehen Daruumlber hi-naus wurde wie in den Jahren zuvor eine sehr groszlige Anzahl an lokal gefertigter und importierter Keramik der Mittleren und beginnenden Spaumlten Bronzezeit gefunden
Das bedeutendste Ergebnis war die Freilegung der oumlstlichen Begrenzungsmauer des GSB der Phasen 1 und 2 in den Quadranten Q2 und Q5 (Abschnitte andashd) Entgegen der Situation an der West- und Nordseite verlaumluft im Osten die Mauer der Phase 3 nicht parallel zu den aumllteren Mauern des GSB sondern schraumlg dazu Das bedeutet dass der GSB der Phasen 1 und 2 vollstaumlndig aufgegeben worden war ehe man den GSB der Phase 3 in bzw uumlber dessen Grundmauern errichtet hatte Die Frage weshalb die oumlstliche Laumlngs-mauer des GSB Phase 3 schraumlg zu den aumllteren Mauern verlaumluft kann derzeit nicht beantwortet werden Neue Erkenntnisse wurden auch fuumlr die Innengliederung des GSB gewonnen An der Suumldseite des Gebaumludes wurden auf verschiedenen Niveaus drei Ost-West verlaufende Mauern im Gebaumludeinneren festgestellt die einen kleineren Vorraum suumldlich vom Hauptraum des Gebaumludes abtrennen Nach derzeitigem Kenntnisstand ist mit jeder Bauphase des Gebaumludes eine Quermauer zu verbinden Die Suumldbegrenzung des GSB der Pha-sen 1 und 2 ist derzeit noch unklar da die Grabungen in diesem Bereich noch nicht abgeschlossen werden konnten Ohne Zweifel sind die Ausdehnung des GSB seine lange Nutzungsdauer und die Funde die mit ihm in Verbindung stehen Beweis dafuumlr dass es sich um das Hauptgebaumlude der Siedlung von Kap Kolonna handeln duumlrfte Die Grabungen der kommenden Jahre sollen vor allem die noch offenen Fragen zur Ausdeh-nung der verschiedenen Bauphasen des GSB klaumlren
Prof Dr Florens FeltenProf Dr Claus ReinholdtDr Eduard PollhammerDr Rudolfine SmetanaFachbereich AltertumswissenschaftenKlassische und Fruumlhaumlgaumlische Archaumlologie Paris-Lodron-Universitaumlt Salzburg Residenzplatz III A-5020 SalzburgE-Mail vornamenachnamesbgacat
Dr Walter GauszligOumlsterreichisches Archaumlologisches Institut Zweigstelle Athen Leoforos Alexandras 26 GR-10683 AthenE-Mail waltergaussoeaiat
Abbildungsnachweis Abb 1 Plan Umzeichnung und digitales Layout E Pollhammer Abb 2 ndash 5 7 ndash 12 14 ndash 19 21 ndash 22 26 ndash 27 29 ndash 30 Photo M Del-Negro Abb 6 13 20 23 ndash 25 Photo C Reinholdt Abb 28 Zeichnung E Pollhammer Abb 31 W Gauszlig H Birk Abb 32 ndash 44 Photo M Del-Negro W Gauszlig G Klebinder-Gauszlig R Smetana digitale Bearbeitung und Layout M Del-Negro C Reinholdt R Smetana Alle Abbildungen copy FB Altertumswissenschaften Klassische und Fruumlhaumlgaumlische Archaumlologie Paris-Lodron-Universitaumlt Salzburg
R i t a G a u t s c h y
Eine Sternbilddarstellung auf einem Gefaumlszlig der Xenongruppe
Sternbilddarstellungen kennt man aus antiker Zeit hauptsaumlchlich von Himmelsgloben Cicero berichtet dass die erste Abbildung des Sternenhimmels auf einem Himmelsglobus auf Eudoxos von Knidos zuruumlckgeht1 Das aumllteste erhaltene Exemplar ist der Himmelsglobus des sog Atlas Farnese in Neapel2 Es handelt sich da-bei um die roumlmische Kopie eines vermutlich hellenistischen Originals aus der Zeit des Augustus3 allerdings fehlen beim Atlas Farnese einige Sternbilder Der einzige komplette Himmelsglobus der aus der Antike erhalten ist befindet sich heute im Roumlmisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz4 Er wird in die zweite Haumllfte des 2 Jahrhunderts n Chr datiert
Anordnung und Zeichnung der einzelnen Sternbilder sind bei antiken Darstellungen im Vergleich zu modernen Sternkarten fast immer seitenverkehrt Der Globus zeigt den Sternenhimmel naumlmlich mit dem Auge eines Betrachters den man sich im Zentrum des Globusinneren vorstellte Meist waren sowohl die wichtigsten Einzelsterne durch Punkte gekennzeichnet als auch die Sternbilder personifiziert dargestellt
Auf attischen und italischen Vasenbildern gibt es nur sehr vereinzelt Sternbilddarstellungen Bestimmte Gestirne wie Sonne oder Mond sind fast immer personifiziert abgebildet Unpersonifizierte Gestirnsdar-stellungen findet man auf attischen Gefaumlszligen vor allem als Schildembleme Aus der Masse dieser eher ein-toumlnigen attischen Darstellungen ragt nur eine Hydria in Paris heraus5 In Unteritalien hingegen vor allem auf Gnathiagefaumlszligen ist der gestirnte Himmel manchmal das einzige Thema6 Unter etwa fuumlnf bis zehn bekannten Gefaumlszligen mit solchen Gestirnsdarstellungen sticht wiederum eines aus Canosa hervor das sich heute in Berlin befindet (Abb 1)7 Es wurde von R Zahn im Jahre 1903 auf einer Auktion in Paris fuumlr die Antikensammlung erstanden8 Auf diesem Gefaumlszlig befindet sich auf der Vorderseite die aumllteste uns bekannte Sternbilddarstellung9 Wir sehen auf dem nur 15 cm groszligen kantharosartigen Gefaumlszlig ein Schiffsheck mit Steuerruder auf drei Seiten eingerahmt von einem Wellenband sowie einen aus den Wellen nach links auf-
Ich moumlchte mich herzlich bei Frau Dr R Moumlsch Herrn Prof R-A Stucky und Herrn Dr A Gautschy bedanken welche dieses Manuskript Korrektur gelesen und Anmerkungen geliefert haben die es in wesentlichen Punkten verbesserten Ich danke Frau Dr U Kaumlstner der Antikensammlung in Berlin und Frau F Terzo der Banca Intesa Sanpaolo dass sie die Photos fuumlr diese Publikation zur Verfuumlgung gestellt und mir meine Fragen zu den Gefaumlszligen stets umgehend und ausfuumlhrlich beantwortet haben
1 Cic rep 1 22 Im Folgenden werde ich die Bezeichnung rsaquoSternbilddarstellunglsaquo ausschlieszliglich fuumlr die Beschreibung von Sternbil-dern verwenden bei einzelnen Sternen hingegen spreche ich von einer rsaquoGestirnsdarstellunglsaquo
2 Atlas Farnese Neapel Museo Nazionale Inv 6374 Thiele 1898 33 und Taf 2 ndash 7 Wrede 1982 13 ndash 15 Stuumlckelberger 1998 378 3 Schaefer 2005 167 ndash 196 kommt wie G Thiele zu dem Schluss dass es sich beim Atlas Farnese um eine roumlmische Kopie eines aus
der Zeit des Hipparchos stammenden Originals handelt Kritik hingegen aumluszligerte unlaumlngst Duke 2006 87 ndash 100 der B Schaefer u a vorwirft die Unsicherheit der astronomischen Daten viel zu gering anzusetzen D W Duke kommt seinerseits zu dem Ergebnis dass zumindest ein Einfluss der raquoAratealaquo des Germanicus erkennbar sei das Original des Globus somit nicht aus der Zeit des Hip-parchos stammen koumlnne
4 Himmelsglobus im Roumlmisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz Inv O 41339 Kuumlnzl 2000 495 ndash 594 5 s zuletzt Gautschy 2007 36 ndash 50 6 Schauenburg 1962 51 ndash 64 7 Kantharosartiges Gefaumlszlig aus Canosa in Berlin Antikensammlung VI 4500 Gundel 1992 69 Abb 34 Karusu 1984 Langlotz
1960 37 Schauenburg 1962 Taf 21 4 ndash 5 Beazley 1947 219 2 Neugebauer 1932 172 Boll ndash Gundel 1937 939 1069 Abb 14 Sambon ndash Canessa 1903 26 Nr 86
8 Boll ndash Gundel 1937 940 Vorher befand es sich offenbar in einer Sammlung in Neapel 9 Schon Boll ndash Gundel 1937 940 deuten das Vasenbild als Sternbilddarstellung
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springenden Stier dessen Koumlrper von der Mitte an dunkel gehalten ist10 Es handelt sich dabei um eine Wie-dergabe der beiden Sternbilder Argo und Stier Uumlber dem Stier befindet sich ein einzelner Stern ndash vielleicht ist damit die Sonne gemeint Die Malerei ist in mattem Rot auf den schwarzen glaumlnzenden Uumlberzug gesetzt die Abdunkelung des Stierhinterteils wurde durch einen erneuten Auftrag von Glanztonschlicker erzeugt11 Die Ruumlckseite ist abwechselnd mit Sternen Punkten und Sonnenraumldern bemalt die ebenfalls auf drei Seiten von einem Wellenband gerahmt werden (Abb 2) An beiden Henkelansaumltzen des Bechers mit ausladender Muumlndung befinden sich plastische Satyrmasken Da die Gefaumlszligform insgesamt den Kantharoi der Xenon-gruppe gleicht12 wird es auch dieser zugeschrieben und in das 4 Jahrhundert v Chr datiert13
Gestirnsdarstellungen auf Gnathiagefaumlszligen
In Unteritalien hat die Xenongruppe eine Reihe Verwandte14 Sie benutzen ausnahmslos die Technik der rot aufgemalten Figuren wofuumlr es in Athen spaumltarchaische Vorlaumlufer in der sog Sixtechnik gibt Die Tech-nik des Deckrots wird seit etwa der Mitte des 5 Jahrhunderts v Chr auch in Etrurien angewendet Alle diese Gefaumlszlige gehoumlren zu den Vasen mit aufgesetzten Farben wovon die polychrome Gnathiakeramik die wichtigste ist Die Beziehungen zwischen den Gnathiavasen und den Gefaumlszligen mit aufgesetztem Rot sind vielfaumlltig15 und betreffen die Ornamentik Teile der Motive und einige Gefaumlszligformen Der Formenreich-tum der Gnathiakeramik uumlbertrifft jedoch den der anderen Werkstaumltten bei Weitem und auch die Fuumllle der
10 Die englische Bezeichnung raquocantharoidlaquo fuumlr diese Vasenform hat Beazley 1947 218 eingefuumlhrt Viele folgen ihm andere hingegen bezeichnen diese Form als raquoanforettalaquo Fresa 1991 Taf 18 oder als raquoNestorislaquo Padgett u a 1993 214
11 Die Grundlage der rot aufgemalten Technik bilden Malschlicker die in ihrer chemischen Zusammensetzung verschieden sind Der zuerst aufgetragene Glanztonschlicker versintert in der Reduktionsphase Kaolinhaltiger Malschlicker hingegen versintert in der Reduktionsphase kaum und faumlrbt sich so in der Reoxydationsphase wieder rot Attinger-Gies 1988 52 Anm 2
12 Zur Xenongruppe s Robinson 1996 447 ndash 452 und Cohen 2006 72 ndash 80 13 Beazley 1947 219 2 14 Xenonvasen wurden an zahlreichen Plaumltzen gefunden davon liegt aber nur Nocera auszligerhalb von Apulien und Peuketien Schau-
enburg 1993 24 15 Schauenburg 1993 25
1 2 Kantharosartiges Gefaumlszlig der Xenongruppe aus Canosa Berlin Antikensammlung V I 4500 H 15 cm
111eine SternBilDDarStellunG auF einem GeFaumlSS Der Xenon-GruPPe
Ornamentformen hat keine Parallele unter den Vasen mit aufgesetztem Rot In der Folge sollen wegen dieser vielfaumlltigen Beziehungen auch Gestirnsdarstellungen auf Gnathiagefaumlszligen betrachtet werden
Auf einer Pelike in Tarent findet sich auf der Schulterzone in der Mitte zwischen den Henkeln eine dunkle Scheibe die von einem breiten hellen Ring umgeben ist16 In der Scheibe sehen wir den Kopf der Selene nach links gewendet
Auf einem Skyphos in Syrakus ist inmitten von Sternen die uumlber den gesamten Gefaumlszligkoumlrper verteilt sind auf der einen Seite die Mondsichel auf der anderen eine helle Scheibe aufgemalt17 In der hellen Scheibe ist ein nach links gewandter Kopf mit Haube teilweise erhalten der von K Schauenburg als Kopf der Selene gedeutet wurde
Einen Skyphos in Modena ziert ein nach links gewandter Selenekopf mit einer Mondsichel im Haar Er ist umgeben von vielen Sternen die abwechselnd einmal mit zentralem Punkt und acht davon weglaufenden Strahlen und einmal als achtstrahliger Stern ohne zentralen Punkt dargestellt sind18 Der obere Bereich der Darstellung wird durch ein einfaches nach rechts laufendes Wellenband zwischen je zwei horizontalen Stri-chen begrenzt Die Sterne sind mehr oder weniger regelmaumlszligig uumlber das Bildfeld verteilt
Auf einer Oinochoe in London sehen wir in gelber und weiszliger Farbe eine Mondsichel die von vierzehn gleichmaumlszligig verteilten Sternen umgeben ist19 Das Bildfeld wird hier von einem Myrthenmotiv begrenzt Die Sterne sind durch einen dicken zentralen Punkt und viele sehr kurze davon wegfuumlhrende kleine Striche auf eher ungewoumlhnliche Art und Weise dargestellt20
Auf einem Skyphos in Stuttgart sind auf dessen Bauch fuumlnfzehn rosa-gelbe Sterne aufgemalt in gegenei-nander versetzten und von unten nach oben an Breite zunehmenden Reihen21 Die Sterne bestehen aus einem zentralen Punkt vier weglaufenden Strahlen und Punkten dazwischen
Neben diesen fuumlnf Gnathiagefaumlszligen bei denen der gestirnte Himmel das Hauptthema ist findet man noch ein paar weitere Gnathiavasen auf denen ein oder zwei Sterne dargestellt sind Stellvertretend fuumlr diese Gruppe moumlchte ich die folgenden drei Gefaumlszlige erwaumlhnen die typisch sind Auf einer Situla des Toledo-Ma-lers in Hannover finden sich zwei in weiszlig und gelb aufgemalte Sterne uumlber einem Juumlnglingskopf mit ausge-breiteten Schwingen22 Eine Kylix in London ziert innen ein groszliger sorgfaumlltig gemalter Stern umringt von einem Efeukranz23 Den Hals einer geriffelten Oinochoe in Philadelphia schmuumlckt ein weiszliger achtstrahliger Stern24
Form Dekoration und Datierung des Berliner Gefaumlszliges
Die Form des kantharosartigen Berliner Gefaumlszliges kommt nicht im Repertoire der griechischen Keramik jener Zeit vor Hingegen ist eine aumlhnliche Form in Peuketien vor allem in der indigenen subgeometrischen Pro-duktion bereits in archaischer Zeit weit verbreitet25 Die Bestimmung dieser Form als peuketisch stammt schon von F N Pryce26 wurde von J D Beazley uumlbernommen und zuletzt durch eine Studie von F E Ro-binson gestuumltzt27 J M Padgett und seine Mitautoren sind der Meinung dass die kantharosartige Form ein-
16 Pelike in Tarent Museo Nazionale ohne Inv 43 Jh v Chr Schauenburg 1962 60 Taf 21 3 17 Skyphos aus Paterno in Syrakus Museo Nazionale 29653 43 Jh v Chr Schauenburg 1955 15 Abb 4 5 18 Skyphos in Modena Museo Archeologico ohne Inv 43 Jh v Chr Schauenburg 1962 60 Taf 21 2 19 Oinochoe aus Fasano in London British Museum F 573 Schauenburg 1962 60 Taf 21 1 20 Ich kenne nur ein einziges weiteres Gefaumlszlig auf dem Sterne annaumlhernd in dieser Art dargestellt sind ndash auf dem Skyphos im Museo
Archeologico in Bari 7748 aus dem 3 Viertel des 4 Jhs v Chr sind zwei Sterne mit einem zentralen Punkt und vielen langen Strahlen aufgemalt Rossi 1983 91 Taf 20 1
21 Skyphos aus Paestum in Stuttgart Wuumlrttembergisches Landesmuseum KAS 204 4 Jh v Chr CVA Stuttgart (1) Taf 59 8 22 Situla des Toledo-Malers in Hannover Kestner-Museum 1977 47 Um 330 v Chr CVA Hannover (2) Taf 57 4 ndash 6 und 58 1 ndash 2 23 Kylix in London British Museum 67 5 ndash 8 1217 CVA London British Museum (1) IV D c 8 Taf 8 13 24 Oinochoe in Philadelphia Philadelphia Universitaumlt L-64-537 Fruumlhes 3 Jh v Chr CVA Philadelphia University Museum (1)
Taf 33 4 ndash 5 25 s De Juliis 1995 31 ndash 32 und Taf 3 10 17 25 56 B 61 64 65 67 68 B 72 B 75 77 99 B 103 A 26 Pryce 1932 IV E b 5 Taf 4 3 Er gibt als Vergleichsbeispiel den peuketischen Kantharos in London British Museum (7) 314 an
Pryce 1932 IV D a 5 und Taf 4 4 27 Beazley 1947 221 und Robinson 1996 253 ndash 259
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deutig auch eine Variante der lukanischen und apulischen Nestoris ist die sich wiederum von der einheimi-schen messapischen Trozzella ableitet28 Die kantharosartige Form gibt es in zwei Ausfuumlhrungen In uumlblicher Groumlszlige findet sie sich in den Graumlbern waumlhrend der Zeit vom letzten Viertel des 5 Jahrhunderts v Chr bis zum Ende des 4 Jahrhunderts v Chr in Miniaturausfuumlhrung von etwa 375 v Chr bis an das Ende des 4 Jahrhunderts v Chr29
Fuumlr eine genauere Datierung des Berliner Gefaumlszliges stehen theoretisch zwei Moumlglichkeiten zur Verfuumlgung erstens ein Vergleich der Darstellung mit anderen Vasenbildern und zweitens eine Analyse der Form Da das Berliner Gefaumlszlig innerhalb der Xenongruppe eine Ausnahme ist weil es in dieser Gruppe nur sehr wenige Vasen mit szenischen Darstellungen gibt sind die figuumlrlichen Darstellungen nur schwer einzuordnen30 Das Wellenmuster hingegen ist ein vielfach gebrauchtes Motiv sowohl in der Gnathia- als auch in der lokalen daunischen messapischen peuketischen und Canosiner Vasenmalerei Bei diesem Muster lassen sich im Wesentlichen drei Typen unterscheiden31 1) einfaches Wellenmuster bei dem sich die Wellen entweder nach links oder nach rechts bewegen 2) zusammenlaufende Wellen die sich in der Mitte des Gefaumlszliges treffen oder 3) nach unten gespiegelte Wellen Auf dem hier beschriebenen Gefaumlszlig handelt es sich um ein einfaches nach rechts laufendes Wellenmuster wie es auf sehr vielen Haumllsen messapischer Trozzelle zu finden ist32 Der Stern uumlber dem Stier auf dem Berliner Gefaumlszlig ist durch einen Kreis und acht Strahlen um einen zentralen Punkt gestaltet Gute Vergleichsbeispiele dafuumlr finden sich abermals auf messapischen Trozzelle auf denen Sterne ein sehr beliebtes Motiv sind33 Die Ruumlckseite des Gefaumlszliges zieren in zwei Reihen abwechselnd vier Sonnenraumlder und vier Sterne dazwischen einzelne Punkte als Fuumlll- oder Trennelemente (Abb 2) Waumlhrend die Sonnenraumlder alle aumlhnlich gestaltet sind wurden die Sterne unterschiedlich sorgfaumlltig gemalt Drei der vier Sterne auf der Berliner Vase zeigen einen zentralen Punkt und vier fuumlnf bzw sechs davon weglaufende Strahlen Der Stern in der linken unteren Ecke weist fuumlnf Strahlen und fuumlnf Punkte auf Sonnenraumlder sind ein in der lokalen Keramik haumlufiges Motiv man findet sie auf daunischen peuketischen und messapischen Gefaumlssen zu allen Zeiten34 Der Schulterbereich messapischer Trozzelle ist haumlufig metopenartig in drei Seg-mente unterteilt in der mittleren Metope ist dann meist ein Stern aufgemalt35 Manchmal ist dieser Stern jedoch durch ein Sonnenrad ersetzt36 Diese Tatsache laumlsst den Schluss zu dass mit den Sonnenraumldern auf unserem Gefaumlszlig ebenfalls Sterne gemeint sind Durch die alternierende Darstellung der Gestirne auf der Ge-faumlszligruumlckseite mit Sternen oder Sonnenraumldern wirkt diese weniger eintoumlnig Auch ohne metopenartige Unter-teilung kann der Schulterbereich von Trozzelle mit Sonnenraumldern geschmuumlckt sein37 Hingegen findet man das Motiv des Sonnenrades auf anderen Gefaumlszligen der Xenongruppe oder in der Gnathiakeramik kaum Das einzige mir bekannte Beispiel befindet sich auf einer Gnathia-Oinochoe mit Kleeblattausguss in der Colle-zione Torno der Banca Intesa in Vicenza (Abb 3)38 Der dekorative Aufbau ist dort durch herabhaumlngende Zweige charakterisiert die ein metopenartiges Rechteck definieren Unterhalb der beiden Zweige und in der Mitte des Gefaumlszliges sind drei stark vereinfachte Rosetten aufgemalt Symmetrisch zwischen den Roset-
28 Padgett u a 1993 215 29 De Juliis 2002 180 ndash 181 Die Miniaturausfuumlhrungen sind etwa 5 ndash 8 cm groszlig 30 Schauenburg 1993 26 Anm 29 31 Curti 1998 88 32 s z B die Trozzella aus Rugge in Lecce 358 CVA Museo Provinciale Castromediano di Lecce (1) IV D fndashd 9 Taf 8 2 33 z B die messapische Trozella Nr 134 fc in der Sammlung Jatta in Ruvo di Palo 1988 114 Auf der apulischen Gnathiakeramik
hingegen scheint dieses Motiv im Gegensatz zur kampanischen Gnathiakeramik nicht weit verbreitet zu sein Bemerkenswert ist dort dass die vereinzelten apulischen Gnathiagefaumlszlige mit Sternmotiv den nordapulischen Produktionsstaumltten zugeschrieben werden Man kann darin eine Verbindung mit der Keramik der Xenongruppe sehen die in Nord- und Zentralapulien hergestellt wurde und in der das Sternmotiv eine besondere Verbreitung fand Alexandropoulou 2002 75
34 Fuumlr die daunische Keramik s De Juliis 1977 Taf 30 34 46 47 49 50 55 Fuumlr peuketische Keramik s De Juliis 1995 Taf 38 80 ndash 83
35 z B auf der Trozzella aus Rugge in Lecce 367 CVA Museo Provinciale Castromediano di Lecce (1) IV D fndashd 6 Taf 4 9 36 Trozzella aus Rugge in Lecce 365 CVA Museo Provinciale Castromediano di Lecce (1) IV D fndashd 9 Taf 7 12 auf der Trozzella
in Lecce 350 CVA Museo Provinciale Castromediano di Lecce (1) IV D fndashd 9 Taf 8 4 findet man in den beiden Seitenmetopen Sonnenraumlder
37 Trozzella in Verona 157 Ce CVA Verona (1) IV D 12 Taf 17 2 andashb Trozzella aus Laterza in Tarent CVA Taranto (1) IV D d 4 Taf 2 6
38 Oinochoe mit Kleeblattausguss der Collezione Intesa di ceramiche attiche e magnogreche Inv FG-00558A-EBI in Vicenza datiert um 325 ndash 300 v Chr Banca Intesa 2006 706 Nr 324
113eine SternBilDDarStellunG auF einem GeFaumlSS Der Xenon-GruPPe
ten sind oberhalb im viereckigen Bereich zwei Sonnenraumlder dargestellt Vermutlich zeigt die Praumlsenz dieses Motivs wie auch beim Berliner Gefaumlszlig einen Einfluss der lokalen geome-trischen Keramik
Die Xenongruppe hat von 410 v Chr an uumlber etwa 125 Jahre hinweg kantharosartige Gefaumlszlige in uumlblicher Groumlszlige pro-duziert Die Form dieser Vasen variiert betraumlchtlich Dies laumlsst sich schon an der von J D Beazley zusammengestell-ten Liste erkennen zu der in den letzten Jahrzehnten noch zahlreiche weitere Exemplare hinzugefuumlgt werden konnten39 Am Berliner Gefaumlszlig fallen der globusartige Koumlrper und der abgesetzte profilierte Fuszlig auf Es gehoumlrt zu den qualitaumlts-vollsten und groumlszligten Beispielen dieser Gruppe Identisch mit diesem Gefaumlszlig ist in der Groumlszlige im Fuszlig und im Koumlrper ein kantharosartiges Gefaumlszlig der Xenongruppe in Karlsruhe auf dem eine Palmette auf einer Volutenbasis Tannenzweige Sterne Kreise Wellenlinien und Punkte dargestellt sind40 Sehr aumlhnlich und vermutlich auch vom selben Toumlpfer und Maler gefertigt ist das fuumlr die Gruppe namengebende kantha-rosartige Gefaumlszlig in Frankfurt das eine szenische Darstellung mit der griechischen Inschrift raquoXenonlaquo zeigt41 Es wird in die zweite Haumllfte des 4 Jahrhunderts v Chr datiert Der Fuszlig ist gegenuumlber dem Berliner Gefaumlszlig leicht veraumlndert In die Gruppe der vergleichbaren kantharosartigen Gefaumlszlige reihen sich noch zwei weitere Vasen in Tarent ein Das Gefaumlszlig aus einem Grab aus Rutigliano in Tarent ist in der Form iden-tisch mit der Vase in Frankfurt42 es wird um etwa 330 v Chr datiert Das kantharosartige Gefaumlszlig aus Canosa in Tarent gleicht dem Berliner Gefaumlszlig und wird in die Zeit zwischen 375 und 350 v Chr datiert43 Diese Gefaumlszlige haben alle plastische Masken an den Henkelansaumltzen und sind zwischen 12 und 15 cm groszlig
Zusammenfassend laumlsst sich sagen dass das kantharosartige Berliner Gefaumlszlig aufgrund seiner Form in die Zeit zwischen 375 und 325 v Chr datiert werden muss und eine Entstehung um die Mitte des 4 Jahr-hunderts v Chr wahrscheinlich ist Die Darstellung selbst liefert uns keinerlei Hinweis fuumlr die Datierung sie zeigt allerdings ndash wie auch die Form des Gefaumlszliges ndash einen Einfluss der lokalen geometrischen Keramik Das Verschwinden der Unterschiede zwischen griechischer und einheimischer Traditionen ist ein genereller Trend in der gesamten apulischen Vasenmalerei zu dieser Zeit und ein Zeichen fuumlr die Hellenisierung der einheimischen Gebiete in Suumlditalien44
Was die beiden dargestellten Sternbilder Argo und Stier miteinander zu tun haben ist auf den ersten Blick nicht klar zumal sie am Himmel nicht nebeneinander liegen Dass es sich aber tatsaumlchlich um Stern-bilddarstellungen handelt geht aus ihrer Abbildung als Halbfiguren hervor45
39 Beazley 1947 219 und 221 Ergaumlnzungen zu dieser Liste finden sich bei Schauenburg 1993 23 Anm 9 40 Kantharosartiges Gefaumlszlig in Karlsruhe Badisches Landesmuseum B71 CVA Karlsruhe (2) Taf 85 11 41 Kantharosartiges Gefaumlszlig in Frankfurt Liebieghaus 541 CVA Frankfurt am Main Universitaumlt und Liebieghaus (4) Taf 65 4 ndash 8 42 Kantharosartiges Gefaumlszlig aus Rutigliano in Tarent Museo Nazionale 171463 De Juliis 2002 66 43 Kantharosartiges Gefaumlszlig aus Canosa Ipogeo dei Vimini Cella B in Tarent Museo Nazionale 150579 De Juliis 2002 132 ndash 133
Abb 12 ndash 14 Zur Datierung der Ipogeo dei Vimini Cella B De Juliis 2002 176 44 Green 1982 292 45 Argo Stier und Pegasus sind bei den Griechen am Himmel Halbfiguren
3 Oinochoe mit Kleeblattausguss Vincenza Colle-zione Intesa di ceramiche attiche e magnogreche Inv FG-00558A-EBI H 131 cm
114 Rita GautSchy
Argo und Stier als Sternbilder
Das Sternbild Argo ist das einzige das Eudoxos von Knidos schon kannte und das heute in dieser Form nicht mehr existiert Es handelte sich dabei um eine uumlberaus groszlige Konstellation die im Jahre 1756 von Nicolas Louis de Lacaille in drei Sternbilder unterteilt wurde Puppis (Hinterdeck) Vela (Segel) und Cari-na (Schiffskiel) Der Stern Canopus (α Car) im Sternbild Carina ist nach Sirius der zweithellste Stern am Himmel uumlberhaupt und der suumldlichste aller Fixsterne unseres Himmels Laut Claudius Ptolemaios steht er am zweiten Steuerruder Der Sage nach hat Athena das Schiff Argo am Himmel platziert nachdem Iason nach der erfolgreichen Entfuumlhrung des Goldenen Vlieses aus Kolchis nach Iolkos zuruumlckgekehrt war46 Die 27 in den raquoKatasterismoilaquo des Eratosthenes von Kyrene erwaumlhnten Sterne der Argo gestatteten nicht die Gestaltung eines ganzen Schiffes weshalb die Griechen auch nur ein halbes Schiff am Himmel gesehen haben vom Hinterteil mit seinen Steuerrudern bis zum Mast Aratos von Soloi beschreibt die Argo vom Vorderteil bis zum Mast truumlb und sternlos treibend sonst aber vollkommen glaumlnzend47 Laut den raquoKataste-rismoilaquo soll Argo den Menschen bei der Schifffahrt Mut zusprechen Canopus sowie die Sterne Miaplacidus (β Car) Avior (ε Car) und Alsuhail (ι Vel) die fruumlher alle zum Sternbild Argo gehoumlrten dienten als wichtige Navigationssterne48 Im Kalender wird in antiker Zeit nur von Clodius und Columella der Spaumltaufgang des Canopus am 13 bzw 14 Maumlrz genannt und mit Wetternotaten versehen den Untergang am 22 September erwaumlhnt nur Columella
Das Sternbild Puppis verschwindet in Suumlditalien im April langsam in der Abenddaumlmmerung Es ist dann von Mai bis August unsichtbar ehe es gegen Ende August am Morgenhimmel wieder erscheint Im Laufe eines Jahres ist es auf geographischen Breiten suumldlich von +39deg zur Gaumlnze sichtbar d h in Athen und Si-zilien kann dieses Sternbild gerade noch uumlber den Horizont steigen in unseren Breiten hingegen nicht Das Sternbild Vela ist auf geographischen Breiten suumldlich von +33deg vollstaumlndig sichtbar auf der geographischen Breite von Athen und Suumlditalien hingegen bleibt es zwischen Juni und September unsichtbar Das Sternbild Carina schlieszliglich ist nur auf geographischen Breiten suumldlich von +15deg vollstaumlndig zu sehen zur Gaumlnze unsichtbar ist es auf geographischen Breiten noumlrdlich von +39deg d h auf der geographischen Breite von Athen und Suumlditalien ist noch kein Teil von Carina zu sehen etwas suumldlicher wird jedoch bereits Canopus sichtbar
Das Sternbild Stier ist eines der aumlltesten uumlberhaupt Sein Ursprung ist nicht unumstritten es hat sich jedoch die Meinung durchgesetzt dass es aumlgyptischen und nicht babylonischen Ursprungs ist49 Gesichert ist hingegen dass schon Demokrit und Euripides den Stier als Sternbild kennen Bereits Homer erwaumlhnt die Plejaden die der hellste offene Sternhaufen am Himmel sind Die Plejaden wurden von Eudoxos von Knidos und von Aratos als eigene Konstellation angesehen Aus den Hyaden laumlsst sich das Bild eines Stier-kopfes bilden und aus den Hyadensternen ist vermutlich das gesamte Sternbild hervorgegangen In den mittelalterlichen Aratea-Handschriften wird das Sternbild als Halbfigur eines in die Knie gesunkenen Stieres dargestellt50 In der beruumlhmten Leidener Handschrift wendet er sich mit nach vorn ndash wie zum Stoszlig ndash ge-senktem Kopf und maumlchtigen Houmlrnern dem Sternbild Zwillinge zu51 Auf geographischen Breiten noumlrdlich von ndash59deg wird das Sternbild Stier vollstaumlndig sichtbar in Suumlditalien bleibt es von etwa Mitte April bis Mitte Juni unsichtbar Sein Hauptstern Aldebaran ist einer der auffallend hellen roumltlichen Sterne des Himmels und der vierzehnt hellste Stern insgesamt Wie Hyginus erzaumlhlt waren die Plejaden fuumlr die Schifffahrt sehr wichtig52
46 Dies ist die Version die sich bei Aratos findet 47 Arat 349 f 48 Bakich 1995 72 49 Boll ndash Gundel 1937 939 50 Es existieren zahlreiche Uumlbersetzungen von Aratosrsquo raquoPhainomenalaquo ins Lateinische von denen die des Cicero des Germanicus und
des Avienus die wichtigsten sind Die raquoPhainomenalaquo dienten waumlhrend des Mittelalters als Schulbuch diese Exemplare werden als rsaquoAratea-Handschriftenlsaquo bezeichnet
51 Universitaumltsbibliothek Leiden Codex Vossianus Lat Q 79 Fol 24v Katzenstein ndash Savage-Smith 1988 24 52 Hyg astr 2 21 3 bzw 2 21 4
115eine SternBilDDarStellunG auF einem GeFaumlSS Der Xenon-GruPPe
hellip Pleiades existimantur choream ducere stellisraquohellip Man denkt dass die Plejaden den Reigen der Sterne anfuumlhrenlaquohellip et hae quidem ampliorem ceteris habent honoremraquohellip und diese genieszligen reichlich Ehre vor allen uumlbrigen (Sternen)laquo
Im Sternbild Stier waren zudem die Sterne Aldebaran (α Tau) und El Nath (β Tau) wichtige Navigati-onssterne53
Ab dem Hellenismus spielt das Tierkreiszeichen Stier ndash wie die anderen Tierkreiszeichen auch ndash eine groszlige Rolle in der Astrologie Soweit wir wissen wurde den Griechen die Astrologie erst gegen Ende des 4 Jahrhunderts v Chr naumlher bekannt54 Den ersten eindeutigen schriftlichen Beleg dafuumlr finden wir bei Theo-phrast in seinem Werk raquoPeri Semainonlaquo in dem schon ein ziemlich ausgebildetes astrologisches System dargelegt wird55
θαυμασιωτάτην εἶναί φησιν ἐν τοῖς κατ᾿ αὐτὸν χρόνοις τὴν τῶν Χαλδαίων θεωρίαν τά τε ἄλλα προλέγουσαν καὶ τούς βίους ἑκάστων καὶ τούς θανάτους καὶ οὐ τὰ κοινὰ μόνον
raquoAm wunderbarsten scheinen gemaumlszlig ihm [= Theophrast] in diesen Zeiten die Theorien der Chaldaumler zu sein die nicht nur das Leben jedes einzelnen und den Tod sondern auch das Ganze vorhersagenlaquo
Bei Ptolemaios schlieszliglich galt Aldebaran wegen seiner roumltlichen Farbe und seines Einflusses wegen als dem Planeten Mars entsprechend und zusammen mit den anderen Hyaden als feurig und als Gewitterbrin-ger56 Canopus im Sternbild Argo wurde mit Saturn und Jupiter in Verbindung gebracht seine Betonung in einem Horoskop zeigte drohende Gefahren bei einer Schiffsreise57 Generell wurden den Planeten Jupiter und Venus gute Mars und Saturn schlechte Einfluumlsse nachgesagt und Merkur nahm die Natur des Planeten an mit dem er in Beziehung trat er konnte also gut oder schlecht sein58 Das Berliner Gefaumlszlig entstand jedoch bevor die Astrologie im griechischen Raum populaumlr wurde weswegen ich nicht annehme dass die Astrolo-gie Einfluss auf diese Darstellung hatte
Bedeutung der Sternbilder fuumlr die Schifffahrt
Im Mittelmeerraum hatte die Schifffahrt fuumlr den uumlberregionalen Handel herausragende Bedeutung da der Transport mit Schiffen auf den meisten Routen wesentlich guumlnstiger war als der Landtransport Die antike Schifffahrt beschraumlnkte sich aber meist auf die Kuumlstennaumlhe die Seeschiffe verlieszligen nur ungern den Kuumlsten-verlauf 59 Aufgrund der in Kuumlstennaumlhe gelegenen hohen Gebirge ist eine Orientierung im Mittelmeer auch relativ einfach Im Sommer herrschen meist gute Sichtverhaumlltnisse nachts konnten sich die Seeleute wenn noumltig an den Sternen oder am Mond orientieren Da im Winterhalbjahr heftige Stuumlrme nicht selten sind und die Sicht durch Regen Nebel und Wolken beeintraumlchtigt wird musste die Schifffahrt zwischen Oktober und April allerdings weitgehend eingestellt werden60 Die phoumlnizische Schifffahrt war u a deswegen so beruumlhmt weil sie aufgrund vertiefter astronomischer Kenntnisse die Nachtfahrt und eine Verlaumlngerung der sonst auf den Sommer beschraumlnkten Fahrt uumlber das hohe Meer bis in den spaumlten Herbst hinein erlaubte61 Da
53 Bakich 1995 72 54 Der Ursprung der Astrologie liegt bei den Chaldaumlern Die Griechen hatten vor dem 4 Jh v Chr zwar Sternbilder von den Chaldauml-
ern uumlbernommen den damit verbundenen rsaquoAberglaubenlsaquo aber offenbar zunaumlchst ignoriert Knappich 1967 46 ndash 52 55 Nach Prokl 285 F 56 Ptol Tetr 1 9 47 Robbins 1940 und Ptol Tetr 2 11 203 57 Ptol Tetr 1 9 57 und 4 9 433 58 Knappich 1967 54 59 Es existierten zahlreiche griechische Seefahrts- und Kuumlstenbeschreibungen sog Periploi Neben ausgesprochenen Logbuumlchern
wurden manche dieser Periploi als Handbuumlcher verfasst die sich auf rein nautische Problematik beschraumlnkten und u a das Vor-kommen von Hafenanlagen zuruumlckgelegte Entfernungen und oumlrtliche Besonderheiten erwaumlhnten In der Schifffahrt spielen Ori-entierung Wind Wetter Schnelligkeit und Gefahren eine Rolle und diese Dinge wurden im Periplus auch beruumlcksichtigt Burian 2000 586
60 Hes erg 663 ndash 686 61 Niemeyer 2001 161
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Plutarch erwaumlhnt dass Dion ausnahmsweise uumlber das offene Meer von Zakynthos nach Pachynon fuhr und dazu zwoumllf Tage benoumltigte62 und Livius berichtet dass roumlmische Schiffe ostwaumlrts von Messina erst entlang dem Lakinischen Vorgebirge und von da uumlber Korkyra nach Kap Malea fuhren63 muumlssen wir davon ausge-hen dass Nachtfahrten und Fahrten uumlbers offene Meer bei den Griechen und Roumlmern nicht der Normalfall waren und die Gestirne fuumlr Richtungsbestimmungen daher ndash solange alles nach Plan verlief ndash einen gerin-geren Stellenwert gehabt haben als man zunaumlchst annehmen moumlchte Kam jedoch ein Sturm auf und wurde man von der Idealroute abgetrieben so waren Grundkenntnisse des gestirnten Himmels zur Orientierung unabdingbar Dass man von Spanien nach Italien direkt uumlbers Meer segelte berichtet dann im 1 Jahrhundert Strabo64
Die Schiffer verfuumlgten uumlber viele Wetterregeln Die erhaltenen auf das praktische Beduumlrfnis zugeschnit-tenen Kalender geben u a sorgfaumlltig an welche Sternbilder durch ihren Auf- oder Untergang Sturm auf dem Meere anzeigen So schreibt beispielsweise Ptolemaios
Fuumlr den 29 August (Thoth 1)65ὁ ἐπὶ τῆς οὐρᾶς τοῦ λέοντος ἐπιτέλλει Ἱππάρχῳ ἐτησίαι παύονταιraquoDer eine im Schwanz des Loumlwen geht auf Hipparchos die Etesien houmlren auflaquo
Fuumlr den 18 Juli (Epiphi 24)66προκύων ἐπιτέλλει ὁ κοινὸς ποταμοῦ καὶ ποδὸς ὠρίωνος ἐπιτέλλει Ἱππαρχῳ ἐτησίαι ἄρχονται πνεῖνraquoProcyon geht auf Der eine der dem Fluss und dem Fuszlig des Orion gemeinsam ist geht auf Hipparchos
Etesien beginnen zu wehenlaquo
Fuumlr den 10 Januar (Tybi 15)67 Αἰγυπτίοις καὶ Καίσαρι νότος πολύς καὶ ἐπισημαίνει κατὰ θάλασσαν βροντὴ καὶ ψακάςraquoAumlgypter und Caesar viel Suumldwind und auf dem Meer machen sich Donner und Regen bemerkbarlaquo
Besonders beruumlhmt war die επισημασία der Plejaden deren Untergang eine fuumlr die Schifffahrt unguumln-stige Zeit einleitete68 Die Hyaden galten wegen ihres Fruumlhuntergangs Mitte November als Regen- und Sturmgestirn Im Winter waumlhrend des Wehens der starken Suumldwinde ruhte die Schifffahrt69 Laut Livius bildeten die Aumlquinoktien den natuumlrlichen Abschluss der fuumlr die Schifffahrt geeigneten Zeit70 ebenso den des Wiederanfangs
Iam autumnale aequinoctium instabat et est sinus Euboicus quem Coela vocant suspectus nautisraquoSchon stellte sich das Herbstaumlquinoktium ein und der Euboumlische Golf welcher Coela genannt wurde
ist jetzt gefaumlhrlich fuumlr die Schifffahrtlaquo
Genauere Angaben macht nach Varros libri navales Vegetius71Pachone decurso id est post ortum Pliadum a die VI kal Iunias usque in Arcturi ortum id est in diem
VIII decimum kal Octobres secura navigatio creditur quia aestatis beneficio ventorum acerbitas mitiga-tur post hoc tempus usque in tertium idus Novembres incerta navigatio est hellip A Novembri autem mense crebris tempestatibus navigia conturbat Vergiliarum hiemalis occasus Ex die igitur tertio idus Novembres usque in diem sextum idus Martias maria clauduntur
62 Plut Dion 25 63 Liv 36 42 64 Strab 3 25 65 Ptol Inerrantium Stellarum Apparritiones 203 4 ndash 5 Wachsmuth 1863 66 Ptol Inerrantium Stellarum Apparritiones 253 5 ndash 7 67 Ptol Inerrantium Stellarum Apparritiones 224 15 ndash 17 68 Hes erg 618 ndash 623 69 Hes erg 675 ndash 677 70 Liv 31 47 1 71 Veg mil 4 39
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raquoDer Pachon ist durchlaufen nach dem heliakischen Fruumlhaufgang72 der Plejaden am 6 Tag vor den Kalenden des Junis bis zum heliakischen Fruumlhaufgang des Arktur am 18 Tag vor den Kalenden des Ok-tobers wird die Schifffahrt fuumlr sicher gehalten73 da durch die guumlnstigen Umstaumlnde des Sommers die Haumlrte der Winde gelindert wird nach dieser Zeit bis zum 3 Tag vor den Iden des Novembers [11 November] ist die Schifffahrt unsicher hellip Vom Monat November an stoumlrt der winterliche Untergang der Jungfrauen [= Plejaden] die Schifffahrt durch zahlreiche Unwetter Daher wird die Schifffahrt vom 3 Tag vor den Iden des Novembers [11 November] bis zum 6 Tag vor den Iden des Maumlrz [10 Maumlrz] eingestelltlaquo
hellip nam lux minima noxque prolixa nubium densitas aeris obscuritas ventorum imbri vel nivibus gemi-nata saevitia non solum classes a pelago sed etiam commeantes a terrestri itinere deturbat74
raquohellip weil der sehr kurze Tag und die lange Nacht die Haumlufigkeit der Wolken die Verdunkelung der Luft die Staumlrke der Winde verdoppelt durch Platzregen und Schneefaumllle nicht nur die Flotten vom Meer sondern auch die Reisenden von Landreisen abhaltenlaquo
Einen ganzen Katalog mit den jaumlhrlichen Auf- und Untergaumlngen der dreiszligig hellsten Einzelsterne bietet Ptolemaios in seinen raquoPhaseislaquo75 Ptolemaios definiert dort fuumlnf Klimata fuumlr welche vier Phasen der Sterne berechnet werden sollen die dadurch definiert sind dass ein Stern gleichzeitig mit der Sonne in der Naumlhe des Horizonts steht76 das Klima von Syene (I) von Unteraumlgypten (II Alexandria) von Rhodos (III) vom Hellespont (IV Byzanz) und von Aquileia (V)77 Die Klimata sind dadurch definiert dass der laumlngste Tag 135 bzw 14 145 15 und 155 Aumlquinoktialstunden hat Beim Fruumlh- oder Spaumltaufgang wird ein Stern zum ersten oder letzten Mal aufgehend beim Fruumlh- oder Spaumltuntergang zum ersten oder letzten Mal untergehend am Horizont gesehen Bei Sternen in der Naumlhe des Weges der Sonne durch die Tierkreiszeichen (Ekliptik) ist die Reihenfolge der Phasen Fruumlhaufgang Spaumltaufgang Fruumlhuntergang und Spaumltuntergang Vom Spaumlt-untergang bis zum Fruumlhaufgang ist ein Stern vollkommen unsichtbar Bei den noumlrdlichen und suumldlichen Sternen kann eine andere Reihenfolge der Phasen eintreten Bei suumldlichen Sternen wie Canopus findet der Spaumltuntergang vor dem Fruumlhaufgang statt der Fruumlhuntergang vor dem Spaumltaufgang Das bedeutet dass Ca-nopus zwischen dem Zeitpunkt des Fruumlhuntergangs und dem Spaumltaufgang in einer Nacht sowohl aufgehend als auch untergehend beobachtet werden kann ndash er geht im Suumldosten auf nachdem die Sonne untergegangen ist und im Suumldwesten unter bevor die Sonne wieder aufgeht
Ptolemaios erklaumlrt dass er die Tage der scheinbaren Phasen im jetzt uumlblichen d h im Alexandrinischen Kalender angeben wird Die Wetterzeichen setzt er an den von den Alten beobachteten Tagen an gerechnet vom Eintritt der Sonne in die Tierkreiszeichen78 Er zieht dafuumlr nur fuumlnfzehn Sterne erster und fuumlnfzehn Sterne zweiter Groumlszlige heran79 Saumlmtliche Phasen fuumlr die fuumlnf Klimata sind bei H Vogt uumlbersichtlich zu-sammengestellt und zusaumltzlich zu den alexandrinischen noch mit den julianischen Daten versehen80 Die Wetterzeichen uumlbernahm Ptolemaios aus verschiedenen Kalendern Fuumlr uns interessant sind die rein astrono-
72 Der heliakische Fruumlhaufgang eines Sterns bedeutet dass dieser Stern in der Morgendaumlmmerung im Osten erstmals wieder sichtbar wird bevor die Sonne aufgeht
73 Das entspricht der Zeit zwischen 27 Mai und 14 Juli 74 Veg mil 4 39 75 Der Kern der raquoPhaseislaquo ist ein Wetterkalender (Parapegma) der Daten erster und letzter Sichtbarkeiten von hellen Fixsternen und
mehr oder weniger fixen Wetterwechseln angibt Ptolemaios liefert uns diese Angaben im Alexandrinischen Kalender der wie der Julianische Kalender 3 Jahre mit 365 Tagen und darauf folgend eines mit 366 Tagen hat
76 Mit raquoPhasenlaquo meint Ptolemaios die Zeitpunkte des Fruumlhaufgangs des Spaumltuntergangs des Spaumltaufgangs und des Fruumlhuntergangs 77 Syene liegt auf etwa 24deg noumlrdlicher geographischer Breite Unteraumlgypten auf etwa 31deg Rhodos auf etwa 36deg der Hellespont auf
etwa 41deg und Aquileia auf etwa 46deg 78 Die bei Ptolemaios angegebenen Wetterzeichen der Aumlgypter wurden von G Hellmann am Beginn des 20 Jhs gruumlndlich unter-
sucht mit dem Ergebnis dass sie zum heutigen Klima Aumlgyptens vielfach uumlberhaupt nicht passen Hellmann 1916 339 Die fuumlr Aumlgypten angefuumlhrten Witterungsbedingungen passen in der heutigen Zeit vor allem in der warmen Jahreshaumllfte eher fuumlr Gegenden wie Nordgriechenland oder das Pontusgebiet
79 Helligkeiten werden in der Astronomie in Groumlszligenklassen (auch Magnituden genannt) gemessen Je groumlszliger der Wert der Groumlszligen-klasse desto schwaumlcher erscheint ein Stern Die hellsten Sterne haben negative Groumlszligenklassen mit freiem Auge gerade noch sichtbar sind Sterne 6 Groumlszligenklasse Ein Stern 2 Groumlszligenklasse erscheint 25-mal schwaumlcher als ein Stern 1 Groumlszligenklasse
80 Vogt 1920 54 ndash 61
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mischen Angaben des Ptolemaios zu Aldebaran (α Tau) und Canopus (α Car) fuumlr die Klimata II III und IV die ich hier in Tabelle 1 zusammengefasst habe sowie die bei H Vogt angegebenen Sehungsbogen (SB)81
Tabelle 1 Zeitpunkte des Fruumlhaufgangs Spaumltuntergangs Spaumltaufgangs und Fruumlhuntergangs fuumlr die Sterne Aldebaran und Canopus fuumlr die Klimata IIndashIV des Ptolemaios (2 Jh n Chr)
Klima Fruumlhaufgang Spaumltuntergang Spaumltaufgang Fruumlhuntergang
Aldebaran SB 119deg SB 122deg SB 60deg SB 68deg
II 1 Juni 21 April 3 November 13 November
III 8 Juni 19 April 3 November 12 November
IV 11 Juni 18 April 3 November 12 November
Canopus SB 95deg SB 92deg SB 82deg SB 96deg
II 25 August 15 April 31 Januar 6 November
III 11 September 28 Maumlrz 17 Februar 21 Oktober
IV unsichtbar unsichtbar unsichtbar unsichtbar
Zur Entstehungszeit des Berliner Gefaumlszliges im 4 Jahrhundert v Chr unterschieden sich die Daten noch leicht von den bei Ptolemaios angegebenen weil die Sonne wegen der sog Praumlzession in etwa 2000 Jahren im Jahreslauf um ein Tierkreiszeichen voranschreitet82 In Tabelle 2 sind daher die entsprechenden Daten fuumlr Aldebaran und Canopus fuumlr das 4 Jahrhundert v Chr angegeben wobei die bei H Vogt angegebenen Sehungsbogen fuumlr die Berechnung verwendet wurden
Tabelle 2 Zeitpunkte des Fruumlhaufgangs Spaumltuntergangs Spaumltaufgangs und Fruumlhuntergangs fuumlr die Sterne Aldebaran und Canopus fuumlr die Klimata IIndashIV des Ptolemaios (4 Jh v Chr)
Klima Fruumlhaufgang Spaumltuntergang Spaumltaufgang Fruumlhuntergang
Aldebaran SB 119deg SB 122deg SB 60deg SB 68deg
II 30 ndash 31 Mai 17 ndash 18 April 31 Oktober ndash 1 November
9 November
III 3 ndash 4 Juni 16 ndash 17 April 31 Oktober ndash 1 November
8 November
IV 7 ndash 8 Juni 16 April 1 ndash 2 November 7 ndash 8 November
Canopus SB 95deg SB 92deg SB 82deg SB 96deg
II 1 September 11 ndash 12 April 6 Februar 2 November
III 20 September 22 Maumlrz 27 Februar 14 ndash 15 Oktober
IV unsichtbar unsichtbar unsichtbar unsichtbar
Astronomische Deutung der Vasenbilder
Die beiden auf dem kantharosartigen Berliner Gefaumlszlig dargestellten Sternbilder Argo und Stier liegen am Himmel nicht nebeneinander Beide Sternbilder beinhalten jedoch markante fuumlr die Schifffahrt wichtige Sterne Die Griechen haben im horizont- und daher ozeannahen Suumldbereich des Himmels eine ausgedehnte Wasserregion erkannt waumlhrend der noumlrdliche Teil des Himmels von allerlei in der Luft fliegenden Wesen
81 Vogt 1920 15 Unter dem Sehungsbogen eines Sterns versteht man die geringste Tiefe der Sonne unter dem Horizont bei welcher der Stern sichtbar ist
82 Aus demselben Grund stimmen heute auch unsere Tierkreiszeichen im Horoskop nicht mehr mit den entsprechenden Sternbildern uumlberein Eine Person die laut Horoskop ein rsaquoStierlsaquo ist wurde geboren als die Sonne am Himmel im Sternbild Widder stand Die Praumlzession wurde von Hipparchos um 130 v Chr entdeckt Die Anziehung von Sonne Mond und den Planeten auf den Aumlquator-wulst der Erde bewirkt ein Drehmoment das die Erdachse aufrichten will Die Folge ist dass die Erdachse ausweicht und einen Kegel um den Pol der Ekliptik beschreibt Dadurch wandert ein bestimmter Punkt im Laufe der Zeit auf der Ekliptik entgegen der jaumlhrlichen Bewegung der Sonne also ruumlckwaumlrts (praecedere)
119eine SternBilDDarStellunG auF einem GeFaumlSS Der Xenon-GruPPe
bevoumllkert war Auf geographischen Breiten zwischen Rhodos und Alexandria war der zweithellste Stern des Himmels Canopus im 4 Jahrhundert v Chr zwischen 22 Maumlrz und 20 September am Nachthimmel nicht zu sehen Das langsame Verschwinden von Canopus am Abendhimmel im Suumldwesten zeigte somit den Be-ginn der neuen Schifffahrtssaison an sein erstmaliges Auftauchen am Morgenhimmel des 20 Septembers (auf einer geographischen Breite von Rhodos) hingegen geht sehr gut mit der Angabe des Livius zusammen nach der die Aumlquinoktien den natuumlrlichen Abschluss der fuumlr die Schifffahrt geeigneten Zeit bilden83 Der Fruumlhuntergang von Canopus Mitte Oktober bis Anfang November war dann definitiv das Zeichen fuumlr das Ende der Schifffahrtssaison Zwischen 14 Oktober und 27 Februar konnte nachts jeweils der Aufgang und der Untergang des Canopus beobachtet werden Der Stern kommt im Suumldosten hoch beschreibt eine Kreis-bahn um den Suumldpunkt um im Suumldwesten wieder unterzugehen Zusammen mit Canopus scheinen auch die anderen markanteren Sterne des Sternbildes Argo diese Reise um den Suumldpunkt zu vollfuumlhren Wurden spaumlt im Jahr Schiffer von Stuumlrmen uumlberrascht und abgetrieben so war Canopus ideal um die Suumldrichtung zu finden
Aldebaran war im 4 Jahrhundert v Chr auf 40deg noumlrdlicher Breite zwischen 16 April und 78 Juni un-sichtbar In Alexandria hingegen tauchte er schon Ende Mai am Morgenhimmel erstmals wieder auf Dort kuumlndigte er die von Vegetius erwaumlhnte sichere Phase der Schifffahrt an84 Zwischen 78 Juni und 1 Novem-ber war der Stern dann zu sehen und somit ein treuer Begleiter der Seemaumlnner Sein Fruumlhuntergang zeigte ebenso wie jener des Canopus das endguumlltige Ende einer Schifffahrtssaison an Im Gegensatz zu Canopus der nur einen kleinen Kreis am Himmel in Horizontnaumlhe von Suumldosten nach Suumldwesten beschreibt beschrei-tet Aldebaran aber zwischen dem Zeitpunkt seines Fruumlhaufgangs im Juni und dem seines Fruumlhuntergangs im November einen groszligen Kreisbogen von Osten uumlber Suumlden nach Westen aumlhnlich dem der Sonne
Auf dem Berliner Vasenbild umrahmt das Wellenband zwar die gesamte Darstellung auf drei Seiten aber ich denke man darf das Bild durchaus so verstehen dass die Argo auf dem Wasser schwimmt und der Stier aus dem Wasser emporsteigt Sowohl das Wasser als auch die Argo haben einen eindeutigen Bezug zur Schifffahrt Man koumlnnte daher die Argo mit dem hellen sofort ins Auge stechenden Canopus als Bildchiffre fuumlr den horizontnahen suumldlichen Teil des Himmels verstehen und den Stier mit seinem Hauptstern Alde-baran als Vertreter des noumlrdlichen Himmels der aus dem Okeanos aufsteigt und in hohem Bogen uumlber das Firmament zieht um im Laufe des Jahres ganz im Westen wieder unterzugehen Die Wahl der Argo hierfuumlr scheint einleuchtend da sie den suumldlichen Bereich der vom Mittelmeer aus sichtbaren Himmelsregion gut abdeckt und andere markante Sternbilder in dieser Region fehlen Anstelle des Stieres haumltte im Prinzip jedes andere Tierkreiszeichen gewaumlhlt werden koumlnnen jedoch beinhaltet der Stier mit Aldebaran und den Plejaden aumluszligerst wichtige Navigationssterne und Wetterzeiger Interessant ist auch die Wahl der Gefaumlszligform fuumlr eine derartige Sternbilddarstellung Der globusartige Koumlrper des Berliner Gefaumlszliges erinnert an Himmelsgloben die uns bei Cicero genau fuumlr die Entstehungszeit der Vase erstmals sicher bezeugt sind85
Zusammenfassung
Das kantharosartige Gefaumlszlig der Xenongruppe in Berlin zieren auf der Vorderseite die zwei aumlltesten uns uumlber-lieferten Sternbilddarstellungen Zu sehen sind die beiden Sternbilder Argo und Stier die auf drei Seiten von einem Wellenband umrahmt werden Auf der Ruumlckseite sind Sterne Sonnenraumlder und Punkte als Trenn-elemente aufgemalt Sonnenraumlder lassen sich bei der Xenongruppe und auch in der Gnathiakeramik kaum finden sie weisen auf einen Einfluss der lokalen geometrischen daunischen messapischen und peuketischen Keramik hin wo dieses Motiv weit verbreitet ist Die Form dieses Gefaumlszliges erinnert an peuketische Formen
Gestirnsdarstellungen sind in der unteritalischen Vasenmalerei mit aufgesetzten Farben keine Raritaumlt dass der gestirnte Himmel aber alleiniges Thema eines Vasenbildes ist ohne Kontext zu einem mythischen Geschehen stellt auch hier eine Ausnahme dar Ein Vergleich der Berliner Vase der Xenongruppe mit fuumlnf Gnathiagefaumlszligen auf denen ausschlieszliglich Gestirne dargestellt sind zeigt dass die Sterne typischerweise in
83 Liv 31 47 1 Ptolemaios gibt fuumlr das Herbstaumlquinoktium den 25 September (Thoth 28) an 84 Veg mil 4 39 85 s Anm 1
120 Rita GautSchy
der gleichen Art und Weise gemalt wurden naumlmlich mit einem zentralen Punkt und davon weglaufenden Strahlen die relativ regelmaumlszligig uumlber die Bildflaumlche verteilt sind Innerhalb der Xenongruppe stellt das Ber-liner Gefaumlszlig eine Ausnahme dar Es gibt nur sehr wenige andere Vasen dieser Gruppe mit figuumlrlichen Dar-stellungen
Obwohl das kantharosartige Gefaumlszlig in Berlin schon fruumlh im 20 Jahrhundert publiziert wurde hat doch bisher niemand eine genauere Interpretation des Vasenbildes versucht Die beiden Sternbilder Argo und Stier liegen am Himmel nicht nebeneinander und es ist auf den ersten Blick nicht klar was diese beiden Him-melsbilder miteinander zu tun haben Das Wellenband umrahmt zwar die gesamte Darstellung auf drei Sei-ten aber es laumlsst sich durchaus so verstehen dass die Argo auf dem Wasser schwimmt und der Stier aus dem Wasser emporsteigt Man koumlnnte daher die Argo mit dem hellen sofort ins Auge stechenden Canopus als Bildchiffre fuumlr den horizontnahen suumldlichen Teil des Himmels verstehen und den Stier mit seinem Haupt-stern Aldebaran als Vertreter des noumlrdlichen Himmels der aus dem Okeanos aufsteigt und in hohem Bogen uumlber das Firmament zieht um im Laufe des Jahres ganz im Westen wieder unterzugehen Beide Sternbilder beinhalten wichtige Navigationssterne fuumlr die Schifffahrt und Wetterzeiger Der globusartige Koumlrper erinnert zudem an Himmelsgloben die uns fuumlr die Entstehungszeit des Gefaumlszliges Mitte des 4 Jahrhunderts v Chr erstmals sicher bezeugt sind
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Rita GautschyWetterchruumlzstrasse 8c CH-4410 LiestalE-Mail ritagautschych
Abbildungsnachweis Abb 1 2 Berlin Antikensammlung VI 4500 Phot Mus Neg 7287 und 7288 Abb 3 Photo Museum
A s u m a n L auml t z e r
Studien zu einem spaumlthellenistisch-fruumlhroumlmischen Fundkomplex aus dem Hanghaus 2 in Ephesos
Ausgangslage
Im Folgenden soll ausgewaumlhltes Material aus einem Fundkomplex aus dem Hanghaus 2 vorgestellt werden Es handelt sich um einen geschlossenen Fundkomplex der spaumlthellenistischen Zeit anhand dessen Stratigra-phie eine relative Chronologie fuumlr die Feinkeramik1 erstellt werden konnte Den terminus post quem liefern hellenistische Muumlnzfunde der terminus ante quem ist mit der Errichtung der Insula in augusteisch-tibe-rischer Zeit gegeben2 Das Fundmaterial besteht zum groumlszligten Teil aus Keramik oder keramischen Produkten wie z B Lampen Terrakotten und Webgewichten aber auch aus Metall Glas Bein und Stuck Aufgrund der Fuumllle an Keramikfragmenten wurde das Material zunaumlchst statistisch aufgenommen und im Hinblick auf Definition DatierungLaufzeit Herkunft und gegebenenfalls Verbreitung ausgewertet anschlieszligend wurde eine Typenreihe erstellt
Befundbeschreibung
Im Jahre 1999 wurde uumlber dem Hanghaus 2 eine neuer Schutzbau errichtet3 Durch den Einbau tragender Pfeiler in die antike Bausubstanz war es notwendig den Bau archaumlologisch zu begleiten und Sondagen an-zulegen4 Dabei konnten erstmalig die fruumlhesten Straten des Areals auszugsweise ergraben werden Eine der Sondagen Sondage B6 wurde in Wohneinheit 7 Raum 32c nach Abnahme eines Mosaikpaviments ange-legt Die Grabungsflaumlche war 472 m lang 342 m breit und durchschnittlich etwa 250 m tief somit wurden knapp uumlber 40 msup3 Erdmasse ausgehoben Auf dem Boden des Raumes 32c lag ein schwarz-weiszliges Mosaik als Paviment5 Unter dem Mosaik und seinen Rollsplittunterlagen konnte die Ausgraumlberin Reste von zwei
Fuumlr die Erlaubnis das Material im Rahmen einer Magisterarbeit zu bearbeiten danke ich F Krinzinger Besonderer Dank gilt S Ladstaumltter die das Thema initiiert und mich stets sowohl wissenschaftlich als auch in allen anderen Belangen tatkraumlftig unter-stuumltzt hat Zudem danke ich T Fischer der das Thema wohlwollend als Abschlussarbeit annahm und mir seinen Rat und seine Kri-tik zur Verfuumlgung stellte L Rembart J Struber und M Weissteiner bin ich sehr verbunden da sie mich vor Ort unterstuumltzt haben Ohne die wissenschaftliche Arbeitslust des zustaumlndigen Regierungsvertreters und Archaumlologen B Aydın waumlre die Materialaufnah-me in dem zeitlichen Rahmen nicht moumlglich gewesen Fuumlr wissenschaftlichen Rat und Austausch danke ich herzlich A Waldner und U Mandel Zuletzt moumlchte ich mich in spezieller Weise bei B Lasar bedanken der mir nicht nur bei der digitalen Aufbereitung geholfen hat sondern mir auch in anstrengenden Zeiten zur Seite stand ndash Abkuumlrzungen und abgekuumlrzt zitierte Literatur folgen den Richtlinien des OumlAI lthttpwwwoeaiatpublikautorenhtmlgt Kurzzitate finden sich am Ende des Beitrags aufgeloumlst
1 Zur Problematik der Chronologie hellenistischer Keramik Rogl 2007 182 Giuliani 2007 172 Mitsopoulos-Leon 1991 15 Da-tierte Fundkomplexe aus Ephesos Ladstaumltter 2003andashc Mericcedil 2002 Rogl 2003a Pergamon Schaumlfer 1968 Ziegenhaus ndash de Luca 1968
2 Die Errichtung des Hanghauses 2 (Bauphase I) wird anhand der Auswertung mehrerer Fundkomplexe in diesen Zeitraum datiert Ladstaumltter 2005a passim
3 s dazu ausfuumlhrlich Krinzinger 2000 passim 4 Die Leitung des Projekts oblag S Ladstaumltter Die Sondage B6 wurde von E Juen ausgegraben 5 Wozu der Raum urspruumlnglich diente ist unklar Nach einer Verkleinerung in einer spaumlteren Umbauphase benutzte man ihn als Ver-
teilergang in andere Raumlumlichkeiten In einer weiteren oder derselben Bauphase die nicht datiert werden kann wurde in den Raum ein Praumlfurnium eingebaut das zur Beheizung der uumlbrigen Raumlume diente
124 Asuman laumltzer
weiteren Mosaikboumlden mit den zu ihnen gehoumlrenden Untergrundkonstruktionen nachweisen Unter diesen waren weitere Bebauungsspuren aus verschiedenen Perioden festzustellen Sowohl im Norden als auch im Osten und Suumlden befanden sich Ziegelmauern die teilweise aus ungebrannten Lehmziegeln bestanden und die in die Fruumlhkaiserzeit also in die Entstehungsphase der Insula zu datieren sind6 Der bedeutendste Be-fund war jedoch eine im Suumldprofil gelegene Steinquadermauer Sie gehoumlrt zu den umfangreichen Terrassie-rungsmaszlignahmen die in hellenistischer Zeit auf dem Areal stattfanden7 und erstreckt sich uumlber die gesamte Laumlnge der Sondage Die Mauer ist bis zu 168 m hoch erhalten8 fuumlr ihre Errichtung war der Fels kuumlnstlich eingetieft worden9
Die fundfuumlhrenden Schichten 1 ndash 410 sind stratigraphisch von den daruumlberliegenden Straten die zu den Mosaiken gehoumlren klar zu trennen In den vier Straten fand sich neben Grobkeramik feinchronologisch gut datierbare Feinkeramik Man kann von einem ausgewogenen Mischverhaumlltnis sprechen wie es fuumlr einen haumluslichen Siedlungsbefund nicht unuumlblich ist Die vier relevanten Straten setzen sich aus insgesamt 21 439 Keramikfragmenten zusammen Dabei entfallen ca 10 auf Rand- und Bodenfragmente sowie dekorierte Wandscherben11 Von diesen wiederum ist ungefaumlhr die Haumllfte also 1 115 Fragmente der Feinkeramik zu-zuordnen welche im Folgenden vorgestellt wird Es handelt sich dabei um 936 Gefaumlszligindividuen die anhand von 562 Randfragmenten 255 Bodenfragmenten 219 Wandfragmenten 75 Lampenfragmenten und 4 zur Gaumlnze erhaltenen Lampenformen12 erkannt wurden
Gerade an der Feinkeramik zeigt sich dass die Keramikfunde der Straten 1 ndash 3 sehr kleinteilig zerscherbt sind Die durchschnittlichen Scherbengroumlszligen liegen zwischen 08 times 12 cm und 54 times 7 cm Man kann davon ausgehen dass es sich dabei um mehrfach umgelagertes Planiermaterial handelt13 Wie S Ladstaumltter bereits fuumlr die Wohneinheit 4 festgestellt hat war das Material benutzt worden um das Areal anlaumlsslich der fruumlh-kaiserzeitlichen Baumaszlignahmen aufzufuumlllen bevor als Abschluss jeweils ein Mosaikboden daruumlber gelegt wurde14 Stratum 4 der Wohneinheit 7 ist davon auszunehmen Es korreliert mit Lehmstraten aus den Wohn-einheiten 4 und 5 die direkt uumlber dem Fels angetroffen wurden und hellenistisch datiert werden15 Das erhal-tene Keramikmaterial ist groszligscherbiger gebrochen es lassen sich zahlreiche Anpassungen durchfuumlhren
Stratigraphie der Sondage B6 der Wohneinheit 7
Mit ca 625 cm ist das oberste auch das staumlrkste der vier Straten Groumlszligtenteils besteht das Fuumlllmaterial aus Bauschutt also Ziegeln Moumlrtel und Steinen aber auch aus Keramik und einigen Kleinfunden16 Im oberen Bereich sind Reste einer aschehaltigen Kalkgrube und im unteren einer Ziegelsetzung die zu einer spaumlter abgetragenen Ziegelmauer gehoumlrt erhalten Ein keilfoumlrmiger Einbruch ist in der Mitte des Ostprofils zu se-hen (Abb 1) Aus dieser Schicht wurden 248 signifikante Scherben aufgenommen
6 Unklar sind die Funktionen der Mauern und wie diese zeitlich zueinander stehen Lediglich die Datierung in roumlmische Zeit ist gesichert Freundliche Mitteilung S Ladstaumltter
7 Ladstaumltter 2002 117 Anm 612 8 Aus der Mauer stehen drei Gesimse vor Diese wurden normalerweise benutzt um eine Unterlage z B einen Dielenboden o Auml
zu stuumltzen Leider ist der Ausschnitt der Sondage zu klein um zu erkennen ob es sich um die Fundamentierung einer Straszlige oder eines Hausbodens handelt Freundliche Mitteilung S Ladstaumltter U Mandel W Raeck und E Laufer
9 Auf dem Fels befinden sich drei Pfostenloumlcher Es ist nicht klar zu welchem Bau diese gehoumlren oder aus welcher Periode sie stam-men
10 Dem vorliegenden Fundkomplex konnten nach Auswertung der Grabungsdokumentation vier Straten zugewiesen werden Fuumlr die Informationen sei hier S Ladstaumltter gedankt Der Einfachheit halber werden hier diese vier Schichten beginnend mit 1 von oben durchnummeriert In der eigentlichen Grabungsdokumentation sind die Schichten urspruumlnglich mit 8 9 10 und 12 bezeichnet
11 Das entspricht 2 146 Fragmenten 12 Der Groszligteil der Keramik befindet sich im Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses in Selccediluk ausgewaumlhltes Material und die
uumlbrigen Gattungen stammen aus dem Depot des Efes Muumlzesi in Selccediluk Fuumlr die Unterstuumltzung bei der Bearbeitung moumlchte ich dem Museumsdirektor C Topal danken
13 Ladstaumltter 2000 98 14 Ladstaumltter 2005a 231 f 15 Ladstaumltter 2005a 231 f Ladstaumltter 2005c 260 263 16 Terrakottafragmente Metallfunde Glasspielsteine und Muumlnzen
125StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
Die Qualitaumlt des Fuumlllmaterials von Stratum 2 veraumlndert sich zu lockerer Erde mit weniger Steinauf-kommen durchsetzt mit einigen Ziegelfragmenten und Keramik Im oberen Bereich ist die 273 cm starke Schicht dunkler verfaumlrbt da sie einen groumlszligeren Anteil an Holzkohleresten enthaumllt Das Keramikspektrum umfasst Fragmente von 350 Gefaumlszligindividuen
Der Uumlbergang vom zweiten in das dritte Stratum ist durch eine Lehmlinse abgesetzt Die Erdqualitaumlt bleibt zwar dunkel und aschig wird jedoch sandig Die Schicht aumlhnelt in ihrer Beschaffenheit Stratum 2 jedoch wirkt das Fuumlllmaterial viel kompakter Aus dem 218 cm dicken Stratum 3 wurden 202 signifikante Scherben ausgewertet Die Verteilung der Warengattungen deutet auf ein mit Stratum 2 vergleichbares Re-pertoire17
Das vierte und mit 216 cm schmalste Stratum setzt sich deutlich von den vorhergehenden ab Es ist in seiner Gesamtkonsistenz sehr homogen besteht aus einem leicht sandigen Lehm der nicht steril ist sondern eine vergleichsmaumlszligig hohe Konzentration an ausgewerteten Scherben (Fragmente von 135 Gefaumlszligindividuen) aufweist Es konnten einige wenige Gefaumlszlige fast komplett zusammengefuumlgt und restauriert werden Man kann davon ausgehen dass dieses Stratum keine Auffuumlll- oder Planierschicht als Bauvorbereitung war wie die anderen drei Straten sondern einen Gehhorizont darstellt Die Webgewichte deuten auf einen haumluslichen Siedlungskontext
17 Es konnten mehrere schichtuumlbergreifende Anpassungen vorgenommen werden Die Straten muumlssen dabei nicht zwingend zusam-mengehoumlren Anpassungen koumlnnen auch durch eine Bioturbation entstehen Ein Anzeichen dafuumlr liefert der Fund eines Maumluse-nestes welches mit rezentem Material wie Plastik und Zigarettenfilter gefuumlllt war
1 Ostprofil der Sondage B6
126 Asuman laumltzer
Fundgattungen
1 Muumlnzen
Insgesamt konnten 18 Bronzemuumlnzen aus den vier Straten geborgen werden18 Sie werden durchweg hellenis-tisch bis fruumlhaugusteisch datiert19 wobei zu beachten ist dass hellenistische Praumlgungen eine lange Laufzeit haben So treten im Hanghaus immer wieder sog Altstuumlcke in fruumlhkaiserzeitlichen Komplexen auf20
Tabelle 1 Muumlnzfunde aus Stratum 1
Nummer Oslash in mmGewicht
DatierungMuumlnzstaumltte
MetallNominal
Vorderseite Ruumlckseite Literatur
Muuml 17 19538 g
hellenistischIlion
AElig Gegenstempel Palladion
Muuml 18 13522 g
Antiochos II 261 ndash 246 v ChrSardis
AElig Apollonkopf nach rechts Dutt am Hin-terkopf
hoher Dreifuszlig Newell 1977 255 Nr 1404
Muuml 19 1433 g
hellenistischKleinasien
AElig
Muuml 20 2043 g
hellenistischKleinasien
AElig
Muuml 21 1731 g
hellenistischKleinasien
AElig Kopf nach rechts ()
Muuml 22 1949 g
48 ndash 27 v ChrEphesos
AElig Artemisbuumlste mit Zopf im PerlenkranzBogen und Koumlcher uumlber der Schulter
zwei gegenuumlber-stehende Hirsche unter ihnen die Buchstaben Ε und Φ dazwischen Fackel darunter Legende [ΣΩΠΑ]ΤΡΟ[Σ]
Head 1964 69 Taf 11 8
Muuml 23 1008 g
hellenistischEphesos
AElig Biene
Muuml 24 29102 g
Augustus 25 v ChrAntiochia am Orontes
Kopf nach rechts CAESA[R] links des Kopfes
AVG[VS]TVSim Lorbeerkranz
Burnett 1992 Nr 2235 Arslan 1992 23 Nr 13
Die meisten Muumlnzfunde stammen aus Stratum 1 Die Muumlnzen sind zeitlich sehr durchmischt Das fruuml-heste Beispiel zeigt eine Bronzepraumlgung (Muuml 18) mit einem Apollonkopf nach rechts auf dem Avers und einem Dreifuszlig (normalerweise mit einem Monogramm) auf dem Revers Die Muumlnzpraumlgestaumltte Sardis emit-tierte diesen Typus zwischen 261 und 246 v Chr fuumlr den Seleukidenkoumlnig Antiochos II21 Sein Sohn und Nachfolger Antiochos III lieszlig den gleichen Bildtypus fuumlr sich zwischen 223 und 208 v Chr in Apameia praumlgen22 Aufgrund der fehlenden Legende kann die Muumlnze nicht mit Sicherheit einem der beiden Herrscher zugeschrieben werden In das 1 Jahrhundert v Chr gehoumlrt die Muumlnze Muuml 22 (Abb 2 a) welche vorn die
18 Das Schema fuumlr die numismatischen Angaben wurde uumlbernommen aus Voegtli 1993 27 19 Erste Angaben basieren auf einer Auflistung der Muumlnzfunde der Grabung in Ephesos des Jahres 1999 von S Karwiese fuumlr das Efes
Muumlzesi in Selccediluk (auf Tuumlrkisch) Fehlende Maszlige Avers- und Reversbestimmungen Legendenlesung und die photographische Aufnahme konnten nachtraumlglich von der Verfasserin mit Unterstuumltzung von S Ateşoğulları (Museum fuumlr Anatolische Kulturen in Ankara) dokumentiert werden Ihm sei herzlich gedankt
20 Ladstaumltter 2005c 263 21 Vgl Newell 1977 255 Nr 1404 lthttpwwwcoinarchivescomagt (01 08 2007) mit der Referenz Sammlung Spaer 360
Houghton-Lorber 186 523a 22 Vgl Newell 1977 Nr 1191
127StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
Buumlste der Goumlttin Artemis zeigt hier mit einem hohen Zopf sowie Bogen und Koumlcher uumlber der Schulter Auf der Ruumlckseite sind einige ihrer Attribute zwei einander gegenuumlberstehende Hirsche mit einer Fackel zwi-schen ihnen dargestellt Die Buchstaben Ε und Φ kennzeichnen Ephesos als den Emissionsort dort wurde die Muumlnze von 48 ndash 27 v Chr gepraumlgt23 Ein As (Muuml 24 Abb 2 b) zeigt auf der Vorderseite den Kopf des Kaisers Augustus im Profil nach rechts gewendet Auf dem Revers steht der Titel AVGVSTVS in einem Lorbeerkranz Die Muumlnze gehoumlrt zu der rsaquoCA Augustus Class 2lsaquo-Serie24 deren Muumlnztyp im Jahre 25 v Chr in Antiochia am Orontes in Umlauf gebracht wurde ndash somit ist dies der spaumlteste terminus post quem fuumlr das Stratum Die restlichen fuumlnf Muumlnzen konnten nur grob dem hellenistischen Asien zugewiesen werden
Tabelle 2 Muumlnzfunde aus Stratum 2
Nummer Oslash in mmGewicht
DatierungMuumlnzstaumltte
MetallNominal
Vorderseite Ruumlckseite Literatur
Muuml 25 21554 g
hellenistischKleinasien
AElig
Muuml 27 1821 g
hellenistischKleinasien
AElig
Zwei Bronzemuumlnzen (Muuml 25 und Muuml 27) wurden aus Stratum 2 geborgen Ihre Oberflaumlchen sind so stark abgerieben dass sie nicht genauer als zum rsaquohellenistischen Asienlsaquo gehoumlrend bestimmt werden konnten
Tabelle 3 Muumlnzfund aus Stratum 3
Nummer Oslash in mmGewicht
DatierungMuumlnzstaumltte
MetallNominal
Vorderseite Ruumlckseite Literatur
Muuml 28 18520 g
202 ndash 133 v ChrEphesos
AElig BieneΕΦ
Hirsch vor einer (Dattel-)Palme
Head 1964 Taf 11 4 ndash 6
In Stratum 3 wurde eine einzige Bronzemuumlnze (Muuml 28) gefunden Auf ihrer Vorderseite ist die Biene das Wappentier der Stadt Ephesos zu sehen flankiert von den Buchstaben E und Φ welche Ephesos als Emissionsort ausweisen Auf dem Revers ist der Hirsch ein Attribut der Artemis vor einer (Dattel-)Palme dargestellt Ohne die uumlbliche Angabe des Magistratsnamen kann der Muumlnztypus nicht naumlher als in die Zeit-spanne zwischen 202 und 133 v Chr dem Produktionszeitraum datiert werden25
23 Vgl Head 1964 69 Taf 11 Abb 8 24 Vgl Burnett 1992 Nr 2235 und Arslan 1992 23 Nr 13 25 Vgl Head 1964 Taf 11 Abb 4 ndash 6
2 a Muumlnze 22 aus Stratum 1 2 b Muumlnze 24 aus Stratum 1
128 Asuman laumltzer
Tabelle 4 Muumlnzfunde aus Stratum 4
Nummer Oslash in mmGewicht
DatierungMuumlnzstaumltte
MetallNominal
Vorderseite Ruumlckseite Literatur
Muuml 29 16525 g
hellenistischEphesos
AElig Biene aumlsender Hirsch
Muuml 30 1623 g
Antiochos II 295 ndash 280 v ChrEphesos ()
AElig Dreifuszlig mit Gegen-stempelAntiochos II
Muuml 31 11 hellenistischKleinasien
AElig
Muuml 32 2512 g
Arsinoe II 288 ndash 280 v ChrEphesos
AElig weiblicher Kopf nach rechts mit Schleier
stehender Hirsch nach rechts
aumlhnlich Head 1964 Taf 10 6
Muuml 33 30589 g
Imperium Roma-numKleinasien
AElig
Muuml 34 1635 g
280 ndash 258 v Chr AElig Biene im Kranz aumlsender Hirsch Head 1964 Taf 10 10
Muuml 35 1833 g
280 ndash 258 v ChrEphesos
AElig Biene im Kranz aumlsender HirschLegende ΙΣΧοΙ ()
Head 1964 Taf 10 10
Den terminus post quem fuumlr Stratum 4 liefern sieben hellenistische Muumlnzen Zwei Muumlnzen (Muuml 34 ndash 35) zeigen auf dem Avers jeweils eine umkraumlnzte Biene und auf dem Revers einen aumlsenden Hirsch (Abb 3)26 Auf der Felsoberkante lag eine Muumlnze der Arsinoe (Abb 4 b) Auf der Vorderseite ist Arsinoe II nach rechts mit einem Schleier uumlber dem Kopf dargestellt Die Ruumlckseite zeigt einen Hirsch der nach rechts gerichtet steht Solche Asse wurden in den Jahren 288 ndash 280 v Chr in verschiedenen Typen emittiert27 zu einem davon gehoumlrt der hier beschriebene Aus dem oberen Bereich28 stammt Muuml 30 auf deren Revers ein Drei-fuszlig dargestellt ist welcher von Antiochos II gegengestempelt wurde (Abb 4 a) Die letzte identifizierbare Bronzemuumlnze dieses Stratums Muuml 29 zeigt das hinreichend bekannte Bildprogramm mit Biene auf der Vorderseite und aumlsendem Hirsch auf der Ruumlckseite Datiert wird der in Ephesos emittierte Typus zwischen 280 und 258 v Chr29
26 Vgl Head 1964 Taf 10 Abb 10 Dort wird der Typus in die Jahre 280 ndash 258 v Chr datiert Dies festigt den Datierungsansatz von S Ladstaumltter die eine Wohnbebauung auf dem Areal der Hanghaumluser um das Ende des 2 Jhs v Chr ansetzt s dazu Ladstaumltter 2005a 232
27 Vgl Head 1964 Taf 10 Abb 6 lthttpwwwcoinarchivescomagt (01 08 2007) mit der Referenz Sammlung von Aulock 1840 Klein KM 52 379
28 Der exakte Fundort konnte nicht ermittelt werden 29 Vgl Head 1964 Taf 10 Abb 10
3 Muumlnze 35 aus Stratum 4 4 a b Revers der Muumlnze 30 und Muumlnze 32 aus Stratum 4
129StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
2 Keramik30
21 Eastern Sigillata A (ESA)Die Eastern Sigillata A (ESA) ist sowohl an ihrem individuellen Fabric als auch an dem Grad der Standar-disierung ihrer Formen gut zu erkennen31 In Stratum 1 sind ausschlieszliglich die Standardtellerformen Atlante 3 und 4 (Taf 1 1) vorzufinden Auf der Innenseite des Bodens befinden sich leichte Roulettierungen Zwei Exemplare weisen zusaumltzlich eine Stempelung in Form einer Palmette auf der Bodeninnenseite auf (Kat 3 Taf 9 3) Stempel in Palmetten- Isiskronen- oder Rosettenform sind bis zur fruumlhen Kaiserzeit haumlufig zu beobachten32
Im zweiten Stratum erscheinen wieder die Teller Atlante 3 4 A und 4 B Die Haumllfte der ESA dieser Schicht bedient sich der Formen Atlante 22 A und B33 die eine halbkugelige Schale mit einem Ringfuszlig beschreiben (Kat 4 Taf 1 4) Das Formenspektrum der ESA entspricht in Stratum 3 dem in Stratum 2 zu-saumltzlich weist sie hier aber den groumlszligten Mengenanteil (5 ) auf In Stratum 4 fehlt die ESA gaumlnzlich
Die Formenvielfalt der ESA innerhalb des Fundkomplexes ist eingeschraumlnkt Die Tellerform Atlante 34 sticht immer wieder hervor und wird durch die Formen 13 und 22 zu einem Service komplettiert Das glei-che Ensemble tritt gehaumluft in ephesischen Fundkontexten des Hellenismus und der Fruumlhkaiserzeit auf 34 ESA kommt in Ephesos das erste Mal in Fundkomplexen des spaumlten 2 Jahrhunderts v Chr vor Sie etabliert sich vor allem im Laufe der ersten Haumllfte des 1 Jahrhunderts v Chr wird jedoch durch die lokal produzierten Eastern Sigillata B (ESB)-Formen schon in augusteischer Zeit langsam verdraumlngt35 Es verwundert zunaumlchst dass die ESA im vorliegenden Fundkomplex lediglich einen 3 -igen Anteil am Gesamtvolumen einnimmt In Kleinasien wie z B auch in Paphos in Antiochia am Orontes Tel Anafa Tarsus Anemurium oder in Sa-maria Sebaste ist die ESA die vorherrschende Keramikgattung mit einem der groumlszligeren oder sogar dem groumlszlig-ten Anteil an der zeitgenoumlssischen Feinkeramik36 Allerdings trifft dies nicht fuumlr Delos oder die Westkuumlste Kleinasiens von Troja uumlber Pergamon Assos Didyma Knidos bis Ephesos zu In Troja wird aumlhnlich wie in Ephesos das Tafelservice mit den Atlanteformen 34 22 und hier mit der Ergaumlnzung 23 ab dem 2 Jahrhun-dert v Chr benutzt Ab augusteischer Zeit wird die ESA durch ESB Eastern Sigillata C (ESC) und italische Sigillata ersetzt die gemeinsam einen Marktanteil von bis zu 86 erreichen Im Gegensatz dazu haumllt die ESA einen Anteil von nur 2 37 Ab der zweiten Haumllfte des 1 Jahrhunderts n Chr verschwindet die ESA gaumlnzlich aus dem Repertoire von Troja38 Das Inventar auf Delos der Jahre 88 ndash 69 v Chr ist mit nur wenig ESA durchsetzt vorrangig werden pergamenische Importe und Weiszliggrundige Ware benutzt39 In Pergamon selbst bedient man sich der eigenen rsaquoPergamenischen Sigillatalsaquo nicht lokal produzierte Warengattungen sind
30 Fuumlr diesen Fundkomplex schien es sinnvoll die Nummerierung und Bezeichnung der Typen wie folgt abzukuumlrzen Ein oder zwei Groszligbuchstaben stehen fuumlr die Warengattung d h G fuumlr Glanztonware D fuumlr Duumlnnwandige Ware GW fuumlr Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug usw Anschlieszligend folgt eine Zahl wobei die Abfolge der Ziffern der Chronologie der Gefaumlszliggattung und der Auslegeordnung im Sommer 2006 entspricht Die Angaben zur Struktur des Fabrics sind wie folgt eingeteilt sehr feinporoumls feinporoumls mittel und grob Vereinzelt wird die Bezeichnung raquokompaktlaquo substitutiv fuumlr feinporoumls verwendet Die Magerung bzw Koumlrnung entspricht dem rsaquogeologischen Systemlsaquo wie bei Kunow u a 1986 beschrieben Da die Bestimmungen meist mit freiem Auge und nur einige Male mit einem Mikroskop gemacht wurden wurde um Fehlschluumlsse zu vermeiden auf eine Zaumlhlung der Ma-gerungspartikel verzichtet Der Haumlrtegrad wurde nach folgender Skala eingeteilt sehr hart hart mittelhart weich sehr weich Die Haumlufigkeit der Partikel wird bestimmt mit sehr haumlufig haumlufig mittel selten vereinzelt Abgebildet werden nur die grundlegenden Stellvertreter des jeweiligen Typs und dessen Varianten Bei den Wandstuumlcken mit Dekor und dem Groszligteil der Lampenfragmente wurde auf Zeichnungen verzichtet sie wurden photographisch erfasst Die Farbbestimmungen wurden nach dem Katalog Munsell Soil colour charts (Newburgh NY 1992) vorgenommen Die Zeichnungen und Umzeichnungen stammen von der Verfasserin
31 Eine grundlegende Typologie dazu haben F O Waageacute und J W Hayes aufgestellt s Warner Slane 1997 271 mit Anm 65 32 Ladstaumltter 2005b 204 33 Hayes 1985 22 Abb 9 10 34 Ladstaumltter 2003andashc Ladstaumltter 2005a Mericcedil 2002 Mitsopoulos-Leon 1991 Rogl 2001a Alle passim 35 Ladstaumltter 2003a 23 36 Hayes 1991a 32 Warner Slane 1997 272 37 Tekkoumlk 2003 237 38 Tekkoumlk 2001 372 Gessl 2007 240 39 Erste Katastrophe und Zerstoumlrung durch Mithridates (88 v Chr) bis zur zweiten Zerstoumlrung (69 v Chr) Lediglich drei Bodenfrag-
mente in ESA Peignard-Giros 2000 134
130 Asuman laumltzer
aumluszligerst spaumlrlich vertreten Auch in Assos betraumlgt der Anteil der ESA nur 28 am Gesamtbestand40 der Groszligteil an Sigillata wird auch hier vom nahe gelegenen Pergamon bestritten In Didyma stehen 22 ESA- 97 ESB-Fragmenten gegenuumlber41 ndash der Schwerpunkt liegt klar auf der ESB-Produktion In Knidos sind zwar die Weiszliggrundige Ware und die ESA die haumlufigsten Importprodukte doch ist deren Ausmaszlig verhaumlltnismaumlszligig ge-ring Das Tafelservice wird vornehmlich von regionalen Produkten wie rsaquoKnidischen Schalenlsaquo halbkugeligen Bechern mit Kerbdekor Tellern und Schalen dominiert Auch in Ephesos wird der Groszligteil der Keramik mit den Gattungen der lokalen Waren so der Glanztonware der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug den Reliefbechern oder der Duumlnnwandigen Ware bestritten
22 Eastern Sigillata B (ESB)Die hier vorliegende Sigillata wird nach J W Hayes als Eastern Sigillata B I (ESB I) bezeichnet (Taf 1 5 ndash 13) In juumlngerer Forschung wurde auf die luumlckenhafte Typologie der ESB und die groszlige Menge erstmalig auftretender Typen hingewiesen42 Es ist ein Forschungsdesiderat den alten Bestand mit den neu hinzuge-kommenen Formen und ihren entsprechenden Datierungen zu komplettieren
In Stratum 1 sind Schalen der Formen Atlante 24 (Taf 1 8) sowie Atlante 39 und ein nicht genau zuzu-ordnender Standringfuszlig gefunden worden Letztgenannter aumlhnelt der fuumlr Schalen und Teller der Glanzton-ware haumlufig verwendeten Form G28 (s u Taf 4 53) Es ist ein einfacher schlauchartiger und recht hoher Standring mit kleinem Randdurchmesser von 64 cm wie er zu der Schale der Form Atlante 29 passen koumlnnte43
In Stratum 2 und 3 zeigt die ESB ihr breitestes Formenspektrum Zunaumlchst sind die Tellerformen Atlante 4 B 13 (Taf 1 5) 14 (Taf 1 6)44 und 1653 (Taf 1 7) zu nennen An Schalen lassen sich die Atlanteformen 24 29 36 (Taf 1 10) und eine Form aumlhnlich Atlante 76 A (Taf 1 13) vorfinden Das Fragment eines Kra-ters der Atlanteform 38 konnte erkannt werden Im Allgemeinen stammen die bei J W Hayes angefuumlhrten Prototypen meist aus Korinth
Zeitlich orientierte sich der Produktionsbeginn der ESB am Aufkommen der Arretinischen Sigillata im oumlstlichen Mittelmeergebiet Dies soll raquofruumlhestens in augusteischer Zeit bzw um die Zeitwende oder knapp danachlaquo45 passiert sein Ausnahme war bis jetzt die sehr fruumlhe Vergesellschaftung von ESB in einem Fund-komplex auf Delos der vom letzten Drittel des 2 Jahrhunderts v Chr bis in das erste Drittel des 1 Jahr-hunderts v Chr datiert wird Der hier beschriebene Fundkomplex belegt ebenfalls dass die ESB fruumlher als bisher angenommen einsetzte auch parallel mit der ESA produziert wurde und sich dabei stark der helleni-stischen Formen bediente46 Der regelmaumlszligige Verweis auf Prauml- oder Proto-ESB in der Forschung47 bekraumlftigt die These dass es einen flieszligenden Uumlbergang von der hellenistischen roten Glanztonware zur ESB gab Diesen Uumlbergang in spaumlthellenistischer Zeit anhand von Formentypologien genauer aufzuschluumlsseln stellt ebenfalls ein Desiderat dar
23 Moumlgliche Imitate von Sigillata und Fruumlhe Eastern Sigillata BSechs Gefaumlszligindividuen vereinen die Charakteristika verschiedener Warengattungen Es werden einerseits Gefaumlszlige hellenistischer Formen jedoch in Sigillataton und -uumlberzug produziert andererseits gibt es Bei-spiele deren Formen von Sigillatagefaumlszligen entlehnt wurden deren Fabric und Uumlberzug dabei aber ganz der hellenistischen Glanztonware entsprechen (Taf 1 14 ndash 21)
40 Zelle 1997 19 41 Gessl 2007 108 Wintermeyer 2004 145 ndash 146 42 So konstatiert S Zabehlicky-Scheffenegger fuumlr einen Fundkomplex von der Tetragonos Agora inklusive der drei rsaquoneuenlsaquo For-
men publiziert bei Mitsopoulos-Leon 1991 mindestens 24 neu hinzukommende Formen Zabehlicky-Scheffenegger 1995b 254 f Uumlberdies stammen aus der Marienkirche und auch aus dem Hanghaus 1 und 2 unbekannte Formen s dazu Beyll 1993 Ladstaumltter 2003a ndash c und Ladstaumltter 2005a
43 Hayes 1985 29 44 Die Atlanteform 14 ist nach V Mitsopoulos-Leon eine flache Schale mit runder Wandung s Mitsopoulos-Leon 1991 99 mit
Anm 540 45 Mitsopoulos-Leon 1991 94 46 s dazu den Fundkomplex der Wohneinheit 4 in Ladstaumltter 2005a 236 47 Conspectus 1990 4
131StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
In Stratum 1 finden sich zwei Becherformen (FE1 und FE3 Taf 1 14 16) Die Wandung von FE1 (Kat 14) ist eingeschnuumlrt wie es innerhalb der Duumlnnwandigen Ware gaumlngig ist Doch bleibt anzumerken dass die Lippe bei diesem Stuumlck im Gegensatz zu den duumlnnwandigen Be-chern nach auszligen schwingt und die Form eher kantig ist Man kann wohl vermuten dass hier italische Formen als Vorlaumlufer dienten jedoch lieszligen sich keine geeigneten Parallelen als Vergleich heranziehen Der Uumlberzug ent-spricht der Sigillata das Fabric wurde mithilfe des Mikro-skops anhand seiner Beschaffenheit als lokal identifiziert (Abb 5)
Das Randfragment von FE3 (Kat 16) zeigt eine aus-biegende Lippe Der Typ aumlhnelt der ESB-Form Atlante 13 B 27 49 oder auch rara a Die Formen werden zwischen der zweiten Haumllfte des 1 Jahrhunderts v Chr und dem 1 Jahrhundert n Chr (u a in Delos) datiert48
Aus Stratum 2 sind zwei Schalen (FE2 Kat 15 und FE7 Kat 20) eine Becherform (FE5 Kat 18 Taf 9 18) und ein Krater (FE8 Kat 21) erhalten Der Typ FE2 be-sitzt einen stark verdickten inneren Rand Die Form ist ty-pisch hellenistisch allerdings ist der Uumlberzug in ESB Das Fabric ist zwar aumluszligerst fein geschlaumlmmt konnte jedoch unter dem Mikroskop als zur Glanztonware gehoumlrig er-kannt werden (Abb 6) Vergleichsbeispiele aus Pergamon werden von der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr bis in das 2 Jahrhundert n Chr datiert49
Das Bodenfragment der Schale FE7 hat einen profi-lierten Fuszlig der formtypologisch der ESB entspricht Der Uumlberzug und die Roulettierung als Dekor entsprechen
ebenfalls der Eastern Sigillata jedoch ist auch hier das Fabric lokal Der Becher FE5 hat einen flachen Bo-den und einen nur auszligen aufgetragenen Uumlberzug was auf eine enge Muumlndung schlieszligen laumlsst Die Form tritt in Stratum 2 und 3 auf In Stratum 2 ist ferner das Exemplar (Typ FE6 Taf 1 19) eines Tellers vertreten bei dem die ESA-Tellerform Atlante 34 imitiert wurde jedoch sind Uumlberzug und Fabric in Glanztonware hergestellt Das Randfragment eines Kraters mit einem Randdurchmesser von 18 cm (FE8 Taf 1 21) aumlhnelt der Atlanteform 38 welche in das 1 Jahrhundert v Chr datiert wird wiederum ist das Fabric als lokal zu bestimmen
Zuletzt ist aus Stratum 3 ein groszliges Fragment einer Schale mit Rand und Boden erhalten (FE4 Taf 1 17) Die halbkugelige Schale ist eher flach und breit der Standring ebenfalls breit und niedrig Die Wandung steigt senkrecht an und endet in einer schmalen abgerundeten Lippe Diese Form ist uumlber das gesamte Mit-telmeergebiet bis ins Rheinland verbreitet50 Der Uumlberzug entspricht der ESB allerdings faumlllt eine Changie-rung im Farbton auf was auf ein zweites Eintauchen hinweisen kann wie es vor allem bei der Glanztonware (s Echinusschale) beliebt ist
Schon P Kenrick erkannte die Problematik bei Uumlbergangsformen verwies auf flieszligende Grenzen zwi-schen der hellenistischen Glanztonware und der Eastern Sigillata und sprach auch die Schwierigkeiten in der Wahl der Terminologie an51 Einige Objekte aus Samaria Provinz Iudaea entsprechen der oben beschrie-
48 Hayes Atlante 13B 27 49 rara a Taf 9 3 Bruneau 1970 246 Abb 126 D 48 49 Meyer-Schlichtmann 1988 Sa 8 Kat 203 Taf 14 50 Conspectus 1990 Form 3644 51 Kenrick 2000 236
5 Mikroskopphoto von Kat 14 (FE1)
6 Mikroskopphoto von Kat 15 (FE2)
132 Asuman laumltzer
benen Gruppe Der Uumlberzug ist mit der rsaquoCcedilandarlı Warelsaquo identisch52 die Formen sind hellenistisch einzuord-nen J W Crowfoot nennt diese Mischform raquoforerunner of Sigillatalaquo53 Diese Hybride zeigen deutlich dass sich die ephesischen Toumlpfer im 1 Jahrhundert v Chr in einem Stadium des Experimentierens befanden Man kann annehmen dass die Toumlpfer laufend Anregungen durch Importe oder italische Einwanderer54 erhielten und diese kombiniert mit ihren Materialien und verschiedenen Techniken fuumlr den regionalen Absatzmarkt umzusetzen versuchten Die Typen FE2 FE3 FE4 und FE6 bilden in der Uumlberzug- und Fabricgestaltung eine homogene Gruppe die man als Vorstufe zur Entwicklung der ESB ansehen kann Daher scheint es plausibel fuumlr diese Formen hier den Begriff rsaquoFruumlhe Eastern Sigillata Blsaquo anzufuumlhren55 Diese Entwicklungs-stufe ist anhand der Relativchronologie ab der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr durch die starke Schichtzu-sammengehoumlrigkeit von Stratum 2 und 3 jedoch entsprechend der Datierung von S Ladstaumltter56 im letzten Drittel des 1 Jahrhunderts v Chr anzusetzen
24 GlanztonwareIn spaumlthellenistischer Zeit bediente man sich in Ephesos zumeist der Glanztonware Der hier vorliegende Fundkomplex bestaumltigt dies mit seinem 47 -igen Anteil der Glanztonware (Taf 2 22 ndash 4 59) Der Ton enthaumllt wenig Eisenoxyd aber mindestens 15 ndash 20 Kalkspat und andere Magerungspartikel57 Das Fabric ist feinkoumlrnig Je nach Brenngrad und organischen oder anorganischen Zusaumltzen changiert die Fabricfarbe zwischen roumltlichem Beige bis Braun oder Grau Die feine Magerung enthaumllt immer weiszlige Kalkpartikel und Glimmer Oft sind feine bis mittelfeine Quarz- (Kalziumsilikat) oder bunte (roumltliche gelbliche graumluliche schwarze gruumlne und orangefarbene) Partikel zu finden Der Ton wurde lokal abgebaut Trotz der hohen Frequenz von Einschluumlssen ist das Fabric feinporoumls Da Kalk und Quarz schon bei niedrigen Temperaturen (ver-)schmelzen erhaumllt der Scherben eine mittlere bis starke Haumlrte
Die Qualitaumlt dieser Massenware ist mittelmaumlszligig was besonders beim Uumlberzug auffaumlllt Er wurde nicht aufgepinselt sondern waumlhrend des Drehens auf der Toumlpferscheibe duumlnn aufgetragen und vom Toumlpfer mit den Fingern oder einem Pinsel verstrichen Oft sind sehr feine durch die Fingerprofile oder Borsten er-zeugte Rillen zu sehen Der Uumlberzug kann matt matt glaumlnzend metallisch glaumlnzend oder glaumlnzend sein58 wobei der glaumlnzende als der kompakteste gilt Haumlufig ist ein fleckiger Brand zu beobachten Die Farben va-riieren zwischen rot braun grau und schwarz Bei der Engobe sind mehr Abreibungen als Abplatzungen zu beobachten was wohl an der Duumlnnheit des Schlickers liegt Die Oberflaumlche ist eher rau und nicht poliert
Bei den Schalen Bechern und Tellern die in den folgenden Kapiteln beschrieben werden ist der Dekor verhaumlltnismaumlszligig einfach Oft sind nur die Raumlnder und Boumlden farblich hervorgehoben Der Farbschlicker wur-de wohl recht fluumlchtig aufgetragen denn es kam haumlufig zu mehreren und langen Rinnspuren (rsaquoLaufnasenlsaquo) auf den Gefaumlszligen Bei einigen Schalen sind die oberen Raumlnder andersfarbig als die Wandung Bei den Tellern ist es die Bodenmitte die zusaumltzlich durch eine nachtraumlgliche Einritzung des Farbkreises betont wurde Dies kann zum einen durch die Technik des Brandes verursacht worden sein zumal man die Gefaumlszlige ineinander stapelte wodurch es am selben Gefaumlszlig zu gleichzeitig reduzierendem und oxidierendem Brand kam Zum anderen wurde die Technik des rsaquodouble-dippinglsaquo angewandt bei der zwei verschiedenfarbige Tonschlicker benutzt werden In Anbetracht der Haumlufigkeit zweifarbiger Ware muss man davon ausgehen dass diese Art der Herstellung intendiert war Da die Bichromitaumlt erst ab der Mitte des 2 Jahrhunderts v Chr auftritt kann sie fuumlr die chronologische Klassifizierung hilfreich sein59
Allgemein ist auffallend dass die fruumlheren Stuumlcke einen festeren Uumlberzug und eine dickere Wandung aufweisen Daruumlber hinaus wurden sie haumlufig mit einem Stempeldekor verziert Bei der spaumlteren Ware fallen diese Stempelungen weg und die Gefaumlszligqualitaumlt verringert sich60
52 Entspricht der ESC bei Hayes 1985 Zur Definition dieser Gattung s Loeschcke 1912 344 ndash 386 Taf 30 53 Crowfoot 1957 226 54 Kirbihler 2007 passim 55 Freundlicher Vorschlag S Ladstaumltter 56 s raquoESB-Adaptionlaquo Ladstaumltter 2005a 233 57 Sauer 1995 2 58 Beispiele mit mattem Uumlberzug werden andernorts als raquocolor-coatedlaquo bezeichnet 59 Muumlndliche Mitteilung S Ladstaumltter 60 Dies muss sich im 2 Jh v Chr vollzogen haben s dazu Mericcedil 2002 26
133StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
241 SchalenDie universell sowohl fuumlr Fluumlssigkeiten als auch fuumlr feste Lebensmittel einsetzbare Schale war das gebraumluch-lichste Gefaumlszlig im Spaumlthellenismus und der fruumlhen Kaiserzeit61 Im ausgewerteten Gesamtkomplex waren 296 Fragmente enthalten die zur Gattung der Schale zu zaumlhlen sind (Taf 2 22 ndash 28) Somit ist die Schale mit 72 die haumlufigste Gefaumlszligform innerhalb der Glanztonware62 Neben der Echinusschale als Leitform gibt es im Fundspektrum drei weitere Arten trichterfoumlrmige Schalen mit ausbiegendem Rand Schalen mit ge-schwungener Wand und ausbiegender Lippe sowie konische Schalen
Die trichterfoumlrmigen Schalen mit horizontal ausbiegendem Rand wie Typ G4 (Kat 25 Taf 2 25) und G35 (Kat 60 Taf 4 60) sind in ihrer Form schon seit klassischer Zeit bekannt Im 2 Jahrhundert v Chr aumlndert sich die Morphologie Die Schale wird kantiger houmlher und duumlnnwandiger63 Diese Entwicklung laumlsst sich bei beiden Typen fassen In Samaria und noch fruumlher in Tarsus erfreute sich die trichterfoumlrmige Schale groszliger Beliebtheit sie konnte dort in allen hellenistischen Straten nachgewiesen werden Eine besondere Vermehrung war in Tarsus in den Schichten des 3 bis in die Mitte des 2 Jahrhunderts v Chr zu finden In Antiochia am Orontes wird die trichterfoumlrmige Schale fuumlr die spaumlteren Schichten des Fruumlhhellenismus also um 175 v Chr angefuumlhrt64
In allen Straten doch vor allem in Stratum 4 der Sondage B6 konnten insgesamt elf Fragmente des Typs G3 (Taf 2 24) geborgen werden die dem Typus der rsaquoSchaleSchaumllchen mit Wandknick und ausgebogener Lippelsaquo zuzuordnen sind65 Der Uumlberzug ist meist roumltlich und matt in seltenen Faumlllen kann er schwarz sein Spuren einer Tauchung durch Nichtexistenz von Engobe im unteren Gefaumlszligteil wie bei den Funden der Brunnenfuumlllung 2 im Hanghaus 1 in Ephesos konnten nicht beobachtet werden Eine Setfabrikation ist sehr wahrscheinlich manifestieren sich doch beim Randdurchmesser zwei Durchschnittsgroumlszligen von 10 bzw 20 cm Auch dieser Formtypus ist ein Relikt aus der Klassik eine durchgehende Produktion und weitgehen-de Distribution im Westen Kleinasiens zwischen dem 3 und dem 1 Jahrhundert v Chr kann als gesichert gelten66
Die Muumlndung des Typs G5 (Taf 2 26) der sog feinen Schale67 ist weit nach auszligen gestellt sodass die Gefaumlszligform nach oben hin konisch wirkt Die Randdurchmesser messen zwischen 12 und 20 cm meistens 16 cm Bei G5 ist die Lippe rund und dicker als die Wandung Sie kann durch eine Profilrille abgesetzt sein wie bei G5 A (Taf 2 27) einer Variante die nur in Stratum 1 und 4 vorkommt Das fruumlheste Beispiel aus Stratum 4 ist jedoch G5 B (Taf 2 28) auch als hemisphaumlrischer68 oder parabolischer SchaleMastos69 bezeichnet die Form ist im Fundkomplex lediglich einmal enthalten Viele Entsprechungen lassen sich in anderen Warengattungen finden wie der Keramik im Westabhang-Nachfolgestil wo ein Efeurankenfries im Gefaumlszliginneren aufgemalt worden ist70 der ESA71 der Grauen Ware72 und der unbestimmten Sigillata73 Die Schale mit Innendekoration bei der Ware im Westabhang-Nachfolgestil wird in das spaumlte 3 ndash 2 Jahrhundert v Chr datiert und laumlsst sich sowohl in Ephesos als auch in Pergamon gut nachweisen74
Einige Bodenfragmente konnten dank des Erhaltungszustandes den Schalen zugeordnet werden sie wur-den in drei Typen eingeteilt Der erste Typ (G23 Taf 3 48) zeigt den haumlufig anzutreffenden Ringschlauch
61 Ebenso in Pergamon s Schaumlfer 1968 37 62 Um das Bild nicht zu verfaumllschen muss eingeraumlumt werden dass einige Skyphoifragmente vermutlich zu den Schalen gezaumlhlt
wurden da Anhaltspunkte zur Unterscheidung wie Henkel oder besondere Formgebung fehlten 63 Mitsopoulos-Leon 1991 19 A 18 64 Crowfoot 1957 223 Kat 16 Taf 37 Goldman 1959 Form T I Nr 41 ndash 49 Man sollte beachten dass die stratigraphische Chronolo-
gie anhand historischer Eckdaten ermittelt wurde weshalb die Datierung unbedingt mit Vorbehalt zu betrachten ist 65 Ladstaumltter 2005a K 313 Ladstaumltter 2003a 32 K 95 ndash 101 Gassner 1997 42 Nr 82 ndash 91 66 Ladstaumltter 2003a 32 Gassner 1997 42 ndash 43 67 Mitsopoulos-Leon 1978 114 Mitsopoulos-Leon 1991 38 68 Rotroff 1997 107 ndash 109 Taf 20 69 Rotroff 1997 109 Taf 20 Rogl 2003 176 70 Rogl 2003a Abb 198 Nr 10 Taf 58 Ladstaumltter 2003a 30 K 72 71 V Gassner sieht die Form Hayes Atlante 16 Gassner 1997 49 S Ladstaumltter erkennt die Formen Tel Anafa 15 und Atlante 40
Ladstaumltter 2005a K 65 72 Ladstaumltter 2005a K 134 73 Ladstaumltter 2005a K 367 74 Mitsopoulos-Leon 1978 114 f
134 Asuman laumltzer
als Standfuszlig der schlank und recht hoch ist Die Wandung geht in eine bauchigehalbkugelige Form uumlber wie sie von den Echinusschalen bekannt ist Haumlufig ist der Uumlberzug nur innen belegt Die Qualitaumlt ist maumlszligig Die Randdurchmesser liegen zwischen 44 und 125 cm In der untersten Schicht wurden keine Vertreter gefunden anscheinend setzte die Form spaumlter ein Der zweite Typ G24 (Taf 3 49) ist der gebraumluchlichste ndash er kommt in allen Perioden vor G24 hat ebenfalls einen Boden mit einem niedrigen Ringfuszlig der im Profil rundlicher ausgepraumlgt ist Die Wandung ist eher steil und laumlsst eine schmale tiefe Schale vermuten Die Randdurchmesser (38 ndash 10 cm) sind kleiner als bei Typ G23 in Beschaffenheit und Farbspektrum jedoch gleich Der letzte Typ G25 (Taf 2 50) ist zweimal und nur in Stratum 3 vertreten Seine Standflaumlche liegt flach auf die Wandung steigt konisch an
2411 EchinusschalenDer ephesische Scherben der Echinusschalen folgt dem Kanon hart gebrannt weiszlige feine Einschluumlsse und feiner Glimmer Es koumlnnen Varia hinzukommen wie Quarz oder graue Partikel Die Formen und der Dekor der Echinusschalen sind trotz der unterschiedlichen Produktionsorte einander sehr aumlhnlich Beim Dekor wurde meistens die Randzone betont d h mit einer Engobe uumlberzogen waumlhrend der Rest tonfarben belas-sen wurde75 War das Gefaumlszlig komplett mit einer Engobe uumlberzogen dann bekam der betonte Rand durch ein zweites Eintauchen eine andere Farbe das Gefaumlszlig war also bichrom76
Knapp ein Drittel (166 von 502 Fragmenten) der gesamten Glanztonware gehoumlrt zur Gattung der Echi-nusschale Sie wurde grob in zwei Typen unterteilt Der erste Typ G1 ist die halbkugelige Schale mit leicht eingezogenem Rand (Taf 2 22) und runder bis leicht spitz zulaufender Lippe Die Echinusschale vom Typ G1 hat einen Ringstandfuszlig dessen Form variieren kann77 Als eher singulaumlr ist ein Knick in der Auszligenwan-dung zu betrachten Die Randdurchmesser koumlnnen zwischen 6 und 16 cm liegen Andernorts wird dieser Typ als rsaquohalbkugelige Fuszligschalelsaquo klassifiziert78 In Wohneinheit 7 ist der Typ dem 85 Fragmente zuzuschreiben sind in jedem Stratum belegt
Zu G2 dem zweiten Typus gehoumlren 81 Fragmente (Taf 2 23) Diese Schale steht ebenfalls auf einem Ringstandfuszlig doch besitzt sie einen viel staumlrker eingezogenen Rand welcher haumlufig einen Wandknick an der Stelle des maximalen Durchmessers des Gefaumlszliges aufweist Die Lippe erhaumllt dadurch einen Winkel von 90 ndash 100deg sie ist haumlufiger spitz zulaufend als rund Die Maszlige von G2 schwanken sehr So liegen die Rand-durchmesser zwischen 45 und 21 cm wobei der Groszligteil zwischen 10 und 12 cm anzusetzen ist Die sehr groszlige Bandbreite der Randdurchmesser weist auf eine Set-Fabrikation79 G2 wird von v Mitsopoulos-Leon vor allem in das 2 Jahrhundert v Chr datiert H Liko schraumlnkt durch den Vergleich mit Paphos auf die erste Haumllfte des 2 Jahrhunderts v Chr ein80
242 SkyphoiDrei Arten von Skyphoi konnten im vorliegenden Material festgestellt werden (Taf 2 29 ndash 35) Zum einen gibt es die sog Knidischen Schalen welche jeweils einen Henkel zu beiden Seiten des Gefaumlszliges haben Die Houmlhe der Henkel uumlbersteigt nicht die des Gesamtgefaumlszliges das somit kein Kantharos ist sondern die Henkel gehen knapp unterhalb der Lippe vertikal vom Gefaumlszligkoumlrper ab Dabei koumlnnen sie einen leichten Bogen be-schreiben wie es z B bei G9 (Taf 2 32) der Fall ist Zum anderen gibt es Skyphoi mit leicht nach innen gewoumllbter Wandung verdickter Lippe und Profilierung hier repraumlsentiert von Typ G10 mit seinen zwei Va-rianten (Taf 2 33 ndash 35) Zuletzt ist eine Skyphosform mit einer innen verdickten Lippe zu verzeichnen wie sie bei den Typen G33 und G34 (Taf 4 58 59) zu finden ist
Die rsaquoKnidische Schalelsaquo81 ist eine sehr langlebige Form die schon ab dem Ende des 3 Jahrhunderts v Chr in Erscheinung tritt und bis in die mittlere Kaiserzeit laumluft82 Sie gilt als Leitform der knidischen Kera-
75 s dazu auch Gassner 1997 40 76 Eiring 2000 57 Die sehr scharfen Farbraumlnder sind auf die Stapeltechnik im Brennofen zuruumlckzufuumlhren 77 s u 78 Ladstaumltter 2003a K 100 Ladstaumltter 2005a K 106 107 79 Das gilt fuumlr die Echinus- Knickwand- und fuumlr die rsaquofeine Schalelsaquo in Delos und Athen s dazu Rogl 2003 177 80 Liko 2001 84 mit Anm 14 81 Auch als KoanKnidian Cup oder Wein-Trinkschale mit Π-foumlrmigen Henkeln bekannt Koumlgler 1996 64 Rogl 2003b 196 ndash 204 82 Ladstaumltter 2003a 31 Koumlgler 1996 64 Gassner 1997 49
135StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
mik und wurde fruumlh im Mittel- und Schwarzmeergebiet vertrieben Ohne umfassende naturwissenschaftliche Analysen laumlsst sich letztendlich nicht klaumlren ob die Fundstuumlcke aus unserem Fundkomplex Importe oder lo-kal produzierte Waren sind Allerdings hat die mikroskopische Untersuchung von Stichproben gezeigt dass der Gefaumlszligtypus in den ephesischen Produktionskatalog uumlbernommen und im hauseigenen Ton produziert wurde83 Meistens ist der Uumlberzug auszligen schwarz und innen rot Die fuumlr Knidos typischen Dekorelemente die erst im Spaumlthellenismus auftreten84 sind ndash bis auf den Kerbdekor bei Typ I16 (Kat 154) ndash bei dem ephesischen Material nicht zu beobachten Die Grundform zeigt einen Knick im unteren Bauchbereich des Skyphos dann verlaumluft die Wandung vertikal oder leicht schraumlg Selten ist die Lippe nach auszligen gestellt was bei nur einem der vier Typen zutrifft (G6 Taf 2 29) eher ist sie leicht nach innen gestellt (G7 G8 und G9 Taf 2 30 ndash 32) Die Henkel deren Form P Koumlgler als Π-aumlhnlich beschreibt liegen seitlich gegenuumlber85 An den Gefaumlszligfragmenten konnten zwar nur Henkelansaumltze festgestellt werden trotzdem lieszlig sich diese Art der Henkel in Form einzelner Fragmente im Fundmaterial nachweisen
Es sind 32 Fragmente des Typs rsaquoKnidische Schalelsaquo im Fundkomplex enthalten Typologisch ist fuumlr den Fundkomplex anzunehmen dass G7 einer der fruumlhesten Vertreter ist da er uumlber den gesamten Zeitraum prauml-sent bleibt Charakteristisch ist bei diesem Typ die lange Wandung die in einer leicht zugespitzten und nach innen gestellten Lippe endet Die Randdurchmesser schwanken zwischen 8 und 16 cm G6 ist in den Straten 1 2 und 4 vorhanden die Durchmesser von 10 ndash 13 cm sind auch hier vertreten Die Muumlndung ist konisch und hat eine spitze Lippe G9 kommt in den Straten 1 2 und 3 vor Bei diesem Typus ist die Wandung staumlr-ker gewoumllbt Das Gefaumlszlig ist mit Randdurchmessern von 10 ndash 12 cm im Durchschnitt kleiner als die anderen Skyphosformen Bei G8 der nur im zweiten Stratum nachzuweisen war ist der Gefaumlszligumbruch ein eckiger Knick Die Lippe ist innen verdickt und die Raumlnder haben Durchmesser von 10 ndash 14 cm
Die Skyphoi des Typs G10 (A und B Taf 2 33 ndash 35) sind im Durchmesser mittelgroszlig bis weit Die Wan-dung ist leicht nach innen gebogen und der obere Rand mit der Lippe wird haumlufig durch Profilierungen in anderen Fundkontexten auch durch Bemalungen im Westabhang-Nachfolgestil betont86 An den Seiten besitzen sie zwei Henkel Die Skyphoi werden vor allem in das 2 Jahrhundert v Chr datiert Aufgrund ihres geringen Aufkommens im Fundkomplex besonders durch die Absenz in den oberen Straten sind diese Formen als die letzten Auslaumlufer zu betrachten
In Stratum 1 und 2 sind die Skyphosformen G33 und G34 (Taf 4 58 59) zu finden Beide haben eine vertikale Wandung sind leicht nach innen gewoumllbt und die Lippe ist charakteristischerweise innen stark verdickt G34 besitzt zusaumltzlich eine Profilierung unter der Verdickung Die Henkel sind knapp unter dem Rand angesetzt und fuumlhren in einem Bogen nach unten Diese Skyphosformen treten in Ephesos in auguste-ischen Fundkomplexen auf 87
243 BecherBecherformen in Glanztonware sind eher selten Entweder bediente man sich der besonders umfangreichen Auswahl an Relief- und Applikenbechern der pergamenischen Sigillata oder an den Bechern der Duumlnnwan-digen Ware Trotzdem wurden neun Fragmente geborgen die zu Formen von Bechern in Glanztonware zu zaumlhlen sind Es lassen sich drei Formentypen ableiten die alle in der Beschaffenheit von Fabric und Uumlber-zug der ephesischen Glanztonware gleichen
G11 (Taf 2 36) ist eine Form die sich in jedem Stratum jeweils einmal erhalten hat Die Stuumlcke weisen alle eine vertikale Wandung auf Die Muumlndung ist leicht ausgestellt was dem Becher eine konische Form gibt Die Lippe ist rund und nach innen verdickt Der durchschnittliche Randdurchmesser liegt bei 12 cm Die Engobe ist rot grau oder schwarz wobei sich die aumluszligere Farbe von der inneren unterscheiden kann Dies waumlre auf das wechselseitige Phaumlnomen des reduzierenden und oxidierenden Stapelbrandes zuruumlckzu-fuumlhren Bei Typ G12 (Taf 2 37) handelt es sich um vier Randfragmente mit Randdurchmessern zwischen 8 und 13 cm Die Wandung ist vertikal und endet in einer runden etwas verjuumlngten Lippe Die Form erin-
83 In der Brunnenfuumlllung 2 im Hanghaus 1 sind zwei von drei Fragmente lokal hergestellt Ladstaumltter 2003a 31 84 Kerbmuster vegetabile oder figuumlrliche Stempelungen oder Froschappliken im Innern des Gefaumlszliges Koumlgler 1996 64 85 Koumlgler 1996 64 86 Mitsopoulos-Leon 1991 fuumlr G10 B 42 B 53 fuumlr G10 A B 30 B 36 B 49 fuumlr G10 B B 32 B 48 ndash 49 87 Ladstaumltter 2005andashc K 86 (aber kleiner und duumlnnwandiger) zur Form Meyer-Schlichtmann 1988 S 3
136 Asuman laumltzer
nert an die rsaquoionischen Reliefbecherlsaquo jedoch unterscheidet sich die Optik Der Uumlberzug kann matt bis matt glaumlnzend sein und rot oder grau bis schwarz Die Oberflaumlche ist nicht geglaumlttet sondern als fein-rau zu bezeichnen Auffallend ist ebenfalls dass sich der innere Uumlberzug von dem aumluszligeren unterscheidet Er kann innen schwarz und auszligen rot sein oder auch umgekehrt Das Bodenfragment G13 (Taf 2 38) ist von einem Becher dessen Tonzusammensetzung der Glanztonware wie oben beschrieben entspricht Der Uumlberzug ist roumltlich und matt die Oberflaumlche recht kompakt doch feinkoumlrnig Die Standflaumlche ist sehr flach nur auf einem ganz leicht angedeuteten Standring erhebt sich ein konischer Bauch Das Fragment wurde in der fruuml-hen Schicht 4 gefunden seine Form ist als Einzelstuumlck zu bezeichnen
244 Kannen und KruumlgeFragmente von Kannen und Kruumlgen der Glanztonware sind eher selten im Fundkomplex der Sondage B6 wie auch andernorts in Ephesos und beispielsweise auch in Korinth88 V Gassner postuliert dass die Ge-faumlszligform vor allem in Metall umgesetzt worden und zudem die Praumlsenz der feinen Gebrauchskeramik der Weiszliggrundigen sowie der Duumlnnwandigen Ware nicht zu unterschaumltzen sei die mit ihren Krugformen ver-deutlichen dass Substitute keineswegs nur in nichtkeramischem Material zu suchen seien89
Drei Formen sind als Kannentypen zu bestimmen Bei der stratigraphisch aumllteren Form G14 (Taf 3 39) liegen die Randdurchmesser zwischen 6 und 12 cm Der Uumlberzug ist matt bis matt glaumlnzend und erscheint in den Farbtoumlnen rot grau und schwarz Den fuumlnf Randfragmenten ist ein enger Hals mit einer weit ausla-denden Muumlndung gemeinsam die sich leicht nach innen woumllbt Im Profil sieht es aus als ob die Muumlndung eine schraumlg nach hinten gelegte S-Form bildet Die Form tritt in Stratum 2 3 und 4 auf 90 Nur in den Stra-ten 1 und 2 findet sich jeweils ein Randfragment des Kannentyps G15 (Taf 3 40) Es handelt sich dabei um eine birnenfoumlrmige Kanne deren Rand nach auszligen gebogen ist Die Lippe laumluft spitz zu und haumlngt leicht nach unten Bei beiden Fragmenten der Kanne G15 betraumlgt der Durchmesser 9 cm eines ist mit einer glaumlnzend schwarzen das andere mit einer matten roten Engobe uumlberzogen Parallelen sind aus Ephesos und Paphos bekannt91 Zuletzt ist aus Stratum 2 die Oinochoe G32 (Taf 4 57) belegt Die Muumlndung der kleinen Kanne hat einen Randdurchmesser von 6 cm ihre Lippe ist innen nach unten abgestrichen
245 TellerMit 20 haben die Teller unter den Gefaumlszliggattungen der Glanztonware den zweitgroumlszligten Anteil uumlberdies weisen sie die reichste Formvielfalt der Keramikgattung auf Wie bei der Glanztonware uumlblich ist ein fle-ckiger Brand in verschiedenen Staumlrkegraden zu beobachten Die Teller sind in allen Farben zwischen rot braun uumlber grau bis zu schwarz vertreten bei dunkelfarbigen Tellern (braun grau schwarz) tritt der metal-lische Glanz besonders zum Vorschein
Sieben Randtypen sowie drei gesicherte und drei eventuell zu Tellern passende Bodentypen wurden konstatiert (Taf 3 41 ndash 47) Der fruumlheste Typ ist wohl der Fischteller G17 (Taf 3 42) der als Einzelstuumlck zu betrachten ist92 Bei ihm handelt es sich um einen schwarzen matt glaumlnzenden Teller mit einem Stand-ring und einer charakteristischen runden Vertiefung in der Mitte der Innenseite93 es war nicht moumlglich ein zu diesem Teller passendes Randfragment zu finden Das Bodenfragment weist einen Randdurchmesser von 10 cm auf Der Standring ist recht niedrig und als eher fein zu bezeichnen was zur konstant duumlnnen Wandung passt94 Jedoch ist er nicht profiliert wie beispielsweise fruumlhe Vertreter von der Athener Agora95
88 In den Publikationen von V Mitsopoulos-Leon und R Mericcedil fehlen diese Formen voumlllig Andernorts sind sie in geringen Mengen vorhanden vgl Liko 2001 85 und Gassner 1997 55
89 Gassner 1997 55 mit Anm 53 Zu den Krugformen s u 90 Ein aumlhnliches Randstuumlck einer Kanne mit Trichtermuumlndung kommt aus dem Stratum 2 Es hat einen RDm von 5 cm der Uumlberzug
ist schwarz und matt glaumlnzend Hier sind die Formen doch etwas dicklicher und runder gepraumlgt Ein zu erwartender Siebeinsatz konnte nicht nachgewiesen werden Ein vergleichbares Fragment mit identischem Durchmesser und Uumlberzug ist von der Tetrago-nos Agora bekannt Gassner 1997 55 Kat 148 Taf 8
91 Liko 2001 38 Hayes 1991a Nr 52 Abb 16 8 92 Ein weiteres Fragment (Inv 9964343) aus dem Stratum 1 ist nicht eindeutig als Fischteller zu identifizieren 93 Diese diente wohl dazu Soszlige aufzunehmen Sparkes ndash Talcott 1970 147 94 Oftmals wechselt die Staumlrke der Wandung spontan s dazu Sparkes ndash Talcott 1970 148 Abb 10 1061 1066 1075 95 Sparkes ndash Talcott 1970 148 Abb 10 1061 ndash 1066
137StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
sondern schlicht gehalten In Ephesos wurden diese Teller uumlberwiegend lokal produziert96 V Mitsopoulos-Leon grenzt ihre Laufzeit zwischen der zweiten Haumllfte des 2 Jahrhunderts v Chr und dem 1 Jahrhundert v Chr ein Fischteller in ESA sind aus Paphos bekannt wurden aber von J W Hayes in das 2 Jahrhundert v Chr datiert da ihm keine weiteren Beispiele aus dem 1 Jahrhundert v Chr bekannt waren97 Aufgrund der geographischen Lage an der Kuumlste und der damit verbundenen Speisegewohnheiten verwundert es nicht dass diese Keramikform in Ephesos noch bis in das 1 Jahrhundert v Chr nachzuweisen ist98 Vielmehr ist zu fragen in welchen Formen sich dieser Gefaumlszligtyp z B in der Glanztonware in der ESA oder der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug widerspiegelt
Nachfolger der Fischteller koumlnnen in den Tellern mit rsaquogedrechseltem Randlsaquo wie er hier als Typ G18 beschrieben ist gesehen werden99 G18 (Taf 3 43) ist ein Teller mit verdicktem und stark unterschnittenem Rand unter dem jeweils zwei Profilrillen folgen100 Von diesem Typ sind Fragmente von 16 Gefaumlszligen erhal-ten wobei der Groszligteil in Stratum 1 zu finden ist Der Teller mit beidseitig verdickter Lippe (G19 Taf 3 44) erscheint regelmaumlszligig in spaumlthellenistischen Fundkomplexen in Ephesos101 Diese Tellerform bildet sich schon ab dem 3 Jahrhundert v Chr in Athen aus und wird in Kleinasien zuumlgig adaptiert102 in Tarsus entwi-ckelte sie sich zur zweitbeliebtesten Tellerform103 Die Randdurchmesser der Teller rangieren zwischen 16 und 24 cm Typ G19 ist in jedem Stratum unseres Fundkomplexes vertreten und ist die dritthaumlufigste Tel-lerform Eine Variante bildet G19 A dessen Lippengestaltung kleiner fast simpler und abgerundeter wirkt und der waumlhrend des 2 Jahrhunderts v Chr aus den Fundkomplexen verschwindet104 G21 ein Teller mit uumlberhaumlngender Lippe tritt am haumlufigsten auf was darauf zuruumlckzufuumlhren ist dass seine Varianten sehr viel-faumlltig sein koumlnnen105 So ist er manchmal duumlnnwandig dann wieder dickwandig Seine Lippe kann schraumlg aber auch vertikal haumlngen sie kann fein geschwungen und spitz zulaufend oder dick und rund sein Der Bodendurchmesser liegt bei ca 10 cm die Randdurchmesser liegen zwischen 16 und 25 cm Die Randtypen G19 und G21 aumlhneln sehr den Randformen der Fischteller bei V Mitsopoulos-Leon oder J W Crowfoot106 Da jedoch keine weiteren Bodenfragmente zutage kamen die eine Vertiefung aufweisen kann es sich dabei um die direkten Nachfolger der Fischteller handeln Zwar zeigen sie die gleichen Randformen aber in der Mitte werden statt der Vertiefung nur noch Profilrillen angedeutet107 Die Teller mit eingerollter Lippe (G20 Taf 3 45) treten schon fruumlh im Athen des 4 Jahrhunderts v Chr auf reichen bis zum Anfang des 1 Jahr-hunderts n Chr108 und verbreiten sich bis nach Antiochia am Orontes109 Im Gegensatz zu den attischen Exemplaren sind die Teller in Ephesos aber eher flach und weitmundig Der Tellertyp erscheint vereinzelt in den ephesischen Komplexen110 Fuumlr Typ G20 sind Fragmente von sieben Tellern erhalten die sich in Stratum 4 konzentrieren lediglich ein Fragment wurde in Stratum 1 gefunden Als Einzelstuumlck ist der Teller G22 (Taf 3 47) zu betrachten der sich durch eine nach auszligen geschwungene Wandung und einen besonders profilierten Rand auszeichnet Die Tellerform ist im ephesischen Hanghaus 2111 sowie in Pergamon hier
96 Mitsopoulos-Leon 1972 498 97 Hayes 1991a 33 und Taf 46 14 98 Die Frage nach der Verwendung wird bei N Kunisch ausfuumlhrlich diskutiert Er kommt zwar zu keinem definitiven Urteil raumlumt
aber ein dass der Teller wohl primaumlr als Fischteller daneben aber auch fuumlr andere Speisen vorkommt Kunisch 1989 43 ndash 48 99 Mitsopoulos 1991 23 Liko 2001 85 100 Gassner 1997 46 f 101 Ladstaumltter 2003b K 17 K 161 ndash 171 Ladstaumltter 2005a K 112 Gassner 1997 Nr 107 Mericcedil 2002 K 14 ndash 20 Mitsopoulos-Leon
1991 A 56 102 Mitsopoulos-Leon 1991 24 103 Crowfoot 1957 222 104 Ladstaumltter 2006 Nr 7 Mitsopoulos-Leon 1991 A 42 A 44 Taf 8 ndash 9 A 63 Taf 13 Crowfoot 1957 Nr 8 Taf 37 Goldman 1959
Form T 1 Nr 27 ndash 38 105 Formenvielfalt und -veraumlnderung sind gut bestimmbar Eine uumlbergreifende Typologisierung der Teller ist ein Desiderat 106 Mitsopoulos-Leon 1991 20 Taf 8 9 Crowfoot 1957 221 f Abb 37 Nr 1 ndash 13 Der Durchmesser allein ist kein ausschlaggebendes
Kriterium da z B manche Schale einen groumlszligeren Randdurchmesser als ein Teller haben kann 107 Gassner 1997 44 ndash 46 108 Ladstaumltter 2003a 24 mit Anm 36 109 Gassner 1997 Nr 108 Parallelen 110 Brunnenfuumlllung 1 im Hanghaus 1 Ladstaumltter 2003a 24 K 18 Tetragonos Agora Gassner 1997 Nr 108 Taf 6 111 Ladstaumltter 2005a K 117
138 Asuman laumltzer
jedoch in Grauer Ware mit schwarzem Uumlberzug belegt112 Der Teller G16 (Taf 3 41) mit beidseitig verdick-ter Lippe tritt lediglich einmal in Stratum 4 auf Diese Tellerform wird zum Ende des 3 Jahrhunderts v Chr aus Athen uumlbernommen113 und besonders gern in Tarsus benutzt114 Ein letztes singulaumlres Beispiel ist Typ G36 (Taf 4 61) Der aus Stratum 3 geborgene Teller hat eine steile Wand mit hohem Rand der leicht nach innen gewoumllbt ist Die Form wird waumlhrend des 1 Jahrhunderts v Chr an mehreren Orten verwendet115
246 Nicht naumlher definierbare BoumldenEine groumlszligere Anzahl von Bodenfragmenten konnte nicht sicher einer bestimmten Gefaumlszligform zugewiesen werden (Taf 3 51 4 52 ndash 54)116 Es sind vier Formen voneinander zu unterscheiden Typ G26 ndash G29
Bei allen Bodenfragmenten handelt es sich um Ringstandfuumlszlige G27 ist eine in allen Straten oft vertretene Form117 Der Ring ist schlauchfoumlrmig die Randdurchmesser liegen zwischen 6 und 13 cm die Fragmente sind in allen Farben zwischen rot und schwarz anzutreffen Parallelen lassen sich in Ephesos in mehreren spaumlthellenistischen Komplexen finden118 G26 ist ein kleiner quadratischer Fuszlig Die Seiten sind nach innen hoch gestrichen bei dem Uumlbergang vom Fuszlig zum Koumlrper ist eine Einkehlung angebracht wodurch der im Durchschnitt kleinere Boden feiner gestaltet wirkt Vermutlich diente er vornehmlich Skyphoi oder Bechern zum Stand Die 46 Fragmente des Typs G28 sind regelmaumlszligig uumlber alle Straten verteilt Charakteristikum ist der hohe Standring welcher schraumlg gestellt ist Proportional zu der Groumlszlige des Durchmessers (zwischen 46 und 11 cm) ist auch die duumlnne Wandung Einige Beispiele belegen dass G28 im spaumlthellenistischen Ephesos eine beliebte Fuszligform fuumlr jegliche Art von Tischgeschirr war119 Typ G29 aumlhnelt zwar sehr G28 jedoch ist sein Ringfuszlig senkrecht gestellt und im Uumlbergang zur Wandung profiliert Dieser Typ ist seit dem 2 Jahrhun-dert v Chr sowohl in Athen als auch an der Westkuumlste Kleinasiens bekannt und bis zur Mitte des 1 Jahr-hunderts v Chr belegt120 Im vorliegenden Komplex tritt er in den zwei oberen Straten die etwas spaumlter datiert werden jeweils einmal auf Bei Ganzformen sind im ephesischen Fundmaterial sowohl fuumlr Schalen als auch fuumlr Teller immer wieder hohe Ringstandfuumlszlige beschrieben die unprofiliert sind121
25 Ware im Westabhang-Nachfolgestil (WAN)Die Ware im Westabhang-Nachfolgestil wird aumlhnlich wie die Glanztonware hergestellt122 In Tonzusam-mensetzung und Uumlberzugstechnik sind beide gleich123 allerdings wird die WAN durch ihre Verzierung den Schlicker- und Ritzdekor bestimmt weswegen sie an dieser Stelle gesondert besprochen wird
Der Scherben ist orangefarben bis braun Er bricht hart und enthaumllt auszliger Glimmer kaum Einschluumlsse Die Textur ist feinporoumls Die Oberflaumlche ist glatt und der Uumlberzug wurde dicht und geschlossen aufgetragen Die schwarzen Engoben sind schwach glaumlnzend waumlhrend rote eher von minderer Qualitaumlt und matt sind Der Farbdekor ist mit weiszligem dicklichem Schlicker aufgetragen der in seiner Deckungskraft unterschiedlich ist ndash je nach Konsistenz kann er durchscheinend oder deckend weiszlig sein124 Vegetabiles wie Blaumltter und Knos-pen wurde mit Farbschlicker aufgetragen Dabei stellte man meist Efeuranken oder Taumlnien mit an ihnen
112 De Luca ndash Radt 1999 49 Kat 239 113 Mitsopoulos-Leon 1991 24 114 Dort war es die zweitbeliebteste Tellerform Goldman 1959 Form T 1 Nr 27 ndash 38 Parallelen lassen sich jedoch auch in Ephesos
finden Ladstaumltter 2006 Nr 7 Mitsopoulos-Leon 1991 A 42 A 44 Taf 8 ndash 9 A 63 Taf 13 und Samaria Sebaste Crowfoot 1957 Nr 8 Taf 37
115 Hayes 1985 Atlante 14 Ladstaumltter 2005a K 69 Conspectus 1990 Form 461 (Fundorte Korinth Berenice Bolsena Conimbriga Kempten Tessin Tipasa)
116 Zu diesem allgemein bekannten Problem s Conspectus 1990 153 117 Insgesamt 33 Fragmente 118 Ladstaumltter 2003b Taf 16 ndash 17 Ladstaumltter 2005a K 22 Liko 2001 Taf 56 Nr 44 119 Ladstaumltter 2003b Taf 17 Ladstaumltter 2005a K 122 Mericcedil 2002 K 12 120 Outschar 1996 Nr 9 Ladstaumltter 2002 K 12 K 370 Rotroff 1997 Taf 64 Nr 1044 Hayes 1997 Troja Nr 40 121 Ladstaumltter 2003a 32 33 34 122 Zum Begriff s Rotroff 1997 39 Schaumlfer 1968 45 123 Dies gilt fuumlr lokal produzierte Gefaumlszlige 124 D Behr geht davon aus dass die Farbe absichtlich nuanciert verwendet wurde um die Gefaumlszlige plastisch wirken zu lassen Behr
1988 105 f Bei dem vorliegenden Material geht es meist um kleine Punktdekore daher kann man von einer diesbezuumlglichen In-terpretation absehen s hier Abb 6
139StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
haumlngenden Knospen auch als rsaquoBommelkettelsaquo bekannt125 dar Besonders beliebt waren zudem Punktreihen oder sog Tupfenketten (Abb 7)126 Die kleinen Punkte beginnen auf der vorausgehenden Westabhangware schon in der zweiten Haumllfte des 3 Jahrhunderts v Chr und sind noch bis ca 10 v Chr in Athen belegt Sie dienten als Begrenzung oder wurden in die Girlanden integriert Beim vorliegenden Material ist besonders bei der roten Ware im WAN dieser Punktdekor immer vorhanden Entweder liegt er wie ein Band knapp unterhalb der Lippe an oder begrenzt geo-metrisch verzierte Feldeinheiten Zu dem Farbauftrag kommt noch der Ritzdekor Bei den vegetabilen Mustern ersetzte man vor allem Stiele und Staumlngel durch Ritzungen entweder um das Blattwerk plastisch zu gestalten127 oder um eine Aufmalung zu vermeiden
Daruumlber hinaus benutzte man fuumlr die Betonung des tektonischen Gefaumlszligaufbaus abstrakte Formenmuster (Abb 7) Die Entfaltung der geometrischen Motive entwickelte sich zeitgleich mit dem Aufkommen der Reliefbecher128 bis die Skyphoi und Kantharoi im WAN um 175 ndash 150 v Chr langsam von den Bechern abgeloumlst wurden129
Vor allem Trinkgefaumlszlige sind bei dieser Warengattung beliebt130 Das bezeugen u a die im Fundmaterial vielfach vertretenen Rotellenhenkel die zu den Skyphoi zaumlhlen131 Der fruumlheste Typ W1 (Taf 4 62) ist ein Skyphos mit leicht einwaumlrts biegender Lippe die zudem profiliert und leicht abgesetzt ist Auszligen ist der Uumlberzug schwarz und metallisch glaumlnzend innen rot und glaumlnzend Zahlreiche Beispiele dieses Typs sind aus ephesischen Fundkomplexen des 2 Jahrhunderts v Chr belegt wo sie meist mit Efeublaumlttern als vegeta-bilem Dekor verziert sind132 Der Typ kam in Sondage B6 selten (drei Randfragmente) und nur in Stratum 1 und 4 zutage
In Stratum 3 wurde das Fragment eines Skyphos (W3 Taf 4 64) mit gerader rund abgestrichener Lip-pe und mehrfacher Auszligenprofilierung gefunden das Schlickerdekor aber keinen sichtbaren Ritzdekor auf-weist Vergleichsbeispiele innerhalb von Ephesos sind selten belegt133 jedoch findet sich eine aumlhnliche Form in Pergamon in rsaquohauseigenerlsaquo Sigillata wieder und wird von der Mitte des 1 Jahrhunderts v bis zur Mitte des 1 Jahrhunderts n Chr datiert134 Weitere Analogien sind in der Gattung der Westabhangware in Sama-ria-Sebaste und Tarsus des 2 ndash 1 Jahrhunderts v Chr anzutreffen135 Ob es sich bei dem vorliegenden Objekt um Westabhangware oder ein Gefaumlszlig im WAN handelt ist letztendlich nicht eindeutig zu bestimmen Beim Skyphos des Typs W4 (Taf 4 65) kann als gesichert gelten dass er dem WAN angehoumlrt Alle sieben Be-lege des Typs W4 weisen den typischen Schlicker- und Ritzdekor auf W4 zaumlhlt zu den groumlszligeren Skyphoi deren Randdurchmesser von 96 bis zu 17 cm betragen koumlnnen Der Dekor zeigt die bekannte rsaquoTupfenkettelsaquo am Lippenrand unter der sich durch eine horizontale Leiste getrennt ein schwungvoller Blaumltterdekor mit Ritzungen befindet Der Typ ist in Ephesos vom 1 Jahrhundert v Chr bis in das fruumlhe 1 Jahrhundert n Chr gebraumluchlich136 In Stratum 4 ist er nicht enthalten Beim Typ W5 (Taf 4 67) handelt es sich ebenfalls um eine Skyphosform Das Gefaumlszlig ist leicht kugelig Die Lippengestaltung steht mit der innen verdickten Lippe in hellenistischer Tradition137 der Rand ist gerade Unterhalb des Randes ist eine Profilleiste ange-
125 Mitsopoulos-Leon 1991 32 126 Schaumlfer 1968 52 127 Behr 1988 106 128 Eine Beziehung zwischen den Dekoren der Ware im WAN und den Reliefbechern wurde bei V Mitsopoulos-Leon angesprochen
Sie geht davon aus dass ein bestimmender rsaquoZeitgeistlsaquo auf die Motivwahl Einfluss hatte Mitsopoulos-Leon 1978 118 129 Ladstaumltter ndash Lang-Auinger 2001 73 f mit Anm 13 14 130 Das gilt fuumlr Ephesos Mitsopoulos-Leon 1978 115 wie auch fuumlr Pergamon Behr 1988 101 107 131 Sie wurden unter der Rubrik raquoHenkellaquo nur in der Gesamtstatistik aufgefuumlhrt s auch Behr 1988 105 132 Ladstaumltter 2003c K 287 Ladstaumltter 2005a K 7 Outschar 1996a Nr 48 Mitsopoulos-Leon 1991 B 41 ndash 79 Gassner 1997
Nr 170 ndash 173 Liko 2001 Taf 57 Nr 48 133 Mitsopoulos-Leon 1978 Taf 41 Nr 9 134 Meyer-Schlichtmann 1988 S4 Kat 15 Taf 7 135 Crowfoot 1957 Form Samaria 3 Abb 46 Nr 5 Goldman 1959 Form Tarsus 1 159 Abb 170 B Nr 102 107 110 136 Ladstaumltter 2005a K 94 Mericcedil 2002 K 39 Mitsopoulos-Leon 1991 B 140 137 Muumlndliche Mitteilung S Ladstaumltter
7 Geometrische Formenmuster und Punktreihe auf Kat 66 (W4)
140 Asuman laumltzer
bracht Die Henkel setzen vertikal am Koumlr-per an und beschreiben dabei einen leichten Bogen nach oben Mit Randdurchmessern zwischen 8 und 11 cm ist W5 ein kleinerer Vertreter seiner Form
Der letzte Typ W2 beschreibt das Hals-fragment einer Oinochoe aus Stratum 2 (Kat 63 Abb 8 a b) Es zeigt eine Mischung aus appliziertem Relief und Schlickerdekor wie sie z B von den ephesischen Medail-lonschalen bekannt ist138 Unterhalb der Henkelpartie ist auf dem Hals eine reliefie-rte Plakette aufgesetzt deren Raumlnder abge-schnitten und mit der Wandung verstrichen sind Sie zeigt einen Silenskopf mit den ty-pischen wulstigen Augenbrauen der dicken
Nase und den hervorstehenden Wangenpartien Dem schon etwas aumllteren Silen fehlt beinahe das gesamte Deckhaar das restliche Haar faumlllt seitlich herab Um den Kopf traumlgt er eine dicke Symposiumsbinde die auf den Einsatz des Gefaumlszliges hinweist Dieser Typus des Papposilen ist von den ptolemaumlischen Oinochoen aus Alexandria die D B Thompson in die Zeit Arsinoes II setzt bekannt139 und auf einer Terrakottagruppe aus Myrina des spaumlten 2 Jahrhunderts v Chr belegt Kurz danach muss unser Gefaumlszlig entstanden sein denn eine Laufzeit der Keramik mit aufgesetztem Relief ist nur bis in die 60er Jahre des 1 Jahrhunderts v Chr belegt140
Plastischer Schmuck auf Westabhangkeramik ist in Pergamon vertreten wobei Satyrmasken die in der Henkelzone oder auf freien Endflaumlchen angebracht wurden eine besondere Raritaumlt darstellen141 Es ist aller-dings nicht ungewoumlhnlich dass auch auf einem Gefaumlszlig im WAN eine Applik erscheint ist doch die naumlchste Parallele im Hanghaus 2 in Ephesos selbst zu finden142
26 ApplikenwareIn der Sondage sind lediglich sieben Objekte definitiv zur Applikenware zu zaumlhlen wobei ein Halsfragment aufgrund seiner Dekorierung im WAN schon unter W2 aufgefuumlhrt wurde Da zwei Objekte mit Efeuapplik pergamenischer Herkunft (Typ I3 s u) sind werden sie hier nicht beruumlcksichtigt Bei den uumlbrigen Frag-menten handelt es sich um eine Muschel einen Juumlnglingskopf und ein nicht eindeutig zu identifizierendes Fragment Man muss davon ausgehen dass Rand- oder Bodenfragmente aufgrund der fehlenden Applik nicht mehr als der Applikenware zugehoumlrig identifiziert werden konnten und so der Glanztonware zugeord-net wurden
Die hemisphaumlrische Schale G31 (Kat 56) gehoumlrt zur Gruppe der Medaillonschalen143 Auf der inneren Bodenmitte ist eine Applik angebracht deren Umrandung durch Profilrillen betont wird Zusaumltzlich besitzt die Trinkschale am aumluszligeren oberen Rand Profilierungen die bei dieser Gefaumlszligform uumlblich sind (Abb 9 a)144 Die zentrale Applik zeigt zwei nebeneinander stehende Figuren (Abb 9 b) Bei der rechten handelt es sich um einen Mann mit um die Huumlfte geschlungenem und am Oberbauch gebauschtem Hymation Sein Oberkoumlr-per ist frei Der Mann steht ponderiert auf seinem linken Bein und stuumltzt sich gleichzeitig auf seinen Stock den eine Schlange umschlingt Das rechte Bein hat er locker nach rechts angewinkelt seinen Kopf dreht er ebenfalls nach rechts in Richtung seiner Bildpartnerin Die weibliche Figur traumlgt ein schweres Gewand uumlber das sie noch einen Mantel geworfen hat Das Mantelende ist uumlber ihren linken Arm gelegt Beide Arme
138 Mitsopoulos 1991 55 f Taf 64 Rogl 2003b 187 ndash 195 139 Thompson 1973 4 45 275 ndash 270 v Chr 140 LIMC VIII Suppl 1 (1997) 1116 Nr 48 ndash 50 Taf 754 s v Silenoi (E Simon) Zur Datierung s Mitsopoulos 1991 62 141 Behr 1988 106 Anm 46 Zwei aumlhnliche Beispiele aus Piraumlus Watzinger 1901 78 f Anm 2 Nr 25 26 142 Ladstaumltter 2005a 234 Die Applik war abgeplatzt 143 Rotroff 1997 110 ndash 117 144 Mitsopoulos-Leon 1991 56
8 a b Oinochoe Kat 63 mit Silenskopf-Applik (W2) Front- und Seiten- ansicht
141StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
sind angewinkelt und es scheint als ob sie etwas in Haumlnden gehalten hat von dem aufgrund des Erhaltungs-zustandes nichts mehr zu sehen ist Die Frau blickt ebenfalls zur Bildmitte Ikonographisch entspricht die Darstellung Asklepios und seiner Tochter Hygeia Das Bildthema ist in der Keramik singulaumlr denn zumeist werden auf Medaillonschalen mythologische besonders dionysische Themen in Form von Portraumltbuumlsten (z B Dionysos Satyrn Medusen und Maumlnaden) dargestellt weshalb Schalen als Trinkgeschirr oder fuumlr Libationen im haumluslichen Ritus interpretiert werden145 Diese Medaillonschale wurde im Lehmstratum der Baugrube zur hellenistischen Suumldmauer gefunden weshalb sie einen terminus post quem fuumlr die Mauer am Ende des 2 Jahrhunderts v Chr geben kann
Appliken waren im Hellenismus eine beliebte Verzierungsform146 Als Umkehr zu den zentralen Appliken in der Schale wurden Becher Kannen aber auch Schalen auszligen dekoriert Die Schale G30 ist mit 21 cm im Randdurchmesser recht groszlig Die Wandung ist nach innen gewoumllbt und die Lippe innen stark verdickt An der Wandauszligenseite war urspruumlnglich eine Applik angebracht die nicht mehr erhalten ist G30 entspricht dem pergamenischen Typus I Form 2 wie er von G Huumlbner beschrieben wird Weitere Parallelen lassen sich in der spaumlthellenistischen Brunnenfuumlllung 1 des Hanghauses 1 finden147 Pergamon wo diese Gattung ihre Bluumltezeit zwischen 170 und 130 v Chr hatte widmete sich dieser Technik besonders stark und exportierte die Ware jedoch stellten die importierenden Staumldte die Gefaumlszlige bald selbst her148 Chemische Analysen bele-gen auch fuumlr Ephesos eine Eigenproduktion149 Trotzdem ist nur ein minimaler Anteil an lokaler Appliken-ware im Fundkomplex enthalten Vorbilder aus der Toreutik werden mittlerweile ausgeschlossen und auch ein alleiniger Bezug auf den Gebrauch im Herrscherkult der Attaliden als Programmtraumlger wie er noch von G Huumlbner postuliert wurde kann widerlegt werden150 Es sind Symplegmata151 und vegetabile Themen zu finden das Beispiel der Oinochoe W2 zeigt daruumlber hinaus eine mythologische Darstellung
27 Graue Ware mit schwarzem UumlberzugDie Leitform dieser Gattung sind unbestritten der Teller und die Platte doch umfasst die Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug ein wesentlich komplexeres Formenspektrum als bisher angenommen152 In ihrer mi-neralogischen Zusammensetzung gleicht die Ware den reduzierend gebrannten Reliefbechern153 und den
145 s Rotroff 1997 115 Rotroff ndash Oliver 2003 167 und Mitsopoulos-Leon 1991 56 146 Ladstaumltter 2005b 202 Zum applizierten Emblemgebrauch s Rotroff ndash Oliver 2003 166 f 147 Zu Typus und Parallelen Ladstaumltter 2003a 24 K15 mit Anm 32 und 33 148 Im Fundmaterial der Sondage B6 wurden in den oberen Schichten die zum Mosaik gehoumlren ein Fragment in pergamenischer
Optik d h gleiche Uumlberzugsfarbe und Dekor aber in lokalem Fabric gefunden sowie ein lokal gefertigtes Becherfragment mit einer Applik die eine Zeus-Ganymed-Darstellung zeigt Aufgrund der Geschlossenheit des Komplexes konnten diese jedoch nicht beruumlcksichtigt werden
149 Zabehlicky-Scheffenegger ndash Schneider 2000 105 150 Schwarzer 1999 298 151 In Pergamon konnten allein neun verschiedene Typen von Symplegma-Darstellungen charakterisiert werden Truumlmpler-Ries 1982
40 152 s auch Ladstaumltter 2005a 234 153 Auch rsaquoMegarischelsaquo oder ionische (Relief-)Becher genannt
9 a b Medaillonschale Kat 56 (G31) mit zentraler Applik (Asklepios und Hygeia)
142 Asuman laumltzer
Ephesos-Lampen die aber trotzdem nicht zur selben Gattung gezaumlhlt werden koumlnnen154 da sich besonders der Uumlberzug unterscheidet
Die Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug ist von zahlreichen Fundorten vor allem der Nord- und West-kuumlste Kleinasiens bis in das nordsyrische Binnenland bekannt155 Ein einzelner Ursprungsort konnte nicht eruiert werden und in Anbetracht der Verschiedenheit der Fabrics und der benutzten Morphologie sollte man auch nicht von einem einzelnen Ursprungsort ausgehen Aumlhnlich der Sigillata wurde eine Gattung geschaffen die zwar in sich grundsaumltzliche Aumlhnlichkeiten aufweist deren Gefaumlszlige sich jedoch durch lokale Gegebenheiten wiederum voneinander unterscheiden156 So kann man Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug in Anlehnung an K Warner Slane157 als nordsyrische kyprische pergamenische ephesische knidische und delische Produktionsserien klassifizieren Allen Fundorten ist das Einsetzen der Produktion der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug um 200 v Chr gemein Schon W Radt und G De Luca bestaumltigten dass die Ware in Pergamon bereits vor dem Bau des Groszligen Altars auftrat158 Sie entwickelte sich aus der rsaquoGrauen WareKeramiklsaquo die schon in vorhellenistischer Zeit weite Verbreitung in Aizanoi Pergamon Dorylaion Dasky-laion Gordion und Sardes fand159
Da sich die Ware in ihren Formen gut den Eastern Sigillata-Formen gegenuumlberstellen laumlsst wurde sie in dieselbe Zeit datiert160 Obwohl eine parallele Existenz als gesichert gilt setzt die Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug im vorliegenden Fundkomplex vor der ESA ein161 Fuumlr Ephesos ist ein Ende der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug in der fruumlhen Kaiserzeit (tiberisch) anzunehmen162 Es liegt nahe dass sie von der re-duzierend gebrannten ESB abgeloumlst wurde163
271 Teller und PlattenDie Teller und Platten in Grauer Ware mit schwarzem Uumlberzug zeigen bei drei von vier Randformen einen runden einwaumlrts biegenden Rand mit runder Lippe Lediglich ein Typ (GW4 Taf 5 71) hat eine nach au-szligen schwingende Wandung mit einer beidseitig verdickten Lippe wie sie von Typ G19 hinreichend bekannt ist Unterschiede die chronologisch zu bewerten sind zeigen sich in Houmlhe oder Auspraumlgung der Wandung Die fruumlhe Form GW7 (Taf 5 74) uumlbrigens die einzige Ganzform eines Tellers aus Stratum 4 aumlhnelt den ESA-Tellern Atlante 34 Der Teller steht auf einem erhoumlhten Ringstandfuszlig uumlber dem sich eine Einkehlung befindet Die Wandung steigt leicht schraumlg an die Lippe biegt rund um und laumluft nahezu senkrecht Im inne-ren Zentrum befindet sich eine Palmettenstempelung die von zwei Roulettierungen eingekreist wird GW5 (Taf 5 72) entspricht der Form 1b bei S Zabehlicky-Scheffenegger164 Es handelt sich um eine runde Platte mit niedriger Wandung deren verdickter Wulstrand aufgestellt und nach innen gebogen ist Diese Form hat einen Randdurchmesser von ca 26 cm und ist mit einem Anteil von insgesamt 14 an der Warengattung in allen Schichten vertreten Besonders auffallend ist dass die Unterseite der Platte nicht mit einer Engo-be uumlberzogen wurde Der Typ tritt haumlufig in ephesischen Kontexten auf und wird in die zweite Haumllfte des 1 Jahrhunderts v Chr bis in das fruumlhe 1 Jahrhundert n Chr gesetzt165 Waumlhrend die eckigen oder halbkreis-foumlrmigen Exemplare dieses Plattentyps in eine Form gestrichen wurden konnten die runden wie uumlblich auf der Toumlpferscheibe gedreht werden wie dies die feinen Drehrillen auf den nichtuumlberzogenen Partien etwa auf der Unter- und der Standringinnenseite bestaumltigen In der Sondage B6 ist kein einziges Fragment der eckigen oder halbkreisfoumlrmigen Platten gefunden worden was die These von S Zabehlicky-Scheffenegger
154 Es gibt keinen chemischen aber einen petrographischen Unterschied (Brenngrad Schwermineralzusammensetzung) s dazu Za-behlicky-Scheffenegger u a 1996 49 U Outschar verweist auf die raquofrappantelaquo Aumlhnlichkeit von Uumlberzug Ton und Dekor der Reliefbecher mit den Ephesischen Lampen Outschar 1996b 37
155 Dikbaş 2002 8 f 156 Die da waumlren italische arretinische oumlstliche gallische afrikanische usw 157 Warner Slane 1997 364 ndash 366 158 Ladstaumltter ndash Lang-Auinger 2001 77 159 Rotroff ndash Oliver 2003 31 f 160 J W Hayes konstatiert visuelle Aumlhnlichkeiten Hayes 1991a 8 161 s Typ GW7 und GW5 So auch auf Zypern s Dikbaş 2002 12 und Hayes 1985 79 f 162 Mitsopoulos-Leon 1991 78 Mericcedil 2002 39 163 s dazu Ladstaumltter 2005b 201 ndash 204 164 Zabehlicky-Scheffenegger u a 1996 42 f Taf 11 3 165 Ladstaumltter 2005a K 127 Mitsopoulos-Leon 1991 F 10 Mericcedil 2002 K 97 ndash 100
143StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
unterstuumltzt dass diese erst in spaumltaugusteischer Zeit entstanden sind166 Uumlberzug und Fabric von einem Frag-ment des Typs GW5 sind komplett braunroumltlich gefaumlrbt Ein weiteres Beispiel GW10 (Taf 9 77) ist fleckig gebrannt wobei hier nicht mit letzter Sicherheit gesagt werden kann ob es sich um sekundaumlr verbrannte Stuumlcke handelt167 oder ob es Resultate von handwerklich schlechter Qualitaumlt oder Experimentierfreude der ephesischen Toumlpfer im ausgehenden 1 Jahrhundert v Chr sind168 GW6 (Taf 5 73) ist ein Teller mit ho-hem einwaumlrts biegendem Rand und rund abgestrichener Lippe Die Rand kann zwischen 19 und 32 cm Durchmesser haben Die Form erscheint relativ haumlufig (acht Fragmente) in den oberen drei Straten jedoch konnten keine passenden Parallelen in Ephesos gefunden werden GW4 ist mit 14 cm Randdurchmesser ein kleiner Teller Er stammt aus Stratum 2 und wird durch ephesische Fundkontexte von der Mitte des 1 Jahr-hunderts v Chr bis 20 ndash 30 n Chr datiert Eine Analogie in ESA ist aus dem Hanghaus 2 belegt169 GW6 stellt stratigraphisch die juumlngste Tellerform des Fundkomplexes aus Wohneinheit 7 dar
Vier Bodentypen konnten erkannt werden wobei GW9 und GW10 (Taf 5 76 77) einander in ihrer Formsprache aumlhneln Beide haben einen sehr niedrigen und breiten Ringfuszlig Bei GW9 ist allerdings eine Tendenz zu flieszligenden Uumlbergaumlngen der Form zu beobachten Auch ist die Innenseite des Fuszliges rund nach oben hin abgestrichen waumlhrend GW10 im Profil rechteckig wirkt Die Wandung von GW10 steigt nach au-szligen leicht an waumlhrend sich das Zentrum bei GW9 leicht erhebt Beide Typen kombinieren im Gefaumlszliginneren konzentrische Kreise mit einer Roulettierung Zusaumltzlich sind Einzelstempel in Form von Palmetten oder auch Rauten in radialer Anordnung gruppiert170
GW8 (Taf 5 75) besitzt zwar auch einen Ringstandfuszlig doch ist dieser hoch und auszligen eingekehlt Im Inneren sind wie bei GW9 konzentrische Rillen angebracht Der Typus erscheint in Ephesos in der zweiten Haumllfte des 1 Jahrhunderts v Chr171 in Aizanoi beispielsweise ist es ein sehr haumlufig vorkommender Typus172 Bei GW11 (Taf 5 78) handelt es sich um einen Teller mit sehr breitem Ringstandfuszlig (16 cm im RDm) der im Profil viereckig ist und auszligen leichte Rillen besitzt Innen ist er mit einer Raute die dem Stempel auf Typ GW10 entspricht gestempelt Formparallelen lieszligen sich nicht feststellen
272 Sonstige FormenWie schon erwaumlhnt setzt die Gattung der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug ihren Formenschwerpunkt auf Teller und Platten Und obwohl eine groszlige Formenvielfalt in Ephesos und andernorts bestaumltigt ist173 existieren in unserem Fundkomplex nur sehr wenig variierende Gefaumlszligformen Aus Stratum 1 ist ein Bo-denfragment einer Schale von 6 cm im Randdurchmesser erhalten (GW1 Taf 5 68) Der Ringstandfuszlig ist auszligen eingekehlt und innen schraumlg nach oben abgestrichen In der Formgebung aumlhnelt die Schale der ESB-Atlanteform 24 bei J W Hayes174 Imitationen von Sigillata in Grauer Ware mit schwarzem Uumlberzug sind keineswegs ungewoumlhnlich Beim Aufkommen der Sigillataformen im 2 Jahrhundert v Chr entstehen z B in Aizanoi sogleich die dazu passenden Hybride175 Eine weitere Nachahmung von Sigillata ist das ebenfalls aus Stratum 1 stammende Bodenfragment GW2 (Taf 5 69) Seine Wandung ist gerade und nur leicht schraumlg nach auszligen gestellt und der niedrige innen schraumlg nach oben abgestrichene Standring wird durch eine Einkehlung abgesetzt Der Durchmesser von GW2 betraumlgt 11 cm Typologisch entspricht die Form dem ESA-Becher Atlante 42176 eine weitere Analogie im Fabric der Duumlnnwandigen Ware stammt aus der Wohneinheit 4 im Hanghaus 2177 GW12 (Taf 5 79) zeigt einen Becher mit vertikaler Wandung sowie
166 Zabehlicky-Scheffenegger u a 1996 45 167 Vgl die Stuumlcke vom Magdalensberg Zabehlicky-Scheffenegger u a 1996 41 168 Ladstaumltter 2005a 234 Ladstaumltter 2005b 201 169 Mitsopoulos-Leon 1972 505 Abb 4 D (mit Dekor) In ESA Ladstaumltter 2005a K 53 170 S Ladstaumltter vermutete dass diese Art von Dekor zwischen dem ausgehenden 2 Jh v Chr bis zum fortgeschrittenen 1 Jh v Chr
in Ephesos raquokurzfristig aus der Mode gekommen seilaquo Ladstaumltter 2005b 203 f 171 Ladstaumltter 2005a K 133 172 Muumlndliche Mitteilung G Dikbaş 173 Mericcedil 2002 39 ndash 42 Mitsopoulos-Leon 1991 78 ndash 85 Gassner 1997 152 f Ladstaumltter 2005a 234 Dikbaş 2002 passim Warner
Slane 1997 269 ndash 272 174 Hayes 1985 24 Mericcedil 2002 K 123 124 175 Dikbaş 2002 62 f 176 Hayes 1985 forma 42 177 Ladstaumltter 2005a K 174
144 Asuman laumltzer
leicht ausbiegender und runder Lippe Unter dem Rand sind zwei leichte Profilierungen erkennbar Der Randdurchmesser ist mit 16 cm eher groszlig und auffallend ist auch die Dickwandigkeit des Gefaumlszliges Dem Typ GW3 (Taf 5 70) sind zwei Fragmente zuzuschreiben die aus den Straten 1 und 3 kommen Bei beiden handelt es sich jeweils um ein Bodenfragment von 5 bzw 9 cm im Randdurchmesser Die Wandung ist dick und geschwungen sodass der Koumlrper hemisphaumlrisch wirkt Der Ringstandfuszlig ist hoch und setzt breit auf Die kleinere Form besaszlig vermutlich eine enge Muumlndung oder war geschlossen zumal das Gefaumlszlig innen nicht komplett uumlberzogen ist sondern lediglich Rinnspuren zu beobachten sind178 Bei der groumlszligeren Form kann es sich um eine raquohalbkugelige Schale mit Profilierunglaquo handeln wie bei C Rogl beschrieben179 Der letzte Typ ist GW13 (Taf 5 80) eine dickwandige Schale mit ausbiegender Lippe Profilierungen und abknickender Wandung Der Randdurchmesser betraumlgt 14 cm und der Uumlberzug ist verhaumlltnismaumlszligig hell Parallelen konn-ten nicht eruiert werden
ReliefbecherrsaquoMegarische BecherlsaquoDie reliefverzierten reduziert gebrannten Becher sind seit dem 3 Jahrhundert v Chr von der Athener Agora bekannt180 V Gassner unterscheidet zwei Arten des Fabric die sich ebenfalls im vorliegenden Material wi-derspiegeln ein orangerosa bis braunfarbener Scherben mit einem rotbraunen oder auch zweifarbigen (rot und braun rot und schwarz braun und schwarz) Uumlberzug A Laumonier sieht diese zur Monogrammisten-Werkstatt zugehoumlrig181 Die zweite Gruppe wird durch einen grauen Scherben mit grauschwarzem Uumlber-zug definiert Die Beschaffenheit und Tonzusammensetzung des zweiten Fabric entspricht den Ephesischen Lampen und der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug182 L L Neuru konstatiert eine Aumlhnlichkeit in der Tonzusammensetzung zur ESB183 Wie oben beschrieben variiert die Engobe stark in ihrer Farblichkeit Der meist matte bis matt glaumlnzende Uumlberzug kann zwischen roumltlich und schwarz liegen Lediglich 15 haben einen (metallisch) glaumlnzenden Uumlberzug wobei die metallisch glaumlnzenden Gefaumlszlige durchweg reduzierend gebrannt sind Bei den Bechern mit glaumlnzendem Uumlberzug ist eines der vier Beispiele oxidierend gebrannt und stammt aus der fruumlhesten Schicht184 Bei der Engobe konnten aufgrund des Abreibungsverhaumlltnisses ver-schiedene Qualitaumlten erkannt werden besonders die roumltlichen Uumlberzuumlge sind oft kreidig und von minderer Qualitaumlt
Zur Fertigung der Becher185 benuumltzte man Model die uumlber einen laumlngeren Zeitraum eingesetzt wurden Somit ergeben sich zwar fuumlr einzelne Dekorformen lange Laufzeiten186 die Randgestaltung konnte sich jedoch kurzfristig aumlndern da diese von der jeweiligen Werkstatt oder dem jeweiligen Toumlpfer abhing Aus diesem Grund gestaltet sich die Erstellung einer Typologie anhand der Randformen ndash wie auch bei anderen Gefaumlszligen ndash schwierig Trotzdem sollen der Vollstaumlndigkeit halber die hier auftretenden sechs Typen (R1 ndash R6 Kat 81 ndash 86) beschrieben werden
In der Forschung werden Becher mit nach auszligen gebogener Lippe und nach unten zu dicker werdendem Koumlrper als zum griechischen Festland gehoumlrig angesehen Nach innen gebogene Raumlnder und ein eher steiler Koumlrper hingegen werden den Toumlpfern auf Delos zugeschrieben187 Diese Typenbeschreibungen passen nicht auf die ephesischen Becher So haben besonders haumlufig Schildbecher einige Male aber auch Netz- und
178 Es koumlnnte sich dabei um ein Tintenfaumlsschen oder eine kleine Kanne handeln die benutzt wurde um Pinsel abzustellen oder in Farbe zu tauchen Freundliche Mitteilung von S Ladstaumltter
179 Rogl 2004 K 17 180 Neuru 1991 13 mit Anm 30 S Rotroff vermutet gestuumltzt auf die Chronologie der Amphorenstempel von der Agora dass die
Reliefbecher im Jahr 224223 v Chr aus Anlass der Feiern fuumlr Ptolemaios III Euergetes eingefuumlhrt worden seien s Rotroff 2006 359
181 Gassner 1997 71 mit Anm 99 182 Gassner 1997 71 Rogl 2001b 103 Mericcedil 2002 33 183 Neuru 1991 13 184 Inv 99715139 zu Typ R 9 gehoumlrig 185 Zur Herstellung in Modeln s Rotroff 2006 368 Model wurden weit verstreut im Gebiet von Ephesos geborgen Bouzek 2005 56
Diese Model wurden als Matrizen direkt von Metallgefaumlszligen abgenommen 186 Eine Sammlung kleinasiatischer Modelformen ist in den 60er und 70er Jahren des 20 Jhs in deutsche Museen gekommen S Kuumlnzl
behandelte die 76 Model aus dem Roumlmisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz Kuumlnzl 2002 passim 187 Kuumlnzl 2002 4 Dereboylu 2001 29
145StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
Buckelbecher eine nach auszligen geschwungene Lippe Bei Typ R2 aus der Sondage B6 ist die Lippe ebenfalls nach auszligen umgebogen die uumlbrigen Raumlnder sind nach innen gewendet oder vertikal (wie z B R3)
R1 (Taf 5 81) kann als typischer halbkugeliger Reliefbecher mit rund abgestrichener Lippe angespro-chen werden Der Rand macht etwa ein Drittel des Gefaumlszliges aus Er steigt gerade an und wird undekoriert belassen Nach einer Rille tritt eine Borduumlre beispielsweise das beliebte ionische Kymation auf Dieser Typ kam in allen Straten zutage doch vermehrt in den oberen zwei Schichten R2 (Taf 5 82) aumlhnelt in seiner Form R1 jedoch steht der Rand vertikal die Lippe ist kleiner und die Wandung dafuumlr in ihrer Biegung dicker Wie bei R1 bleibt auch hier die Randpartie ohne Verzierung doch nimmt sie eine breitere Flaumlche ein naumlmlich etwa die Haumllfte des Gefaumlszliges Nach einer feinen Rille setzt ein rsaquoliegendeslsaquo lesbisches Kymation ein188 Das Aufkommen von R2 ist in der Sondage B6 nur sehr maumlszligig R3 (Taf 5 83) besitzt eine besondere Form Der Rand ist gerade die Lippe jedoch biegt mit einem Knick leicht nach auszligen Die mikroskopischen Untersuchungen ergaben dass es sich um eine lokal produzierte Randform handelt Am Ende des Randes der houmlchstens ein Drittel des Gefaumlszliges ausmacht sind mehrere Profilierungen zu finden Leider ist der wei-tere Wandverlauf der Becherform nicht zu erkennen sodass wenig uumlber Form und Dekor ausgesagt werden kann Es ist die zweithaumlufigste Randform im Fundkomplex der Wohneinheit 7 die auch in allen Straten anzutreffen ist Bei R4 (Taf 5 84) laumlsst die starke Woumllbung des Gefaumlszliges auf eine niedrige Becherform schlieszligen Die Lippe ist nach innen gestellt leicht verdickt und rund abgestrichen Die Randbreite ist relativ gering Diese Form setzt erst im zweiten Stratum ein R5 (Taf 6 85) ist ein duumlnnwandiger Becher mit nach innen gestellter Muumlndung und rund abgestrichener Lippe R6 (Taf Taf 6 86) ist eine recht einfache Form Nach einer Profilierung wurde ein vertikaler Rand aufgesetzt dessen Lippe spitz zulaumluft Eine Konzentrati-on des Typs liegt in Stratum 3 vor Aufgrund der sehr fragmentarischen Erhaltung koumlnnen im Fundkomplex keine weiteren Formen als die beschriebenen Becherformen erkannt werden189
Da es spekulativ ist anhand solch kleiner Fragmente auf bestimmte Werkstaumltten zu schlieszligen werden im Folgenden die Dekore grob in vegetabil geometrisch und figuumlrlich eingeteilt (R7 ndash R9 Taf 6 99100 10 91 ndash 98)
Im Fundkomplex wurden 91 Gefaumlszligindividuen bei den Reliefbechern gezaumlhlt Davon gehoumlren 30 Bei-spiele zu R7 (Kat 90 94 ndash 96 100) und weisen den in der hellenistischen Koineacute beliebten vegetabilen Dekor auf etwa Blaumltter und Rosetten190 In Stratum 1 sind 7 von 34 Gefaumlszligindividuen mit Pinienzapfenbuckeln spitzen Blattschuppen zweimal sechs- sieben- und achtblaumlttrigen Rosetten Lotus (nymphaea nelumbo) und Zungenblaumlttern verziert Fuumlr die 8 Gefaumlszligindividuen mit geometrischem Dekor sind lesbische und io-nische Kymatien Rauten Noppen und Riefen belegt Lediglich ein Fragment ist mit einer Tierdarstellung (Hund Kat 101) erhalten wie sie auch andernorts in Ephesos vorkommt191 In Stratum 2 sind insgesamt 27 Gefaumlszligindividuen zu verzeichnen von denen 8 vegetabile Dekore wie Zungenblaumltter sieben- und zwoumllf-blaumlttrige Rosetten Pinienzapfenbuckel Blaumltter und die Philonbluumlte (Kat 87) aufweisen Fuumlr die 5 Beispiele mit geometrischer Verzierung sind ionische und rsaquoliegendelsaquo lesbische Kymatien Maumlander mit Binnenstern liegende S-Spiralen vertikale Punktreihen und Wellen die nach unten zeigen (rsaquoLaufender Hundlsaquo) belegt Ein Fragment (Kat 89) zeigt die rechte untere Koumlrperhaumllfte eines Juumlnglings () im Ausfallschritt der mit einem knielangen Gewand bekleidet ist und in seiner Rechten eine Fackel traumlgt Hinter ihm ist ein Fisch dargestellt (Abb 10)
In Stratum 3 sind 10 von 21 Gefaumlszligindividuen u a mit Zungenblaumlttern spitzen Blattschuppen Rosetten Langblaumlttern und der Philonbluumlte verziert Drei Fragmente zeigen Noppen Punktreihen ein ionisches und ein herzfoumlrmiges lesbisches Kymation Figuumlrliche Darstellungen fehlen gaumlnzlich Dafuumlr sind in Stratum 4 ein Fragment mit laufenden Hunden und ein weiteres mit einer bewegten Figur (Juumlngling Kat 99) vorhanden
188 Laumonier 1977 9 Es lieszligen sich nur zwei Parallelen bei A Laumonier fuumlr solch einen Dekor finden sie gehoumlren seiner Gruppe V an
189 Aus Ephesos ist bekannt dass die hemisphaumlrischen Becher in ihrer Form nicht allein standen sondern eher als Basis genutzt wur-den Durch das Ansetzen von Henkeln Tuumlllen o Auml wurde das Formenspektrum erweitert So koumlnnen kleine Kannen Trichterbe-cher und Schuumlsseln hinzugezaumlhlt werden Gassner 1997 72 Ladstaumltter 2003a 26 Rogl 2001b 100 Andernorts wird das Repertoire um Gutti Amphoren Lekythen Pyxiden und Kratere ergaumlnzt Kuumlnzl 2002 2
190 Eine repraumlsentative Auswahl regionaler toumlnerner Stempel ist im Museum von Aydın ausgestellt s ebenso Rotroff ndash Oliver 2003 104 Nr 422 Taf 70
191 Gassner 1997 Taf 14 213
146 Asuman laumltzer
Die geringe Anzahl von neun Bechern zeigt drei vegetabile (Zungenblatt Bluumlten und Weinrebe) und zwei geometrische Dekore (ionisches Kymation und Noppen) Auffallend ist das Fehlen von Netzwerkbechern in allen Straten
An wenigen Objekten konnten die Signaturen des Phi-lon und Athenaios erkannt werden Waumlhrend Philon zu den fruumlheren Werkstaumltten am Anfang des 1 Jahrhunderts v Chr gehoumlrt ist Athenaios eher der zweiten Haumllfte des 1 Jahrhun-derts v Chr zuzuordnen (Abb 11 12)
Keine Fragmente konnten gesichert der Monogramm-Werkstatt zugesprochen werden die als groumlszligter Exporteur Kleinasiens von Ephesos aus agierte192 Hinweise auf eine Werkstatt fehlen zwar bis dato doch fand man Model in ganz
Ephesos Eine besonders starke Konzentration die auf einen lokal ansaumlssigen Toumlpferbetrieb schlieszligen laumlsst wurde hierbei im Bereich des Magnesischen Tors beobachtet193 Die Produktion in Ephesos beginnt zwar etwas spaumlter als in Athen liegt aber trotzdem um das Jahr 200 v Chr wie die juumlngere Forschung gezeigt hat194 Zur Bluumltezeit der Produktion um 180 v Chr wurde dann der Fernhandel mit den ephesischen Relief-bechern uumlber Delos aufgenommen195 aber nicht nur die Gefaumlszlige selbst sondern auch die Punzen und Model wurden weithin gehandelt Dies ist wohl eine der Ursachen warum Imitationen schon sehr fruumlh nach den ersten Exporten einsetzten196 wofuumlr sich viele Parallelen im gesamten Mittelmeerraum anfuumlhren lassen197 Obwohl die meisten kleinasiatischen Staumldte ihre eigenen kleinen Ateliers fuumlr Reliefbecher hatten impor-tierten sie dennoch ephesische Ware wie sogar Pergamon fuumlr das eine groszlige Eigenproduktion qualitaumlts-
192 Der geographische wie auch geo-oumlkonomische Vorteil der Stadt bildete im 2 und fruumlhen 1 Jh v Chr die Grundlage einer optima-len Stellung fuumlr den Vertrieb s dazu Guldager Bilde 1993 200
193 Allein 68 Model kamen beim Magnesischen Tor zutage Bouzek 2005 56 ebenso Mitsopoulos-Leon 1991 17 mit Anm 23 und Liko 2001 86 mit Anm 39
194 Guumlrler 2003 12 mit Anm 45 Im Gegensatz zu J Bouzek der gestuumltzt auf A Laumonier den Beginn im 2 ndash 3 Drittel des 2 Jhs v Chr sieht Bouzek 2005 61
195 Einen terminus post quem bietet das Schiffswrack Grand Congloueacute von Marseille Kenrick 2000 264 Zu Delos Rogl 2001b 104
196 Guumlnay Tuluk 2001 52 Aus einigen Orten beispielsweise in der Naumlhe von Bukarest s Bouzek 2005 59 sind Imitationen ephe-sischer Werkstattypen bekannt Als (guumlnstigere) Variante wurden sie tonfarben belassen
197 Es sind Exemplare aus der rsaquoA dans carreacuteelsaquo-Werkstatt von Gallien (Toulouse) bis in die Provinz Syria (heutiges Van) und Antiochia am Orontes gekommen dazu die Distributionskarte bei Bouzek 2005 63 Abb 9 Guldager Bilde 1993 passim Abb 1 Rogl 2001b 103 f bes Anm 28
10 Fisch und Teil einer Figur auf dem ionischen Re-liefbecher Kat 89 (R9)
11 Signatur des Toumlpfers Philon auf dem Becher Kat 87 (R7)
12 Signatur des Toumlpfers Athenaios auf dem Becher Kat 90 (R7)
147StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
voller Schoumlpfungen belegt ist198 Das Ende der Becherproduktion wird in Ephesos fuumlr die zweite Haumllfte des 1 Jahrhunderts v Chr angenommen199
28 Tongrundige WareBei der Tongrundigen Ware handelt es sich um eine Gattung die im Fundkomplex mit nur einem geringen Anteil von 1 vertreten ist Die Keramik zeichnet sich durch einen feinen Ton aumlhnlich der Glanztonware aus Der Scherben ist ebenfalls feinporoumls und mittelhart bis sehr hart gebrannt Das Fabric ist roumltlich und besitzt neben Glimmerpartikeln feine bis mittlere weiszlige Einschluumlsse Uumlber das Gefaumlszlig wurde ein duumlnner Tonschlicker aufgetragen welcher der Zusammensetzung des Fabrics entspricht wodurch das Gefaumlszlig ton-grundig bleibt Vier Formen konnten unterschieden werden
Von Typ T1 (Taf 6 102) einer kleinen flachen Schale mit uumlberhaumlngender Lippe200 ist lediglich ein Fragment aus dem obersten Stratum erhalten Seine Dickwandigkeit trug wohl dazu bei dass die halbe Schale in einem Stuumlck erhalten blieb wodurch die Ganzform rekonstruiert werden konnte Sie ist sehr klein (4 cm im RDm) und hat einen hohen nach innen steil abgestrichenen Standring Typ T2 (Taf 6 103) ist eine weit ausladende Schale mit dicker runder Lippe Von dieser Gefaumlszligform sind nur zwei Fragmente aus Stratum 1 und 2 bekannt
Neben der Schalenform stellte man auch die im Hellenismus beliebte Skyphosform in Tongrundiger Ware her T3 (Taf 6 104) ist ein flacher Skyphos bei V Gassner auch raquogedrungenes Schaumllchenlaquo genannt201 Die Wandung knickt ab und der Rand verlaumluft gerade manchmal sogar leicht nach innen gestellt er kann facettiert sein Knapp unterhalb der Lippe sind kleine Halterungen als Henkel an die Wandung geklebt Der Randdurchmesser des Skyphos liegt zwischen 8 und 12 cm Vergleichsbeispiele stammen aus dem kretischen Mochlos202 Bei T4 (Taf 6 105) handelt es sich wahrscheinlich um einen Krug mit einem Randdurchmes-ser von 82 ndash 10 cm Sein Rand schwingt nach auszligen hoch seine Lippe ist rund abgestrichen Es sind drei Fragmente aus den Straten 1 2 und 3 erhalten Die Tongrundige Ware kann nur schwer datiert werden da sie in der Forschung bislang wenig beachtet wurde und sich keine Parallelen finden Eine Anlehnung an die Formen mit Glanztonuumlberzug waumlre chronologisch jedoch durchaus vertretbar
29 Duumlnnwandige Ware203
Die Duumlnnwandige Ware ist ab spaumlthellenistischerspaumltrepublikanischer Zeit eine beliebte Materialgattung fuumlr Becher Das Fabric der Duumlnnwandigen Ware ist mithilfe hoher Brenngrade sehr hart gebrannt204 der Scher-ben ist uumlberaus fein gemagert So lassen sich nur sehr feine weiszlige Einschluumlsse bei einigen Formen zusaumltz-lich dunkelgraue oder rote Partikel finden Bei fast allen Objekten konnte Glimmer festgestellt werden205 Scherben und Uumlberzug sind m E in drei Gruppen206 einzuteilen wobei vorab zu bemerken ist dass es sich bei den Uumlberzuumlgen um keine Glanztonengobe handelt sondern um duumlnne Tonschlicker ohne farbgebende Zusaumltze207 Die erste Gruppe hat einen orangefarbenen Scherben mit grauem Kern208 Der Uumlberzug ist flaumlchig
198 Im Ketios-Tal konnten Uumlberreste eines (hellenistischen) Toumlpferateliers u a mit Modelformen der ionischen Reliefbecher gebor-gen werden Hausmann 1996 104 f
199 Puumllz ndash Ladstaumltter 2006 81 200 Fuumlr die Information dass es sich um ein Spendenschaumllchen handeln kann sei hier S Ladstaumltter gedankt Zur Diskussion der Ver-
wendung von rsaquoSpendennaumlpfchenlsaquo im haumluslichen Bereich s Ladstaumltter 2003a 33 201 Gassner 1997 Kat 279 Taf 21 202 Eiring 2000 58 Taf 29 b 1 ndash 3 203 Der Begriff rsaquoDuumlnnwandige Warelsaquo wird vom englischen rsaquoThin-Walled Warelsaquo abgeleitet Bezeichnungen wie rsaquoEierschalenwarelsaquo
rsaquoDuumlnnwandige Hartwarelsaquo (S Japp) oder lediglich rsaquoFeinwarelsaquo (V Gassner) sind nach Meinung der Verfasserin entweder zu spezi-fisch oder zu umfassend und koumlnnen zu Missverstaumlndnissen fuumlhren
204 s dazu auch Japp 1999 302 f 205 Glimmer wurde vor Ort mit dem freien Auge und unter Streiflicht in einzelnen Faumlllen mit einem Mikroskop festgestellt 206 In Pergamon lieszlig sich die Duumlnnwandige Ware ebenfalls in mehrere Gruppen einteilen Die dortige zweite Gruppe besteht aus
schwarzen und hochglaumlnzenden Gefaumlszligen die jedoch nicht in Ephesos nachgewiesen werden konnten Dies spricht fuumlr eine lokal-pergamenische Produktion moumlglicherweise in Anlehnung an die spaumlthellenistische Sigillata s dazu Japp 1999 304
207 Die Verschiedenfarbigkeit ist somit auf den Brand zuruumlckzufuumlhren M T Marabini-Moevs sieht den Ursprung der Technik in der Eisenzeit Marabini-Moevs 1973 36
208 Dies ist auf die unterschiedliche Brennung zuruumlckzufuumlhren s Mitsopoulos-Leon 1991 131
148 Asuman laumltzer
aufgetragen Innen ist er orange auszligen durch den Brand vor allem bei den sich am breitesten ausdehnen-den Gefaumlszligpartien graumlulich209 Die Oberflaumlche ist leicht rau Das Fabric der zweiten Gruppe ist beige Der Uumlberzug changiert zwischen beige bis beigegraumlulichen Nuancen Die Oberflaumlche ist etwas poliert und glatter als bei Gruppe 1 trotzdem ist sie noch als leicht rau zu bezeichnen In der Literatur spricht man zutreffend von der rsaquoegg-shell-warelsaquo oder rsaquoEierschalenwarelsaquo210 Die Farbgebung der dritten Gruppe schwankt von dun-kelrot bis violett Das Fabric ist nicht so fein geschlaumlmmt und eher mittelporoumls es aumlhnelt in der Textur der Glanztonware Der Bruch ist mittelhart bis hart und der Uumlberzug entspricht der Farbe des Scherbens Die Oberflaumlche ist koumlrniger also nicht so kompakt wie bei den Gruppen 1 und 2 auch ist die Wandung oftmals dicker Meines Erachtens handelt es sich dabei um eine Nachahmung der qualitaumltsvollen duumlnnwandigen Ware Man versuchte auf traditionellem Weg also in der Machart der typisch hellenistischen Glanztonware ein aumlhnliches Fabrikat wie das der Duumlnnwandigen Ware herzustellen211
Mit ihren Wandungsstaumlrken von 05 ndash 3 mm ist die Duumlnnwandige Ware ndash wie schon erwaumlhnt ndash meist als Trinkgefaumlszlig oder als Behaumllter fuumlr Fluumlssigkeiten benutzt worden212 Die Herstellungstechnik dieser aumluszligerst fragilen Ware ist nicht ganz geklaumlrt Moumlglich waumlre beispielsweise dass ein sehr duumlnner also besonders fein geschlaumlmmter Ton in einem Gipsmodel geschwenkt wurde Durch das Schwenken entstanden die charak-teristischen Rillen auf der Innenwandung Nachdem das Gefaumlszlig angetrocknet war wurde es bei sehr hohen Temperaturen gebrannt213 Aufgrund der diffizilen Herstellungsweise koumlnnten als Formen vorzugsweise of-fene Gefaumlszlige benutzt worden sein naumlmlich Becher und Schalen214 Auffallend sind bei sich nach oben ver-juumlngenden Bechern die dickeren Raumlnder welche auf eine spaumltere separate Ansetzung hinweisen koumlnnten Allerdings trifft man auch auf andere Gefaumlszlige wie Kruumlge oder kleine Kannen Fuumlr diese ist noch nicht aus-reichend geklaumlrt wie man sie herstellte
Die Gattung der Duumlnnwandigen Ware kann nicht zur Kuumlchenware gezaumlhlt werden denn dafuumlr ist sie zu fein und teilweise zu aufwendig dekoriert Demnach gehoumlrte sie wohl zum Tischgeschirr moumlglicherweise substituierte sie das zu jener Zeit eher selten verwendete Glas Nur 4 der vorliegenden Duumlnnwandigen Ware wurden mit einem Dekor versehen bei dem sich zwei Arten unterscheiden lassen die Barbotine-Tech-nik und die sog Thorn Ware
Die Duumlnnwandige Ware tritt in mehreren Regionen auf und wurde je nach lokalen Gegebenheiten auch unterschiedlich hergestellt215 Nachdem ein hohes Aufkommen Duumlnnwandiger Ware auch in ephesischen Fundkomplexen beobachtet werden konnte ist hier von einer lokalen Produktion auszugehen216 Im Rahmen der Bearbeitung konnten insgesamt drei Keramikproben genommen werden die am Institut fuumlr Silikatche-mie und Archaumlometrie der Hochschule fuumlr angewandte Kunst in Wien von R Sauer analysiert worden sind (Abb 27) Von dem Typ D9 wurden zwei Proben jeweils aus den Fabric-Gruppen 1 und 2 genommen Die petrographisch-mineralogischen Untersuchungen ergaben dass beide Waren lokal hergestellt worden waren Fuumlr die Gruppe 1 konnte sogar das Maumlandertal als Produktionsort nachgewiesen werden Die dritte Probe
209 V Mitsopoulos-Leon verweist auf die Technik bei der die Gefaumlszlige mit einem trockenen Schlicker uumlberzogen werden der durch das Ineinanderstapeln beim Brand eine unterschiedliche Faumlrbung erhalten kann Mitsopoulos-Leon 1991 131 S Japp geht davon aus dass die Verschiedenfarbigkeit des Uumlberzugs durch die Konditionen im Ofen (verschiedene oxidierende und reduzierende Phasen Sauerstoff- und Hitzeverhaumlltnisse) und die individuelle Positionierung zustande kommt Als weitere Option fuumlhrt sie eine sog Ei-gen-Engobe an die durch das Glattstreichen der Auszligenoberflaumlche mit von Tonschlicker genaumlssten Toumlpferhaumlnden entsteht s dazu Japp 1999 303
210 Vor allem in der pergamenischen Terminologie Japp 1999 303 211 Diese These stimmt nicht mit der Typisierung der nabataumlischen Ware von S G Schmid uumlberein meint er doch im Gegenteil dass
der groumlbere Typ auch der fruumlher zu datierende sei Schmid 1996 131 f 212 Montana u a 2003 375 erinnert an Glasgefaumlszlige 213 Hayes 1997 68 214 Montana u a 2003 passim gehen davon aus dass offene Gefaumlszligformen mehr Profit verspraumlchen und einfacher zu transportieren
seien Fuumlr den von ihnen untersuchten Ort Segesta ergaben die petrographischen und chemischen Analysen dass die Duumlnnwandige Ware wie auch schon fuumlr die Amphoren belegt lokal produziert worden ist 12 konnten als Importe deklariert werden In ande-ren antiken Staumltten auf Sizilien ist diese Warengattung jedoch nur in geringem Ausmaszlig belegt Dies spricht dafuumlr dass zumindest Sizilien kein zentrales Produktionszentrum und daher auch nicht der Ursprungsort der Duumlnnwandigen Keramik war
215 Zur nabataumlischen Duumlnnwandigen Keramik Schmid 2000 passim zur pergamenischen Duumlnnwandigen Ware Japp 1999 und 2003 passim fuumlr Priene Fenn 2008 passim fuumlr Stobi Anderson 1977 112 116 Nr 136a Abb 56 fuumlr Ccedilandarlı Loeschcke 1912 392 und fuumlr Ephesos Mitsopoulos-Leon 1991 131 ndash 137
216 Eine lokale Produktion wird ebenfalls von C Rogl vermutet Rogl 2007 188 mit Anm 54
149StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
von Typ D21 die ebenfalls zur Fabric-Gruppe 1 gehoumlrt ist ein Import Fuumlr einen Teil der Duumlnnwandigen Ware ist somit eine Herstellung mit verschiedenen Fabrics in Ephesos und Umgebung im 1 Jahrhundert v Chr belegt
291 BecherBei der Duumlnnwandigen Ware zaumlhlen 97 aller Gefaumlszligformen zu den Bechern Dabei kann man anhand der Raumlnder vier Basisformen unterscheiden konische oder trichterfoumlrmige Becher Becher mit verengter Muumln-dung halbkugelige Becher und Becher mit ausgestellter Lippe Die durchschnittlichen Randdurchmesser liegen bei allen Gruppen bei ca 9 cm
Mit einem 40 -igem Anteil tritt der konische Becher am haumlufigsten auf Zu dieser Gruppe zaumlhlen fuumlnf Typen deren Parallelen alle eher spaumlt datiert werden ab dem 1 Jahrhundert v Chr bis in die claudische Zeit Waumlhrend D3 (Taf 6 108) eine vereinfachte Form mit gerader leicht nach auszligen geschwungener Wan-dung und runder Lippe darstellt haben D9 und D11 (Taf 6 114 116) eine leicht gewoumllbte Wandung Die Lippe ist innen verdickt D11 weist zusaumltzlich eine leichte Einkehlung am Lippenrand auf Bei dem Einzel-stuumlck D12 (Taf 6 117) (Stratum 3) faumlllt die sehr kantige Form auf Die Lippe macht einen starken Knick nach innen und laumluft sehr spitz zu Mit 8 cm Randdurchmesser zaumlhlt dieses Becherfragment zu den kleineren Vertretern D7 (Taf 6 112) ebenfalls aus Stratum 3 erinnert wieder an die Form von D9 und D11 Aller-dings ist die Lippe nicht verdickt sondern rund abgestrichen Am aumluszligeren oberen Rand ist eine leichte schwarz eingefaumlrbte Facettierung zu sehen Der bisher aus anderen Fundkomplexen in Ephesos als auguste-isch datierte Becher ist also bichrom Alle fuumlnf Typen treten in den Straten 2 und 3 auf D9 auch im ersten Stratum
Die Becher mit verengter Muumlndung machen 25 der Gefaumlszliggattung aus Sie kommen alle aus dem zwei-ten und dritten Stratum D4 (Taf 6 109) ist ein Becher mit gerader Wandung darauf folgt ein Absatz nach innen und die hohe rund abgestrichene Lippe laumluft vertikal Der Absatz wird durch Profilrillen betont M T Marabini-Moevs datiert diese Form in Cosa in die spaumltrepublikanische Zeit217 Bei D2 (Taf 6 107) ist der Gefaumlszligkoumlrper halbkugelig die Muumlndung ist jedoch nach innen gezogen Die Lippe ist innen leicht verdickt und biegt nach auszligen um In Tarent wird die dort seltene Form in die zweite Haumllfte des 2 Jahrhun-derts v Chr datiert218 In ephesischen Kontexten tritt sie bisher erst im dritten Viertel des 1 Jahrhunderts v Chr auf 219 D10 (Taf 6 115) aumlhnelt D2 allerdings ist die Wandung viel schraumlger nach innen gestellt und die Lippe nach auszligen verdickt
Halbkugelige Becher sind in der Sondage B6 in Wohneinheit 7 des Hanghauses 2 in Ephesos am dritt-haumlufigsten vertreten Auch ihr Vorkommen beschraumlnkt sich auf die Straten 2 und 3 und es gibt nur einen Typ (D5 Taf 6 110) der von recht einfacher Form ist halbkugelig mit rund abgestrichener Lippe D5 existiert in ephesischen Fundkomplexen der Jahre 25 v ndash 25 n Chr220
Die Becher mit ausgestellter Lippe kommen mit 15 am seltensten vor Von den drei Typen sind D1 (Taf 6 106 Stratum 2) und D8 (Taf 6 113 Stratum 3) einander sehr aumlhnlich Bei beiden handelt es sich um die bei R Mericcedil als raquoBecher mit kleiner Lippelaquo beschriebenen Gefaumlszlige die von ihm in flavische Zeit datiert werden221 Allerdings befindet sich bei D1 auszligen ein kleiner Wulst an der Stelle des Umbruchs der bei D8 nicht existiert Dafuumlr ist D8 im Dekor der sog Thorn Ware verziert Vom letzten Typ D6 (Taf 6 111) aus Stratum 2 und 3 der ein hoher ovaler Becher mit ausgestellter Muumlndung und nach innen geschwungener Lippe ist sind zwar nur sehr kleine Fragmente erhalten jedoch lassen sich fuumlr die Ganzform gute Parallelen finden die vom spaumlten 1 Jahrhundert v Chr bis in die Mitte des 1 Jahrhunderts n Chr datiert werden222
217 Marabini-Moevs 1973 Form XXXII Nr 163 Taf 15 218 Hempel 2000 Form 626b Nr 8 Auch fuumlr Cosa Marabini-Moevs 1973 Form VIII 219 Mericcedil 2002 K 342 ndash 345 (Atlante 127) Ladstaumltter 2005a K 156 K 327 220 Mericcedil 2002 K 385 Mitsopoulos-Leon 1991 K 18 221 Mericcedil 2002 74 222 Mericcedil 2002 K 359 (Atlante 178) Ladstaumltter 2005a K 159 ndash 162 f
150 Asuman laumltzer
292 Sonstige RandfragmenteVon anderen Gefaumlszligformen wie Schalen Skyphoi und Kruumlgen ist jeweils ein Randfragment erhalten Die Schale D13 aus Stratum 2 kennzeichnet eine eingeschnuumlrte Wandung Die Lippe ist innen verdickt Ver-gleichsbeispiele lassen sich sowohl in Ephesos223 als auch im Westen224 finden datiert werden sie von spaumltre-publikanisch bis tiberisch Der Skyphos D14 aus Stratum 1 faumlllt durch seine konische Form und spitze Lippe auf Durch eine Verdickung der Wand wird die Lippe sogar betont abgesetzt Der Henkelansatz scheint sehr tief am Gefaumlszlig zu beginnen Fuumlr den Skyphos der Fabric-Gruppe 1 sind keine Parallelen zu finden D15 ist ein kleiner Krug mit 64 cm im Randdurchmesser Die Muumlndung ist nach innen gewoumllbt und die Lippe spitz Eine Parallele aus dem Hanghaus 2 wird in das 1 ndash 3 Jahrhundert n Chr datiert225
293 BodenformenAufliegende flache Boumlden wie bei Typ D20 (Taf 7 125) sind in allen Straten vertreten allerdings kann dieser Typ ohne Wandung kaum als Datierungskriterium herangezogen werden Die Durchmesser rangieren zwischen 34 und 92 cm die augusteisch datierte Form ist relativ gebraumluchlich und laumlsst sich mehrfach nachweisen226 D18 und D21 (Taf 6 123 und 7 126) aumlhneln einander sehr Der Boden ist durch einen im Profil dreieckigen Ringfuszlig gekennzeichnet Beide Typen kommen in den Straten 1 ndash 3 vor D18 wird in das 1 Jahrhundert v Chr datiert D21 viel spaumlter in das 1 Jahrhundert n Chr D21 ist im Durchschnitt kleiner als D18 und wird zudem als rsaquoScheinfuszliglsaquo bezeichnet da er einen Absatz am Unterboden hat der ohne Funk-tion und nur durch die Fabrikation zu erklaumlren ist227 D19 (Taf 6 124) ist ein flacher abgerundeter Boden mit Profilierungen Seine Form findet eine Analogie in der Glanztonware die in das erste Viertel des 1 Jahr-hunderts v Chr ndash 25 n Chr datiert wird228 Das Einzelstuumlck D16 (Taf 6 121) aus Stratum 3 beschreibt eine besondere Form Es ist ein hoher nach innen gewoumllbter Standfuszlig der zur ersten Fabric-Gruppe gehoumlrt und einen Durchmesser von 68 cm hat Dieser Typ tritt im Westen schon um die Mitte des 2 Jahrhunderts v Chr auf und hat eine lange Laufzeit naumlmlich bis in das dritte Viertel des 1 Jahrhunderts n Chr
294 Barbotine-Dekor23 Wand- und 3 Bodenfragmente aus Stratum 4 konnten zu einer fast vollstaumlndigen Becherform rekonstruiert werden (D17 Kat 122 Abb 13) leider fehlt die Muumlndung Das Fa-bric aumlhnelt Gruppe 1 allerdings laufen die Farben Orange und Grau innen abwechselnd spiralenfoumlrmig zusammen Zudem sind im Scherben mit dem Mikroskop vulkanische Einschluumlsse sichtbar die nicht ephesischer Herkunft sein koumlnnen229 Der Becher hat eine hohe lang gezogene und ovale Form Sein Boden ist einfach abgerundet und liegt flach auf Kleine Tonperlen wurden aneinandergereiht in Form einer Girlande auf die Auszligenwandung aufgetragen sodass sie sich fast uumlber die gesamte Becherhoumlhe erstrecken nur die obere Randzone wurde ausgelassen Man kann da-von ausgehen dass dieser Becher ein fruumlhes Importstuumlck darstellt Anhand von Parallelen laumlsst er sich in den Zeit-raum zwischen 150 und 75 v Chr datieren230
223 Mericcedil 2002 K 382 (Atlante 2232 2405) Mitsopoulos-Leon 1991 K 18 224 Mayet 1980 Form 33 Marabini-Moevs 1973 Nr 142 Taf 13 225 Ladstaumltter 2005a K 538 226 Mitsopoulos-Leon 1991 K 3 Ladstaumltter 2005a K 170 K 178 Marabini-Moevs 1973 Form I Nr 6 Taf 1 227 Conspectus 1990 153 228 Mericcedil 2002 K 462 Taf 38 vgl mit G15 229 Sauer 1995 passim 230 Marabini-Moevs Form I Nr 3 Taf 1 zur Form Ladstaumltter 2005a K 171 (dort ohne Dekor und augusteisch datiert)
13 Duumlnnwandiger Becher Kat 122 mit Barbotine-Dekor (D17)
151StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
295 Sog Thorn Ware Kommaregen-Dekor Graumltendekor oder Spachtelkeramik231
Schon die Vielfalt der Bezeichnungen zeigt dass sich die Forschung nicht einig ist wie man diese Verzie-rungsform benennen soll Meist wurden die Funde aus verschiedenen Regionen auch nicht als eine Gattung betrachtet trotz augenscheinlicher Parallelen
Fuumlr diesen Dekor wurden Tonstreifen vermutlich mit einem scharfen Gegenstand etwa einem Messer von un-ten nach oben vertikal auf das Gefaumlszlig aufgestrichen und ein weiteres Mal von der anderen Langseite nach oben gestri-chen sodass sich in der Mitte ein scharfer Grat bildete Sein oberes Ende steht etwas von der Gefaumlszligwandung ab und en-det in leichten Rundungen Die untere Partie ist grob mit der Wandung verstrichen (Abb 14)
Dieser Dekor wird ausschlieszliglich in der Fabric-Gruppe 1 verwendet Er tritt auf den oben beschriebenen Bechertypen D18 und D8 auf In Ephesos sind Parallelen aus dem Hang-haus 2 selbst232 aus der Basilika am Staatsmarkt und von der Tetragonos Agora233 bekannt Allerdings werden diese erst ab claudischer Zeit bis in das 2 Jahrhundert n Chr datiert Es gab aber durchaus eine weite Verbreitung in Kleinasien bereits waumlhrend des 1 Jahrhunderts v Chr Eine Herkunft oder ein Produktionszentrum fuumlr die sog Thorn Ware kann mit jetzigen Forschungsstand nicht eruiert werden
210 WeiszliggrundigersaquoLagynos-Warelsaquo234
Die Weiszliggrundige Ware ist in spaumlthellenistischen Fundkomplexen des Mittelmeerraumes eine immer wieder auftretende Gattung235 jedoch ist ihr Aufkommen gegenuumlber anderen Waren meist geringer Die Ware be-wahrt ihren Traditionsreichtum ndash das Haften an wenigen Formen ndash der bis in die Klassik zuruumlckreicht Der Scherben ist hart gebrannt und feinporoumls seine Farbe ist meist roumltlich beige Mit bloszligem Auge sind Glim-merpartikel und weiszlige feine Einschluumlsse sichtbar Der leicht rosa- bis gelbweiszligliche Uumlberzug der auf die Auszligenseiten und die Randinnenseite dick aufgetragen wurde ist charakteristisch fuumlr diese Gattung wobei sich jedoch verschiedene Qualitaumlten feststellen lassen236 Meist ist der Uumlberzug matt bis matt glaumlnzend bei wenigen Beispielen wurde er dicker und kompakter aufgetragen Manchmal wurde die Oberflaumlche leicht ge-glaumlttet sodass der Uumlberzug gelegentlich glaumlnzt ndash bei dem hier vorliegenden Fundmaterial eher die Ausnah-me In den meisten Faumlllen wurde der Tonschlicker zu duumlnn aufgetragen wodurch er kreidig wirkt und sich gut abreiben laumlsst was vor allem im unteren Gefaumlszligteil zu beobachten ist Der Standring wurde haumlufig kom-plett ausgespart und tonfarben belassen Der Dekor wurde noch vor dem Brand aufgetragen237 Bauch- und Schulterbereich sind meist kompakter uumlberzogen auf ihnen befinden sich haumlufig orangerote bis braumlunliche Dekore Die Gefaumlszligformen und besonders die Umbruumlche wie z B die kantige Schulter oder die verdickte Lippe am Ende des roumlhrenfoumlrmigen langen Halses bei der Lagynos werden durch umlaufende Baumlnder deutlich betont Im Allgemeinen sind diese Gefaumlszlige mit vegetabilen oder ornamentalen Dekorformen uumlber-saumlt Beim pflanzlichen Dekor herrschen Blattmotive oder Ranken vor der ornamentale Dekor bedient sich Baumlnder in den verschiedensten Formen und Groumlszligen sowie einiger Punktverzierungsarten Leider sind signi-fikante Stuumlcke nur sehr fragmentarisch erhalten und eine groszligflaumlchige Rekonstruktion daher nicht moumlglich
231 Die Dekorart erhielt in der Forschung sehr unterschiedliche Namen K Warner Slane nennt sie Thorn Ware S G Schmid waumlhlt die illustrative Bezeichnung Kommaregen-Dekor V Mitsopoulos-Leon nennt sie Graumltchendekor waumlhrend S Japp Spachtelkeramik dazu sagen moumlchte Im Folgenden soll der Terminus rsaquoThorn Warelsaquo benutzt werden
232 Ladstaumltter 2005a K 164 233 Mitsopoulos-Leon 1991 132 Gassner 1997 155 234 Dieser Ausdruck ist auf die am haumlufigsten benutzte Gefaumlszligform in dieser Gattung die Lagynos eine einhenkelige Kanne oder ein
Krug mit bikonischem oder sphaumlrischem Bauch zuruumlckzufuumlhren 235 Vgl dazu Rogl 2007 passim 236 Lediglich zwei Beispiele weisen einen glaumlnzenden Uumlberzug auf 237 Dereboylu 2001 21
14 Thorn-Ware Bodenfragment Inv 99649 B16 Form wie D18 (Kat 123)
152 Asuman laumltzer
jedoch lassen sich fuumlr den Dekor Parallelen aus Ephesos he-ranziehen238 Eine inhaltliche Verbindung des Dekors mit dem Verwendungszweck der Gefaumlszlige scheint gegeben zumal diony-sische Motive benutzt wurden239 Auf dem Fragment Kat 137 aus Stratum 2 ist ein figuumlrliches Motiv zu sehen (Abb 15) Das rechte Auge und die rechte obere Kopfhaumllfte bis zum Ohr sind vorhanden Es handelt sich um einen Mann mit kurzem gelocktem Haar und einem Kranz aus Weinblaumlttern darin wahrscheinlich der Gott Dionysos240
Aufgrund der schlechten Haftung des Uumlberzugs geht R Zahn davon aus dass diese Gefaumlszlige nicht taumlglich gebraucht wurden Eher sieht er sie in einem festlichen Kontext241 da es sich bei den Lagynoi242 um Kruumlge mit breiten und flachen Schultern langem engem Hals sowie bikonischem Koumlrper
handelt die man zum Ausschenken von Wein benuumltzte Sie haben lange vertikale Henkel die knapp unter der Lippe ansetzen bis auf die Schulter laufen und sich im Querschnitt langoval oder rechteckig mit abge-rundeten Ecken darstellen Farblich gesehen sind die Henkel recht schlicht gehalten d h weiszliggrundig Ihre Verzierung ist eine Tordierung243 Drei Rand- (L1 L3 und L4 Taf 7 127 129 130) und zwei Bodenformen (L6 und L5 Taf 7 131 132) konnten sicher zu den Kruumlgen gezaumlhlt werden wobei L1 und L3 zu den ein-henkligen Kruumlgen gehoumlren L1 entspricht dem mehrmals uumlberlieferten Typ mit langer runder Lippe die durch einen Knick bei dem sich das Gefaumlszlig nach auszligen verbreitert vom Hals abgesetzt wird Dadurch erhaumllt die Muumlndung im Profil eine S-Form Die Lippenwandung steht leicht schraumlg nach innen die Lippe selber ist rund und schmal wie die Wandung selbst Der Muumlndungsdurchmesser betraumlgt 34 cm L3 hingegen hat eine sehr enge Muumlndung die Lippe ist nur in Ansaumltzen vorhanden Wandung und Henkel sind recht dick Fuumlr L3 konnte kein Vergleich innerhalb der Gattung gefunden werden L4 hat einen sehr charakteristischen Rand Die Muumlndung ist weit ausgestellt sodass der Rand nach auszligen schwingen und uumlberhaumlngen kann Die Form wird von R Mericcedil als raquozweihenkeliger Kruglaquo bezeichnet
Bei den Bodenfragmenten koumlnnen zwei Typen unterschieden werden Beide stehen auf einem niedrigen Standring und beide sehen im Querschnitt eckig aus Bei Typ L6 geht der Koumlrper in eine bauchige oder bir-nenaumlhnliche Form uumlber die sowohl in Ephesos als auch auszligerhalb gebraumluchlich ist und fuumlr die sich reichlich Parallelen finden lassen244 Die Wandung von Typ L5 biegt nach dem Standring nach auszligen sodass seine Form hoch und oval und nicht kugelig oder bauchig werden kann Eine vergleichbare hohe Lagynos stammt aus Tarent und wird in die zweite Haumllfte des 2 Jahrhunderts v Chr datiert245
Zur Weiszliggrundigen Ware gehoumlren neben den Lagynoi (ein- oder zweihenkelig) noch Thymiaterien Be-cher Schalen und Teller Daraus ergibt sich eine Vielzahl verschiedener Gefaumlszligformen die sich zu einem Service zusammenstellen laumlsst Von den Schalen oder Tellern ist Typ L9 (Taf 7 135) aus Stratum 2 zu nennen von dem fuumlnf Fragmente erhalten sind Es handelt sich um ein flaches weit ausladendes Gefaumlszlig mit einem groumlszligeren Randdurchmesser (21 cm) Der Rand ist nach einem kleinen Absatz an der aumluszligeren Lippe uumlberhaumlngend was sowohl auf eine flache Schale als auch auf einen Teller deuten koumlnnte Ferner sind
238 Dereboylu 2001 Taf 10 11 ndash 25 11 26 ndash 33 Mitsopoulos-Leon 1991 Taf 89 239 R Zahn verweist auf den Gebrauch bacchischer Verzierungselemente z B Girlanden aber auch Syrinx Harfe Lagobolon Drei-
zack mit Taumlnien Voumlgel und Delphine Zahn 1904 399 V Mitsopoulos-Leon erweitert dies um Efeu und Lorbeer Mitsopoulos-Leon 1991 75 mit Anm 376 Zusaumltzlich sind bei G Leroux zwei Inschriften auf Gefaumlszligen erhalten die einen bacchischen Bezug nahelegen Leroux 1913 73
240 Eine Aumlhnlichkeit in der Haar- Kranz- und Augengestaltung ist zum Dionysos Fufluns auf einem Stamnos zu erkennen LIMC III 1 (1986) 534 E b 37 Taf 422 s v DionysosFufluns (M Cristofani)
241 Zahn 1904 399 242 Zur Herstellungstechnik der Lagynoi s Dereboylu 2001 22 243 Zwei Tonwuumlrste werden umeinander gedreht Dann setzt man sie auf Lippe und Schulter und verstreicht die Enden mit dem Ge-
faumlszlig 244 Fuumlr Ephesos Dereboylu 2001 1a Kat 1 ndash 29 Mitsopoulos-Leon 1991 75 ndash 77 Gassner 1997 69 f Kat 206 Mericcedil 2002 34 ndash 39
Fuumlr Knidos Mandel u a 1996 61 f Fuumlr Priene Zahn 1904 399 f Huumlbner 2000 161 ndash 173 245 Hempel 2000 430 432
15 Lagynos Kat 137 mit dem Teil eines Gesichtes auf Weiszliggrundiger Ware (Dionysos)
153StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
ein Rand- und zwei Wandfragmente von einem Gefaumlszlig (Typ L2 Taf 7 128) erhalten welches einen Rand-durchmesser von 10 cm aufweist Da dies fuumlr eine Lagynosmuumlndung zu groszlig ist kann es sich nur um einen Becher handeln Die Lippe ist rund und leicht nach auszligen gebogen E Dereboylu fuumlhrt unter dem Punkt raquogeschlossene Gefaumlszligelaquo ein passendes Vergleichsbeispiel an geht aber nicht naumlher auf dessen Form ein246 In derselben Gruppe ist das Bodenfragment L7 (Taf 7 133) aufgefuumlhrt bei dem es sich um einen etwas houmlheren aber auch im Randdurchmesser kleinen (6 cm) schlauchfoumlrmigen Ringfuszlig handelt Die Wandung ist relativ duumlnn Des Weiteren konnten Fragmente von Thymiaterien wie z B vom Bodentyp L8 (Taf 7 134) oder von dem Deckelknauftyp L10 (Taf 7 136) aufgenommen werden L8 stammt aus dem obersten Stratum ein Vergleichsbeispiel wird von R Mericcedil als der raquospaumltere Typlaquo beschrieben und in fruumlhflavische Zeit datiert247
Die im Scherben enthaltenen Glimmerpartikel wuumlrden fuumlr eine lokale Produktion sprechen jedoch konn-te keine konkrete Produktionsstaumltte eruiert werden248 Es wird eine ionische Herkunft mit den Reliefbechern gleichem distributivem Handelsweg in die Mittelmeerregionen postuliert249
211 Sonstige ImporteBei den Importen laumlsst sich eine groszlige Gruppe pergamenischer Ware feststellen Zwei Fragmente stammen aus Knidos ein weiteres konnte nicht sicher bestimmt werden Die als pergamenisch gesicherten Typen zaumlhlen farblich zu der von C Meyer-Schlichtmann definierten Tongruppe 3 welche den Hauptanteil der pergamenischen Sigillata stellt und die er vom letzten Drittel des 1 Jahrhunderts v Chr bis in die Mitte des 2 Jahrhunderts n Chr ansetzt250
Im obersten Stratum der Sondage B6 ist die groumlszligte Vielfalt an Formen aufgetreten zwei Schalen drei Skyphoi zwei Becher und ein Krug Die Schalen I6 und I7 (Taf 7 144 145) sind in ihrer Randgestaltung sehr unterschiedlich Die Lippe vom Typ I6 der nur einmal in Stratum 1 belegt ist schwingt weit nach auszligen unterhalb der Lippe befinden sich zwei Einkehlungen Parallelen sind in pergamenischen Kontexten vom zweiten Viertel des 1 Jahrhunderts v Chr bis zum Anfang des 1 Jahrhunderts n Chr zu finden251 I7 ist eine hohe Schale mit leicht schraumlg nach auszligen gestellter Wandung Die Lippe ist eingekehlt verdickt sich auszligen und schlieszligt vertikal ab Vier Fragmente die nicht zum selben Gefaumlszlig gehoumlren stammen aus den Straten 1 und 2 Datiert wurde die Form von C Meyer-Schlichtmann zwischen der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr bis zum ersten Viertel des 2 Jahrhunderts n Chr252 Die drei Skyphosformen I1 I2 und I5 (Taf 7 138 139 143) passen zu dem Schema der pergamenischen Trinkgefaumlszlige Die Fuumlszlige sind breit jedoch nicht so hoch253 und werden daruumlber hinaus durch mehrfache Profilierungen gekennzeichnet Bei I1 aus den Straten 1 und 3 handelt es sich um die in Pergamon gebraumluchliche Skyphosform S 8254 Der gleiche Fuszlig ist bei J W Hayes als Atlante 24 angefuumlhrt und wird von ihm zwischen das letzte Viertel des 2 Jahrhunderts v Chr und die Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr datiert255 I2 ist eine langlebigere Form und wird von der Mitte des 2 Jahrhunderts v Chr bis zum Anfang des 1 Jahrhunderts n Chr datiert256 Fuumlr I5 dessen Rand innen hochgezogen wurde lieszligen sich keine passenden Vergleiche finden Die Becher I10 und I11 (Taf 8 148 149) haben eine gerade Wandung und eine rund abgestrichene Lippe die bei I10 jedoch leicht nach innen bei I11 hingegen nach auszligen geschwungen ist Eine Herkunft aus Pergamon ist aufgrund des Fabrics und des Uumlberzugs sehr wahrscheinlich direkte Parallelen konnten aber nicht gefunden werden Die einzige Krugform in Stratum 1 ist I13 (Taf 8 151) dessen an der Innenseite facettierte Lippe ebenfalls nach auszligen
246 Dereboylu 2001 25 f 1c Kat 6 Taf 12 42 247 Mericcedil 2002 36 K 90 Taf 10 248 Es werden mindestens ein aber auch mehrere Zentren in Kleinasien vermutet Entgegen E Dereboylu ist allerdings von einer
Produktion in Ephesos auszugehen vgl Dereboylu 2001 28 249 Ionien Griechenland und seine Inseln Alexandria Westitalien Spanien Karthago und das tunesische Uzita s dazu Neuru 1991
13 Hayes 1991a 20 Dereboylu 2001 22 250 Meyer-Schlichtmann 1988 13 f 251 Meyer-Schlichtmann 1988 N 37 Kat 179 Taf 13 ebenso B 7 Kat 65 Taf 9 252 Meyer-Schlichtmann 1988 Form Suuml 5 Kat 337 Taf 20 253 Meyer-Schlichtmann 1988 63 254 Meyer-Schlichtmann 1988 S 8 Kat 30 Taf 29 255 Hayes 1985 24 Taf 12 19 256 Meyer-Schlichtmann 1988 S 1 Taf 7 Abb 1
154 Asuman laumltzer
geschwungen ist darunter befindet sich eine Rille Entsprechungen finden sich vom 1 Jahrhundert v Chr bis in das 2 Jahrhundert n Chr257
In Stratum 2 sind zusaumltzlich zu den schon besprochenen Typen I7 und I10 die Schalenform I8 (Taf 8 146) die Skyphosform I2 A (Taf 7 140) und die einzige pergamenische Tellerform I14 (Taf 8 152) vertre-ten I8 ist eine tiefe Schale mit ausgestellter gerader Wandung und runder Lippe Die Form wird in Perga-mon grob von der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr bis in das 2 Jahrhundert n Chr datiert258 Analogien in ESA lassen sich in Tarsus Samaria Sebaste und Athen finden259 Bei der in Stratum 2 einmalig auftretenden Skyphosform handelt es sich um einen profilierten Standfuszlig wie er schon von I2 bekannt ist und weswegen er auch hier als Variante aufgefasst wurde I2 A entspricht der pergamenischen Sigillataform S 2 und datiert zwischen dem Ende des 2 Jahrhunderts v Chr und dem Anfang des 1 Jahrhunderts n Chr260 Der Teller I14 mit Steilrand und runder Lippe ist ab dem Ende des 2Anfang des 1 Jahrhunderts v Chr bis zum An-fang des 1 Jahrhunderts n Chr vorzufinden Mehrere Parallelen und Analogien in Sigillata zeigen dass die Form ausgesprochen beliebt war261
Ein fruumlher Import ist durch die drei Skyphosformen I1 I3 und I4 (Taf 7 138 141 142) die in Perga-mon eine beliebte Trinkgefaumlszligform darstellen in Stratum 3 belegt Auf dem Skyphos Typ I3 mit geradem Rand und verdickter Innenlippe ist ein Efeurelief appliziert262 Die etwa fuumlnf bis sieben Appliken wurden aus Negativ-Matrizen entnommen und vor dem Auftrag der Engobe mit etwas Schlicker kettenartig auf die Gefaumlszlige aufgeklebt263 Efeustraumluszligchen sind das haumlufigste Blattmotiv welches die Toumlpfer versuchten zumin-dest proportional naturnah zu fertigen264 Die typologische Entwicklung der Gefaumlszligform wird von C Meyer-Schlichtmann sehr eng datiert Er geht davon aus dass sie etwa im zweiten Viertel des 1 Jahrhunderts v Chr importiert und angepasst worden sei und in dieser Art bis zum beginnenden 1 Jahrhundert n Chr produziert wurde265 Typ I4 ein Skyphos mit gerader schraumlg nach auszligen gestellter Muumlndung wird spaumlter am Ende des 1 Jahrhunderts v Chr angesetzt Die bisher gefundenen Exemplare in Pergamon und auch Tarsos sind im unteren Drittel mit Sand beworfen ndash ein Dekor der sich erst im spaumlten 1 Jahrhundert v Chr entwickelte266 Als letzte und fruumlheste pergamenische Form in unserem Fundkomplex ist die Schale I9 aus Stratum 4 zu nennen Die duumlnnwandige Schale hat einen ausladenden Rand und eine runde Lippe O Bounegru identifiziert die rsaquoLokalpergamenischelsaquo Ware oder auch rsaquoPergamenische Sigillatalsaquo als die bisher bekannte rsaquoCcedilandarlı Warelsaquo Er vermutet dass die Ware von Ccedilandarlı aus in die gesamte aumlgaumlische Welt und das nordoumlstliche Pontusgebiet exportiert wurde267
Die Herkunft der Typen I12 und I15 konnte nicht eindeutig bestimmt werden I12 aus Stratum 2 ist ein halbkugeliger Becher mit leicht eingezogener spitzer Lippe Das Fabric ist hart und feinporoumls Feiner Glimmer sowie feine rote Partikel und Quarzeinschluumlsse lassen sich mit freiem Auge erkennen Der flaumlchig aufgetragene Uumlberzug ist schwarzgrau und wirkt matt I15 aus Stratum 3 ist ein groumlszligeres Fragment mit Henkel Die Form eines einhenkeligen Kruges mit gerader Wand und stark umbiegender Lippe ist daraus abzuleiten268 Der Henkel ist in der Mitte laumlnglich eingekehlt und wird an einer Stelle von einem Band um-schlossen Unter dem Henkel verlaumluft eine Roulettierung die von je zwei Profilrillen flankiert wird Das Fabric ist wie bei I12 graumlulich jedoch feiner in seiner Poroumlsitaumlt Es konnten nur feine weiszlige Partikel fest-gestellt werden Die Engobe ist blaugrau und glaumlnzt Sowohl I12 als auch I15 koumlnnten aufgrund des Fabrics und des Uumlberzugs aus dem knidischen Raum stammen passende Vergleichsbeispiele konnten bisher aber nicht eruiert werden
257 Meyer-Schlichtmann 1988 Kr 2 Kat 382 Taf 33 258 Zelle 1997 Abb 16 182 Meyer-Schlichtmann 1988 N 24 Taf 31 Abb 153 154 259 Meyer-Schlichtmann 1988 104 260 Meyer-Schlichtmann 1988 64 S 2 261 Meyer-Schlichtmann 1988 T 2 Taf 16 Abb 248 Weiterhin belegt in Tarsos Hama Antiochia Samaria Sebaste Athen Korinth
(in ESA) Stobi (lokal) und auf dem Magdalensberg (in TS) 262 Meyer-Schlichtmann 1988 65 S 3 Kat 12 ndash 14 Taf 7 29 263 Zur Technik Huumlbner 1993 33 264 Huumlbner 1993 64 ndash 68 265 Meyer-Schlichtmann 1988 65 S 3 Kat 12 ndash 14 Taf 7 29 266 C Meyer-Schlichtmann kennt kein Beispiel ohne Sandbewurf Meyer-Schlichtmann 1988 66 S 5b Kat 18 Taf 8 267 Bounegru 1996 106 268 Freundliche Mitteilung G Dikbaş
155StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
Einzig das Wandstuumlck Typ I16 kann dem knidischen Herkunftsraum sicher zugerechnet werden Das Fabric ist beigegrau und hart gebrannt Der nur partiell aufgetragene Uumlberzug ist schwarzbraun und matt Anhand dieses Wandstuumlcks laumlsst sich keine gesicherte Form feststellen jedoch sind die Dickwandigkeit und Woumllbung der Scherbe auffallend Eine Profilierung die von der Engobe ausgespart worden ist deutet auf einen Fuszligbereich mit Standring Da Kerben als vegetabiles Blattmotiv eingeschnitten wurden laumlsst dies auf einen halbkugeligen Becher mit Kerbdekor schlieszligen wie er fuumlr Knidos belegt ist269
212 LampenDie Lampen des Fundkomplexes wurden bis auf ein Exemplar typischerweise in Matrizen hergestellt270 Drei Fragmente aus Stratum 1 und zwei aus Stratum 2 zeigen nicht den uumlblichen schwarz bis schwarzblau-grauen Uumlberzug sondern sind tongrundig oder roumltlich (fleckig) Es kann sich entweder um ein rsaquoExperimentlsaquo eine mit Absicht oxidierende Brennung handeln271 oder der Farbgebung koumlnnte ein Nach- bzw Fehlbrand zugrunde liegen272
Ephesische Lampen stehen den Reliefbechern in der Dekorierung in nichts nach Die mannigfaltigen Kombinationsmoumlglichkeiten von Motivelementen sind aufgrund der Verwendung von Einzelstempeln un-erschoumlpflich wodurch es aber leider auch schwerfaumlllt einzelne Werkstaumltten zu unterscheiden Zusaumltzlich muss davon ausgegangen werden dass die Ateliers Einzelstempel untereinander tauschten um noch mehr Dekorvielfalt zu erhalten273 Konkrete Werkstatthinweise liefern daher allein die Toumlpfersignaturen und Mo-nogramme auf den Bodenunterseiten der Lampe Im vorliegenden Fundkomplex kommt die Signatur des Toumlpfers Philon274 vor die schon von den Reliefbechern bekannt ist Weiterhin konnte ein Monogramm des Archetimos () eruiert werden Dieser Toumlpfer wirkte vom Ende des 2 bis in das 1 Jahrhundert v Chr in Ephesos und veraumluszligerte seine Ware u a nach Priene275
Die Verzierung der Lampen laumlsst sich wie bei den Reliefbechern in vegetabilen ornamentalen und figuumlrlichen Dekor trennen Die Unter-schiedlichkeit in der Ausarbeitung der einzelnen Dekorelemente doku-mentiert dass fuumlr Lampenmodel und Reliefbecher andere Punzen benutzt wurden Der vegetabile Dekor zeigt Blaumltter- Langblatt- Palmetten- und Rosettenmotive die aber nicht so lebendig gestaltet sind wie bei den Re-liefbechern sondern eher schematisch ausgearbeitet wurden Beim or-namentalen Dekor bediente man sich anderer Elemente wie Zapfen S-Spiralen Punktreihen oder Rauten Einige Lampen tragen auf dem Hals auch Darstellungen von Gefaumlszligen stilisierten Bukranien und Masken
Es wurden in den vier Straten insgesamt 100 Lampenfragmente (Wandstuumlcke Schnauzen Diskusfragmente) gefunden von denen 76 verziert waren In Stratum 1 sind sechs von fuumlnfzehn verzierten Frag-menten mit vegetabilem Dekor (Pinienzapfen Zungenblaumltter Palmetten Dreiblattstraumluszligchen mit Fruchtstaumlnden Lotus Farn und abwechselnde Blattarten) belegt Demgegenuumlber stehen fuumlnf ornamentale Verzierungen die Kringel Punktreihen Strahlen Noppen Rauten Wellen (rsaquoLaufender Hundlsaquo) und ein ionisches Kyma-tion zeigen Zwei Appliken mit der Darstellung von Juumlnglingskoumlpfen sind zu den figuumlrlichen Motiven zu zaumlhlen (Kat 169 Abb 16) Acht Fragmente tragen keinen Dekor
In Stratum 2 verlagert sich der Schwerpunkt hin zum ornamentalen Dekor (14 von 21 verzierten Frag-menten) Bevorzugt werden vor allem Punktverzierungen Perl- und Eierstaumlbe Rauten Noppen Spiralen und liegende-S Dekore Acht Fragmente zeigen vier- und sechsblaumlttrige Rosetten Zungenblaumltter z T mit Punktreihen kombiniert Ranken spitze Blaumltter mit Punkten dazwischen und Palmetten Zwei Beispiele
269 Rogl 2007 185 270 Zur genauen Technik s Scheibler 1976 133 ndash 139 271 Muumlndliche Mitteilung S Ladstaumltter 272 Muumlndliche Mitteilung C Houmlpken 273 Giuliani 2001 46 Giuliani 2007 178 274 Rogl 2001c 144 Laumonier 1977 RB 9340 4620 275 Giuliani 2004 153 Abb 3 a 6 mit weiterfuumlhrender Literatur
16 Lampenfragment Kat 169 mit Juumlnglingskopf
156 Asuman laumltzer
17 Lagynos auf dem Schnauzengang der Lampe Kat 156
18 a Lampenfragment Kat 167 mit Theatermaske
18 b Lampenfragment Kat 168 mit Ranke und Bein eines Eroten
19 Dreiecksmuster auf rechteckigen Lampenfragmenten Kat 166
20 a b Fragment der Stocklampe Kat 170 Seitenansicht und Aufsicht
157StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
zeigen eine Lagynos-Darstellung auf dem Schnauzengang (Kat 156 Abb 17) zehn Fragmente sind unver-ziert
In Stratum 3 wird der Anteil an Lampenfragmenten geringer Von zehn verzierten Beispielen besitzen vier vegetabilen Dekor wie Palmetten Lilien Blumen und Efeublaumltter Das Ornamentale besteht aus den uumlblichen Punktverzierungen Rauten Flechtbaumlndern Maumlandern (rsaquoLaufender Hundlsaquo) sowie dem stehenden S-Dekor Der figuumlrliche Dekor ist eher auszligergewoumlhnlich so finden sich eine Theatermaske und das rechte Bein eines Eroten neben einer Ranke (Kat 167 168 Abb 18 a b) Zusaumltzlich wurden vier unverzierte Frag-mente gezaumlhlt
Aus Stratum 4 sind fuumlnf dekorierte Fragmente geborgen worden die vornehmlich vegetabilen Dekor wie achtblaumlttrige Rosetten Dreiblattstraumluszligchen mit Fruchtstaumlnden und Zungenblaumltter zeigen Auf dem Fragment einer Lampe in rechteckiger Form ist ein Dreiecksmuster zu sehen (Kat 166 Abb 19) ein weiteres Fragment zeigt zusaumltzlich zum vegetabilen Dekor eine stilisierte Bukranie auf dem Schnauzengang (Taf 9 159)
Ein erstes Aufkommen der Lampen ist in Ephesos fuumlr die Mitte des 2 Jahrhunderts v Chr belegt276 Vor allem um das Ende des 2 bis zum 1 Jahrhundert v Chr haben sie sich in das Toumlpferrepertoire integriert277 Entgegen J Bouzek konnte die Produktion nicht um die Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr enden278 sondern muss aufgrund der hohen Fundzahl in fruumlhkaiserzeitlichen Kontexten zumindest in Ephesos in die erste Haumllfte des 1 Jahrhunderts n Chr datiert werden279
Zu den auf der Scheibe gedrehten Lampen zaumlhlt das Fragment einer Stocklampe (Kat 170 Abb 20 a b) Da solche Lampen bedingt durch ihre Konstruktion meist nur fragmentarisch erhalten sind ist eine genaue typologische Zuweisung schwierig Das vorliegende Beispiel entspricht im Profil der Form L61 der Basi-likafunde deren Parallele aus Athen in das 4 Jahrhundert v Chr datiert wird280 jedoch sind Fabric und Uumlberzug in der Machart der spaumlthellenistischen rsaquoEphesos-Lampenlsaquo gestaltet
213 Toumlnerne WebgewichteEs wurden insgesamt zehn toumlnerne Webgewichte geborgen von denen neun linsenfoumlrmig sind und nur ein einziges zylinderfoumlrmig ist Das zylinderfoumlrmige Gewicht ist 79 cm hoch und besitzt ein Aufhaumlngeloch Die runden Gewichte haben einen Randdurchmesser zwischen 27 und 65 cm Sie besitzen jeweils zwei durchge-hende Loumlcher fuumlr die Aufhaumlngung die im oberen Teil platziert werden Drei Webgewichte sind definitiv und zwei moumlglicherweise mit einem Gemmenring gestempelt281 Die Stempelungen wurden unterhalb der Aufhaumln-geloumlcher und zwar in der Mitte der Oberflaumlche angesetzt Leider sind sie sehr verwaschen was auf eine lange Benutzungsphase hinweist282 und ein etwaiges Motiv nicht mehr deutlich erkennen laumlsst283 Die Produktion der Webgewichte ist lokal das Fabric weist die fuumlr Ephesos typische Tonzusammensetzung auf
214 TerrakottenEs wurden Fragmente von sieben verschiedenen Terrakotten geborgen284 Das Bein eines Eroten erhalten vom Gluteus bis zum Fuszliggelenk mit weiszliger und orangefarbener Bemalung kommt aus Stratum 3285 Zudem gibt es eine hohe viereckige Basis mit weiszligbemalten Zehen eines (maumlnnlichen) rechten Fuszliges286 Das dritte Fragment ist ein weiblicher Kopf mit einer Krone oder einem Diadem (Ceres) Die Haare sind in der Mitte der Stirn gescheitelt und in gerollten Straumlhnen am Hinterkopf befestigt (rsaquoMelonenfrisurlsaquo) An der linken Schlaumlfe ist eine gelockte Straumlhne im Ansatz erhalten
276 Giuliani 2003 passim Giuliani 2007 173 (3 Viertel 2 Jh v Chr) 277 Gassner 1997 193 278 J Bouzek setzt das Ende der Lampen in das 2 Drittel Das wuumlrde bedeuten dass die Lampen lediglich drei bis vier Dekaden ge-
handelt worden waumlren 279 Gassner 1997 193 mit Anm 313 Ladstaumltter 2005a 235 Puumllz ndash Ladstaumltter 2006 83 Giuliani 2007 176 280 Mitsopoulos-Leon 2007 73 Taf 21 281 Stempelungen wurden durch Gemmenringe aber auch Metallringe und Muumlnzen angebracht 282 Auch die geringe Anzahl an Webgewichtfunden laumlsst vermuten dass sie uumlber lange Zeit benutzt wurden Fuumlr jeden Webstuhl wer-
den ca 65 ndash 70 Gewichte verschiedener Groumlszligen veranschlagt 283 Zur Motivauswahl s Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Taf 34 ndash 38 284 Zu Werkstaumltten s Lang-Auinger 2007 125 126 zur Herstellung Lang-Auinger 2003 209 ndash 212 285 Lang-Auinger 2007 136 ndash 138 bes TK 24 Taf 42 286 Vgl Lang-Auinger 2007 162 TK 99 Taf 53
158 Asuman laumltzer
Aus Stratum 2 stammen zwei Entenkoumlpfe Sie sind flach weiszlig bemalt die Augen wurden extra aufge-setzt (Taf 10 180) Fuumlr die Enten lieszligen sich keine Parallelen in den Hanghaumlusern oder der Basilika finden Ebenfalls aus Stratum 2 ist ein Fragment mit lockigem Kopfhaar und Blaumltterkranz erhalten (Dionysos) ein weiteres Fragment ist undefinierbar Eine Produktion der Stuumlcke in Ephesos ist wahrscheinlich Augrund des starken Fragmentierunsgzustandes sind genauere Datierungen aber nicht moumlglich
3 Sonstige Kleinfunde
31 GlasZwei Fragmente zaumlhlen zu Glasgefaumlszligen Das milchig weiszlige Randstuumlck gehoumlrt zu einer konischen Schale mit 12 cm im Randdurchmesser (Taf 10 185)287 Die weit ausgestellte Lippe ist gerundet und auszligen profiliert Das zweite Fragment ist ein stark korrodiertes Wandstuumlck mit braumlunlicher Farbe Beide Fragmente zeichnen sich durch ihre Dickwandigkeit und feine Schliffrillen im Innern aus weshalb man sie als geformte Schalen identifizieren kann288 Zudem wurden drei Glassteine von Ringfassungen inventarisiert Zwei Ringsteine aus Stratum 3 sind ovalfoumlrmig auf einer Seite flach und auf der anderen gewoumllbt Bei einem Ring (Kat 187 Abb 21 a b) ist die eiserne Fassung in einem stark korrodierten Zustand erhalten Der Ring zeigt eine Darstellung eines groumlszligeren Tieres (Kuh Hirsch) Ein hellgruumlner Ringstein aus Stratum 1 besitzt die gleiche Form wie die anderen zwei Beispiele hat jedoch braumlunliche Flecken
32 BeinobjekteEs wurden drei Objekte aus Bein geborgen eine Beinperle bei der es sich um einen Spinnwirtel handeln kann289 ein profiliertes Beinobjekt mit einer Bruchstelle an dem etwas Roumlhrenfoumlrmiges angesetzt gewesen sein musste und eine dicke kurze Haarnadel (Taf 10 189)290
33 MetallIm Stratum 4 wurde ein Henkel aus Silber gefunden der Teil eines Skyphos war Der vertikale Henkel ist nicht geschlossen und an seiner oberen Auflageflaumlche (rsaquoDaumenplattelsaquo) mit Voluten verziert (Abb 22 a b)
287 Czurda-Ruth 2007 Taf 1 2 288 Czurda-Ruth 2007 24 289 Trinkl 2003 323 T 20 Taf 153 290 Zum Gebrauch der Haarnadeln s Jilek 2003 259
21 a b Ring Kat 193 mit Gemmenstein Seitenansicht und Aufsicht
159StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
Solche Skyphoshenkel sind aus dem Hellenismus bekannt keramische Analogien finden sich beispielsweise in Pergamon291
Als weiteres Metallobjekt ist ein pyramidales Bleigewicht mit rechteckiger Grundflaumlche erhalten (Taf 10 171) das oben zwei Aufhaumlngeloumlcher aufweist292 An der Unterseite laumlsst sich moumlglicherweise eine Abbil-dung vermuten die jedoch aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes nicht interpretiert werden kann
34 WandmalereiIm Fundkomplex wurden kleinste Fragmente von Wandmalerei gefunden die zwischen 14 und 55 cm groszlig sind Es handelt sich dabei um Stuckplatten die sich besonders durch ihren kompakten hellen Moumlrtel und die geglaumlttete Oberflaumlche auszeichnen293 Nach einer stichprobenartigen Sichtung des Materials wurden sie von B Tober durchweg in die spaumlthellenistische Periode datiert Die Fragmente werden durch ihre Farben (lindgruumln weiszlig schwarz gelb rosa) und besonders durch ihre Kanten charakterisiert Sie gehoumlren dem rsaquoOumlstlichen Ersten Stillsaquo an294
Analyse
Die Auswertung der Stratigraphie laumlsst erkennen dass die vier Straten einen geschlossenen und nicht vom kaiserzeitlichen Bodenhorizont gestoumlrten Komplex bilden Fuumlr die grobe Datierung werden die Muumlnzfunde fuumlr die allerdings eine lange Laufzeit vorausgesetzt werden muss herangezogen Das erhaltene keramische Material liefert zwar konkretere aber eben nur relativchronologische Indikatoren durch welche der Fund-komplex in den Spaumlthellenismus datiert werden kann295 Letztmoumlglicher Zeitpunkt fuumlr die Datierung ist die Errichtung des Hanghauses 2 in augusteisch-tiberischer Zeit Als grobe Eckdaten fuumlr die vier Straten dient also der Zeitraum zwischen 150 v Chr bis zum ersten Viertel des 1 Jahrhunderts n Chr (Abb 23)
291 Huumlbner 1993 Taf 6 Nr 47 292 In Ton Trinkl 2003 T 11 T 19 Taf 152 293 Vergleichsmaterial ist in naumlchster Naumlhe im Nordumgang des Peristylhofs 31a bei den Grabungen des Jahres 2004 zutage gekom-
men Ladstaumltter 2005c 269 Abb 28 294 Vgl dazu Ladstaumltter 2005c 247 ndash 276 Zimmermann u a (in Druck) 295 Beispielsweise ist das Aufkommen von Grauer Ware mit schwarzem Uumlberzug und Sigillata in den fruumlhsten Schichten ein Indikator
dafuumlr
22 a b Silberner Skyphoshenkel Kat 192 Aufsicht und Seitenansicht
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167StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
200
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168 Asuman laumltzer
Beginnend mit Stratum 4 weisen einige Indikatoren dieses in das letzte Viertel des 2 Jahrhunderts v Chr das Einsetzen des Tellers mit eingerollter Lippe (G20) der importierte duumlnnwandige Becher mit Bar-botinedekor das Verschwinden der Tellerform G16 vor allem aber das geringe Aufkommen von Grauer Ware mit schwarzem Uumlberzug und der rsaquoEphesos-Lampenlsaquo sowie das Fehlen von ESA Die numismatischen Funde deuten in die erste Haumllfte des 3 Jahrhunderts v Chr Dies spricht jedoch aufgrund der gegebenen langen Laufzeit bei Geldmitteln nicht gegen die vorgeschlagene Datierung Die Qualitaumlt der Schicht wie sie oben beschrieben ist deutet auf keinen langen Zeithorizont Als Endpunkt ist die Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr zu betrachten Die Laufzeit zweier Typen beginnt gerade erst Es handelt sich um die importierte Schale I9 welche in Pergamon erst in spaumlteren Komplexen auftritt und um Typ GW5 der seine spaumlte Da-tierung aus Fundkomplexen in Ephesos und vom Magdalensberg erhalten hat
Bei den beiden mittleren Straten handelt es sich um Auffuumlllschichten die wahrscheinlich im Zuge einer Fundamentierung gegebenenfalls auch fuumlr deren Ausbesserung umgelagert wurden Dies passierte in einer Zeitspanne zwischen dem dritten und dem letzten Viertel des 1 Jahrhunderts v Chr296 Das Fundmaterial ist sich sehr aumlhnlich weshalb es unmoumlglich scheint gut fundierte Fixpunkte als zeitliche Trennungslinie zu setzen Abbildung 23 veranschaulicht dass die Schnittmengen miteinander verschwimmen
Ein Umbruch der sich besonders bei den Trinkgefaumlszligen manifestiert ist bei der Wahl des Tischgeschirrs zu erkennen Waumlhrend in Stratum 4 sieben Becherformen verschiedener Gattungen vorhanden sind setzen im dritten Stratum vierzehn Bechertypen allein der Duumlnnwandigen Ware ein Davon sind zehn Typen je-weils einmal belegt was auf ein erstes Auftreten der Form hinweist Da die Typen in Ephesos zumeist in spaumlteren Fundkontexten belegt sind scheinen ein fruumlherer Zeitansatz sowie die lokale Produktion fuumlr die Duumlnnwandige Ware in Ephesos evident Neben den duumlnnwandigen Bechern wird das Repertoire durch haumlu-figer in Erscheinung tretende Reliefbecher Knidische Schalen Skyphoi in WAN und den pergamenischen Skyphos I3 mit Efeustraumluszligchen der in Pergamon ab 75 v Chr produziert wurde bereichert Die vermehrt auftretenden Platten in Grauer Ware teilen sich den Anteil an Tellerformen mit den quantitativ stark ab-nehmenden Tellern in Glanztonware Als chronologischer Indikator ist das Einsetzen von ESA-Formen zu werten Die einzige bestimmbare Muumlnze die zwischen 202 und 133 v Chr emittiert worden ist spricht wie schon die Muumlnzen von Stratum 4 nicht gegen eine Datierung dieses Stratums in das dritte bis letzte Viertel des 1 Jahrhunderts v Chr
Aus den Schnittstellen in Abbildung 23 ergibt sich fuumlr Stratum 2 die Zeitspanne der zweiten Haumllfte des 1 Jahrhunderts v Chr Dass die roumlmische Praumlsenz zunehmend verstaumlrkt wurde bemerkt man in der Zunah-me von Gefaumlszligformen in oumlstlicher Sigillata In Stratum 2 steht die ESB mit der Fruumlhen ESB zwar quantitativ hinter Stratum 3 jedoch wird hier die groumlszligte Formenvielfalt erreicht Zudem ist der vermehrte Ruumlckgriff auf importierte Waren auffallend Engere Datierungsindikatoren sind die hohe Schale I8 aus Pergamon die ab der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr produziert wurde die Teller GW8 und GW4 die in Ephesos um die Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr vorkommen und die Oinochoe mit Applik die aufgrund der Maskengestal-tung spaumltestens bis in die 60er Jahre des 1 Jahrhunderts v Chr datiert wird
Stratum 1 unterscheidet sich in seiner keramischen Vergesellschaftung von Stratum 2 Das Spektrum der Glanztonware ist zwar annaumlhernd gleich jedoch existiert kaum Sigillata ebenso gehen WAN Graue und Duumlnnwandige Ware zuruumlck Im Gegensatz dazu steigen Lampen Reliefbecher und Importe z T betraumlchtlich an Hervorzuheben ist dass hier nicht von einem ploumltzlichen Wandel des Gattungsrepertoires auszugehen ist vielmehr sind die Gruumlnde dieser Entwicklung in der Funktion der Schicht zu sehen Stratum 1 besteht zu 90 aus grobem Baumaterial das im Zuge der Erbauung des Hanghauses 2 verfuumlllt wurde Dement-sprechend zeigt die Keramik den neuesten rsaquoMuumllllsaquo aus der Umgebung Durch zwei fruumlhaugusteische Muumlnzen (Muuml 22 und Muuml 24) kann ein terminus post quem fuumlr das Stratum mit dem Jahr 25 v Chr angegeben wer-den Endpunkt ist die Errichtung des Hanghauses 2 in augusteisch-tiberischer Zeit
Nach der Klassifizierung und zeitlichen Einordnung des Materials soll an dieser Stelle auch auf statis-tische Fragen eingegangen werden da sich mittels tabellarisch dargestellter Quantitaumlten Ruumlckschluumlsse uumlber Verteilung und Haumlufigkeit der Gattungen oder Typen ziehen lassen
In Abbildung 24 wird die Gesamtverteilung der Feinkeramik des Fundkomplexes dargestellt Daraus ist klar ersichtlich dass die Glanztonware eine herausragende Stellung einnimmt Die uumlbrigen Gattungen
296 Ein Indiz fuumlr die Datierung vor dem letzten Viertel des 1 Jhs v Chr koumlnnte das Fehlen jeglicher Augustus-Praumlgungen sein
169StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
Verteilung der Warengattungen - Insgesamt (Individuen)ESA 27 3thinspESB 19 2thinspFruumlhethinspESB 10 1thinspGlanztonware 448 48thinspWAN 38 4thinspGrauethinspWare 51 5thinspReliefbecher 91 10thinspTongrundig 14 1thinspDuumlnnwandig 91 10thinspWeiszliggrundig 34 4thinspImport 33 4thinspLampe 79 8thinsp
24 Gesamtverteilung der Feinkeramik des Fundkomplexes
170 Asuman laumltzer
teilen sich den Restanteil relativ gleichmaumlszligig auf Auch bei anderen Fundkomplexen der kleinasiatischen Westkuumlste ndash z B Samos Delos und Knidos297 ndash trifft man auf aumlhnliche Verteilungen Abbildung 25 zeigt eine genauere Analyse durch die separate Darstellung der einzelnen Straten Stratum 4 setzt sich mit 81 Glanztonware vom Spektrum der anderen Straten die zwischen 38 und 45 liegen ab Es wird vermehrt der ionische Reliefbecher (7 ) als Tischgeschirrergaumlnzung bevorzugt Der geringe Anteil an Typen der Duumlnnwandigen Ware ESB und der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug laumlsst darauf schlieszligen dass sich diese Gattungen im Stadium ihrer fruumlhesten Genese befanden Tongrundige Ware und ESA treten hingegen noch gar nicht auf Aufgrund des gehaumluften Auftretens (Tab 5) lassen sich fuumlr das Ende des 2 Jahrhunderts v Chrden Anfang 1 Jahrhunderts v Chr die Echinusschalen G1 und G2 sowie die Teller G 20 und G21 als feste Bestandteile eines Speiseservices rekonstruieren
Tabelle 5 Haumlufigkeit der Gefaumlszligtypen in den einzelnen Straten
Typ Stratum 1 Stratum 2 Stratum 3 Stratum 4 Typ Stratum 1 Stratum 2 Stratum 3 Stratum 4
Atl 34 5 3 4 GW7 2 1 1
Atl 13 1 3 GW8 1
Atl 14 1 1 GW9 2 1
Atl 16 1 GW10 3 1
Atl 22 6 6 GW11 1
Atl 24 1 3 GW12 1
Atl 29 1 2 GW13 1
Atl 36 1 R1 5 75 3 2
Atl 39 2 1 R2 1 1 1
Atl 76A ()
1 R3 4 7 1 1
FE1 1 R4 2 6
FE2 1 R5 2 2 1
FE3 1 R6 2 1
FE4 1 R7 9 8 10 3
FE5 1 2 R8 6 5 3 2
FE6 1 R9 1 1 2
FE7 1 T1 1
FE8 1 T2 1 1
G1 9 39 12 18 T3 2 2
G2 12 11 3 31 T4 1 1 1
G3 2 2 7 D1 3
G4 1 1 D2 1
G5 1 2 1 D3 1 1
G5 A 1 2 D4 3 1
G5 B 1 D5 3 4
G6 1 1 1 D6 1 1
G7 6 3 8 1 D7 1
G8 2 D8 1
G9 3 4 2 D9 1 4 5
G10 2 3 2 3 D10 4 1
G10 A 1 D11 1 1
G10 B 1 D12 1
G11 1 1 1 1 D13 1
G12 1 2 1 D14 1
G13 1 D15 1
297 Inventaraufstellungen bei Rogl 2007 183 ndash 188
171StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
Typ Stratum 1 Stratum 2 Stratum 3 Stratum 4 Typ Stratum 1 Stratum 2 Stratum 3 Stratum 4
G14 2 2 1 D16 1
G15 1 1 D17 1
G16 1 D18 2 13 5
G17 1 1 D19 1
G18 8 4 4 D20 4 4 4
G19 5 2 2 1 D21 3 3 1
G20 1 6 L1 1
G21 5 2 2 18 L2 3
G22 1 L3 1
G23 3 5 2 L4 1 1
G24 3 11 2 1 L5 1
G25 2 L6 3 2 1
G26 5 5 2 1 L7 1
G27 13 7 5 6 L8 1 1
G28 20 15 9 2 L9 5
G29 1 1 L10 1 1
G30 1 I1 1 1
G31 1 I2 1
G32 1 I2 A 1
G33 1 I3 2
G34 1 I4 1
G35 1 I5 1
G36 1 I6 1
W1 2 1 I7 3 1
W2 1 I8 2
W3 1 I9 1
W4 2 3 2 I10 1 1
W5 4 1 I11 1
GW1 1 I12 1
GW2 1 I13 1
GW3 1 1 I14 1
GW4 1 I15 1
GW5 2 5 2 1 I16 1
GW6 1 5 3 Lampe 23 34 13 5
Tabelle 5 (Fortsetzung) Haumlufigkeit der Gefaumlszligtypen in den einzelnen Straten
25a Verteilung der Warengattungen nach Straten
172 Asuman laumltzer
25b
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Stra
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173StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
25c
Verte
ilung
der
War
enga
ttung
en n
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Stra
ten
174 Asuman laumltzer
Im dritten Stratum sind zwar alle Warengattungen vertreten jedoch liegt der Schwerpunkt auf den rot engobierten Sigillaten und der Duumlnnwandigen Ware Die Bechertypen finden sich in betraumlchtlicher Anzahl anscheinend festigen sie ihre Position bei Tisch Die Erweiterung des Reliefbecher- und Lampenrepertoires spiegelt die Etablierung der Matrizentechnik wider Eine klare Veraumlnderung macht sich bei den Trinkge-wohnheiten bemerkbar Der Skyphos mit weiter Muumlndung (G10) wie er im 2 Jahrhundert v Chr sehr beliebt war laumluft aus und wird durch den Typ (G7) der Knidischen Schale und die Reliefbecher ersetzt Die Trinkgefaumlszlige aus Irdenware werden nun auch zahlenmaumlszligig staumlrker Entweder wurden vorher mehr Schalen mit geraden oder ausbiegenden Raumlndern zum Trinken benutzt oder was wahrscheinlicher ist die metallenen Vorbilder wurden ersetzt Dahinter steckt wohl kein oumlkonomischer Abstieg sondern ein Prinzip dass bis zum heutigen Tag angewandt wird bei dem guumlnstige doch nicht qualitaumltslose Ware in Massen hergestellt und uumlberaus gern vom Endkonsumenten aufgenommen wird ndash dadurch wird ein viel groumlszligerer Markt ge-schaffen Die ESB nimmt in der Menge und auch in der Formvielfalt anteilig stark zu Waumlhrend man im Spaumlthellenismus Ware mit schwarzem und rotem Glanztonuumlberzug produzierte deren rote Engobe immer etwas matter als die schwarze blieb aumlnderte sich dies mit der Sigillata Es scheint eine neue technische Er-rungenschaft zu sein den Uumlberzug glasig und glaumlnzend herzustellen
Typ G1 erlebt in Stratum 2 noch einmal einen immensen Aufschwung hingegen sind die Teller der Glanztonware duumlrftig vorhanden und werden durch die Graue Ware substituiert Im Allgemeinen laumlsst sich ein Ruumlckgang von Tellerformen und ihren Mengen verzeichnen Nur G18 der Teller mit unterschnittenem Rand wird in Stratum 1 anteilsmaumlszligig wieder staumlrker Die duumlnnwandigen Becher nehmen im Vergleich zu Stratum 2 in Stratum 1 wieder um die Haumllfte ab allerdings ist ein leichter Anstieg von Weiszliggrundiger Ware zu beobachten Sie behaumllt ihre Bedeutung bei haumluslichen Riten ihre Leitformen sind die Lagynos und das Thymiaterion (Abb 26)
Zusammenfassung
Zusammenfassend laumlsst sich festhalten dass Ephesos im Spaumlthellenismus sehr stark von der lokalen Produk-tion abhaumlngig war Das fruumlhe keramische Tischgeschirr ist in seiner Formensprache den hellenistischen Tra-ditionen verhaftet298 und noch nicht so vielfaumlltig wie in der augusteischen Epoche Bevorzugt wurden ein-fache Schalen und Teller Bei den Schalen ist die besondere Form der Echinusschale zum Charakteristikum fuumlr den gesamten Spaumlthellenismus geworden Sie veraumlndert sich nicht formtypologisch sondern in ihrem Dekor der durch Stapeltechnik und die abwechselnd oxidierende und reduzierende Brenntechnik erreicht wird Im 1 Jahrhundert v Chr wandelt sich das Keramikrepertoire langsam aber stetig durch Zusaumltze vor allem aus anderen Warengattungen Eine entscheidende Wende in der Tellerform tritt durch das Aufkommen der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug am Ende des 2 Jahrhunderts v Chr (Stratum 4) ein Die Teller sind nun mit einem dickeren schwarz glaumlnzenden Uumlberzug versehen der eine neue Qualitaumlt einleitet Ihr Dekor entspricht den hellenistischen Verzierungen mit Stempeln von Palmetten oder Rauten die schon auf der Glanztonware zu finden waren ihre Form allerdings lehnt sich an die ESA-Teller an Anscheinend war den ephesischen Toumlpfern schon fruumlh die Ware aus dem syrischen Raum bekannt die sie dann auch recht bald fuumlr ihre neu entwickelte Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug adaptierten Die rsaquoGrauen Tellerlsaquo erfreu-en sich waumlhrend des 1 Jahrhunderts v Chr groszliger Beliebtheit gleichzeitig verringert sich die Produktion von Tellern in Glanztonware und die jahrhundertelang gebraumluchlichen Fischteller verschwinden vollstaumlndig Die Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug entwickelt zwar weitere Gefaumlszligformen doch bleibt diese Gattung vornehmlich den Tellern und Platten vorbehalten Diese rsaquoGrauen Plattenlsaquo waren ein Aushaumlngeschild von Ephesos und man verhandelte sie u a bis auf den norischen Magdalensberg
Eine weitere Spezialitaumlt ephesischer Toumlpfer waren die Reliefbecher die ebenfalls reduzierend ge-brannt wurden und in ihrer Tonbeschaffenheit der Grauen Ware entsprechen Einen aumlhnlichen Vergleich zieht l Cornell fuumlr die Reliefbecher aus Tel Anafa welche sie der ESA respektive der von K Warner Slane rsaquoBSPlsaquo genannten Ware die der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug entspricht299 gegenuumlberstellt
298 Ladstaumltter 2007 206 Rogl 2007 189 299 Cornell 1997 407
26
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179StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
Als besonders innovativ ist die Kombination altbekannter Herstellungstechnik ndash die Becher werden in Mo-deln geformt ndash mit italischem Formenrepertoire anzusehen300 Das Herausragende ist dabei der Dekor wel-cher durch Negativstempelung in der Matrize erzielt wird Diese Technik erlaubt eine Massenproduktion der aumluszligerst aufwendig dekorierten Ware Die Gattung etabliert sich im ionischen Raum zu Anfang des 2 Jahr-hunderts v Chr und erreicht einen weiten Exportradius Sie entwickelt sich geradezu zu einem Exportschla-ger Erste Filialbetriebe fuumlr die Produktion werden auf Samos gegruumlndet301 und auch in Pergamon begin-nen die dort ansaumlssigen Toumlpfer die Ware zu imitieren In derselben Fabrikationstechnik entstehen auch die rsaquoEphesos-Lampenlsaquo Trotz unterschiedlicher Funktionen und trotz unterschiedlicher Punzenstempel gleichen die beiden Gattungen einander in der Dekorauswahl sehr Generell werden bei beiden vegetabile oder orna-mentale Motive favorisiert Die rsaquoEphesos-Lampenlsaquo setzten mit ihrer Produktion spaumlter ein und werden dann wie die Reliefbecher uumlber den Hafen in Delos vertrieben Der Export barg einen immensen oumlkonomischen Faktor fuumlr die Stadt Ephesos Bis in das 1 Jahrhundert v Chr war damit eine bedeutende Einnahmequelle gesichert die erst mit dem vermehrten Einsetzen der Sigillata und der italischen Lampen (z B Importe oder Red-on-White-Lampen) in der fruumlhen Kaiserzeit langsam versiegte Um die Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr eroumlffnete schlieszliglich die Sigillata einen neuen groszligen Absatzmarkt Als fruumlhste Sigillata die sich in das kleinasiatische Keramikrepertoire integrierte kann die ESA genannt werden In unserem Fundkomplex ist eine Zuruumlckhaltung gegenuumlber der ESA die sich erst langsam durchsetzte zu bemerken Allein die Teller Atlante 34 werden konstant genutzt
Im Gegensatz dazu scheint die lokal produzierte ESB sehr schnell akzeptiert worden zu sein Man kann davon ausgehen dass sie nicht wie urspruumlnglich angenommen als Nachfolger der ESA hergestellt wur-de sondern sich selbststaumlndig aus dem hellenistischen Formengut entwickelte Anhand des Materials aus dem vorliegenden Fundkomplex muss der Beginn der ESB entgegen J W Hayes der ihn an das Ende des 1 Jahrhunderts v Chr setzt in das letzte Drittel des 1 Jahrhunderts v Chr korrigiert werden302 Die Toumlpfer befanden sich offenbar in einer kurzen Experimentierphase in der sie erstens die neue Technik an traditi-onellen Formen anwandten und zweitens die innovativen Gefaumlszligtypen auf traditionelle Weise fertigten Das Material zeigt jedoch dass die lokalen Handwerker eher versucht waren Sigillata vor allem ESB in ihrem optischen Erscheinungsbild zu imitieren Im spaumlten 1 Jahrhundert v Chr wurde das hellenistische Formen-gut weitestgehend belassen und die Toumlpfer orientierten sich vornehmlich am italischen Repertoire
Es kamen verschiedene Mischformen zustande die bis jetzt in keiner Katalogisierung zu finden sind J W Hayes legte einen guten raquoZwischenstand der Forschunglaquo303 vor doch die meisten Parallelen der At-lanteformen stammen aus Korinth Da jedoch eine fruumlhere ESB-Produktion in Ephesos belegt ist304 ist es unumgaumlnglich eine neue Klassifizierung Typologisierung und Datierung fuumlr die Gattung zu erstellen Die im Atlante beschriebenen ESB-Formen manifestieren sich erst in der fruumlhen Kaiserzeit zu festen Typen Fuumlr die Zeit davor kann die Benennung einer eigenen Gattung sinnvoll erscheinen obwohl noch nicht absehbar ist inwieweit sich eine eigene Morphologie ausgebildet hat Die Phase des Experimentierens bildet einen kritischen Faktor in der Definition der ESB weswegen die Klassifizierung einer eigenen Gattung mit dem Namen rsaquoFruumlhe ESBlsaquo empfohlen wird305 Die Produktion der Fruumlhen ESB und der ESB sind in der Umgebung von Ephesos anzusiedeln
Die Herkunft der Duumlnnwandigen Ware ist nicht eindeutig geklaumlrt Die meisten Forschungsmeinungen plauml-dieren fuumlr eine Genese im Westen mit einem Hauptproduktionsort auf Sizilien doch lassen sich neuerdings Vermutungen uumlber eine oumlstliche Herkunft fassen306 Auffallend ist in Ephesos das zahlreiche Aufkommen an Typen die zudem in verschiedenen Fabric-Gruppen erscheinen Die petrographisch-mineralogischen Ana-lysen haben ergeben dass zwei von drei verschiedenen Fabrics tatsaumlchlich aus lokalem Ton gefertigt sind womit die Produktion der Duumlnnwandigen Ware im 1 Jahrhundert v Chr in der Umgebung von Ephesos
300 Ladstaumltter 2007 205 301 Rogl 2007 182 302 Zelle 1997 13 Ladstaumltter 2005a 233 303 Zelle 1997 12 304 Ladstaumltter 2007 208 305 Die Empfehlung geht auf S Ladstaumltter zuruumlck 306 Fuumlr eine westliche Herkunft (Sizilien) Marabini-Moevs 1973 35 Japp 1999 306 und Warner Slane 1999 349 oumlstliche Herkunft
Rogl 2007 188 mit Anm 54 und Peignard-Giros 2000 131 ndash 133
180 Asuman laumltzer
27 Chemische Analyse der Keramikproben aus Sondage B6
181StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
bewiesen ist Eine Reziprozitaumlt in der Formsprache zwischen Ost und West soll dabei aber nicht auszliger Acht gelassen werden
Noch vor der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr oumlffnete sich die Stadt fuumlr umgebende Maumlrkte und impor-tierte Waren aus Pergamon und Knidos nehmen zu Besonders die Pergamenische Sigillata mit Appliken erfreute sich groszliger Beliebtheit sodass sie in augusteischer Zeit in kleinen Mengen im lokalen Fabric imi-tiert wird Dennoch ist zu beobachten dass die Konnektivitaumlt und der Austausch unter den Zentren gering blieben307
Festzuhalten bleibt dass Ephesos in seiner Keramikproduktion und -versorgung weitgehend autark war308 Die Menge an Keramik die fuumlr die Metropole Ephesos und den uumlberregionalen Export produziert worden ist weist auf den hohen technologischen Standard einer Massenfabrik mit Arbeitsteilung auf eine ausgepraumlgte Infrastruktur und auf das fundierte Know-how der Toumlpfer hin
Obwohl es sich bei dem Fundkomplex aus Sondage B6 in der Wohneinheit 7 des Hanghauses 2 nur um einen kleinen Auszug aus dem Keramikrepertoire des spaumlthellenistischen-fruumlhroumlmischen Ephesos handelt und raquoone more excavated deposit could change impressionslaquo309 sind neben der Vorstellung einer Typenreihe auch uumlbergreifende Erkenntnisse gewonnen worden
Katalog
Im Katalog werden folgende zusaumltzliche Abkuumlrzungen verwendet
AO Aufbewahrungsort Hfrgt(e) Halsfragment(e)
Atl Atlante Muuml Muumlnze
Dat Datierung BDmRDm Boden-Randdurchmesser
Bfrgt(e) Bodenfragment(e) Rfrgt(e) Randfragment(e)
Dfrgt(e) Diskusfragment(e) TS Terra Sigillata
erh erhalten Wfrgt(e) Wandfragment(e)
Eastern Sigillata A
Kat 1 Taf 1 1TellerAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969001FO Stratum 2Fabric 10 R 83 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittelndashsel-tenUumlberzug 10 R 46 mattglaumlnzend Maszlige RDm 16 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck letztes Drittel 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Hayes 1985 Atlante 3
307 Rogl 2007 189 308 Die Toumlpfereien siedelten nicht in unmittelbarer Naumlhe der Stadt weil die Tonaufkommen dort nicht verwertbar genug waren und
man gerade fuumlr Reliefbecher Lampen und applikenverzierte Ware einen plastischen gut formbaren Ton benoumltigte Mineralogische Untersuchungen sowie mikroskopische Betrachtungen der Fabrics wurde von N Kun Institut fuumlr Geologisches Ingenieurswesen der 9 Eyluumll Universitaumlt in Izmir durchgefuumlhrt Er fand heraus dass der Ton aus Lagerstaumltten nahe dem heutigen Yenikoumly (ca 15 km vom antiken Ephesos entfernt) genommen wurde s dazu Guumlrler 2003 16
309 Eiring 2000 201
Kat 2 ohne AbbTeller AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967503FO Stratum 2 Fabric10 R 83 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 10 R 46 mattglaumlnzend Dekor Palmettenstempel Roulettierungen Maszlige RDm 14 cm Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck letztes Drittel 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Hayes 1985 Atlante 4 A Abb 9
182 Asuman laumltzer
Kat 3 Taf 9 3Teller AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969601FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 84 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 10 R 46 mattglaumlnzendMaszlige Dekor Palmettenstempel Erh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck letztes Drittel 1 Jh v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Hayes 1985 Atlante 34
Kat 4 Taf 1 4Schale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970201FO Stratum 2 Fabric10 YR 83 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer selten Uumlberzug10 R 46 mattglaumlnzend Maszlige RDm 4 8 cm Erh1 Bfrgt Dat nach Stuumlck augusteisch Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 22 BEastern Sigillata B
Kat 5 Taf 1 5Schale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970517FO Stratum 3 Fabric10 YR 63 hart sehr fein feinporoumls sehr feiner Glim-mer selten Uumlberzug 25 YR 48 und 33 glaumlnzendDekor Roulettierung Maszlige RDm 9 cmErh 2 Bfrgte Dat nach Stuumlck 1 Viertel 1 Jh n Chr (augusteisch) Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 13 und 24 Ladstaumltter 2005a K 83 Ladstaumltter 2007 Abb 5 (r u)
Kat 6 ohne AbbSchale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967506FO Stratum 2 Fabric 10 YR 63 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 8 cm Erh 2 Rfgrte Dat nach Stuumlck letztes Viertel des 1 Jhs v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v Chr Parallelen Hayes 1985 Atlante 14
Kat 7 Taf 1 7 9 7Schale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964101FO Stratum 3
Fabric 75 YR 64 ndash 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 58 teilweise abgeplatzt glaumlnzend Maszlige RDm 12 cmErh 2 Rfrgte 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck spaumlthellenistischndashaugusteisch Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 16 (53)
Kat 8 ohne AbbSchale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964316FO Stratum 1 Bauschutt Fabric10 YR 63 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-telndashselten Uumlberzug 25 YR 66 glaumlnzend Dekor Roulettierung Maszlige RDm 7 cm Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 1 Viertel 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Hayes 1985 Atlante 24
Kat 9 ohne AbbBecher AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967902FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 75 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 58 glaumlnzendDekor Roulettierung Maszlige RDm 64 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 2 Drittel 2 Jh v Chr ndash 1 Drittel 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Hayes 1985 Atlante 29
Kat 10 Taf 1 10Schale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969003FO Stratum 2 Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 56 mattglaumlnzendMaszlige RDm 16 cmErh 1 RfgrtDat nach Stuumlck Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 36 Ladstaumltter 2007 Abb 5 (l 2 von oben)
Kat 11 ohne AbbKrater AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970806FO Stratum 3 Fabric 75 YR 63 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 58 glaumlnzend Maszlige RDm 20 cmErh 1 Rfrgt
183StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
Dat nach Stuumlck 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 38 (15)
Kat 12 ohne AbbSchale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964315FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 YR 64 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-telndashselten Uumlberzug 25 YR 66 mattglaumlnzend Maszlige RDm 10 cmErh 2 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Hayes 1985 Atlante 39
Kat 13 Taf 1 13Schale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99649B09
FO Stratum 2 Fabric 10 R 58 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse mittel graue feine Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 10 R 58 glaumlnzend Maszlige RDm 11 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 12 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 76 A () Taf 15 Abb 10
Kat 14 Abb 5 Taf 1 14Becher mit eingeschnuumlrter Wand Typ FE1Gattung unbestimmmte SigillataAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967901FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 YR 66 hart sehr fein feinporoumls Glimmer sehr fein weiszlige Einschluumlsse fein Uumlberzug 25 YR 58 glaumlnzendMaszlige RDm 10 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash
Fruumlhe Eastern Sigillata B
Kat 15 Abb 6 Taf 1 15Schale Typ FE2 AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973207FO Stratum 3 Fabric 25 YR 42 hart sehr fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 46 ndash 251 glaumlnzend Maszlige RDm 20 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 1 Jh v Chr ndash 2 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen zur Form Meyer-Schlichtmann 1988 Sa 8 Kat 203 Taf 14
Kat 16 Taf 1 16Becher Typ FE3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965105 FO Stratum 1 Fabric 25 YR 68 hart sehr fein feinporoumls Glimmer Uumlberzug 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 11 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Haumllfte 1 Jh v Chr ndash Anfang 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Hayes 1985 Atlante 13 B 27 49 rara a (Taf 11 3) Bruneau 1970 246 Abb 126 D 48
Kat 17 Taf 1 17Schale Typ FE4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970801
FO Stratum 3 Fabric 10 YR 63 hart sehr fein feinporoumls roumltliche sehr feine Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 25 YR 48 10 YR 53 5 YR 66 glaumlnzend Maszlige RDm 112 cm BDm 7 cmErh 1 Frgt Dat nach Stuumlck fruumlhaugusteischndashtiberisch Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Conspectus 1990 Form 3644
Kat 18 Taf 1 18Becher Typ FE5Gattung unbestimmte SigillataAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970506 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 68 Kern 75 YR 63 hart sehr fein feinporoumls sehr feiner Glimmer selten weiszlige feine Einschluumlsse vereinzeltUumlberzug auszligen 25 YR 58 innen tonfarbig glaumlnzend Maszlige RDm 44 cm Erh 1 BfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen unbekannt
Kat 19 Taf 1 19Teller ESA-Imitat Typ FE6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973101 FO Stratum 2 Fabric25 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige und graue feine Einschluumlsse selten
184 Asuman laumltzer
Uumlberzug10 R 58 auszligen fleckig mit 10 R 44 glaumlnzendDekor Roulettierung Maszlige RDm 164 cm Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck letztes Drittel 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 34
Kat 20 Taf 1 20Schale Typ FE7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970402 FO Stratum 2 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer haumlufig Quarz fein selten weiszlige Einschluumlsse fein haumlufig Uumlberzug 10 R 58 glaumlnzendDekor Roulettierung Maszlige RDm 64 cmErh 1 Bfrgt
Dat nach Stuumlck 1 Viertel 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2007 Abb 5 (r o)
Kat 21 Taf 1 21Krater Typ FE8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970204 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 58 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer selten weiszlige Einschluumlsse fein mittel Quarz fein mittel rote Einschluumlsse fein selten Uumlberzug 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 18 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Hayes 1985 Atlante 38 61 (auch mit Dekor im WAN)
Glanztonware
Kat 22 Taf 2 22Echinusschale Typ G1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970223 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls weiszlige Einschluumlsse feinndashmittel haumlufig Uumlberzug 10 R 46 mattglaumlnzendMaszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 1 Haumllfte 2 Jh v Chr ndash augusteisch Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Ladstaumltter 2003a K 11 ndash 14 Mericcedil 2002 K2 4 5 10 12 Gassner 1997 Nr 63 ndash 66 Thompson 1934 D 9 Rogl 2007 192 Abb 3 Zelle 2007 200 Abb 4
Kat 23 Taf 2 23Bichrome Echinusschale Typ G2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9971535 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse selten feine Quarzeinschluumlsse vereinzelt hell-graue feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug 10 R 251 und 25 YR 56 mattglaumlnzend Maszlige RDm 9 cmErh 1 Rfgrt 3 Bfrgte 2 Wfrgte Dat nach Stuumlck 21 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Ladstaumltter 2005a K 309 Gassner 1997 Nr 65 Crow-foot 1957 223 Goldman 1950 157 Gassner 1997 Nr 67 ndash 71 Mericcedil 2002 K1 7 8
Kat 24 Taf 2 24Schale mit geschwungener Wand Typ G3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966619 FO Stratum 4 Fabric75 YR 64 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige sehr
feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug auszligen 25 YR 43 innen 25 YR 46 glaumlnzend Maszlige RDm 10 cmErh 1 Rfgrt Dat nach Stuumlck 21 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Ladstaumltter 2003a K 98 ndash 110 Ladstaumltter 2005a K 313
Kat 25 Taf 2 25Trichterfoumlrmige Schale Typ G4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9971543 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 46 hart fein feinporoumls feiner Glimmer haumlufig feine Quarzeinschluumlsse selten hellgraue feine Einschluumlsse mit-tel schwarze feine Einschluumlsse vereinzelt rote feine Einschluumls-se vereinzelt Uumlberzug 25 YR 31 und 25 YR 46 mattglaumlnzend Maszlige RDm 22 cmErh 9 Rfrgte Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 A 18
Kat 26 Taf 2 26Weit ausladende Schale Typ G5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965120 FO Stratum 1Fabric 75 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug auszligen 5 YR 56 innen 10 R 46 mattMaszlige RDm 20 cmErh 1 Rfgrt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 B 80
185StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
Kat 27 Taf 2 27Konische Schale Typ G5 AAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966625 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug 25 YR 251 und 48 matt Maszlige RDm 16 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 3 ndash 1 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v ChrParallelen Gassner 1997 Nr 123 ndash 125 Mitsopoulos-Leon 1991 B 81 Ladstaumltter 2005a K 367 (in Sigillata)
Kat 28 Taf 2 28Mastos mit Profilierung Typ G5 BAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9971577 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 251 matt Maszlige RDm 20 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 3 Jh v Chr ndash 1 Jh n Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 B 86 Gassner 1997 Nr 124 Rogl 2003 Nr 10 Abb 198 Taf 58 Ladstaumltter 2003a K 72 Ladstaumltter 2005a K 134 (in Grauer Ware) Ladstaumltter 2005a K 65 (in ESA) Ladstaumltter 2005a K 367 (in unbestimmter Sigillata)
Kat 29 Taf 2 29rsaquoKnidische Schalelsaquo Typ G6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970231FO Stratum 2 Fabric 75 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug auszligen 5 YR 34 Lippe 25 YR 251 innen 25 YR 48 glaumlnzendMaszlige RDm 13 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr ndash 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Ladstaumltter 2005a K 372 Zelle 2007 200 Abb 4
Kat 30 Taf 2 30rsaquoKnidische Schalelsaquo Typ G7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964118 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug auszligen 10 R 31 innen 10 R 58 metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 10 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr ndash 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 30 Ladstaumltter 2007 Abb 11
Kat 31 Taf 2 31Skyphos rsaquoKnidische Schalelsaquo Typ G8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969109 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 46 ndash 31 fleckig glaumlnzend Maszlige RDm 10 cm Erh1 Rfrgt mit HenkelansatzDat nach Stuumlck 1 Viertel 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 29 35 Taf 3 Ladstaumltter 2005a K 109 Taf 152 K 349 Taf 169 Warner Slane 1997 FW 541 Rogl 2007 192 Abb 5
Kat 32 Taf 2 32rsaquoKnidische Schalelsaquo Typ G9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9963401 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls Glimmer mittel Uumlberzug auszligen 10 R 31 innen 10 R 44 metallisch glaumlnzendMaszlige RDm 10 cmErh 1 Rfrgt mit Henkel Dat nach Stuumlck spaumltes 2 Jh v Chr ndash fruumlhes 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Ladstaumltter 2003a K 108 Ladstaumltter 2005a K 108 109
Kat 33 Taf 2 33Skyphos Typ G10AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970230 FO Stratum 2 Fabric 75 YR 56 Uumlberzugauszligen 5 YR 56 innen 10 R 58 matt Maszlige RDm 14 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr Dat nach Kontext letztes Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 B 42 53
Kat 34 Taf 2 34Skyphos mit Profilierungen Typ G10 AAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973301FO Stratum 4 Fabric 10 YR 63 hart fein feinporoumls feine Quarzeinschluumlsse selten feine weiszlige schwarze und gelbe Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 25 Y 31 matt Maszlige RDm 6 cmErh 3 Rfrgte 1 WfrgtDat nach Stuumlck 2 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 B 30 36 49
186 Asuman laumltzer
Kat 35 Taf 2 35Skyphos mit Profilierung Typ G10 BAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9963908 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer mittel weiszlige feine Einschluumlsse mittel feine Quarzeinschluumlsse selten Uumlberzug 25 YR 48 und 31 glaumlnzend Maszlige RDm 96 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 B 32 48 ndash 49
Kat 36 Taf 2 36Becher mit verdickter Lippe Typ G11AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967921 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug auszligen und Lippe innen 25 YR 31 innen 10 R 48 metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 10 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash
Kat 37 Taf 2 37Becher mit vertikaler Muumlndung Typ G12AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970232 FO Stratum 2 Fabric 75 YR 66 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 75 YR 251 ndash 32 matt Maszlige RDm 10 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 38 Taf 2 38Becher Typ G13AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715101 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige sehr feine Einschluumlsse haumlufig schwarze feine Einschluumls-se mittel Uumlberzug 10 R 46 matt Maszlige RDm 6 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen ndash
Kat 39 Taf 3 39Kanne Typ G14AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973206
FO Stratum 3 Fabric 10 YR41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten weiszlige und dunkelgraue feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 75 YR 41 glaumlnzend Maszlige RDm 12 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 40 Taf 3 40Duumlnnwandiger Krug Typ G15AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967516 FO Stratum 2 Fabric 25 YR 76 hart fein feinporoumls feiner Glimmer ver-einzelt Uumlberzug 25 YR 66 matt Maszlige RDm 9 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Liko 2001 38 Hayes 1991a Nr 52 Abb 16 8
Kat 41 Taf 3 41Teller mit beidseitig verdickter Lippe Typ G16AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9971550 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige feine Einschluumlsse selten feine Quarzeinschluumlsse mit-tel dunkelgraue feine Einschluumlsse vereinzelt rote feine Ein-schluumlsse vereinzeltUumlberzug 75 YR 74 matt Maszlige RDm 24 cmErh 3 Rfrgte Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Ladstaumltter 2006 Nr 7 Mitsopoulos-Leon 1991 A 42 A 44 Taf 8 ndash 9 A 63 Taf 13 Crowfoot 1957 Nr 8 Taf 37 Goldman 1959 Form T 1 Nr 27 ndash 38
Kat 42 Taf 3 42Fischteller Typ G17AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99 715132 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel feine Quarzeinschluumlsse mittel schwarze feine Einschluumlsse mittelUumlberzug 75 YR 251 mattglaumlnzendMaszlige RDm 10 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck fruumlhes 3 Jh n Chr ndash fruumlhes 1 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 A 37 ndash 41 Taf 7 8 Rotroff 1997 Taf 51 Gassner 1997 Nr 92 ndash 93 Ladstaumltter 2003a K 283
187StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
Kat 43 Taf 3 43Teller mit unterschnittenem Rand Typ G18AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9971570 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 76 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel mittlere Quarzeinschluumlsse selten schwarze mittlere Einschluumls-se mittel Uumlberzug25 YR 251 metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 19 cmErh 2 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Haumllfte des 2 Jhs v Chr (150) ndash 25 n Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 A 56 ndash 59 Taf 11 Goldman 1959 Form T 1 B C Abb 178 G D Abb 179
Kat 44 Taf 3 44Teller mit beidseitig verdickter Lippe Typ G19AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965222 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel feine weiszlige Einschluumlsse vereinzelt gelbe feine Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug10 R 44 matt Maszlige RDm 19 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck spaumltes 2 Jh v Chr ndash fruumlhes 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2003a K 17 161 ndash 171 Ladstaumltter 2005a K112 Gassner 1997 Nr 107 Mericcedil 2002 K 14 ndash 20 Mitsopou-los-Leon 1991 A 56
Kat 45 Taf 3 45Teller mit eingerollter Lippe Typ G20AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715156 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel feine Quarzeinschluumlsse selten schwarze feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug 25 YR 251 metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 21 cm BDm 74 cm Erh 5 Rfrgte 4 Bfrgte 11 Wfrgte Dat nach Stuumlck spaumltes 2 Jh v Chr ndash fruumlhes 1 Jh n ChrDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2005 K 111 Mitsopoulos-Leon 1991 A 60 Taf 12
Kat 46 Taf 3 46Teller mit uumlberhaumlngender Lippe Typ G21AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715157 FO Stratum 4 Fabric 75 YR 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel feine Quarzeinschluumlsse selten schwarze feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 25 YR 41ndash251 matt Maszlige RDm 23 cm BDm 95 cm Erh 9 Rfrgte 4 Bfrgte 9 Wfrgte
Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 A 61 ndash 75 Taf 12 ndash 16
Kat 47 Taf 3 47Teller mit profiliertem Rand Typ G22AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967209 FO Stratum 3 Fabric 75 YR 56 hart sehr fein feinporoumls feiner Glimmer vereinzelt weiszlige feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 75 YR 31 fleckig glaumlnzend Maszlige RDm 20 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen De Luca ndash Radt 1999 49 Kat 239 (in Grauer Ware) Kat 318 319 Ladstaumltter 2005a K 117
Kat 48 Taf 3 48Schale Typ G23AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9963216FO Stratum 1 Fabric 75 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer ver-einzelt Uumlberzug 75 YR 31 matt Maszlige RDm 66 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash
Kat 49 Taf 3 49Schale Typ G24AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970241 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 56 mattglaumlnzend Maszlige RDm 6 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 50 Taf 3 50Schale mit flachem Boden Typ G 25AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964123 FO Stratum 3 Fabric 5 Y 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer vereinzelt Uumlberzug 25 YR 54 und 75 YR 31 mattglaumlnzend Maszlige RDm 14 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash
188 Asuman laumltzer
Kat 51 Taf 3 51Schale Typ G26AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9963213 FO Stratum 1 Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer seltenUumlberzug innen 10 R 56 matt Maszlige RDm 6 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash
Kat 52 Taf 4 52Teller Typ G27AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969021 FO Stratum 2 Fabric 25 YR 84 hart fein feinporoumls feiner Glimmer haumlufig feine Quarzeinschluumlsse selten Uumlberzug 25 YR 58 matt Maszlige RDm 82 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 21 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2003a Taf 16 ndash 17 Ladstaumltter 2005a K 22 Liko 2001 44 Taf 56
Kat 53 Taf 4 53Teller Typ G28AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970240 FO Stratum 2 Fabric 75 YR 66 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 R 56 matt Maszlige RDm 10 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 2 Viertel 2 Jh v Chr ndash 4 Viertel 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2003a Taf 17 Ladstaumltter 2005a K 122 Mericcedil 2002 K 12
Kat 54 Taf 4 54Teller Typ G29AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970236 FO Stratum 2 Fabric 25 Y 42 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 5 Y 251 fleckig mattMaszlige RDm 8 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 2 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Outschar 1996a Nr 9 Ladstaumltter 2005a K 12 K 370 Rotroff 1997 Taf 64 Nr 1044 Hayes 1991b Nr 40
Kat 55 Taf 4 55Applikenschale Typ G30AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970503 FO Stratum 3
Fabric 25 YR 58 hart sehr fein feinporoumls feine weiszlige Ein-schluumlsse selten feiner Glimmer Uumlberzug 25 YR 46 glaumlnzendMaszlige RDm 21 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2003a K 15
Kat 56 Abb 9 a b Taf 4 56Medaillonschale Typ G31AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9973701 FO Stratum 4 Fabric Uumlberzug Dekor Medaillon auf der Innenseite des Bodens mit Darstellung der Hygeia und des AsklepiosMaszlige RDm Erh mehrere R- B- und WfrgteDat nach Stuumlck Mitte 2 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 55 ndash 56 Taf 64 ndash 66 C1 ndash 12 Rotroff 1997 110 ndash 117 Abb 21 ndash 22 362 Rotroff ndash Oliver 2003 167 ndash 169
Kat 57 Taf 4 57Oinochoe Typ G32AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969102 FO Stratum 2 Fabric 25 YR 66 ndash 51 hart fein feinporoumls feiner Glimmer haumlufig Uumlberzug 25 YR 51 mattglaumlnzend Maszlige RDm 6 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 58 Taf 4 58Skyphos Typ G33AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969605 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 46 glaumlnzend Maszlige RDm 142 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash
Kat 59 Taf 4 59Skyphos Typ G34AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99649B07 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 66 hart sehr fein feinporoumls feiner Glimmer
189StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
selten Uumlberzug 25 YR 56 glaumlnzend Maszlige RDm 12 cmErh 1 Rfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck augusteisch Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Aumlhnlich Ladstaumltter 2005andashc K 86 (aber kleiner und duumlnnwandiger) (zur Form) Meyer-Schlichtmann 1988 S 3
Kat 60 Taf 4 60Schale Typ G35AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970203 FO Stratum 2 Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer haumlufig Uumlberzug 25 YR 56 mattglaumlnzend Maszlige RDm 9 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Hayes 1985 (Napfform) 34 Ladstaumltter 2007 Abb 9 Nr 12 (in Grauer Ware mit schwarzem Uumlberzug)
Kat 61 Taf 4 61Teller mit steil aufgebogener Wand Typ G36AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969509 FO Stratum 3 Fabric 75 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten rote Einschluumlsse fein selten weiszlige Einschluumlsse fein selten Quarz feinndashmittel vereinzeltUumlberzug 25 YR 66 mattglaumlnzend Maszlige RDm 18 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck letztes Viertel 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 14 Ladstaumltter 2005a K 69 Conspectus 1990 Form 461 (Fundorte in Korinth Berenice Bolsena Conimbriga Kempten Tessin Tipasa)Westabhang-Nachfolgestil
Kat 62 Taf 4 62Skyphos mit Auszligenprofilierung Typ W1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973604 FO Stratum 1 Fabric 5 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug auszligen GLEY1 31 innen 10 R 46 metallisch glaumln-zend Maszlige RDm 12 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Ladstaumltter 2003a K 287 Ladstaumltter 2005a K 7 Mitsopoulos-Leon 1991 B 41 ndash 79 Gassner 1997 Nr 170 ndash 173 Liko 2001 Taf 57 Nr 48
Kat 63 Abb 8 a b Taf 4 63Oinochoe Typ W2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972901
FO Stratum 2 Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer verein-zelt feine weiszlige Einschluumlsse mittel Uumlberzug 5 YR 33 5 YR 81 glaumlnzend Dekor Silenskopf (Applik) Efeuranken Maszlige RDm 74 cmErh 1 Hfrgt Dat nach Stuumlck spaumltes 2 Jh v Chr ndash 60er Jahre des 1 Jhs v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 55 ndash 60 B 27 Taf 27 C 1 Taf 64 LIMC VIII 2 (1997) 754 s v Silenoi 48 (E Simon)
Kat 64 Taf 4 64Skyphos mit Profilierung Typ W3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969505 FO Stratum 3 Fabric 75 YR 41 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer vereinzelt graue feine Einschluumlsse vereinzeltUumlberzug 5 YR 33 glaumlnzend Dekor SchlickerdekorMaszlige RDm 10 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 ndash 1 Jh v ChrMitte 1 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1978 Taf 41 Nr 9 zur Form Meyer-Schlichtmann 1988 S4 Kat 15 Taf 7
Kat 65 Abb 7 Taf 4 65Skyphos rsaquoKnidische Schalelsaquo Typ W4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964117 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer verein-zelt weiszlige feine Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug auszligen 25 YR 44 ndash 32 innen 25 YR 46 Punkte 25 YR 81 mattglaumlnzendDekor Schlicker- und RitzdekorMaszlige RDm 17 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 1 Jh v Chr ndash fruumlhes 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2005a K 94 Mericcedil 2002 K 39 Mitso-poulos-Leon 1991 B 140
Kat 66 Abb 7Becher Typ W4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972917 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 84 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 25 YR 66 mattglaumlnzendDekor Ritz- und SchlickerdekorMaszlige RDm 10 cmErh 2 RfrgteDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen ndash
190 Asuman laumltzer
Kat 67 Taf 4 67Skyphos Typ W5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9962901 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se vereinzelt
Uumlberzug auszligen 25 YR 31 innen 25 YR 58 mattglaumlnzend Dekor Ritzdekor Maszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash
Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug
Kat 68 Taf 5 68Schale Typ GW1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965125 FO Stratum 1 Fabric 75 YR 73 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-telndashselten Uumlberzug GLEY1 25N glaumlnzend Maszlige RDm 6 () cm Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 1 Viertel 1 Jh n Chr ndash 25 n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mericcedil 2002 K 123 124 Taf 12 Hayes 1985 Atlante 24 (in ESB)
Kat 69 Taf 5 69Becher Typ GW2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966308 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 Y 51 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Ein-schluumlsse vereinzelt Uumlberzug 5 Y 51 bis 61 mattglaumlnzend Maszlige RDm 11 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen zur Form Hayes 1985 Atlante 42 (in ESA) Ladstaumlt-ter 2005a K 174 (in duumlnnwandiger Ware)
Kat 70 Taf 5 70Tintenfaumlszligchen oder Kanne Typ GW3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965201 FO Stratum 3 Fabric GLEY1 5N hart fein feinporoumls Glimmer fein selten graue feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug GLEY1 25N glaumlnzend Maszlige RDm 5 cmErh1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Conspectus 1990 Form 5131 Taf 45
Kat 71 Taf 5 71Teller mit beidseitig verdickter Lippe Typ GW4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965508 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 42 sehr hart fein feinporoumls feiner Glimmer
feine weiszlige Einschluumlsse selten Uumlberzug GLEY1 25N glaumlnzend Maszlige RDm 14 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck Mitte 1 Jh v Chr ndash 20 ndash 30 n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1972 505 Abb 4 D (mit Dekor) Ladstaumltter 2005a K 53 (in ESA)
Kat 72 Taf 5 72Platte Typ GW5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970815B FO Stratum 3 Fabric 75 YR 54 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer haumlufig weiszlige feine Einschluumlszlige selten Uumlberzug 75 YR 53 bis 41 glaumlnzend Maszlige RDm 26 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Haumllfte 1 Jh v Chr ndash fruumlhes 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Zabehlicky-Scheffenegger u a 1996 42 f Taf 11 3 Ladstaumltter 2005a K 127 Mitsopoulos-Leon 1991 F 10 Me-riccedil 2002 K 97 ndash 100
Kat 73 Taf 5 73Teller mit hohem Rand Typ GW6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970207 FO Stratum 2 Fabric 25 Y 52 hart fein feinporoumls feiner Glimmer verein-zelt Uumlberzug 5 Y 251 glaumlnzend Maszlige RDm 19 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck spaumlthellenistisch Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 74 Taf 5 74Teller Typ GW7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715158 FO Stratum 4 Fabric 10 YR 53 (Rand) 75 YR 31 mittelndashhart fein fein-poroumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse selten feine Quarzein-schluumlsse selten rote sehr feine Einschluumlsse vereinzelt dunkel-
191StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
graue feine Einschluumlsse seltenUumlberzug 25 YR 251 glaumlnzendDekor Palmettenstempel Roulettierung Maszlige RDm 36 cm BDm 10 cm Erh 13 Rfrgte 3 Bfrgte 27 Wfrgte Dat nach Stuumlck spaumlthellenistisch Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen ndash
Kat 75 Taf 5 75Teller Typ GW8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964911 FO Stratum 2 Fabric 25 Y 41 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer mit-tel weiszlige feine und mittlere Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 25 Y 251 mattglaumlnzend Maszlige RDm 102 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 2 Haumllfte 1 Jh v Chr ndash fruumlhes 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Ladstaumltter 2005a K 133
Kat 76 Taf 5 76Platte Typ GW9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970814 FO Stratum 3 Fabric 10 YR 43 hart fein feinporoumls Glimmer mittel weiszlige feine Einschluumlsse selten Uumlberzug GLEY1 25N glaumlnzendDekor Palmettenstempel Roulettierung Maszlige RDm 96 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 F 46
Kat 77 Taf 5 77Platte Typ GW10AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964110 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 66 ndash 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer vereinzelt Uumlberzug 5 YR 66 ndash 251 Standring ist ausgespart glaumlnzend Dekor Rautenstempel Roulettierung Maszlige RDm 12 cm
Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 F 43
Kat 78 Taf 5 78 Teller Typ GW11AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99649B12 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 43 mittelhart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse selten roumltliche feine Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 10 YR 21 glaumlnzend Dekor Rautenstempel Maszlige RDm 16 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen ndash
Kat 79 Taf 5 79Becher mit ausgebogenem Rand Typ GW12AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966311 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 Y 41 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Ein-schluumlsse viel Uumlberzug GLEY1 25N glaumlnzend Maszlige RDm 16 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Ladstaumltter 2003andashc K 71
Kat 80 Taf 5 80Schale Typ GW13AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969511 FO Stratum 3 Fabric 25 Y 61 sehr hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer vereinzelt Uumlberzug 5 YR 41 matt Maszlige RDm 14 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash
Reliefbecher
Kat 81 Taf 5 81Becher Typ R1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970218 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 64 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 251 ndash 54 mattglaumlnzendDekor ionisches Kymation Maszlige RDm 11 cm
Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck fortgeschrittenes 2 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 35 Ladstaumltter 2005a K 13 Dereboylu 2001 Nr 201 Rogl 2001b RB 1 Abb 3
192 Asuman laumltzer
Kat 82 Taf 5 82Becher Typ R2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970219 FO Stratum 2 Fabric GLEY1 5N hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel Uumlberzug GLEY1 3N mattglaumlnzend Dekor liegendes lesbisches Kymation Maszlige RDm 10 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 13 (Randform) D 57 (Dekor) Dereboylu 2001 Nr 201 Taf 22
Kat 83 Taf 5 83Becher mit nach auszligen geknickter Lippe Typ R3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973603 FO Stratum 1 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug auszligen 25 YR 31 innen 25 YR 32 glaumlnzend Maszlige RDm 12 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck (Suumldtor-Werkstatt) vor der Mitte des 2 Jhs v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 44 52
Kat 84 Taf 5 84Becher Typ R4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970227 FO Stratum 2 Fabric 75 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer ver-einzelt Uumlberzug 25 YR 251 metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 12 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 55
Kat 85 Taf 6 85Becher Typ R5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970225 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 66 hart fein feinporoumls feiner Glimmer verein-zelt Uumlberzug 25 YR 56 ndash 31 metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 10 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 41
Kat 86 Taf 6 86Becher Typ R6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965218
FO Stratum 3 Fabric 25 YR 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug GLEY1 25N matt Maszlige RDm 13 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 87 Abb 11Becher des Philon Typ R7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9962707 FO Stratum 2 und 3 Fabric GLEY 6N hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug GLEY 1 6N bis 4N matt Dekor lesbisches Kymation hohe Bluumlte Signatur des Philon Maszlige RDm 46 cmErh 1 Bfrgt 7 Wfrgte Dat nach Stuumlck Anfang 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte ndash letztes Viertel 1 Jh v ChrParallelen Rogl 2001c 144 Laumonier 1977 RB 9340 4620
Kat 88 ohne AbbBecher des Philon () Typ R2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972929 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 YR 31 mattDekor Laufender Hund (nach unten) Akanthusblatt vertikale Punktreihe Philonbluumlte Maszlige RDm 13 cm Erh1 Rfrgt 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck Anfang 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen ndash
Kat 89 Abb 10Becher des Philon Typ R9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972924 FO Stratum 2 Fabric GLEY1 4N hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel weisse feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 10 Y 41 mattDekor Fisch Unterkoumlrper von einem Juumlngling mit Fackel Si-gnaturrest Philon am Boden Maszlige RDm 48 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck Anfang 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen ndash
Kat 90 Abb 12Becher des Athenaios Typ R7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964347 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric GLEY 1 5N hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel
193StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
Uumlberzug GLEY 1 4N matt Dekor spitze Blattschuppen Reste der Signatur des Athenaios Maszlige RDm 50 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck Ende des 1 Jhs v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Laumonier 1977 Taf 52 Nr 3431
Kat 91 Taf 10 91Becher Typ R2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972004 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 56 hart sehr fein sehr feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 41 mattDekor achtblaumlttrige Rosetten ionisches Kymation spitze Blatt-schuppenMaszlige RDm 124 cmErh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck Ende 2 ndash spaumltes 1 Jh v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash
Kat 92 Taf 10 92Becher Typ R2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970249 FO Stratum 2 Fabric GLEY1 4N hart fein feinporoumls feiner Glimmer sel-ten Uumlberzug GLEY1 5N matt Dekor Zungenblatt liegende S-Spirale Maszlige RDm 13 cmErh 1 Rfrgt 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck Ende 2 ndash spaumltes 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen ndash
Kat 93 Taf 10 93Becher Typ R2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966304 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric GLEY1 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel Uumlberzug GLEY1 25N mattDekor Perlstab ionisches Kymation spitze BlattschuppenMaszlige RDm 12 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 30 Guumlnay Tuluk 2003 Kat 20 Laumonier 1977 Taf 10 u
Kat 94 Taf 10 94Becher Typ R7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969608 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 10 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel
Uumlberzug 10 R 56 mattglaumlnzendDekor Lotusblatt (nymphaea nelumbo) Erh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Rogl 2007 192 Abb 2
Kat 95 Taf 10 95Becher Typ R7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972928 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 51 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 YR 62 matt Dekor Pinienzapfen Maszlige RDm 4 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck Ende 2 ndash 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 96 Taf 10 96Becher Typ R7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965528 FO Stratum 2 Fabric 75 YR 66 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 32 matt Dekor Pinienzapfenbuckel 12-blaumlttrige Rosette Erh 2 Wfrgte Dat nach Stuumlck Ende 2 ndash spaumltes 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 97 Taf 10 97Becher Typ R8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966305 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 10 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 R 56 mattglaumlnzendDekor Punktdekor (Noppen) Erh 1 WfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Rogl 2001b RB 11 Taf 67 RB 24 Taf 65 69 Guumln-ay Tuluk 2003 Kat 25 Taf 43
Kat 98 Taf 10 98Becher Typ R8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964915 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug GLEY1 41 stark abgerieben matt Dekor Maumlander mit Binnenstern Erh 1 WfrgtDat nach Stuumlck spaumlthellenistisch Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Rogl 2001b RB 16 19 21 Mitsopoulos-Leon 1991 D 34 D 52
194 Asuman laumltzer
Kat 99 Taf 6 99Becher Typ R9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715145 FO Stratum 4 Fabric 10 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 R 56 mattglaumlnzendDekor bewegte Figur (Juumlngling)Erh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck voraugusteisch (vor der Bauzeit der Basilika) Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 24
Kat 100 Taf 6 100Becher Typ R7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715148 FO Stratum 4 Gattung Reliefbecher Fabric 75 YR 66 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel
Uumlberzug 25 YR 56 mattDekor Weinrebe Erh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen ndash
Kat 101 ohne AbbBecher Typ R9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715153 FO Stratum 4 Fabric GLEY 6N hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittelUumlberzug GLEY 25N metallisch glaumlnzendDekor tierische Darstellung (laufende Hunde) Erh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Gassner 1997 Taf 14 213
Tongrundige Ware
Kat 102 Taf 6 102Spendenschaumllchen Typ T1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972701 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 46 sehr hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel weiszlige feine Einschluumlsse mittel Maszlige RDm 4 cnErh1 Frgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash
Kat 103 Taf 6 103Schale Typ T2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965107 FO Stratum 1 Fabric 5 YR 56 mittelhart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 75 YR 73 Maszlige RDm 128 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash
Kat 104 Taf 6 104Skyphos Typ T3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973211 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se mittel Uumlberzug 25 YR 68 matt Maszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck ndash Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 105 Taf 6 105Becher () Typ T4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965213 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 25 YR 66 matt Maszlige RDm 88 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash
195StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
Duumlnnwandige Ware
Kat 106 Taf 6 106Becher mit kleiner Lippe Typ D1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970210 FO Stratum 2 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls Glimmer fein haumlufig weiszlige Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 75 YR 62 bis 52 matt Maszlige RDm 10 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 339 ndash 341 (Atlante I 1)
Kat 107 Taf 6 107Becher mit auswaumlrts gebogener Lippe Typ D2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969107 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 56 sehr hart sehr fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse mittelUumlberzug 5 YR 74 ndash 43 Uumlberzug 75 YR 51 matt Maszlige RDm 94 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Haumllfte 2 Jh v Chr 3 Viertel 1 Jh v Chr ndash neronisch Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Hempel 2000 Form 626b Nr 8 Mericcedil 2002 K 342 ndash 345 (Atlante I 27) Ladstaumltter 2005a K 156 K 327 Mara-bini-Moevs 1973 69 70 Form VIII Nr 86 Taf 8 60
Kat 108 Taf 6 108Konischer Becher Typ D3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969518 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 64 hart sehr fein feinporoumls sehr feiner Glimmer haumlufig Maszlige RDm 8 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Marabini-Moevs 1973 Form VII Nr 78 Taf 7
Kat 109 Taf 6 109Becher Typ D4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967207 FO Stratum 3 Fabric 75 YR 31 sehr hart sehr fein feinporoumls Uumlberzug 75 YR 41 bis 43 matt Maszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck spaumltrepublikanisch Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Marabini-Moevs 1973 101 Form XXXII Nr 163 Taf 15
Kat 110 Taf 6 110Halbkugeliger Becher Typ D5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964107 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 48 mittelhart fein feinporoumls Glimmer Uumlberzug auszligen 75 YR 52 innen 25 YR 56 fleckig matt Maszlige RDm 96 cmErh 2 Rfrgt Dat nach Stuumlck 25 v Chr ndash 25 n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 385 Mitsopoulos-Leon 1991 K 18
Kat 111 Taf 6 111Becher Typ D6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964601 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 56 und 10 YR 51 sehr hart sehr fein feinporoumls sehr feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 YR 62 matt Maszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck spaumltes 1 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 359 (Atlante I78) Ladstaumltter 2005a K 159 ndash 162
Kat 112 Taf 6 112Trichterfoumlrmiger Becher Typ D7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965205 FO Stratum 3 Fabric 10 R 56 Kern 10 R 41 sehr hart sehr fein feinporoumls feiner GlimmerUumlberzug 10 R 46 Rand 10 R 251Dekor Facettierung Maszlige RDm 8 cm Erh 1 RfrgtDat nach Stuumlck augusteisch Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2005a K 153
Kat 113 Taf 6 113Becher Typ D8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv9970812 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer haumlufig Uumlberzug 25 YR 56 bis 41 mattDekor applizierte Dornen Maszlige RDm 112 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck 1 ndash 3 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2005a K 537 zur Form Mericcedil 2002 K 350 (Atlante I3) Mayet 1980 II D
196 Asuman laumltzer
Kat 114 Taf 6 114Becher mit verdickter Lippe Typ D9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv9964109 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 56 hart sehr fein feinporoumls viel Glimmer Uumlberzug10 YR 31 mattMaszlige RDm 10 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck tiberischndashfruumlhclaudisch () Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen D12 D13 Marabini Moevs 1973 Form LVII Nr 300 Taf 33 (hier kleinere Form)
Kat 115 Taf 6 115Becher mit verdickter Lippe Typ D10AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970508 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 56 Kern 75 YR 62 sehr hart fein feinporoumls Glimmer sehr feine dunkelgraue Einschluumlsse selten Uumlberzug 5 YR 74 matt Maszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 116 Taf 6 116Konischer Becher Typ D11AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973204 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 48 hart fein feinporoumls feiner Glimmer haumlu-fig Uumlberzug 25 YR 66 ndash 54 Maszlige RDm 10 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 117 Taf 6 117Becher mit eingezogenem Rand Typ D12AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972604 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 58 hart sehr fein feinporoumls weiszlige feine Ein-schluumlsse vereinzelt Uumlberzug 25 YR 66 matt Maszlige RDm 8 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 118 Taf 6 118Schale mit eingeschnuumlrter Wand Typ D13AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967406 FO Stratum 2Fabric 5 YR 46 sehr hart sehr fein feinporoumls Glimmer weiszlige
feine Einschluumlsse mittelUumlberzug 5 YR 74 und 61Maszlige RDm 8 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck republikanischndashtiberischDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 382 (Atlante II232 II405) Mitso-poulos-Leon 1991 K 18 Mayet 1980 F 33 Marabini-Moevs 1973 Nr 142 Taf 13
Kat 119 Taf 6 119Skyphos Typ D14AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965108 FO Stratum 1Fabric 75 YR 56 hart sehr fein feinporoumls Uumlberzug 10 YR 41 matt Maszlige RDm 9 cmErh 1 Rfrgt 1 Wfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash
Kat 120 Taf 6 120Krug Typ D15AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970211 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 78 hart sehr fein feinporoumlsUumlberzug 25 YR 64 Lippe 5 YR 74 mattMaszlige RDm 64 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 1 ndash 3 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2005a K 538
Kat 121 Taf 6 121Becher mit hohem Standring Typ D16AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970811 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 56 u 41 hart sehr fein feinporoumls sehr feiner Glimmer mittel Uumlberzug 5 YR 54 mattMaszlige RDm 68 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 2 Jh v Chr ndash 3 Viertel des 1 Jhs n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Marabini-Moevs 1973 Form XIV Nr 101 103 Taf 9
Kat 122 Abb 13 Taf 7 122Becher Typ D17AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715154 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 68 Kern 5 YR 51 sehr hart fein feinporoumls Glimmer schwarze Einschluumlsse mittel selten Quarzeinschluumls-se feinndashmittel selten weiszlige sehr feine Einschluumlsse selten rote
197StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 5 YR 66 und 52Dekor Punktgirlande (Barbotine) Maszlige RDm 34 cmErh 3 Bfgrte 23 Wfrgte Dat nach Stuumlck 150 ndash 75 v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Marabini-Moevs 1973 Form I Nr 3 Taf 1 Hem-pel 2000 Form 626b Nr 8 Ladstaumltter 2005a K 171 (dort ohne Dekor)
Kat 123 Taf 6 123Becher Typ D18AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970213 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 58 hart fein feinporoumls Uumlberzug 25 YR 66 matt Maszlige RDm 5 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck Anfang 1 Jh v Chr ndash 3 Viertel des 1 Jhs v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 475 Marabini-Moevs 1973 Form VndashVI Nr 153 Taf 14 63
Kat 124 Taf 6 124Becher Typ D19AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964320 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 Y 41 hart sehr fein feinporoumls Uumlberzug GLEY1 25N mattglaumlnzend
Maszlige RDm 5 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck 1 Viertel 1 Jh v Chr ndash 25 n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mericcedil 2002 K 462 Taf 38 G13
Kat 125 Taf 7 125Becher Typ D20AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964301 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls Glimmer Uumlberzug auszligen 75 YR 31 und 62 innen 25 YR 56 mattMaszlige RDm 34 cmErh 1 Bfrgt 8 Wfrgte Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 K 3 Ladstaumltter 2005a K 178 K 170 Marabini-Moevs 1973 Form I Nr 6 Taf 1
Kat 126 Taf 7 126Becher mit rsaquoScheinfuszliglsaquo Typ D21AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969619 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 YR 66 sehr hart sehr fein feinporoumls Glimmer Uumlberzug 25 YR 74 matt Maszlige RDm 6 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mericcedil 2002 73 Ladstaumltter 2005a K 23 Mitsopou-los-Leon 1991 K1
Weiszliggrundige Ware
Kat 127 Taf 7 127Einhenkeliger Krug Typ L1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99729A02 FO Stratum 2 Fabric 75 YR 64 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug 25 YR 83 5 YR 56 und 46 matt Maszlige RDm 34 cmErh 1 Rfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck augusteisch ndash Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 62 Mitsopoulos-Leon 1991 E 14
Kat 128 Taf 7 128Krug () Typ L2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966601 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 76 und 25 YR 81 matt Maszlige RDm 10 cm Erh 1 Rfrgt 2 Wfrgte Dat nach Stuumlck ndash
Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Dereboylu 2001 Kat 42 Taf 12
Kat 129 Taf 7 129Krug mit tordiertem Henkel Typ L3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9961806 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 75 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel feine weiszlige Einschluumlsse selten Uumlberzug 5 YR 81 matt Maszlige RDm 2 cm Erh 1 Rfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash
Kat 130 Taf 7 130Zweihenkeliger Krug Typ L4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970425 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 64 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 Y 82 matt
198 Asuman laumltzer
Maszlige RDm 12 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 64
Kat 131 Taf 7 131Krug Typ L5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966312 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel weiszlige feine Einschluumlsse haumlufig mittlere weiszlige Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 5 YR 81 Rand 5 YR 54 matt Maszlige RDm 6 cmErh 2 BfrgteDat nach Stuumlck 2 Haumllfte 2 Jh v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Hempel 2000 Form 114 Huumlbner 2000 Abb 4 Nr 9
Kat 132 Taf 7 132Einhenkeliger Krug Typ L6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964304 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige Einschluumlsse feinndashmittel vereinzelt Uumlberzug 25 Y 81 matt Maszlige RDm 12 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck1 Viertel 1 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mericcedil 2002 K 54 Dereboylu 2001 Kat 10 Taf 10 Smetana-Scherrer 1984 667 669 Taf 51 Schaumlfer 1968 F 11 Taf 45
Kat 133 Taf 7 133Unbestimmtes geschlossenes Gefaumlszlig Typ L7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964330 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 56 mittelhart fein feinporoumls feiner Glimmer vereinzelt weiszlige feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 5 YR 81 5 YR 66 matt Maszlige RDm 6 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Dereboylu 2001 Kat 39 Taf 11
Kat 134 Taf 7 134Thymiaterion Typ L8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972702 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 10 YR 63 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten feine weiszlige Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 10 YR 82 mattMaszlige RDm 10 cm
Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 1 Jh v Chr ndash flavisch Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mericcedil 2002 K 90 (spaumlter Typ)
Kat 135 Taf 7 135Unbestimmtes offenes Gefaumlszlig Typ L9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965527 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 54 ndash 42 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel weiszlige feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug 5 YR 54 ndash 32 25 Y 73 matt Maszlige RDm 21 cmErh 1 Rfrgt 4 Wfrgte Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Dereboylu 2001 Kat 44 Taf 12
Kat 136 Taf 7 136Deckelknauf eines Thymiaterions Typ L10AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969610 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 75 YR 64 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten feine weiszlige Einschluumlsse mittel Uumlberzug 75 YR 32 25 Y 82 matt Maszlige RDm 4 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash
Kat 137 Abb 15 Taf 7 137Lagynos AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967502 FO Stratum 2 Gattung Weiszliggrundige Ware Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittelUumlberzug 10 R 56 5 YR 81 mattDekor Teil eines Gesichtes Dionysos mit lockigem Haar und KranzErh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen LIMC III 1 (1986) 534 E b 37 s v DionysosFu-fluns (M Cristofani)
199StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
Importware
Kat 138 Taf 7 138Skyphos mit gekehltem Standfuszlig Typ I1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964104 FO Stratum 3 Gattung pergamenischer ImportFabric 10 R 56 hart fein feinporoumls Glimmer sehr feine bis feine weiszlige Einschluumlsse mittel Uumlberzug 25 YR 56 mattglaumlnzend Maszlige RDm 108 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck letztes Viertel 2 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 S 8 Kat 30 Taf 29 Hay-es 1985 19 24 Taf 12
Kat 139 Taf 7 139Skyphos Typ I2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965122 FO Stratum 1 Gattung pergamenischer Import Fabric 10 R 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer vere-inzelt Uumlberzug 25 YR 56 ndash 251 fleckig glaumlnzend Maszlige RDm 9 cm Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 2 Jh v Chr ndash Anfang 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 S 1 Taf 7 Abb 1
Kat 140 Taf 7 140Skyphos Typ I2 AAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969104 FO Stratum 2 Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 68 hart sehr fein feinporoumls sehr feiner Glim-mer haumlufig Uumlberzug 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 8 cm Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr ndash Anfang 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 S 2 Ladstaumltter 2007 Abb 5 (r 2 von oben)
Kat 141 Taf 7 141Skyphos Typ I3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964114 FO Stratum 3 Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer ver-einzelt Uumlberzug auszligen 25 YR 44 ndash 251 innen 25 YR 48 fleckig glaumlnzendDekor Efeustraumluszligchen (Applik)Maszlige RDm 10 cm
Erh 1 Rfrgt 2 Wfrgte Dat nach Stuumlck 2 Viertel 1 Jh v Chr ndash Anfang 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 S 3 Kat 12 Taf 7 E 67
Kat 142 Taf 7 142Konischer Skyphos Typ I4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970813 FO Stratum 3 Gattung pergamenischer Import Fabric 5 YR 76 hart fein feinporoumls feiner Glimmer verein-zelt Uumlberzug 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 20 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck Ende 1 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 S 5b Kat 18 Taf 8
Kat 143 Taf 7 143Skyphos mit profiliertem Standfuszlig Typ I5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969604 FO Stratum 1 Bauschutt Gattung pergamenischer Import Fabric 5 YR 68 hart sehr fein feinporoumls wenig feiner Glim-mer weiszlige feine Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 25 YR 56 und 31 fleckig metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 112 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash
Kat 144 Taf 7 144Schale mit eingekehltem Rand Typ I6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972001 FO Stratum 1 Bauschutt Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 66 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se selten Uumlberzug auszligen 10 YR 251 innen 25 YR 56 glaumlnzend Maszlige RDm 10 cm Erh 1 RfrgtDat nach Stuumlck 2 Viertel 1 Jh v Chr ndash Anfang 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 N 37 Kat 179 Taf 13 B 7 Kat 65 Taf 9
Kat 145 Taf 7 145Schale mit Profilierung Typ I7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964323 FO Stratum 1 Bauschutt Gattung pergamenischer Import Fabric 75 YR 64 mittelhart fein feinporoumls kein Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse mittel
200 Asuman laumltzer
Uumlberzug GLEY1 25N stark abgeplatzt matt Maszlige RDm 12 cm Erh 2 Rfrgte Dat nach Stuumlck Mitte 1 Jh v Chr ndash 1 Viertel des 2 Jhs n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 Suuml 5 Kat 337 Taf 20
Kat 146 Taf 8 146Schale Typ I8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970202 FO Stratum 2 Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 66 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 14 cmErh 1Rfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 1 Jh v Chr ndash 2 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Zelle 1997 Abb 16 182 Meyer-Schlichtmann 1988 N24 Taf 31 Abb 153 154
Kat 147 Taf 8 147Schale mit ausladenem Rand Typ I9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966624 FO Stratum 4 Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 56 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se haumlufig Uumlberzug 25 YR 251 mit 48 fleckig glaumlnzend Maszlige RDm 13 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 1 Jh v Chr ndash Mitte 2 Jh n Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Meyer-Schlichtmann 1988 N11a Taf 11 Abb 132
Kat 148 Taf 8 148Becher Typ I10AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969630 FO Stratum 1 Bauschutt Gattung pergamenischer ImportFabric 25 YR 48 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se mittel Uumlberzug auszligen 25 YR 251 innen 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 102 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash
Kat 149 Taf 8 149Becher Typ I11AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969631 FO Stratum 1 Bauschutt Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 48 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se mittel Uumlberzug auszligen 25 YR 251 innen 25 YR 48
Maszlige RDm 116 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash
Kat 150 Taf 8 150Becher Typ I12AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967507 FO Stratum 2 Gattung Import Fabric 5 YR 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel feine rote Einschluumlsse und feine Quarzeinschluumlsse mittel Uumlberzug 5 YR 31 matt Maszlige RDm 8 cmErh 2 RfrgteDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 151 Taf 8 151Krug Typ I13AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964314 FO Stratum 1 Bauschutt Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se selten Uumlberzug 25 YR 48 bis 31 fleckig glaumlnzendDekor innen facettiert Maszlige RDm 9 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck 1 Jh v Chr ndash 2 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 Kr 2 Kat 382 Taf 33
Kat 152 Taf 8 152Teller mit abknickendem Schraumlgrand Typ I14 AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970418 FO Stratum 2 Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 66 hart fein feinporoumls Glimmer dunkelgraue feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 25 YR 44 ndash 251 glaumlnzend Maszlige RDm 18 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck Ende 2Anfang 1 Jh v Chr ndash Anfang 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 T2 Taf 16 Abb 248
Kat 153 Taf 8 153Einhenkeliger Krug Typ I15AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970802 FO Stratum 3 Gattung knidischer Import Fabric 5 Y 41 hart sehr fein feinporoumls weiszlige feine Ein-schluumlsse selten Uumlberzug GLEY1 41 glaumlnzend
201StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
Dekor Roulettierung Maszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt mit Henkel Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 154 ohne AbbHalbkugeliger Becher Typ I16AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967509
FO Stratum 2 Gattung knidischer Import Fabric 5 YR 73 hart fein feinporoumls Uumlberzug 5 YR 31 mattDekor Kerbschnitt Maszlige ndashErh 1 WfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Rogl 2007 185
Lampen
Kat 155 Taf 8 155Dreischnauzige Lampe AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9962315 FO Stratum 1 Fabric 10 YR 61 hart fein feinporoumls Glimmer sehr fein sel-ten weiszlige Einschluumlsse fein wenig Uumlberzug GLEY1 31 partiell aufgetragen mattglaumlnzend Dekor Einzelne Wellen (rsaquoLaufender Hundlsaquo) um den Diskus an-geordnet vegetabile Motive Maszlige RDm 39 cmErh in einem Stuumlck ohne Henkel Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash
Kat 156 Abb 17 Taf 8 156Lampe des Archetimos () AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9970 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 51 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer mittelndashselten dunkelgraue feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 10 YR 31 fleckig mattDekor Dreiblattstraumluszligchen mit Fruchtstaumlnden Lagynos auf dem Schnauzengang und Monogramm des Archetimos () auf dem Boden Maszlige RDm 45 cmErh ganz ohne Henkel Dat nach Stuumlck Ende 2 ndash 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Giuliani 2004 153 III a6
Kat 157 Taf 9 157Lampe des A () AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972927 FO Stratum 2 Fabric 25 Y 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel feine weiszlige Einschluumlsse selten Uumlberzug GLEY1 25N matt Dekor Zungenblatt vertikale Punktreihe Signaturrest A () Maszlige RDm 36 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 158 Taf 8 158Ephesos-Lampe AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9953 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 31 hart fein feinporoumls mit dunkelgrauen mit-telndashfeinen Einschluumlssen mittel feiner Glimmer mittel Uumlberzug GLEY1 41 mattDekor Zungenblaumltter dazwischen Noppen auf dem Schnauzen-gang ein einzelnes ZungenblattMaszlige RDm 6 cmErh in 2 Frgte Henkel abgebrochen Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 159 Taf 9 159Lampe AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9942 FO Stratum 2 Fabric 25 Y 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug GLEY1 31 partiell aufgetragen Laufnasen matt-glaumlnzendDekor achtblaumlttrige Rosetten um den Diskus stilisierte Bukranie auf dem Schnauzengang Maszlige RDm 45 cmErh in einem Stuumlck kein Henkel Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 160 Taf 9 160Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9962315 FO Stratum 1 Fabric 10 YR 61 hart fein feinporoumls Glimmer sehr fein sel-ten weiszlige Einschluumlsse fein wenig Uumlberzug GLEY 1 71 ndash 41 fleckig matt Dekor Dreiblattstraumluszligchen mit Fruchtstaumlnden Palmette auf dem Schnauzengang Maszlige RDm 49 cmErh 1 Frgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash
202 Asuman laumltzer
Kat 161 Taf 9 161Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9962706 FO Stratum 2 Fabric 25 Y 61 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 YR 41 matt Dekor Rauten Voluten (mit Punkten) Lagynos auf dem Schnauzengang Maszlige RDm 55 cmErh1 Frgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 162 Taf 9 162Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964701 FO Stratum 2 Fabric 5 Y 61 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug GLEY 1 51 metallisch glaumlnzendDekor Zungenblatt Maszlige RDm 56 cmErh 1 Dfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 163 Taf 9 163Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973213 FO Stratum 3 Fabric GLEY1 31 hart fein feinporoumls feiner Glimmer sel-ten Uumlberzug GLEY1 25N mattglaumlnzendDekor Lilien und Punkte Erh 1 DfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 164 Taf 9 164Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970833 FO Stratum 3 Fabric GLEY1 3N hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel Uumlberzug GLEY1 25N mattglaumlnzendDekor rsaquoLaufender Hundlsaquo um den Diskus herzfoumlrmiges Efeu-blatt auf dem Schnauzengang Maszlige RDm 12 cmErh 1 Dfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 165 Taf 9 165Oxidierend gebrannte Lampe
AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9962302 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 10 YR 63 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se selten Uumlberzug 75 YR 46 mattDekor StrahlenRiefen um den Diskus hoher Kragen Erh 1 Dfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash
Kat 166 Abb 19Viereckige Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966642 FO Stratum 4 Fabric 25 Y 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug GLEY1 25N stark abgerieben mattDekor Dreiecksmuster Erh 4 Frgte Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen ndash
Kat 167 Abb 18 aLampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9963902 FO Stratum 3 Fabric GLEY1 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-telndashselten Uumlberzug GLEY1 31 mattDekor Palmette Theatermaske (Applik) Erh 1 Dfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 168 Abb 18 bLampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965801 FO Stratum 3 Fabric GLEY1 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug GLEY1 25N glaumlnzendDekor Ranken Rosetten und ein nacktes rechtes Bein von Glu-teus bis Fuszligknoumlchel (Erot) Erh 1 FrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 169 Abb 16Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973619 FO Stratum 1 Fabric GLEY1 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel Uumlberzug GLEY1 25N mattglaumlnzend
203StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
Dekor Juumlnglingskopf in Dreiviertelansicht Erh 1 Frgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash
Kat 170 Abb 20 a bStocklampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9961808 FO Stratum 1 Bauschutt
Fabric GLEY1 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel Uumlberzug GLEY1 25N matt Maszlige RDm 4 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck 4 Jh v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mitsopoulos-Leon 2007 73 L 61 Taf 21 Howland 1958 Typ 26A
Webgewichte
Kat 171 Taf 10 171Konisches Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9946 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 74 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer haumlufig dunkelgraue Einschluumlsse fein mittel roumltliche Einschluumls-se mittel selten Quarzeinschluumlsse feinndashmittel selten Erh leichte Abplatzungen Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327
Kat 172 ohne AbbTongrundiges rundes Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9980 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 52 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Maszlige RDm 4 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116
Kat 173 Taf 10 173Tongrundiges Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9985A FO Stratum 4 Fabric 25 YR 74 hart fein feinporoumls Glimmer fein selten Maszlige RDm 54 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327
Kat 174 ohne AbbTongrundiges Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9985B FO Stratum 4 Fabric 75 YR 43 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel dunkelgraue Einschluumlsse fein mittel Maszlige RDm 59 cmErh ganz
Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327
Kat 175 ohne AbbTongrundiges Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9981A FO Stratum 4 Fabric 25 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten dunkelgraue feine Glimmer selten Quarz Maszlige RDm 65 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327
Kat 176 ohne AbbTongrundiges Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9981C FO Stratum 4 Fabric 25 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel dunkelgraue Einschluumlsse Maszlige RDm 46 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327
Kat 177 ohne AbbTongrundiges Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9981B FO Stratum 4 Fabric 25 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Maszlige RDm 62 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327
204 Asuman laumltzer
Kat 178 Taf 10 178Tongrundiges Webgewicht AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9981E FO Stratum 4 Fabric 25 YR 74 hart sehr fein feinporoumls feiner Glimmer selten Maszlige RDm 27 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327
Kat 179 ohne AbbWebgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9981D FO Stratum 4 Fabric 5 YR 74 hart sehr fein feinporoumls feiner Glimmer mit-telndashselten Maszlige RDm 28 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327
Terrakotten
Kat 180 Taf 10 180Spielzeug Entenkopf AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 542099 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 73 hart fein feinporoumls feiner Glimmer haumlu-fig weiszlige dunkelgraue und rote Einschluumlsse feinndashmittel mit-telndashselten Uumlberzug 75 YR 82 matt Erh 1 Frgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen ndash
Kat 181 ohne AbbSpielzeug Entenkopf AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9971102 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige dunkelgraue und roumltliche Einschluumlsse fein mittelndashsel-ten Uumlberzug 25 YR 73 mattErh1 Frgt (Kopf) Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 182 ohne AbbWeiblicher Kopf AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9976 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 75 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel feine dunkelgraue Einschluumlsse wenig Uumlberzug 25 YR 81 matt Dekor Weiblicher Kopf mit KroneDiadem Die Haare sind in der Mitte der Stirn gescheitelt und in eingerollten Straumlhnen am Hinterkopf befestigt An der linken Seite ist noch eine gelockte Straumlhne im Ansatz erhalten (Ceres) Maszlige RDm 3 cmErh 1 FrgtDat nach Stuumlck 3 Jh v ndash 2 Haumllfte 1 Jh n ChrDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Lang-Auinger 2003 227 TK 52 Taf 127 Lang-Au-inger 2007 147 TK 49 Taf 47
Kat 183 ohne AbbHaare mit KranzAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv9969101FO Stratum 2 Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel feine dunkelgraue Einschluumlsse wenig Dekor Haare mit Blaumltterkranz (Dionysos) Maszlige ndashErh 1 Frgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 184 ohne AbbBasisAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964126 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 YR 74 ndash 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 81 matt Dekor Viereckige hohe Basis mit Zehen und Ansatz vom rech-ten Fuszlig Erh 1 Frgt Dat nach Stuumlck hellenistischDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Lang-Auinger 2003 TK 28 Taf 126 Lang-Auinger 2007 162 TK 99 Taf 53
Kat 185 ohne AbbBein eines ErotenAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9963905 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 75 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 81 10 YR 56 mattDekor Gluteus bis FuszliggelenkMaszlige RDm 28 cmErh 2 Frgte Dat nach Stuumlck 1 Haumllfte 1 ndash 3 Jh n ChrDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Lang-Auinger 2003 245 TK 80 Taf 129 Lang-Au-inger 2007 136 137 TK 24 Taf 42
205StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS
Glas
Kat 186 Taf 10 186Schale Typ GL1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715167 FO Stratum 4 Uumlberzug milchig weiszlig Maszlige RDm 12 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Czurda-Ruth 2007 24
Kat 187 Taf 10 187Ovaler RingsteinAO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9963404 FO Stratum 1
Uumlberzug hellgruumlnes Glas braumlunliche Verfaumlrbung Maszlige RDm 14 times 12 times 06 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash
Kat 188 Taf 10 188Ringstein AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9963007 FO Stratum 3 Uumlberzug tuumlrkis Maszlige RDm 15 times 12 times 06 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash
Bein
Kat 189 Taf 10 189Haarnadel AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9969405 FO Stratum 2 Maszlige RDm 08 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 190 ohne AbbBeinobjekt AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9966641 FO Stratum 4 Dekor Profilierung
Maszlige RDm 2 cmErh 1 Frgte Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen ndash
Kat 191 ohne AbbPerle oder SpinnwirtelAO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9971801 FO Stratum 4 Maszlige RDm 18 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Trinkl 2003 323 T 20 Taf 153
Metall
Kat 192 Abb 22 a b Taf 10 192Silberner Henkel eines Skyphos AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9964201 FO Stratum 3 Fabric AG mattglaumlnzend Dekor Voluten Maszlige RDm 58 cmErh 1 Henkel (Daumenplatte) Dat nach Stuumlck 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Huumlbner 1993 Taf 6 Nr 47 Schaumlfer 1968 E 109 (beide in Keramik)
Kat 193 Abb 21 a bRing mit Glasstein AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9963604 FO Stratum 3 Fabric FE und Glas
Uumlberzug unbestimmtDekor Vierbeiner (Kuh Hirsch) Maszlige RDm 19 cmErh 1 ganzer Ringstein halber Ring Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash
Kat 194 ohne AbbBleigewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 99118 FO Stratum 4 Fabric PB Maszlige RDm 28 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash 1 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen in Ton Trinkl 2003 T 11 T 19 Taf 152
Eastern Sigillata A
Eastern Sigillata B
1
7
Moumlgliche Imitate von Sigillata und Fruumlhe ESB
4
5
10
13
1415
16
17
18
20
19
21
Tafel 1 Eastern Sigillata A
Eastern Sigillata B
1
7
Moumlgliche Imitate von Sigillata und Fruumlhe ESB
4
5
10
13
1415
16
17
18
20
19
21
Eastern Sigillata A
Eastern Sigillata B
1
7
Moumlgliche Imitate von Sigillata und Fruumlhe ESB
4
5
10
13
1415
16
17
18
20
19
21
Glanztonware
2223
24
25
26
27
29
30
28
3132
33
34
3536
37 38
Tafel 2
Eastern Sigillata A
Eastern Sigillata B
1
7
Moumlgliche Imitate von Sigillata und Fruumlhe ESB
4
5
10
13
1415
16
17
18
20
19
21
40
39
41
42 43
44
45
46
4748
49 50 51
Tafel 3
40
39
41
42 43
44
45
46
4748
49 50 51
52
Westabhang-Nachfolgestil
54
53
55
57
58
63
62
64
6567
59
61
60
56
Tafel 4
52
Westabhang-Nachfolgestil
54
53
55
57
58
63
62
64
6567
59
61
60
56
Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug
Reliefbecher
68 69 70
71 73
72
74
75
77
76 78
7 9 8 0
81
8483
82
Tafel 5
Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug
Reliefbecher
68 69 70
71 73
72
74
75
77
76 78
7 9 8 0
81
8483
82
Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug
Reliefbecher
68 69 70
71 73
72
74
75
77
76 78
7 9 8 0
81
8483
82
Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug
Reliefbecher
68 69 70
71 73
72
74
75
77
76 78
7 9 8 0
81
8483
82
Duumlnnwandige Ware
Tongrundige Ware
8586
10099
102103
104 105
106107
108
109
110
111
112113 114
115116
117
118
119
120
121 123 124
Tafel 6Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug
Reliefbecher
68 69 70
71 73
72
74
75
77
76 78
7 9 8 0
81
8483
82
Duumlnnwandige Ware
Tongrundige Ware
8586
10099
102103
104 105
106107
108
109
110
111
112113 114
115116
117
118
119
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Tafel 8
Tafel 9
Tafel 10
216 Asuman laumltzer
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220 Asuman laumltzer
Zimmermann u a (in Druck) N Zimmermann ndash J Weber ndash W Prochaska ndash B Tober ndash S Falzone La parte invisibile delle pittura Qualitagrave cronologia e provenienza nellrsquoanalisi petrografia Lrsquoesempio di Efeso ed Ostia in Interna-zionale dellrsquoAIPMA Napoli 16 ndash 25 09 2007 (in Druck)
Mag Asuman LaumltzerArchaumlologisches Institut der Universitaumlt zu Koumlln Albertus-Magnus-Platz D-50923 KoumllnE-Mail latzerasmailuni-koelnde
Abbildungsnachweis Abb 1 ndash 6 23 ndash 26 Taf 1 ndash 10 Verf Abb 7 ndash 22 b Taf 9 10 (farbliche Abbildungen) OumlAI Pho-to N Gail Abb 27 Institut fuumlr Silikatchemie und Archaumlometrie der Hochschule fuumlr angewandte Kunst in Wien R Sauer
T h o m a s M a r k s t e i n e r ndash B a n u Ye n e r - M a r k s t e i n e r
Die Grabungen in Sondage 303637 in der Weststadt von Limyra Der archaumlologische Befund und die Keramik1
In der Weststadt von Limyra wurden in den Jahren 2002 ndash 2004 auf einer Gelaumlndeterrasse die im Suumlden von der klassischen Stadtmauer und im Norden von der spaumltantik-fruumlhbyzantinischen Weststadtmauer begrenzt wird die zusammenhaumlngenden Sondagen SO 30 SO 36 und SO 37 ausgesteckt (Faltplan Abb 1) Diese Grabungsflaumlche hatte eine Ausdehnung von etwa 150 msup2 Ziel der Arbeiten war es die weiter im Osten im Bereich von SO 9 nur noch in Ansaumltzen fassbare kaiserzeitliche bis mittelalterliche Baugeschichte abzu-klaumlren Daruumlber hinaus war auch beabsichtigt Evidenz fuumlr eine genauere zeitliche Einordnung der ersten Phase der Weststadtmauer zu gewinnen2 Im Zuge der Arbeiten konnten ein fruumlhbyzantinisches Gebaumlude zur Gaumlnze und eine ihm westlich vorgelagerte Verkehrsflaumlche zum Teil freigelegt werden Kleinraumlumige Untersuchungen unter den spaumltantik-fruumlhbyzantinischen Horizonten ergaben zudem Informationen zur vor-byzantinischen Bebauung des Gelaumlndes
Der Baubefund (Abb 2 3)
Im Westbereich des Grabungsareals wurde eine unregelmaumlszligig begrenzte platzartige Flaumlche (U) freigelegt Sie liegt suumldlich vor einer sekundaumlr vermauerten ungewoumlhnlich schmalen Pforte in der fruumlhbyzantinischen Stadtmauer der Phase 1 und oumlffnet sich nach Suumldwesten bis auf eine Breite von etwa 490 m Von dort duumlrfte die Verkehrsflaumlche in Gestalt eines gassenartigen Freiraumes nach Suumlden zu bis an die als Terras-sierung anstehende klassische Befestigungsmauer verlaumlngert gewesen sein Im weiteren Verlauf war die Gasse wahrscheinlich entlang der Terrassierung weiter nach Westen bis nahe dem Suumldtor gefuumlhrt wo die klassische Befestigungsmauer im Zuge der Errichtung der Weststadtmauern weitgehend abgetragen worden und damit ein geringerer Houmlhenunterschied und eine leichtere Verbindung zum zentralen Stadtgebiet im Suumlden gegeben waren Von der platzartigen Freiflaumlche (U) fuumlhrte eine dreistufige Treppe zum erhoumlht in der Weststadtmauer liegenden Durchgang Die westliche Begrenzung des Platzes wurde von einer geradlinig verlaufenden einschaligen Bruchsteinmauer (M1) von etwa 050 m Staumlrke gebildet waumlhrend die zu einem fruumlhbyzantinischen Gebaumlude gehoumlrigen Mauern M2 M8 und M9 die oumlstliche Begrenzung bildeten Einige flache Kalksteinplatten in der Flaumlche des Platzes duumlrfen als rudimentaumlre Pflasterung angesprochen werden
1 Diese Arbeiten wurden in den Jahren 2002 ndash 2005 im Zuge des vom FWF finanzierten Weststadtprojektes (P15688-G02) durchge-fuumlhrt Die Leitung der Feldarbeiten hatte A Konecny die Sondagen wurden von U Schuh und H Schwaiger betreut Besonderen Dank schulden wir den tuumlrkischen Behoumlrden fuumlr die Erteilung der Arbeitsgenehmigung Die Bearbeitung der Fundkeramik uumlber-nahm B Yener-Marksteiner Zu den Kleinfunden aus den Weststadtgrabungen der Jahre 2002ndash2006 s den Beitrag von U Schuh in vorliegendem Band S 9 ndash 54 Die grabungsarchaumlologischen Angaben basieren im Wesentlichen auf Unterlagen von A Konecny ndash Zitate und Abkuumlrzungen folgen den Richtlinien des Oumlsterreichischen Archaumlologischen Instituts lthttpwwoeaiatpublikautorenhtmlgt bibliographische Angaben zu den zusaumltzlich verwendeten Kurzzitaten finden sich am Ende des Beitrags
2 Zur Problematik vgl T Marksteiner Die nachantiken Befestigungen von Limyra in J Borchhardt Bericht der Grabungskam-pagne in Limyra 2001 KST 24 2 2002 (2003) 308 f T Marksteiner Die spaumltantiken und byzantinischen Befestigungen von Limyra im Bereich des Ptolemaions in M Seyer (Hrsg) Studien in Lykien ErghOumlJh 8 (Wien 2007) 29 f A Puumllz ndash P Ruggen-dorfer Kaiserzeitliche und fruumlbyzantinische Denkmaumller in Limyra Ergebnisse der Forschungen in der Oststadt und am Ptolemaion (1997 ndash 2001) MiChA 10 2004 77 f
222 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner
Der kleine Platz war im Osten von einem uumlber zwei Eingaumlnge betretbaren Bau begrenzt Die in M2 ge-legenen Zugaumlnge fuumlhrten in das 450 ndash 550 m breite Gebaumlude das nahezu die gesamte Erstreckung der Ter-rasse zwischen der fruumlhbyzantinischen und der klassischen Stadtmauer eingenommen hatte Nur zwischen der Nordmauer des Baus (M5) und der Weststadtmauer blieb ein knapp 1 m breiter Gelaumlndestreifen frei der von dem Bereich vor der Mauerpforte zugaumlnglich war Im Osten war das Gebaumlude von der 070 m breiten Bruchsteinmauer M3 begrenzt die in diesem Bereich eine Art Parzellengrenze gebildet zu haben scheint M3 ist im Norden im Bereich des Zusammentreffens mit M5 durch rezente Eingriffe gestoumlrt und im Suumlden aufgrund erosiver Vorgaumlnge verloren Unklar ist ob M3 urspruumlnglich uumlber die erhaltene Laumlnge hinaus nach Norden weitergefuumlhrt war Eine annaumlhernd in ihrer Flucht von der Befestigungsmauer abgehende jedoch nur als kurzes Stuumlck erhaltene Mauer (M13) unterscheidet sich jedenfalls durch die geringe Groumlszlige des bei ihrer Errichtung verwendeten Steinmaterials Die Mauern M6 und M4 des Gebaumludes sind an M3 angesetzt Oumlstlich von M3 haben sich die Reste annaumlhernd zeitgleicher Verbauung erhalten von der jedoch nur Aus-schnitte ergraben wurden
Der noumlrdliche Zugang in das den Platz ostseitig begrenzende Gebaumlude fuumlhrte in einen 260 times 470 m groszligen Raum (Y) auf unregelmaumlszligig viereckigem Grundriss der im Suumlden von M4 und im Norden von M5 begrenzt wurde Ein weiterer Eingang in das Gebaumlude lag etwas weiter im Suumlden in M2 sein Schwellblock weist deutliche Abnuumltzungsspuren von streifenden Tuumlrfluumlgeln auf Vor ihm lag eine Steinplatte die wohl als Auftritt diente Der Eingang fuumlhrte auf eine wahrscheinlich hofartige moumlglicherweise an der Nordseite uumlberdachte Freiflaumlche (X)3 Diesem Zugang war in einem sekundaumlren Bauvorgang ein kleiner Vorraum (Z)
3 Hinweise fuumlr eine Uumlberdachung ergeben sich aus der groszligen Anzahl halbzylindrischer Dachziegel die in dem als Zerstoumlrungs-schicht interpretierten Stratum Byzanz 1 angetroffen wurden Flaumlche X koumlnnte im Nordbereich mittels eines Pultdaches uumlberdeckt gewesen sein Im Suumldbereich der Flaumlche war jedenfalls eine geringere Ziegeldichte festzustellen Dies laumlsst sich nur teilweise mit dem Fehlen der entsprechenden Schichten erklaumlren
2 Luftbild der Sondagen 30 und 36 in der Weststadt von Limyra
223Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik
vorgesetzt worden Die hierzu errichtete M12 setzt sich durch schlechte Bauausfuumlhrung von den Mauern des restlichen Gebaumludes ab Westlich des Innenhofes (X) lag ein annaumlhernd quadratischer auf den Platz vor der Pforte vorspringender Raum (W) von dessen Mauern zumeist nur noch die Fundamente anstehen Ein Zu-gang hat sich nicht erhalten duumlrfte aber in der Ostmauer gelegen haben Vor M3 waren im Hof zwei groszlige Pithoi in den Boden eingelassen Im Zentrum des Gebaumludes erstreckte sich der korridorartige von Suumlden und Norden betretbare Raum (V) vor dessen Ostwand ein weiterer Pithos stand
Das Mauerwerk dieser kleinteiligen Verbauung ist homogen Nur in geringe Tiefe fundamentierte zwei-schalige Mauern sind aus zumeist kleinformatigen Bruchsteinen ohne Moumlrtelbindung hochgezogen an den Ecken und Eingaumlngen sind hingegen groumlszligere Spolienbloumlcke versetzt Von der einstmals sicher zwischen den Mauersteinen vorhandenen Lehmbindung hat sich nichts erhalten das Bindemittel duumlrfte aufgrund der Oberflaumlchennaumlhe durch Sickerwasser ausgewaschen worden sein Verwunderlich ist das voumlllige Fehlen von Moumlrtel Im Bereich der Durchgaumlnge war auf Fundamentierung gaumlnzlich verzichtet worden So sitzt ein Schwellstein in M2 direkt auf Erdmaterial und im Bereich des Durchgangs in M6 liegt Erde zwischen den Mauerkoumlpfen Der suumldwestliche Raum (W) ist als eigener Baukoumlrper konzipiert in dessen Nordmauer die Schwelle des suumldlichen Einganges einbindet sodass Gleichzeitigkeit als gesichert gelten kann Die dem
3 Plan der SO 303637 Mauerplan der spaumltantik-fruumlhbyzantinischen Phase
224 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner
Eingang vorgelagerte Mauer12 ist sekundaumlr zu M2 von auffallend schlechter Bauausfuumlhrung und aus klein-teiligem Steinmaterial unter teilweiser Verwendung von Spolien errichtet
Am Nordrand des Grabungsareals erhebt sich die Weststadtmauer der Phase 1 nach innen versetzt auf ei-ner uumlber 15 m hohen Fundamentbank deren Unterkante bei den Grabungsarbeiten nicht erreicht wurde Die Streichrichtung des Mauerkoumlrpers verlaumluft etwas verschoben zu jener der Fundamentbank sodass sich der stadtseitige Ruumlcksprung nach Osten zu kontinuierlich verbreitert Die im Stadtinneren suumldlich der Befesti-gungsmauer befindliche Verbauung aus Bruchsteinen duumlrfte sekundaumlr zur Errichtung der Befestigung erfolgt sein da sich die Bauten und Freiflaumlchen auf die bestehende Mauer und die Pforte beziehen Eine bauliche Verbindung nach Suumlden existiert im Fall von M1 M10 und der aumllteren M13 waumlhrend die stratigraphische Verbindung zum Bereich im Suumlden durch rezente Eingriffe am Mauerfuszlig gestoumlrt ist
M4 sitzt auf einer aumllteren Mauer (M14) auf die aus einer Lage quaderfoumlrmiger Bruchsteine besteht auf der kleinere Steine derart versetzt sind dass sich eine annaumlhernd horizontale Oberkante ergibt Es handelt sich vielleicht um eine Fundamentbank auf der sich aufgehendes Mauerwerk aus Lehmziegeln erhoben ha-ben koumlnnte In ihrem westlichen Abschnitt ist M14 aus zwei groszligen rechteckigen Kalksteinplatten gefuumlgt An diese schlieszligen auf tieferem Niveau zwei flach verlegte Platten an die nicht von Steinen uumlberlagert werden ndash es scheint sich um eine Eingangssituation zu handeln Im oumlstlichen Grabungsbereich war Mauer14 nur noch als Fundament bzw Ausrissgrube zu fassen In annaumlhernd rechtem Winkel zu M14 verlief die Nord-Suumld streichende und im Verband errichtete jedoch weitgehend ausgerissene M13 An diese beiden Mauern lief ein Kalkestrichboden an der im Zuge der Grabungsarbeiten abgetragen wurde (Abb 6) Den Untergrund fuumlr den Estrich bildete eine erdige Einschuumlttung Das aus ihr geborgene Fundmaterial bietet einen terminus post quem fuumlr die Einbringung des Bodens und damit fuumlr die Errichtung des Baus im fruumlhen 1 Jahrhundert n Chr4 Weiter nach Suumlden lieszlig sich keine Fortsetzung des Gebaumludes feststellen
Unterhalb dieses spaumlthellenistisch-fruumlhkaiserzeitlichen Gebaumludes wurde ein kurzer Abschnitt einer fast voumlllig ausgerissenen Ost-West streichenden Bruchsteinmauer freigelegt die sich in keinen groumlszligeren archi-tektonischen Kontext einfuumlgen laumlsst Das keramische Fundmaterial weist auf eine Datierung der Mauer in die hellenistische Periode Unter der Mauer wurden Abschnitte eines mit hochkant in den Boden gesetzten Steinplatten eingefassten Kanals freigelegt Dieser verlaumluft von der durch die Weststadtmauer angegebenen noumlrdlichen Grabungsgrenze nach Suumlden und schwenkt nach Westen in den nichtergrabenen Bereich ab Der Kanal sitzt in einer flaumlchig angetroffenen sandig-erdigen in die spaumlte Klassik datierenden Schotterpackung welche sich nach Suumlden bis in den Bereich hinter der klassischen Stadtmauer erstreckt haben duumlrfte
Der stratigraphische Befund (Abb 4)
Der Grabungsbereich wurde bis in die spaumlten 90er Jahre des 20 Jahrhunderts landwirtschaftlich genutzt Dabei waren im Zuge der Errichtung von Treibhaumlusern das Gelaumlnde planiert und Einsetzgruben fuumlr die Staumlnder ausgehoben worden Durch diese Arbeiten wurden die oberflaumlchennahen Schichten gestoumlrt die mittelalterlichen Straten voumlllig abgetragen Insbesondere am Fuszlig der Weststadtmauer waren tiefgreifende Stoumlrungen festzustellen Der Schichtenablauf stellte sich waumlhrend der Grabung folgendermaszligen dar Unter dem humosen Oberflaumlchenmaterial wurde flaumlchig ein starkes Stratum humoser Erde (Byzanz 1) angetroffen welches groszlige Mengen von Dachziegelfragmenten enthielt Dieses Stratum duumlrfte dem Zerstoumlrungshorizont des fruumlhbyzantinischen Gebaumludes entsprechen Darunter lag ein weiterer Horizont (Byzanz 2) in den wahr-scheinlich stellenweise die Mauern des Gebaumludes eingetieft worden waren und dessen Erdmaterial an ande-ren Stellen an die Mauern angeschuumlttet worden zu sein scheint Eine Trennung in bei Baubeginn bestehende Schichtung und angeschuumlttetes Erdmaterial war aufgrund des Fehlens klarer Unterscheidungsmerkmale im Zuge der Grabung kaum moumlglich Im Suumlden des Grabungsareals war vor der Errichtung des Gebaumludes hin-ter der klassischen Stadtmauer schotterhaltige Erde angeschuumlttet worden um ebenen Baugrund zu erhalten In sie waren in dem Korridor V ein und in dem Hof X zwei groszlige Pithoi eingetieft worden Der Horizont
4 Die kleinteiligen Keramikfragmente aus der Schuumlttung unterhalb des Bodens wurden von B Yener-Marksteiner durchgesehen
225Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik
Byzanz 2 bietet einen terminus ante bzw ad quem fuumlr die Errichtung des Gebaumludes das Stratum Byzanz 1 einen terminus ante quem fuumlr seine Aufgabe
Im Suumlden der Grabungsflaumlche waren die Straten Byzanz 1 ndash 2 groszligteils verloren da in Folge des sukzes-siven Einsturzes der klassischen Stadtmauer die dahintergelegenen Erdschichtungen abgeschwemmt worden waren In diesem Bereich haben sich nur die untersten Fundamentlagen der Mauern des fruumlhbyzantinischen Gebaumludes erhalten fehlen aber nahe der Stadtmauer uumlberhaupt gaumlnzlich
Unter der nachantiken Schuumlttung (Byzanz 1) und oberhalb eines fruumlhkaiserzeitlichen Moumlrtelestrichs lag eine lehmige Einschuumlttung (Hellenistisch 1) Der Moumlrtelboden wurde als Hellenistisch 2 abgetragen und die Schuumlttung darunter mit Hellenistisch 3 bezeichnet Unter ihr lagen spaumlt- und hochklassische Schuumlttstraten wie sie vergleichbar auch in den Sondagen weiter im Osten angetroffen worden waren
Uumlberlegungen zur Bebauungsgeschichte des Bereiches Sondage 303637
Den aumlltesten von den Grabungsarbeiten im Bereich der SO 303637 betroffenen baulichen Befund bildet die in der ersten Haumllfte des 4 Jahrhunderts v Chr errichtete Stadtmauer5 Hinter dieser wurde wie aus dem Grabungsbereich weiter im Osten bekannt ist im Laufe des 4 Jahrhunderts sukzessive aufgeschuumlttet und auf den derart entstandenen Terrassenflaumlchen immer wieder gebaut6 Im Kontext eines der Bauhorizonte ist der in SO 36 freigelegte Kanal zu sehen Das Fundmaterial erlaubte jedoch keine genauere Datierung als eine vage Zuweisung an die spaumltklassische Periode Der bauliche Zusammenhang ist nicht bekannt Gleiches gilt fuumlr eine den Kanal uumlberlagernde von Ost nach West streichende Mauer von der sich nur ein kurzes Stuumlck erhalten hat Eine Datierung in den fruumlhen Hellenismus erscheint aufgrund allerdings wenig charakteri-stischer Keramikfunde wahrscheinlich
Von dem daruumlber befindlichen spaumlthellenistisch-fruumlhkaiserzeitlichen Bau wurde nur ein kleiner Ausschnitt freigelegt (Abb 5) sodass bezuumlglich seiner Ausdehnung und seiner Grundrissstruktur keine Aussagen ge-troffen wurden koumlnnen Aufgrund der sorgfaumlltigen jedoch wenig monumentalen Ausfuumlhrung der Mauern und des Moumlrtelbodens der Naumlhe eines Brunnens sowie der Randlage innerhalb des Siedlungskontextes scheint eine Interpretation als Wohngebaumlude moumlglich7 Diesem Befund kommt insofern einige Bedeutung zu als im Stadtgebiet von Limyra erstmals ein Baubefund dieser Periode in stratigraphischem Kontext an-getroffen wurde
In der chronologischen Reihenfolge der Baubefunde folgt die Weststadtmauer der ersten Phase fuumlr deren Errichtung im Bereich von SO 3 ein terminus post quem im 5 Jahrhundert n Chr erschlossen wurde8 Die zeitliche Luumlcke von vier bis fuumlnf Jahrhunderten welche den Befestigungsbau von dem naumlchst aumllteren Baube-fund trennt ist erklaumlrungsbeduumlrftig Es erscheint jedenfalls wenig wahrscheinlich dass das spaumlthellenistisch-fruumlhkaiserzeitliche Gebaumlude mehrere Jahrhunderte lang unveraumlndert genutzt worden sein koumlnnte
Soweit die erhaltenen Baubefunde dies zu erschlieszligen erlauben wurde der Bereich von SO 303637 erst zwei Jahrhunderte nach der Errichtung der Weststadtmauer wieder bebaut Das Gelaumlnde im Inneren des spaumltantiken Mauerringes welches im Vergleich zu der Ausdehnung der kaiserzeitlichen Stadt flaumlchenmaumlszligig begrenzten Baugrund bot waumlre demnach lange Zeit teilweise ungenutzt geblieben Verwunderlich ist auch dass das Laufniveau der fruumlhbyzantinischen Verbauung des 7 Jahrhunderts n Chr rund 060 m unterhalb des Ruumlcksprunges welcher den Fundamentsockel der Mauer von deren Aufgehendem trennt gelegen ist Auch die schmale Mauerpforte liegt hoch uumlber dem Niveau der kleinen Platzanlage im Siedlungsinneren ndash um sie zu erreichen musste man eine mehrstufige Treppe uumlberwinden Es stellt sich die Frage ob nicht zur
5 Vorklassische Straten wurden im Bereich von SO 303637 nicht freigelegt da die zwischen den juumlngeren Strukturen verfuumlgbare Flaumlche fuumlr eine Tiefgrabung zu wenig Raum bot und es nicht sinnvoll erschien die fruumlhbyzantinischen Befunde abzureiszligen Die Stratigraphie hinter der klassischen Stadtmauer wurde jedoch im Bereich oumlstlich von SO 37 groszligflaumlchig untersucht Vgl Mark-steiner ndash Konecny 2007 15 ndash 28 Zur klassischen Stadtbefestigung von Limyra s T Marksteiner Das Suumldtor von Limyra OumlJh 59 1989 Beibl 39 ndash 110 T Marksteiner Die befestigte Siedlung von Limyra in J Borchhardt (Hrsg) Forschungen in Limyra 1 (Wien 1997) 59 f
6 s Marksteiner ndash Konecny 2007 15 ndash 28 7 Zu einem etwa 10 m oumlstlich gelegenen Brunnen s Marksteiner ndash Konecny 2007 23 f 8 s Lemaicirctre 2007 235
226 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner
5 Plan der spaumlthellenistischen Befunde
6 Die spaumlthellenistischen Befunde
227Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik
Zeit der Errichtung der Weststadtmauer das Niveau im Inneren des Mauerringes etwas houmlher gewesen und es vielleicht erst im Zuge der Errichtung der fruumlhbyzantinischen Verbauung abgetragen worden sein koumlnnte Dieser Ansatz wuumlrde die etwa 600 Jahre umfassende zeitliche Luumlcke zwischen der hellenistisch-fruumlhkaiser-zeitlichen und der fruumlhbyzantinischen Verbauung sowie das Fehlen kaiserzeitlicher und spaumltantiker Straten erklaumlren laumlsst sich aber am Befund nicht eindeutig verifizieren
Im Zuge der Arbeiten in SO 303637 wurde ein geschlossener Ausschnitt der fruumlhbyzantinischen Verbau-ung der Weststadt freigelegt Im ergrabenen Bereich ist diese durch verwinkelte unregelmaumlszligige Verkehrs-flaumlchen und dichte Verbauung gekennzeichnet ein Befund der mit jenem in der etwa 50 m weiter westlich gelegenen SO 5 uumlbereinstimmt9 Uumlberraschend ist das Fehlen jeglicher Moumlrtelbindung im Mauerwerk des Gebaumludes in SO 30 ein Befund der im Gegensatz zur Bauweise der in SO 5 freigelegten Bauten steht
Das kleine Gebaumlude oumlstlich der platzartigen Verkehrsflaumlche an der Pforte im Mauerring wird durch das Vorhandensein mehrerer Pithoi als Gewerbebau gekennzeichnet10 Die Lage an einem oumlffentlichen Raum von Durchgangscharakter und die gute Erschlieszligung uumlber zwei Zugaumlnge sprechen fuumlr ein Gewerbe welches regen Geschaumlftsverkehr bedingte Es mag sich um ein Geschaumlftslokal gehandelt haben Ausweislich der Ke-ramikfunde scheint das Gebaumlude im 7 Jahrhundert errichtet und nach einer kurzen aus dem Keramikbefund nicht genau determinierbaren Nutzungszeit aufgegeben worden zu sein Es fehlen jegliche Hinweise auf die spaumltere Bebauung des Areals
T Marksteiner
Ausgewaumlhlte spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinische Keramik aus einem Gebaumludekomplex in der Weststadt Limyras
Waumlhrend der Materialbearbeitung wurden insgesamt 3 143 Keramikfragmente aus stratigraphisch relevanten Schichten der SO 301 (2002) 36 (2003) und 37 (2004) untersucht11 Das Keramikmaterial zeichnet sich durch einen hohen Prozentsatz an Kuumlchenware (43 ) und an verschiedenen gebrauchskeramischen Gattun-gen (35 ) aus12 Der Anteil an Feinware betraumlgt 14 der an Amphoren 8 (s Diagramm 1)
Das Tafelgeschirr ist durch Importware sowie deren regionale oder lokale Imitationen vertreten Wie auch an anderen Fundstellen in Limyra ist in diesem Fundkomplex die sog Cypriot Red Slip Ware (CRS) die am haumlufigsten vorkommende Importware13 weswegen die Zusammensetzung des CRS-Spektrums fuumlr die chronologische Einordnung des Gebaumludekomplexes von Bedeutung ist Die Dominanz einer groszligen bottichartigen Schuumlssel der Form Hayes 11 ist mit 14 von 31 CRS-Randfragmenten offensichtlich (Kat 1 ndash 3 Taf 1 1 ndash 3)14 Sie wird in die Zeit zwischen 550 und 650 n Chr datiert und bildet in dem hier vorgestellten Fundkomplex einen der spaumltesten Vertreter des CRS-Formenspektrums (s Diagramm 2)
Ein Teller mit flachem Boden der Form Hayes 1 ist durch insgesamt 6 Randfragmente (Kat 4 ndash 6 Taf 1 4 ndash 6) vertreten und darf nach der Form Hayes 11 als die am zweithaumlufigsten vorkommende CRS-Form gel-ten Sie gehoumlrt zu den fruumlhesten Vertretern der CRS und wird in die Zeit zwischen dem Ende des 4 und dem dritten Viertel des 5 Jahrhunderts datiert15 Bei Tellerfragmenten mit abgerundetem und leicht einge-
9 Zur fruumlhbyzantinischen Verbauung in SO 5 s T Marksteiner Die Grabungen der Jahre 1982 ndash 1986 am Suumldtor von Limyra in T Marksteiner ndash S Lemaicirctre ndash B Yener-Marksteiner Die Grabungen am Suumldtor von Limyra OumlJh 76 2007 189 f Zu innerstaumld-tischen Straszligensystemen in Lykien s T Marksteiner Intraurbane Straszligensysteme in Lykien in La rue dans lrsquoantiquiteacute Actes du colloque de Poitiers (Rennes 2008) bes 229
10 Drei Pithoi sind sicher nachgewiesen es koumlnnten im Suumldbereich aber durchaus weitere Vorratsgefaumlszlige gestanden haben 11 Zum Befund s o den Beitrag von T Marksteiner 12 Unter dem Begriff rsaquogebrauchskeramische Gattungenlsaquo werden grobe Gebrauchsware wie Pithoi groszlige Schuumlsseln sowie feine Ge-
brauchware wie Kannen Kruumlge Schuumlsseln Lampen Ampullen usw zusammengefasst 13 Gruumlnewald 1984 25 f Abb 16 Eisenmenger1993 407 Vroom 2004 291 f Tab 1 Yener-Marksteiner 2007 254 f Lemaicirctre
2007 224 f Tab 9 14 Bei der Erstellung der Statistik wurden nur Randfragmente beruumlcksichtigt 15 Hayes 1972 373 f Meyza 2007 H11 72 ndash 75
228 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner
bogenem Rand (Kat 5 ndash 6) duumlrfte es sich um der Form Hayes 1 verwandte Formen handeln Der Bedarf an Tafelgeschirr wurde im 5 Jahrhundert neben der Form Hayes 1 auch durch eine von der African Red Slip Ware (ARS) uumlbernommene Tellerform mit verdicktem geriffeltem Rand der Form Hayes 2 abgedeckt die bis in das dritte Viertel des 6 Jahrhunderts n Chr hergestellt wurde (Kat 7 ndash 8 Taf 1 7 ndash 8)16 Diese duumlrfte von einer Tellerform mit charakteristischer Randbildung und dem Rillen- und Kerbschnittdekor in Baumlndern an der Wand der Form Hayes 9 abgeloumlst worden sein17 welche von langer Nutzungsdauer war (2 Haumllfte 6 Jh ndash Ende 7 Jh n Chr) und im lykischen Speiseservice dieser Zeit eine dominierende Rolle einnahm (Kat 9 ndash 11 Taf 1 9 ndash 11)18
16 Meyza 2007 52 f 17 Hayes 1972 376 f 382 f Meyza 2007 68 ndash 70 18 Gruumlnewald 1984 25 f Abb 16 3 ndash 4 Eisenmenger 1997 406 f Mader 1996 92 f Mader 1998 94 f E Pellegrino Le mateacuteriel
ceacuteramique issu des fouilles meneacutees en 1995 et 2000 sur lrsquoacropole lycienne de Xanthos Anatolia Antiqua 10 2002 250 f E Pelle-
Diagramm 1 Uumlbersicht uumlber die Keramik-funde aus der Sondage SO 303637
Diagramm 2 Quantitative Verteilung der Feinware und quantitative Verteilung der CRS-Formen
229Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik
Zur Feinware mit rotem Uumlberzug zaumlhlen auch Fragmente mit einem charakteristischen Scherbentyp19 der sich von den bekannteren Waren der spaumltantik-fruumlhbyzantinischen Periode absetzt Ihr hoher Anteil an den limyraumlischen Keramikfunden dieser Zeit indiziert eine Zusammenstellung dieser Ware in eine Gruppe die hier als rsaquoLimyra Red Slip Ware 1lsaquo (LRSW1) bezeichnet wird um sie von den anderen keiner Warengruppe zuweisbaren Fragmenten zu differenzieren Sie imitiert Formen bekannter Waren wie ARS Late Roman C (LRC) und vor allem Late Roman D (LRD) ihre Herkunft ist jedoch unbekannt Innerhalb des hier vorge-stellten Konvoluts bilden die Kat 12 ndash 13 (Taf 2 12 ndash 13) die Vertreter dieser Ware bei ihnen handelt es sich um Imitationen der beliebtesten LRD-Formen Hayes 1 und 9
Einige weitere Fragmente die sich in Form und Dekor an die CRS anlehnen sind nicht mit Sicherheit dieser Ware zuzuordnen weil sie sich soweit mit freiem Auge festgestellt werden kann im Scherbentyp in der Brennhaumlrte und in der Oberflaumlchenbehand-lung von diesen unterscheiden sie sind haumlrter gebrannt und der feine Ton enthaumllt weiszlige manchmal auch dunkle Einschluumlsse Der hellorange bis braumlunlich rote Uumlberzug ist matt innen dicht auszligen duumlnn allgemein nicht flaumlchig aufgetragen und meist herabgeron-nen (Taf 1 1) Es koumlnnte sich bei diesen Stuumlcken um Produktionen einer bis dato unbekannten Werkstatt handeln wie sie sowohl in Lykien als auch in den Nachbargebieten dokumentiert wurden20 So entspricht beispielsweise die fast zur Gaumlnze erhaltene Schuumlssel mit ausgebogenem genopptem Rand (Kat 14 Taf 2 14 Abb 7) einer seltenen CRS-Form naumlmlich der Form Hayes 421 Diese wird in die Zeit um das 56 Jahrhundert n Chr datiert und kommt in Limyra wie auch in den oumlstlichen Nachbargebieten sowohl als CRS-Produkt als auch als deren rsaquoImitationlsaquo vor22 Kat 15 (Taf 2 15) ist mit der CRS-Form Hayes 29 zu vergleichen steilwandige Schuumlsseln mit horizontalem Rand wie Kat 16 ndash 17 (Taf 2 16 ndash 17) sind es mit der Form Hayes 823
Drei Fragmente (Kat 18 ndash 20 Taf 2 18 ndash 20) gehoumlren zu den seltenen Formen der CRS Einen der weni-gen Vergleiche zu Kat 20 bietet eine Schuumlssel der sog LRSW1 aus Limyra24
Nur zwei Keramikfragmente mit rotem Uumlberzug konnten als African Red Slip (ARS) identifiziert werden (Kat 21 ndash 22 Taf 2 21 ndash 22) Weitere spaumltroumlmische Gattungen mit rotem Uumlberzug wie LRC oder Sagalassos Red Slip Ware (SRSW) konnten im Material aus SO 30 nicht bestimmt werden
Teilweise sehr gut erhaltene Toumlpfe Pfannen und deren Staumlnder sowie Kruumlge mit und ohne Sieb die aus einem als Scherbentyp 1 (ST1) bezeichneten Ton hergestellt sind25 erlauben eine Charakterisierung des limyraumlischen Kuumlchenensembles
Geschlossene tiefe Toumlpfe mit dreieckigem abgerundetem Rand und zwei vertikalen Henkeln dominieren das Formenspektrum (Kat 23 ndash 28 Taf 3 23 ndash 28) Solche Toumlpfe sind in Limyra aus den Kontexten des 6 und
grino Preacutesentation des ceacuteramiques issues des fouilles meneacutees en 1998 ndash 1999 sur lrsquoacropole lyciennes de Xanthos Anatolia Antiqua 11 2003 219 f Abb 6 Vroom 2004 291 f
19 Yener-Marksteiner 2007 258 f C25 ndash 28 20 Eisenmenger 2003 194 Taf 109 5 a N Fırat So-Called Cypriot Red Slip Ware From The Habitation Area of Perge ReiCretActa
36 2000 35 ndash 38 21 Hayes 1972 376 f 22 Yener-Marksteiner 2007 255 f Kat C15 C Williams Anemurium The Roman and Early Byzantine Pottery (Toronto 1989)
Nr 185 ndash 186 N Atik Die Keramik aus den Suumldthermen von Perge IstMitt Beih 40 (Tuumlbingen 1995) 147 f Nr 305 N Fırat Ro-man Period Ceramics in H Abbasoğlu ndash W Martini (Hrsg) Die Akropolis von Perge 1 (Mainz 2003) 128 f Abb 3 (hier aber als Imitation)
23 Eisenmenger 2003 194 Taf 109 5 a Ruumlckert 2007 69 f Nr 94 24 Yener-Marksteiner 2007 Taf 18 C27 25 Fuumlr die Beschreibung des Scherbentyps 1 (ST 1) und weiterer Beispiele dieses Topftyps s Yener-Marksteiner 2007 265 f In der
Zwischenzeit haben archaumlometrische Analysen des Maison de lrsquoOrient et de la Mediterraneacutee in Lyon gezeigt dass die von der Ver-fasserin als ST 1 und ST 2 bezeichneten Scherbentypen der Gruppe rsaquolyciennes kaolinitiqueslsaquo angehoumlren Dazu s S Y Waksman ndash S Lemaicirctre Ceacuteramiques culinaires de Lycie aux eacutepoques romaine et proto byzantine Poster in Rahmen des LRCW-Kongresses (Pisa 2008) Kochtoumlpfe und Pfannen des ST 1 finden sich als Import vereinzelt an einigen Fundplaumltzen um das Mittelmeer so in Spanien Libyen und auf Zypern
7 Kat 14 Randfragment einer Schuumlssel RSW
230 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner
7 Jahrhunderts n Chr bekannt26 Durch zur Gaumlnze erhaltene Bei-spiele aus den juumlngeren Weststadt-grabungen konnte die bis jetzt nur vermutete Form dieser Gefaumlszlige insbesondere der abgerundete Bo-den ergaumlnzt werden (Kat 23 ndash 24 Taf 3 23 ndash 24 Abb 8) Die Gefaumlszlige wurden in unterschiedlichen Grouml-szligen hergestellt der Randdurch-messer betraumlgt im Durchschnitt 14 ndash 16 cm Die Henkel koumlnnen im Querschnitt blockfoumlrmig quadra-tisch oder mehrfach gerippt sein Alle Toumlpfe sind sehr hoch ge-brannt Das Vorkommen einer von braungrau bis orange bzw bis zu einer Mischung beider Farben rei-
chenden Farbpalette an der Oberflaumlche ein und des-selben Gefaumlszliges weist darauf hin dass waumlhrend des Brennvorganges die Atmosphaumlre innerhalb des Ofens nicht gleichmaumlszligig war Selten sind diese Toumlpfe ganz reduziert gebrannt wie Kat 23 Die obere Haumllfte ei-niger Gefaumlszlige wurde mit einem breiten Pinsel in roter Farbe bemalt (Kat 29 ndash 30 Taf 4 29 ndash 30 Abb 9) Der Umstand dass die leicht gerundeten Boumlden der tiefen Toumlpfe meist mit Brandruumlckstaumlnden uumlberzogen sind waumlhrend die Gefaumlszligwaumlnde fast keine Feuerspuren zei-gen ist Zeichen dafuumlr dass die Gefaumlszlige waumlhrend des Kochens auf einem Staumlnder aufgestellt waren Einen terminus post quem fuumlr das Auftreten dieses Koch-topftyps am Ende des 5 oder am Anfang des 6 Jahr-hunderts bietet das zuletzt publizierte Keramikmate-
rial aus der Baugrube der spaumltantiken Befestigungsmauer (SO 3B) in dem er noch nicht vorkommt27 Dieser zeitliche Ansatz wird auch durch die vorlaumlufige Auswertung der stratifizierten Keramik aus den Grabungen in SO Q18 in Limyra bestaumltigt28 In spaumltroumlmischer Zeit waren geschlossene tiefe und etwas bauchige Koch-toumlpfe mit leicht gerundetem Boden im gesamten Mittelmeerraum verbreitet Direkte Parallelen zu den hier vorgestellten Toumlpfen mit dreieckigem abgerundetem Rand und mit fallweise aumlhnlich beschriebenem Scher-bentyp finden sich auszligerhalb Lykiens vereinzelt an verschiedenen Fundstaumltten29 In Lykien selbst sind solche Gefaumlszlige in Zentral- und Ostlykien weit verbreitet scheinen aber in Xanthos (Westlykien) im Kochtopfspek-trum der spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinischen Zeit keinen besonderen Platz einzunehmen30
26 Fuumlr die Beispiele aus Limyra s Gruumlnewald 1984 Abb 21 10 Eisenmenger 1997 408 f Vroom 2004 297 ndash 301 Abb 4 Lemaicirctre 2007 226 f Taf 13 2 ndash 4 Yener -Marksteiner 2007 266 f Taf 21 C63 ndash 66
27 Lemaicirctre 2007 207 ndash 214 28 Unpubliziertes Material aus der SO Q 18 Zu den Grabungen des Jahres 2007 in Q 18 s T Marksteiner ndash U Schuh Limyra Kazı
Ccedilalışmaları 2007 ndash Excavations at Limyra 2007 Anmed 6 2008 42 ndash 46 29 In Libyen Spanien Zypern und Albanien wurde er registriert Dafuumlr zusammenfassend s Vroom 2004 300 mit Anm 34 30 Fuumlr Beispiele aus dem zentrallykischen Kyaneaigebiet s Mader 1996 Abb 36 Nr 106 aus Andriake s B Yener-Marksteiner
Keramikfunde der Kampagne 2006 in T Marksteiner Bericht zu den Arbeiten in Andriake im Jahr 2006 KST 25 2006 209 ndash 212 Abb 6 8 aus Istlada (İnişdibi) T Marksteiner ndash P Niewoumlhner ndash B Yener-Marksteiner Der Burgberg von İnişdibi bei Istlada in Zentrallykien Antike Festung und byzantinische Kapelle MiChA 15 2009 85 ndash 102 Abb 5 9 Fuumlr vereinzelte Beispiele aus
8 Kat 23 24 Kuumlchenware
9 Kat 29 30 Kuumlchenware
231Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik
Neben den geschlossenen Toumlpfen kommen auch offene breite Toumlpfe mit horizontalen Henkeln und leicht gerundeten flachen Boumlden vor (Kat 31 ndash 34) Die im Querschnitt runden Henkel setzen entweder unterhalb des ausgebogenen Randes oder direkt am Rand an Ihr Randdurchmesser betraumlgt zwischen 16 und 285 cm Die Toumlpfe wurden meist mit einem groszligen Pinsel innen und auszligen in roter bis rotbrau-ner Farbe unregelmaumlszligig bestrichen die Boumlden wurden dabei ausgespart Ein fast zur Gaumlnze erhaltener Topf (Kat 31 Taf 4 31 Abb 10) bietet ein schoumlnes Bei-spiel fuumlr diese Gruppe
Pfannen mit leicht ausgebogenem Rand und sich zur Spitze hin verjuumlngenden zylindrischen Griffen (Kat 36) kommen in Limyra in spaumltrouml-mischen Fundkomplexen haumlufig vor31 Zahlreiche flache Bodenfragmente mit starken Brandspuren sind diesen Ge-faumlszligen zuzuweisen Wie anhand von Kat 32 und 35 zu sehen ist koumlnnen al-lerdings Fragmente mit aumlhnlicher Rand-bildung auch von schuumlsselartigen of-fenen Toumlpfen stammen Deshalb lassen sich auch einige Fragmente (wie hier Kat 33 Taf 5 33) nicht eindeutig zu-weisen ndash sie koumlnnten sowohl zu Pfannen als auch zu Toumlpfen gehoumlren
Das Randfragment Kat 35 gehoumlrt zu einem steilwandigen Topf mit Deckelfalz Einige Randfragmente mit gleicher Pro-filbildung wurden in Limyra auch aus anderen spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinischen Fundkomplexen geborgen32
Auf welche Weise Toumlpfe und Pfannen auf das Feuer gestellt wurden zeigen zwei Staumlnder unterschied-licher Formgebung Der zur Gaumlnze erhaltene und kaum Gebrauchsspuren aufweisende Staumlnder Kat 37 (Taf 4 37) hat eine gedrungene spulenartige Form und am oberen Rand sowie am Fuszlig einen Durchmesser von jeweils 15 cm Die vier rechteckigen Oumlffnungen am Koumlrper dienten wohl der Sauerstoffzufuhr (Abb 8) Der obere Rand des eher zylindrisch geformten Staumlnders Kat 38 hat sich nicht erhalten jedoch ist die Wand des Fragments oben ausgebogen
Aus demselben lokalen Scherbentyp wurden auch einhenkelige Kruumlge mit langem Hals mit Wulstrand (Kat 39 ndash 42 Taf 5 39 ndash 42) hergestellt Die Muumlndungsquerschnitte sind meist kreisfoumlrmig es kommen aber auch Kleeblattmuumlndungen vor (Abb 11) Manche gut erhaltene Exemplare des Typs mit kreisfoumlrmiger Muumln-dung aus Limyra weisen am unteren Ende des Halses Siebeinsaumltze mit groben Siebloumlchern auf (Taf 5 39 ndash 42) Trotz des Fehlens zur Gaumlnze erhaltener Beispiele koumlnnen diesen in Lykien weit verbreiteten und vermutlich fuumlr das Kochen von Fluumlssigkeiten verwendeten Kruumlgen eingezogene Boumlden zugeschrieben werden33
Ein Deckelfragment (Kat 43) mit vertikaler Streifenbemalung darf einem Krug zugewiesen werden Derartige meist mit Bemalung geschmuumlckte und konvexe Deckel waren mittels eines Ringes in einer auf
Xanthos s E Pellegrino Note sur un depotoir de ceacuteramiques du IIIe s ap J-C et la datation de la reacutesidence du nord-est de lrsquoacro-pole lycienne de Xanthos Anatolia Antiqua 12 2004 128 f Abb 7 1
31 Vroom 2004 297 f mit Anm 28 Abb 4 Yener-Marksteiner 2007 266 f C76 32 Yener-Marksteiner 2007 265 f Typ 3 C60 Lemaicirctre 2007 230 f Taf 13 8 33 Lemaicirctre 2007 232 f E Pellegrino Les ceacuteramiques de la maison du nord-est de lrsquoacropole lycienne de Xanthos Un ensemble
original de la fin du VIegraveme ndash debut du VIIegraveme s apr J-C in LRCW 2007 II 662 Abb 35 ndash 36 Yener-Marksteiner 2007 Taf 23 C81 ndash 83
10 Kat 31 Kuumlchenware
11 Kat 39 40 Kuumlchenware
232 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner
dem Henkel der Kruumlge sitzenden Oumlse eingehaumlngt34 Aumlhnliche Kruumlge sind vor allem aus den Saraccedilhane-Grabungen in Istan-bul bekannt geworden es duumlrfte sich dort um lokale Produkte handeln35 In Lykien ist dieser Gefaumlszligtyp mehrfach belegt Es koumlnnte sich um eine regionale Nachahmung der aus Istanbul bekannten Kruumlge der Zeit um 655 ndash 670 n Chr handeln36
Einige Scherben aus SO 30 sind aufgrund ihrer zimtro-ten Tonfarbe auffallend und fremdartig (Kat 44 ndash 49 Taf 6 44 ndash 49) Der koumlrnige Ton der nicht hochgebrannten Scherben enthaumllt dunkle sowie weiszlige Einschluumlsse weiszligen Quarz und feinen Goldglimmer Innerhalb dieser Gruppe lehnen sich zwei Randfragmente mit abstehender Lippe und Deckelfalz an die Formen aumlgaumlischer Kochtoumlpfe an (Kat 44 ndash 45)37 Drei nicht anpassende Wandfragmente stammen wohl von einem Teller (Kat 47) sie weisen einpolierte Muster aus Kreisen und ver-tikalen Strichen auf 38 In gleicher Art ist auch das Deckelfrag-ment Kat 48 verziert
Es handelt sich bei diesen makroskopisch einer homogenen Gruppe zuweisbaren Gefaumlszligen um importierte Kuumlchen- und Gebrauchsware aus dem westlichen Kleinasien
Ein Randfragment einer einhenkeligen Kanne mit rotem Uumlberzug (Kat 50 Taf 7 50) wurde im Scherbentyp 1 hergestellt und zaumlhlt zur feineren lokalen Gebrauchs-keramik spaumltroumlmischer Zeitstellung In dieselbe Untergruppe gehoumlrt auch eine zur Gaumlnze erhaltene ein-henkelige und bauchige Kanne mit breitem geripptem und den Gefaumlszligrand uumlbersteigendem Henkel sowie eingezogenem Boden (Kat 51 Taf 7 51 Abb 12) Ihre Tonfarbe ist gruumlnlich hellgrau der Ton enthaumllt zahlreiche dunkle Einschluumlsse und unterscheidet sich dadurch von der in Limyra dominierenden orangefar-bigen Gebrauchsware39 Gefaumlszlige gleicher Form wurden auch innerhalb der orangefarbigen Gebrauchsware produziert Sie weisen Bemalung in der Art jener der Kochtoumlpfe sowie der Pithoi auf und kommen ebenfalls in spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinischen Kontexten vor40
Fruumlhbyzantinische Ampullen41 sind in SO 30 durch zwei Fragmente vertreten ein Randfragment (Kat 52 Taf 7 52) und ein mit einem Blockmonogramm gestempeltes Bodenfragment (Kat 53 Taf 7 53 Abb 13) Die Vermutung von J W Hayes aufgrund der Einheitlichkeit des Scherbentyps den Groszligteil dieser Gefaumlszlige einem einzigen Produktionsort zuschreiben zu koumlnnen wurde zuletzt durch petrographische Analysen aus-gewaumlhlter Stuumlcke aus Ephesos bestaumltigt Anhand des Bestandteils Serpentin im Ton konnte ausgeschlossen
34 Fuumlr ein gut erhaltenes Beispiel aus Limyra s U Eisenmenger ndash I Mader Bericht uumlber die Arbeiten an der Keramik in J Borch-hardt Bericht der Grabungskampagne in Limyra 1993 KST 16 2 1994 239 f Abb 16 Deckel mit Bemalung s Vroom 2004 297 ndash 300 Abb 5 Vroom 2005 252 f
35 JW Hayes Excavations at Saraccedilhane in Istanbul 2 The Pottery (Princeton NJ 1992) 159 f Abb 39 26 ndash 30 36 J Vrooms Annahme dass diese Kruumlge aus Konstantinopel importiert worden waumlren ist aufgrund des Scherbentyps wenig plausi-
bel s Vroom 2005 252 f 37 Fuumlr aumlhnliche Formen aus Ephesos s zuletzt S Ladstaumltter in M Steskal ndash M La Torre Das Vediusgymnasium in Ephesos Archauml-
ologie und Baubefund FiE 16 1 (Wien 2008) 115 Taf 299 38 Die Fragmente koumlnnten morphologisch auch zu einem Deckel gehoumlren dann muumlsste sich der Dekor aber an der Innenseite befin-
den 39 Der hart gebrannte Scherben dieser Gebrauchsware enthaumllt zahlreiche weiszlige Einschluumlsse und seltener dunkle sowie rote Einschluumls-
se die Tonfarbe variiert von orange bis rosa Die Gruppe wurde von S Lemaicirctre unter raquoCeacuteramiques communes en pacircte calcairelaquo zusammengestellt s Lemaicirctre 2007 215 f
40 Derartige Kannen aus limyraumlischen Fundkontexten wurden bis jetzt noch nicht publiziert 41 Diese in der Literatur unterschiedlich bezeichneten Gefaumlszlige wurden zuletzt unter dem Begriff rsaquofruumlhbyzantinische Ampullenlsaquo zusam-
mengefasst Hier wird dieser gut begruumlndete Terminologievorschlag aufgenommen und statt des verbreiteten Begriffs rsaquolate roman unguentarialsaquo verwendet Zur neuen Terminologie s S Metaxas Fruumlhbyzantinische Ampullen und Amphoriskoi in Krinzinger 2005 69 f
12 Kat 51 Gebrauchsware
233Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik
werden dass das Produktionszentrum dieser groszligen Gruppe im oumlstlichen Mit-telmeerraum gelegen war42 Die Analysen zeigen dass derartige Flaumlschchen in Ephesos auch lokal nachgeahmt wurden Eine vergleichbare Situation ein Nebeneinander von Import und lokal produzierter Ware ist auch an anderen Fundstaumltten zu beobachten43 Der Scherben der fruumlhbyzantinischen Ampullen aus SO 37 stimmt soweit man dies mit freiem Auge beurteilen kann mit der in der Literatur fuumlr den Groszligteil des Gefaumlszligtyps angegebenen Beschreibung uumlberein44 Weitere Uumlberlegungen sollen hier bezuumlglich des Produktionsgebietes der in Limyra gefundenen Exemplare nicht angestellt sondern die Ergebnis-se chemischer Analysen an lykischem Material abgewartet werden45 Die von J W Hayes vorgeschlagene chronologische Einordnung in die Zeit zwischen 500520 ndash 650 und die Annahme dass die Gefaumlszlige in einer bestimmten Zeitspan-ne im 6 Jahrhundert n Chr gestempelt wurden hat ihre Guumlltigkeit bewahrt46 In Limyra sind diese robusten Flaumlschchen zahlreich belegt47 eine zusammen-fassende Studie steht jedoch noch aus48
Abschlieszligend fuumlr die Gebrauchskeramik werden zwei zur Gaumlnze erhalte-ne Lampen sowie eine linsenfoumlrmige Flasche die alle aus demselben Abhub stammen und erstmals von B Ruumlckert vorgestellt wurden49 besprochen (Kat 54 ndash 57 Taf 7 54 ndash 57) Linsen-foumlrmige Flaschen sog Pilgerflaschen50 sind in Limyra bis jetzt nur spaumlrlich belegt J Vroom erwaumlhnt einige Halsfragmente derartiger Gefaumlszlige aus der Oststadt Limyras beschreibt sie jedoch nicht naumlher sie nimmt eine lokale Produktion an51 Ein weiteres Exemplar kommt aus SO 5 in der Weststadt von Limyra52 Die hier vorzustellende Flasche Kat 54 aus SO 30 unterscheidet sich aufgrund der Einfachheit ihres Dekors von den in der Literatur veroumlffentlichten rsaquoPilgerflaschenlsaquo aus dem suumldlichen Kleinasien53 Sie ist mit konzentrischen Rillen und Rouletting verziert sowie mit rotbrauner bis dunkelbrauner matter Farbe uumlberzogen (Abb 14) Das Gefaumlszlig weist sowohl im Scherbentyp als auch in der Oberflaumlchenbehandlung Aumlhnlichkeit mit zwei un-gebrauchten Baileyrsquos-Q 3339-Lampen aus demselben Abhub auf (Kat 55 ndash 56 Taf 7 55 ndash 56) die in die Zeit zwischen dem 6 und 7 Jahrhundert n Chr datiert werden koumlnnen Innerhalb der Lampenfunde aus SO
42 R Sauer ndash S Ladstaumltter Minerologisch-petrographische Analysen von fruumlhbyzantinischen Ampullen und Amphoriskoi in Krin-zinger 2005 125 ndash 133
43 Es scheint dass diese beliebten Gefaumlszlige nicht nur in einem groszligen Produktionszentrum sondern auch vielerorts lokal produziert wurden Petrographische Analysen der rsaquolate roman unguentarialsaquo in Hierapolis belegen beispielsweise das Vorkommen unterschied-licher mineralogischer Zusammensetzungen In Kibyra (Pisidien) wurden neben anderen Keramikfehlbraumlnden zahlreiche spaumltrouml-mische Unguentarien gefunden wodurch lokale Produktion nachgewiesen waumlre s Ş Oumlzuumldoğu ndash E Duumlndar Kibyra Geccedil Roma-Erken Doğu Roma Doumlnemi Muumlhuumlrluuml Unguentariumları Olba 15 2007 145 ndash 177 und muumlndliche Mitteilung von Ş Oumlzuumldoğu
44 s S Metaxas Fruumlhbyzantinische Ampullen und Amphoriskoi in Krinzinger 2005 71 ndash 73 45 Bis jetzt wurden derartige Untersuchungen nur an Material aus Myra durchgefuumlhrt Im Rahmen mineralogischer und petrogra-
phischer Analysen unglasierter Keramik aus Myra wurden auch Unguentarien des sog Typs 1 und 2 untersucht Die Ergebnisse zeigten dass diese der groszligen und vermutlich lokalen Tongruppe 3 angehoumlren in der auch Ess- Vorrats- und Servicegefaumlszlige sowie Amphoren produziert wurden s A Ccedil Tuumlrker Myra seramik hamur gruplarının kap tipleri ile değerlendirilmesi Adalya 9 2006 130 f
46 Auch die Analysen alter und neuer archaumlologischer Kontexte bestaumltigten diesen Schluss Nur Funde aus Sardis weisen auf einen fruumlheren Produktionsbeginn Zur Datierung der Gefaumlszlige sowie Stempel s Anm 44 88 ndash 92
47 Gruumlnewald 1984 26 f Abb 19 Eisenmenger 1997 406 f A Puumllz ndash P Ruggendorfer Forschungen zum Straszligennetz in der byzan-tinischen Oststadt von Limyra MiChA 1 1995 68 ndash 70 Eisenmenger 2003 195 f J Vroom The late roman-early byzantine finds from the excavation at the eastern city of Limyra KST 20 2 1998 143 ndash 145 Vroom 2004 Abb 7
48 Unklar ist wie J Vroom zu der Feststellung gelangte dass ndash wie in Perge und Sagalassos ndash diese Gefaumlszlige auch in Limyra in Haumlusern und Geschaumlften also in profanen Kontexten vorkommen da eine diesbezuumlgliche zusammenfassende Studie in Limyra noch fehlt dazu s Vroom 2004 304 f
49 Ruumlckert 2007 74 f Nr 104 50 Zu dem Typus s Hayes 1972 185 f ARS-Form 147 51 Vroom 2004 304 f 52 Yener-Marksteiner 2007 258 f C30 53 J Poblome Sagalassos Red Slip Ware Typology and Chronology SEMA 2 (Leiden 1999) Taf 437 s auch neue Funde aus den
Macellum-Grabungen N Fırat Roman Period Ceramics in Abbasoğlu ndash Martini (Anm 22) 126 f Nr 27
13 Kat 53 Gebrauchsware
234 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner
30363754 dominieren diese fuumlr die archaumlologischen Kontexte des 67 Jahrhunderts in Lykien55 typischen Lampen mit flachem Boden und bauchigem Koumlrper hohem Hals und langer Schnauze (Kat 55 ndash 57 Taf 7 55 ndash 57 Abb 15 a b) Von der Aumlhnlichkeit der Scherben ausgehend darf vielleicht angenommen werden dass die Flasche und die Lampen einer zeitgleichen vielleicht regionalen Produktionsgruppe angehoumlren
Fuumlr die Herstellung der groben Gebrauchskeramik wie Vorratsgefaumlszlige und groszlige Schuumlsseln wurde der gleiche Ton wie fuumlr die Kochware verwendet dieser jedoch groumlber gemagert Auch sind diese Gefaumlszlige in der gleichen Art wie die oben vorgestellten Kochtoumlpfe mit roter bis brauner waumlssriger Farbe bemalt Meh-rere Pithoi desselben Typs wurden in SO 30 gefunden Neben zahlreichen Rand- und Wandfragmenten sind zwei fast zur Gaumlnze erhaltene Exemplare hervorzuheben die in einen Horizont dessen Oberkante wohl einer Laufflaumlche entsprach eingesetzt waren (Kat 58) Abgesehen von Farbstreifen am Rand finden sich am Koumlrper der Pithoi Streifen- und Kreisdekor sowie ein Dekorschema aus nebeneinandergesetzten laumlnglichen
54 Fuumlr weitere Beispiele der Lampe dieses Typs aus der SO 30 s Ruumlckert 2007 71 f Nr 99 ndash 101 hier wurden sie als Baileyrsquos Q460 erkannt
55 Gruumlnewald 1984 Abb 31 1 ndash 6 Eisenmenger 1997 408 f T E Gregory Additional Pottery in J Morganstern (Hrsg) The Fort at Dere Ağzı and Other Material Remains in Its Vicinity From Antiquity to the Middle Ages IstForsch 40 1993 137 Nr 17 J des Courtils u a Xanthos Rapport sur la Campagne de 2000 Anatolia Antiqua 9 2001 235 f Abb 18 f B Varkivanc Patararsquoda bir seramik işliği Adalya 5 20012002 143 Abb 14 Vroom 2004 304 f Abb 8 S Y Oumltuumlken ndash E F Fındık Excavations at the church of St Nikolas in Myra-Demre Anmed 2008-6 51 f Taf 4
14 Kat 54 Gebrauchsware 15 a b Kat 54 55 Lampen
16 Kat 58 Pithos 17 Kat 59 Pithosdeckel
235Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik
Ovalen die mit einem dicken Pinsel aufgetragen wurden56 An der Gefaumlszliginnenseite sind Farbtropfen zu se-hen Der Bereich unterhalb des Halses wurde durch Finger gezogenen Wellendekor verziert
Diese Vorratsgefaumlszlige sind aufgrund der ihrer Groumlszlige (H ca 120 ndash 140 m) entsprechenden Wandstaumlrke meist schlecht gebrannt Ein Pithos aus SO 30 weist an der Wand zahlreiche Ausblaumlhungen auf und musste schon in der Antike mithilfe von Bleiklammern repariert werden (Abb 16) Die Pithoi hatten Knauffuumlszlige und waren wahrscheinlich bis zu einer bestimmten Houmlhe in die Fuszligboumlden eingelassen57 Zu ihnen gehoumlren flache Deckel (Kat 59 Taf 8 59 Abb 17) mit einem horizontalen Henkel in der Mitte und einer kleinen kreisfoumlrmigen Oumlffnung58 Im Zuge der Herstellung wurden auch sie mit durch Finger gezogenem Wellende-kor verziert
Bei groszligen Schuumlsseln wie Kat 60 (Taf 8 60) handelt es sich um lokale Nachahmungen einer beliebten CRS-Form der Form Hayes 1159 Sie wurden in der den Kochtoumlpfen und Pithoi entsprechenden Art be-malt
Wie bei der Feinware wird auch das generelle Bild der Amphorenfunde spaumltroumlmischer Zeitstellung in Limyra durch die Funde aus SO 303637 bestaumltigt Die Dominanz der sog Late Roman 1-Amphoren (LR 1) kann nicht uumlberraschen Sowohl in der Ost- als auch in der Weststadt von Limyra bildet die LR 1-Amphora im Amphorenspektrum der spaumltroumlmischen Zeit den am haumlufigsten beobachteten Amphorentyp Ihre Haupt-produktionszeit ist zwischen 450 und 600 n Chr mit verschiedenen Untertypen und Produktionsorten60 Im 7 Jahrhundert wurde sie wie zahlreiche Funde aus verschiedenen Fundkontexten im Mittelmeerraum zeigen weiterhin importiert oder produziert61 In SO 303637 uumlberwiegt vor allem der spaumltere Typ die sog LR 1b-Amphora mit breitem Mund und Hals (Kat 61 ndash 63 Taf 9 61 ndash 63)62
Mit einem fast zur Gaumlnze erhaltenen Beispiel sowie zahlreichen Fragmenten tritt die LR 4-Amphora (LR 4) als der am zweithaumlufigsten vorkommende Amphorentyp in der SO 303637 auf (Kat 64 ndash 66 Taf 9 64 ndash 66) Die meisten Stuumlcke entsprechen dem spaumlteren Typ mit langem Koumlrper und tronkonischem Fuszlig63 Kat 67 (Taf 9 67) gehoumlrt zu einer spaumlteren Variation der LR 2-Amphoren der LR 2C-Amphora64 Ihr stark glimmerhaltiger Scherbentyp koumlnnte ein Hinweis auf eine Herkunft aus dem Aumlgaumlisraum sein Die Rand-bildung von Kat 68 (Taf 9 68) lehnt sich an die Keay Type LV-Amphoren an duumlrfte jedoch wegen ihres Scherbentyps in die groszlige Familie der LR 8-Amphoren gehoumlren65
56 Fuumlr bemalte spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinische Gebrauchsware s A F Ferrazzoli ndash M Ricci Elaiussa Sebaste Produzioni e consumi di una citta della cilicia tra V e VII secolo in LRCW 2007 II 674 f Abb 15 E Pellegrino Les Ceacuteramiques de la maison du nord-est de lrsquoacropole lycienne de Xanthos Un ensemble original de la fin du VIegraveme ndash debut du VIIegraveme s apr J-C in LRCW 2007 II 660 f Abb 1
57 Ein Bodenfragment mit Knauffuszlig welches von einem vergleichbaren Pithos stammen duumlrfte wurde zuletzt in Myra in einer Ver-fuumlllung des 67 Jhs gefunden s Oumltuumlken ndash Fındık (Anm 55) 48 f Taf 1
58 Fuumlr aumlhnliche Deckel s R Degeest The common ware of Sagalassos SEMA 3 (Leiden 2000) Abb 142 ndash 144 T Korkut Die kaiser-zeitliche Gebrauchskeramik aus Patara in S Lemaicirctre (Hrsg) Ceacuteramiques antiques en Lycie (Bordeaux 2007) 216 f Nr 46
59 s auch Eisenmenger 2003 196 f Taf 90 5 60 Es sind zwei Hauptproduktionszentren bekannt dazu s ua zuletzt D F Willliams An integrated archaeometric approach to ce-
ramic fabric recognition A study case on late roman amphora 1 from the eastern Mediterranean in LRCW 2005 613 ndash 620 mit weiteren Literaturangaben
61 Beispielsweise in Yassi Ada Shipwreck (625 n Chr) P G van Alfen New light on the 7th-century Yassi Ada schipwreck Capa-cities and standard sizes of LRA1 amphoras JRA 9 1996 189 ndash 213 zuletzt in einem Kontext der 2 Haumllfte des 7 Jhs in Elaiussa Sebaste s E E Schneider Elaiussa Sebaste ndash Report of 2006 Excavation Season KST 29 2 2007 301 f Abb 9
62 Zu Typologie und Chronologie s Pieacuteri 2005 70 ndash 79 63 Pieacuteri 2005 132 ndash 137 64 Fuumlr die Variationen der LR 2C-Amphoren s Pieri 2005 88 f 65 Ich bedanke mich bei S Lemaicirctre fuumlr die muumlndliche Mitteilung
236 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner
Zusammenfassung
Das Keramikmaterial aus SO 303637 in der Weststadt Limyras erlaubt dank zahlreicher gut erhaltener Gefaumlszlige einen wichtigen Einblick in das keramische Kuumlchenensemble Limyras in spaumltroumlmisch-fruumlhbyzan-tinischer Zeit Im hier vorgestellten Material sind nicht nur Ganzformen limyraumlischer Kochtoumlpfe sondern auch Staumlnder zu finden die es ermoumlglichen Ruumlckschluumlsse auf die Art und Weise des Kochvorganges zu ziehen Im Bereich der groben Gebrauchskeramik sind groszlige bemalte Pithoi und Deckel hervorzuheben Fragmente derartiger Gefaumlszlige waren zwar schon fruumlher verschiedentlich in Limyra geborgen worden in SO 303637 fanden sie sich jedoch in situ und ihr Erhaltungszustand erlaubt es ihre komplette Form und ihren Dekor zu rekonstruieren Auch laumlsst sich die zeitliche Einordnung dieser Gefaumlszlige besser eingrenzen Unge-woumlhnlich ist das Vorkommen zahlreicher ungebrauchter Gefaumlszlige
Das Tafelservice bestand meistens aus importierter Ware Neben den bekannten Produktionen der spaumlt-roumlmischen Sigillata wurde auch die Existenz anderer Feinware mit rotem Uumlberzug die wohl lokal oder regional hergestellt worden war beobachtet Fuumlr die importierte Feinware wurde die aus anderen Sondagen bekannte Dominanz der CRS im limyraumlischen Keramikmaterial auch durch den Keramikbefund aus SO 303637 nachdruumlcklich bestaumltigt
Innerhalb der Amphorenfunde aus SO 303637 spielt der Amphorentyp LR 1 eine fuumlhrende Rolle wobei fast ausschlieszliglich der spaumltere Typ LR 1b1 vorkommt Es handelt sich um den am haumlufigsten anzutreffenden Amphorentyp der spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinischen Zeit in Limyra Ebenfalls groszliger Beliebtheit erfreuten sich LR 4-Amphoren die meisten entsprechen ebenfalls dem spaumlteren Typ LR 4b Neben diesen in Limyra schon bekannt gewordenen Amphorentypen konnte erstmals eine LR 2c-Amphora mit einem sehr glimmer-haltigen Scherben beobachtet werden
Ein zeitlicher Unterschied zwischen dem von den Ausgraumlbern als Byzanz 1 bezeichneten Stratum und dem Horizont Byzanz 2 konnte im Keramikmaterial nicht festgestellt werden Importware wie CRS mit den Formen Hayes 111 (etwa Mitte 7 Jh) und Hayes 9BC (ca 580600 ndash 700 oder etwas fruumlher) erlaubt es ebenso wie die moumlglichen Imitationen von CRS Formen eine zeitliche Einordnung der beiden Straten in das 7 Jahrhundert n Chr vorzunehmen Sie wird durch die zahlreich erhaltenen sog Baileys-Q3339-Lam-pen bestaumltigt Auch durch die gut erhaltene Kuumlchenware die in den Fundkontexten des 6 ndash 7 Jahrhunderts n Chr in Limyra mehrmals belegt ist wird diese Zeitspanne erreicht Und nicht zuletzt bieten die lokalen Nachahmungen datierter Formen wie die Schuumlssel in CRS-Form Hayes 11 sowie Kruumlge mit angehaumlngtem Deckel die mit Exemplaren aus den Saraccedilhane-Grabungen in Istanbul vergleichbar sind und in die Zeit zwischen 655670 n Chr datiert werden weitere Anhaltspunkte fuumlr eine Datierung des Gebaumludekomplexes in die vorgeschlagene Zeit Die betreffenden Kruumlge sowie die CRS-Formen Hayes 9 und 11 bilden die spauml-testen Keramikfunde aus SO 303637 und koumlnnen damit als terminus ad oder post quem fuumlr die Aufgabe des Gebaumludekomplexes herangezogen werden
237Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik
Katalog66
Cypriot Red Slip Ware
Kat 1 Taf 1 1Randfragment einer SchuumlsselRDm 24 cmTon 5YR 75 orange weich fein einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug hellrot matt duumlnnFundnr Li 02-SO 301-152-8 (Byz 1)Vgl Hayes Form 111Dat 550 ndash 650 n Chr
Kat 2 Taf 1 2Randfragment einer SchuumlsselRDm 24 cmTon 5YR 75 orange weich fein einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug rotbraun matt duumlnnFundnr Li 02-SO 301-152-11 (Byz 1)Vgl Hayes Form 112Dat 550 ndash 650 n Chr
Kat 3 Taf 13Randfragment einer SchuumlsselRDm 30 cmTon 5YR 75 orange weich fein einige weiszlige Einschluumlsse etwas GlimmerUumlberzug rotbraun matt duumlnnFundnr Li 02-SO 301-110-200 (Byz 1)Vgl Hayes Form 112Dat 550 ndash 650 n Chr
Kat 4 Taf 1 4Randfragment eines TellersRDm 26 cmTon orange weich feinUumlberzug innen orange matt duumlnn auszligen ausgewaschenFundnr Li 02-SO 30-152-9 (Byz 1)Vgl Hayes Form 12 Meyza 2007 H1BDat spaumltes 4 ndash 3 Viertel 5 Jh n Chr
Kat 5 Taf 1 5Randfragment eines TellersRDm 22 cmTon 5YR 76 orange fein hart weinige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug innen rotbraun matt auszligen nur am oberen Rand Reste roten UumlberzugsFundnr Li 02-SO 30-21-245 (Byz 1)Vgl Hayes Form 1 var Meyza 2007 H1ADat spaumltes 4 ndash 3 Viertel 5 Jh n Chr
66 Im Katalog werden folgende zusaumltzliche Abkuumlrzungen verwendet BDm = Bodendurchmesser RDm = Randdurchmesser Dat = Datierung
Kat 6 Taf 1 6Randfragment eines TellersRDm 222 cmTon 5YR 76 orange fein hart weinige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug rotbraun mattFunddnr Li 02-SO 30-110-201 (Byz 1)Vgl Hayes Form 1 var Meyza 2007 H1ADat spaumltes 4 ndash 3 Viertel 5 Jh n Chr
Kat 7 Taf 1 7Randfragment eines TellersRDm 24 cmTon 5YR 76 orange feinUumlberzug innen hellrot matt duumlnn auszligen ausgewaschenFundnr Li 02-SO 30-19-06-2 (Byz 1)Vgl Hayes Form 2Dat spaumltes 5 ndash 3 Viertel 6 Jh n Chr
Kat 8 Taf 1 8Randfragment einer SchaleRDm 156 cmTon 5YR 76 orange feinUumlberzug rot matt duumlnnFundnr Li 02-SO 30-19-06-5 (Byz 1)Vgl Hayes Form 2Dat spaumltes 5 ndash 3 Viertel 6 Jh n Chr
Kat 9 Taf 1 9Randfragment eines TellersRDm 275 cm Ton 5YR 78 orange fein einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug orangerot matt duumlnnFundnr Li 02-SO 30-28-230 (Byz 1)Vgl Hayes Form 9BDat 580600 ndash Ende 7 Jh n Chr
Kat 10 Taf 1 10Randfragment eines TellersRDm 27 cmTon 5YR 76 orange fein einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug rotbraun matt duumlnnFundnr Li 02-SO 30-228-1 (Byz 2)Vgl Hayes Form 9CDat 580600 ndash Ende 7 Jh n Chr
Kat 11 Taf 1 11Randfragment eines TellersRDm 278 cmTon 5YR 76 orange fein hartUumlberzug rot matt dicht
238 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner
Fundnr Li 02-SO 30-19-06-04 (Byz 1)Vgl Hayes Form 9CDat 580600 ndash Ende 7 Jh n Chr
Limyra Red Slip Ware 1
Kat 12 Taf 2 12Randfragment eines Tellers RDm 195 cmTon 25YR 64 roumltlich braun hart zahlreiche winzige weiszlige Einschluumlsse sandartigUumlberzug braun matt dichtFundnr Li 02-SO 30-90-218 (Byz 1)Vgl Hayes Form 1Dat ca 375 ndash 475 n Chr
Kat 13 Taf 2 13Bodenfragment eines Tellers RDm 12 cmTon 25YR 64 roumltlich braun hart zahlreiche winzige weiszlige Einschluumlsse sandartigUumlberzug braun matt dichtFundnr Li 02-SO 30-90-218 (Byz 1)Vgl Hayes Form 9Dat 7 Jh n Chr
Red Slip Ware
Kat 14 Abb 7 Taf 2 14Randfragment einer SchuumlsselRDm 18 cmTon 5YR 76 orange- bis hellgrau hart weiszlige EinschluumlsseUumlberzug hellrot matt sehr duumlnn nicht flaumlchendeckend he-rabgeronnenFundnr Li 03-SO 36-463 (Byz 1)Vgl Hayes Form 4Dat 56 () Jh n Chr
Kat 15 Taf 2 15Randfragment eines TellersRDm 24 cmTon 5YR 78 orange hart fein dunkle und weiszlige Ein-schluumlsse etwas feiner GlimmerUumlberzug innen rot matt auszligen ausgewaschenFundnr Li 02-SO 30-19-06-3 (Byz 1)Vgl Hayes Form 29Dat ca 450 ndash 550 n Chr
Kat 16 Taf 2 16Randfragment einer SchuumlsselRDm 22 cmTon orange fein hart einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug innen hellrot dicht matt auszligen rot matt nicht flaumlchig herabgeronnenFundnr Li 02-SO 30-21-32 (Byz 1)
Vgl Hayes Form 8 varDat ca 575 ndash 625 n Chr
Kat 17 Taf 2 17Randfragment einer SchuumlsselRDm 31 cmTon orange fein einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug dunkelrot matt nicht flaumlchig herabgeronnenFundnr Li 02-SO 30-21-33 (Byz 1)Vgl Eisenmenger 2003 194 Taf 109 5 a Ruumlckert 2007 69 f Nr 94Dat ca 575 ndash 625 n Chr
Kat 18 Taf 2 18Randfragment einer SchuumlsselRDm 243 cmTon 5YR 78 orange fein hart einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug rot matt duumlnnFundnr Li 02-SO 30-21-01 (Byz 1)Vgl Meyza 2007 H13C Taf 3 5 49ndash50Dat nach Stuumlck Mitte 4 ndash Mitte 5 Jh n Chr ()
Kat 19 Taf 2 19Randfragment einer SchuumlsselRDm 17 cmTon 75YR 66 orange fein hart weiszlige EinschluumlsseUumlberzug rot matt duumlnnFundnr Li 02-SO 30-21-09 (Byz 1)Vgl Meyza 2007 H12D Taf 12 1Dat nach Kontext 67 Jh n Chr
Kat 20 Taf 2 20Randfragment einer SchuumlsselRDm 288 cmTon 5YR 66 orangeUumlberzug rot matt duumlnnFundnr Li 04-SO 37-952-71 (Byz 1)Vgl Yener-Marksteiner 2007 258 C27 Meyza 2007 H11D Taf 12Dat nach Kontext 67 Jh n Chr
African Red Slip Ware
Kat 21 Taf 2 21Randfragment einer SchuumlsselRDm 18 cmTon rot weiszlige EinschluumlsseUumlberzug rot matt kompaktFundnr Li 02-SO 30-152-06 (Byz 1)Vgl Hayes Form 91CDat ca 530 ndash 600 n Chr
Kat 22 Taf 2 22Randfragment einer SchuumlsselRDm 22 cm
239Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik
Ton orange rot hart dunkle EinschluumlsseUumlberzug rot matt Rand auszligen ohne UumlberzugFundnr Li 03-SO 36-569-1 (Byz 2)Vgl Hayes Form 104ADat 530 ndash 580 n Chr
Kuumlchenware
Kat 23 Abb 8 Taf 3 23TopfRDm 15 cm BDm 46 cmTon ST 1 reduziertFundnr Li 02-SO 30-90-224 (Byz 1)Vgl Yener-Marksteiner 2007 266 f Form 4Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr
Kat 24 Abb 8 Taf 3 24TopfRDm 17 cm BDm 122 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 36-459-1 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr
Kat 25 Taf 3 25Randfragment eines TopfesRDm 141 cmTon ST 1 auszligen Reste roter BemalungFundnr Li 02-SO 30-19-06 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr
Kat 26 Taf 3 26Randfragment eines ToumlpfchensRDm 8 cmTon ST 1Fundnr Li 02-SO 30-21-261 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr
Kat 27 Taf 3 27Randfragment eines TopfesRDm 135 cmTon ST 1Fundnr Li 02-SO 30-21-261 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr
Kat 28 Taf 3 28Randfragment eines TopfesRDm 12 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 37-952-64 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr
Kat 29 Abb 9 Taf 4 29Randfragment eines Topfes rotbraune Bemalung an der Ge-faumlszligauszligenseiteRDm 14 cmTon ST 1Fundnr Li03-SO 36-459-6-1 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr
Kat 30 Abb 9 Taf 4 30Bodenfragment eines Topfes wohl zu Kat 29 gehoumlrigBDm 115 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 36-459-6-2 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr
Kat 31 Abb 10 Taf 4 31Topf innen und auszligen Bemalung in roter FarbeRDm 32 cm BDm 126 cmTon ST 1 Boden verbranntFundnr Li 02-SO 30-96-226 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr
Kat 32 Taf 5 32Randfragment eines TopfesRDm 234 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 35-459-2 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr
Kat 33 Taf 5 33Randfragment eines TopfesRDm 21 cmTon ST 1Fundnr Li 04-SO 37-952-28 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr
Kat 34 Taf 5 34Randfragment eines Topfes oder einer PfanneRDm 145 cmTon ST 1Fundnr Li 02-SO 30-21-266 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr
Kat 35 Taf 5 35Randfragment eines Topfes mit DeckelfalzRDm 18 cmTon ST 1Fundnr Li 02-SO 30-90-221 (Byz 1)Vgl Yener-Marksteiner 2007 265 f Typ 3 C60 Lemaicirctre 2007 230 f Taf 13 8Dat 2 Haumllfte 6 Jh n Chr ()
240 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner
Kat 36 Taf 5 36Randfragment einer PfanneRDm 182 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 36-569-1 (Byz 2)Vgl Vroom 2004 297 f mit Anm 28 Abb 4 Yener-Mark-steiner 2007 266 f C76Dat 7 Jh n Chr
Kat 37 Taf 4 37StaumlnderDm 152 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 37-952-62 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr
Kat 38 Taf 4 38Fragment eines StaumlndersDm 16 cm (auszligen)Ton ST 1Fundnr Li0 3-SO 37-952-63 (Byz 1)VglndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr
Kat 39 Abb 11 Taf 5 39Randfragment eines KrugesRDm 75 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 37-952-40 (Byz 1)Vgl Lemaicirctre 2007 232 f Taf 14 4 Yener-Marksteiner 2007 Taf 23 C83Dat 67 Jh n Chr
Kat 40 Abb 11 Taf 5 40Randfragment eines KrugesRDm 72 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 37-952-40 (Byz 1)Vgl Lemaicirctre 2007 232 f Taf 14 5 Yener-Marksteiner 2007 Taf 23 C81Dat 67 Jh n Chr
Kat 41 Taf 5 41Halsfragment eines Kruges mit SiebansatzB ca 72 cm H 3 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 37-952-06 (Byz 1)Vgl Kat 39Dat 67 Jh n Chr
Kat 42 Taf 5 42Bodenfragment eines KrugesBDm 4 cmTon ST 1 reduziert
Fundnr Li 03-SO 37-952-00 (Byz 1)Vgl ndashDat 67 Jh n Chr
Kat 43 Taf 5 43Fragment eines DeckelsDm 9 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 37-569-03 (Byz 2)Vgl U Eisenmenger ndash I Mader Bericht uumlber die Arbeiten an der Keramik in J Borchhardt Bericht der Grabungskam-pagne in Limyra 1993 KST 16 2 1994 239 f Abb 16 Vroom 2004 299 f Abb 5Dat 2 Haumllfte 7 Jh n Chr
Kat 44 Taf 6 44Randfragment eines TopfesRDm 18 cmTon rotbraunndashzimtbraun poroumls dunkle und weiszlige Einschluumls-se Goldglimmer und Quarz Rand auszligen verbranntFundnr Li 02-SO 30-152-1 (Byz 1)Vgl z B Kochtoumlpfe aus Ephesos P Turnovsky The mor-phological repertory of Late RomanEarly Byzantine Coarse Wares in Ephesos in LRCW I 1st International conference on Late Roman coarse wares cooking wares and amphorae in the Mediterranean Archaeology and Archaeometry Barcelona 14 ndash 16 March 2002 BARIntSer 1340 (Oxford 2005) 640 f Abb 1 14Dat
Kat 45 Taf 6 45Randfragment eines TopfesRDm 18 cmTon 25 YR 46 rotbraunndashzimtrot poroumls weiszlige und dunkle Einschluumlsse Quarz feiner GlimmerFundnr Li 02-SO 30-167-236 (Byz 1)Vgl Kat 44Dat
Kat 46 Taf 6 46Randfragment eines TopfesRDm 12 cmTon wie Kat 45Fundnr Li 02-SO 30-167-238 (Byz 1)Vgl ndashDat
Kat 47 Taf 6 47Wandfragmente eines Tellers () Dm gt18 cmTon rotbraunndashzimtbraun poroumls weiszlige Einschluumlsse zahlrei-che weiszlige Quarzeinschluumlsse und Goldglimmer Innen Deko-rationsmuster aus Kreisbaumlndern und vertikale Striche durch EinpolierungFundnr Li 02-SO 30-167-239 (Byz 1)Vgl ndashDat
241Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik
Kat 48 Taf 6 48Randfragment eines Deckels ()RDm 195 cmTon wie Kat 44Fundnr Li 02-SO 30-152-2 (Byz 1)Vgl ndashDat
Kat 49 Taf 6 49Randfragment eines DeckelsRDm 196 cmTon roumltlich braunndashzimtrot poroumls zahlreiche Quarz- und dun-kle Einschluumlsse GoldglimmerFundnr Li 02-SO 30-167-237 (Byz 1)Vgl ndashDat
Gebrauchsware
Kat 50 Taf 7 50Randfragment eines KrugesRDm 62 cmTon ST 1Uumlberzug innen herabgeronnen auszligen hellrotndashorange matt kompaktFundnr Li 02-SO 30-21-36 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr
Kat 51 Abb 12 Taf 7 51Randfragment einer KanneRDm 9 cmTon hellgruumlnndashgrau hart fein zahlreiche dunkle EinschluumlsseFundnr Li 02-SO 30-90-217 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr
Kat 52 Taf 7 52Randfragment einer AmpulleRDm 27 cmTon 5YR 78 orange hart feinUumlberzug rotbraun matt kompaktFundnr Li 04-SO 37-952-26a (Byz 1)Vgl Vroom 2004 Abb 7Dat 67 Jh n Chr
Kat 53 Taf 7 53Bodenfragment einer Ampulle mit StempelBDm 12 cmTon hellgrau fein hart wenige winzige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug braun matt duumlnn herabgeronnenFundnr Li 04-SO 37-951-1191 (Byz 1)Vgl Eisenmenger 2003 196 f Taf 109 6Dat 6 Jh n Chr
Kat 54 Abb 14 Taf 7 54Flasche mit linsenformigem KoumlrperRDm 44 cmTon fein orangeUumlberzug rotbraunndashbraun matt fleckig duumlnn herabgeronnenFundnr Li 02-SO 30-104-151 (Byz 1)Vgl Ruumlckert 2007 74 f Nr 104Dat nach Kontext 67 Jh n Chr ()
Kat 55 Abb 15 a Taf 7 55LampeRDm 24 cmTon wie Kat 54Uumlberzug wie Kat 54Fundnr Li 02-SO 30-104-281(Byz 1)Vgl Vroom 2005 250 f Abb 2Dat 67 Jh n Chr
Kat 56 Abb 15 b Taf 7 56LampeRDm 27 cmTon wie Kat 54Uumlberzug hellrot matt duumlnnFundnr Li 02-SO 30-104-282 (Byz 1)Vgl wie Kat 55Dat 67 Jh n Chr
Kat 57 Taf 7 57LampeRDm 27 cm BDm 43 cmTon 75YR 78 orange weich winzige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug Reste braunen UumlberzugsFundnr Li 04-SO 37-1194-1795 (Byz 2)Vgl wie Kat 55Dat 67 Jh n Chr
Kat 58 Abb 16 Taf 8 58Fragmente eines PithosRDm 41 cmTon orangerosa grob teilweise nicht durchgebrannt weiszlige rote rotbraune und dunkle Einschluumlsse auszligen Streifen- und Kreisdekor sowie Ovalmotive in brauner Farbe unterhalb des Halses Wellendekor in FingerstrichtechnikFundnr Li 03-SO 36-516-01 (Byz 2)Vgl S Y Oumltuumlken ndash E F Fındık Excavations at the Church of St Nikolas in Myra-Demre Anmed 2008-6 48 f Taf 1Dat nach Kontext 67 Jh n Chr
Kat 59 Abb 17 Taf 8 59Deckel eines PithosDm 40 cmTon wie Kat 45Fundnr Li 02-SO 30-96-001+90-001 (Byz 1)Vgl R Degeest The common wares of Sagalassos SEMA 3 (Breacutepols 2000) Abb 142 ndash 144Dat nach Kontext 67 Jh n Chr
242 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner
Kat 60 Taf 8 60Randfragment einer SchuumlsselRDm 54 cmTon wie Kat 45 auszligen und am Rand rote wellenartige Be-malungFundnr Li 04-SO 37-952-60 (Byz 1)Vgl CRS-Form Hayes 11 Eisenmenger 2003 196 f Taf 110 5Dat 2 Haumllfte 6 ndash 7 Jh n Chr
Transportamphora
Kat 61 Taf 9 61Randfragment einer LR 1-AmphoraRDm 12 cmTon orange hart dunkle EinschluumlsseFundnr Li 04-SO 37-952-22 (Byz 1)Vgl Pieacuteri 2005 257 Abb 17 2 LR 1B1-AmphoraDat 67 Jh n Chr
Kat 62 Taf 9 62Randfragment einer LR 1-AmphoraRDm 9 cmTon wie Kat 61Fundnr Li 04-SO 37-952-17 (Byz 1)Vgl Pieacuteri 2005 Abb 16 1Dat wie Kat 61
Kat 63 Taf 9 63Randfragment einer LR 1-AmphoraRDm 105 cmTon rosabeige dunkle und weiszlige EinschluumlsseFundnr Li 04-SO 37-952-12 (Byz 1)Vgl Pieacuteri 2005 256 Abb 16 4Dat wie Kat 61
Kat 64 Taf 9 64Randfragmente einer LR 4-AmphoraRDm 12 cmTon 5YR 66 orange weich poroumls zahlreiche weiszlige und we-niger graue Einschluumlsse feiner GlimmerFundnr Li 02-SO 30-90-213 (Byz 1)Vgl Pieacuteri 2005 281 Abb 41 16 LR 4B2 ndash 3-AmphoraDat 6 ndash Ende 7 Jh n Chr
Kat 65 Taf 9 65Randfragment einer LR 4-AmphoraRDm 102 cmTon wie Kat 64Fundnr Li 02-SO 30-90-212 (Byz 1)Vgl Pieacuteri 2005 279 Abb 39 1 LR 4A2-AmphoraDat Ende 5 Jh n Chr
Kat 66 Taf 9 66Fuszlig einer LR 4-AmphoraBDm 4 cm
Ton wie Kat 64Fundnr Li 03-SO 36-952-23 (Byz 1)Vgl Pieacuteri 2005 278 Abb 38 5 LR 4B2-AmphoraDat 6Ende 7 Jh n Chr
Kat 67 Taf 9 67Randfragment einer LR 2C-AmphoraRDm 6 cm (innen)Ton hellbraun weiszlige Einschluumlsse glimmerhaltigFundnr Li 04-SO 37-952-19 (Byz 1)Vgl J Hayes Excavations at Saraccedilhane in Istanbul 2 The Pottery (Princeton 1992) 66 f Typ 9 ndash 10 Abb 47 no 171Dat 6Mitte 7 Jh n Chr
Kat 68 Taf 9 68Randfragment einer AmphoraRDm 101 cmTon zimtbraun hart fein stark glimmerhaltigFundnr Li 04-SO 37-952-20 ( Byz 1)Vgl Form Keay Type LVDat 67 Jh n Chr
Tafel 1
Tafel 2
Tafel 3
Tafel 4
verbrannt
Tafel 5
Tafel 6
Tafel 7
Tafel 8
Tafel 9
252 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner
Abgekuumlrzt zitierte Literatur
Eisenmenger 1997 U Eisenmenger Die spaumltantike Keramik vom Ptolemaion in Limyra OumlJh 66 1997 Beibl 406 ndash 407Eisenmenger 2003 U Eisenmenger Late Roman Pottery in Limra (Lycia) in C Abadie-Reynal (Hrsg) Les Ceacuteramiques
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BARIntSer 1340 (Oxford 2005)LRCW 2007 LRCW 2 Late Roman coarse wares cooking wares and amphorae in the Mediterranean Archeology
and archeometry BARIntSer 1662 (Oxford 2007)Mader 1996 I Mader Keramik der Feldforschungen im Gebiet von Kyaneai aus den Jahren 1989 ndash 1992 in F Kolb
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Marksteiner ndash Konecny 2007 T Marksteiner ndash A Konecny Zur Bebauungsgeschichte des Areals hinter der klassischen Stadtmauer im Bereich der Weststadt von Limyra in M Seyer (Hrsg) Studien in Lykien ErghOumlJh 8 (Wien 2007) 15 ndash 28
Meyza 2007 H Meyza Neu Paphos 5 Cypriot Red Slip ware Studies on a late RomanLevantine fine ware (Warschau 2007)
Pieacuteri 2005 D Pieacuteri Le commerce du vin oriental agrave lrsquoeacutepoque byzantine (VendashVIIe siegravecles) Le teacutemoignage des am-phores en Gaule (Beyrouth 2005)
Ruumlckert 2007 B Ruumlckert Keramik aus den Sondagen 9 30 31 in Limyra in S Lemaicirctre (Hrsg) Ceacuteramiques anti-ques en Lycie (VIIe S aC ndash VIIe S pC) Les produits et les marcheacutes (Bordeaux 2007) 25 ndash 76
Vroom 2004 J Vroom Late antique pottery settlement and trade in the East Mediterranean A preliminary compari-son of ceramics from Limyra (Lycia) and Boeotia in Recent research on the late antique countryside (Leiden 2004) 281 ndash 330
Vroom 2005 J Vroom New light on rsaquoDark Agelsaquo pottery A note on finds from south-western Turkey ReiCretActa 39 2005 249 ndash 254
Yener-Marksteiner 2007 B Yener-Marksteiner Keramik aus der Sondage 5 in der Weststadt von Limyra in T Markstei-ner ndash S Lemaicirctre ndash B Yener-Marksteiner Die Grabungen am Suumldtor von Limyra OumlJh 76 2007 236 ndash 276
B Yener-Marksteiner
Univ-Doz Dr Thomas MarksteinerSemperstraszlige 58 A-1190 WienE-Mail thomasmarksteinerunivieacat
Mag Banu Yener-MarksteinerSemperstraszlige 58 A-1190 WienE-Mail banuyenergmailcom
Abbildungsnachweis alle Abb Limyra-Archiv OumlAI Wien Zeichnungen Taf 1 ndash 9 B Yener-Marksteiner
N i c h o l a s K R a u h ndash R h y s F To w n s e n d ndash M i c h a e l C H o f f ndash M a t t h e w D i l l o n ndash M a r t i n W D o y l e ndash C h e r y l A Wa r d ndash R i c h a r d M R o t h a u s ndash H uuml l y a C a n e r ndash Uuml n a l A k k e m i k ndash
L u A n n Wa n d s n i d e r ndash F S a n c a r O z a n e r ndash C h r i s t o p h e r D D o r e
Life in the Truck Lane Urban Development in Western Rough Cilicia
Preface
The members of the Rough Cilicia Archaeological Survey Team dedicate this essay to the memory of Kurt Tomaschitz a remarkable scholar who passed away tragically in May 2008 As Assistant Professor with the Institut fuumlr Alte Geschichte und Altertumskunde Papyrologie und Epigraphik at the University of Vienna Kurt Tomaschitz was arguably the leading authority on Rough Cilician epigraphy of our generation His publications raquoUnpublizierte Inschriften Westkilikiens aus dem Nachlaszlig TB Mitfordslaquo (1998) and raquoReper-torium der westkilikischen Inschriftenlaquo (with Stefan Hagel 1998) remain fundamental to the understanding of social institutions and urban development in Roman Rough Cilicia
Our communication with Kurt Tomaschitz began in 2002 when he informed us that he was preparing a response to our on-line publication of the inscribed statue base that we located at Goumlccediluumlk village in 2000 lthttpsengineeringpurdueedu~ciliciagt The base records a dedication by raquothe Demos of Juliosebastelaquo thus confirming the existence of a community by this name in western Rough Cilicia We discussed at length the problems raised by this inscription and remained in close correspondence with Kurt from then on After he published his response in raquoTychelaquo in 2003 we undertook the challenge of reconciling our initial interpretation of this dedication with his compelling alternative point of view Two years later Kurt agreed to serve as a co-organizer of the International Conference being organized in Lincoln Nebraska raquoRough Cilicia New Archaeological and Historical Approacheslaquo When the participants of the conference assem-bled in Lincoln in October 2007 we were both saddened and alarmed to learn that Kurtrsquos failing health had prevented him from joining us His characteristically informative paper on Cilician piracy was read aloud by M Hoff and will appear in the forthcoming conference proceedings All the while the members of the survey team continued to develop the following essay intended to summarize the most significant findings of our field investigations in western Rough Cilicia As will become evident to the reader Kurtrsquos courteous and insightful recommendations prompted us to adjust our views about the foundation of Roman era Juliose-baste in western Rough Cilicia Close analysis of a second inscription recovered by the team at Goumlccediluumlk and discussed below positively confirms Kurtrsquos hypothesis that Juliosebaste was founded and sustained by local dynasts (client kings and queens) rather than by the Roman Emperor Augustus Such was the nature of Kurt Tomaschitzrsquo penetrating insight that his mere suggestion altered the trajectory of on-going research efforts continents apart Throughout our correspondence Kurt exhibited the kindliness enthusiasm and urbanity of a gentleman in every sense of the word
The members of the survey team express our sincere condolences to family friends and co-workers of Kurt Tomaschitz at the loss of so talented a scholar in the prime of his career We take comfort in the fact that his substantial contributions will undoubtedly stimulate new directions in Rough Cilicia studies for decades to come